KulturFenster Nr. 04|2013 - August 2013
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Poste Italiane SpA – Sped. in a.p.<br />
-70% – NE BOLZANO – 65. Jahrgang<br />
<strong>Nr</strong>. 4 | AUGUST | <strong>2013</strong><br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
Volkskultur im Chorgesang<br />
So werde ich’s mit Jung und Alt halten<br />
Eine Brise der Veränderung
• Geleitwort •<br />
• Inhalt •<br />
• Chorwesen<br />
Volkskultur im Chorgesang 3<br />
Gespräch mit Stefan Horvath 4<br />
The Rocky Horror Show 7<br />
Alpenländische Sing- und<br />
Wanderwoche8<br />
Kindersingwoche – barock und rockig9<br />
Fünftes Gesamttiroler<br />
Wertungssingen 10<br />
Gelfchor nimmt Abschied von<br />
Hans Thomaser 11<br />
Pfingstkonzert in Pfalzen 12<br />
Stimmgabel13<br />
Kulturträger unseres Landes<br />
Der Sommer ist groß – so könnte man frei<br />
nach einem Gedicht von Georg Trakl sagen.<br />
Der Sommer des Südtiroler Chorverbandes<br />
ist darauf hin angelegt, die blühende Pracht<br />
des Singens zu nutzen und wieder reiche<br />
Ernte in die „Scheunen“ zu bringen.<br />
Die Sommermonate sind es, in denen der<br />
Chorverband eine Fülle von Seminaren und<br />
Workshops anbietet – für Kinder, Jugendliche,<br />
Erwachsene und Senioren. Und diese<br />
Veranstaltungen finden eine lebhafte Resonanz.<br />
Der kreative Bogen reicht von Kindersingwochen<br />
und einer Rocky Horror-Show<br />
über die traditionelle Chor- und Stimmbildungswoche<br />
in Burgeis bis zur Alpenländischen<br />
Sing- und Wanderwoche, die vornehmlich<br />
von Menschen besucht wird,<br />
denen das Volkslied ans Herz gewachsen ist.<br />
Gerade im Zusammenhang mit dieser Woche<br />
hat der Obmann des Chorverbandes,<br />
Erich Deltedesco, betont, dass Singen ein<br />
Spaziergang für die Seele ist „und dass es<br />
schön ist, wenn man diesen Spaziergang<br />
• Blasmusik<br />
Jung und Alt vereint 15<br />
Gedanken über den Sokratischen Eid 16<br />
Literaturempfehlung für „gute“ Blasmusik17<br />
ÖBV-Bundeswettbewerb<br />
„Musik in Bewegung“ in Sand i.T. 20<br />
Sieben frischgebackene<br />
Kapellmeister(innen)23<br />
Erfolgreiche Wertungsspiele in Vöran 24<br />
Drittes Treffen der<br />
Landesmedienreferenten25<br />
Kritisch hingehört – MK Terlan 26<br />
Gottfried Veit 70 27<br />
Johannes Helfer, Jugendleiter der MK<br />
Feldthurns – Gespräch 28<br />
Andrea Götsch – erfolgreiche Karriere 29<br />
Mit Blasmusik durch die EU<br />
(Slowakei, Kroatien) 30<br />
Neue Kompositionen 31<br />
Musikpanorama36<br />
nicht allein machen muss“. Treffender könnte<br />
man den Wert des Singens wohl kaum zum<br />
Ausdruck bringen. Singen, so meinte der<br />
Obmann, ist Gemeinschaft. Im Chor treffen<br />
sich Menschen mit unterschiedlichen Berufen,<br />
unterschiedlichen Alters, und auch die<br />
Leistungsfähigkeit ist unterschiedlich, aber<br />
alle streben ein gemeinsames schönes Ziel<br />
an. Das gilt für Kirchenchöre genauso wie<br />
für weltliche Chöre. Damit dieses Ziel erreicht<br />
werden kann, braucht es die kompetente<br />
Leitung – Menschen, die nicht nur<br />
fachlich ihr Handwerk verstehen, sondern<br />
auch pädagogisches Geschick haben.<br />
Im Südtiroler Chorverband wirken Hunderte<br />
von sehr tüchtigen Chorleiterinnen und Chorleitern<br />
– streckenweise sehr junge, die engagiert<br />
ihre Aufgabe meistern, und natürlich<br />
auch ältere erfahrene, die Jahrzehnte lang<br />
schon sehr erfolgreich am Dirigentenpult stehen.<br />
Sie alle – die Sängerinnen und Sänger<br />
und die Dirigenten – verdienen hohe Anerkennung,<br />
sie sind Kulturträger zum Wohle<br />
der Menschen unseres Landes.<br />
Alfons Gruber<br />
• Heimatpflege<br />
Eine Brise der Veränderung 49<br />
Die schönsten Lärchenwiesen Tirols 50<br />
Energiewende zieht Kreise 51<br />
Tourismus und Heimatschutz 52<br />
Gespräch mit Arch. Bernhard Lösch 53<br />
Schluss mit Abbruch alter Gebäude 54<br />
Vielschichtige Heimat 55<br />
Skepsis gegenüber<br />
BBT-Zulaufstrecken56<br />
Fünfzehn Jahre Gaulsänger 59<br />
Ins Bild gerückt – Kulturverein Schnals60<br />
Heimatpflegeverein Gemeinde Karneid62<br />
Anno 1363 – Tatort Tirol 64<br />
Fatschen – Binden – Ranzen 71<br />
Hoangart auf Schloss Tirol 72<br />
Stilvolles Altbozen 74<br />
2<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Vorweg<br />
Blasmusik<br />
Jung und Alt vereint<br />
Über das Leben und Zusammenwirken im Verein<br />
Vorweg ergeht die Einladung an alle Leserinnen<br />
und Leser, ihre ganze Aufmerksamkeit<br />
den Ausführungen von Prof. Dr.<br />
Friedrich Weyermüller in der Rubrik „Das<br />
Thema“ zuzuwenden. Wenn er nämlich in<br />
seinen „Gedanken über den Sokratischen<br />
Eid“ das Zusammenwirken von Jung und Alt<br />
und den Umgang miteinander beleuchtet,<br />
schimmert dabei die grundsätzliche Frage<br />
durch: Was ist ein Verein?<br />
„Als ob man das nicht schon längst<br />
wüsste!“, mögen nun viele entgegnen;<br />
schließlich sind unsere Musikkapellen doch<br />
(größtenteils) als Vereine definiert und organisiert.<br />
Und in diesem Zusammenhang<br />
gleich mit philosophischen Schwergewichten<br />
aus der griechischen Antike aufzufahren,<br />
mag einigen als übertrieben, wenn<br />
nicht gar als überflüssig erscheinen.<br />
Dennoch – ich halte die Überlegungen<br />
für sehr bedeutsam und wichtig, und zwar<br />
aus folgenden Gründen:<br />
Persönliche Bedürfnisse nicht über<br />
die Ziele der Gemeinschaft stellen<br />
Unsere Zeit wird zunehmend von zwei<br />
Extremen geprägt: Globalisierung und Individualismus.<br />
In diesem Spannungsbogen<br />
bewegt sich das gesellschaftliche Leben.<br />
Wenn hin und wieder Klage darüber geführt<br />
wird, dass „tragende Fundamente“ in<br />
den Vereinen wegzubrechen drohen, hat<br />
das bestimmt auch damit zu tun. Musikkapellen<br />
sind vielleicht davon (noch) nicht<br />
so sehr betroffen, weil sie über eine gut organisierte<br />
Ausbildungsstruktur und eine<br />
starke Vernetzung verfügen, aber ganz zu<br />
sicher fühlen sollten auch sie sich nicht.<br />
Die Tendenz, die „persönlichen Bedürfnisse“<br />
über die Ziele der Gemeinschaft<br />
(in diesem Fall des Vereins) zu stellen, ist<br />
überall ersichtlich und spürbar. So manche<br />
Obmänner und Obfrauen, Kapellmeisterinnen<br />
und Kapellmeister können sicher<br />
ein Lied davon singen.<br />
Eine solide Ausbildung ist im Musikgeschehen<br />
– nicht nur im Profibereich - von<br />
größter Wichtigkeit, das steht außer Zweifel.<br />
Zum Problem für die Musikvereine wird<br />
das erst, wenn alles nur „Solisten“ herangebildet<br />
werden, „Spezialisten“, wie sie<br />
Friedrich Weyermüller nennt, die im Verein<br />
lediglich ein Forum für ihre Selbstdarstellung<br />
sehen. Das mag jetzt ziemlich nach<br />
Schwarz-weiß-Malerei aussehen, aber so<br />
ganz zu vernachlässigen ist die Sache sicher<br />
nicht.<br />
Jung – dynamisch – leistungsstark, das<br />
sind Kriterien, mit denen vor allem die Werbung<br />
den erfolgreichen, man könnte auch<br />
sagen, den „guten“ Menschen charakterisiert.<br />
Müssen wir aber immer auf diesen<br />
Zug aufspringen? Die „Gretchenfrage“ lautet<br />
also: Wie halten wir‘s mit den Alten in<br />
unseren Vereinen, in unseren Musikkapellen?<br />
Was sind uns jahrzehntelange Erfahrung,<br />
Treue, Pflichterfüllung, ja, auch Kameradschaft<br />
noch wert?<br />
Womit wir also bei den Werten wären.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich Johannes<br />
Helfer, den Jugendleiter der Musikkapelle<br />
Feldthurns, zitieren, der im Interview<br />
mit Joachim Buch (s. Seite 28)<br />
davon spricht, dass es für ihn immer wieder<br />
beeindruckend ist, wenn bei den Cäcilienfeiern<br />
„Musikanten für 40, 50 und<br />
auch 60 Jahre in einer Kapelle und für<br />
verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
ausgezeichnet werden“. Das entspricht<br />
meines Erachtens genau dem, was Friedrich<br />
Weyermüller mit dem „Sokratischen<br />
Eid“ meint. Und eine weitere Aussage von<br />
Johannes Helfer rundet das Ganze ab,<br />
wenn er sagt: „Es ist immer wieder schön,<br />
zu erleben, dass Jungmusikanten durch<br />
das Musizieren zueinander finden, sei es<br />
in musikalischer als auch in gesellschaftlicher<br />
Hinsicht.“<br />
Fundamentale Werte<br />
Hier scheint die Warnung, dass das Gemeinschaftliche<br />
verschiedener Kräfte hinter<br />
einem immer stärker werdenden Spezialistentum<br />
zurückstehen muss, bereits<br />
wahrgenommen und verstanden worden<br />
zu sein. Die fundamentalen Werte, die<br />
eben einen Verein ausmachen, sind immer<br />
wieder auf den Prüfstand zu stellen.<br />
Wenn die Verantwortlichen in den Musikkapellen<br />
sich die Zeit nähmen, einmal darüber<br />
zu „philosophieren“, könnte es sein,<br />
dass so manches (Hoch)Leistungsprinzip<br />
ins Wanken gerät. Das wiederum könnte<br />
dann zum einen oder anderen Paradigmenwechsel<br />
führen, wobei dies jedoch<br />
kein Grund ist, die gute Leistung an sich<br />
in Abrede zu stellen oder gar die Jugendförderung<br />
zu vernachlässigen.<br />
In diesem Sinne ist eine ständige kritische<br />
Hinterfragung des Vereins-Wesens<br />
nicht nur hilfreich, sondern sogar notwendig,<br />
weil sie dazu beiträgt, Verkrustungen<br />
zu vermeiden oder, wenn sie schon vorhanden<br />
sind, aufzubrechen.<br />
Paul Peter Niederwolfsgruber<br />
Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 15
Das Thema<br />
Gedanken<br />
über den Sokratischen Eid<br />
„So werde ich's mit Jung und Alt halten … “<br />
Univ. Prof. Hofrat Friedrich Weyermüller<br />
ist Ehrenpräsident des Österreichischen<br />
Blasmusikverbandes.<br />
Erfreulicherweise hat in vielen Bereichen<br />
des Vereinslebens die Fortbildung einen<br />
deutlichen Aufschwung zu verzeichnen.<br />
Nicht nur, dass damit die Leistungen der<br />
einzelnen Musikerinnen und Musiker, sondern<br />
auch der Ensembles und Orchester<br />
einen bemerkenswerten Aufschwung genommen<br />
haben.<br />
Für fast alle Teilbereiche stehen Instruktoren<br />
mit hervorragenden Kenntnissen<br />
und praktischer Erfahrung zur Verfügung.<br />
So bleibt letztlich die Frage, ob das<br />
alles für die verantwortlichen Funktionäre<br />
ausreichend ist? Droht nicht – ähnlich wie<br />
in der Medizin – die Gefahr, dass wir vor<br />
lauter Spezialisten niemanden mehr haben,<br />
der den gesamten Menschen sieht?<br />
Die kniffligsten Spezialthemen werden auf<br />
dem letzten Stand der Kenntnisse ausreichend<br />
„behandelt“, die Gesamtschau<br />
geht zusehend verloren. Es stimmt also,<br />
wenn der Orthopäde und Schriftsteller<br />
Albert Lorenz (1885-1970), übrigens der<br />
Bruder des berühmten Verhaltensforschers<br />
Konrad Lorenz (1903-1989), bemerkt:<br />
„Ein Spezialist ist einer, der immer<br />
mehr über immer weniger weiß, bis<br />
er alles über nichts weiß.“<br />
Grundlage allen Lehrens und<br />
Lernens<br />
Aus diesem Grunde scheint es wieder<br />
einmal wichtig darüber nachzudenken,<br />
ob wir mit vor lauter Professionalisierung<br />
und Leistungssteigerung im Detail nicht<br />
jene Werte vernachlässigen oder gar vergessen,<br />
die eigentlich die Grundlage allen<br />
Lehrens und Lernens sein müssten.<br />
In diesem Zusammenhang bieten sich<br />
einige meinerseits modifizierte Formeln<br />
des vom Reformpädagogen (Laborschule<br />
Ausdruck einer gelingenden Gemeinschaft: das Gehen in dieselbe Richtung mit demselben Ziel vor Augen (im Bild die MK<br />
Reischach beim Bezirksmusikfest in Sand in Taufers 2012)<br />
16<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Das Miteinander von Jung und Alt ist ein Wesensmerkmal eines Vereins (im Bild die<br />
MK Pfunders beim Bezirksmusikfest in Sand in Taufers 2012).<br />
und Verbandsinteresse, der Kulturpolitik,<br />
wenn sie meine hier bekundeten Vorsätze<br />
behindern). Ich bekräftige diese Verpflichtung<br />
durch die Bereitschaft, mich jederzeit<br />
von den in ihr enthaltenen Maßstäben<br />
messen zu lassen.<br />
Die Auswahl sei Anstoß zum Überdenken<br />
eingeschlagener und meist unbeirrbar<br />
vertretener, oft ausgetretener Pfade. Die<br />
heilsame Gewissenserforschung – außer<br />
für jene, die unfehlbar (!) sind und keine<br />
Korrektur ihres Tuns weder von anderen<br />
noch aus sich selbst heraus akzeptieren<br />
können - mögen zur Festigung ihres<br />
Tuns die folgenden Zeilen aus einem Pilgerheft<br />
beitragen:<br />
„Das Ziel nicht vergessen,<br />
den Weg nicht verlassen,<br />
den Mut nicht verlieren.“<br />
Friedrich Weyermüller<br />
Bielefeld) Hartmut von Henting (* 1925)<br />
veröffentlichten Eides des Sokrates (469<br />
v.Chr. –399 v.Chr.) an. Henting schuf diesen<br />
für Lehrer als Pendant zum antiken<br />
Gelöbnis des Hippokrates (um 460 bis<br />
370 v.Chr.), den Ärzte früher bei ihrer<br />
Approbation leisten mussten. (Zs: Die<br />
Zeit, Jg. 1991, Ausg.39) Meines Erachtens<br />
bleiben deren grundsätzliche Intentionen<br />
für unsere Kultur gültig. Scheuen<br />
