05/2015 Berufswahlspezial
Fritz + Fränzi
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des Schuhmachers. Jene Lehren<br />
absolvieren schweizweit nur noch je<br />
drei bis vier Lernende. «Die Überlebenschancen<br />
dieser Berufe sind<br />
aber», ergänzt Holzmann, «schwer<br />
abzuschätzen.»<br />
Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin<br />
vermutet bei einigen<br />
Traditionsberufen schon bald einen<br />
Gegentrend. Gerade der Schuhmacher<br />
ist wohl in Zukunft wieder eher<br />
gefragt. Ob Massschuhe oder Spezialschuhe,<br />
ob Reparaturen oder<br />
kleinorthopädische Korrekturen:<br />
Das Bedürfnis nach qualitativ hochstehender<br />
Handarbeit dürfte eher<br />
wieder zunehmen.<br />
Ein anderer Megatrend, der immer<br />
noch anhält, ist die Digitalisierung.<br />
In den Neunzigern entstand<br />
wegen dieser Entwicklung nicht nur<br />
der Beruf des Informatikers. Die Digitalisierung<br />
hat fast alle Berufsbilder<br />
verändert. Seit vergangenem<br />
Jahr können Kreative zum Beispiel<br />
eine Lehre als Interactive Media Designer<br />
machen. Die technisch versierten<br />
Fachmänner und Fachfrauen<br />
planen Websites, Apps, soziale<br />
Foren, soziale Netze oder Benutzeroberflächen<br />
von Billettautomaten.<br />
Neue Ausbildungen in Sicht<br />
Auch der Professionalisierungstrend<br />
bei den Ausbildungen schafft<br />
neue Berufe. Von Systemgastronomiefachleuten<br />
über Fachangestellte<br />
im öffentlichen Verkehr bis hin zu<br />
Experten im Kundendialog oder<br />
Fachleuten in der Bewegungs- und<br />
Gesundheitsförderung: «Wir können<br />
heute Berufe erlernen, in denen<br />
es bis vor Kurzem keine Abschlüsse<br />
auf Stufe der Grundbildung gab»,<br />
erklärt Holzmann und ergänzt:<br />
«Diese eidgenössisch anerkannten<br />
Lehrabschlüsse sind auf dem Arbeitsmarkt<br />
oft sehr gefragt.»<br />
Berufe der Zukunft vermutet<br />
Holzmann unter anderem im<br />
Dienstleistungsbereich und in der<br />
Ökologie. «Gut möglich», sagt sie,<br />
«dass Jugendliche irgendwann<br />
Fachmann beziehungsweise Fachfrau<br />
Umwelt lernen können.» Für<br />
welchen Beruf sich die Jugendlichen<br />
von heute oder morgen auch<br />
immer entscheiden mögen, eines<br />
sei klar: «Lebenslanges Lernen ist<br />
mehr als ein Schlagwort.» Denn:<br />
Die Konstante bleibe der Wandel.<br />
So sehen heute<br />
Abschlussprüfungen aus.<br />
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JUNI <strong>2015</strong> BERUFSWAHL-SPEZIAL 41