KulturFenster Nr. 03|2013 - Juni 2013
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Poste Italiane SpA – Sped. in a.p.<br />
-70% – NE BOLZANO – 65. Jahrgang<br />
<strong>Nr</strong>. 3 | JUNI | <strong>2013</strong><br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
63. Jahreshauptversammlung des HPV<br />
AGACH: E. Deltedesco als Präsident bestätigt<br />
Festival der Musik in Bewergung
Vorweg<br />
Festival der Musik in Bewegung<br />
in Südtirol<br />
Vierter ÖBV-Wettbewerb am 5. und 6. Juli in Sand in Taufers<br />
Die MK St. Johann unter der Stabführung von Helmuth Gasteiger hat bereits zweimal am ÖBV-Bundeswettbewerb "Musik in Bewegung"<br />
teilgenommen (im Bild beim Landesmusikfest in Meran 2010).<br />
Nach ähnlichem Muster der Konzertwettbewerbe<br />
in Feldkirchen wurde im Jahre 2007<br />
vom Österreichischen Blasmusikverband<br />
ÖBV der Wettbewerb der Musik in Bewegung<br />
ins Leben gerufen. Die erste Veranstaltung<br />
wurde in Bruck an der Mur (Steiermark)<br />
durchgeführt, 2009 und 2011 zeichnete<br />
die Stadt Bischofshofen (Salzburg) verantwortlich,<br />
heuer steigt der große Wettbewerb<br />
der Musik in Bewegung in Sand in Taufers.<br />
Der 4. ÖBV-Wettbewerb wird vom Verband<br />
Südtiroler Musikkapellen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Tourismusverein und<br />
der Bürgerkapelle von Sand in Taufers organisiert.<br />
Der Wettbewerb ist zweigeteilt,<br />
wobei am Freitag, 5. Juli, der Pflichtteil<br />
(Stufe D) und am Samstag, 6. Juli, der<br />
Showteil durchgeführt wird.<br />
Teilnahmeberechtigt ist jeweils nur eine<br />
Kapelle aus jedem Bundesland. Es ist sehr<br />
erfreulich, dass sich 9 Kapellen aus dem<br />
ÖBV gemeldet haben. Auch der VSM als<br />
Partnerverband darf wie bei allen anderen<br />
Wettbewerben eine Kapelle entsenden.<br />
Nach zwei erfolgreichen Auftritten<br />
der Musikkapelle St. Johann im Ahrntal<br />
in den Jahren 2007 und 2009 stellt sich<br />
heuer die Musikkapelle Villnöß der großen<br />
Herausforderung.<br />
Miteinbezug von Südtiroler<br />
Musik- und Jugendkapellen<br />
Damit diese Großveranstaltung auch die<br />
nötige Breitenwirkung und Nachhaltigkeit<br />
für die Musik in Bewegung erfährt, hat man<br />
sich darum bemüht, Südtiroler Musikkapellen<br />
miteinzubeziehen. So werden die<br />
Bürgerkapelle Nals und die Musikkapellen<br />
Mauls, Rodeneck, Wengen und St. Johann<br />
am Samstag unmittelbar vor dem Showwettbewerb<br />
ein interessantes Kurzshowprogramm<br />
zum Besten geben. Als erfreulicher<br />
Beitrag unserer Jugend ist auf jeden Fall der<br />
Auftritt der „Töldra Musigbande“- das sind<br />
Jungmusikanten der Musikkapellen Steinhaus<br />
und St. Jakob - zu werten. Dies unterstreicht<br />
einmal mehr, dass die Jugend sehr<br />
wohl für die Musik in Bewegung zu begeistern<br />
ist, wenn man sie dazu motiviert und<br />
entsprechend effizient anführt. Auch Kapellen<br />
aus der Umgebung von Sand in Taufers<br />
bereichern mit Kurzkonzerten und einem<br />
Festzug die Veranstaltung.<br />
36<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Verbandsstabführer Toni Profanter<br />
Welchen Sinn hat eine<br />
Showdarbietung?<br />
Bei Stammtischen oder in Kreisen von Verantwortlichen<br />
in den Kapellen entstehen<br />
zu Recht Diskussionen über die Sinnhaftigkeit<br />
von Showdarbietungen. Anbei einige<br />
Denkansätze, die zum Umdenken<br />
anregen können:<br />
➛ Unsere Gesellschaft wird durch die<br />
vielfältige Medienlandschaft bei musikalischen<br />
Darbietungen mit choreographischen<br />
Showeinlagen geradezu<br />
berieselt und dadurch auch entsprechend<br />
geprägt. Dies bringt unweigerlich<br />
mit sich, dass der „Normalverbraucher“<br />
jene Musik lieber oder<br />
leichter annimmt, bei der sich eine<br />
interessante Bewegung der Ausführenden<br />
dazu mischt. Somit wären wir<br />
schon bei der Musik in Bewegung, die<br />
➛<br />
➛<br />
➛<br />
sich nicht nur auf das einfache Marschieren<br />
konzentriert, sondern auch<br />
einfallsreiche Bewegungsabläufe mit<br />
hereinnimmt.<br />
Der Kreativität sind keine Grenzen<br />
gesetzt. Gerade durch den Einbezug<br />
von anderen Musikgattungen bei einer<br />
Show können interessante Figuren<br />
entwickelt werden, womit vor allem<br />
die Jugend in den Kapellen begeistert<br />
werden kann.<br />
Durch das Einstudieren einer Show<br />
wird ein gutes Verständnis für gegenseitiges<br />
Ausrichten in allen Positionen<br />
gefördert und somit auch eine Qualitätssteigerung<br />
der einfachen Marschierabläufe<br />
erzielt.<br />
Das persönliche Erfolgserlebnis bei<br />
Proben und der Publikumszuspruch<br />
bei Auftritten erzeugen Motivation für<br />
die Musik in Bewegung.<br />
Motivation zur<br />
Musik in Bewegung durch den<br />
Besuch der Veranstaltung<br />
Wenn sich auch im Verband Südtiroler<br />
Musikkapellen in den letzten Jahren<br />
in Bezug auf Musik in Bewegung einiges<br />
getan hat, so glauben wir im Vorstand sowie<br />
in der Fachgruppe der Stabführer,<br />
dass eine derartige Veranstaltung wiederum<br />
einen Meilenstein darstellen sollte.<br />
Dabei geht es zum einen um eine Standortbestimmung,<br />
aber vielleicht noch mehr<br />
um einen Motivationsschub zugunsten der<br />
Musik in Bewegung im weitesten Sinne.<br />
Ich bin überzeugt, dass diese Veranstaltung<br />
für alle Musikannten/innen, Stabführer<br />
und Marketenderinnen ein Erlebnis mit<br />
Nachhaltigkeit darstellen wird. Deshalb<br />
lade ich im Namen des VSM und des gesamten<br />
Organisationskomitees herzlich<br />
dazu ein, zahlreich daran teilzunehmen,<br />
denn ein derartiges Marschmusikerlebnis<br />
auf höchstem Niveau wird in Südtirol<br />
nicht mehr so schnell angeboten werden.<br />
Toni Profanter,<br />
Verbandsstabführer<br />
Auch junge Leute sind für die Musik<br />
in Bewegung zu begeistern, meint Verbandsstabführer<br />
Toni Profanter – Im Bild<br />
die Jugendkapelle St. Lorenzen bei einer<br />
Marschshow (Jugendkapellentreffen<br />
Nals <strong>2013</strong>)<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 37
Das Thema<br />
Im Schritt Marsch!<br />
Zum Stellenwert der Musik in Bewegung<br />
in Bewegung in der Öffentlichkeit entsprechend<br />
zu etablieren! Ich persönlich möchte<br />
aber nicht, dass der Eindruck entsteht,<br />
dass wir eine Konkurrenz zu allen anderen<br />
Blasmusikveranstaltungen bilden, sondern<br />
die ganze Bandbreite der Blasmusik<br />
wirksam einsetzen.<br />
Bertl Steiner, stellvertretender<br />
ÖBV-<br />
Bundesstabführer ist<br />
von der Wichtigkeit<br />
der der Musik in Bewegung<br />
überzeugt.<br />
Die Marschmusik als die elementarste Erscheinungsform bläserischen<br />
Musizierens bedarf einer intensiven Pflege.<br />
Der Stabführer übernimmt bei Musik in Bewegung das Kommando.<br />
Mit festgesetzten Zeichen und Kommandos formiert<br />
der Stabführer die Kapelle zu einer Formation. Aufgrund steigenden<br />
Interesses an der Musik in Bewegung wird es immer<br />
wichtiger, einerseits die Stabführerausbildung zu optimieren,<br />
andererseits die einzelnen Kapellen davon zu überzeugen,<br />
dass es wichtig ist, sich in der Öffentlichkeit gut zu „verkaufen“.<br />
Wichtig wäre hier anzumerken, dass es sich bei Musik<br />
in Bewegung immer um einen choreographischen Ablauf handelt<br />
und nicht um militärische Schikanen!<br />
Welches Streichorchester auf der Welt (möge es noch so einen<br />
guten Namen haben) ist in der Lage, diese Aufgaben einer<br />
Blasmusik in der Öffentlichkeit zu übernehmen? Keines!<br />
Darum finde ich es sehr wichtig, den Stellenwert der Musik<br />
Die MK Villnöß unter<br />
der Stabführung von<br />
Toni Profanter vertritt<br />
Südtirol beim heurigen<br />
ÖBV-Bundeswettbewerb<br />
"Musik in<br />
Bewegung" in Sand<br />
in Taufers (im Bild<br />
beim Wettbewerb in<br />
Roncone 2010).<br />
Publikumswirksamer<br />
Auftritt der<br />
Musikkapelle Rodeneck<br />
beim<br />
Marschmusikwettbewerb<br />
in Klausen<br />
2012 – vorne rechts<br />
Bertl Steiner als<br />
Wertungsrichter<br />
Musik in Bewegung<br />
ist eine einmalige<br />
Gelegenheit, sich<br />
als Musikkapelle in<br />
der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren –<br />
im Bild die Musikkapelle<br />
Latzfons<br />
beim Marschmusikwettbewerb<br />
in Klausen<br />
2012.<br />
<strong>2013</strong> wird in Südtirol das Jahr<br />
der Musik in Bewegung!<br />
In Südtirol findet der Bundeswettbewerb<br />
des Österreichischen Blasmusikverbandes<br />
statt. An dieser Stelle wünsche ich dem<br />
Südtiroler Verband alles Gute für die Organisation<br />
und die Ausführung des Wettbewerbs.<br />
Bei dieser Veranstaltung werden<br />
wir feststellen, wie sich das Niveau beim<br />
Marschieren und Musizieren weiterentwickelt<br />
hat. Dennoch ist es mir ein sehr wichtiges<br />
Anliegen, dass die Ausrückungen und<br />
Auftritte in der jeweiligen Heimatgemeinde<br />
nicht vernachlässigt, sondern bestmöglich<br />
vorbereitet werden, um immer einen guten<br />
Eindruck zu hinterlassen!<br />
Viel Spaß bei Musik in Bewegung!<br />
Bertl Steiner, Landesstabführer Salzburg<br />
Bundesstabführer-Stellvertreter des ÖBV<br />
Kooperationsvertrag<br />
Diese vierte Auflage des Österreichischen<br />
Marschmusikwettbewerbes wird<br />
vom Österreichischen Blasmusikverband<br />
(ÖBV) in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />
Südtiroler Musikkapellen (VSM),<br />
der Gemeindeverwaltung von Sand in<br />
Taufers und dem örtlichen Tourismusverein<br />
ausgetragen. Dazu haben Pepi<br />
Fauster (VSM), Meinhard Fuchsbrugger<br />
(Vizebürgermeister), Helmuth Innerbichler<br />
(Bürgermeister), Christian Eppacher<br />
(Tourismusverein) und Siegfried Knapp<br />
(ÖBV) am 15. Mai den entsprechenden<br />
Kooperationsvertrag unterschrieben.<br />
Pepi Fauster (VSM), Meinhard Fuchsbrugger<br />
(Vizebürgermeister), Helmuth<br />
Innerbichler (Bürgermeister), Christian<br />
Eppacher (Präsident des Tourismusvereins)<br />
und Siegfried Knapp (ÖBV); (v. l.)<br />
38<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Aus Verband und Bezirken<br />
Blasmusik<br />
Ein Musikfest der Jugend<br />
5. Südtiroler Jugendkapellentreffen in Nals<br />
Am 28. April ging in Nals das fünfte<br />
Südtiroler Jugendkapellentreffen über die<br />
Bühne. Trotz ungünstiger Wetterbedingungen<br />
wurde dieser Sonntag zu einem „Musikfest<br />
der Jugend“.<br />
Pünktlich zum großen Umzug und der<br />
abschließenden Bekanntgabe der Ergebnisse<br />
zeigte sich auch noch ein wenig<br />
die Sonne. 16 Jugendkapellen mit rund<br />
560 Jugendlichen und Kindern präsentierten<br />
sich bei der Konzertwertung im<br />
Kulturhaus (sieben Kapellen) und bei<br />
den Kurzkonzerten am Festplatz einem<br />
begeisterten Publikum und bewiesen ein-<br />
mal mehr, dass Musik Spaß macht. Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster gratulierte allen<br />
Teilnehmern zu den hervorragenden<br />
Auftritten und dankte dem VSM-Jugendleiterteam<br />
sowie der gastgebenden Musikkapelle<br />
Nals zur gelungenen Veranstaltung.<br />
Helmut Schmid, einer der drei<br />
Wertungsrichter, unterstrich die sehr guten<br />
Leistungen der Wettbewerbsteilnehmer:<br />
„Es gibt heute nur Sieger!“ Bei den<br />
von Tanja Eschgfäller, der Jugendleiterin<br />
der Musikkapelle Nals, und ihrem Team<br />
vorbereiteten Geschicklichkeitsspielen<br />
holte sich die „Rasselbande MeBu“ den<br />
Sieg knapp vor der Jugendkapelle St.<br />
Lorenzen (JukaStL). Den dritten Platz<br />
sicherte sich die Jugendkapelle Lüsen-<br />
St.Andrä. Alle drei Kapellen wurden mit<br />
einem Geschenkkorb prämiert. Bürgermeister<br />
Franz Pircher überraschte zudem<br />
mit einem besonderen Geschenk:<br />
Unter allen Jugendkapellen wurde eine<br />
Einladung ins Nalser Lido verlost. Über<br />
das Losglück durften sich abermals die<br />
Jungmusikantinnen und Jungmusikanten<br />
aus St. Lorenzen freuen.<br />
Stephan Niederegger,<br />
VSM-Pressereferent<br />
HA-RI-BU<br />
(Jugendkapelle Hafling,<br />
Riffian, Untermais)<br />
unter der<br />
Leitung von Martina<br />
Müller - 84 Punkte<br />
(Kategorie AJ)<br />
Rasselbande MeBu<br />
(Jugendkapelle Meran,<br />
Burgstall)<br />
unter der Leitung<br />
von Dagmar Pircher<br />
- 81,33 Punkte<br />
(Kategorie AJ)<br />
Jugendkapelle<br />
Eppan<br />
unter der<br />
Leitung von<br />
Dietmar Huber<br />
Jugendkapelle<br />
Völs am Schlern<br />
unter der Leitung<br />
von<br />
Christof Gummer<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 39
Aus Verband und Bezirken<br />
Algunder<br />
Jugendkapelle<br />
unter der Leitung<br />
von Wolfgang<br />
Schrötter<br />
- 88,67 Punkte<br />
(Kategorie BJ)<br />
Jugendkapelle<br />
Villnöß unter<br />
der Leitung von<br />
Birgit Profanter<br />
- 84,50 Punkte<br />
(Kategorie BJ)<br />
Brennerwind<br />
(Jugendkapelle<br />
Gossensaß,<br />
Pflersch) unter<br />
der Leitung von<br />
Marianne Mair<br />
Jugendkapelle<br />
Matsch unter<br />
der Leitung<br />
von<br />
Rupert Seidl<br />
Juka.Ka<br />
(Jugendkapelle<br />
Kaltern) unter der<br />
Leitung von<br />
Andreas Andergassen<br />
Musik Munterland<br />
(Jugendkapelle Neumarkt,<br />
Truden, Salurn)<br />
unter der Leitung von<br />
Sara Maganzini - 88,00<br />
Punkte<br />
(Kategorie CJ)<br />
Jugendkapelle<br />
Lüsen-St.Andrä<br />
unter der Leitung von<br />
Helene Astner, Lisa<br />
Fischnaller und<br />
Carolin Profanter<br />
JukaStL<br />
(Jugendkapelle<br />
St. Lorenzen)<br />
unter der Leitung<br />
von<br />
Viktoria Erlacher<br />
Jugendkapelle Lajen<br />
unter der Leitung<br />
von Lukas Ramoser<br />
- 82,17 Punkte<br />
(Kategorie CJ)<br />
40<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Jugendkapelle der<br />
Bürgerkapelle Lana<br />
unter der Leitung von<br />
Martin Knoll - 93,17 Punkte<br />
(Kategorie DJ)<br />
und Qualifizierung<br />
zum österreichischen<br />
Bundeswettbewerb<br />
im Oktober in Linz<br />
Jugendkapelle<br />
Nals unter der<br />
Leitung von<br />
Christoph<br />
Reiterer<br />
Jugendkapelle<br />
Leifers, Branzoll,<br />
Auer unter der<br />
Leitung von<br />
Raffael Di Tonno<br />
und<br />
Arnold Leimgruber<br />
Die Jugendkapelle<br />
St. Lorenzen<br />
(JukaStL) unter der<br />
Stabführung von<br />
Philipp Kofler<br />
begeisterte am Rathausplatz<br />
mit einer<br />
eigenen Marschshow.<br />
Die Menschenpyramide<br />
war eine der sieben<br />
Etappen der Spiele,<br />
bei denen die Jugendkapellen<br />
im Team mit<br />
musikalischem Wissen,<br />
Geschicklichkeit<br />
und Teamgeist Punkte<br />
sammeln mussten.<br />
Ein „musikalischer“<br />
Festwagen beim<br />
Umzug<br />
Die Ehrengäste (v.l.): Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster,<br />
Gemeindereferentin Klara<br />
Tribus Holzner, Bürgermeister<br />
Franz Pircher von Nals,<br />
Verbandsjugendleiter-Stellvertreterin<br />
Sonya Profanter,<br />
Verbandsjugendleiter Meinhard<br />
Windisch und der Meraner<br />
VSM-Bezirksobmann<br />
Albert Klotzner<br />
Die Wertungsrichter<br />
aus Nordtirol<br />
(v.l.):<br />
Martin Rabl,<br />
Helmut Schmid,<br />
Wolfram Rosenberger<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 41
Aus Verband und Bezirken<br />
Sechs Hauptziele für die<br />
laufende Amtsperiode<br />
VSM-Vorstand stellt Weichen für die Zukunft<br />
Am 13. April hat sich der Vorstand des<br />
Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM)<br />
zu einer Klausurtagung in der Cusanus Akademie<br />
in Brixen getroffen. Dabei wurden<br />
gemeinsam mit den drei Fachgruppen (Kapellmeister,<br />
Jugendleiter und Stabführer)<br />
die Ziele für die laufende Amtsperiode definiert<br />
und die Weichen bis zu den nächsten<br />
Neuwahlen im Frühjahr 2016 gestellt.<br />
Bei den Neuwahlen des Verbandsvorstandes<br />
und der sechs Bezirksausschüsse<br />
im Frühjahr gab es mehrere Neuerungen,<br />
weshalb dieses ganztägige Treffen auch<br />
zum gegenseitigen Kennenlernen diente,<br />
unterstrich Verbandsobmann Pepi Fauster<br />
in seiner Begrüßung. Er dankte allen<br />
für ihre Bereitschaft, ehrenamtlich für die<br />
Südtiroler Musikkapellen tätig zu sein. Die<br />
Gremien des Verbandes – der Vorstand, die<br />
Bezirke und die Fachgruppen – müssten<br />
eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig<br />
helfen und unterstützen, damit der<br />
Verband seine Aufgabe als Dienstleister<br />
für die 211 Musikkapellen bestmöglich erfüllen<br />
kann. Daher sei es notwendig, auch<br />
die Schwächen aufzuzeigen und in konstruktiver<br />
Kritik mögliche Lösungen zu suchen,<br />
um Synergien besser zu nutzen und<br />
Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, erläuterte<br />
