KulturFenster Nr. 01|2014 - Februar 2014
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Poste Italiane SpA – Sped. in a.p.<br />
-70% – NE BOLZANO – 65. Jahrgang<br />
<strong>Nr</strong>. 1 | FEBRUAR | <strong>2014</strong><br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
Die Jugend ist unsere Zukunft<br />
Macht und Verantwortung am Dirigentenpult<br />
Heimat wahrnehmen
• Geleitwort •<br />
Apropos Gesundheit<br />
Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit<br />
ist alles nichts, sagte einmal der<br />
große deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer<br />
(1788 bis 1860). Die Kehrseite<br />
von Gesundheit ist die Krankheit. Sie kann<br />
in verschiedenen Facetten den Menschen<br />
bedrängen – als harmlose Grippe mit Kopfweh,<br />
als bösartige Geschwulst oder auch<br />
als Hirnblutung mit lebensbedrohlicher<br />
Wirkung.<br />
Der ärztlichen Kunst und wohl auch einem<br />
gütigen Schutzengel, der weit seinen Mantel<br />
ausbreitet, verdanken es viele Menschen,<br />
dass ihre Krankheit wieder geheilt werden<br />
konnte. So ist es auch mir ergangen. Ich<br />
war fast vier Monate krankheitshalber außer<br />
Gefecht, bin nun wieder fit und kann das<br />
<strong>KulturFenster</strong> wieder betreuen. In diesem<br />
Zusammenhang ist es mir ein Anliegen, allen<br />
jenen zu danken, die mir die Daumen<br />
gehalten haben, die mich besucht und mir<br />
mit ihren Telefonaten und mittels Briefen<br />
ihre Genesungswünsche übermittelt haben.<br />
Ich danke allen für ihre Solidarität, insbesondere<br />
gilt mein Dank dem Obmann des<br />
VSM Pepi Fauster, der mir – auch im Namen<br />
von Südtiroler Chorverband und Heimatpflegeverband<br />
– die besten Wünsche im<br />
letzten Geleit des KF ausgesprochen hat.<br />
Apropos Gesundheit: Es ist mittlerweile fast<br />
eine Binsenweisheit, dass Musik im Allgemeinen<br />
und Gesang im Besonderen eine<br />
positive Wirkung auf die Menschen hat. Dabei<br />
ist es wichtig, Musik nicht nur zu konsumieren,<br />
sondern auch selbst zu gestalten.<br />
So plant im kommenden Frühjahr der<br />
Südtiroler Chorverband wieder eine Reihe<br />
von interessanten Veranstaltungen, mit<br />
denen vor allem Kinder und Jugendliche<br />
angesprochen werden. Die Devise lautet:<br />
Wenn einer alleine singt, ist das einzigartig,<br />
wenn viele zusammen klingen, ist das<br />
ein echtes Erlebnis. Obmann Erich Deltedesco<br />
ermuntert alle, möglichst zahlreich<br />
diese Angebote zu nutzen.<br />
Alfons Gruber<br />
• Inhalt •<br />
• Chorwesen<br />
Singen als Erlebnis 4<br />
Jugend singt <strong>2014</strong> –<br />
Anmeldungen noch möglich 5<br />
Natur und Kultur in<br />
Gemeinschaft erleben 6<br />
Erfolgreiche Fortbildung im<br />
Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau 7<br />
P. Urban feierte 60. Geburtstag 8<br />
Singkreis Runkelstein als<br />
Botschafter Südtirols in Wien 9<br />
Kirchenchor Schalders<br />
feierte 125-Jahr-Jubiläum 10<br />
Weihnachtskonzert des<br />
Kirchenchores St. Cäcilia Vilpian 11<br />
Freude am Gospel mit Living Voic 12<br />
Stimmgabel 13<br />
• Blasmusik<br />
Siebter Stammtisch der<br />
Jugendleiter im VSM-Bezirk Bruneck 21<br />
Dritte Aufl age des<br />
Bezirksjugendblasorchesters Pustertal 22<br />
Erste-Hilfe-Kurs<br />
für Dirigenten des VSM Bruneck 23<br />
VSM-Bezirk Schlanders:<br />
Bezirksblasorchester 50 plus 24<br />
Großes Bozner Blechbläserensemble<br />
konzertiert 25<br />
Sinfonische Blasmusik mit<br />
Saxofon-Zauber 26<br />
Dreikönigskonzert der<br />
Algunder Musikkapelle 27<br />
Interview mit Stefan Gasser,<br />
Obmann der MK Schabs 28<br />
Musik besser verstehen<br />
(neues Buch von Othmar Moroder) 30<br />
Sensationelle CD-Einspielungen 31<br />
Mit Blasmusik durch die EU<br />
(Österreich und Portugal) 32<br />
Musikpanorama 34<br />
• Heimatpflege<br />
Heimat wahrnehmen, bewahren<br />
und pfl egen 43<br />
Der Kirchenchor Marling und die<br />
Marlinger Messe 45<br />
Jahreshauptversammlung am<br />
5. April in Bozen 45<br />
Hände weg vom Rittner Bahnl 46<br />
Von Pataunen und Fahenschwingern 47<br />
35 Jahre Kalterer Heimatpfl ege 49<br />
Zwei Säulen der Arge Lebendige<br />
Tracht treten ab 51<br />
Bloß nicht wegwerfen! 52<br />
Tanzen in der Weihnachtszeit 53<br />
Reiseeindrücke Venedig-Cividale 54<br />
2<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Vorweg<br />
Chorwesen<br />
Die Jugend ist unsere Zukunft<br />
Schon wieder stehen wir am Anfang eines<br />
neuen Jahres und das alte mit seinen vielen<br />
schönen Erlebnissen beim gemeinsamen<br />
Singen und mit seinen großartigen musikalischen<br />
Höhepunkten liegt hinter uns. Das<br />
Singen und das Chorleben lebendig erhalten,<br />
das wird unser Bestreben auch in diesem<br />
Jahr wieder sein.<br />
Stand das vergangene Jahr im Zeichen<br />
des Gesamttiroler Wertungssingens, so ist<br />
das Jahr <strong>2014</strong> vornehmlich den Kindern<br />
und Jugendlichen gewidmet. Der Südtiroler<br />
Chorverband war und ist immer sehr bemüht<br />
gerade die Aus- und Weiterbildung<br />
im Bereich „Singen mit Kindern und Jugendlichen“<br />
zu fördern und Kinder und<br />
Jugendliche für das Singen, für die Chormusik<br />
zu begeistern. Beim Südtiroler Jugendchortreff<br />
im Schloss Maretsch in Bozen<br />
und beim Treffen vieler Kinderchöre<br />
des Landes im Vereinshaus „Peter Thalguter“<br />
in Algund soll in besonders intensiver<br />
Form auf den Wert des Singens für junge<br />
Menschen aufmerksam gemacht werden.<br />
Der Nährboden für das Singen muss bereits<br />
in der frühen Kindheit bereitet werden.<br />
Je eher der Same gesät wird, desto<br />
reicher und üppiger kann die Frucht aufgehen.<br />
Diese Aussaat ist für das Chorwesen<br />
in unserem Lande, vor allem aber für<br />
den Nachwuchs in unseren Chören von<br />
existenzieller Bedeutung. Es gibt keine<br />
Patentrezepte, aber alle gemeinsam,<br />
auch im Kontakt und im Austausch mit<br />
den zuständigen Bildungseinrichtungen,<br />
werden wir weiterhin an Lösungsmöglichkeiten<br />
arbeiten.<br />
Die Chorlandschaft Südtirols ist facettenreich,<br />
originell und lebendig. Dies verdanken<br />
wir dem ehrenamtlichen Engagement vieler<br />
Chorleiterinnen und Chorleiter, die in Stadt<br />
und Land in hervorragender Weise pädagogisch<br />
tätig sind und denen es immer wieder<br />
gelingt, auch junge Menschen für den Chorgesang<br />
zu gewinnen. So können wir uns bis<br />
in die kleinsten Ortschaften hinein über die<br />
Klangpracht der heimischen Chorlandschaft<br />
freuen. Kinder- und Jugendchöre wirken an<br />
der Seite von Frauen- und Männerchören,<br />
Singgemeinschaften eifern mit Kirchenund<br />
Kammerchören um die „Wette“. Dieses<br />
freundschaftliche Miteinander von Chorgemeinschaften<br />
aller Gattungen ist ein Charakteristikum<br />
der Südtiroler Chorszene. Der Wille<br />
sich ständig weiterzuentwickeln ist ein weiteres<br />
Merkmal, das die vielen tausend Sängerinnen<br />
und Sänger unseres Landes eint.<br />
Das Wissen um den Fortbildungswillen ist für<br />
die Verantwortlichen im Verband Verpflichtung<br />
und Ansporn auch in diesem Jahr wiederum<br />
vielfältige und hochqualifizierte Schulungsangebote<br />
anzubieten für alle Sparten<br />
des chorischen Singens vom Sakralen zum<br />
Profanen, von der Renaissance über Klassik<br />
und Romantik zur Moderne, vom Volkslied<br />
bis zu Musical und Pop. Das Fortbildungsprogramm<br />
<strong>2014</strong> beinhaltet Angebote<br />
für alle Altersbereiche und für unterschiedlichste<br />
Zielgruppen. Ich bitte Sie, verehrte<br />
Obleute, Chorleiterinnen und Chorleiter das<br />
wiederum reichhaltige Schulungsprogramm<br />
in den eigenen Chören und darüber hinaus<br />
bekanntzugeben und zu bewerben. Alle Informationen<br />
zu den Schulungen und Veranstaltungen<br />
finden sie unter www.scv.bz.it.<br />
Vollversammlung des<br />
Südtiroler Chorverbands<br />
Ein Mann, dem der Chorgesang besonders<br />
am Herzen liegt, feierte vor kurzem<br />
seinen 60. Geburtstag: P. Urban Stillhard.<br />
Als langjähriger Vorsitzender des Verbandes<br />
der Kirchenchöre Südtirols und als langjähriger,<br />
fachkundiger Mitarbeiter im Musikrat<br />
des Südtiroler Chorverbandes hat<br />
er sich immer für das enge und freundschaftliche<br />
Miteinander der beiden Verbände<br />
eingesetzt und hat die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Verband<br />
der Kirchenchöre und dem Chorverband<br />
in gemeinsamen Zielen der Chorerziehung<br />
immer unterstützt und gefördert. Von seinem<br />
großen Wissen, von seiner Herzlichkeit,<br />
von seiner Fachkompetenz konnten<br />
wir all die Jahre profitieren.<br />
Seine Aufgabe als künstlerischer Leiter<br />
der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer<br />
Chorverbände versieht er mit äußerster Professionalität<br />
und großem persönlichen Einsatz.<br />
Persönlich habe ich in P. Urban nicht<br />
nur einen wertvollen Berater, sondern auch<br />
einen hochgeschätzten Freund gefunden.<br />
In Dankbarkeit gratuliere ich ihm im Namen<br />
des Südtiroler Chorverbandes, aber<br />
auch im Namen der AGACH zum runden<br />
Geburtstag herzlichst und wünsche das<br />
Allerbeste für die Zukunft.<br />
Uns allen, Sängern und Sängerinnen,<br />
Chorleitern und Chorleiterinnen, wünsche<br />
ich auch für das laufende Jahr viele neue<br />
Impulse und Chancen der Weiterentwicklung<br />
im Gesang und im Chorleben.<br />
Erich Deltedesco,<br />
Obmann des Südtiroler Chorverbandes<br />
Am Samstag, 22. März <strong>2014</strong>, mit Beginn um 15 Uhr, findet im Haus Voitsberg in<br />
Vahrn die Vollversammlung des Südtiroler Chorverbands statt. Die Vollversammlung<br />
ist eine gute Gelegenheit, sich zu treffen, sich auszutauschen und wichtige<br />
Themen, die das Chorwesen in Südtirol betreffen, zu besprechen. Alle Vertreter<br />
der Chöre sind herzlich eingeladen, diesen Termin wahrzunehmen und an der Versammlung<br />
teilzunehmen.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 3
Das Thema<br />
Singen als Erlebnis<br />
Jugendveranstaltungen des Südtiroler Chorverbands<br />
Jugendliche, die gerne mit ihresgleichen singen, sind eingeladen, zum Jugendchortreff auf Schloss Maretsch zu kommen.<br />
Mit zahlreichen Projekten machte der<br />
Südtiroler Chorverband aus einer langen<br />
Tradition heraus in den letzten Jahren zunehmend<br />
die Förderung des Gesangs bei<br />
Kindern und Jugendlichen zu einem wichtigen<br />
Schwerpunkt.<br />
Dies bestätigen erfolgreiche Initiativen<br />
wie das beliebte Projekt klaNg, durch das<br />
der Chorgesang in Südtirols Schulen wieder<br />
vermehrt Fuß fasst oder die „Begabtenförderung“<br />
durch die Einrichtung des<br />
Landesjugendchors Südtirol. Daneben gibt<br />
es auf die Jugend ausgerichtete Fortbildungen<br />
v.a. im Sommer.<br />
Besonders wichtig für die Bildung eines<br />
positiven Images des Chorgesangs bei Kindern<br />
und Jugendlichen sind aber auch Veranstaltungen,<br />
die die Kinder- und Jugendchöre<br />
des Landes zusammentreffen lassen.<br />
Solche Veranstaltungen stärken die Identität<br />
der Chöre nach innen und nach außen,<br />
aber auch das Selbstbewusstsein der<br />
singenden Jugendlichen. So sind die beiden<br />
Veranstaltungen im kommenden Mai<br />
eine gute Gelegenheit für alle Chorleiter/<br />
innen und alle Chöre am Auftrag der Förderung<br />
des Chorgesangs mitzuarbeiten.<br />
Südtiroler Jugendchortreff:<br />
„Groove im Chor“<br />
Klassiker aus Rock, Pop und Gospel,<br />
Crossover und Vocal Percussion: der „Südtiroler<br />
Jugendchortreff“ verspricht Spaß<br />
und Freude für die Teilnehmer. Am Samstag,<br />
17. Mai <strong>2014</strong> sind Jugendchöre, aber<br />
auch einzelne Sängerinnen und Sänger<br />
ab 16 und interessierte Chorleiter/innen<br />
eingeladen, nach Bozen ins Schloss Maretsch<br />
zu kommen und gemeinsam mit<br />
den Sängern und Sängerinnen des Landesjugendchors<br />
Südtirol einen Tag lang<br />
Musik und Gesang gemeinsam zu erleben<br />
und Freude am „Groove“. Treffpunkt<br />
ist um 9.30 Uhr.<br />
Der Landesjugendchor Südtirol ist ein<br />
Ensemble von motivierten jungen Sängern<br />
und Sängerinnen, die mit ihrem<br />
Engagement und ihrem Können den Jugendlichen<br />
wertvolle Impulse geben können.<br />
Tipps für die Stimme werden die Jugendlichen<br />
von erfahrenen Referenten<br />
erhalten und sich gemeinsam auf das<br />
Abschlusskonzert am Abend um 19.30<br />
Uhr vorbereiten.<br />
„Wenn einer alleine singt, ist das einzigartig,<br />
wenn viele zusammen klingen, ist das<br />
ein echtes Erlebnis!“ Unter diesem Motto<br />
wird der Schulmusiker, Dirigent und Autor<br />
Markus Detterbeck aus Bensheim mit den<br />
Teilnehmern arbeiten. Sein Forschungsschwerpunkt<br />
ist aufbauende Chorarbeit,<br />
er ist als Musikpädagoge, Dirigent, Komponist<br />
und Autor tätig und unterrichtet an<br />
verschiedenen deutschen Musikhochschulen.<br />
Prägend für ihn war auch sein vierjähriger<br />
Aufenthalt in Südafrika und seine Zusammenarbeit<br />
mit Musikern und Chören<br />
aus Südafrika.<br />
Eine Besonderheit des Jugendchortreffs<br />
ist die „Vocal Percussion“, bei der die Stimme<br />
zum Musikinstrument wird: Referent in diesem<br />
Bereich ist Andreas Kuch aus Weimar.<br />
Seit 2006 beschäftigt sich der Schulmusiker<br />
intensiv mit der Imitation von Instrumenten<br />
und Vocal Bands. Wer an diesem<br />
großen musikalischen Gemeinschaftserlebnis<br />
teilhaben und neue Erfahrungen sammeln<br />
will, kann sich bis Dienstag, 1. April<br />
<strong>2014</strong>, beim Südtiroler Chorverband anmelden.<br />
Für geschlossene Chöre übernimmt<br />
der Südtiroler Chorverband die Busspesen.<br />
4<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Chorwesen<br />
Jugend singt <strong>2014</strong><br />
Anmeldungen noch möglich<br />
Unter dem Motto „Musik liegt in der Luft“<br />
werden im kommenden Frühjahr wieder zahlreiche<br />
Kinder- und Jugendchöre aus dem<br />
ganzen Land zusammentreffen, und zwar<br />
am Freitag, 23. Mai <strong>2014</strong>, im Vereinshaus<br />
„Peter Thalguter“ in Algund.<br />
„Jugend singt“ soll auch in dieser Auflage<br />
wieder ein Ansporn sein für die jungen<br />
Sänger und Sängerinnen und ihre<br />
Chorleiter und Chorleiterinnen, sich intensiv<br />
mit Chorwerken auseinanderzusetzen,<br />
Gemeinschaft zu pflegen, neue Impulse zu<br />
bekommen. Eingeladen zur Teilnahme an<br />
„Jugend singt“ sind geschlossene Klassen,<br />
Musikzugklassen, Auswahlklassen, Schulchöre<br />
der Grund- und Mittelschule sowie<br />
Kinder- und Musikschulchöre.<br />
Die Chöre können wählen, ob sie ihren<br />
Vortrag von einer Jury bewerten lassen<br />
wollen oder nicht. Auch ein Jurorengespräch<br />
ist möglich. Die Chöre können<br />
sich aber auch für das freie Singen (ohne<br />
Bewertung) auf Straßen und Plätzen, in öffentlichen<br />
Einrichtungen, in Altersheimen<br />
und Krankenhäusern melden.<br />
Für das Singen mit Bewertung sind<br />
maximal zehn Minuten Auftrittszeit pro<br />
Singgruppe vorgesehen. Ein Lied muss a<br />
cappella gesungen, die anderen können<br />
instrumental begleitet werden. Die Instrumente<br />
müssen von Schülern bzw. Schülerinnen<br />
der Schule bzw. von Mitgliedern<br />
der Chöre gespielt werden. Die Lieder können<br />
durch passende Bewegungsspiele er-<br />
gänzt werden. Beim freien Singen können<br />
drei bis fünf Lieder vorgetragen werden.<br />
Die Singgruppe mit der höchsten Punktezahl<br />
wird den Südtiroler Chorverband beim<br />
Kinderchorfestival 2015 in Wien vertreten.<br />
Außerdem werden schöne Sachpreise<br />
verlost.<br />
Die Schirmherrschaft über Jugend singt<br />
<strong>2014</strong>, das vom Südtiroler Chorverband<br />
und vom Deutschen Schulamt veranstaltet<br />
wird, hat Alt-Landeshauptmann Luis<br />
Durnwalder inne.<br />
Die Anmeldung ist mittels Anmeldeformular,<br />
das bei den Chören aufliegt, an<br />
die Geschäftsstelle des Südtiroler Chorverbandes<br />
zu richten, die auch weitere Informationen<br />
erteilt.<br />
Für „Jugend singt <strong>2014</strong>“ können sich Chöre noch anmelden.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 5
Aus Verband und Bezirken<br />
Natur und Kultur in<br />
Gemeinschaft erleben<br />
Bezirk Bozen veranstaltete Kulturfahrt nach Österreich<br />
Die Teilnehmer der Kulturfahrt des Bezirkes Bozen<br />
Wie bereits Tradition, organisierte der Bezirk<br />
Bozen im Südtiroler Chorverband auch<br />
im abgelaufenen Jahr den Besuch besonderer<br />
Veranstaltungen. Nachdem die Kulturfahrten<br />
der letzten Jahre großen Anklang<br />
gefunden hatten, lud Bezirksobmann Georg<br />
Patauner mit seinem rührigen Ausschuss<br />
zu einer Fahrt zum Neusiedlersee im Burgenland.<br />
Höhepunkte der Zweitagesfahrt<br />
waren der Besuch der Operette „Der Bettelstudent“<br />
im Rahmen der Seefestspiele<br />
Mörbisch 2013, der Besuch des Steppennationalparks<br />
Neusiedler See–Seewinkel<br />
und des Benediktinerstifts Melk in Niederösterreich.<br />
62 Sänger und Sängerinnen von 21<br />
Chören nahmen am 24. und 25. August<br />
2013 an der Kulturfahrt teil und erreichten<br />
am Nachmittag Illmitz am Neusiedlersee,<br />
wo sie vor Sonnenuntergang mit<br />
der Fähre über den See zur Seebühne in<br />
Mörbisch fuhren. Die Bühne war großzügig<br />
angelegt. Die Bühnenbilder wechselten<br />
von herrschaftlichen, barocken Häusern<br />
bis zu stilisierten Bäumen, alles in<br />
stimmungsvolles Licht getaucht. Trotz gelungener<br />
Zwischenräume blieb der Blick<br />
auf den hinter der Bühne liegenden Neusiedlersee<br />
allerdings etwas beschränkt.<br />
„Der Bettelstudent“<br />
Die Operette „Der Bettelstudent“ von<br />
Carl Millöcker spielt zu Beginn des achtzehnten<br />
Jahrhunderts in Krakau in Polen,<br />
das unter sächsischer Fremdherrschaft<br />
stand. Im Stück geht es um Krieg, Rache<br />
und Liebe. Ein verschmähter Oberst Ollendorf<br />
rächt sich an seiner angebeteten<br />
polnischen Komtesse Laura Nowalska. Er<br />
intrigiert, spielt Amor für die auf einen reichen<br />
Edelmann wartende Komtesse und<br />
verkuppelt sie an den gekauften, verurteilten<br />
Aufständischen Symon. Am Ende befreien<br />
die polnischen Aufständischen Krakau<br />
von den sächsischen Unterdrückern.<br />
Ollendorf ist entmachtet, und Laura, die inzwischen<br />
ihre unerschütterliche Liebe für<br />
den Bräutigam entdeckt hat, schließt Symon<br />
glücklich in die Arme.<br />
Die Operette sorgt seit ihrer Uraufführung<br />
am Theater an der Wien im Jahr<br />
1882 für Begeisterung. Die Inszenierung<br />
von Ralf Nürnberger glänzt im dramaturgischen<br />
Aufbau. Unter den Darstellern<br />
sind erfahrene und junge Künstler, welche<br />
durchwegs ein hohes Gesangsniveau aufweisen.<br />
Das Festival-Orchester Mörbisch<br />
mit Dirigent Uve Theimer spielt in einem<br />
neuen an die Bühne angebauten Proberaum<br />
und ist, auch Dank einer feinen Tontechnik,<br />
sehr überzeugend und den Sängern<br />
ein verlässlicher Partner. Der neuen<br />
6<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Chorwesen<br />
Intendantin Dagmar Schellenberger ist es<br />
gelungen, den Seespielen ihren Stempel<br />
aufzudrücken: Operette pur, die Musik<br />
und das Schauspiel im Zentrum.<br />
Die Vorstellung endete mit farbenprächtigen<br />
Wasserspielen und einem<br />
einmaligen Feuerwerk, das minutenlang<br />
die Dunkelheit erhellte. Die Sänger und<br />
Sängerinnen des Bezirks Bozen verabschiedeten<br />
sich gemeinsam mit dem gesamten<br />
Publikum mit einem langanhaltenden<br />
Beifall.<br />
„Hilfe, mein Chor<br />
sinkt!“<br />
Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau – Erfolgreiche<br />
Fortbildung<br />
Nationalpark Neusiedler See<br />
Am Morgen des zweiten Tages erwanderte<br />
die Gruppe, geführt von Nationalpark-Rangern<br />
und ausgestattet mit dem<br />
Fernglas, den Nationalpark Neusiedler<br />
See – Seewinkel, wo Pflanzen und Tierarten<br />
aus alpinen, pannonischen, asiatischen,<br />
mediterranen und nordischen<br />
Gebieten aufeinander treffen. Im Altschilf<br />
brüten Reiher und Löffler, Tausende von<br />
Schilfsingvögeln sind auf der 180 km²<br />
großen Naturzone zu Hause und abertausende<br />
Zugvögel nutzen sie als Rastund<br />
Nahrungsplatz. Den landseitigen<br />
Rand des Schilfgürtels bewohnen auch<br />
Rehe, Wildschweine und Rothirsche. In<br />
der Naturzone sind Pflegemaßnahmen<br />
untersagt und die Besucher haben keinen<br />
Zutritt. Die Bewahrungszone wird gezielt<br />
beweidet und das Mähen der Wiesen<br />
und der Schilfschnitt garantieren<br />
den Steppencharakter der Landschaft.<br />
Stift Melk<br />
Auf der Rückreise in die Heimat stand<br />
der Besuch von Stift Melk auf dem Programm,<br />
einem der schönsten und größten<br />
einheitlichen Barockensembles Europas<br />
und UNESCO-Weltkulturerbe. Seit<br />
1089 leben in ununterbrochener Tradition<br />
Benediktinermönche im Stift.<br />
Zwar konnte die angemeldete Führung<br />
durch das Stift nicht mehr stattfinden,<br />
weil die Reisegruppe im Stau stecken<br />
geblieben war. In der verbliebenen<br />
Aufenthaltszeit besichtigte sie aber die frei<br />
zugänglichen Teile des Klosters.<br />
Noch unter dem Eindruck der kulturellen<br />
Erlebnisse trafen die Teilnehmer am<br />
späten Abend in Bozen ein. Einen herzlichen<br />
Dank richten sie an den Bezirksausschuss<br />
mit Obmann Georg Patauner für<br />
die Ermöglichung und die vortreffliche<br />
Organisation des einmaligen Ausfluges.<br />
Prof. Alois Glaßner mit den Seminarteilnehmern<br />
Die Bezirksausschüsse Burggrafenamt/<br />
Vinschgau im Südtiroler Chorverband und<br />
im Verband der Kirchenchöre Südtirols<br />
veranstalteten am 11. und 12.Jänner im<br />
Bildungshaus „Schloss Goldrain“ ein Wochenendseminar<br />
unter dem Motto „Hilfe,<br />
mein Chor sinkt“. Der Kurs richtete sich<br />
in erster Linie an Chorleiter/innen und interessierte<br />
Sänger/innen. Insgesamt 65<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen<br />
an diesem Kurs teil.<br />
Als Referent konnte Prof. Alois Glaßner<br />
aus Wien gewonnen werden, der<br />
zu den renommiertesten Chorleitern<br />
Österreichs zählt. Seine umfangreiche<br />
Ausbildung absolvierte der gebürtige<br />
Niederösterreicher an der Wiener Musikuniversität<br />
in den Fächern Orgel,<br />
Kirchenmusik, Komposition, Gesang<br />
und Dirigieren. Glaßner leitete zehn<br />
Jahre lange den von ihm gegründeten<br />
Hugo Distler Chor Wien und war über<br />
12 Jahre Kirchenmusikdirektor an der<br />
Wiener Augustinerkirche, wo er regelmäßig<br />
die großen Messen der Klassik<br />
und Romantik zur Aufführung brachte.<br />
Seit 1991 lehrt er an der Wiener Musikuniversität<br />
und hält Meisterkurse in Italien,<br />
Deutschland und Korea. Seit 2003<br />
ist Glaßner künstlerischer Leiter des Salzburger<br />
Bachchores.<br />
Dass es in der Chorleitung nicht nur um<br />
präzises Dirigieren geht, sondern um vieles<br />
mehr, konnte Alois Glaßner mit seiner angenehmen<br />
und überaus kompetenten Art<br />
verständlich an die Frau/den Mann bringen.<br />
Vom Einsingen zu Intonations- und<br />
Interpretationsansätzen, von Körpersprache<br />
zwischen Dirigenten und Chorsängern<br />
zu praktischen Tipps. Von allem war etwas<br />
dabei. Besonders beeindruckt zeigten sich<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von<br />
Glaßners fachlichem Können, seiner unnachgiebigen<br />
Haltung und von den vielfältigen<br />
effizienten Lösungsmodellen zur<br />
Verbesserung des Chorklanges.<br />
Das Bildungshaus „Schloss Goldrain“<br />
selbst bot den Kursteilnehmern mit Seminar-<br />
und Aufenthaltsraum ein Ambiente<br />
zum Wohlfühlen. Die Unterbringung und<br />
Verpflegung waren erstklassig, der Abend<br />
konnte im hauseigenen Steinkeller gemütlich<br />
ausklingen.<br />
Die Bezirksausschüsse hoffen, dass sie<br />
auch im nächsten Jahr diese einmalige<br />
Wochenendschulung wiederholen können,<br />
wie es der einhellige Wunsch aller<br />
Teilnehmer ist.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 7
Aus Verband und Bezirken<br />
„Du bist ein Geschenk Gottes“<br />
P. Urban Stillhard feiert seinen 60. Geburtstag<br />
gleitet. Von 1998 bis 2011 war er Vorsitzender<br />
des Verbandes der Kirchenchöre<br />
Südtirols und hat als solcher die guten Kontakte<br />
zum Südtiroler Chorverband vertieft.<br />
Mit „großem Verantwortungsbewusstsein,<br />
seinem Innovationsgeist, mit seinem rhetorischen<br />
Talent, seinem Wissen und seiner<br />
menschlichen Herzlichkeit trägt P. Urban<br />
wesentlich zum Chorleben im Lande<br />
bei“, würdigt Erich Deltedesco den Jubilar<br />
und drückt so seinen Dank aus, den wohl<br />
viele Sänger und Sängerinnen dem wohlwollenden<br />
und tatkräftigen Wegbegleiter<br />
P. Urban gegenüber empfinden. Nicht nur<br />
als künstlerischer Leiter der AGACH, der<br />
Arbeitsgemeinschaft der alpenländischen<br />
Chorverbände, setzt P. Urban weiterhin Akzente<br />
im chormusikalischen Leben, auch<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler<br />
Chorverband. Der Südtiroler Chorverband<br />
wünscht auch im Namen der gesamten<br />
großen Gemeinschaft der Sänger und<br />
Sängerinnen im Land P. Urban zu seinem<br />
60. Geburtstag Gesundheit und den Segen<br />
Gottes und weiterhin fruchtbares Wirken<br />
für Gesang, Musik und Kultur in Südtirol.<br />
Brauchen wir, was wir haben?<br />
„Du bist ein Geschenk Gottes“, sagte der<br />
Obmann des Südtiroler Chorverbands Erich<br />
Deltedesco anlässlich der Verleihung des<br />
Goldenen Ehrenzeichen des Chorverbands<br />
an P. Urban Stillhard bei der Vollversammlung<br />
im vergangenen Jahr.<br />
Der bekannte und verdiente Kirchenmusiker<br />
feierte nun seinen 60. Geburtstag.<br />
Im Kanton St. Gallen geboren, kam<br />
er am Gymnasium der Benediktiner in<br />
Einsiedeln zum ersten Mal in einen intensiven<br />
Kontakt mit der Musica Sacra<br />
als Kirchenchorsänger und Musikschüler.<br />
Mit 21 trat er in das Benediktinerkloster<br />
