wassersport - Sonntagsjournal
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Hol über!<br />
Auf der Fähre wird der Weg zum Ziel<br />
BREMERHAVEN (stp). Urlaub<br />
nd Küste – damit verbindet man<br />
automatisch Wasser und Schiffe.<br />
un ist es aber für manche Urlauber<br />
nicht so einfach bis unmöglich,<br />
auf ein Schiff zu kommen<br />
und den Wasseraufenthalt zu<br />
genießen – noch dazu, wenn sie<br />
vielleicht mit dem Rad unterwegs<br />
sind. Die perfekte Lösung dafür<br />
bietet die Weserfähre. Hier sind<br />
Radfahrer nicht nur willkommen,<br />
sondern können sich auch noch<br />
auf der Tour erholen.<br />
Gute zwölf Minuten dauert die<br />
Mini-Kreuzfahrt über die Weser<br />
von Bremerhaven nach Blexen und<br />
umgekehrt. Bei schönem Wetter<br />
bietet die Fahrt mit der „Bremerhaven“<br />
oder mit der „Nordenham“<br />
das perfekte Urlaubsgefühl mit glitzerndem<br />
Wasser, einer leichten Brise<br />
um die Nase und Wellenrauschen.<br />
„Für alle, die ihren Urlaub schon<br />
auf der Hin- und Rückfahrt beginnen<br />
wollen, ist die Fährfahrt auf<br />
jeden Fall ein Erlebnis und nicht<br />
einfach nur ein Weg. Da wird der<br />
Weg auch so ein bisschen zum Ziel,<br />
weil man sich ja auf einem Schiff<br />
befindet. Die Fahrt mit der Fähre ist<br />
die schönste Verbindung zwischen<br />
den beiden Weserseiten mit reichlich<br />
Seeluft“, sagt dementsprechend<br />
Christina Günther, Sprecherin der<br />
Weserfähren GmbH, und empfiehlt<br />
die Fähre neben Radfahrern<br />
auch Fußgängern, Motorradfahrern,<br />
Autofahrern und Lkw-Fahrern,<br />
die sich mal kurz erholen wollen.<br />
„Aber für Radfahrer ist das natürlich<br />
besonders geeignet, weil die großen<br />
Rad- und Tourgebiete Butjadinger<br />
Land und Landkreis Cuxhaven<br />
durch die Weserfähre verbunden<br />
sind. Das ist Schifffahrt mit dem<br />
Fahrrad.“<br />
Ein idealer Ort, um den Tritt in<br />
die Pedale für einige Momente zu<br />
vergessen, sich auf eine Bank auf<br />
das Oberdeck zu setzen und die<br />
Überfahrt zu genießen. „Es hat<br />
sich mittlerweile herumgesprochen,<br />
dass die Fähre ein idealer Pausenort<br />
ist. Da kann man mal eben einen<br />
Kaffee nehmen oder die Original-<br />
Fährbockwurst genießen, die nur<br />
an Bord der Fähre so schmeckt<br />
und wahren Kult-Charakter hat“, so<br />
Christina Günther.<br />
Seit kurzem kann auch mit dem<br />
Ausflugsschiff „Geestemünde“ eine<br />
Tour auf der Weser entlang des<br />
Containerterminals und Robben-<br />
Bänken gemacht werden.<br />
Hinüber und herüber: die Weserfähre bildet eine räumliche<br />
Brücke.<br />
Weserfähre zwischen Bremerhaven und Nordenham,<br />
Blexen, Cuxland und Butjadinger Land<br />
Stadtbummel Seite 9<br />
Mehr als 45 Stundenkilometer schnell: das Tragflächenboot WSS 10. Foto: stp<br />
Experimentier-Boot<br />
Tüftlertraum, aus dem nichts wurde: die WSS 10 im Museumshafen<br />
BREMERHAVEN (stp). Nur Fliegen<br />
ist schöner: Mit dem Tragflügelboot<br />
WSS 10 kann man über<br />
das Wasser sausen, dass einem<br />
Hören und Sehen vergeht. Der<br />
kleine Experimental-Flitzer steht<br />
vor dem Deutschen Schiffahrtsmuseum<br />
und gleichzeitig für die<br />
deutsche Schiffbaukunst.<br />
