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Balanceakt – berufsbegleitendes Studieren

Zur Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Privatleben Arbeitnehmerkammer Bremen

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BALANCEAKT BERUFSBEGLEITENDES STUDIEREN<br />

Teilzeitstudierende haben bisher das Masterstudium<br />

nicht abgebrochen. Die wenigen<br />

Abbrüche, die bisher zu verzeichnen<br />

waren, ergaben sich mehrheitlich aus<br />

der in den vergangenen Jahren sehr<br />

guten Arbeitsmarktlage für die Berufsgruppe.<br />

In dem einschlägigen Berufsfeld<br />

müssen sich die Fachkräfte ständig<br />

weiterbilden, daher bieten viele Unternehmen<br />

ihren hochqualifizierten Beschäftigten<br />

entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Die <strong>Studieren</strong>den können<br />

sich im Gegenzug für eine festgelegte<br />

Zeit an die Firma binden. Der Abschluss<br />

ist nicht nur Grundlage für höherwertige<br />

Tätigkeiten in Unternehmen, sondern<br />

auch für eine Selbstständigkeit und eine<br />

wissenschaftliche Karriere. Dies erscheint<br />

einigen Absolventinnen und Absolventen<br />

insbesondere nach einigen Jahren Berufstätigkeit<br />

sehr attraktiv.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche<br />

von berufsbegleitend <strong>Studieren</strong>den<br />

wird wesentlich auch von der Auseinandersetzung<br />

der Hochschulen mit der<br />

beruflichen Praxis ihrer <strong>Studieren</strong>den<br />

bestimmt. Die vorgestellten Konzeptionen<br />

von Weiterbildungsmastern und<br />

Regelstudiengängen, die neben traditionellen<br />

auch berufstätige <strong>Studieren</strong>de<br />

adressieren, zeigen ein breites Spektrum<br />

von Berufsorientierung bei der organisatorischen,<br />

curricularen und didaktischen<br />

Ausgestaltung. Deutlich wird, dass sich<br />

Akteure an staatlichen Hochschulen, je<br />

nach Fachrichtung, Adressatenkreis und<br />

hochschulischen Rahmenbedingungen,<br />

hinsichtlich des Anspruchs <strong>–</strong> sowohl<br />

akademisch bildend als auch beruflich<br />

qualifizierend zu sein <strong>–</strong> ganz unterschiedlich<br />

positionieren. An der gesamten<br />

Institution der staatlichen Hochschule<br />

ist der Diskurs um eine Annäherung<br />

von wissenschaftlicher und beruflicher<br />

Orientierung jedoch noch randständig,<br />

obwohl er von Akteuren innerhalb und<br />

außerhalb des wissenschaftlichen Feldes<br />

bereits seit Längerem geführt wird. 11 Die<br />

Berufsorientierung ist an den Fachhochschulen<br />

aufgrund ihres hohen Anteils<br />

von <strong>Studieren</strong>den mit Berufsausbildung<br />

weiter entwickelt als an den Universitäten.<br />

12 In den nächsten Jahren wird sich<br />

zeigen, wie die im Jahr 2015 initiierten<br />

BMBF-Projekte zur Öffnung von Regelstudienangeboten<br />

an der Universität und<br />

an der Hochschule Bremen in der Praxis<br />

wirksam werden. Die Berücksichtigung<br />

von unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

einer heterogenen <strong>Studieren</strong>denschaft<br />

macht spezifische Angebote, Brückenkurse<br />

sowie Beratung, für Berufstätige<br />

unabdingbar. Auch eine Reorganisation<br />

einzelner Studiengänge wird für eine<br />

Öffnung notwendig sein.

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