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KulturFenster Nr. 01|2014 - Februar 2014

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Poste Italiane SpA – Sped. in a.p.<br />

-70% – NE BOLZANO – 65. Jahrgang<br />

<strong>Nr</strong>. 1 | FEBRUAR | <strong>2014</strong><br />

<strong>KulturFenster</strong><br />

Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />

Die Jugend ist unsere Zukunft<br />

Macht und Verantwortung am Dirigentenpult<br />

Heimat wahrnehmen


• Geleitwort •<br />

Apropos Gesundheit<br />

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit<br />

ist alles nichts, sagte einmal der<br />

große deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer<br />

(1788 bis 1860). Die Kehrseite<br />

von Gesundheit ist die Krankheit. Sie kann<br />

in verschiedenen Facetten den Menschen<br />

bedrängen – als harmlose Grippe mit Kopfweh,<br />

als bösartige Geschwulst oder auch<br />

als Hirnblutung mit lebensbedrohlicher<br />

Wirkung.<br />

Der ärztlichen Kunst und wohl auch einem<br />

gütigen Schutzengel, der weit seinen Mantel<br />

ausbreitet, verdanken es viele Menschen,<br />

dass ihre Krankheit wieder geheilt werden<br />

konnte. So ist es auch mir ergangen. Ich<br />

war fast vier Monate krankheitshalber außer<br />

Gefecht, bin nun wieder fit und kann das<br />

<strong>KulturFenster</strong> wieder betreuen. In diesem<br />

Zusammenhang ist es mir ein Anliegen, allen<br />

jenen zu danken, die mir die Daumen<br />

gehalten haben, die mich besucht und mir<br />

mit ihren Telefonaten und mittels Briefen<br />

ihre Genesungswünsche übermittelt haben.<br />

Ich danke allen für ihre Solidarität, insbesondere<br />

gilt mein Dank dem Obmann des<br />

VSM Pepi Fauster, der mir – auch im Namen<br />

von Südtiroler Chorverband und Heimatpflegeverband<br />

– die besten Wünsche im<br />

letzten Geleit des KF ausgesprochen hat.<br />

Apropos Gesundheit: Es ist mittlerweile fast<br />

eine Binsenweisheit, dass Musik im Allgemeinen<br />

und Gesang im Besonderen eine<br />

positive Wirkung auf die Menschen hat. Dabei<br />

ist es wichtig, Musik nicht nur zu konsumieren,<br />

sondern auch selbst zu gestalten.<br />

So plant im kommenden Frühjahr der<br />

Südtiroler Chorverband wieder eine Reihe<br />

von interessanten Veranstaltungen, mit<br />

denen vor allem Kinder und Jugendliche<br />

angesprochen werden. Die Devise lautet:<br />

Wenn einer alleine singt, ist das einzigartig,<br />

wenn viele zusammen klingen, ist das<br />

ein echtes Erlebnis. Obmann Erich Deltedesco<br />

ermuntert alle, möglichst zahlreich<br />

diese Angebote zu nutzen.<br />

Alfons Gruber<br />

• Inhalt •<br />

• Chorwesen<br />

Singen als Erlebnis 4<br />

Jugend singt <strong>2014</strong> –<br />

Anmeldungen noch möglich 5<br />

Natur und Kultur in<br />

Gemeinschaft erleben 6<br />

Erfolgreiche Fortbildung im<br />

Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau 7<br />

P. Urban feierte 60. Geburtstag 8<br />

Singkreis Runkelstein als<br />

Botschafter Südtirols in Wien 9<br />

Kirchenchor Schalders<br />

feierte 125-Jahr-Jubiläum 10<br />

Weihnachtskonzert des<br />

Kirchenchores St. Cäcilia Vilpian 11<br />

Freude am Gospel mit Living Voic 12<br />

Stimmgabel 13<br />

• Blasmusik<br />

Siebter Stammtisch der<br />

Jugendleiter im VSM-Bezirk Bruneck 21<br />

Dritte Aufl age des<br />

Bezirksjugendblasorchesters Pustertal 22<br />

Erste-Hilfe-Kurs<br />

für Dirigenten des VSM Bruneck 23<br />

VSM-Bezirk Schlanders:<br />

Bezirksblasorchester 50 plus 24<br />

Großes Bozner Blechbläserensemble<br />

konzertiert 25<br />

Sinfonische Blasmusik mit<br />

Saxofon-Zauber 26<br />

Dreikönigskonzert der<br />

Algunder Musikkapelle 27<br />

Interview mit Stefan Gasser,<br />

Obmann der MK Schabs 28<br />

Musik besser verstehen<br />

(neues Buch von Othmar Moroder) 30<br />

Sensationelle CD-Einspielungen 31<br />

Mit Blasmusik durch die EU<br />

(Österreich und Portugal) 32<br />

Musikpanorama 34<br />

• Heimatpflege<br />

Heimat wahrnehmen, bewahren<br />

und pfl egen 43<br />

Der Kirchenchor Marling und die<br />

Marlinger Messe 45<br />

Jahreshauptversammlung am<br />

5. April in Bozen 45<br />

Hände weg vom Rittner Bahnl 46<br />

Von Pataunen und Fahenschwingern 47<br />

35 Jahre Kalterer Heimatpfl ege 49<br />

Zwei Säulen der Arge Lebendige<br />

Tracht treten ab 51<br />

Bloß nicht wegwerfen! 52<br />

Tanzen in der Weihnachtszeit 53<br />

Reiseeindrücke Venedig-Cividale 54<br />

2<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Vorweg<br />

Chorwesen<br />

Die Jugend ist unsere Zukunft<br />

Schon wieder stehen wir am Anfang eines<br />

neuen Jahres und das alte mit seinen vielen<br />

schönen Erlebnissen beim gemeinsamen<br />

Singen und mit seinen großartigen musikalischen<br />

Höhepunkten liegt hinter uns. Das<br />

Singen und das Chorleben lebendig erhalten,<br />

das wird unser Bestreben auch in diesem<br />

Jahr wieder sein.<br />

Stand das vergangene Jahr im Zeichen<br />

des Gesamttiroler Wertungssingens, so ist<br />

das Jahr <strong>2014</strong> vornehmlich den Kindern<br />

und Jugendlichen gewidmet. Der Südtiroler<br />

Chorverband war und ist immer sehr bemüht<br />

gerade die Aus- und Weiterbildung<br />

im Bereich „Singen mit Kindern und Jugendlichen“<br />

zu fördern und Kinder und<br />

Jugendliche für das Singen, für die Chormusik<br />

zu begeistern. Beim Südtiroler Jugendchortreff<br />

im Schloss Maretsch in Bozen<br />

und beim Treffen vieler Kinderchöre<br />

des Landes im Vereinshaus „Peter Thalguter“<br />

in Algund soll in besonders intensiver<br />

Form auf den Wert des Singens für junge<br />

Menschen aufmerksam gemacht werden.<br />

Der Nährboden für das Singen muss bereits<br />

in der frühen Kindheit bereitet werden.<br />

Je eher der Same gesät wird, desto<br />

reicher und üppiger kann die Frucht aufgehen.<br />

Diese Aussaat ist für das Chorwesen<br />

in unserem Lande, vor allem aber für<br />

den Nachwuchs in unseren Chören von<br />

existenzieller Bedeutung. Es gibt keine<br />

Patentrezepte, aber alle gemeinsam,<br />

auch im Kontakt und im Austausch mit<br />

den zuständigen Bildungseinrichtungen,<br />

werden wir weiterhin an Lösungsmöglichkeiten<br />

arbeiten.<br />

Die Chorlandschaft Südtirols ist facettenreich,<br />

originell und lebendig. Dies verdanken<br />

wir dem ehrenamtlichen Engagement vieler<br />

Chorleiterinnen und Chorleiter, die in Stadt<br />

und Land in hervorragender Weise pädagogisch<br />

tätig sind und denen es immer wieder<br />

gelingt, auch junge Menschen für den Chorgesang<br />

zu gewinnen. So können wir uns bis<br />

in die kleinsten Ortschaften hinein über die<br />

Klangpracht der heimischen Chorlandschaft<br />

freuen. Kinder- und Jugendchöre wirken an<br />

der Seite von Frauen- und Männerchören,<br />

Singgemeinschaften eifern mit Kirchenund<br />

Kammerchören um die „Wette“. Dieses<br />

freundschaftliche Miteinander von Chorgemeinschaften<br />

aller Gattungen ist ein Charakteristikum<br />

der Südtiroler Chorszene. Der Wille<br />

sich ständig weiterzuentwickeln ist ein weiteres<br />

Merkmal, das die vielen tausend Sängerinnen<br />

und Sänger unseres Landes eint.<br />

Das Wissen um den Fortbildungswillen ist für<br />

die Verantwortlichen im Verband Verpflichtung<br />

und Ansporn auch in diesem Jahr wiederum<br />

vielfältige und hochqualifizierte Schulungsangebote<br />

anzubieten für alle Sparten<br />

des chorischen Singens vom Sakralen zum<br />

Profanen, von der Renaissance über Klassik<br />

und Romantik zur Moderne, vom Volkslied<br />

bis zu Musical und Pop. Das Fortbildungsprogramm<br />

<strong>2014</strong> beinhaltet Angebote<br />

für alle Altersbereiche und für unterschiedlichste<br />

Zielgruppen. Ich bitte Sie, verehrte<br />

Obleute, Chorleiterinnen und Chorleiter das<br />

wiederum reichhaltige Schulungsprogramm<br />

in den eigenen Chören und darüber hinaus<br />

bekanntzugeben und zu bewerben. Alle Informationen<br />

zu den Schulungen und Veranstaltungen<br />

finden sie unter www.scv.bz.it.<br />

Vollversammlung des<br />

Südtiroler Chorverbands<br />

Ein Mann, dem der Chorgesang besonders<br />

am Herzen liegt, feierte vor kurzem<br />

seinen 60. Geburtstag: P. Urban Stillhard.<br />

Als langjähriger Vorsitzender des Verbandes<br />

der Kirchenchöre Südtirols und als langjähriger,<br />

fachkundiger Mitarbeiter im Musikrat<br />

des Südtiroler Chorverbandes hat<br />

er sich immer für das enge und freundschaftliche<br />

Miteinander der beiden Verbände<br />

eingesetzt und hat die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Verband<br />

der Kirchenchöre und dem Chorverband<br />

in gemeinsamen Zielen der Chorerziehung<br />

immer unterstützt und gefördert. Von seinem<br />

großen Wissen, von seiner Herzlichkeit,<br />

von seiner Fachkompetenz konnten<br />

wir all die Jahre profitieren.<br />

Seine Aufgabe als künstlerischer Leiter<br />

der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer<br />

Chorverbände versieht er mit äußerster Professionalität<br />

und großem persönlichen Einsatz.<br />

Persönlich habe ich in P. Urban nicht<br />

nur einen wertvollen Berater, sondern auch<br />

einen hochgeschätzten Freund gefunden.<br />

In Dankbarkeit gratuliere ich ihm im Namen<br />

des Südtiroler Chorverbandes, aber<br />

auch im Namen der AGACH zum runden<br />

Geburtstag herzlichst und wünsche das<br />

Allerbeste für die Zukunft.<br />

Uns allen, Sängern und Sängerinnen,<br />

Chorleitern und Chorleiterinnen, wünsche<br />

ich auch für das laufende Jahr viele neue<br />

Impulse und Chancen der Weiterentwicklung<br />

im Gesang und im Chorleben.<br />

Erich Deltedesco,<br />

Obmann des Südtiroler Chorverbandes<br />

Am Samstag, 22. März <strong>2014</strong>, mit Beginn um 15 Uhr, findet im Haus Voitsberg in<br />

Vahrn die Vollversammlung des Südtiroler Chorverbands statt. Die Vollversammlung<br />

ist eine gute Gelegenheit, sich zu treffen, sich auszutauschen und wichtige<br />

Themen, die das Chorwesen in Südtirol betreffen, zu besprechen. Alle Vertreter<br />

der Chöre sind herzlich eingeladen, diesen Termin wahrzunehmen und an der Versammlung<br />

teilzunehmen.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 3


Das Thema<br />

Singen als Erlebnis<br />

Jugendveranstaltungen des Südtiroler Chorverbands<br />

Jugendliche, die gerne mit ihresgleichen singen, sind eingeladen, zum Jugendchortreff auf Schloss Maretsch zu kommen.<br />

Mit zahlreichen Projekten machte der<br />

Südtiroler Chorverband aus einer langen<br />

Tradition heraus in den letzten Jahren zunehmend<br />

die Förderung des Gesangs bei<br />

Kindern und Jugendlichen zu einem wichtigen<br />

Schwerpunkt.<br />

Dies bestätigen erfolgreiche Initiativen<br />

wie das beliebte Projekt klaNg, durch das<br />

der Chorgesang in Südtirols Schulen wieder<br />

vermehrt Fuß fasst oder die „Begabtenförderung“<br />

durch die Einrichtung des<br />

Landesjugendchors Südtirol. Daneben gibt<br />

es auf die Jugend ausgerichtete Fortbildungen<br />

v.a. im Sommer.<br />

Besonders wichtig für die Bildung eines<br />

positiven Images des Chorgesangs bei Kindern<br />

und Jugendlichen sind aber auch Veranstaltungen,<br />

die die Kinder- und Jugendchöre<br />

des Landes zusammentreffen lassen.<br />

Solche Veranstaltungen stärken die Identität<br />

der Chöre nach innen und nach außen,<br />

aber auch das Selbstbewusstsein der<br />

singenden Jugendlichen. So sind die beiden<br />

Veranstaltungen im kommenden Mai<br />

eine gute Gelegenheit für alle Chorleiter/<br />

innen und alle Chöre am Auftrag der Förderung<br />

des Chorgesangs mitzuarbeiten.<br />

Südtiroler Jugendchortreff:<br />

„Groove im Chor“<br />

Klassiker aus Rock, Pop und Gospel,<br />

Crossover und Vocal Percussion: der „Südtiroler<br />

Jugendchortreff“ verspricht Spaß<br />

und Freude für die Teilnehmer. Am Samstag,<br />

17. Mai <strong>2014</strong> sind Jugendchöre, aber<br />

auch einzelne Sängerinnen und Sänger<br />

ab 16 und interessierte Chorleiter/innen<br />

eingeladen, nach Bozen ins Schloss Maretsch<br />

zu kommen und gemeinsam mit<br />

den Sängern und Sängerinnen des Landesjugendchors<br />

Südtirol einen Tag lang<br />

Musik und Gesang gemeinsam zu erleben<br />

und Freude am „Groove“. Treffpunkt<br />

ist um 9.30 Uhr.<br />

Der Landesjugendchor Südtirol ist ein<br />

Ensemble von motivierten jungen Sängern<br />

und Sängerinnen, die mit ihrem<br />

Engagement und ihrem Können den Jugendlichen<br />

wertvolle Impulse geben können.<br />

Tipps für die Stimme werden die Jugendlichen<br />

von erfahrenen Referenten<br />

erhalten und sich gemeinsam auf das<br />

Abschlusskonzert am Abend um 19.30<br />

Uhr vorbereiten.<br />

„Wenn einer alleine singt, ist das einzigartig,<br />

wenn viele zusammen klingen, ist das<br />

ein echtes Erlebnis!“ Unter diesem Motto<br />

wird der Schulmusiker, Dirigent und Autor<br />

Markus Detterbeck aus Bensheim mit den<br />

Teilnehmern arbeiten. Sein Forschungsschwerpunkt<br />

ist aufbauende Chorarbeit,<br />

er ist als Musikpädagoge, Dirigent, Komponist<br />

und Autor tätig und unterrichtet an<br />

verschiedenen deutschen Musikhochschulen.<br />

Prägend für ihn war auch sein vierjähriger<br />

Aufenthalt in Südafrika und seine Zusammenarbeit<br />

mit Musikern und Chören<br />

aus Südafrika.<br />

Eine Besonderheit des Jugendchortreffs<br />

ist die „Vocal Percussion“, bei der die Stimme<br />

zum Musikinstrument wird: Referent in diesem<br />

Bereich ist Andreas Kuch aus Weimar.<br />

Seit 2006 beschäftigt sich der Schulmusiker<br />

intensiv mit der Imitation von Instrumenten<br />

und Vocal Bands. Wer an diesem<br />

großen musikalischen Gemeinschaftserlebnis<br />

teilhaben und neue Erfahrungen sammeln<br />

will, kann sich bis Dienstag, 1. April<br />

<strong>2014</strong>, beim Südtiroler Chorverband anmelden.<br />

Für geschlossene Chöre übernimmt<br />

der Südtiroler Chorverband die Busspesen.<br />

4<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Jugend singt <strong>2014</strong><br />

Anmeldungen noch möglich<br />

Unter dem Motto „Musik liegt in der Luft“<br />

werden im kommenden Frühjahr wieder zahlreiche<br />

Kinder- und Jugendchöre aus dem<br />

ganzen Land zusammentreffen, und zwar<br />

am Freitag, 23. Mai <strong>2014</strong>, im Vereinshaus<br />

„Peter Thalguter“ in Algund.<br />

„Jugend singt“ soll auch in dieser Auflage<br />

wieder ein Ansporn sein für die jungen<br />

Sänger und Sängerinnen und ihre<br />

Chorleiter und Chorleiterinnen, sich intensiv<br />

mit Chorwerken auseinanderzusetzen,<br />

Gemeinschaft zu pflegen, neue Impulse zu<br />

bekommen. Eingeladen zur Teilnahme an<br />

„Jugend singt“ sind geschlossene Klassen,<br />

Musikzugklassen, Auswahlklassen, Schulchöre<br />

der Grund- und Mittelschule sowie<br />

Kinder- und Musikschulchöre.<br />

Die Chöre können wählen, ob sie ihren<br />

Vortrag von einer Jury bewerten lassen<br />

wollen oder nicht. Auch ein Jurorengespräch<br />

ist möglich. Die Chöre können<br />

sich aber auch für das freie Singen (ohne<br />

Bewertung) auf Straßen und Plätzen, in öffentlichen<br />

Einrichtungen, in Altersheimen<br />

und Krankenhäusern melden.<br />

Für das Singen mit Bewertung sind<br />

maximal zehn Minuten Auftrittszeit pro<br />

Singgruppe vorgesehen. Ein Lied muss a<br />

cappella gesungen, die anderen können<br />

instrumental begleitet werden. Die Instrumente<br />

müssen von Schülern bzw. Schülerinnen<br />

der Schule bzw. von Mitgliedern<br />

der Chöre gespielt werden. Die Lieder können<br />

durch passende Bewegungsspiele er-<br />

gänzt werden. Beim freien Singen können<br />

drei bis fünf Lieder vorgetragen werden.<br />

Die Singgruppe mit der höchsten Punktezahl<br />

wird den Südtiroler Chorverband beim<br />

Kinderchorfestival 2015 in Wien vertreten.<br />

Außerdem werden schöne Sachpreise<br />

verlost.<br />

Die Schirmherrschaft über Jugend singt<br />

<strong>2014</strong>, das vom Südtiroler Chorverband<br />

und vom Deutschen Schulamt veranstaltet<br />

wird, hat Alt-Landeshauptmann Luis<br />

Durnwalder inne.<br />

Die Anmeldung ist mittels Anmeldeformular,<br />

das bei den Chören aufliegt, an<br />

die Geschäftsstelle des Südtiroler Chorverbandes<br />

zu richten, die auch weitere Informationen<br />

erteilt.<br />

Für „Jugend singt <strong>2014</strong>“ können sich Chöre noch anmelden.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 5


Aus Verband und Bezirken<br />

Natur und Kultur in<br />

Gemeinschaft erleben<br />

Bezirk Bozen veranstaltete Kulturfahrt nach Österreich<br />

Die Teilnehmer der Kulturfahrt des Bezirkes Bozen<br />

Wie bereits Tradition, organisierte der Bezirk<br />

Bozen im Südtiroler Chorverband auch<br />

im abgelaufenen Jahr den Besuch besonderer<br />

Veranstaltungen. Nachdem die Kulturfahrten<br />

der letzten Jahre großen Anklang<br />

gefunden hatten, lud Bezirksobmann Georg<br />

Patauner mit seinem rührigen Ausschuss<br />

zu einer Fahrt zum Neusiedlersee im Burgenland.<br />

Höhepunkte der Zweitagesfahrt<br />

waren der Besuch der Operette „Der Bettelstudent“<br />

im Rahmen der Seefestspiele<br />

Mörbisch 2013, der Besuch des Steppennationalparks<br />

Neusiedler See–Seewinkel<br />

und des Benediktinerstifts Melk in Niederösterreich.<br />

62 Sänger und Sängerinnen von 21<br />

Chören nahmen am 24. und 25. August<br />

2013 an der Kulturfahrt teil und erreichten<br />

am Nachmittag Illmitz am Neusiedlersee,<br />

wo sie vor Sonnenuntergang mit<br />

der Fähre über den See zur Seebühne in<br />

Mörbisch fuhren. Die Bühne war großzügig<br />

angelegt. Die Bühnenbilder wechselten<br />

von herrschaftlichen, barocken Häusern<br />

bis zu stilisierten Bäumen, alles in<br />

stimmungsvolles Licht getaucht. Trotz gelungener<br />

Zwischenräume blieb der Blick<br />

auf den hinter der Bühne liegenden Neusiedlersee<br />

allerdings etwas beschränkt.<br />

„Der Bettelstudent“<br />

Die Operette „Der Bettelstudent“ von<br />

Carl Millöcker spielt zu Beginn des achtzehnten<br />

Jahrhunderts in Krakau in Polen,<br />

das unter sächsischer Fremdherrschaft<br />

stand. Im Stück geht es um Krieg, Rache<br />

und Liebe. Ein verschmähter Oberst Ollendorf<br />

rächt sich an seiner angebeteten<br />

polnischen Komtesse Laura Nowalska. Er<br />

intrigiert, spielt Amor für die auf einen reichen<br />

Edelmann wartende Komtesse und<br />

verkuppelt sie an den gekauften, verurteilten<br />

Aufständischen Symon. Am Ende befreien<br />

die polnischen Aufständischen Krakau<br />

von den sächsischen Unterdrückern.<br />

Ollendorf ist entmachtet, und Laura, die inzwischen<br />

ihre unerschütterliche Liebe für<br />

den Bräutigam entdeckt hat, schließt Symon<br />

glücklich in die Arme.<br />

Die Operette sorgt seit ihrer Uraufführung<br />

am Theater an der Wien im Jahr<br />

1882 für Begeisterung. Die Inszenierung<br />

von Ralf Nürnberger glänzt im dramaturgischen<br />

Aufbau. Unter den Darstellern<br />

sind erfahrene und junge Künstler, welche<br />

durchwegs ein hohes Gesangsniveau aufweisen.<br />

Das Festival-Orchester Mörbisch<br />

mit Dirigent Uve Theimer spielt in einem<br />

neuen an die Bühne angebauten Proberaum<br />

und ist, auch Dank einer feinen Tontechnik,<br />

sehr überzeugend und den Sängern<br />

ein verlässlicher Partner. Der neuen<br />

6<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Intendantin Dagmar Schellenberger ist es<br />

gelungen, den Seespielen ihren Stempel<br />

aufzudrücken: Operette pur, die Musik<br />

und das Schauspiel im Zentrum.<br />

Die Vorstellung endete mit farbenprächtigen<br />

Wasserspielen und einem<br />

einmaligen Feuerwerk, das minutenlang<br />

die Dunkelheit erhellte. Die Sänger und<br />

Sängerinnen des Bezirks Bozen verabschiedeten<br />

sich gemeinsam mit dem gesamten<br />

Publikum mit einem langanhaltenden<br />

Beifall.<br />

„Hilfe, mein Chor<br />

sinkt!“<br />

Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau – Erfolgreiche<br />

Fortbildung<br />

Nationalpark Neusiedler See<br />

Am Morgen des zweiten Tages erwanderte<br />

die Gruppe, geführt von Nationalpark-Rangern<br />

und ausgestattet mit dem<br />

Fernglas, den Nationalpark Neusiedler<br />

See – Seewinkel, wo Pflanzen und Tierarten<br />

aus alpinen, pannonischen, asiatischen,<br />

mediterranen und nordischen<br />

Gebieten aufeinander treffen. Im Altschilf<br />

brüten Reiher und Löffler, Tausende von<br />

Schilfsingvögeln sind auf der 180 km²<br />

großen Naturzone zu Hause und abertausende<br />

Zugvögel nutzen sie als Rastund<br />

Nahrungsplatz. Den landseitigen<br />

Rand des Schilfgürtels bewohnen auch<br />

Rehe, Wildschweine und Rothirsche. In<br />

der Naturzone sind Pflegemaßnahmen<br />

untersagt und die Besucher haben keinen<br />

Zutritt. Die Bewahrungszone wird gezielt<br />

beweidet und das Mähen der Wiesen<br />

und der Schilfschnitt garantieren<br />

den Steppencharakter der Landschaft.<br />

Stift Melk<br />

Auf der Rückreise in die Heimat stand<br />

der Besuch von Stift Melk auf dem Programm,<br />

einem der schönsten und größten<br />

einheitlichen Barockensembles Europas<br />

und UNESCO-Weltkulturerbe. Seit<br />

1089 leben in ununterbrochener Tradition<br />

Benediktinermönche im Stift.<br />

Zwar konnte die angemeldete Führung<br />

durch das Stift nicht mehr stattfinden,<br />

weil die Reisegruppe im Stau stecken<br />

geblieben war. In der verbliebenen<br />

Aufenthaltszeit besichtigte sie aber die frei<br />

zugänglichen Teile des Klosters.<br />

Noch unter dem Eindruck der kulturellen<br />

Erlebnisse trafen die Teilnehmer am<br />

späten Abend in Bozen ein. Einen herzlichen<br />

Dank richten sie an den Bezirksausschuss<br />

mit Obmann Georg Patauner für<br />

die Ermöglichung und die vortreffliche<br />

Organisation des einmaligen Ausfluges.<br />

Prof. Alois Glaßner mit den Seminarteilnehmern<br />

Die Bezirksausschüsse Burggrafenamt/<br />

Vinschgau im Südtiroler Chorverband und<br />

im Verband der Kirchenchöre Südtirols<br />

veranstalteten am 11. und 12.Jänner im<br />

Bildungshaus „Schloss Goldrain“ ein Wochenendseminar<br />

unter dem Motto „Hilfe,<br />

mein Chor sinkt“. Der Kurs richtete sich<br />

in erster Linie an Chorleiter/innen und interessierte<br />

Sänger/innen. Insgesamt 65<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen<br />

an diesem Kurs teil.<br />

Als Referent konnte Prof. Alois Glaßner<br />

aus Wien gewonnen werden, der<br />

zu den renommiertesten Chorleitern<br />

Österreichs zählt. Seine umfangreiche<br />

Ausbildung absolvierte der gebürtige<br />

Niederösterreicher an der Wiener Musikuniversität<br />

in den Fächern Orgel,<br />

Kirchenmusik, Komposition, Gesang<br />

und Dirigieren. Glaßner leitete zehn<br />

Jahre lange den von ihm gegründeten<br />

Hugo Distler Chor Wien und war über<br />

12 Jahre Kirchenmusikdirektor an der<br />

Wiener Augustinerkirche, wo er regelmäßig<br />

die großen Messen der Klassik<br />

und Romantik zur Aufführung brachte.<br />

Seit 1991 lehrt er an der Wiener Musikuniversität<br />

und hält Meisterkurse in Italien,<br />

Deutschland und Korea. Seit 2003<br />

ist Glaßner künstlerischer Leiter des Salzburger<br />

Bachchores.<br />

Dass es in der Chorleitung nicht nur um<br />

präzises Dirigieren geht, sondern um vieles<br />

mehr, konnte Alois Glaßner mit seiner angenehmen<br />

und überaus kompetenten Art<br />

verständlich an die Frau/den Mann bringen.<br />

Vom Einsingen zu Intonations- und<br />

Interpretationsansätzen, von Körpersprache<br />

zwischen Dirigenten und Chorsängern<br />

zu praktischen Tipps. Von allem war etwas<br />

dabei. Besonders beeindruckt zeigten sich<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von<br />

Glaßners fachlichem Können, seiner unnachgiebigen<br />

Haltung und von den vielfältigen<br />

effizienten Lösungsmodellen zur<br />

Verbesserung des Chorklanges.<br />

Das Bildungshaus „Schloss Goldrain“<br />

selbst bot den Kursteilnehmern mit Seminar-<br />

und Aufenthaltsraum ein Ambiente<br />

zum Wohlfühlen. Die Unterbringung und<br />

Verpflegung waren erstklassig, der Abend<br />

konnte im hauseigenen Steinkeller gemütlich<br />

ausklingen.<br />

Die Bezirksausschüsse hoffen, dass sie<br />

auch im nächsten Jahr diese einmalige<br />

Wochenendschulung wiederholen können,<br />

wie es der einhellige Wunsch aller<br />

Teilnehmer ist.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 7


Aus Verband und Bezirken<br />

„Du bist ein Geschenk Gottes“<br />

P. Urban Stillhard feiert seinen 60. Geburtstag<br />

gleitet. Von 1998 bis 2011 war er Vorsitzender<br />

des Verbandes der Kirchenchöre<br />

Südtirols und hat als solcher die guten Kontakte<br />

zum Südtiroler Chorverband vertieft.<br />

Mit „großem Verantwortungsbewusstsein,<br />

seinem Innovationsgeist, mit seinem rhetorischen<br />

Talent, seinem Wissen und seiner<br />

menschlichen Herzlichkeit trägt P. Urban<br />

wesentlich zum Chorleben im Lande<br />

bei“, würdigt Erich Deltedesco den Jubilar<br />

und drückt so seinen Dank aus, den wohl<br />

viele Sänger und Sängerinnen dem wohlwollenden<br />

und tatkräftigen Wegbegleiter<br />

P. Urban gegenüber empfinden. Nicht nur<br />

als künstlerischer Leiter der AGACH, der<br />

Arbeitsgemeinschaft der alpenländischen<br />

Chorverbände, setzt P. Urban weiterhin Akzente<br />

im chormusikalischen Leben, auch<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler<br />

Chorverband. Der Südtiroler Chorverband<br />

wünscht auch im Namen der gesamten<br />

großen Gemeinschaft der Sänger und<br />

Sängerinnen im Land P. Urban zu seinem<br />

60. Geburtstag Gesundheit und den Segen<br />

Gottes und weiterhin fruchtbares Wirken<br />

für Gesang, Musik und Kultur in Südtirol.<br />

Brauchen wir, was wir haben?<br />

„Du bist ein Geschenk Gottes“, sagte der<br />

Obmann des Südtiroler Chorverbands Erich<br />

Deltedesco anlässlich der Verleihung des<br />

Goldenen Ehrenzeichen des Chorverbands<br />

an P. Urban Stillhard bei der Vollversammlung<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Der bekannte und verdiente Kirchenmusiker<br />

feierte nun seinen 60. Geburtstag.<br />

Im Kanton St. Gallen geboren, kam<br />

er am Gymnasium der Benediktiner in<br />

Einsiedeln zum ersten Mal in einen intensiven<br />

Kontakt mit der Musica Sacra<br />

als Kirchenchorsänger und Musikschüler.<br />

Mit 21 trat er in das Benediktinerkloster<br />

Muri-Gries ein. Neben seinem Theologiestudium<br />

besuchte er Orgelunterricht<br />

bei Reinhard Jaud am Konservatorium in<br />

Innsbruck. Als ausgebildeter Organist und<br />

Kirchenmusiker wurde er nun zunehmend<br />

zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt<br />

im kirchenmusikalischen Leben in Südtirol.<br />

P. Urban Stillhard ist Chorleiter, Musik-Fachmann,<br />

Kulturpublizist und Koordinator<br />

von Radiomessen- und Sendungen,<br />

gefragter Ratgeber und Redner. Zu seinem<br />

60. Geburtstag kann P. Urban auf<br />

ein reiches Wirken zurückblicken und die<br />

Chorgemeinschaft im Lande darf sich auf<br />

sein weiteres zukünftiges Wirken freuen.<br />

Als Leiter der diözesanen Orgelkommission<br />

hat er mit persönlichem Einsatz viele<br />

Restaurierungs- und Neubauprojekte be-<br />

Südtiroler Chorverband trägt die „Aktion Verzicht“ mit<br />

Die „Aktion Verzicht“ findet in der Fastenzeit <strong>2014</strong> zum zehnten Mal<br />

statt, und zwar von Aschermittwoch, 5. März, bis Karsamstag, 19. April.<br />

Die Frage „Brauchen wir, was wir haben. Haben wir, was wir brauchen“ wird auch<br />

dabei wieder im Mittelpunkt stehen. Ziel der Aktion ist es, eigene Gewohnheiten und<br />

Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Auch die<br />

persönliche Wertewelt soll mehr in den Vordergrund gerückt werden. Waren es anfänglich<br />

knapp ein Dutzend Südtiroler Einrichtungen gewesen, welche die Aktion mitunterstützt<br />

haben, ist die Zahl der Mitträger inzwischen auf über 50 angewachsen.<br />

„In Südtirol ist die ,Aktion Verzicht‘ aus der Fastenzeit nicht mehr wegzudenken“,<br />

freut sich Peter Koler, Initiator des Projektes und Direktor vom Forum Prävention, über<br />

den zehnjährigen Erfolg. Neben dem Forum sind die Caritas, der Katholische Familienverband,<br />

das deutsche und ladinische Schulamt und die Arbeitsgemeinschaft der<br />

Jugenddienste federführend an der Aktion beteiligt.<br />

Die „Aktion Verzicht“ wurde im Jahr 2005 als Gemeinschaftsprojekt von Nordtirol<br />

übernommen. Seitdem läuft die Aktion zeitgleich ab. „Es ging uns in erster Linie immer<br />

um Sensibilisierungsarbeit“, nennt Peter Koler die Idee dahinter. In den ersten<br />

Ausgaben wurde ganz bewusst zum Verzicht auf Alkohol und andere Genussmittel<br />

aufgerufen. „Damals wollte man dem überlieferten religiösen Ritual des Verzichtens<br />

mit der modernen Idee der Gesundheitsförderung zu neuer Aktualität verhelfen. Der<br />

Grundgedanke dahinter war der, dass das Verzichten - positiv gesehen - die Persönlichkeit<br />

stärken kann“, sagt Peter Koler.<br />

Der Verzichtsgedanke steht mittlerweile nicht mehr so stark im Vordergrund, auch<br />

wenn er immer noch Teil der Aktion ist. Über die Frage „Brauchen wir, was wir haben.<br />

Haben wir, was wir brauchen“ will man die Bevölkerung jetzt mehr dazu anhalten,<br />

eigene Gewohnheiten kritisch zu hinterfragen und sich mit der persönlichen<br />

Wertewelt auseinanderzusetzen. Die Plakate wurden deshalb auch heuer so gestaltet,<br />

dass sich jeder einen „Wert“ abreißen und seine ganz persönlichen Gedanken<br />

dazu machen kann. Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder verschiedene Initiativen<br />

der Mitträger die „Aktion Verzicht“ begleiten.<br />

8<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Eingeladen vom Magistrat der Stadt Wien<br />

nahm der Singkreis Runkelstein am ersten<br />

Adventswochenende am Internationalen Adventssingen<br />

im Wiener Rathaus teil.<br />

Traditionell finden dort an den vier Adventswochenenden<br />

Konzerte zur musikalischen<br />

Einstimmung auf das Weihnachtsfest<br />

statt. In einem bunt gemischten und<br />

abwechslungsreichen Programm sind Volks-,<br />

Advents- und Weihnachtslieder aus aller Welt<br />

zu hören. Der Singkreis Runkelstein trat in<br />

Tracht auf und sang unter der Leitung von<br />

Elmar Grasser alpenländische Volkslieder,<br />

u.a… „Is finster draußt“, „Reseda und Astarlan“<br />

und „O mein lieber Hauswirt“. Der Beifall<br />

war groß und für den Singkreis Runkelstein<br />

war es ein sehr schönes Erlebnis, im<br />

feierlichen Ambiente des Festsaales das<br />

Land Südtirol vertreten zu können.<br />

Am Abend desselben Tages wirkte der<br />

Singkreis Runkelstein gemeinsam mit der<br />

Chorvereinigung Wien-Neubau am Benefizkonzert<br />

für die Kirchenrenovierung mit.<br />

Barbara Berger Mayr (Orgel), der Tenor<br />

Franz Leitner und Robert Vetter am Klavier<br />

sorgten mit den beiden Chören für ein<br />

anspruchsvolles Programm. Zum Auftakt<br />

sangen die beiden Chöre gemeinsam zwei<br />

Lieder: „Hosianna dem Sohne Davids“ von<br />

M. Praetorius und „O, du stille Zeit“ von<br />

C. Bresgen. Barbara Berger Mayr, Sängerin<br />

des Bozner Chores, spielte auf der Orgel<br />

Pastoralen von Bach und Zippoli und<br />

einen Satz aus einer Sonate von Franz Xaver<br />

Schnitzer. Der Singkreis Runkelstein<br />

überzeugte durch einen stimmlich ausbalancierten<br />

und intonationsreinen Chorklang,<br />

vor allem aber durch einen tief empfundenen,<br />

musikalischen Vortrag des alpen-<br />

Botschafter Südtirols<br />

Singkreis Runkelstein gab Konzerte in Wien und Bozen<br />

ländischen Liedgutes. Dies verdankte der<br />

Chor der hervorragenden Leitung von Elmar<br />

Grasser. In der „Freizeit“ pflegte der<br />

Chor ein geselliges Beisammensein mit dem<br />

Chor Wien-Neubau, besuchte das Musical<br />

„Elisabeth“ im Raimundtheater, besichtigte<br />

das Schloss Belvedere und konnte die angenehme<br />

Stimmung des Adventzaubers<br />

im Hof von Schloss Schönbrunn genießen.<br />

Am darauffolgenden Wochenende veranstaltete<br />

der Singkreis „sein“ Adventsingen<br />

in der Bozner Franziskanerkirche mit<br />

einem Auftritt um 16 Uhr und um 20 Uhr.<br />

Chorleiter Elmar hatte das Programm in<br />

vier Blöcke - entsprechend den vier Kerzen<br />

auf dem Adventkranz - aufgeteilt:. „Stille“,<br />

„Licht“, „Aus Kärnten“ und „Aus Südtirol“.<br />

Stimmungsvoll und meditativ war schon der<br />

Beginn des Adventsingens, als der Chor die<br />

vier Lieder des ersten Blockes „Stille“ im<br />

Schein zweier Kerzen auf dem Adventskranz<br />

und einer ansonsten nächtlich dunklen<br />

Kirche vortrug: „Zünd an es Liacht“,<br />

„Draußt is so still“, „Bergler Advent“ und „O<br />

du stille Zeit“. Der Prior des Franziskanerklosters<br />

Bernhard Holter begrüßte die Anwesenden.<br />

Eine Bläsergruppe der Musikkapelle<br />

Auer trug adventliche Weisen von<br />

Lorenz Maierhofer vor, und Heidi Rieder<br />

bezauberte durch ihr anmutiges Spiel an<br />

der Harfe.<br />

Barbara Berger Mayr (Singkreis<br />

Runkelstein) spielte in Wien Pastoralen<br />

von Bach und Zippoli.<br />

Wie immer endete das Adventssingen<br />

des Singkreises Runkelstein mit dem bewegenden<br />

Andachtsjodler, bei dem die<br />

Konzertbesucher vor allem am Abend eifrig<br />

mitsangen.<br />

Die sowohl am Nachmittag als auch<br />

am Abend voll besetzte Kirche zeigte, wie<br />

beliebt diese bereits zur Tradition gewordene<br />

adventliche Stunde der Besinnung<br />

in der Franziskanerkirche ist. Der lang anhaltende<br />

Applaus der Zuhörer bei den Auftritten<br />

in Wien und in Bozen war Ausdruck<br />

der Freude und der Anerkennung für die<br />

gelungenen Darbietungen des Chores.<br />

Der Singkreis Runkelstein in festlicher Umrahmung des Wiener Rathauses<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 9


Aus Verband und Bezirken<br />

„Ein Hang zum Singen“<br />

Kirchenchor Schalders feierte 125-Jahr-Jubiläum<br />

Einer der vielen<br />

Höhepunkte im<br />

Jubiläumsjahr des<br />

Kirchenchores<br />

Schalders war<br />

das Konzert zur<br />

Passionszeit.<br />

Im Jahre 1888, also vor 125 Jahren,<br />

wurde der Kirchenchor Schalders zum<br />

ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Sängerinnen<br />

und Sänger rund um Obmann<br />

Christian Mitterer und Chorleiter Armin Mitterer<br />

konnten im Jubiläumsjahr im wahrsten<br />

Sinne des Wortes aufhorchen lassen<br />

und mit mehreren Initiativen die vergangenen<br />

125 Jahre des Kirchenchores widerspiegeln.<br />

Die Anfangszeit des Chores ist nur<br />

schlecht dokumentiert. Die Recherchen<br />

zeigen aber, dass der Schalderer Kirchenchor<br />

125 Jahre hindurch bestanden hat.<br />

Aufgrund vieler Nachforschungen konnte<br />

eine Chorchronik erstellt werden, welche<br />

im Frühjahr <strong>2014</strong> vorgestellt wird. Derzeit<br />

sind 26 Sänger aktiv. Obmann Christian<br />

Mitterer baut schon für die kommenden<br />

125 Jahre vor:„Schalders ist sicher nicht<br />

nur wegen seiner steilen Hänge bekannt,<br />

sondern auch dafür, dass es auf musikalischem<br />

Wege eine stimmige Musikkapelle<br />

und einen gut klingenden Chor im Dorf<br />

gibt. Deshalb ist es ein Anliegen, diesen<br />

guten Ruf zu halten, indem wir gemein-<br />

sam versuchen, Jugendliche und Junggebliebene<br />

für das Singen im Chor zu<br />

begeistern.“<br />

Gelegenheiten dazu boten sich im Jubiläumsjahr<br />

genug. Eröffnet wurde es am<br />

Neujahrstag 2013 im Haus Voitsberg in<br />

Vahrn mit einem Neujahrskonzert, unterstützt<br />

von einem Streicherquintett, Pauken<br />

und Klavier. Bei diesem Konzert wurde<br />

auch die CD des Kirchenchores mit doppeldeutigem<br />

Titel „Ein Hang zum Singen“<br />

präsentiert. Ziel dieser Aufnahme war es,<br />

Lieder auf Tonträger zu bringen, welche<br />

kaum bzw. nie zu hören sind. Auch speziell<br />

für den Kirchenchor Schalders geschriebene<br />

Lieder findet man auf dieser CD.<br />

Am 5. Jänner 2013 machten sich die<br />

Sänger in zwei Gruppen auf, die einzelnen<br />

Haushalte des Dorfes zu besuchen und<br />

einige Lieder zu Gehör zu bringen. Dabei<br />

überreichten sie auch den Bewohnern<br />

den selbstgemachten Jubiläumsschnaps.<br />

Ein weiterer Höhepunkt im Jubeljahr<br />

war das Konzert zur Passionszeit „Jesu,<br />

meine Freude“ am Palmsonntag. „Freunde<br />

des Kirchenchores Schalders“, bestehend<br />

aus Streicherquintett, Bläsergruppe, Organist<br />

und einer Sprecherin begleiteten den<br />

Chor in der bis auf den letzten Platz gefüllten<br />

Freinademetz – Kirche in Milland.<br />

Das Gesellige in einer Chorgemeinschaft<br />

darf natürlich nicht zu kurz kommen:<br />

Winterliche Temperaturen herrschten<br />

in Schalders beim Sängerfest am 26.<br />

Mai 2013. Als Attraktion zu bezeichnen<br />

war der Verkauf von „Glühwein im Mai“.<br />

Am 6. Juli 2013 pflanzte der Kirchenchor<br />

mit großem Klamauk und anschließender<br />

Grillfeier in der „Mesnerwiese“ den „JubiläumsChorKirschbaum“.<br />

Das zu Ende gehende Jubiläumsjahr<br />

des Kirchenchores Schalders konnte mit<br />

dem Festkonzert am 7. Dezember 2013<br />

im Haus Voitsberg in Vahrn gefeiert werden.<br />

„Die Vorhaben konnten nur durch die<br />

wertvolle Unterstützung vieler Sponsoren<br />

verwirklicht werden, bei denen sich der<br />

Kirchenchor Schalders aufrichtig bedankt.<br />

Es war ein sehr intensives Jahr, mit vielen<br />

schönen Momenten, eben mit „einem<br />

Hang zum Singen“, resümiert Obmann<br />

Christian Mitterer die Jubiläumsfeiern.<br />

10<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Ich steh an deiner Krippe hier<br />

Weihnachtskonzert des Kirchenchores „St. Cäcilia“ Vilpian<br />

Der Kirchenchor von Vilpian gestaltete auch heuer wieder zusammen mit anderen Musikern ein schönes Weihnachtskonzert.<br />

Unter dem Motto „Ich steh an deiner<br />

Krippe hier“ veranstaltete der Vilpianer<br />

Kirchenchor „St. Cäcilia“ am Freitag, den<br />

27. Dezember sein bereits zur Tradition gewordenes<br />

Weihnachtskonzert. Ebenso geschmackvoll<br />

wie die Plakate – mit der Abbildung<br />

des berühmten Gemäldes der Heiligen<br />

Familie von Martin Knoller – war auch die<br />

weihnachtliche Dekoration der Vilpianer<br />

Pfarrkirche, in welcher dieses geistliche<br />

Konzert stattfand.<br />

Zur Einstimmung spielte der Organist<br />

Maurizio Bertoncello das Choralvorspiel<br />

„Vom Himmel hoch, da komm ich her“<br />

von Friedrich Wilhelm Zachow, bevor der<br />

Ortspfarrer P. Martin Maria Steiner das sehr<br />

zahlreiche Publikum begrüßte. Den eigentlichen<br />

Beginn machte dann der Kirchenchor<br />

Vilpian mit der Motette „Ich steh an<br />

deiner Krippe hier“ von Johann Sebastian<br />

Bach. Dieser Chor zeigte im weiteren Verlauf<br />

des Konzertes mit „Auf, auf, all ihr Hirten“<br />

im Satz von Herbert Paulmichl und<br />

mit dem August Rische-Lied „Mit den Hir-<br />

ten will ich gehen“ einen durchwegs homogenen<br />

Gesamtklang. Als weitere Chorgemeinschaft<br />

war der Terlaner Männerchor<br />

unter der Leitung von Konrad Prieth mit drei<br />

hübschen alpenländischen Weihnachtsliedern<br />

zu hören. Sehr dezent fügte sich das<br />

Blechbläserquintett „Blechklong“, geleitet<br />

von Oskar Leitner, in den Konzertabend<br />

ein, indem es abermals bewies, dass es<br />

das sogenannte „Weisen blasen“ besonders<br />

gut beherrscht. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen<br />

wartete dann das Duo Johanna<br />

Veit, Blockflöte, und Heidi Rieder,<br />

Harfe, auf: Es interpretierte im Laufe des<br />

Abends, mit zurückhaltender Virtuosität,<br />

drei ergreifende „Irische Weisen“.<br />

Einer der Höhepunkte war mit Sicherheit<br />

der Auftritt der Sopranistin Maria Theresia<br />

Burger, die, begleitet von Violine, Fagott<br />

und Orgel, „Er weidet seine Herde“<br />

von Georg Friedrich Händel sowie „Mariä<br />

Wiegenlied“ von Max Reger zum Besten<br />

gab. Ebenso professionell war die<br />

Darbietung des „Adagio und Allegro“ von<br />

Georg Friedrich Händel durch den Geiger<br />

Fabian Bertoncello und die Fagottistin<br />

Sophie Breit, die von Maurizio Bertoncello<br />

an der Orgel stilgerecht begleitet<br />

wurden. Zwei tiefsinnige Weihnachtsgeschichten<br />

bereicherten das musikalische<br />

Programm dieses Weihnachtskonzertes:<br />

Lidia Pellegrini Hilpold wurde beim Sprechen<br />

der Texte von der Harfenistin Heidi<br />

Rieder melodramatisch begleitet, sodass<br />

eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre<br />

entstand. Höhepunkt der gesamten Veranstaltung<br />

war erneut das abschließende<br />

gemeinsame Singen und Spielen des beliebtesten<br />

aller Weihnachtslieder „Stille<br />

Nacht, heilige Nacht“, wobei alle Sänger,<br />

Sängerinnen und Instrumentalisten sowie<br />

das gesamte Publikum mitsangen.<br />

Ein aufrichtiger Dank gebührt für dieses<br />

gelungene Weihnachtskonzert vor allem<br />

dem veranstaltenden Kirchenchor von Vilpian<br />

und hier ganz besonders Waltraud Höller<br />

Baur für die Organisation und Gottfried<br />

Veit für die musikalische Gesamtleitung.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 11


Aus Verband und Bezirken<br />

Ein junger Chor stellt sich vor<br />

Freude am Gospel mit Living Voices<br />

Erfolgreicher kann ein Jahr für einen jungen<br />

Verein wohl kaum enden. Im Frühjahr die<br />

Präsentation des neuen Namens und des ersten<br />

Tonträgers bei vier restlos ausverkauften<br />

Vorstellungen im Kulturhaus von Schlanders.<br />

Und dann das lange erwartete Weihnachtskonzert<br />

„Merry Christmas“ in der überfüllten<br />

Schlanderser Pfarrkirche. Die Rede ist vom<br />

Gospelchor „Living Voices – gospel&more“<br />

aus Schlanders.<br />

Erster Gospelchor im Vinschgau<br />

Living Voices begeisterte in Schlanders das Publikum.<br />

Ursprünglich wurde der Gospelchor unter<br />

dem Namen Someth(S)ing im Jahre 2000<br />

von zwei singfreudigen Frauen aus Schlanders<br />

auf der Suche nach einer neuen musikalischen<br />

Herausforderung gegründet.<br />

Es gelang mit einer 16-köpfigen Frauengruppe<br />

unter der Leitung von Verena Brunner<br />

(Prad) den ersten Gospelchor im Vinschgau<br />

zu gründen. Im Jahr 2004 wurde<br />

der Chor von Hugo Laimer (Meran) übernommen<br />

und für zwei Jahre geleitet.<br />

Nach einigen Höhen und Tiefen und dem<br />

großen Engagement der Mitgründerin und<br />

langjährigen Obfrau Iris Privora konnte 2006<br />

der jungen Marteller Kirchenchorleiter Manuel<br />

Regensburger für die Leitung des Gospelchors<br />

gewonnen werden. Im Laufe der<br />

Zeit begeisterte man auch einige Herren für<br />

den Gospelgesang: Aus dem bislang dreistimmigen<br />

Frauenchor entstand ein gemischter<br />

vierstimmiger Chor.<br />

Auf altes Liedgut wurde aufgebaut und<br />

durch neues erweitert. So reicht heute das<br />

Repertoire von Gospel und Spiritual über<br />

afrikanische Lieder bis hin zu modernen<br />

Kultsongs.<br />

Im Jahre 2011 gab Obfrau Iris Privora<br />

ihr Amt ab, auf sie folgte Birgit Weissenegger<br />

aus Prad.<br />

In den letzten Jahren häuften sich dann<br />

die Auftritte des Chores. Der Chor veranstaltete<br />

erste eigene Konzerte. Im letzten Frühjahr<br />

2013 beschloss der Chor im Rahmen<br />

der Show „Somesth(S)ing changes…. Etwas<br />

verändert sich“ seinen neuen Namen<br />

und den ersten Tonträger zu präsentieren.<br />

Bei vier Konzerten wurde dem Publikum<br />

eine Mischung aus bekannten Liedern<br />

und neuen teils selbst arrangierten<br />

Werken dargeboten.<br />

„Merry Christmas“<br />

Am 27. Dezember lud der Chor zum Weihnachtskonzert<br />

„Merry Christmas“. „Damit<br />

geht für uns der Traum in Erfüllung, in dieser<br />

Kirche vor der Kulisse des Hochaltars<br />

singen zu dürfen“, freut sich Obfrau Birgit<br />

Weissenegger.<br />

Mit „Feel the rhythm of your heart beat“<br />

eröffnete der Chor zusammen mit dem MGV<br />

Schlanders das Konzert. Darauf folgten<br />

ein bewegendes Solo der Obfrau und traditionelle<br />

Weihnachtslieder in der verdunkelten<br />

Pfarrkirche, u.a. Stücke wie „Deck<br />

the Hall”, “Joy to the World”, “Christmastime”,<br />

“White Christmas” und das afrikanische<br />

Weihnachtslied „African Noel“. Eine<br />

Band - Andrijana Radivojevic (Piano), Daniel<br />

Clemente (E-Piano), die Schlagzeuger<br />

Martin Ohrwalder und Dominik Stecher, die<br />

Gitarristen Markus Pauli und Manuel Trafoier<br />

am E-Bass – umrahmten mit klangvollen<br />

Rhythmen den Gesang.<br />

Besonders berührte die Besucher das<br />

klangvolle Lied „The Majesty and Glory of<br />

your name“, das mit dem MGV gestaltet<br />

wurde. Nachdem der MGV vor allem durch<br />

den Mittelteil des Konzerts führte, kehrte der<br />

Gospelchor unter dem tosenden Applaus<br />

des Publikums mit Werken wie „The Little<br />

Drummer Boy/Peace on Earth“ und „Felice<br />

Navidad“ von Josè Feliciano auf die<br />

Bühne zurück.<br />

Bevor der Chor sein erstes Weihnachtskonzert<br />

mit dem bekannten Song „Do they<br />

know it`s Christmas” von Bob Gledof und<br />

Midge Ure abschloss, sang Andrea Weissenegger<br />

in einem bewegenden Solostück „A<br />

Gospel Noel“ von von Greg Gilpin.<br />

Gemeinsam mit dem MGV wurde – freilich<br />

nach einigen Zugaben - „Silent Night“<br />

angestimmt. Nach zwei englischen Strophen<br />

samt Überstimme wurden die drei<br />

deutschen Strophen gemeinsam mit dem<br />

Publikum gesungen.<br />

„Teilweise haben wir die Stücke mit minimalem<br />

Notenmaterial und viel durch Abhorchen<br />

von Aufnahmen eingelernt. Für<br />

einen Chorleiter und Sänger gibt es nach<br />

einem Konzert nichts Schöneres als Aussagen<br />

zu hören wie: Ich hatte Gänsehaut<br />

und Tränen in den Augen. Ich bin stolz auf<br />

Living Voices und, dass wir durch unsere<br />

Musik viele Menschen berühren“, freute<br />

sich Chorleiter Manuel Regensburger und<br />

dankte dem MGV Schlanders für sein Mitwirken.<br />

Auch verriet er, dass er und die<br />

Obfrau bereits ein neues Projekt ins Auge<br />

gefasst hätten.<br />

Im Anschluss an das Konzert klang bei der<br />

traditionellen Weihnachtsfeier des Chores<br />

der Konzertabend zu später Stunde aus.<br />

12<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Stimmgabel<br />

Chorwesen<br />

Kirchenchor Steinegg<br />

Neue Führung<br />

Die kürzlich abgehaltene Jahreshauptversammlung<br />

des Kirchenchores Steinegg bildete<br />

den Abschluss des Jubiläumsjahres<br />

zum 200-jährigen Bestehen. Zudem wurde<br />

auch ein neuer Vorstand gewählt.<br />

Gleich zu Beginn der Versammlung dankte<br />

Obmann Josef Vieider allen Chormitgliedern,<br />

vor allem aber den Ausschussmitgliedern<br />

und insbesondere dem Chorleiter<br />

Hubert Rieder und seiner Stellvertreterin<br />

Maria Rieder für die tolle Zusammenarbeit<br />

im Jubiläumsjahr. Dies habe den Chormitgliedern<br />

im Jubiläumsjahr immer wieder<br />

einmalige Erlebnisse geschenkt. Ein besonderer<br />

Dank gebühre Maria, die den Chor<br />

musikalisch stark gefordert und gefördert<br />

hat. Bei allen Aufführungen außerhalb des<br />

Chorraumes hatte sie die Leitung inne. Die<br />

Bezirksjahreshauptversammlung des Südtiroler<br />

Chorverbandes, das Gemeinschaftskonzert<br />

mit der Musikkapelle anlässlich der<br />

Buchvorstellung, der Festgottesdienst zum<br />

Jubiläum, das geistliche Gemeinschaftskonzert<br />

mit der Musikkapelle, die besonders<br />

schöne Cäcilienfeier und das Adventssingen<br />

seien allesamt Höhepunkte und zugleich<br />

eine Erfolgsgeschichte für den Chor<br />

gewesen, betonte der Obmann. Erwähnenswert<br />

sei auch die nette Einbindung<br />

des Chores bei der Hochzeit von Angelika<br />

Rieder. Die kirchliche Tätigkeit war in diesem<br />

Jahr bewusst eingeschränkt worden.<br />

Insgesamt gab es deswegen heuer „nur“<br />

48 Auftritte. Nicht weniger als 16 Mal haben<br />

bei den Festtagsgottesdiensten auch<br />

Streicher bzw. Bläser mitgewirkt.<br />

Chorleiter Hubert hob in einer umfangreichen<br />

Dankesrede den Einsatz aller Chormitglieder<br />

bei den einzelnen Höhepunkten<br />

des Jubiläumsjahres hervor und dankte<br />

vor allem dem scheidenden Ausschuss.<br />

Bei der heurigen Versammlung stand<br />

auch die Wahl eines neuen Ausschusses<br />

an. Josef Vieider stellte sich nach insgesamt<br />

17 Jahren als Obmann nicht mehr<br />

zur Verfügung, auch dessen Stellvertreterin<br />

und Schriftführerin Rosa Lantschner sowie<br />

Maria Rieder kandidierten nach langjähriger<br />

Tätigkeit nicht mehr. Zur Freude<br />

aller stellten sich ausreichend viele Kandidaten<br />

der Wahl. Die Aufgabenverteilung<br />

sieht wie folgt aus: Obfrau ist Luzia Auer,<br />

Schriftführerin Rita Masoner, Kassier Franz<br />

Schroffenegger, Notenwart Alex De Paoli<br />

und Zeugwart Christa Rieder. Chorleiter<br />

Hubert und dessen Stellvertreterin Maria<br />

Rieder vervollständigen den Ausschuss.<br />

JV<br />

vorne von links: Schriftführerin Rita<br />

Masoner, Zeugwart Christa Rieder,<br />

Obfrau Luzia Auer, Stellvertr. Chorleiterin<br />

Maria E. Rieder<br />

hinten von links: Notenwart Alex De<br />

Paoli, Chorleiter Hubert Rieder, Kassier<br />

Franz Schroffenegger<br />

„Die Hirten vom Schleidertal“<br />

Kirchenchor Tabland Staben –<br />

Weihnachtliches Singspiel<br />

Bei seinem traditionellen Weihnachtssingen<br />

führte der Kirchenchor Tabland-Staben<br />

im Schulhaus von Staben das Singspiel<br />

„Die Hirten vom Schleidertal“ auf.<br />

Hermann Fliri sprach dazu besinnliche<br />

Worte, ergänzt von zwei Sprechern aus<br />

den Reihen der Sänger (Doris Spechtenhauser,<br />

Edwin Prieth) und dem Sprechchor.<br />

Der Wohlklang der Weihnachtslieder<br />

bereitete die Zuhörer auf die szenische<br />

Darstellung vor: Maria und Josef (Manuela<br />

Fliri, Florian Ruatti) auf Herbergsuche,<br />

die Hirten auf der Tablander Heide (Jonas<br />

Ruatti, Hannes Abler, Julian Fliri, Katharina<br />

Marsoner), deren Gang zur Krippe<br />

und die Anbetung dort. Das Stück kreist<br />

aus der Sicht des einfachen Mannes mit<br />

großer Innigkeit und Liebe um das Weihnachtsgeheimnis.<br />

Die vier Instrumentalisten Elmar Schwienbacher,<br />

Dominik Avogaro, Anna Weithaler<br />

und Benedikt Kofler sorgten für den musikalischen<br />

Rahmen. Verena Neubauer<br />

hatte die Kostüme und Masken vorbereitet.<br />

Hanns Fliri, der die Texte für dieses Singspiel<br />

geschrieben hat, gelang es, die Rollen<br />

vorteilhaft zu besetzen und mit großer<br />

Sorgfalt - mit Unterstützung von Doris<br />

Mair - die Szenen einzustudieren. Über<br />

der schlichten Kulisse, angefertigt von<br />

Sepp Thaler und Karl Gorfer, zeigte sich<br />

der Engel (Lisa Hell) mit der Heilsbotschaft.<br />

Der bewährte Chorleiter Josef Pircher versucht<br />

immer wieder, neue Ideen in das<br />

Chorprogramm einzubauen. So ist es ihm<br />

auch dieses Mal gelungen, traditionelles<br />

Liedgut mit neuen Texten erfolgreich zu<br />

verbinden. Lieder und Texte präsentierten<br />

sich als Einheit: die Texte führten hin zum<br />

Lied und die Lieder ihrerseits unterstrichen<br />

die Texte bzw. die Handlungen.<br />

Zum Schluss der Vorstellung stimmten alle<br />

Zuhörer in den Adventjodler mit ein. So wurden<br />

die Aufführungen dieses Singspiels ein<br />

weihnachtliches Geschenk für alle.<br />

FP<br />

Großen Anklang fand das<br />

weihnachtliche Singspiel des<br />

Kirchenchors Tabland Staben.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 13