wir uns nicht, diese Werte auch in der<br />
heutigen Zeit als richtig zu erkennen und<br />
danach zu handeln.<br />
So heißt es in der Apologie (Rechtfertigung)<br />
des Sokrates: „So werde ich's<br />
mit Jung und Alt halten. So nämlich befiehlt<br />
es der Gott. Ob ihr mich freisprecht<br />
oder nicht. Ich werde nicht anders handeln<br />
- und müsste ich noch so oft den<br />
Tod über mich ergehen lassen.“ (Sokrates<br />
wurde zum Tod durch den Schierlingsbecher<br />
verurteilt). Teile der von Henting<br />
nach Sokrates benannten Eidesformel<br />
dürfen in veränderter Form für unsere<br />
musici, Instruktoren, Bewerter etc. zur<br />
Reflexion und möglichen Änderung des<br />
Tuns vorlegen.<br />
Der Eid<br />
„Die Eigenheit der musici zu achten<br />
und gegen jedermann zu verteidigen,<br />
für ihre körperliche und seelische Unversehrtheit<br />
einzutreten, auf ihre Regungen<br />
zu achten, ihnen zuzuhören, sie ernst zu<br />
nehmen zu allem, was ich ihrer Person<br />
antue, ihre Zustimmung zu suchen ihre<br />
Anlagen herauszufordern und zu fördern<br />
ihre Schwächen zu schützen, ihnen bei<br />
der Überwindung von Angst und Schuld,<br />
Zweifel und Misstrauen, Wehleidigkeit<br />
und Eigensucht beizustehen, wo es<br />
das braucht, ihren Willen nicht zu<br />
brechen, auch nicht, wo er unsinnig<br />
erscheint - ihnen vielmehr<br />
zu helfen, sie bereit zu<br />
machen, Verantwortung im<br />
gemeinsamen Spiel zu übernehmen.“<br />
Damit verpflichte ich mich:<br />
„So gut ich kann, selber vorzuleben,<br />
wie man mit den<br />
Schwierigkeiten, den Anfechtungen<br />
und Chancen meines<br />
Tuns und mit den eigenen immer<br />
begrenzten Gaben, mit der eigenen<br />
immer gegebenen Schuld<br />
zurecht zu kommen nach meinen<br />
Kräften dafür zu sorgen,<br />
dass die kommenden musici jene<br />
Voraussetzungen vorfinden, für die<br />
es sich lohnt, Mühen und Schwierigkeiten<br />
auf sich zu nehmen und<br />
nicht deren Ideen, Hoffnungen Kräfte<br />
zu erdrücken meine Grundsätze und<br />
Taten öffentlich zu begründen, mich<br />
der Kritik - insbesondere der Betroffenen<br />
und Sachkundigen - auszusetzen,<br />
meine Urteile gewissenhaft zu<br />
prüfen mich allen Personen und Verhältnissen<br />
zu widersetzen (u. a. dem Druck<br />
der öffentlichen Meinung, dem Vereins-<br />
Auch im „Angesicht des Todes“ hat der<br />
Philosoph und Lehrer Sokrates an seinen<br />
humanen und demokratischen<br />
Prinzipien festgehalten.<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 17
Praxis<br />
Literaturempfehlung für „gute“ Blasmusik<br />
Eine Auswahl von Georg und Manfred Horrer<br />
Liebe Kapellmeisterinnen und Kapellmeister,<br />
Bezirkskapellmeister Georg Horrer,<br />
VSM-Bezirk Schlanders<br />
Bezirksobmann Manfred Horrer,<br />
VSM-Bezirk Schlanders<br />
es ist immer schwierig, gute Literatur für<br />
Blasorchester weiterzuempfehlen. In meiner<br />
über 20-jährigen Tätigkeit als Kapellmeister<br />
habe ich ein sehr breites Repertoire<br />
von wirklich hervorragenden, aber<br />
auch weniger guten Stücken gespielt und<br />
dirigiert. Aus dieser Erfahrung heraus habe<br />
ich versucht, aus meiner Sicht empfehlenswerte<br />
Stücke in folgender Liste zusammenzustellen.<br />
Am Schluss sind noch einige<br />
Empfehlungen meines Bruders Manfred<br />
für die "Unterstufe" angeführt. Es würde<br />
mich freuen, das eine oder andere Stück<br />
in einem der vielen zukünftigen Konzertprogramme<br />
wiederzufinden.<br />
Mit musikalischen Grüßen,<br />
Georg Horrer<br />
Titel Komponist Gattung Stufe<br />
A Percy Grainger Suite Arr. Frank Erickson Suite 2/3 B<br />
A Springtime Celebration Alfred Reed Ouvertüre 4 C<br />
An Original Suite Jacob Gordon Suite 4 D<br />
Armenian Dances I Alfred Reed Suite 4 D<br />
Bushdance Ralph Hultgren Konzertwerk 5 D<br />
Chorale and Alleluia Howard Hanson Konzertwerk 4 C/D<br />
Churumbelerias Emilio Cebrian Ruiz Paso Doble 3 B/C<br />
Cobra Jan Bosveld Suite 3/4 C/D<br />
Concert Prelude Philip Sparke Eröffnungsstück 3 C<br />
Die Heimatlosen Franz Königshofer Ouvertüre 3 C<br />
El Camino Real -A Latin Fantasy Alfred Reed Suite 4 D<br />
English Folk Song Suite Ralph Vaughan Williams Suite 4 C/D<br />
Evocazioni Paul Huber Sinfonische Musik 5 D/E<br />
Fanfara in Iubilo Thomas Doss Eröffnungsstück 4 C/D<br />
Fanfares and Allelujas James Barnes Eröffnungsstück 4+ D<br />
Fantasy Tales Piet Swerts Tondichtung 5 D<br />
Fifth Suite for Band Alfred Reed Suite 4 D<br />
First Suite in Es Gustav Holst Suite 4 D<br />
Four Contrast for Wind Trevor J. Ford Suite 3 C<br />
Golden Age Henk Badings Suite 4 D<br />
Golden Jubilee Alfred Reed Ouvertüre 3 C<br />
Gran Fanes – Hymne für Blasmusik Hansjörg Mutschlechner Konzertwerk 4 C/D<br />
Greek Folk Song Suite Franco Cesarini Suite 3 B/C<br />
Harlequin Franco Cesarini Ouvertüre 5 D<br />
Hobbits - (V. Satz aus „Herr der Ringe“) Johan De Meij Suite 5 D<br />
Intrada Solenne Albert Benz Eröffnungsstück 2 B<br />
Intrade Anton E. Kratz Eröffnungsstück 3 B/C<br />
Irish Tune from County Derry Percy Aldridge Grainger Ballade / Folksong 2/3 B/C<br />
Jolly Roger Armin Kofler Ouvertüre 3 C<br />
18<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Kein Schöner Land Oliver Waespi Fantasie 2/3 B<br />
Konzertsuite <strong>Nr</strong>. 1 in F (Eigenverlag) Wolfgang Heinrich Suite 3 C<br />
La Dernière Valse (Der letzte Walzer) Evzen Zámecník Walzer 4 D<br />
La Primitiva Jef Penders Paso Doble 2 B/C<br />
Lachische Sonne Evzen Zámecník Tongemälde 4 D<br />
Lied ohne Worte Rolf Rudin Ballade 3 B/C<br />
Luces Y Sombras Ferrer Ferran Symphonisches Gedicht 5+ E<br />
Madurodam – Miniature Suite Johan De Meij Suite 3 B/C<br />
Mannin Veen Haydn Wood Symphonisches Gedicht 5 D<br />
Martenizza – Frühlingsouvertüre Piet Swerts Ouvertüre 5 D<br />
Mazama Jay Chattaway Konzertwerk 3 B<br />
Mit vollen Segeln Klaus Strobl Marsch 3 C<br />
Nibelungen – Marsch Gottfried Sonntag Marsch 3 C<br />
October Eric Withacre Tongemälde 4 C<br />
Of Sailors and Whales W. Francis Mcbeth Suite 4+ D<br />
Ouvertüre Pastorale Paul Huber Ouvertüre 2/3 B/C<br />
Pilatus: Mountain of Dragons Steven Reineke Tongemälde 4 C<br />
Punchinello William Rimmer Marsch 2 B/C<br />
Raymond Overture Thomas Ambroise / Matsushiro Ouvertüre 5 D<br />
Romantische Overtüre in B-Dur Stephan Jaeggi Ouvertüre 3 C<br />
Romanza James Barnes Ballade 4 D<br />
Rushmore Alfred Reed Symphonischer Prolog 3 C<br />
Russian Christmas Music Alfred Reed Sinfonische Musik 5 D<br />
Satiric Dances Norman Dello Joio Suite 3/4 C/D<br />
Second Suite in F Gustav Holst Suite 4 D<br />
Shenandoah Frank Ticheli Tongemälde 2/3 B<br />
Sinfonie Concertante Gerard Boedijn Sinfonie 2/3 B/C<br />
Songs from the East End (Lieder Aus Mähren) Pavel Staněk Suite 3/4 C/D<br />
Suite Romantique Meindert Boekel Suite 3 B<br />
Sun Dance Frank Ticheli Konzertwerk 3 B<br />
Szenen aus "Der Louvre" Norman Dello Joio Suite 4 D<br />
The Wind in the Willows Johan De Meij Suite 4 D<br />
Theatre Music Philip Sparke Suite 4+ D<br />
Thirt Suite Robert E. Jager Suite 3 C<br />
Toccata For Band Frank Erickson Konzertwerk 3 B+<br />
Uranus M.j. Cerfontaine Ouvertüre 3 B+<br />
Valdres March Johannes Hanssen Marsch 3 C<br />
Variations on a Korean Folk Song John Barnes Chance Suite 4 D<br />
Vidám Zene – Merry Music Frigyes Hidas Konzertwerk 4 C/D<br />
William Bird Suite Jacob Gordon Suite 4 D<br />
Whispering Wind Maxime Aulio Tongemälde 4 D<br />
Ye Banks and Braes O’bonnie Doon Percy Aldrige Grainger Ballade / Folksong 3 B/C<br />
Empfehlungen für Unterstufe von Bezirksobmann u. Kapellmeister Manfred Horrer<br />
A Song for Friends Larry Daehn Hymne 1 A<br />
Big Sky Overture Philip Sparke Ouvertüre 1 A<br />
Caprice William Himes Capriccio 1 A<br />
Checkpoint Fritz Neuböck Ouvertüre 1 A<br />
Cumberland Cross Carl Strommen Konzerstück 2 A<br />
Festival Suite André Waignein Suite 1 A<br />
Four Old Dances Jan Van Der Roost Suite 2 A<br />
Orlando Suite Orlando Di Lasso /Haan Suite 1 A<br />
Ouverture Festive André Waignein Ouvertüre 2 A<br />
Rondeau Jean Joseph Mouret /Bocci Rondo 1 A<br />
Sinfonietta Classica Werner Brüggemann Sinfonietta 2 B<br />
Spring Festival Overture James L. Hosay Ouvertüre 1 A<br />
The Painted Desert Philip Sparke Konzerstück 1 A<br />
Yorkshire Ballad James Barnes Ballade 2 A/B<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 19
Aus Verband und Bezirken<br />
Die Championsleague des<br />
Marschierens zu Gast in Südtirol<br />
4. ÖBV-Bundeswettbewerb „Musik in Bewegung“ in Sand in Taufers<br />
Zwei Tage lang stand Sand in Taufers<br />
ganz im Zeichen der Blasmusik. In perfekter<br />
Art und Weise boten die Organisatoren<br />
idealste Bedingungen für die Austragung<br />
dieses Marschmusik-Spektakels.<br />
Den Kooperationspartnern des ÖBV, der<br />
Gemeinde Sand in Taufers, allen voran<br />
Bgm. Helmuth Innerbichler, dem Tourismusverein<br />
mit Präsident Christian Eppacher<br />
und dem Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />
sei herzlich dafür gedankt.<br />
Besonderer Dank gilt der Bürgerkapelle<br />
Sand in Taufers und den vielen freiwilligen<br />
Helfern, die für das leibliche Wohl der<br />
teilnehmenden Musikantinnen und Musikanten<br />
sowie der zahlreichen Gäste verantwortlich<br />
waren.<br />
Zehn Musikkapellen stellten<br />
sich der Jury<br />
Marschieren vor grandioser Kulisse mit der Burg Taufers im Hintergrund<br />
Insgesamt zehn Musikkapellen, acht<br />
aus den österreichischen Bundesländern,<br />
eine aus Südtirol sowie die Titelverteidiger<br />
aus dem Jahr 2011 trafen<br />
sich am ersten Wettbewerbstag im Ortszentrum<br />
von Sand in Taufers, um sich<br />
mit dem Pflichtprogramm der Schwierigkeitsstufe<br />
D der Jury zu stellen und<br />
Ein unvergessliches Highlight der Blasmusik<br />
mit vielen bleibenden Eindrücken für<br />
die mit Recht stolzen Teilnehmer und zahlreichen<br />
Gäste – so der einhellige Tenor zum<br />
Abschluss des 4. Bundeswettbewerbs „Musik<br />
in Bewegung“ vom 5. und 6. Juli <strong>2013</strong><br />
in Sand in Taufers.<br />
Nach den großartigen Bundesmarschmusikbewerben<br />
2007 in Bruck an der Mur,<br />
sowie 2009 und 2011 in Bischofshofen,<br />
kam im heurigen Jahr dem Verband Südtiroler<br />
Musikkapellen (VSM) als Partnerverband<br />
des Österreichischen Blasmusikverbandes<br />
(ÖBV) die große Ehre zu, diese<br />
Großveranstaltung auszutragen. Für Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster war es Auftrag,<br />
Ehre und Freude zugleich, sozusagen die<br />
„Championsleague des Marschierens“ in<br />
Sand in Taufers im wunderschönen Tauferer<br />
Ahrntal begrüßen zu dürfen. In seinen<br />
Eröffnungsworten bedankte sich der Verbandsobmann<br />
beim Österreichischen Blasmusikverband<br />
für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen. Zahlreiche Ehrengäste wie der<br />
Ehrenpräsident des ÖBV Friedrich Weyermüller,<br />
Senator Hans Berger, Bürgermeister<br />
Helmuth Innerbichler und viele weitere Vertreter<br />
aus Politik, Wirtschaft und der Blasmusik<br />
ließen es sich nicht nehmen, diesem<br />
überregionalen Event beizuwohnen.<br />
Freuen sich über die „Musik in<br />
Bewegung“ auf höchstem Niveau: (v.l.)<br />
Verbandsobmann Pepi Fauster, ÖBV-<br />
Bundesstabführer Gerhard Imre,<br />
Bürgermeister Helmuth Innerbichler und<br />
ÖBV-Präsident Siegfried Knapp<br />
20<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Mit ihren prächtigen Uniformen, einem tadellosen Auftreten und kreativen Figuren errang die Bürgerkorpskapelle der Stadt<br />
Hallein den Gesamtsieg.<br />
sich eine gute Ausgangsposition für den<br />
tags darauf folgenden Showbewerb zu<br />
sichern. Die Bewertung erfolgte durch<br />
Landeskapellmeister Manfred Sternberger,<br />
Landesstabführer Alois Jäger, Landeskapellmeister-Stv.<br />
Harald Haselmayr<br />
und Landestabführer Erich Perner unter<br />
dem Vorsitz des hauptverantwortlichen<br />
Bundesstabführers Gerhard Imre. Aus<br />
dem ersten Teil des musikalischen Wettbewerbs<br />
ging die für Südtirol startende<br />
Musikkapelle Villnöß mit Verbandsstabführer<br />
Toni Profanter als Sieger hervor.<br />
Dies allerdings denkbar knapp, lagen<br />
die zehn Kapellen doch nur 1,09 Punkt<br />
auseinander, und so war für den nächsten<br />
Tag alles offen und Spannung vorprogrammiert.<br />
Der Samstag begann mit Standkonzerten<br />
aller Wettbewerbskapellen an verschiedenen<br />
Orten, sodass das gesamte<br />
Ahrntal in eine blasmusikalische Klangwolke<br />
gehüllt wurde. Am Nachmittag hatten<br />
die Musikkapellen noch Gelegenheit,<br />
letzte Details zu probieren und sich auf dem<br />
Rasenplatz zurecht zu finden, bevor das<br />
große Finale mit einem festlichen Einzug<br />
zum Sportplatz eröffnet wurde. Musikkapellen<br />
aus der Umgebung zogen in ihren<br />
bunten Trachten, mit ihren glänzenden Instrumenten<br />
und flotter Marschmusik, begleitet<br />
von kunstvoll geschmückten Festwägen,<br />
bei Kaiserwetter an der Ehrentribüne<br />
vorbei in die Arena ein.<br />
