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„Heinrich Hertz“ llmenau zu DDR-Zeiten - unesco-projekt-schulen ...

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forum 3/4–2003 Mit vereinten Kräften – <strong>unesco</strong>-<strong>projekt</strong>-<strong>schulen</strong> 51<br />

UPS-Rundschreiben 4/90, in dem die Namensänderung<br />

<strong>zu</strong> <strong>unesco</strong>-<strong>projekt</strong>-<strong>schulen</strong> bekanntgegeben<br />

wird.<br />

Die 27. Jahrestagung 1992 platzte mit etwa<br />

160 Teilnehmer/innen aus allen Nähten, in<br />

sechs Bundesländern gehören regelmäßige<br />

regionale Tagungen oder Lehrerfortbildungskurse<br />

<strong>zu</strong>m Standard, Schüler/innenseminare<br />

oder -camps finden immer häufiger als überregionale<br />

Treffen <strong>zu</strong> einem Thema (»Menschenrechte«,<br />

»Lebensraum Donau«) statt. Sorgte<br />

<strong>zu</strong>nächst nur ein regelmäßiger Rundbrief für<br />

den Kommunikationsfluss, hat sich seit 1991<br />

eine Vierteljahreszeitschrift (FORUM der<br />

<strong>unesco</strong>-<strong>projekt</strong>-<strong>schulen</strong>) etabliert. Mit dem<br />

UNESCO-Bleistift wurde ein gemeinsamer<br />

Symbolträger kreiert, aus dessen Verkaufserlös<br />

entwicklungspolitische Projekte finanziert<br />

werden. Aber: Erstmals mussten Bewerbungen<br />

von Schulen abgelehnt werden, weil das Projekt<br />

regional ausgewogen und überschaubar<br />

bleiben soll.<br />

Das Jahr 1990 bescherte <strong>zu</strong>dem eine unerwartete<br />

Vernunftehe mit zwölf »Assoziierten<br />

UNESCO-Schulen« der UNESCO-Kommission<br />

der ehemaligen <strong>DDR</strong> – bis dahin weitgehend<br />

unbekannte Mitstreiterinnen. Deren<br />

(1973 begonnene) Arbeit war vorwiegend<br />

geprägt durch internationale Freundschaften<br />

<strong>zu</strong> Schulen im – vorrangig sozialistischen –<br />

Ausland sowie durch Traditionspflege und<br />

Aktivitäten in Verbindung mit dem Ehrennamen<br />

der Schule (z.B. »Anne Frank«, »Salvador<br />

Allende«); <strong>zu</strong>m Erfahrungsaustausch wurden<br />

von 1984 bis 1989 insgesamt fünf Jahrestagungen<br />

durchgeführt.<br />

Statt der Doppelnamenmode <strong>zu</strong> folgen<br />

(»assoziierte Modell<strong>schulen</strong>«), wählte das<br />

junge, unverhofft vereinte Paar sich einen<br />

neuen Namen. Ein Glücksfall war diese Möglichkeit<br />

der Umbenennung; denn dass jede<br />

einzelne UNESCO-Schule modellhafte Konzepte<br />

entwickeln und praktizieren würde, entsprach<br />

nur der Wunschvorstellung schulferner<br />

sog. Bildungsexpert/innen auf manchen<br />

UNESCO-Tagungen, nicht aber den Möglichkeiten<br />

und Realitäten an diesen Schulen<br />

selbst. UNESCO-Schulen beteiligen sich am<br />

Schul<strong>projekt</strong> der UNESCO und nennen sich<br />

deshalb »<strong>unesco</strong>-<strong>projekt</strong>-schule«. So, und<br />

nicht anders!<br />

Nicht nur die durch die Namensänderung<br />

verursachte Begriffsverwirrung stellte die<br />

Frage nach einer eindeutigeren Identität<br />

schärfer; die zahlenmäßige Ausweitung verlief<br />

weitgehend ohne präzise programmatische<br />

wie organisatorische Grundlage, da<strong>zu</strong> in den<br />

einzelnen Bundesländern und Schulen sehr<br />

heterogen. Innerhalb und außerhalb des Projekts<br />

immer lauter gestellte Fragen nach dem<br />

gemeinsamen inhaltlichen Programm und<br />

nach der Verbindlichkeit organisatorischer<br />

Strukturen erforderten klare Antworten.<br />

Anders formuliert: Was ist eigentlich eine<br />

<strong>unesco</strong>-<strong>projekt</strong>-schule? In den „Grundsätzen<br />

für die Mitarbeit im Schul<strong>projekt</strong> der Deutschen<br />

UNESCO-Kommission“ haben sie ihr<br />

Selbstverständnis festgehalten (vgl. Anhang).<br />

»Netzwerk« ist das Zauberwort<br />

UNESCO-Schulen sind in der bundesrepublikanischen<br />

Schullandschaft keine Exoten,<br />

weder »Modell<strong>schulen</strong> <strong>zu</strong>r internationalen<br />

Erziehung« noch »Elite<strong>schulen</strong> <strong>zu</strong>r Vorbereitung<br />

des diplomatischen Nachwuchses« (Auskunft<br />

eines Kultusministeriums); sie sind<br />

»normale« Schulen, wie es sie <strong>zu</strong> Tausenden<br />

in dieser Republik gibt. Unterricht und übriges<br />

Schulleben an Zielen wie Umwelt und Entwicklung,<br />

Menschenrechte und Toleranz <strong>zu</strong><br />

orientieren oder Schüler/innenaustausch auch<br />

mit der »Dritten Welt« <strong>zu</strong> praktizieren ist<br />

heute glücklicherweise keinem Zirkel von<br />

Auserwählten vorbehalten.<br />

Die UNESCO-Schulen verpflichten sich<br />

allerdings freiwillig und öffentlich da<strong>zu</strong>, der<br />

»internationalen Erziehung« einen hervorragenden<br />

Stellenwert in ihrer Schule ein<strong>zu</strong>räumen.<br />

Das Besondere dieser Schulen, die neue

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