Fauster das Ziel der Tagung. In der<br />
Folge haben er selbst mit den Bezirksobmännern,<br />
Verbandskapellmeister Sigisbert<br />
Mutschlechner mit den Bezirkskapellmeistern,<br />
Verbandsjugendleiter Meinhard<br />
Windisch mit seinem Team und Verbandsstabführer<br />
Toni Profanter mit den Stabführern<br />
die Stärken und Schwächen des Verbandes<br />
analysiert und die Schwerpunkte für<br />
die nächsten Jahre formuliert. Am Nachmittag<br />
wurden die Ergebnisse der vier Arbeitsgruppen<br />
vorgestellt. Der Tag war eine<br />
„Werkstatt der kleinen und großen Ideen“,<br />
zeigte sich Obmann Fauster zufrieden. Die<br />
wichtigsten Themen dabei sind die Budget-<br />
und Planungssicherheit im Hinblick<br />
auf die ungewisse Zukunft der öffentli-<br />
Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner<br />
(3.v.l.) mit der Fachgruppe Kapellmeister<br />
Verbandsjugendleiter Meinhard Windisch<br />
(3.v.r.) mit der Fachgruppe Jugendleiter<br />
chen Förderungen, die Stärkung des Ehrenamtes,<br />
die Ausrichtung des Blasmusikpreises<br />
2014, das Landesmusikfest 2015,<br />
die zukünftige Ausbildung der Kapellmeister<br />
in Zusammenarbeit mit den Musikschulen<br />
und dem Konservatorium, der<br />
schwierige Spagat zwischen Publikumswirksamkeit<br />
und immer noch negativem<br />
Image der Marschmusik, bessere Hilfestellung<br />
für Unter- und Mittelstufenkapellen,<br />
die Kontinuität der erfolgreichen Jugendarbeit,<br />
die Ergänzung verschiedener Fortbildungsangebote<br />
und die Verbesserung der<br />
Kommunikation nach innen und außen.<br />
Diese Ergebnisse werden in einem<br />
Schlussdokument zusammengefasst,<br />
Verbandsobmann Pepi Fauster (3.v.r.)<br />
mit seinen Stellvertretern und den Bezirksobmännern<br />
Verbandsstabführer Toni Profanter (Bildmitte)<br />
mit Valentin Domanegg (links)<br />
und Erwin Rechenmacher von der Fachgruppe<br />
Stabführer<br />
das als Arbeitsgrundlage für die nächsten<br />
Jahre dienen soll. Dabei formulierte Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster sechs organisatorische<br />
Ziele:<br />
➛ Das WIR-Gefühl durch alle Strukturen<br />
stärken<br />
➛ Die Vertretungen und Präsenzen bei<br />
Musikkapellen besser organisieren<br />
➛ Kulturpolitische Zielvorgaben an die<br />
neue Landesregierung formulieren<br />
➛ Bessere Koordinierung und Ressourcennutzung<br />
von Angeboten und Veranstaltungen<br />
➛ Das Ehrenamt stärken<br />
➛ Das Image der Blasmusik verbessern<br />
Stephan Niederegger<br />
42<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Am 20.April <strong>2013</strong> fand im Rahmen einer<br />
schönen Feier der Abschluss des 3. Seminars<br />
für Führungskräfte des VSM in der Cusanus-Akademie<br />
in Brixen statt. Dazu waren<br />
neben den Seminarteilnehmern und ihren<br />
Angehörigen auch Vertreter von einzelnen<br />
Musikkapellen gekommen. Zudem gesellten<br />
sich neben Verbandsobmann und Kursleiter<br />
Pepi Fauster auch dessen Stellvertreter<br />
Stefan Sinn sowie Bezirksobmann Hans<br />
Hilber in den Kreis der Ehrengäste. Besonders<br />
erfreulich war die Anwesenheit des Vizepräsidenten<br />
des Österreichischen Blasmusikverbandes<br />
und Landesobmannes von<br />
Tirol Reg.R. Siegfried Knapp.<br />
Pepi Fauster und Siefried Knapp lobten<br />
in ihren Grußworten die Initiative des Verbandes<br />
und das Engagement der Seminarteilnehmer<br />
und wiesen auf den enormen<br />
Vorteil hin, wenn Führungskräfte<br />
sich durch Aus- und Weiterbildung Klarheit,<br />
neue Ideen und Unterstützung für ihre<br />
verantwortungsvolle Arbeit in den Musikkapellen<br />
holen und ihre Kontakte erweitern.<br />
Florian Lahner von der Musikkapelle Reischach<br />
hat am Seminar teilgenommen –<br />
hier sein persönlicher Rückblick:<br />
Für mich war das Seminar eine sehr<br />
gute Möglichkeit, mich im Bereich der<br />
Organisation weiter entwickeln zu können.<br />
„Führungskräfteseminar“ … schon<br />
die Bezeichnung verleiht dem Ganzen<br />
Professionalität. Und genau darum ging<br />
es in den fünf Modulen, die wir seit Oktober<br />
des vergangenen Jahres absolvieren<br />
durften. Im Verein tätig sein bringt in der<br />
heutigen Zeit – neben dem Musikalischen<br />
– eine Reihe von Aufgaben und Anforderungen<br />
mit sich. Und immer öfter heißt<br />
dies auch Verantwortung übernehmen.<br />
Doch WOFÜR wir Vereinsmenschen Verantwortung<br />
übernehmen, ist oft nicht jedem<br />
klar. Ob es um ein Lizenzansuchen<br />
für das Dorffest, um die Kassagebarung,<br />
um ein Beitragsansuchen oder um x andere<br />
Initiativen geht: Jemand muss dafür<br />
gerade stehen. Vor allem in den rechtlichen<br />
Angelegenheiten war es bisher so,<br />
dass man wohl oder übel demjenigen vertrauen<br />
musste, der einem etwas unterbreitete.<br />
Jetzt, nach dem Seminar, gehen wir<br />
schon mit ganz anderen Augen an viele<br />
Sachen heran.<br />
Beim Seminar ging es aber nicht nur um<br />
rechtliche Fragen. „In guten wie in schlechten<br />
Zeiten…“ – heißt es bei der Hochzeit…<br />
und im Verein ist es nicht viel anders.<br />
Auch der Verein ist eine „Familie“ mit<br />
Höhen und Tiefen, die es gilt zusammen<br />
zu halten, immer wieder von neuem zu<br />
motivieren und zu lenken; auch das war<br />
Inhalt des Seminars. Wir lernten mit internen<br />
Reibereien umzugehen und Möglichkeiten<br />
der Konfliktlösung zu suchen.<br />
Natürlich gibt es dazu kein allgemein gültiges<br />
Rezept – wer das denkt, lebt in einer<br />
anderen Welt – doch lernten wir verschiedene<br />
Ansätze kennen und werden künftig<br />
sicher die eine oder andere Gelegenheit<br />
haben uns zu beweisen.<br />
Und der dritte große Ansatz galt dem Erscheinungsbild<br />
nach außen, wie der Verein<br />
– in unserem Fall die Musikkapelle – ihr<br />
Bild nach außen wahren und verbessern<br />
kann. Rhetorik, Programmplanung und<br />
Veranstaltungsmanagement und all das,<br />
was dazugehört, wenn es heißt „Di Musig<br />
spielt auf!“<br />
Ein Rückblick<br />
Führungskräfteseminar des VSM in Brixen<br />
Gruppenfoto mit Bezirksobmann Johann Hilber und dem Obmann des Tiroler Blasmusikverbandes<br />
Siegfried Knapp (1. Reihe von links) und Verbandsobmann-Stellverteter<br />
Stefan Sinn und Verbandsobmann Pepi Fauster (1. Reihe von rechts) – Florian<br />
Lahner (2. Reihe, 1. v. r.)<br />
Es gab somit ein breites Spektrum an<br />
Themen, die es in der Vereinsführung<br />
unbedingt braucht – und ich habe hier<br />
nur jene Bereiche aufgelistet, von denen<br />
mir persönlich am meisten hängen<br />
geblieben ist. Nicht zuletzt war das Seminar<br />
auch eine ideale Plattform, um<br />
Kontakte zu knüpfen. Schon allein der<br />
Austausch untereinander brachte uns<br />
ein großes Stück weiter, wir schlossen<br />
neue Freundschaften und konnten voneinander<br />
viel lernen.<br />
Ein besonderer Dank gilt der Verbandsführung,<br />
die uns die Möglichkeit gab, an<br />
diesem Seminar teilzunehmen und ganz<br />
besonders dem Verbandsobmann und Seminarleiter<br />
Pepi Fauster. Er hat uns über<br />
das gesamte Seminar hinweg begleitet<br />
und war unser Ansprechpartner in allen<br />
Fragen – über das Fachliche zum Kulinarischen<br />
und darüber hinaus…<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 43
Aus Verband und Bezirken<br />
Gegen die Rede-<br />
Angst vor Publikum<br />
Alex Ploner gab praktische Tipps, wie man<br />
eine gute Rede vorbereitet und vorträgt.<br />
Bei Auftritten der Musikkapellen sind neben<br />
dem musikalischen und optischen Eindruck<br />
auch die Begrüßung und Moderation<br />
wichtig. Um den Obmännern, Funktionären<br />
und Sprechern Hilfestellung für diese Aufgaben<br />
zu geben, organisiert der Pustertaler<br />
Musikbezirk im Zweijahresrhythmus eine<br />
Moderationsseminar mit Alex Ploner<br />
entsprechende Schulung. Am 17. April war<br />
dazu der Journalist und Projektmanager Alex<br />
Ploner in Stegen zu Gast.<br />
Noch vor der Höhenangst (26 Prozent)<br />
und einem tragischen Schicksalsschlag<br />
(19 Prozent) gaben 41 Prozent der Anwesenden<br />
das Reden vor einem Publikum als<br />
besondere Herausforderung an, die ihnen<br />
Angst mache. Der Referent sprach ihnen<br />
Mut zu, denn durch eine gute Vorbereitung<br />
und Übung könne diese Angst leicht<br />
überwunden werden. Dazu müsse man vor<br />
allem eine einfache, kurze und prägnante<br />
Sprache wählen. Mit Anekdoten aus seiner<br />
umfangreichen Tätigkeit und Zitaten bedeutender<br />
Redner erzählte er von seinen Erfahrungen,<br />
zeigte wie er selbst eine Rede vorbe-<br />
reitet und gab hilfreiche Tipps und wichtige<br />
Hinweise. Er betonte dabei, dass es durch<br />
verbesserte sprachliche Kompetenz und<br />
Überzeugungskraft gelinge, die Gedanken<br />
klarer und überzeugender zu formulieren,<br />
Selbstsicherheit im Auftreten zu mehr Authentizität<br />
und dadurch zu mehr Akzeptanz<br />
bei den Zuhörern führe und das tiefe Einatmen<br />
und der Blickkontakt mit dem Publikum<br />
nicht außer Acht gelassen werden<br />
dürften. Zudem sollten langweilig klingende<br />
Jahreszahlen, Geburtsdaten und Geschehnisse<br />
vermieden werden. Eine Konzertmoderation<br />
sollte informativ, sinnvoll und<br />
kurzweilig sein, unterstrich er, denn dadurch<br />
würden die Zuhörer die Rede schätzen<br />
und sich von der Argumentation überzeugen<br />
lassen. Der Schlüssel zum „Erfolg“<br />
sei eine gesunde Portion Selbstkritik, Fleiß,<br />
Bescheidenheit und Herz. Die rund 20 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer verfolgten interessiert<br />
die Ausführungen des Referenten<br />
und zeigten sich überzeugt, den einen oder<br />
anderen Ratschlag mitzunehmen und bei<br />
der nächsten Gelegenheit umzusetzen. Bezirksobmann<br />
Johann Hilber bedankte sich<br />
beim Referenten für die wertvollen Informationen<br />
und praktischen Tipps.<br />
Stephan Niederegger<br />
Gemeinsame Ziele verfolgen<br />
Musikkapellen und Musikschule des Wipptales für stärkere Zusammenarbeit<br />
Um die Zusammenarbeit zwischen der Musikschule<br />
und den Musikkapellen im Wipptal<br />
zu stärken, trafen sich am 9. April Vertreter<br />
des VSM - Bezirkes Sterzing mit dem<br />
Direktor der Musikschule Sterzing Heinrich<br />
Pramsohler und dem Vizedirektor Willi Tötsch.<br />
Im Mittelpunkt dieses Treffens stand zunächst<br />
das Kennenlernen zwischen den seit<br />
Februar neu gewählten Bezirksfunktionären<br />
und jenen der Musikschule. Darauf folgten<br />
eine allgemeine Diskussion über die Musikschule<br />
und Informationen über die geltenden<br />
Regelungen der musikalischen Ausbildung,<br />
unter anderem über aktuelle Wartelisten, Zugangsvoraussetzungen<br />
und der Nachfrage<br />
im Bereich der verschiedenen Blasinstrumente.<br />
So ist die Warteliste bei den Instrumenten<br />
Querflöte und Schlagzeug zur Zeit<br />
am längsten. Die gute Qualität der musikalischen<br />
Ausbildung steht laut Pramsohler<br />
im Mittelpunkt, wovon die Kapellen natürlich<br />
am meisten profitieren. Weiters besteht<br />
auch die Möglichkeit, mehrere Instrumente<br />
gleichzeitig zu erlernen und somit gute Schüler<br />
zu fördern. Schließlich wurde über die<br />
Ausarbeitung gemeinsamer Ziele und Interessen<br />
diskutiert - “da wir alle im selben<br />
Boot sitzen”, so Bezirksobmann Meinhard<br />
Oberhauser. Gemeinsame Projekte, wie etwa<br />
eine Bezirksjugendkapelle für Jugendliche<br />
im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, seien<br />
sehr fruchtbar und würden die Aus- und<br />
Weiterbildung der jungen Musikanten unterstützen<br />
und ihre Freude am Musizieren<br />
steigern, kam man dabei zum Schluss. Vielleicht<br />
kann ein solches Projekt bereits im<br />
Herbst in die Wege geleitet werden.<br />
Sandro Santinato<br />
Musikschuldirektor Heinrich Pramsohler, Vizedirektor Willi Tötsch, Bezirkskapellmeister Joachim<br />
Bacher, Bezirksobmann Meinhard Oberhauser und Bezirksjugendleiter Klaus Keim (v. l.)<br />
44<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Die Welschnofner haben die<br />
schnellste Musikkapelle des Bezirks<br />
Bezirksschirennen in Traumlandschaft<br />
Mit einem „Fortissimo“ auf der Rennstrecke:<br />
Die Musikantinnen und Musikanten<br />
gaben auch beim Bezirksschirennen<br />
ihr Bestes.<br />
Viele Pokale und Sachpreise waren vorbereitet und so konnte sich schließlich nahezu<br />
jede/r als Sieger/in fühlen.<br />
Ohne Noten und Musikinstrumente trafen<br />
sich die Musikantinnen und Musikanten des<br />
VSM - Bezirkes Bozen am 3. Februar zum<br />
traditionellen Bezirksschirennen.<br />
Die Durchführung hatte heuer die<br />
Musikkapelle Wolkenstein übernommen<br />
und empfahl sich damit als ein Garant<br />
für perfekte Organisation und Vorbereitung.<br />
Das Rennen wurde auf den Hängen<br />
des „Piz Sella” am Fuße des Langkofels<br />
ausgetragen. Die Nacht zuvor hat<br />
es geschneit, somit sorgte eine sagenhafte<br />
Bilderbuchlandschaft für die perfekte<br />
Kulisse.<br />
Die Neuschneemenge stellte die Organisatoren<br />
jedoch vor einige Herausforderungen,<br />
aber mit Hilfe des Pistendienstes<br />
konnte die Rennstrecke noch am Renntag<br />
bestens präpariert werden, sodass die<br />
150 Musikantinnen und Musikanten<br />
aus 19 Mitgliedskapellen optimale Rennbedingungen<br />
vorfanden. Der sportliche<br />
Wettkampf um Bestzeiten und „Stockerlplatzierungen“<br />
wurde sowohl auf Schiern<br />
als auch mit dem Snowboard ausgetragen.<br />
Alle waren hoch motiviert und mit größtem<br />
sportlichen Einsatz unterwegs. Am erfolgreichsten<br />
war schließlich die Musikkapelle<br />
Welschnofen unterwegs, in der<br />
Mannschaftswertung dicht gefolgt von<br />
den „Lokalmatadoren“ aus Wolkenstein<br />
und St. Christina.<br />
Der schnellste Musikant kam jedoch<br />
von der Musikkapelle Eggen; Gerhard Ei-<br />
sath bezwang die Strecke mit der Bestzeit<br />
von 47 Sekunden und 53 Hundertsteln.<br />
Die Zeit bis zur Preisverteilung, bei<br />
der nicht nur die Bestplatzierten ihre Trophäen<br />
erhielten, sondern auch der eine<br />
oder andere Überraschungspreis vergeben<br />
wurde, konnte man sich in traumhafter<br />
Landschaft vertreiben.<br />
Ein besonderer Dank gilt der Musikkapelle<br />
Wolkenstein für die Ausrichtung<br />
der Sportveranstaltung sowie auch dem<br />
Vorstand des VSM – Bezirkes Bozen. Bis<br />
feststeht, wer beim nächsten Rennen als<br />
sportlichste Kapelle feststeht, darf schon<br />
einmal fleißig trainiert und „gewachselt“<br />
werden.<br />
Johann Grossrubatscher<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 45
Aus Verband und Bezirken<br />
Geburtstagsständchen für<br />
Manfred Horrer<br />
Gratulation zum 50. Geburtstag des Vinschger Bezirksobmanns<br />
Musikkameraden aus dem Verbandsvorstand und Bezirksausschuss Schlanders bereiteten Bezirksobmann Manfred Horrer ein<br />
musikalisches Geburtstagsständchen.<br />
Am 29.März beging Manfred Horrer, Bezirksobmann<br />
des VSM-Bezirkes Schlanders,<br />
seinen 50.Geburtstag. Da sich der<br />
Karfreitag zum Feiern nicht gerade anbot,<br />
verlegte der Jubilar seine Geburtstagsfeier<br />
auf den darauffolgenden Ostermontag,<br />
wo ihn der Kreis seiner Familie, seiner<br />
Freunde und seiner Musikkameraden<br />
aus verschiedenen Musikkapellen, aus dem<br />
Bezirk Schlanders und aus dem Vorstand<br />
des VSM hochleben ließ.<br />
Manfred trat 1977 mit dem Instrument<br />
Tenorhorn in die Bürgerkapelle Schlanders<br />
ein, welches er heute noch spielt.<br />
Seit 1984 – also 29 Jahre – gehört er dem<br />
Ausschuss der BK Schlanders an, davon<br />
nun 20 Jahre als dessen Obmann.<br />
1992 wurde er in den Bezirksausschuss<br />
Schlanders gewählt, bekleidete<br />
dort zunächst das Amt des Schriftführers<br />
und Kassiers, bis er im Jahre 2001 zum<br />
Bezirksobmann bestellt wurde und dort<br />
seitdem viel Schwung und Qualität in die<br />
Vinschger Musikkapellen brachte.<br />
Zugleich wurde Manfred auch Mitglied<br />
im Vorstand der Südtiroler Musikkapellen,<br />
an deren Sitzungen und Treffen er sehr fleißig<br />
und engagiert teilnimmt. Seine Kompetenzen<br />
im Bereich der Blasmusik und<br />
in ihrem weiten Umfeld sind sehr umfangreich,<br />
seine Ideen und Konzepte wohl<br />
durchdacht und klar strukturiert, sodass<br />
Manfreds Beiträge eine echte Bereicherung<br />
darstellen.<br />
Ein besonderes Anliegen sind dem Jubilar<br />
die kleinen Musikkapellen seines Bezirkes<br />
und ihre Erhaltung. Deshalb übt er<br />
seit 18 Jahren zusätzlich noch das Amt<br />
des Kapellmeisters aus, zuerst in Goldrain/Morter,<br />
dann in Tarsch und seit 2002<br />
in Martell.<br />
Der Vorstand des VSM gratuliert sehr<br />
herzlich zum 50.Geburtstag und bedankt<br />
