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KulturFenster Nr. 04|2013 - August 2013

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Blasmusik<br />

neunziger Jahre erstmals international auf<br />

sich aufmerksam gemacht. Er schafft es,<br />

weitgehend tonal und eingängig zu komponieren,<br />

ohne dass seine Werke wie „schon<br />

einmal gehört“ klingen.<br />

Wer für ein Piccolo-Konzert nicht immer<br />

auf Vivaldi oder eine Polka mit Vogelnamen<br />

zurückgreifen will, findet im „Concertino“<br />

des Spaniers Samuel Pascual eine<br />

dankbare Aufgabe. Umso schwerere Kost<br />

bietet die 24-minütige „Sinfonia Hamlet“<br />

von Santiago Quinto Serna. Wer das Stück<br />

spielen und sich vorher auf originelle Weise<br />

mit der Handlung des zugrunde liegenden<br />

Schauspiels vertraut machen will, dem<br />

sei die Rap-Version der Kölner Acapella-<br />

Gruppe „Wise Guys“ empfohlen. Ein Klassiker<br />

aus dem Verlagskatalog ist die „Suite<br />

for Concert Band“ von Bob Vos, die von<br />

Ton van Grevenbroek behutsam neu instrumentiert<br />

wurde. Mit diesen vier neoklassizistischen<br />

Miniaturen klingt die CD<br />

beschwingt aus.<br />

Joachim Buch<br />

„Sagenhafte Blasmusik“<br />

Kreisblasorchester Ostallgäu mit erster CD<br />

Die vom Bayerischen Rundfunk<br />

produzierte und vom Kreisblasorchester<br />

Ostallgäu eingespielte CD bietet<br />

vielfältige Blasmusik.<br />

„Sagenhafte Blasmusik – Eine Reise durch<br />

fremde Welten und Mythen“ heißt die erste<br />

CD des Kreisblasorchester Ostallgäu (KBO),<br />

produziert vom Bayerischen Rundfunk als<br />

Anerkennung für den ersten großen Wettbewerbserfolg<br />

des Orchesters im Herbst 2010<br />

in Bamberg. Beim alle vier Jahre ausgetragenen<br />

Wettbewerb für Auswahlorchester<br />

(auch für Sinfonie-, Zupf-, Akkordeonorchester<br />

etc.) hatte man in der Kategorie „Landkreisorchester“<br />

den ersten Platz errungen.<br />

Die Musiker aus dem Landkreis Ostallgäu<br />

(erstreckt sich von Füssen aus etwa 70<br />

Kilometer nach Norden) treffen sich projektbezogen<br />

unter der Leitung von Stefan<br />

Reggel, Klarinettenlehrer an der Musikschule<br />

Füssen und Dirigent zweier Musikkapellen,<br />

um Repertoire einzuspielen, das<br />

im heimischen Verein nur in Ausnahmefällen<br />

erarbeitet werden kann. Dabei füllt das<br />

Orchester eine „mittlere Ebene“ zwischen<br />

dem Ortsverein und dem Verbandsensemble<br />

„Schwäbischen Jugendblasorchester<br />

im Allgäu-Schwäbischen Musikbund“ aus.<br />

Bei der Programmauswahl hat man<br />

erfolgreich versucht, die Brücke von sinfonischen<br />

Werken über Filmmusik und<br />

klassische Bearbeitungen bis zum Konzertmarsch<br />

zu schlagen. Auch ein Solostück<br />

durfte nicht fehlen. Nach der Fanfare<br />

„Flight to the Unknown World“ von Satoshi<br />

Yagisawa – mit ihren bisweilen herben<br />

Harmonien ein echter „Ohrenputzer“, folgt<br />

das erste große Werk, das durchaus eine<br />

Art klingende Visitenkarte des Orchesters<br />

ist. Im Auftrag des KBO schrieb Guido Rennert<br />

(Porträt siehe <strong>KulturFenster</strong> Ausgabe<br />

Oktober 2010) die Fantasie „Ein Märchenschloss<br />

– Impressionen auf Schloss Neuschwanstein“<br />

über das berühmteste Bauwerk<br />

im Ostallgäu.<br />

Auf die „Jupiter Hymn“ aus der<br />

„Planeten“-Sinfonie von Gustav Holst im<br />

Arrangement von Johan de Meij folgt ein<br />

kleiner Filmmusik-Block: der Prolog aus<br />

der „Winnetou-Suite“ von Martin Böttcher<br />

(Arr. Guido Rennert) mit authentischem<br />

Mundharmonika-Solo und Johan de Meijs<br />

zweites großes Filmmusik-Arrangement aus<br />

den achtziger Jahren. Nach „Moment for<br />

Morricone“ hatte er die Blasmusikwelt damals<br />

mit „James Bond 007“ überrascht.<br />

„Conga del Fuego Nuevo“ von Arturo<br />

Marquez ist ein herrliches Beispiel für sinfonisch<br />

verarbeitete Folklore aus Mexiko.<br />

Nach diesen fröhlichen Klängen wechselt<br />

unvermittelt die Stimmung. „Sieben<br />

glückliche Jahre“ heißt ein neues Werk<br />

von Stephen Melillo, das der Amerikaner<br />

im Gedenken an den zu früh verstorbenen<br />

Sohn eines deutschen Freundes komponiert<br />

hat. Das KBO hatte die Ehre, nach<br />

der offiziellen „Stormworks“-CD Melillos<br />

das Stück als erstes europäisches Orchester<br />

einzuspielen.<br />

Udo Schmid, Saxophonlehrer an zwei<br />

Musikschulen im Ostallgäu, ist Solist in<br />

einer Bearbeitung der Phil Collins-Nummer<br />

„Against all Odds“, bevor es mit zwei<br />

kurzen Nummern auf die Zielgerade geht:<br />

„Mit vollen Segeln“ ist ein Konzertmarsch<br />

des Nordtirolers Klaus Strobl und der „Gallop“<br />

aus der „First Suite for Band“ des<br />

amerikanischen Blasmusik-Altmeisters<br />

Alfred Reed.<br />

Joachim Buch<br />

Bestellung über:<br />

www.kreisblasorchester.de<br />

Bei der Aufnahme der CD im Studio 1<br />

des Bayerischen Rundfunks<br />

<strong>Nr</strong>. 04 | <strong>August</strong> <strong>2013</strong> 35

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