Simmgabel<br />

Siebzig Jahre an der Königin der Instrumente<br />

Kirchenchor St. Zeno/Naturns<br />

Am Vorabend des Cäciliensonntags wurde<br />

in der Pfarrkirche Naturns ein ganz besonderer<br />

Gottesdienst gefeiert: Erich Gritsch,<br />

gebürtiger Naturnser und Organist bei den<br />

vielen Festtagsmessen des Kirchenchores<br />

St. Zeno Naturns, und bestes Beispiel dafür,<br />

dass Musik jung hält, konnte das 70-jährige<br />

„Dienst“-Jubiläum feiern. Bereits mit<br />

vierzehn Jahren durfte er zum ersten Mal<br />

in der Naturnser Pfarrkirche auf Erlaubnis<br />

seines berühmten Großvaters Josef Astfäller<br />

die Orgel spielen und eine Messe festlich<br />

begleiten. Der Kirchenchor Naturns<br />

gestaltete die Messe unter der Leitung von<br />

Chorleiter Josef Pircher mit der Missa in G<br />

von Max Filke, die der Jubilar an der Or-<br />

„O Magdalena, wos tatn mir denn ohne di“<br />

lautete die erste Zeile des Jubiläumsständchens,<br />

das der Gratscher Kirchenchor bei<br />

der diesjährigen Cäcilien-Feier seiner langjährigen<br />

Chorleiterin machte. Und damit<br />

war eigentlich das Wichtigste gesagt. Seit<br />

25 Jahren leitet Magdalena Ladurner den<br />

kleinen Gratscher Chor mit Engagement<br />

und Kompetenz. Sie versieht außerdem<br />

den Orgeldienst in der Pfarrkirche Untermais<br />

und leitet den weltlichen Chor MusiCanto.<br />

Die ausgebildete Organistin und<br />

ehemalige Musikprofessorin übernahm den<br />

Gratscher Kirchenchor 1988. Ein Vierteljahrhundert<br />

später ist sie immer noch allgel<br />

gemeinsam mit einem kleinen Orchester<br />

begleitete. Dekan Rudolf Hilpold ging<br />

in seiner Predigt auf das Wirken des Jubilars<br />

ein. Pater Urban Stillhard vom Verband<br />

der Kirchenchöre Südtirols überreichte Erich<br />

Gritsch nach einer bewegenden Ansprache<br />

eine Urkunde und eine schöne Marienplakette<br />

für seinen beispiellosen Einsatz. Die<br />

Obfrau des Kirchenchores Naturns Karoline<br />

Kuppelwieser Holzeisen dankte dem Jubilar<br />

für seine jahrzehntelange Bereitschaft,<br />

ehrenamtlich die Festmessen zu begleiten<br />

und überreichte ihm mit einem herzlichen<br />

„Vergelt’s Gott“ einen Blumenstrauß.Die<br />

Kirchengemeinschaft drückte mit einem<br />

lang anhaltenden Applaus ihre Wertschätzung<br />

aus. Beim anschließenden Festessen,<br />

zu dem die Pfarre Naturns geladen hatte,<br />

würdigte auch der Bürgermeister Andreas<br />

Heidegger den langjährigen Einsatz des Jubilars<br />

für die gesamte Dorfgemeinschaft.<br />

Obfrau Karoline Kuppelwieser Holzeisen,<br />

Erich Gritsch, Chorleiter Josef Pircher (v.l.)<br />

Gratscher Kirchenchor<br />

Ehrung für die langjährige Chorleiterin<br />

wöchentlich zu den Proben und an allen<br />

Feiertagen zur Stelle, um die Kirchenmusik<br />

in der kleinen Pfarrgemeinde lebendig<br />

zu halten. Der Chor bedankte sich für<br />

soviel Ausdauer und Treue mit einer Urkunde<br />

des Verbandes der Kirchenchöre,<br />

auf der Magdalena Ladurner „für ihr herausragendes<br />

musikalisches Engagement<br />

und ihre äußerst angenehme und geduldige<br />

Führung“ gedankt wird, sowie mit Blumen<br />

und einem Reisegutschein. Gemeinsam<br />

mit dem Chor war die Gefeierte kurz<br />

zuvor auf Reisen gewesen. Mitte November<br />

unternahm nämlich der Gratscher Kirchenchor<br />

einen Ausflug nach Rom. Besichtigungen,<br />

eine Messe im Petersdom, die<br />

Teilnahme am Angelus-Gebet des Papstes<br />

und ein kurzer Auftritt des Chores im Pantheon<br />

waren Höhepunkte des zweitägigen<br />

Aufenthaltes in der Ewigen Stadt.<br />

Obmann Reinhard Mautner überreicht<br />

Magdalena Ladurner eine Urkunde des<br />

Verbandes der Kirchenchöre Südtirols.<br />

Seit 25 Jahren beim Chor<br />

Sigrun Pechlaner, Pater Eugen,<br />

Schriftführerin Erika Hesse Fischer,<br />

Obmann Erich Fuchsberger (v. r.)<br />

Kirchenchor Untermais<br />

Zum Fest der Hl. Cäcilia hat der Kirchenchor<br />

Untermais die Vorabendmesse und<br />

die Sonntagsgottesdienste um 7.30 Uhr<br />

und 10 Uhr mit Gospels, Neuen geistlichen<br />

Liedern und der Messe in C-Dur von Anton<br />

Bruckner musikalisch gestaltet.<br />

Anschließend trafen sich Mitglieder, Ehrenmitglieder<br />

und Freunde des Kirchenchores<br />

im Bistro „Festival“ zur Cäcilienfeier,<br />

zu der auch Pfarrer Pater Eugen Mattersberger<br />

geladen war. Obmann Erich Fuchsberger<br />

bedankte sich bei Chorleiterin Julia<br />

Perkmann und bei den Chormitgliedern<br />

für ihren stetigen Einsatz.<br />

Diese Cäcilienfeier war auch Anlass, Sigrun<br />

Pechlaner für ihre 25-jährige Chortätigkeit<br />

zu danken und ihr die Ehrenurkunden<br />

des Verbandes der Kirchenchöre<br />

Südtirols und des Südtiroler Chorverbandes<br />

zu überreichen.<br />

14<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Ehrungen für 60- jährige Mitgliedschaft<br />

Kirchenchor Villnöß<br />

Am Christkönigstag feierte der Kirchenchor<br />

seine Patronin, die Hl. Cäcilia. Bei der Hl.<br />

Messe sang der Chor die Krönungsmesse<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart. Bei der<br />

anschließenden gemeinsamen Feier mit<br />

der Musikkapelle Villnöß wurde einigen<br />

Mitgliedern für ihren langjährigen Dienst<br />

die Ehrenurkunde des Verbands der Kirchenchöre<br />

Südtirols überreicht. Paula Profanter<br />

Pattis, Dagmar Krapf Untergassmair<br />

und Gabriel Vikoler wurden für 25 Jahre<br />

Mitgliedschaft geehrt. Paula Augschöll<br />

Profanter und Paula Augschöll Messner<br />

erhielten aus der Hand vom Verbandschorleiter<br />

des Südtiroler Chorverbands Armin<br />

Mitterer die Urkunde für ihren 60-jährigen<br />

Einsatz im Kirchenchor Villnöß. Obmann<br />

Walter Sottsas würdigte in seiner Ansprache<br />

den Einsatz und die Freude, die die<br />

beiden Geehrten auch nach 60 Jahren<br />

noch zeigen. Paula Augschöll Profanter<br />

war lange Jahre im Ausschuss tätig und<br />

übte sogar einige Jahre das Amt als Obmann-Stellvertreterin<br />

aus. Walter Sottsas<br />

bemerkte, dass beide Geehrten ähnliche<br />

Voraussetzungen hatten, um dem Chor 60<br />

Jahre treu zu bleiben. Beide hatten nämlich<br />

eine singfreudige Mutter und kamen<br />

schon in ihrer Kindheit mit Musik in Kontakt<br />

und beide hatten mit dem damaligen<br />

Pfarrer Terleth einen guten Lehrmeister,<br />

der in ihnen die Liebe zum Gesang gestärkt<br />

hat. Beide lernten auch das Spielen von Instrumenten,<br />

wie etwa der Zither, Harfe oder<br />

Gitarre. Musik liegt ihnen im Blut und sie<br />

sind auch mit Freude beim Bäuerinnensingen<br />

oder beim Singen mit den Bewohnern<br />

des Altersheimes dabei und helfen<br />

gerne in Kleingruppen bei verschiedenen<br />

Anlässen aus. Durch ihre langjährige Erfahrung<br />

und ihr Können sind die beiden<br />

eine große Stütze für den gesamten Chor<br />

und es bleibt zu hoffen, dass sie noch<br />

lange Freude am Singen haben und dem<br />

Chor noch lange treu bleiben.<br />

Seit 60 Jahren beim Chor: Paula<br />

Augschöll Profanter (links) und Paula<br />

Augschöll Messner<br />

Kirchenchor „Maria Himmelfahrt“ - Tisens<br />

Gemeinsam für Gott und die Pfarrgemeinde<br />

Der Kirchenchor „Maria Himmelfahrt“ von<br />

Tisens gestaltete auch heuer wieder die<br />

Hl.Messe zu „Maria Empfängnis“ am 8.<br />

Dezember in der Pfarrkirche von Tisens.<br />

Aufgeführt wurde die "Missa Brevis" von Jakob<br />

de Haan mit der Instrumentalbegleitung<br />

von Mitgliedern der Musikkapelle von Tisens.<br />

Diese Messe wurde als Gemeinschaftsprojekt<br />

mit Chor und Musikkapelle gestaltet. Schon<br />

Anfang Herbst traf man sich, um gemeinsam<br />

zu proben. Musikanten, die nicht als<br />

Instrumentalisten mitwirkten, sangen fleißig<br />

beim Chor mit. Es wurde eine gelungene<br />

Aufführung.<br />

Der Prodekan Alexander Raich bedankte<br />

sich in der Predigt bei Sängern und Musikanten<br />

für ihre vielen Einsätze bei kirchlichen<br />

Festen und Feiern im gesamten Jahresverlauf<br />

und freute sich über die fruchtbare Zusammenarbeit<br />

der beiden Vereine.<br />

Am Ende der Messe bedankten sich die<br />

Kirchgänger mit einem kräftigen Applaus.<br />

Nach dem Gottesdienst lud Prodekan Raich<br />

in seinem und im Namen des Pfarrgemeinderates<br />

zum traditionellen Cäcilienessen,<br />

heuer ins Restaurant "Zum Löwen" in Tisens<br />

ein. Die Vorsitzende des Kirchenchores Maria<br />

Pia Gruber Lochmann konnte den Obmannstellvertreter<br />

der Raika Tisens Janes<br />

Roman, den Obmann des Südtiroler Chorverbandes<br />

Erich Deltedesco sowie den Bezirksobmann<br />

vom Bezirk Burggrafenamt/Vinschgau<br />

Robert Wiest und den Geschäftsführer<br />

des Verbandes der Kirchenchöre Wolfgang<br />

Niederbacher begrüßen, die alle lobende<br />

Worte für den Kirchenchor aussprachen.<br />

Für 40 Jahre wertvollen Einsatz als Sängerin<br />

wurde Heidi Matscher Hafner geehrt,<br />

für 15-jährigen wertvollen Einsatz<br />

bekamen Elisabeth Lochmann Fabi, Willigina<br />

Holzner und Roswitha Mair Matscher<br />

die Ehrenurkunde. Beim gemütlichen Zusammensein<br />

ließen die Sänger und Sängerinnen<br />

den Tag ausklingen.<br />

Verbandsobmann Erich Deltedesco (4. von links), Bezirksobmann Robert Wiest (3.<br />

von links) und Prodekan Alexander Raich (rechts) mit den Geehrten<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 15


Simmgabel<br />

Dank für langjährigen Dienst<br />

Singkreis Welschnofen<br />

Der Singkreis Welschnofen begann seine<br />

Cäcilienfeier mit der musikalischen Gestaltung<br />

des Gottesdienstes in der Pfarrkirche.<br />

Aufgeführt wurde die Missa brevis a<br />

tre voci von Michael Haydn - an der Orgel<br />

spielte Andreas Settili - sowie das Ave Maria<br />

von Karl May. Bei der anschließenden<br />

Feier bedankte sich Seelsorger Remigius<br />

Weissteiner für den Einsatz des Chores,<br />

besonders auch für die gesangliche Umrahmung<br />

der Beerdigungen im Dorf, das<br />

sei immer auch tröstlich für die Angehörigen.<br />

Obmann Tschager Albin lobte die<br />

Geduld und die Ausdauer der Mitglieder<br />

und des Chorleiters Ulrich Welsch, da noch<br />

zusätzliche Auftritte im Rahmen des Projektes<br />

Musik hoch 3 dazukommen würden.<br />

Luis Meraner, Obmann des MGV Welschnofen,<br />

bedankte sich für die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen den zwei Chören. Vizeobfrau<br />

Julia Profanter durfte mit Freude<br />

und Stolz vier Sängerinnen und zwei Sänger<br />

für ihren langjährigen Einsatz im Singkreis<br />

ehren: Maria Untertrifaller Dejori und Ilse<br />

Vieider Pardeller für zehn Jahre, Monika<br />

Saltuari Tschager und ihren Mann Albin Taschager<br />

für 20 Jahre, sowie Martha Pattis<br />

Kaufmann und Franz Pichler für 25 Jahre.<br />

Die Feier klang mit einem gemütlichen<br />

Beisammensein aus, nachdem Chormitglied<br />

Hubert die Sängerinnen und Sänger<br />

mit seinen Kochkünsten verwöhnt hatte.<br />

Vizeobfrau Julia Profanter, Ilse Vieider, Franz Pichler, Maria Untertrifaller, Marta<br />

Pattis, Obmann Albin Tschager, Monika Saltuari und Chorleiter Ulrich Welsch (v.l.)<br />

Rückblick, Ehrung und Neuwahlen<br />

Jahreshauptversammlung des<br />

Pfarrchores Lana<br />

Das vergangene Jahr im Pfarrchor Lana<br />

war wiederum intensiv und arbeitsreich.<br />

Chor-Chronistin Edith Marth-Zöschg hat<br />

dies in einem ausführlichen Tätigkeitsbericht<br />

festgehalten.<br />

49 Sängerinnen und Sänger, 1o Instrumentalisten<br />

sowie die Organisten Heidi<br />

Nock und Josef Höhn gehören derzeit<br />

zum Chorensemble, welches Chorleiterin<br />

Ingrid Rieder mit größter Fachkompetenz<br />

zu führen weiß. Dies bestätigte auch Chor-<br />

Obmann Richard Passler auf der kürzlich<br />

abgehaltenen Jahresversammlung, zu der<br />

auch Dekan P. Peter Unterhofer gekommen<br />

ist. Sie alle dankten der Sängerschar<br />

für ihren wertvollen und uneigennützigen<br />

Einsatz im Dienste der Kirche.<br />

Ein besonderer Dank ging an Wolfgang Niederbacher,<br />

welcher für einige Zeit den Chor<br />

leitete; gedankt wurde Albert Ungerer als<br />

Notenwart; Pepi Preims und Maria Sagmeister<br />

für die reinliche Instandhaltung<br />

des Probelokals; Angelika Holzner als Verantwortliche<br />

im Pfarrorchester und Maria<br />

Sulzer für die Pressearbeit. Anschließend<br />

erfolgte die Ehrung von Luise Schöpf-Bagozzi.<br />

Für ihre 15jährige Sängertätigkeit<br />

zur Ehre und zum Lobe Gottes erhielt sie<br />

als Dank und Anerkennung die Urkunde<br />

vom Verband der Südtiroler Kirchenchöre.<br />

Im abgelaufenen Jahr wurden 27 Messen<br />

musikalisch umrahmt, einige davon mit Orgel<br />

und Orchesterbegleitung, mit Bläsern<br />

der Bürgerkapelle und Kinderchor. Gefeiert<br />

wurden die Patrozinien zum Hl. Vigilius,<br />

Peter und Paul, St. Margareth, Maria Himmelfahrt,<br />

St. Oswald/Pawigl und St. Martin<br />

am Lorenzerhof. Gemeinsam mit dem Kapuzinerchor<br />

wurden die Feste Fronleichnam,<br />

Herz-Jesu , Maria Geburt sowie das<br />

50jährige Priesterjubiläum von Prior P. Peter<br />

Lantschner mitgestaltet ebenso ein Mariensingen<br />

im Rahmen der Glaubenswoche.<br />

Außerdem umrahmte der Chor sieben Begräbnisfeiern.<br />

Auch für musikalische Weiterbildung<br />

war mit Univ. Doz. Bernadette<br />

Furch vom Mozarteum Salzburg gesorgt.<br />

Aber auch das Gesellige kam nicht zu kurz;<br />

es gab einen Grillabend, einen Sommerausflug<br />

ins Pustertal, Törggelen und ein Rorate-<br />

Frühstück. Gefeiert wurden auch die runden<br />

Geburtstage der Chormitglieder Albert Ungerer,<br />

Alfred Sagmeister und Martha Frei.<br />

Große Freude herrschte auch am Caritassonntag<br />

bei der Einweihung des neuen Probelokals<br />

„Cäciliensaal“ mit anschließendem<br />

Festessen im Deutschordenskonvent.<br />

Zum Jahresabschluss erfreute der Chor<br />

noch einmal nach dem Gottesdienst auf<br />

dem Kirchplatz mit frischem Gesang. Es<br />

erklangen Neujahrslieder und die Zuhörer<br />

dankten es mit Applaus.<br />

Für das kommende Jahr hat sich der<br />

Pfarrchor wieder einiges vorgenommen,<br />

u. a. ein Sängertreffen mit den Freunden<br />

aus der Schweiz – dem Gesangverein Salgesch<br />

im Kanton Wallis – sowie die Teilnahme<br />

an der Messfeier im Rahmen von<br />

LANA LIVE mit der Bürgerkapelle und den<br />

Chören von Lana.<br />

Der neugewählte Ausschuss im Pfarrchor Lana:<br />

Ingrid Rieder-Ebnicher – Chorleiterin<br />

Richard Passler – Obmann<br />

Walter Gruber<br />

Ruth Pöder- Kerschbamer<br />

Ingeborg Kompatscher-Ladurner<br />

Angelika Schöpf-Holzner<br />

Edith Marth-Zöschg.<br />

Chorleiterin Ingrid Rieder, Luise Schöpf-<br />

Bagozzi und Chor-Obmann Richard<br />

Passler (v. l.)<br />

16<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Cäcilienfeier<br />

Kirchenchor Partschins<br />

Beim Cäcilienfest gab es für den Kirchenchor<br />

Partschins einen besonderen Anlass,<br />

das Fest feierlich zu begehen. So wurden<br />

im Rahmen der Feier neben zwei Ehrungen<br />

auch Obmann Hans Götsch, Chorleiterin<br />

Martha Christanell Nock und Ewald Lassnig<br />

zu ihrer Verleihung der Verdienstmedaille<br />

des Landes Tirol gratuliert.<br />

Den Auftakt bildete die feierliche Umrahmung<br />

des Festgottesdienstes gemeinsam<br />

mit der Musikkapelle Partschins. Pfarrer<br />

Josef Schwienbacher bedankte sich in seiner<br />

Predigt bei Chor und Musikkapelle für<br />

die feierliche Gestaltung der Gottesdienste<br />

während des Kirchenjahres.<br />

Mit den Grußworten des Obmannes wurde<br />

der offizielle Teil der weltlichen Feier eingeleitet.<br />

Neben den Chormitgliedern hieß<br />

Hans Götsch den ehemaligen Bundesobmann<br />

des Südtiroler Sängerbundes, Josef<br />

Pircher, und den Bürgermeister von Partschins,<br />

Albert Gögele, als Ehrengäste herzlich<br />

willkommen. Der Obmann bedankte<br />

sich bei der gesamten Sängerschar für ih-<br />

ren regelmäßigen Einsatz, sei es bei Auftritten<br />

wie auch bei den Proben. Ein besonderes<br />

Lob erging dabei an die Chorleiterin,<br />

die den Chor vor zehn Jahren übernommen<br />

hat und der es dank ihres Engagements<br />

gelungen ist, ihn allmählich wieder aufzubauen<br />

und weiterzuentwickeln.<br />

In liebevoller Erinnerung an den 2013 verstorbenen<br />

langjährigen Chorleiter und Organisten<br />

Benedikt Burger und das ehemalige<br />

Chormitglied Stefan Forcher bat der Obmann<br />

die Anwesenden um eine Gedenkminute.<br />

Es folgten die Ehrungen zweier langverdienter<br />

Chorsänger, nämlich Vinzenz Tappeiner<br />

(Tenor) und Luis Forcher (Bass). Letzterer<br />

konnte bei der Feier leider nicht zugegen<br />

sein. Beide gehörten zu den treuen Stützen<br />

des Kirchenchores und waren mit beispielhaftem<br />

Einsatz 65 Jahre dabei. Chorleiterin<br />

und Obmann überbrachten im Beisein<br />

des Bürgermeisters dem rüstigen und strahlenden<br />

86-jährigen Jubilar Vinzenz Tappeiner<br />

Glückwünsche und überreichten ihm<br />

die Ehrenurkunde.<br />

Im Anschluss richteten Josef Pircher und<br />

Bürgermeister Albert Gögele anerkennende<br />

Worte an Obmann und Chorleiterin für ihr<br />

außergewöhnliches Engagement im kirchenmusikalischen<br />

sowie kulturellen Bereich.<br />

Josef Pircher wies in diesem Zusammenhang<br />

auf die gesellschaftliche Bedeutung<br />

des Ehrenamtes hin.<br />

Daran anknüpfend gratulierte der Bürgermeister<br />

im Namen der Gemeinde Partschins<br />

den Verdienstmedaillenträgern des<br />

Landes Tirol.<br />

Auch dankte er allen Kirchenchormitgliedern<br />

für ihren selbstlosen Einsatz und unterstrich<br />

die Bedeutung des Chores für die<br />

Erhaltung unserer Kultur und Traditionen.<br />

Mit einem geselligen Beisammensein beim<br />

anschließenden Mittagessen fand schließlich<br />

die Feierlichkeit ihren Abschluss.<br />

Vinzenz Tappeiner freut sich über die<br />

Gratulation von Bürgermeister Albert<br />

Gögele, Chorleiterin Martha Christanell<br />

Nock und Obmann Hans Götsch (v.l.)<br />

Im Gedenken an Josef Antholzer (†)<br />

Am 30.12.2013 verstarb 93-jährig Josef Antholzer, langjähriger Sänger und Musikant in Tiers,<br />

Ehrenmitglied der Musikkapelle und des Kirchenchores und Gründungsmitglied des Männergesangsvereines Tiers.<br />

Lieber Sepp!<br />

Es ist schwer zu verstehen, dass du nicht<br />

mehr in unserer Runde dabei bist. Zu vertraut<br />

war dein Anblick, selbstverständlich<br />

deine Anwesenheit.<br />

Ein Gönner warst du stets, uns und vielen<br />

anderen Vereinen im Dorf gegenüber. Die<br />

Geselligkeit war dein Markenzeichen, ganz<br />

nach deinem bekennenden Motto: „So jung<br />

kemmen mir nimmer zomm!“ Es war immer<br />

wieder faszinierend, wenn du aus deinem<br />

langen, bewegten Leben erzählt hast. Bei<br />

Bedarf hast du dir dafür ausreichend Gehör<br />

verschafft. Gerne hätten wir noch öfter<br />

mit dir geplaudert, aber deine Zeit war<br />

gekommen. Du warst ein treuer, ausdauernder<br />

Sänger im Chor, ein Wegbegleiter<br />

von der ersten Stunde an. Wir durften von dir<br />

lernen und mit dir lachen. Als wir den MGV<br />

Tiers gegründet haben, warst du bereits 74<br />

Jahre alt. Schon das allein bezeugt deinen<br />

Eifer und deinen Optimismus für das Vereinsleben,<br />

in dem du stets Vorbild und Motivation<br />

für uns warst. Inzwischen sind fast 20<br />

Jahre vergangen, in denen wir miteinander<br />

gesungen haben. Dein Wunsch war es, bis<br />

zum Jubiläumskonzert <strong>2014</strong> aktiv mitzuwirken.<br />

Leider hat es dafür nicht ganz gereicht.<br />

Wir alle hätten es dir von Herzen gegönnt.<br />

Aber wir sind uns sicher, dass du trotzdem bei<br />

unserem Konzert anwesend sein wirst, denn<br />

wir behalten dich in unseren Herzen und in<br />

unserer Erinnerung. Du hast uns über Jahre<br />

hinweg im Chor begleitet. Wir haben dich auf<br />

deinem letzten Weg begleitet.<br />

Sepp, lebe wohl und schau auf uns herab!<br />

Deine Sängerkollegen<br />

vom MGV Tiers!<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 17


Vorweg<br />

Macht und Verantwortung am<br />

Dirigentenpult<br />

Zum neuen Ausbildungskonzept für Kapellmeisterinnen und Kapellmeister<br />

Bei der Gretchenfrage bezüglich Macht<br />

und Verantwortung, die ein Kapellmeister<br />

trägt, gibt Verbandskapellmeister<br />

Sigisbert Mutschlechner der<br />

Verantwortung den Vorzug.<br />

Kompetenz und Verantwortung sind die Grundmotive für den Dienst an der Musik als<br />

Kapellmeister – im Bild Kpm. Lorenz Mahlknecht (MK Deutschnofen)<br />

Liebe Leserinnen und Leser unserer Zeitung „<strong>KulturFenster</strong>“,<br />

folgender Auszug aus einem Interview<br />

der deutschen Frauenzeitschrift „Brigitte<br />

Woman" mit Stardirigent Sir Simon Rattle<br />

erscheint mir für das „Vorweg" der aktuellen<br />

Ausgabe des „<strong>KulturFenster</strong>s" ausgesprochen<br />

passend. Auf die Frage der<br />

Journalistin über die Führung eines Orchesters,<br />

über die Beziehung zu demselben<br />

und über die "Macht", die ein Dirigent<br />

ausübt, antwortete Sir Rattle:<br />

„Ach, wissen Sie, die Menschen denken<br />

immer, Barack Obama hätte Macht. Aus<br />

meiner Sicht hat er wenig Macht, aber extrem<br />

viel Verantwortung. Jeder, der denkt,<br />

der da vorn am Pult besäße Macht, hat das<br />

Verhältnis zwischen Dirigent und Musikern<br />

nicht verstanden: Der, der am Ende den Ton<br />

spielt und die Musik macht, bin ja nie ich!"<br />

Verantwortung spüre ich für die Kapellmeister<br />

im Land, die dann wieder Verantwortung<br />

für ihre Musikkapelle spüren sollen.<br />

Aus dieser Verantwortung heraus darf<br />

ich Ihnen heute die neue Ausbildung für<br />

Kapellmeister, die an unsern Musikschulen<br />

angesiedelt ist, vorstellen. Zusammen<br />

mit der Fachgruppe Kapellmeister, dem<br />

Lehrerkollegium der Kapellmeisterausbildung<br />

im VSM, mit dem Vorstand des VSM<br />

und den Verantwortlichen in den Musikschulen,<br />

nicht zuletzt aber auch durch Gespräche<br />

mit Kapellmeisterinnen und Kapellmeistern<br />

und Leuten, die sich auf den<br />

Weg machen, eines Tages am Dirigentenpult<br />

zu stehen, ist ein völlig neues - dezentralisiertes<br />

- Konzept entstanden, das es<br />

ambitionierten jungen Leuten ermöglicht,<br />

an sechs Orten in Südtirol die Grundzüge<br />

des Kapellmeister-Werdens bzw. -Seins<br />

zu erlernen.<br />

Macht soll dabei keine Rolle spielen, für<br />

mich ist es wichtig, dass es Spaß und Sinn<br />

(M)macht, ansonsten halte ich es eher mit<br />

der Verantwortung. Und hoffe darauf, dass<br />

sich der eine oder die andere auf den Weg<br />

(M)macht in Richtung Kapellmeisterausbildung<br />

neu.<br />

Sigisbert Mutschlechner,<br />

VSM-Verbandskapellmeister<br />

18<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Das Thema<br />

Blasmusik<br />

Kapellmeisterausbildung neu<br />

Die dezentralisierte Grundausbildung als Herzstück eines neuen Konzeptes<br />

Im Rahmen der vielfältigen Fortbildungsangebote,<br />

die der Verband Südtiroler Musikkapellen<br />

anbietet, hat die Kapellmeisterausbildung<br />

eine lange Tradition. Als eines der<br />

wichtigsten Angebote für die Musikkapellen<br />

genoss und genießt sie oberste Priorität.<br />

Die erste und wohl zentralste Frage, die<br />

sich Musikkapellen landauf landab stellen,<br />

ist wohl jene nach dem Kapellmeister:<br />

Haben wir einen Kapellmeister?<br />

Ist er hoch motiviert und gut ausgebildet?<br />

Passt der Kapellmeister zu uns bzw.<br />

passen wir zu ihm?<br />

Diesen kleinen Fragenkatalog könnte man<br />

beliebig weiter spinnen und in alle möglichen<br />

Richtungen erweitern und er begleitet<br />

mich als großer Fragenkatalog seit<br />

meinem ersten Tag als Landeskapellmeister,<br />

seit meinem ersten Tag als Kapellmeister.<br />

Ursprünglich waren die Kapellmeister keine<br />

speziell ausgebildeten Leute, sondern einfach<br />

gute Musikanten. Mit der Ausbildung<br />

angefangen hat der VSM unter Landeskapellmeister<br />

Sepp Thaler, der einen<br />

10-tägigen Kapellmeisterkurs über Weihnachten<br />

angeboten hat. Gottfried Veit hat<br />

dieses Modell beibehalten und um einige<br />

Module, die im Laufe des Jahres abgehalten<br />

wurden, erweitert. Bei meinem Amtsantritt<br />

im Jahre 2008 war die Zeit überreif<br />

für eine Neuregelung der Ausbildung. Von<br />

da ab bestand an acht Wochenenden im<br />

Jahr für angehende Dirigentinnen und Dirigenten<br />

die Möglichkeit, das Handwerk<br />

„von der Pike“ auf zu erlernen. Aus allen<br />

Ausbildungsmodellen sind Kapellmeister<br />

hervor gegangen, einmal bessere, einmal<br />

schlechtere, einmal mehr, einmal weniger.<br />

In der Ausbildung der Musikanten hat sich<br />

in der Zwischenzeit eine ganze Menge getan.<br />

Kaum jemand lernte noch bei einem<br />

Musikanten oder beim Kapellmeister. Die<br />

Ausbildung wurde zu einem hohen Prozentsatz<br />

von den Musikschulen übernommen.<br />

Und diese machten ihre Arbeit gut,<br />

was dazu führte, dass die Musikanten im<br />

Vergleich zum Kapellmeister oft viel besser<br />

ausgebildet waren. Ein Instrument lernt<br />

Die Erkenntnis, dass es für einen<br />

Kapellmeister nicht (mehr) ausreicht,<br />

ein guter Musikant zu sein, hat sich<br />

schon seit Langem durchgesetzt – im<br />

Bild Verbandsjugendleiter-Stellvertreterin<br />

Sonya Profanter<br />

keiner in 10 Tagen oder an 8 Wochenenden,<br />

Dirigieren und alles, was es noch dazu<br />

braucht, wohl auch nicht.<br />

Bereits seit mehreren Jahren gibt es daher<br />

Bestrebungen, die Ausbildung zu verbessern<br />

und die verschiedenen Ausbildungsmodelle<br />

zusammen zu führen. Parallele<br />

Angebote zu jenem des VSM an den Musikschulen<br />

von Lana und Bruneck sind<br />

kostspielig und wenig sinnvoll. VSM und<br />

Musikschule nehmen sich gegenseitig potentielle<br />

Schüler weg.<br />

In den Händen der Kapellmeisterinnen<br />

und Kapellmeister liegt weitaus mehr<br />

Verantwortung als es nach außen hin<br />

scheint; darauf nimmt das neue Konzept<br />

der Kapellmeister-Grundausbildung<br />

verstärkt Bedacht.<br />

Passt der Kapellmeister zu uns bzw.<br />

passen wir zu ihm? Das ist nicht zuletzt<br />

auch eine Frage der Ausbildung und<br />

Kompetenz derer, die am Dirigentenpult<br />

stehen – im Bild Kpm. Georg Hasler (MK<br />

Latzfons).<br />

Außerdem, keines der beiden Angebote ist<br />

darauf ausgerichtet, auf den Besuch des<br />

Konservatoriums vorzubereiten. Neben der<br />

Ausbildung am Bozner Konservatorium, die<br />

auf Bestreben des VSM zustande gekommen<br />

ist, und die im heurigen Jahr die ersten<br />

Absolventen vorzuweisen hat, gibt es<br />

in der näheren Umgebung den Lehrgang<br />

für Blasorchesterleitung am Konservatorium<br />

in Innsbruck und das ISEB in Trient. Wer<br />

sich dafür interessiert, muss selber schauen,<br />

wie er durch die Aufnahmeprüfung kommt.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 19


Das Thema<br />

So gibt es also auf der einen Seite ein Parallelangebot für Anfänger, auf der anderen<br />

Seite werden Fortgeschrittene nicht offiziell betreut. Was liegt also näher, als das Parallelangebot<br />

zu vereinheitlichen und ein neues für Fortgeschrittene anzubieten?<br />

In mehreren ausführlichen Gesprächen mit Landesmusikschuldirektorin Irene Vieider,<br />

mit Josef Feichter von der Musikschule Bruneck und Christian Laimer von der Musikschule<br />

