KulturFenster Nr. 02|2013 - April 2013

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• Geleitwort • VSM zwischen Dur und Moll Neue Töne in Dur und Moll – das war das Leitmotiv bei der 65. Generalversammlung des VSM am 10. März im Bozner Waltherhaus. Obmann Pepi Fauster, zum dritten Mal fast einstimmig in seinem Amt bestätigt, erläuterte die Dynamik dieses Leitmotivs. Dur – das sei die blühende engagierte Jugend, die in den Musikkapellen den Ton angebe, ohne dass deswegen die älteren Semester ins Abseits gedrängt würden. Dur, das sei auch die hohe Kompetenz der Kapellmeister (und Kapellmeisterinnen) mit ihren Musikkapellen und der Funktionäre in den Bezirken, ebenso die mustergültige Arbeit der Fachgruppen. Moll – damit artikulierte der Obmann die Ablehnung der Fünftagewoche in den öffentlichen Schulen, die viele Musikschulen mit ihrem Nachmittagsunterricht in arge Bedrängnis bringe. Auch die rückläufige Tendenz bei der Förderung der öffentlichen Hand bereite den Verantwortlichen des VSM Kopfzerbrechen, erklärte Fauster. Und auch der zunehmende bürokratische Aufwand, der Verantwortungsträger in den Bezirken belaste, sei ein schriller Misston. Neue Töne – das signalisiert unweigerlich auch neue Menschen im VSM. Und da ist ein Stabwechsel zu vermerken, der das Ende einer Ära markiert. Klaus Bragagna hat seit dem fernen Jahr 1983 die Geschäftsstelle des VSM in Bozen geleitet – mit zielstrebiger Kompetenz, mit Umsicht und Einsicht für die Belange der Musikkapellen in Stadt und Land. Obmann Fauster nannte treffend bei der Würdigung der Verdienste von Bragagna drei H: Hirn, Herz und Horn (Klaus ist Hornist bei der Zwölfmalgreinern). Und ÖBV-Ehrenpräsident Friedrich Weyermüller fügte ein viertes H hinzu: Humor. Vier H als Markenzeichen für einen exemplarisch wirkenden Funktionär des VSM! Nun tritt Florian Müller in die Fußstapfen von Klaus Bragagna. Dem Neuen viel Erfolg! Alfons Gruber • Inhalt • • Blasmusik Jugend braucht Lust am Musizieren3 Referat von Riccardo Muti4 Literaturempfehlung für ,,gute“ Blasmusik6 65. Generalversammlung des VSM7 Neuer Geschäftsführer im VSM9 Bezirksversammlungen des VSM (Meran, Schlanders, Sterzing, Bruneck, Bozen, Brixen)10 VSM-Bläsertage 2013 in Brixen16 Rolf Rudin neuer Vorsitzender der WASBE 18 Kritisch hingehört19 Zur Person: Martin Spornberger23 Konrad Plaikner 7524 Blasmusik in der EU (Belgien und Niederlande)25 Im Gedenken an Hermann Holzmann29 Musikpanorama30 • Chorwesen Gesang macht die Gesellschaft menschlicher34 Vollversammlung des Südtiroler Chorverbandes35 Goldenes Ehrenzeichen für Pater Urban Stillhard37 Jahreshauptversammlung des Bezirks Bozen38 Gottfried Gläserer neuer Obmann39 Robert Wiest als Bezirksobmann bestätigt40 Jahreshauptversammlung des Bezirkes Pustertal41 Otto Schenk – eine Ära geht zu Ende42 Seminare von Cantare et Sonare44 200 Jahre Kirchenorgeln in Abtei46 Stimmgabel47 • Heimatpflege Gegen Erweiterung des Hotels Mezdì auf Seiser Alm 51 Verlust bäuerlicher Baukultur 52 Ganz Glurns ist ein Ensemble 54 Keine Hose ohne Hosenträger! 56 Im Volkstanz erleben Menschen Heimat57 Bemerkenswertes Buch über Bozner Obstmarkt erschienen 60 Verborgene Schätze im Unterland 64 Heimatschutzverein Lana Arbeitsreiches Jahr 2012 66 Titelbild: Klaus Bragagna (links) und der neue Geschäftsführer des VSM Florian Müller 2 KulturFenster
