wassersport - Sonntagsjournal
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Seite 26 Landpartie<br />
Krabbenpulen wie zu Opas Zeiten<br />
Das Wremer Wattenfischerei-Museum zeigt eine Maschine, die nicht funktioniert<br />
WREMEN (stp). Sie ist als Deliatesse<br />
von der Küste begehrt<br />
und lecker: die Nordseekrabbe.<br />
Seit Generationen wird nach der<br />
Kostbarkeit im Meer gefischt<br />
– bevor man die Krabbe essen<br />
kann, muss man sie allerdings<br />
erst einmal aus ihrem Panzer<br />
holen. Immer wieder wurde versucht,<br />
das mit Maschinen statt<br />
per Hand zu machen. Aber die<br />
aufmüpfige Nordseekrabbe will<br />
offenbar nur von Hand ausgepult<br />
werden – denn alle Versuche, eine<br />
funktionierende Krabbenpulmaschine<br />
zu bauen sind bis zum<br />
heutigen Tag gescheitert.<br />
Wenn der Wremer Krabbenfischer<br />
Wolfgang Peters zur Fangfahrt ausläuft,<br />
wartet eine kniffelige Aufgabe<br />
auf ihn. Selbst beim Fangen der<br />
Krabben kann man sich nicht auf<br />
Maschinen und Technik verlassen.<br />
Die Nordseekrabbe ist ein ganz<br />
besonderes Tier, sagt er:<br />
„Weil die Krabbe keine Schwimmblase<br />
hat, kann man die natürich<br />
nicht wie Fisch orten. Den<br />
Fisch selber sieht man ja gar nicht<br />
auf dem Echolot, sondern die<br />
LANDKREIS CUXHAVEN (stp).<br />
Wer sich im Landkreis Cuxhaven<br />
auf die Suche nach Mühlen<br />
macht, der hat einiges zu sehen<br />
und zu bestaunen. Denn es gibt<br />
noch sage und schreibe 18 Stück<br />
der historischen Schmuckstücke<br />
– von der Wassermühle bis zur<br />
Galerie-Holländermühle. Allein<br />
von diesen imposanten Bauwerken<br />
gibt es noch elf im Landkreis<br />
Cuxhaven.<br />
Eine ganz besonders schöne Mühle<br />
steht in Bad Bederkesa weithin<br />
sichtbar auf dem Hügel oberhalb<br />
der Ortschaft und des Sees und<br />
verleiht der Szenerie durch ihre<br />
weit ausladenden Flügel etwas von<br />
einem Bilderbuch-Ausschnitt. Auch<br />
in Hagen, Heerstedt, Midlum und<br />
Schiffdorf stehen Galerie-Holländer.<br />
Bei diesem Mühlentyp dreht sich die<br />
auf einem Zahnkranz ruhende Mühlenhaube.<br />
An ihr ist die Flügelwelle<br />
verankert und an dieser wiederum<br />
sind die Flügel befestigt.<br />
Viele der Mühlen werden heutzutage<br />
von Fördervereinen gepflegt und<br />
zeigen gern ihre Technik bei Tagen<br />
der Offenen Tür.<br />
An der Mühle in Midlum zum Beispiel<br />
gibt es ein eigens gebautes<br />
Backhaus, in dem bei Aktionstagen<br />
ofenfrischer Butterkuchen und<br />
Kaffee angeboten werden. Dabei<br />
im Schatten der großen Windmüh-<br />
Schwimmblase, die in dem Fisch<br />
ist. Dadurch gibt es ein Fehlecho<br />
und das sieht man auf dem Lot.<br />
Die Krabbe hat so etwas nicht und<br />
deshalb ist die auch nicht so leicht<br />
zu kriegen.“<br />
Die richtige Nase muss man haben,<br />
sagt Wolfgang Peters. Und viel<br />
Fingerspitzengefühl – so wie später<br />
beim Pulen der Krabben an<br />
Land. Zwar wurden immer wieder<br />
Maschinen konstruiert, um die<br />
