14.12.2015 Aufrufe

KulturFenster Nr. 01|2014 - Februar 2014

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Komponisten im Porträt<br />

Mit Blasmusik durch die EU<br />

Komponisten aus den EU-Ländern – 8. Teil<br />

Joachim Buch, führt uns auf der 8. Etappe seiner blasmusikalischen Europareise, bei der er namhafte Komponisten<br />

aus allen EU- Ländern vorstellt, ins nahe Österreich und nach Portugal.<br />

(15) Österreich – Susanne Zabl<br />

Land<br />

Fläche<br />

Österreich<br />

83.880 km²<br />

Einwohner 8.490.000<br />

Hauptstadt<br />

Wien<br />

Susanne Zabl, die gleichermaßen die<br />

Liebe zur Musik und zur Mathematik<br />

entdeckt hat<br />

Die Jugend der 1979 geborenen Oberösterreicherin<br />

Susanne Zabl verlief sozusagen<br />

in ABA-Form. Nach erstem Musikunterricht<br />

auf der Blockfl öte stand für einige<br />

Jahre der Leistungssport (in Form von Tennis)<br />

im Mittelpunkt, bevor sie mit 13 Jahren<br />

durch Klarinettenunterricht an der Landesmusikschule<br />

Wels wieder den Weg zur<br />

Musik fand. In jüngster Vergangenheit hat<br />

sie sich zusätzlich dem Spielen verschiedener<br />

Percussionsinstrumente gewidmet.<br />

„Es bietet die Möglichkeit viele verschiedene<br />

Musikstile zu erforschen und das Gelernte<br />

anzuwenden.“ Außerdem fördere es<br />

auch die Unabhängigkeit von Armen und<br />

Beinen. „Das ist beim Dirigieren sehr hilfreich.“<br />

Bei Thomas Doss belegte sie an<br />

der Städtischen Musikschule Linz den Kapellmeisterlehrgang<br />

und war für drei Jahre<br />

auch seine Schülerin im Fach „Arrangieren<br />

und Komponieren im Bläserbereich“.<br />

Neben den Grundlagen kompositorischer<br />

Arbeit setzte Doss vor allem Schwerpunkte<br />

bei Instrumentation und Werkanalyse. „Außerdem<br />

sollte man eine hörbare Vorstellung<br />

von der Musik auf dem Papier bekommen<br />

und lernen, wie man eigene Ideen in einer<br />

Komposition auf verschiedene Art und<br />

Weise umsetzen kann.“ Im Laufe dieses<br />

Lehrgangs entstanden ihre ersten Kompositionen<br />

„Augustins musikalische Reise“<br />

und der Konzertmarsch „Linz-Innsbruck“.<br />

Wer bei den immer wieder auftauchenden<br />

Taktwechseln in „Augustins musikalische<br />

Reise“ an die „Serenade for Wind<br />

Band“ von Derek Bourgeois denkt, liegt<br />

nicht ganz richtig. Dieses Werk habe bei<br />

der Komposition keinen Einfl uss gehabt,<br />

so Zabl. Sie habe die Taktwechsel aus pädagogischen<br />

Gründen notiert. „Es benötigt<br />

viel Konzentration etwas zu spielen, was<br />

man in einer anderen Form kennt und im<br />

Ohr hat.“ Die Musiker hätten beim ersten<br />

Mal gelacht, später ein wenig geschimpft<br />

und am Ende sich dann doch bemüht, es<br />

zu schaffen und das Notierte zu spielen.<br />

2003 übernahm sie bei der Trachtenmusikkapelle<br />

Fischlham ihre erste Kapellmeisterstelle.<br />

Parallel dazu studierte sie an<br />

der Johannes Kepler Universität Linz „Technische<br />

Mathematik (Industriemathematik)“.<br />

Mathematik und Musik sei für sie aber<br />

nie ein Kontrast gewesen. „Vor allem Rhythmik<br />

und Mathematik bilden für mich einen<br />

gewissen Zusammenhang. Während<br />

meines Mathematikstudiums stellte ich<br />

fest, dass viele meiner Kollegen ebenfalls<br />

Musik machen.<br />

ImLaufe des Kapellmeisterkurses und<br />

dem Komponierunterrichts hat sich Zabl<br />

erstmals mit EDV-Notensatz beschäftigt.<br />

Durch Thomas Doss ergab sich die Zusammenarbeit<br />

mit dem De Haske Verlag.<br />

„Seit 2008 bin ich freiberuflich als Notensetzerin<br />

tätig und bekomme meine Aufträge<br />

nicht nur von De Haske, sondern arbeite<br />

auch mit verschiedenen Komponisten aus<br />

Österreich zusammen.“ Je nach Dringlichkeit<br />

der Aufträge müsse sie da sehr flexibel<br />

sein und so halte sie das auch beim Komponieren.<br />

Feste Komponierzeiten gebe es<br />

bei ihr nicht.<br />

Zu ihren wichtigsten Kompositionen<br />

gehört „Impresions of Life“. Dieses Stück<br />

fängt recht brav an, so dass man vom<br />

rhythmisch prägnanten Teil als Zuhörer<br />

– und wohl auch als Musiker beim ersten<br />

Durchspielen – sehr überrascht wird. Diesen<br />

Teil kann man als musikalische Ausdeutung<br />

der Überraschungen sehen, vor<br />

denen man im Leben nie gefeit ist. „Im Leben<br />

kann man nicht alles beeinfl ussen“<br />

sagt die Komponistin. Manchmal wechsele<br />

es sehr schnell zwischen ruhig und<br />

nachdenklich, und plötzlich doch wieder<br />

aufregend und lebhaft.<br />

Von Susanne Zabl sind noch einige interessante<br />

Werke zu erwarten, Derzeit schreibt<br />

sie an einem neuen Werk für Blasorchester<br />

und einem Werk für gemischtes Ensemble.<br />

Infos Unter: www.susannezabl.at<br />

32<br />

<strong>KulturFenster</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!