Gesundheitskompetenz vulnerabler Bevölkerungsgruppen
QuenzelSchaeffer_GesundheitskompetenzVulnerablerGruppen_Ergebnisbericht_2016
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Da die Ermittlung der <strong>Gesundheitskompetenz</strong> auf einer Selbsteinschätzung von verschiedenen<br />
Situationen und Anforderungen basiert, haben wir in der vorliegenden<br />
Studie zusätzlich Fragen zur Erhebung des basalen Gesundheitswissens formuliert.<br />
Beispielsweise wurde gefragt, welche Telefonnummer die Befragten wählen, wenn<br />
sie einen Notarzt benötigen, ob die Haut im Solarium vorgebräunt werden sollte, um<br />
sich besser vor einem Sonnenbrand zu schützen, oder ob Bluthochdruck zu Schlaganfall<br />
oder Herzinfarkt führen kann.<br />
Weiter haben wir zum besseren Verständnis, wie, wann und wie stark die <strong>Gesundheitskompetenz</strong><br />
das Gesundheitsverhalten, den Gesundheitsstatus und den Umgang<br />
mit dem Versorgungssystem beeinflusst, sogenannte Mediatoren erhoben, von<br />
denen bekannt ist, dass sie das Gesundheitsverhalten und den Umgang mit dem<br />
Versorgungssystem beeinflussen. Zu diesen Mediatoren gehören die individuelle<br />
Kontrollüberzeugung, die Copingstrategien und die Selbstwirksamkeitsüberzeugung.<br />
Als Outcome-Variablen wurden gesundheitsbezogenes Verhalten, Gesundheitsstatus<br />
sowie Umgang mit dem Versorgungssystem erhoben. Beim Gesundheitsverhalten<br />
wurden der Nikotin- und Alkoholkonsum, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten<br />
sowie Verhaltensweisen zur Senkung von Unfallrisiken in der Freizeit, dem<br />
Straßenverkehr und im Haushalt erfragt. Beim Gesundheitsstatus wurde zum einen<br />
nach dem subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustand, zum anderen nach diagnostizierten<br />
chronischen Krankheiten gefragt. Bei dem Umgang mit dem Versorgungssystem<br />
wurden die Häufigkeit des Besuchs von Ärzten, Hospitälern, Gesundheitsdiensten,<br />
aber auch exemplarisch die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen<br />
erhoben.<br />
Zudem wurden Kontrollvariablen in den Fragebogen eingebunden, wie etwa die Belastung<br />
durch Sorgen und Probleme, die familiäre Situation und die sozialen Kontakte.<br />
2.2 Stichprobe und Befragung<br />
Die Befragung erfolgte von Februar bis April 2014 4 . Zur Grundgesamtheit der vorliegenden<br />
Studie gehören Personen im Alter von 65 bis 80 Jahren sowie Personen<br />
zwischen 15 bis 25 Jahren, mit maximal einem Hauptschulabschluss, in Nordrhein-<br />
Westfalen. Beide Befragungsgruppen sollten jeweils zur Hälfte aus Befragten mit<br />
Migrationshintergrund bestehen.<br />
Abbildung 2.2 verdeutlicht das Stichprobendesign. Insgesamt umfasst die Stichprobe<br />
1.000 Befragte, von denen die Hälfte Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren sind,<br />
4 Sie erfolgte durch das Umfrageinstitut Ipsos, dem wir an dieser Stelle herzlich danken.<br />
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