KulturFenster Nr. 05|2014 - Oktober 2014
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Blasmusik<br />
(22) Italien – Lorenzo Della Fonte<br />
Land<br />
Fläche<br />
Italien<br />
(Repubblica Italiana)<br />
301.338 km²<br />
Einwohner ca. 60.800.000<br />
Hauptstadt<br />
Rom<br />
Lorenzo della Fonte hat sich<br />
als Komponist ganz dem<br />
Blasorchester verschrieben.<br />
Eigentlich halte er sich nicht in erster<br />
Linie für einen Komponisten, sagt Lorenzo<br />
Della Fonte. Der diplomierte Klarinettist beließ<br />
es aber nicht bei diesem einen Studiengang,<br />
sondern ergänzte diesen noch um<br />
Instrumentation für Blasorchester und verschiedene<br />
Dirigierkurse im In- und Ausland.<br />
Die Liste seiner Lehrer liest sich wie ein<br />
„Who is who“ der Blas- und der klassischen<br />
Musik: Jo Conjaerts, Henk van Lijnschooten,<br />
Robert Reynolds, Eugene Corporon,<br />
Gianluigi Gelmetti, Jan Cober und Andreas<br />
Spörri. Da war es klar, dass er sich auch<br />
im Fach Komposition weiterbilden wollte.<br />
Schon mit seiner ersten Kompositionsübung<br />
während des Studiums war der 1960<br />
in Berbenno geborene Musiker zumindest<br />
so zufrieden, dass er guten Gewissens auch<br />
einige weitere Werke folgen lassen konnte.<br />
Feste Kompositionszeiten hat der vielseitige<br />
Künstler nicht. Wenn jedoch ein Kompositionsauftrag<br />
an ihn ergangen ist, vertieft er<br />
sich ganz in diese Arbeit. „Dann sitze ich<br />
den ganzen Tag über an diesem Stück, bis<br />
es beendet ist.“<br />
Sein längstes Werk (siehe Tabelle) ist<br />
ihm auch am meisten ans Herz gewachsen:<br />
die fünfsätzige „Leo Ripanus Suite“.<br />
„Sie lehnt sich eng an die wunderschöne<br />
Stadt Ripatransone in der Provinz Marche<br />
an. Ich habe meine ganze Liebe für diesen<br />
Ort in die Musik gelegt“, erklärt Della<br />
Fonte, der seit vielen Jahren das Jugendorchester<br />
dieser Stadt leitet.<br />
Schon seit 1987 hat sich Della Fonte<br />
ganz dem Blasorchester verschrieben und<br />
sich nach und nach einen Ruf auch außerhalb<br />
seines Heimatlandes erworben. Seit<br />
1991 leitet er das Orchestra di Fiati della<br />
Valtellina, das er über die Grenzen Italiens<br />
hinaus bekannt gemacht hat. Zahlreiche<br />
CD-Aufnahmen und Auftritte bei internationalen<br />
Festivals (u.a. bei der WASBE-<br />
Konferenz 2001 in Luzern) zeugen von<br />
seiner Arbeit. Von 1994 bis 1998 leitete<br />
er das Civica Orchestra di Fiati di Milano,<br />
das einzige zivile Berufsblasorchester seines<br />
Landes, mit dem er Ende 1996 u.a. als<br />
eines der wenigen ausländischen Ensembles<br />
bei der Midwest Clinic in Chicago gastierte.<br />
Della Fonte gestaltete mit diesem<br />
Orchester italienische Erstaufführungen<br />
von Werken einiger amerikanischer Komponisten,<br />
wie beispielsweise Alfred Reed,<br />
Karel Husa oder Frank Ticheli. Er führte<br />
Originalwerke für Blasorchester<br />
aber auch ebenso Ensemblewerke von<br />
Komponisten wie Strawinsky, Ligeti oder<br />
Franco Donatoni auf; klassische Transkriptionen<br />
fehlten ebenso wenig in den Konzertprogrammen.<br />
Der Dirigent, Lehrer und Komponist<br />
Della Fonte, hat in jüngster Vergangenheit<br />
eine weitere kreative Ader an sich<br />
entdeckt: die Schriftstellerei. Nach einem<br />
Buch über die aktuelle Situation des Blasorchesters<br />
(„La Banda: Orchestra del nuovo<br />
millennio“)dreht sich sein jüngstes Buchprojekt<br />
um einen aus Italien stammenden<br />
Musiker, der im 19. Jahrhundert in den<br />
USA Karriere gemacht hat. Hauptperson<br />
in „L’infinita musica del vento“ ist Francis<br />
Sala, der etwa zwei Jahrzehnte vor John<br />
Philip Sousa die US Marine Band „The<br />
President’s Own“ dirigierte.<br />
A little Legend – Tre parti su tema die Clementi 1987 4’30<br />
Quiete stanze – Suite in tre parti 1989 6’00<br />
How came we ashore? – Soprano e banda, su testo di Shakespeare 1992 5’00<br />
Exortus - Symphonic Movement<br />
(1. Preis „Concorso Europeo“ Luxemburg 1994)<br />
Domine Jesu Christe – Marcia da processione su tema di Mozart 1994<br />
1993 6’30<br />
An Italian Shepherd Song – Variazione su tema popolare italiano 1994 5’30<br />
Il lago era immobile (4. Preis Concorso Internazionale Arge-Alp 1997) 1996 8’00<br />
Think of Horn – Corno solista e banda 1997 7’30<br />
Inno e Danza 1998 5’00<br />
Voci da Brescia (Menzione Concorso I. Capitanio Brescia 1999) 1998 14’00<br />
Verdi Variations 2000 11’00<br />
Adieu Montagnes Valdôtaines 2002<br />
Suoni del Tempo 2002 5’30<br />
Movenze di Festa 2003 8’00<br />
Leo Ripanus Suite (5 movimenti) 2003 18’00<br />
Ikuvium Suite (3 movimenti) 2005 11’00<br />
Suite „Arogno“ (5 movimenti) 2006 16’00<br />
Wind in May – Marcia )<br />
1. Preis Concorso Internazionale Città di Gubbio 2009)<br />
2009 4’00<br />
Status Mentis 2009 7’00<br />
Fanfara CLXXV <strong>2014</strong> 5’00<br />
<strong>Nr</strong>. 05 | <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong> 19