Muri-Gries ein. Neben seinem Theologiestudium<br />
besuchte er Orgelunterricht<br />
bei Reinhard Jaud am Konservatorium in<br />
Innsbruck. Als ausgebildeter Organist und<br />
Kirchenmusiker wurde er nun zunehmend<br />
zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt<br />
im kirchenmusikalischen Leben in Südtirol.<br />
P. Urban Stillhard ist Chorleiter, Musik-Fachmann,<br />
Kulturpublizist und Koordinator<br />
von Radiomessen- und Sendungen,<br />
gefragter Ratgeber und Redner. Zu seinem<br />
60. Geburtstag kann P. Urban auf<br />
ein reiches Wirken zurückblicken und die<br />
Chorgemeinschaft im Lande darf sich auf<br />
sein weiteres zukünftiges Wirken freuen.<br />
Als Leiter der diözesanen Orgelkommission<br />
hat er mit persönlichem Einsatz viele<br />
Restaurierungs- und Neubauprojekte be-<br />
Südtiroler Chorverband trägt die „Aktion Verzicht“ mit<br />
Die „Aktion Verzicht“ findet in der Fastenzeit <strong>2014</strong> zum zehnten Mal<br />
statt, und zwar von Aschermittwoch, 5. März, bis Karsamstag, 19. April.<br />
Die Frage „Brauchen wir, was wir haben. Haben wir, was wir brauchen“ wird auch<br />
dabei wieder im Mittelpunkt stehen. Ziel der Aktion ist es, eigene Gewohnheiten und<br />
Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Auch die<br />
persönliche Wertewelt soll mehr in den Vordergrund gerückt werden. Waren es anfänglich<br />
knapp ein Dutzend Südtiroler Einrichtungen gewesen, welche die Aktion mitunterstützt<br />
haben, ist die Zahl der Mitträger inzwischen auf über 50 angewachsen.<br />
„In Südtirol ist die ,Aktion Verzicht‘ aus der Fastenzeit nicht mehr wegzudenken“,<br />
freut sich Peter Koler, Initiator des Projektes und Direktor vom Forum Prävention, über<br />
den zehnjährigen Erfolg. Neben dem Forum sind die Caritas, der Katholische Familienverband,<br />
das deutsche und ladinische Schulamt und die Arbeitsgemeinschaft der<br />
Jugenddienste federführend an der Aktion beteiligt.<br />
Die „Aktion Verzicht“ wurde im Jahr 2005 als Gemeinschaftsprojekt von Nordtirol<br />
übernommen. Seitdem läuft die Aktion zeitgleich ab. „Es ging uns in erster Linie immer<br />
um Sensibilisierungsarbeit“, nennt Peter Koler die Idee dahinter. In den ersten<br />
Ausgaben wurde ganz bewusst zum Verzicht auf Alkohol und andere Genussmittel<br />
aufgerufen. „Damals wollte man dem überlieferten religiösen Ritual des Verzichtens<br />
mit der modernen Idee der Gesundheitsförderung zu neuer Aktualität verhelfen. Der<br />
Grundgedanke dahinter war der, dass das Verzichten - positiv gesehen - die Persönlichkeit<br />
stärken kann“, sagt Peter Koler.<br />
Der Verzichtsgedanke steht mittlerweile nicht mehr so stark im Vordergrund, auch<br />
wenn er immer noch Teil der Aktion ist. Über die Frage „Brauchen wir, was wir haben.<br />
Haben wir, was wir brauchen“ will man die Bevölkerung jetzt mehr dazu anhalten,<br />
eigene Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen und sich mit der persönlichen<br />
Wertewelt auseinanderzusetzen. Die Plakate wurden deshalb auch heuer so gestaltet,<br />
dass sich jeder einen „Wert“ abreißen und seine ganz persönlichen Gedanken<br />
dazu machen kann. Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder verschiedene Initiativen<br />
der Mitträger die „Aktion Verzicht“ begleiten.<br />
8<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Chorwesen<br />
Eingeladen vom Magistrat der Stadt Wien<br />
nahm der Singkreis Runkelstein am ersten<br />
Adventswochenende am Internationalen Adventssingen<br />
im Wiener Rathaus teil.<br />
Traditionell finden dort an den vier Adventswochenenden<br />
Konzerte zur musikalischen<br />
Einstimmung auf das Weihnachtsfest<br />
statt. In einem bunt gemischten und<br />
abwechslungsreichen Programm sind Volks-,<br />
Advents- und Weihnachtslieder aus aller Welt<br />
zu hören. Der Singkreis Runkelstein trat in<br />
Tracht auf und sang unter der Leitung von<br />
Elmar Grasser alpenländische Volkslieder,<br />
u.a… „Is finster draußt“, „Reseda und Astarlan“<br />
und „O mein lieber Hauswirt“. Der Beifall<br />
war groß und für den Singkreis Runkelstein<br />
war es ein sehr schönes Erlebnis, im<br />
feierlichen Ambiente des Festsaales das<br />
Land Südtirol vertreten zu können.<br />
Am Abend desselben Tages wirkte der<br />
Singkreis Runkelstein gemeinsam mit der<br />
Chorvereinigung Wien-Neubau am Benefizkonzert<br />
für die Kirchenrenovierung mit.<br />
Barbara Berger Mayr (Orgel), der Tenor<br />
Franz Leitner und Robert Vetter am Klavier<br />
sorgten mit den beiden Chören für ein<br />
anspruchsvolles Programm. Zum Auftakt<br />
sangen die beiden Chöre gemeinsam zwei<br />
Lieder: „Hosianna dem Sohne Davids“ von<br />
M. Praetorius und „O, du stille Zeit“ von<br />
C. Bresgen. Barbara Berger Mayr, Sängerin<br />
des Bozner Chores, spielte auf der Orgel<br />
Pastoralen von Bach und Zippoli und<br />
einen Satz aus einer Sonate von Franz Xaver<br />
Schnitzer. Der Singkreis Runkelstein<br />
überzeugte durch einen stimmlich ausbalancierten<br />
und intonationsreinen Chorklang,<br />
vor allem aber durch einen tief empfundenen,<br />
musikalischen Vortrag des alpen-<br />
Botschafter Südtirols<br />
Singkreis Runkelstein gab Konzerte in Wien und Bozen<br />
ländischen Liedgutes. Dies verdankte der<br />
Chor der hervorragenden Leitung von Elmar<br />
Grasser. In der „Freizeit“ pflegte der<br />
Chor ein geselliges Beisammensein mit dem<br />
Chor Wien-Neubau, besuchte das Musical<br />
„Elisabeth“ im Raimundtheater, besichtigte<br />
das Schloss Belvedere und konnte die angenehme<br />
Stimmung des Adventzaubers<br />
im Hof von Schloss Schönbrunn genießen.<br />
Am darauffolgenden Wochenende veranstaltete<br />
der Singkreis „sein“ Adventsingen<br />
in der Bozner Franziskanerkirche mit<br />
einem Auftritt um 16 Uhr und um 20 Uhr.<br />
Chorleiter Elmar hatte das Programm in<br />
vier Blöcke - entsprechend den vier Kerzen<br />
auf dem Adventkranz - aufgeteilt:. „Stille“,<br />
„Licht“, „Aus Kärnten“ und „Aus Südtirol“.<br />
Stimmungsvoll und meditativ war schon der<br />
Beginn des Adventsingens, als der Chor die<br />
vier Lieder des ersten Blockes „Stille“ im<br />
Schein zweier Kerzen auf dem Adventskranz<br />
und einer ansonsten nächtlich dunklen<br />
Kirche vortrug: „Zünd an es Liacht“,<br />
„Draußt is so still“, „Bergler Advent“ und „O<br />
du stille Zeit“. Der Prior des Franziskanerklosters<br />
Bernhard Holter begrüßte die Anwesenden.<br />
Eine Bläsergruppe der Musikkapelle<br />
Auer trug adventliche Weisen von<br />
Lorenz Maierhofer vor, und Heidi Rieder<br />
bezauberte durch ihr anmutiges Spiel an<br />
der Harfe.<br />
Barbara Berger Mayr (Singkreis<br />
Runkelstein) spielte in Wien Pastoralen<br />
von Bach und Zippoli.<br />
Wie immer endete das Adventssingen<br />
des Singkreises Runkelstein mit dem bewegenden<br />
Andachtsjodler, bei dem die<br />
Konzertbesucher vor allem am Abend eifrig<br />
mitsangen.<br />
Die sowohl am Nachmittag als auch<br />
am Abend voll besetzte Kirche zeigte, wie<br />
beliebt diese bereits zur Tradition gewordene<br />
adventliche Stunde der Besinnung<br />
in der Franziskanerkirche ist. Der lang anhaltende<br />
Applaus der Zuhörer bei den Auftritten<br />
in Wien und in Bozen war Ausdruck<br />
der Freude und der Anerkennung für die<br />
gelungenen Darbietungen des Chores.<br />
Der Singkreis Runkelstein in festlicher Umrahmung des Wiener Rathauses<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 9
Aus Verband und Bezirken<br />
„Ein Hang zum Singen“<br />
Kirchenchor Schalders feierte 125-Jahr-Jubiläum<br />
Einer der vielen<br />
Höhepunkte im<br />
Jubiläumsjahr des<br />
Kirchenchores<br />
Schalders war<br />
das Konzert zur<br />
Passionszeit.<br />
Im Jahre 1888, also vor 125 Jahren,<br />
wurde der Kirchenchor Schalders zum<br />
ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Sängerinnen<br />
und Sänger rund um Obmann<br />
Christian Mitterer und Chorleiter Armin Mitterer<br />
konnten im Jubiläumsjahr im wahrsten<br />
Sinne des Wortes aufhorchen lassen<br />
und mit mehreren Initiativen die vergangenen<br />
125 Jahre des Kirchenchores widerspiegeln.<br />
Die Anfangszeit des Chores ist nur<br />
schlecht dokumentiert. Die Recherchen<br />
zeigen aber, dass der Schalderer Kirchenchor<br />
125 Jahre hindurch bestanden hat.<br />
Aufgrund vieler Nachforschungen konnte<br />
eine Chorchronik erstellt werden, welche<br />
im Frühjahr <strong>2014</strong> vorgestellt wird. Derzeit<br />
sind 26 Sänger aktiv. Obmann Christian<br />
Mitterer baut schon für die kommenden<br />
125 Jahre vor:„Schalders ist sicher nicht<br />
nur wegen seiner steilen Hänge bekannt,<br />
sondern auch dafür, dass es auf musikalischem<br />
Wege eine stimmige Musikkapelle<br />
und einen gut klingenden Chor im Dorf<br />
gibt. Deshalb ist es ein Anliegen, diesen<br />
guten Ruf zu halten, indem wir gemein-<br />
sam versuchen, Jugendliche und Junggebliebene<br />
für das Singen im Chor zu<br />
begeistern.“<br />
Gelegenheiten dazu boten sich im Jubiläumsjahr<br />
genug. Eröffnet wurde es am<br />
Neujahrstag 2013 im Haus Voitsberg in<br />
Vahrn mit einem Neujahrskonzert, unterstützt<br />
von einem Streicherquintett, Pauken<br />
und Klavier. Bei diesem Konzert wurde<br />
auch die CD des Kirchenchores mit doppeldeutigem<br />
Titel „Ein Hang zum Singen“<br />
präsentiert. Ziel dieser Aufnahme war es,<br />
Lieder auf Tonträger zu bringen, welche<br />
kaum bzw. nie zu hören sind. Auch speziell<br />
für den Kirchenchor Schalders geschriebene<br />
Lieder findet man auf dieser CD.<br />
Am 5. Jänner 2013 machten sich die<br />
Sänger in zwei Gruppen auf, die einzelnen<br />
Haushalte des Dorfes zu besuchen und<br />
einige Lieder zu Gehör zu bringen. Dabei<br />
überreichten sie auch den Bewohnern<br />
den selbstgemachten Jubiläumsschnaps.<br />
Ein weiterer Höhepunkt im Jubeljahr<br />
war das Konzert zur Passionszeit „Jesu,<br />
meine Freude“ am Palmsonntag. „Freunde<br />
des Kirchenchores Schalders“, bestehend<br />
aus Streicherquintett, Bläsergruppe, Organist<br />
und einer Sprecherin begleiteten den<br />
Chor in der bis auf den letzten Platz gefüllten<br />
Freinademetz – Kirche in Milland.<br />
Das Gesellige in einer Chorgemeinschaft<br />
darf natürlich nicht zu kurz kommen:<br />
Winterliche Temperaturen herrschten<br />
in Schalders beim Sängerfest am 26.<br />
Mai 2013. Als Attraktion zu bezeichnen<br />
war der Verkauf von „Glühwein im Mai“.<br />
Am 6. Juli 2013 pflanzte der Kirchenchor<br />
mit großem Klamauk und anschließender<br />
Grillfeier in der „Mesnerwiese“ den „JubiläumsChorKirschbaum“.<br />
Das zu Ende gehende Jubiläumsjahr<br />
des Kirchenchores Schalders konnte mit<br />
dem Festkonzert am 7. Dezember 2013<br />
im Haus Voitsberg in Vahrn gefeiert werden.<br />
„Die Vorhaben konnten nur durch die<br />
wertvolle Unterstützung vieler Sponsoren<br />
verwirklicht werden, bei denen sich der<br />
Kirchenchor Schalders aufrichtig bedankt.<br />
Es war ein sehr intensives Jahr, mit vielen<br />
schönen Momenten, eben mit „einem<br />
Hang zum Singen“, resümiert Obmann<br />
Christian Mitterer die Jubiläumsfeiern.<br />
10<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Chorwesen<br />
Ich steh an deiner Krippe hier<br />
Weihnachtskonzert des Kirchenchores „St. Cäcilia“ Vilpian<br />
Der Kirchenchor von Vilpian gestaltete auch heuer wieder zusammen mit anderen Musikern ein schönes Weihnachtskonzert.<br />
Unter dem Motto „Ich steh an deiner<br />
Krippe hier“ veranstaltete der Vilpianer<br />
Kirchenchor „St. Cäcilia“ am Freitag, den<br />
27. Dezember sein bereits zur Tradition gewordenes<br />
Weihnachtskonzert. Ebenso geschmackvoll<br />
wie die Plakate – mit der Abbildung<br />
des berühmten Gemäldes der Heiligen<br />
Familie von Martin Knoller – war auch die<br />
weihnachtliche Dekoration der Vilpianer<br />
Pfarrkirche, in welcher dieses geistliche<br />
Konzert stattfand.<br />
Zur Einstimmung spielte der Organist<br />
Maurizio Bertoncello das Choralvorspiel<br />
„Vom Himmel hoch, da komm ich her“<br />
von Friedrich Wilhelm Zachow, bevor der<br />
Ortspfarrer P. Martin Maria Steiner das sehr<br />
zahlreiche Publikum begrüßte. Den eigentlichen<br />
Beginn machte dann der Kirchenchor<br />
Vilpian mit der Motette „Ich steh an<br />
deiner Krippe hier“ von Johann Sebastian<br />
Bach. Dieser Chor zeigte im weiteren Verlauf<br />
des Konzertes mit „Auf, auf, all ihr Hirten“<br />
im Satz von Herbert Paulmichl und<br />
mit dem August Rische-Lied „Mit den Hir-<br />
ten will ich gehen“ einen durchwegs homogenen<br />
Gesamtklang. Als weitere Chorgemeinschaft<br />
war der Terlaner Männerchor<br />
unter der Leitung von Konrad Prieth mit drei<br />
hübschen alpenländischen Weihnachtsliedern<br />
zu hören. Sehr dezent fügte sich das<br />
Blechbläserquintett „Blechklong“, geleitet<br />
von Oskar Leitner, in den Konzertabend<br />
ein, indem es abermals bewies, dass es<br />
das sogenannte „Weisen blasen“ besonders<br />
gut beherrscht. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen<br />
wartete dann das Duo Johanna<br />
Veit, Blockflöte, und Heidi Rieder,<br />
Harfe, auf: Es interpretierte im Laufe des<br />
Abends, mit zurückhaltender Virtuosität,<br />
drei ergreifende „Irische Weisen“.<br />
Einer der Höhepunkte war mit Sicherheit<br />
der Auftritt der Sopranistin Maria Theresia<br />
Burger, die, begleitet von Violine, Fagott<br />
und Orgel, „Er weidet seine Herde“<br />
von Georg Friedrich Händel sowie „Mariä<br />
Wiegenlied“ von Max Reger zum Besten<br />
gab. Ebenso professionell war die<br />
Darbietung des „Adagio und Allegro“ von<br />
Georg Friedrich Händel durch den Geiger<br />
Fabian Bertoncello und die Fagottistin<br />
Sophie Breit, die von Maurizio Bertoncello<br />
an der Orgel stilgerecht begleitet<br />
wurden. Zwei tiefsinnige Weihnachtsgeschichten<br />
bereicherten das musikalische<br />
Programm dieses Weihnachtskonzertes:<br />
Lidia Pellegrini Hilpold wurde beim Sprechen<br />
der Texte von der Harfenistin Heidi<br />
Rieder melodramatisch begleitet, sodass<br />
eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre<br />
entstand. Höhepunkt der gesamten Veranstaltung<br />
war erneut das abschließende<br />
gemeinsame Singen und Spielen des beliebtesten<br />
aller Weihnachtslieder „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“, wobei alle Sänger,<br />
Sängerinnen und Instrumentalisten sowie<br />
das gesamte Publikum mitsangen.<br />
Ein aufrichtiger Dank gebührt für dieses<br />
gelungene Weihnachtskonzert vor allem<br />
dem veranstaltenden Kirchenchor von Vilpian<br />
und hier ganz besonders Waltraud Höller<br />
Baur für die Organisation und Gottfried<br />
Veit für die musikalische Gesamtleitung.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 11
Aus Verband und Bezirken<br />
Ein junger Chor stellt sich vor<br />
Freude am Gospel mit Living Voices<br />
Erfolgreicher kann ein Jahr für einen jungen<br />
Verein wohl kaum enden. Im Frühjahr die<br />
Präsentation des neuen Namens und des ersten<br />
Tonträgers bei vier restlos ausverkauften<br />
Vorstellungen im Kulturhaus von Schlanders.<br />
Und dann das lange erwartete Weihnachtskonzert<br />
„Merry Christmas“ in der überfüllten<br />
Schlanderser Pfarrkirche. Die Rede ist vom<br />
Gospelchor „Living Voices – gospel&more“<br />
aus Schlanders.<br />
Erster Gospelchor im Vinschgau<br />
Living Voices begeisterte in Schlanders das Publikum.<br />
Ursprünglich wurde der Gospelchor unter<br />
dem Namen Someth(S)ing im Jahre 2000<br />
von zwei singfreudigen Frauen aus Schlanders<br />
auf der Suche nach einer neuen musikalischen<br />
Herausforderung gegründet.<br />
Es gelang mit einer 16-köpfigen Frauengruppe<br />
unter der Leitung von Verena Brunner<br />
(Prad) den ersten Gospelchor im Vinschgau<br />
zu gründen. Im Jahr 2004 wurde<br />
der Chor von Hugo Laimer (Meran) übernommen<br />
und für zwei Jahre geleitet.<br />
Nach einigen Höhen und Tiefen und dem<br />
großen Engagement der Mitgründerin und<br />
langjährigen Obfrau Iris Privora konnte 2006<br />
der jungen Marteller Kirchenchorleiter Manuel<br />
Regensburger für die Leitung des Gospelchors<br />
gewonnen werden. Im Laufe der<br />
Zeit begeisterte man auch einige Herren für<br />
den Gospelgesang: Aus dem bislang dreistimmigen<br />
Frauenchor entstand ein gemischter<br />
vierstimmiger Chor.<br />
Auf altes Liedgut wurde aufgebaut und<br />
durch neues erweitert. So reicht heute das<br />
Repertoire von Gospel und Spiritual über<br />
afrikanische Lieder bis hin zu modernen<br />
Kultsongs.<br />
Im Jahre 2011 gab Obfrau Iris Privora<br />
ihr Amt ab, auf sie folgte Birgit Weissenegger<br />
aus Prad.<br />
In den letzten Jahren häuften sich dann<br />
die Auftritte des Chores. Der Chor veranstaltete<br />
erste eigene Konzerte. Im letzten Frühjahr<br />
2013 beschloss der Chor im Rahmen<br />
der Show „Somesth(S)ing changes…. Etwas<br />
verändert sich“ seinen neuen Namen<br />
und den ersten Tonträger zu präsentieren.<br />
Bei vier Konzerten wurde dem Publikum<br />
eine Mischung aus bekannten Liedern<br />
und neuen teils selbst arrangierten<br />
Werken dargeboten.<br />
„Merry Christmas“<br />
Am 27. Dezember lud der Chor zum Weihnachtskonzert<br />
„Merry Christmas“. „Damit<br />
geht für uns der Traum in Erfüllung, in dieser<br />
Kirche vor der Kulisse des Hochaltars<br />
singen zu dürfen“, freut sich Obfrau Birgit<br />
Weissenegger.<br />
Mit „Feel the rhythm of your heart beat“<br />
eröffnete der Chor zusammen mit dem MGV<br />
Schlanders das Konzert. Darauf folgten<br />
ein bewegendes Solo der Obfrau und traditionelle<br />
Weihnachtslieder in der verdunkelten<br />
Pfarrkirche, u.a. Stücke wie „Deck<br />
the Hall”, “Joy to the World”, “Christmastime”,<br />
“White Christmas” und das afrikanische<br />
Weihnachtslied „African Noel“. Eine<br />
Band - Andrijana Radivojevic (Piano), Daniel<br />
Clemente (E-Piano), die Schlagzeuger<br />
Martin Ohrwalder und Dominik Stecher, die<br />
Gitarristen Markus Pauli und Manuel Trafoier<br />
am E-Bass – umrahmten mit klangvollen<br />
Rhythmen den Gesang.<br />
Besonders berührte die Besucher das<br />
klangvolle Lied „The Majesty and Glory of<br />
your name“, das mit dem MGV gestaltet<br />
wurde. Nachdem der MGV vor allem durch<br />
den Mittelteil des Konzerts führte, kehrte der<br />
Gospelchor unter dem tosenden Applaus<br />
des Publikums mit Werken wie „The Little<br />
Drummer Boy/Peace on Earth“ und „Felice<br />
Navidad“ von Josè Feliciano auf die<br />
Bühne zurück.<br />
Bevor der Chor sein erstes Weihnachtskonzert<br />
mit dem bekannten Song „Do they<br />
know it`s Christmas” von Bob Gledof und<br />
Midge Ure abschloss, sang Andrea Weissenegger<br />
in einem bewegenden Solostück „A<br />
Gospel Noel“ von von Greg Gilpin.<br />
Gemeinsam mit dem MGV wurde – freilich<br />
nach einigen Zugaben - „Silent Night“<br />
angestimmt. Nach zwei englischen Strophen<br />
samt Überstimme wurden die drei<br />
deutschen Strophen gemeinsam mit dem<br />
Publikum gesungen.<br />
„Teilweise haben wir die Stücke mit minimalem<br />
Notenmaterial und viel durch Abhorchen<br />
von Aufnahmen eingelernt. Für<br />
einen Chorleiter und Sänger gibt es nach<br />
einem Konzert nichts Schöneres als Aussagen<br />
zu hören wie: Ich hatte Gänsehaut<br />
und Tränen in den Augen. Ich bin stolz auf<br />
Living Voices und, dass wir durch unsere<br />
Musik viele Menschen berühren“, freute<br />
sich Chorleiter Manuel Regensburger und<br />
dankte dem MGV Schlanders für sein Mitwirken.<br />
Auch verriet er, dass er und die<br />
Obfrau bereits ein neues Projekt ins Auge<br />
gefasst hätten.<br />
Im Anschluss an das Konzert klang bei der<br />
traditionellen Weihnachtsfeier des Chores<br />
der Konzertabend zu später Stunde aus.<br />
12<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Stimmgabel<br />
Chorwesen<br />
Kirchenchor Steinegg<br />
Neue Führung<br />
Die kürzlich abgehaltene Jahreshauptversammlung<br />
des Kirchenchores Steinegg bildete<br />
den Abschluss des Jubiläumsjahres<br />
zum 200-jährigen Bestehen. Zudem wurde<br />
auch ein neuer Vorstand gewählt.<br />
Gleich zu Beginn der Versammlung dankte<br />
Obmann Josef Vieider allen Chormitgliedern,<br />
vor allem aber den Ausschussmitgliedern<br />
und insbesondere dem Chorleiter<br />
Hubert Rieder und seiner Stellvertreterin<br />
Maria Rieder für die tolle Zusammenarbeit<br />
im Jubiläumsjahr. Dies habe den Chormitgliedern<br />
im Jubiläumsjahr immer wieder<br />
einmalige Erlebnisse geschenkt. Ein besonderer<br />
Dank gebühre Maria, die den Chor<br />
musikalisch stark gefordert und gefördert<br />
hat. Bei allen Aufführungen außerhalb des<br />
Chorraumes hatte sie die Leitung inne. Die<br />
Bezirksjahreshauptversammlung des Südtiroler<br />
Chorverbandes, das Gemeinschaftskonzert<br />
mit der Musikkapelle anlässlich der<br />
Buchvorstellung, der Festgottesdienst zum<br />
Jubiläum, das geistliche Gemeinschaftskonzert<br />
mit der Musikkapelle, die besonders<br />
schöne Cäcilienfeier und das Adventssingen<br />
seien allesamt Höhepunkte und zugleich<br />
eine Erfolgsgeschichte für den Chor<br />
gewesen, betonte der Obmann. Erwähnenswert<br />
sei auch die nette Einbindung<br />
des Chores bei der Hochzeit von Angelika<br />
Rieder. Die kirchliche Tätigkeit war in diesem<br />
Jahr bewusst eingeschränkt worden.<br />
Insgesamt gab es deswegen heuer „nur“<br />
48 Auftritte. Nicht weniger als 16 Mal haben<br />
bei den Festtagsgottesdiensten auch<br />
Streicher bzw. Bläser mitgewirkt.<br />
Chorleiter Hubert hob in einer umfangreichen<br />
Dankesrede den Einsatz aller Chormitglieder<br />
bei den einzelnen Höhepunkten<br />
des Jubiläumsjahres hervor und dankte<br />
vor allem dem scheidenden Ausschuss.<br />
Bei der heurigen Versammlung stand<br />
auch die Wahl eines neuen Ausschusses<br />
an. Josef Vieider stellte sich nach insgesamt<br />
17 Jahren als Obmann nicht mehr<br />
zur Verfügung, auch dessen Stellvertreterin<br />
und Schriftführerin Rosa Lantschner sowie<br />
Maria Rieder kandidierten nach langjähriger<br />
Tätigkeit nicht mehr. Zur Freude<br />
aller stellten sich ausreichend viele Kandidaten<br />
der Wahl. Die Aufgabenverteilung<br />
sieht wie folgt aus: Obfrau ist Luzia Auer,<br />
Schriftführerin Rita Masoner, Kassier Franz<br />
Schroffenegger, Notenwart Alex De Paoli<br />
und Zeugwart Christa Rieder. Chorleiter<br />
Hubert und dessen Stellvertreterin Maria<br />
Rieder vervollständigen den Ausschuss.<br />
JV<br />
vorne von links: Schriftführerin Rita<br />
Masoner, Zeugwart Christa Rieder,<br />
Obfrau Luzia Auer, Stellvertr. Chorleiterin<br />
Maria E. Rieder<br />
hinten von links: Notenwart Alex De<br />
Paoli, Chorleiter Hubert Rieder, Kassier<br />
Franz Schroffenegger<br />
„Die Hirten vom Schleidertal“<br />
Kirchenchor Tabland Staben –<br />
Weihnachtliches Singspiel<br />
Bei seinem traditionellen Weihnachtssingen<br />
führte der Kirchenchor Tabland-Staben<br />
im Schulhaus von Staben das Singspiel<br />
„Die Hirten vom Schleidertal“ auf.<br />
Hermann Fliri sprach dazu besinnliche<br />
Worte, ergänzt von zwei Sprechern aus<br />
den Reihen der Sänger (Doris Spechtenhauser,<br />
Edwin Prieth) und dem Sprechchor.<br />
Der Wohlklang der Weihnachtslieder<br />
bereitete die Zuhörer auf die szenische<br />
Darstellung vor: Maria und Josef (Manuela<br />
Fliri, Florian Ruatti) auf Herbergsuche,<br />
die Hirten auf der Tablander Heide (Jonas<br />
Ruatti, Hannes Abler, Julian Fliri, Katharina<br />
Marsoner), deren Gang zur Krippe<br />
und die Anbetung dort. Das Stück kreist<br />
aus der Sicht des einfachen Mannes mit<br />
großer Innigkeit und Liebe um das Weihnachtsgeheimnis.<br />
Die vier Instrumentalisten Elmar Schwienbacher,<br />
Dominik Avogaro, Anna Weithaler<br />
und Benedikt Kofler sorgten für den musikalischen<br />
Rahmen. Verena Neubauer<br />
hatte die Kostüme und Masken vorbereitet.<br />
Hanns Fliri, der die Texte für dieses Singspiel<br />
geschrieben hat, gelang es, die Rollen<br />
vorteilhaft zu besetzen und mit großer<br />
Sorgfalt - mit Unterstützung von Doris<br />
Mair - die Szenen einzustudieren. Über<br />
der schlichten Kulisse, angefertigt von<br />
Sepp Thaler und Karl Gorfer, zeigte sich<br />
der Engel (Lisa Hell) mit der Heilsbotschaft.<br />
Der bewährte Chorleiter Josef Pircher versucht<br />
immer wieder, neue Ideen in das<br />
Chorprogramm einzubauen. So ist es ihm<br />
auch dieses Mal gelungen, traditionelles<br />
Liedgut mit neuen Texten erfolgreich zu<br />
verbinden. Lieder und Texte präsentierten<br />
sich als Einheit: die Texte führten hin zum<br />
Lied und die Lieder ihrerseits unterstrichen<br />
die Texte bzw. die Handlungen.<br />
Zum Schluss der Vorstellung stimmten alle<br />
Zuhörer in den Adventjodler mit ein. So wurden<br />
die Aufführungen dieses Singspiels ein<br />
weihnachtliches Geschenk für alle.<br />
FP<br />
Großen Anklang fand das<br />
weihnachtliche Singspiel des<br />
Kirchenchors Tabland Staben.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 13
Simmgabel<br />
Siebzig Jahre an der Königin der Instrumente<br />
Kirchenchor St. Zeno/Naturns<br />
Am Vorabend des Cäciliensonntags wurde<br />
in der Pfarrkirche Naturns ein ganz besonderer<br />
Gottesdienst gefeiert: Erich Gritsch,<br />
gebürtiger Naturnser und Organist bei den<br />
vielen Festtagsmessen des Kirchenchores<br />
St. Zeno Naturns, und bestes Beispiel dafür,<br />
dass Musik jung hält, konnte das 70-jährige<br />
„Dienst“-Jubiläum feiern. Bereits mit<br />
vierzehn Jahren durfte er zum ersten Mal<br />
in der Naturnser Pfarrkirche auf Erlaubnis<br />
seines berühmten Großvaters Josef Astfäller<br />
die Orgel spielen und eine Messe festlich<br />
begleiten. Der Kirchenchor Naturns<br />
gestaltete die Messe unter der Leitung von<br />
Chorleiter Josef Pircher mit der Missa in G<br />
von Max Filke, die der Jubilar an der Or-<br />
„O Magdalena, wos tatn mir denn ohne di“<br />
lautete die erste Zeile des Jubiläumsständchens,<br />
das der Gratscher Kirchenchor bei<br />
der diesjährigen Cäcilien-Feier seiner langjährigen<br />
Chorleiterin machte. Und damit<br />