sich ganz aufrichtig für die verdienstvollen<br />
Tätigkeiten als Obmann im Bezirk Schlanders<br />
und rühriges Vorstandsmitglied im<br />
VSM, für die mustergültige Führung des<br />
Bezirkes Schlanders und den enormen<br />
Einsatz für die Musikkapellen. Möge daneben<br />
noch etwas Zeit für die Familie<br />
und die persönlichen Hobbys bleiben! Viel<br />
Glück, Segen und Gesundheit für die weiteren<br />
Jahrzehnte und ganz besonders viel<br />
Freude mit der Musik wünscht im Namen<br />
aller Musikkameraden<br />
Pepi Fauster,<br />
Verbandsobmann<br />
46<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik International<br />
Blasmusik<br />
19. Innsbrucker<br />
Promenadenkonzerte<br />
Vier Südtiroler Musikkapellen vom 3. bis 28. Juli <strong>2013</strong> als Botschafter<br />
in der Hofburg<br />
Seit fast 20 Jahren versammeln sich im<br />
Juli jeden Jahres die besten Blasorchester<br />
und Bläserensembles Österreichs und<br />
seiner Nachbarländer im akustisch hervorragend<br />
geeigneten und stimmungsvollen<br />
Innenhof der Kaiserlichen Hofburg,<br />
der neben Schönbrunn einzigen Residenz<br />
des ehemaligen Habsburgerreiches.<br />
Heuer sind 33 Orchester und Ensembles,<br />
17 davon erstmals in Innsbruck zu Gast.<br />
Seit vielen Jahren ist es Alois Schöpf, dem<br />
künstlerischen Leiter dieser Konzertreihe<br />
ein Anliegen, auch Südtiroler Musikkapellen<br />
einzuladen.<br />
Ein besonderes optisches und akustisches<br />
Ambiente bietet sich dem Zuhörer<br />
bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten<br />
im Innenhof der Hofburg<br />
– im Bild die Musikkapelle Algund bei<br />
ihrem Konzert 2011.<br />
Vier Kapellen unseres Landes fahren als musikalische Botschafter<br />
in die Nordtiroler Landeshauptstadt:<br />
Sonntag 7. Juli – Matineekonzert um 10.30 Uhr<br />
Bürgerkapelle Lana, Kpm. Martin Knoll<br />
Montag 22. Juli – Abendkonzert um 19.30 Uhr<br />
Musikkapelle Abtei, Kpm. Fridl Pescoller<br />
und Frauenchor „Cor de ales de Badia“<br />
Eine Übersicht über alle auftretenden<br />
Orchester und weitere Informationen<br />
über die Konzertreihe sind im Internet<br />
abrufbar: www.promenadenkonzerte.at<br />
Dienstag 23. Juli – Abendkonzert um 19.30 Uhr<br />
Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg, Kpm. Josef Feichter<br />
Sonntag, 28. Juli – Abendkonzert um 19.30 Uhr (Schlusskonzert)<br />
Musikkapelle Naturns, Kpm. Dietmar Rainer<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 47
Blasmusik International<br />
„Die Augen sind der direkte<br />
Weg zum Herzen!“<br />
Zwei Südtiroler beim ÖBV-Dirigentenmeisterkurs in Kärnten<br />
Der Dirigentenmeisterkurs des Österreichischen<br />
Blasmusikverbandes (ÖBV) in<br />
der Karwoche ist bereits zur Tradition geworden.<br />
Bereits zum zweiten Mal fand der<br />
Kurs in der Carinthischen Musikakademie<br />
im Stift Ossiach statt.<br />
Auf Grund der großartigen Rückmeldungen<br />
der Teilnehmer des letzten Jahres<br />
über Professor Maurice Hamers aus den<br />
Niederlanden wurde dieser auch heuer wieder<br />
als Hauptdozent eingeladen. Hamers<br />
studierte Trompete und HaFa-Direktion bei<br />
Sef Pijpers in Maastrich, ist mehrfacher<br />
Sieger von Landeswettbewerben, Gewinner<br />
des silbernen Taktstockes beim WMC<br />
1989 in Kerkrade und er leitete ab 1995<br />
die Königliche Marinekapelle in Rotterdam<br />
als Chefdirigent. Im Jahre 2000 erfolgte die<br />
Ernennung zum Professor für Blasorchesterleitung<br />
der Musikhochschule Augsburg-<br />
Nürnberg, heute Leopold-Mozart-Zentrum<br />
der Universität Augsburg.<br />
Die organisatorische und künstlerische<br />
Leitung des Meisterkurses oblag dem Vorarlberger<br />
Landeskapellmeister Thomas Ludescher,<br />
welcher Trompete, Musikpädagogik,<br />
Blasorchesterleitung und Komposition in<br />
Feldkirch, Wien und Augsburg studiert<br />
hat. Er ist Dirigent und künstlerischer Leiter<br />
des Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg.<br />
Als Übungsorchester stand auch<br />
heuer wieder die hervorragende Militärmusik<br />
Kärnten unter der bewährten Leitung<br />
von Sigismund Seidl zur Verfügung.<br />
Solche Voraussetzungen für einen Meisterkurs<br />
sind laut Maurice Hamers einzigartig<br />
in der internationalen Blasmusikwelt.<br />
Wie schon letztes Jahr wurden die teilnehmenden<br />
Dirigenten in A-Teilnehmer<br />
(A1 und A2) und B-Teilnehmer unterteilt.<br />
Am Kursprogramm A nahmen aktive<br />
Dirigenten teil, die bereits im Vorfeld<br />
von den Landesverbänden nominiert wurden.<br />
Unterrichtet wurden die Teilnehmer<br />
des Kurses A von Maurice Hamers. Diese<br />
durften mit der Militärmusik Kärnten oder<br />
mit dem Übungsorchester, das sich aus<br />
Markus Müller (2. v. links) und Joachim Schwingshackl (8. v. links) mit den Teilnehmern<br />
des heurigen ÖBV-Dirigentenmeisterkurses im Stift Ossiach – im Hintergrund<br />
die Militärmusik Kärnten<br />
allen Teilnehmern zusammensetzte, proben.<br />
Erfreulich ist, dass auch heuer wieder<br />
mit Markus Müller (Bürgerkapelle Untermais)<br />
und Joachim Schwingshackl (Musikkapelle<br />
Antholz-Mittertal) zwei Südtiroler<br />
Kapellmeister unter den A-Teilnehmern<br />
vertreten waren.<br />
Die Erwartungen der Teilnehmer an den<br />
Meisterkurs waren auch dieses Jahr wieder<br />
sehr hoch, da es Maurice Hamers im<br />
letzten Jahr gelang, den Dirigenten durch<br />
seine professionelle Art und Weise Theorie<br />
und Praxis auf sehr hohem Niveau zu vermitteln.<br />
Aber auch die Anforderungen des<br />
Dozenten an die aktiven Teilnehmer waren<br />
nicht minder hoch. Er verstand es durch<br />
seine sehr menschliche Art und durch sein<br />
pädagogisches Einfühlungsvermögen, jedem<br />
Dirigenten Wege aufzuzeigen, um<br />
seine dirigiertechnischen Fähigkeiten auszubauen.<br />
In der zum Teil äußerst schwierigen<br />
Literatur achtete Hamers nicht nur<br />
auf das Dirigierbild, sondern auch auf die<br />
Körperhaltung, die Ausstrahlung, die Gestik,<br />
die Mimik und den Kontakt zum Orchester.<br />
Um den Musikern Inhalt und die Aussagekraft<br />
der Musik zu vermitteln, spielten<br />
für Hamers das Gesicht bzw. der Gesichtsausdruck<br />
und dabei besonders die Augen<br />
eine wesentliche Rolle: „Die Augen sind<br />
der direkte Weg zum Herzen!“ (Hamers).<br />
Weitere Themen, auf die der Dozent<br />
großen Wert legte und über die er ausgiebig<br />
referierte, waren die Klangphilosophie,<br />
die symphonische Artikulation, die Sitzordnung<br />
der Musiker, Probengestaltung,<br />
Stimmung, Intonation und die Probenpädagogik.<br />
Auch die Info-Splitter bzw. Referate<br />
von Thomas Ludescher zu Themen<br />
wie Partiturstudium, Probenvorbereitung,<br />
Probenmethodik und Dirigiertechnik waren<br />
sehr interessant und lehrreich.<br />
Nach diesen sehr intensiven Tagen<br />
konnten alle Teilnehmer mit einem Rucksack<br />
voller Ideen, Anregungen, Tipps, Veränderungen<br />
und vor allem mit viel Motivation<br />
nach Hause zurückkehren und alles<br />
Schritt für Schritt an der eigenen Kapelle<br />
ausprobieren bzw. umsetzen. Auch für uns<br />
war diese Woche eine sehr große Bereicherung.<br />
Wir bedanken uns sehr herzlich<br />
beim Vorstand des Verbandes Südtiroler<br />
Musikkapellen, der uns die Teilnahme an<br />
diesem Meisterkurs ermöglicht hat.<br />
Joachim Schwingshackl und<br />
Markus Müller<br />
48<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Seit nunmehr drei Jahren gibt es am Bozner<br />
Konservatorium Claudio Monteverdi ein<br />
Studium für Blasorchesterdirektion. Geleitet<br />
wird dieses vom oberösterreichischen Komponisten<br />
und Dirigenten Thomas Doss, der<br />
sich in besonderer Weise darum bemüht,<br />
den Studenten Praxiswissen zu vermitteln.<br />
Praxiswissen auf höchstem Niveau konnten<br />
sich die Studenten kürzlich bei einem Besuch<br />
in Leipzig holen. Vier Tage lang hatten<br />
die Nachwuchsdirigenten die einzigartige<br />
Möglichkeit, mit der Sächsischen Bläserphilharmonie<br />
zu proben.<br />
Das bis heute einzige professionelle Kulturorchester<br />
Deutschlands in ausschließlicher<br />
Bläserbesetzung wurde 1950 unter<br />
dem Namen „Rundfunk-Blasorchester<br />
Leipzig“ gegründet und war insgesamt 41<br />
Jahre für den örtlichen Rundfunksender<br />
tätig. In dieser Zeit machten nicht nur die<br />
unzähligen Rundfunk- und Fernsehsendungen,<br />
sondern auch und vor allem der<br />
unverwechselbare Klang das Orchester<br />
über die Landesgrenzen hinaus bekannt<br />
und beliebt. Um seine sinfonischen Potenziale<br />
und die künstlerische Qualität<br />
zukünftig verstärkt betonen zu können,<br />
nennt sich der Klangkörper seit 2010 Sächsische<br />
Bläserphilharmonie.<br />
Zehn Musikstudenten machten sich gemeinsam<br />
im Auto auf den weiten Weg nach<br />
Leipzig. Bestens von Thomas Doss und für<br />
sich selber vorbereitet, fieberten sie der Arbeit<br />
mit dem professionellen Blasorchester<br />
entgegen. Jeden Tag von 9.30 Uhr bis<br />
15.30 Uhr hatten sie die Möglichkeit, mit<br />
dem Orchester zu proben. Gearbeitet wurde<br />
fast nur musikalisch, feinste Nuancen, auf<br />
Thomas Doss begleitete mit akribischem<br />
Auge die Musikstudenten bei der Probe<br />
mit der Sächsischen Bläserphilharmonie<br />
- im Bild mit Stefanie Menz, eine der<br />
zehn Studenten des Studiengangs für<br />
Blasorchesterdirektion am Bozner Konservatorium.<br />
Quer durch Stile und<br />
Epochen<br />
Südtiroler Musikstudenten zu Besuch bei der<br />
Sächsischen Bläserphilharmonie in Leipzig<br />
Die Südtiroler Dirigerschüler mit der Sächsischen Bläserphilharmonie – Thomas Doss<br />
(Zweiter von rechts) und Verbandskapellmeister Sigisbert Mutschlechner, selbst Student<br />
(Zweiter von links)<br />
die man in einem Amateurblasorchester<br />
keine Rücksicht nehmen kann, wurden<br />
herausgearbeitet. Den Studenten imponierte<br />
besonders die unglaubliche Geduld,<br />
die die Berufsmusiker an den Tag legten.<br />
Ruhig und besonnen führten sie die Anweisungen<br />
der Dirigierschüler aus und blieben<br />
bis zur letzten Sekunde konzentriert<br />
und fair. Auch wenn Thomas Doss eingriff<br />
und es zum zwanzigsten Mal hieß „Da<br />
capo, bitte“.<br />
Von der wunderbaren Stadt Leipzig mit<br />
ihrer phänomenalen Architektur bekamen<br />
die Workshop-Teilnehmer nicht allzu viel<br />
mit. Am Abend hieß es, sich auf den nächsten<br />
Tag vorzubereiten und früh schlafen zu<br />
gehen, damit man ausgeruht in die nächste<br />
Probenphase starten konnte.<br />
Geprobt wurden unter anderem die 4.<br />
Sinfonie von Alfred Reed, die „Carmen-<br />
Suite“ von Maurice Ravel, „Vesuvius“ von<br />
Frank Tichelli, „Eine Eine Nacht in Venedig“<br />
von Johann Strauss, „Papillion“ von<br />
Jerry Goldsmith und „Images of a City“<br />
von Franco Cesarini. Quer durch Stile und<br />
Epochen wurde geprobt, was für die jungen<br />
Dirigenten nicht immer ganz einfach<br />
war. Jede Zeit, jede Musikrichtung hat<br />
ihre Schwerpunkte. Dynamik, Rhythmus,<br />
Klangfarben und Probenmethodik waren<br />
wichtige Themen.<br />
Die einzigartige Möglichkeit, mit einem<br />
Profi-Blasorchester zu arbeiten, hat die<br />
Teilnehmer einen großen Schritt in Richtung<br />
eigenständige Arbeit am Dirigentenpult<br />
weiter gebracht. Ermöglicht wurde<br />
dieser Workshop durch die Unterstützung<br />
des Konservatoriums Claudio Monteverdi<br />
und durch den persönlichen Einsatz von<br />
Thomas Doss. Ihnen sei an dieser Stelle<br />
herzlich gedankt.<br />
Sigisbert Mutschlechner im Namen<br />
aller Studenten am Konservatorium<br />
Claudio Monteverdi<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 49
Blasmusik International<br />
Weitermachen trotz Finanzkrise<br />
Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen<br />
Bálint Buszsás László Kreisz László Szax Josef Fazekas Peter Schweininger<br />
Linda Gaspar und Anita Molnar Breiter<br />
Die neue Kirchenmusiksektion<br />
Die neuen Gesichter im Landesrat der ungarndeutschen Chöre,<br />
Kapellen und Tanzgruppen<br />
Am 23. März dieses Jahres traf sich der<br />
Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen<br />
und Tanzgruppen im Haus Leimen in<br />
Maan zur diesjährigen Vollversammlung. Als<br />
Hauptpunkt stand auf der Tagesordnung die<br />
Neuwahl des Vorstandes.<br />
Nachdem sich Franz Heilig nach 12<br />
Jahren nicht mehr der Wiederwahl stellte,<br />
wurde ein neuer Vorsitzender gewählt, und<br />
zwar in der Person des Bürgermeisters von<br />
Taks/Taksony, László Kreisz.<br />
Die Blasmusiksektion leitet in den kommenden<br />
vier Jahren der aus Kleinturwall<br />
stammende Bálint Buzás, Stellvertreter wurden<br />
Josef Fazekas und Johann Hahn. Die<br />
Teilsektion Schwabenkapellen leitet László<br />
Kreisz weiter, ebenso wie Stefan Geiger, der<br />
für die Harmonikasektion verantwortlich ist.<br />
Als Vorsitzender der Chorsektion wurde<br />
wiederum Franz Kreisz bestätigt und zum<br />
Leiter der Jugendsektion wurde Peter<br />
Schweininger bestimmt.<br />
DerVorsitz in der Kirchenmusiksektion<br />
wurde Herr László Szax aus Tscholnok/Csolnok<br />
übertragen, während Gábor Agárdi in<br />
den nächsten vier Jahren die Tanzsektion<br />
leiten wird. Die Vollversammlung des Landesrates<br />
legte auch das Jahresprogramm<br />
<strong>2013</strong> fest. Dabei wird es keine großen Abweichungen<br />
von den bisherigen Strategien<br />
geben, die Landesfestivals und die Fortbildungsmaßnahmen<br />
werden je nach Möglichkeit<br />
nach dem bisherigen Prinzip stattfinden.<br />
Daran soll nach den Wünschen des<br />
wiedergewählten Vorsitzenden auch die Finanzkrise<br />
nichts ändern. Die Zahl der im<br />
Landesrat registrierten Gruppen ist etwas<br />
weniger geworden, dennoch leben der<br />
Landesrat und das ungarndeutsche Kulturleben<br />
hauptsächlich von der selbstlosen<br />
Aktivität seiner Mitglieder. Erfreulich sind<br />
die vielen jungen Gesichter, die man seit<br />
geraumer Zeit nicht nur in den Gruppen,<br />
sondern auch unter den Mitgliedern der<br />
Vollversammlung sieht.<br />
Mit der Ernennung von Franz Heilig<br />
zum Ehrenvorsitzenden als Dank für dessen<br />
Einsatz zum Wohle der Ungarndeutschen<br />
fand die Vollversammlung einen<br />
würdigen Abschluss.<br />
Manfred Mayrhofer<br />
50<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Kritisch hingehört<br />
Blasmusik<br />
Naturnser überzeugen mit<br />
heißen Rhythmen<br />
Frühjahrskonzert der Musikkapelle Naturns<br />
Feurig mediterran gab sich die Musikkapelle Naturns beim diesjährigen Frühjahrskonzert.<br />
Am 16. März lud die Musikkapelle Naturns<br />
zum traditionellen Frühjahrskonzert,<br />
um das zaghafte Frühlingserwachen der Natur<br />
musikalisch willkommen zu heißen. Bereits<br />
zum dritten Mal stand Dietmar Rainer<br />
der Musikkapelle als Dirigent vor.<br />
Dass der Kapellmeister und seine Truppe<br />
sehr gut harmonieren, merkte man bereits<br />
bei den Anfangstakten der Toccata aus der<br />
„Suite Gothique“ von Leon Boëllmann, die<br />
besonders das Holzregister forderte. Im ersten<br />
Teil des Konzerts, der Werke aus dem<br />
19. Jahrhundert aufgriff, durfte das Publikum<br />
etwa in Johannes Brahms' „Akademischer<br />
Festouvertüre“ den voluminösen<br />
Klangkörper der Kapelle im Tutti genießen<br />
– bemerkenswert die technischen Leistungen<br />
aber auch bei den dezenten Pianostellen,<br />
die die große Kapelle scheinbar mühelos<br />
beherrschte.<br />
Der zweite Konzertteil war ganz den lateinamerikanischen<br />
und mediterranen, feurigen<br />
Stimmungen verschrieben. „Hispaniola“<br />
von Jan de Haan beschreibt die Reise<br />
des großen Kolumbus. Auf die Reisevorbereitungen,<br />
toll vertont mit dem spanischen<br />
„Must-Have-Instrument“, den Kastagnetten,<br />
folgt eine gefährliche Fahrt, in der vor<br />
allem das Blech die Stimmung vorgibt, bis<br />
endlich die Schiffsglocke das lang erwartete<br />
„Land in Sicht!“ und Erleichterung mit zum<br />
Teil hymnisch-preisenden Melodien bringt.<br />
Anspruchsvolle Werke<br />
Auf diese berühmt gewordene europäische<br />
Amerikareise folgte ein wahrlich rasantes<br />
Werk von Victoriano Valencia Rincon.<br />
„Territorios Norte“ ist eine glänzende<br />
Anhäufung aller mit Lateinamerika verbundenen<br />
Stereotypen – feurig, heiß und<br />
rhythmisch. Die vielen, teils ungewohnten<br />
Taktarten und –wechsel brachten die Musikkapelle<br />
Naturns so richtig ins Schwitzen,<br />
ohne dass sie jedoch an Leichtigkeit<br />
ihres Spiels einbüßte.<br />
Zum musikalischen Stierkampf rief Manuel<br />
Tumler im „La Virgen De La Macarena“<br />
von Bernardino Monterde. Der Torero überzeugte<br />
