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Ausgabe 12/2010 - Landesärztekammer Brandenburg

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Dr. med. Udo Wolter<br />

Foto: 4iMEDIA<br />

Elke Köhler<br />

Foto: 4iMEDIA<br />

Dipl.-Med. Sigrid Schwark<br />

Foto: 4iMEDIA<br />

Dr. med. Jürgen Fischer<br />

Foto: 4iMEDIA<br />

KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

rücK- und ausblIcK auf dIe GesundheIts- und berufspolItIK<br />

Die Vorstandsmitglieder der LÄKB nehmen Stellung<br />

Die vergangenen zwölf Monate<br />

waren für die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> (LÄKB) eine ereignisreiche<br />

Zeit. Nicht nur das 20-jährige<br />

Jubiläum der LÄKB ist gebührend<br />

gefeiert worden, sondern<br />

auch gesundheitspolitische Entwicklungen<br />

und Themen wie die<br />

Weiterbildungsordnung, der Ärztemangel<br />

und der elektronische<br />

Arztausweis bewegten die brandenburgische<br />

Ärzteschaft. Aus<br />

diesem Anlass geben die acht Vorstandsmitglieder<br />

der LÄKB einen<br />

persönlichen Rückblick auf das<br />

vergangene Jahr. Sie richten ihren<br />

Blick dabei auch auf die kommenden<br />

Herausforderungen, denen<br />

sich die ärztliche Selbstverwaltung<br />

im Jahr 2011 stellen muss.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> war die Situation der<br />

Weiterbildung ein wichtiges Thema<br />

– welches Fazit können Sie ziehen?<br />

Der Überarbeitung der Weiterbildungsordnung<br />

kam eine besondere<br />

Bedeutung zu. Das spiegelte sich auch<br />

auf dem diesjährigen 113. Deutschen<br />

Ärztetag in Dresden deutlich wider.<br />

Denn über 60 Anträge sind zur Novellierung<br />

der Weiterbildungsordnung<br />

eingegangen – ein klares Signal, welchen<br />

Stellenwert die Weiterbildung für<br />

die Mediziner einnimmt. Zudem war<br />

eine unserer Hauptaufgaben die Evaluation<br />

der Weiterbildung. Wir haben<br />

versucht, so viele Weiterbildungsbefugte<br />

wie möglich zu bewegen, an der<br />

Evaluation teilzunehmen. Denn nur<br />

so ist auch eine repräsentative Aussage<br />

für <strong>Brandenburg</strong> möglich. Bei dem<br />

Ärztetag zeigten bereits die ersten Ergebnisse<br />

der Evaluation, dass wir eine<br />

gute Grundlage haben, auf die es auch<br />

2011 aufzubauen gilt.<br />

Dr. med. Udo Wolter,<br />

Präsident der LÄKB<br />

Mit welchen drei bedeutenden<br />

gesundheitspolitischen<br />

<strong>12</strong> | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt <strong>12</strong> • <strong>2010</strong><br />