Lana wurden die Weichen für die Kapellmeisterausbildung <strong>2014</strong>/2015 gänzlich<br />

neu gestellt:<br />

Ab September <strong>2014</strong> wird an 6 Standorten in Südtirol eine Grundausbildung im Fach Dirigieren<br />

angeboten. Interessierte junge und jung gebliebene Menschen ab 15 Jahren sollen<br />

vom neuen Angebot profitieren. Das Ziel des Angebotes ist ebenso einfach wie logisch:<br />

Menschen für das Amt des Kapellmeisters zu begeistern.<br />

Dazu einige Eckdaten:<br />

Junge und jung gebliebene Menschen<br />

ab 15 Jahren sollen vom neuen Angebot<br />

der Kapellmeisterausbildung profitieren.<br />

Im Bild – Martina Müller (BK Untermais)<br />

Einschreibungen:<br />

vom 1. bis zum 31. März <strong>2014</strong><br />

Mindestalter: 15 Jahre<br />

Dauer: 3 Jahre<br />

Einstieg: JMLA Silberniveau<br />

Inhalte:<br />

2 Stunden Dirigieren und begleitende Nebenfächer<br />

Korrepetition und Dirigierpraxis mit Musikkapellen und Fortbildungsmodule<br />

in Zusammenarbeit mit dem VSM<br />

Ziel:<br />

Leitung einer Jugendkapelle und einer Musikkapelle<br />

Das neue Ausbildungskonzept zielt nicht<br />

nur auf die Praxis am Dirigentenpult<br />

ab, sondern es eröffnet auch weitere<br />

Perspektiven, z.B. auf ein Weiterstudium<br />

am Musikkonservatorium – im Bild Kpm.<br />

Cäcilia Perkmann (Mk Zwölfmalgreien)<br />

Standorte und Lehrer:<br />

Musikschule Schlanders – Wolfgang Schrötter<br />

Musikschule Lana – Christian Laimer<br />

Musikschule Bozen – Georg Thaler<br />

Musikschule Klausen – Eduard Gamper<br />

Musikschule Sterzing – Joachim Bacher<br />

Musikschule Bruneck – Sigisbert Mutschlechner<br />

Ansprechpartner:<br />

Musikschule und Verband Südtiroler Musikkapellen<br />

Kursgebühren<br />

Kategorie I: 150,00 Euro<br />

Kategorie II: 300,00 Euro<br />

Diese Ausbildung ist eine Grundausbildung.<br />

Nur gemeinsam erfolgreich:<br />

Kapellmeister und Musikkapelle – im<br />

Bild Kpm. Christian Laimer (Algunder<br />

Musikkapelle)<br />

Darauf aufbauend wird der VSM in Zukunft eine Weiterbildung für alle aktiven Kapellmeister<br />

als eine Art Lehrgang mit viel Praxis und als Vorbereitung auf den Besuch des<br />

Konservatoriums anbieten.<br />

Damit alle Ausbildungen funktionieren, ist eine Zusammenarbeit aller Institutionen wichtig,<br />

angefangen von der Musikkapelle im Ort bis hin zum VSM und den Musikschulen.<br />

Nur dann kann eine Zusammenarbeit fruchtbringend wirken und die Teilnehmer auf<br />

dem Weg zum Kapellmeister begleiten und motivieren,<br />

Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die dieses Projekt und Konzept unterstützt<br />

und entwickelt haben. Ein besonderer Dank geht dabei an Christian Laimer,<br />

Direktor der Musikschule in Lana.<br />

Sigisbert Mutschlechner<br />

VSM-Verbandskapellmeister<br />

20<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Aus Verband und Bezirken<br />

Blasmusik<br />

7. Stammtisch der Jugendleiter<br />

im VSM-Bezirk Bruneck<br />

Neues Projekt „Ton.art“ vorgestellt<br />

Die Jugendleiterinnen und Jugendleiter<br />

der Pustertaler Musikkapellen haben sich<br />

zum siebten Stammtisch im Probelokal der<br />

Musikkapelle St. Georgen getroffen. Rückblick<br />

und Vorschau auf die Veranstaltungen<br />

im Jugendbereich, die Diskussion über geplante<br />

Projekte und Ideensammlung für zukünftige<br />

waren dabei die Themen. Zudem<br />

wurde das Projekt „Ton.art“, die erste private<br />

Musikschule im Pustertal, vorgestellt.<br />

Hannes Zingerle, Jugendleiter des Bezirks<br />

Bruneck im Verband Südtiroler Musikkapellen<br />

(VSM), und seine Stellvertreterin<br />

Stefanie Watschinger freuten sich, dass<br />

wiederum viele Jugendleiter zum Stammtisch<br />

gekommen waren, um gemeinsam<br />

Projekte, Ziele und Probleme zu besprechen.<br />

Bezirksobmann Hans Hilber nutzte<br />

die Gelegenheit, um allen Jugendleitern<br />

für die wertvolle Aufbauarbeit und Nachwuchsschulung<br />

in den Kapellen zu danken.<br />

Er bedankte sich auch beim anwesenden<br />

Musikschuldirektor Josef Feichter, „dass<br />

er für den Verband immer ein offenes Ohr<br />

hat und sich für eine bestmögliche Zusammenarbeit<br />

zwischen Musikschule und Verband<br />

einsetzt.“ Anschließend an die Diskussionsrunde<br />

gab Verbandsjugendleiter<br />

Meinhard Windisch einen Überblick über<br />

die Organisation, Aufgaben, Anforderungen<br />

der Jugendarbeit auf Verbands-, Bezirks-<br />

und Vereinsebene.<br />

Weil gerade der Platzmangel für den Bläsernachwuchs<br />

an den Musikschulen eines<br />

VSM-Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch gab in seinem Kurzreferat einen<br />

Überblick über die Organisation, Aufgaben, Anforderungen der Jugendarbeit auf<br />

Verbands-, Bezirks- und Vereinsebene.<br />

der größten Probleme in der Jugendarbeit<br />

darstellt und gar manchen Musikkapellen<br />

Zukunftssorgen bereitet, möchten sich einige<br />

diplomierte Musiker zu einer Vereinigung<br />

zusammenschließen. Damit soll ein<br />

Zusatzangebot geschaffen und allen Musikbegeisterten<br />

eine Ausbildung ermöglicht<br />

werden, die sich vom Instrumental- und<br />

Gesangsunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene<br />

bis hin zu Register- und Chorschulungen<br />

für Musikkapellen und Chöre<br />

erstreckt. Marc Pfeifhofer, der zukünftige<br />

Geschäftführer von „Ton.art“, dieser ersten<br />

privaten Musikschule im Pustertal, stellte<br />

die Ziele, den Ablauf sowie die Organisation<br />

und Kosten dieses Projektes vor. In<br />

Zusammenarbeit mit den örtlichen Musikkapellen<br />

und Chören sei geplant, den Unterricht<br />

in deren Probelokalen abzuhalten,<br />

um gleichzeitig den Schülern die Anfahrt<br />

zum Musikunterricht zu erleichtern. Beim<br />

anschließenden gemeinsamen Pizzaessen<br />

gab es noch jede Menge Gesprächsstoff.<br />

Stephan Niederegger<br />

<strong>KulturFenster</strong><br />

Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />

Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des <strong>KulturFenster</strong>s ist<br />

Freitag, 14. März <strong>2014</strong>. Bitte Termin genau beachten!<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 21


Aus Verband und Bezirken<br />

Jugend trifft große Meister<br />

Dritte Auflage des Bezirksjugendblasorchesters Pustertal<br />

Das Bezirksjugendblasorchester Pustertal bei seinem Auftritt im Gustav-Mahler-Saal des Grand Hotel Toblach mit<br />

Bezirkskapellmeister Andreas Pramstraller am Dirigentenpult<br />

Das Jahr 2013 stand musikalisch unter<br />

dem Stern der beiden großen Komponisten<br />

Giuseppe Verdi und Richard Wagner, die<br />

beide vor 200 Jahren geboren wurden. Dieses<br />

romantische Doppelgespann stand auch<br />

Pate bei den Konzerten des Bezirksjugendblasorchesters<br />

Pustertal Ende Dezember in<br />

Toblach und Stegen.<br />

70 junge Musikantinnen und Musikanten<br />

aus 26 Musikkapellen des Pustertales<br />

sind der Einladung gefolgt, freuten sich Bezirksobmann<br />

Johann Hilber und Bezirksjugendleiter<br />

Hannes Zingerle. Nach den<br />

zwei erfolgreichen Auflagen 2010 und 2011<br />

konnten sie wieder viele neue Gesichter in<br />

den Reihen dieses besonderen Orchesterprojektes<br />

begrüßen, das diesmal von Be-<br />

zirkskapellmeister Andreas Pramstraller und<br />

seinem Stellvertreter Georg Kirchler geleitet<br />

wurde. Es sei Auftrag und zugleich angenehme<br />

Pflicht, sich gemeinsam mit den<br />

jungen Musikanten mit großen Musikern<br />

auseinanderzusetzen und den musikalischen<br />

Bogen bis zur Blas- und Unterhaltungsmusik<br />

der heutigen Zeit zu spannen,<br />

erklärten die beiden Dirigenten. An zehn<br />

Wochenenden haben sie in mehreren Register-<br />

und Gesamtproben ein interessantes<br />

und abwechslungsreiches Programm<br />

einstudiert. Die Konzerte im Grand Hotel in<br />

Toblach und im Mehrzwecksaal in Stegen<br />

waren der erfolgreiche Abschluss dieses<br />

Projektes. Bei beiden Auftritten zeigten die<br />

jungen Musikantinnen und Musikanten viel<br />

Spielfreude und Begeisterung fürs gemeinsame<br />

Musizieren. Den Auftakt machte der<br />

sinfonische Marsch „Black Granite“, den<br />

James L. Hosay zu Ehren der im Vietnamkrieg<br />

gefallenen US-Soldaten geschrieben<br />

hat. Ihre Namen sind auf dem Denkmal<br />

aus schwarzem Granit in Washington verewigt.<br />

Das Rendevouz mit Richard Wagner<br />

(Rienzi-Ouvertüre), Giuseppe Verdi (Ouvertüre<br />

zur „Die Macht des Schicksals“),<br />

Maurice Hamers (Chakra „Green“), Patrick<br />

Hahn (Ameraustrica) und Michael<br />

Jackson (arr. Naohiro Iwai) hat dem Orchester<br />

hörbar Spaß gemacht. Auch das<br />

Publikum war begeistert und gab sich erst<br />

nach zwei Zugaben zufrieden.<br />

Stephan Niederegger<br />

22<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Der Dirigent einer Blaskapelle sieht sich<br />

im vereinsinternen Alltag oft mit Problemen<br />

- sowohl musikalischer als auch zwischenmenschlicher<br />

Natur - konfrontiert. Um diesen<br />

„Notfällen“ entgegen zu wirken, hat<br />

der Bezirk Pustertal des Verbands Südtiroler<br />

Musikkapellen Mitte November einen<br />

Workshop, einen „Erste-Hilfe-Kurs“ für Dirigenten,<br />

veranstaltet.<br />

Im Vereinshaus von Mühlwald trafen sich<br />

18 Kapellmeister, darunter zwei Kapellmeisterinnen,<br />

um mit dem renommierten Blasmusikexperten<br />

Thomas Ludescher diverse<br />

Probleme und deren Lösungsansätze zu<br />

erörtern. Der ganztägige Kurs bestand aus<br />

einem Theorieteil am Vormittag und einem<br />

Praxisteil am Nachmittag, bei dem sich die<br />

Musikkapelle Mühlwald als Übungskapelle<br />

zur Verfügung stellte.<br />

Zu den behandelten Themen gehörten<br />

die Probeneffizienz und die Dirigiertechnik<br />

genauso wie klangtechnische Fragen und<br />

vereinsinterne Strukturen, wichtige Punkte<br />

eben, die einem Kapellmeister in seinem<br />

Alltag begegnen können. Die sehr allgemein<br />

gehaltene Herangehensweise an die Aufgaben<br />

des Kapellmeisters sei durchaus beabsichtigt<br />

gewesen, sagte der neue Pusterer<br />

Bezirkskapellmeister, Andreas Pramstraller.<br />

Die Teilnehmer haben sich im Laufe<br />

des Workshops selbst einige Themen, die<br />

sie interessierten, heraussuchen können<br />

und so sei ein lebhafter Diskurs entstanden.<br />

Als Leiter einer Kapelle müsse man<br />

sowieso immer und überall Augen und Ohren<br />

offen halten, erklärte Pramstraller. „Es<br />

ist wichtig, dass sich ein Dirigent immer<br />

weiterentwickelt, um damit auch das Niveau<br />

der eigenen Kapelle weiterentwickeln<br />

zu können.“ Er kündigte an, dass der Bezirk<br />

Bruneck im Rahmen des verfügbaren<br />

Budgets weiterhin die Ausbildung von Kapellmeistern<br />

fördern und ein zukunftsorientiertes<br />

Angebot, das langfristig eine konkrete<br />

Linie verfolgt, bieten wolle.<br />

„Erste – Hilfe – Kurs“<br />

für Dirigenten<br />

Workshop mit Thomas Ludescher auf Einladung des<br />

VSM-Bezirkes Bruneck<br />

Musikalischer Erste-Hilfe-Kurs mit Thomas Ludescher: Nicht nur die fachliche<br />

Kompetenz der Kapellmeister ist gefragt, sondern auch die „zwischenmenschliche“.<br />

Der Seminarleiter Thomas Ludescher,<br />

unter anderem Professor am Konservatorium<br />

in Innsbruck, Landeskapellmeister<br />

des Vorarlberger Blasmusikverbandes und<br />

stellvertretender Bundeskapellmeister des<br />

Österreichischen Blasmusikverbandes,<br />

hob vor allem das Motivationspotential einer<br />

solchen Veranstaltung hervor. Für einen<br />

„Einzelkämpfer“, der man als Dirigent<br />

oft ist, kann dieser Austausch von<br />

Ideen auch mit anderen Dirigenten sehr<br />

wichtig sein“, sagte Ludescher. Natürlich<br />

könne man gewisse Themen, vorwiegend<br />

technischer Natur, nicht an einem Tag er-<br />

arbeiten. Die Ansätze jedoch, die man in<br />

so einem Kurs vermittelt bekommt, seien<br />

oft sehr hilfreich. „Um diese umzusetzen,<br />

braucht es jedoch Eigeninitiative der Teilnehmer.“<br />

Helfen könne dabei ein Charakterzug,<br />

den der europaweit tätige Blasmusikdirigent<br />

Ludescher bei Südtiroler<br />

Kapellmeistern ausmacht: „Die leidenschaftliche<br />

und oft auch bissige Auseinandersetzung<br />

mit der Blasmusik ist auffällig.<br />

Die allgemeine Offenheit gegenüber neuen<br />

Ansätzen sorgt dafür, dass sich viele gute<br />

Dinge entwickeln können.“<br />

Benedikt Mair<br />

Die Teilnehmer des Kapellmeister-Workshops in Mühlwald mit dem Referenten Thomas Ludescher (2.v.l)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 23


Aus Verband und Bezirken<br />

Vinschger Musikanten im „reiferen“<br />

Alter machen gemeinsam Musik<br />

VSM – Bezirk Schlanders: Bezirksblasorchester 50+<br />

Gemeinsames<br />

Musizieren hält<br />

jung; den Beweis<br />

dafür lieferte das<br />

Bezirksblasorchester<br />

50+ mit<br />

Kapellmeister<br />

Christian Prister.<br />

Am Sonntag, 1. Dezember 2013, fand im<br />

Raiffeisensaal des Naturparkhauses „Aqua<br />

Prad“ in Prad am Stilfser Joch das Konzert<br />

des im VSM Bezirk Schlanders schon zur<br />

Tradition gewordenen Bezirksblasorchesters<br />

50+ statt.<br />

Das Ziel, alle Musikantinnen und Musikanten<br />

der Musikkapellen des Bezirkes<br />

entsprechend ihren Möglichkeiten und Altersgruppe<br />

gut zu fördern und zu motivieren,<br />

wird neben dem Bezirksjugend- und<br />

dem Bezirksorchester durch dieses Projekt<br />

erfüllt und der Erfolg war hörbar.<br />

Der musikalische Leiter des Orchesters,<br />

Kapellmeister Christian Prister, verstand es<br />

auch in diesem Jahr wieder, die 47 Musikantinnen<br />

und Musikanten aus 13 Musikkapellen<br />

in zahlreichen Proben zu einem<br />

harmonischen Klangkörper zusammenzuführen.<br />

Die Teilnehmer, allesamt über 50<br />

Jahre alt, unterstützt nur durch einige wenige<br />

jüngere Musikanten, meisterten die<br />

Werke hervorragend.<br />

Mit dem Konzertmarsch in B-Dur von<br />

Gottfried Veit begrüßte das Orchester das<br />

Publikum und Bezirksobmann Manfred<br />

Horrer nutzte gleichzeitig die Gelegenheit,<br />

dem anwesenden Komponisten und Ehrenkapellmeister<br />

des VSM zum vergangenen<br />

70. Geburtstag zu gratulieren.<br />

Des Weiteren wurden die Werke „Giannina<br />

e Bernardone“ von Domenico Cimarosa,<br />

„Der Festtag“ von Sepp Tanzer, „Das<br />

Tor zum Süden“ von Dieter Herborg, die<br />

„Steeephans Polka“ von Alexander Pluger<br />

und zum offiziellen Abschluss „Jesus<br />

Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber<br />

zum Besten gegeben.<br />

Martin Punter,<br />

Bezirksschriftführer<br />

Gottfried Veit, selbst ein "50+", war<br />

Ehrengast beim Konzert.<br />

24<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

verband<br />

südtiroler<br />

musikkapellen<br />

Programmvorschau<br />

Dreimonatskalender<br />

Datum Veranstalter Veranstaltung Ort Haus Beginn<br />

Sa, 1. <strong>Februar</strong> Bezirk Meran Stabführer – Grundkurs 1.Teil Obermais Bürger- und Rathaussaal 14.30<br />

FEBRUAR<br />

Fr-So, 07.-09. <strong>Februar</strong> VSM Kapellmeister-Seminar 5.Einheit Sterzing Hotel Mondschein abends<br />

Sa, 8. <strong>Februar</strong> VSM Landeswettbewerb Musik in kleinen Gruppen Auer Aula Magna + Musikschule 9.00<br />

Di, 11. <strong>Februar</strong><br />

Bezirk Brixen und<br />

Sterzing<br />

Stabführer - Grundkurs 1. Teil Klausen Vereinshaus 14.00<br />

Sa, 15. <strong>Februar</strong> Bezirk Bruneck Jahreshauptversammlung St. Lorenzen Dürersaal (Patergarten) 19.30<br />

Sa, 22. <strong>Februar</strong> Bezirk Bruneck Stabführer – Grundkurs 1.Teil Stegen Mehrzwecksaal 14.00<br />

Sa-So, 22.-23. <strong>Februar</strong> VSM Jugendleiter-Seminar mit Abschluss Nals Lichtenburg 09.00<br />

Sa, 22. <strong>Februar</strong> Bezirk Brixen Jahreshauptversammlung Gufidaun Vereinshaus 20.00<br />

Sa, 1. März Bezirk Bozen Jahreshauptversammlung Andrian Vereinshaus 15.00<br />

Sa, 1. März VSM / Konservatorium Dirigenten-Prüfung am Konservatorium Bozen Konservatorium 11.00<br />

Sa, 01.+15. März<br />

Bezirk Bruneck<br />

Schnupperkurs für Leiter<br />

von Jugendkapellen<br />

Bruneck Ragenhaus 14.00<br />

Di-Mi, 04.-05. März VSM Komponistenwerkstatt mit Oliver Waespi Brixen Cusanus Akademie 09.00<br />

Do-So, 06.-09. März VSM Bläsertage Brixen Cusanus Akademie 09.00<br />

Sa, 8. März VSM 66. Jahreshauptversammlung des VSM Bozen Waltherhaus 14.15<br />

MÄRZ<br />

Mo, 10. März Bezirk Bozen Stabführer – Aufbaukurs 1. Teil Kaltern Probelokal 19.30<br />

Fr-So, 14.-16. März VSM Kapellmeister – Seminar 6.Einheit Nals Lichtenburg abends<br />

Fr-So, 14.-16. März SVMK Weisenbläsertreffen Goldrain Schloss 09.00<br />

Sa, 15. März Bezirk Meran Stabführer – Aufbaukurs 1.Teil Obermais Bürger- und Rathaussaal 14.30<br />

Sa, 22. März Bezirk Meran Marschierprobe für Jungmusikanten Meran Obstgenossenschaft Cafa 16.00<br />

Sa, 29. März<br />

Sa, 29. März<br />

Sa, 29. März<br />

VSM<br />

VSM<br />

Bezirk Bruneck<br />

Praktische JMLA-Prüfungen in<br />

Bronze und Silber<br />

Praktische JMLA-Prüfungen in Bronze,<br />

Silber und Gold<br />

Bläserkonzert mit Verleihung der JMLA<br />

in Bronze und Silber<br />

Bruneck Musikschule 08.00<br />

Auer Musikschule 08.00<br />

Bruneck Ragenhaus 17.00<br />

Sa, 29. März Bezirk Meran Fortbildung für aktive Stabführer Je nach Übungskap. 14.30<br />

Mo, 31. März Bezirk Schlanders Stabführer – Aufbaukurs 1. Teil Kortsch Probelokal 19.30<br />

Fr, 4. April Bezirk Brixen Kapellmeister-Fortbildung mit Stefan Köhle Rodeneck - Pfeffersberg Probelokal 09.00<br />

APRIL<br />

Sa, 5. April Bezirk Bruneck Fortbildung für Funktionäre: VSM-Office Stegen Mehrzwecksaal 14.00<br />

Sa-So, 12.-13. April<br />

Bezirk Bozen<br />

Kapellmeister-Fortbildung mit<br />

Peter Vierneisel<br />

Wird noch festgelegt 10.00<br />

Di, 15. April Bezirk Brixen/Sterzing Stabführer – Aufbaukurs 1. Teil Felthurns Probelokal 20.00<br />

Mi, 23. April <strong>2014</strong><br />

Bezirk Meran<br />

Seminar<br />

„Gehilfen für effiziente Marschproben“<br />

Je nach Übungskap. 19.30<br />

Fr-So, 25.-27. April VSM Kapellmeister – Seminar 7.Einheit Nals Lichtenburg abends<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 25


Blasmusik International<br />

Sinfonische Blasmusik<br />

mit Saxofon-Zauber<br />

Konzerttournee von Symphonic Winds mit Amy Dickson<br />

Symphonic Winds und Amy Dickson begeisterten mit Blasmusik der Extraklasse.<br />

Die australische Saxofonistin Amy Dickson<br />

war der Stargast der traditionellen Konzerttrilogie<br />

des Südtiroler Auswahlorchesters<br />

„Symphonic Winds“ im Dezember. Damit hat<br />

Alexander Veit als musikalischer Leiter einmal<br />

mehr die Besonderheit dieses seit 24<br />

Jahren ebenso erfolgreichen wie einmaligen<br />

Orchesterprojektes in der Südtiroler Musiklandschaft<br />

bewiesen.<br />

Erst vor wenigen Monaten hat Amy Dickson<br />

ihr drittes Solo-Album „Dusk & Dawn“<br />

veröffentlicht und damit in kürzester Zeit<br />

den ersten Preis der englischen Klassik-<br />

Charts „MasterCard's Breakthrough Artist<br />

of the Year” in der Kategorie „junger<br />

Talente“ erreicht. Ihr Repertoire umfasst<br />

mittlerweile alle originalen Saxofonkonzerte<br />

sowie beeindruckende Arrangements klassischer<br />

Solokonzerte. Ihr Ruf eilt ihr voraus;<br />

von Kritikern und Publikum wird sie<br />

mit Superlativen überhäuft. Auch das Südtiroler<br />

Publikum im Stadttheater von Ster-<br />

zing, im Konzerthaus von Bozen und im<br />

Meraner Kursaal war begeistert und verzaubert<br />

vom samtweichen Klang, der lyrischen<br />

Ausstrahlung, der technischen<br />

Raffinesse, der musikalischen Gestaltung<br />

und der ausdrucksstarken Interpretation.<br />

Im dreisätzigen Konzert „Birds“ beschreibt<br />

Toshio Mashima die flinke<br />

Schwalbe, die majestätische Möwe und<br />

den mystischen Phönix. Der erste Satz<br />

aus David Maslankas „Fire in the earth“<br />

als spiritueller Tiefgang ist ein Meisterwerk<br />

der Blasmusik. „A Gershwin Fantasy” öffnet<br />

ein Fenster in die Anfänge des sinfonischen<br />

Jazz. Unterschiedlicher könnten<br />

diese drei Werke nicht sein. Aber gerade<br />

deshalb bieten sie der Solistin eine hervorragende<br />

Bühne, um all ihre romantische<br />

Musikalität auszuleben und das Publikum<br />

„unplugged“ in ihren Bann zu ziehen. Das<br />

Arrangement des bekannten Gitarrenkonzertes<br />

„Concierto de Aranjuez“ von Joaquín<br />

Rodrigo ist als Zugabe das sprichwörtliche<br />

Sahnehäubchen auf dem Auftritt dieser<br />

Ausnahmemusikerin.<br />

Wenn sich „Symphonic Winds“ als Begleitorchester<br />

mit der zweiten Reihe begnügt,<br />

so setzen sich die Musikerinnen<br />

und Musiker in der „Christmas Overture“<br />

(Nigel Hess), dem emotionalen „With Heart<br />

& Voice“ (David Gillingham) und „Hymn<br />

to the Sun with the Beat of Mother Earth“<br />

(Satoshi Yagisawa) gekonnt in Szene, ziehen<br />

all ihre Register und präsentieren<br />

mit Spielfreude und hohem Niveau sinfonische<br />

Blasmusik par excellence. Diese<br />

Spielfreude gipfelt in Brant Karrick's „See<br />

Rock City“, wenn sich das Orchester in<br />

eine Rock-'n-Roll-Band „verwandelt“ und<br />

in einer Rock-Jazz-Jamsession mit Rhythmus,<br />

Tempo und einem Quäntchen Humor<br />

für ein gewaltiges Finale dieses Konzertabends<br />

sorgt.<br />

Stephan Niederegger<br />

26<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Kritisch Hingehört<br />

Blasmusik<br />

Musik, die bewegt und begeistert<br />

66. Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle<br />

Kapellmeister Christian Laimer vermochte mit der Algunder Musikkapelle auch beim nunmehr 66. Dreikönigskonzert<br />

blasmusikalische Akzente zu setzen.<br />

Das Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle<br />

ist keineswegs nur eine seit mittlerweile<br />

66 Jahren liebgewonnene Tradition,<br />

sondern stets ein Meilenstein und Wegweiser<br />

der Entwicklung der Blasmusik unseres<br />

Landes. Das heurige Konzertprogramm setzt<br />

einmal mehr Signale, wühlt auf, macht betroffen,<br />

regt zum Nachdenken an, beeindruckt<br />

… und begeistert.<br />

Aber der Reihe nach: Kapellmeister Christian<br />

Laimer setzt die ehrfürchtige „Basilica<br />

di San Marco“ von Mario Bürki - außer<br />

Programm - an den Beginn und überrascht<br />

den Zuhörer, der die feierlichen Fanfaren<br />

zum „Einzug von König Heinrich“ aus Wagners<br />

Lohengrin erwartet. Im zweiten Anlauf<br />

kommt er dann doch in den Genuss dieser<br />

großartigen Musik, wenn sich der erste Konzertteil<br />

ganz den beiden Großmeistern Giuseppe<br />

Verdi und Richard Wagner widmet.<br />

Die Ouvertüre zur Oper „Norma“ schweift<br />

zwar etwas vom Thema ab, chronologisch<br />

scheint Vincenzo Bellini als Weggefährte von<br />

Verdi und Wagner trotzdem gerechtfertigt.<br />

In der Folge werden das „Dies Irae“ aus<br />

der „Missa da Requiem“ (für Alessandro<br />

Manzoni) und „Siegfrieds Trauermarsch“<br />

aus der „Götterdämmerung“ direkt gegenübergestellt.<br />

Darin zeigt sich, wie großartig<br />

die Musik dieser gleichaltrigen, aber sehr<br />

unterschiedlichen Komponisten auch in der<br />

Bearbeitung für Blasmusik klingen kann, vor<br />

allem wenn - wie hier - großteils die Tonarten<br />

der Originale übernommen werden.<br />

Betroffen und nachdenklich wird der<br />

Zuhörer in die Pause entlassen und freut<br />

sich auf den zweiten Teil, der nach dieser<br />

düsteren Totenmusik Hoffnung und Zuversicht<br />

verspricht. Der Konzertmarsch<br />

„In Treue fest“ von Carl Teike ist ein Dank<br />

an das treue Publikum der Dreikönigskonzerte.<br />

Die fröhliche Ouvertüre, der romantische<br />

Zwischenakt (Entr'acte) und das rasante<br />

Finale der „Theatre Music“ von Philip<br />

Sparke präsentieren sich aufheiternd und<br />

ansteckend. Der Auftritt der jungen und erfolgreichen<br />

Klarinettistin Andrea Götsch wird<br />

zu einem besonderen Moment des Abends:<br />

Im Solokonzert von Artie Shaw, dem Jazzklarinettisten,<br />

Komponisten und Bandlea-<br />

der der 1930er Jahre, entführt sie den Zuhörer<br />

in eine ganz andere Musik und lebt<br />

ihre Spielfreude und Leidenschaft in Akkordzerlegungen,<br />

Glissandi und fast akrobatischen<br />

Kadenzen aus. Auch die Soloeinwürfe<br />

von Markus Moser (Altsaxofon),<br />

Gregor Moser (Trompete), Ivan Moser (Posaune)<br />

und Simon Brunner (Schlagzeug)<br />

werden vom Publikum mit verdientem Szenenapplaus<br />

belohnt. Der Tanz <strong>Nr</strong>. 2 (Tango)<br />

und <strong>Nr</strong>. 5 (Belly Dance) aus den „Symphonischen<br />

Tänzen“ von Yosuke Fukuda stehen<br />

als Auflockerung zum Abschluss des<br />

Konzertes, mit denen die Algunder Musikkapelle<br />

eine weitere Facette der Blasmusik<br />

zeigt und ein neues Fenster in ihr breitgefächertes<br />

Repertoire öffnet. Die geschmeidige<br />

Polka „Von Freund zu Freund“ (Martin<br />

Scharnagl) und der traditionelle „Grazer<br />

Bummler-Marsch“ (Hans Stilp) sind die<br />

charmanten Zugaben. Schade nur, dass<br />

mir mein Sitzplatz, abseits in der sechsten<br />

Reihe ganz außen, viel vom Klangerlebnis<br />

des Kursaals vorenthalten hat.<br />

Stephan Niederegger<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 27


Zur Person<br />

„Ich versuche so viele Aufgaben<br />

wie möglich zu delegieren.“<br />

Stefan Gasser, Obmann der Musikkapelle Schabs<br />

<strong>KulturFenster</strong>: Haben Sie in Ihrer Familie<br />

musikalische Wurzeln?<br />

Stefan Gasser: Mein Vater war 15 Jahre<br />

Mitglied der Musikkapelle Schabs, meine<br />

Oma mütterlicher Seite 60 Jahre Chorsängerin<br />

in Raas. Die Schwester ist aktives<br />

Mitglied der Musikkapelle Schabs und im<br />

Vorstand tätig.<br />

KF: Wer ist Ihr Vorbild?<br />

St. Gasser: In der Musikkapelle alle jene,<br />

welche ohne lange herumzunörgeln, immer<br />

zur Stelle sind. Und das sind Gott sei<br />

Dank einige.<br />

KF: Welche Charakterzüge schätzen Sie bei<br />

Ihren Mitmenschen am meisten?<br />

St. Gasser: Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft,<br />

Fröhlichkeit<br />

KF: Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />

St. Gasser: Am liebsten lese ich die Kommentare<br />

von Günther Heidegger in der Tageszeitung<br />

„Dolomiten“.<br />

KF: Ihr Lieblingsmaler?<br />

St. Gasser: Verena Gasser<br />

KF: Ihr/e Lieblingskomponist/en?<br />

St. Gasser: Norbert Rabanser, Mathias<br />

Rauch, Manuela Kerer<br />

KF: Sollte ein Obmann einer Kapelle immer<br />

auch ein aktiver Musiker sein oder könnten<br />

Sie sich vorstellen, dass auch ein (musikalisch)<br />

inaktives Mitglied einen Verein führt?<br />

St. Gasser: Die meiste Zeit verbringen wir<br />

als Musikkapellen mit verschiedensten<br />

Proben und Auftritten. Dabei finde ich es<br />

sehr wichtig, dass derjenige dem Verein<br />

vorsteht, der auch mit am häufigsten anwesend<br />

ist. Und das kann meiner Meinung<br />

nach nur ein aktiver Musikant sein. Als Obmann<br />

ist es sehr wichtig, für jedes Mitglied<br />

ein Ansprechpartner zu sein. Eine Person,<br />

die da ist, wenn man Sie braucht. Einige<br />

Male müssen Entscheidungen schnell getroffen<br />

werden.<br />

KF: Über welche Eigenschaften sollte ein<br />

Vereinsobmann verfügen?<br />

St. Gasser:<br />

− selbstsicheres Auftreten!<br />

− ein positives Vorbild sein in Hinsicht<br />

auf den Verein!<br />

− die Charakterzüge unter Frage 3!<br />

− perfekte Harmonie mit dem Kapellmeister!<br />

− Entscheidungsfreudigkeit!<br />

− Ausgeglichenheit, auch wenn es unmöglich<br />

ist, es allen immer Recht zu<br />

machen!<br />

− Aufgaben gut verteilen können (delegieren)!<br />

− in kleinen Schritten nach Erfolg streben!<br />

KF: Wie würden Sie als Obmann Ihren Führungsstil<br />

bezeichnen?<br />

St. Gasser: Als antiautoritären Führungsstil,<br />

wobei viele mitentscheiden sollen. Ich<br />

versuche so viele Aufgaben wie möglich<br />

zu delegieren. 13 Mitglieder im Vereinsvorstand<br />

sprechen für sich!<br />

KF: Was war als Vereinsvorstand Ihr positivstes<br />

Erlebnis?<br />

St. Gasser: Da möchte ich drei Erlebnisse<br />

nennen:<br />

Zur Person<br />

Stefan Gasser, Obmann der MK<br />

Schabs, möchte viele Mitglieder des<br />

Vereins zur aktiven Mitgestaltung<br />

motivieren.<br />

Stefan Gasser, geboren am 21.12.1979 in<br />

Brixen und aufgewachsen in Schabs, besuchte<br />

den Kindergarten und die Grundschule<br />

in seinem Heimatdorf, daran anschließend<br />

die Mittelschule in Neustift.<br />

Dann wechselte er zur Obst- und Weinbauschule<br />

an der Laimburg. Mit seiner<br />

Frau Maria und den Kindern Matthias und<br />

Theresa lebt und arbeitet Stefan Gasser am<br />

Obereggerhof in Vals; er hilft aber auch im<br />

elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb in<br />

Schabs mit.<br />

Im Jahr 1994 erfolgte der Eintritt in<br />

die Musikkapelle Schabs, zunächst als<br />

Trompeter. Im Jahr 2009 stieg er auf<br />

die Posaune um. Seit 2001 ist Stefan<br />

Gasser auch im Vorstand der Musikkapelle<br />

Schabs tätig, zunächst bis 2005<br />

als Schriftführer; dann folgten drei Jahre<br />

als Jugendleiter. Ab dem Jahr 2008 bekleidete<br />

er das Amt des Obmannstellvertreters,<br />

bevor er drei Jahre später<br />

(2011) zum Obmann der Musikkapelle<br />

Schabs gewählt wurde.<br />

28<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Neues<br />

Blasmusik<br />

− die Organisation eines gelungenen<br />

dreitägigen Musikfestes mit großem<br />

Festumzug als Verantwortlicher des<br />

Festkomitees zur 25-Jahr-Gründungsfeier<br />

der Musikkapelle Schabs im Jahr<br />

2009.<br />

− die gute Zusammenarbeit mit der Musikkapelle<br />

Natz in der Jugendarbeit<br />

und in verschiedenen anderen Projekten.<br />

− die Teilnahme am Südtiroler Jazzfestival<br />

2013 und die damit verbundene -<br />

unerwartet große - mediale Aufmerksamkeit.<br />

KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />

meisten gelernt?<br />

St. Gasser: Bei gemeinsamen Tätigkeiten<br />

(z.B. Ausflügen zu Partnerkapellen), den<br />

Mitgliedern niemals mehrere verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Auswahl zu bieten.<br />

