Gesundheitskompetenz vulnerabler Bevölkerungsgruppen
QuenzelSchaeffer_GesundheitskompetenzVulnerablerGruppen_Ergebnisbericht_2016
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der <strong>Gesundheitskompetenz</strong> erhoben wurden, als „ziemlich schwierig“ oder „sehr<br />
schwierig“ beurteilt, variiert je nach erfragter Situation beträchtlich.<br />
Als vergleichsweise einfach wird von den Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund<br />
neben dem Ruf eines Krankenwagens im Notfall eingeschätzt, den Anweisungen<br />
ihres Arztes oder Apothekers zu folgen, herauszufinden, wo sie professionelle<br />
Hilfe erhalten, wenn sie krank sind, und den Anweisungen bei der Einnahme<br />
von Medikamenten zu folgen. Als vergleichsweise schwierig wird es neben der Beurteilung<br />
von Vor- und Nachteilen von Behandlungsmethoden empfunden zu beurteilen,<br />
wann man eine zweite Meinung von einem anderen Arzt einholen sollte oder<br />
zu beurteilen, ob Informationen über eine Krankheit in den Medien vertrauenswürdig<br />
sind, sowie die Packungsbeilagen von Medikamenten zu verstehen. Etwa beurteilen<br />
„nur“ 11% der bildungsfernen Jugendlichen ohne und 14,1% der Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund es als schwierig, im Notfall einen Krankenwagen zu rufen,<br />
während es 48% der Jugendlichen ohne und 59,1% der Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
es „ziemlich schwierig“ oder „sehr schwierig“ finden, die Vor- und Nachteile<br />
von verschiedenen Behandlungsmethoden zu beurteilen (s. Tabelle 3.1. und<br />
Abbildung 3.1).<br />
Auffällig ist, dass die Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund nahezu<br />
durchgehend alle erfragten Situationen und Anforderungen im Bereich Krankheitsbewältigung<br />
als schwieriger einschätzt, als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.<br />
Schaut man sich die 65- bis 80-Jährigen an, dann zeigt sich ein sehr ähnliches Bild.<br />
Diese Gruppe beurteilt die einzelnen Situationen und Herausforderungen jedoch im<br />
Mittel als schwieriger als die Gruppe der bildungsfernen Jugendlichen. Als besonders<br />
schwierig wird es empfunden, zu beurteilen, ob Informationen über eine Krankheit in<br />
den Medien vertrauenswürdig sind sowie Vor- und Nachteile von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten<br />
zu beurteilen, zu beurteilen, wann man besser eine zweite<br />
Meinung von einem anderen Arzt einholen sollte und die Beipackzettel von Medikamenten<br />
zu verstehen.<br />
Insgesamt zeigen die Befunde, dass in beiden Altersgruppen ein ähnliches<br />
Muster in der Einschätzung von Situationen und Anforderungen im Bereich der<br />
Krankheitsbewältigung zu beobachten ist. So wird es von beiden Altersgruppen<br />
tendenziell als schwieriger empfunden, etwas zu beurteilen oder Entscheidungen<br />
zu treffen als Anweisungen zu befolgen oder Informationen zu suchen<br />
und zu finden. Gleichzeitig fällt es jedoch den jüngeren Befragten noch einmal<br />
deutlich einfacher als den älteren Befragten, Informationen zu finden.<br />
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