war eigentlich das Wichtigste gesagt. Seit<br />
25 Jahren leitet Magdalena Ladurner den<br />
kleinen Gratscher Chor mit Engagement<br />
und Kompetenz. Sie versieht außerdem<br />
den Orgeldienst in der Pfarrkirche Untermais<br />
und leitet den weltlichen Chor MusiCanto.<br />
Die ausgebildete Organistin und<br />
ehemalige Musikprofessorin übernahm den<br />
Gratscher Kirchenchor 1988. Ein Vierteljahrhundert<br />
später ist sie immer noch allgel<br />
gemeinsam mit einem kleinen Orchester<br />
begleitete. Dekan Rudolf Hilpold ging<br />
in seiner Predigt auf das Wirken des Jubilars<br />
ein. Pater Urban Stillhard vom Verband<br />
der Kirchenchöre Südtirols überreichte Erich<br />
Gritsch nach einer bewegenden Ansprache<br />
eine Urkunde und eine schöne Marienplakette<br />
für seinen beispiellosen Einsatz. Die<br />
Obfrau des Kirchenchores Naturns Karoline<br />
Kuppelwieser Holzeisen dankte dem Jubilar<br />
für seine jahrzehntelange Bereitschaft,<br />
ehrenamtlich die Festmessen zu begleiten<br />
und überreichte ihm mit einem herzlichen<br />
„Vergelt’s Gott“ einen Blumenstrauß.Die<br />
Kirchengemeinschaft drückte mit einem<br />
lang anhaltenden Applaus ihre Wertschätzung<br />
aus. Beim anschließenden Festessen,<br />
zu dem die Pfarre Naturns geladen hatte,<br />
würdigte auch der Bürgermeister Andreas<br />
Heidegger den langjährigen Einsatz des Jubilars<br />
für die gesamte Dorfgemeinschaft.<br />
Obfrau Karoline Kuppelwieser Holzeisen,<br />
Erich Gritsch, Chorleiter Josef Pircher (v.l.)<br />
Gratscher Kirchenchor<br />
Ehrung für die langjährige Chorleiterin<br />
wöchentlich zu den Proben und an allen<br />
Feiertagen zur Stelle, um die Kirchenmusik<br />
in der kleinen Pfarrgemeinde lebendig<br />
zu halten. Der Chor bedankte sich für<br />
soviel Ausdauer und Treue mit einer Urkunde<br />
des Verbandes der Kirchenchöre,<br />
auf der Magdalena Ladurner „für ihr herausragendes<br />
musikalisches Engagement<br />
und ihre äußerst angenehme und geduldige<br />
Führung“ gedankt wird, sowie mit Blumen<br />
und einem Reisegutschein. Gemeinsam<br />
mit dem Chor war die Gefeierte kurz<br />
zuvor auf Reisen gewesen. Mitte November<br />
unternahm nämlich der Gratscher Kirchenchor<br />
einen Ausflug nach Rom. Besichtigungen,<br />
eine Messe im Petersdom, die<br />
Teilnahme am Angelus-Gebet des Papstes<br />
und ein kurzer Auftritt des Chores im Pantheon<br />
waren Höhepunkte des zweitägigen<br />
Aufenthaltes in der Ewigen Stadt.<br />
Obmann Reinhard Mautner überreicht<br />
Magdalena Ladurner eine Urkunde des<br />
Verbandes der Kirchenchöre Südtirols.<br />
Seit 25 Jahren beim Chor<br />
Sigrun Pechlaner, Pater Eugen,<br />
Schriftführerin Erika Hesse Fischer,<br />
Obmann Erich Fuchsberger (v. r.)<br />
Kirchenchor Untermais<br />
Zum Fest der Hl. Cäcilia hat der Kirchenchor<br />
Untermais die Vorabendmesse und<br />
die Sonntagsgottesdienste um 7.30 Uhr<br />
und 10 Uhr mit Gospels, Neuen geistlichen<br />
Liedern und der Messe in C-Dur von Anton<br />
Bruckner musikalisch gestaltet.<br />
Anschließend trafen sich Mitglieder, Ehrenmitglieder<br />
und Freunde des Kirchenchores<br />
im Bistro „Festival“ zur Cäcilienfeier,<br />
zu der auch Pfarrer Pater Eugen Mattersberger<br />
geladen war. Obmann Erich Fuchsberger<br />
bedankte sich bei Chorleiterin Julia<br />
Perkmann und bei den Chormitgliedern<br />
für ihren stetigen Einsatz.<br />
Diese Cäcilienfeier war auch Anlass, Sigrun<br />
Pechlaner für ihre 25-jährige Chortätigkeit<br />
zu danken und ihr die Ehrenurkunden<br />
des Verbandes der Kirchenchöre<br />
Südtirols und des Südtiroler Chorverbandes<br />
zu überreichen.<br />
14<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Chorwesen<br />
Ehrungen für 60- jährige Mitgliedschaft<br />
Kirchenchor Villnöß<br />
Am Christkönigstag feierte der Kirchenchor<br />
seine Patronin, die Hl. Cäcilia. Bei der Hl.<br />
Messe sang der Chor die Krönungsmesse<br />
von Wolfgang Amadeus Mozart. Bei der<br />
anschließenden gemeinsamen Feier mit<br />
der Musikkapelle Villnöß wurde einigen<br />
Mitgliedern für ihren langjährigen Dienst<br />
die Ehrenurkunde des Verbands der Kirchenchöre<br />
Südtirols überreicht. Paula Profanter<br />
Pattis, Dagmar Krapf Untergassmair<br />
und Gabriel Vikoler wurden für 25 Jahre<br />
Mitgliedschaft geehrt. Paula Augschöll<br />
Profanter und Paula Augschöll Messner<br />
erhielten aus der Hand vom Verbandschorleiter<br />
des Südtiroler Chorverbands Armin<br />
Mitterer die Urkunde für ihren 60-jährigen<br />
Einsatz im Kirchenchor Villnöß. Obmann<br />
Walter Sottsas würdigte in seiner Ansprache<br />
den Einsatz und die Freude, die die<br />
beiden Geehrten auch nach 60 Jahren<br />
noch zeigen. Paula Augschöll Profanter<br />
war lange Jahre im Ausschuss tätig und<br />
übte sogar einige Jahre das Amt als Obmann-Stellvertreterin<br />
aus. Walter Sottsas<br />
bemerkte, dass beide Geehrten ähnliche<br />
Voraussetzungen hatten, um dem Chor 60<br />
Jahre treu zu bleiben. Beide hatten nämlich<br />
eine singfreudige Mutter und kamen<br />
schon in ihrer Kindheit mit Musik in Kontakt<br />
und beide hatten mit dem damaligen<br />
Pfarrer Terleth einen guten Lehrmeister,<br />
der in ihnen die Liebe zum Gesang gestärkt<br />
hat. Beide lernten auch das Spielen von Instrumenten,<br />
wie etwa der Zither, Harfe oder<br />
Gitarre. Musik liegt ihnen im Blut und sie<br />
sind auch mit Freude beim Bäuerinnensingen<br />
oder beim Singen mit den Bewohnern<br />
des Altersheimes dabei und helfen<br />
gerne in Kleingruppen bei verschiedenen<br />
Anlässen aus. Durch ihre langjährige Erfahrung<br />
und ihr Können sind die beiden<br />
eine große Stütze für den gesamten Chor<br />
und es bleibt zu hoffen, dass sie noch<br />
lange Freude am Singen haben und dem<br />
Chor noch lange treu bleiben.<br />
Seit 60 Jahren beim Chor: Paula<br />
Augschöll Profanter (links) und Paula<br />
Augschöll Messner<br />
Kirchenchor „Maria Himmelfahrt“ - Tisens<br />
Gemeinsam für Gott und die Pfarrgemeinde<br />
Der Kirchenchor „Maria Himmelfahrt“ von<br />
Tisens gestaltete auch heuer wieder die<br />
Hl.Messe zu „Maria Empfängnis“ am 8.<br />
Dezember in der Pfarrkirche von Tisens.<br />
Aufgeführt wurde die "Missa Brevis" von Jakob<br />
de Haan mit der Instrumentalbegleitung<br />
von Mitgliedern der Musikkapelle von Tisens.<br />
Diese Messe wurde als Gemeinschaftsprojekt<br />
mit Chor und Musikkapelle gestaltet. Schon<br />
Anfang Herbst traf man sich, um gemeinsam<br />
zu proben. Musikanten, die nicht als<br />
Instrumentalisten mitwirkten, sangen fleißig<br />
beim Chor mit. Es wurde eine gelungene<br />
Aufführung.<br />
Der Prodekan Alexander Raich bedankte<br />
sich in der Predigt bei Sängern und Musikanten<br />
für ihre vielen Einsätze bei kirchlichen<br />
Festen und Feiern im gesamten Jahresverlauf<br />
und freute sich über die fruchtbare Zusammenarbeit<br />
der beiden Vereine.<br />
Am Ende der Messe bedankten sich die<br />
Kirchgänger mit einem kräftigen Applaus.<br />
Nach dem Gottesdienst lud Prodekan Raich<br />
in seinem und im Namen des Pfarrgemeinderates<br />
zum traditionellen Cäcilienessen,<br />
heuer ins Restaurant "Zum Löwen" in Tisens<br />
ein. Die Vorsitzende des Kirchenchores Maria<br />
Pia Gruber Lochmann konnte den Obmannstellvertreter<br />
der Raika Tisens Janes<br />
Roman, den Obmann des Südtiroler Chorverbandes<br />
Erich Deltedesco sowie den Bezirksobmann<br />
vom Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau<br />
Robert Wiest und den Geschäftsführer<br />
des Verbandes der Kirchenchöre Wolfgang<br />
Niederbacher begrüßen, die alle lobende<br />
Worte für den Kirchenchor aussprachen.<br />
Für 40 Jahre wertvollen Einsatz als Sängerin<br />
wurde Heidi Matscher Hafner geehrt,<br />
für 15-jährigen wertvollen Einsatz<br />
bekamen Elisabeth Lochmann Fabi, Willigina<br />
Holzner und Roswitha Mair Matscher<br />
die Ehrenurkunde. Beim gemütlichen Zusammensein<br />
ließen die Sänger und Sängerinnen<br />
den Tag ausklingen.<br />
Verbandsobmann Erich Deltedesco (4. von links), Bezirksobmann Robert Wiest (3.<br />
von links) und Prodekan Alexander Raich (rechts) mit den Geehrten<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 15
Simmgabel<br />
Dank für langjährigen Dienst<br />
Singkreis Welschnofen<br />
Der Singkreis Welschnofen begann seine<br />
Cäcilienfeier mit der musikalischen Gestaltung<br />
des Gottesdienstes in der Pfarrkirche.<br />
Aufgeführt wurde die Missa brevis a<br />
tre voci von Michael Haydn - an der Orgel<br />
spielte Andreas Settili - sowie das Ave Maria<br />
von Karl May. Bei der anschließenden<br />
Feier bedankte sich Seelsorger Remigius<br />
Weissteiner für den Einsatz des Chores,<br />
besonders auch für die gesangliche Umrahmung<br />
der Beerdigungen im Dorf, das<br />
sei immer auch tröstlich für die Angehörigen.<br />
Obmann Tschager Albin lobte die<br />
Geduld und die Ausdauer der Mitglieder<br />
und des Chorleiters Ulrich Welsch, da noch<br />
zusätzliche Auftritte im Rahmen des Projektes<br />
Musik hoch 3 dazukommen würden.<br />
Luis Meraner, Obmann des MGV Welschnofen,<br />
bedankte sich für die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen den zwei Chören. Vizeobfrau<br />
Julia Profanter durfte mit Freude<br />
und Stolz vier Sängerinnen und zwei Sänger<br />
für ihren langjährigen Einsatz im Singkreis<br />
ehren: Maria Untertrifaller Dejori und Ilse<br />
Vieider Pardeller für zehn Jahre, Monika<br />
Saltuari Tschager und ihren Mann Albin Taschager<br />
für 20 Jahre, sowie Martha Pattis<br />
Kaufmann und Franz Pichler für 25 Jahre.<br />
Die Feier klang mit einem gemütlichen<br />
Beisammensein aus, nachdem Chormitglied<br />
Hubert die Sängerinnen und Sänger<br />
mit seinen Kochkünsten verwöhnt hatte.<br />
Vizeobfrau Julia Profanter, Ilse Vieider, Franz Pichler, Maria Untertrifaller, Marta<br />
Pattis, Obmann Albin Tschager, Monika Saltuari und Chorleiter Ulrich Welsch (v.l.)<br />
Rückblick, Ehrung und Neuwahlen<br />
Jahreshauptversammlung des<br />
Pfarrchores Lana<br />
Das vergangene Jahr im Pfarrchor Lana<br />
war wiederum intensiv und arbeitsreich.<br />
Chor-Chronistin Edith Marth-Zöschg hat<br />
dies in einem ausführlichen Tätigkeitsbericht<br />
festgehalten.<br />
49 Sängerinnen und Sänger, 1o Instrumentalisten<br />
sowie die Organisten Heidi<br />
Nock und Josef Höhn gehören derzeit<br />
zum Chorensemble, welches Chorleiterin<br />
Ingrid Rieder mit größter Fachkompetenz<br />
zu führen weiß. Dies bestätigte auch Chor-<br />
Obmann Richard Passler auf der kürzlich<br />
abgehaltenen Jahresversammlung, zu der<br />
auch Dekan P. Peter Unterhofer gekommen<br />
ist. Sie alle dankten der Sängerschar<br />
für ihren wertvollen und uneigennützigen<br />
Einsatz im Dienste der Kirche.<br />
Ein besonderer Dank ging an Wolfgang Niederbacher,<br />
welcher für einige Zeit den Chor<br />
leitete; gedankt wurde Albert Ungerer als<br />
Notenwart; Pepi Preims und Maria Sagmeister<br />
für die reinliche Instandhaltung<br />
des Probelokals; Angelika Holzner als Verantwortliche<br />
im Pfarrorchester und Maria<br />
Sulzer für die Pressearbeit. Anschließend<br />
erfolgte die Ehrung von Luise Schöpf-Bagozzi.<br />
Für ihre 15jährige Sängertätigkeit<br />
zur Ehre und zum Lobe Gottes erhielt sie<br />
als Dank und Anerkennung die Urkunde<br />
vom Verband der Südtiroler Kirchenchöre.<br />
Im abgelaufenen Jahr wurden 27 Messen<br />
musikalisch umrahmt, einige davon mit Orgel<br />
und Orchesterbegleitung, mit Bläsern<br />
der Bürgerkapelle und Kinderchor. Gefeiert<br />
wurden die Patrozinien zum Hl. Vigilius,<br />
Peter und Paul, St. Margareth, Maria Himmelfahrt,<br />
St. Oswald/Pawigl und St. Martin<br />
am Lorenzerhof. Gemeinsam mit dem Kapuzinerchor<br />
wurden die Feste Fronleichnam,<br />
Herz-Jesu , Maria Geburt sowie das<br />
50jährige Priesterjubiläum von Prior P. Peter<br />
Lantschner mitgestaltet ebenso ein Mariensingen<br />
im Rahmen der Glaubenswoche.<br />
Außerdem umrahmte der Chor sieben Begräbnisfeiern.<br />
Auch für musikalische Weiterbildung<br />
war mit Univ. Doz. Bernadette<br />
Furch vom Mozarteum Salzburg gesorgt.<br />
Aber auch das Gesellige kam nicht zu kurz;<br />
es gab einen Grillabend, einen Sommerausflug<br />
ins Pustertal, Törggelen und ein Rorate-<br />
Frühstück. Gefeiert wurden auch die runden<br />
Geburtstage der Chormitglieder Albert Ungerer,<br />
Alfred Sagmeister und Martha Frei.<br />
Große Freude herrschte auch am Caritassonntag<br />
bei der Einweihung des neuen Probelokals<br />
„Cäciliensaal“ mit anschließendem<br />
Festessen im Deutschordenskonvent.<br />
Zum Jahresabschluss erfreute der Chor<br />
noch einmal nach dem Gottesdienst auf<br />
dem Kirchplatz mit frischem Gesang. Es<br />
erklangen Neujahrslieder und die Zuhörer<br />
dankten es mit Applaus.<br />
Für das kommende Jahr hat sich der<br />
Pfarrchor wieder einiges vorgenommen,<br />
u. a. ein Sängertreffen mit den Freunden<br />
aus der Schweiz – dem Gesangverein Salgesch<br />
im Kanton Wallis – sowie die Teilnahme<br />
an der Messfeier im Rahmen von<br />
LANA LIVE mit der Bürgerkapelle und den<br />
Chören von Lana.<br />
Der neugewählte Ausschuss im Pfarrchor Lana:<br />
Ingrid Rieder-Ebnicher – Chorleiterin<br />
Richard Passler – Obmann<br />
Walter Gruber<br />
Ruth Pöder- Kerschbamer<br />
Ingeborg Kompatscher-Ladurner<br />
Angelika Schöpf-Holzner<br />
Edith Marth-Zöschg.<br />
Chorleiterin Ingrid Rieder, Luise Schöpf-<br />
Bagozzi und Chor-Obmann Richard<br />
Passler (v. l.)<br />
16<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Chorwesen<br />
Cäcilienfeier<br />
Kirchenchor Partschins<br />
Beim Cäcilienfest gab es für den Kirchenchor<br />
Partschins einen besonderen Anlass,<br />
das Fest feierlich zu begehen. So wurden<br />
im Rahmen der Feier neben zwei Ehrungen<br />
auch Obmann Hans Götsch, Chorleiterin<br />
Martha Christanell Nock und Ewald Lassnig<br />
zu ihrer Verleihung der Verdienstmedaille<br />
des Landes Tirol gratuliert.<br />
Den Auftakt bildete die feierliche Umrahmung<br />
des Festgottesdienstes gemeinsam<br />
mit der Musikkapelle Partschins. Pfarrer<br />
Josef Schwienbacher bedankte sich in seiner<br />
Predigt bei Chor und Musikkapelle für<br />
die feierliche Gestaltung der Gottesdienste<br />
während des Kirchenjahres.<br />
Mit den Grußworten des Obmannes wurde<br />
der offizielle Teil der weltlichen Feier eingeleitet.<br />
Neben den Chormitgliedern hieß<br />
Hans Götsch den ehemaligen Bundesobmann<br />
des Südtiroler Sängerbundes, Josef<br />
Pircher, und den Bürgermeister von Partschins,<br />
Albert Gögele, als Ehrengäste herzlich<br />
willkommen. Der Obmann bedankte<br />
sich bei der gesamten Sängerschar für ih-<br />
ren regelmäßigen Einsatz, sei es bei Auftritten<br />
wie auch bei den Proben. Ein besonderes<br />
Lob erging dabei an die Chorleiterin,<br />
die den Chor vor zehn Jahren übernommen<br />
hat und der es dank ihres Engagements<br />
gelungen ist, ihn allmählich wieder aufzubauen<br />
und weiterzuentwickeln.<br />
In liebevoller Erinnerung an den 2013 verstorbenen<br />
langjährigen Chorleiter und Organisten<br />
Benedikt Burger und das ehemalige<br />
Chormitglied Stefan Forcher bat der Obmann<br />
die Anwesenden um eine Gedenkminute.<br />
Es folgten die Ehrungen zweier langverdienter<br />
Chorsänger, nämlich Vinzenz Tappeiner<br />
(Tenor) und Luis Forcher (Bass). Letzterer<br />
konnte bei der Feier leider nicht zugegen<br />
sein. Beide gehörten zu den treuen Stützen<br />
des Kirchenchores und waren mit beispielhaftem<br />
Einsatz 65 Jahre dabei. Chorleiterin<br />
und Obmann überbrachten im Beisein<br />
des Bürgermeisters dem rüstigen und strahlenden<br />
86-jährigen Jubilar Vinzenz Tappeiner<br />
Glückwünsche und überreichten ihm<br />
die Ehrenurkunde.<br />
Im Anschluss richteten Josef Pircher und<br />
Bürgermeister Albert Gögele anerkennende<br />
Worte an Obmann und Chorleiterin für ihr<br />
außergewöhnliches Engagement im kirchenmusikalischen<br />
sowie kulturellen Bereich.<br />
Josef Pircher wies in diesem Zusammenhang<br />
auf die gesellschaftliche Bedeutung<br />
des Ehrenamtes hin.<br />
Daran anknüpfend gratulierte der Bürgermeister<br />
im Namen der Gemeinde Partschins<br />
den Verdienstmedaillenträgern des<br />
Landes Tirol.<br />
Auch dankte er allen Kirchenchormitgliedern<br />
für ihren selbstlosen Einsatz und unterstrich<br />
die Bedeutung des Chores für die<br />
Erhaltung unserer Kultur und Traditionen.<br />
Mit einem geselligen Beisammensein beim<br />
anschließenden Mittagessen fand schließlich<br />
die Feierlichkeit ihren Abschluss.<br />
Vinzenz Tappeiner freut sich über die<br />
Gratulation von Bürgermeister Albert<br />
Gögele, Chorleiterin Martha Christanell<br />
Nock und Obmann Hans Götsch (v.l.)<br />
Im Gedenken an Josef Antholzer (†)<br />
Am 30.12.2013 verstarb 93-jährig Josef Antholzer, langjähriger Sänger und Musikant in Tiers,<br />
Ehrenmitglied der Musikkapelle und des Kirchenchores und Gründungsmitglied des Männergesangsvereines Tiers.<br />
Lieber Sepp!<br />
Es ist schwer zu verstehen, dass du nicht<br />
mehr in unserer Runde dabei bist. Zu vertraut<br />
war dein Anblick, selbstverständlich<br />
deine Anwesenheit.<br />
Ein Gönner warst du stets, uns und vielen<br />
anderen Vereinen im Dorf gegenüber. Die<br />
Geselligkeit war dein Markenzeichen, ganz<br />
nach deinem bekennenden Motto: „So jung<br />
kemmen mir nimmer zomm!“ Es war immer<br />
wieder faszinierend, wenn du aus deinem<br />
langen, bewegten Leben erzählt hast. Bei<br />
Bedarf hast du dir dafür ausreichend Gehör<br />
verschafft. Gerne hätten wir noch öfter<br />
mit dir geplaudert, aber deine Zeit war<br />
gekommen. Du warst ein treuer, ausdauernder<br />
Sänger im Chor, ein Wegbegleiter<br />
von der ersten Stunde an. Wir durften von dir<br />
lernen und mit dir lachen. Als wir den MGV<br />
Tiers gegründet haben, warst du bereits 74<br />
Jahre alt. Schon das allein bezeugt deinen<br />
Eifer und deinen Optimismus für das Vereinsleben,<br />
in dem du stets Vorbild und Motivation<br />
für uns warst. Inzwischen sind fast 20<br />
Jahre vergangen, in denen wir miteinander<br />
gesungen haben. Dein Wunsch war es, bis<br />
zum Jubiläumskonzert <strong>2014</strong> aktiv mitzuwirken.<br />
Leider hat es dafür nicht ganz gereicht.<br />
Wir alle hätten es dir von Herzen gegönnt.<br />
Aber wir sind uns sicher, dass du trotzdem bei<br />
unserem Konzert anwesend sein wirst, denn<br />
wir behalten dich in unseren Herzen und in<br />
unserer Erinnerung. Du hast uns über Jahre<br />
hinweg im Chor begleitet. Wir haben dich auf<br />
deinem letzten Weg begleitet.<br />
Sepp, lebe wohl und schau auf uns herab!<br />
Deine Sängerkollegen<br />
vom MGV Tiers!<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 17
Vorweg<br />
Macht und Verantwortung am<br />
Dirigentenpult<br />
Zum neuen Ausbildungskonzept für Kapellmeisterinnen und Kapellmeister<br />
Bei der Gretchenfrage bezüglich Macht<br />
und Verantwortung, die ein Kapellmeister<br />
trägt, gibt Verbandskapellmeister<br />
Sigisbert Mutschlechner der<br />
Verantwortung den Vorzug.<br />
Kompetenz und Verantwortung sind die Grundmotive für den Dienst an der Musik als<br />
Kapellmeister – im Bild Kpm. Lorenz Mahlknecht (MK Deutschnofen)<br />
Liebe Leserinnen und Leser unserer Zeitung „<strong>KulturFenster</strong>“,<br />
folgender Auszug aus einem Interview<br />
der deutschen Frauenzeitschrift „Brigitte<br />
Woman" mit Stardirigent Sir Simon Rattle<br />
erscheint mir für das „Vorweg" der aktuellen<br />
Ausgabe des „<strong>KulturFenster</strong>s" ausgesprochen<br />
passend. Auf die Frage der<br />
Journalistin über die Führung eines Orchesters,<br />
über die Beziehung zu demselben<br />
und über die "Macht", die ein Dirigent<br />
ausübt, antwortete Sir Rattle:<br />
„Ach, wissen Sie, die Menschen denken<br />
immer, Barack Obama hätte Macht. Aus<br />
meiner Sicht hat er wenig Macht, aber extrem<br />
viel Verantwortung. Jeder, der denkt,<br />
der da vorn am Pult besäße Macht, hat das<br />
Verhältnis zwischen Dirigent und Musikern<br />
nicht verstanden: Der, der am Ende den Ton<br />
spielt und die Musik macht, bin ja nie ich!"<br />
Verantwortung spüre ich für die Kapellmeister<br />
im Land, die dann wieder Verantwortung<br />
für ihre Musikkapelle spüren sollen.<br />
Aus dieser Verantwortung heraus darf<br />
ich Ihnen heute die neue Ausbildung für<br />
Kapellmeister, die an unsern Musikschulen<br />
angesiedelt ist, vorstellen. Zusammen<br />
mit der Fachgruppe Kapellmeister, dem<br />
Lehrerkollegium der Kapellmeisterausbildung<br />
im VSM, mit dem Vorstand des VSM<br />
und den Verantwortlichen in den Musikschulen,<br />
nicht zuletzt aber auch durch Gespräche<br />
mit Kapellmeisterinnen und Kapellmeistern<br />
und Leuten, die sich auf den<br />
Weg machen, eines Tages am Dirigentenpult<br />
zu stehen, ist ein völlig neues - dezentralisiertes<br />
- Konzept entstanden, das es<br />
ambitionierten jungen Leuten ermöglicht,<br />
an sechs Orten in Südtirol die Grundzüge<br />
des Kapellmeister-Werdens bzw. -Seins<br />
zu erlernen.<br />
Macht soll dabei keine Rolle spielen, für<br />
mich ist es wichtig, dass es Spaß und Sinn<br />
(M)macht, ansonsten halte ich es eher mit<br />
der Verantwortung. Und hoffe darauf, dass<br />
sich der eine oder die andere auf den Weg<br />
(M)macht in Richtung Kapellmeisterausbildung<br />
neu.<br />
Sigisbert Mutschlechner,<br />
VSM-Verbandskapellmeister<br />
18<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Das Thema<br />
Blasmusik<br />
Kapellmeisterausbildung neu<br />
Die dezentralisierte Grundausbildung als Herzstück eines neuen Konzeptes<br />
Im Rahmen der vielfältigen Fortbildungsangebote,<br />
die der Verband Südtiroler Musikkapellen<br />
anbietet, hat die Kapellmeisterausbildung<br />
eine lange Tradition. Als eines der<br />
wichtigsten Angebote für die Musikkapellen<br />
genoss und genießt sie oberste Priorität.<br />
Die erste und wohl zentralste Frage, die<br />
sich Musikkapellen landauf landab stellen,<br />
ist wohl jene nach dem Kapellmeister:<br />
Haben wir einen Kapellmeister?<br />
Ist er hoch motiviert und gut ausgebildet?<br />
Passt der Kapellmeister zu uns bzw.<br />
passen wir zu ihm?<br />
Diesen kleinen Fragenkatalog könnte man<br />
beliebig weiter spinnen und in alle möglichen<br />
Richtungen erweitern und er begleitet<br />
mich als großer Fragenkatalog seit<br />
meinem ersten Tag als Landeskapellmeister,<br />
seit meinem ersten Tag als Kapellmeister.<br />
Ursprünglich waren die Kapellmeister keine<br />
speziell ausgebildeten Leute, sondern einfach<br />
gute Musikanten. Mit der Ausbildung<br />
angefangen hat der VSM unter Landeskapellmeister<br />
Sepp Thaler, der einen<br />
10-tägigen Kapellmeisterkurs über Weihnachten<br />
angeboten hat. Gottfried Veit hat<br />
dieses Modell beibehalten und um einige<br />
Module, die im Laufe des Jahres abgehalten<br />
wurden, erweitert. Bei meinem Amtsantritt<br />
im Jahre 2008 war die Zeit überreif<br />
für eine Neuregelung der Ausbildung. Von<br />
da ab bestand an acht Wochenenden im<br />
Jahr für angehende Dirigentinnen und Dirigenten<br />
die Möglichkeit, das Handwerk<br />
„von der Pike“ auf zu erlernen. Aus allen<br />
Ausbildungsmodellen sind Kapellmeister<br />
hervor gegangen, einmal bessere, einmal<br />
schlechtere, einmal mehr, einmal weniger.<br />
In der Ausbildung der Musikanten hat sich<br />
in der Zwischenzeit eine ganze Menge getan.<br />
Kaum jemand lernte noch bei einem<br />
Musikanten oder beim Kapellmeister. Die<br />
Ausbildung wurde zu einem hohen Prozentsatz<br />
von den Musikschulen übernommen.<br />
Und diese machten ihre Arbeit gut,<br />
was dazu führte, dass die Musikanten im<br />
Vergleich zum Kapellmeister oft viel besser<br />
ausgebildet waren. Ein Instrument lernt<br />
Die Erkenntnis, dass es für einen<br />
Kapellmeister nicht (mehr) ausreicht,<br />
ein guter Musikant zu sein, hat sich<br />
schon seit Langem durchgesetzt – im<br />
Bild Verbandsjugendleiter-Stellvertreterin<br />
Sonya Profanter<br />
keiner in 10 Tagen oder an 8 Wochenenden,<br />
Dirigieren und alles, was es noch dazu<br />
braucht, wohl auch nicht.<br />
Bereits seit mehreren Jahren gibt es daher<br />
Bestrebungen, die Ausbildung zu verbessern<br />
und die verschiedenen Ausbildungsmodelle<br />
zusammen zu führen. Parallele<br />
Angebote zu jenem des VSM an den Musikschulen<br />
von Lana und Bruneck sind<br />
kostspielig und wenig sinnvoll. VSM und<br />
Musikschule nehmen sich gegenseitig potentielle<br />
Schüler weg.<br />
In den Händen der Kapellmeisterinnen<br />
und Kapellmeister liegt weitaus mehr<br />
Verantwortung als es nach außen hin<br />
scheint; darauf nimmt das neue Konzept<br />
der Kapellmeister-Grundausbildung<br />
verstärkt Bedacht.<br />
Passt der Kapellmeister zu uns bzw.<br />
passen wir zu ihm? Das ist nicht zuletzt<br />
auch eine Frage der Ausbildung und<br />
Kompetenz derer, die am Dirigentenpult<br />
stehen – im Bild Kpm. Georg Hasler (MK<br />
Latzfons).<br />
Außerdem, keines der beiden Angebote ist<br />
darauf ausgerichtet, auf den Besuch des<br />
Konservatoriums vorzubereiten. Neben der<br />
Ausbildung am Bozner Konservatorium, die<br />
auf Bestreben des VSM zustande gekommen<br />
ist, und die im heurigen Jahr die ersten<br />
Absolventen vorzuweisen hat, gibt es<br />
in der näheren Umgebung den Lehrgang<br />
für Blasorchesterleitung am Konservatorium<br />
in Innsbruck und das ISEB in Trient. Wer<br />
sich dafür interessiert, muss selber schauen,<br />
wie er durch die Aufnahmeprüfung kommt.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 19
Das Thema<br />
So gibt es also auf der einen Seite ein Parallelangebot für Anfänger, auf der anderen<br />
Seite werden Fortgeschrittene nicht offiziell betreut. Was liegt also näher, als das Parallelangebot<br />
zu vereinheitlichen und ein neues für Fortgeschrittene anzubieten?<br />
In mehreren ausführlichen Gesprächen mit Landesmusikschuldirektorin Irene Vieider,<br />
mit Josef Feichter von der Musikschule Bruneck und Christian Laimer von der Musikschule<br />
