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Zeitung WPA 12

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Reisebericht<br />

pans angelegt, welche den natürlichen<br />

Gegebenheiten der Vögel<br />

angepasst sind, um die Tiere zu<br />

natürlichem Brüten anzuregen.<br />

In Europa haben einige Mitglieder<br />

der <strong>WPA</strong> diese beiden Tragopanarten<br />

erfolgreich gezüchtet und<br />

es wurden <strong>12</strong> dieser Vögel übergeben,<br />

um das indische Zuchtprogramm<br />

zu starten. Diese Vögel<br />

haben ihr gesamtes Leben in<br />

Gefangenschaft verbracht, weshalb<br />

sie nicht demselben Stress<br />

ausgesetzt sind wie Tiere, welche<br />

eingefangen worden sind. Die zwölf Tragopans<br />

haben die Quarantäneprozedur im Paradise<br />

Wildlife Park in Hertfordshire durchlaufen und<br />

wurden am Donnerstag den <strong>12</strong> Juli nach Indien<br />

geflogen.<br />

Männliche Tragopans haben eine unglaubliches<br />

Balzverhalten, welches nur selten beobachtet<br />

oder gefilmt worden ist. Unterhalb ihres Schnabels<br />

und Halses hat das Männchen einen Fleck<br />

blauer Haut den man Brustlappen nennt, der<br />

normalerweise versteckt ist und nicht gesehen<br />

werden kann. Sie haben zusätzlich zwei „Hörner“<br />

Temminck Tragopan Henne mit drei Kücken<br />

aus blauer Haut welche normalerweise unter den<br />

Kopffedern versteckt sind. Wenn sich das Männchen<br />

seiner Henne zur Schau stellt, füllen sich<br />

dieser Brustlappen und die Hörner sehr schnell<br />

mit Blut. Die Hörner stellen sich am Haupt auf<br />

und der Brustlappen erstreckt sich vor der Brust<br />

des Vogels wie ein Latz. Die Farben und Muster<br />

auf dem Brustlappen sind ein Wunder der Natur<br />

in herrlichen blauen und roten Mustern. Die<br />

Muster auf diesen Brustlappen sind beim keinem<br />

der männlichen Tiere gleich. Im<br />

Gegensatz zu den Männchen sind<br />

die Weibchen nicht hell gefärbt;<br />

sie haben ein zartbraunes Federkleid,<br />

welches es ihnen ermöglicht<br />

unentdeckt zu bleiben, während<br />

sie auf den Nestern sitzen.<br />

Dieses Arterhaltungsprogramm<br />

wurde von der <strong>WPA</strong>-Europa Arterhaltungszuchtgruppe,<br />

welche<br />

aus Spezialisten von Zoo’s und<br />

privaten Mitgliedern aus ganz Europa<br />

besteht. Um eine gute genetische<br />

Vielfalt bei den Tragopans<br />

zu gewährleisten wurden diese<br />

von <strong>WPA</strong> Mitgliedern aus England, Frankreich<br />

und Deutschland sowie aus dem Zoo von Antwerpen,<br />

Beale Park und aus dem Paradise Wildlife<br />

zusammengestellt. Dieses Programm ist das<br />

Ergebnis der internationalen Zusammenarbeit<br />

zwischen Europa und Indien auf dem Gebiet der<br />

Arterhaltung. Der Paradise Wildlife Park in Broxbourne,<br />

Hertfordshire spielte eine Schlüsselrolle<br />

durch die Bereitstellung der geeigneten Quarantäneeinrichtungen<br />

während der sehr aufwändigen<br />

Verhandlungen bis die Exportgenehmigungen<br />

zwischen England und Indien erteilt worden<br />

sind.<br />

Nach einem langfristig ausgerichteten Plan sollen<br />

diese Tragopans in speziellen Volieren in<br />

verschieden indischen Zoos, welche im Himalaya<br />

angelegt worden sind, in ähnlicher Seehöhe<br />

wie sie in Natur vorkommen, gehalten werden.<br />

Ziel ist es, dass die Mitarbeiter dieser Zoos praktische<br />

Erfahrung bei der Zucht der Tragopans<br />

durch das Arbeiten mit den Vögeln aus Europa<br />

unter Anleitung der <strong>WPA</strong> sammeln sollen. Wenn<br />

dieses Ziel erreicht worden ist, sollen aus Nestern<br />

in der Wildnis Eier entnommen und den europäischen<br />

Tragopans zur Brut ins Nest gelegt<br />

werden, damit diese Vögel als Ersatzeltern genutzt<br />

werden können. Auf diesem Weg soll sich<br />

eine Zuchtgruppe mit indischstämmigen Vögeln<br />

entwickeln, welche für die Zukunft Vögel für die<br />

Wiederaussiedelung bereitstellen kann.<br />

Die <strong>WPA</strong>-Österreich bedankt sich bei<br />

John Corder für seine Pioniertätigkeit<br />

und seinen unermüdlichen, weltweiten<br />

Einsatz für die Erhaltung der gefährdeten<br />

Hühnervögel!<br />

August 2011 17

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