Es wurde geklatscht und<br />
gestampft<br />
Die Musikkapelle Villnöß marschierte unter ihrem Stabführer Toni Profanter auf einen<br />
ausgezeichneten 3. Gesamtrang.<br />
Im Vorprogramm heizten die Musikkapellen<br />
aus Nals, Mauls, Rodeneck, Wengen<br />
und St. Johann mit ihren Showvorführungen<br />
dem zahlreich auf den Tribünen<br />
Platz genommenen Publikum ein. Moderator<br />
Alex Ploner verstand es in souveräner<br />
Manier das Publikum mitzureißen. La-Ola-<br />
Wellen wollten nicht mehr enden, Sprechchöre<br />
wurden angestimmt, es wurde geklatscht<br />
und gestampft ... die Spannung<br />
stieg ins Unerträgliche. Mit den Worten<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 21
Aus Verband und Bezirken<br />
„Der olympische Gedanke ist das Wichtigste,<br />
denn jede Kapelle, die von ihrem<br />
Bundesland zum Bundeswettbewerb entsandt<br />
wurde, ist schon ein Sieger, doch<br />
heute wollen wir den Bundessieger <strong>2013</strong><br />
küren!“, eröffnete Bundesstabführer Gerhard<br />
Imre das Finale.<br />
Musik in Bewegung<br />
Die zehn Musikkapellen traten in<br />
umgekehrter Reihenfolge des Vortagsergebnisses<br />
an und präsentierten jeweils<br />
rund zehn Minuten „Musik in Bewegung“<br />
der Extraklasse. Jede Kapelle<br />
versuchte auf ihre Weise mit einem innovativen<br />
und bis ins Detail choreographierten<br />
Showprogramm das Publikum<br />
zu begeistern und die Jury von sich zu<br />
überzeugen. Es wurde getanzt, gesteppt,<br />
gerockt, geswingt, es erklangen Tango,<br />
Polka, Cha-Cha-Cha, Schlager, Opernklänge<br />
und Filmmusik, es gab Akrobatik,<br />
schauspielerische Einlagen und vor<br />
allem viel Marschmusik in Bewegung!<br />
Für die Jury des Showteils (Prof. Nora<br />
Mackh, Landestabführer Franz Winter,<br />
Landeskapellmeister Manfred Sternberger,<br />
Landesstabführer-Stv. Gerald Emacher<br />
und Militärkapellmeister Harald<br />
Haselmayr) – alle wiederum unter dem<br />
Vorsitz von Bundesstabführer Gerhard<br />
Imre - war es keine leichte Aufgabe, die<br />
allesamt hervorragenden Beiträge abzuwägen<br />
und den Sieger festzustellen,<br />
doch schließlich stand das Endergebnis<br />
fest. Die teilnehmenden Musikkapellen<br />
marschierten auf den Sportplatz und<br />
stimmten gemeinsam den Marsch „Dem<br />
Land Tirol die Treue“ an, bevor der Präsident<br />
des Österreichischen Blasmusikverbandes<br />
Siegfried Knapp die Ergebnisse<br />
verkündete. Bundessieger <strong>2013</strong><br />
wurde die Bürgerkorpskapelle der Stadt<br />
Hallein (Stabführer Rupert Steiner) mit<br />
92,62 Gesamtpunkten, knapp gefolgt<br />
vom Titelverteidiger, der Trachtenmusikkapelle<br />
Ottendorf an der Rittschein<br />
(Stabführer Siegfried Gosch) mit 92,41<br />
Punkten. Der Wanderpokal „Bundessieger<br />
Musik in Bewegung“ geht damit von<br />
der Steiermark nach Salzburg. Über den<br />
dritten Platz jubelten die Südtiroler mit der<br />
Musikkapelle Villnöß. Sie erreichten mit<br />
Stabführer Toni Profanter 91,90 Punkte.<br />
Die allesamt hervorragenden Leistungen<br />
und die erreichten Ergebnisse wurden zu<br />
Recht in der Festhalle ausgiebig gefeiert.<br />
Große Begeisterung herrschte nicht nur bei den Musikantinnen und Musikanten,<br />
sondern auch beim Publikum.<br />
Die Trachtenmusikkapelle Ottendorf an der Rittschein aus der Steiermark war buchstäblich<br />
mit viel Herz bei der Sache und erreichte den 2. Gesamtplatz.<br />
Alle Fotos zum Bericht : Foto „klick“ – Sand in Taufers<br />
Alle, die dabei waren, den Einsatz und<br />
die Begeisterung jedes einzelnen Musikanten<br />
und jeder einzelnen Musikantin<br />
gesehen haben und die Stimmung in der<br />
Blasmusikszene miterlebt haben, verließen<br />
begeistert die Arena. Hauptverantwortlicher<br />
Gerhard Imre zeigte sich beeindruckt und<br />
stolz ob der stetig sich steigernden Leistungen<br />
der Musikkapellen im Bereich „Musik<br />
in Bewegung“ und er spricht den Veranstaltern<br />
in Sand in Taufers höchstes Lob<br />
für die perfekte Organisation aus.<br />
Eine Großveranstaltung dieser Dimension<br />
wäre nicht möglich ohne die großzügige<br />
Unterstützung der Partner des ÖBV<br />
und zahlreicher Sponsoren. So gab es<br />
für jede teilnehmende Kapelle neben der<br />
Urkunde ein Instrument als Sachpreis,<br />
gesponsert von den Firmen Miraphone<br />
(Flügelhorn), Oberrauch (Flügelhorn),<br />
Haagston/Brassego (Trompete), Neureiter<br />
(B-Klarinette), Yago-Music/Eastman<br />
(Es-Saxophon), Lechner (zwei Tambourstäbe,<br />
Schnapsfass), DeHaske/Hal Leonard<br />
(Noten-Gutscheine), Sonor/Haingartner<br />
(Kleine Trommel), Musik Walter<br />
(Tambourstab). Ihnen allen sei an dieser<br />
Stelle herzlich gedankt.<br />
Michaela Mair<br />
Blasmusikverband Tirol<br />
22<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Sieben frischgebackene<br />
Kapellmeister (innen)<br />
Dreijähriger Ausbildungskurs mit Prüfung abgeschlossen<br />
v.l. Sigisbert Mutschlechner, Gottfried Veit, Pepi Fauster, David Moroder (MK St. Peter/Lajen), Patrick Künig (MK Luttach),<br />
Maximilian Messner (MK St. Georgen), Helmuth Mayr (MK Schabs), Stefanie Watschinger (MK Sexten), Charlotte Rainer<br />
(MK Unsere Frau/Schnals), Philipp Kufner, Elisa Mair (MK Vals), Markus Silbernagl<br />
Drei neue Kapellmeisterinnen und vier<br />
neue Kapellmeister sind die stolze Bilanz<br />
der Kapellmeisterausbildung des Verbandes<br />
Südtiroler Musikkapellen (VSM).<br />
Am 8. Juni fand die Abschlussprüfung des<br />
heurigen dritten Kursjahres statt. Fünf Mal<br />
wurde die Note „ausgezeichnet“ und zwei<br />
Mal „sehr gut“ vergeben. Das Allerbeste<br />
sei aber, dass bereits zwei der frischgebackenen<br />
Kapellmeister eine Musikkapelle<br />
leiten, freute sich Verbandskapellmeister<br />
und Kursleiter Sigisbert Mutschlechner.<br />
Aufwändig wie die gesamte dreijährige<br />
Ausbildung gestaltete sich auch die Abschlussprüfung.<br />
Am Vorabend mussten<br />
die angehenden Kapellmeister ihre Fähigkeit<br />
unter Beweis stellen und mit einer ihnen<br />
unbekannten Musikkapelle proben.<br />
Die Musikkapelle Völs am Schlern hatte<br />
sich dazu als Übungskapelle zur Verfügung<br />
gestellt. In kürzester Zeit gelang es<br />
allen sieben Kandidaten, den Musikanten<br />
ihre Vorstellungen zu vermitteln und die<br />
Musik gemeinsam zu gestalten. Die Musikanten<br />
zeigten sich überrascht von der<br />
Professionalität der Absolventen und<br />
harrten geduldig aus, um allen die gleich<br />
guten Prüfungsbedingungen zu bieten.<br />
Am Prüfungstag selbst stand die interne<br />
praktische Prüfung auf dem Programm.<br />
Seit der Neustrukturierung im Jahre<br />
2008 erfreut sich diese dreijährige Kapellmeisterausbildung<br />
des VSM ständig<br />
wachsender Beliebtheit. Obwohl der Arbeitsaufwand<br />
mit neun aufs Schuljahr verteilten<br />
Kurswochenenden und den zwischen<br />
den Kurseinheiten zu erledigenden<br />
Aufgaben ziemlich hoch ist, steigen jährlich<br />
rund zehn Anfänger in den Kurs ein.<br />
Von diesen beenden durchschnittlich<br />
neun den Kurs erfolgreich. Der Schwerpunkt<br />
liegt auf der praktischen Arbeit, damit<br />
den Kapellmeisteranwärtern eine gute<br />
Grundlage mitgegeben wird, noch während<br />
oder nach der Ausbildung ins aktive<br />
Kapellmeisterleben einzusteigen, erklärt<br />
Mutschlechner, der wesentlich an der<br />
Entwicklung und am Aufbau dieses neuen<br />
Kurskonzeptes mitgearbeitet hat. Die Verantwortlichen<br />
des Verbandes freuen sich<br />
über den Erfolg dieses Ausbildungsangebotes.<br />
Für das kommende Schuljahr besteht<br />
ab sofort die Möglichkeit, sich einzuschreiben.<br />
Weitere Infos dazu gibt es<br />
auf der Homepage des VSM und im Verbandsbüro<br />
in Bozen.<br />
Stephan Niederegger<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 23
Aus Verband und Bezirken<br />
Erfolgreiche<br />
Wertungsspiele in Vöran<br />
17 Kapellen stellen sich der Jury<br />
Die Bürgerkapelle<br />
Untermais unter der<br />
bewährten Leitung<br />
von Kapellmeister<br />
Markus Müller trat in<br />
der Höchststufe D an<br />
und erzielte mit 92,58<br />
Punkte die höchste<br />
Punktezahl des Tages.<br />
Am 25. Mai fanden im Rahmen des 13.<br />
Bezirksmusikfestes in Vöran die Konzertwertungsspiele<br />
des Verbandes Südtiroler<br />
Musikkapellen (VSM) statt. Nach elf Jahren<br />
wurden erstmals wieder Wertungsspiele vom<br />
VSM-Bezirk Meran ausgetragen.<br />
Mit je einem vorgegebenen Pflichtund<br />
einem Selbstwahlstück stellten sich<br />
17 Kapellen unseres Landes der dreiköpfigen<br />
Fachjury in den verschiedenen<br />
Leistungsstufen, von der Unterstufe (A)<br />
über die Mittelstufe (B) zur Oberstufe (C)<br />
und Höchststufe (D). Isabelle Ruf Weber<br />
(Schweiz), Helmut Schmid (Tirol) und Georg<br />
Horrer (Schlanders) bewerteten im geschlossenen<br />
Modus nach den Kriterien<br />
des internationalen Musikbundes CISM.<br />
Im anschließenden Jurygespräch konnten<br />
die Kapellmeister mit einem der Wertungsrichter<br />
ihren Auftritt analysieren und<br />
die Wertungskritik besprechen. Für das Publikum<br />
war der Vergleich der Pflichtstücke<br />
ebenso unterhaltsam wie das abwechslungsreiche<br />
Programm der Selbstwahl-<br />
Die Jurymitglieder hoben das hohe Niveau, die gute Vorbereitung und die vielen<br />
jungen Gesichter in den Reihen der Musikkapellen hervor: (v.l.) Helmut Schmid,<br />
Isabelle Ruf-Weber, Georg Horrer.<br />
stücke. Die Spannung im großen Festzelt<br />
am Abend war wohl mindestens gleich groß<br />
wie beim parallel stattfindenden Champions-League-Finale.<br />
Verbandskapellmeister<br />
Sigisbert Mutschlechner, Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster, Bezirkskapellmeister Stefan<br />
Aichner und Bezirksobmann Albert Klotzner<br />
gratulierten allen Teilnehmern: „Unabhängig<br />
vom Ergebnis ist es eine tolle<br />
Leistung, sich der Herausforderung zu<br />
stellen und die damit verbundene intensive<br />
Vorbereitung auf sich zu nehmen.“<br />
Schließlich holte sich die Bürgerkapelle<br />
Untermais in der Höchststufe mit 92,58<br />
von 100 Punkten die höchste Bewertung<br />
des Tages. Die Musikkapelle Naturns trat<br />
ebenso in der Stufe D an und wurde mit<br />
90,00 Punkten belohnt. Die weiteren Bewertungen<br />
sind: Musikkapelle Proveis (Stufe<br />
A, 85,50 Punkte), Stadtmusikkapelle Meran<br />
(B, 84,50), MK Afing (B, 82,33), MK<br />
Rodeneck (B, 80,58), MK Wengen (B,<br />
78,83), MK Oberbozen (C, 91,17), Bürgerkapelle<br />
Latsch (C, 90,17), MK Partschins<br />
(C, 87,67), MK Burgstall (C, 87,08), MK<br />
St. Lorenzen (C, 85,92), MK Gummer (C,<br />
85,58), MK Obermais (C, 84,17), MK Oberrasen<br />
(C, 83,92), MK Marling (C, 82,92)<br />
und MK Moos (C, 80,00).<br />
Stephan Niederegger<br />
24<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik International<br />
Blasmusik<br />
Fenster der Südtiroler<br />
Blasmusik nach Österreich<br />
Drittes Treffen der Landesmedienreferenten<br />
Die Medien- und Pressereferenten des<br />
österreichischen Blasmusikverbandes (ÖBV)<br />
haben sich in Graz getroffen. Gastgeber dieser<br />
dritten Tagung war diesmal der Tuba Musikverlag,<br />
bei dem die Österreichische Blasmusikzeitung<br />
(ÖBZ) herausgegeben wird. Die<br />
Zusammenarbeit und die gemeinsame Gestaltung<br />
der Zeitung standen dabei einmal<br />
mehr im Mittelpunkt.<br />
Der Österreichische Blasmusikverband<br />
und seine einzelnen Landesverbände haben<br />
eine umfangreiche und vielfältige Tätigkeit<br />
aufzuweisen, aber leider wisse, höre<br />
und lese man darüber viel zu wenig, brachte<br />
ÖBV-Präsident Siegfried Knapp die gemeinsame<br />
Einschätzung auf den Punkt und zitierte<br />
ein bekanntes Sprichwort: „Tue Gutes<br />
und sprich darüber!“ Gerade die Österreichische<br />
Blasmusikzeitung sei das geeignete<br />
Medium dafür, erklärte er. Sie erscheint monatlich,<br />
elf Mal im Jahr (Doppelnummer im<br />
Juli/<strong>August</strong>). Neben dem allgemeinen Teil<br />
gibt es für jeden Landesverband einen eigenen<br />
Länderteil. Auch der Verband Südtiroler<br />
Musikkapellen (VSM) ist in jeder Ausgabe<br />
mit einer Seite vertreten, die vom VSM-Pressereferenten<br />
Stephan Niederegger bedient<br />
wird. Es ist dies ein wichtiges und wertvolles<br />
Fenster der Südtiroler Blasmusik nach Österreich.<br />
Durch eine gute Pressearbeit solle<br />
es gelingen, immer mehr Abonnenten aus<br />
Südtirol für diese Zeitung zu gewinnen, unterstreicht<br />
Niederegger. Auf der Internetseite<br />
des ÖBV (www.blasmusik.at) kann die jeweilige<br />
Ausgabe des Vormonats online gelesen<br />
werden. Aber auch die neuen Möglichkeiten<br />
des sozialen Netzwerks, eines<br />
Internet-Abonnements und Apps für Tablets<br />
und Smartphones wurden bei der Tagung<br />
in Graz besprochen. Zudem sollen sich die<br />
Presse- und Medienreferenten der einzelnen<br />
Landesverbände noch besser vernetzen<br />
und eng mit dem Redaktionsteam und<br />
dem Verlag zusammenarbeiten, erklärten<br />