das Publikum mit seinen sehr sauberen<br />
und klaren Trompetensignalen – der<br />
Applaus nach diesem Stück bezeugte die<br />
große Bewunderung der Zuhörer, die auch<br />
nach dem Schlussstück „Galileo“ von Thomas<br />
Doss nicht abbrach. Fazit des Abends:<br />
Anspruchsvolle Werke, dargeboten von einer<br />
technisch und musikalisch sehr ausgereiften<br />
Kapelle, mit einem Kapellmeister<br />
voller Tatendrang und Mut an der Spitze.<br />
Julia Tapfer<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 51
Kritisch hingehört<br />
„Höhepunkte der<br />
romantischen Musik“<br />
Frühjahrskonzert der Bürgerkapelle Brixen<br />
Die Bürgerkapelle Brixen begeisterte auch heuer wiederum mit ihrem Frühjahrskonzert.<br />
Ihr alljährlich stattfindendes Frühjahrskonzert<br />
hat die Bürgerkapelle Brixen heuer<br />
bereits auf den Samstag vor dem Palmsonntag<br />
gelegt und dabei wegen eines übergroßen<br />
Angebots an Musikveranstaltungen<br />
am selben Tag einen nicht ganz gefüllten<br />
Saal im Forum riskiert.<br />
Wer sich aber für dieses Konzert entschieden<br />
hatte, den erwarteten nicht nur<br />
gewohnt professionelle Darbietungen eines<br />
erstklassigen Klangkörpers, sondern dank<br />
der gelungenen Programmgestaltung auch<br />
„Höhepunkte der romantischen Musik“.<br />
Kapellmeister Hans Pircher hatte sich<br />
für Musik von Schostakowitsch, Rimsky-<br />
Korsakov, Liszt und Saint-Saens entschieden,<br />
ohne dabei auf die zwei Jahresregenten<br />
Richard Wagner und Giuseppe<br />
Verdi zu vergessen, die als Opernkomponisten<br />
die harmonischen Neuerungen der<br />
romantischen Epoche auf unterschiedliche<br />
Weise weiterentwickelt haben. Mit<br />
Richard Wagners Huldigungsmarsch in<br />
der Bearbeitung von Sigmund Goldhammer<br />
wurde das Programm eröffnet. Schon<br />
in den ersten Takten bot das Werk Gelegenheit<br />
zu weit ausholendem Gestus.<br />
Nach einem imposanten Crescendo, das<br />
durch ein straffes Dirigat in Zaum gehalten<br />
wurde, folgen musikantische Passagen,<br />
die immer wieder harmonische und dynamische<br />
Extreme aufblitzen lassen, welche<br />
zugleich Größe und Ohnmacht, Euphorie<br />
und Zerrissenheit symbolisieren.<br />
Mit der folgenden Festive Overture Op.<br />
96 von Dimitri Schostakowitsch, welche<br />
der Komponist zum 37. Jahrestag der Oktoberrevolution<br />
1954 geschrieben hatte,<br />
werden nach den Klarinetten abwechselnd<br />
alle anderen Register gefordert. In<br />
rhythmischer Stringenz und alternierend<br />
mit Tutti-Stellen steigern sich Tempo und<br />
Dynamik zu einem effektvollen Klangerlebnis,<br />
das rundum überzeugen kann.<br />
Mit dem Auftritt ihres Solo-Posaunisten<br />
Martin Psaier konnte die Bürgerkapelle bereits<br />
letztes Jahr einen Höhepunkt im Programm<br />
verzeichnen. In diesem Jahr fiel die<br />
Wahl auf das Konzert für Posaune von Nikolai<br />
Rimsky – Korsakov in der Bearbeitung<br />
von Walter Nallin. Ein prägnantes Hauptthema<br />
in aufsteigender Tonfolge schafft im<br />
ersten Satz unzählige Möglichkeiten zur<br />
variationsreichen Umspielung, in denen<br />
Psaier musikalisch souverän agiert und<br />
durch strahlende Tongebung besticht. Das<br />
Orchester nimmt die Aufgabe als Begleiter<br />
und harmonisches Fundament ernst,<br />
indem es sich in Zurückhaltung übt. Im<br />
zweiten Satz folgt auf ein kantables Motiv<br />
ein spritziges Marschthema mit volkstümlichem<br />
Charakter, die Kadenz nutzt Psaier<br />
zu einem virtuosen Höhenflug.<br />
Franz Liszts Ungarische Rhapsodie<br />
<strong>Nr</strong>.2 ist eine Bearbeitung für Blasmusik<br />
von Clark McAlister. Mit ihren melancholischen<br />
Zigeunerskalen, den accelerando<br />
– Tonfolgen und den Chardas- Rhythmen<br />
stellt sie für diese Besetzung eine besondere<br />
Herausforderung dar. Die präzise ausgearbeitete<br />
Interpretation und eine exzellente<br />
Klangkultur lassen das Werk wie eine<br />
Originalkomposition für symphonisches<br />
Blasorchester erscheinen.<br />
Bevor der Abend mit einem Konzertmarsch<br />
von Thomas Doss, dem Preludio<br />
aus dem ersten Akt von Verdis Traviata<br />
und den Symphonic Metamorphosis<br />
mit Themen aus der 3. Symphonie von<br />
Saint-Saens von Philip Sparke ausklingt,<br />
werden durch die Moderatorin Alexandra<br />
Erlacher die neuen Mitglieder der Kapelle<br />
vorgestellt und für das Percussion – Trio,<br />
bestehend aus Matthias Unterhofer, Fabian<br />
Huber und Tobias Gasser das Podium<br />
für ein ebenso effektvolles wie professionelles<br />
Intermezzo eröffnet. Hoch<br />
konzentriert und mit sichtlicher Begeisterung<br />
für das vielseitige Spektrum der<br />
Percussion-Instrumente entlocken sie<br />
dem Publikum mit ihrer Darbietung bewundernden<br />
Applaus.<br />
Nach einer lyrischen, formal gelegentlich<br />
etwas zerfließenden Bearbeitung von<br />
Themen aus der 3. Symphonie, die Philip<br />
Sparke für Blasorchester geschaffen<br />
hat, entlassen zwei Zugaben, darunter<br />
Rimsky Korsakovs bekannter Hummelflug<br />
ein durchwegs begeistertes Publikum<br />
in die beginnende Karwoche.<br />
Barbara Fuchs<br />
52<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Hommage an die<br />
„ungleichen Zwillinge“<br />
Osterkonzert der Musikkapelle Villnöß<br />
Ein Bild, das bald Geschichte ist - Toni Profanter am Dirigentenpult der Musikkapelle Villnöß<br />
Richard Wagner und Giuseppe Verdi, die<br />
„ungleichen Zwillinge“, standen ganz oben<br />
auf dem Programm des traditionellen Osterkonzertes<br />
der Musikkapelle Villnöß.<br />
Damit verneigen sich Kapellmeister Toni<br />
Profanter und seine rund 80-köpfige Musikkapelle<br />
vor den beiden Jahresregenten,<br />
die die Musikgeschichte wesentlich geformt<br />
und beeinflusst haben, deren Biografien<br />
und Charaktere wohl unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten.<br />
Mit imposanten Trompetenfanfaren wird<br />
der „Einzug König Heinrichs“ in Wagners<br />
„Lohengrin“ begleitet, das im Arrangement<br />
von Jonny Hartl ein Blasorchester allemal<br />
an seine Grenzen stoßen lässt. Ebenso faszinierend<br />
und unsterblich ist Verdis „Giovanna<br />
d'Arco“. Dem Kapellmeister gelingt<br />
es dabei, den italienischen Belcanto hörbar<br />
zu machen und den Solisten (Flöte, Klarinette,<br />
Oboe) einen herrlich kammermusikalischen<br />
Teppich auszulegen. Was vielleicht<br />
mancher im Publikum als krassen<br />
Stilbruch empfindet, scheint wohl ein musikalischer<br />
Glücksgriff: nach zwei Opernklassikern<br />
folgen zwei Klassiker der sinfonischen<br />
Blasmusik und vervollständigen<br />
damit den Hörgenuss. Mit dem harmonischen,<br />
lebendigen und fröhlichen „Hanover<br />
Festival“ vom Großmeister Philip<br />
Sparke zeigen die Villnösser einmal mehr,<br />
auf welch hohem Niveau ein ehrenamtliches<br />
Blasorchester musizieren kann –<br />
und das seit Jahrzehnten!<br />
Die „Overture to a new Age“ von Jan de<br />
Haan ist wohl programmatisch für diesen<br />
Konzertabend: es ist das letzte Osterkonzert,<br />
das Toni Profanter in Villnöß dirigiert,<br />
da er zum Jahresende den Villnösser Taktstock<br />
nach 30 Jahren abgibt. Seine Tochter<br />
Sonya dirigiert diese Ouvertüre, die förmlich<br />
von Hoffnung und Zuversicht in eine neue<br />
Zukunft sprüht und damit für die Musikkapelle<br />
den Auftakt in ein neues Zeitalter<br />
symbolisiert. Der zweite Konzertteil ist sehr<br />
gefällig konzipiert und serviert dem Publikum<br />
einen bunt gemischten musikalischen<br />
Querschnitt. Toni Profanter leitet mit dem<br />
bekannten Konzertmarsch „Einzug der Gladiatoren“<br />
von Julius Fučìk und dem kurzen<br />
und majestätischen Eröffnungsstück „Conzensus“<br />
von Jan Van der Roost über zu<br />
schwungvollen Melodien, für die er wiederum<br />
seiner Tochter den Taktstock übergibt.<br />
Swingende Melodien als Hommage an den<br />
Trompeter und Komponisten Harry James<br />
– Christian Psaier als Solotrompeter - und<br />
Ausschnitte aus dem erfolgreichen Webber-Musical<br />
„Cats“ begeistern die Zuhörer<br />
im ausverkauften Kultursaal.<br />
Als Zugabe präsentiert sich Leonhard<br />
Psaier am Xylophon mit Vittorio Montis<br />
„Csàrdàs“. Die zweite Zugabe, der Konzertmarsch<br />
„In Treue fest“ von Carl Teike,<br />
ist wohl ein musikalisches Versprechen<br />
des scheidenden Kapellmeisters, der in<br />
Südtirol insgeheim als „Marschkönig“ bezeichnet<br />
werden kann: seine Marschinterpretationen,<br />
aber auch seine Erfolge<br />
bei Marschmusikbewerben sind mittlerweile<br />
legendär!<br />
Stephan Niederegger<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 53
Kritisch hingehört<br />
Musikalische Höchstleistung<br />
mit vielen Überraschungen<br />
Brassband Wipptal begeistert mit Musikalität und Feingefühl<br />
Wieder einmal überzeugte die Brassband<br />
Wipptal im voll besetzen Stadtsaal von<br />
Sterzing mit einem hochwertigen Konzert.<br />
Der erste Teil des Konzertes wurde mit<br />
dem Stück „Pastime With Good Company“<br />
- ein Werk aus dem frühen 16. Jh.<br />
– unter der Leitung von Martin Gruber eröffnet.<br />
Gleich im Anschluss zeigten die<br />
zwei Euphoniumisten Markus Luhn und<br />
Paul Frick bei dem Werk „Euphoniums“<br />
ihr Können. Eine souveräne Leistung der<br />
zwei Solisten, die wunderbar miteinander<br />
harmonierten und bestätigten, dass „sich<br />
der eine in den höchsten Tonlagen pudelwohl<br />
fühlt und es für den anderen nie<br />
schnell genug gehen kann“, so die Worte<br />
der charmanten Moderatorin Eva Frick.<br />
Einen Höhepunkt erreichte das Konzert<br />
im ersten Teil sicherlich mit dem Werk<br />
„Light in the Darkness“, welches eine Herausforderung<br />
für Musikanten und Dirigenten<br />
darstellte. Mit diesem Werk erreichte<br />
die Brass Band Wipptal im letzten Jahr bei<br />
den European Championships im Rotterdam<br />
den dritten Platz. Leider war dieser<br />
Sieg von einem unangenehmen Ereignis<br />
überschattet, wurden doch vom Bus Instrumente<br />
in Wert von 17.000 Euro entwendet.<br />
Als letztes Stück des ersten Teiles<br />
erklang dann der schwungvolle Marsch<br />
„Jubilee“.<br />
Nach der Pause übernahm Gastdirigent<br />
Hannes Buchegger den Taktstock und<br />
Höchste Anforderungen an die Musiker<br />
und die Zuhörer stellte das Konzertprogramm<br />
der Brassband Wipptal.<br />
Eine bunte Palette musikalischer Überraschungen bot die Brassband Wipptal bei ihrem<br />
Konzert im Stadtsaal von Sterzing.<br />
eröffnete den zweiten Teil mit der „Glory<br />
Fanfare“ von Otto M. Schwarz, ein rhythmisches<br />
und zugleich rockiges Stück. Darauf<br />
erklang das Werk „Elgar Variations“,<br />
welches eigentlich nur von Brassbands<br />
der höchsten Liga gespielt wird. Es ist ein<br />
Stück, welches von den Spielern und auch<br />
vom Zuhörer alles an Konzentration abverlangt.<br />
„Aufgrund der Schwierigkeit des<br />
Stückes sollte man nicht zu kritisch sein“,<br />
so Hannes Buchegger, aber die Jungs (und<br />
ein Mädchen) haben die Herausforderung<br />
mit Bravour gemeistert. Die Komplexität<br />
des Stückes zeigte sich auch darin, dass<br />
Buchegger bei dem Werk die Partitur zu<br />
Hilfe nahm, was man von ihm nicht gewohnt<br />
ist. Nach diesem Stück zeigte der<br />
hervorragende Es-Kornettist Markus Kuen<br />
mit dem Solo-Stück „La Califfa“, dass man<br />
mit viel Musikalität und Feingefühl auch<br />
mit technisch leichter Literatur wunderschöne<br />
Musik zaubern kann. Buchegger<br />
rundete den zweiten Teil des Konzertes mit<br />
feurig spanischen und schließlich brasilianischen<br />
Melodien ab, bei denen nochmals<br />
alle Register ihr Können unter Beweis<br />
stellen konnten.<br />
Nach dem offiziellen Teil warteten einige<br />
Überraschungen auf das Publikum.<br />
Mit der ersten Zugabe wurde auf den Fasching<br />
im südamerikanischen Stil eingestimmt,<br />
wobei die Schlagzeuggruppe mit<br />
den typisch brasilianischen Straßenrhythmen<br />
im Vordergrund stand. Die Brassband<br />
zeigte diesmal, dass sie auch beim<br />
Singen eine gute Figur macht. Ein traditioneller<br />
Brassband Choral durfte auch<br />
nicht fehlen, dirigiert wiederum von Martin<br />
Gruber. Die Überraschungen nahmen<br />
kein Ende - so spielte die Brassband die<br />
dritte und letzte Zugabe ohne Dirigenten.<br />
Dabei erklangen wiederum jazzige Melodien<br />
aus Südamerika inklusive verschiedener<br />
Soloeinlagen von den Schlagzeugern<br />
mit selbstgebauten Schlagzeugutensilien.<br />
Ein großes Kompliment gebührt dieser<br />
Gruppe begeisterter Musiker für ihre hervorragende<br />
musikalische Leistung und das<br />
abwechslungsreiche Programm.<br />
Alberto Promberger<br />
54<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Ein Feuerwerk bekannter<br />
Melodien<br />
38. Georgikonzert der Musikkapelle St. Georgen<br />
Hans Mitterhofer dirigiert seit 18 Jahren die Musikkapelle St. Georgen.<br />
Sehr getragen und feierlich hat die „Jupiter<br />
Hymne“ von Gustav Holst das 38.<br />
Georgikonzert der Jergina Musikkapelle<br />
eingeläutet. Und dieser musikalischen Visitenkarte<br />
blieb die Kapelle auch im weiteren<br />
Verlauf des Konzertes treu.<br />
Kapellmeister Hans Mitterhofer, bereits<br />
seit 18 (!) Jahren am Dirigentenpult „seiner“<br />
Kapelle, ist bekannt für anspruchsvolle<br />
Konzertprogramme, die den Zuhörer<br />
herausfordern. Wohl auch deshalb<br />
überraschte das heurige Programm, das<br />
sehr unterhaltsam gewählt trotzdem auf<br />
hohem Niveau ein Feuerwerk bekannter<br />
Melodien entzündete.<br />
Mit orchestralem Klang, nuancenreichem<br />
Musizieren und kammermusikalischen<br />
Soli wurden die Ouvertüre zur<br />
„Leichten Kavallerie“ von Franz von Suppé<br />
und George Bizets „Carmen Suite“ präsentiert.<br />
Wenngleich der Klang des feu-<br />
rigen Kavallerie-Finales in der engen Theaterbühne<br />
eingekesselt blieb, so wird vor<br />
allem der zweite Satz der Carmen-Suite<br />
- das Zwischenspiel zum dritten Akt der<br />
Bizet-Oper - zu einem wahren Gänsehauterlebnis.<br />
Einmal mehr inszenierte der<br />
Kapellmeister seine hervorragenden Solisten<br />
gekonnt im Zusammenspiel mit der<br />
Harfe. Die schmissigen Marschrhythmen<br />
aus der Kriegsfilmparodie „1941“ können<br />
die Leidenschaft des Komponisten John<br />
Williams für Filmmusik nicht verbergen<br />
– müssen dies auch nicht. Mit transparentem<br />
Klang, rhythmischer Präzision,<br />
musikalischer Leichtigkeit und hörbarem<br />
Südstaaten-Flair zeigten die Jergina ihre<br />
Lust am Musizieren. Diese Leichtigkeit<br />
setzte sich auch in Steven Reinekes „Hopetown<br />
Holiday“ fort.<br />
Mit der „Bohemian Rhapsody“ in einem<br />
überzeugenden Arrangement von Phi-<br />
lip Sparke wagte sich die Musikkapelle<br />
an ein Musikgenre, das sich sehr gut für<br />
Blasmusiktranskriptionen eignet. Ob des<br />
sehr unterschiedlichen Instrumentariums<br />
werden den Musikanten jedoch alle spieltechnischen<br />
und klanglichen Nuancen<br />
abverlangt. Und auch diese Herausforderung<br />
gelang, ebenso wie der Ausflug<br />
in die phantasievolle Welt von Captain<br />
Jack Sparrow („Fluch der Karibik“). Der<br />
lockere und mit musikalischem Schwung<br />
gespielte Konzertmarsch „Kometenflug“<br />
von Alexander Pfluger rundete diesen gelungenen<br />
Konzertabend ab. Leider drifteten<br />
die drei Zugaben, eine Polka und<br />
zwei Märsche, auch ob des euphorisch<br />
mitklatschenden Publikums etwas in die<br />
Musikantenstadel-Ecke ab, was sich das<br />
zuvor dargebotene Konzertprogramm nicht<br />
verdient hatte.<br />
Stephan Niederegger<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 55
Kritisch hingehört<br />
Blasmusik mit vielen<br />
herausragenden Akzenten<br />
Josefikonzert der Bürgerkapelle St. Michael Eppan<br />
Kapellmeister<br />
Ralf Stefan Troger<br />
Mit den kräftigen Akkorden und aufregenden<br />
rhythmischen Einfällen des Eröffnungswerks<br />
„Go“ stimmten die Bürgerkapelle<br />
und ihr Kapellmeister Ralf Stefan<br />
Troger das Publikum ein.<br />
Genau und präzise wirkte das Zusammenspiel,<br />
gestützt auf das sichere, wenn<br />
auch recht dominante Schlagzeug. Das<br />
nächste Stück, „Villanelle für Horn“ von<br />
Paul Dukas, stellte an den Solisten Martin<br />
Fink hohe Ansprüche, forderte aber<br />
auch das Publikum. Die Begleitung ging<br />
sensibel auf den Solisten ein; vielleicht<br />
mit ein wenig zu viel Konzentration auf<br />
diesen, was etwas auf Kosten der Klangfülle,<br />
der Spannung und der Präzision in<br />
den schnellen Läufen ging.<br />
Philip Sparkes „The sunken village“<br />
erzählt vom Zusammentreffen zweier Extreme<br />
– einerseits choralartige, fromme<br />