KF: Was war Ihr größter Erfolg als Obmann<br />

bzw. als Vorstandsmitglied?<br />

St. Gasser: Das Konzertwertungsspiel in<br />

der Oberstufe mit sehr gutem Erfolg und<br />

88 Punkten, wobei hier der Erfolg sicher<br />

mehr dem Kapellmeister und den Musikantinnen<br />

und Musikanten zuzusprechen<br />

ist.<br />

KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />

Sie sich gerne zurück?<br />

St. Gasser: An die intensive Freundschaftspfl<br />

ege mit unseren Partnerkapellen<br />

aus Steingaden (D) und Rieneck (D)<br />

und an den großen Festumzug 2009 in<br />

Innsbruck anlässlich des Gedenkjahres<br />

der Tiroler Freiheitskämpfe 1809.<br />

KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />

Blasmusikerlebnis?<br />

St. Gasser: Die musikalische Gestaltung<br />

einer hl. Messe am Hauptaltar des Petersdoms<br />

von Rom und bei der Papstaudienz<br />

am Petersplatz im November 2011,<br />

als wir das „Großer Gott wir loben dich“<br />

vor vielen Tausenden von Menschen anspielen<br />

durften.<br />

KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für die<br />

Zukunft der Blasmusikszene?<br />

St. Gasser: Dass es keine Nachwuchssorgen<br />

in allen Bereichen der Kapellen<br />

gibt (Jungmusikanten, Kapellmeister,<br />

Vorstände, Bezirksvorstände, Landesvorstand,…);<br />

dass die fi nanzielle Unterstützung<br />

und die Wertschätzung durch<br />

die Politik gewährt bleibt; dass genügend<br />

Platz für traditionelle Blasmusikliteratur<br />

in den Konzerten der Südtiroler Musikkapellen<br />

bleibt.<br />

Interview: Joachim Buch<br />

Waterkant – Wildenstein – New<br />

Festival Music – Funky Afternoon<br />

Vier neue Kompositionen aus der Feder von Markus Götz<br />

Der deutsche Komponist Markus Götz hat<br />

sich in den letzten Jahren einen geschätzten<br />

Namen in der Blasmusikwelt gemacht.<br />

Seine Werke werden von vielen Blasorchestern<br />

gerne und begeistert gespielt.<br />

Sicherlich ist seine Fähigkeit, für alle Schwierigkeitsstufen<br />

interessante, unterhaltsame<br />

und hörgefällige Musik zu schreiben, einer<br />

der zahlreichen Gründe für seine Popularität.<br />

Das Götz-Repertoire reicht von<br />

pädagogisch fundierten Werken für Jugendblasorchester<br />

über wirkungsvolle Mittel-<br />

und Oberstufenwerke, Arrangements<br />

von Pop-Titeln sowie Eigenkompositionen<br />

für Rockband und Blasorchester bis hin<br />

zur anspruchsvollen Höchststufenliteratur.<br />

Dabei fi ndet Markus Götz immer das<br />

jeweils richtige Maß an technischen Herausforderungen,<br />

eingängigen Melodien<br />

und Rhythmen, spannenden Themen und<br />

kreativen Ideen.<br />

Jetzt sind vier neue, druckfrische Werke<br />

des Komponisten beim Musikverlag RUN-<br />

DEL erschienen – sie sind weitere beeindruckende<br />

Beispiele für die Vielseitigkeit und<br />

Schaffenskraft von Markus Götz.<br />

Waterkant: „Waterkant!" ist ein wirkungsvolles<br />

Werk für Blasorchester der Mittel- bis<br />

Oberstufe und erzählt eine musikalische<br />

Geschichte über Matrosen auf See. Götz<br />

erzeugt hier die Atmosphäre der Seemänner<br />

und ihrer typischen Shanty-Gesänge.<br />

Die verschiedenen Szenen der Geschichte -<br />

„Abschied vom Hafen“, „Auf hoher See!“,<br />

„Tanz der Matrosen“, „Stürmische See“,<br />

„Nostalgia (Heimweh)“ und „Hafenfest<br />

(Hamborger Veermaster)“ - wechseln zwischen<br />

fröhlicher Leichtigkeit, melancholischer<br />

Bedrücktheit und feierlicher Freude.<br />

Wildenstein: Eine grandiose und mitreißende<br />

Komposition im Bereich der Oberund<br />

Höchststufe ist „Wildenstein”, die<br />

bereits in der Dezemberausgabe des <strong>KulturFenster</strong>s<br />

vorgetstellt wurde. „Waterkant!“<br />

und „Wildenstein“ wurden vom Stabsmusikkorps<br />

der Japanischen Marine Tokio auf<br />

der CD „Wildenstein“ eingespielt.<br />

New Festival Music: Bei „New Festival Music“<br />

hat Markus Götz die breit gefächerten<br />

Einsatzmöglichkeiten der Blasorchester berücksichtigt;<br />

sie decken ein ungemein vielseitiges<br />

Repertoire ab und umrahmen die<br />

unterschiedlichsten Veranstaltungen. Dazu<br />

gehören oft sehr feierliche Anlässe wie Einweihungen,<br />

Eröffnungen, Feierstunden,<br />

Gottesdienste oder Jubiläen. „New Festival<br />

Music“ soll als Begleiter für all diese<br />

festlichen Anlässe dienen. Um die Musik<br />

möglichst vielen Blasorchestern zugänglich<br />

zu machen, hat Götz einen moderaten<br />

Schwierigkeitsgrad gewählt.<br />

Funky Afternoon: Seine Leidenschaft für<br />

moderne Musik im Bereich Jazz und Funk<br />

beweist Markus Götz in der Komposition<br />

„Funky Afternoon“. Das Stück ist in der<br />

RUNDEL-Serie „Rock & Wind Band“ erschienen<br />

und kann auch mit zusätzlicher<br />

Rockband-Besetzung, also E-Gitarre, E-<br />

Bass, Keyboard und Schlagzeug, aufgeführt<br />

werden. Hier zeigt Götz das Blasorchester<br />

von einer ganz anderen Seite und<br />

lässt es mit lässigen Funk-Rhythmen einmal<br />

richtig grooven.<br />

Westcoast: The Washington Winds unter der<br />

Leitung von Edward Peterson haben „New<br />

Festival Music“ und „Funky Afternoon“ auf<br />

der CD „Westcoast“ aufgenommen.<br />

Alle Notenausgaben sowie die beiden CDs<br />

sind beim Musikverlag RUNDEL erhältlich.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.markusgoetz.info<br />

www.rundel.de / www.rundel.at / www.<br />

rundel.ch / www.rundel.it / www.rundel.nl<br />

Claudia Braun<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 29


Neues<br />

Musik besser verstehen<br />

Wie das geht, erklärt ein neues Buch von Othmar Moroder<br />

Lust auf Musik soll das Buch „Wie kann ich Musik besser verstehen“<br />

von Othmar Moroder machen.<br />

Othmar Moroder war als Jugendlicher Mitglied der<br />

Musikkapelle St. Ulrich; nach seiner Pensionierung<br />

hat er in Trient Musikwissenschaft studiert und er<br />

möchte nun die Erkenntnisse aus seiner intensiven<br />

Beschäftigung mit der Musik mit anderen teilen.<br />

„Wie kann ich Musik besser verstehen“<br />

Mit diesem Titel werden Programm und Inhalt<br />

des Buches schon deutlich definiert. Das<br />

Buch soll eine Anleitung sein, Musik bewusst<br />

anzuhören. Der Autor hat seine Ausführungen<br />

so konzipiert, dass Musik in ihren vielen unterschiedlichen<br />

Formen und Aussagen erkannt<br />

wird. Man sollte am Ende unterscheiden<br />

können zwischen „Musik und Musik“.<br />

Der interessierte Leser soll vor allem<br />

merken, dass durch gute Musik ein geistiger<br />

und ästhetischer Wert erschlossen<br />

wird. Gleichzeitig soll eine weit verbreitete<br />

Meinung widerlegt werden: Die Schwierigkeiten,<br />

ein gutes Musikverständnis zu<br />

erreichen, werden oft übertrieben dargestellt.<br />

Was zählt, ist vor allem der Vorsatz,<br />

Musik bewusst zu hören und das Interesse<br />

an der Sache.<br />

Unter anderem behandelt das Buch<br />

den Unterschied zwischen „passiv und<br />

aktiv hören“, den Aufbau eines Musikstückes<br />

und seiner Elemente, wobei bestimmte<br />

Entwicklungen im Lauf der Musikgeschichte,<br />

wie z. B. der Chorgesang<br />

in der Antike, die Mehrstimmigkeit im Mittelalter<br />

oder die Harmonie und Klangfarbe<br />

der Klassik eingehend beleuchtet werden.<br />

Zudem wird dem Leser die Geschichte<br />

des Orchesters, des Chores und des Sologesangs<br />

nahegebracht und die Musik in<br />

einen politischen, gesellschaftlichen, und<br />

geisteswissenschaftlichen Kontext gestellt.<br />

Jedes Werk, in welchem sich eine künstlerische<br />

Qualität offenbart, ist auch Ausdruck<br />

der jeweiligen Zeit, in der es entstanden<br />

ist, ihrer Gesellschaft, des kulturellen<br />

Umfeldes usw. - denn alle diese Gege-<br />

benheiten beeinflussen letztendlich Inhalt<br />

und Form.<br />

Alle diese scheinbar schwer zu verstehenden<br />

Themen werden leicht verständlich,<br />

kurz und bündig dargestellt. Sie sind<br />

angenehm zu lesen, auch für jene, die<br />

überzeugt sind, nichts von Musik zu verstehen.<br />

Durch die Aufbereitung, die den<br />

Leser mitnimmt, kommt dieser auf den Geschmack<br />

von guter Musik. Es ist wie bei<br />

einer Speise: Wenn man sie nicht kennt,<br />

will man sie nicht; wenn man hingegen auf<br />

den Geschmack gekommen ist, möchte<br />

man immer mehr davon.<br />

Die Lektüre des Buches soll darauf hinauslaufen:<br />

Musik bewusst anhören und<br />

mit/an ihr Freude und Gefallen finden.<br />

Kf (nach Angaben des Autors)<br />

30<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Bläserphilharmonie<br />

Mozarteum Salzburg<br />

Sensationelle CD-Einspielungen<br />

Erst in der Juni-Ausgabe 2013 des Kultur-<br />

Fenster haben wir mit den „Musikalischen<br />

Schätzen aus Russland und Wien“ (Live-<br />

Aufnahme des Neujahrskonzertes 2012)<br />

und mit der „Solistengala“ die – damals –<br />

neuesten Tonträger der grandiosen Live-<br />

CD-Einspielungen der Bläserphilharmonie<br />

Mozarteum Salzburg unter der Leitung von<br />

Hansjörg Angerer vorgestellt. Mittlerweile<br />

ist die Diskografi e um gleich vier (!) Tonträger<br />

reicher:<br />

• CD #17: Galatic Brass<br />

• CD #18: Cross Over<br />

• CD #19: La Chasse – Die Jagd /<br />

Paris – Wien (Neujahrskonzert 2013)<br />

• CD #20: Märsche<br />

Dabei sind es keineswegs Produkte einer<br />

Massenabfertigung oder alltäglichen Konfektionsware,<br />

sondern „meisterlich interpretierte<br />

Maßanzüge“ - Unikate für Hörund<br />

Klangerlebnissen der besonderen<br />

Art. So wie die mittlerweile bereits traditionellen<br />

Neujahrskonzerte am 6. Jänner im<br />

Großen Festspielhaus in Salzburg, stehen<br />

auch die Tonträger programmatisch unter<br />

jeweils anderen Vorzeichen und öffnen damit<br />

viele und auch neue Fenster in die vielfältige<br />

Sprache der sinfonischen Blasmusik.<br />

Neben diesen CDs der Bläserphilharmonie<br />

Mozarteum Salzburg sind auch folgende<br />

drei Tonträger erschienen:<br />

• Jagdmusik am Kaiserhof zu Wien<br />

(auf historischen Parforcehörnern)<br />

• Jagd Capriccio für historische Parforcehörner<br />

(von Paul Angerer)<br />

• Hornkonzerte – Wolfgang Amadeus<br />

Mozart<br />

Darin präsentiert das Ensemble „Mozarteum<br />

Parforce Horns“ Musik für historische<br />

Parforcehörner (17. Jahrhundert).<br />

Eine CD stellt eine repräsentative Auswahl<br />

der Jagdmusik für Parforcehörner dar, die<br />

im späten 19. Jahrhundert eine Blütezeit<br />

am Wiener Kaiserhof erlebt. Die andere<br />

beinhaltet eigens von Paul Angerer (Jahrgang<br />

1927) für diese Ensemble kompo-<br />

nierte Werke. Auf der dritten Silberscheibe<br />

hat die Salzburger Hofmusik unter der Leitung<br />

von Wolfgang Brunner gemeinsam mit<br />

Hansjörg Angerer (Naturhorn) drei Hornkonzerte<br />

von Mozart (KV 417, KV 447, KV<br />

495) eingespielt.<br />

Alle Tonträger sind über die Homepage<br />

des Orchesters erhältlich (offi ce@blaserphilharmonie-mozarteum.at<br />

– www.blaeserphilharmonie-mozarteum.at).<br />

Detail am Rande: Mittlerweile sitzt mit<br />

der jungen Klarinettistin Andrea Götsch<br />

aus Algund auch eine Südtirolerin in den<br />

Reihen der Bläserphilharmonie Mozarteum<br />

Salzburg. Sie spielte beim heurigen Neujahrskonzert<br />

am 6. Jänner mit, das unter<br />

dem Motto „Eine musikalische Reise von<br />

Wien über Spanien nach Lateinamerika“<br />

stand. Man darf sich schon jetzt auf die<br />

CD-Veröffentlichung des Live-Mitschnittes<br />

dieses Konzertes freuen.<br />

Stephan Niederegger<br />

Klarinettistin Andrea Götsch aus Algund<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 31


Komponisten im Porträt<br />

Mit Blasmusik durch die EU<br />

Komponisten aus den EU-Ländern – 8. Teil<br />

Joachim Buch, führt uns auf der 8. Etappe seiner blasmusikalischen Europareise, bei der er namhafte Komponisten<br />

aus allen EU- Ländern vorstellt, ins nahe Österreich und nach Portugal.<br />

(15) Österreich – Susanne Zabl<br />

Land<br />

Fläche<br />

Österreich<br />

83.880 km²<br />

Einwohner 8.490.000<br />

Hauptstadt<br />

Wien<br />

Susanne Zabl, die gleichermaßen die<br />

Liebe zur Musik und zur Mathematik<br />

entdeckt hat<br />

Die Jugend der 1979 geborenen Oberösterreicherin<br />

Susanne Zabl verlief sozusagen<br />

in ABA-Form. Nach erstem Musikunterricht<br />

auf der Blockfl öte stand für einige<br />

Jahre der Leistungssport (in Form von Tennis)<br />

im Mittelpunkt, bevor sie mit 13 Jahren<br />

durch Klarinettenunterricht an der Landesmusikschule<br />

Wels wieder den Weg zur<br />

Musik fand. In jüngster Vergangenheit hat<br />

sie sich zusätzlich dem Spielen verschiedener<br />

Percussionsinstrumente gewidmet.<br />

„Es bietet die Möglichkeit viele verschiedene<br />

Musikstile zu erforschen und das Gelernte<br />

anzuwenden.“ Außerdem fördere es<br />

auch die Unabhängigkeit von Armen und<br />

Beinen. „Das ist beim Dirigieren sehr hilfreich.“<br />

Bei Thomas Doss belegte sie an<br />

der Städtischen Musikschule Linz den Kapellmeisterlehrgang<br />

und war für drei Jahre<br />

auch seine Schülerin im Fach „Arrangieren<br />

und Komponieren im Bläserbereich“.<br />

Neben den Grundlagen kompositorischer<br />

Arbeit setzte Doss vor allem Schwerpunkte<br />

bei Instrumentation und Werkanalyse. „Außerdem<br />

sollte man eine hörbare Vorstellung<br />

von der Musik auf dem Papier bekommen<br />

und lernen, wie man eigene Ideen in einer<br />

Komposition auf verschiedene Art und<br />

Weise umsetzen kann.“ Im Laufe dieses<br />

Lehrgangs entstanden ihre ersten Kompositionen<br />

„Augustins musikalische Reise“<br />

und der Konzertmarsch „Linz-Innsbruck“.<br />

Wer bei den immer wieder auftauchenden<br />

Taktwechseln in „Augustins musikalische<br />

Reise“ an die „Serenade for Wind<br />

Band“ von Derek Bourgeois denkt, liegt<br />

nicht ganz richtig. Dieses Werk habe bei<br />

der Komposition keinen Einfl uss gehabt,<br />

so Zabl. Sie habe die Taktwechsel aus pädagogischen<br />

Gründen notiert. „Es benötigt<br />

viel Konzentration etwas zu spielen, was<br />

man in einer anderen Form kennt und im<br />

Ohr hat.“ Die Musiker hätten beim ersten<br />

Mal gelacht, später ein wenig geschimpft<br />

und am Ende sich dann doch bemüht, es<br />

zu schaffen und das Notierte zu spielen.<br />

2003 übernahm sie bei der Trachtenmusikkapelle<br />

Fischlham ihre erste Kapellmeisterstelle.<br />

Parallel dazu studierte sie an<br />

der Johannes Kepler Universität Linz „Technische<br />

Mathematik (Industriemathematik)“.<br />

Mathematik und Musik sei für sie aber<br />

nie ein Kontrast gewesen. „Vor allem Rhythmik<br />

und Mathematik bilden für mich einen<br />

gewissen Zusammenhang. Während<br />

meines Mathematikstudiums stellte ich<br />

fest, dass viele meiner Kollegen ebenfalls<br />

Musik machen.<br />

ImLaufe des Kapellmeisterkurses und<br />

dem Komponierunterrichts hat sich Zabl<br />

erstmals mit EDV-Notensatz beschäftigt.<br />

Durch Thomas Doss ergab sich die Zusammenarbeit<br />

mit dem De Haske Verlag.<br />

„Seit 2008 bin ich freiberuflich als Notensetzerin<br />

tätig und bekomme meine Aufträge<br />

nicht nur von De Haske, sondern arbeite<br />

auch mit verschiedenen Komponisten aus<br />

Österreich zusammen.“ Je nach Dringlichkeit<br />

der Aufträge müsse sie da sehr flexibel<br />

sein und so halte sie das auch beim Komponieren.<br />

Feste Komponierzeiten gebe es<br />

bei ihr nicht.<br />

Zu ihren wichtigsten Kompositionen<br />

gehört „Impresions of Life“. Dieses Stück<br />

fängt recht brav an, so dass man vom<br />

rhythmisch prägnanten Teil als Zuhörer<br />

– und wohl auch als Musiker beim ersten<br />

Durchspielen – sehr überrascht wird. Diesen<br />

Teil kann man als musikalische Ausdeutung<br />

der Überraschungen sehen, vor<br />

denen man im Leben nie gefeit ist. „Im Leben<br />

kann man nicht alles beeinfl ussen“<br />

sagt die Komponistin. Manchmal wechsele<br />

es sehr schnell zwischen ruhig und<br />

nachdenklich, und plötzlich doch wieder<br />

aufregend und lebhaft.<br />

Von Susanne Zabl sind noch einige interessante<br />

Werke zu erwarten, Derzeit schreibt<br />

sie an einem neuen Werk für Blasorchester<br />

und einem Werk für gemischtes Ensemble.<br />

Infos Unter: www.susannezabl.at<br />

32<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

(16) Portugal – Luis Cardoso<br />

Land<br />

Fläche<br />

Portugal<br />

92.212 km²<br />

Einwohner 10.600.000<br />

Hauptstadt<br />

Lissabon<br />

Der Portugiese Luis Cardoso gewinnt<br />

mit seinen Blasmusik-Kompositionen<br />

auch in Mitteleuropa zusehends an<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Wer in den letzten zehn Jahren den Katalog<br />

des Molenaar-Verlages näher studiert<br />

hat, dem ist aufgefallen, dass ein weiterer<br />

bisheriger „weißer Fleck“ von der europäischen<br />

Blasmusik-Landkarte verschwunden<br />

ist. Vor allem durch die Musik des 1974 geborenen<br />

Luis Cardoso, dem der Verlag inzwischen<br />

eine ganze CD gewidmet hat, erhält<br />

man einen guten Eindruck vom heutigen<br />

Blasmusik-Schaffen in Portugal. In Mitteleuropa<br />

ist der Bekanntheitsgrad von Cardosos<br />

Werken noch ausbaufähig, aber die<br />

Beschäftigung mit seiner Musik lohnt sich<br />

auf jeden Fall und bringt frischen Wind in<br />

die einander oft sehr ähnlichen Konzertprogramme<br />

vieler Musikkapellen.<br />

Cardoso wurde 1974 in Fermentelos geboren,<br />

einer von Musik dominierten Kleinstadt<br />

ca. 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt<br />

Lissabon. „Bei etwa 3000 Einwohnern<br />

gibt es zwei Kapellen mit jeweils 70 Musikern<br />

und mehrere Musikschulen“, erzählt<br />

er. Mit zehn Jahren begann er als Klarinettist<br />

in einer der beiden Kapellen, um bereits<br />

drei Jahre später am Calouste Gulbenkian<br />

Konservatorium in Aveiro ein Saxophon-Studium<br />

zu beginnen. Mit 18 trat er für sieben<br />

Jahre als Saxophonist ins Sinfonische Blasorchester<br />

der Nationalgarde ein. Parallel<br />

dazu studierte er Musikwissenschaft (mit<br />

Abschlüssen in Lissabon und Coimbra)<br />

und widmete sich im Hot Club Portugal den<br />

eher jazzigen Aspekten des Saxophonspiels.<br />

Eines der beiden Orchester seines Heimatortes,<br />

die Banda Marcial de Fermentelos,<br />

dirigierte er von 2000 bis 2007. Seit 2010<br />

leitet er das Orquestra Filarmónica 12 Abril.<br />

Parallel zum großen Militärorchester<br />

wirkte er in verschiedenen anderen Ensembles<br />

mit, wo man schnell seine Fähigkeiten<br />

als Arrangeur entdeckte und ihn immer<br />

wieder zu neuen Arbeiten ermutigte.<br />

„Nach und nach habe ich mir so alle nötigen<br />

Kenntnisse selbst erworben.“ Bis heute<br />

hat er etwa 650 Arrangements angefertigt.<br />

Als ein Blasmusikverband einen Kompositionswettbewerb<br />

ausgeschrieben hatte, nahm<br />

er, angeregt durch einige Musikerkollegen,<br />

daran teil und gewann. Einzureichen waren<br />

zwei Werke: „Mof“ und „Mandragora“ werden<br />

heute als Opus 1 und Opus 2 in Cardosos<br />

Werk-Katalog geführt.<br />

Unter seinen Kompositionen hebt er „Eli,<br />

Eli“ aus dem Jahr 2010 besonders hervor,<br />

übrigens sein bislang letztes Werk, das in<br />

„freier Inspiration“, also ohne Auftrag entstanden<br />

ist. „Ich habe dieses Stück in einer<br />

stilistischen Freiheit geschrieben, die<br />

ich mir in keinem anderen Stück genommen<br />

habe“, sagt er und kommt auf seine<br />

kompositorische Philosophie zu sprechen.<br />

„Ich mag es, Ideen und Stile zu mischen,<br />

habe dabei aber immer wieder Angst, dass<br />

das Stück nicht stimmig wird und eine kaleidoskopartige<br />

Musik voller Ideen, aber ohne<br />

inneren Zusammenhalt entsteht. Ich glaube,<br />

dass ich in ‚Eli, Eli’ die Balance gefunden<br />

habe zwischen musikalischer Inspiration,<br />

den unterschiedlichen Stilen und dem nötigen<br />

inneren Zusammenhang.“<br />

Cardosos Werke haben manchmal eine<br />

ungewöhnliche Instrumentation, oft genau<br />

auf die Besonderheiten des Ensembles<br />

zugeschnitten, das ihm den Kompositionsauftrag<br />

vergeben hat. Manchmal „stolpert“<br />

man aber auch über scheinbare Gegensätze<br />

zwischen Titel und Besetzung. So hat er<br />

eines seiner Saxophon-Quartette, „Pentafonia“<br />

genannt (abgeleitet von „penta“, dem<br />

griechischen Wort für „fünf“). „Dies mag<br />

anfangs etwas ironisch wirken“, gesteht er,<br />

aber die Zahl fünf beziehe sich hier auf die<br />

Anzahl der Sätze. Eigentlich habe er fünf<br />

Sätze von jeweils etwa einer Minute Dauer<br />

schreiben wollen, was ihm aber dann doch<br />

nicht ganz gelungen sei. Und so ganz nebenbei<br />

ist das Werk – in chronologischer<br />

Zählung – sein Opus 5.<br />

Zum Schluss überrascht Cardoso mit<br />

einer Aussage, die scheinbar im Gegensatz<br />

zu seinem großen Output als Komponist<br />

und Arrangeur steht. „Komponieren ist<br />

nicht meine wichtigste professionelle Aktivität,<br />

aber sie stimuliert mich am meisten.“<br />

Vom Komponieren allein könne man in Portugal<br />

leider nicht leben. Trotzdem freut er<br />

sich über das große Interesse, das seinen<br />

Werken auch außerhalb Portugals immer<br />

mehr entgegengebracht wird.<br />

„The Music of Luis Cardoso ...“<br />

ist der Titel einer CD des Molenaar-Verlages,<br />

auf der Cardoso mit der Banda Marcial<br />

de Fermentelos einige eigene Werke<br />

eingespielt hat:<br />

» Mandrágora op. 2<br />

» La Fiesta op. 14<br />

» Annus Primus op. 17<br />

» Romanesco op. 7<br />

» Scherzo for Band op. 15<br />

» Gaudium op. 13<br />

» Paso Quebrado op. 4<br />

» Suite Rapsódica n.º 1 op. 3<br />

» Triumphus op. 8<br />

Homepage des Komponisten:<br />

www.luiscardoso.pt<br />

(Portugiesisch und Englisch)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 33


Die Musikkapelle Lengmoos spielte<br />

unter dem Titel „Requiem“ Musik<br />

zum Allerseelentag (Foto: Günther<br />

Schweigkofl er).<br />

•Musikpanorama<br />

„Requiem" – Musik zu Allerseelen<br />

Musikkapelle Lengmoos mit einem bemerkenswerten Konzert<br />

Zu einem außergewöhnlichen Konzert<br />

mit dem Titel „Requiem", lud die Musikkapelle<br />

Lengmoos am Allerseelentag,<br />

den 2. November 2013, in die Pfarrkirche<br />

von Lengmoos ein. Kapellmeister Norbert<br />

Fink hatte ein für diesen Tag passendes<br />

Programm zusammengestellt, Sprecher<br />

Markus Mur las dazu besinnliche Texte.<br />

So erklangen mehrere Teile aus dem Requiem<br />

für Blasorchester von Julius Fucik,<br />

der Trauermarsch für Richard Nordraak<br />

von Edvard Grieg sowie Musik von<br />

Anton Bruckner, Frederic Chopin und<br />

Jan van der Roost. Besonders beeindruckend<br />

war das klanggewaltige Werk<br />

„Kaddish“ von Francis W. McBeth. Die<br />

zahlreichen Besucher dankten mit lang<br />

anhaltendem Applaus und großzügigen<br />

freiwilligen Spenden, die von der Musikkapelle<br />

zur Restaurierung der Wallfahrtskirche<br />

von Maria Saal zur Verfügung gestellt<br />

wurden.<br />

34<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Musikkapelle und Kirchenchor feiern hl. Cäcilia<br />

