14.12.2015 Aufrufe

KulturFenster Nr. 05|2014 - Oktober 2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Blasmusik<br />

(22) Italien – Lorenzo Della Fonte<br />

Land<br />

Fläche<br />

Italien<br />

(Repubblica Italiana)<br />

301.338 km²<br />

Einwohner ca. 60.800.000<br />

Hauptstadt<br />

Rom<br />

Lorenzo della Fonte hat sich<br />

als Komponist ganz dem<br />

Blasorchester verschrieben.<br />

Eigentlich halte er sich nicht in erster<br />

Linie für einen Komponisten, sagt Lorenzo<br />

Della Fonte. Der diplomierte Klarinettist beließ<br />

es aber nicht bei diesem einen Studiengang,<br />

sondern ergänzte diesen noch um<br />

Instrumentation für Blasorchester und verschiedene<br />

Dirigierkurse im In- und Ausland.<br />

Die Liste seiner Lehrer liest sich wie ein<br />

„Who is who“ der Blas- und der klassischen<br />

Musik: Jo Conjaerts, Henk van Lijnschooten,<br />

Robert Reynolds, Eugene Corporon,<br />

Gianluigi Gelmetti, Jan Cober und Andreas<br />

Spörri. Da war es klar, dass er sich auch<br />

im Fach Komposition weiterbilden wollte.<br />

Schon mit seiner ersten Kompositionsübung<br />

während des Studiums war der 1960<br />

in Berbenno geborene Musiker zumindest<br />

so zufrieden, dass er guten Gewissens auch<br />

einige weitere Werke folgen lassen konnte.<br />

Feste Kompositionszeiten hat der vielseitige<br />

Künstler nicht. Wenn jedoch ein Kompositionsauftrag<br />

an ihn ergangen ist, vertieft er<br />

sich ganz in diese Arbeit. „Dann sitze ich<br />

den ganzen Tag über an diesem Stück, bis<br />

es beendet ist.“<br />

Sein längstes Werk (siehe Tabelle) ist<br />

ihm auch am meisten ans Herz gewachsen:<br />

die fünfsätzige „Leo Ripanus Suite“.<br />

„Sie lehnt sich eng an die wunderschöne<br />

Stadt Ripatransone in der Provinz Marche<br />

an. Ich habe meine ganze Liebe für diesen<br />

Ort in die Musik gelegt“, erklärt Della<br />

Fonte, der seit vielen Jahren das Jugendorchester<br />

dieser Stadt leitet.<br />

Schon seit 1987 hat sich Della Fonte<br />

ganz dem Blasorchester verschrieben und<br />

sich nach und nach einen Ruf auch außerhalb<br />

seines Heimatlandes erworben. Seit<br />

1991 leitet er das Orchestra di Fiati della<br />

Valtellina, das er über die Grenzen Italiens<br />

hinaus bekannt gemacht hat. Zahlreiche<br />

CD-Aufnahmen und Auftritte bei internationalen<br />

Festivals (u.a. bei der WASBE-<br />

Konferenz 2001 in Luzern) zeugen von<br />

seiner Arbeit. Von 1994 bis 1998 leitete<br />

er das Civica Orchestra di Fiati di Milano,<br />

das einzige zivile Berufsblasorchester seines<br />

Landes, mit dem er Ende 1996 u.a. als<br />

eines der wenigen ausländischen Ensembles<br />

bei der Midwest Clinic in Chicago gastierte.<br />

Della Fonte gestaltete mit diesem<br />

Orchester italienische Erstaufführungen<br />

von Werken einiger amerikanischer Komponisten,<br />

wie beispielsweise Alfred Reed,<br />

Karel Husa oder Frank Ticheli. Er führte<br />

Originalwerke für Blasorchester<br />

aber auch ebenso Ensemblewerke von<br />

Komponisten wie Strawinsky, Ligeti oder<br />

Franco Donatoni auf; klassische Transkriptionen<br />

fehlten ebenso wenig in den Konzertprogrammen.<br />

Der Dirigent, Lehrer und Komponist<br />

Della Fonte, hat in jüngster Vergangenheit<br />

eine weitere kreative Ader an sich<br />

entdeckt: die Schriftstellerei. Nach einem<br />

Buch über die aktuelle Situation des Blasorchesters<br />

(„La Banda: Orchestra del nuovo<br />

millennio“)dreht sich sein jüngstes Buchprojekt<br />

um einen aus Italien stammenden<br />

Musiker, der im 19. Jahrhundert in den<br />

USA Karriere gemacht hat. Hauptperson<br />

in „L’infinita musica del vento“ ist Francis<br />

Sala, der etwa zwei Jahrzehnte vor John<br />

Philip Sousa die US Marine Band „The<br />

President’s Own“ dirigierte.<br />

A little Legend – Tre parti su tema die Clementi 1987 4’30<br />

Quiete stanze – Suite in tre parti 1989 6’00<br />

How came we ashore? – Soprano e banda, su testo di Shakespeare 1992 5’00<br />

Exortus - Symphonic Movement<br />

(1. Preis „Concorso Europeo“ Luxemburg 1994)<br />

Domine Jesu Christe – Marcia da processione su tema di Mozart 1994<br />

1993 6’30<br />

An Italian Shepherd Song – Variazione su tema popolare italiano 1994 5’30<br />

Il lago era immobile (4. Preis Concorso Internazionale Arge-Alp 1997) 1996 8’00<br />

Think of Horn – Corno solista e banda 1997 7’30<br />

Inno e Danza 1998 5’00<br />

Voci da Brescia (Menzione Concorso I. Capitanio Brescia 1999) 1998 14’00<br />

Verdi Variations 2000 11’00<br />

Adieu Montagnes Valdôtaines 2002<br />

Suoni del Tempo 2002 5’30<br />

Movenze di Festa 2003 8’00<br />

Leo Ripanus Suite (5 movimenti) 2003 18’00<br />

Ikuvium Suite (3 movimenti) 2005 11’00<br />

Suite „Arogno“ (5 movimenti) 2006 16’00<br />

Wind in May – Marcia )<br />

1. Preis Concorso Internazionale Città di Gubbio 2009)<br />

2009 4’00<br />

Status Mentis 2009 7’00<br />

Fanfara CLXXV <strong>2014</strong> 5’00<br />

<strong>Nr</strong>. 05 | <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong> 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!