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05/2015 Berufswahlspezial

Fritz + Fränzi

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Früh geknickt<br />

Es könnte so einfach sein: Auf die Schule folgt die Lehre, gekrönt vom<br />

Berufsabschluss. Doch viele Jugendliche kommen auf diesem Weg<br />

ins Rutschen. Für sie gibt es verschiedene Angebote – die wichtigsten<br />

im Überblick. Text: Amir Ali<br />

Zum Beispiel Kevin: Mit seinen<br />

schlechten Schulleistungen<br />

findet er keine Lehrstelle. Er<br />

verliert den letzten Rest an Motivation,<br />

seinen Eltern zuliebe besucht<br />

er das 10. Schuljahr, obwohl er keine<br />

Lust auf Unterricht hat. Bald<br />

wird Kevin zum Problemschüler, hat<br />

grosse disziplinarische Schwierigkeiten,<br />

stört den Schulbetrieb.<br />

Nach wenigen Monaten will ihn<br />

der Lehrer nicht mehr in der Klasse.<br />

Kevin hat an diesem heiklen Punkt<br />

Glück: Die Schulsozialarbeiterin<br />

wird eingeschaltet und sucht mit<br />

ihm einen Betrieb, in dem er ein<br />

Praktikum machen kann. Kevin<br />

blüht in der konkreten Arbeit plötzlich<br />

auf, zeigt gute Leistungen – und<br />

kann schliesslich die zweijährige<br />

Grundausbildung mit eidgenössischem<br />

Berufsattest (EBA) machen.<br />

Rund drei Viertel aller Jugendlichen<br />

in der Schweiz treten nach der<br />

obligatorischen Schulzeit direkt<br />

eine schulische oder berufliche<br />

Ausbildung an. Dies hält eine Studie<br />

im Auftrag des Bundesamts für Berufsbildung<br />

und Technologie von<br />

2007 fest. Der Grossteil der übrigen<br />

25 Prozent nimmt eine Zwischenlösung<br />

in Angriff, mehrheitlich in<br />

der Berufsbildung.<br />

In den meisten Kantonen existieren<br />

Brückenangebote. Diese können<br />

stärker schulischen Charakter<br />

haben oder eher praxisorientiert<br />

sein. Im Kanton Zürich gibt es beispielsweise<br />

das Berufsvorbereitungsjahr<br />

(BVJ). Es richtet sich an<br />

Jugendliche, die grundsätzlich eine<br />

Lehre machen können und wollen.<br />

Vier Profile sollen den verschiedenen<br />

Ursachen für die Probleme<br />

beim Übertritt Rechnung tragen:<br />

Eines fokussiert auf Lücken beim<br />

Schulstoff, ein anderes auf den Erwerb<br />

praktischer Fertigkeiten. Für<br />

Ausländer mit schlechten Sprachkenntnissen<br />

und für schulmüde<br />

Jugendliche gibt es spezielle Profile.<br />

Die Kosten für diese Brückenangebote<br />

variieren von Kanton zu<br />

Kanton, in der Regel können aber<br />

Stipendien beantragt werden.<br />

Auch die Arbeitslosenversicherung<br />

bietet mit den Motivationssemestern<br />

eine Zwischenlösung<br />

28 BERUFSWAHL-SPEZIAL JUNI <strong>2015</strong>

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