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112 DIE VISION / LEBEN AUF DEM MARS<br />
VISIONÄR NR. 3 / VISIONARY NO. 3<br />
Robert Zubrin<br />
Gründer und Präsident der Mars Society<br />
Founder and president of the Mars Society<br />
„Wir erstellen das Handbuch für das Leben auf dem Mars“<br />
“We are writing the field manual for the first people on Mars”<br />
Schon als Kind war Robert Zubrin<br />
vom Weltraum, von Raketen und<br />
Astronomie fasziniert. „Als der Satellit<br />
Sputnik 1952 die Umlaufbahn erreichte,<br />
war ich fünf Jahre alt und fand das<br />
total aufregend“, erinnert er sich.<br />
Das Ereignis war für ihn der<br />
Beweis, dass Science Fiction gar nicht<br />
so fiktiv war. Weitere Schlüsselerlebnisse<br />
für Zubrin waren die Mondlandungen<br />
in den späten 1960er und<br />
frühen 1970er Jahren. Und damals war<br />
NASA noch ehrgeizig: Spätestens 1980<br />
sollte der Mars erreicht sein, 1990 der<br />
Saturn und im Jahr 2000 das Doppelsternsystem<br />
Alpha Centauri. Doch<br />
dann wurde das amerikanische<br />
Raumprogramm zurückgefahren. Die<br />
US-Administration unter Präsident<br />
Richard Nixon war nur mäßig daran<br />
interessiert, das All weiter zu erkunden.<br />
„Es war eine der größten<br />
Enttäuschungen meines Lebens, und<br />
politisch ein riesiger Fehler“, sagt<br />
Zubrin, der sich aber nicht beirren ließ.<br />
Er studierte Mathematik, Kerntechnik,<br />
Aeronautik und Raumfahrt und<br />
arbeitete für die NASA. 1990 schlug<br />
Zubrin daher unter der Bezeichnung<br />
Mars Direct einen Plan für eine<br />
bemannte Mars-Mission vor, die<br />
kostengünstig und mit vorhandener<br />
Technologie realisierbar sein soll. In<br />
dem Buch Unternehmen Mars: Der Plan,<br />
den roten Planeten zu besiedeln führte er<br />
1996 seine Ideen weiter aus. 1998<br />
gründete Zubrin dann die Mars<br />
Society, deren Präsident er bis heute<br />
ist. Die Non-Profit-Organisation<br />
veranstaltet Fachkonferenzen zum<br />
Thema Marsbesiedelung und führt<br />
Experimente auf der Erde durch, bei<br />
denen die Gegebenheiten auf dem Mars<br />
simuliert werden. „Wir erforschen<br />
sozusagen, wie man den Mars am<br />
besten erforschen kann und erstellen<br />
ein Handbuch für die ersten Menschen,<br />
die den Planeten erreichen<br />
werden“, sagt Zubrin.<br />
Robert Zubrin’s fascination with<br />
space, rockets and astronomy<br />
began in early childhood. “I was five<br />
years old when Sputnik flew in 1952.<br />
It was exhilarating,” recalls the<br />
president of the Mars Society, which<br />
he founded in 1998.<br />
Sputnik showed Zubrin that<br />
science fiction didn’t have to be all<br />
that fictitious. The moon landings<br />
further fuelled his fascination. So<br />
Zubrin gained degrees in mathematics,<br />
nuclear engineering, aeronautics and<br />
astronautics and also worked for<br />
NASA. In 1990 he developed Mars<br />
Direct, a proposal for a manned<br />
mission to Mars which was both<br />
financially viable and achievable.<br />
Zubrin elaborated on his ideas in his<br />
1996 book The Case for Mars: The Plan to<br />
Settle the Red Planet and Why We Must.<br />
The next stop after the moon was<br />
meant to be Mars in 1980, Saturn by<br />
1990 and Alpha Centauri by 2000. But<br />
US space exploration went off-track.<br />
The Nixon administration lost interest<br />
in the universe, “one of the greater<br />
disappointments of my life and a huge<br />
failure of leadership,” says Zubrin.<br />
It didn’t make him fall out of love<br />
with space, though. The Mars Society<br />
still organises conferences on life on<br />
Mars and conducts Earth-bound trial<br />
missions that recreate the conditions<br />
on the Red Planet. “We are exploring<br />
the exploration process and writing<br />
the field manual for the first people on<br />
Mars,” Zubrin says.