Krabben aus ihrem harten Panzer<br />
zu schälen – wie die weltweit erste<br />
Krabbenpulmaschine von 1954 im<br />
Wremer Wattenfischerei-Museum,<br />
sagt Mitarbeiter Friedrich Fitter:<br />
„Die funktioniert so, dass man die<br />
Krabben einmal da oben in den<br />
Trichter reinwirft. Dann sieht man<br />
hier so kleine Messer drinnen in der<br />
Korb-Konstruktion, die den Panzer<br />
aufritzen. Mit Wasser und durch<br />
Bürsten sollte dann die Schale von<br />
der Krabbe entfernt werden.“<br />
Aber funktioniert hat auch diese<br />
Maschine nie richtig. Und wenn<br />
Geldgeber kamen, um das technische<br />
Wunderwerk zu bestaunen,<br />
musste Erfinder Walter Preuß ein<br />
bisschen schummeln – mit zehn<br />
Mühlenromantik<br />
lenflügel zu sitzen, ist schon ein<br />
ganz besonderes Erlebnis. Ein baulicher<br />
Unterschied dazu sind die sogenannten<br />
Turmholländer-Mühlen.<br />
Hier gibt es – wie bei der Mühle in<br />
Lüdingworth – keine Galerie, auf<br />
der man um den Turm herumgehen<br />
kann.<br />
Sind von der alten Krabbenpulmaschine begeistert – auch, wenn sie nicht funktioniert:<br />
Friedrich Fitter und Marita Peters. Foto: stp<br />
Pfund großen Krabben und zehn<br />
Pfund kleinen Krabben, zitiert<br />
Friedrich Fitter den findigen Wremer.<br />
Sein Patentrezept: „Die zehn<br />
Pfund – die schmeiß ich da oben<br />
in den Trichter rein. Aber die fünf<br />
Pfund kleine Krabben, die pult<br />
meine Frau vorher, und die streu<br />
ich dann so langsam mit drunter.“<br />
Denn per Hand ließen sich die<br />
Im Landkreis Cuxhaven finden Mühlenfans 18 historische Schmuckstücke<br />
Die einzig noch erhaltene Bockwindmühle<br />
steht im Speckenbütteler<br />
Park in Bremerhaven. Diese<br />
Bauart ist sozusagen der Ur-Typ<br />
aller moderneren Windmühlen und<br />
erinnert gerade durch die simple<br />
Bauart an die Zeichnungen aus frühen<br />
Kinderbüchern.<br />
Krabben auch damals schon<br />
wesentlich besser und sauberer<br />
pulen als mit einer Maschine. Der<br />
Trick daran: Man muss die richtige<br />
Stelle zum Öffnen des Krabbenpanzers<br />
kennen, sagt Marita Peters,<br />
amtierende Krabbenpul-Meisterin<br />
aus Wremen. Am besten hält man<br />
es mit der Krabbe so, wie es die<br />
Küstenbewohner schon seit Jahr-<br />
162022 SBS<br />
Brake-Sandtsedt<br />
hunderten machen. Denn mit<br />
der gängigen Ruckzuck-Methode<br />
ist der Krabbengenuss garantiert,<br />
sagt Museumsmitarbeiter Friedrich<br />
Fitter: „Wir Einheimischen nehmen<br />
die Krabbe gar nicht erst in<br />
die Hand, sondern reißen nur den<br />
Schwanz ab und ziehen sie mit den<br />
Zähnen aus dem Panzer – ohne<br />
Krabbenpulmaschine.“<br />
161801 UweWiechmann Geestenseth<br />
Schnellfähre Brake–Sandstedt<br />
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Schmalenflether Str. 11<br />
26919 Brake/Unterweser<br />
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Ein wahres Schmuckstück: die Wassermühle in Hain-<br />
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mühlen. Foto: stp Monats- und Jahreskarten sind übertragbar!