Klänge, andererseits robuste Tanzmusik.<br />
Kapellmeister Troger hat augenscheinlich<br />
viel Zeit und Arbeit in die Interpretation<br />
dieses kleinen Meisterwerks gesteckt,<br />
deutliche Charakterwechsel und<br />
die Spiellaune der Bläser nahmen das<br />
Publikum in die erzählte Geschichte mit.<br />
Die Pause umrahmten der Marsch<br />
„Army of the Nile“, in dem Kenneth Alford<br />
Kraft und Aggressivität eines Feldzuges<br />
musikalisch eingefangen hat, und „Fortuna<br />
Imperatrix Mundi“, das Eröffnungsstück<br />
der „Carmina Burana“ von Carl Orff.<br />
In beiden Stücken verbanden die Musikanten<br />
Präzision mit gutem Klangausgleich,<br />
doch die letzte Schärfe, die unbedingte<br />
Aggressivität, die beide Stücke in<br />
bestimmten Abschnitten verlangen, war<br />
nicht zu hören. Zweifellos eine Folge des<br />
Bemühens um eine kultivierte Dynamik.<br />
Einen Höhepunkt des Konzertes stellte<br />
sicherlich die Bearbeitung des Musicals<br />
„Elisabeth“ dar: Nicht weniger als<br />
12 Ausschnitte des bekannten Bühnenwerks<br />
hatte der Kapellmeister zu einem<br />
Melodienreigen verbunden. Die einzelnen<br />
Teile wurden ausführlich durch die<br />
Sprecherin Kathrin Dellantonio erklärt, die<br />
heuer übrigens zum zehnten Mal durch<br />
das Programm führte.<br />
Besonders erfreulich war die Aufführung<br />
von Armin Koflers „Ålm“, mit der<br />
das Publikum auf eine musikalische<br />
Almwanderung eingeladen wurde, stimmungsvoll<br />
unterstützt durch einen passenden<br />
Film. Die Musiker nahmen das<br />
Dirigat Trogers flexibel auf, nur an einigen<br />
langsamen Stellen wäre ein genauerer<br />
Wechsel noch wirkungsvoller gewesen.<br />
Ein stabiler Klang und eine dem Charakter<br />
angemessene Dynamik brachten<br />
die schönen Ideen Koflers zur Geltung.<br />
Auf die „Muzikantum-Polka“ folgte der<br />
Dank des Kapellmeisters, u.a. an den<br />
Obmann Wilfried Bernard für sein zehntes<br />
„Dienstjahr“. Und es folgte ein wichtiger<br />
Wunsch: Dass die acht neu aufgenommenen<br />
Jungmusikanten noch lange<br />
Jahre des Musizierens anschließen und<br />
früher oder später zu „Alten Kameraden“<br />
werden mögen. Das Stichwort für die Zugabe<br />
war gegeben, mit dem bekannten<br />
Marsch von Carl Teike verabschiedete<br />
sich die Bürgerkapelle.<br />
Matthias Willeit<br />
56<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Vorschau<br />
Blasmusik<br />
71. Auflage des<br />
„Concertone“ in Cavalese<br />
Zusammentreffen der Musikkapellen der Talgemeinde Fleims<br />
Am Samstag, dem 6. Juli <strong>2013</strong>, veranstaltet<br />
die Banda Sociale di Cavalese<br />
die traditionelle Zusammenkunft aller Musikkapellen<br />
der Talgemeinde Fleims. Beginn<br />
der Festveranstaltung ist um 17 Uhr<br />
mit einem großen Umzug durch Cavalese.<br />
Der „Concertone“ der Musikkapellen<br />
des Fleimstales ist eine historische Veranstaltung,<br />
die jährlich in einer anderen<br />
Gemeinde, im Einzugsgebiet der „Magnifica<br />
Comunitá di Fiemme“, stattfindet.<br />
Die 71. Ausgabe, an der die Musikkapellen<br />
Truden, Molina di Fiemme,<br />
Cavalese, Tesero, Predazzo und Moena<br />
teilnehmen werden, wird von der Banda<br />
Sociale di Cavalese am Samstag, 6. Juli,<br />
organisiert. Die Veranstaltung beginnt um<br />
17 Uhr mit einem Umzug vom bischöflichen<br />
Palast über die Via Bronzetti zum<br />
Auditorium Micheletti des Pala Fiemme.<br />
Es werden dann an die dreihundert Musiker<br />
sein, die unter der Leitung der verschiedenen<br />
Kappellmeister auftreten und<br />
beim gemeinsamen Konzert folgendes<br />
Programm darbieten:<br />
➛ In Valdi Fiemme - dirigiert vom Kapellmeister<br />
Fabrizio Zanon<br />
➛ La Traviata - dirigiert vom Kapellmeister<br />
Fiorenzo Brigadoi<br />
➛ Der Waldsänger - dirigiert vom Kapellmeister<br />
Stephan Hanspeter<br />
➛ Folk Dances - dirigiert vom Kapellmeister<br />
Nicola Bighetti<br />
➛ Mein Heimatland - dirigiert vom Kapellmeister<br />
Stephan Hanspeter<br />
➛ Slovenia - dirigiert von der Kapellmeisterin<br />
Annarosa Pederiva<br />
➛ Voyage to the end of the Earth - dirigiert<br />
vom Kapellmeister Fabrizio Zanon<br />
➛ Inno al Trentino - dirigiert vom Kapellmeister<br />
Fiorenzo Brigadoi<br />
Nach dem Konzert organisiert die<br />
Banda Sociale di Cavalese, in Zusammenarbeit<br />
mit der Gemeinde Cavalese,<br />
Klangwolke in Cavalese – bei der 71. Auflage des “Concertone” steht das Fleimstal<br />
wieder im Zeichen der Blasmusik.<br />
einen musikalischen Abend mit der Musikgruppe<br />
„Da Blechhauf´n“ im Auditorium<br />
Micheletti des Pala Fiemme. Konzertbeginn<br />
der 7 Musiker ist um 21.15<br />
Uhr. Eigentlich dreht sich dabei alles ums<br />
Blechblasen. Durch zahlreiche Ausflüge<br />
in andere Genres des Entertainments wird<br />
das Vorhersehbare jedoch unvorhersehbar:<br />
Mit Ton, Wort, Tanz und G’Schau verzaubert<br />
„Da Blechhauf´n“ das traditionelle<br />
„Gebläse“ in ein Paradoxon.<br />
Dieser Auftritt ist der einzige ihrer Tournee<br />
in Italien und ist für alle zugänglich.<br />
Die Banda Sociale Cavalese sieht für alle<br />
Musiker aus dem Trentino und aus Südtriol<br />
einen Preisnachlass von 5 Euro vor,<br />
sofern diese die Tracht ihrer Musikkapelle<br />
tragen. Um weitere Informationen<br />
für die Reservierung der Tickets zu erhalten,<br />
wenden Sie sich bitte an Vaia Fabio<br />
(+39 340 2380192; fv1977@live.it).<br />
Hermann Stuppner,<br />
Obmann der MK Truden<br />
“Da Blechhauf'n” bietet Blasmusik auf<br />
hohem Niveau, einzigartig und schräg.<br />
Banda Sociale di Cavalese<br />
Piazza Verdi, 8 38033 Cavalese (TN)<br />
Präsident Matteo Zendron<br />
Handynummer: +39 340 26<strong>2013</strong>0<br />
E-mail: presidente@banda-cavalese.it<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 57
Zur Person<br />
„Ein Vereinsobmann sollte in<br />
erster Linie Vorbild sein“<br />
Manfred Horrer, Obmann der Bürgerkapelle Schlanders<br />
Kurzbiografie<br />
Obmann Manfred Horrer blickt teils mit<br />
Sorge, teils hoffnungsvoll in die Zukunft.<br />
Manfred Horrer: Am 29. März 1963 wurde ich als ältestes von sieben Geschwistern<br />
in Schlanders geboren. Meine Kindheit und Ausbildungszeit verbrachte ich bis zum<br />
Erlernen meines Berufes als bautechnischer Zeichner in meinem Heimatdorf Schlanders.<br />
Meine berufliche Ausbildung absolvierte ich in Graz. Nach der Ausübung meines<br />
Berufes in einem technischen Büro in Latsch wechselte ich vor dreißig Jahren zur Gemeinde<br />
Schlanders, wo ich seither als Beamter und Gemeindetechniker im Bauamt<br />
arbeite. Seit 28 Jahren bin ich mit meiner Frau Christine verheiratet und Vater von vier<br />
Kindern zwischen 14 und 29 Jahren.<br />
Meine musikalische Laufbahn begann 1977 bei der Bürgerkapelle Schlanders auf<br />
dem Tenorhorn-Euphonium. Seit dem Jahre 1993 bekleide ich das Amt des Obmannes<br />
der Bürgerkapelle Schlanders und war bereits vorher Mitglied im Ausschuss als Jugendleiter<br />
und Kassier. Im Jahre 1992 habe ich außerdem als Kapellmeister die Musikkapelle<br />
Goldrain/Morter übernommen, bei der ich fünf Jahre lang tätig war. Weitere<br />
zwei Jahre hatte ich die musikalische Leitung der Musikkapelle Tarsch inne. Seit dem<br />
Jahre 2002 leite ich als Kapellmeister die Musikkapelle Martell. Im Jahre 1992 wurde<br />
ich zudem in den Bezirksausschuss des VSM-Bezirkes Schlanders gewählt und bekleidete<br />
dort neun Jahre lang die Funktion des Schriftführers und Kassiers. Seit dem Jahre<br />
2002 übe ich nun das Amt des Bezirksobmannes des VSM-Bezirkes Schlanders aus.<br />
<strong>KulturFenster</strong>: Haben Sie in Ihrer Familie<br />
musikalische Wurzeln?<br />
Manfred Horrer: Nein eigentlich nicht. Unsere<br />
Eltern haben aber den Grundstein gelegt, indem<br />
sie mir und meinen Geschwistern eine<br />
musikalische Ausbildung ermöglichten. Insgesamt<br />
sind derzeit 14 Familienmitglieder<br />
(meine 5 Brüder und ich – 3 meiner Kinder<br />
und 5 meiner Neffen und Nichten) Mitglied<br />
der Bürgerkapelle Schlanders<br />
KF: Wer ist Ihr Vorbild?<br />
M. Horrer: Meine Eltern – sie haben uns<br />
alle Werte vorgelebt, die für uns Kinder im<br />
Leben wichtig waren bzw. sind.<br />
KF: Welche Charakterzüge schätzen Sie bei<br />
Ihren Mitmenschen am meisten?<br />
M. Horrer: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Ausdauer<br />
und Willenskraft.<br />
KF: Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />
M. Horrer: Paolo Coelho<br />
KF: Ihr Lieblingsmaler?<br />
M. Horrer: Karl Grasser<br />
KF: Ihre Lieblingskomponisten?<br />
M. Horrer: Mozart, Strauß, Sparke, Reed<br />
und Barnes<br />
KF: Sollte ein Obmann einer Kapelle immer<br />
auch ein aktiver Musiker sein oder könnten<br />
Sie sich vorstellen, dass auch ein (musikalisch)<br />
inaktives Mitglied einen Verein führt?<br />
M. Horrer: Auf Grund meiner jahrelangen<br />
Erfahrung wage ich zu behaupten, dass<br />
der Obmann nicht nur ein/e aktive/r Musiker/in<br />
sein soll, sondern auch eine gute<br />
musikalische Ausbildung, im Idealfall auch<br />
eine Kapellmeisterausbildung haben soll.<br />
Der Obmann einer Musikkapelle soll nicht<br />
nur die organisatorischen, sondern auch<br />
die musikalischen Aufgaben des Vereines<br />
verstehen, dann funktioniert die Zusammenarbeit<br />
mit dem musikalischen Leiter<br />
der Kapelle viel besser und es entsteht weniger<br />
Konkurrenzdenken.<br />
KF: Über welche Eigenschaften sollte ein<br />
Vereinsobmann verfügen?<br />
M. Horrer: Ein Vereinsobmann sollte in<br />
erster Linie Vorbild sein. Zudem sollte er<br />
eine hohe Verantwortungsbereitschaft besitzen<br />
und gut mit Menschen umgehen<br />
können. Er kann ruhig auch erfolgsorientiert<br />
als Gestalter und Führungsperson<br />
in Erscheinung treten, immer darauf bedacht,<br />
im Sinne der Musik und der Kameradschaft<br />
zu handeln.<br />
KF: Wie würden Sie als Obmann Ihren Führungsstil<br />
bezeichnen?<br />
M. Horrer: Über sich selbst sollte man<br />
nicht urteilen, da müssten Sie eigentlich<br />
meine Musikerkolleginnen und -kollegen<br />
und meine Funktionärskolleginnen und<br />
-kollegen befragen.<br />
Anlässlich meiner 20-jährigen Obmannschaft<br />
bescheinigte man mir bei der Laudatio<br />
eine kompetente, umsichtige und<br />
hingebungsvolle Vereinsführung.<br />
KF: Was war als Vereinsvorstand Ihr bisher<br />
positivstes Erlebnis?<br />
M. Horrer: Als Obmann freue ich mich,<br />
wenn ich jedes Jahr aufs Neue miterleben<br />
kann, wie die Bürgerkapelle Schlanders<br />
stetig wächst und sich in musikalischer<br />
Hinsicht weiterentwickelt und dass<br />
es junge Menschen gibt, die diese Herausforderung<br />
„Bürgerkapelle Schlanders“ suchen<br />
und bereit sind, diese Entwicklung<br />
mit uns mitzugehen.<br />
58<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />
meisten gelernt?<br />
M. Horrer: Man sollte mit dem musikalischen<br />
Leiter immer einen gemeinsamen<br />
Weg suchen und finden und den dann<br />
gemeinsam mit dem Vorstand und den<br />
Mitgliedern verfolgen, ansonsten ist über<br />
kurz oder lang der Konflikt im Verein vorprogrammiert.<br />
In jungen Jahren war ich<br />
vielleicht zu wenig kompromissbereit.<br />
KF: Was war Ihr größter Erfolg als Obmann<br />
bzw. Vorstandsmitglied?<br />
M. Horrer: Da möchte ich mich nicht<br />
auf einzelne Erfolge festlegen. Es ist für<br />
mich einfach eine besondere Genugtuung,<br />
mit meinem Bruder Georg für die<br />
Blasmusikszene in der westlichen Landeshälfte<br />
Südtirols viel bewegt zu haben.<br />
KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />
Sie sich gerne zurück?<br />
M. Horrer: International gesehen erinnere<br />
ich mich gerne an die Teilnahme am österreichischen<br />
Blasmusikfest in Wien, an<br />
die Wertungsspiele in Brünn und an das<br />
Gemeinschaftskonzert mit dem Werksorchester<br />
Bayer Leverkusen, aber auch an<br />
die Kapellmeisterseminare auf Schloss<br />
Zeilern/Österreich und verschiedene andere<br />
Fortbildungsseminare als Kapellmeister<br />
in Österreich und Deutschland unter<br />
der Leitung von Prof. Maurice Hamers.<br />
KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis?<br />
M. Horrer: Mein bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis war 2009 der Besuch<br />
des WMC in Kerkrade-Holland, wo<br />
ich das Glück hatte, die Sieger dieses<br />
Wettbewerbs live mit zu erleben.<br />
KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für<br />
die Zukunft der Blasmusikszene?<br />
M. Horrer: Da gibt es zum einen die Sorge,<br />
dass durch verschiedene neue eingetretene<br />
Rahmenbedingungen vor allem in<br />
der Schulausbildung, aber auch durch<br />
die Veränderungen in der Südtiroler Gesellschaft,<br />
die Zukunft der Blasmusik in<br />
unserem Lande Schaden davon tragen<br />
könnte, und zum anderem die Hoffnung<br />
und der Wunsch, dass wir gemeinsam mit<br />
der Politik, dem Verband und den Schulen<br />
eine Lösung finden, dem entgegen<br />
wirken zu können, damit die Blasmusik<br />
in unserem Lande weiterhin diesen hohen<br />
Stellenwert inne haben kann wie bisher.<br />
Die Weichen hierfür wurden bereits<br />
hoffnungsvoll gestellt. Nun gilt es diese<br />
weiterhin auszubauen und sich nicht wieder<br />
einen Schritt rückwärts zu bewegen.<br />
Interview: Joachim Buch<br />
Josef Oberschmied,<br />
ein Vollblutmusiker<br />
Zum Ehrenkapellmeister der Musikkapelle<br />
Reischach ernannt<br />
Josef Oberschmied bei seiner Ernennung zum Ehrenkapellmeister der Musikkapelle<br />
Reischach – im Bild mit seinem Nachfolger Pepi Fauster<br />
Im ganzen Pustertal und besonders im<br />
Raum Bruneck ist Josef Oberschmied bestens<br />
bekannt: als Musikant, Musiklehrer,<br />
Kapellmeister, als tatkräftiger Mitarbeiter<br />
im Verband Südtiroler Musikkapellen VSM.<br />
Der im Jahr 1941 in Bruneck geborene<br />
Josef Oberschmied begann seine musikalische<br />
Karriere bereits in jungen Jahren.<br />
Am „Josefitag“ des Jahres 1955 hatte er<br />
als junger Klarinettist seine erste Ausrückung<br />
mit der Musikkapelle Reischach.<br />
Vier Jahre später schon wurde er in<br />
deren Ausschuss berufen und diese<br />
Mitgliedschaft blieb ihm bis 2012 erhalten.<br />
Von 1968 bis 1999 war Josef<br />
Oberschmied im Verband Südtiroler<br />
Musikkapellen tätig, vor allem im Bezirk<br />
Bruneck und in verschiedenen Funktionen,<br />
angefangen vom Jugendleiter-<br />
Stellvertreter bis hin zum Bezirkskapellmeister.<br />
Daneben war er von 1969 bis<br />
1991 auch als Lehrer an der Musikschule<br />
Bruneck tätig. „Der Seppl“ war (und ist<br />
es wohl auch heute noch) ein äußerst<br />
eifriger Arbeiter im „Weinberg der Musik“<br />
und als solcher im ganzen Tal und<br />
darüber hinaus sehr geschätzt. Ganz besonders<br />
verbunden fühlt(e) er sich immer<br />
mit der Musikkapelle Reischach. Für<br />
seine 50-jährige Tätigkeit im Verein wurde<br />
er im Jahr 2005 vom Verband der Musikkapellen<br />
VSM geehrt und anlässlich des<br />
heurigen Frühjahrskonzertes wurde er zu<br />
ihrem Ehrenkapellmeister ernannt. Im Gedenkjahr<br />
2009 wurde ihm zudem die Verdienstmedaille<br />
des Landes Tirol für seine<br />
„herausragende Arbeit für das Musikwesen<br />
unseres Landes“ verliehen.<br />
Josef Oberschmied hat im Laufe seiner Kapellmeister-<br />
Karriere verschiedene Musikkapellen<br />
geleitet:<br />
1972 – 1981 Musikkapelle St. Georgen<br />
1982 – 1987 Musikkapelle Reischach<br />
1987 – 2003 Bürgerkapelle Bruneck<br />
2007 – 2008 Musikkapelle Percha<br />
1991 – 2012 Musikkapelle Reischach<br />
Viel Gesundheit und weiterhin Freude an<br />
der Musik sei ihm auch von dieser Stelle<br />
aus gewünscht<br />
MK Reischach<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 59
Komponisten im Porträt<br />
Mit Blasmusik durch die EU<br />
Komponisten aus den EU-Ländern – 4. Teil<br />
Joachim Buch stellt in einer neuen Artikelserie die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union „blasmusikalisch“ vor;<br />
diesmal sind Dänemark und Estland an der Reihe.<br />
(7) Dänemark – Søren Hyldgaard<br />
Søren<br />
Hyldgaard<br />
Land<br />
Fläche<br />
Einwohner<br />
Hauptstadt<br />
Dänemark<br />
43.094 km² (Kernland)<br />
5.475.791 (Kernland)<br />
Kopenhagen<br />
Die Blasmusik-Karriere des 1962 geborenen<br />
Søren Hyldgaard verlief zwar nicht wie<br />
im Märchen, stand aber zunächst im Zeichen<br />
eines berühmten Märchenautors. Mit<br />
der sechssätzigen „Hans Christian Andersen-Suite“,<br />
die bei der WASBE-Konferenz<br />
1997 in Schladming erstmals vor einem internationalen<br />
Publikum gespielt wurde, gelang<br />
ihm auch im Ausland der Durchbruch.<br />
Hyldgaard ist in einem musikalischen<br />
Elternhaus aufgewachsen. „Mein Vater<br />
