KulturFenster Nr. 04|2013 - August 2013
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Zur Person<br />
„In jeder Situation das<br />
Beste geben“<br />
Johannes Helfer, Jugendleiter der Musikkapelle Feldthurns<br />
Johannes Helfer<br />
Kurzbiografie<br />
Johannes Helfer, Jahrgang 1980,<br />
lebt und wohnt in der Fraktion Schrambach<br />
der Gemeinde Feldthurns. Zusätzlich<br />
zur seiner Ausbildung zum<br />
diplomierten Krankenpfleger an der<br />
Landesfachhochschule „Claudiana“<br />
hat er auch die Musikschule in Brixen<br />
besucht. Seit dem Jahr 1997 ist Johannes<br />
Helfer Mitglied der Musikkapelle<br />
Feldthurns und vor zehn Jahren,<br />
also 2003, hat er das Amt des Jugendleiters<br />
übernommen.<br />
<strong>KulturFenster</strong>: Haben Sie in Ihrer Familie<br />
musikalische Wurzeln?<br />
Johannes Helfer: Musik war immer schon ein<br />
zentrales Thema in unserer Familie. Mein<br />
Vater war selbst Musikant, meine Mutter<br />
war im Chor, meine drei Schwestern traten<br />
öfters im volkstümlichen Bereich als Trio<br />
auf und meine beiden Brüder waren auch<br />
bei der Musikkapelle Feldthurns. Die Musik<br />
ist also tief in meiner Familie verwurzelt.<br />
KF: Wer ist Ihr Vorbild?<br />
J. Helfer: Wirkliche Vorbilder habe ich mir<br />
nie gesetzt. Mein Ziel war es immer, in jeder<br />
Situation das Beste zu geben und dies<br />
auch im musikalischen Bereich.<br />
KF: Welche Charakterzüge schätzen Sie bei<br />
Ihren Mitmenschen am meisten?<br />
J. Helfer: Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit,<br />
Fairness<br />
KF: Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />
J. Helfer: Carlos Ruiz Zafon<br />
KF: Ihre Lieblingskomponisten?<br />
J. Helfer: Im Blasmusikbereich Armin Kofler<br />
und Thomas Doss<br />
KF: Was war für Sie der Anlass, das Amt<br />
des Jugendleiters zu übernehmen?<br />
J. Helfer: Dass ich das Amt des Jugendleiters<br />
übernommen habe, war anfangs eher<br />
eine Notwendigkeit, da sich niemand fand<br />
für dieses Amt. Doch je mehr ich mich mit<br />
den Kindern und Jugendlichen beschäftigte,<br />
umso mehr stieg auch die Freude<br />
für diese Tätigkeit.<br />
KF: Wie würden Sie als Jugendleiter Ihren<br />
Führungsstil bezeichnen?<br />
J. Helfer: Als kooperativ, würde ich sagen.<br />
Zum einen sollen Jungmusikanten bei Entscheidungen<br />
mit einbezogen werden, zum<br />
anderen sollen sie auch selbst etwas Verantwortung<br />
innerhalb der Jugendkapelle<br />
übernehmen.<br />
KF: Was war als Jugendfunktionär Ihr positivstes<br />
Erlebnis?<br />
J. Helfer: Es ist immer wieder schön, zu<br />
erleben, dass Jungmusikanten durch<br />
das Musizieren zueinander finden, sei es<br />
in musikalischer als auch in gesellschaftlicher<br />
Hinsicht.<br />
KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />
meisten gelernt?<br />
J. Helfer: Fehler sind im Leben unvermeidbar<br />
und unterlaufen jedem von uns. Wichtig<br />
ist es daraus seine Lehren zu ziehen<br />
und zu versuchen, nicht zweimal denselben<br />
Fehler zu begehen.<br />
KF: Was war als Jugendleiter Ihr größter<br />
Erfolg im musikalischen Bereich?<br />
J. Helfer: Der größte Erfolg in meiner Laufbahn<br />
als Jugendleiter ist sicherlich, dass<br />
sich das Durchschnittsalter innerhalb der<br />
Kapelle in den letzten 10 Jahren deutlich<br />
gesenkt hat und die Musikkapelle Feldthurns<br />
auf viele junge und motivierte Musikanten/innen<br />
zählen kann.<br />
KF: … und im administrativen / sozialen<br />
Bereich?<br />
J. Helfer: Die Gründung der Jugendkapelle<br />
im Jahr 2003 und deren Weiterbestehen<br />
in all den letzten Jahren.<br />
KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />
Sie sich gerne zurück?<br />
J. Helfer: An die Auslandsreise mit der<br />
Musikkapelle nach Sand am Main und<br />
das dortige Wertungsspiel.<br />
KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis?<br />
J. Helfer: Ein einschneidendes und beeindruckendes<br />
Ereignis sind die jährlichen<br />
Cäcilienfeiern. Zu sehen, wie Musikanten<br />
für 40, 50 und auch 60 Jahre in einer<br />
Kapelle und für verschiedene ehrenamtliche<br />
Tätigkeiten ausgezeichnet werden,<br />
ist immer wieder beeindruckend und respekteinflößend.<br />
KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für die<br />
Zukunft der Blasmusikszene?<br />
J. Helfer: Hoffnungen und Wünsche gibt<br />
es genug. Ein großer Wunsch ist sicherlich,<br />
dass sich innerhalb der Musikkapellen<br />
immer wieder Leute finden, die sich<br />
bereit erklären, freiwillig und ehrenamtlich<br />
Verantwortung innerhalb der Kapelle<br />
zu übernehmen und somit das Über- und<br />
Weiterleben der Kapellen sichern.<br />
Interview: Joachim Buch<br />
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