Funzine 12 - Old Punks from Hamburg Gallery

ging ich mit einiger Skepzis in die Show und tatsaechlich, die waren genauso langweilig live wie sie auf Platte den
Anschein zu machen taten. Keine wirkliche aber sehr wich-tige Buehnenpraesens war zu erken-nen und die
Jungs mangelten ausser viel Persoenlichkeit auch spielerische Qualitaet. Kurz gesagt, ich ging nach etwa 4
Songs, da mir die Augen fort-waehrend zufielen und mein Gaeh-nen ploetzlich so laut wurde, das sich alle die
COCKSPARRER begeisterten Kids im Saal zwischen den Songs schon aergerlich nach mir umdrehen zu schienen.
Also liess ich die Meute alleine mit ihren fragwuerdigen Helden und nahm den Bus zurueck zum Zeltplatz.
Und jetzt an dieser Stelle schnell 2 Geschichten zum Thema Alkohol und seine derben Folgen:
Auch im Shuttle war dieser Schwedenpunk mit seinen Kruecken und e-zaehlte eine ziemlich derbe Geschichte, wie er sein
Bein verlor, da ihn ein anderer Punk daraufhin ansprach. Er sagte das er aus STOCKHOLM kaeme und dort vor ueber 10
Jahren im Vollsuff auf einen Bahnsteig mit einen Freund rumgerangelt hatte und dann ploetzlich auf die Gleise purzelte, genau
in dem Moment da ein Zug einfuhr, welcher ihn dann das Bein abtrennte. Er war im Grunde genom-men ziemlich cool darueber
und meinte er haette unglaublich viel Schwein gehabt, das sein Kopf oder Rumpf nicht auf den Schienen gelandet war, sondern
eben nur das Bein. Er meinte das es Bloed war, aber laengst darueber hinweg sei. Alter Schwede!!
Dann wieder zurueck am Zeltplatz ent-deckte ich auch wieder die SCHOTTEN am Alkoholvernichten und
GREGOR, einer der 3 FREIBURGER war wieder vom Festival zurueck. Ich fragte ihn, warum er schon so frueh
zurueck war und warum er als ’77 Punk Rock Fan nicht die COCKSPARRER sehen woll-te. Dann erfuhr ich, das
er schon die letzten 6 Stunden hier war und die meisten Bands des Abends verpasst hatte und erfuhr dann seine
aben-teuerliche Geschichte:
Wie schon erzaehlt waren die Jungs aus dem Schwaebischen wieder einmal voll ab absaufen und kamen erst zum etwas
spaeter zum Geschehen und verpassten somit die ersten 5 Bands des Tages oder so. Doch uns GRE-GOR sah dann zwar die
naechsten paar Bands und hottete tierisch ab, aber dann brauchte der Mann Ruhe und Sonne und ging zum Strand. Nach
kurzen Ausruhen sah er dann wie das Wasser langsam aus der Bucht lief und das Watt sich ausbreitete. Da er als
Sueddeutscher ja nicht oft die Gelegen-heit zum Wattwandern hat, nahm er die guenstige Gelegenheit am schopfe und sprang
in den Schlick und lief, immer noch vom Alkohol derb paralisiert, wie von einen Bienenschwarm verfolgt in Richtung
SCHOTTLAND. Doch nur ca. 1km weiter draussen lief uns GREGOR dann auf eine Muschelbank und zer-schnitt sich seine
Fuesse dermassen, das er sofort auf die oertliche Intensiv-Station kam, die ihn die Fuesse wieder zunehen mussten und damit
war sein Festival Besuch erst einmal fuer den Tag beendet. Den Rest der Zeit hing er dann beim Zelt und schuettete sich auf
den Frust noch mehr Alk in seinen Rachen. Da seht ihr mal wieder wie gefaehrlich und gemein das Watt doch sein kann. Da
kann FISCHER OETZE euch ein Lied von singen….all diese fiesen Muscheln und die gefaehlichen Prile und all der scheiss
Schlick…bleibt da bloss von weg!!
Naechsten morgen wieder umsonst in die Schwimmhallle reingeschummelt und schoen abgeduscht und gut im Café
abgefruehstuckt und damit gut auf den letzten Abend des 3 taegigen Festivals vorbereitet. Wieder zurueck in der grossen Halle
kam ich etwas zu spaet um THE PITS zu sehen, kam aber gerade rechtzeitig um die alte ’80 Hardcoretruppe THE VARUKERS
zu erleben. Die sahen ja auch noch ganz frisch aus und mit gefaerbten Haaren und Nieten und allen drum und dran, so wie
man sich diese Bands aus der Zeit auch vorstellt. Ich hatte mal die 1. EP von denen, hab mich aber nie mit deren LP’s
anfreunden koennen. Das war alles ja auch zu DISORDER, GBH und DISCHARGE-maessig. Aber diese Truppe kam live echt
recht geil, so weit von allen den HC Bands des Festivals sogar um laengen am Besten. Recht guter Sound, gute HC Knaller
und eine geile Live Show liessen die noch nicht zu zahlreich erschienenen Kids auf-wachen und stimmte positiv auf einen
letzten guten letzten hier Tag ein.
OXYMORON die als naechstes spiel-ten musste ich mir aber nicht geben und nahm dann lieber Vorlieb mit der
All-Girl Band DEVOTSCHKAS, die gerade im DOME ihr bestes gaben. Ja, das war aber leider nicht sehr viel was
die Maedels da musikalisch versuchten herueber zu bringen.
Doch um ihnen gerecht zu werden, sie klangen schon wie eine der vielen ‘80er HC Bands und das war ja
schliesslich auch das was sie bezweckten. Die 4 jungen Damen sah man schon ueber die ganzen Festival-Tage
mit ihren geiler Haarpracht auf dem Gelaende promenieren. Ich fragte mich wieviele Stunden sie dazu brauchen
um ihre Haare so aufzuspiken, der GBH Saen-ger soll ja laut REEDER angeblich ueber eine Stunde am Tag
damit ver-schwendet haben, die so perfekt hinzu-stylen. Aber die Haare der Girls waren vielfach gefaerbt und viel
komplizierter geschnitten und gestylt, keine Ahnung wie die damit schlafen und wie sie es taeglich wieder frisch
und gut ausse-hend topieren, aber das machten sie dann perfekt, im Gegensatz zu ihrer Musik. Aber wollen wir
hier nicht hoch-naesig und unfair daher kommen. Gut fand ich, das sie sich mit dem was sie konnten (bzw. nicht
konnten) auf die Buehne stellten und voll aufdrehten, that’s the spirit of Punkrock!
Die Saengerin schrie sich fast die Seele aus dem Leib, waehrend die Musiksection der Band sich voll auf ihre
Instrumente zu konzentrieren schien. Das gesamte Publikum war dann auch eher anwesend um auf die
Schnecken zu schiele anstelle des Musikalisch gebotenen und da die ja z.T. auch ganz suess und toll aussahen,
war das auch ganz o.k. und verstaendlich. Mir sagte einer nach der Show das die DEVOT-SCHKAS ‘big in the
Staates’ sein, was mich nicht weiter wundert, schliesslich moegen die ja auch die total fertigen Nichtkoenner von
TOTAL CHAOS!!