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OPAC 2015 03

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info<br />

von Elke Groß<br />

Stadtbibliothek Krajn: Als Belohnung für einen ausgefüllten Sammelpass<br />

bekommen die Kinder einen bequemen Lesepolster.<br />

neben unterstützen auch verschiedene nationale<br />

Ministerien ihre Entwicklung und gewährleisten<br />

somit die flächendeckende Qualität bibliothekarischer<br />

Dienstleistungen im ganzen Land. Das<br />

„Gesetz über die Finanzierung von Erziehung und<br />

Bildung“ legt außerdem fest, dass jede Schule eine<br />

eigene Bibliothek haben soll. So gibt es zusätzlich<br />

noch 660 Schulbibliotheken. Schon zu Zeiten<br />

Jugoslawiens wurden die Bibliotheken staatlich<br />

stark gefördert. Slowenien hat dieses System beibehalten<br />

und zusätzlich sogar die Zahl der Bibliotheken<br />

noch erhöht. Im Bibliotheksgesetz wird<br />

auch die Bildung von Regionalbibliotheken vorgeschrieben,<br />

die bestimmte Aufgaben zu erfüllen<br />

haben, wie etwa die Organisation des Leihverkehrs,<br />

professionelle Beratung kleinerer Bibliotheken<br />

und Koordination von Bibliotheksprojekten<br />

und –kampagnen. Zehn Standorte haben zurzeit<br />

den Status einer Regionalbibliothek. Ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter/innen gibt es hingegen nur sehr<br />

wenige. Diese werden meist gezielt eingesetzt für<br />

bestimmte Projekte oder Dienste (Vorlesestunden,<br />

Bücherzustelldienste für Senior/innen,…). 1272<br />

angestellte Mitarbeiter/innen wickeln den Großteil<br />

der Bibliotheksarbeit ab, 220 davon alleine in<br />

Ljubljana. Neben den 58 Öffentlichen Bibliotheken<br />

bedient ein Bibliobus noch 680 Haltestellen und<br />

versorgt so auch den kleinsten Ort mit Medien.<br />

In Europa besitzt Slowenien nach Island den<br />

kleinsten abgrenzbaren Buchmarkt. 2014 erschienen<br />

ca. 6000 neue Bücher in slowenischer Sprache.<br />

Bücher sind in einem so kleinen Staat für die<br />

kulturelle und linguistische Identität sehr wichtig<br />

und Schriftsteller genießen einen hohen Stellenwert.<br />

Fast 70% der Neuerscheinungen sind allerdings<br />

Übersetzungen, hauptsächlich aus dem<br />

Englischen. Ein wichtiger Abnehmer sind die Bibliotheken.<br />

In dem Zeitraum, in dem im Durchschnitt<br />

pro Person zwölf Bücher ausgeborgt werden,<br />

wird nur eines gekauft. Das unterstreicht<br />

noch einmal die hohe Bedeutung des slowenischen<br />

Büchereiwesens. 8,5 Mio Euro werden von<br />

den Büchereien für den Ankauf aktueller Medien<br />

ausgegeben. Das sind ca. 318.000 neue Medien,<br />

78.700 davon alleine in der Stadtbibliothek<br />

Ljubljana. Das heißt, dass pro Jahr mehr als 50<br />

mal so viele Bücher in den Bibliotheken angekauft<br />

werden, als auf dem slowenischen Buchmarkt<br />

erscheinen. Es gibt also zahlreiche Mehrfachexemplare<br />

bzw. Bücher in anderen Sprachen. Dementsprechend<br />

weltoffen und kontaktfreudig präsentieren<br />

sich die slowenischen Bibliotheken. Die<br />

Delegation aus Oberösterreich war beeindruckt.<br />

EIN SONNIGER ABSCHIED<br />

Am Sonntag traten wir die Heimreise an. Wir fuhren<br />

Richtung Küste, drehten eine Runde durch<br />

Triest und besuchten noch bei strahlendem Wetter<br />

das Schloss Duino. Die großzügige Schlossanlage<br />

wurde auf einem Felsvorsprung über dem<br />

Meer erbaut und ist vor allem durch Rilkes Duineser<br />

Elegien bekannt. Zahlreiche andere Schriftsteller<br />

fühlten sich dort ebenfalls wohl und haben<br />

ihre Spuren hinterlassen.<br />

Mit vielen Impressionen und Ideen im Gepäck kamen<br />

wir am späten Abend wieder in Linz an. •<br />

DER SLOWENISCHE BUCHMARKT<br />

Stadtbibliothek Ljubljana: Die Katze im Sack.<br />

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