Lana wurden die Weichen für die Kapellmeisterausbildung <strong>2014</strong>/2015 gänzlich<br />
neu gestellt:<br />
Ab September <strong>2014</strong> wird an 6 Standorten in Südtirol eine Grundausbildung im Fach Dirigieren<br />
angeboten. Interessierte junge und jung gebliebene Menschen ab 15 Jahren sollen<br />
vom neuen Angebot profitieren. Das Ziel des Angebotes ist ebenso einfach wie logisch:<br />
Menschen für das Amt des Kapellmeisters zu begeistern.<br />
Dazu einige Eckdaten:<br />
Junge und jung gebliebene Menschen<br />
ab 15 Jahren sollen vom neuen Angebot<br />
der Kapellmeisterausbildung profitieren.<br />
Im Bild – Martina Müller (BK Untermais)<br />
Einschreibungen:<br />
vom 1. bis zum 31. März <strong>2014</strong><br />
Mindestalter: 15 Jahre<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Einstieg: JMLA Silberniveau<br />
Inhalte:<br />
2 Stunden Dirigieren und begleitende Nebenfächer<br />
Korrepetition und Dirigierpraxis mit Musikkapellen und Fortbildungsmodule<br />
in Zusammenarbeit mit dem VSM<br />
Ziel:<br />
Leitung einer Jugendkapelle und einer Musikkapelle<br />
Das neue Ausbildungskonzept zielt nicht<br />
nur auf die Praxis am Dirigentenpult<br />
ab, sondern es eröffnet auch weitere<br />
Perspektiven, z.B. auf ein Weiterstudium<br />
am Musikkonservatorium – im Bild Kpm.<br />
Cäcilia Perkmann (Mk Zwölfmalgreien)<br />
Standorte und Lehrer:<br />
Musikschule Schlanders – Wolfgang Schrötter<br />
Musikschule Lana – Christian Laimer<br />
Musikschule Bozen – Georg Thaler<br />
Musikschule Klausen – Eduard Gamper<br />
Musikschule Sterzing – Joachim Bacher<br />
Musikschule Bruneck – Sigisbert Mutschlechner<br />
Ansprechpartner:<br />
Musikschule und Verband Südtiroler Musikkapellen<br />
Kursgebühren<br />
Kategorie I: 150,00 Euro<br />
Kategorie II: 300,00 Euro<br />
Diese Ausbildung ist eine Grundausbildung.<br />
Nur gemeinsam erfolgreich:<br />
Kapellmeister und Musikkapelle – im<br />
Bild Kpm. Christian Laimer (Algunder<br />
Musikkapelle)<br />
Darauf aufbauend wird der VSM in Zukunft eine Weiterbildung für alle aktiven Kapellmeister<br />
als eine Art Lehrgang mit viel Praxis und als Vorbereitung auf den Besuch des<br />
Konservatoriums anbieten.<br />
Damit alle Ausbildungen funktionieren, ist eine Zusammenarbeit aller Institutionen wichtig,<br />
angefangen von der Musikkapelle im Ort bis hin zum VSM und den Musikschulen.<br />
Nur dann kann eine Zusammenarbeit fruchtbringend wirken und die Teilnehmer auf<br />
dem Weg zum Kapellmeister begleiten und motivieren,<br />
Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die dieses Projekt und Konzept unterstützt<br />
und entwickelt haben. Ein besonderer Dank geht dabei an Christian Laimer,<br />
Direktor der Musikschule in Lana.<br />
Sigisbert Mutschlechner<br />
VSM-Verbandskapellmeister<br />
20<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Aus Verband und Bezirken<br />
Blasmusik<br />
7. Stammtisch der Jugendleiter<br />
im VSM-Bezirk Bruneck<br />
Neues Projekt „Ton.art“ vorgestellt<br />
Die Jugendleiterinnen und Jugendleiter<br />
der Pustertaler Musikkapellen haben sich<br />
zum siebten Stammtisch im Probelokal der<br />
Musikkapelle St. Georgen getroffen. Rückblick<br />
und Vorschau auf die Veranstaltungen<br />
im Jugendbereich, die Diskussion über geplante<br />
Projekte und Ideensammlung für zukünftige<br />
waren dabei die Themen. Zudem<br />
wurde das Projekt „Ton.art“, die erste private<br />
Musikschule im Pustertal, vorgestellt.<br />
Hannes Zingerle, Jugendleiter des Bezirks<br />
Bruneck im Verband Südtiroler Musikkapellen<br />
(VSM), und seine Stellvertreterin<br />
Stefanie Watschinger freuten sich, dass<br />
wiederum viele Jugendleiter zum Stammtisch<br />
gekommen waren, um gemeinsam<br />
Projekte, Ziele und Probleme zu besprechen.<br />
Bezirksobmann Hans Hilber nutzte<br />
die Gelegenheit, um allen Jugendleitern<br />
für die wertvolle Aufbauarbeit und Nachwuchsschulung<br />
in den Kapellen zu danken.<br />
Er bedankte sich auch beim anwesenden<br />
Musikschuldirektor Josef Feichter, „dass<br />
er für den Verband immer ein offenes Ohr<br />
hat und sich für eine bestmögliche Zusammenarbeit<br />
zwischen Musikschule und Verband<br />
einsetzt.“ Anschließend an die Diskussionsrunde<br />
gab Verbandsjugendleiter<br />
Meinhard Windisch einen Überblick über<br />
die Organisation, Aufgaben, Anforderungen<br />
der Jugendarbeit auf Verbands-, Bezirks-<br />
und Vereinsebene.<br />
Weil gerade der Platzmangel für den Bläsernachwuchs<br />
an den Musikschulen eines<br />
VSM-Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch gab in seinem Kurzreferat einen<br />
Überblick über die Organisation, Aufgaben, Anforderungen der Jugendarbeit auf<br />
Verbands-, Bezirks- und Vereinsebene.<br />
der größten Probleme in der Jugendarbeit<br />
darstellt und gar manchen Musikkapellen<br />
Zukunftssorgen bereitet, möchten sich einige<br />
diplomierte Musiker zu einer Vereinigung<br />
zusammenschließen. Damit soll ein<br />
Zusatzangebot geschaffen und allen Musikbegeisterten<br />
eine Ausbildung ermöglicht<br />
werden, die sich vom Instrumental- und<br />
Gesangsunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene<br />
bis hin zu Register- und Chorschulungen<br />
für Musikkapellen und Chöre<br />
erstreckt. Marc Pfeifhofer, der zukünftige<br />
Geschäftführer von „Ton.art“, dieser ersten<br />
privaten Musikschule im Pustertal, stellte<br />
die Ziele, den Ablauf sowie die Organisation<br />
und Kosten dieses Projektes vor. In<br />
Zusammenarbeit mit den örtlichen Musikkapellen<br />
und Chören sei geplant, den Unterricht<br />
in deren Probelokalen abzuhalten,<br />
um gleichzeitig den Schülern die Anfahrt<br />
zum Musikunterricht zu erleichtern. Beim<br />
anschließenden gemeinsamen Pizzaessen<br />
gab es noch jede Menge Gesprächsstoff.<br />
Stephan Niederegger<br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des <strong>KulturFenster</strong>s ist<br />
Freitag, 14. März <strong>2014</strong>. Bitte Termin genau beachten!<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 21
Aus Verband und Bezirken<br />
Jugend trifft große Meister<br />
Dritte Auflage des Bezirksjugendblasorchesters Pustertal<br />
Das Bezirksjugendblasorchester Pustertal bei seinem Auftritt im Gustav-Mahler-Saal des Grand Hotel Toblach mit<br />
Bezirkskapellmeister Andreas Pramstraller am Dirigentenpult<br />
Das Jahr 2013 stand musikalisch unter<br />
dem Stern der beiden großen Komponisten<br />
Giuseppe Verdi und Richard Wagner, die<br />
beide vor 200 Jahren geboren wurden. Dieses<br />
romantische Doppelgespann stand auch<br />
Pate bei den Konzerten des Bezirksjugendblasorchesters<br />
Pustertal Ende Dezember in<br />
Toblach und Stegen.<br />
70 junge Musikantinnen und Musikanten<br />
aus 26 Musikkapellen des Pustertales<br />
sind der Einladung gefolgt, freuten sich Bezirksobmann<br />
Johann Hilber und Bezirksjugendleiter<br />
Hannes Zingerle. Nach den<br />
zwei erfolgreichen Auflagen 2010 und 2011<br />
konnten sie wieder viele neue Gesichter in<br />
den Reihen dieses besonderen Orchesterprojektes<br />
begrüßen, das diesmal von Be-<br />
zirkskapellmeister Andreas Pramstraller und<br />
seinem Stellvertreter Georg Kirchler geleitet<br />
wurde. Es sei Auftrag und zugleich angenehme<br />
Pflicht, sich gemeinsam mit den<br />
jungen Musikanten mit großen Musikern<br />
auseinanderzusetzen und den musikalischen<br />
Bogen bis zur Blas- und Unterhaltungsmusik<br />
der heutigen Zeit zu spannen,<br />
erklärten die beiden Dirigenten. An zehn<br />
Wochenenden haben sie in mehreren Register-<br />
und Gesamtproben ein interessantes<br />
und abwechslungsreiches Programm<br />
einstudiert. Die Konzerte im Grand Hotel in<br />
Toblach und im Mehrzwecksaal in Stegen<br />
waren der erfolgreiche Abschluss dieses<br />
Projektes. Bei beiden Auftritten zeigten die<br />
jungen Musikantinnen und Musikanten viel<br />
Spielfreude und Begeisterung fürs gemeinsame<br />
Musizieren. Den Auftakt machte der<br />
sinfonische Marsch „Black Granite“, den<br />
James L. Hosay zu Ehren der im Vietnamkrieg<br />
gefallenen US-Soldaten geschrieben<br />
hat. Ihre Namen sind auf dem Denkmal<br />
aus schwarzem Granit in Washington verewigt.<br />
Das Rendevouz mit Richard Wagner<br />
(Rienzi-Ouvertüre), Giuseppe Verdi (Ouvertüre<br />
zur „Die Macht des Schicksals“),<br />
Maurice Hamers (Chakra „Green“), Patrick<br />
Hahn (Ameraustrica) und Michael<br />
Jackson (arr. Naohiro Iwai) hat dem Orchester<br />
hörbar Spaß gemacht. Auch das<br />
Publikum war begeistert und gab sich erst<br />
nach zwei Zugaben zufrieden.<br />
Stephan Niederegger<br />
22<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Der Dirigent einer Blaskapelle sieht sich<br />
im vereinsinternen Alltag oft mit Problemen<br />
- sowohl musikalischer als auch zwischenmenschlicher<br />
Natur - konfrontiert. Um diesen<br />
„Notfällen“ entgegen zu wirken, hat<br />
der Bezirk Pustertal des Verbands Südtiroler<br />
Musikkapellen Mitte November einen<br />
Workshop, einen „Erste-Hilfe-Kurs“ für Dirigenten,<br />
veranstaltet.<br />
Im Vereinshaus von Mühlwald trafen sich<br />
18 Kapellmeister, darunter zwei Kapellmeisterinnen,<br />
um mit dem renommierten Blasmusikexperten<br />
Thomas Ludescher diverse<br />
Probleme und deren Lösungsansätze zu<br />
erörtern. Der ganztägige Kurs bestand aus<br />
einem Theorieteil am Vormittag und einem<br />
Praxisteil am Nachmittag, bei dem sich die<br />
Musikkapelle Mühlwald als Übungskapelle<br />
zur Verfügung stellte.<br />
Zu den behandelten Themen gehörten<br />
die Probeneffizienz und die Dirigiertechnik<br />
genauso wie klangtechnische Fragen und<br />
vereinsinterne Strukturen, wichtige Punkte<br />
eben, die einem Kapellmeister in seinem<br />
Alltag begegnen können. Die sehr allgemein<br />
gehaltene Herangehensweise an die Aufgaben<br />
des Kapellmeisters sei durchaus beabsichtigt<br />
gewesen, sagte der neue Pusterer<br />
Bezirkskapellmeister, Andreas Pramstraller.<br />
Die Teilnehmer haben sich im Laufe<br />
des Workshops selbst einige Themen, die<br />
sie interessierten, heraussuchen können<br />
und so sei ein lebhafter Diskurs entstanden.<br />
Als Leiter einer Kapelle müsse man<br />
sowieso immer und überall Augen und Ohren<br />
offen halten, erklärte Pramstraller. „Es<br />
ist wichtig, dass sich ein Dirigent immer<br />
weiterentwickelt, um damit auch das Niveau<br />
der eigenen Kapelle weiterentwickeln<br />
zu können.“ Er kündigte an, dass der Bezirk<br />
Bruneck im Rahmen des verfügbaren<br />
Budgets weiterhin die Ausbildung von Kapellmeistern<br />
fördern und ein zukunftsorientiertes<br />
Angebot, das langfristig eine konkrete<br />
Linie verfolgt, bieten wolle.<br />
„Erste – Hilfe – Kurs“<br />
für Dirigenten<br />
Workshop mit Thomas Ludescher auf Einladung des<br />
VSM-Bezirkes Bruneck<br />
Musikalischer Erste-Hilfe-Kurs mit Thomas Ludescher: Nicht nur die fachliche<br />
Kompetenz der Kapellmeister ist gefragt, sondern auch die „zwischenmenschliche“.<br />
Der Seminarleiter Thomas Ludescher,<br />
unter anderem Professor am Konservatorium<br />
in Innsbruck, Landeskapellmeister<br />
des Vorarlberger Blasmusikverbandes und<br />
stellvertretender Bundeskapellmeister des<br />
Österreichischen Blasmusikverbandes,<br />
hob vor allem das Motivationspotential einer<br />
solchen Veranstaltung hervor. Für einen<br />
„Einzelkämpfer“, der man als Dirigent<br />
oft ist, kann dieser Austausch von<br />
Ideen auch mit anderen Dirigenten sehr<br />
wichtig sein“, sagte Ludescher. Natürlich<br />
könne man gewisse Themen, vorwiegend<br />
technischer Natur, nicht an einem Tag er-<br />
arbeiten. Die Ansätze jedoch, die man in<br />
so einem Kurs vermittelt bekommt, seien<br />
oft sehr hilfreich. „Um diese umzusetzen,<br />
braucht es jedoch Eigeninitiative der Teilnehmer.“<br />
Helfen könne dabei ein Charakterzug,<br />
den der europaweit tätige Blasmusikdirigent<br />
Ludescher bei Südtiroler<br />
Kapellmeistern ausmacht: „Die leidenschaftliche<br />
und oft auch bissige Auseinandersetzung<br />
mit der Blasmusik ist auffällig.<br />
Die allgemeine Offenheit gegenüber neuen<br />
Ansätzen sorgt dafür, dass sich viele gute<br />
Dinge entwickeln können.“<br />
Benedikt Mair<br />
Die Teilnehmer des Kapellmeister-Workshops in Mühlwald mit dem Referenten Thomas Ludescher (2.v.l)<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 23
Aus Verband und Bezirken<br />
Vinschger Musikanten im „reiferen“<br />
Alter machen gemeinsam Musik<br />
VSM – Bezirk Schlanders: Bezirksblasorchester 50+<br />
Gemeinsames<br />
Musizieren hält<br />
jung; den Beweis<br />
dafür lieferte das<br />
Bezirksblasorchester<br />
50+ mit<br />
Kapellmeister<br />
Christian Prister.<br />
Am Sonntag, 1. Dezember 2013, fand im<br />
Raiffeisensaal des Naturparkhauses „Aqua<br />
Prad“ in Prad am Stilfser Joch das Konzert<br />
des im VSM Bezirk Schlanders schon zur<br />
Tradition gewordenen Bezirksblasorchesters<br />
50+ statt.<br />
Das Ziel, alle Musikantinnen und Musikanten<br />
der Musikkapellen des Bezirkes<br />
entsprechend ihren Möglichkeiten und Altersgruppe<br />
gut zu fördern und zu motivieren,<br />
wird neben dem Bezirksjugend- und<br />
dem Bezirksorchester durch dieses Projekt<br />
erfüllt und der Erfolg war hörbar.<br />
Der musikalische Leiter des Orchesters,<br />
Kapellmeister Christian Prister, verstand es<br />
auch in diesem Jahr wieder, die 47 Musikantinnen<br />
und Musikanten aus 13 Musikkapellen<br />
in zahlreichen Proben zu einem<br />
harmonischen Klangkörper zusammenzuführen.<br />
Die Teilnehmer, allesamt über 50<br />
Jahre alt, unterstützt nur durch einige wenige<br />
jüngere Musikanten, meisterten die<br />
Werke hervorragend.<br />
Mit dem Konzertmarsch in B-Dur von<br />
Gottfried Veit begrüßte das Orchester das<br />
Publikum und Bezirksobmann Manfred<br />
Horrer nutzte gleichzeitig die Gelegenheit,<br />
dem anwesenden Komponisten und Ehrenkapellmeister<br />
des VSM zum vergangenen<br />
70. Geburtstag zu gratulieren.<br />
Des Weiteren wurden die Werke „Giannina<br />
e Bernardone“ von Domenico Cimarosa,<br />
„Der Festtag“ von Sepp Tanzer, „Das<br />
Tor zum Süden“ von Dieter Herborg, die<br />
„Steeephans Polka“ von Alexander Pluger<br />
und zum offiziellen Abschluss „Jesus<br />
Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber<br />
zum Besten gegeben.<br />
Martin Punter,<br />
Bezirksschriftführer<br />
Gottfried Veit, selbst ein "50+", war<br />
Ehrengast beim Konzert.<br />
24<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
verband<br />
südtiroler<br />
musikkapellen<br />
Programmvorschau<br />
Dreimonatskalender<br />
Datum Veranstalter Veranstaltung Ort Haus Beginn<br />
Sa, 1. <strong>Februar</strong> Bezirk Meran Stabführer – Grundkurs 1.Teil Obermais Bürger- und Rathaussaal 14.30<br />
FEBRUAR<br />
Fr-So, 07.-09. <strong>Februar</strong> VSM Kapellmeister-Seminar 5.Einheit Sterzing Hotel Mondschein abends<br />
Sa, 8. <strong>Februar</strong> VSM Landeswettbewerb Musik in kleinen Gruppen Auer Aula Magna + Musikschule 9.00<br />
Di, 11. <strong>Februar</strong><br />
Bezirk Brixen und<br />
Sterzing<br />
Stabführer - Grundkurs 1. Teil Klausen Vereinshaus 14.00<br />
Sa, 15. <strong>Februar</strong> Bezirk Bruneck Jahreshauptversammlung St. Lorenzen Dürersaal (Patergarten) 19.30<br />
Sa, 22. <strong>Februar</strong> Bezirk Bruneck Stabführer – Grundkurs 1.Teil Stegen Mehrzwecksaal 14.00<br />
Sa-So, 22.-23. <strong>Februar</strong> VSM Jugendleiter-Seminar mit Abschluss Nals Lichtenburg 09.00<br />
Sa, 22. <strong>Februar</strong> Bezirk Brixen Jahreshauptversammlung Gufidaun Vereinshaus 20.00<br />
Sa, 1. März Bezirk Bozen Jahreshauptversammlung Andrian Vereinshaus 15.00<br />
Sa, 1. März VSM / Konservatorium Dirigenten-Prüfung am Konservatorium Bozen Konservatorium 11.00<br />
Sa, 01.+15. März<br />
Bezirk Bruneck<br />
Schnupperkurs für Leiter<br />
von Jugendkapellen<br />
Bruneck Ragenhaus 14.00<br />
Di-Mi, 04.-05. März VSM Komponistenwerkstatt mit Oliver Waespi Brixen Cusanus Akademie 09.00<br />
Do-So, 06.-09. März VSM Bläsertage Brixen Cusanus Akademie 09.00<br />
Sa, 8. März VSM 66. Jahreshauptversammlung des VSM Bozen Waltherhaus 14.15<br />
MÄRZ<br />
Mo, 10. März Bezirk Bozen Stabführer – Aufbaukurs 1. Teil Kaltern Probelokal 19.30<br />
Fr-So, 14.-16. März VSM Kapellmeister – Seminar 6.Einheit Nals Lichtenburg abends<br />
Fr-So, 14.-16. März SVMK Weisenbläsertreffen Goldrain Schloss 09.00<br />
Sa, 15. März Bezirk Meran Stabführer – Aufbaukurs 1.Teil Obermais Bürger- und Rathaussaal 14.30<br />
Sa, 22. März Bezirk Meran Marschierprobe für Jungmusikanten Meran Obstgenossenschaft Cafa 16.00<br />
Sa, 29. März<br />
Sa, 29. März<br />
Sa, 29. März<br />
VSM<br />
VSM<br />
Bezirk Bruneck<br />
Praktische JMLA-Prüfungen in<br />
Bronze und Silber<br />
Praktische JMLA-Prüfungen in Bronze,<br />
Silber und Gold<br />
Bläserkonzert mit Verleihung der JMLA<br />
in Bronze und Silber<br />
Bruneck Musikschule 08.00<br />
Auer Musikschule 08.00<br />
Bruneck Ragenhaus 17.00<br />
Sa, 29. März Bezirk Meran Fortbildung für aktive Stabführer Je nach Übungskap. 14.30<br />
Mo, 31. März Bezirk Schlanders Stabführer – Aufbaukurs 1. Teil Kortsch Probelokal 19.30<br />
Fr, 4. April Bezirk Brixen Kapellmeister-Fortbildung mit Stefan Köhle Rodeneck - Pfeffersberg Probelokal 09.00<br />
APRIL<br />
Sa, 5. April Bezirk Bruneck Fortbildung für Funktionäre: VSM-Office Stegen Mehrzwecksaal 14.00<br />
Sa-So, 12.-13. April<br />
Bezirk Bozen<br />
Kapellmeister-Fortbildung mit<br />
Peter Vierneisel<br />
Wird noch festgelegt 10.00<br />
Di, 15. April Bezirk Brixen/Sterzing Stabführer – Aufbaukurs 1. Teil Felthurns Probelokal 20.00<br />
Mi, 23. April <strong>2014</strong><br />
Bezirk Meran<br />
Seminar<br />
„Gehilfen für effiziente Marschproben“<br />
Je nach Übungskap. 19.30<br />
Fr-So, 25.-27. April VSM Kapellmeister – Seminar 7.Einheit Nals Lichtenburg abends<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 25
Blasmusik International<br />
Sinfonische Blasmusik<br />
mit Saxofon-Zauber<br />
Konzerttournee von Symphonic Winds mit Amy Dickson<br />
Symphonic Winds und Amy Dickson begeisterten mit Blasmusik der Extraklasse.<br />
Die australische Saxofonistin Amy Dickson<br />
war der Stargast der traditionellen Konzerttrilogie<br />
des Südtiroler Auswahlorchesters<br />
„Symphonic Winds“ im Dezember. Damit hat<br />
Alexander Veit als musikalischer Leiter einmal<br />
mehr die Besonderheit dieses seit 24<br />
Jahren ebenso erfolgreichen wie einmaligen<br />
Orchesterprojektes in der Südtiroler Musiklandschaft<br />
bewiesen.<br />
Erst vor wenigen Monaten hat Amy Dickson<br />
ihr drittes Solo-Album „Dusk & Dawn“<br />
veröffentlicht und damit in kürzester Zeit<br />
den ersten Preis der englischen Klassik-<br />
Charts „MasterCard's Breakthrough Artist<br />
of the Year” in der Kategorie „junger<br />
Talente“ erreicht. Ihr Repertoire umfasst<br />
mittlerweile alle originalen Saxofonkonzerte<br />
sowie beeindruckende Arrangements klassischer<br />
Solokonzerte. Ihr Ruf eilt ihr voraus;<br />
von Kritikern und Publikum wird sie<br />
mit Superlativen überhäuft. Auch das Südtiroler<br />
Publikum im Stadttheater von Ster-<br />
zing, im Konzerthaus von Bozen und im<br />
Meraner Kursaal war begeistert und verzaubert<br />
vom samtweichen Klang, der lyrischen<br />
Ausstrahlung, der technischen<br />
Raffinesse, der musikalischen Gestaltung<br />
und der ausdrucksstarken Interpretation.<br />
Im dreisätzigen Konzert „Birds“ beschreibt<br />
Toshio Mashima die flinke<br />
Schwalbe, die majestätische Möwe und<br />
den mystischen Phönix. Der erste Satz<br />
aus David Maslankas „Fire in the earth“<br />
als spiritueller Tiefgang ist ein Meisterwerk<br />
der Blasmusik. „A Gershwin Fantasy” öffnet<br />
ein Fenster in die Anfänge des sinfonischen<br />
Jazz. Unterschiedlicher könnten<br />
diese drei Werke nicht sein. Aber gerade<br />
deshalb bieten sie der Solistin eine hervorragende<br />
Bühne, um all ihre romantische<br />
Musikalität auszuleben und das Publikum<br />
„unplugged“ in ihren Bann zu ziehen. Das<br />
Arrangement des bekannten Gitarrenkonzertes<br />
„Concierto de Aranjuez“ von Joaquín<br />
Rodrigo ist als Zugabe das sprichwörtliche<br />
Sahnehäubchen auf dem Auftritt dieser<br />
Ausnahmemusikerin.<br />
Wenn sich „Symphonic Winds“ als Begleitorchester<br />
mit der zweiten Reihe begnügt,<br />
so setzen sich die Musikerinnen<br />
und Musiker in der „Christmas Overture“<br />
(Nigel Hess), dem emotionalen „With Heart<br />
& Voice“ (David Gillingham) und „Hymn<br />
to the Sun with the Beat of Mother Earth“<br />
(Satoshi Yagisawa) gekonnt in Szene, ziehen<br />
all ihre Register und präsentieren<br />
mit Spielfreude und hohem Niveau sinfonische<br />
Blasmusik par excellence. Diese<br />
Spielfreude gipfelt in Brant Karrick's „See<br />
Rock City“, wenn sich das Orchester in<br />
eine Rock-'n-Roll-Band „verwandelt“ und<br />
in einer Rock-Jazz-Jamsession mit Rhythmus,<br />
Tempo und einem Quäntchen Humor<br />
für ein gewaltiges Finale dieses Konzertabends<br />
sorgt.<br />
Stephan Niederegger<br />
26<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Kritisch Hingehört<br />
Blasmusik<br />
Musik, die bewegt und begeistert<br />
66. Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle<br />
Kapellmeister Christian Laimer vermochte mit der Algunder Musikkapelle auch beim nunmehr 66. Dreikönigskonzert<br />
blasmusikalische Akzente zu setzen.<br />
Das Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle<br />
ist keineswegs nur eine seit mittlerweile<br />
66 Jahren liebgewonnene Tradition,<br />
sondern stets ein Meilenstein und Wegweiser<br />
der Entwicklung der Blasmusik unseres<br />
Landes. Das heurige Konzertprogramm setzt<br />
einmal mehr Signale, wühlt auf, macht betroffen,<br />
regt zum Nachdenken an, beeindruckt<br />
… und begeistert.<br />
Aber der Reihe nach: Kapellmeister Christian<br />
Laimer setzt die ehrfürchtige „Basilica<br />
di San Marco“ von Mario Bürki - außer<br />
Programm - an den Beginn und überrascht<br />
den Zuhörer, der die feierlichen Fanfaren<br />
zum „Einzug von König Heinrich“ aus Wagners<br />
Lohengrin erwartet. Im zweiten Anlauf<br />
kommt er dann doch in den Genuss dieser<br />
großartigen Musik, wenn sich der erste Konzertteil<br />
ganz den beiden Großmeistern Giuseppe<br />
Verdi und Richard Wagner widmet.<br />
Die Ouvertüre zur Oper „Norma“ schweift<br />
zwar etwas vom Thema ab, chronologisch<br />
scheint Vincenzo Bellini als Weggefährte von<br />
Verdi und Wagner trotzdem gerechtfertigt.<br />
In der Folge werden das „Dies Irae“ aus<br />
der „Missa da Requiem“ (für Alessandro<br />
Manzoni) und „Siegfrieds Trauermarsch“<br />
aus der „Götterdämmerung“ direkt gegenübergestellt.<br />
Darin zeigt sich, wie großartig<br />
die Musik dieser gleichaltrigen, aber sehr<br />
unterschiedlichen Komponisten auch in der<br />
Bearbeitung für Blasmusik klingen kann, vor<br />
allem wenn - wie hier - großteils die Tonarten<br />
der Originale übernommen werden.<br />
Betroffen und nachdenklich wird der<br />
Zuhörer in die Pause entlassen und freut<br />
sich auf den zweiten Teil, der nach dieser<br />
düsteren Totenmusik Hoffnung und Zuversicht<br />
verspricht. Der Konzertmarsch<br />
„In Treue fest“ von Carl Teike ist ein Dank<br />
an das treue Publikum der Dreikönigskonzerte.<br />
Die fröhliche Ouvertüre, der romantische<br />
Zwischenakt (Entr'acte) und das rasante<br />
Finale der „Theatre Music“ von Philip<br />
Sparke präsentieren sich aufheiternd und<br />
ansteckend. Der Auftritt der jungen und erfolgreichen<br />
Klarinettistin Andrea Götsch wird<br />
zu einem besonderen Moment des Abends:<br />
Im Solokonzert von Artie Shaw, dem Jazzklarinettisten,<br />
Komponisten und Bandlea-<br />
der der 1930er Jahre, entführt sie den Zuhörer<br />
in eine ganz andere Musik und lebt<br />
ihre Spielfreude und Leidenschaft in Akkordzerlegungen,<br />
Glissandi und fast akrobatischen<br />
Kadenzen aus. Auch die Soloeinwürfe<br />
von Markus Moser (Altsaxofon),<br />
Gregor Moser (Trompete), Ivan Moser (Posaune)<br />
und Simon Brunner (Schlagzeug)<br />
werden vom Publikum mit verdientem Szenenapplaus<br />
belohnt. Der Tanz <strong>Nr</strong>. 2 (Tango)<br />
und <strong>Nr</strong>. 5 (Belly Dance) aus den „Symphonischen<br />
Tänzen“ von Yosuke Fukuda stehen<br />
als Auflockerung zum Abschluss des<br />
Konzertes, mit denen die Algunder Musikkapelle<br />
eine weitere Facette der Blasmusik<br />
zeigt und ein neues Fenster in ihr breitgefächertes<br />
Repertoire öffnet. Die geschmeidige<br />
Polka „Von Freund zu Freund“ (Martin<br />
Scharnagl) und der traditionelle „Grazer<br />
Bummler-Marsch“ (Hans Stilp) sind die<br />
charmanten Zugaben. Schade nur, dass<br />
mir mein Sitzplatz, abseits in der sechsten<br />
Reihe ganz außen, viel vom Klangerlebnis<br />
des Kursaals vorenthalten hat.<br />
Stephan Niederegger<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 27
Zur Person<br />
„Ich versuche so viele Aufgaben<br />
wie möglich zu delegieren.“<br />
Stefan Gasser, Obmann der Musikkapelle Schabs<br />
<strong>KulturFenster</strong>: Haben Sie in Ihrer Familie<br />
musikalische Wurzeln?<br />
Stefan Gasser: Mein Vater war 15 Jahre<br />
Mitglied der Musikkapelle Schabs, meine<br />
Oma mütterlicher Seite 60 Jahre Chorsängerin<br />
in Raas. Die Schwester ist aktives<br />
Mitglied der Musikkapelle Schabs und im<br />
Vorstand tätig.<br />
KF: Wer ist Ihr Vorbild?<br />
St. Gasser: In der Musikkapelle alle jene,<br />
welche ohne lange herumzunörgeln, immer<br />
zur Stelle sind. Und das sind Gott sei<br />
Dank einige.<br />
KF: Welche Charakterzüge schätzen Sie bei<br />
Ihren Mitmenschen am meisten?<br />
St. Gasser: Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft,<br />
Fröhlichkeit<br />
KF: Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />
St. Gasser: Am liebsten lese ich die Kommentare<br />
von Günther Heidegger in der Tageszeitung<br />
„Dolomiten“.<br />
KF: Ihr Lieblingsmaler?<br />
St. Gasser: Verena Gasser<br />
KF: Ihr/e Lieblingskomponist/en?<br />