spielte Kontrabass in einer Jazzband und<br />
es waren auch immer verschiedene Gitarren<br />
verfügbar.“ Ihn selbst habe es jedoch<br />
mehr zu den Tasteninstrumenten hingezogen.<br />
„Ich war immer ein Melodiemensch.“<br />
Aber Søren wurde nicht nur von den<br />
musikalischen Vorlieben des Vaters beeinflusst.<br />
Für die privaten Filme, die er damals<br />
im Super-8-Format gedreht hat, suchte er<br />
schon früh passende Musik zur Vertonung<br />
aus. So wuchs nach und nach auch sein<br />
Interesse für Filmmusik.<br />
Der erste Soundtrack, der ihn restlos begeisterte,<br />
gehörte zu einem frühen amerikanischen<br />
Tonfilm. Schon mit zehn Jahren<br />
sah er „Frankensteins Braut“ aus dem Jahr<br />
1935, dessen Musik vom deutschen Immigranten<br />
Franz Waxmann stammte. „Die<br />
wurde damals noch live im Studio von einem<br />
Sinfonieorchester eingespielt.“ In seinen eigenen<br />
Filmmusiken blieb Hyldgaard dem<br />
damaligen Prinzip treu und setzte in einer<br />
Zeit, in der Filmmusik immer mehr von Synthesizer-Klängen<br />
dominiert wurde, weiterhin<br />
auf „echte“ Instrumente. Die meisten<br />
der aktuellen Filmmusiken spielte bis heute<br />
das Philharmonische Orchester Prag ein,<br />
mit dem Hyldgaard seit den frühen neunziger<br />
Jahren zusammenarbeitet.<br />
Als Komponist ist Hyldgaard weitgehend<br />
Autodidakt, sieht man vom Besuch einiger<br />
Theorieklassen bei renommierten Musikern<br />
ab. Jens-Bjørn Larsen, bis heute einer der<br />
besten dänischen Tubisten, erschloss ihm<br />
ein neues kompositorisches Arbeitsfeld, indem<br />
er ihn anregte, auch für Blasorchester<br />
zu komponieren. Seine Filmmusik würde<br />
Larsens Meinung nach auch in dieser Besetzung<br />
gut klingen. Ende der achtziger<br />
Jahre hatte Hyldgaard den ersten Kontakt<br />
mit Jørgen Misser Jensen, dem Dirigenten<br />
der Rødovre Concert Band, die bis heute<br />
das führende Blasorchester Dänemarks ist.<br />
Es entstand die eingangs erwähnte „Hans<br />
Christian Andersen Suite“ mit den Sätzen<br />
„Der edle Dichter“ – „Mit dem Zug durch Europa“<br />
– „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“<br />
– „Konstantinopel“ – „Ein Traumwalzer“<br />
– „Das Feuerzeug“. Der Kontakt<br />
zu seinem Freund und Verleger Johan de<br />
Meij entstand ebenfalls über die Rødovre<br />
Concert Band. De Meij war in den frühen<br />
neunziger Jahren dort zu Gast, um seine<br />
damals noch neue Sinfonie „Der Herr der<br />
Ringe“ zu dirigieren und hatte bis dahin<br />
noch nichts von Hyldgaard und seiner Musik<br />
gehört. „Er war fasziniert von der Andersen-Suite<br />
und bot mir an, meine Werke für<br />
Blasorchester in seinem Verlag Amstel Music<br />
herauszubringen“, erzählt Hyldgaard.<br />
Zu diesen weiteren Stücken gehörte auch<br />
„Maximum Overdrive“, das heute unter dem<br />
Titel „March Americana“ bekannt ist. Die Umbenennung<br />
sei auf Vorschlag von de Meij<br />
geschehen, so Hyldgaard, da es sich keinesfalls<br />
um ein „überdrehtes“ Stück, sondern<br />
um einen einzigartigen Marsch handeln<br />
würde.<br />
Die Rødovre Concert Band hat unter dem<br />
Titel „Borealis“ Hyldgaards Werke für Blasorchester<br />
als Verlagsproduktion von Amstel<br />
Music eingespielt. Neben den beiden<br />
erwähnten Stücken gehören dazu<br />
➛ „Rapsodia Borealis“ ein als „Nordische<br />
Rhapsodie“ bezeichnetes Solokonzert<br />
für den dänischen Posaunisten Jesper<br />
Juul Sørensen<br />
➛ „Surround Sound“, eine Übertragung der<br />
scheinbar von allen Seiten kommenden<br />
Musik im Kinosaal auf das Blasorchester;<br />
eine<br />
➛ „Bagatelle“ für Euphonium und Blasorchester;<br />
und die<br />
➛ „Tivoli Festival Overture“<br />
60<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
(8) Estland – Priit Raik<br />
Land<br />
Fläche<br />
Estland<br />
45.227 km²<br />
Einwohner 1.339.662<br />
Priit Raik<br />
Hauptstadt<br />
Tallinn<br />
Estland ist in der Musikwelt vor allem<br />
durch seine sangesfreudige Bevölkerung<br />
und demzufolge auch reichhaltige<br />
Chorszene berühmt. Aber auch bläserisch<br />
tut sich einiges, zumal nach der<br />
Wende in Osteuropa auch der Austausch<br />
mit Finnland intensiver wurde. Die hat<br />
auch der am 9. Juli 1948 geborene Priit<br />
Raik genutzt.<br />
Seine erste musikalische Ausbildung<br />
erhielt er von 1964 bis 1968 an der Musikhochschule<br />
in Tartu (dem früheren<br />
Dorpat), wo er Klarinette und Blasorchesterleitung<br />
studierte. Bereits als Student arbeitete<br />
er in der Musikabteilung des nationalen<br />
Rundfunksenders „Eesti Raadio“.<br />
1973 erwarb er ein Diplom in Blasorchesterleitung<br />
am Konservatorium der Hauptstadt<br />
Tallinn (heute: Musikakademie Estlands<br />
MAE) und schloss parallel dazu sein<br />
Kompositionsstudium bei Eugen Kapp und<br />
Anatoli Garsnek ab.<br />
Es folgte eine kurze Karriere bei der Militärmusik:<br />
Von 1973 bis 1982 dirigierte er<br />
das Marinemusikkorps in Tallinn, bevor<br />
er für acht Jahre als Lektor im Fach Blasorchesterleitung<br />
an der MAE arbeitete.<br />
Nach der Unabhängigkeit der baltischen<br />
Staaten siedelte Raik 1990 nach Finnland<br />
über und ließ sich in Pori, nahe der<br />
Südwestküste nieder. Am Palmgren-Konservatorium<br />
dieser Stadt, die gerne auch<br />
als „Jazzhauptstadt Finnlands“ bezeichnet<br />
wird, arbeitete er von 1992 bis zu seinem<br />
Tod am 27. Januar 2008 als Lektor<br />
für Musiktheorie.<br />
Kompositorisch hat sich Raik vor allem<br />
dem Blasorchester gewidmet. Von ihm<br />
liegen etwa 100 Kompositionen und Bearbeitungen<br />
vor. Seine stilistischen Einflüsse<br />
kommen sowohl von russischer<br />
als auch amerikanischer Musik. In seinem<br />
bekanntesten Werk „Kolme kappaletta<br />
puhallinorkesterille“ (Drei Stücke für<br />
Blasorchester; nähere Beschreibung siehe<br />
unten) kombiniert er traditionelle und moderne<br />
Stilmittel und hat für die Ausführenden<br />
einige rhythmische Herausforderungen<br />
parat.<br />
Werkbeschreibung:<br />
Drei Stücke für Blasorchester<br />
Die einzelnen Sätze dieser Suite haben<br />
recht simple Überschriften (Marsch, Lied,<br />
Tanz), sind musikalisch jedoch mit einigen<br />
kleineren – und daher durchaus lösbaren<br />
– Schwierigkeiten gespickt.<br />
Schon das Tempo des eröffnenden Marsches<br />
(138 Viertel pro Minute) zeigt, dass<br />
außer den Bersaglieri niemand auf diese<br />
Musik wird marschieren können. Auf vergleichsweise<br />
simple Fanfarenmotive und<br />
Tonleiter-Kaskaden zur Eröffnung (Notenbeispiel<br />
1; NB: Alle Beispiele sind klingend<br />
notiert) folgen einige vertrackte synkopische<br />
Einwürfe in den Saxophonen und Posaunen<br />
(Notenbeispiel 2).<br />
Der Mittelsatz „Lied“ bietet wunderbare<br />
Gelegenheiten zur musikalischen Gestaltung<br />
(Ausgangsthema siehe Notenbeispiel<br />
3). Freunde romantischer Harmonien<br />
sollten sich hier sehr wohl fühlen.<br />
Der Finalsatz „Tanz“ zeigt, dass es rhythmisch<br />
vertrackte Volksmusik nicht nur in<br />
Bulgarien oder Griechenland gibt. Eine<br />
langsame Einleitung macht bereits mit<br />
dem Hauptthema (Notenbeispiel 4) bekannt.<br />
Man hat – quasi im Übetempo –<br />
als Musiker etwas Zeit, sich daran zu gewöhnen.<br />
Da der Tanz fast ausschließlich<br />
aus den Taktpaaren 3/4 und 3/8 besteht,<br />
kann man die Musik auf zwei verschiedene<br />
Arten dirigieren:<br />
a) Im 3/4-Takt jedes Viertel schlagen und<br />
den 3/8-Takt ganztaktig nehmen (wie<br />
im Wiener Walzer)<br />
b) Immer zwei Takte zusammenfassen und<br />
als 9/8-Takt mit den Akzenten 2+2+2+3<br />
auffassen<br />
Werke für Blasorchester (Auswahl)<br />
➛ „Brisk Parade“ *<br />
➛ „Hasty Start“ *<br />
➛ „Homely Melody“ *<br />
➛ „Kolme kappaletta puhallinorkesterille“<br />
(Drei Stücke für Blasorchester) **<br />
➛ „Kuuvalgel“ (Im Mondlicht) *<br />
➛ „Opening Music“ *<br />
➛ „Overture No. 2“ *<br />
* Erschienen im Verlag Editions Marc Reift<br />
(www.reift.ch; mit kurzen Demos auf der Website)<br />
** Erschienen im Verlag STM-Music / Tampere<br />
(auch zu beziehen über den Musikverlag<br />
Kliment: www.kliment.at)<br />
Notenbeispiel 1<br />
Notenbeispiel 2<br />
Notenbeispiel 3<br />
Notenbeispiel 4<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 61
Neues<br />
Wer Kapellmeister Georg Horrer kennt,<br />
der weiß um sein ständiges Streben nach<br />
neuer und unverbrauchter Blasmusikliteratur.<br />
Dieses Credo vertritt er nicht nur als<br />
Vinschger Bezirkskapellmeister, sondern<br />
lebt es in seiner mittlerweile über 20-jährigen<br />
Kapellmeistertätigkeit. Damit sind die<br />
Konzerte in Schlanders entsprechend beispielgebend<br />
und richtungsweisend für die<br />
Entwicklung der sinfonischen Blasmusik in<br />
Südtirol. Mittlerweile ist der Live-Mitschnitt<br />
seines Jubiläumskonzertes 2012 auf CD<br />
erschienen. Der Titel des Tonträgers ist dabei<br />
Programm: „A Long Mile – Unterwegs“.<br />
Schon der grandiose Auftakt mit dem „Choral<br />
zu einem feierlichen Anlass“ (A Choral<br />
for a Solemn Occasion) von Marc Van<br />
Delft nimmt vorweg, was den Zuhörer unterwegs<br />
auf dieser „langen Meile“ erwartet.<br />
Mit Ehrfurcht verneigt sich Kapellmeister<br />
Georg Horrer vor den großen Meistern,<br />
interpretiert ihre Musik partiturgetreu und<br />
macht damit jeden einzelnen Titel zum<br />
„A Long Mile – Unterwegs“<br />
Live-CD der Bürgerkapelle Schlanders<br />
Hörerlebnis. Abseits von oberflächlicher<br />
Musik und vielfach bedienten Klischees<br />
gelingt es, mit Neuem und Unverbrauchtem<br />
zu begeistern. Vier (!) der sieben Titel<br />
wurde bislang in Südtirol noch nie aufgeführt<br />
(„Richilde“-Ouvertüre von Gabriel<br />
Parès, „Vilabella“-Konzertmarsch von Williams<br />
Kenneth, „A-Long-Mile“-Ballade von<br />
Pavel Staněk und „Bushdance“ von Ralph<br />
Hultgren). Die Uraufführung der Fantasie<br />
„Miyamoto“ des jungen Schlagzeugers Simon<br />
Öggl und Alfred Reeds Tongemälde<br />
„Russian Christmas Music“, ein unumstrittener<br />
Klassiker der Blasorchesterliteratur,<br />
sowie „Melodia Blues“ (Peter Kleine<br />
Schaars) und der Marsch „Ungarns Kinder“<br />
(Emil Toft) ergänzen das Programm<br />
auf dem Tonträger. In Anlehnung an Leonard<br />
Bernstein muss die Musik nicht erklärt<br />
werden und steht für sich alleine da<br />
- der Zuhörer muss sie nur genießen. Und<br />
dazu gibt diese CD reichlich Gelegenheit!<br />
Der Tonträger ist über die Bürgerkapelle<br />
Schlanders erhältlich.<br />
Stephan Niederegger<br />
Cover der CD<br />
Seit der Gründung 2002 hat die international<br />
besetzte Bläserphilharmonie Mozarteum<br />
Salzburg mit ausgewählten Instrumentalisten<br />
und Absolventen des Mozarteums<br />
sowie Musikern führender Symphonieorchester<br />
18 grandiose Live-CD-Einspielungen<br />
vorzuweisen.<br />
Mit ihren viel umjubelten Neujahrskonzerten<br />
hat dieses renommierte sinfonische<br />
Bläserensemble einen „heiß begehrten Standard<br />
in der Salzburger Musiklandschaft“ gesetzt<br />
(Kronen Zeitung). Die Konzerte werden<br />
vom Publikum und den Kritikern regelmäßig<br />
als Hör- und Klangerlebnisse der besonderen<br />
Art gefeiert – nicht zuletzt dank der von<br />
Chefdirigent Hansjörg Angerer entwickelten<br />
typischen Charakteristik und Klangästhetik<br />
sowie der Programmgestaltung.<br />
Man muss immer vorsichtig sein im Umgang<br />
mit Superlativen. Man weiß ja schlichtweg<br />
nicht, was noch kommt, wenn man<br />
gerade das Beste, Größte, Schönste, Erfolgreichste<br />
angekündigt hat. Im diesem Fall<br />
neigt man schnell dazu, eine aktuelle CD als<br />
die beste zu loben – und prompt erscheint<br />
eine weitere. So geschehen zum zehnjährigen<br />
Bestehen dieses hervorragenden Ensembles.<br />
Nach dem Livemitschnitt des enthusiastisch<br />
gefeierten Neujahrskonzertes<br />
2012 unter dem Motto „Musikalische<br />
Schätze aus Russland und Wien“ ist kurz<br />
darauf die „Solistengala“ mit sechs bril-<br />
Bläserphilharmonie Mozarteum<br />
Salzburg im Doppelpack<br />
Hör- und Klangerlebnisse der besonderen Art auf CD<br />
lanten Live-Einspielungen aus dem Festspielhaus<br />
Salzburg erschienen, die von den<br />
Kritikern gar als „Olymp der Bläsersymphonik'“<br />
bezeichnet wird. Darin werden Werke<br />
für Soloinstrument und Blasorchester sowie<br />
ein Werk für die eher ungewöhnliche<br />
Kammermusikbesetzung Flöte, Bassklarinette<br />
und Tuba („Tre Sentimenti“ von Jan<br />
Van der Roost) und die beiden Uraufführungen<br />
„Scenes from lake of Constance“<br />
(Thomas Doss) und die Suite aus der Oper<br />
„Die Sennenpuppe“ (Ernst Ludwig Leitner)<br />
präsentiert. Nach dem Anhören dieser Tonträger<br />
fehlen einem nicht nur die Superlative,<br />
sondern die Worte!<br />
Die Tonträger sowie alle weiteren 16 CD-<br />
Einspielungen (allesamt Live-Mitschnitte)<br />
der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg<br />
sind über die Homepage des Orchesters<br />
erhältlich:<br />
(office@blaserphilharmonie-mozarteum.at –<br />
www.blaeserphilharmonie-mozarteum.at).<br />
Stephan Niederegger<br />
Cover der beiden Doppel-CDs<br />
62<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
„Summernight Rock – The Music of Manfred<br />
Schneider & Steve McMillan“<br />
Neue CD in memoriam Manfred Schneider<br />
Manfred Schneider<br />
CD-Cover „Summernight Rock“<br />
Der Komponist und Arrangeur Manfred<br />
Schneider, der auch unter dem Pseudonym<br />
Steve McMillan zahlreiche Werke veröffentlichte,<br />
wäre am 3. Mai dieses Jahres<br />
60 Jahre alt geworden. Leider verstarb<br />
Schneider 2008 viel zu früh im Alter von<br />
nur 55 Jahren.<br />
Der Musikverlag RUNDEL möchte Manfred<br />
Schneider ein musikalisches Denkmal<br />
setzen und hat anlässlich des 60. Geburtstages<br />
eine CD mit neuen Aufnahmen seiner<br />
Werke veröffentlicht. Die CD mit dem Titel<br />
„Summernight Rock – The Music of Manfred<br />
Schneider & Steve McMillan“ wurde<br />
vom Studio-Blasorchester „The Washington<br />
Winds“ unter der Leitung von Edward<br />
Petersen eingespielt und enthält 14 Titel.<br />
Im Musikverlag RUNDEL sind insgesamt<br />
mehr als 100 Kompositionen und<br />
Bearbeitungen für Blasorchester von Manfred<br />
Schneider erschienen. Ab Beginn der<br />
1980er Jahre prägte Schneider die Blasmusikszene<br />
mit seinem modernen Kompositionsstil<br />
und einem neuen Sound, den<br />
es zuvor für Blasorchester so nicht gegeben<br />
hatte. Zum Markenzeichen seiner kreativen<br />
und innovativen Originalkompositionen<br />
wurde der Blasorchester-Sound im<br />
Bigband-Stil. Neben feinen Konzertwerken<br />
entstanden auch meisterhafte Stücke für<br />
den gehobenen Unterhaltungsbereich, die<br />
oft von lateinamerikanischen Tänzen, wie<br />
zum Beispiel Mambo, Rumba und Samba<br />
oder auch von Rock, Pop und Swing inspiriert<br />
waren.<br />
Die Kompositionen von Manfred Schneider<br />
alias Steve McMillan sind zeitlos. Er<br />
wünschte sich, dass seine Werke mehr als<br />
„Eintagsfliegen“ sind und von den Blasorchestern<br />
über viele Jahre hinweg immer<br />
wieder gerne gespielt werden. Der Musikverlag<br />
RUNDEL möchte Manfred Schneiders<br />
Wunsch gerecht werden und zu dessen<br />
60. Geburtstag mit diesen neuen, zeitgemäßen<br />
Aufnahmen sein musikalisches<br />
Erbe weitertragen.<br />
Die neue CD „Summernight Rock“<br />
(RUNDEL CD No. 092) enthält folgende Titel:<br />
1. Prelude for Band (Konzertwerk)<br />
2. Bella Romantica (Ballade)<br />
3. Summernight Rock<br />
4. High Society (Overture in Rhythm)<br />
5. Young Life (Interplay)<br />
6. Viva Brasil (Mambo)<br />
7. Rock Opening<br />
8. La Esmeralda (Rumba)<br />
9. Countdown (Dixie-Marsch)<br />
10. Südseeträume (Samba)<br />
11. Rock ’86<br />
12. Time to Relax (Interplay)<br />
13. Sousa-Highlights (Medley)<br />
14. New Age Rock<br />
Weitere Informationen:<br />
➛ www.manfredschneider.info<br />
➛ www.rundel.de<br />
➛ www.rundel.at<br />
➛ www.rundel.ch<br />
➛ www.rundel.it<br />
➛ www.rundel.nl<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 63
Neues<br />
Zu der ansprechend gestalteten Notenausgabe<br />
des DVO-Verlages der „Gambrinus<br />
Messe“ von Gottfried Veit ist auch ein<br />
Tonträger, eingespielt vom Polizeiorchester<br />
Bayern im Bayerischen Rundfunk, erschienen.<br />
Dirigiert wurde das Polizeiorchester<br />
dabei von Franz Seitz-Götz.<br />
Der mit der Komposition beauftragte<br />
Ehrenlandeskapellmeister von Südtirol<br />
Gottfried Veit hat diese Messkomposition<br />
ganz bewusst im mittleren Schwierigkeitsgrad<br />
gehalten. Das Werk selbst ist<br />
eine „Plenar-Messe“, da sie neben dem<br />
Ordinarium auch Propriumsteile beinhaltet.<br />
