aerokurier 04/2016
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4/<strong>2016</strong> Deutschland € 5,50 / Schweiz sfr 10 / Österreich € 6,30 / Benelux € 6,40 / Finnland € 8,30 www.<strong>aerokurier</strong>.de / 60. Jahrgang<br />
<strong>aerokurier</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR PILOTEN<br />
plus 40 Seiten<br />
Messe-<br />
Special<br />
WDL-LUFTSCHIFF<br />
NEU AUFGEBAUT<br />
RETRO-<br />
PARTY<br />
BEIM<br />
STUBAI-<br />
CUP<br />
AERO Friedrichshafen<br />
Vultee BT-13<br />
Trainer mit<br />
Warbird-Feeling<br />
Mitflugportale<br />
Gemeinsam<br />
abheben und<br />
sparen<br />
HONDAJET<br />
FLIEGT EIN<br />
Elektro-Segler<br />
Konzepte im Porträt<br />
Kollisionswarnung<br />
Alternativen<br />
zu ADS-B<br />
Notfallausrüstung<br />
Helfer für die<br />
Selbsthilfe
[ EDITORIAL April ]<br />
Ob Freizeitpilot,<br />
Businessflieger,<br />
ob Fläche, Rotor<br />
oder Schirm:<br />
Der Himmel<br />
gehört uns allen!<br />
DIE LEIDENSCHAFT VERBINDET<br />
Irgendwann in der vergangenen Flugsaison: Ich mache es mir im Segelflieger bequem, zerre die Gurte<br />
fest und warte auf meinen Start hinter dem UL-Schlepper. Und warte. Und warte. Was ist los? Aha, eine<br />
Motormaschine ist im Landeanflug. Später, auf Strecke, die freundliche Frage an den FIS, ob an dem<br />
und dem Platz gerade Sprungbetrieb ist. „Flieg lieber drumherum, sonst fällt dir jemand aufs Dach“,<br />
kommt es mit einer Prise Humor zurück. Abends, zurück am Heimatflugplatz, weisen große, bunte<br />
Flecken in geringer Höhe schon von Weitem darauf hin, dass die Kameraden der Motorgleitschirme die<br />
leichte Abendbrise für ihre Passion nutzen. Ganz schön was los in der Luft!<br />
Lars Reinhold,<br />
Redaktionsleiter <strong>aerokurier</strong><br />
Schnittige Motormaschinen, elegante Segelflugzeuge, moderne Ultraleichtflieger, bunte Gleitschirme,<br />
behäbige Luftschiffe, flinke Hub- und Tragschrauber – der Luftraum ist so voll wie nie. Die Allgemeine<br />
Luftfahrt hat heute eine ungeheure Vielfalt erreicht, es gibt unzählige Möglichkeiten, in die Luft zu gehen<br />
und dem ältesten Traum der Menschheit zu frönen. Diese Vielfalt abzubilden hat sich der <strong>aerokurier</strong><br />
auf die Fahne geschrieben. Wir wollen die Leidenschaft für die Fliegerei in unseren Geschichten lebendig<br />
werden lassen – egal, ob sie via Fläche, Rotor oder einer bunten Stoffbahn ausgelebt wird.<br />
Natürlich sind Motorflug, Ultraleichtflug, Segelflug und die Praxistipps die dominierenden Themen<br />
unseres Magazins. Dennoch möchte ich Sie einladen, mit dem <strong>aerokurier</strong> hin und wieder über den<br />
eigenen fliegerischen Tellerrand zu schauen. Dazu bietet das vorliegende Heft viele spannende Geschichten.<br />
Denn: Wir alle müssen uns den Luftraum teilen, wenn wir unsere Passion ausleben wollen.<br />
Und da ist es mir lieber, wenn ich mit meinen Nachbarn der Stoff- und Rotorenfraktion auf Du und Du<br />
bin und wir nach der Landung gemeinsam bei einem Kaltgetränk das Erlebte auswerten. Konkurrenz<br />
belebt vielleicht das Geschäft, im Luftsport hingegen sollten wir alle an einem Strang ziehen.<br />
Diskutieren Sie mit! Wir freuen uns über eine E-Mail (redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de), ein Fax (+49 711 182-1781)<br />
