mole #2
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[2] vgl. Mole #1:<br />
http://magazin.umsganze.org/?page_id=70<br />
[3] Diese Position ist selbst auch Ergebnis eines<br />
längeren Gruppenprozesses und insoweit<br />
auch Selbstkritik ehemals eigener Positionen<br />
über das Verhältnis von Kritik und Praxis.<br />
[4] Jeder Ware kommen im kapitalistischen<br />
Produktionsprozess zwei Dimensionen zu.<br />
Einerseits der konkrete Gebrauchswert (ein<br />
Adorno-Buch ist zum Lesen, Tofu ist zum<br />
Kochen da). Andererseits der Tauschwert, der<br />
von der konkreten Sinnlichkeit des Gegenstandes<br />
abstrahiert und dessen Grundlage die<br />
in ihm verausgabte, gesellschaftlich-notwendige<br />
Durchschnittsarbeitszeit ist. Erst durch<br />
den Tauschwert realisiert sich die Logik des<br />
Kapitalismus im Eifern nach immer mehr<br />
Wert, er ist aber notwendigerweise an seinen<br />
stofflichen Träger im Gebrauchswert gebunden.<br />
[5] Ein notwendiger Bestandteil dieses Prozesses<br />
ist gegenseitige Kritik. So haben auch Kritiken,<br />
wie jene in der CeeIeh bestimmt Recht, wenn<br />
sie auf den Umgangston pochen und auf das<br />
„wie“ unserer Reflexion. Zu fragen wäre aber<br />
dennoch bei aller Solidarität, warum man<br />
andere, die sich als links betrachten, unkritisch<br />
unterstützen sollte? Der Mythos, dass „die<br />
Linke“ eine homogene Masse ist oder es eine<br />
Art Idealbild der Gesamtlinken gäbe, sollte sich<br />
schon seit langem verflüchtigt haben. „Linke“<br />
sind anderen „Linken“ nicht mehr oder weniger<br />
schuldig als jedem anderen Menschen auch.<br />
[6] Ferner wusste auch damals schon Adorno,<br />
dass es nicht zuletzt die Theorie ist,<br />
die an solcher verstellten Praxis krankt.<br />
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