Es handelt sich dabei um ein neunsätziges<br />
Werk mit Einzug, Kyrie, Gloria,<br />
Credo, Graduale, Offertorium, Sanctus,<br />
Agnus Dei und Auszug. Die Messe ist<br />
nicht nur für große Blasorchester spielbar,<br />
sie kann auch mit kleineren Besetzungen<br />
dargeboten werden.<br />
Diese Auftragskomposition „ist in dieser<br />
Form einmalig“, so Euregio Projektleiter<br />
Simon Gehring. Sie ist besonders ge-<br />
Gambrinus Messe für Blasorchester<br />
Komposition von Gottfried Veit auf Tonträger<br />
eignet für sonntägliche Gottesdienste und<br />
festliche Anlässe. Neben der Gambrinus<br />
Messe von Gottfried Veit wurde auf diesem<br />
Tonträger auch die „Sinfonie <strong>Nr</strong>. 3 -<br />
die „Orgelsinfonie“ von Camille Saint-Saens<br />
akustisch festgehalten. Dirigiert wird<br />
dieses Werk von Johann Mösenbichler.<br />
Als Solist an der Orgel ist Hans Leitner<br />
aus München zu hören.<br />
Durch die Gambrinus Messe von Gottfried<br />
Veit einerseits und die „Sinfonie <strong>Nr</strong>.<br />
3“ von Camille Saint-Saens andererseits,<br />
deckt dieser empfehlenswerte Tonträger<br />
sowohl das Feld der kirchenmusikalischen<br />
Gebrauchsmusik als auch jenes<br />
der konzertanten sakralen Tonkunst exemplarisch<br />
ab.<br />
Die CD ist zum Preis von 13,90 Euro bei<br />
Euregio oder in allen AZ Service-Centern<br />
erhältlich. Die Bestellhotline lautet: Telefon<br />
0831/206-190 oder www.azshop.de.<br />
Harald Müller<br />
MK Inzing… die Dritte<br />
Florian Pranger verabschiedet sich als Kapellmeister<br />
der MK Inzing mit neuer CD<br />
Beim Cäcilienkonzert 2012 übergab<br />
Florian Pranger den Taktstock der Musikkapelle<br />
Inzing (Nordtirol) an den neuen<br />
Kapellmeister Andreas Kranebitter aus<br />
Mieming.<br />
Die Inzinger Musikantinnen und Musikanten<br />
sind in Südtirol kein unbeschriebenes<br />
Blatt: 2006 hat Florian Pranger mit<br />
seiner Kapelle unter dem Titel „Das besondere<br />
Konzert“ Blasmusik und Lieder<br />
vom mittlerweile verstorbenen Friedrich<br />
Brunner aus Olang auf CD eingespielt.<br />
Und Pranger selbst ist als Komponist<br />
und Arrangeur tätig und in Südtiroler<br />
Blasmusikkreisen spätestens seit seiner<br />
Fantasie „Verwehte Blumen“ ein Begriff,<br />
die immer wieder als Pflicht- oder Selbstwahlstücke<br />
der Leistungsstufe C (Oberstufe)<br />
bei Wertungsspielen oder auch in<br />
Konzertprogrammen unserer Musikkapellen<br />
zu finden ist.<br />
Pranger hat sich mit einer neuen CD<br />
„verabschiedet“, die beim zweiten Teil<br />
des erwähnten Cäcilienkonzertes vorgestellt<br />
wurde. Seine Konzertmusik „Skyline“,<br />
ein Auftragswerk des Tiroler Blasmusikverbandes<br />
aus dem Jahr 2004,<br />
gibt den Titel. Nach den viel beachteten<br />
Tonträgern „Finale“ (2004) und „Esprit“<br />
(2008) bietet die neue CD ein breit gefächertes<br />
Programm mit solistische Darbietungen,<br />
schmissigen Märschen, Fantasien<br />
und konzertanten Werken für Blasmusik<br />
sowie großartige Kompositionen und Arrangements<br />
des Kapellmeisters Florian<br />
Pranger. Höhepunkt der Werkauswahl ist<br />
zweifelsohne das viersätzige Werk „Elements<br />
of Nature“ von Hermann Pallhuber,<br />
mit welchem sich die Musikkapelle<br />
beim Bundeswertungsspiel 2011 in Feldkirchen/Kärnten<br />
in der Höchststufe „D“<br />
mit einer beachtenswerten Leistung im<br />
CD-Cover „Skyline“<br />
Mittelfeld platzierte. „Die Teilnahme an<br />
diesem Bewerb wird uns allen sicherlich<br />
immer in schöner und einzigartiger Erinnerung<br />
bleiben“, schreiben Kapellmeister<br />
Florian Pranger und Obmann Hannes<br />
Haslwanter im Booklet der CD. Dem Zuhörer<br />
wird sie ebenso in Erinnerung bleiben<br />
und jedem Kenner und Freund der<br />
gehobenen Blasmusik ein zufriedenes<br />
Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Tonträger<br />
ist über die Musikkapelle Inzing<br />
erhältlich: www.mk-inzing.at<br />
Stephan Niederegger<br />
64<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
•Musikpanorama<br />
Musikkapelle Kurtatsch unter neuer Führung<br />
Auf Ulrike Steiner folgt Ulrike Ellemunter<br />
Die Musikkapelle Kurtatsch begann das<br />
neue Musikjahr mit einem lachenden und<br />
einem weinenden Auge. Nach fast 5-jähriger<br />
Tätigkeit in Kurtatsch legte Kapellmeisterin<br />
Ulrike Steiner den Taktstock<br />
nieder. Der Stummfilmdreh, ein musikalischer<br />
Filmabend sowie ein Marsch-Workshop<br />
sind nur einige Beispiele für die tollen<br />
gemeinsamen Projekte. Die Musikkapelle<br />
Kurtatsch blickt auf eine schöne und unterhaltsame<br />
Zeit mit Ulli zurück und sie<br />
möchte ihr in diesem Sinne beruflich wie<br />
privat alles Gute und viel Glück wünschen.<br />
Zum Abschied ließen die Musikanten ihre<br />
Kapellmeisterin mit einer Feier noch einmal<br />
hochleben.<br />
Seit der Cäcilienfeier wird die Kapelle von<br />
Ulrike Ellemunter aus Kaltern weitergeführt.<br />
Kapellmeisterin Ulrike Ellemunter beim Frühjahrskonzert mit der MK Kurtatsch<br />
Ulrike Ellemunter leitete bis vor kurzem<br />
den Kirchenchor von Montan und studiert<br />
derzeit Orchesterleitung am Konservatorium<br />
Bozen. Im April fand das erste<br />
gemeinsame Frühjahrskonzert statt, bei<br />
welchem sich die neue Kapellmeisterin<br />
auch dem zahlreich anwesenden Publikum<br />
vorstellte. Die Musikkapelle Kurtatsch<br />
freut sich auf die nächsten Konzerte<br />
in Dorf Tirol und Kaltern.<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 65
Musikpanorama<br />
Sieben plus<br />
Zwei plus Drei<br />
Freude über neun Neuzugänge<br />
und Ehrungen<br />
Frühjahrskonzert der Mk St. Lorenzen<br />
Am 23. März dirigierte Alberto Promberger<br />
zum dritten Mal das Frühjahrskonzert<br />
der Musikkapelle St. Lorenzen. Und<br />
auch die 26. Auflage dieses mittlerweile<br />
traditionellen Stelldicheins im örtlichen<br />
Vereinshaus bot neben einem abwechslungsreichen<br />
Programm auch Einiges an<br />
Neuem. Anton Erlacher hat nach 19 Jahren<br />
wieder das Amt des Obmannes übernommen.<br />
Der junge Tobias Lantschner<br />
überzeugte als Solist am Xylophon. Rosina<br />
Hilber (Horn) und die Brüder Martin<br />
(Posaune) und Gerhard Lungkofler (Klarinette)<br />
erhielten das Verbandsehrenzeichen<br />
in Bronze für 15-jährige Mitgliedschaft.<br />
Für Sebastian Brazzo (Trompete),<br />
Hannes Ellecosta (Oboe), Matthias Frenner<br />
(Flügelhorn), Franziska Gatterer (Klarinette),<br />
Karoline Grünbacher (Querflöte),<br />
Alexander Niederegger (Trompete) und Ingrid<br />
Wieser (Schlagzeug) war es der erste<br />
Auftritt mit der Kapelle. Katharina Aichner<br />
und Sarah Stoll wurden als Marketenderinnen<br />
willkommen geheißen. Damit<br />
zählt die Kapelle nun 67 Mitglieder.<br />
Zu den Walzerklängen von Franz Lehárs<br />
„Gold und Silber“ wurden den Zuhörern<br />
Bilder von St. Lorenzen und seiner Musikkapelle<br />
im Streifzug durch das vergangene<br />
Jahrhundert gezeigt. Die Musik zu „Fluch<br />
der Karibik“ wurde mit Szenenbildern aus<br />
dem Piratenfilm untermalt. Das Publikum<br />
war begeistert und erklatschte sich gleich<br />
zwei Zugaben.<br />
Stephan Niederegger<br />
Gerhard Lungkofler, Rosina Hilber und<br />
Martin Lungkofler spielen seit 15 Jahren<br />
in der Musikkapelle St. Lorenzen und erhielten<br />
dafür das VSM-Verdienstzeichen in<br />
Bronze (v.l.).<br />
VSM - Bezirksobmann Meinhard Oberhauser, die Geehrten Christian Burger, Stefan Andergassen<br />
und Artur Messner, Kapellmeister Roland Fidler (v.l.) – (Foto: Martin Schaller)<br />
Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing<br />
Am Ostersonntag gab die Bürgerkapelle<br />
Sterzing im Rahmen der Sterzinger Osterspiele<br />
ihr traditionelles Osterkonzert, zu<br />
dem Obmann Christian Burger ein zahlreiches<br />
Publikum begrüßen konnte. Im<br />
ebenso abwechslungsreichen wie interessanten<br />
Programm bot die Bürgerkapelle<br />
unter der Leitung von Kapellmeister<br />
Roland Fidler sowohl traditionelle als<br />
auch moderne Blasmusikwerke. So waren<br />
im ersten Teil vorwiegend Werke der<br />
Tiroler Komponisten Sepp Tanzer („Klingendes<br />
Land“), Armin Kofler („Schmelzende<br />
Riesen“) und Günter Dibiasi („La<br />
Principessa“) zu hören, während im zweiten<br />
Teil die Größen der internationalen<br />
Blasmusik „zu Wort“ kamen.<br />
Gleich neun Neuzugänge konnte Jugendleiterin<br />
Maria Hilber dem Publikum präsentieren;<br />
Anna Plank (Piccolo Flöte), Silena<br />
Gasser (Querflöte), Carmen Plank (Querflöte),<br />
Thomas Braunhofer (Trompete), Lukas<br />
Aukenthaler (Trompete) und Tobias<br />
Pfeifhofer Chistè (Schlagzeug) wurde zudem<br />
zur Erlangung des Jungmusikerleistungsabzeichens<br />
in Bronze gratuliert.<br />
Theresa Velicogna und Alina Oberhauser<br />
werden künftig die BK Sterzing als Marketenderinnen<br />
und Peter Heidegger als Fähnrich<br />
verstärken. Stefan Andergassen und<br />
Christian Burger wurden für ihre 15-jährige<br />
Tätigkeit in der Kapelle geehrt, während<br />
Artur Messner für seine nunmehr<br />
40-jährige aktive Mitgliedschaft das VSM<br />
- Ehrenzeichen in Gold überreicht bekam.<br />
Sandro Santinato<br />
Manfred Nischler<br />
neues<br />
Ehrenmitglied<br />
Obmann Paul Huber, Kapellmeister Dietmar<br />
Raffeiner, Rosmarie und Manfred<br />
Nischler, VSM-Vizeobmann Thomas<br />
Hölzl und der Naturnser Bürgermeister<br />
Andreas Heidegger<br />
Drei Neuzugänge verstärken die Musikkapelle<br />
Naturns<br />
Im Rahmen des Frühjahrskonzertes der<br />
Musikkapelle Naturns hatten Tamara Piffer(<br />
Altsaxophon), Thomas Moriggl (Posaune)<br />
und Martin Müller (Flügelhorn/<br />
Kornett) ihren ersten Auftritt in den Reihen<br />
der Musikkapelle Naturns. Bei der anschließenden<br />
Feier konnten Obmann Paul<br />
66<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Huber, Kapellmeister Dietmar Rainer und<br />
Thomas Hölzl, Vizeobmann des Verbandes<br />
Südtiroler Musikkapellen eine besondere<br />
Ehrung vornehmen, nämlich die Ernennung<br />
von Manfred Nischler zum Ehrenmitglied<br />
der MK Naturns. Vor 56 Jahren<br />
trat Franz Nischler als Flügelhornist dem<br />
Verein bei; später wechselte er zur Zugposaune<br />
und „landete“ schließlich bei der<br />
B-Tuba. Ob in der Kapelle, bei der Böhmischen<br />
oder in den verschiedenen Bläserguppen,<br />
überall erwies sich Franz Nischler<br />
als sehr fleißiger, zuverlässiger und<br />
hervorragender Musikant, wie es in der<br />
Laudatio hieß. Einen Großteil der Zeit arbeitete<br />
er auch im Ausschuss mit und er<br />
führte die Kapelle von 1969 bis 1972 auch<br />
als Obmann, wofür ihm und seiner Frau<br />
Rosmarie nicht zuletzt auch Bürgermeister<br />
Andreas Heidegger den Dank und die<br />
Anerkennung seitens der ganzen Dorfgemeinschaft<br />
überbrachte.<br />
Rudi Mair<br />
Rekordzuwachs<br />
und Jubiläum<br />
Osterkonzert der Musikkapelle Völser Aicha<br />
Gleich zwei freudige Ereignisse waren es,<br />
die das diesjährige Osterkonzert der Musikkapelle<br />
Völser Aicha zu einem besonderen<br />
Konzert werden ließen: Das 25-Jahr-Jubiläum<br />
des Obmannes Robert Kompatscher<br />
und die sieben Neumitglieder, die<br />
für einen Rekordzuwachs in der Kapelle<br />
sorgten. Seit einem Vierteljahrhundert organisatorischer<br />
Denker und Lenker der<br />
Musikkapelle Völser Aicha: Das ist die beachtliche<br />
Leistung, zu der Obmann Robert<br />
Kompatscher im Rahmen des traditionellen<br />
Osterkonzertes beglückwünscht<br />
wurde. Vorstand und Musikanten nahmen<br />
das diesjährige Hauptkonzert zum<br />
Anlass, sich bei ihm für seine langjährige<br />
und unermüdliche Tätigkeit im Beisein<br />
der gesamten Dorfgemeinschaft und<br />
einer ganzen Reihe von Ehrengästen zu<br />
bedanken. Und als ob dies nicht schon<br />
genug Grund zur Freude gewesen wäre,<br />
durften die beiden Moderatoren Daniela<br />
Mair und Samuel Vieider auch noch einen<br />
Rekordzuwachs an Jungmusikanten<br />
verkünden: Gleich sieben neue Mitglieder<br />
Die sieben Neumitglieder der MK Völser Aicha (v. l.): Arthur Stampfer, Lena Verant,<br />
Dominik Verant, Jenny Prieth, Jonas Federer, Katja Verant, Christian Schlemmer<br />
wurden heuer in die Kapelle neu aufgenommen<br />
und verstärken nun den Klangkörper.Musikalisch<br />
bot die Musikkapelle<br />
unter der bewährten Leitung ihres Kapellmeisters<br />
Tobias Profanter Traditionelles<br />
und Zeitgenössisches gleichermaßen.<br />
Das Programm reichte von Verdis Oper<br />
„La Traviata“ über das Programmwerk<br />
„Schloss Tirol“ von Gottfried Veit bis hin<br />
zur symphonisch-modernen Komposition<br />
„Algona Overture“ von Jan van der Roost.<br />
2.music.project.<br />
auer im Zeichen<br />
des Balletts<br />
Beim Konzert der Musikkapelle Auer wurde<br />
heuer getanzt<br />
Blasmusik und Ballett: Für das das 2.music.project.auer<br />
am 13. April ist es Kapellmeister<br />
Arnold Leimgruber gelungen,<br />
das Ballettstudio Renate Kokot mit<br />
ins Boot zu holen. Im vollbesetzten Aurer<br />
Konzertsaal präsentierte die Musikkapelle<br />
Auer weltbekannte Werke, wie etwa<br />
Giuseppe Verdis „Emissary Fanfare“ und<br />
„Nabucco“. Zu hören gab es aber auch<br />
die „Third Suite“ von Robert Jager und<br />
„Blue Hole“ des erst 25-jährigen Thomas<br />
Asanger, durch das Projizieren beeindruckender<br />
Meeresbilder in Szene gesetzt.<br />
Als Solisten konnte man in diesem 1. Kon-<br />
zertteil Werner Kröss und Thomas Amplatz<br />
an der Trompete, Mirjam Kaufmann<br />
an der Oboe, Christine Greif an der Klarinette<br />
sowie Christiane Raich an Flöte und<br />
Piccolo bewundern. Nicht weniger beeindruckten<br />
dann die TänzerInnen der <strong>Juni</strong>or<br />
Ballett Company Neumarkt, die sich<br />
zur Musik der Kapelle bewegten. Renate<br />
Kokot, seit 30 Jahren Leiterin und Choreografin<br />
des Ballettstudios, erzählte vom<br />
harten Job des Tanzens, der einerseits<br />
viel Disziplin erfordere, jedoch auch viel<br />
Freude bereite. Barbara Raich, die einmal<br />
mehr gekonnt und locker durch den<br />
Abend führte, holte auch die junge Aurerin<br />
Regina Sanin ans Mikrophon. Nicht<br />
nur als Klarinettistin, sondern auch als<br />
Ballerina, etwa in Tschaikowskys „Tanz<br />
der vier kleinen Schwäne“ („Schwanensee“),<br />
bereicherte Regina den Abend.<br />
Balletttanz zur Blasmusik bot die Musikkapelle<br />
Auer mit dem Ballettstudio Renate<br />
Kokot.<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 67
Musikpanorama<br />
Kapellmeister Joachim Bacher mit der MK Wiesen beim Frühjahrskonzert <strong>2013</strong><br />
„Music in Project“ ein voller Erfolg<br />
Mit Emotion dabei waren sicherlich auch<br />
Franziska Österreicher am Alt-Saxophon,<br />
Jonas Nussbaumer am Schlagzeug und<br />
Benjamin Gorfer am Bariton; für sie war<br />
das Frühjahrskonzert das Debüt als Musikanten<br />
der MK Partschins. Das anspruchsvolle<br />
wie auch gefällige Konzertprogramm,<br />
das Kapellmeister Michael Pircher mit seinen<br />
knapp 60 Musikanten darbot, weckte<br />
in den Zuhörern sicher einige Emotionen.<br />
Feinfühligkeit, Eleganz, aber auch kraftsikalischen<br />
Fäden gezogen hatte, wurde<br />
zum Ehrenkapellmeister ernannt. Ein<br />
freudiger Moment für die MK Natz und<br />
deren Obmann Franz Tauber war auch<br />
die Neuaufnahme der Jungmusikanten<br />
Julian Thaler (Horn), Martin Deltedesco<br />
(Trompete), Thomas Rederlechner (Trompete)<br />
und Thomas Hilpold (Schlagzeug)<br />
in die Kapelle. – Im Bild: Daniela Michaeler,<br />
Franz Huber, Bernhard Hilpold und<br />
Kapellmeister Franz Hilpold (v.l.)<br />
Musikkapelle Wiesen mit anspruchsvollem<br />
Frühjahrskonzert<br />
Die Musikkapelle Wiesen präsentierte am<br />
16. März <strong>2013</strong> ihr Frühjahrskonzert in<br />
symphonischer Blasmusikbesetzung im<br />
vollbesetzten Stadttheater von Sterzing.<br />
Anlass dazu war die Abschlussprüfung<br />
von Kapellmeister Joachim Bacher, welcher<br />
das zweijährige Exzellenzstudium für<br />
Blasorchesterleitung am Konservatorium<br />
Innsbruck absolvierte. Die Musikkapelle<br />
Wiesen stellte sich hierfür als Projektorchester<br />
zur Verfügung.<br />
In gewohnt gekonnter Weise führte Kapellmeister<br />
Bacher die Musikanten durch<br />
ein anspruchsvolles Konzertprogramm,<br />
welches vom Publikum mit viel Beifall<br />
belohnt wurde. Die Oboistin Alexa Volgger<br />
glänzte als Solistin bei „Autumn Soliloqui“<br />
von James Barnes. Weitere Höhepunkte<br />
waren „The Hounds of Spring“<br />
von Alfred Reed und „The Sword and the<br />
Crown” von Edward Gregson wobei das<br />
ganze Sortiment eines modernen Blasorchester<br />
wie Harfe, Klavier, Kontrabass,<br />
