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OPAC 2015 03

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sachbuchtipps<br />

von Elke Groß<br />

Schwilk Heimo<br />

Rilke und die Frauen:<br />

Biografie eines Liebenden<br />

München, Piper, <strong>2015</strong>. 335 Seiten.<br />

ISBN 978-3-492-05637-3<br />

Literaturwissenschaftler Heimo Schwilk hat bereits Biografien<br />

über die Schriftsteller Hermann Hesse und Ernst<br />

Jünger geschrieben, mit dem er auch befreundet war. Nun hat<br />

er sich intensiv mit Rainer Maria Rilke beschäftigt, der heuer seinen<br />

140. Geburtstag gefeiert hätte. Er konzentriert sich bei seiner<br />

Biografie dabei auf Rilkes Lebensthema, seinen Beziehungen zu<br />

Frauen. Für viele von ihnen war Rilke ein Traummann, ein sogenannter<br />

„Frauenversteher: sensibel, schüchtern und sanft. Mit<br />

einem allumfassenden Einfühlungsvermögen und andächtiger<br />

Zuwendung gelang es ihm, dass sich jede seiner zahlreichen Geliebten,<br />

Gönnerinnen oder Musen verstanden und persönlich<br />

gemeint fühlte. Schlüssel zum Verständnis dieses Wesenszuges<br />

ist Rilkes Mutter, der gleich das erste Kapitel gewidmet ist. Der<br />

Briefwechsel mit ihr, der erst seit 2009 veröffentlicht ist, fließt<br />

zum ersten Mal in eine Lebensbeschreibung Rilkes ein und ergänzt<br />

somit alle bisherigen Biografien um diesen wichtigen Aspekt.<br />

Beim Ausflug des Landesverbandes stand am letzten Tag bei<br />

schönstem Wetter auch die Besichtigung des Schlosses Duino auf<br />

dem Programm, wo sich der Dichter oft aufhielt. Eine gute Gelegenheit,<br />

mit diesem berauschenden Buch tiefer in sein Leben und<br />

sein Fühlen einzudringen.<br />

Claudia Schmidt<br />

Blitzrezepte für Gäste:<br />

Über 100 unkomplizierte Rezepte für eilige Gastgeberinnen<br />

und verwöhnte Gaumen<br />

Aarau, AT-Verl., <strong>2015</strong>. 220 Seiten.<br />

ISBN 978-3-<strong>03</strong>800-854-5<br />

Wer sich gerne Gäste einlädt, und sei es auch nur in kleinen<br />

Runden, weiß, wie viel Arbeit damit verbunden ist, bevor man<br />

gemütlich zusammensitzen kann und ein geselliges Essen genießt.<br />

Oft tüftelt man tagelang an der Sitzordnung, Dekoration<br />

oder Speisenfolge. Da kommt dieses Kochbuch wie gerufen. Die<br />

Foodbloggerin Claudia Schmidt verrät darin über 100 Rezepte,<br />

die garantiert gelingen und ohne großen Aufwand, sowohl was<br />

die Zutaten als auch was die Zubereitung betrifft, gekocht werden<br />

können. Zusätzlich findet man praktische Tipps zur Planung,<br />

Vorratshaltung oder Tischdekoration. Und für spontane Besuche<br />

werden Kniffe verraten, wie man mit ein bisschen Trickserei aus<br />

ganz Wenig in kürzester Zeit etwas Besonderes zaubern kann. Die<br />

Gäste werden beeindruckt sein. Die Kochbuchabteilung boomt<br />

seit Jamie Oliver in den meisten Bibliotheken. Das Buch stellt eine<br />

willkommene Bestandergänzung dar.<br />

Daniel Häni, Philip Kovce<br />

Was fehlt, wenn alles da ist?<br />

Warum das bedin gungs lose Grundeinkommen<br />

die richtigen Fragen stellt<br />

Zürich, Orell Füssli, <strong>2015</strong>. 192 Seiten.<br />

ISBN 978-3-280-05592-2<br />

Seit ich das Buch des DM-Gründers<br />

Werner Götz (1000 Euro für jeden. Ullstein,<br />

2011) rezensiert habe, lässt mich<br />

die bestechende Logik hinter dem<br />

Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens<br />

(BGE) nicht mehr los. In<br />

der Schweiz wird es im Herbst 2016<br />

eine Volksabstimmung darüber geben.<br />

Zwei der Mitbegründer des Initiavkommitees<br />

haben nun im größten Schweizer<br />

Sachbuchverlag einen provokativen<br />

Essay veröffentlicht, der die Debatte<br />

um das BGE auf die Frage nach dem,<br />

was man wirklich will, fokussiert. Was<br />

würde man selbst tun, wenn für das<br />

Grundeinkommen gesorgt wäre? Man<br />

hätte Zeit, Ideen zu entwickeln. Man<br />

könnte etwas tun, das normalerweise<br />

kein oder nicht genug Geld einbringt.<br />

Oder man könnte schlicht und einfach<br />

das, was man jetzt schon tut, machen,<br />

nur besser. Daniel Häni betreibt in Zürich<br />

mit beachtlichem Erfolg das größte<br />

Kaffeehaus in der Schweiz, ohne<br />

Konsumationszwang. Sein Gedanke:<br />

Man braucht ein Grundeinkommen,<br />

um arbeiten zu können, statt, man arbeitet,<br />

um ein Grundeinkommen zu erzielen.<br />

Die Idee des BGE wird oft noch<br />

als Utopie belächelt. Es wäre schön,<br />

wenn sie bald schon in der Schweiz<br />

den Realitätstest antreten dürfte. Die<br />

nötigen Infos und Antworten dazu<br />

kann man auf jeden Fall schon jetzt in<br />

diesem visionären Buch lesen.<br />

Nähere Infos zur Initiative unter www.<br />

bedingungslos.ch<br />

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