St. Lorenzen: Carmen Gatterer für fünf Jahre als Marketenderin geehrt<br />

nem Stellvertreter und Stabführer Philipp<br />

Kofl er bedankte er sich besonders bei der<br />

Marketenderin Carmen Gatterer, die nach<br />

fünf Jahren die Kapelle verlässt. Der Festgottesdienst<br />

am Sonntag wurde vom örtlichen<br />

Kirchenchor und der Musikkapelle<br />

gemeinsam musikalisch gestaltet. Dabei<br />

dankte Ortspfarrer Franz Künig den Sängern<br />

und Musikanten für ihre wertvollen<br />

Dienste im Laufe des Jahreskalenders.<br />

Musikobmann Toni Erlacher, die scheidende<br />

Marketenderin Carmen Gatterer und<br />

Musikobmann-Stellvertreter Philipp Kofler<br />

Josef Oberschmied zum Ehrenkapellmeister ernannt<br />

Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Bruneck<br />

Am Samstag, 23. November 2013, hielt<br />

die Bürgerkapelle im Rahmen der Cäcilienfeier<br />

Rückschau auf das abgelaufene Jahr.<br />

Neben verschiedenen Konzerten in und<br />

außerhalb von Bruneck konnte endlich<br />

das neue Probelokal bezogen werden; zudem<br />

wurden eine Fernsehaufnahme für<br />

die Sendung „Klingendes Land“ gemacht<br />

sowie der Große Österreichische Zapfenstreich<br />

am Vorabend des Österreichischen<br />

Nationalfeiertags im Oktober aufgeführt.<br />

Ein ganz besonderer Dank wurde Josef<br />

Oberschmied, der sich während seiner<br />

17 Jahre als Kapellmeister unermüdlich<br />

Am letzten Novemberwochenende hat<br />

auch die Musikkapelle St. Lorenzen das<br />

Fest der hl. Cäcilia, der Patronin der Sänger<br />

und Musikanten, gefeiert. Bei der traditionellen<br />

Feier am Samstagabend wurde<br />

in geselliger Runde auf eine erfolgreiche<br />

Musiksaison angestoßen. Musikobmann<br />

Toni Erlacher bedankte sich bei allen Vorstandsmitgliedern,<br />

Musikanten und Familienmitgliedern.<br />

Gemeinsam mit seifür<br />

die musikalische Weiterentwicklung<br />

des Klangkörpers eingesetzt hat, abgestattet.<br />

Als besondere Anerkennung und<br />

Würdigung wurde er deshalb zum Ehrenkapellmeister<br />

der Bürgerkapelle Bruneck<br />

ernannt. Gleichzeitig wurde Marco Faustini,<br />

der Stabführer der Bürgerkapelle, für seine<br />

nunmehr 15-jährige Tätigkeit geehrt.<br />

Wie bereits in den vergangenen Jahren,<br />

konnte die Kapelle auch heuer neue Mitglieder<br />

aufnehmen. So werden die Flötistin<br />

Julia Feil, der Hornist Nicholas Dai<br />

Zotti und der Posaunist Fabian Ellemunter<br />

sowie Viktoria Volgger als Marketenderin<br />

die Bürgerkapelle in Zukunft verstärken.<br />

Dieter Mayr<br />

Obmann Klaus Neuhauser (links) und<br />

Kapellmeister Robert Regensberger<br />

(rechts) mit Josef Oberschmied, dem<br />

neu ernannten Ehrenkapellmeister der<br />

BK Bruneck.<br />

Anerkennung für Kapellmeister Walter Aichner<br />

MK Teis - Ehrungen bei der Cäcilienfeier der Musikkapelle und des Kirchenchores Teis<br />

Die Musikkapelle und der Kirchenchor von<br />

Teis haben gemeinsam den Tag der heiligen<br />

Cäcila gefeiert. Nach der Heiligen Messe<br />

zeigten die Jungmusikanten vor einem begeisterten<br />

Publikum ihr Können. Ein besonderer<br />

Höhepunkt bei der anschließenden<br />

Cäcilienfeier war die Ehrung verdienter Mitglieder<br />

beider Vereine. Der Bezirksehrenobmann<br />

des Verbandes Südtiroler Musikkapellen,<br />

Sepp Mitterrutzner, überreichte an<br />

Kapellmeister Walter Aichner das Ehrenzeichen<br />

in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft<br />

in der Musikkapelle. Walter Aichner feierte<br />

gleichzeitig sein 30-jähriges Kapellmeister-<br />

jubiläum und wurde für seine außerordentlichen<br />

Verdienste für die Musikkapelle Teis<br />

gewürdigt. Ebenfalls mit dem Ehrenzeichen<br />

in Gold wurde Laurenz Fischnaller ausgezeichnet,<br />

Arnold Fischnaller wurde für<br />

seine 25-jährige Mitgliedschaft mit dem<br />

Ehrenzeichen in Silber geehrt. Chorleiter<br />

Simon Krapf wurde vom Südtiroler Chorverband<br />

für seine 15jährige Mitgliedschaft<br />

beim Kirchenchor von Teis ausgezeichnet.<br />

Die Geehrten wurden mit großem Applaus<br />

für Ihre Verdienste bedacht.<br />

Chorleiter Simon Krapf, Bernhard<br />

Kasseroler, Kpm. Walter Aichner,<br />

Gottfried Gläserer (Bezirksobmann Südt.<br />

Chorverband), Laurenz Fischnaller, VSM-<br />

Bezirksehrenobmann Sepp Mitterrutzner<br />

und Arnold Fischnaller (v.l.)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 35


Musikpanorama<br />

Ehrentag für viele Musikanten<br />

Cäcilienfeier der Musikkapelle Naturns – Hermann Wenter neues Ehrenmitglied<br />

Den 24. November 2013 widmete die Musikkapelle<br />

Naturns traditionsgemäß ihrer<br />

Schutzpatronin, der heiligen Cäcilia. Den<br />

Festgottesdienst umrahmte die Kapelle<br />

unter der Leitung von Dietmar Rainer mit<br />

Werken von Caccini, Bach und Händel. Anschließend<br />

fand im Bürger- und Rathaus<br />

die Cäcilienfeier statt. Der Höhepunkt dabei<br />

waren sicherlich die vielen Ehrungen. Zehn<br />

fleißige Musikanten erhielten für ihre langjährige<br />

Tätigkeit in den Reihen der Musikkapelle<br />

von Obmann Paul Huber und Bezirksobmann<br />

des VSM-Bezirkes Meran, Albert<br />

Klotzner, ihre wohlverdienten Abzeichen. Für<br />

15 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Monika<br />

Baur und Martin Gorfer ausgezeichnet,<br />

für 25 Jahre Michael Hanny und Lukas<br />

Schwienbacher, für 40 Jahre Hansjörg<br />

Alber, Gregor Spornberger und Karl Zöschg.<br />

Für 50 Jahre als Musikant wurde Johann<br />

Schweitzer geehrt und Josef Christanell für<br />

seine erstaunlichen 60 Musikantenjahre.<br />

Hermann Wenter, der seit dem vergangenen<br />

Jahr nicht mehr auf der Bühne, aber<br />

immer wieder sehr aktiv hinter der Bühne<br />

zu sehen ist, darf sich von nun an Ehrenmitglied<br />

der Musikkapelle Naturns nennen.<br />

Steffi Pföstl<br />

Die Geehrten der MK Naturns mit ihren Partnern, den Obmännern und<br />

Kapellmeistern auf einem Blick<br />

Märchenmusical „Freude“ in Pfitsch aufgeführt<br />

Erfolgreiches Projekt der MK Innerpfitsch mit den Grundschulen Kematen und St. Jakob<br />

In Zusammenarbeit mit den Grundschulen<br />

von Kematen und St. Jakob brachte die<br />

Musikkapelle Innerpfitsch das Märchenmusical<br />

„Freude“ von Kurt Gäble und Paul<br />

Nagler auf die Bühne. Die Aufführung am<br />

17. November lockte neben den Angehörigen<br />

der mitwirkenden Kinder auch eine<br />

große Anzahl von Musikinteressierten und<br />

Ehrengästen ins Pfitscher Hochtal. Bereits<br />

die Einleitung von Christine Wieser, die ei-<br />

nige Kinder dazu befragte, was denn ihnen<br />

besondere Freude bereite, versprach einen<br />

amüsanten Nachmittag. Die Zuschauer<br />

wurden dann von der abenteuerlichen Geschichte<br />

eines Unternehmers auf der Suche<br />

nach der Freude in den Bann gezogen.<br />

Erzähler Gerhard Schneider sowie die<br />

Solisten Tamara Rieder und Martin Gruber<br />

erweckten die Handlung gekonnt zum Leben.<br />

Mitreißende Swing-Melodien, darge-<br />

bracht von der Musikkapelle Innerpfitsch<br />

unter der Leitung von Kapellmeister Martin<br />

Rainer, und die Lieder des Kinderchors der<br />

Grundschulen von St. Jakob und Kematen,<br />

die zum Mitsingen anregten, waren mehr als<br />

nur Untermalung und wurden vom Publikum<br />

begeistert aufgenommen. Großen Beifall<br />

ernteten auch die Sänger, Rapper und<br />

Tänzer aus den Reihen des Kinderchors.<br />

Martin Rainer<br />

Kleine und große „Musicalstars“ der Grundschulen Kematen und St. Jakob erweckten gemeinsam mit der MK Innerpfitsch das<br />

Märchenmusical „Freude“ zum Leben.<br />

36<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Neuer Kapellmeister bei den „Pfeffersbergern“<br />

Cäcilienfeier im Zeichen des Wechsels am Dirigentenpult<br />

Bei der Cäcilienfeier im vergangenen November<br />

hat die Musikkapelle Peter Mayr<br />

Pfeffersberg ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte<br />

aufgeschlagen: Nach sechs<br />

Jahren übergab Josef Feichter den Taktstock<br />

an seinen Nachfolger Edi Gamper. Mit<br />

22 Auftritten, davon zwölf Konzerten, ging<br />

ein „ausgefülltes Jahr“ zu Ende, blickte Hilpold<br />

zurück und erinnerte an den Auftritt<br />

bei den Opernfestspielen der bayrischen<br />

Staatsoper München als eines der „beeindruckendsten<br />

Ereignisse in der Vereinsgeschichte“.<br />

In besonderer Weise bedankte<br />

er sich bei Kapellmeister Josef Feichter,<br />

„der es stets verstanden hat, bei Konzertauftritten<br />

einen bleibenden Eindruck zu<br />

hinterlassen.“ Im Namen des Verbandes<br />

Südtiroler Musikkapellen schloss sich<br />

Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner<br />

dem Dank an den scheidenden<br />

Kapellmeister an und wünschte Edi Gamper,<br />

dem neuen Mann am Dirigentenpult,<br />

alles Gute für die Zukunft. Gleichzeitig<br />

wurde Manfred Hofer für seine 40-jährige<br />

Tätigkeit als Musikant der Kapelle mit dem<br />

Verbandsehrenzeichen in Gold geehrt.<br />

Musikobmann Josef Hilpold, Manfred<br />

Hofer, Kapellmeister Josef Feichter<br />

und Verbandskapellmeister Sigisbert<br />

Mutschlechner (v.l.)<br />

Gemeinsame Cäcilienfeier<br />

Musikkapelle und Kirchenchor Gufidaun – Ehrungen an verdiente Musikantinnen und Kapellmeister Andreas Reifer verliehen<br />

Das Fest der heiligen Cäcilia feierten die<br />

Musikkapelle und der Kirchenchor von<br />

Gufidaun am 23. November 2013 wiederum<br />

gemeinsam, wobei der Musikkapelle<br />

unter der Leitung von Kpm. Andreas Reifer<br />

die Gestaltung der Messfeier oblag. Im<br />

Josef-Telfner-Haus fand im Anschluss daran<br />

der weltliche Teil der Feier statt, die von<br />

den Jungmusikanten und Musikschülern<br />

musikalisch umrahmt wurde und in deren<br />

Verlauf auch mehrere Mitglieder der MK<br />

Gufidaun geehrt wurden.Im Beisein von<br />

VSM-Bezirksobmann Josef Ploner und der<br />

Bürgermeisterin Maria Anna Gasser Fink<br />

überreichte Obmann Roman Pramstrahler<br />

an Johanna Thaler das Verbandsehrenzeichen<br />

in Bronze und jenes in Silber an<br />

Verena Schenk für ihre 15 bzw. 25 Jahre<br />

Mitgliedschaft in der Musikkapelle Gufidaun.<br />

Kapellmeister Andreas Reifer hat<br />

in seiner musikalischen Karriere bereits<br />

über 50 Jahre an aktiver Mitgliedschaft in<br />

diversen Kapellen Südtirols gesammelt,<br />

den Großteil davon in seiner Heimatkapelle<br />

Peter Mayr Pfeffersberg. Ihm wurde<br />

aufgrund dessen das Große Ehrenzeichen<br />

in Gold überreicht. Ein besonderer Dank<br />

wurde allen Mitgliedern der Musikkapelle<br />

sowie auch den Chormitgliedern ausgesprochen.<br />

MK Gufidaun<br />

VSM-Bezirksobmann Josef Ploner,<br />

Verena Schenk, Kpm. Andreas Reifer,<br />

Johanna Thaler, Obmann Roman<br />

Pramstrahler (v.l.)<br />

Verdiente Musikanten für ihre Treue geehrt<br />

Bürgerkapelle Gries - Oswald Lintner mit<br />

dem Großen Verbandsehrenzeichen in Gold<br />

ausgezeichnet<br />

Die Cäcilienfeier 2013 der Bürgerkapelle<br />

Gries war wieder Anlass, verdiente Musikanten<br />

für ihre Treue zu ehren. Zur Verleihung<br />

der Ehrenurkunden war der Verbandsobmann<br />

- Stellvertreter und Bezirksobmann<br />

Stefan Sinn anwesend. Das Verbandsehrenzeichen<br />

in Bronze für ihre 15-jährige<br />

Tätigkeit erhielten Andrea Untersulzner<br />

(Es-Klarinette) und Angelika Hafner (Kla-<br />

rinette). Bereits ein halbes Jahrhundert ist<br />

der Trompeter Oswald Lintner Musikant. Dafür<br />

wurde ihm das Große Verbandsehrenzeichen<br />

in Gold verliehen. 1963 wurde er<br />

als zwölfjähriger Bub Mitglied der Musikkapelle<br />

Terlan. Nachdem er später in Gries<br />

seine Liebe gefunden und geheiratet hat,<br />

ist er der Bürgerkapelle Gries beigetreten.<br />

Die Paramentenstickerin Emma Malfer hatte<br />

eine Überraschung mitgebracht. Im Rahmen<br />

der Feier schenkte sie dem Stabführer<br />

Klaus Viehweider eine neue, handgefertigte<br />

Tambourmajor-Schleife.<br />

Stabführer Klaus Viehweider,<br />

Kapellmeister Georg Thaler, Emma Malfer,<br />

Vizeobmann Peter Pichler, Obmann Franz<br />

Targa, Andrea Untersulzner, Rosi und<br />

Oswald Lintner, Bezirksobmann Stefan<br />

Sinn und Angelika Hafner (v.l.)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 37


Musikpanorama<br />

Taktstockübergabe beim Cäcilienkonzert<br />

MK Leifers - Oskar Dellagiacoma ist seit 50 Jahren Leiferer Musikant<br />

Das Cäcilienkonzert 2013war für Norbert<br />

Grumer sein letztes als Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Leifers. Am Ende<br />

des Konzertes hat er den Taktstock an<br />

seinen Nachfolger Norbert Gianmoena<br />

übergeben. Im Rahmen der Cäcilienfeier<br />

wurde Oskar Dellagiacoma für seine<br />

50-jährige Musikantentreue das Große<br />

Verbandsehrenzeichen in Gold verliehen.<br />

Das Verbandsehrenzeichen in Bronze für<br />

ihre 15-jährige Mitgliedschaft bei der Musikkapelle<br />

Leifers wurde der Marketenderin<br />

Monika Pircher und dem Schlagzeuger<br />

Josef Zelger verliehen. Robert<br />

Perathoner erhielt das Verbandsverdienstzeichen<br />

in Silber für seine 14-jährige<br />

Tätigkeit als Jugendleiter. Gleich<br />

dreimal wurde das Verbandsehrenzeichen<br />

in Silber für 25-jährige Treue zur<br />

Musikkapelle vergeben, und zwar an<br />

die Flötistin Miriam Doni, die Klarinet-<br />

tistin Priska Schenk und den Tenorhornist<br />

Enrico Cottini. Jeweils eine Urkunde<br />

wurde dem scheidenden Kapellmeister<br />

Norbert Grumer für seine 20-jährige Ka-<br />

pellmeistertätigkeit und dem Stabführer<br />

Toni Kofler für seine 15-jährige Tätigkeit<br />

als Stabführer überreicht.<br />

Toni Kofler<br />

Toni Kofler, Josef Zelger, Monika Pircher, Robert Perathoner, Obmann Stefan Pircher,<br />

Oskar Dellagiacoma, Norbert Grumer, Priska Schenk, Enrico Cottini, Miriam Doni<br />

und Ehrenkapellmeister Walter Cazzanelli (v.l.)<br />

Gebietskapelle „Allargando“ mit<br />

Blasmusik vom Feinsten<br />

Gelungenes Projekt zur Zusammenarbeit der Eggentaler Musikkapellen<br />

Im Rahmen des Projektes „Musik Hoch 3“<br />

schlossen sich Musikantinnen und Musikanten<br />

der Musikkapellen Deutschnofen,<br />

Eggen, Gummer, Karneid, Petersberg, Steinegg<br />

und Welschnofen zur Gebietskapelle<br />

„Allargando“ zusammen und machten mit<br />

den Aufführungen in Deutschnofen und<br />

Welschnofen dem Namen alle Ehre. Dabei<br />

wurde nämlich nicht nur der musikalische<br />

Horizont erweitert; auch die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Kapellen im Eggental<br />

konnte gefördert und Freundschaften gepflegt<br />

werden. Die rund 60 Musikantinnen<br />

und Musikanten stellten bei den Konzerten<br />

unter Beweis, dass man nach kurzer, doch<br />

sehr intensiver Probenzeit ein bemerkenswertes<br />

Programm auf die Beine stellen<br />

kann. Es gelang ihnen, unter der Leitung<br />

von Kapellmeister Georg Thaler das Publikum<br />

zu begeistern. Bei der Programmauswahl<br />

wurde auf mitreißende Melodien gesetzt,<br />

das Zusammenspiel wirkte präzise.<br />

Einen Höhepunkt des Konzertes stellte sicher<br />

das „Tuba Concerto“ von Philip Sparke<br />

dar. Der junge Solist aus Deutschnofen,<br />

Thomas Mahlknecht, verzauberte mit feinen,<br />

sanften Tubaklängen. Abschließend<br />

bedankte sich VSM-Gebietsvertreter Eggental/Regglberg<br />

Josef Schroffenegger bei den<br />

Musikantinnen und Musikanten, bei Sandra<br />

Mahlknecht, die gekonnt durch den Abend<br />

führte und bei Michael Pichler, Koordinator<br />

der Gebietskapelle, sowie bei dem Kapellmeister<br />

Georg Thaler für die von ihm<br />

aufgebrachte Zeit und Geduld, die Kapelle<br />

„Allargando“ zu leiten.<br />

Josef Schroffenegger<br />

Die Bilanz zum musikalischen Projekt „Allargando“ fiel durchwegs sehr positiv aus –<br />

im Bild die beteiligten Musikanten mit Kapellmeister Georg Thaler und Solist Thomas<br />

Mahlknecht (Tuba).<br />

38<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Ehrung verdienter Musikanten<br />

Cäcilienfeier der Musikkapelle Völs am Schlern<br />

Anlässlich der Feier der Schutzpatronin<br />

der Musik, der heiligen Cäcilia, gestaltete<br />

die Musikkapelle Völs am Schlern unter<br />

der Leitung von Kapellmeister Michael Vikoler<br />

die heilige Messe mit der passenden<br />

Musik mit.<br />

Der Kulturreferent der Gemeinde, Gregor<br />

Kompatscher, lobte beim anschließenden<br />

weltlichen Teil der Feier den wichtigen Einsatz<br />

der Musikkapelle im Dorfleben. Auch<br />

der VSM – Bezirksobmann Stefan Sinn<br />

sprach der Kapelle auch in seiner Funktion<br />

als Verbandsobmann-Stellvertreter den<br />

Dank und die Anerkennung seitens des<br />

Verbandes Südtiroler Musikkapellen aus.<br />

Werner Mayr wurde anschließend für seine<br />

25-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt.<br />

Genau doppelt so lang war Anton Federer<br />

als Musikant in der MK Völs aktiv. Aus die-<br />

sem Anlass wurde ihm das Ehrenzeichen<br />

in Großgold verliehen. Wenn er nun auch<br />

nach stolzen 50 Jahren seine Musikkarriere<br />

in der MK Völs beendet, so zeigte der<br />

große Applaus für beide Geehrten, dass<br />

man ihren langjährigen Einsatz für die<br />

Blasmusik zu würdigen weiß.<br />

MK Völs am Schlern<br />

Anton Federer (3. v. l.) und Werner Mayr (5. v. l.) wurden von der Musikkapelle Völs<br />

für ihre langjährige aktive Mitgliedschaft geehrt.<br />

Auf Horrer folgt Ratschiller<br />

Kapellmeisterwechsel bei der Musikkapelle Martell<br />

Bei der Cäcilienfeier 2013 hat die Musikkapelle<br />

Martell ein neues Kapitel ihrer Vereinsgeschichte<br />

aufgeschlagen: Nach zwölf<br />

Jahren hat Kapellmeister Manfred Horrer<br />

den Taktstock an seinen Nachfolger<br />

Christian Ratschiller übergeben.<br />

Der 31-jährige Hornist ist Mitglied der Bürgerkapelle<br />

Latsch wie auch der Musikkapelle<br />

Goldrain/Morter und er freut sich auf<br />

die neue Herausforderung. Musikobmann<br />

Reinhard Tscholl hieß ihn in den Reihen<br />

der rund 30-köpfigen Kapelle herzlich willkommen.<br />

Gemeinsam mit Bürgermeister<br />

Georg Altstätter bedankte er sich im weiteren<br />

Verlauf der Feier besonders beim Schlagzeuger<br />

Roman Eberhöfer, Flügelhornisten<br />

Stefan Gluderer und Trompeter Friedrich<br />

Oberhofer. Alle drei sind seit 40 Jahren<br />

Mitglied der Musikkapelle und erhielten<br />

dafür das VSM-Ehrenzeichen in Gold. Mit<br />

einem kräftigen Applaus verabschiedeten<br />

die Musikantinnen und Musikanten ihren<br />

langjährigen „Maestro“ Manfred Horrer, der<br />

mittlerweile bereits die Leitung der Musikkapelle<br />

Glurns übernommen hat.<br />

MK Martell<br />

Bürgermeister Georg Altstätter, der scheidende Kapellmeister Manfred Horrer, Friedrich<br />

Oberhofer, Roman Eberhöfer, Stefan Gluderer und Musikobmann Reinhard Tscholl<br />

Tradition trifft Moderne<br />

Kathreinikonzert in Antholz Niedertal<br />

Zum Ende des Tätigkeitsjahres lud die<br />

Musikkapelle Josef Leitgeb zum Kathreinikonzert,<br />

wobei es Kapellmeister<br />

Dietmar Huber und seinen Musikanten<br />

gelang, das Publikum mit einem<br />

abwechslungsreichen Programm, das<br />

Luis Winkler und<br />

David Seiwald (VSM-<br />

Bezirk Bruneck), Kpm.<br />

Dietmar Huber, Obmann<br />

Christian Pfeifhofer, Manuel<br />

Oberhauser, Ulrich Zingerle,<br />

Gabriel Oberhauser,<br />

Andrea Pallhuber (v.l.)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 39


Musikpanorama<br />

Tradition und Moderne vereinte, zu begeistern.<br />

Das Konzert war auch Anlass,<br />

verdiente Mitglieder zu ehren. Im Auftrag<br />

des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />

VSM verliehen der Bezirkskassier<br />

Luis Winkler und Gebietsvertreter David<br />

Seiwald an Andrea Pallhuber, Gabriel<br />

Oberhauser, Manuel Oberhauser, Ulrich<br />

Zingerle und Christian Pfeifhofer in Anerkennung<br />

ihrer 15-jährigen Tätigkeit und<br />

als Dank für ihren Einsatz im Dienste der<br />

Blasmusik das Ehrenzeichen in Bronze.<br />

Gleichzeitig hatten Nina Maria Burger an<br />

der Trompete und Marlies Feichter am<br />

Horn ihren ersten großen Auftritt. Vorgestellt<br />

wurden auch die neuen Marketenderinnen<br />

Lena Brunner, Lissi Gietl und<br />

Sylvia Knollsseisen. Mit einem lustigen<br />

Sketch wurde dem langjährigen Obmann<br />

Christian Pfeifhofer gedankt. Im Anschluss<br />

an das Konzert wurde zum traditionellen<br />

Kathreinitanz geladen.<br />

MK Josef Leitgeb,<br />

Antholz (Andrea Pallhuber)<br />

Cäcilienfeier in geselliger Runde<br />

Musikkapelle Zwölfmalgreien ehrt Musikanten, Kapellmeisterin und Obmann<br />

Die Musikkapelle Zwölfmalgreien lud Angehörige,<br />

Freunde und Gönner zur Cäcilienfeier<br />

ein, bei der Dekan Bernhard<br />

Holzer und Stadträtin Judith Kofler Peintner<br />

den Musikantinnen und Musikanten<br />

für ihren lobenswerten Einsatz dankten<br />

und zum sehr guten Gelingen des Cäcilienkonzertes<br />

gratulierten. Im Rahmen<br />

der Feier überreichte Obmann Martin<br />

Spornberger Utta Mayr eine Brosche für<br />

ihre 10jährige Mitgliedschaft in der MK<br />

Zwölmalgreien. Der Obmann des Verbandes<br />

Südtiroler Musikkapellen, Pepi<br />

Fauster, verlieh an Hannes Plattner das<br />

Verbandsehrenzeichen in Gold für seine<br />

bereits 40-jährige Mitgliedschaft. Cäcilia<br />

Perkmann wurde für ihre insgesamt 10<br />

Jahre als Kapellmeisterin bei den Musikkapellen<br />

Tisens und Zwölfmalgreien geehrt,<br />

und Martin Spornberger, der sich<br />

Obmann Martin<br />

Spornberger,<br />

Utta Mayr,<br />

Kapellmeisterin<br />

Cäcilia Perkmann,<br />

Hannes Plattner<br />

und VSM-Obmann<br />

Pepi Fauster.<br />

(v.l.)<br />

seit 25 Jahren im Vorstand der Zwölfmalgreiner<br />

und zur Zeit als ihr Obmann mit<br />

großem Einsatz einbringt, erhielt das VSM-<br />

Verdienstzeichen in Silber.<br />

MK Zwölfmalgreien (Johannes Vigl)<br />

Festgottesdienst und Ehrungen<br />

Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Lana<br />

Der Festtag zu Ehren der hl. Cäcilia begann<br />

für die Bürgerkapelle Lana am 24.<br />

November 2013 mit der musikalischen<br />

Umrahmung des Festgottesdienstes in<br />

der Kapuzinerkirche.<br />

Bei der anschließenden Feier dankte Obmann<br />

Christian Schwarz Kapellmeister<br />

Martin Knoll, den Vorstandsmitgliedern<br />

sowie auch den Musikantinnen und Musikanten<br />

für ihren Einsatz und die gute<br />

Zusammenarbeit. An die Gemeindeverwaltung<br />

und die Raiffeisenkasse Lana<br />

richtete er einen großen Dank für die<br />

großzügigen Beiträge in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

Im Rahmen der Feier wurde Angelika<br />

Lösch, Anita Piazzi und Andreas Haller<br />

das Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre<br />

aktive Tätigkeit und Alexander Knoll das<br />

Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre als<br />

aktiver Musikant verliehen. Markus Alber,<br />

seit 50 Jahren Mitglied bei der Musikkapelle<br />

Hafling und seit 1999 zudem bei<br />

der Bürgerkapelle Lana aktiv, hatte bereits<br />

im Frühjahr in Hafling das Große Ehrenzeichen<br />

in Gold erhalten. Bei der Feier<br />

in Lana dankte man ihm auch für seinen<br />

Einsatz in der Bürgerkapelle Lana. Eine<br />

besondere Ehrung wurde Christian Pichler<br />

zuteil; er erhielt für seine 12-jährige<br />

Tätigkeit als Jugendleiter der Bürgerkapelle<br />

Lana das Verdienstzeichen in Silber.<br />

Obmann Christian Schwarz, Jugendleiter Christian Pichler, Alexander Knoll, Anita Piazzi,<br />

Angelika Lösch, Andreas Haller, Markus Alber und Kapellmeister Martin Knoll (v.l.)<br />

40<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Drei Musikanten ausgezeichnet –<br />

zwei Fahnenschwinger verabschiedet<br />

Cäcilienfeier mit Ehrungen in Obermais<br />

Die Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Obermais<br />

fand wieder im “Förstlerhof” statt. Als<br />

Ehrengäste waren Pfarrer Florian Pitschl,<br />

Stadtrat Christian Gruber, Ehrenkapellmeister<br />

Alois Gögele und VSM-Vizeobmann<br />

Thomas Hölzl, der auch die Ehrungen vornahm,<br />

anwesend, ebenso einige Vertreter<br />

der Obermaiser Vereine und der neue Kapellmeister<br />

Oskar Ilmer.<br />

Die beiden Fahnenschwinger Christian<br />

Obertegger und Luis Gögele beendeten<br />

nach 18 bzw. 29 Jahren ihre verdienst-<br />

volle Tätigkeit im Verein, für die sie von<br />

Obmann Sepp Mitterhofer mit einer Ehrung<br />

bedacht wurden. Vom Verband Südtiroler<br />

Musikkapellen VSM wurden zudem drei<br />

aktive Musikanten ausgezeichnet. Klaus<br />

Schwarzbach und Michael Hafner wurde<br />

für 15 Jahre als Musikanten das Ehrenzeichen<br />

in Bronze überreicht. Besonders<br />

freuten sich die Mitglieder der Bürgerkapelle<br />

Obermais über die Ehrung von Karl<br />

Gögele; er wurde für seine 40-jährige Tätigkeit<br />

im Verein mit dem Verbandsehrenzeichen<br />

in Gold ausgezeichnet.<br />

Bürgerkapelle Obermais<br />

Im festlichen Rahmen wurden Ehrungen<br />

an verdiente Mitglieder der BK Obermais<br />

vorgenommen.<br />

Geschichte hautnah erleben<br />

Klangbild mit Jungmusikanten aus fünf Kapellen des Schlerngebietes<br />

Jungschlern – so nennt sich das 60-köpfige<br />

Jugendblasorchester, das alle zwei Jahre<br />

junge Musikerinnen und Musiker aus allen<br />

fünf Kapellen des Schlerngebietes zu einem<br />

hörens- und sehenswerten Klanggebilde zusammenführt.<br />

Mit dem heurigen Konzertprojekt<br />

„Eine Reise durch die Zeit – A journey<br />

through time“ geht „Jungschlern“ unter<br />

der Leitung von Ralf Stefan Troger in seine<br />

vierte Auflage. Schon der Titel verrät, was<br />

die Zuhörer erwartet: eine effektvolle musikalische<br />

Reise durch die Weltgeschichte,<br />

von der Erschaffung der Welt, über die biblische<br />

Zeit, das Altertum und Mittelalter bis<br />

herauf in die Neuzeit und Gegenwart, wo-<br />

bei das Publikum interaktiv in das Konzertgeschehen<br />

einbezogen wird. Mitten drin -<br />

und nicht nur dabei - ist auch das vor drei<br />

Jahren eigens gegründete Nachwuchsorchester<br />

Mini-Jungschlern, bestehend aus<br />

über 50 Jungmusikanten im Alter von 8<br />

bis 16 Jahren, das als besonderes Highlight<br />

die Uraufführung des Werkes „Der<br />

Hofnarr“ von Matthäus Crepaz, Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Kastelruth, bestreitet.<br />