St. Gasser: Norbert Rabanser, Mathias<br />
Rauch, Manuela Kerer<br />
KF: Sollte ein Obmann einer Kapelle immer<br />
auch ein aktiver Musiker sein oder könnten<br />
Sie sich vorstellen, dass auch ein (musikalisch)<br />
inaktives Mitglied einen Verein führt?<br />
St. Gasser: Die meiste Zeit verbringen wir<br />
als Musikkapellen mit verschiedensten<br />
Proben und Auftritten. Dabei finde ich es<br />
sehr wichtig, dass derjenige dem Verein<br />
vorsteht, der auch mit am häufigsten anwesend<br />
ist. Und das kann meiner Meinung<br />
nach nur ein aktiver Musikant sein. Als Obmann<br />
ist es sehr wichtig, für jedes Mitglied<br />
ein Ansprechpartner zu sein. Eine Person,<br />
die da ist, wenn man Sie braucht. Einige<br />
Male müssen Entscheidungen schnell getroffen<br />
werden.<br />
KF: Über welche Eigenschaften sollte ein<br />
Vereinsobmann verfügen?<br />
St. Gasser:<br />
− selbstsicheres Auftreten!<br />
− ein positives Vorbild sein in Hinsicht<br />
auf den Verein!<br />
− die Charakterzüge unter Frage 3!<br />
− perfekte Harmonie mit dem Kapellmeister!<br />
− Entscheidungsfreudigkeit!<br />
− Ausgeglichenheit, auch wenn es unmöglich<br />
ist, es allen immer Recht zu<br />
machen!<br />
− Aufgaben gut verteilen können (delegieren)!<br />
− in kleinen Schritten nach Erfolg streben!<br />
KF: Wie würden Sie als Obmann Ihren Führungsstil<br />
bezeichnen?<br />
St. Gasser: Als antiautoritären Führungsstil,<br />
wobei viele mitentscheiden sollen. Ich<br />
versuche so viele Aufgaben wie möglich<br />
zu delegieren. 13 Mitglieder im Vereinsvorstand<br />
sprechen für sich!<br />
KF: Was war als Vereinsvorstand Ihr positivstes<br />
Erlebnis?<br />
St. Gasser: Da möchte ich drei Erlebnisse<br />
nennen:<br />
Zur Person<br />
Stefan Gasser, Obmann der MK<br />
Schabs, möchte viele Mitglieder des<br />
Vereins zur aktiven Mitgestaltung<br />
motivieren.<br />
Stefan Gasser, geboren am 21.12.1979 in<br />
Brixen und aufgewachsen in Schabs, besuchte<br />
den Kindergarten und die Grundschule<br />
in seinem Heimatdorf, daran anschließend<br />
die Mittelschule in Neustift.<br />
Dann wechselte er zur Obst- und Weinbauschule<br />
an der Laimburg. Mit seiner<br />
Frau Maria und den Kindern Matthias und<br />
Theresa lebt und arbeitet Stefan Gasser am<br />
Obereggerhof in Vals; er hilft aber auch im<br />
elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb in<br />
Schabs mit.<br />
Im Jahr 1994 erfolgte der Eintritt in<br />
die Musikkapelle Schabs, zunächst als<br />
Trompeter. Im Jahr 2009 stieg er auf<br />
die Posaune um. Seit 2001 ist Stefan<br />
Gasser auch im Vorstand der Musikkapelle<br />
Schabs tätig, zunächst bis 2005<br />
als Schriftführer; dann folgten drei Jahre<br />
als Jugendleiter. Ab dem Jahr 2008 bekleidete<br />
er das Amt des Obmannstellvertreters,<br />
bevor er drei Jahre später<br />
(2011) zum Obmann der Musikkapelle<br />
Schabs gewählt wurde.<br />
28<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Neues<br />
Blasmusik<br />
− die Organisation eines gelungenen<br />
dreitägigen Musikfestes mit großem<br />
Festumzug als Verantwortlicher des<br />
Festkomitees zur 25-Jahr-Gründungsfeier<br />
der Musikkapelle Schabs im Jahr<br />
2009.<br />
− die gute Zusammenarbeit mit der Musikkapelle<br />
Natz in der Jugendarbeit<br />
und in verschiedenen anderen Projekten.<br />
− die Teilnahme am Südtiroler Jazzfestival<br />
2013 und die damit verbundene -<br />
unerwartet große - mediale Aufmerksamkeit.<br />
KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />
meisten gelernt?<br />
St. Gasser: Bei gemeinsamen Tätigkeiten<br />
(z.B. Ausflügen zu Partnerkapellen), den<br />
Mitgliedern niemals mehrere verschiedene<br />
Möglichkeiten zur Auswahl zu bieten.<br />
KF: Was war Ihr größter Erfolg als Obmann<br />
bzw. als Vorstandsmitglied?<br />
St. Gasser: Das Konzertwertungsspiel in<br />
der Oberstufe mit sehr gutem Erfolg und<br />
88 Punkten, wobei hier der Erfolg sicher<br />
mehr dem Kapellmeister und den Musikantinnen<br />
und Musikanten zuzusprechen<br />
ist.<br />
KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />
Sie sich gerne zurück?<br />
St. Gasser: An die intensive Freundschaftspfl<br />
ege mit unseren Partnerkapellen<br />
aus Steingaden (D) und Rieneck (D)<br />
und an den großen Festumzug 2009 in<br />
Innsbruck anlässlich des Gedenkjahres<br />
der Tiroler Freiheitskämpfe 1809.<br />
KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis?<br />
St. Gasser: Die musikalische Gestaltung<br />
einer hl. Messe am Hauptaltar des Petersdoms<br />
von Rom und bei der Papstaudienz<br />
am Petersplatz im November 2011,<br />
als wir das „Großer Gott wir loben dich“<br />
vor vielen Tausenden von Menschen anspielen<br />
durften.<br />
KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für die<br />
Zukunft der Blasmusikszene?<br />
St. Gasser: Dass es keine Nachwuchssorgen<br />
in allen Bereichen der Kapellen<br />
gibt (Jungmusikanten, Kapellmeister,<br />
Vorstände, Bezirksvorstände, Landesvorstand,…);<br />
dass die fi nanzielle Unterstützung<br />
und die Wertschätzung durch<br />
die Politik gewährt bleibt; dass genügend<br />
Platz für traditionelle Blasmusikliteratur<br />
in den Konzerten der Südtiroler Musikkapellen<br />
bleibt.<br />
Interview: Joachim Buch<br />
Waterkant – Wildenstein – New<br />
Festival Music – Funky Afternoon<br />
Vier neue Kompositionen aus der Feder von Markus Götz<br />
Der deutsche Komponist Markus Götz hat<br />
sich in den letzten Jahren einen geschätzten<br />
Namen in der Blasmusikwelt gemacht.<br />
Seine Werke werden von vielen Blasorchestern<br />
gerne und begeistert gespielt.<br />
Sicherlich ist seine Fähigkeit, für alle Schwierigkeitsstufen<br />
interessante, unterhaltsame<br />
und hörgefällige Musik zu schreiben, einer<br />
der zahlreichen Gründe für seine Popularität.<br />
Das Götz-Repertoire reicht von<br />
pädagogisch fundierten Werken für Jugendblasorchester<br />
über wirkungsvolle Mittel-<br />
und Oberstufenwerke, Arrangements<br />
von Pop-Titeln sowie Eigenkompositionen<br />
für Rockband und Blasorchester bis hin<br />
zur anspruchsvollen Höchststufenliteratur.<br />
Dabei fi ndet Markus Götz immer das<br />
jeweils richtige Maß an technischen Herausforderungen,<br />
eingängigen Melodien<br />
und Rhythmen, spannenden Themen und<br />
kreativen Ideen.<br />
Jetzt sind vier neue, druckfrische Werke<br />
des Komponisten beim Musikverlag RUN-<br />
DEL erschienen – sie sind weitere beeindruckende<br />
Beispiele für die Vielseitigkeit und<br />
Schaffenskraft von Markus Götz.<br />
Waterkant: „Waterkant!" ist ein wirkungsvolles<br />
Werk für Blasorchester der Mittel- bis<br />
Oberstufe und erzählt eine musikalische<br />
Geschichte über Matrosen auf See. Götz<br />
erzeugt hier die Atmosphäre der Seemänner<br />
und ihrer typischen Shanty-Gesänge.<br />
Die verschiedenen Szenen der Geschichte -<br />
„Abschied vom Hafen“, „Auf hoher See!“,<br />
„Tanz der Matrosen“, „Stürmische See“,<br />
„Nostalgia (Heimweh)“ und „Hafenfest<br />
(Hamborger Veermaster)“ - wechseln zwischen<br />
fröhlicher Leichtigkeit, melancholischer<br />
Bedrücktheit und feierlicher Freude.<br />
Wildenstein: Eine grandiose und mitreißende<br />
Komposition im Bereich der Oberund<br />
Höchststufe ist „Wildenstein”, die<br />
bereits in der Dezemberausgabe des <strong>KulturFenster</strong>s<br />
vorgetstellt wurde. „Waterkant!“<br />
und „Wildenstein“ wurden vom Stabsmusikkorps<br />
der Japanischen Marine Tokio auf<br />
der CD „Wildenstein“ eingespielt.<br />
New Festival Music: Bei „New Festival Music“<br />
hat Markus Götz die breit gefächerten<br />
Einsatzmöglichkeiten der Blasorchester berücksichtigt;<br />
sie decken ein ungemein vielseitiges<br />
Repertoire ab und umrahmen die<br />
unterschiedlichsten Veranstaltungen. Dazu<br />
gehören oft sehr feierliche Anlässe wie Einweihungen,<br />
Eröffnungen, Feierstunden,<br />
Gottesdienste oder Jubiläen. „New Festival<br />
Music“ soll als Begleiter für all diese<br />
festlichen Anlässe dienen. Um die Musik<br />
möglichst vielen Blasorchestern zugänglich<br />
zu machen, hat Götz einen moderaten<br />
Schwierigkeitsgrad gewählt.<br />
Funky Afternoon: Seine Leidenschaft für<br />
moderne Musik im Bereich Jazz und Funk<br />
beweist Markus Götz in der Komposition<br />
„Funky Afternoon“. Das Stück ist in der<br />
RUNDEL-Serie „Rock & Wind Band“ erschienen<br />
und kann auch mit zusätzlicher<br />
Rockband-Besetzung, also E-Gitarre, E-<br />
Bass, Keyboard und Schlagzeug, aufgeführt<br />
werden. Hier zeigt Götz das Blasorchester<br />
von einer ganz anderen Seite und<br />
lässt es mit lässigen Funk-Rhythmen einmal<br />
richtig grooven.<br />
Westcoast: The Washington Winds unter der<br />
Leitung von Edward Peterson haben „New<br />
Festival Music“ und „Funky Afternoon“ auf<br />
der CD „Westcoast“ aufgenommen.<br />
Alle Notenausgaben sowie die beiden CDs<br />
sind beim Musikverlag RUNDEL erhältlich.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.markusgoetz.info<br />
www.rundel.de / www.rundel.at / www.<br />
rundel.ch / www.rundel.it / www.rundel.nl<br />
Claudia Braun<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 29
Neues<br />
Musik besser verstehen<br />
Wie das geht, erklärt ein neues Buch von Othmar Moroder<br />
Lust auf Musik soll das Buch „Wie kann ich Musik besser verstehen“<br />
von Othmar Moroder machen.<br />
Othmar Moroder war als Jugendlicher Mitglied der<br />
Musikkapelle St. Ulrich; nach seiner Pensionierung<br />
hat er in Trient Musikwissenschaft studiert und er<br />
möchte nun die Erkenntnisse aus seiner intensiven<br />
Beschäftigung mit der Musik mit anderen teilen.<br />
„Wie kann ich Musik besser verstehen“<br />
Mit diesem Titel werden Programm und Inhalt<br />
des Buches schon deutlich definiert. Das<br />
Buch soll eine Anleitung sein, Musik bewusst<br />
anzuhören. Der Autor hat seine Ausführungen<br />
so konzipiert, dass Musik in ihren vielen unterschiedlichen<br />
Formen und Aussagen erkannt<br />
wird. Man sollte am Ende unterscheiden<br />
können zwischen „Musik und Musik“.<br />
Der interessierte Leser soll vor allem<br />
merken, dass durch gute Musik ein geistiger<br />
und ästhetischer Wert erschlossen<br />
wird. Gleichzeitig soll eine weit verbreitete<br />
Meinung widerlegt werden: Die Schwierigkeiten,<br />
ein gutes Musikverständnis zu<br />
erreichen, werden oft übertrieben dargestellt.<br />
Was zählt, ist vor allem der Vorsatz,<br />
Musik bewusst zu hören und das Interesse<br />
an der Sache.<br />
Unter anderem behandelt das Buch<br />
den Unterschied zwischen „passiv und<br />
aktiv hören“, den Aufbau eines Musikstückes<br />
und seiner Elemente, wobei bestimmte<br />
Entwicklungen im Lauf der Musikgeschichte,<br />
wie z. B. der Chorgesang<br />
in der Antike, die Mehrstimmigkeit im Mittelalter<br />
oder die Harmonie und Klangfarbe<br />
der Klassik eingehend beleuchtet werden.<br />
Zudem wird dem Leser die Geschichte<br />
des Orchesters, des Chores und des Sologesangs<br />
nahegebracht und die Musik in<br />
einen politischen, gesellschaftlichen, und<br />
geisteswissenschaftlichen Kontext gestellt.<br />
Jedes Werk, in welchem sich eine künstlerische<br />
Qualität offenbart, ist auch Ausdruck<br />
der jeweiligen Zeit, in der es entstanden<br />
ist, ihrer Gesellschaft, des kulturellen<br />
Umfeldes usw. - denn alle diese Gege-<br />
benheiten beeinflussen letztendlich Inhalt<br />
und Form.<br />
Alle diese scheinbar schwer zu verstehenden<br />
Themen werden leicht verständlich,<br />
kurz und bündig dargestellt. Sie sind<br />
angenehm zu lesen, auch für jene, die<br />
überzeugt sind, nichts von Musik zu verstehen.<br />
Durch die Aufbereitung, die den<br />
Leser mitnimmt, kommt dieser auf den Geschmack<br />
von guter Musik. Es ist wie bei<br />
einer Speise: Wenn man sie nicht kennt,<br />
will man sie nicht; wenn man hingegen auf<br />
den Geschmack gekommen ist, möchte<br />
man immer mehr davon.<br />
Die Lektüre des Buches soll darauf hinauslaufen:<br />
Musik bewusst anhören und<br />
mit/an ihr Freude und Gefallen finden.<br />
Kf (nach Angaben des Autors)<br />
30<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Bläserphilharmonie<br />
Mozarteum Salzburg<br />
Sensationelle CD-Einspielungen<br />
Erst in der Juni-Ausgabe 2013 des Kultur-<br />
Fenster haben wir mit den „Musikalischen<br />
Schätzen aus Russland und Wien“ (Live-<br />
Aufnahme des Neujahrskonzertes 2012)<br />
und mit der „Solistengala“ die – damals –<br />
neuesten Tonträger der grandiosen Live-<br />
CD-Einspielungen der Bläserphilharmonie<br />
Mozarteum Salzburg unter der Leitung von<br />
Hansjörg Angerer vorgestellt. Mittlerweile<br />
ist die Diskografi e um gleich vier (!) Tonträger<br />
reicher:<br />
• CD #17: Galatic Brass<br />
• CD #18: Cross Over<br />
• CD #19: La Chasse – Die Jagd /<br />
Paris – Wien (Neujahrskonzert 2013)<br />
• CD #20: Märsche<br />
Dabei sind es keineswegs Produkte einer<br />
Massenabfertigung oder alltäglichen Konfektionsware,<br />
sondern „meisterlich interpretierte<br />
Maßanzüge“ - Unikate für Hörund<br />
Klangerlebnissen der besonderen<br />
Art. So wie die mittlerweile bereits traditionellen<br />
Neujahrskonzerte am 6. Jänner im<br />
Großen Festspielhaus in Salzburg, stehen<br />
auch die Tonträger programmatisch unter<br />
jeweils anderen Vorzeichen und öffnen damit<br />
viele und auch neue Fenster in die vielfältige<br />
Sprache der sinfonischen Blasmusik.<br />
Neben diesen CDs der Bläserphilharmonie<br />
Mozarteum Salzburg sind auch folgende<br />
drei Tonträger erschienen:<br />
• Jagdmusik am Kaiserhof zu Wien<br />
(auf historischen Parforcehörnern)<br />
• Jagd Capriccio für historische Parforcehörner<br />
(von Paul Angerer)<br />
• Hornkonzerte – Wolfgang Amadeus<br />
Mozart<br />
Darin präsentiert das Ensemble „Mozarteum<br />
Parforce Horns“ Musik für historische<br />
Parforcehörner (17. Jahrhundert).<br />
Eine CD stellt eine repräsentative Auswahl<br />
der Jagdmusik für Parforcehörner dar, die<br />
im späten 19. Jahrhundert eine Blütezeit<br />
am Wiener Kaiserhof erlebt. Die andere<br />
beinhaltet eigens von Paul Angerer (Jahrgang<br />
1927) für diese Ensemble kompo-<br />
nierte Werke. Auf der dritten Silberscheibe<br />
hat die Salzburger Hofmusik unter der Leitung<br />
von Wolfgang Brunner gemeinsam mit<br />
Hansjörg Angerer (Naturhorn) drei Hornkonzerte<br />
von Mozart (KV 417, KV 447, KV<br />
495) eingespielt.<br />
Alle Tonträger sind über die Homepage<br />
des Orchesters erhältlich (offi ce@blaserphilharmonie-mozarteum.at<br />
– www.blaeserphilharmonie-mozarteum.at).<br />
Detail am Rande: Mittlerweile sitzt mit<br />
der jungen Klarinettistin Andrea Götsch<br />
aus Algund auch eine Südtirolerin in den<br />
Reihen der Bläserphilharmonie Mozarteum<br />
Salzburg. Sie spielte beim heurigen Neujahrskonzert<br />
am 6. Jänner mit, das unter<br />
dem Motto „Eine musikalische Reise von<br />
Wien über Spanien nach Lateinamerika“<br />
stand. Man darf sich schon jetzt auf die<br />
CD-Veröffentlichung des Live-Mitschnittes<br />
dieses Konzertes freuen.<br />
Stephan Niederegger<br />
Klarinettistin Andrea Götsch aus Algund<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 31
Komponisten im Porträt<br />
Mit Blasmusik durch die EU<br />
Komponisten aus den EU-Ländern – 8. Teil<br />
Joachim Buch, führt uns auf der 8. Etappe seiner blasmusikalischen Europareise, bei der er namhafte Komponisten<br />
aus allen EU- Ländern vorstellt, ins nahe Österreich und nach Portugal.<br />
(15) Österreich – Susanne Zabl<br />
Land<br />
Fläche<br />
Österreich<br />
83.880 km²<br />
Einwohner 8.490.000<br />
Hauptstadt<br />
Wien<br />
Susanne Zabl, die gleichermaßen die<br />
Liebe zur Musik und zur Mathematik<br />
entdeckt hat<br />
Die Jugend der 1979 geborenen Oberösterreicherin<br />
Susanne Zabl verlief sozusagen<br />
in ABA-Form. Nach erstem Musikunterricht<br />
auf der Blockfl öte stand für einige<br />
Jahre der Leistungssport (in Form von Tennis)<br />
im Mittelpunkt, bevor sie mit 13 Jahren<br />
durch Klarinettenunterricht an der Landesmusikschule<br />
Wels wieder den Weg zur<br />
Musik fand. In jüngster Vergangenheit hat<br />
sie sich zusätzlich dem Spielen verschiedener<br />
Percussionsinstrumente gewidmet.<br />
„Es bietet die Möglichkeit viele verschiedene<br />
Musikstile zu erforschen und das Gelernte<br />
anzuwenden.“ Außerdem fördere es<br />
auch die Unabhängigkeit von Armen und<br />
Beinen. „Das ist beim Dirigieren sehr hilfreich.“<br />
Bei Thomas Doss belegte sie an<br />
der Städtischen Musikschule Linz den Kapellmeisterlehrgang<br />
und war für drei Jahre<br />
auch seine Schülerin im Fach „Arrangieren<br />
und Komponieren im Bläserbereich“.<br />
Neben den Grundlagen kompositorischer<br />
Arbeit setzte Doss vor allem Schwerpunkte<br />
bei Instrumentation und Werkanalyse. „Außerdem<br />
sollte man eine hörbare Vorstellung<br />
von der Musik auf dem Papier bekommen<br />
und lernen, wie man eigene Ideen in einer<br />
Komposition auf verschiedene Art und<br />
Weise umsetzen kann.“ Im Laufe dieses<br />
Lehrgangs entstanden ihre ersten Kompositionen<br />
„Augustins musikalische Reise“<br />
und der Konzertmarsch „Linz-Innsbruck“.<br />
Wer bei den immer wieder auftauchenden<br />
Taktwechseln in „Augustins musikalische<br />
Reise“ an die „Serenade for Wind<br />
Band“ von Derek Bourgeois denkt, liegt<br />
nicht ganz richtig. Dieses Werk habe bei<br />
der Komposition keinen Einfl uss gehabt,<br />
so Zabl. Sie habe die Taktwechsel aus pädagogischen<br />
Gründen notiert. „Es benötigt<br />
viel Konzentration etwas zu spielen, was<br />
man in einer anderen Form kennt und im<br />
Ohr hat.“ Die Musiker hätten beim ersten<br />
Mal gelacht, später ein wenig geschimpft<br />
und am Ende sich dann doch bemüht, es<br />
zu schaffen und das Notierte zu spielen.<br />
2003 übernahm sie bei der Trachtenmusikkapelle<br />
Fischlham ihre erste Kapellmeisterstelle.<br />
Parallel dazu studierte sie an<br />
der Johannes Kepler Universität Linz „Technische<br />
Mathematik (Industriemathematik)“.<br />
Mathematik und Musik sei für sie aber<br />
nie ein Kontrast gewesen. „Vor allem Rhythmik<br />
und Mathematik bilden für mich einen<br />
gewissen Zusammenhang. Während<br />
meines Mathematikstudiums stellte ich<br />
fest, dass viele meiner Kollegen ebenfalls<br />
Musik machen.<br />
ImLaufe des Kapellmeisterkurses und<br />
dem Komponierunterrichts hat sich Zabl<br />
erstmals mit EDV-Notensatz beschäftigt.<br />
Durch Thomas Doss ergab sich die Zusammenarbeit<br />
mit dem De Haske Verlag.<br />
„Seit 2008 bin ich freiberuflich als Notensetzerin<br />
tätig und bekomme meine Aufträge<br />
nicht nur von De Haske, sondern arbeite<br />
auch mit verschiedenen Komponisten aus<br />
Österreich zusammen.“ Je nach Dringlichkeit<br />
der Aufträge müsse sie da sehr flexibel<br />
sein und so halte sie das auch beim Komponieren.<br />
Feste Komponierzeiten gebe es<br />
bei ihr nicht.<br />
Zu ihren wichtigsten Kompositionen<br />
gehört „Impresions of Life“. Dieses Stück<br />
fängt recht brav an, so dass man vom<br />
rhythmisch prägnanten Teil als Zuhörer<br />
– und wohl auch als Musiker beim ersten<br />
Durchspielen – sehr überrascht wird. Diesen<br />
Teil kann man als musikalische Ausdeutung<br />
der Überraschungen sehen, vor<br />
denen man im Leben nie gefeit ist. „Im Leben<br />
kann man nicht alles beeinfl ussen“<br />
sagt die Komponistin. Manchmal wechsele<br />
es sehr schnell zwischen ruhig und<br />
nachdenklich, und plötzlich doch wieder<br />
aufregend und lebhaft.<br />
Von Susanne Zabl sind noch einige interessante<br />
Werke zu erwarten, Derzeit schreibt<br />
sie an einem neuen Werk für Blasorchester<br />
und einem Werk für gemischtes Ensemble.<br />
Infos Unter: www.susannezabl.at<br />
32<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
(16) Portugal – Luis Cardoso<br />
Land<br />
Fläche<br />
Portugal<br />
92.212 km²<br />
Einwohner 10.600.000<br />
Hauptstadt<br />
Lissabon<br />
Der Portugiese Luis Cardoso gewinnt<br />
mit seinen Blasmusik-Kompositionen<br />
auch in Mitteleuropa zusehends an<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Wer in den letzten zehn Jahren den Katalog<br />
des Molenaar-Verlages näher studiert<br />
hat, dem ist aufgefallen, dass ein weiterer<br />
bisheriger „weißer Fleck“ von der europäischen<br />
Blasmusik-Landkarte verschwunden<br />
ist. Vor allem durch die Musik des 1974 geborenen<br />
Luis Cardoso, dem der Verlag inzwischen<br />
eine ganze CD gewidmet hat, erhält<br />
man einen guten Eindruck vom heutigen<br />
Blasmusik-Schaffen in Portugal. In Mitteleuropa<br />
ist der Bekanntheitsgrad von Cardosos<br />
Werken noch ausbaufähig, aber die<br />
Beschäftigung mit seiner Musik lohnt sich<br />
auf jeden Fall und bringt frischen Wind in<br />
die einander oft sehr ähnlichen Konzertprogramme<br />
vieler Musikkapellen.<br />
Cardoso wurde 1974 in Fermentelos geboren,<br />
einer von Musik dominierten Kleinstadt<br />
ca. 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt<br />
Lissabon. „Bei etwa 3000 Einwohnern<br />
gibt es zwei Kapellen mit jeweils 70 Musikern<br />
und mehrere Musikschulen“, erzählt<br />
er. Mit zehn Jahren begann er als Klarinettist<br />
in einer der beiden Kapellen, um bereits<br />
drei Jahre später am Calouste Gulbenkian<br />
Konservatorium in Aveiro ein Saxophon-Studium<br />
zu beginnen. Mit 18 trat er für sieben<br />
Jahre als Saxophonist ins Sinfonische Blasorchester<br />
der Nationalgarde ein. Parallel<br />
dazu studierte er Musikwissenschaft (mit<br />
Abschlüssen in Lissabon und Coimbra)<br />
und widmete sich im Hot Club Portugal den<br />
eher jazzigen Aspekten des Saxophonspiels.<br />
Eines der beiden Orchester seines Heimatortes,<br />
die Banda Marcial de Fermentelos,<br />
dirigierte er von 2000 bis 2007. Seit 2010<br />
leitet er das Orquestra Filarmónica 12 Abril.<br />
Parallel zum großen Militärorchester<br />
wirkte er in verschiedenen anderen Ensembles<br />
mit, wo man schnell seine Fähigkeiten<br />
als Arrangeur entdeckte und ihn immer<br />
wieder zu neuen Arbeiten ermutigte.<br />
„Nach und nach habe ich mir so alle nötigen<br />
Kenntnisse selbst erworben.“ Bis heute<br />
hat er etwa 650 Arrangements angefertigt.<br />
Als ein Blasmusikverband einen Kompositionswettbewerb<br />
ausgeschrieben hatte, nahm<br />
er, angeregt durch einige Musikerkollegen,<br />
daran teil und gewann. Einzureichen waren<br />
zwei Werke: „Mof“ und „Mandragora“ werden<br />
heute als Opus 1 und Opus 2 in Cardosos<br />
Werk-Katalog geführt.<br />
Unter seinen Kompositionen hebt er „Eli,<br />
Eli“ aus dem Jahr 2010 besonders hervor,<br />
übrigens sein bislang letztes Werk, das in<br />
„freier Inspiration“, also ohne Auftrag entstanden<br />
ist. „Ich habe dieses Stück in einer<br />
stilistischen Freiheit geschrieben, die<br />
ich mir in keinem anderen Stück genommen<br />
habe“, sagt er und kommt auf seine<br />
kompositorische Philosophie zu sprechen.<br />
„Ich mag es, Ideen und Stile zu mischen,<br />
habe dabei aber immer wieder Angst, dass<br />
das Stück nicht stimmig wird und eine kaleidoskopartige<br />
Musik voller Ideen, aber ohne<br />
inneren Zusammenhalt entsteht. Ich glaube,<br />
dass ich in ‚Eli, Eli’ die Balance gefunden<br />
habe zwischen musikalischer Inspiration,<br />
den unterschiedlichen Stilen und dem nötigen<br />
inneren Zusammenhang.“<br />
Cardosos Werke haben manchmal eine<br />
ungewöhnliche Instrumentation, oft genau<br />
auf die Besonderheiten des Ensembles<br />
zugeschnitten, das ihm den Kompositionsauftrag<br />
vergeben hat. Manchmal „stolpert“<br />
man aber auch über scheinbare Gegensätze<br />
zwischen Titel und Besetzung. So hat er<br />
eines seiner Saxophon-Quartette, „Pentafonia“<br />
genannt (abgeleitet von „penta“, dem<br />
griechischen Wort für „fünf“). „Dies mag<br />
anfangs etwas ironisch wirken“, gesteht er,<br />
aber die Zahl fünf beziehe sich hier auf die<br />
Anzahl der Sätze. Eigentlich habe er fünf<br />
Sätze von jeweils etwa einer Minute Dauer<br />
schreiben wollen, was ihm aber dann doch<br />
nicht ganz gelungen sei. Und so ganz nebenbei<br />
ist das Werk – in chronologischer<br />
Zählung – sein Opus 5.<br />
Zum Schluss überrascht Cardoso mit<br />
einer Aussage, die scheinbar im Gegensatz<br />
zu seinem großen Output als Komponist<br />
und Arrangeur steht. „Komponieren ist<br />
nicht meine wichtigste professionelle Aktivität,<br />
aber sie stimuliert mich am meisten.“<br />
Vom Komponieren allein könne man in Portugal<br />
leider nicht leben. Trotzdem freut er<br />
sich über das große Interesse, das seinen<br />
Werken auch außerhalb Portugals immer<br />
mehr entgegengebracht wird.<br />
„The Music of Luis Cardoso ...“<br />
ist der Titel einer CD des Molenaar-Verlages,<br />
auf der Cardoso mit der Banda Marcial<br />
de Fermentelos einige eigene Werke<br />
eingespielt hat:<br />
» Mandrágora op. 2<br />
» La Fiesta op. 14<br />
» Annus Primus op. 17<br />
» Romanesco op. 7<br />
» Scherzo for Band op. 15<br />
» Gaudium op. 13<br />
» Paso Quebrado op. 4<br />
» Suite Rapsódica n.º 1 op. 3<br />
» Triumphus op. 8<br />
Homepage des Komponisten:<br />
www.luiscardoso.pt<br />
(Portugiesisch und Englisch)<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 33
Die Musikkapelle Lengmoos spielte<br />
unter dem Titel „Requiem“ Musik<br />
zum Allerseelentag (Foto: Günther<br />
Schweigkofl er).<br />
•Musikpanorama<br />
„Requiem" – Musik zu Allerseelen<br />
Musikkapelle Lengmoos mit einem bemerkenswerten Konzert<br />
Zu einem außergewöhnlichen Konzert<br />
mit dem Titel „Requiem", lud die Musikkapelle<br />
Lengmoos am Allerseelentag,<br />
den 2. November 2013, in die Pfarrkirche<br />
von Lengmoos ein. Kapellmeister Norbert<br />
Fink hatte ein für diesen Tag passendes<br />
Programm zusammengestellt, Sprecher<br />
Markus Mur las dazu besinnliche Texte.<br />
So erklangen mehrere Teile aus dem Requiem<br />
für Blasorchester von Julius Fucik,<br />
der Trauermarsch für Richard Nordraak<br />
von Edvard Grieg sowie Musik von<br />
Anton Bruckner, Frederic Chopin und<br />
