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wassersport - Sonntagsjournal

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Seite 18 Unterwegs mit Tieren<br />

Neue Gehege ohne Gitter<br />

Der Zoo in der Wingst präsentiert seine Affen auf eine ganz neue Art<br />

WINGST (stp). Ein Besuch im<br />

Zoo ist spannend und interesant.<br />

Das Problem dabei allerings:<br />

die Gitterstäbe. Man<br />

ommt zwar relativ nah an<br />

ie Tiere heran – ist aber doch<br />

mmer von ihnen getrennt. Im<br />

oo in der Wingst ist das jetzt<br />

nders. Dort gibt es seit kurzem<br />

in Affengehege, in das die Besuher<br />

hineingehen können. Frei<br />

ach dem Motto: Angucken ja<br />

nd anfassen auch – vorausgeetzt,<br />

die Affen wollen das ebenalls.<br />

Bitte achten Sie darauf, dass keine<br />

ffen in der Schleuse sind“ – das<br />

child am Eingang zum Gehege<br />

er Liszt-Krallenäffchen ist eineutig.<br />

Denn wenn etwas in das<br />

ehege rein kann, kann natürlich<br />

uch etwas aus dem Gehege raus<br />

auch wenn die gut 20 Zentimeer<br />

großen Affen mit der weißen<br />

aarmähne das Experiment noch<br />

etwas misstrauisch beäugen, sagt<br />

Pflegerin Inga Schopf: „Ja, die sind<br />

sehr vorsichtig – aber auch sehr<br />

neugierig. Im Moment ist das ein<br />

ganz entspanntes und nettes Verhältnis.<br />

Die Affen haben ihren<br />

Spaß und die Menschen auch.“<br />

Und dafür musste einiges<br />

getan werden – aber es hat sich<br />

gelohnt, sagt Zoodirektor Rüdiger<br />

Wandrey: „Wir haben das Gehege<br />

mit finanzieller Unterstützung<br />

des Fördervereins riesig vergrößert.<br />

Ich denke mal, die Liszt-Äffchen<br />

haben im Vergleich zu vorher das<br />

Zwanzigfache der früheren Fläche.<br />

Wir haben einfach einen alten<br />

Besucherweg, der früher an dem<br />

Gehege vorbeiging beibehalten<br />

und mit einer Gitterkonstruktion<br />

überspannt - bis hinunter zu<br />

einem Hügel, der völlig frei und<br />

ungenutzt war. Das Gehege reicht<br />

jetzt fast runter bis zu den Löwen.“<br />

Auf der gesamten Strecke sind<br />

unter dem offenen Gitterdach zwischen<br />

den hohen Bambus-Büschen<br />

dicke Seile gespannt. Auf denen<br />

turnen die Affen mit ihren langen<br />

braunen Schwänzen hin- und her<br />

– und kommen bis auf Armlänge<br />

heran und beäugen die Menschen.<br />

Ein ungewohntes, intensives Naturerlebnis<br />

mit entsprechender Wir-<br />

kung auf die Besucher. „Also, das<br />

hätte ich nicht gedacht, dass ich<br />

heute noch in einem Affenkäfig<br />

stehe“, lacht ein älterer Herr, während<br />

er die Affen fotografiert. Eine<br />

Frau streckt die Hand aus und<br />

hofft auf eine Berührung. „Das ist<br />

schon etwas Besonderes. Kein Gitter<br />

und keine Scheibe dazwischen.<br />

Da kann man jetzt die Affen über<br />

den Kopf hinwegflitzen sehen und<br />

muss nur aufpassen, dass sie einem<br />

nicht auf den Kopf plumpsen.“<br />

Und genau diese Nähe zu den<br />

Tieren ist es, die den Zoobesuch<br />

zu einem Erlebnis macht, sagt<br />

Rüdiger Wandrey: „Man kommt<br />

sonst eben nicht so nah an Wildtiere<br />

heran und an Affen schon gar<br />

nicht. Und diese kleinen Äffchen<br />

sind so, dass die Kinder so einen<br />

am liebsten Zuhause haben möchten.<br />

Das ist dieser Pippi-Langstrumpf-Effekt.“<br />

Doch bei aller Nähe – die Liszt-<br />

Äffchen bleiben trotz des begehbaren<br />

Geheges wilde Tiere, sagt<br />

Pflegerin Inga Schopf: „Deshalb<br />

werden die Besucher angewiesen,<br />

die Affen nicht zu füttern. Denn<br />

Keine Gitterstäbe, keine spiegelnden Scheiben: Im<br />

begehbaren Gehege werden die Affen zu Fotomodellen.<br />

Foto: stp<br />

sonst könnten die Affen den Menschen<br />

schon mal an den Haaren<br />

reißen oder sie beißen – und das<br />

wollen wir ja nicht.“<br />

Passiert ist das bisher noch nicht –<br />

und weil sich Affen und Zoobesucher<br />

so gut verstehen, hat Rüdiger<br />

Wandrey auch schon weitere Pläne:<br />

„Wenn man hier weitergeht<br />

und durch die Ausgangsschleuse<br />

wieder raus – dort soll ein zweites<br />

Gehege entstehen, das genauso<br />

aufgebaut ist. Damit hätte man<br />

dann einen längeren Weg durch<br />

ein begehbares Gehege. In dieser<br />

zweiten Abteilung wollen wir eine<br />

andere Krallenaffen-Art unterbringen:<br />

Das werden dann die<br />

Weißgesichts-Seidenäffchen sein,<br />

die wir auch hier haben.“

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