Das Ergebnis dieser Projektarbeit wird mit<br />

einem Konzert der besonderen Art am 22.<br />

<strong>Februar</strong> ab 20.30 Uhr in der Tennishalle<br />

Telfen in Kastelruth vorgestellt.<br />

Samuel Vieider<br />

Die jungen Musikantinnen und Musikanten von „Jungschlern“ planen eine<br />

musikalische Reise durch die Weltgeschichte<br />

Jörg Seehauser ist neuer Obmann<br />

MK Welschnofen – Jahreshauptversammlung<br />

mit Neuwahlen<br />

Nach einem intensiven Tätigkeitsjahr 2013<br />

hielt die Musikkapelle Welschnofen am 7.<br />

Dezember ihre Jahreshauptversammlung<br />

ab. Wichtigster Tagesordnungspunkt dabei<br />

war die Neuwahl des Vereinsvorstandes.<br />

Armin Kafmann, der die Weiterentwicklung<br />

der Musikkapelle 15 Jahre lang als<br />

Obmann zielstrebig und verantwortungs-<br />

Neuer Vorstand der MK<br />

Welschnofen (v.l.n.r.): Armin<br />

Kafmann, Ivan Dejori, Johanna<br />

Haas, Martin Pardeller,<br />

Gotthard Neulichedl, Bernd<br />

Pardeller, Obmann Jörg<br />

Seehauser, Daniel Obkircher,<br />

Kapellmeister Karl Stuppner,<br />

Jonas Pichler, Hans Pattis,<br />

David Knollseisen (es fehlt<br />

Andreas Neulichedl)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 41


Musikpanorama<br />

bewusst vorangetrieben hat, hatte sich entschlossen,<br />

einen Teil der Verantwortung<br />

abzugeben und sich für das Amt des Obmannes<br />

nicht mehr zur Verfügung zu stellen.<br />

Somit steht die MK Welschnofen mit<br />

Jörg Seehauser als Obmann unter neuer<br />

Führung. Der bisherige Obmann Armin<br />

Kafmann wurde zu dessen Stellvertreter<br />

gewählt, David Knollseisen zum Schriftführer<br />

und Martin Pardeller als Kassier. Johanna<br />

Haas wurde zur Jugendleiterin bestimmt,<br />

Hans Pattis zum Instrumentenwart<br />

und Gotthard Neulichedl zum Geräte- und<br />

Trachtenwart. Ivan Dejori, Andreas Neulichedl,<br />

Daniel Obkircher, Bernd Pardeller,<br />

Jonas Pichler gehören dem Ausschuss<br />

als Beiräte an.<br />

MK Welschnofen<br />

Zehn Musikanten in Feldthurns geehrt<br />

Gemeinsame Cäcilienfeier der Musikkapelle und des Kirchenchores<br />

Anlässlich des Cäciliensonntags gestalteten<br />

der Kirchenchor und die Musikkapelle von<br />

Feldthurns gemeinsam den Festgottesdienst.<br />

Anschließend fand auf Einladung<br />

der Gemeindeverwaltung (!) im Gemeindesaal<br />

die Cäcilienfeier statt, in deren Verlauf<br />

mehrere Mitglieder beider Vereine für ihren<br />

langjährigen wertvollen Beitrag zum Kulturleben<br />

der Dorfgemeinschaft geehrt wurden.<br />

Sowohl Musikobmann Gilbert Delueg als<br />

auch Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch,<br />

der die Ehrung von 10 Musikanten<br />

vornahm, hoben deren Verdienste hervor<br />

und übermittelten gleichzeitig ihren persönlichen,<br />

aber auch den Dank des Verbandes<br />

Südtiroler Musikkapellen VSM für<br />

die pflichtbewusste und treue Mitarbeit.<br />

Auf 15 Jahre Vereinsmitgliedschaft (Ehrenzeichen<br />

in Bronze) können Hans Stockner<br />

(Horn), Johannes Gasser (Bariton), Daniel<br />

Thaler (Tuba) und Stefan Crepaz (Schlagzeug)<br />

zurückblicken; sie erhielten das Ehrenzeichen<br />

in Bronze. Für 25 Jahre stets<br />

aktiven Einsatzes wurden Roland Gamper<br />

(Bassklarinette), Helmut Kerschbaumer<br />

(Horn), Manfred Kerschbaumer (Flügelhorn/Trompete),<br />

sowie Norbert Kerschbaumer<br />

(Horn) mit dem Ehrenzeichen in<br />

Silber ausgezeichnet. Der Hornist Johann<br />

Torggler ist nun schon seit 50 Jahren aktiver<br />

und begeisterter Musikant. Zudem<br />

war er über 40 Jahre lang Mitglied bei der<br />

Böhmischen und spielt derzeit auch bei<br />

der Seniorenkapelle mit. Unter großem<br />

Beifall aller Anwesenden wurde ihm die<br />

Urkunde mit dem großen Ehrenzeichen<br />

in Gold überreicht. Johannes Helfer wurde<br />

das Verbands - Verdienstzeichen in Silber<br />

für seine 10-jährige Tätigkeit als Jugendleiter<br />

verliehen. Zusammen mit dem damaligen<br />

Kapellmeister Eduard Gamper hat<br />

er im Jahr 2003 die Jugendkapelle ins Leben<br />

gerufen.<br />

MK Feldthurns<br />

Manfred Kerschbaumer,<br />

Johannes Helfer, Hans<br />

Stockner, Johannes Gasser,<br />

Stefan Crepaz; (2. Reihe<br />

v.l.) Obmann Gilbert Delueg,<br />

Verbandsjugendleiter<br />

Meinhard Windisch,<br />

Hans Torggler, Norbert<br />

Kerschbaumer, Helmut<br />

Kerschbaumer, Roland<br />

Gamper, Daniel Thaler,<br />

Kapellmeister Albuin<br />

Meraner (v.l.)<br />

<strong>KulturFenster</strong><br />

Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />

Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />

Ein Hinweis und eine Bitte … damit alle was vom „Musikpanorama“ haben<br />

Für die Redaktion des <strong>KulturFenster</strong>s ist es sehr erfreulich, wenn viele Musikkapellen ihre Berichte zur Veröffentlichung<br />

im „Musikpanorama“ schicken und wir bedanken uns sehr herzlich für alle Beiträge. Gleichzeitig<br />

erlauben wir uns, darauf hinzuweisen, dass einerseits das Platzangebot begrenzt ist und andererseits möglichst<br />

vielen Musikkapellen „Raum“ für ihre Berichterstattung gegeben werden soll. Deshalb wurde die Textlänge<br />

mit 1000 Zeichen als Richtwert festgelegt. Besonders wenn viele Beiträge von Musikkapellen zu bestimmten<br />

Anlässen – z.B. über Cäcilienfeiern und Frühjahrskonzerte – zu veröffentlichen sind, ist es wichtig, darauf zu<br />

achten, dass die Vorgaben möglichst genau eingehalten werden. Daher unsere nochmalige Bitte an alle Berichterstatter<br />

der Musikkapellen, dies berücksichtigen zu wollen.<br />

42<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Vorweg<br />

Heimatpflege<br />

Heimat wahrnehmen, bewahren<br />

und pflegen<br />

Heimatpflege, Schwerpunkte der Tätigkeit <strong>2014</strong><br />

Das Thema Heimat ist gerade in der Zeit der Globalisierung aktueller denn je. Wie viele Menschen werden heute weltweit vertrieben<br />

und suchen eine neue Heimat. Eine Heimat zu haben ist ein Privileg. Im Folgenden möchte ich versuchen, die Aufgaben der Heimatpflege<br />

auf Landes- und Ortsebene schwerpunktmäßig aufzuzeigen.<br />

Erhaltung identitätsstiftender<br />

Ensembles, Orts- und<br />

Landschaftsbilder<br />

Ensembles sind identitätsstiftende Gesamtanlagen<br />

aus Natur-, Landschafts- und<br />

Kulturelementen. Es geht dabei um die<br />

Handhabung des Schutzes und der Pflege<br />

prägnanter Orts- sowie Landschaftsbilder.<br />

Ensembles sind etwas Besonderes und tragen<br />

den Charakter des Einmaligen. Der Ensembleschutz<br />

fällt in die Zuständigkeit der<br />

Gemeinden. Sie haben damit die Möglichkeit,<br />

jene Kulturgüter unter Schutz zu stellen,<br />

die für die Identität des jeweiligen Einzugsgebietes<br />

maßgeblich erscheinen. Der<br />

Ensembleschutz ist ein Planungsinstrument<br />

in sensiblen Ortsbereichen.<br />

Der Heimatpflegeverband setzt sich mit<br />

Verbündeten seit Jahren für die Ausweisung<br />

und Unterschutzstellung von Ensembles<br />

ein. Wir wollen auch in Zukunft dazu beitragen,<br />

dass die säumigen Gemeinden ihre<br />

Hausaufgabe machen. Laut derzeitigem<br />

Stand der Ensembleschutzplanung hat ein<br />

Großteil der 116 Gemeinden ein Verzeichnis<br />

der unter Schutz zu stellenden Liegenschaften<br />

erarbeitet, aber noch nicht an die<br />

Landesraumordnung übermittelt. In mehreren<br />

Gemeinden ist der Gesetzesauftrag<br />

für die Ausweisung von Ensembles toter<br />

Buchstabe geblieben. Wir möchten dazu<br />

beitragen, dass der Ensembleschutz zum<br />

Wohle unserer Heimat Südtirol immer effizienter<br />

umgesetzt wird. Wir können uns<br />

als Tourismusland einen weiteren Aderlass<br />

an Bodenständigkeit und Eigenart<br />

nicht leisten.<br />

Schutz der historischen<br />

Bausubstanz<br />

Baudenkmäler sind Zeugen der Geschichte.<br />

Sie haben eine Ausstrahlung,<br />

einen eigenen Charakter. Sie geben uns<br />

nicht nur Hinweise zur Bau- und Siedlungsgeschichte,<br />

sondern auch zu sozialen<br />

und wirtschaftlichen Umständen.<br />

Laut der Charta von Venedig bezieht sich<br />

der Denkmalschutz nicht nur auf große<br />

künstlerische Werke, sondern auch auf<br />

bescheidene Bauten, die im Laufe der Zeit<br />

eine kulturelle Bedeutung erhalten haben.<br />

Der Heimatpflegeverband Südtirol wird<br />

auch in Zukunft überall dort, wo der amtliche<br />

Denkmalschutz nicht reicht, zur Erhaltung<br />

der gefährdeten Bausubstanz beitragen.<br />

Wir machen dies durch gezielte<br />

Aktionen wie Bauberatung, Ausarbeitung<br />

von Alternativvorschlägen oder Hilfestellung<br />

bei Sanierungsmaßnahmen. Wir<br />

arbeiten mit unseren Mitgliedern in den<br />

Gemeindebaukommissionen zusammen,<br />

um mit ihnen effizient für die Belange der<br />

Baupflege, des Ortsbild- und des Landschaftsschutzes<br />

eintreten zu können.<br />

Zu viele schützenswerte Gebäude, darunter<br />

auch Bauernhöfe, wurden in den<br />

vergangenen Jahrzehnten abgebrochen.<br />

Wir setzen uns gegen eine beliebig austauschbare<br />

Architektur und gegen anonyme<br />

Baustile ohne jeglichen Ortsbezug<br />

zur Wehr.<br />

Für eine Reform des<br />

Raumordnungsgesetzes<br />

Wir begrüßen es sehr, dass im Koalitionsabkommen<br />

der Landesregierung 2013-<br />

2018 der Raumordnung eine besondere<br />

Bedeutung für Umwelt und Landschaft beigemessen<br />

wird. Demnach soll das Raumordnungsgesetz<br />

reformiert werden, und<br />

zwar im Sinne von Entbürokratisierung,<br />

Planbarkeit und Rechtssicherheit. Langfristige<br />

Planungsinstrumente nach dem<br />

Vorbild des LEROP müssen wieder aufgewertet<br />

werden. Die wichtigste Zielset-<br />

Peter Ortner<br />

zung der Raumordnung ist der sparsame<br />

Umgang mit Grund und Boden. Um dies<br />

zu erreichen, müssen vor einer Neuausweisung<br />

bereits bestehende Bauvolumina<br />

genützt werden. Sanierung und Wiedergewinnung,<br />

zumal in den Ortszentren, sind<br />

vor eine Neuausweisung zu stellen. Zu<br />

den Maßnahmen des Schutzes von Grund<br />

und Boden zählt auch die Wiedergewinnung<br />

aufgelassener Gewerbegebiete und<br />

Industriebauten.<br />

Dem Ausverkauf der Heimat in den<br />

Hochburgen des Fremdenverkehrs (z. B.<br />

Gröden, Hochabtei und Hochpustertal)<br />

ist ein Riegel vorzuschieben, indem entsprechende<br />

Maßnahmen der Gemeinden<br />

unterstützt und vertragliche Nutzungseinschränkungen,<br />

gefördert werden.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 43


Vorweg<br />

Ein Plakat von Heimatpflegern Pustertal, ASGB und Schützen<br />

Für die Raumentwicklung bezüglich<br />

des Schutzes wertvollen Bodens ist auch<br />

die Anpassung der Verkehrsnetze an moderne<br />

Erfordernisse dringend erforderlich.<br />

Die Aufwertung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

ist dringend fortzusetzen.<br />

Der Bereich Energie umfasst drei Säulen:<br />

Energieeinsparung, Energieeffizienz und<br />

Deckung des verbleibenden Energiebedarfs<br />

aus erneuerbaren Quellen. Die Energie soll<br />

die Hauptachse des Klimaschutzes bleiben.<br />

Schutz und Pflege der<br />

Kulturlandschaft<br />

Die traditionelle Kulturlandschaft ist ein<br />

wesentliches Element unserer Identität. Sie<br />

erhält ihren besonderen Wert durch ein<br />

kleinräumig gegliedertes Mosaik an intensiv<br />

und extensiv genutzten Flächen sowie<br />

Resten der Naturlandschaft. Die Kultur-<br />

landschaft wurde im Laufe der Jahrhunderte<br />

nach den Grundsätzen der Naturnähe<br />

und der Nachhaltigkeit entwickelt.<br />

Im Gegensatz zu den Apfelplantagen oder<br />

den Maisäckern zeichnet sich die Kulturlandschaft<br />

noch durch eine hohe Biodiversität<br />

aus. Der Heimatpflegeverband<br />

wird auch in Zukunft immer dann zum<br />

unbequemen Mahner, wenn Landschaft<br />

durch Intensivierungs-, Verbauungs- und<br />

Erschließungsmaßnahmen beeinträchtigt<br />

oder zerstört wird.<br />

Wie in der Vergangenheit wird sich der<br />

Heimatpflegeverband auch in Zukunft für<br />

den Bau oder die Instandsetzung von Boden-,<br />

Flur- und Kleindenkmälern einsetzen.<br />

Es sind dies vor allem alte Wege und<br />

Trockenmauern, Holzzäune und Schindeldächer,<br />

Wegkreuze, Bildstöcke und Kapellen<br />

sowie Mühlen und Bachöfen. Die traditionelle<br />

Kulturlandschaft ist auch eine<br />

fundamentale Größe unseres Fremdenverkehrs.<br />

Landschaftliche Schönheit und<br />

ökologische Stabilität sind dafür unverzichtbare<br />

Voraussetzungen.<br />

Heimat ist zeitgemäße<br />

Traditionspflege<br />

Der Heimatpflegeverband Südtirol bietet<br />

seinen Mitgliedern ein vernetztes, vielfältiges<br />

Betätigungsfeld. Hier sind auch<br />

die Arbeitsgemeinschaften „Lebendige<br />

Tracht“ und „Mundart“ anzusiedeln. Zu<br />

unserer regionalen Identität gehören die<br />

Toponomastik, die gemeinsame Tradition<br />

und Sprache, die Volkskultur, das Chronistenwesen<br />

und die Heimatgeschichte. Wir<br />

werden uns auch in Zukunft darum bemühen,<br />

das Echte und Gute unserer bodenständigen<br />

Kultur zu pflegen, zu fördern<br />

und mit den Erfordernissen der heutigen<br />

Zeit in Einklang zu bringen. Wir sind weiterhin<br />

bestrebt, unsere Heimat und ihre<br />

Bewohner vor Zersiedelung und Einheitsarchitektur,<br />

vor Geschichts- und Gesichtslosigkeit<br />

zu bewahren.<br />

Peter Ortner, Landesobmann<br />

Das kulturelle Tätigkeitsprogramm<br />

des Heimatpflegeverbandes Südtirol<br />

finden Sie auf der Homepage unter:<br />

www.hpv.bz.it!<br />

Ist aus Raumordnung Raumunordnung geworden?<br />

44<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Das Thema<br />

Heimatpflege<br />

Der Kirchenchor Marling und<br />

die Marlinger Messe<br />

Hauptakteure im Rahmen der 64. Jahreshauptversammlung des<br />

Heimatpflegeverbandes Südtirol<br />

Die im Vorjahr verstorbene Mundartdichterin<br />

Maridl Innerhofer ist aufgrund ihrer<br />

aussagekräftigen und tiefgründigen Texte<br />

wohl allen ein Begriff. Dass sie auch die<br />

Textvorlage für eine Messe in Mundart verfasst<br />

hat, dürfte nicht allen geläufig sein. Im<br />

Rahmen der 64. Jahreshauptversammlung<br />

des Heimatpflegeverbandes bringt der Marlinger<br />

Kirchenchor diese besondere Messe<br />

zur Aufführung.<br />

Der Kirchenchor Marling wurde vor über<br />

100 Jahren gegründet und besteht derzeit<br />

aus 23 aktiven Mitgliedern.<br />

Marlinger Mundartmesse<br />

Die Texte der Marlinger Mundartmesse<br />

stammen aus der Feder der bekannten und<br />

geschätzten Mundartdichterin Maridl Innerhofer,<br />

die am 13. August 2013 im Alter<br />

von 92 Jahren gestorben ist. Adalbert<br />

Meier, Komponist aus Memmingen im All-<br />

gäu und Organist der Basilika das Klosters<br />

Ottobeuren, hat die Musik dazu komponiert.<br />

Ursprünglich bestand die Messe aus<br />

Eingang, Gloria, Credo, Gabenbereitung,<br />

Sanctus, Agnus Dei und Schlusslied. Das<br />

Marienlied, das meist zur Kommunion gesungen<br />

wird, kam später dazu.<br />

Von Bescheidenheit geprägt<br />

Die Texte der Messe sind bescheiden<br />

und unverfälscht, sie kommen von Herzen<br />

und vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit<br />

und innerer Ruhe. Der Kirchenchor<br />

Marling führte die Messe am 8.<br />

März 1981 zum ersten Mal auf. Seitdem<br />

ist sie ein- bis zweimal im Jahr aufgeführt<br />

worden – nicht nur in der Pfarrkirche Maria<br />

Himmelfahrt in Marling, sondern auch<br />

außerhalb der Gemeinde- und sogar Landesgrenze,<br />

so zum Beispiel 2007 im Stephansdom<br />

in Wien.<br />

Marlinger Messe im<br />

Dom zu Bozen<br />

Die Marlinger Messe wird unter der Leitung<br />

von Maria Gamper aufgeführt. Der<br />

vierstimmige Chor tritt in der Burggräfler<br />

Tracht auf und wird von Zithern, Gitarren,<br />

Querflöten und einer Bassgeige begleitet.<br />

Lisi Kröss<br />

Maridl Innerhofer<br />

64. Jahreshauptversammlung<br />

Vorankündigung<br />

Am Samstag, 5. April <strong>2014</strong>, hält der Heimatpflegeverband Südtirol im Pastoralzentrum<br />

Bozen seine 64. Jahreshauptversammlung ab. Dies wird zum Anlass genommen,<br />

auch der 2013 verstorbenen Mundartdichterin Maridl Innerhofer zu gedenken.<br />

Die Versammlung mit Neuwahlen der Verbandsorgane beginnt um 10.30 Uhr im Konferenzsaal<br />

des Pastoralzentrums Bozen. Um 9.00 Uhr sind alle zu einem feierlichen<br />

Gottesdienst in den Dom zu Bozen eingeladen.<br />

Der Kirchenchor Marling bringt in diesem Rahmen in Gedenken an Frau Maridl Innerhofer<br />

die Marlinger Messe zur Aufführung.<br />

Das detaillierte Programm mit der genauen Tagesordnung wird allen Heimatpflegerinnen<br />

und Heimatpflegern rechtzeitig zugesandt.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 45


Informiert & Reflektiert<br />

Hände weg vom Rittner Bahnl<br />

Fahrradweg mit Ensembleschutz nicht kompatibel<br />

Aussicht vom Rittner Bahnl auf Schlern und Rosengarten. Die Wiesen- und Waldhänge reichen bis zur Bahnstrecke. Der geplante<br />

Fahrradweg würde diese einmalige Kulturlandschaft erheblich beeinträchtigen.<br />

Längs der Bahntrasse von Oberbozen nach<br />

Klobenstein ist ein Fahrradweg geplant. Dabei<br />

soll es sich um ein übergemeindliches<br />

Bauprojekt der Bezirksgemeinschaft Salten-<br />

Schlern handeln. Man erwartet sich eine<br />

weitere attraktive Infrastruktur im Tourismusangebot.<br />

Ein konzeptschwaches Projekt<br />

Fahrradweg, das klingt zunächst umweltfreundlich<br />

und harmlos. Bei genauerer Betrachtung<br />

wird jedoch klar, dass dadurch<br />

in das altgewachsene Umfeld der bestehenden<br />

Bahntrasse nachhaltig eingegriffen<br />

wird. Die lauschige Fahrtstrecke ist<br />

von Wald und Wiesen gesäumt. Einzigartig<br />

ist die Aussicht auf die Westlichen Dolomiten<br />

(Schlern, Rosengarten). Die ge-<br />

samte Bahnstrecke von Himmelfahrt nach<br />

Klobenstein steht unter Ensembleschutz<br />

und erscheint damit für die Allgemeinheit<br />

erhaltenswert. Die Rittner Bahn führt teilweise<br />

auch durch ein Gebiet mit landschaftlicher<br />

Schutzbindung. Die Schönheit<br />

der Bahnstrecke wird von Gästen und<br />

Einheimischen gleichermaßen geschätzt.<br />

Beeinträchtigung ist nicht zu<br />

tolerieren<br />

Der Bau des Fahrradweges ist mit dem<br />

Ensembleschutz nicht kompatibel. Dadurch<br />

wird der traditionellen Kulturlandschaft<br />

rund um Bahn und Umfeld der Zauber<br />

entrissen, zumal zur Befestigung der<br />

Hänge viele Stützmauern erforderlich sind.<br />

Das Gelände am sogenannten Kaseracker<br />

weist eine beachtliche geologische Instabilität<br />

auf. Liegt ein hydrogeologisches Gutachten<br />

vor? Ein nicht zu unterschätzendes<br />

Problem dieser Gegend stellt auch die<br />

Ableitung von Oberflächen-, Sicker- und<br />

Schmelzwasser dar. Wurden die Eigentümer<br />

der betroffenen Grundstücke längs der<br />

Bahn, welche man zu enteignen gedenkt,<br />

rechtzeitig informiert? Hat man nach einer<br />

Alternative für einen kostengünstigen, familientauglichen<br />

und ebenen Fahrradweg<br />

Ausschau gehalten? Die Angaben über<br />

die Breite des geplanten Weges sind widersprüchlich<br />

und schwanken zwischen<br />

4 bis 7 Meter. Stellen, wo private oder öffentliche<br />

Zufahrtsstraße die Geleise kreuzen,<br />

sind verkehrs- und sicherheitstechnisch<br />

problematisch.<br />

Peter Ortner<br />

46<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Ins Bild gerückt<br />

Heimatpflege<br />

Algund wird oft als Gartendorf bezeichnet<br />

und dies zu Recht: An der Pforte der Kurstadt<br />

Meran liegt es eingebettet in Weinund<br />

Obstgärten und ist wie die viel besuchte<br />

Stadt begünstigt von einem mediterranen<br />

Klima. Die hoch ragenden Bergketten steuern<br />

überdies eine atemberaubende Kulisse<br />

bei, welche unweigerlich zu Erkundungen<br />

einlädt. Zu entdecken gibt es auf dem Gemeindegebiet<br />

wahrlich viel, von den beschaulichen<br />

Waalwegen bis hin zu altehrwürdigen<br />

Bauten und traditionsreichen<br />

Ereignissen. Dafür, dass dieses Gleichgewicht<br />

zwischen Geschichte und Moderne<br />

auch weiterhin im Lot bleibt, trägt der Heimatschutzverein<br />

Sorge.<br />

Von Pataunen und<br />

Fahnenschwingern<br />

Heimatschutzverein Algund unter der Lupe<br />

Pioniere der Heimat<br />

Der Heimatschutzverein Algund blickt<br />

auf eine lange abwechslungsreiche Geschichte<br />

zurück, welche ein Mann, Matthias<br />

Kiem-Strickler, maßgeblich mitgeformt hat.<br />

Von 1946 bis 1989 hielt er die Geschicke<br />

des Vereines in seiner Hand, vorerst zum<br />

Wohle der Bauern, später zusehends für<br />

eine breitere Interessensgemeinschaft. Die<br />

aus den Wirren des Krieges 1939-1945 resultierende<br />

Wohnungsnot und Zerstörung<br />

mancherorts machten vielfach Verbesserungsmaßnahmen<br />

sowie Neubauten notwendig.<br />

Diese neu auflebende Bautätigkeit<br />

bot dem jungen Verein ein erstes fruchtbares<br />

Betätigungsfeld, dessen erste Initiative<br />

in die Sensibilisierung für die alpenländische<br />

Baukultur mündete. So stand<br />

beispielsweise in einem Sonderdruck der<br />

Dolomiten aus dem Jahre 1951 Folgendes<br />

geschrieben:<br />

„Und wenn wir überhaupt noch ein lebendiges<br />

alpenländisches Kulturvolk bleiben<br />

wollen, dann müssen wir uns wieder bewusst<br />

werden, was wir an eigenen Kulturleistungen<br />

hervorgebracht haben, welche<br />

Schätze wir an unseren schönen Alpenhöfen<br />

und Bauten besitzen und welche Verpflichtung<br />

uns auferlegt ist, dieses Erbgut<br />

unserer Ahnen zu hüten.“<br />

Der neue Dorfkern von Algund<br />

Matthias Kiem-Strickler bedauerte öffentlich,<br />

dass an Stelle der althergebrachten<br />

Bauweise oft ganz unpassende neue Formen<br />

und Baustoffe treten und die schönen<br />

und vertrauten Bilder der Landschaft<br />

zusehends verschwinden. Dem gemäß lautete<br />

das erste Ziel im Denkblatt für die Mitglieder<br />

aus dem Jahre 1951 „das heimatliche<br />

Landschaftsbild zu schützen, durch<br />

die Erhaltung charakteristischer, schutzwürdiger<br />

Bauten, so auch Erker, Stiegenaufgänge,<br />

Söller, Giebel usw. […] das<br />

Richtige vom Unrichtigen zu unterscheiden<br />

[…].“ In diesem Sinne sind die Gründungsväter<br />

des Vereins nicht nur auf Gemeindegebiet,<br />

sondern gar landesweit als<br />

Pioniere zu verstehen.<br />

Ensembleschutz als<br />

wichtiges Erbe<br />

Über 60 Jahre lang wurden die einst<br />

festgeschriebenen Ziele akribisch verfolgt,<br />

den Veränderungen und Bedürfnissen angepasst<br />

und dementsprechend auch erweitert.<br />

Deutlicher Ausdruck dieses wichtigen<br />

Erbes ist heute das Ringen um den<br />

Ensembleschutz. Erst im Sommer 2013<br />

konnte das Dokument mit mehreren Kompromissen<br />

unterzeichnet und ein Katalog<br />

erhaltenswerter Elemente erstellt werden.<br />

Bedauernswert bleibt allerdings, dass die<br />

Der alte Dorfkern von Algund<br />

Einhaltung der Kriterien in letzter Instanz<br />

dennoch von der Willkür der politischen<br />

Riege abhängt.<br />

Zu den ausgewiesenen Ensembles zählt<br />

beispielsweise die Bachguter Sennerei, ein<br />

historischer Wirtschafts- und Handwerksstandort.<br />

Dieser schließt neben den monumentalen<br />

Bauten des Obstmagazins und<br />

der 1898 gegründeten Sennereigenossenschaft<br />

auch den Baubestand am Mühlbach,<br />

die denkmalgeschützten Bauten des<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 47