Es sieht ein bisschen aus, wie aus<br />
dem Science-Fiction-Film und hatte<br />
in Deutschland doch nie eine<br />
Zukunft. Das Tragflächen-Boot<br />
WSS 10 hat lange kein Wasser<br />
mehr gesehen. Es kann seit 1976<br />
vor dem DSM bestaunt werden.<br />
Die Konstruktion ist so ungewöhnlich,<br />
wie der Gedanke dahinter.<br />
„Der Vorteil gegenüber einem konventionellen<br />
Motorboot ist, dass<br />
sich der Wasserwiderstand verringert,<br />
weil sich der Rumpf während<br />
der Fahrt aus dem Wasser hebt“,<br />
sagt Dr. Dirk Peters, Schiffsexperte<br />
am DSM. Möglich wird das durch<br />
kleine Flügel, die an den Beinen<br />
des Schiffes angebracht sind. „Diese<br />
Tragflächen sind verstellbar und<br />
dienen auch zum Manövrieren“,<br />
erklärt Dirk Peters. „Sie sind aber<br />
viel kleiner als zum Beispiel bei<br />
einem Flugzeug, weil der Auftrieb<br />
im Wasser viel größer ist als in der<br />
Luft.“<br />
Sieht man die Konstruktion des<br />
knapp neun Meter langen Bootes,<br />
leuchtet das ein. Läge WSS 10 im<br />
Wasser, wäre der Tiefgang 2,10<br />
Meter. Nimmt der Flügel-Flitzer<br />
allerdings Fahrt auf, beträgt der<br />
Tiefgang nur noch 80 Zentimeter.<br />
Kein Wunder also, dass das<br />
Tragflächenboot bei einem relativ<br />
schwachen Antrieb von 140 PS eine<br />
sagenhafte Geschwindigkeit erreichen<br />
kann: satte 25 Knoten – also<br />
mehr als 45 Stundenkilometer.<br />
Konstruiert 1953 von dem Hamburger<br />
Schiffbauingenieur F.H.<br />
Wendel, wurden gut fünf Jahre<br />
lang Versuchsfahrten mit dem<br />
ungewöhnlichen Schiff unternommen<br />
– dann wurde das Projekt<br />
zumindest mit diesem Schiff eingestellt.<br />
„Angedacht war, das Tragflächenboot<br />
als schnelle Hafenfähre<br />
einzusetzen – beispielweise als<br />
Verbindung zwischen den Werften<br />
im Hamburger Hafen oder auch<br />
auf der Elbe als Transfer-Schiff“,<br />
sagt Dirk Peters. 1972 hat der<br />
Ingenieur Wendel das einzigartige<br />
Experimentier-Boot dem DSM<br />
überlassen. Der Hamburger Tüftler<br />
hat noch mehr und auch größere<br />
Tragflächen-Boote entworfen und<br />
gebaut, die aber nie zum alltäglichen<br />
Einsatz gekommen sind. „In<br />
Deutschland hat sich diese Bauart<br />
erstaunlicherweise nie durchsetzen<br />
können, obwohl es schon seit 1891<br />
dazu Versuche gibt. In anderen<br />
Ländern sind Tragflächen-Schiffe<br />
besonders im Fährbereich durchaus<br />
üblich“, sagt Dirk Peters.<br />
Mit ein bisschen technischer Überholung<br />
könnte auch WSS 10 wieder<br />
fahren und vor dem DSM<br />
über die Weser flitzen. Die Chance<br />
für Schiffsexperten Peters, eine<br />
Runde zu drehen. Aber er winkt<br />
lachend ab. „Nein, nein, das soll<br />
ruhig jemand machen, der sich<br />
damit auskennt. Der Antrieb und<br />
die Steuerung sind viel zu speziell<br />
und das Boot ist zu schnell. Ehe<br />
man sich versieht, ist man da in<br />
eine Richtung gefahren, in die man<br />
gar nicht will.“<br />
Das passt zu<br />
Ihren Urlaubsplänen:<br />
Wir bringen Sie über den Strom.<br />
Die schönste Verbindung<br />
zwischen Bremerhaven<br />
und Nordenham.<br />
Ob Fahrrad, Pkw, Lkw, Bus<br />
– oder zu Fuß:<br />
Willkommen an Bord!<br />
Tel.: 0471 - 3003 600<br />
www.weserfaehre.de