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KulturFenster Nr. 01|2014 - Februar 2014

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Blasmusik<br />

Der Dirigent einer Blaskapelle sieht sich<br />

im vereinsinternen Alltag oft mit Problemen<br />

- sowohl musikalischer als auch zwischenmenschlicher<br />

Natur - konfrontiert. Um diesen<br />

„Notfällen“ entgegen zu wirken, hat<br />

der Bezirk Pustertal des Verbands Südtiroler<br />

Musikkapellen Mitte November einen<br />

Workshop, einen „Erste-Hilfe-Kurs“ für Dirigenten,<br />

veranstaltet.<br />

Im Vereinshaus von Mühlwald trafen sich<br />

18 Kapellmeister, darunter zwei Kapellmeisterinnen,<br />

um mit dem renommierten Blasmusikexperten<br />

Thomas Ludescher diverse<br />

Probleme und deren Lösungsansätze zu<br />

erörtern. Der ganztägige Kurs bestand aus<br />

einem Theorieteil am Vormittag und einem<br />

Praxisteil am Nachmittag, bei dem sich die<br />

Musikkapelle Mühlwald als Übungskapelle<br />

zur Verfügung stellte.<br />

Zu den behandelten Themen gehörten<br />

die Probeneffizienz und die Dirigiertechnik<br />

genauso wie klangtechnische Fragen und<br />

vereinsinterne Strukturen, wichtige Punkte<br />

eben, die einem Kapellmeister in seinem<br />

Alltag begegnen können. Die sehr allgemein<br />

gehaltene Herangehensweise an die Aufgaben<br />

des Kapellmeisters sei durchaus beabsichtigt<br />

gewesen, sagte der neue Pusterer<br />

Bezirkskapellmeister, Andreas Pramstraller.<br />

Die Teilnehmer haben sich im Laufe<br />

des Workshops selbst einige Themen, die<br />

sie interessierten, heraussuchen können<br />

und so sei ein lebhafter Diskurs entstanden.<br />

Als Leiter einer Kapelle müsse man<br />

sowieso immer und überall Augen und Ohren<br />

offen halten, erklärte Pramstraller. „Es<br />

ist wichtig, dass sich ein Dirigent immer<br />

weiterentwickelt, um damit auch das Niveau<br />

der eigenen Kapelle weiterentwickeln<br />

zu können.“ Er kündigte an, dass der Bezirk<br />

Bruneck im Rahmen des verfügbaren<br />

Budgets weiterhin die Ausbildung von Kapellmeistern<br />

fördern und ein zukunftsorientiertes<br />

Angebot, das langfristig eine konkrete<br />

Linie verfolgt, bieten wolle.<br />

„Erste – Hilfe – Kurs“<br />

für Dirigenten<br />

Workshop mit Thomas Ludescher auf Einladung des<br />

VSM-Bezirkes Bruneck<br />

Musikalischer Erste-Hilfe-Kurs mit Thomas Ludescher: Nicht nur die fachliche<br />

Kompetenz der Kapellmeister ist gefragt, sondern auch die „zwischenmenschliche“.<br />

Der Seminarleiter Thomas Ludescher,<br />

unter anderem Professor am Konservatorium<br />

in Innsbruck, Landeskapellmeister<br />

des Vorarlberger Blasmusikverbandes und<br />

stellvertretender Bundeskapellmeister des<br />

Österreichischen Blasmusikverbandes,<br />

hob vor allem das Motivationspotential einer<br />

solchen Veranstaltung hervor. Für einen<br />

„Einzelkämpfer“, der man als Dirigent<br />

oft ist, kann dieser Austausch von<br />

Ideen auch mit anderen Dirigenten sehr<br />

wichtig sein“, sagte Ludescher. Natürlich<br />

könne man gewisse Themen, vorwiegend<br />

technischer Natur, nicht an einem Tag er-<br />

arbeiten. Die Ansätze jedoch, die man in<br />

so einem Kurs vermittelt bekommt, seien<br />

oft sehr hilfreich. „Um diese umzusetzen,<br />

braucht es jedoch Eigeninitiative der Teilnehmer.“<br />

Helfen könne dabei ein Charakterzug,<br />

den der europaweit tätige Blasmusikdirigent<br />

Ludescher bei Südtiroler<br />

Kapellmeistern ausmacht: „Die leidenschaftliche<br />

und oft auch bissige Auseinandersetzung<br />

mit der Blasmusik ist auffällig.<br />

Die allgemeine Offenheit gegenüber neuen<br />

Ansätzen sorgt dafür, dass sich viele gute<br />

Dinge entwickeln können.“<br />

Benedikt Mair<br />

Die Teilnehmer des Kapellmeister-Workshops in Mühlwald mit dem Referenten Thomas Ludescher (2.v.l)<br />

<strong>Nr</strong>. 01 | <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong> 23

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