WELLNESS Magazin Exclusiv - Dezember 2015
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Der gesunDe Bauch<br />
die Rolle der enzyme<br />
Ein Mangel und seine Folgen<br />
✱ Speichel. In der Speichelflüssigkeit spielt v.a. alpha-Amylase eine<br />
Rolle. Leidet man unter einem Mangel, können Kohlenhydrate nicht<br />
im Mund genügend in Monosaccharide gespalten werden, sondern<br />
erst im Dünndarm. Es kann zu Oberbauchbeschwerden kommen.<br />
✱ Magen. Durch die Salzsäure wird das eiweißspaltende Enzym Pepsin<br />
aktiviert. Wird es zu wenig produziert, werden eiweißreiche Lebensmittel<br />
im Magen unzureichend vorverdaut. Auch wird das Eisen nicht<br />
ausreichend aus den Speisen gelöst, es kann eine Anämie auftreten.<br />
✱ Bauchspeicheldrüse. Der Pankreassaft enthält viele Verdauungsenzyme<br />
und wird in den Dünndarm geleitet. Lipase<br />
spaltet Fette, Amylase noch nicht gespaltene<br />
Kohlenhydrate, Trypsin und<br />
Chymotrypsin zerlegen Proteine.<br />
Besteht ein Mangel, kommt es zu<br />
Verdauungsproblemen. Unzerlegte<br />
Stoffe werden erst im Dickdarm<br />
von Darmbakterien unter Fäulnis<br />
und Gärung abgebaut. Bauchschmerzen<br />
und Gasbildung sind Folgen.<br />
sinnvoller umgang mit unverträglichkeiten<br />
Jeder mensch hat 25.000 gene …<br />
Weizen hat fünf Mal mehr! Für wen ist das ein Problem?<br />
sPecIaL<br />
Gluten,<br />
Teil 2<br />
Kurz gesagt, wie finden Sie heraus,<br />
ob Ihre Gesundheitsprobleme auf<br />
die Unverträglichkeit von Gluten (Klebereiweiß)<br />
zurückgehen? Denken Sie<br />
im Arztgespräch auch an Symptome<br />
außerhalb des Magen-Darm-Bereichs,<br />
etwa Erschöpfung, Migräne, einen<br />
„umnebelten“ Verstand, Depressionen,<br />
Gelenkschmerzen.<br />
Austesten zählt! Da es Leiden<br />
gibt, die sich als glutenbedingte<br />
Gesundheitsstörungen maskieren können,<br />
ist eine vollständige Abklärung der<br />
Fakten wesentlich, das schließt auch<br />
Testverfahren ein. Fallen die Ergebnisse<br />
aller Zöliakie-Tests negativ aus und<br />
sind auch andere Erkrankungen wie<br />
etwa das Reizdarmsyndrom, Morbus<br />
Crohn, Arthritis, neurologische Erkrankungen,<br />
ausgeschlossen, sprechen<br />
Sie mit einem Gastroenterologen über<br />
die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung.<br />
Diese ist derzeit immer noch<br />
die einzige Behandlungsmethode bei<br />
Zöliakie und Glutensensitivität. Aber –<br />
Achtung – nicht einfach so auch Glizen<br />
verzichten!<br />
Bevor Sie auf eine glutenfreie<br />
Ernährung umsteigen, stellen<br />
Sie sicher, dass Sie wirklich sämtliche<br />
Zöliakie-Tests durchlaufen haben! Denn<br />
wenn Sie aufhören, Gluten zu konsumieren,<br />
wird Ihr Körper aufhören, Antikörper<br />
im Blut zu produzieren, die als<br />
Biomarker zur Zöliakie-Diagnose herangezogen<br />
werden. Dadurch könnte ein<br />
Bluttest auf Zöliakie ein falschnegatives<br />
Ergebnis erbringen. Solange Sie<br />
sich glutenfrei ernähren, lässt sich eine<br />
Zöliakie-Erkrankung nicht zuverlässig diagnostizieren!<br />
WELLnEss <strong>Magazin</strong> 12/15 n 079