Jan van der Roost. Besonders beeindruckend<br />
war das klanggewaltige Werk<br />
„Kaddish“ von Francis W. McBeth. Die<br />
zahlreichen Besucher dankten mit lang<br />
anhaltendem Applaus und großzügigen<br />
freiwilligen Spenden, die von der Musikkapelle<br />
zur Restaurierung der Wallfahrtskirche<br />
von Maria Saal zur Verfügung gestellt<br />
wurden.<br />
34<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Musikkapelle und Kirchenchor feiern hl. Cäcilia<br />
St. Lorenzen: Carmen Gatterer für fünf Jahre als Marketenderin geehrt<br />
nem Stellvertreter und Stabführer Philipp<br />
Kofl er bedankte er sich besonders bei der<br />
Marketenderin Carmen Gatterer, die nach<br />
fünf Jahren die Kapelle verlässt. Der Festgottesdienst<br />
am Sonntag wurde vom örtlichen<br />
Kirchenchor und der Musikkapelle<br />
gemeinsam musikalisch gestaltet. Dabei<br />
dankte Ortspfarrer Franz Künig den Sängern<br />
und Musikanten für ihre wertvollen<br />
Dienste im Laufe des Jahreskalenders.<br />
Musikobmann Toni Erlacher, die scheidende<br />
Marketenderin Carmen Gatterer und<br />
Musikobmann-Stellvertreter Philipp Kofler<br />
Josef Oberschmied zum Ehrenkapellmeister ernannt<br />
Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Bruneck<br />
Am Samstag, 23. November 2013, hielt<br />
die Bürgerkapelle im Rahmen der Cäcilienfeier<br />
Rückschau auf das abgelaufene Jahr.<br />
Neben verschiedenen Konzerten in und<br />
außerhalb von Bruneck konnte endlich<br />
das neue Probelokal bezogen werden; zudem<br />
wurden eine Fernsehaufnahme für<br />
die Sendung „Klingendes Land“ gemacht<br />
sowie der Große Österreichische Zapfenstreich<br />
am Vorabend des Österreichischen<br />
Nationalfeiertags im Oktober aufgeführt.<br />
Ein ganz besonderer Dank wurde Josef<br />
Oberschmied, der sich während seiner<br />
17 Jahre als Kapellmeister unermüdlich<br />
Am letzten Novemberwochenende hat<br />
auch die Musikkapelle St. Lorenzen das<br />
Fest der hl. Cäcilia, der Patronin der Sänger<br />
und Musikanten, gefeiert. Bei der traditionellen<br />
Feier am Samstagabend wurde<br />
in geselliger Runde auf eine erfolgreiche<br />
Musiksaison angestoßen. Musikobmann<br />
Toni Erlacher bedankte sich bei allen Vorstandsmitgliedern,<br />
Musikanten und Familienmitgliedern.<br />
Gemeinsam mit seifür<br />
die musikalische Weiterentwicklung<br />
des Klangkörpers eingesetzt hat, abgestattet.<br />
Als besondere Anerkennung und<br />
Würdigung wurde er deshalb zum Ehrenkapellmeister<br />
der Bürgerkapelle Bruneck<br />
ernannt. Gleichzeitig wurde Marco Faustini,<br />
der Stabführer der Bürgerkapelle, für seine<br />
nunmehr 15-jährige Tätigkeit geehrt.<br />
Wie bereits in den vergangenen Jahren,<br />
konnte die Kapelle auch heuer neue Mitglieder<br />
aufnehmen. So werden die Flötistin<br />
Julia Feil, der Hornist Nicholas Dai<br />
Zotti und der Posaunist Fabian Ellemunter<br />
sowie Viktoria Volgger als Marketenderin<br />
die Bürgerkapelle in Zukunft verstärken.<br />
Dieter Mayr<br />
Obmann Klaus Neuhauser (links) und<br />
Kapellmeister Robert Regensberger<br />
(rechts) mit Josef Oberschmied, dem<br />
neu ernannten Ehrenkapellmeister der<br />
BK Bruneck.<br />
Anerkennung für Kapellmeister Walter Aichner<br />
MK Teis - Ehrungen bei der Cäcilienfeier der Musikkapelle und des Kirchenchores Teis<br />
Die Musikkapelle und der Kirchenchor von<br />
Teis haben gemeinsam den Tag der heiligen<br />
Cäcila gefeiert. Nach der Heiligen Messe<br />
zeigten die Jungmusikanten vor einem begeisterten<br />
Publikum ihr Können. Ein besonderer<br />
Höhepunkt bei der anschließenden<br />
Cäcilienfeier war die Ehrung verdienter Mitglieder<br />
beider Vereine. Der Bezirksehrenobmann<br />
des Verbandes Südtiroler Musikkapellen,<br />
Sepp Mitterrutzner, überreichte an<br />
Kapellmeister Walter Aichner das Ehrenzeichen<br />
in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft<br />
in der Musikkapelle. Walter Aichner feierte<br />
gleichzeitig sein 30-jähriges Kapellmeister-<br />
jubiläum und wurde für seine außerordentlichen<br />
Verdienste für die Musikkapelle Teis<br />
gewürdigt. Ebenfalls mit dem Ehrenzeichen<br />
in Gold wurde Laurenz Fischnaller ausgezeichnet,<br />
Arnold Fischnaller wurde für<br />
seine 25-jährige Mitgliedschaft mit dem<br />
Ehrenzeichen in Silber geehrt. Chorleiter<br />
Simon Krapf wurde vom Südtiroler Chorverband<br />
für seine 15jährige Mitgliedschaft<br />
beim Kirchenchor von Teis ausgezeichnet.<br />
Die Geehrten wurden mit großem Applaus<br />
für Ihre Verdienste bedacht.<br />
Chorleiter Simon Krapf, Bernhard<br />
Kasseroler, Kpm. Walter Aichner,<br />
Gottfried Gläserer (Bezirksobmann Südt.<br />
Chorverband), Laurenz Fischnaller, VSM-<br />
Bezirksehrenobmann Sepp Mitterrutzner<br />
und Arnold Fischnaller (v.l.)<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 35
Musikpanorama<br />
Ehrentag für viele Musikanten<br />
Cäcilienfeier der Musikkapelle Naturns – Hermann Wenter neues Ehrenmitglied<br />
Den 24. November 2013 widmete die Musikkapelle<br />
Naturns traditionsgemäß ihrer<br />
Schutzpatronin, der heiligen Cäcilia. Den<br />
Festgottesdienst umrahmte die Kapelle<br />
unter der Leitung von Dietmar Rainer mit<br />
Werken von Caccini, Bach und Händel. Anschließend<br />
fand im Bürger- und Rathaus<br />
die Cäcilienfeier statt. Der Höhepunkt dabei<br />
waren sicherlich die vielen Ehrungen. Zehn<br />
fleißige Musikanten erhielten für ihre langjährige<br />
Tätigkeit in den Reihen der Musikkapelle<br />
von Obmann Paul Huber und Bezirksobmann<br />
des VSM-Bezirkes Meran, Albert<br />
Klotzner, ihre wohlverdienten Abzeichen. Für<br />
15 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Monika<br />
Baur und Martin Gorfer ausgezeichnet,<br />
für 25 Jahre Michael Hanny und Lukas<br />
Schwienbacher, für 40 Jahre Hansjörg<br />
Alber, Gregor Spornberger und Karl Zöschg.<br />
Für 50 Jahre als Musikant wurde Johann<br />
Schweitzer geehrt und Josef Christanell für<br />
seine erstaunlichen 60 Musikantenjahre.<br />
Hermann Wenter, der seit dem vergangenen<br />
Jahr nicht mehr auf der Bühne, aber<br />
immer wieder sehr aktiv hinter der Bühne<br />
zu sehen ist, darf sich von nun an Ehrenmitglied<br />
der Musikkapelle Naturns nennen.<br />
Steffi Pföstl<br />
Die Geehrten der MK Naturns mit ihren Partnern, den Obmännern und<br />
Kapellmeistern auf einem Blick<br />
Märchenmusical „Freude“ in Pfitsch aufgeführt<br />
Erfolgreiches Projekt der MK Innerpfitsch mit den Grundschulen Kematen und St. Jakob<br />
In Zusammenarbeit mit den Grundschulen<br />
von Kematen und St. Jakob brachte die<br />
Musikkapelle Innerpfitsch das Märchenmusical<br />
„Freude“ von Kurt Gäble und Paul<br />
Nagler auf die Bühne. Die Aufführung am<br />
17. November lockte neben den Angehörigen<br />
der mitwirkenden Kinder auch eine<br />
große Anzahl von Musikinteressierten und<br />
Ehrengästen ins Pfitscher Hochtal. Bereits<br />
die Einleitung von Christine Wieser, die ei-<br />
nige Kinder dazu befragte, was denn ihnen<br />
besondere Freude bereite, versprach einen<br />
amüsanten Nachmittag. Die Zuschauer<br />
wurden dann von der abenteuerlichen Geschichte<br />
eines Unternehmers auf der Suche<br />
nach der Freude in den Bann gezogen.<br />
Erzähler Gerhard Schneider sowie die<br />
Solisten Tamara Rieder und Martin Gruber<br />
erweckten die Handlung gekonnt zum Leben.<br />
Mitreißende Swing-Melodien, darge-<br />
bracht von der Musikkapelle Innerpfitsch<br />
unter der Leitung von Kapellmeister Martin<br />
Rainer, und die Lieder des Kinderchors der<br />
Grundschulen von St. Jakob und Kematen,<br />
die zum Mitsingen anregten, waren mehr als<br />
nur Untermalung und wurden vom Publikum<br />
begeistert aufgenommen. Großen Beifall<br />
ernteten auch die Sänger, Rapper und<br />
Tänzer aus den Reihen des Kinderchors.<br />
Martin Rainer<br />
Kleine und große „Musicalstars“ der Grundschulen Kematen und St. Jakob erweckten gemeinsam mit der MK Innerpfitsch das<br />
Märchenmusical „Freude“ zum Leben.<br />
36<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Neuer Kapellmeister bei den „Pfeffersbergern“<br />
Cäcilienfeier im Zeichen des Wechsels am Dirigentenpult<br />
Bei der Cäcilienfeier im vergangenen November<br />
hat die Musikkapelle Peter Mayr<br />
Pfeffersberg ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte<br />
aufgeschlagen: Nach sechs<br />
Jahren übergab Josef Feichter den Taktstock<br />
an seinen Nachfolger Edi Gamper. Mit<br />
22 Auftritten, davon zwölf Konzerten, ging<br />
ein „ausgefülltes Jahr“ zu Ende, blickte Hilpold<br />
zurück und erinnerte an den Auftritt<br />
bei den Opernfestspielen der bayrischen<br />
Staatsoper München als eines der „beeindruckendsten<br />
Ereignisse in der Vereinsgeschichte“.<br />
In besonderer Weise bedankte<br />
er sich bei Kapellmeister Josef Feichter,<br />
„der es stets verstanden hat, bei Konzertauftritten<br />
einen bleibenden Eindruck zu<br />
hinterlassen.“ Im Namen des Verbandes<br />
Südtiroler Musikkapellen schloss sich<br />
Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner<br />
dem Dank an den scheidenden<br />
Kapellmeister an und wünschte Edi Gamper,<br />
dem neuen Mann am Dirigentenpult,<br />
alles Gute für die Zukunft. Gleichzeitig<br />
wurde Manfred Hofer für seine 40-jährige<br />
Tätigkeit als Musikant der Kapelle mit dem<br />
Verbandsehrenzeichen in Gold geehrt.<br />
Musikobmann Josef Hilpold, Manfred<br />
Hofer, Kapellmeister Josef Feichter<br />
und Verbandskapellmeister Sigisbert<br />
Mutschlechner (v.l.)<br />
Gemeinsame Cäcilienfeier<br />
Musikkapelle und Kirchenchor Gufidaun – Ehrungen an verdiente Musikantinnen und Kapellmeister Andreas Reifer verliehen<br />
Das Fest der heiligen Cäcilia feierten die<br />
Musikkapelle und der Kirchenchor von<br />
Gufidaun am 23. November 2013 wiederum<br />
gemeinsam, wobei der Musikkapelle<br />
unter der Leitung von Kpm. Andreas Reifer<br />
die Gestaltung der Messfeier oblag. Im<br />
Josef-Telfner-Haus fand im Anschluss daran<br />
der weltliche Teil der Feier statt, die von<br />
den Jungmusikanten und Musikschülern<br />
musikalisch umrahmt wurde und in deren<br />
Verlauf auch mehrere Mitglieder der MK<br />
Gufidaun geehrt wurden.Im Beisein von<br />
VSM-Bezirksobmann Josef Ploner und der<br />
Bürgermeisterin Maria Anna Gasser Fink<br />
überreichte Obmann Roman Pramstrahler<br />
an Johanna Thaler das Verbandsehrenzeichen<br />
in Bronze und jenes in Silber an<br />
Verena Schenk für ihre 15 bzw. 25 Jahre<br />
Mitgliedschaft in der Musikkapelle Gufidaun.<br />
Kapellmeister Andreas Reifer hat<br />
in seiner musikalischen Karriere bereits<br />
über 50 Jahre an aktiver Mitgliedschaft in<br />
diversen Kapellen Südtirols gesammelt,<br />
den Großteil davon in seiner Heimatkapelle<br />
Peter Mayr Pfeffersberg. Ihm wurde<br />
aufgrund dessen das Große Ehrenzeichen<br />
in Gold überreicht. Ein besonderer Dank<br />
wurde allen Mitgliedern der Musikkapelle<br />
sowie auch den Chormitgliedern ausgesprochen.<br />
MK Gufidaun<br />
VSM-Bezirksobmann Josef Ploner,<br />
Verena Schenk, Kpm. Andreas Reifer,<br />
Johanna Thaler, Obmann Roman<br />
Pramstrahler (v.l.)<br />
Verdiente Musikanten für ihre Treue geehrt<br />
Bürgerkapelle Gries - Oswald Lintner mit<br />
dem Großen Verbandsehrenzeichen in Gold<br />
ausgezeichnet<br />
Die Cäcilienfeier 2013 der Bürgerkapelle<br />
Gries war wieder Anlass, verdiente Musikanten<br />
für ihre Treue zu ehren. Zur Verleihung<br />
der Ehrenurkunden war der Verbandsobmann<br />
- Stellvertreter und Bezirksobmann<br />
Stefan Sinn anwesend. Das Verbandsehrenzeichen<br />
in Bronze für ihre 15-jährige<br />
Tätigkeit erhielten Andrea Untersulzner<br />
(Es-Klarinette) und Angelika Hafner (Kla-<br />
rinette). Bereits ein halbes Jahrhundert ist<br />
der Trompeter Oswald Lintner Musikant. Dafür<br />
wurde ihm das Große Verbandsehrenzeichen<br />
in Gold verliehen. 1963 wurde er<br />
als zwölfjähriger Bub Mitglied der Musikkapelle<br />
Terlan. Nachdem er später in Gries<br />
seine Liebe gefunden und geheiratet hat,<br />
ist er der Bürgerkapelle Gries beigetreten.<br />
Die Paramentenstickerin Emma Malfer hatte<br />
eine Überraschung mitgebracht. Im Rahmen<br />
der Feier schenkte sie dem Stabführer<br />
Klaus Viehweider eine neue, handgefertigte<br />
Tambourmajor-Schleife.<br />
Stabführer Klaus Viehweider,<br />
Kapellmeister Georg Thaler, Emma Malfer,<br />
Vizeobmann Peter Pichler, Obmann Franz<br />
Targa, Andrea Untersulzner, Rosi und<br />
Oswald Lintner, Bezirksobmann Stefan<br />
Sinn und Angelika Hafner (v.l.)<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 37
Musikpanorama<br />
Taktstockübergabe beim Cäcilienkonzert<br />
MK Leifers - Oskar Dellagiacoma ist seit 50 Jahren Leiferer Musikant<br />
Das Cäcilienkonzert 2013war für Norbert<br />
Grumer sein letztes als Kapellmeister<br />
der Musikkapelle Leifers. Am Ende<br />
des Konzertes hat er den Taktstock an<br />
seinen Nachfolger Norbert Gianmoena<br />
übergeben. Im Rahmen der Cäcilienfeier<br />
wurde Oskar Dellagiacoma für seine<br />
50-jährige Musikantentreue das Große<br />
Verbandsehrenzeichen in Gold verliehen.<br />
Das Verbandsehrenzeichen in Bronze für<br />
ihre 15-jährige Mitgliedschaft bei der Musikkapelle<br />
Leifers wurde der Marketenderin<br />
Monika Pircher und dem Schlagzeuger<br />
Josef Zelger verliehen. Robert<br />
Perathoner erhielt das Verbandsverdienstzeichen<br />
in Silber für seine 14-jährige<br />
Tätigkeit als Jugendleiter. Gleich<br />
dreimal wurde das Verbandsehrenzeichen<br />
in Silber für 25-jährige Treue zur<br />
Musikkapelle vergeben, und zwar an<br />
die Flötistin Miriam Doni, die Klarinet-<br />
tistin Priska Schenk und den Tenorhornist<br />
Enrico Cottini. Jeweils eine Urkunde<br />
wurde dem scheidenden Kapellmeister<br />
Norbert Grumer für seine 20-jährige Ka-<br />
pellmeistertätigkeit und dem Stabführer<br />
Toni Kofler für seine 15-jährige Tätigkeit<br />
als Stabführer überreicht.<br />
Toni Kofler<br />
Toni Kofler, Josef Zelger, Monika Pircher, Robert Perathoner, Obmann Stefan Pircher,<br />
Oskar Dellagiacoma, Norbert Grumer, Priska Schenk, Enrico Cottini, Miriam Doni<br />
und Ehrenkapellmeister Walter Cazzanelli (v.l.)<br />
Gebietskapelle „Allargando“ mit<br />
Blasmusik vom Feinsten<br />
Gelungenes Projekt zur Zusammenarbeit der Eggentaler Musikkapellen<br />
Im Rahmen des Projektes „Musik Hoch 3“<br />
schlossen sich Musikantinnen und Musikanten<br />
der Musikkapellen Deutschnofen,<br />
Eggen, Gummer, Karneid, Petersberg, Steinegg<br />
und Welschnofen zur Gebietskapelle<br />
„Allargando“ zusammen und machten mit<br />
den Aufführungen in Deutschnofen und<br />
Welschnofen dem Namen alle Ehre. Dabei<br />
wurde nämlich nicht nur der musikalische<br />
Horizont erweitert; auch die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Kapellen im Eggental<br />
konnte gefördert und Freundschaften gepflegt<br />
werden. Die rund 60 Musikantinnen<br />
und Musikanten stellten bei den Konzerten<br />
unter Beweis, dass man nach kurzer, doch<br />
sehr intensiver Probenzeit ein bemerkenswertes<br />
Programm auf die Beine stellen<br />
kann. Es gelang ihnen, unter der Leitung<br />
von Kapellmeister Georg Thaler das Publikum<br />
zu begeistern. Bei der Programmauswahl<br />
wurde auf mitreißende Melodien gesetzt,<br />
das Zusammenspiel wirkte präzise.<br />
Einen Höhepunkt des Konzertes stellte sicher<br />
das „Tuba Concerto“ von Philip Sparke<br />
dar. Der junge Solist aus Deutschnofen,<br />
Thomas Mahlknecht, verzauberte mit feinen,<br />
sanften Tubaklängen. Abschließend<br />
bedankte sich VSM-Gebietsvertreter Eggental/Regglberg<br />
Josef Schroffenegger bei den<br />
Musikantinnen und Musikanten, bei Sandra<br />
Mahlknecht, die gekonnt durch den Abend<br />
führte und bei Michael Pichler, Koordinator<br />
der Gebietskapelle, sowie bei dem Kapellmeister<br />
Georg Thaler für die von ihm<br />
aufgebrachte Zeit und Geduld, die Kapelle<br />
„Allargando“ zu leiten.<br />
Josef Schroffenegger<br />
Die Bilanz zum musikalischen Projekt „Allargando“ fiel durchwegs sehr positiv aus –<br />
im Bild die beteiligten Musikanten mit Kapellmeister Georg Thaler und Solist Thomas<br />
Mahlknecht (Tuba).<br />
38<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Ehrung verdienter Musikanten<br />
Cäcilienfeier der Musikkapelle Völs am Schlern<br />
Anlässlich der Feier der Schutzpatronin<br />
der Musik, der heiligen Cäcilia, gestaltete<br />
die Musikkapelle Völs am Schlern unter<br />
der Leitung von Kapellmeister Michael Vikoler<br />
die heilige Messe mit der passenden<br />
Musik mit.<br />
Der Kulturreferent der Gemeinde, Gregor<br />
Kompatscher, lobte beim anschließenden<br />
weltlichen Teil der Feier den wichtigen Einsatz<br />
der Musikkapelle im Dorfleben. Auch<br />
der VSM – Bezirksobmann Stefan Sinn<br />
sprach der Kapelle auch in seiner Funktion<br />
als Verbandsobmann-Stellvertreter den<br />
Dank und die Anerkennung seitens des<br />
Verbandes Südtiroler Musikkapellen aus.<br />
Werner Mayr wurde anschließend für seine<br />
25-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt.<br />
Genau doppelt so lang war Anton Federer<br />
als Musikant in der MK Völs aktiv. Aus die-<br />
sem Anlass wurde ihm das Ehrenzeichen<br />
in Großgold verliehen. Wenn er nun auch<br />
nach stolzen 50 Jahren seine Musikkarriere<br />
in der MK Völs beendet, so zeigte der<br />
große Applaus für beide Geehrten, dass<br />
man ihren langjährigen Einsatz für die<br />
Blasmusik zu würdigen weiß.<br />
MK Völs am Schlern<br />
Anton Federer (3. v. l.) und Werner Mayr (5. v. l.) wurden von der Musikkapelle Völs<br />
für ihre langjährige aktive Mitgliedschaft geehrt.<br />
Auf Horrer folgt Ratschiller<br />
Kapellmeisterwechsel bei der Musikkapelle Martell<br />
Bei der Cäcilienfeier 2013 hat die Musikkapelle<br />
Martell ein neues Kapitel ihrer Vereinsgeschichte<br />
aufgeschlagen: Nach zwölf<br />
Jahren hat Kapellmeister Manfred Horrer<br />
den Taktstock an seinen Nachfolger<br />
Christian Ratschiller übergeben.<br />
Der 31-jährige Hornist ist Mitglied der Bürgerkapelle<br />
Latsch wie auch der Musikkapelle<br />
Goldrain/Morter und er freut sich auf<br />
die neue Herausforderung. Musikobmann<br />
Reinhard Tscholl hieß ihn in den Reihen<br />
der rund 30-köpfigen Kapelle herzlich willkommen.<br />
Gemeinsam mit Bürgermeister<br />
Georg Altstätter bedankte er sich im weiteren<br />
Verlauf der Feier besonders beim Schlagzeuger<br />
Roman Eberhöfer, Flügelhornisten<br />
Stefan Gluderer und Trompeter Friedrich<br />
Oberhofer. Alle drei sind seit 40 Jahren<br />
Mitglied der Musikkapelle und erhielten<br />
dafür das VSM-Ehrenzeichen in Gold. Mit<br />
einem kräftigen Applaus verabschiedeten<br />
die Musikantinnen und Musikanten ihren<br />
langjährigen „Maestro“ Manfred Horrer, der<br />
mittlerweile bereits die Leitung der Musikkapelle<br />
Glurns übernommen hat.<br />
MK Martell<br />
Bürgermeister Georg Altstätter, der scheidende Kapellmeister Manfred Horrer, Friedrich<br />
Oberhofer, Roman Eberhöfer, Stefan Gluderer und Musikobmann Reinhard Tscholl<br />
Tradition trifft Moderne<br />
Kathreinikonzert in Antholz Niedertal<br />
Zum Ende des Tätigkeitsjahres lud die<br />
Musikkapelle Josef Leitgeb zum Kathreinikonzert,<br />
wobei es Kapellmeister<br />
Dietmar Huber und seinen Musikanten<br />
gelang, das Publikum mit einem<br />
abwechslungsreichen Programm, das<br />
Luis Winkler und<br />
David Seiwald (VSM-<br />
Bezirk Bruneck), Kpm.<br />
Dietmar Huber, Obmann<br />
Christian Pfeifhofer, Manuel<br />
Oberhauser, Ulrich Zingerle,<br />
Gabriel Oberhauser,<br />
Andrea Pallhuber (v.l.)<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 39
Musikpanorama<br />
Tradition und Moderne vereinte, zu begeistern.<br />
Das Konzert war auch Anlass,<br />
verdiente Mitglieder zu ehren. Im Auftrag<br />
des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />
VSM verliehen der Bezirkskassier<br />
Luis Winkler und Gebietsvertreter David<br />
Seiwald an Andrea Pallhuber, Gabriel<br />
Oberhauser, Manuel Oberhauser, Ulrich<br />
Zingerle und Christian Pfeifhofer in Anerkennung<br />
ihrer 15-jährigen Tätigkeit und<br />
als Dank für ihren Einsatz im Dienste der<br />
Blasmusik das Ehrenzeichen in Bronze.<br />
Gleichzeitig hatten Nina Maria Burger an<br />
der Trompete und Marlies Feichter am<br />
Horn ihren ersten großen Auftritt. Vorgestellt<br />
wurden auch die neuen Marketenderinnen<br />
Lena Brunner, Lissi Gietl und<br />
Sylvia Knollsseisen. Mit einem lustigen<br />
Sketch wurde dem langjährigen Obmann<br />
Christian Pfeifhofer gedankt. Im Anschluss<br />
an das Konzert wurde zum traditionellen<br />
Kathreinitanz geladen.<br />
MK Josef Leitgeb,<br />
Antholz (Andrea Pallhuber)<br />
Cäcilienfeier in geselliger Runde<br />
Musikkapelle Zwölfmalgreien ehrt Musikanten, Kapellmeisterin und Obmann<br />
Die Musikkapelle Zwölfmalgreien lud Angehörige,<br />
Freunde und Gönner zur Cäcilienfeier<br />
ein, bei der Dekan Bernhard<br />
Holzer und Stadträtin Judith Kofler Peintner<br />
den Musikantinnen und Musikanten<br />
für ihren lobenswerten Einsatz dankten<br />
und zum sehr guten Gelingen des Cäcilienkonzertes<br />
gratulierten. Im Rahmen<br />
der Feier überreichte Obmann Martin<br />
Spornberger Utta Mayr eine Brosche für<br />
ihre 10jährige Mitgliedschaft in der MK<br />
Zwölmalgreien. Der Obmann des Verbandes<br />
Südtiroler Musikkapellen, Pepi<br />
Fauster, verlieh an Hannes Plattner das<br />
Verbandsehrenzeichen in Gold für seine<br />
bereits 40-jährige Mitgliedschaft. Cäcilia<br />
Perkmann wurde für ihre insgesamt 10<br />
Jahre als Kapellmeisterin bei den Musikkapellen<br />
Tisens und Zwölfmalgreien geehrt,<br />
und Martin Spornberger, der sich<br />
Obmann Martin<br />
Spornberger,<br />
Utta Mayr,<br />
Kapellmeisterin<br />
Cäcilia Perkmann,<br />
Hannes Plattner<br />
und VSM-Obmann<br />
Pepi Fauster.<br />
(v.l.)<br />
seit 25 Jahren im Vorstand der Zwölfmalgreiner<br />
und zur Zeit als ihr Obmann mit<br />
großem Einsatz einbringt, erhielt das VSM-<br />
Verdienstzeichen in Silber.<br />
MK Zwölfmalgreien (Johannes Vigl)<br />
Festgottesdienst und Ehrungen<br />
Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Lana<br />
Der Festtag zu Ehren der hl. Cäcilia begann<br />
für die Bürgerkapelle Lana am 24.<br />
November 2013 mit der musikalischen<br />
Umrahmung des Festgottesdienstes in<br />
der Kapuzinerkirche.<br />
Bei der anschließenden Feier dankte Obmann<br />
Christian Schwarz Kapellmeister<br />
Martin Knoll, den Vorstandsmitgliedern<br />
sowie auch den Musikantinnen und Musikanten<br />
für ihren Einsatz und die gute<br />
Zusammenarbeit. An die Gemeindeverwaltung<br />
und die Raiffeisenkasse Lana<br />
richtete er einen großen Dank für die<br />
großzügigen Beiträge in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
Im Rahmen der Feier wurde Angelika<br />
Lösch, Anita Piazzi und Andreas Haller<br />
das Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre<br />
aktive Tätigkeit und Alexander Knoll das<br />
Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre als<br />
aktiver Musikant verliehen. Markus Alber,<br />
seit 50 Jahren Mitglied bei der Musikkapelle<br />
Hafling und seit 1999 zudem bei<br />
der Bürgerkapelle Lana aktiv, hatte bereits<br />
im Frühjahr in Hafling das Große Ehrenzeichen<br />
in Gold erhalten. Bei der Feier<br />
in Lana dankte man ihm auch für seinen<br />
Einsatz in der Bürgerkapelle Lana. Eine<br />
besondere Ehrung wurde Christian Pichler<br />
zuteil; er erhielt für seine 12-jährige<br />
Tätigkeit als Jugendleiter der Bürgerkapelle<br />
Lana das Verdienstzeichen in Silber.<br />
Obmann Christian Schwarz, Jugendleiter Christian Pichler, Alexander Knoll, Anita Piazzi,<br />
Angelika Lösch, Andreas Haller, Markus Alber und Kapellmeister Martin Knoll (v.l.)<br />
40<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Drei Musikanten ausgezeichnet –<br />
zwei Fahnenschwinger verabschiedet<br />
Cäcilienfeier mit Ehrungen in Obermais<br />
Die Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Obermais<br />
fand wieder im “Förstlerhof” statt. Als<br />
Ehrengäste waren Pfarrer Florian Pitschl,<br />
Stadtrat Christian Gruber, Ehrenkapellmeister<br />
Alois Gögele und VSM-Vizeobmann<br />
Thomas Hölzl, der auch die Ehrungen vornahm,<br />
anwesend, ebenso einige Vertreter<br />
der Obermaiser Vereine und der neue Kapellmeister<br />
Oskar Ilmer.<br />
Die beiden Fahnenschwinger Christian<br />
Obertegger und Luis Gögele beendeten<br />
nach 18 bzw. 29 Jahren ihre verdienst-<br />
volle Tätigkeit im Verein, für die sie von<br />
Obmann Sepp Mitterhofer mit einer Ehrung<br />
bedacht wurden. Vom Verband Südtiroler<br />
Musikkapellen VSM wurden zudem drei<br />
aktive Musikanten ausgezeichnet. Klaus<br />
Schwarzbach und Michael Hafner wurde<br />
für 15 Jahre als Musikanten das Ehrenzeichen<br />
in Bronze überreicht. Besonders<br />
freuten sich die Mitglieder der Bürgerkapelle<br />
Obermais über die Ehrung von Karl<br />
Gögele; er wurde für seine 40-jährige Tätigkeit<br />
im Verein mit dem Verbandsehrenzeichen<br />
in Gold ausgezeichnet.<br />
Bürgerkapelle Obermais<br />
Im festlichen Rahmen wurden Ehrungen<br />
an verdiente Mitglieder der BK Obermais<br />
vorgenommen.<br />
Geschichte hautnah erleben<br />
Klangbild mit Jungmusikanten aus fünf Kapellen des Schlerngebietes<br />
Jungschlern – so nennt sich das 60-köpfige<br />
Jugendblasorchester, das alle zwei Jahre<br />
junge Musikerinnen und Musiker aus allen<br />
fünf Kapellen des Schlerngebietes zu einem<br />
hörens- und sehenswerten Klanggebilde zusammenführt.<br />
Mit dem heurigen Konzertprojekt<br />
„Eine Reise durch die Zeit – A journey<br />
through time“ geht „Jungschlern“ unter<br />
der Leitung von Ralf Stefan Troger in seine<br />
vierte Auflage. Schon der Titel verrät, was<br />
die Zuhörer erwartet: eine effektvolle musikalische<br />
Reise durch die Weltgeschichte,<br />
von der Erschaffung der Welt, über die biblische<br />
Zeit, das Altertum und Mittelalter bis<br />
herauf in die Neuzeit und Gegenwart, wo-<br />
