ewe-aktuell 1/2016
Mitglieder- und Sponsoren-Magazin des eine-welt-engagement.de
Mitglieder- und Sponsoren-Magazin des eine-welt-engagement.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 6<br />
Gemeinden im Bistum Monze<br />
Heute: Mazabuka – Der süßeste Ort der Nation<br />
Fährt man von Sambias Hauptstadt Lusaka<br />
Richtung Süden, wird es selten langweilig.<br />
Zunächst überquert man den Kafue-<br />
Fluss, dann kommt man zur Banana<br />
Junction und muss sich entscheiden, ob<br />
man Richtung Süden will, sich also Richtung<br />
Simbabwe aufmacht, oder ob man rechts<br />
abbiegt, um zunächst durch die Kaffeeplantagen<br />
der Munali Hills zu kommen und<br />
dann alsbald Sambias Gemeinden zu streifen,<br />
die sich an der Fernstraße T1 bis nach<br />
Livingstone und die Viktoria-Fälle schlängeln.<br />
Etwa 120 km nach Verlassen Lusakas<br />
wird man von einem Straßenschild begrüßt:<br />
„Welcome to the sweetest place of the<br />
nation!“ Willkommen im süßesten Ort der<br />
Nation! Der Sambier weiß dann längst, dass<br />
er in Mazabuka ist. Denn Mazabuka ist die<br />
Heimat des sambischen Zuckerrohrs, das<br />
auch an Ort und Stelle weiter verarbeitet<br />
wird und dementsprechend viele Arbeiter<br />
aus allen Landesteilen anzieht<br />
– auf den Straßen hört<br />
man daher nicht nur viel Chitonga,<br />
es wird auch Bemba,<br />
Nyanja und Lozi gesprochen.<br />
Wegen der „süßen“<br />
Zuckerindustrie ist Mazabuka<br />
infrastrukturell verhältnismäßig<br />
gut versorgt. So verfügt<br />
die Stadt z.B. über mehrere<br />
klimatisierte Supermärkte.<br />
Wer von Lusaka kommend<br />
nicht rechtzeitig<br />
bremst – und die zahlreichen<br />
Ausbeulungen im Zaun legen ein<br />
stummes Zeugnis darüber ab, dass gerade<br />
größeren Lastwägen dies nicht immer<br />
gelingt – der landet direkt vor den Tiefkühlregalen<br />
einer südafrikanischen Supermarktkette.<br />
Mazabuka ist auch der in den letzten<br />
Jahren einzige Ort außerhalb Lusakas, des<br />
Kupfergürtels und den Städten dazwischen<br />
(Kabwe), die hin und wieder mit einem<br />
Team in Sambias höchster Fußballiga vertreten<br />
ist – mit den Nakambala Leopards.<br />
Nakambala ist Mazabukas Ortsteil mit den<br />
Zuckerrohrplantagen. Aufgrund der Kontrollen<br />
bei Ein- und Ausfahrt – es soll ja kein<br />
Zuckerrohr geschmuggelt werden – ist<br />
Nakambala praktisch eine Stadt in der Stadt.<br />
Dementsprechend gibt es auch zwei katholische<br />
Gemeinden in Mazabuka. Beide<br />
haben inzwischen schon deutsche Freiwillige<br />
beherbergt. Zum einen der Assumption<br />
Parish, auf der linken Seite an der Ausfallstraße<br />
Richtung Monze gelegen, zum anderen<br />
St. Paul in Nakambala.<br />
Aufgrund der vielen Arbeitsmöglichkeiten<br />
wächst Mazabuka konstant an. Man<br />
kann von mittlerweile 150.000 Einwohnern<br />
ausgehen. Zählt man noch die weiteren Orte<br />
des Distrikts zusammen, der auch noch die<br />
Gemeinden Kaleya und Magoye umfasst,<br />
sind es laut Zensus von 2010 bereits<br />
230.000.<br />
Johann Müller<br />
Fotonachweise<br />
The Guardian; Photobucket;<br />
Helen Hermens 3;<br />
Irmela Kuhlen 3;<br />
Fam. Heidenfels 4;<br />
Electoral Commission of Zambia