wassersport - Sonntagsjournal
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Schiffergilde: Gläserne Werft<br />
M<br />
WASSERSPORT<br />
odernes und Traditionelles existieren im neuen Tourismus- zentrum<br />
„Havenwelten“ nebeneinander. Wo sich auf der einen Seite die<br />
futuristischen Kulissen von Klimahaus, Mediterraneum und Sail-<br />
City-Hotel in die Höhe recken, findet der Besucher auf der anderen<br />
Seite in einer Ecke des neuen Hafens einen beschaulichen kleinen<br />
Anleger mit traditionellen Oldtimerbooten. Und die kann man nicht nur<br />
ansehen, sondern auch besichtigen.<br />
Betrieben wird der Hafen von Schiffergilde Bremerhaven e.V., die sich den Erhalt<br />
insbesondere von alten Seglern, aber auch motorbetriebenen Wasserfahrzeugen<br />
verschrieben hat.<br />
„Unser Ziel ist es, das maritime Erbe Bremerhavens touristisch sichtbar und erlebbar<br />
zu machen“, sagt Dieter Bankert, der 2. Vorsitzende der Schiffergilde.<br />
Gezeigt werden überwiegend Arbeitsschiffe wie Fischkutter, Plattbodenschiffe,<br />
ein ehemaliges Werftboote und ein Helgoländer Börteboot, das der Schiffergilde<br />
neben der „Astarte“, einem historischen Finkenwerder Fischkutter, selbst gehört.<br />
Die Boote sind entweder aus Holz oder Stahl, aber auch aus Zement gebaut.<br />
Zum Museumshafen gehört auch die „Gläserne Werft“, in der auf 274 qm Fläche<br />
altes Bootsbauerhandwerk gezeigt wird und die der Schiffergilde auch als<br />
Vereinsheim dient.<br />
Hier wird anschaulich<br />
von den Mitgliedern der<br />
Schiffergilde demonstriert,<br />
wie Spanten,<br />
Decksbalken, Balkenweger<br />
und Planken hergestellt<br />
werden. Aber<br />
auch Rahen und Stengen<br />
können die Hobbybootsbauer<br />
mittlerweile selbst<br />
herstellen. Ein fast hundert<br />
Jahre Schiffsmotor<br />
dient als Ersatzteillager<br />
und mit Schweißgerät<br />
und Drehbank können<br />
die Skipper auch umgehen.<br />
„Wir haben uns die<br />
alten Techniken wieder<br />
angeeignet und verfügen<br />
mittlerweile über<br />
ein gewaltiges Wissen“,<br />
berichtet Dieter Bankert.<br />
Für die Zukunft wünscht<br />
sich Bankert eine Slipanlage,<br />
mit der auch größere<br />
Boote an Land gezogen<br />
werden könnten.<br />
„Hier hilft einer dem anderen“,<br />
sagt Bankert. Die<br />
Restaurierung eines alten<br />
Schiffes sei für viele<br />
Mitglieder eine Lebensaufgabe,<br />
ohne Eigenarbeit<br />
würde nichts laufen.<br />
Die Demonstration von<br />
traditionellem Schiffshandwerk<br />
und maritimer<br />
Kultur am Hafen<br />
der Schiffergilde kommt<br />
bei den Gästen an und ist<br />
auch bei den vielen Veranstaltungen<br />
am Hafen<br />
ein Besuchermagnet.<br />
Texte: -ech-<br />
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