Ins Bild gerückt<br />

Bindhofes und des Krempfhofes, die ehemalige<br />

Bindhof-Mühle und die Hohlgasse<br />

mit dem historischen Plattenweg nach Mitterplars<br />

mit ein (aus dem Katalog der Ensembles<br />

der Gemeinde Algund).<br />

Beratung bei Bauvorhaben<br />

Nicht nur dem Alten gilt aber das Interesse<br />

der Heimatpfleger, sondern auch der<br />

neuen Baukultur. In diesem Zusammenhang<br />

wurde auch das 2012 ausgezeichnete<br />

Museum in Galtür, das Alpinarium,<br />

besichtigt. Ziel des Vereins ist es, die Offenheit<br />

für die gesellschaftliche und kulturelle<br />

Entwicklung mit dem Bestehenden<br />

zu verknüpfen, einer Eigenschaft, die es<br />

zu vertiefen gilt. In diesem Sinne hat der<br />

Verein für alle Mitglieder und Interessierten<br />

während verschiedener Bauprozesse<br />

eine beratende Funktion und erweitert in<br />

dieser nicht nur den Blick für Details, sondern<br />

auch die Sensibilität der Bauherren.<br />

Seit Sommer 2013 steht die Sennerei Bachguterhof mit dem umliegenden Gebiet<br />

unter Ensembleschutz.<br />

Generationen übergreifen<br />

Jüngst hat der Verein einen Generationenwechsel<br />

erfahren, welcher prompt zum<br />

Anlass genommen wurde, das Programm<br />

für alle Generationen zu öffnen. Der Obmann<br />

Peter Haller und sein Stellvertreter<br />

Martin Winterholer sind stolz darauf, dass<br />

sie mit dem kulturellen Angebot ein breites<br />

Publikum ansprechen und vermehrt auch<br />

junge Mitglieder aufnehmen. Dies gelingt<br />

beispielsweise mit Kulturfahrten im Frühjahr<br />

und im Herbst, die für sämtliche Generationen<br />

etwas bereithalten und sei es<br />

die kulinarischen Höhepunkte.<br />

Ebenso erwähnenswert ist die Tatsache,<br />

dass der Verein sowohl in der Gemeindeverwaltung<br />

vertreten ist, als auch im Algunder<br />

Magazin ALM regelmäßig Beiträge<br />

Der Algunder Waalweg liefert anschauliche<br />

Beispiele von Wegpataunen, die dem<br />

Wanderer während der Sonnenstunden<br />

ein schützendes Blätterdach bieten.<br />

Ebenso zum Bachguter Ensemble gehört<br />

der von Trockenmauern gesäumte<br />

Pflasterweg samt Bildstock.<br />

veröffentlicht. Umgekehrt ist der Bürgermeister<br />

selbst Ausschussmitglied des Heimatschutzvereins,<br />

was sicherlich zu einem<br />

regen Informationsfluss beiträgt.<br />

Lehrreiches über Wein<br />

Das Fahnenschwingen ist eine<br />

eigene Kunst und wird besonders bei<br />

Kirchfesten praktiziert.<br />

Der Algunder Waalweg ist an sich schon<br />

eine Attraktion; dank des Heimatschutzvereins<br />

und der Gemeinde wurde dem romantischen<br />

Wanderpfad jedoch ein lehrreiches<br />

Element hinzugefügt. Die Strecke nennt sich<br />

Weinlehrpfad und gibt in Text und Bildern<br />

Aufschluss über die traditionelle Anbauweise<br />

des Weins, über verschiedene Sorten<br />

und deren Verarbeitung. Um auch mit<br />

genügend praktischen Beispielen aufwarten<br />

zu können, ist der Verein in Zusammenarbeit<br />

mit den Weinbauern überaus<br />

bemüht, die sog. Wegpataune (Pergola)<br />

zu erhalten, die vielerorts in der Gegend<br />

um Algund oder Dorf Tirol über Wege und<br />

Straßen ihr schützendes Dach spannen.<br />

Aber auch hier macht der Fortschritt nicht<br />

halt: Immer größere und höhere Fahrzeuge<br />

machten die Erhaltung an manchen Stellen<br />

problematisch. Mit der Erhöhung der<br />

Laubwände konnte ein sinnvoller Kompromiss<br />

gefunden werden. Dasselbe Engagement<br />

zeigt der Verein bei der Erhaltung der<br />

Trockenmauern, von welchen sich um Algund<br />

eine relativ große Ansammlung findet.<br />

Was aus ästhetischen Gründen vor Zeiten<br />

an den Rand der Äcker und Wiesen geschafft<br />

wurde, ziert heute ein ganzes Gebiet<br />

und weckt nostalgische Erinnerungen.<br />

Zeitzeugen erzählen<br />

Beinahe schon zur Tradition geworden<br />

sind in Algund die Zeitzeugengespräche. Der<br />

Altlandeshauptmann von Nordtirol, Wendelin<br />

Weingartner, Bischof Reinhold Stecher<br />

oder Roland Riz, Sepp Innerhofer und noch<br />

viele mehr waren in diesem Rahmen bereits<br />

zu Besuch. Doch die Zeitgenossen vergangener<br />

Tage werden immer weniger und die<br />

mündlichen Berichte immer seltener. Bleibt<br />

also zu hoffen, dass eherne, steinerne und<br />

hölzerne Zeugen und Bräuche – beispielsweise<br />

das im Burggrafenamt traditionelle<br />

Fahnenschwingen zu Kirchfesten – die Zeit<br />

überdauern und ihrerseits den folgenden<br />

Generationen aufzeigen, was die Urväter<br />

und Väter geschaffen haben.<br />

Sylvia Rottensteiner<br />

48<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Ins Bild gerückt<br />

Heimatpflege<br />

35 Jahre Kalterer Heimatpflege<br />

Im Gespräch mit Vereinsobmann Gotthard Andergassen<br />

Nach der Ausschusssitzung im Vereinsraum: rechts Obmann Gotthard Andergassen<br />

und dessen Stellvertreterin Anna Maria Ramoser Sanin<br />

KF: Was würde ich als Besucherin in Ihrer<br />

Sammlung vorfinden?<br />

Gotthard Andergassen: Vor 35 Jahren begann<br />

alles mit einer erfolgreichen Ausstellung<br />

alter Bilder und Fotos von Kaltern. Die<br />

Fotos waren entweder Geschenke oder<br />

Leihgaben. Von den 600 gesammelten<br />

Bildern haben wir aufwändige und kostspielige<br />

Reproduktionen anfertigen lassen,<br />

die heute einen wesentlichen Teil unserer<br />

Sammlung ausmachen. Natürlich ist die<br />

Anzahl in den letzten Jahren stetig gewachsen.<br />

Neben Bildern und Fotos sammeln<br />

und ordnen wir auch sämtliche Sterbebildchen<br />

aller Kalterer und jener mit Bezug<br />

zu Kaltern. Das älteste davon stammt<br />

beispielsweise aus dem Jahre 1843. Aber<br />

dem nicht genug: Wir sehen es auch als<br />

wichtige Aufgabe an, sämtliche Schriften<br />

und Bücher über Kaltern und dessen Persönlichkeiten<br />

in chronologischer Reihenfolge<br />

zu sichern.<br />

Jeder Ort und jedes Dorf hat seine Besonderheiten, seine Geschichte mit ihren Höhen<br />

und Tiefen, aber auch mit ihren unverwechselbaren Persönlichkeiten. Kaltern verfügt<br />

darüber hinaus über drei weitere unschätzbare Magnete, die den Ort weit über<br />

die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt und beliebt gemacht haben. Zu allen vier<br />

Jahreszeiten stellt der Kalterer See für Besucher aus Nah und Fern ein abwechslungsreiches<br />

Ausflugsziel dar. Die malerische Rebenlandschaft, die sich über das ganze<br />

Überetsch erstreckt, lädt mit manchem edlen Tropfen überdies zu wahren Gaumenfreuden<br />

ein. Wer aber ganz hoch hinaus möchte, lässt sich von der traditionsreichen<br />

Mendelbahn in luftige Höhen entführen. Gotthard Andergassen spricht über den Einsatz<br />

des Vereins für Kultur und Heimatpflege Kaltern, welchen er seit 35 Jahren tatkräftig<br />

mitbestimmt.<br />

KF: Herr Andergassen, wir haben von Besonderheiten<br />

gesprochen, was zeichnet<br />

den Verein für Kultur und Heimatpflege<br />

Kaltern aus?<br />

Gotthard Andergassen: Ich glaube sagen<br />

zu dürfen, dass wir uns in mehreren<br />

Punkten von anderen Heimatpflegevereinen<br />

unterscheiden. Zum einen verfügen<br />

wir über einen eigenen Vereinsraum, der<br />

uns von der Gemeinde zur Verfügung gestellt<br />

wird. Dieser Raum dient nicht nur als<br />

Treffpunkt für die Mitglieder, er wird von<br />

uns auch als Archiv genutzt und gelegent-<br />

lich bei Ausstellungen für ein breites Publikum<br />

geöffnet. Zum anderen liegen unsere<br />

Schwerpunkte weniger im Bereich<br />

des Naturschutzes und dem Erhalt von<br />

historischer Bausubstanz; wir haben unsere<br />

Leidenschaft und unser Interesse<br />

vor allem auf die Dorfgeschichte gelenkt.<br />

In diesem Zusammenhang sammeln wir<br />

sämtliches Schriftgut, welches mit Kaltern<br />

und seinen Persönlichkeiten in Verbindung<br />

steht. Darüber hinaus erweitern<br />

wir die Sammlung regelmäßig mit eigenen<br />

Publikationen.<br />

Die Ausstellung mit historischen<br />

Wirtshausschildern zeigte so manches<br />

interessante Detail, wie beispielsweise<br />

die verspielte Vorlage für das ehemalige<br />

Gasthaus "Zur Rose".<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 49


Ins Bild gerückt<br />

Aus der Sammlung des Heimatpflegevereins Kaltern:<br />

Das Bild zeigt den Tonvinplatz auf einer Ansichtskarte aus<br />

dem Jahre 1911.<br />

Das Bild aus dem Jahre 2013 zeigt eindringlich, dass sich<br />

bis zum heutigen Tage – mit Ausnahme der Bildqualität – im<br />

historischen Dorfkern nichts geändert hat.<br />

KF: Der Verein publiziert auch selbst. In<br />

welchem Rahmen geschieht dies?<br />

Gotthard Andergassen: Wir publizieren seit<br />

Jahren zu unterschiedlichen Anlässen in<br />

Sachen Dorfgeschichte. Beispielsweise<br />

wurde das bereits seit Jahren vergriffene<br />

Werk „Die Mendel – ein Pass mit glanzvoller<br />

Geschichte“ von uns herausgegeben.<br />

Zudem veröffentlichen wir seit 2001 jeden<br />

Freitag im Überetscher Gemeindeblatt einen<br />

Artikel zu unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Bei einer Auflage von 4000 Exemplaren<br />

können wir so unsere Leserschaft<br />

bezüglich Dorfgeschichte auf einem aktuellen<br />

Wissensstand halten. Doch wir verfolgen<br />

mit den Veröffentlichungen noch<br />

einen weiteren Zweck: Da Kaltern noch<br />

über kein Dorfbuch verfügt, möchten wir<br />

so die Basis für eine Arbeit in diese Richtung<br />

schaffen.<br />

Ansicht der Marktgemeinde Kaltern um<br />

1825. Das Aquarell ist im Besitz des<br />

Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.<br />

In diesem Zusammenhang und zum stolzen Jubiläum hat Gotthard Andergassen eine<br />

Vereinschronik verfasst, welche nachfolgend in Auszügen wiedergegeben wird.<br />

2002<br />

„Kalterer Ehrentafel“ im Friedhof: Darauf sind die Namen von elf Persönlichkeiten<br />

aus Kaltern angeführt, die Außergewöhnliches geleistet und ihrem Heimatort<br />

Ehre gemacht haben und deren Ruf über die Grenzen des Landes<br />

gedrungen ist. In einem Faltblatt beschreibt der Verein das Lebenswerk der<br />

Geehrten und erläutert das Glaskunstwerk von Ursula Huber.<br />

2006<br />

Der Verein wirkt bei der Festschrift anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der<br />

Kellerei Kaltern mit und leistet Hilfestellung bei der Erfassung von 615 Kalterer<br />

Flurnamen für das Flurnamenprojekt des Landes Südtirol.<br />

2007<br />

Der Verein erstellt ein Verzeichnis der Dialektwörter „af Kåltrerisch“ und veröffentlicht<br />

diese im Gemeindeblatt.<br />

„350 Jahre Marktverleihung an Kaltern“: Im August-Heft des „Schlern“ veröffentlicht<br />

der Verein den Beitrag „Kaltern in alten Ansichten 1600–1900“,<br />

in dem dreißig Bilder mit Hauptaugenmerk auf den Dorfkern in Form eines<br />

Kataloges chronologisch wiedergegeben werden.<br />

2008<br />

Der Verein erwirbt zahlreiche alte Fotos von Kalterer Adelsfamilien bei der<br />

Versteigerung des Inventars des Ansitzes Schasser-Weihrauch-Di Pauli in der<br />

Goldgasse.<br />

2010<br />

Die Ausstellung „Die Überetscher- und Mendelbahn – Chance für die Zukunft“,<br />

gestaltet von Günter Denoth vom Verkehrsarchiv Tirol, in der Sparkassengalerie<br />

am Marktplatz und auf dem Mendelpass wird vom Verein getragen.<br />

2011<br />

Ab nun treffen sich die Vereinsmitglieder und Freunde der Heimatpflege regelmäßig<br />

einmal im Monat im Vereinsraum.<br />

2012<br />

Anna Maria Ramoser Sanin wird Stellvertreterin des Obmannes Gotthard Andergassen.<br />

Der Generationenwechsel wird eingeleitet.<br />

2013<br />

Der Verein organisiert die Ausstellung „Historische Wirtshausschilder“ mit<br />

150 Zeichnungen aus ganz Südtirol – davon acht aus Kaltern – von Heinrich<br />

Simmerle.<br />

<strong>2014</strong><br />

Zum 35. Gründungsjubiläum gibt der Verein gemeinsam mit der Umweltgruppe<br />

einen Kalender mit Naturfotos und historischen Postkarten zum<br />

Thema „Die Mendel“ heraus.<br />

50<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Arge Lebendige Tracht<br />

Heimatpflege<br />

Danke Karin und Monika!<br />

Zwei Säulen der Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht treten ab<br />

Monika Rechenmacher in der Vinschgauer Festtagstracht<br />

Karin Höller in der Burggräfler Tracht<br />

In der Arbeitsgemeinschaft Lebendige<br />

Tracht sind nicht nur alle Tracht tragenden<br />

Verbände vertreten, sondern auch der Bauernstand<br />

als wertvoller Hüter unserer Trachtenkultur.<br />

Karin Höller, ehemalige Landesleiterin<br />

der Südtiroler Bauernjugend, und<br />

Monika Rechenmacher, ehemalige Bezirksbäuerin<br />

des Vinschgaus, haben nach vielen<br />

Jahren ihre ehrenamtliche Mitarbeit bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht beendet.<br />

Deshalb sei ihnen diese Seite gewidmet.<br />

Karin Höller<br />

Es war vor allem die Südtiroler Bauernjugend,<br />

die Ende der 1970er Jahre nach<br />

einer Beratungsstelle für Trachtenfragen<br />

verlangte. Kein Wunder also, dass die SBJ<br />

immer sehr engagierte Vertreter in die Arbeitsgemeinschaft<br />

entsandte.<br />

Die letzten 20 Jahre bekleidete Karin<br />

Höller aus Meran Untermais dieses Amt.<br />

Mit viel Fleiß und großem Einsatz setzte<br />

sie ihre Fachkompetenz in die Tat um. Bewusstseinsbildung<br />

gerade bei den Jugendlichen<br />

und das richtige Tragen der Tracht<br />

waren ihr immer ein Herzensanliegen. Immer,<br />

wenn man Hilfe brauchte, war Karin<br />

zur Stelle, kompetent, freundlich, verlässlich,<br />

ausdauernd! An ihre Stelle rückt nun<br />

Cilli Mittelberger vom Ritten nach.<br />

Die Mitglieder der Arge Lebendige Tracht<br />

danken Karin Höller für die langjährige gute<br />

Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihre<br />

neue Rolle als Mutter des kleinen Daniel<br />

von Herzen alles Gute! Sie wird aus ihm<br />

sicher einen strammen Burggräfler Trachtenträger<br />

machen!<br />

Monika Rechenmacher<br />

Sie war wie geschaffen für dieses Amt!<br />

Als Nählehrerin und spätere Direktorin der<br />

Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch<br />

hat Monika Rechenmacher, ausgebildete<br />

Trachtenschneiderin, sowohl in der Schule<br />

als auch in zahlreichen Kursen mit vielen<br />

Vinschgerinnen eine Tracht geschneidert.<br />

Schöne Trachten, die sich sehen lassen können!<br />

Dadurch hat sie wertvolle Arbeit zur<br />

Verbreitung und für den Erhalt der Tracht<br />

im Vinschgau geleistet! Gute zehn Jahre<br />

lang hat sie keine Mühen gescheut, um<br />

einerseits ihre Fähigkeiten in die Arbeitsgemeinschaft<br />

Lebendige Tracht einfließen<br />

zu lassen und andererseits von dort Anregungen<br />

in die Südtiroler Bäuerinnenorganisation<br />

hinauszutragen. Auf sie war immer<br />

Verlass. Was sie anpackte, hatte Kopf<br />

und Fuß. Dafür gebührt ihr großer Dank!<br />

Still sitzen und nichts tun ist nicht<br />

Monika’s Sache! Deshalb wünschen wir<br />

ihr für ihre vielfältigen Aktivitäten alles Gute!<br />

Die Tracht wird dabei für sie sicher immer<br />

einen großen Stellenwert haben.<br />

Agnes Andergassen<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 51


Arge Lebndige Tracht<br />

Bloß nicht wegwerfen!<br />

Impressionen vom 2. Südtiroler Trachten-Tauschmarkt<br />

Es war ein strahlend schöner Sonntag<br />

im Jänner, und doch fanden viele den Weg<br />

ins Bozner Kolpinghaus, um dort entweder<br />

ihre gebrauchten Trachten anzubieten oder<br />

Ausschau nach geeigneten Trachtenstücken<br />

zu halten.<br />

Und das ist das Schöne an so einem<br />

Tauschmarkt: man trifft Gleichgesinnte,<br />

diskutiert, verhandelt, fachsimpelt oder<br />

tauscht einfach Informationen aus. So<br />

gesehen war der Tauschtag ein schöner<br />

Erfolg, auch wenn vielleicht noch mehr<br />

alte Trachten hätten angeboten werden<br />

können, denn die Nachfrage war groß.<br />

Besonders gesucht wurden dieses Jahr<br />

Frauentschoapen, Gurten und Trachtenhüte,<br />

doch das Angebot war mager. Dafür<br />

fanden federkielbestickte Trachtenschuhe,<br />

wertvolle Schürzen, ja sogar ein<br />

Unterinntaler Hut und auch Trachtenschmuck<br />

leicht neue Abnehmerinnen.<br />

Vorbildfunktion<br />

Besonders gefreut hat uns Mitglieder<br />

der Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht,<br />

die wir den Trachten-Tauschmarkt organisiert<br />

haben, der Besuch unserer Trachtenfreunde<br />

aus Cortina d’Ampezzo, die eigens<br />

nach Bozen gekommen waren, um<br />

sich unser Tauschmarkt-Konzept anzuschauen.<br />

Elsa Zardini, die Präsidentin<br />

der Union di Ladins de Anpezo, ist eine<br />

überzeugte Trachtenträgerin und versucht<br />

mit ihren Mitarbeitern alles zu unternehmen,<br />

um das Wegwerfen der alten Trachten<br />

zu verhindern. Ein Tauschmarkt wird<br />

ins Auge gefasst.<br />

Ein Dank gebührt allen ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern, die zum guten Gelingen dieses<br />

Trachten-Tauchmarktes beigetragen<br />

haben. Ein Dank ergeht auch an den Heimatpflegeverband<br />

Südtirol, der die Spesen<br />

für den Saal übernommen hat.<br />

Agnes Andergassen<br />

Diese restlichen drei Paar Trachtenschuhe<br />

warten auf Abnehmerinnen.<br />

Bozner Frauentrachten wurden mit rotem,<br />

blauem und grünem Mieder angeboten.<br />

Hilde Koppelstätter betreute die<br />

Umkleideräume.<br />

52<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Arge Volkstanz<br />

Heimatpflege<br />

Tanzen in der Weihnachtszeit<br />

Winterlehrgang im Haus der Familie in Lichtenstern<br />

Die Teilnehmer des Winterlehrganges<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Volkstanz organisierte<br />

wieder vom 26. Dezember 2013<br />

bis zum Neujahrstag <strong>2014</strong> den Winterlehrgang<br />

im Haus der Familie in Lichtenstern<br />

am Ritten.<br />

Über 100 tanz- und musizierfreudige<br />

Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit einem<br />

Altersdurchschnitt von 34 Jahren hatten<br />

in dieser Zeit die Möglichkeit, sowohl Tiroler<br />

als auch Burgenländische Tänze zu<br />

erlernen. Die Tatsache, dass das Haus<br />

wieder bis auf das letzte Bett ausgebucht<br />

war, sowie die sehr gute Stimmung unter<br />

den Teilnehmern bestätigen die Beliebtheit<br />

des Lehrganges und zeigen, dass der Winterlehrgang<br />

bei den Teilnehmern gut ankommt.<br />

Perfekt mitgespielt hat in diesem<br />

Jahr auch das Wetter – der Neuschnee<br />

am Anreisetag war zwar eine Hürde bei<br />

der Anfahrt, diese wurde von den Teilnehmern<br />

jedoch durchwegs gut gemeistert.<br />

Neuheit: Winterolympiade<br />

Dieses Jahr wurde der Lehrgang erstmals<br />

von Michael und Tobias von der<br />

Volkstanzgruppe Villanders organisiert. Es<br />

wurden einige kleinere Neuigkeiten eingeführt,<br />

so zum Beispiel die Winterolympiade,<br />

bei welcher die Teilnehmer in Gruppen<br />

eingeteilt wurden und einen ganzen<br />

Nachmittag lang im Schnee verschiedene<br />

Spiele bewältigten.<br />

Tanzend in den Abend<br />

In den Abendstunden fanden zahlreiche<br />

Tanzveranstaltungen statt und man hatte die<br />

Möglichkeit, in Volkstänze aus der Schweiz,<br />

aus Griechenland oder Italien, aber auch<br />

in moderne Tänze wie Zumba oder Salsa<br />

hinein zu schnuppern. Die Gruppe „Zieler<br />

Gluat“ musste leider absagen; krankheitsbedingt<br />

konnten sie den geplanten<br />

Auftritt am Winterlehrgang nicht wahr-<br />

Zum offenen Tanzen fanden sich<br />

zahlreiche Besucher ein.<br />

nehmen. Beim Offenen Tanzen am 28.12.<br />

freuten sich alle auf den großen Ansturm<br />

und den tollen Abend mit Freunden und<br />

Besuchern aus Nah und Fern.<br />

Silvester im Fackelschein<br />

Zu Silvester tanzten alle gemeinsam beim<br />

Tiroler Fackeltanz in das neue Jahr hinein<br />

– umso schwerer fiel dann der Abschied<br />

am Neujahrstag. Ein großes Lob möchten<br />

wir an das Team des Hauses der Familie<br />

aussprechen, mit welchem es seit Jahren<br />

eine sehr gute Zusammenarbeit gibt.<br />

Michael Niederstätter<br />

In vielen Einheiten wurden neue Tänze<br />

einstudiert.<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 53


Heimatschutzverein Bozen<br />

Reiseeindrücke Venedig – Cividale<br />

Heimatschutzverein Bozen Südtirol am 5. und 6. Januar <strong>2014</strong> auf Kulturfahrt<br />

land während der Brautwerbung um die<br />

Viscontitochter eine Fortsetzung seiner<br />

weitsichtigen Politik.<br />

Kunst und Architektur<br />

Der Wirtschaftshistoriker Federico Pigozzo erklärt den Lebenslauf eines Fernhändlers,<br />

dessen Figur im Hintergrund eine eiserne Nase zeigt.<br />

Nach koscherem Mittagsmahl mit einem<br />

guten Pinotage hatte der Himmel ein Einsehen<br />

und der Spaziergang in entlegene<br />

Ecken des Sestier Cannaregio fand im Trockenen<br />

statt und hatte einen seiner Höhepunkte<br />

im Besuch der Kirche Santa Maria<br />

dell’Orto mit den beeindruckenden<br />

Gemälden Tintorettos und Cima de Coneglianos.<br />

Der Übergang von der Gotik<br />

zur Renaissance konnte anhand der Gemälde,<br />

die eine neue Architektur vorbereiteten,<br />

gut verfolgt werden. Ebenso der<br />

Weg von der Zentralperspektive Cima de<br />

Coneglianos zur geradezu schwindelerregenden<br />

Perspektive einer Aufwärtsspirale<br />

der Treppe, die das Mädchen Maria zum<br />

Tempel hinaufsteigt.<br />

Zu noch nachtschlafender Zeit am Sonntagmorgen<br />

brachen dreißig Mitglieder des<br />

Heimatschutzvereins im Bus von Silbernagl<br />

auf und vertauschten den heftigen Wintereinbruch<br />

der Berge mit strömendem Regen<br />

in der Lagune von Venedig.<br />

Die Stadt, nass von oben und von unten,<br />

bot sich ungewohnt leer – da blieb wohl<br />

so mancher lieber gemütlich zu Hause.<br />

Selbst auf dem Canale Grande herrschte<br />

ungewohnte Ruhe.<br />

Geschichtlicher Hintergrund<br />

Schon im Bus hatte Herr Rizzolli die<br />

noch schlaftrunkene Gemeinde mit präzisen<br />

Daten und Folgerungen zur Politik<br />

des Habsburger Herrschers Rudolf IV.<br />

informiert. Wer aufmerksam war, konnte<br />

verstehen, warum Rudolf IV. immer der<br />

rechte Mann am rechten Platz zur rechten<br />

Zeit war. Ihm lag daran, die Verkehrsund<br />

Handelswege über die Alpen in sein<br />

Reich einzubinden. Dabei versicherte er<br />

sich der wohlwollenden Haltung der damaligen<br />

europäischen Handelsgroßmacht<br />

Venedig mit einem einwöchigen Besuch<br />

beim Dogen. Die Serenissma bot alles<br />

auf, um den Habsburger zu beeindrucken<br />

und ihm zu zeigen, dass mit ihr im<br />

Ernstfall nicht zu spaßen sei. Sie ließ sich<br />

den Besuch ein wahres Vermögen kosten.<br />

Fachkundige Führung<br />

Seinen Spuren wollten wir durch die<br />

Pfützen des Markusplatzes mit hochgeschlagenen<br />

Krägen, bemützt und beschirmt<br />

folgen. Dazu hatte sich der Wirtschaftshistoriker<br />

Federico Pigozzo liebenswürdigerweise<br />

als Führer bereit erklärt. Nach<br />

dem schönsten Salon Europas, dem Markusplatz,<br />

den echte Venezianer üblicherweise<br />

meiden, erreichten wir das andere<br />

Venedig im Ghetto, das bei diesem Wetter<br />

vor dem Mahnmal der deportierten<br />

Juden während der deutschen Besatzung<br />

1943-45 doch ziemlich bedrückend<br />

wirkte. Rudolf IV. hatte sich dagegen der<br />

Mitarbeit der jüdischen Bürger für das Finanz-<br />

und Wirtschaftswesen versichert.<br />

Leider verhinderte sein Tod 1365 in Mai-<br />

Messe mit besonderem Akzent<br />

Die Nacht wurde in Udine verbracht, deren<br />

schöne Altstadt im Dunkel mehr verbarg<br />

als offenbarte – ausgeglichen aber<br />

durch vorzügliches Abendessen und eine<br />

geruhsame Nacht. Wieder hieß es früh aufstehen,<br />

um in Cividale an der Messa dello<br />

Spadone zur Epifania del Signore in der<br />

Pfarrkirche Santa Maria Assunta teilzunehmen.<br />

Ausgerechnet ein Heidelberger<br />

Wissenschaftler, Gerald Schwedler, hatte<br />

2003 mit seinem Werk „Die Schwertmesse<br />

von Cividale del Friuli: ein spätmittelalterliches<br />

Ritual“ auf Marquard von Randeck<br />

hingewiesen, der sich zur Demonstration<br />

seiner weltlichen Macht als Patriarch<br />

von Aquileia das Schwert vom Vizedekan<br />

des Kapitels während der Messe überreichen<br />

ließ. Der Zelebrant der Messe zeigt<br />

nun in der Wiederbelebung dieses Rituals<br />

das Schwert den Geistlichen und der<br />

Gemeinde, während er zusätzlich einen<br />

kriegerischen Helm trägt. Wert wird aber<br />

darauf gelegt, dass mit dem Schwert nicht<br />

gesegnet wird.<br />

54<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Heimatpflege<br />

Die Reisegruppe vor dem Natisone in Cividale del Friuli<br />

Diese besondere Messe fand in überfüllter<br />

Kirche mit allen Honoratioren, Gästen<br />

und Bürgern der Stadt festlich als<br />

lateinisches Hochamt statt, begleitet von<br />

teilweise sehr ergreifender Musik, die auf<br />

lokale Kompositionen zurückgeht. Auch die<br />

inhaltlich und rhetorisch ausgezeichnete<br />

Predigt beeindruckte die Zuhörer sichtlich.<br />

Diese Messe, von gutem christlichen<br />

Geist erfüllt, ließ sicherlich niemanden unbeeindruckt<br />

und war der Höhepunkt der<br />

gemeinsamen Fahrt.<br />

Auf den Spuren der<br />

Langobarden<br />

Danach wurde der langobardische Tempietto<br />

im Kloster von Santa Maria in Valle,<br />

dem eigentlichen Mittelpunkt der Stadt<br />

hoch über dem rauschenden Fluss Natisone,<br />

besucht, von deren Terrasse man<br />

einen großartigen Blick auf Stadt, Landschaft<br />

und beschneite Alpengipfel hat. Immer<br />

noch fördern Ausgrabungen im Kloster<br />

und in der Stadt neue Erkenntnisse<br />

über die langobardische Geschichte der<br />

Stadt und ihrer Position im Patriarchat von<br />

Aquileia zutage. Atmosphärisch und baukulturell<br />

ist Cividale als Teil des UNESCO-<br />

Welterbe immer wieder eine Reise wert.<br />

Leider haben auch dort am Rande der Altstadt<br />

grausige moderne Architekturentgleisungen<br />

angedockt, die als Beispiele heutiger<br />

Baukultur nur abschreckend wirken.<br />

Allerlei Wissenswertes über<br />

Weine des Friaul<br />

Ein gemeinsames Mittagessen ließ aber<br />

keine schwermütigen Gedanken über die<br />

heutige Kultur aufkommen und der Nachmittag<br />

gehörte der Besichtigung der Villa<br />

Claricini Dornpacher, nach dem Tod der<br />

letzten kinderlos gebliebenen Gräfin Claricini<br />

1978 eine Stiftung mit angeschlossenem<br />

Weingut. Dort gab es als krönenden<br />

Abschluss eine Weinprobe, bei<br />

der vor allem die exzellente Qualität des<br />

Tocai Friulano (so darf dieser Wein laut<br />

Die Schwertmesse von Cividale del Friuli<br />

EU-Regelung nicht mehr heißen, Tocai<br />

ist für Ungarn reserviert!) und der autochthonen<br />

Rebsorte des Friaul, Refosco<br />

del Peduncolo rosso, hervorstachen. Das<br />

Weingut Claricini hat dank seines Kellermeisters<br />

zahlreiche Auszeichnungen erhalten.<br />

So besänftigt und eingelullt erreichte<br />

eine zufriedene Gesellschaft Bozen<br />

zur Mitternacht.<br />

Ein großes Kompliment und herzlicher<br />

Dank gelten dem Obmann, Helmut Rizzolli,<br />

für die hervorragende Vorbereitung einer<br />

viel zu kurzen aber eindrucksvollen Reise.<br />

Andreas Gottlieb Hempel<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 55


Impressum<br />

Mitteilungsblatt des Verbandes Südtiroler<br />

Musikkapellen, des Südtiroler Sängerbundes<br />

und des Heimapflegeverbandes Südtirol<br />

Eigentümer und Herausgeber:<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen<br />

Ermächtigung Landesgericht Bozen<br />

<strong>Nr</strong>. 27/1948<br />

Schriftleiter und im Sinne des Pressegesetzes<br />

verantwortlich:<br />

Dr. Alfons Gruber<br />

Als Pressereferenten für die Darstellung der<br />

entsprechenden Verbandsarbeit zuständig:<br />

VSM: Stephan Niederegger,<br />

E-Mail: kulturfenster@vsm.bz.it<br />

SCV: Paul Bertagnolli,<br />

E-Mail: bertagnolli.paul@rolmail.net<br />

HPV: Sylvia Rottensteiner,<br />

E-Mail: rottensteiner.sylvia@gmail.com<br />

Unverlangt eingesandte Bilder und Texte<br />

werden nicht zurückerstattet.<br />

Redaktion und Verwaltung:<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />

I-39100 Bozen, Schlernstraße 1, Waltherhaus<br />

Tel. 0471 976387 - Fax 0471 976347<br />

E-Mail: info@vsm.bz.it<br />

Einzahlungen sind zu richten an:<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen,<br />

Waltherhaus<br />

Raiffeisen-Landesbank, BZ<br />

IBAN: IT 60S03493 11600 0003000 11771<br />

SWIFT-BIC: RZSBIT2B<br />

Jahresbezugspreis: Euro 20<br />

Gefördert von der Kulturabteilung<br />

der Südtiroler Landesregierung.<br />

Druck: Ferrari-Auer, Bozen<br />

Das Blatt erscheint als Zweimonatszeitschrift,<br />

und zwar jeweils am 15. <strong>Februar</strong>, April, Juni,<br />

August, Oktober und Dezember.<br />

Redaktionsschluss ist der 15. des jeweiligen<br />

Vormonats.

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