Entwicklungen werden sich die<br />

Mediziner im Jahr 2011 auseinandersetzen?<br />

1. These: Neue Bedarfsschwerpunkte.<br />

Der Bedarf an ärztlicher Versorgung<br />

wird bis 2020 trotz rückgängiger Bevölkerungszahlen<br />

weiter anwachsen.<br />

In den Mittelpunkt rückt die Bevölkerungsgruppe<br />

ab 60 Jahre sowie die<br />

Kindergesundheit. In beiden Bereichen<br />

kommt der ambulant-ärztlichen Versorgung<br />

eine hervorgehobene Position<br />

zu. 2. These: Neue regionale Bedarfsgewichtung.<br />

Obwohl die Bevölkerung<br />

bis 2020 wenig schrumpfen wird, beschleunigt<br />

sich die regionale Konzentration<br />

der Bevölkerung, die zurückbleibt.<br />

Vor diesem Hintergrund ist eine<br />

zukunftsfähige, regionale Verteilung<br />

der niedergelassenen Ärzte zu konzipieren.<br />

Es ist zu fragen, unter welchen<br />

Bedingungen junge Ärztinnen und<br />

Ärzte freiwillig bereit sind, die Patienten<br />

in den Abwanderungsgebieten zu<br />

versorgen. 3. These: Kooperative Berufsausübung<br />

wächst. Der anhaltende<br />

Kostendruck im Gesundheitswesen sowie<br />

eine neue Wertorientierung junger<br />

Ärztinnen und Ärzte hin zu geregelten<br />

Arbeits- und Familienzeiten lassen die<br />

Einzelpraxis zu einem Auslaufmodell<br />

werden. Gemeinschaftspraxen werden<br />

in verschiedenen, kooperativen<br />

Betriebsformen attraktiv bzw. notwendig.<br />

Die erforderliche Kooperation<br />

bzw. Arbeitsteilung mit Arzthilfsberufen<br />

wird im Schatten der Ärzteknappheit<br />

zunehmen.<br />

Elke Köhler,<br />

Vizepräsidentin der LÄKB<br />

Gibt es konkrete Aufgaben, mit<br />

denen die ärztliche Selbstverwaltung<br />

im Jahr 2011 konfrontiert<br />

wird?<br />

1. Koordinierung der ärztlichen Fortbildungsmöglichkeiten<br />

mit der KV und<br />

der Landesakademie, um zeit- und themengleiche<br />

Veranstaltungen zu vermeiden.<br />

2. Prüfung der Verträge nach<br />

73b auf die rechtliche Richtigkeit und<br />

Unterstützung der Kollegen bei deren<br />

Anwendung. 3. Ermöglichung der Hospitation/Praktika<br />

von Medizinstudenten/innen<br />

in hausärztlichen Praxen. 4.<br />

Optimierung/Ausbau der Verbundweiterbildung<br />

bei den zukünftigen Hausärzten,<br />

unter Berücksichtigung der<br />

familären Situation (Wohnung, Kitaplätze,<br />

Arbeitszeit). 5. Hospita tion von<br />

MFA in Ausbildung in anderen Fachgebietspraxen<br />

im Rahmen ihrer Ausbildung<br />

als Pflicht ab dem zweiten<br />

Ausbildungsjahr. 5. Möglichkeiten der<br />

Teilnahme von Arzthelferinnen oder<br />

gleichwertigem Abschluss mit mindestens<br />

zwei Jahren Berufserfahrung in<br />

der Praxis an einzelnen Modulen der<br />

Ausbildung zur NPA bzw. zur medizinischen<br />

Fachwirtin. 6. Angebot von<br />

Fortbildung auf dem Gebiet der DMPs<br />

als Auffrischung fürs Praxispersonal. 7.<br />

Koordinierung und Unterstützung bei<br />

der Beantragung des elektronischen<br />

Arztausweises, der zukünftig unter anderem<br />

für die Online-Abrechnung mit<br />

der KV notwendig ist.<br />

Dipl.-Med. Sigrid Schwark<br />

Welchen Einfluss wird Ihrer Meinung<br />

nach der Einsatz des elektronisches<br />

Arztausweises auf die Arbeit<br />

der brandenburgischen Mediziner<br />

haben?<br />

Der elektronische Heilberufsausweis<br />

wird zusammen mit der elektronischen<br />

Gesundheitskarte und anderen<br />

Elementen einer Telematik-Infrastruktur<br />

die Abläufe im deutschen Gesundheitswesen<br />

radikal verändern. Auch in<br />

<strong>Brandenburg</strong> wird der elektronische<br />

Arztausweis eingeführt. Die organisatorischen<br />

Voraussetzungen sind geschaffen<br />

worden, um das <strong>Ausgabe</strong>verfahren<br />

umzusetzen. Mit <strong>Brandenburg</strong><br />

wächst die Zahl der <strong>Ausgabe</strong>regionen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland<br />

jetzt auf 6. Andere <strong>Landesärztekammer</strong>n<br />

werden in Kürze folgen. Der<br />

Arztausweis ist ein personengebundener<br />

Sichtausweis im Scheckkartenformat.<br />

Er ist die Voraussetzung zur<br />

Nutzung der geplanten elektronischen

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