05/2015 Berufswahlspezial
Fritz + Fränzi
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Technische Berufslehren sind<br />
eine wertvolle Vorbereitung auf ein<br />
Ingenieurstudium – etwa vom Maurer<br />
zum Bauingenieur. Wer während<br />
oder nach der Lehre neue Interessen<br />
entwickelt, kann das Fach<br />
wechseln oder den Vorbereitungskurs<br />
für die Aufnahmeprüfung an<br />
einer Uni oder der ETH absolvieren,<br />
die sogenannte Passerelle. Wer die<br />
Aufnahmeprüfung besteht, kann an<br />
jeder Schweizer Uni oder ETH studieren.<br />
Eine Möglichkeit zwischen<br />
Berufsmatur und Gymnasium ist<br />
die Fachmittelschule, die es an verschiedenen<br />
Orten und in verschiedenen<br />
Richtungen gibt: Gesundheit,<br />
Soziale Arbeit, Pädagogik,<br />
Kommunikation und Information<br />
(Angewandte Linguistik), Gestaltung<br />
und Kunst, Musik und Theater,<br />
Angewandte Psychologie.<br />
Immer mehr Wege führen zur<br />
Matur, aber auch für mehr Berufe<br />
als früher wird die Matur verlangt.<br />
Etwa für die Ausbildung zum Kindergärtner<br />
oder zur Physiotherapeutin.<br />
Es lohnt sich also in jedem<br />
Fall, sich frühzeitig Gedanken über<br />
eine Maturitätsschule zu machen.<br />
Die Matur erst nach dem Lehrabschluss<br />
nachzuholen, ist ebenfalls<br />
kein Problem – sofern man fähig ist,<br />
effizient zu lernen und das Gelernte<br />
in der Prüfungssituation wiederzugeben.<br />
Eines haben jedoch alle<br />
Wege zur höheren Bildung gemeinsam:<br />
Sie führen über den erhöhten<br />
Lerneinsatz.<br />
>>><br />
Vom Versicherungskaufmann<br />
zum Chefredaktor<br />
Romeo Hutter<br />
38, Rüschlikon ZH<br />
Eigentlich wollte ich eine handwerkliche<br />
Lehre machen. Ich schnupperte<br />
als Schreiner, Maurer, Zeichner<br />
und noch mehr. Aber alle diese<br />
Berufe waren mir zu einseitig.<br />
Schliesslich machte ich das KV bei<br />
einer Versicherung. Nach der Lehre<br />
arbeitete ich Teilzeit in einem Jugendtreff<br />
und jobbte daneben auf<br />
meinem Beruf als Versicherungskaufmann.<br />
Immer noch einen handwerklichen<br />
Beruf vor Augen, wollte<br />
ich eine Zweitausbildung zum<br />
Bootsbauer machen, der Betrieb<br />
zog sich jedoch im letzten Moment<br />
vom Versprechen eines Lehrvertrags<br />
zurück.<br />
Durch meine Tätigkeit in der Jugendarbeit<br />
kam ich auf die Idee, soziokulturelle<br />
Animation zu studieren.<br />
Da wäre ich wohl sogar ohne<br />
Matur aufgenommen worden, war<br />
aber mit 22 Jahren noch zu jung. Da<br />
entschied ich mich, die technische<br />
Berufsmaturität nachzuholen, um<br />
mir die Möglichkeit eines Fachhochschulstudiums<br />
zu eröffnen. An<br />
vier Tagen ging ich zur Schule, dreimal<br />
wöchentlich war ich abends im<br />
Jugendtreff. Lernen fällt mir leicht,<br />
darum war das Jahr an der Berufsmittelschule<br />
(BMS) ziemlich locker.<br />
Weil ich in der Jugendarbeit die<br />
Öffentlichkeitsarbeit kennen- und<br />
schätzen gelernt hatte, entschied<br />
ich mich für das damals neue Stu-<br />
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