bei das Publikum interaktiv in das Konzertgeschehen<br />
einbezogen wird. Mitten drin -<br />
und nicht nur dabei - ist auch das vor drei<br />
Jahren eigens gegründete Nachwuchsorchester<br />
Mini-Jungschlern, bestehend aus<br />
über 50 Jungmusikanten im Alter von 8<br />
bis 16 Jahren, das als besonderes Highlight<br />
die Uraufführung des Werkes „Der<br />
Hofnarr“ von Matthäus Crepaz, Kapellmeister<br />
der Musikkapelle Kastelruth, bestreitet.<br />
Das Ergebnis dieser Projektarbeit wird mit<br />
einem Konzert der besonderen Art am 22.<br />
<strong>Februar</strong> ab 20.30 Uhr in der Tennishalle<br />
Telfen in Kastelruth vorgestellt.<br />
Samuel Vieider<br />
Die jungen Musikantinnen und Musikanten von „Jungschlern“ planen eine<br />
musikalische Reise durch die Weltgeschichte<br />
Jörg Seehauser ist neuer Obmann<br />
MK Welschnofen – Jahreshauptversammlung<br />
mit Neuwahlen<br />
Nach einem intensiven Tätigkeitsjahr 2013<br />
hielt die Musikkapelle Welschnofen am 7.<br />
Dezember ihre Jahreshauptversammlung<br />
ab. Wichtigster Tagesordnungspunkt dabei<br />
war die Neuwahl des Vereinsvorstandes.<br />
Armin Kafmann, der die Weiterentwicklung<br />
der Musikkapelle 15 Jahre lang als<br />
Obmann zielstrebig und verantwortungs-<br />
Neuer Vorstand der MK<br />
Welschnofen (v.l.n.r.): Armin<br />
Kafmann, Ivan Dejori, Johanna<br />
Haas, Martin Pardeller,<br />
Gotthard Neulichedl, Bernd<br />
Pardeller, Obmann Jörg<br />
Seehauser, Daniel Obkircher,<br />
Kapellmeister Karl Stuppner,<br />
Jonas Pichler, Hans Pattis,<br />
David Knollseisen (es fehlt<br />
Andreas Neulichedl)<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 41
Musikpanorama<br />
bewusst vorangetrieben hat, hatte sich entschlossen,<br />
einen Teil der Verantwortung<br />
abzugeben und sich für das Amt des Obmannes<br />
nicht mehr zur Verfügung zu stellen.<br />
Somit steht die MK Welschnofen mit<br />
Jörg Seehauser als Obmann unter neuer<br />
Führung. Der bisherige Obmann Armin<br />
Kafmann wurde zu dessen Stellvertreter<br />
gewählt, David Knollseisen zum Schriftführer<br />
und Martin Pardeller als Kassier. Johanna<br />
Haas wurde zur Jugendleiterin bestimmt,<br />
Hans Pattis zum Instrumentenwart<br />
und Gotthard Neulichedl zum Geräte- und<br />
Trachtenwart. Ivan Dejori, Andreas Neulichedl,<br />
Daniel Obkircher, Bernd Pardeller,<br />
Jonas Pichler gehören dem Ausschuss<br />
als Beiräte an.<br />
MK Welschnofen<br />
Zehn Musikanten in Feldthurns geehrt<br />
Gemeinsame Cäcilienfeier der Musikkapelle und des Kirchenchores<br />
Anlässlich des Cäciliensonntags gestalteten<br />
der Kirchenchor und die Musikkapelle von<br />
Feldthurns gemeinsam den Festgottesdienst.<br />
Anschließend fand auf Einladung<br />
der Gemeindeverwaltung (!) im Gemeindesaal<br />
die Cäcilienfeier statt, in deren Verlauf<br />
mehrere Mitglieder beider Vereine für ihren<br />
langjährigen wertvollen Beitrag zum Kulturleben<br />
der Dorfgemeinschaft geehrt wurden.<br />
Sowohl Musikobmann Gilbert Delueg als<br />
auch Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch,<br />
der die Ehrung von 10 Musikanten<br />
vornahm, hoben deren Verdienste hervor<br />
und übermittelten gleichzeitig ihren persönlichen,<br />
aber auch den Dank des Verbandes<br />
Südtiroler Musikkapellen VSM für<br />
die pflichtbewusste und treue Mitarbeit.<br />
Auf 15 Jahre Vereinsmitgliedschaft (Ehrenzeichen<br />
in Bronze) können Hans Stockner<br />
(Horn), Johannes Gasser (Bariton), Daniel<br />
Thaler (Tuba) und Stefan Crepaz (Schlagzeug)<br />
zurückblicken; sie erhielten das Ehrenzeichen<br />
in Bronze. Für 25 Jahre stets<br />
aktiven Einsatzes wurden Roland Gamper<br />
(Bassklarinette), Helmut Kerschbaumer<br />
(Horn), Manfred Kerschbaumer (Flügelhorn/Trompete),<br />
sowie Norbert Kerschbaumer<br />
(Horn) mit dem Ehrenzeichen in<br />
Silber ausgezeichnet. Der Hornist Johann<br />
Torggler ist nun schon seit 50 Jahren aktiver<br />
und begeisterter Musikant. Zudem<br />
war er über 40 Jahre lang Mitglied bei der<br />
Böhmischen und spielt derzeit auch bei<br />
der Seniorenkapelle mit. Unter großem<br />
Beifall aller Anwesenden wurde ihm die<br />
Urkunde mit dem großen Ehrenzeichen<br />
in Gold überreicht. Johannes Helfer wurde<br />
das Verbands - Verdienstzeichen in Silber<br />
für seine 10-jährige Tätigkeit als Jugendleiter<br />
verliehen. Zusammen mit dem damaligen<br />
Kapellmeister Eduard Gamper hat<br />
er im Jahr 2003 die Jugendkapelle ins Leben<br />
gerufen.<br />
MK Feldthurns<br />
Manfred Kerschbaumer,<br />
Johannes Helfer, Hans<br />
Stockner, Johannes Gasser,<br />
Stefan Crepaz; (2. Reihe<br />
v.l.) Obmann Gilbert Delueg,<br />
Verbandsjugendleiter<br />
Meinhard Windisch,<br />
Hans Torggler, Norbert<br />
Kerschbaumer, Helmut<br />
Kerschbaumer, Roland<br />
Gamper, Daniel Thaler,<br />
Kapellmeister Albuin<br />
Meraner (v.l.)<br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />
Ein Hinweis und eine Bitte … damit alle was vom „Musikpanorama“ haben<br />
Für die Redaktion des <strong>KulturFenster</strong>s ist es sehr erfreulich, wenn viele Musikkapellen ihre Berichte zur Veröffentlichung<br />
im „Musikpanorama“ schicken und wir bedanken uns sehr herzlich für alle Beiträge. Gleichzeitig<br />
erlauben wir uns, darauf hinzuweisen, dass einerseits das Platzangebot begrenzt ist und andererseits möglichst<br />
vielen Musikkapellen „Raum“ für ihre Berichterstattung gegeben werden soll. Deshalb wurde die Textlänge<br />
mit 1000 Zeichen als Richtwert festgelegt. Besonders wenn viele Beiträge von Musikkapellen zu bestimmten<br />
Anlässen – z.B. über Cäcilienfeiern und Frühjahrskonzerte – zu veröffentlichen sind, ist es wichtig, darauf zu<br />
achten, dass die Vorgaben möglichst genau eingehalten werden. Daher unsere nochmalige Bitte an alle Berichterstatter<br />
der Musikkapellen, dies berücksichtigen zu wollen.<br />
42<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Vorweg<br />
Heimatpflege<br />
Heimat wahrnehmen, bewahren<br />
und pflegen<br />
Heimatpflege, Schwerpunkte der Tätigkeit <strong>2014</strong><br />
Das Thema Heimat ist gerade in der Zeit der Globalisierung aktueller denn je. Wie viele Menschen werden heute weltweit vertrieben<br />
und suchen eine neue Heimat. Eine Heimat zu haben ist ein Privileg. Im Folgenden möchte ich versuchen, die Aufgaben der Heimatpflege<br />
auf Landes- und Ortsebene schwerpunktmäßig aufzuzeigen.<br />
Erhaltung identitätsstiftender<br />
Ensembles, Orts- und<br />
Landschaftsbilder<br />
Ensembles sind identitätsstiftende Gesamtanlagen<br />
aus Natur-, Landschafts- und<br />
Kulturelementen. Es geht dabei um die<br />
Handhabung des Schutzes und der Pflege<br />
prägnanter Orts- sowie Landschaftsbilder.<br />
Ensembles sind etwas Besonderes und tragen<br />
den Charakter des Einmaligen. Der Ensembleschutz<br />
fällt in die Zuständigkeit der<br />
Gemeinden. Sie haben damit die Möglichkeit,<br />
jene Kulturgüter unter Schutz zu stellen,<br />
die für die Identität des jeweiligen Einzugsgebietes<br />
maßgeblich erscheinen. Der<br />
Ensembleschutz ist ein Planungsinstrument<br />
in sensiblen Ortsbereichen.<br />
Der Heimatpflegeverband setzt sich mit<br />
Verbündeten seit Jahren für die Ausweisung<br />
und Unterschutzstellung von Ensembles<br />
ein. Wir wollen auch in Zukunft dazu beitragen,<br />
dass die säumigen Gemeinden ihre<br />
Hausaufgabe machen. Laut derzeitigem<br />
Stand der Ensembleschutzplanung hat ein<br />
Großteil der 116 Gemeinden ein Verzeichnis<br />
der unter Schutz zu stellenden Liegenschaften<br />
erarbeitet, aber noch nicht an die<br />
Landesraumordnung übermittelt. In mehreren<br />
Gemeinden ist der Gesetzesauftrag<br />
für die Ausweisung von Ensembles toter<br />
Buchstabe geblieben. Wir möchten dazu<br />
beitragen, dass der Ensembleschutz zum<br />
Wohle unserer Heimat Südtirol immer effizienter<br />
umgesetzt wird. Wir können uns<br />
als Tourismusland einen weiteren Aderlass<br />
an Bodenständigkeit und Eigenart<br />
nicht leisten.<br />
Schutz der historischen<br />
Bausubstanz<br />
Baudenkmäler sind Zeugen der Geschichte.<br />
Sie haben eine Ausstrahlung,<br />
einen eigenen Charakter. Sie geben uns<br />
nicht nur Hinweise zur Bau- und Siedlungsgeschichte,<br />
sondern auch zu sozialen<br />
und wirtschaftlichen Umständen.<br />
Laut der Charta von Venedig bezieht sich<br />
der Denkmalschutz nicht nur auf große<br />
künstlerische Werke, sondern auch auf<br />
bescheidene Bauten, die im Laufe der Zeit<br />
eine kulturelle Bedeutung erhalten haben.<br />
Der Heimatpflegeverband Südtirol wird<br />
auch in Zukunft überall dort, wo der amtliche<br />
Denkmalschutz nicht reicht, zur Erhaltung<br />
der gefährdeten Bausubstanz beitragen.<br />
Wir machen dies durch gezielte<br />
Aktionen wie Bauberatung, Ausarbeitung<br />
von Alternativvorschlägen oder Hilfestellung<br />
bei Sanierungsmaßnahmen. Wir<br />
arbeiten mit unseren Mitgliedern in den<br />
Gemeindebaukommissionen zusammen,<br />
um mit ihnen effizient für die Belange der<br />
Baupflege, des Ortsbild- und des Landschaftsschutzes<br />
eintreten zu können.<br />
Zu viele schützenswerte Gebäude, darunter<br />
auch Bauernhöfe, wurden in den<br />
vergangenen Jahrzehnten abgebrochen.<br />
Wir setzen uns gegen eine beliebig austauschbare<br />
Architektur und gegen anonyme<br />
Baustile ohne jeglichen Ortsbezug<br />
zur Wehr.<br />
Für eine Reform des<br />
Raumordnungsgesetzes<br />
Wir begrüßen es sehr, dass im Koalitionsabkommen<br />
der Landesregierung 2013-<br />
2018 der Raumordnung eine besondere<br />
Bedeutung für Umwelt und Landschaft beigemessen<br />
wird. Demnach soll das Raumordnungsgesetz<br />
reformiert werden, und<br />
zwar im Sinne von Entbürokratisierung,<br />
Planbarkeit und Rechtssicherheit. Langfristige<br />
Planungsinstrumente nach dem<br />
Vorbild des LEROP müssen wieder aufgewertet<br />
werden. Die wichtigste Zielset-<br />
Peter Ortner<br />
zung der Raumordnung ist der sparsame<br />
Umgang mit Grund und Boden. Um dies<br />
zu erreichen, müssen vor einer Neuausweisung<br />
bereits bestehende Bauvolumina<br />
genützt werden. Sanierung und Wiedergewinnung,<br />
zumal in den Ortszentren, sind<br />
vor eine Neuausweisung zu stellen. Zu<br />
den Maßnahmen des Schutzes von Grund<br />
und Boden zählt auch die Wiedergewinnung<br />
aufgelassener Gewerbegebiete und<br />
Industriebauten.<br />
Dem Ausverkauf der Heimat in den<br />
Hochburgen des Fremdenverkehrs (z. B.<br />
Gröden, Hochabtei und Hochpustertal)<br />
ist ein Riegel vorzuschieben, indem entsprechende<br />
Maßnahmen der Gemeinden<br />
unterstützt und vertragliche Nutzungseinschränkungen,<br />
gefördert werden.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 43
Vorweg<br />
Ein Plakat von Heimatpflegern Pustertal, ASGB und Schützen<br />
Für die Raumentwicklung bezüglich<br />
des Schutzes wertvollen Bodens ist auch<br />
die Anpassung der Verkehrsnetze an moderne<br />
Erfordernisse dringend erforderlich.<br />
Die Aufwertung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
ist dringend fortzusetzen.<br />
Der Bereich Energie umfasst drei Säulen:<br />
Energieeinsparung, Energieeffizienz und<br />
Deckung des verbleibenden Energiebedarfs<br />
aus erneuerbaren Quellen. Die Energie soll<br />
die Hauptachse des Klimaschutzes bleiben.<br />
Schutz und Pflege der<br />
Kulturlandschaft<br />
Die traditionelle Kulturlandschaft ist ein<br />
wesentliches Element unserer Identität. Sie<br />
erhält ihren besonderen Wert durch ein<br />
kleinräumig gegliedertes Mosaik an intensiv<br />
und extensiv genutzten Flächen sowie<br />
Resten der Naturlandschaft. Die Kultur-<br />
landschaft wurde im Laufe der Jahrhunderte<br />
nach den Grundsätzen der Naturnähe<br />
und der Nachhaltigkeit entwickelt.<br />
Im Gegensatz zu den Apfelplantagen oder<br />
den Maisäckern zeichnet sich die Kulturlandschaft<br />
noch durch eine hohe Biodiversität<br />
aus. Der Heimatpflegeverband<br />
wird auch in Zukunft immer dann zum<br />
unbequemen Mahner, wenn Landschaft<br />
durch Intensivierungs-, Verbauungs- und<br />
Erschließungsmaßnahmen beeinträchtigt<br />
oder zerstört wird.<br />
Wie in der Vergangenheit wird sich der<br />
Heimatpflegeverband auch in Zukunft für<br />
den Bau oder die Instandsetzung von Boden-,<br />
Flur- und Kleindenkmälern einsetzen.<br />
Es sind dies vor allem alte Wege und<br />
Trockenmauern, Holzzäune und Schindeldächer,<br />
Wegkreuze, Bildstöcke und Kapellen<br />
sowie Mühlen und Bachöfen. Die traditionelle<br />
Kulturlandschaft ist auch eine<br />
fundamentale Größe unseres Fremdenverkehrs.<br />
Landschaftliche Schönheit und<br />
ökologische Stabilität sind dafür unverzichtbare<br />
Voraussetzungen.<br />
Heimat ist zeitgemäße<br />
Traditionspflege<br />
Der Heimatpflegeverband Südtirol bietet<br />
seinen Mitgliedern ein vernetztes, vielfältiges<br />
Betätigungsfeld. Hier sind auch<br />
die Arbeitsgemeinschaften „Lebendige<br />
Tracht“ und „Mundart“ anzusiedeln. Zu<br />
unserer regionalen Identität gehören die<br />
Toponomastik, die gemeinsame Tradition<br />
und Sprache, die Volkskultur, das Chronistenwesen<br />
und die Heimatgeschichte. Wir<br />
werden uns auch in Zukunft darum bemühen,<br />
das Echte und Gute unserer bodenständigen<br />
Kultur zu pflegen, zu fördern<br />
und mit den Erfordernissen der heutigen<br />
Zeit in Einklang zu bringen. Wir sind weiterhin<br />
bestrebt, unsere Heimat und ihre<br />
Bewohner vor Zersiedelung und Einheitsarchitektur,<br />
vor Geschichts- und Gesichtslosigkeit<br />
zu bewahren.<br />
Peter Ortner, Landesobmann<br />
Das kulturelle Tätigkeitsprogramm<br />
des Heimatpflegeverbandes Südtirol<br />
finden Sie auf der Homepage unter:<br />
www.hpv.bz.it!<br />
Ist aus Raumordnung Raumunordnung geworden?<br />
44<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Das Thema<br />
Heimatpflege<br />
Der Kirchenchor Marling und<br />
die Marlinger Messe<br />
Hauptakteure im Rahmen der 64. Jahreshauptversammlung des<br />
Heimatpflegeverbandes Südtirol<br />
Die im Vorjahr verstorbene Mundartdichterin<br />
Maridl Innerhofer ist aufgrund ihrer<br />
aussagekräftigen und tiefgründigen Texte<br />
wohl allen ein Begriff. Dass sie auch die<br />
Textvorlage für eine Messe in Mundart verfasst<br />
hat, dürfte nicht allen geläufig sein. Im<br />
Rahmen der 64. Jahreshauptversammlung<br />
des Heimatpflegeverbandes bringt der Marlinger<br />
Kirchenchor diese besondere Messe<br />
zur Aufführung.<br />
Der Kirchenchor Marling wurde vor über<br />
100 Jahren gegründet und besteht derzeit<br />
aus 23 aktiven Mitgliedern.<br />
Marlinger Mundartmesse<br />
Die Texte der Marlinger Mundartmesse<br />
stammen aus der Feder der bekannten und<br />
geschätzten Mundartdichterin Maridl Innerhofer,<br />
die am 13. August 2013 im Alter<br />
von 92 Jahren gestorben ist. Adalbert<br />
Meier, Komponist aus Memmingen im All-<br />
gäu und Organist der Basilika das Klosters<br />
Ottobeuren, hat die Musik dazu komponiert.<br />
Ursprünglich bestand die Messe aus<br />
Eingang, Gloria, Credo, Gabenbereitung,<br />
Sanctus, Agnus Dei und Schlusslied. Das<br />
Marienlied, das meist zur Kommunion gesungen<br />
wird, kam später dazu.<br />
Von Bescheidenheit geprägt<br />
Die Texte der Messe sind bescheiden<br />
und unverfälscht, sie kommen von Herzen<br />
und vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit<br />
und innerer Ruhe. Der Kirchenchor<br />
Marling führte die Messe am 8.<br />
März 1981 zum ersten Mal auf. Seitdem<br />
ist sie ein- bis zweimal im Jahr aufgeführt<br />
worden – nicht nur in der Pfarrkirche Maria<br />
Himmelfahrt in Marling, sondern auch<br />
außerhalb der Gemeinde- und sogar Landesgrenze,<br />
so zum Beispiel 2007 im Stephansdom<br />
in Wien.<br />
Marlinger Messe im<br />
Dom zu Bozen<br />
Die Marlinger Messe wird unter der Leitung<br />
von Maria Gamper aufgeführt. Der<br />
vierstimmige Chor tritt in der Burggräfler<br />
Tracht auf und wird von Zithern, Gitarren,<br />
Querflöten und einer Bassgeige begleitet.<br />
Lisi Kröss<br />
Maridl Innerhofer<br />
64. Jahreshauptversammlung<br />
Vorankündigung<br />
Am Samstag, 5. April <strong>2014</strong>, hält der Heimatpflegeverband Südtirol im Pastoralzentrum<br />
Bozen seine 64. Jahreshauptversammlung ab. Dies wird zum Anlass genommen,<br />
auch der 2013 verstorbenen Mundartdichterin Maridl Innerhofer zu gedenken.<br />
Die Versammlung mit Neuwahlen der Verbandsorgane beginnt um 10.30 Uhr im Konferenzsaal<br />
des Pastoralzentrums Bozen. Um 9.00 Uhr sind alle zu einem feierlichen<br />
Gottesdienst in den Dom zu Bozen eingeladen.<br />
Der Kirchenchor Marling bringt in diesem Rahmen in Gedenken an Frau Maridl Innerhofer<br />
die Marlinger Messe zur Aufführung.<br />
Das detaillierte Programm mit der genauen Tagesordnung wird allen Heimatpflegerinnen<br />
und Heimatpflegern rechtzeitig zugesandt.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 45
Informiert & Reflektiert<br />
Hände weg vom Rittner Bahnl<br />
Fahrradweg mit Ensembleschutz nicht kompatibel<br />
Aussicht vom Rittner Bahnl auf Schlern und Rosengarten. Die Wiesen- und Waldhänge reichen bis zur Bahnstrecke. Der geplante<br />
Fahrradweg würde diese einmalige Kulturlandschaft erheblich beeinträchtigen.<br />
Längs der Bahntrasse von Oberbozen nach<br />
Klobenstein ist ein Fahrradweg geplant. Dabei<br />
soll es sich um ein übergemeindliches<br />
Bauprojekt der Bezirksgemeinschaft Salten-<br />
Schlern handeln. Man erwartet sich eine<br />
weitere attraktive Infrastruktur im Tourismusangebot.<br />
Ein konzeptschwaches Projekt<br />
Fahrradweg, das klingt zunächst umweltfreundlich<br />
und harmlos. Bei genauerer Betrachtung<br />
wird jedoch klar, dass dadurch<br />
in das altgewachsene Umfeld der bestehenden<br />
Bahntrasse nachhaltig eingegriffen<br />
wird. Die lauschige Fahrtstrecke ist<br />
von Wald und Wiesen gesäumt. Einzigartig<br />
ist die Aussicht auf die Westlichen Dolomiten<br />
(Schlern, Rosengarten). Die ge-<br />
samte Bahnstrecke von Himmelfahrt nach<br />
Klobenstein steht unter Ensembleschutz<br />
und erscheint damit für die Allgemeinheit<br />
erhaltenswert. Die Rittner Bahn führt teilweise<br />
auch durch ein Gebiet mit landschaftlicher<br />
Schutzbindung. Die Schönheit<br />
der Bahnstrecke wird von Gästen und<br />
Einheimischen gleichermaßen geschätzt.<br />
Beeinträchtigung ist nicht zu<br />
tolerieren<br />
Der Bau des Fahrradweges ist mit dem<br />
Ensembleschutz nicht kompatibel. Dadurch<br />
wird der traditionellen Kulturlandschaft<br />
rund um Bahn und Umfeld der Zauber<br />
entrissen, zumal zur Befestigung der<br />
Hänge viele Stützmauern erforderlich sind.<br />
Das Gelände am sogenannten Kaseracker<br />
weist eine beachtliche geologische Instabilität<br />
auf. Liegt ein hydrogeologisches Gutachten<br />
vor? Ein nicht zu unterschätzendes<br />
Problem dieser Gegend stellt auch die<br />
Ableitung von Oberflächen-, Sicker- und<br />
Schmelzwasser dar. Wurden die Eigentümer<br />
der betroffenen Grundstücke längs der<br />
Bahn, welche man zu enteignen gedenkt,<br />
rechtzeitig informiert? Hat man nach einer<br />
Alternative für einen kostengünstigen, familientauglichen<br />
und ebenen Fahrradweg<br />
Ausschau gehalten? Die Angaben über<br />
die Breite des geplanten Weges sind widersprüchlich<br />
und schwanken zwischen<br />
4 bis 7 Meter. Stellen, wo private oder öffentliche<br />
Zufahrtsstraße die Geleise kreuzen,<br />
sind verkehrs- und sicherheitstechnisch<br />
problematisch.<br />
Peter Ortner<br />
46<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Ins Bild gerückt<br />
Heimatpflege<br />
Algund wird oft als Gartendorf bezeichnet<br />
und dies zu Recht: An der Pforte der Kurstadt<br />
Meran liegt es eingebettet in Weinund<br />
Obstgärten und ist wie die viel besuchte<br />
Stadt begünstigt von einem mediterranen<br />
Klima. Die hoch ragenden Bergketten steuern<br />
überdies eine atemberaubende Kulisse<br />
bei, welche unweigerlich zu Erkundungen<br />
einlädt. Zu entdecken gibt es auf dem Gemeindegebiet<br />
wahrlich viel, von den beschaulichen<br />
Waalwegen bis hin zu altehrwürdigen<br />
Bauten und traditionsreichen<br />
Ereignissen. Dafür, dass dieses Gleichgewicht<br />
zwischen Geschichte und Moderne<br />
auch weiterhin im Lot bleibt, trägt der Heimatschutzverein<br />
Sorge.<br />
Von Pataunen und<br />
Fahnenschwingern<br />
Heimatschutzverein Algund unter der Lupe<br />
Pioniere der Heimat<br />
Der Heimatschutzverein Algund blickt<br />
auf eine lange abwechslungsreiche Geschichte<br />
zurück, welche ein Mann, Matthias<br />
Kiem-Strickler, maßgeblich mitgeformt hat.<br />
Von 1946 bis 1989 hielt er die Geschicke<br />
des Vereines in seiner Hand, vorerst zum<br />
Wohle der Bauern, später zusehends für<br />
eine breitere Interessensgemeinschaft. Die<br />
aus den Wirren des Krieges 1939-1945 resultierende<br />
Wohnungsnot und Zerstörung<br />
mancherorts machten vielfach Verbesserungsmaßnahmen<br />
sowie Neubauten notwendig.<br />
Diese neu auflebende Bautätigkeit<br />
bot dem jungen Verein ein erstes fruchtbares<br />
Betätigungsfeld, dessen erste Initiative<br />
in die Sensibilisierung für die alpenländische<br />
Baukultur mündete. So stand<br />
beispielsweise in einem Sonderdruck der<br />
Dolomiten aus dem Jahre 1951 Folgendes<br />
geschrieben:<br />
„Und wenn wir überhaupt noch ein lebendiges<br />
alpenländisches Kulturvolk bleiben<br />
wollen, dann müssen wir uns wieder bewusst<br />
werden, was wir an eigenen Kulturleistungen<br />
hervorgebracht haben, welche<br />
Schätze wir an unseren schönen Alpenhöfen<br />
und Bauten besitzen und welche Verpflichtung<br />
uns auferlegt ist, dieses Erbgut<br />
unserer Ahnen zu hüten.“<br />
Der neue Dorfkern von Algund<br />
Matthias Kiem-Strickler bedauerte öffentlich,<br />
dass an Stelle der althergebrachten<br />
Bauweise oft ganz unpassende neue Formen<br />
und Baustoffe treten und die schönen<br />
und vertrauten Bilder der Landschaft<br />
zusehends verschwinden. Dem gemäß lautete<br />
das erste Ziel im Denkblatt für die Mitglieder<br />
aus dem Jahre 1951 „das heimatliche<br />
Landschaftsbild zu schützen, durch<br />
die Erhaltung charakteristischer, schutzwürdiger<br />
Bauten, so auch Erker, Stiegenaufgänge,<br />
Söller, Giebel usw. […] das<br />
Richtige vom Unrichtigen zu unterscheiden<br />
[…].“ In diesem Sinne sind die Gründungsväter<br />
des Vereins nicht nur auf Gemeindegebiet,<br />
sondern gar landesweit als<br />
Pioniere zu verstehen.<br />
Ensembleschutz als<br />
wichtiges Erbe<br />
Über 60 Jahre lang wurden die einst<br />
festgeschriebenen Ziele akribisch verfolgt,<br />
den Veränderungen und Bedürfnissen angepasst<br />
und dementsprechend auch erweitert.<br />
Deutlicher Ausdruck dieses wichtigen<br />
Erbes ist heute das Ringen um den<br />
Ensembleschutz. Erst im Sommer 2013<br />
konnte das Dokument mit mehreren Kompromissen<br />
unterzeichnet und ein Katalog<br />
erhaltenswerter Elemente erstellt werden.<br />
Bedauernswert bleibt allerdings, dass die<br />
Der alte Dorfkern von Algund<br />
Einhaltung der Kriterien in letzter Instanz<br />
dennoch von der Willkür der politischen<br />
Riege abhängt.<br />
Zu den ausgewiesenen Ensembles zählt<br />
beispielsweise die Bachguter Sennerei, ein<br />
historischer Wirtschafts- und Handwerksstandort.<br />
Dieser schließt neben den monumentalen<br />
Bauten des Obstmagazins und<br />
der 1898 gegründeten Sennereigenossenschaft<br />
auch den Baubestand am Mühlbach,<br />
die denkmalgeschützten Bauten des<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 47
Ins Bild gerückt<br />
Bindhofes und des Krempfhofes, die ehemalige<br />
Bindhof-Mühle und die Hohlgasse<br />
mit dem historischen Plattenweg nach Mitterplars<br />
mit ein (aus dem Katalog der Ensembles<br />
der Gemeinde Algund).<br />
Beratung bei Bauvorhaben<br />
Nicht nur dem Alten gilt aber das Interesse<br />
der Heimatpfleger, sondern auch der<br />
neuen Baukultur. In diesem Zusammenhang<br />
wurde auch das 2012 ausgezeichnete<br />
Museum in Galtür, das Alpinarium,<br />
besichtigt. Ziel des Vereins ist es, die Offenheit<br />
für die gesellschaftliche und kulturelle<br />
Entwicklung mit dem Bestehenden<br />
zu verknüpfen, einer Eigenschaft, die es<br />
zu vertiefen gilt. In diesem Sinne hat der<br />
Verein für alle Mitglieder und Interessierten<br />
während verschiedener Bauprozesse<br />
eine beratende Funktion und erweitert in<br />
dieser nicht nur den Blick für Details, sondern<br />
auch die Sensibilität der Bauherren.<br />
Seit Sommer 2013 steht die Sennerei Bachguterhof mit dem umliegenden Gebiet<br />
unter Ensembleschutz.<br />
Generationen übergreifen<br />
Jüngst hat der Verein einen Generationenwechsel<br />
erfahren, welcher prompt zum<br />
Anlass genommen wurde, das Programm<br />
für alle Generationen zu öffnen. Der Obmann<br />
Peter Haller und sein Stellvertreter<br />
Martin Winterholer sind stolz darauf, dass<br />
sie mit dem kulturellen Angebot ein breites<br />
Publikum ansprechen und vermehrt auch<br />
junge Mitglieder aufnehmen. Dies gelingt<br />
beispielsweise mit Kulturfahrten im Frühjahr<br />
und im Herbst, die für sämtliche Generationen<br />
etwas bereithalten und sei es<br />
die kulinarischen Höhepunkte.<br />
Ebenso erwähnenswert ist die Tatsache,<br />
dass der Verein sowohl in der Gemeindeverwaltung<br />
vertreten ist, als auch im Algunder<br />
Magazin ALM regelmäßig Beiträge<br />
Der Algunder Waalweg liefert anschauliche<br />
Beispiele von Wegpataunen, die dem<br />
Wanderer während der Sonnenstunden<br />
ein schützendes Blätterdach bieten.<br />
Ebenso zum Bachguter Ensemble gehört<br />
der von Trockenmauern gesäumte<br />
Pflasterweg samt Bildstock.<br />
veröffentlicht. Umgekehrt ist der Bürgermeister<br />
selbst Ausschussmitglied des Heimatschutzvereins,<br />
was sicherlich zu einem<br />
regen Informationsfluss beiträgt.<br />
Lehrreiches über Wein<br />
Das Fahnenschwingen ist eine<br />
eigene Kunst und wird besonders bei<br />
Kirchfesten praktiziert.<br />
Der Algunder Waalweg ist an sich schon<br />
eine Attraktion; dank des Heimatschutzvereins<br />