Verlagsleiter Gerhard Sulyok und der neue<br />
ÖBV-Bundesmedienreferent Erhard Mariacher:<br />
„Wir alle gemeinsam sind die Redakteure<br />
der ÖBZ!“ Die Teilnehmer legten die<br />
verschiedensten Fragen und Probleme auf<br />
den Tisch, die gemeinsam diskutiert und<br />
analysiert wurden. Nach den unruhigen<br />
Zeiten durch die personellen Diskussionen<br />
und Veränderungen im Redaktionsteam<br />
wolle man nun „nicht jammernd zurückblicken,<br />
sondern aus Fehlern lernen und<br />
positiv in die Zukunft schauen“, hob Mariacher<br />
hervor. Zum Abschluss des Treffens<br />
freute er sich, dass gerade auch dieses Treffen<br />
dazu beigetragen habe, und bedankte<br />
sich bei Gerhard Sulyok und dessen Tochter<br />
Alexandra vom Tuba Musikverlag für die<br />
Einladung und die gute Zusammenarbeit.<br />
Stephan Niederegger<br />
Gerhard Sulyok (Tuba Musikverlag), ÖBV-Bundesmedienreferent Erhard Mariacher, Alexandra Sulyok (Tuba Musikverlag) und<br />
VSM-Pressereferent Stephan Niederegger bei der Tagung in Graz<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 25
Kritisch hingehört<br />
Mit Spielfreude und<br />
Können musiziert<br />
Osterkonzert <strong>2013</strong> der Musikkapelle Terlan<br />
Auch heuer hat die Bevölkerung von Terlan<br />
wieder durch ihr zahlreiches Erscheinen beim<br />
traditionellen Osterkonzert ihre Wertschätzung<br />
gegenüber der Blaskapelle bewiesen.<br />
Obmann Elmar Seebacher begrüßte Verwandte,<br />
Freunde, Gönner und Ehrengäste<br />
und Kurt Jakomet führte in gekonnter Weise<br />
durch das Programm.<br />
Junge Musikanten konnten wieder in die<br />
Kapelle aufgenommen werden und Gottlieb<br />
Kofler wurde als besonders wertvoller Instrumentalist<br />
für seine 50-jährige Mitgliedschaft<br />
ausgezeichnet.<br />
Kapellmeister Günther Graber hatte eine<br />
glückliche Hand bei der Auswahl der Musikstücke.<br />
Der erste Teil des Konzertes war<br />
unseren einheimischen Komponisten gewidmet.<br />
Den Anfang machte Sepp Thalers<br />
„Praeludium heroicum“. Gradlinig und sauber<br />
musizierte die Kapelle dieses schöne,<br />
leider nur mehr selten zu hörende Werk.<br />
„Robinson“, eine Komposition des Kapellmeisters,<br />
entführte das Publikum in die<br />
Südsee. Nach dem Abenteuerroman von<br />
Daniel Defoe, den jeder Junge einmal mit<br />
großer Freude gelesen hat, versuchte Günther<br />
Graber in seiner symphonischen Mu-<br />
sik das Erlebnis Robinsons nachzuzeichnen.<br />
Die Bläser gaben ihr Bestes, um das<br />
Werk ihres Meisters erfolgreich zu gestalten;<br />
Intonation und Ausdruck passten,<br />
Soli und technische Überraschungen gelangen.<br />
Die Zuhörer waren begeistert. Armin<br />
Koflers “Südkultur“ bestätigt wieder<br />
einmal das Talent dieses jungen Südtirolers.<br />
Prägnante Fanfaren und schöne Melodiebögen<br />
zeichnen dieses Werk aus, in<br />
dem besonders auch das Tenorhorn/Baritonregister<br />
sein Können zeigte. Zum Abschluss<br />
des ersten Teils spielte die Kapelle<br />
den spritzigen „Brixner Bürgermarsch“ des<br />
bekannten Trompeters und Kapellmeisters<br />
Otto Rabensteiner. Den zweiten Teil eröffnete<br />
die Kapelle mit dem „Marsch der Janitscharen“<br />
von André Ernest Modeste<br />
Grétry, einem Komponisten der Französischen<br />
Revolution. Klangschön und kultiviert<br />
musizierten die Holzbläser mit dezenter<br />
Begleitung. Immer wieder wird die<br />
Ouvertüre zu „Nabucco“ von Giuseppe<br />
Verdi die Zuhörer begeistern. Sehr homogen<br />
und klangschön gelang die Einleitung.<br />
Das rhythmisch betonte Allegro war sauber<br />
und präzise. Beim Andantino waren leichte<br />
Intonationstrübungen nicht zu überhören.<br />
Der Schluss brachte wieder ein schönes,<br />
einwandfreies Allegro und steigerte sich<br />
bis zum Ende.<br />
Einen weiteren Höhepunkt erreichte der<br />
Kapellmeister mit den „Variationen über<br />
ein koreanisches Volkslied“ von John Barnes<br />
Chance - sehr schön musiziert; einige<br />
Variationen gelangen besonders gut. Eine<br />
größere Differenzierung in der Dynamik<br />
nach unten und oben hätte allerdings allen<br />
Werken gut getan. Werke von Mario Bürki<br />
hört man zu Recht öfters in den Konzerten<br />
unserer Blaskapellen. „Flight“ gehört zur<br />
Programmmusik des Schweizer Tondichters,<br />
in der er einen Alpenrundflug musikalisch<br />
beschreibt. Recht musikantisch und<br />
temperamentvoll gingen die „Terlaner“ an<br />
dieses Werk heran. Die Frische des Musizierens<br />
kam der Stimmung dieser Komposition<br />
entgegen.<br />
Als letztes offizielles Stück folgte „Birdland“<br />
von Joe Zawinul. In dieser Big-Band<br />
Nummer konnten die Blechbläser noch einmal<br />
ihr Können zeigen.<br />
Insgesamt eine beeindruckende Leistung<br />
der Kapelle. Besonders erfreulich aber war<br />
auch die gute Programmwahl und die Möglichkeit,<br />
der gesamten Kapelle, doch auch<br />
so manchem Solisten (Saxophon, Oboe,<br />
Horn, Bariton) die Gelegenheit zu geben,<br />
Spielfreude und Können zu zeigen. Auch<br />
die ganze Holzbläsergruppe hat sich klanglich<br />
verbessert.<br />
Für den kräftigen Applaus bedankte sich<br />
die Kapelle mit zwei schönen, sehr gut gespielten<br />
Märschen.<br />
Hans Obkircher<br />
Interesse und Begeisterung weckte die Musikkapelle Terlan mit ihrem Osterkonzert beim Publikum.<br />
26<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Zur Person<br />
Blasmusik<br />
Gottfried Veit wird 70<br />
Der VSM gratuliert seinem Verbands-Ehrenkapellmeister zum runden Geburtstag.<br />
Aktives Musizieren tut Körper und Seele<br />
gut und hält jung! Dies trifft ganz besonders<br />
auf den langjährigen Verbandskapellmeister<br />
und derzeitigen Ehrenkapellmeister<br />
des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />
(VSM) Gottfried Veit zu, der am 13.<strong>August</strong><br />
seinen 70. Geburtstag feiert.<br />
Dabei begann die musikalische Laufbahn<br />
1961 bereits vielversprechend mit dem Studium<br />
der Musikerziehung am Mozarteum<br />
in Salzburg und 1967 mit dem Abschluss<br />
des Klarinettendiploms am Konservatorium<br />
in Bozen. Anschließend war Veit bis<br />
zu seiner Pensionierung Musiklehrer und<br />
Musikschuldirektor an den Musikschulen<br />
Auer, Bozen/Haslach und Gries. Als Dirigent<br />
leitete er verschiedene Kinder-, Jugend-,<br />
Erwachsenen- und Kirchenchöre,<br />
war 24 Jahre lang Kapellmeister der MK<br />
Zwölfmalgreien und 10 Jahre lang Kapellmeister<br />
der BK St.Michael/Eppan.<br />
39 Jahre lang stellte Gottfried Veit seine<br />
musikalische Begabung und Ausbildung<br />
als Musikpädagoge, Dirigent und Komponist,<br />
seine Begeisterung für die Blasmusik<br />
und seine Ideen in den Dienst des VSM<br />
und dessen Mitgliedskapellen. Von 1968<br />
bis 1977 bekleidete er das Amt des stellvertretenden<br />
Verbandsjugendleiters, von<br />
1977 bis 1980 jenes des stellvertretenden<br />
Als VSM – Verbandskapellmeister hat<br />
Gottfried Veit das Blasmusikwesen in<br />
Südtirol entscheidend geprägt und<br />
weiterentwickelt.<br />
Gottfried Veit, einer der vielseitigsten Musiker Südtirols, ist weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt und geschätzt.<br />
Verbandskapellmeisters, bis er – nach dem<br />
Ableben von Sepp Thaler – von 1980 bis<br />
2007 die Nachfolge als Verbandskapellmeister<br />
antrat.<br />
Zu seinen besonderen Anliegen zählten<br />
fortan die Aus- und Weiterbildung der<br />
Kapellmeister und Musikanten/innen,<br />
eine qualitative Literaturerneuerung und<br />
die Pflege der Musik von Tiroler Komponisten<br />
bzw. Musikschaffenden aus dem<br />
Alpenraum.<br />
Obwohl er sein Amt im VSM 2007 in<br />
jüngere Hände legte, wirkt er seitdem immer<br />
noch aktiv und begeistert in der Kapellmeisterausbildung<br />
sowie als Berater<br />
und Juror im In- und Ausland mit.<br />
Gottfried Veits große Liebe gilt neben<br />
dem Musizieren dem Komponieren und<br />
dem Verfassen von wissenschaftlichen<br />
Werken. So entstanden über 300 Kompositionen<br />
für Blasmusik, Kammermusikbesetzungen,<br />
Orgel, Solo-Gesang, Lieder,<br />
Chorsätze und eine Bühnenmusik, die bei<br />
insgesamt 22 verschiedenen Verlagshäusern<br />
in Druck und auf zahlreichen Tonträgern<br />
veröffentlicht sind. Seine zahlreichen<br />
Aufsätze wurden in einschlägigen Fachzeitschriften<br />
abgedruckt. Viele Jahre arbeitete<br />
er im Fachausschuss „Blasmusik“ im Internationalen<br />
Musikbund CISM sowie im<br />
Südtiroler Künstlerbund mit.<br />
Für sein umfangreiches Schaffen und<br />
seine vielfältigen, langjährigen Tätigkeiten<br />
erhielt der Jubilar zahlreiche Kompositionspreise<br />
und Ehrungen, darunter den<br />
Verdienststern des VSM, 1998 das Verdienstkreuz<br />
des Landes Tirol und 2008<br />
das Goldene Ehrenkreuz am Bande des<br />
Österreichischen Blasmusikverbandes.<br />
Am 13.<strong>August</strong> feiert Gottfried Veit seinen<br />
70. Geburtstag. Der Vorstand, die Fachgruppen<br />
und die 211 Mitgliedskapellen<br />
des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />
gratulieren dazu sehr herzlich und wünschen<br />
dem junggebliebenen Jubilar alles,<br />
alles Gute und weiterhin viele schöne musikalische<br />
Erlebnisse.<br />
Pepi Fauster, VSM-Verbandsobmann<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 27
Zur Person<br />
„In jeder Situation das<br />
Beste geben“<br />
Johannes Helfer, Jugendleiter der Musikkapelle Feldthurns<br />
Johannes Helfer<br />
Kurzbiografie<br />
Johannes Helfer, Jahrgang 1980,<br />
lebt und wohnt in der Fraktion Schrambach<br />
der Gemeinde Feldthurns. Zusätzlich<br />
zur seiner Ausbildung zum<br />
diplomierten Krankenpfleger an der<br />
Landesfachhochschule „Claudiana“<br />
hat er auch die Musikschule in Brixen<br />
besucht. Seit dem Jahr 1997 ist Johannes<br />
Helfer Mitglied der Musikkapelle<br />
Feldthurns und vor zehn Jahren,<br />
also 2003, hat er das Amt des Jugendleiters<br />
übernommen.<br />
<strong>KulturFenster</strong>: Haben Sie in Ihrer Familie<br />
musikalische Wurzeln?<br />
Johannes Helfer: Musik war immer schon ein<br />
zentrales Thema in unserer Familie. Mein<br />
Vater war selbst Musikant, meine Mutter<br />
war im Chor, meine drei Schwestern traten<br />
öfters im volkstümlichen Bereich als Trio<br />
auf und meine beiden Brüder waren auch<br />
bei der Musikkapelle Feldthurns. Die Musik<br />
ist also tief in meiner Familie verwurzelt.<br />
KF: Wer ist Ihr Vorbild?<br />
J. Helfer: Wirkliche Vorbilder habe ich mir<br />
nie gesetzt. Mein Ziel war es immer, in jeder<br />
Situation das Beste zu geben und dies<br />
auch im musikalischen Bereich.<br />
KF: Welche Charakterzüge schätzen Sie bei<br />
Ihren Mitmenschen am meisten?<br />
J. Helfer: Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit,<br />
Fairness<br />
KF: Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />
J. Helfer: Carlos Ruiz Zafon<br />
KF: Ihre Lieblingskomponisten?<br />
J. Helfer: Im Blasmusikbereich Armin Kofler<br />
und Thomas Doss<br />
KF: Was war für Sie der Anlass, das Amt<br />
des Jugendleiters zu übernehmen?<br />
J. Helfer: Dass ich das Amt des Jugendleiters<br />
übernommen habe, war anfangs eher<br />
eine Notwendigkeit, da sich niemand fand<br />
für dieses Amt. Doch je mehr ich mich mit<br />
den Kindern und Jugendlichen beschäftigte,<br />
umso mehr stieg auch die Freude<br />
für diese Tätigkeit.<br />
KF: Wie würden Sie als Jugendleiter Ihren<br />
Führungsstil bezeichnen?<br />
J. Helfer: Als kooperativ, würde ich sagen.<br />
Zum einen sollen Jungmusikanten bei Entscheidungen<br />
mit einbezogen werden, zum<br />
anderen sollen sie auch selbst etwas Verantwortung<br />
innerhalb der Jugendkapelle<br />
übernehmen.<br />
KF: Was war als Jugendfunktionär Ihr positivstes<br />
Erlebnis?<br />
J. Helfer: Es ist immer wieder schön, zu<br />
erleben, dass Jungmusikanten durch<br />
das Musizieren zueinander finden, sei es<br />
in musikalischer als auch in gesellschaftlicher<br />
Hinsicht.<br />
KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />
meisten gelernt?<br />
J. Helfer: Fehler sind im Leben unvermeidbar<br />
und unterlaufen jedem von uns. Wichtig<br />
ist es daraus seine Lehren zu ziehen<br />
und zu versuchen, nicht zweimal denselben<br />
Fehler zu begehen.<br />
KF: Was war als Jugendleiter Ihr größter<br />
Erfolg im musikalischen Bereich?<br />
J. Helfer: Der größte Erfolg in meiner Laufbahn<br />
als Jugendleiter ist sicherlich, dass<br />
sich das Durchschnittsalter innerhalb der<br />
Kapelle in den letzten 10 Jahren deutlich<br />
gesenkt hat und die Musikkapelle Feldthurns<br />
auf viele junge und motivierte Musikanten/innen<br />
zählen kann.<br />
KF: … und im administrativen / sozialen<br />
Bereich?<br />
J. Helfer: Die Gründung der Jugendkapelle<br />
im Jahr 2003 und deren Weiterbestehen<br />
in all den letzten Jahren.<br />
KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />
Sie sich gerne zurück?<br />
J. Helfer: An die Auslandsreise mit der<br />
Musikkapelle nach Sand am Main und<br />
