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Balanceakt – berufsbegleitendes Studieren

Zur Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Privatleben Arbeitnehmerkammer Bremen

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Arbeitnehmerkammer Bremen

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BALANCEAKT BERUFSBEGLEITENDES STUDIEREN<br />

Zusammenfassung<br />

Aus den empirischen Ergebnissen lassen<br />

sich verschiedene Vermutungen, Fragen<br />

und Empfehlungen ableiten. Als<br />

Studienmotivation geben besonders die<br />

jüngeren Befragten im Sample an, ein<br />

<strong>berufsbegleitendes</strong> Masterstudium zu<br />

nutzen, um ihre beruflichen Chancen<br />

in ihrem Berufsfeld zu festigen und zu<br />

erhöhen, gleichzeitig verbinden sie mit<br />

der beruflichen auch eine persönliche<br />

Weiterentwicklung. Ältere <strong>Studieren</strong>de<br />

sowie <strong>Studieren</strong>de von Bachelorformaten<br />

nutzen ein <strong>berufsbegleitendes</strong> Studium,<br />

um eine alternative berufliche Perspektive<br />

einzuleiten. <strong>Studieren</strong>de der Sozialund<br />

Pflegeberufe verbinden neben einem<br />

beruflichen Aufstieg beziehungsweise<br />

Tätigkeitswechsel den inhaltlichen Anspruch,<br />

ihr Berufsfeld mit ihrem Wissen<br />

weiterentwickeln zu können.<br />

Als größte Belastung bezeichnen die<br />

<strong>Studieren</strong>den die drei Bereiche Studium,<br />

Beruf und Privatleben vereinbaren zu<br />

müssen. In dieser Konstellation ist die Erwerbsarbeit<br />

in der Regel der unflexibelste<br />

Bereich, an den Studium und Privatleben<br />

angepasst werden müssen. Dabei leidet<br />

besonders das Privatleben, da dieses<br />

aufgrund des neuen Lebensbereiches<br />

Studium zu kurz kommt. Das Privatleben<br />

aller <strong>Studieren</strong>den leidet darunter,<br />

das Studium als neuen Lebensbereich<br />

zusätzlich zu integrieren. Alle <strong>Studieren</strong>den<br />

wünschen sich mehr Zeit für ihre<br />

Freizeit und sozialen Kontakte. Teilweise<br />

wirken die Belastungen sich auch negativ<br />

auf Partnerschaften aus. Die Bewertung<br />

der privaten Rahmenbedingungen<br />

unterscheidet sich auch geschlechtsspezifisch.<br />

Als unterstützende Maßnahme in<br />

dieser Situation können unter anderem<br />

Studienprogramme genannt werden, die<br />

Partnerinnen und Partner in die Studienorganisation<br />

mit einbeziehen. Eine<br />

besondere Herausforderung ist die Vereinbarkeit<br />

aller Bereiche für <strong>Studieren</strong>de<br />

mit Kindern.<br />

Die Studienstrukturen werden je nach<br />

Angebot unterschiedlich bewertet. Eine<br />

Beratung und Begleitung während des<br />

gesamten Studienprozesses werden als<br />

wertvoll erachtet. Dabei sind besonders<br />

ausreichende Transparenz über Studienstrukturen,<br />

Präsenzzeiten und inhaltliche<br />

Anforderungen zentral. Auch eine<br />

enge Verknüpfung zwischen Theorie und<br />

Praxis erleichtert die Studienzeit sowie<br />

die Vereinbarkeit. Dabei ist außerdem<br />

wichtig, dass jede Studienphase mit<br />

dem Beruf vereinbar ist. Eine besondere<br />

Bedeutung haben außerdem die Mitstudentinnen<br />

und Mitstudenten als Gleichgesinnte<br />

sowie als Unterstützerinnen und<br />

Unterstützer im Lernprozess und bei der<br />

Organisation des Studiums. Ein Austausch<br />

sollte bewusst gefördert werden.<br />

Die Finanzierung des Studiums ist im Vergleich<br />

besonders für Befragte der Sozialund<br />

Pflegeberufe eine Herausforderung.<br />

Hier wäre strukturell mit allen beteiligten<br />

Akteuren zu überlegen, welche<br />

Finanzierungsmöglichkeiten gemeinsam<br />

entwickelt werden können.

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