und der Gemeinde wurde dem romantischen<br />
Wanderpfad jedoch ein lehrreiches<br />
Element hinzugefügt. Die Strecke nennt sich<br />
Weinlehrpfad und gibt in Text und Bildern<br />
Aufschluss über die traditionelle Anbauweise<br />
des Weins, über verschiedene Sorten<br />
und deren Verarbeitung. Um auch mit<br />
genügend praktischen Beispielen aufwarten<br />
zu können, ist der Verein in Zusammenarbeit<br />
mit den Weinbauern überaus<br />
bemüht, die sog. Wegpataune (Pergola)<br />
zu erhalten, die vielerorts in der Gegend<br />
um Algund oder Dorf Tirol über Wege und<br />
Straßen ihr schützendes Dach spannen.<br />
Aber auch hier macht der Fortschritt nicht<br />
halt: Immer größere und höhere Fahrzeuge<br />
machten die Erhaltung an manchen Stellen<br />
problematisch. Mit der Erhöhung der<br />
Laubwände konnte ein sinnvoller Kompromiss<br />
gefunden werden. Dasselbe Engagement<br />
zeigt der Verein bei der Erhaltung der<br />
Trockenmauern, von welchen sich um Algund<br />
eine relativ große Ansammlung findet.<br />
Was aus ästhetischen Gründen vor Zeiten<br />
an den Rand der Äcker und Wiesen geschafft<br />
wurde, ziert heute ein ganzes Gebiet<br />
und weckt nostalgische Erinnerungen.<br />
Zeitzeugen erzählen<br />
Beinahe schon zur Tradition geworden<br />
sind in Algund die Zeitzeugengespräche. Der<br />
Altlandeshauptmann von Nordtirol, Wendelin<br />
Weingartner, Bischof Reinhold Stecher<br />
oder Roland Riz, Sepp Innerhofer und noch<br />
viele mehr waren in diesem Rahmen bereits<br />
zu Besuch. Doch die Zeitgenossen vergangener<br />
Tage werden immer weniger und die<br />
mündlichen Berichte immer seltener. Bleibt<br />
also zu hoffen, dass eherne, steinerne und<br />
hölzerne Zeugen und Bräuche – beispielsweise<br />
das im Burggrafenamt traditionelle<br />
Fahnenschwingen zu Kirchfesten – die Zeit<br />
überdauern und ihrerseits den folgenden<br />
Generationen aufzeigen, was die Urväter<br />
und Väter geschaffen haben.<br />
Sylvia Rottensteiner<br />
48<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Ins Bild gerückt<br />
Heimatpflege<br />
35 Jahre Kalterer Heimatpflege<br />
Im Gespräch mit Vereinsobmann Gotthard Andergassen<br />
Nach der Ausschusssitzung im Vereinsraum: rechts Obmann Gotthard Andergassen<br />
und dessen Stellvertreterin Anna Maria Ramoser Sanin<br />
KF: Was würde ich als Besucherin in Ihrer<br />
Sammlung vorfinden?<br />
Gotthard Andergassen: Vor 35 Jahren begann<br />
alles mit einer erfolgreichen Ausstellung<br />
alter Bilder und Fotos von Kaltern. Die<br />
Fotos waren entweder Geschenke oder<br />
Leihgaben. Von den 600 gesammelten<br />
Bildern haben wir aufwändige und kostspielige<br />
Reproduktionen anfertigen lassen,<br />
die heute einen wesentlichen Teil unserer<br />
Sammlung ausmachen. Natürlich ist die<br />
Anzahl in den letzten Jahren stetig gewachsen.<br />
Neben Bildern und Fotos sammeln<br />
und ordnen wir auch sämtliche Sterbebildchen<br />
aller Kalterer und jener mit Bezug<br />
zu Kaltern. Das älteste davon stammt<br />
beispielsweise aus dem Jahre 1843. Aber<br />
dem nicht genug: Wir sehen es auch als<br />
wichtige Aufgabe an, sämtliche Schriften<br />
und Bücher über Kaltern und dessen Persönlichkeiten<br />
in chronologischer Reihenfolge<br />
zu sichern.<br />
Jeder Ort und jedes Dorf hat seine Besonderheiten, seine Geschichte mit ihren Höhen<br />
und Tiefen, aber auch mit ihren unverwechselbaren Persönlichkeiten. Kaltern verfügt<br />
darüber hinaus über drei weitere unschätzbare Magnete, die den Ort weit über<br />
die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt und beliebt gemacht haben. Zu allen vier<br />
Jahreszeiten stellt der Kalterer See für Besucher aus Nah und Fern ein abwechslungsreiches<br />
Ausflugsziel dar. Die malerische Rebenlandschaft, die sich über das ganze<br />
Überetsch erstreckt, lädt mit manchem edlen Tropfen überdies zu wahren Gaumenfreuden<br />
ein. Wer aber ganz hoch hinaus möchte, lässt sich von der traditionsreichen<br />
Mendelbahn in luftige Höhen entführen. Gotthard Andergassen spricht über den Einsatz<br />
des Vereins für Kultur und Heimatpflege Kaltern, welchen er seit 35 Jahren tatkräftig<br />
mitbestimmt.<br />
KF: Herr Andergassen, wir haben von Besonderheiten<br />
gesprochen, was zeichnet<br />
den Verein für Kultur und Heimatpflege<br />
Kaltern aus?<br />
Gotthard Andergassen: Ich glaube sagen<br />
zu dürfen, dass wir uns in mehreren<br />
Punkten von anderen Heimatpflegevereinen<br />
unterscheiden. Zum einen verfügen<br />
wir über einen eigenen Vereinsraum, der<br />
uns von der Gemeinde zur Verfügung gestellt<br />
wird. Dieser Raum dient nicht nur als<br />
Treffpunkt für die Mitglieder, er wird von<br />
uns auch als Archiv genutzt und gelegent-<br />
lich bei Ausstellungen für ein breites Publikum<br />
geöffnet. Zum anderen liegen unsere<br />
Schwerpunkte weniger im Bereich<br />
des Naturschutzes und dem Erhalt von<br />
historischer Bausubstanz; wir haben unsere<br />
Leidenschaft und unser Interesse<br />
vor allem auf die Dorfgeschichte gelenkt.<br />
In diesem Zusammenhang sammeln wir<br />
sämtliches Schriftgut, welches mit Kaltern<br />
und seinen Persönlichkeiten in Verbindung<br />
steht. Darüber hinaus erweitern<br />
wir die Sammlung regelmäßig mit eigenen<br />
Publikationen.<br />
Die Ausstellung mit historischen<br />
Wirtshausschildern zeigte so manches<br />
interessante Detail, wie beispielsweise<br />
die verspielte Vorlage für das ehemalige<br />
Gasthaus "Zur Rose".<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 49
Ins Bild gerückt<br />
Aus der Sammlung des Heimatpflegevereins Kaltern:<br />
Das Bild zeigt den Tonvinplatz auf einer Ansichtskarte aus<br />
dem Jahre 1911.<br />
Das Bild aus dem Jahre 2013 zeigt eindringlich, dass sich<br />
bis zum heutigen Tage – mit Ausnahme der Bildqualität – im<br />
historischen Dorfkern nichts geändert hat.<br />
KF: Der Verein publiziert auch selbst. In<br />
welchem Rahmen geschieht dies?<br />
Gotthard Andergassen: Wir publizieren seit<br />
Jahren zu unterschiedlichen Anlässen in<br />
Sachen Dorfgeschichte. Beispielsweise<br />
wurde das bereits seit Jahren vergriffene<br />
Werk „Die Mendel – ein Pass mit glanzvoller<br />
Geschichte“ von uns herausgegeben.<br />
Zudem veröffentlichen wir seit 2001 jeden<br />
Freitag im Überetscher Gemeindeblatt einen<br />
Artikel zu unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />
Bei einer Auflage von 4000 Exemplaren<br />
können wir so unsere Leserschaft<br />
bezüglich Dorfgeschichte auf einem aktuellen<br />
Wissensstand halten. Doch wir verfolgen<br />
mit den Veröffentlichungen noch<br />
einen weiteren Zweck: Da Kaltern noch<br />
über kein Dorfbuch verfügt, möchten wir<br />
so die Basis für eine Arbeit in diese Richtung<br />
schaffen.<br />
Ansicht der Marktgemeinde Kaltern um<br />
1825. Das Aquarell ist im Besitz des<br />
Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.<br />
In diesem Zusammenhang und zum stolzen Jubiläum hat Gotthard Andergassen eine<br />
Vereinschronik verfasst, welche nachfolgend in Auszügen wiedergegeben wird.<br />
2002<br />
„Kalterer Ehrentafel“ im Friedhof: Darauf sind die Namen von elf Persönlichkeiten<br />
aus Kaltern angeführt, die Außergewöhnliches geleistet und ihrem Heimatort<br />
Ehre gemacht haben und deren Ruf über die Grenzen des Landes<br />
gedrungen ist. In einem Faltblatt beschreibt der Verein das Lebenswerk der<br />
Geehrten und erläutert das Glaskunstwerk von Ursula Huber.<br />
2006<br />
Der Verein wirkt bei der Festschrift anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der<br />
Kellerei Kaltern mit und leistet Hilfestellung bei der Erfassung von 615 Kalterer<br />
Flurnamen für das Flurnamenprojekt des Landes Südtirol.<br />
2007<br />
Der Verein erstellt ein Verzeichnis der Dialektwörter „af Kåltrerisch“ und veröffentlicht<br />
diese im Gemeindeblatt.<br />
„350 Jahre Marktverleihung an Kaltern“: Im August-Heft des „Schlern“ veröffentlicht<br />
der Verein den Beitrag „Kaltern in alten Ansichten 1600–1900“,<br />
in dem dreißig Bilder mit Hauptaugenmerk auf den Dorfkern in Form eines<br />
Kataloges chronologisch wiedergegeben werden.<br />
2008<br />
Der Verein erwirbt zahlreiche alte Fotos von Kalterer Adelsfamilien bei der<br />
Versteigerung des Inventars des Ansitzes Schasser-Weihrauch-Di Pauli in der<br />
Goldgasse.<br />
2010<br />
Die Ausstellung „Die Überetscher- und Mendelbahn – Chance für die Zukunft“,<br />
gestaltet von Günter Denoth vom Verkehrsarchiv Tirol, in der Sparkassengalerie<br />
am Marktplatz und auf dem Mendelpass wird vom Verein getragen.<br />
2011<br />
Ab nun treffen sich die Vereinsmitglieder und Freunde der Heimatpflege regelmäßig<br />
einmal im Monat im Vereinsraum.<br />
2012<br />
Anna Maria Ramoser Sanin wird Stellvertreterin des Obmannes Gotthard Andergassen.<br />
Der Generationenwechsel wird eingeleitet.<br />
2013<br />
Der Verein organisiert die Ausstellung „Historische Wirtshausschilder“ mit<br />
150 Zeichnungen aus ganz Südtirol – davon acht aus Kaltern – von Heinrich<br />
Simmerle.<br />
<strong>2014</strong><br />
Zum 35. Gründungsjubiläum gibt der Verein gemeinsam mit der Umweltgruppe<br />
einen Kalender mit Naturfotos und historischen Postkarten zum<br />
Thema „Die Mendel“ heraus.<br />
50<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Arge Lebendige Tracht<br />
Heimatpflege<br />
Danke Karin und Monika!<br />
Zwei Säulen der Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht treten ab<br />
Monika Rechenmacher in der Vinschgauer Festtagstracht<br />
Karin Höller in der Burggräfler Tracht<br />
In der Arbeitsgemeinschaft Lebendige<br />
Tracht sind nicht nur alle Tracht tragenden<br />
Verbände vertreten, sondern auch der Bauernstand<br />
als wertvoller Hüter unserer Trachtenkultur.<br />
Karin Höller, ehemalige Landesleiterin<br />
der Südtiroler Bauernjugend, und<br />
Monika Rechenmacher, ehemalige Bezirksbäuerin<br />
des Vinschgaus, haben nach vielen<br />
Jahren ihre ehrenamtliche Mitarbeit bei der<br />
Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht beendet.<br />
Deshalb sei ihnen diese Seite gewidmet.<br />
Karin Höller<br />
Es war vor allem die Südtiroler Bauernjugend,<br />
die Ende der 1970er Jahre nach<br />
einer Beratungsstelle für Trachtenfragen<br />
verlangte. Kein Wunder also, dass die SBJ<br />
immer sehr engagierte Vertreter in die Arbeitsgemeinschaft<br />
entsandte.<br />
Die letzten 20 Jahre bekleidete Karin<br />
Höller aus Meran Untermais dieses Amt.<br />
Mit viel Fleiß und großem Einsatz setzte<br />
sie ihre Fachkompetenz in die Tat um. Bewusstseinsbildung<br />
gerade bei den Jugendlichen<br />
und das richtige Tragen der Tracht<br />
waren ihr immer ein Herzensanliegen. Immer,<br />
wenn man Hilfe brauchte, war Karin<br />
zur Stelle, kompetent, freundlich, verlässlich,<br />
ausdauernd! An ihre Stelle rückt nun<br />
Cilli Mittelberger vom Ritten nach.<br />
Die Mitglieder der Arge Lebendige Tracht<br />
danken Karin Höller für die langjährige gute<br />
Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihre<br />
neue Rolle als Mutter des kleinen Daniel<br />
von Herzen alles Gute! Sie wird aus ihm<br />
sicher einen strammen Burggräfler Trachtenträger<br />
machen!<br />
Monika Rechenmacher<br />
Sie war wie geschaffen für dieses Amt!<br />
Als Nählehrerin und spätere Direktorin der<br />
Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch<br />
hat Monika Rechenmacher, ausgebildete<br />
Trachtenschneiderin, sowohl in der Schule<br />
als auch in zahlreichen Kursen mit vielen<br />
Vinschgerinnen eine Tracht geschneidert.<br />
Schöne Trachten, die sich sehen lassen können!<br />
Dadurch hat sie wertvolle Arbeit zur<br />
Verbreitung und für den Erhalt der Tracht<br />
im Vinschgau geleistet! Gute zehn Jahre<br />
lang hat sie keine Mühen gescheut, um<br />
einerseits ihre Fähigkeiten in die Arbeitsgemeinschaft<br />
Lebendige Tracht einfließen<br />
zu lassen und andererseits von dort Anregungen<br />
in die Südtiroler Bäuerinnenorganisation<br />
hinauszutragen. Auf sie war immer<br />
Verlass. Was sie anpackte, hatte Kopf<br />
und Fuß. Dafür gebührt ihr großer Dank!<br />
Still sitzen und nichts tun ist nicht<br />
Monika’s Sache! Deshalb wünschen wir<br />
ihr für ihre vielfältigen Aktivitäten alles Gute!<br />
Die Tracht wird dabei für sie sicher immer<br />
einen großen Stellenwert haben.<br />
Agnes Andergassen<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 51
Arge Lebndige Tracht<br />
Bloß nicht wegwerfen!<br />
Impressionen vom 2. Südtiroler Trachten-Tauschmarkt<br />
Es war ein strahlend schöner Sonntag<br />
im Jänner, und doch fanden viele den Weg<br />
ins Bozner Kolpinghaus, um dort entweder<br />
ihre gebrauchten Trachten anzubieten oder<br />
Ausschau nach geeigneten Trachtenstücken<br />
zu halten.<br />
Und das ist das Schöne an so einem<br />
Tauschmarkt: man trifft Gleichgesinnte,<br />
diskutiert, verhandelt, fachsimpelt oder<br />
tauscht einfach Informationen aus. So<br />
gesehen war der Tauschtag ein schöner<br />
Erfolg, auch wenn vielleicht noch mehr<br />
alte Trachten hätten angeboten werden<br />
können, denn die Nachfrage war groß.<br />
Besonders gesucht wurden dieses Jahr<br />
Frauentschoapen, Gurten und Trachtenhüte,<br />
doch das Angebot war mager. Dafür<br />
fanden federkielbestickte Trachtenschuhe,<br />
wertvolle Schürzen, ja sogar ein<br />
Unterinntaler Hut und auch Trachtenschmuck<br />
leicht neue Abnehmerinnen.<br />
Vorbildfunktion<br />
Besonders gefreut hat uns Mitglieder<br />
der Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht,<br />
die wir den Trachten-Tauschmarkt organisiert<br />
haben, der Besuch unserer Trachtenfreunde<br />
aus Cortina d’Ampezzo, die eigens<br />
nach Bozen gekommen waren, um<br />
sich unser Tauschmarkt-Konzept anzuschauen.<br />
Elsa Zardini, die Präsidentin<br />
der Union di Ladins de Anpezo, ist eine<br />
überzeugte Trachtenträgerin und versucht<br />
mit ihren Mitarbeitern alles zu unternehmen,<br />
um das Wegwerfen der alten Trachten<br />
zu verhindern. Ein Tauschmarkt wird<br />
ins Auge gefasst.<br />
Ein Dank gebührt allen ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern, die zum guten Gelingen dieses<br />
Trachten-Tauchmarktes beigetragen<br />
haben. Ein Dank ergeht auch an den Heimatpflegeverband<br />
Südtirol, der die Spesen<br />
für den Saal übernommen hat.<br />
Agnes Andergassen<br />
Diese restlichen drei Paar Trachtenschuhe<br />
warten auf Abnehmerinnen.<br />
Bozner Frauentrachten wurden mit rotem,<br />
blauem und grünem Mieder angeboten.<br />
Hilde Koppelstätter betreute die<br />
Umkleideräume.<br />
52<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Arge Volkstanz<br />
Heimatpflege<br />
Tanzen in der Weihnachtszeit<br />
Winterlehrgang im Haus der Familie in Lichtenstern<br />
Die Teilnehmer des Winterlehrganges<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Volkstanz organisierte<br />
wieder vom 26. Dezember 2013<br />
bis zum Neujahrstag <strong>2014</strong> den Winterlehrgang<br />
im Haus der Familie in Lichtenstern<br />
am Ritten.<br />
Über 100 tanz- und musizierfreudige<br />
Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit einem<br />
Altersdurchschnitt von 34 Jahren hatten<br />
in dieser Zeit die Möglichkeit, sowohl Tiroler<br />
als auch Burgenländische Tänze zu<br />
erlernen. Die Tatsache, dass das Haus<br />
wieder bis auf das letzte Bett ausgebucht<br />
war, sowie die sehr gute Stimmung unter<br />
den Teilnehmern bestätigen die Beliebtheit<br />
des Lehrganges und zeigen, dass der Winterlehrgang<br />
bei den Teilnehmern gut ankommt.<br />
Perfekt mitgespielt hat in diesem<br />
Jahr auch das Wetter – der Neuschnee<br />
am Anreisetag war zwar eine Hürde bei<br />
der Anfahrt, diese wurde von den Teilnehmern<br />
jedoch durchwegs gut gemeistert.<br />
Neuheit: Winterolympiade<br />
Dieses Jahr wurde der Lehrgang erstmals<br />
von Michael und Tobias von der<br />
Volkstanzgruppe Villanders organisiert. Es<br />
wurden einige kleinere Neuigkeiten eingeführt,<br />
so zum Beispiel die Winterolympiade,<br />
bei welcher die Teilnehmer in Gruppen<br />
eingeteilt wurden und einen ganzen<br />
Nachmittag lang im Schnee verschiedene<br />
Spiele bewältigten.<br />
Tanzend in den Abend<br />
In den Abendstunden fanden zahlreiche<br />
Tanzveranstaltungen statt und man hatte die<br />
Möglichkeit, in Volkstänze aus der Schweiz,<br />
aus Griechenland oder Italien, aber auch<br />
in moderne Tänze wie Zumba oder Salsa<br />
hinein zu schnuppern. Die Gruppe „Zieler<br />
Gluat“ musste leider absagen; krankheitsbedingt<br />
konnten sie den geplanten<br />
Auftritt am Winterlehrgang nicht wahr-<br />
Zum offenen Tanzen fanden sich<br />
zahlreiche Besucher ein.<br />
nehmen. Beim Offenen Tanzen am 28.12.<br />
freuten sich alle auf den großen Ansturm<br />
und den tollen Abend mit Freunden und<br />
Besuchern aus Nah und Fern.<br />
Silvester im Fackelschein<br />
Zu Silvester tanzten alle gemeinsam beim<br />
Tiroler Fackeltanz in das neue Jahr hinein<br />
– umso schwerer fiel dann der Abschied<br />
am Neujahrstag. Ein großes Lob möchten<br />
wir an das Team des Hauses der Familie<br />
aussprechen, mit welchem es seit Jahren<br />
eine sehr gute Zusammenarbeit gibt.<br />
Michael Niederstätter<br />
In vielen Einheiten wurden neue Tänze<br />
einstudiert.<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 53
Heimatschutzverein Bozen<br />
Reiseeindrücke Venedig – Cividale<br />
Heimatschutzverein Bozen Südtirol am 5. und 6. Januar <strong>2014</strong> auf Kulturfahrt<br />
land während der Brautwerbung um die<br />
Viscontitochter eine Fortsetzung seiner<br />
weitsichtigen Politik.<br />
Kunst und Architektur<br />
Der Wirtschaftshistoriker Federico Pigozzo erklärt den Lebenslauf eines Fernhändlers,<br />
dessen Figur im Hintergrund eine eiserne Nase zeigt.<br />
Nach koscherem Mittagsmahl mit einem<br />
guten Pinotage hatte der Himmel ein Einsehen<br />
und der Spaziergang in entlegene<br />
Ecken des Sestier Cannaregio fand im Trockenen<br />
statt und hatte einen seiner Höhepunkte<br />
im Besuch der Kirche Santa Maria<br />
dell’Orto mit den beeindruckenden<br />
Gemälden Tintorettos und Cima de Coneglianos.<br />
Der Übergang von der Gotik<br />
zur Renaissance konnte anhand der Gemälde,<br />
die eine neue Architektur vorbereiteten,<br />
gut verfolgt werden. Ebenso der<br />
Weg von der Zentralperspektive Cima de<br />
Coneglianos zur geradezu schwindelerregenden<br />
Perspektive einer Aufwärtsspirale<br />
der Treppe, die das Mädchen Maria zum<br />
Tempel hinaufsteigt.<br />
Zu noch nachtschlafender Zeit am Sonntagmorgen<br />
brachen dreißig Mitglieder des<br />
Heimatschutzvereins im Bus von Silbernagl<br />
auf und vertauschten den heftigen Wintereinbruch<br />
der Berge mit strömendem Regen<br />
in der Lagune von Venedig.<br />
Die Stadt, nass von oben und von unten,<br />
bot sich ungewohnt leer – da blieb wohl<br />
so mancher lieber gemütlich zu Hause.<br />
Selbst auf dem Canale Grande herrschte<br />
ungewohnte Ruhe.<br />
Geschichtlicher Hintergrund<br />
Schon im Bus hatte Herr Rizzolli die<br />
noch schlaftrunkene Gemeinde mit präzisen<br />
Daten und Folgerungen zur Politik<br />
des Habsburger Herrschers Rudolf IV.<br />
informiert. Wer aufmerksam war, konnte<br />
verstehen, warum Rudolf IV. immer der<br />
rechte Mann am rechten Platz zur rechten<br />
Zeit war. Ihm lag daran, die Verkehrsund<br />
Handelswege über die Alpen in sein<br />
Reich einzubinden. Dabei versicherte er<br />
sich der wohlwollenden Haltung der damaligen<br />
europäischen Handelsgroßmacht<br />
Venedig mit einem einwöchigen Besuch<br />
beim Dogen. Die Serenissma bot alles<br />
auf, um den Habsburger zu beeindrucken<br />
und ihm zu zeigen, dass mit ihr im<br />
Ernstfall nicht zu spaßen sei. Sie ließ sich<br />
den Besuch ein wahres Vermögen kosten.<br />
Fachkundige Führung<br />
Seinen Spuren wollten wir durch die<br />
Pfützen des Markusplatzes mit hochgeschlagenen<br />
Krägen, bemützt und beschirmt<br />
folgen. Dazu hatte sich der Wirtschaftshistoriker<br />
Federico Pigozzo liebenswürdigerweise<br />
als Führer bereit erklärt. Nach<br />
dem schönsten Salon Europas, dem Markusplatz,<br />
den echte Venezianer üblicherweise<br />
meiden, erreichten wir das andere<br />
Venedig im Ghetto, das bei diesem Wetter<br />
vor dem Mahnmal der deportierten<br />
Juden während der deutschen Besatzung<br />
1943-45 doch ziemlich bedrückend<br />
wirkte. Rudolf IV. hatte sich dagegen der<br />
Mitarbeit der jüdischen Bürger für das Finanz-<br />
und Wirtschaftswesen versichert.<br />
Leider verhinderte sein Tod 1365 in Mai-<br />
Messe mit besonderem Akzent<br />
Die Nacht wurde in Udine verbracht, deren<br />
schöne Altstadt im Dunkel mehr verbarg<br />
als offenbarte – ausgeglichen aber<br />
durch vorzügliches Abendessen und eine<br />
geruhsame Nacht. Wieder hieß es früh aufstehen,<br />
um in Cividale an der Messa dello<br />
Spadone zur Epifania del Signore in der<br />
Pfarrkirche Santa Maria Assunta teilzunehmen.<br />
Ausgerechnet ein Heidelberger<br />
Wissenschaftler, Gerald Schwedler, hatte<br />
2003 mit seinem Werk „Die Schwertmesse<br />
von Cividale del Friuli: ein spätmittelalterliches<br />
Ritual“ auf Marquard von Randeck<br />
hingewiesen, der sich zur Demonstration<br />
seiner weltlichen Macht als Patriarch<br />
von Aquileia das Schwert vom Vizedekan<br />
des Kapitels während der Messe überreichen<br />
ließ. Der Zelebrant der Messe zeigt<br />
nun in der Wiederbelebung dieses Rituals<br />
das Schwert den Geistlichen und der<br />
Gemeinde, während er zusätzlich einen<br />
kriegerischen Helm trägt. Wert wird aber<br />
darauf gelegt, dass mit dem Schwert nicht<br />
gesegnet wird.<br />
54<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Heimatpflege<br />
Die Reisegruppe vor dem Natisone in Cividale del Friuli<br />
Diese besondere Messe fand in überfüllter<br />
Kirche mit allen Honoratioren, Gästen<br />
und Bürgern der Stadt festlich als<br />
lateinisches Hochamt statt, begleitet von<br />
teilweise sehr ergreifender Musik, die auf<br />
lokale Kompositionen zurückgeht. Auch die<br />
inhaltlich und rhetorisch ausgezeichnete<br />
Predigt beeindruckte die Zuhörer sichtlich.<br />
Diese Messe, von gutem christlichen<br />
Geist erfüllt, ließ sicherlich niemanden unbeeindruckt<br />
und war der Höhepunkt der<br />
gemeinsamen Fahrt.<br />
Auf den Spuren der<br />
Langobarden<br />
Danach wurde der langobardische Tempietto<br />
im Kloster von Santa Maria in Valle,<br />
dem eigentlichen Mittelpunkt der Stadt<br />
hoch über dem rauschenden Fluss Natisone,<br />
besucht, von deren Terrasse man<br />
einen großartigen Blick auf Stadt, Landschaft<br />
und beschneite Alpengipfel hat. Immer<br />
noch fördern Ausgrabungen im Kloster<br />
und in der Stadt neue Erkenntnisse<br />
über die langobardische Geschichte der<br />
Stadt und ihrer Position im Patriarchat von<br />
Aquileia zutage. Atmosphärisch und baukulturell<br />
ist Cividale als Teil des UNESCO-<br />
Welterbe immer wieder eine Reise wert.<br />
Leider haben auch dort am Rande der Altstadt<br />
grausige moderne Architekturentgleisungen<br />
angedockt, die als Beispiele heutiger<br />
Baukultur nur abschreckend wirken.<br />
Allerlei Wissenswertes über<br />
Weine des Friaul<br />
Ein gemeinsames Mittagessen ließ aber<br />
keine schwermütigen Gedanken über die<br />
heutige Kultur aufkommen und der Nachmittag<br />
gehörte der Besichtigung der Villa<br />
Claricini Dornpacher, nach dem Tod der<br />
letzten kinderlos gebliebenen Gräfin Claricini<br />
1978 eine Stiftung mit angeschlossenem<br />
Weingut. Dort gab es als krönenden<br />
Abschluss eine Weinprobe, bei<br />
der vor allem die exzellente Qualität des<br />
Tocai Friulano (so darf dieser Wein laut<br />
Die Schwertmesse von Cividale del Friuli<br />
EU-Regelung nicht mehr heißen, Tocai<br />
ist für Ungarn reserviert!) und der autochthonen<br />
Rebsorte des Friaul, Refosco<br />
del Peduncolo rosso, hervorstachen. Das<br />
Weingut Claricini hat dank seines Kellermeisters<br />
zahlreiche Auszeichnungen erhalten.<br />
So besänftigt und eingelullt erreichte<br />
eine zufriedene Gesellschaft Bozen<br />
zur Mitternacht.<br />
Ein großes Kompliment und herzlicher<br />
Dank gelten dem Obmann, Helmut Rizzolli,<br />
für die hervorragende Vorbereitung einer<br />
viel zu kurzen aber eindrucksvollen Reise.<br />
Andreas Gottlieb Hempel<br />
<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 55
Impressum<br />
Mitteilungsblatt des Verbandes Südtiroler<br />
Musikkapellen, des Südtiroler Sängerbundes<br />
und des Heimapflegeverbandes Südtirol<br />
Eigentümer und Herausgeber:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen<br />
Ermächtigung Landesgericht Bozen<br />
<strong>Nr</strong>. 27/1948<br />
Schriftleiter und im Sinne des Pressegesetzes<br />
verantwortlich:<br />
Dr. Alfons Gruber<br />
Als Pressereferenten für die Darstellung der<br />
entsprechenden Verbandsarbeit zuständig:<br />
VSM: Stephan Niederegger,<br />
E-Mail: kulturfenster@vsm.bz.it<br />
SCV: Paul Bertagnolli,<br />
E-Mail: bertagnolli.paul@rolmail.net<br />
HPV: Sylvia Rottensteiner,<br />
E-Mail: rottensteiner.sylvia@gmail.com<br />
Unverlangt eingesandte Bilder und Texte<br />
werden nicht zurückerstattet.<br />
Redaktion und Verwaltung:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />
I-39100 Bozen, Schlernstraße 1, Waltherhaus<br />
Tel. 0471 976387 - Fax 0471 976347<br />
E-Mail: info@vsm.bz.it<br />
Einzahlungen sind zu richten an:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen,<br />
Waltherhaus<br />
Raiffeisen-Landesbank, BZ<br />
IBAN: IT 60S03493 11600 0003000 11771<br />
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Jahresbezugspreis: Euro 20<br />
Gefördert von der Kulturabteilung<br />
der Südtiroler Landesregierung.<br />
Druck: Ferrari-Auer, Bozen<br />
Das Blatt erscheint als Zweimonatszeitschrift,<br />
und zwar jeweils am 15. <strong>Februar</strong>, April, Juni,<br />
August, Oktober und Dezember.<br />
Redaktionsschluss ist der 15. des jeweiligen<br />
Vormonats.