„Heinrich Hertz“ llmenau zu DDR-Zeiten - unesco-projekt-schulen ...
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UNESCO Assoziierte Schulen werden aktiv forum 3/4–2003<br />
den, Abrüstung, Völkerverständigung, Solidarität,<br />
Zusammenarbeit ...“ 1985 in<br />
Prag/ČSSR;<br />
• Treffen von Lehrern/Koordinatoren aus<br />
Anlass des Schülertreffens 1986 in Paris/<br />
Frankreich;<br />
• Nationale Seminare Assoziierter Schulen<br />
1987 in Warschau und Krakow/Polen;<br />
• Jahrestagung der UNESCO-Modell<strong>schulen</strong><br />
der BRD 1989 in Lüneburg/BRD;<br />
• Konferenz der Länderkoordinatoren des<br />
Modellschul<strong>projekt</strong>s der BRD 1990 in der<br />
Deutschen UNESCO-Kommission in<br />
Bonn/BRD;<br />
• 3. Regionalseminar der nationalen ASPRO-<br />
Koordinatoren im Februar 1990 in<br />
Berlin/<strong>DDR</strong>.<br />
Ein Höhepunkt für die assoziierten Schulen<br />
der <strong>DDR</strong> war das auf Bitte der UNESCO 1990<br />
in Berlin ausgerichtete „3. Regionale Treffen<br />
der Nationalen Koordinatoren Europas“. Mit<br />
der Teilnahme von Vertretern aus 24 Ländern<br />
und dem UNESCO-Sekretariat war es möglich,<br />
in intensiven Beratungen die in der<br />
Region geleistete Arbeit ein<strong>zu</strong>schätzen, Erfahrungen<br />
über die jeweiligen Aktivitäten und<br />
dabei auftretenden Probleme aus<strong>zu</strong>tauschen<br />
und weitere Vorhaben für die Zukunft <strong>zu</strong><br />
erörtern.<br />
Dies war aber auch für die Assoziierten<br />
Schulen der <strong>DDR</strong> nicht nur eine weitere Möglichkeit,<br />
ihre Projekte, Ergebnisse und Erfahrungen<br />
den Vertretern anderer Länder <strong>zu</strong> präsentieren,<br />
sondern <strong>zu</strong>gleich ein wesentlicher<br />
Gewinn für die Schulen selbst. Die an der<br />
Tagung teilnehmenden Schulvertreter konnten<br />
die Berichte der Nationalen Koordinatoren<br />
aus erster Hand <strong>zu</strong>r Kenntnis nehmen, Neues<br />
erfahren über die unterschiedlichen Realisierungsformen<br />
des Projekts in den einzelnen<br />
Ländern und <strong>zu</strong>gleich auch neue Kontakte<br />
anbahnen. Ein Gewinn auch deshalb, weil sie<br />
auf diese Weise noch tiefer in die Philosophie<br />
des Schul<strong>projekt</strong>es eindringen konnten (das<br />
betraf insbesondere die neu hin<strong>zu</strong>gekommenen<br />
Schulen) und hautnah die offene und<br />
freundschaftliche Atmosphäre der Begegnung<br />
der Vertreter der verschiedenen Länder Europas<br />
miterlebten.<br />
Noch etwas sollte im Zusammenhang mit<br />
diesem Regionaltreffen nicht unerwähnt bleiben.<br />
Bekanntlich fand dieses Treffen im<br />
Februar 1990 in Berlin statt, also im Jahr der<br />
politischen Wende in der <strong>DDR</strong>. Die ausländischen<br />
Teilnehmer zollten den Veranstaltern<br />
Lob und Anerkennung ob der sachlichen<br />
Atmosphäre und der gediegenen Arbeitsbedingungen,<br />
in der die Aussprache, Beratungen<br />
in den Arbeitsgruppen und die Exkursionen<br />
trotz der gesellschaftlichen Umbruchphase<br />
verliefen.<br />
Resümee<br />
Obwohl sich die Beteiligung von Schulen<br />
am UNESCO-Schul<strong>projekt</strong> positiv auf deren<br />
Bildungs- und Erziehungsarbeit auswirkte und<br />
sich für die Schüler erweiterte Lernfelder<br />
eröffneten, verlief dieser Prozess nicht so reibungslos,<br />
wie man nach der Lektüre des hier<br />
dargestellten breiten Aktivitätenspektrums<br />
meinen könnte.<br />
Ab den 80er-Jahren verließen die Assoziierten<br />
Schulen der <strong>DDR</strong> durch ihre vermehrten<br />
Kontakte auch <strong>zu</strong> westlichen Staaten und<br />
durch ihre Öffnung gegenüber den internationalen<br />
UNESCO-Aktivitäten den gewohnten<br />
Weg der staatlich erwünschten Friedenserziehung.<br />
Dies konnte jedoch nur in kleinen<br />
Schritten erfolgen, da es seitens bestimmter<br />
staatlicher Instanzen generelle Vorbehalte<br />
gegenüber einer solchen Entwicklung gab.<br />
Bei jeder Erweiterung des Projekts, bei jedem<br />
Kontakt und jeder Reise ins westliche Ausland<br />
musste deshalb <strong>zu</strong>m Teil hartnäckiger<br />
Widerstand überwunden werden.<br />
Es war die engagierte, erfolgreiche und oft<br />
auch <strong>zu</strong>sätzliche Arbeit der Schüler und Lehrer<br />
der Assoziierten Schulen und deren internationale<br />
Anerkennung, die schließlich dafür<br />
sorgten, dass diese kleinen Schritte möglich<br />
wurden.<br />
Nur so gelang es, dass die einzelnen Einrichtungen<br />
während ihrer Mitwirkung am Projekt<br />
der Assoziierten Schulen im Rahmen<br />
ihrer oft sehr originellen Aktivitäten, im Sinne<br />
der Projektidee vielfältige Erfahrungen sammeln<br />
konnten, die dann auch auf nationalen<br />
und internationalen Veranstaltungen sowie in<br />
Berichten, Studien und entsprechenden Publikationen<br />
vorgestellt und in den internationalen<br />
Erfahrungsaustausch <strong>zu</strong>r Erziehung im<br />
Sinne der internationalen Verständigung, des<br />
Friedens und der Menschenrechte eingebracht<br />
wurden.<br />
Die Mehrzahl der beteiligten Schulen hat<br />
sich im Verlauf ihrer Projektmitwirkung mit<br />
den Zielstellungen dieses Projekts immer<br />
mehr identifiziert. Dies zeigt sich u.a. darin,<br />
dass von den ehemals 12 Assoziierten Schulen<br />
der <strong>DDR</strong> immerhin auch heute noch 9 von<br />
ihnen aktiv im Netzwerk mitarbeiten.<br />
Klaus Jaritz<br />
Nationaler Koordinator<br />
in der <strong>DDR</strong> (1973-1990)