Vorweg Blasmusik Jugend braucht „Lust am Musizieren“ Spezielle Angebote des VSM-Jugendleiterteams sollen dazu motivieren Baby-Singen, Eltern-Kind-Musizieren, musikalische Früherziehung ... Immer früher haben die Kinder heute die Möglichkeit, einen Zugang zur Musik zu finden. Die Kinder erleben Freude an der Musik und der Bewegung, haben Spaß und werden zudem noch in ihrer kognitiven und psychologischen Entwicklung gefördert. Irgendwann erlernen sie ein Instrument, dann kann aber der Punkt kommen, an dem das Üben zum notwendigen Übel wird und sich die Freude in Widerwillen verwandelt. Auch Riccardo Muti sagt in seinem in dieser Ausgabe des KulturFensters veröffentlichten Referat, er habe als Kind seine Geige gehasst, weil die anderen Fußball spielen durften und er Geige üben musste. Er habe jedoch die Lust am Musizieren entdeckt, als er das erste Mal ein Orchester gehört und gesehen habe. Und genau dieses Entdecken der „Lust am Musizieren“ hat sich das Jugendleiterteam des VSM zur Aufgabe gestellt und will hier die Kinder und Jugendlichen auffangen. Damit die Jugendlichen die Lust und Freude am Musizieren selbst erfahren und auch weitergeben können, wird das Jugendleiterseminar angeboten – seit Dezember 2012 setzen sich die 31 angehenden Jugendleiter unter anderem auch mit psychologischem, musikalischem Grundwissen und der rechtlichen Situation des Jugendleiters auseinander. In den Sommermonaten werden vier Jungbläserwochen angeboten, in denen die Schüler eine Woche lang Unterricht von ausgebildeten Lehrkräften erhalten. Aufbauend auf diese Wochen findet jährlich das Projekt „SJBO - Südtiroler Jugendblasorchester“ statt, welches seit letztem Jahr unter der musikalischen Führung des renommierten Dirigenten Peter Vierneisel steht und großen Anklang findet. Der Kameradschaft und dem Gemeinschaftserlebnis kommt sowohl bei den Jungbläserwochen als auch beim SJBO eine wichtige Rolle zu, denn sie sind sicherlich ein Schlüssel zur Lust am gemeinsamen Musizieren. Die Jungmusikerleistungsabzeichen gelten als Anreiz zum fleißigen Musizieren in der Ausbildungszeit und belohnen die Jungmusikanten mit einem erfolgreichen Abschneiden bei der Prüfung. Auch der Wettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“, welcher alle zwei Jahre stattfindet, fördert das gemeinsame Musizieren und damit die Freude an der Musik, da jedes Ensemble nach einer möglichst hohen Punktezahl strebt. Abwechselnd dazu findet das Jugendkapellen-Treffen mit einem Wettbewerb statt, bei dem sich die besten Jugendkapellen für den Österreichischen Bundeswettbewerb qualifizieren können. Der diesjährige Wettbewerb findet am Sonntag, dem 28.April, in Nals statt. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr, wenn sich bereits die ersten Jugendkapellen einer Fachjury stellen. Insgesamt werden zehn Jugendkapellen am Wettbewerb teilnehmen. Abwechselnd dazu finden Kurzkonzerte von neun Jugendkapellen statt. Zudem darf sich das Publikum auch auf eine Marschshow einer teilnehmenden Jugendkapelle freuen. Sonya Profanter Gegen 17 Uhr erfolgt ein Umzug mit allen teilnehmenden Jugendkapellen durch das Dorf. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse des Wettbewerbs bekanntgegeben. Wir wünschen allen Jugendkapellen bereits jetzt ein gutes Gelingen, aber vor allem viel Freude und Lust am Musizieren! Sonya Profanter, VSM-Jugendleiter-Stellvertreterin Die Lust am Musizieren symbolisiert dieser Schnappschuss von den Bezirksjungbläsertagen 2011 in Bruneck Nr. 02 | April 2013 3
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