das dortige Wertungsspiel.<br />
KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis?<br />
J. Helfer: Ein einschneidendes und beeindruckendes<br />
Ereignis sind die jährlichen<br />
Cäcilienfeiern. Zu sehen, wie Musikanten<br />
für 40, 50 und auch 60 Jahre in einer<br />
Kapelle und für verschiedene ehrenamtliche<br />
Tätigkeiten ausgezeichnet werden,<br />
ist immer wieder beeindruckend und respekteinflößend.<br />
KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für die<br />
Zukunft der Blasmusikszene?<br />
J. Helfer: Hoffnungen und Wünsche gibt<br />
es genug. Ein großer Wunsch ist sicherlich,<br />
dass sich innerhalb der Musikkapellen<br />
immer wieder Leute finden, die sich<br />
bereit erklären, freiwillig und ehrenamtlich<br />
Verantwortung innerhalb der Kapelle<br />
zu übernehmen und somit das Über- und<br />
Weiterleben der Kapellen sichern.<br />
Interview: Joachim Buch<br />
28<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Andrea Götsch - im Eiltempo<br />
erfolgreich<br />
Die beeindruckende Karriere der jungen Algunder Musikerin<br />
Trotz ihres jugendlichen Alters<br />
kann Andrea Götsch bereits eine<br />
beeindruckende musikalische<br />
Erfolgsgeschichte vorweisen.<br />
(Foto: privat)<br />
Ein außergewöhnliches und ausgesprochen<br />
vielseitiges Talent darf die Algunder<br />
Musikkapelle zu ihren Mitgliedern zählen:<br />
Die junge Klarinettistin Andrea Götsch<br />
hat nicht nur im Vorjahr im Alter von 17<br />
Jahren – ein Jahr früher als üblich – die<br />
staatliche Abschlussprüfung (Matura) am<br />
Pädagogischen Gymnasium „Josef Ferrari“<br />
in Meran mit einer sehr hohen Punktezahl<br />
geschafft, sondern Ende Juni diesen Jahres<br />
gleich auch noch die Bachelorprüfung<br />
am Konservatorium „Claudio Monteverdi“<br />
in Bozen bravourös bestanden: mit der<br />
Höchstnote „110 cum laude“. Kein Wunder,<br />
dass nicht nur die Eltern Ulrike und<br />
Stefan, sondern auch ihre Musikkollegen<br />
der Algunder Musikkapelle sehr stolz auf<br />
sie sind.<br />
Bereits seit Jahren sammelt Andrea –<br />
alleine oder im Ensemble – fleißig Preise<br />
bei verschiedenen Musikwettbewerben<br />
wie „Prima la Musica“ und „Musik in kleinen<br />
Gruppen“. Im September wird Andrea<br />
beim „Concorso Giovani Talenti della Mu-<br />
sica“ in Florenz die Region Trentino/Südtirol<br />
vertreten. Sie ist regelmäßig Mitglied<br />
beim Südtiroler Jugendblasorchester und<br />
spielte auch beim Südtiroler Jugendsinfonieorchester,<br />
in Harpenden/London mit<br />
dem „The Musicale Young Artists Wind Orchestra“<br />
und in Lamego in Portugal beim<br />
„European Union Youth Wind Orchestra“<br />
mit. Zudem besuchte sie bereits einige<br />
Workshops und Meisterkurse bei renommierten<br />
Dozenten wie Karl Leister, Alessandro<br />
Carbonare, Gonzálo Berna Pic,<br />
Luigi Magistrelli, Matthias Schorn und Alexander<br />
Neubauer.<br />
Seit einiger Zeit komponiert sie auch<br />
selbst. Einige ihrer Stücke wurden auch<br />
schon aufgeführt, unter anderem bei Konzerten<br />
an ihrer Schule und beim Wettbewerb<br />
„Prima la musica“ 2012 in Kematen<br />
und <strong>2013</strong> in Sterzing. In diesem Sommer<br />
ist sie unter anderem auch mit dem Wiener<br />
Jeunesse Orchester bei den Jubiläumskonzerten<br />
„25 Jahre WJO“ in halb<br />
Europa unterwegs.<br />
Begonnen hat Andrea ihre musikalische<br />
Laufbahn in Algund: Im Herbst<br />
2004 kam Andrea zur Algunder Jugendkapelle,<br />
seit 2008 ist sie Mitglied<br />
der Algunder Musikkapelle. Deren Kapellmeister<br />
Christian Laimer war ihr erster<br />
Klarinettenlehrer. Dass das Klarinette-Spielen<br />
nicht ihr einziges großes<br />
Talent ist, zeigt Andreas zweites Lieblingshobby:<br />
Sie spielt Fußball bei der<br />
Damenmannschaft des AFC Obermais<br />
und war im vergangenen Frühjahr sogar<br />
mit der Auswahlmannschaft der Region<br />
Trentino/Südtirol bei den Italienmeisterschaften<br />
auf Sardinien.<br />
Die weitere musikalische Karriere von<br />
Andrea Götsch wird sich in den kommenden<br />
Wochen weisen. In den vergangenen<br />
Monaten schaffte sie gleich bei drei österreichischen<br />
Musikhochschulen souverän<br />
die Aufnahmeprüfung. Man darf<br />
gespannt sein, wohin es sie dann schlussendlich<br />
verschlägt.<br />
Bernhard Christanell<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 29
Komponisten im Porträt<br />
Mit Blasmusik durch die EU<br />
Komponisten aus den EU-Ländern – 5. Teil<br />
Joachim Buch stellt in seiner Artikelserie die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union „blasmusikalisch“ vor;<br />
diesmal sind die Slowakei und das jüngste EU-Mitgliedsland Kroatien an der Reihe.<br />
(9) Slowakei – Karol Pádivý<br />
Land<br />
Fläche<br />
Slowakei<br />
49.034 km²<br />
Einwohner 5.405.000<br />
Hauptstadt<br />
Bratislava (Pressburg)<br />
Dieses Bronzeporträt von Karol Pádivý ist<br />
an dessen Grabstein in Trencin zu sehen.<br />
Karól Pádivý kann in einem Atemzug zusammen<br />
mit dem Tschechen Jindrich Pravecek,<br />
dem Schweizer Stephan Jaeggi und<br />
dem Niederländer Gérard Boedijn genannt<br />
werden. Jeder von ihnen gilt in seinem Heimatland<br />
als „Vater“ der modernen Konzertblasmusik<br />
und von jedem gibt es Werke,<br />
die zu ihrer Entstehungszeit als sehr „modern“<br />
galten und die heute durchaus das<br />
Zeug zum „Klassiker“ haben.<br />
Pádivý ist jedoch kein gebürtiger Slowake.<br />
Er wurde am 10. September 1908<br />
in Dolni Cerekev in der Nähe von Iglau<br />
(Jihlava; vgl. auch die Komposition des in<br />
dieser Serie bereits vorgestellten Niederländers<br />
Andreas van Zoelen), lebte aber<br />
seit seinem 20. Lebensjahr in der slowakischen<br />
Stadt Trencin, die er bis zu seinem<br />
Tod nachhaltig musikalisch prägte,<br />
zunächst für drei Jahre als Militärmusiker,<br />
dann durch den Aufbau des zivilen<br />
Musiklebens.<br />
Trotz einer Anstellung als Prokurist bei<br />
einer lokalen Firma hielt er engen Kontakt<br />
zu Blasorchestern der Region. Schon bald<br />
sah er die Notwendigkeit, dass man jungen<br />
Musikern nicht nur eine fundierte Ausbildung<br />
geben müsse, sondern auch interessantes,<br />
jugendgerechtes Repertoire. So entstand<br />
das „Album für das erste Konzert“.<br />
Als Dirigent gründete und leitete er zunächst<br />
ein Tanzorchester und schrieb auch<br />
einige jazzverwandte Stücke wie z.B. den<br />
Foxtrot „Biela Pani“. 1941 gründete er in<br />
einer Textilfabrik der Region ein Blasorchester,<br />
das vor allem aus Auszubildenden der<br />
Firma bestand. Zu besten Zeiten hatte es 80<br />
Mitglieder und zählte zu den größten Orchestern<br />
seiner Art in Europa. Für dieses Orchester<br />
schrieb er auch den „Marsch der Textilarbeiter“,<br />
der unter dem Titel „Textilaku“<br />
international bekannt wurde und bis heute<br />
die berühmteste Komposition Pádivýs ist.<br />
Kompositorisch stark beeinflusst hat ihn<br />
auch die osteuropäische Volksmusik. So<br />
entstanden mit „Sobasne Piesne“ (Hochzeitslieder)<br />
oder „Okolo Suce“ (Rundtanz<br />
aus Suca) großformatige Werke mit nahezu<br />
sinfonischem Charakter. Hervorzuheben<br />
sind aber auch die etwas kleineren<br />
Werke wie „Sucanske Cardase“ (Csardas<br />
aus Suca) oder die Suite über rumänische<br />
Tänze. Als besonders originell gelten auch<br />
einige kleinere Kompositionen wie der Galopp<br />
„Lustiges Wettrennen“ oder die Polka<br />
„Musikantentraum“.<br />
Pádivý war nicht nur selbst Dirigent,<br />
sondern hat sich auch um die Dirigentenausbildung<br />
verdient gemacht und entsprechende<br />
Lehrpläne ausgearbeitet. Nach etwa<br />
zehn Jahren als Musikredakteur in der slowakischen<br />
Hauptstadt Bratislava kehrte er<br />
1962 nach Trencin zurück, wo er in den<br />
letzten fünf Jahren seines Lebens an der<br />
neu gegründeten Musikschule wirken und<br />
seinen pädagogischen Neigungen nachgehen<br />
konnte. Er starb am 25. November<br />
1965 in Trencin.<br />
1996 erschien die CD<br />
„Militärmusik Trencin<br />
spielt Karol Pádivý“.<br />
Die dort eingespielten<br />
Kompositionen sind alle<br />
beim Musikverlag Kliment<br />
in Wien erschienen.<br />
30<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
(10) Kroatien – Tomislav Uhlik<br />
Land<br />
Fläche<br />
Kroatien<br />
56.542 km²<br />
Einwohner 4.480.000<br />
Hauptstadt<br />
Zagreb<br />
Tomislav Uhlik, der kroatische Musiker<br />
mit vielseitigen Interessen<br />
Der 1956 in der Hauptstadt Zagreb geborene<br />
Tomislav Uhlik gehört zu den kreativsten<br />
Komponisten für Bläser im jüngsten<br />
EU-Staat Kroatien. An der Musikakademie<br />
seiner Geburtsstadt erwarb er 1981 und<br />
1989 Diplome in Musiktheorie und Dirigieren.<br />
Darüber hinaus studierte er einige Semester<br />
Physik und Komposition und erweiterte<br />
seine Dirigierkenntnisse bei einem<br />
Aufenthalt in der Schweiz.<br />
Uhlik, eine vielseitig interessierte Persönlichkeit,<br />
fasste letztendlich den Entschluss,<br />
sich auf das Dirigieren und Komponieren<br />
zu konzentrieren. Schon früh erlangte er<br />
hier nationale Berühmtheit. Im nationalen<br />
Volkstanz-Ensemble Lado war er bis 1985<br />
für alle musikalischen Aspekte verantwortlich.<br />
Darüber hinaus arbeitete Uhlik<br />
für einige Jahre als Dirigent am Stadttheater<br />
„Komedija“ in Zagreb. Inzwischen ist<br />
er als Professor an seine Alma Mater, die<br />
Zagreber Musikakademie, zurückgekehrt.<br />
Auch wenn Uhlik seit 1985 nicht mehr<br />
mit Lado zusammenarbeitet, hat er seither<br />
immer wieder auch Werke für das Ensemble<br />
geschrieben, die von Lado in aller Welt<br />
aufgeführt wurden, und somit seine enge<br />
Verbindung zu Volkstanz und Volksmusik<br />
bewiesen. Auch seine zahlreichen Werke<br />
für Chöre, Akkordeon- oder Blasorchester<br />
zeigen Uhlik als jemanden, der kompositorisch<br />
nicht in einem elfenbeinernen<br />
Turm sitzt. Populäre Musik – im weitesten<br />
Sinne – beeinflusste sein Schaffen immer<br />
wieder. Auch schon vor dem Zerfall des<br />
ehemaligen Jugoslawiens hat man nach<br />
Uhliks Auskunft dort sehr viel „westliche“<br />
Popmusik gehört. Er selbst hat sich gerne<br />
von Filmmusik beeinflussen lassen, ohne<br />
einen speziellen Komponisten zu nennen.<br />
Mit Blasmusik in Kontakt kam Uhlik<br />
während des Balkankrieges in den frühen<br />
neunziger Jahren, als er zwischenzeitlich<br />
auch das Zentrale Blasorchester der kroatischen<br />
Armee dirigierte. Im Auftrag des<br />
Orchesters entstand damals sein erstes<br />
größeres Bläserwerk „Na silvestrovo“ (An<br />
Silvester). Verschiedene Melodien, die man<br />
gerne mit Festen und Feiern assoziiert,<br />
werden hier collageartig miteinander verwoben.<br />
Manchmal lässt er sich aber auch<br />
nur vom Titel eines bestehenden Werks inspirieren,<br />
wie z.B. im munteren Intermezzo<br />
„U lovu“ (Auf der Jagd). „Den Titel habe<br />
ich von Johann Strauß gestohlen“, gesteht<br />
er freimütig.Bei seinen Solokompositionen<br />
Werke für Blasorchester (Auswahl)<br />
hat es Uhlik, der selbst nur Klavier spielt,<br />
vor allem das Horn angetan. Zwei größere<br />
Konzerte sind in seinem Katalog verzeichnet,<br />
das erste davon für seinen international<br />
bekannten Landsmann Radovan Vlatkovic.<br />
Uhliks Werk-Katalog umfasst mehr als<br />
100 Kompositionen, viele davon auch für<br />
andere, zumeist von Amateuren geprägte<br />
Besetzungen, wie Chöre oder Akkordeonorchester<br />
– und zumeist von den Ausführenden<br />
in Auftrag gegeben. Einige Videos<br />
mit Werken Uhliks sind im Internet-Portal<br />
youTube zu finden. Unter dem Link<br />
www.hrsk.hr/admin/uploads/doc/cjenik_hsk.pdf<br />
kann man einige Werke Uhliks bestellen.<br />
Weitere Informationen über die unten aufgeführten<br />
Kompositionen für Blasorchester<br />
kann man beim Komponisten direkt einholen.<br />
Der Autor dieser Zeilen gibt bei Interesse<br />
die Mail-Adresse Uhliks gerne weiter<br />
(buch.jl@t-online.de)<br />
Moslavački vinogradi Die Weinberge von Moslavina (Marsch) 1992<br />
Koračnica Sv.Florijana St. Florian-Marsch 1993<br />
Na Silvestrovo * An Silvester 1994<br />
Alla Slavonica * 1995<br />
Prvi Koncert za rog i puhače Konzert <strong>Nr</strong>. 1 für Horn und Blasorchester 1996<br />
Cirkus na kraju grada * Circus am Ende der Stadt 1998<br />
Satyricon 1998<br />
Scherzo 2001<br />
Mala božična sve čanost Kleine Weihnachts-Zeremonie 2003<br />
O čekuju či jesen Warten auf den Herbst 2005<br />
Drugi koncert za rog i puha če Konzert <strong>Nr</strong>. 2 für Horn und Blasorchester 2006<br />
U lovu Auf der Jagd 2011<br />
Mala suita Kleine Suite 2011<br />
* Video auf Youtube vorhanden<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 31
Neues<br />
German Brass … feiert Wagner<br />
Ein originelles Geschenk zum 200. Geburtstag des großen Meisters<br />
Die speziellen „Wagner-Tuben“ in seiner<br />
Tetralogie „Der Ring der Nibelungen“<br />
ist nur eines der klanglichen Experimente,<br />