Kontrabassklarinette und Ferntrompeten<br />
zum Einsatz kamen.<br />
Obmann Anton Walter stellte die vier Jungmusikanten<br />
Dagmar Frei, Johannes Wurzer,<br />
Manuel Plank und Jakob Windisch<br />
vor, welche neu in die Musikkapelle aufgenommen<br />
wurden und wünschte Ihnen<br />
viel Freude beim Musizieren.<br />
Verdiente<br />
Musikanten<br />
Musikkapelle Natz – Kapellmeister Franz<br />
Pirgstaller übergibt Taktstock an Christian<br />
Pfattner<br />
Die Musikkapelle Natz und der Pfarrchor<br />
Natz luden am 31. März <strong>2013</strong> zu ihrem<br />
alljährlichen Osterkonzert, diesmal unter<br />
dem neuen Kapellmeister Christian Pfattner.<br />
Dabei wurden eine Musikantin und<br />
drei Musikanten für ihre verdienstvolle<br />
Tätigkeit geehrt. Als Vertreter des VSM-<br />
Bezirkes Eisacktal verlieh Vizeobmann<br />
Stefan Plunger das Verbandsabzeichen<br />
in Bronze an Daniela Michaeler für ihre<br />
15 Jahre Mitgliedschaft in der MK Natz.<br />
Das Verbandsehrenzeichen in Gold erhielt<br />
hingegen Franz Huber, der bereits<br />
40 Jahre aktiver Musikant in der Musikkapelle<br />
Natz ist.<br />
Eine besondere Ehre wurde zwei besonders<br />
langgedienten Mitgliedern zuteil.<br />
Nicht weniger als 66 Jahre war der Tubist<br />
Bernhard Hilpold in der Musikkapelle<br />
Natz tätig gewesen; drei Jahre hatte<br />
er den Verein zudem als Obmann geleitet.<br />
Für diese großartige Leistung wurde<br />
ihm die Ehrenmitgliedschaft der Musikkapelle<br />
Natz verliehen. Franz Pirgstaller,<br />
der 22 Jahre als Kapellmeister die mu-<br />
Neue Töne<br />
Musikkapelle Partschins – Frühjahrskonzert<br />
mit neuem Tenorhorn<br />
„Emotionen wecken“, so hieß das selbst<br />
gesteckte Ziel der Musikkapelle Partschins<br />
beim traditionellen Frühjahrskonzert im<br />
Peter Thalguter Haus in Algund, zu dem<br />
Obmann Andreas Österreicher viele Liebhaber<br />
der Blasmusik und Ehrengäste begrüßen<br />
konnte.<br />
68<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
volle Akkorde sowie die gelungenen Tempiwechsel<br />
zeichneten das Konzertprogramm<br />
aus, das von „Europe`s Glory“ bis<br />
hin zum „Disney Festival“ einen musikalischen<br />
wie auch geographischen Bogen<br />
spannte, um zum Schluss mit dem Zugabemarsch<br />
„per aspera ad astra“ zu den<br />
Sternen abzuheben. Emotionen freudiger<br />
Natur löste schließlich auch das neue Tenorhorn<br />
aus, ein Geschenk der Raiffeisenkasse<br />
Partschins, das dem Jungmusikanten<br />
Ulrich Schönweger von Direktor<br />
Christoph Ladurner feierlich überreicht<br />
wurde (s. Bild). Das Bankinstitut unterstützt<br />
in großzügiger Weise die Ausbildung<br />
und Förderung von Jungmusikanten und<br />
dieses vorbildliche Engagement spiegelt<br />
sich gut hörbar in jedem Konzert der MK<br />
Partschins wider.<br />
Ehren- und<br />
Verdienstzeichen<br />
Frühjahrskonzert der MK Mühlen in Taufers<br />
Seit 2008 steht Kapellmeister Stefan Zöschg<br />
am Dirigentenpult der Musikkapelle Mühlen<br />
in Taufers, dem es wiederum gelungen,<br />
das Publikum beim heurigen Frühjahrskonzert<br />
im vollbesetzten Vereinssaal mit<br />
unterhaltsamen Melodien zu begeistern.<br />
Es war ein bunt gemischtes Programm<br />
für Jung und Alt, das von böhmischen<br />
Marsch- und Polkaklängen bis hin zu Musicalmelodien<br />
reichte. Ein besonderer Höhepunkt<br />
des Konzertes war zweifellos die<br />
Ehrung verdienter Musikanten. Bezirksobmann<br />
Hans Hilber und Bezirkskassier Luis<br />
Winkler überreichten dem Posaunisten Rudolf<br />
Volgger das Ehrenzeichen in Bronze<br />
des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />
(VSM) für seine 15-jährige Tätigkeit in<br />
der Kapelle. Der Posaunist Gebhard Mutschlechner<br />
und der Baritonist Josef Oberbichler<br />
sind seit 15 Jahren im Ausschuss<br />
der Kapelle tätig und erhielten dafür das<br />
silberne VSM-Verdienstzeichen.<br />
Stephan Niederegger<br />
Traditionelles,<br />
Modernes und<br />
Märchenhaftes<br />
Frühjahrskonzert der MK Innerpfitsch<br />
Mit der Ouvertüre „Mit der Kraft der Musik“<br />
von Markus Götz eröffnete die Musikkapelle<br />
Innerpfitsch am 20. April ihr diesjähriges<br />
Frühjahrskonzert, zu dem Obfrau<br />
Melanie Hofer viele Musikinteressierte<br />
und eine Reihe von Ehrengästen begrüßen<br />
konnte. Anschließend übernahm Christine<br />
Wieser-Gasser das Wort und führte<br />
das Publikum durch das abwechslungsreiche<br />
Konzertprogramm, das begeistert<br />
aufgenommen wurde. Unter der musikalischen<br />
Leitung von Kapellmeister Martin<br />
Rainer boten die Musikantinnen und Musikanten<br />
so manchen musikalischen Leckerbissen.<br />
Neben dem Traditionsmarsch<br />
„Alte Kameraden“ fanden besonders die<br />
„Alvamar Overture“ von James Barnes,<br />
das moderne Konzertstück „Choreography“<br />
von Robert Sheldon sowie der Choral<br />
„For a solemn ocassion“ von Marc van<br />
Delft großen Anklang. Zwischendurch gab<br />
die Sprecherin einige amüsante Anekdoten<br />
über die Probenarbeit der Musikka-<br />
pelle und das Engagement des Kapellmeisters<br />
zum Besten. Melodien aus „The<br />
Beauty and the Beast“ von Ashman/Menken,<br />
entführten das Publikum in eine Märchenwelt,<br />
bevor man mit dem „Mährischen<br />
Tanz <strong>Nr</strong>. 10“ von Frantisek Manas wieder<br />
zu traditioneller Blasmusik zurückkehrte.<br />
Ebenso traditionell klang der Konzertabend<br />
aus, als die Musikkapelle auf den lebhaften<br />
Applaus des Publikums hin Polkaund<br />
Marschmusik als Zugabe servierte.<br />
Musikkapelle<br />
Stegen feiert<br />
30. Geburtstag<br />
Frühjahrskonzert mit Ehrungen<br />
Am Samstag, 16. März <strong>2013</strong>, fand das alljährliche<br />
Frühjahrskonzert der Musikkapelle<br />
Stegen statt. Unter der Leitung von Kapellmeister<br />
Georg Kirchler begeisterte die Kapelle<br />
die rund 400 Zuhörer und Zuhörerinnen<br />
mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm. Drei Mitglieder wurden für ihre<br />
jahrelange Vereinstätigkeit geehrt.<br />
Von klassischen Werken des Johann Strauß<br />
(Sohn) bis hin zu modernen Rhythmen<br />
und der Ballade „Hallelujah“ bildete das<br />
Stück „Schmelzende Riesen“ des Südtiroler<br />
Komponisten Armin Kofler, das die<br />
Klimaerwärmung zum Thema hat, einen<br />
der Höhepunkte des Abends. Die Musik<br />
wurde durch passende Bildsequenzen von<br />
Eislandschaften optisch untermauert und<br />
das Publikum mit der Aussage „Bessere<br />
Zukunft?“ am Ende des Films zum Nach-<br />
Josef Oberbichler, Gebhard Mutschlechner<br />
und Rudolf Volgger (v.l.)<br />
Großen Anklang beim Publikum fand das diesjährige Frühjahrskonzert der Musikkapelle<br />
Innerpfitsch.<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 69
denken animiert. Der stellvertretende Verbandsobmann<br />
des VSM Stefan Sinn nahm<br />
die Ehrung der Musikanten Hans Burchia,<br />
Helmuth Lechner und Daniel Mair vor.<br />
Helmuth Lechner kann auf eine 40-jährige<br />
Tätigkeit zurückblicken, zunächst in<br />
der Musikkapelle Steinhaus und, nach<br />
seinem Wohnortwechsel, in der Musikkapelle<br />
Stegen. Hans Burchia und der Obmann<br />
der Kapelle, Daniel Mair, wurden<br />
für ihre 25 Jahre aktiver Tätigkeit in der<br />
Kapelle geehrt.<br />
Die Musikkapelle kann bereits auf eine<br />
30-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken.<br />
Im März 1983 mit 52 Personen gegründet,<br />
startete der Verein noch im selben<br />
Jahr seine geregelte Probentätigkeit.<br />
Zurzeit besteht die Kapelle aus 51 Mitgliedern<br />
und umrahmt regelmäßig kirchliche<br />
und weltliche Feiern. – Im Bild: VSM Verbandsobmann-Stellvertreter<br />
Stefan Sinn,<br />
Daniel Mair, Obmann der MK Stegen, Helmuth<br />
Lechner, Hans Burchia, Obmann des<br />
VSM-Bezirkes Bruneck Johann Hilber (v.l.)<br />
Mit Osterkonzert<br />
in die neue Saison<br />
Musikkapelle Saltaus – Obmann Elmar Ladurner<br />
geehrt<br />
dieses Jahr der Obmann der MK Saltaus,<br />
Elmar Ladurner. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft<br />
in der Kapelle wurde er von<br />
Bürgermeisterin Rosmarie Pamer geehrt.<br />
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2008 engagiert<br />
sich der Obmann mit großem Fleiß<br />
für die Musikkapelle.<br />
Zudem wurden die Jungmusikanten Anja<br />
Hofer (Klarinette), Marc Pircher (Schlagzeug)<br />
und Stefan Pircher (Tenorhorn) dem<br />
Publikum vorgestellt und mit großem Applaus<br />
willkommen geheißen.<br />
– Im Bild v. l. : Kapellmeister Erich Gamper,<br />
Bürgermeisterin Rosmarie Pamer<br />
und Obmann Elmar Ladurner. (Foto Peter<br />
Theiner)<br />
Unter neuer<br />
Leitung<br />
MK Reischach / Frühjahrskonzert – Josef<br />
Oberschmied zum Ehrenkapellmeister ernannt<br />
Das Frühjahrskonzert der Musikkapelle<br />
Reischach, das am 6. April <strong>2013</strong> im “Haus<br />
am Anger” stattfand, war der offizielle Einstand<br />
für den „neuen“ Kapellmeister Pepi<br />
Fauster. Das Konzertprogramm präsentierte<br />
sich bunt gemischt, wobei der erste<br />
Teil der klassischen Musik gewidmet war<br />
und mit klassischen Rhythmen ausklang.<br />
VSM- Bezirksobmann Johann Hilber<br />
konnte im Rahmen des Konzertes dem Flügelhornisten<br />
Lukas Golser für seine 15-jährige<br />
Musikantentätigkeit das Verbandsehrenzeichen<br />
in Bronze überreichen. Josef<br />
Oberschmied, der nicht weniger als 58<br />
Jahren Mitglied der Musikkapelle Reischach<br />
ist und diese auch 27 Jahre lang<br />
als Kapellmeister geleitet hat, wurde unter<br />
großem Beifall seitens des Publikums<br />
zum Ehrenkapellmeister der Kapelle ernannt.<br />
Pepi Fauster, sein Nachfolger im<br />
Amt und zugleich auch VSM-Verbandsobmann<br />
würdigte in einer berührenden<br />
Ansprache die Verdienste, die sich „der<br />
Seppl“ um die Blasmusik in Reischach,<br />
im Pustertal und im ganzen Land erworben<br />
hat. Noch einmal übernahm der Geehrte<br />
den Dirigentenstab und dirigierte<br />
„seine Kapelle“ bei der ersten Zugabe.<br />
Frühjahrskonzert<br />
Musikkapelle Katharinaberg – Gründungsmitglied<br />
Albin Nischler von Anfang an dabei<br />
Anlässlich ihres Frühjahrskonzertes am<br />
4. Mai hatte die Musikkapelle Katharinaberg<br />
gleich zweifachen Grund zum Feiern.<br />
Bereits zu Beginn des Konzertes unter<br />
der Leitung von Kapellmeister Martin<br />
Punter durfte Obmann Florian Müller mit<br />
Judith Pföstl (Klarinette), Sophia Kienzl<br />
Das jährlich stattfindende Osterkonzert ist<br />
für die Musikkapelle Saltaus immer etwas<br />
ganz Besonderes, zum einen, da es der<br />
wichtigste Auftritt im Jahr ist und zum anderen<br />
wird es gerne als Anlass genommen,<br />
um wichtige Ereignisse zu feiern. Das neue<br />
Programm der Kapelle wurde am Ostermontag<br />
während eines Frühschoppens vorgestellt.<br />
Als Ehrengäste waren die Bürgermeisterin<br />
von St. Martin in Passeier, Rosmarie<br />
Pamer, und Altbürgermeister Hermann Pirpamer<br />
anwesend. Grund zum Feiern hatte<br />
Die MK Reischach beim Frühjahrskonzert <strong>2013</strong>.<br />
70<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
(Klarinette), Dominik Müller (Trompete),<br />
Jonas Kneissl (Tenorhorn), Daniel Götsch<br />
(Flöte) und Petra Schwembacher (Klarinette)<br />
gleich sechs neue Musikanten in<br />
den Reihen der Kapellle begrüßen. Der<br />
absolute Höhepunkt des Konzertes fand<br />
aber zu Beginn des zweiten Teiles statt, als<br />
Gründungsmitglied Albin Nischler aus den<br />
Händen von Verbandsobmann Pepi Fauster<br />
und Bezirksobmann Manfred Horrer<br />
das Große Ehrenzeichen in Gold am Bande<br />
für seine 60-jährige Tätigkeit entgegen nehmen<br />
konnte. Bereits im fernen Jahre 1953<br />
half Albin unter widrigsten Umständen, die<br />
Musikkapelle in Katharinaberg zu etablieren<br />
und blieb ihr bis heute am Tenorhorn<br />
treu. Mit dankenden Worten vermittelte der<br />
Obmann ihrem Gründungsmitglied, dass<br />
bei der Musikkapelle immer ein Platz für<br />
ihn frei sein würde – Im Bild: v. l.) Kapellmeister<br />
Walter Plieger, Obmann Klaus Chizzali,<br />
die Geehrten Friedrich Kompatscher<br />
und Andreas Hofmann, Bezirksstabführer<br />
Frank Malfertheiner.<br />
Ein halbes Jahrhundert<br />
Musikant<br />
Frühjahrskonzert der MK Lajen – Friedrich<br />
Kompatscher geehrt<br />
Ihr Frühjahrskonzert nimmt die Musikkapelle<br />
Lajen immer zum Anlass, neue Mitglieder<br />
aufzunehmen und verdiente Musikanten<br />
zu ehren. Beim diesjährigen Konzert konnten<br />
nach dem Eröffnungsstück, der „Wiener<br />
Philharmoniker Fanfare“ von Richard<br />
Strauss mit Stefanie Knottner, Manuela Lobis,<br />
Nadia Schiener und Vera Schweigkofler<br />
den zahlreich anwesenden Musikfreunden<br />
gleich vier neue Marketenderinnen vorgestellt<br />
werden. Bezirksstabführer Frank Malfertheiner<br />
gratulierte in Vertretung des VSM<br />
dem Kapellmeister Walter Plieger zum Konzert<br />
und dem Stabführer Markus Schrott zu<br />
den Erfolgen der MK Lajen bei den Marschmusikbewertungen<br />
in Meran und Klausen.<br />
Anschließend verlieh er Andreas Hofmann<br />
das Ehrenzeichen in Bronze für seine15-<br />
jährige aktive Mitgliedschaft in den Musikkapellen<br />
Lajen und Sterzing (zwei Jahre)<br />
Tätigkeit. Auf 50 Jahre als aktiver Musikant<br />
und zuverlässiger Klarinettist – zuvor<br />
auch in den Reihen der MK Völs am Schlern<br />
und Klausen - kann hingegen Friedrich<br />
Kompatscher zurückblicken. Für seine<br />
Verdienste um die Blasmusik wurde er mit<br />
dem großen Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.<br />
Mit seinem Sohn sowie den zwei<br />
Enkeltöchtern wird die Familientradition im<br />
Holzregister fortgesetzt. Im schwungvollen<br />
zweiten Teil wurden vor allem die beiden<br />
Solisten Lukas Ramoser und Elias Plieger<br />
bei der Polka für zwei Euphonien "Drie<br />
Ventielkes" von H. Mertens mit viel Applaus<br />
bedacht und mit dem Abschlussmarsch<br />
"Jubelklänge" von Ernst Übel klang das gelungene<br />
Frühjahrskonzert aus. – Im Bild:<br />
Beim Frühjahrskonzert der MK Lajen: Kapellmeister<br />
Martin Punter, Bezirksobmann<br />
Manfred Horrer, Gründungsmitglied Albin<br />
Nischler, Verbandsobmann Pepi Fauster<br />
und Musikobmann Florian Müller (v.l.)<br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />
Ein Hinweis und eine Bitte … damit alle was vom „Musikpanorama“ haben<br />
Für die Redaktion des <strong>KulturFenster</strong>s ist es sehr erfreulich, wenn viele Musikkapellen ihre Berichte zur Veröffentlichung<br />
im „Musikpanorama“ schicken und wir bedanken uns sehr herzlich für alle Beiträge. Gleichzeitig<br />
erlauben wir uns, noch einmal darauf hinzuweisen, dass einerseits das Platzangebot begrenzt ist und<br />
andererseits möglichst vielen Musikkapellen „Raum“ für ihre Berichterstattung gegeben werden soll. Deshalb<br />
wurde die Textlänge mit 1000 Zeichen als Richtwert festgelegt. Besonders wenn viele Beiträge von Musikkapellen<br />
zu bestimmten Anlässen – z.B. über Cäcilienfeiern und Frühjahrskonzerte – zu veröffentlichen<br />
sind, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Vorgaben möglichst genau eingehalten werden. Daher unsere<br />
nochmalige Bitte an alle Berichterstatter der Musikkapellen, dies in Zukunft berücksichtigen zu wollen.<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 71
Impressum<br />
Mitteilungsblatt des Verbandes Südtiroler<br />
Musikkapellen, des Südtiroler Sängerbundes<br />
und des Heimapflegeverbandes Südtirol<br />
Eigentümer und Herausgeber:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen<br />
Ermächtigung Landesgericht Bozen<br />
<strong>Nr</strong>. 27/1948<br />
Schriftleiter und im Sinne des Pressegesetzes<br />
verantwortlich:<br />
Dr. Alfons Gruber<br />
Als Pressereferenten für die Darstellung der<br />
entsprechenden Verbandsarbeit zuständig:<br />
VSM: Stephan Niederegger,<br />
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SCV: Paul Bertagnolli,<br />
E-Mail: bertagnolli.paul@rolmail.net<br />
HPV: Josef Oberhofer, E-Mail: josef@hpv.bz.it<br />
Unverlangt eingesandte Bilder und Texte<br />
werden nicht zurückerstattet.<br />
Redaktion und Verwaltung:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />
I-39100 Bozen, Schlernstraße 1, Waltherhaus<br />
Tel. 0471 976387 - Fax 0471 976347<br />
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Jahresbezugspreis: Euro 20<br />
Gefördert von der Kulturabteilung<br />
der Südtiroler Landesregierung.<br />
Druck: Ferrari-Auer, Bozen<br />
Das Blatt erscheint als Zweimonatszeitschrift,<br />
und zwar jeweils am 15. Februar, April, <strong>Juni</strong>,<br />
August, Oktober und Dezember.<br />
Redaktionsschluss ist der 15. des jeweiligen<br />
Vormonats.