die Richard Wagner nicht nur als Komponist,<br />
sondern auch als innovativen Instrumentenbauer<br />
zeigen.<br />
Weil er sich in dieser Weise mit der<br />
Entwicklung der Blechblasinstrumente<br />
beschäftigte, müsste er eigentlich schon<br />
deshalb zum Ehrenmitglied der weltbekannten<br />
Blechbläserformation „German<br />
Brass“ ernannt werden. Als Pionier unter<br />
den Brass-Ensembles hat diese zehnköpfige<br />
Formation seit ihrer Gründung 1974<br />
nicht nur Musikgeschichte geschrieben,<br />
sondern sie führt diese Erfolgsgeschichte<br />
kontinuierlich fort: Klang wird perfektioniert<br />
– und für das Publikum so zum Erlebnis.<br />
Ihre neue CD „Celebrating Wagner“ ist<br />
wohl der originellste Beitrag zum heurigen<br />
200. Geburtstag des großen Meisters.<br />
Und daher mag es zwar auf den ersten<br />
Blick vielleicht abwegig oder zumindest<br />
ungewohnt erscheinen, auf den zweiten<br />
sicherlich legitim und verständlich sein,<br />
Wagner für Blechbläser zu arrangieren.<br />
Der volle Blechklang ist Wagner-Kennern<br />
ja ganz und gar nicht fremd. Die<br />
spannenden Arrangements des Trompeters<br />
Matthias Höfs erzeugen pures Gänsehaut-Erlebnis.<br />
Die Herausforderung<br />
liegt dabei insbesondere in der Darstellung<br />
der musikalisch bedeutsamen Passagen<br />
der Streicher und Holzbläser, die<br />
sich am Opernabend häufig im Orchestergraben<br />
verlieren. Besonders hier gilt für<br />
Wagners Klang: Raus aus dem Graben!<br />
Den Auftakt macht der klanggewaltige<br />
„Einzug der Gäste auf der Wartburg“ aus<br />
dem zweiten Akt von Tannhäuser. Es folgt<br />
Musik aus den großen Werken „Die Walküre“,<br />
„Die Meistersinger von Nürnberg“<br />
und „Parsifal“, aber auch ein „Wesendonck-Lied“.<br />
Ein Hauptaugenmerk lenkt<br />
German Brass auf die Oper „Lohengrin“,<br />
aus der gleich drei Stücke auf dem Tonträger<br />
zu finden sind. Das volle Blech ist<br />
Wagner nicht fremd, und den Musikern<br />
von German Brass gelingt das Kunststück,<br />
auch die Farben wagner‘scher Mischklänge<br />
auf ihren Instrumenten leuchten<br />
zu lassen. Wohlbekanntes klingt auf diese<br />
Weise vertraut und dennoch anders – ein<br />
aufregendes Erlebnis und eine Einladung,<br />
der man sich kaum entziehen kann!<br />
Stephan Niederegger<br />
Cover der CD<br />
„Alpenländische Tanz-Suite“<br />
Neuauflage der beliebten Komposition von Gottfried Veit<br />
Es ist erfreulich, dass sich Gottfried Veit<br />
entschlossen hat, die seinerzeit sehr erfolgreiche<br />
und viel gespielte Tanz-Suite bei der<br />
Edition Männlein neu aufzulegen.<br />
Besonders in der gegenwärtigen Zeit, wo<br />
viele Musikkapellen mit oft seichter, jeder<br />
alpenländischen Tradition abweichender,<br />
so genannter „moderner Musik“ aufwarten.<br />
Es genügen leider oft einige Synkopen<br />
und/oder jazzige Akkorde und Rhythmen,<br />
mit banaler Schlagzeugbegleitung, um den<br />
Eindruck zu vermitteln, ein modisch-modernes<br />
Musikstück dem sehr oft unkritischen<br />
Publikum servieren zu können.<br />
Es ist somit umso wertvoller, dass gute<br />
unterhaltsame Blasmusikliteratur in neuer<br />
Form wieder erscheint. Die Kapellenleiter<br />
sind gefordert, bei den Musikantinnen und<br />
Musikanten Überzeugungsarbeit zu leisten.<br />
Eigentlich genügt es, den Musikern den einfachen<br />
Grund zu nennen, warum und wieso<br />
auch wertvolle, bodenständige und unserer<br />
Tradition entsprechende Musikstücke, wie<br />
z.B. die hier angeführte Komposition, auf<br />
dem Programmzettel stehen.<br />
Diese Tanz-Suite besteht aus einem kernigen<br />
„Marsch“ – mit zweiteiligem Hauptteil<br />
und Trio, einem „Ländler“ (bäuerliche Rundtanz),<br />
dem obligaten „Bayrischen“ (oder<br />
Bayrische Polka, einem derben Stampftanz)<br />
und schließt mit dem aus Süddeutschland<br />
stammenden „Zwiefachen“ – eine Mischform<br />
aus Polka und Ländler. Die Neuauflage<br />
hat der Komponist der Besetzung des<br />
modernen, großen Blasorchesters angepasst<br />
und so eingerichtet, dass sie schon<br />
in kleinster Besetzung gut aufführbar ist.<br />
Walter Cazzanelli<br />
Titelblatt<br />
der Neuauflage<br />
der oft<br />
und gerne<br />
gespielten<br />
Tanz-Suite<br />
32<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
„Rock & Wind Band“<br />
Die neue Serie für Rockband und Blasorchester vom Musikverlag RUNDEL<br />
Der Musikverlag RUNDEL präsentiert eine<br />
neue Serie mit Werken für „Rock & Wind<br />
Band“, also Rockband und Blasorchester.<br />
Zu der gewohnten Blasorchesterbesetzung<br />
kommt eine Rockband mit E-Gitarre, E-Bass,<br />
Keyboard und Drum Set hinzu.<br />
Diese Serie erweitert das vielfältige Repertoire<br />
für Blasorchester um eine neue,<br />
erfrischende Gattung. Natürlich bieten sich<br />
Coverversionen von Rock- und Pop-Songs<br />
für diese Instrumentenkombination besonders<br />
gut an, doch Verleger Thomas Rundel<br />
betont ausdrücklich, dass der Schwerpunkt<br />
auf Originalwerken liegt: „Unser Bestreben<br />
ist es, kreative und ansprechende Originalmusik<br />
für diese spannende Besetzung Blasorchester<br />
und Rockband zu schaffen. Dabei<br />
wollen wir nicht einfach nur Rock-Songs<br />
kopieren, sondern mit neuer, eigener Musik<br />
vielerlei Klänge und Stilrichtungen abdecken.“<br />
So ist zum Beispiel ein Werk geplant,<br />
das zwei Solo-Flöten mit Blasorchester<br />
und Rockband kombiniert. In einer anderen<br />
Komposition wird die E-Gitarre als Solo-<br />
Instrument im Vordergrund stehen. Auch<br />
eine gruselige Geister-Rock-Ouvertüre ist<br />
bereits in Arbeit. Ein gelungenes Beispiel<br />
für die neue Serie „Rock & Wind Band“ ist<br />
der Funk „Groove Academy“ von Markus<br />
Götz. Für den deutschen Komponisten, der<br />
als Musiker selbst viel Erfahrung im Bereich<br />
Jazz/Rock/Big Band hat, ist die Serie<br />
eine wichtige und faszinierende Ergänzung<br />
für den Blasorchesterbereich: „Der Bedarf<br />
ist da – das beweisen die zunehmenden<br />
Cross-Over-Projekte der letzten Jahre. Bisher<br />
haben nur meist die passenden Noten<br />
gefehlt und die Leute mussten sich ihre<br />
Stücke und Stimmen irgendwie selbst zusammenstellen.“<br />
Die neue RUNDEL-Serie<br />
schafft dieser Problematik nun Abhilfe.<br />
„Es ist eine neue, spannende Herausforderung“,<br />
so Markus Götz. „Nicht nur für<br />
die Musiker, auch für uns Komponisten.“<br />
Ungewohnte Klangfarben müssen sinnvoll<br />
kombiniert, manche Gewohnheiten etwas<br />
geändert, Instrumente und ihre Funktion<br />
neu betrachtet werden. Beispiele sind<br />
die durchdringende, oft verzerrte E-Gitarre<br />
oder das Baritonsaxophon mit seinem knackigen<br />
Klang für die Bass-Linie. Die rockigen<br />
Kompositionen sollen jedoch nicht<br />
nur für wenige exklusive Blasorchester interessant<br />
sein, so Markus Götz. „Natürlich<br />
nehmen wir Rücksicht auf den Amateurbereich<br />
und stellen uns immer die Frage,<br />
was realistisch und umsetzbar ist.“ So sind<br />
beispielsweise Improvisationsteile zusätzlich<br />
zu den Akkordsymbolen auch ausnotiert.<br />
Die neue Serie „Rock & Wind Band“<br />
aus dem Musikverlag RUNDEL bietet<br />
spannende Werke für spektakuläre und<br />
unvergessliche Auftritte. Eine CD mit Aufnahmen<br />
neuer Werke ist in Vorbereitung.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.rundel.de / www.rundel.at / www.<br />
rundel.ch / www.rundel.it / www.rundel.nl<br />
Noten-Cover „Groove Academy“<br />
Ein Land voller Klang<br />
Traditions- und Regionalmärsche aus der Steiermark<br />
Die vorliegende CD ist zwar schon zum<br />
60-jährigen Jubiläum des Steierischen Blasmusikverbandes<br />
vor zwei Jahren erschienen.<br />
Als Zeitdokument der steirischen und<br />
überregionalen Marschmusik ist sie allemal<br />
hörenswert und soll daher auch in diesem<br />
Rahmen vorgestellt werden; ein Blick über<br />
den Südtiroler Tellerrand der Blasmusik<br />
schadet sicher nicht.<br />
Die Musikvereine Krieglach, Murau und<br />
Pöllau präsentieren in drei interessanten<br />
und unterschiedlichen Klangbildern neben<br />
zwölf alten und neuen Märschen der Re-<br />
gion auch sechs Traditionsmärsche, darunter<br />
den „47er Regimentsmarsch“ von<br />
Josef Wagner, „Die Bosniaken kommen“<br />
von Eduard Wagnes und „Schneidig vor“<br />
von Julius Fucik. Vielleicht kann dieses<br />
Marsch-Menü für den einen oder anderen<br />
Kapellmeister auch ein Ansporn sein, das<br />
eigene Repertoire aufzufrischen und mit<br />
neuen Ideen zu bereichern. Der Tonträger<br />
wurde vom ORF-Landesstudio Steiermark<br />
produziert; damit soll das Land marschmusikalisch<br />
präsentiert werden.<br />
Stephan Niederegger<br />
Cover der CD mit steirischer Marschmusik<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 33
Neues<br />
Sway – Zorro – Hamlet<br />
Drei neue CDs des Molenaar-Verlags<br />
„Sway“ (Landespolizeiorchester Baden-<br />
Württemberg; Ltg. Toni Scholl – MBCD<br />
31.1115.72)<br />
„Zorro“ (Banda Sinfonica da Policia de<br />
Seguranca Pública; Ltg. José Manuel<br />
Ferreira Brito – MBCD 31.1120.72)<br />
„Hamlet“ (Banda Sinfonica Portuguesa;<br />
Ltg. Francisco Ferreira – MBCD<br />
31.1116.72)<br />
Nach einem zwischenzeitlichen „Durchhänger“<br />
hat sich der Molenaar-Verlag inzwischen<br />
wieder mit einem eigenständigen<br />
Programm am Markt etabliert und ist dabei<br />
in seinem Angebot trotzdem so vielseitig<br />
wie eh und je geblieben. Es ist kaum vorstellbar,<br />
dass man als Hörer an keiner der<br />
drei vorliegenden CDs Gefallen findet bzw.<br />
als Dirigent auf Repertoire-Suche hier nicht<br />
fündig wird.<br />
Puristen der einen oder anderen Blasmusik-Richtung<br />
mögen die CD „Sway“ als<br />
„Gemischtwarenladen“ abtun, aber hier findet<br />
sich ein Repertoire, das die Konzerte<br />
der allermeisten Musikkapellen prägt: an<br />
Filmmusik angelehnte Originalwerke, Bearbeitungen<br />
alter Meister und klassischer<br />
Werke, effektvolle Solonummern und Pop-<br />
Klassiker. Die meisten Stücke bewegen<br />
sich im Schwierigkeitsgrad zwischen B<br />
und C, einige wenige gehen in Richtung<br />
der Stufe D.<br />
Der britische Filmmusik-Komponist hat<br />
mit „iMaginations“ ein effektvolles Eröffnungsstück<br />
geschrieben, das zwar thematisch<br />
nichts mit Computern und Smartphones<br />
zu tun hat, aber in Zukunft wohl<br />
auf dem einen oder anderen dieser Geräte<br />
laufen wird. Naoya Wada hat in der „Capriol<br />
Suite“ recht dezent einige Tänze aus<br />
der Renaissance bearbeitet. Zwei klangintensive<br />
Originalwerke stehen im Mit-<br />
telpunkt. „Artis Calambria“ von Carlos<br />
Marques entstand im Auftrag des Blasorchesters<br />
der portugiesischen Stadt Vale<br />
de Cambra und bezieht sich auf ein Gedicht<br />
eines aus dieser Stadt stammenden<br />
Schriftstellers. Der Tiroler Michael Geisler<br />
hat sich in „Mystery of Atlantis“ von der<br />
durch den Philosophen Plato erstmals erwähnten<br />
geheimnisvollen Stadt inspirieren<br />
lassen, die dem Atlantischen Ozean ihren<br />
Namen gab.<br />
Die Niederländerin Caro Emerald hat mit<br />
„That Man“ eine wunderbare Swingnummer<br />
gesungen, die der Arrangeur Rob van<br />
Reijmersdal gekonnt mit Motiven aus Benny<br />
Goodmans „Sing Sing Sing“ verarbeitet hat.<br />
Nach Beethovens „Egmont“-Ouvertüre<br />
finden sich vor allem modernere Unterhaltungsstücke,<br />
unter denen besonders die<br />
Ouvertüre zur Rockoper „Tommy“ von Pete<br />
Townshend besondere Beachtung verdienen<br />
sollte. Evergreens wie „Gabriel’s Oboe“<br />
von Ennio Morricone, Musik aus dem Film<br />
„Flashdance“ oder der Cha Cha Cha „Sway“<br />
runden das Programm ab.<br />
Unterhaltungsmusik im Breitwand-<br />
Sound bietet die CD „Zorro“. Die Musik aus<br />
dem gleichnamigen Musical über den Rächer<br />
der Armen greift über weite Strecken<br />
auf Musik der Gypsy Kings zurück, wodurch<br />
ein recht hoher Wiedererkennungseffekt<br />
gewährleistet ist. Lorenzo Boccis Ar-<br />
rangement des Themas von „Lawrence of<br />
Arabia“ wird gegenüber der schon lange<br />
auf dem Markt befindlichen Fassung von<br />
Alfred Reed wohl einen schweren Stand<br />
haben, da diese eigentlich kaum zu verbessern<br />
ist.<br />
Als Schlager im Breitwand-Sound passt<br />
der Evergreen „Eloise“ von Barry Ryan<br />
ebenfalls in diese Kollektion. Angelehnt<br />
an die epische Breite mancher Szenen<br />
von „Der mit dem Wolf tanzt“ hat auch<br />
Steven Walker in seinem 18-minütigen<br />
Arrangement der Musik viel Raum gelassen.<br />
Wer die etwas verworrene Geschichte<br />
hinter dem Film bzw. Musical „The Producers“<br />
nachlesen will, kann dies auf Wikipedia<br />
tun. Das Potpourri hieraus schließt in<br />
einem anspruchsvollen Arrangement von<br />
Marcel Peeters die CD ab.<br />
Die dritte CD „Hamlet“ ist etwas für<br />
die sinfonischen Puristen unter den Blasmusikfreunden.<br />
Jedes einzelne Stück hat<br />
aber das Zeug dazu, Höhepunkt im Konzert<br />
einer D-Stufen-Kapelle zu werden.<br />
„Halewijn“ von Gérard Boedijn hört man<br />
nicht an, dass das Stück bereits 75 Jahre<br />
„auf dem Buckel“ hat und man kann<br />
heute nachvollziehen, warum die vielen<br />
alterierten Harmonien des Stücks damals<br />
extrem „modern“ gewirkt haben.<br />
Mit der „Suite <strong>Nr</strong>. 1“ hat der 1971 geborene<br />
Schweizer Oliver Waespi Ende der<br />
34<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
neunziger Jahre erstmals international auf<br />
sich aufmerksam gemacht. Er schafft es,<br />
weitgehend tonal und eingängig zu komponieren,<br />
ohne dass seine Werke wie „schon<br />
einmal gehört“ klingen.<br />
Wer für ein Piccolo-Konzert nicht immer<br />
auf Vivaldi oder eine Polka mit Vogelnamen<br />
zurückgreifen will, findet im „Concertino“<br />
des Spaniers Samuel Pascual eine<br />
dankbare Aufgabe. Umso schwerere Kost<br />
bietet die 24-minütige „Sinfonia Hamlet“<br />
von Santiago Quinto Serna. Wer das Stück<br />
spielen und sich vorher auf originelle Weise<br />
mit der Handlung des zugrunde liegenden<br />
Schauspiels vertraut machen will, dem<br />
sei die Rap-Version der Kölner Acapella-<br />
Gruppe „Wise Guys“ empfohlen. Ein Klassiker<br />
aus dem Verlagskatalog ist die „Suite<br />
for Concert Band“ von Bob Vos, die von<br />
Ton van Grevenbroek behutsam neu instrumentiert<br />
wurde. Mit diesen vier neoklassizistischen<br />
Miniaturen klingt die CD<br />
beschwingt aus.<br />
Joachim Buch<br />
„Sagenhafte Blasmusik“<br />
Kreisblasorchester Ostallgäu mit erster CD<br />
Die vom Bayerischen Rundfunk<br />
produzierte und vom Kreisblasorchester<br />
Ostallgäu eingespielte CD bietet<br />
vielfältige Blasmusik.<br />
„Sagenhafte Blasmusik – Eine Reise durch<br />
fremde Welten und Mythen“ heißt die erste<br />
CD des Kreisblasorchester Ostallgäu (KBO),<br />
produziert vom Bayerischen Rundfunk als<br />
Anerkennung für den ersten großen Wettbewerbserfolg<br />
des Orchesters im Herbst 2010<br />
in Bamberg. Beim alle vier Jahre ausgetragenen<br />
Wettbewerb für Auswahlorchester<br />
(auch für Sinfonie-, Zupf-, Akkordeonorchester<br />
etc.) hatte man in der Kategorie „Landkreisorchester“<br />
den ersten Platz errungen.<br />
Die Musiker aus dem Landkreis Ostallgäu<br />
(erstreckt sich von Füssen aus etwa 70<br />
Kilometer nach Norden) treffen sich projektbezogen<br />
unter der Leitung von Stefan<br />
Reggel, Klarinettenlehrer an der Musikschule<br />
Füssen und Dirigent zweier Musikkapellen,<br />
um Repertoire einzuspielen, das<br />
im heimischen Verein nur in Ausnahmefällen<br />
erarbeitet werden kann. Dabei füllt das<br />
Orchester eine „mittlere Ebene“ zwischen<br />
dem Ortsverein und dem Verbandsensemble<br />
„Schwäbischen Jugendblasorchester<br />
im Allgäu-Schwäbischen Musikbund“ aus.<br />
Bei der Programmauswahl hat man<br />
erfolgreich versucht, die Brücke von sinfonischen<br />
Werken über Filmmusik und<br />
klassische Bearbeitungen bis zum Konzertmarsch<br />
zu schlagen. Auch ein Solostück<br />
durfte nicht fehlen. Nach der Fanfare<br />
„Flight to the Unknown World“ von Satoshi<br />
Yagisawa – mit ihren bisweilen herben<br />
Harmonien ein echter „Ohrenputzer“, folgt<br />
das erste große Werk, das durchaus eine<br />
Art klingende Visitenkarte des Orchesters<br />
ist. Im Auftrag des KBO schrieb Guido Rennert<br />
(Porträt siehe <strong>KulturFenster</strong> Ausgabe<br />
Oktober 2010) die Fantasie „Ein Märchenschloss<br />
– Impressionen auf Schloss Neuschwanstein“<br />
über das berühmteste Bauwerk<br />
im Ostallgäu.<br />
Auf die „Jupiter Hymn“ aus der<br />
„Planeten“-Sinfonie von Gustav Holst im<br />
Arrangement von Johan de Meij folgt ein<br />
kleiner Filmmusik-Block: der Prolog aus<br />
der „Winnetou-Suite“ von Martin Böttcher<br />
(Arr. Guido Rennert) mit authentischem<br />
Mundharmonika-Solo und Johan de Meijs<br />
zweites großes Filmmusik-Arrangement aus<br />
den achtziger Jahren. Nach „Moment for<br />
Morricone“ hatte er die Blasmusikwelt damals<br />
mit „James Bond 007“ überrascht.<br />
„Conga del Fuego Nuevo“ von Arturo<br />
Marquez ist ein herrliches Beispiel für sinfonisch<br />
verarbeitete Folklore aus Mexiko.<br />
Nach diesen fröhlichen Klängen wechselt<br />
unvermittelt die Stimmung. „Sieben<br />
glückliche Jahre“ heißt ein neues Werk<br />
von Stephen Melillo, das der Amerikaner<br />
im Gedenken an den zu früh verstorbenen<br />
Sohn eines deutschen Freundes komponiert<br />
hat. Das KBO hatte die Ehre, nach<br />
der offiziellen „Stormworks“-CD Melillos<br />
das Stück als erstes europäisches Orchester<br />
einzuspielen.<br />
Udo Schmid, Saxophonlehrer an zwei<br />
Musikschulen im Ostallgäu, ist Solist in<br />
einer Bearbeitung der Phil Collins-Nummer<br />
„Against all Odds“, bevor es mit zwei<br />
kurzen Nummern auf die Zielgerade geht:<br />
„Mit vollen Segeln“ ist ein Konzertmarsch<br />
des Nordtirolers Klaus Strobl und der „Gallop“<br />
aus der „First Suite for Band“ des<br />
amerikanischen Blasmusik-Altmeisters<br />
Alfred Reed.<br />
Joachim Buch<br />
Bestellung über:<br />
www.kreisblasorchester.de<br />
Bei der Aufnahme der CD im Studio 1<br />
des Bayerischen Rundfunks<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 35
Musikpanorama<br />
Die Musikkapelle Auer hat beim<br />
Wertungsspiel in Kasendorf (Bayern)<br />
ein hervorragendes Ergebnis erziehlt.<br />
•Musikpanorama<br />
Musikkapelle Auer spielt „mit ausgezeichnetem Erfolg“<br />
97 von 100 Punkten beim Wertungsspiel im bayerischen Oberfranken erreicht<br />
Schon seit über zehn Jahren pflegt die<br />
Musikkapelle Auer eine rege Freundschaft<br />
mit dem Musikverein Kasendorf im bayerischen<br />
Oberfranken. Dieser feierte heuer<br />
mit einem fünftägigen Bundesbezirksmusikfest<br />
111 Jahre seines Bestehens. Zu<br />
diesem besonderen Anlass gab es auch<br />
ein Wertungsspiel, zu dem insgesamt 34<br />
Blasorchester angereist waren.<br />
Die Musikkapelle Auer hatte gemeinsam<br />
mit ihrem Kapellmeister Arnold Leimgruber<br />
beschlossen, am Wertungsspiel in der<br />
Kategorie „Oberstufe“ teilzunehmen. Die<br />
Spannung war groß, die Proben waren<br />
intensiv. Nur wenige der derzeit aktiven<br />
Mitglieder hatten bereits Erfahrungen mit<br />
Wettbewerben für Musikkapellen aufzuweisen.<br />
Es galt, vor einer vierköpfigen Jury<br />
ein Pflichtstück („Blue Hole“ von Thomas<br />
Asanger) und ein selbst gewähltes Werk<br />
(„Third Suite“ von Robert E. Jager) aufzuführen.<br />
Gar einige heikle Stellen und<br />
auch die eine oder andere Solo-Passage<br />
waren zu bewältigen, jedoch erwies sich<br />
der große Einsatz letztendlich als äußerst<br />
gute Investition. Die Freude war riesig, als<br />
am Abend im Festzelt die Bewertungen<br />
verkündet wurden: 97 von 100 Punkten<br />
konnte die nur 35-köpfige Mannschaft der<br />
Musikkapelle Auer erzielen, die höchste<br />
beim diesjährigen Wertungsspiel vergebene<br />
Punktezahl. Das Prädikat „mit ausgezeichnetem<br />
Erfolg“ verlieh diesem Spitzenergebnis<br />
noch mehr Glanz.<br />
36<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Musikkapelle Steinegg feiert 200-jähriges Bestehen<br />
Ein Jubiläum mit zahlreichen Höhepunkten<br />
Vor 200 Jahren gegründet, zählt die Musikkapelle<br />
Steinegg heute zu den ältesten<br />
Musikkapellen des Landes. Den Auftakt<br />
zum Jubiläumsjahr bildete eine Buchvorstellung,<br />
wobei Hans Rottensteiner das<br />
von ihm verfasste Werk „200 Jahre Kirchenchor<br />
und Musikkapelle Steinegg“ präsentierte.<br />
Einen musikalischen Höhepunkt<br />
setzte die Kapelle mit dem traditionellen<br />
Osterkonzert. Dieses wurde zum Anlass<br />
genommen, um die von der Musikkapelle<br />
produzierte CD „Gruß aus den Bergen“ vorzustellen.<br />
Das eigentliche Jubiläum wurde<br />
am Pfingstwochenende im Mai im Rahmen<br />
eines dreitägigen Zeltfestes gefeiert.<br />
Die „Marshall Cooper Band“ aus Deutschland,<br />
sowie die Gruppen „Vino Rosso“ und<br />
die „Pamstiddn Kings“, die Musikkapelle<br />
Dalkingen, die Schuhplattlergruppe Steinegg<br />
und die „Südtiroler Spitzbuabm“ stellten<br />
sich als Gratulanten ein und sorgten<br />
mit ihrem abwechslungsreichen Programm<br />
für beste Unterhaltung. Der Festakt fand<br />
am Pfingstsonntag, 19. Mai, statt. Nach<br />
einem feierlichen Einzug in die Kirche mit<br />
der Verbandsfahne des Verbands Südtiro-<br />
Die Musikkapelle Steinegg feierte ihr 200-jähriges Bestehen mit einem Fest.<br />
ler Musikkapellen, den zahlreichen Fahnenabordnungen<br />
und den Ehrengästen<br />
fand dort der Festgottesdienst, musikalisch<br />
gestaltet von der Jubiläumskapelle,<br />
statt. Beim weltlichen Teil des Festaktes<br />
stellte Musikobmann Matthias Rieder die<br />
200-jährige Geschichte der MK Steinegg<br />
vor. Der Obmann des Verbands Südtiroler<br />
Musikkapellen, Pepi Fauster, sowie Bürgermeister<br />
Albin Kofler übermittelten in ihren<br />
Grußworten der Jubelkapelle Lob und Dank<br />
für ihre wertvolle, ehrenamtliche Tätigkeit.<br />
Großen Applaus erntete die von Ehrenkapellmeister<br />
Franz Rieder dirigierte Uraufführung<br />
der „Tiroler Musikantengrüße“. Er<br />
hatte mehr als 30 Jahre lang die MK Steinegg<br />
als Kapellmeister geleitet und ihr diesen<br />
selbst komponierten Marsch eigens<br />
zum Jubiläum gewidmet. Die Musikkapellen<br />
Deutschnofen, Gummer, Karneid,<br />
Petersberg, Eggen und Welschnofen rundeten<br />
das Jubiläum mit ihren Konzerten<br />
ab, bevor die „Lechner Buabm“ abschließend<br />
zum Tanz aufspielten.<br />
Ein „Festtag“ für sechs Musikanten<br />
MK Percha - Ehrungen beim Frühjahrskonzert<br />
Mit dem traditionellen Frühjahrskonzert<br />
eröffnete die Musikkapelle Percha am 27.<br />
April ihre Konzertsaison. Kapellmeister Michael<br />
Oberrauch führte die Musikanten souverän<br />
durch ein abwechslungsreiches Programm:<br />
Neben dem „Festtag“ von Sepp<br />
Tanzer wurden unter anderem die Originalwerke<br />
„Mount Everest“ von Rossano<br />
Galante und „Into the Joy of Spring“ von<br />
James Swearingen zu Gehör gebracht. Ein<br />
musikalischer Höhepunkt des Abends war<br />
die Ouvertüre zur Oper „La Gazza Ladra“<br />
von Gioachino Rossini.<br />
Der vollbesetzte Saal des Vereinshauses<br />
war ein würdiger Rahmen für ein denkwürdiges<br />
Ereignis in der Vereinsgeschichte:<br />
Mit Kassian Urthaler, Siegfried Niederwanger<br />
und Josef Hochgruber erhielten gleich<br />
drei Mitglieder aus den Händen von Verbandsobmann<br />
Pepi Fauster das „Ehren-<br />
zeichen in Großgold am Bande“ des VSM<br />
für 60-jährige Mitgliedschaft. Ebenfalls geehrt<br />
wurden Josef Auer für seine 40-jährige<br />
Mitgliedschaft und Vizeobmann Kurt<br />
Oberegger für 25 Mitgliedsjahre. In dankbarer<br />
Anerkennung für seine 9-jährige<br />
Tätigkeit als Obmann erhielt Alois Passler<br />
unter dem Applaus der Anwesenden eine<br />
Ehrenurkunde der Musikkapelle Percha.<br />
Dieter Haidacher<br />
v.l. Obmann Konrad Nocker, Bezirksobmann Johann Hilber, Kassian Urthaler, Siegfried<br />
Niederwanger, Josef Hochgruber, Josef Auer, Kurt Oberegger, Alois Passler,<br />
Kpm. Michael Oberrauch und Verbandsobmann Pepi Fauster<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 37
Musikpanorama<br />
„Bürgerkapelle Lana + Film“<br />
Ein spezielles Konzert mit Live-Filmmusik im Obstmagazin<br />
Am 18. Mai bot sich den Konzertbesuchern<br />
im Obstmagazin Pomus in Lana bei<br />
„Bürgerkapelle Lana + Film“ ein einmaliges<br />
Blasmusikerlebnis in einem außergewöhnlichen<br />
Ambiente.<br />
Im Mittelpunkt dieses Konzerts im Rahmen<br />
des Kulturfestivals LanaLive stand<br />
die Uraufführung der neu komponierten<br />
Filmmusik des jungen Südtiroler Komponisten<br />
Robert Neumair zum Kurzfilm „Urs“.<br />
Die Besonderheit bestand darin, dass die<br />
Musik von der Bürgerkapelle Lana live und<br />
synchron zum Film vor einer großen Kinoleinwand<br />
gespielt wurde.<br />
„Urs“ ist ein 10-minütiger computeranimierter<br />
Kurzfilm, den der junge deutsche<br />
Filmemacher Moritz Mayerhofer für seine<br />
Abschlussprüfung an der Filmakademie<br />
Baden-Württemberg 2009 produzierte. Der<br />
Film handelt von Urs, einem jungen, kräftigen<br />
Mann aus einem verlassenen Bergdorf.<br />
Er schnürt sich den Stuhl, auf dem<br />
seine alte Mutter sitzt, auf den Rücken<br />
und zieht mit ihr los, in der Hoffnung, hinter<br />
den steilen Gipfeln der Berge, dort, wo<br />
die Sonne scheint, ein besseres Leben zu<br />
Bei Kaiserwetter hat die Schützenkapelle<br />
Pichl/Gsies am 16. Juni mit einem Festgottesdienst<br />
und anschließendem Festakt<br />
ihr 75-jähriges Gründungsjubiläum gefeiert.<br />
In diesem feierlichen Rahmen wurde<br />
Thomas Schwingshackl zum Ehrenkapellmeister<br />
ernannt.<br />
Beim Festgottesdienst zog Pater Anton<br />
Hracek eine Parallele zwischen der Musik<br />
und dem Zusammenleben im Allgemeinen<br />
und dem Vereinsleben im Besonderen.<br />
Hier wie dort könne ein Miteinander<br />
in Harmonie nur funktionieren, wenn alle<br />
miteinander und in gegenseitiger Rücksicht<br />
ein gemeinsames Ziel verfolgten.<br />
Beim anschließenden Festakt am Kirchplatz<br />
ließ Musikobmann David Seiwald die<br />
Vereinsgeschichte kurz Revue passieren,<br />
vom Einsatz und Idealismus der Anfänge<br />
über die Unterbrechungen in den Kriegsfinden.<br />
Das Einstudieren des Werks forderte<br />
viel Geduld und eiserne Disziplin<br />
von Kapellmeister Martin Knoll und den<br />
Musikantinnen und Musikanten, damit<br />
die Musik mit dem Film punktgenau zusammenpasste.<br />
Der lang anhaltende Applaus der zahlreichen<br />
Konzertbesucher, die strahlenden<br />
Gesichter der Musikantinnen und Musikanten<br />
sowie ein begeisterter Komponist<br />
spiegelten den großartigen Erfolg dieses<br />
einmaligen blasmusikalischen Experiments<br />
wider.<br />
Auf dem Programm standen zudem die<br />
Werke „Mercury“ von Jan Van der Roost,<br />
„Gandalf – Der Zauberer“ aus der Sinfonie<br />
<strong>Nr</strong>. 1 „Herr der Ringe“ von Johan de<br />
Meij, die Ouvertüre „Die lustigen Weiber<br />
von Windsor“ von Otto Nicolai und der Tanz<br />
„Lezghinka“ aus der „Suite Gayaneh“ von<br />
Aram Khachaturian.<br />
Als Zugabe gab die Bürgerkapelle Lana abschließend<br />
das Stück „You raise me up“<br />
von Rolf Lovland mit Solist Hansjörg Tammerle<br />
am Flügelhorn zum Besten.<br />
Andreas Mengon<br />
Ein besonderes musikalisches Experiment startete die Bürgerkapelle Lana mit ihrem<br />
Konzert im Obstmagazin.<br />
Jubiläum „75 Jahre Schützenkapelle Pichl/Gsies“<br />
Thomas Schwingshackl zum Ehrenkapellmeister ernannt<br />
jahren und der Neugründung als „Schützenkapelle“<br />
bis heute. Er erinnerte an die<br />
Musikbegeisterten, denen es zu verdanken<br />
ist, dass die Höhen und Tiefen auch in<br />
unruhigen Zeiten gemeistert wurden, und<br />
die dadurch den Fortbestand der Kapelle<br />
gesichert haben. Einer davon sei sicherlich<br />
der langjährige Kapellmeister Thomas<br />
Schwingshackl, hob Seiwald hervor. Daher<br />
sei das Jubiläumsfest der passende festliche<br />
Rahmen, um diesen ganz besonderen<br />
Musikanten zu ehren: Schwingshackl leitete<br />
die Kapelle von 1988 bis 2010. Seither<br />
engagiert er sich weiterhin in der Kapelle<br />
als Baritonist, Notenwart und Stabführer.<br />
Ihm sei die stete musikalische Weiterentwicklung<br />
der Kapelle auf ein beachtliches<br />
Niveau zu verdanken, unterstrich Seiwald<br />
in seiner Laudatio: „Wir danken dir von<br />
Herzen für alles, was du mit Hingabe und<br />
Leidenschaft für die Schützenkapelle Pichl<br />
und die gesamte Dorfbevölkerung als Musikant<br />
und langjähriger Kapellmeister geleistet<br />
hast. Vergelt‘s Gott für dein Vorbild!“<br />
Stephan Niederegger<br />
Musikobmann David Seiwald und<br />
Kapellmeister Matthias Baumann mit<br />
dem frisch ernannten Ehrenkapellmeister<br />
Thomas Schwingshackl und<br />
dessen Frau Mariedl (v.r.)<br />
38<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Blasmusik<br />
Alles Jazz bei der MK Schabs<br />
… über die Grenzen traditioneller Blasmusik hinaussehen<br />
Es war ein Experiment…Blasmusik aus Südtirol<br />
trifft Jazz! Dieser ungewöhnlichen Kombination<br />
konnten die Zuhörer am 30. Juni<br />
an einem besonderen historischen Schauplatz,<br />
der Festung Franzensfeste, lauschen.<br />
Die Musikkapelle Schabs trat dort zusammen<br />
mit internationalen Jazz-Größen beim<br />
renommierten Südtiroler Jazzfestival auf. Die<br />
60-köpfige Kapelle hatte zuvor in einem 3-tägigen<br />
Workshop zusammen mit dem Allgäuer<br />
Multiinstrumentalisten Matthias Schriefl,<br />
Ludwig Maximilian (Wiggerl) Himpsl von der<br />
bayerischen Unterbiberger Hofmusik und<br />
dem Komponisten und Experimentalmusiker<br />
Simon Rummel ein gemeinsames Konzertprogramm<br />
erarbeitet. Dazu zählten eigens<br />
für die Musikkapelle Schabs komponierte<br />
bzw. arrangierte Jazz-Stücke von Schriefl<br />
und Rummel. „Für uns war das Jazzfestival<br />
eine tolle Gelegenheit über die Grenzen<br />
der traditionellen Blasmusik hinauszusehen<br />
und auch andere Stilrichtungen kennenzulernen“,<br />
so Stephan Obexer, Kapellmeister<br />
der Musikkapelle Schabs. „Beim Workshop<br />
war für uns die größte Herausforderung, von<br />
unserer sonstigen Gewohnheit, nach Noten<br />
zu spielen, wegzukommen. Unsere drei Tutoren<br />
legten Wert darauf, dass wir uns einfach<br />
von der Musik führen lassen und lernen<br />
zu improvisieren“.<br />
Katharina Gasser<br />
Abseits der traditionellen Blasmusik wagte<br />
sich die Musikkapelle Schabs auf das bisher<br />
unbekannte Territorium des Jazz.<br />
Frühlingsmelodien und außergewöhnliche Ehrungen<br />
Frühjahrskonzert der Musikkapelle Sankt Martin in Thurn<br />
Am 2. Juni lud die Musikkapelle Sankt<br />
Martin in Thurn zum jährlichen Frühjahrskonzert<br />
ein; dabei wurden 12 Ehrungen<br />
überreicht. Kapellmeister Sepl Pezzei begeisterte<br />
mit seinen 47 Musikanten das<br />
Publikum mit traditioneller und zeitgenössisch-rhythmischer<br />
Musik. Im Rahmen<br />
des Konzertes wurden 12 Musikantinnen<br />
und Musikanten für ihre verdienstvolle Tätigkeit<br />
in der Musikkapelle geehrt. Die Urkunde<br />
für 10 Jahre Mitgliedschaft erhielten<br />
Karin Ploner, Barbara Clara, Jasmin Clara<br />
und Michael Moling. Für 25 Jahre als Musikanten<br />
wurden Hubert Planatscher, Fe-<br />
lix Craffonara und Erwin Clara ausgezeichnet<br />
und Giovanni Ploner, Franz Ploner und<br />
Sepl Clement sogar für ihre 40-jährige Treue<br />
zur Musikkapelle. Zwei Mitglieder erhielten<br />
eine besondere Ehrung: Sepl Flöss wurde<br />
für seinen 60-jährigen Einsatz als Musikant<br />
ausgezeichnet und Sepl Pezzei durfte das<br />
goldene Verdienstzeichen für seine 20-jährige<br />
Tätigkeit als Dirigent entgegennehmen.<br />
Anschließend dankte der Vorsitzende der<br />
Uniun Musighes Val Badia, Heinz Canins,<br />
seinem Vorgänger, Carlo Castlunger, für den<br />
jahrelangen treuen Einsatz und seine Hilfsbereitschaft.<br />
An alle Mitglieder der Musikkapelle<br />
Sankt Martin in Thurn ergeht ein<br />
herzliches Dankeschön, verbunden mit dem<br />
Wunsch, dass sie weiterhin viel Freude am<br />
gemeinsamen Musizieren haben.<br />
Daniela Clara<br />
VSM-Bezirksobmann Johann Hilber<br />
(rechts) mit Sepl Flöss<br />
Gelungenes Frühjahrskonzert der MK Steinhaus<br />
Kapellmeister Karl Tasser und Josef Kammerlander geehrt – sechs Neuzugänge<br />
Im Rahmen des Frühjahrskonzertes der<br />
Steinhauser Musikkapelle fanden auch Ehrungen<br />
für verdiente Mitglieder statt. Der<br />
weitum bekannte Kapellmeister Karl Tasser,<br />
der wiederum ein erlesenes Konzert zusammengestellt<br />
hatte, erhielt die Auszeichnung<br />
für 40-jährige Mitgliedschaft in der Musikkapelle<br />
und auch Posaunist Josef Kammerlander<br />
hat der Steinhauser Musikkapelle<br />
40 Jahre lang die Treue gehalten. Mit ihnen<br />
freuten sich nicht nur Bezirksobmann-<br />
Stellvertreter Klaus Neuhauser und Christoph<br />
Kofler, VSM - Gebietsvertreter Ahrntal,<br />
die die Ehrungen für die beiden verdienten<br />
Musikanten gemeinsam mit Obfrau Monika<br />
Gruber vornahmen, sondern auch die zahlreichen<br />
Besucher und natürlich die Musikkameradinnen<br />
und –kameraden der Steinhauser<br />
Musikkapelle. Ein weiterer Höhepunkt<br />
war der Erstauftritt von sechs Neumusikantinnen<br />
und -musikanten, die in die Kapelle<br />
aufgenommen wurden. Das rundum gelungene<br />
Konzert umfasste u.a. Highlights aus<br />
dem Musical „Tanz der Vampire“, das Solo<br />
für Tenorsaxophon „A Whiter shade of pale“<br />
der „Tango Surprise“ oder Soundtrack-Highlights<br />
aus „Pirates of Carribean“ – zusätzlich<br />
mit Sologesang und eigener Begleitung.<br />
Das Publikum zollte den Musikantinnen und<br />
Musikanten mit ihrem Kapellmeister mit lang<br />
anhaltendem Applaus große Anerkennung<br />
für das vielseitige, bunt gemischte Konzert,<br />
das mit einigen Zugaben ausklang.<br />
Christoph Kofler, Monika Gruber, Klaus<br />
Neuhauser, Josef Kammerlander und<br />
Karl Tasser (v.r.)<br />
<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 39
Musikpanorama<br />
Das „Mausical“ - eine Fortsetzungsgeschichte<br />
Gelungene Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Pfarrmusik Niederolang<br />
Bereits vor 10 Jahren hatte die Grundschule<br />
Niederolang das „Mausical“, ein<br />
Singspiel für Kinder, mit großem Erfolg<br />
aufgeführt. Doch die Geschichte von der<br />
Waldmaus Adelheid, die sich in den Stadtmäuserich<br />
Adalbert verliebt hatte, blieb<br />
ohne richtiges Happyend. So war es naheliegend,<br />
dass nun der längst fällige<br />
zweite Teil des Singspiels in Angriff genommen<br />
wurde. Die Idee der Pfarrmusik<br />
Niederolang, dies in Zusammenarbeit<br />
mit der Grundschule zu tun, fand großen<br />
Anklang und so meldeten sich die Schüler/innen<br />
bereits im vergangenen Herbst<br />
entsprechend ihren Wünschen, Talenten<br />
und Fähigkeiten als geschickte Bühnenbauer,<br />
kreative Kostümbildner, talentierte<br />
Schauspieler und stimmgewaltige Sänger<br />
im Mäusechor.<br />
Nach intensiven Vorbereitungen begann<br />
im Frühjahr die Zusammenarbeit mit der<br />
Musikkapelle für den großen musikalischen<br />
Teil. Die zahlreichen gemeinsamen Proben<br />
mit dem Kapellmeister Christian Oberhammer<br />
in der Schule waren lehrreich<br />
und spannend und weckten das Interesse<br />
gar manchen Schülers, selbst einmal den<br />
Taktstock in die Hand zu nehmen und in<br />
die Rolle des Dirigenten zu schlüpfen. Bei<br />
all den anstrengenden Proben und hektischen<br />
Vorbereitungen vor und hinter der<br />
Bühne fehlte es nicht an der geschätzten<br />
und tatkräftigen Unterstützung der Eltern<br />
und vieler fleißiger Helfer.<br />
Bei den Aufführungen liefen alle Beteiligten<br />
zur Höchstform auf und begeisterten ein<br />
vollbesetztes Haus. Die Herausforderung<br />
Musik, Gesang und Schauspiel zu einem<br />
harmonischen Ganzen zusammenzufügen<br />
war voll und ganz geglückt und wurde zu<br />
einem besonderen Erlebnis nicht nur für<br />
Musikkapelle und Schule, sondern für die<br />
ganze Dorfgemeinschaft.<br />
Die gute Zusammenarbeit der Grundschule und der Pfarrmusik Olang, der große<br />
Zuspruch und die wertvollen Erfahrungen lassen Raum für weitere Initiativen dieser Art.<br />
<strong>KulturFenster</strong><br />
Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />
Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />
Ein Hinweis und eine Bitte … damit alle was vom „Musikpanorama“ haben<br />
Für die Redaktion des <strong>KulturFenster</strong>s ist es sehr erfreulich, wenn viele Musikkapellen ihre Berichte zur Veröffentlichung<br />
im „Musikpanorama“ schicken und wir bedanken uns sehr herzlich für alle Beiträge. Gleichzeitig<br />
erlauben wir uns, noch einmal darauf hinzuweisen, dass einerseits das Platzangebot begrenzt ist und<br />
andererseits möglichst vielen Musikkapellen „Raum“ für ihre Berichterstattung gegeben werden soll. Deshalb<br />
wurde die Textlänge mit 1000 Zeichen als Richtwert festgelegt. Besonders wenn viele Beiträge von Musikkapellen<br />
zu bestimmten Anlässen – z.B. über Cäcilienfeiern und Frühjahrskonzerte – zu veröffentlichen<br />
sind, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Vorgaben möglichst genau eingehalten werden. Daher unsere<br />
nochmalige Bitte an alle Berichterstatter der Musikkapellen, dies in Zukunft berücksichtigen zu wollen.<br />
40<br />
<strong>KulturFenster</strong>
Impressum<br />
Mitteilungsblatt des Verbandes Südtiroler<br />
Musikkapellen, des Südtiroler Sängerbundes<br />
und des Heimapflegeverbandes Südtirol<br />
Eigentümer und Herausgeber:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen<br />
Ermächtigung Landesgericht Bozen<br />
<strong>Nr</strong>. 27/1948<br />
Schriftleiter und im Sinne des Pressegesetzes<br />
verantwortlich:<br />
Dr. Alfons Gruber<br />
Als Pressereferenten für die Darstellung der<br />
entsprechenden Verbandsarbeit zuständig:<br />
VSM: Stephan Niederegger,<br />
E-Mail: kulturfenster@vsm.bz.it<br />
SCV: Paul Bertagnolli,<br />
E-Mail: bertagnolli.paul@rolmail.net<br />
HPV: Josef Oberhofer, E-Mail: josef@hpv.bz.it<br />
Unverlangt eingesandte Bilder und Texte<br />
werden nicht zurückerstattet.<br />
Redaktion und Verwaltung:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />
I-39100 Bozen, Schlernstraße 1, Waltherhaus<br />
Tel. 0471 976387 - Fax 0471 976347<br />
E-Mail: info@vsm.bz.it<br />
Einzahlungen sind zu richten an:<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen,<br />
Waltherhaus<br />
Raiffeisen-Landesbank, BZ<br />
IBAN: IT 60S03493 11600 0003000 11771<br />
SWIFT-BIC: RZSBIT2B<br />
Jahresbezugspreis: Euro 20<br />
Gefördert von der Kulturabteilung<br />
der Südtiroler Landesregierung.<br />
Druck: Ferrari-Auer, Bozen<br />
Das Blatt erscheint als Zweimonatszeitschrift,<br />
und zwar jeweils am 15. Februar, April, Juni,<br />
<strong>August</strong>, Oktober und Dezember.<br />
Redaktionsschluss ist der 15. des jeweiligen<br />
Vormonats.