oder einen Brief (Redaktion <strong>aerokurier</strong>, Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart) für unser Leserforum. Bitte vergessen<br />
Sie nicht, Ihre Adresse und Telefonnummer für eventuelle Rückfragen anzugeben.<br />
Foto: Katrin Sdun<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 3
Titelthemen<br />
im Abo<br />
Coupon auf Seite 101 und Special Seite 39<br />
87<br />
Dr. Spornrad<br />
... nimmt ab<br />
sofort für den<br />
<strong>aerokurier</strong> heiße<br />
Themen unter die<br />
Lupe. Dabei ist<br />
Expertise ebenso<br />
garantiert wie<br />
eine feine Note<br />
Ironie.<br />
Motorfliegen<br />
8 Zeppelin-Reparatur<br />
Nachdem Sturm Ela den Blimp<br />
von WDL zerstört hatte, folgte ein<br />
Wiederaufbau der besonderen Art<br />
18 Pilot Report Vultee BT-13<br />
Unter der Werksbezeichnung<br />
Model 74 baute Vultee in den<br />
1940er Jahren 11 500 der gutmütigen<br />
Basistrainer<br />
34 Gleitschirm-Party „Retro“<br />
Ein Vierteljahrhundert gibt es den<br />
Stubaicup – Grund genug für<br />
einen Blick in die Historie<br />
128 Elektro-Pionier im Porträt<br />
Rudolf Voit-Nitschmann über die<br />
Chancen des Elektroantriebs in<br />
der General Aviation<br />
Magazin<br />
24 Heli-Expo<br />
Zahlreiche Neuheiten trotz<br />
schwächelnden Absatzes<br />
28 Mitflugportale<br />
Klicken, gemeinsam abheben<br />
und dabei Geld sparen<br />
UL/LSA<br />
30 Flugausbildung in der Sonne<br />
Wie die Flugschule DynamicSpirit<br />
mit Ausbildung in Andalusien<br />
dem deutschen Winter trotzt<br />
32 Zulassung von UL-Helis<br />
Geht die Hängepartie um die<br />
Regeln für Coax & Co zu Ende?<br />
Inhalt Nr. 4 <br />
April <strong>2016</strong> I 60. Jahrgang<br />
88<br />
18<br />
8<br />
34<br />
4 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
<strong>aerokurier</strong> gibt es auch als E-Paper.<br />
Mehr Infos: www.<strong>aerokurier</strong>.de/epaper
Praxis<br />
39 Kollisionswarnung<br />
ADS-B geht auch preiswert<br />
43 Expertentipp<br />
Fly by Wire – oder: Was man<br />
über Steuerseile wissen sollte<br />
44 Genug Kompression?<br />
Wie man mit der Druckverlustmessung<br />
den Motor überprüft<br />
46 Produkte für Piloten<br />
Neuheiten und Nützliches<br />
Business Aviation<br />
88 Aerion AS2<br />
Flexjet ordert 20 der Überschall-<br />
Business-Jets<br />
Segelfliegen<br />
92 E-Segelflug<br />
Jetzt wird’s elektrisch:<br />
Eine Übersicht über E-Antriebe<br />
in Segelflugzeugen<br />
96 Libelle gegen Drahtseil<br />
Wie ein Rekordversuch an einer<br />
Seilbahn endete<br />
98 Neues Segelflugzentrum<br />
In Namibia entsteht ein viertes<br />
Eldorado für Segelflieger<br />
100 Symposium Wellenfliegen<br />
Neue Erkenntnisse zur Beurteilung<br />
von Wellenwetterlagen<br />
102 Hangflug vor Hochhäusern<br />
Mit dem Arcus entlang<br />
der Skyline Dubais<br />
1<strong>04</strong> Helfer für den Notfall<br />
Das sollte ein Notkit für Außenlandung<br />
und Unfall enthalten<br />
107 Rulebook Gliding<br />
EGU für einfachere Regeln<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Leserforum<br />
16 News<br />
87 Kolumne<br />
108 <strong>aerokurier</strong>-Markt<br />
117 Jobbörse<br />
124 Termine<br />
127 Impressum<br />
130 Vorschau<br />
24<br />
128<br />
AERO Special<br />
5 Intro/Inhalt<br />
6 Neuheiten Motorflug<br />
Vom HondaJet über<br />
Citation und King Air<br />
bis hin zu klassischen<br />
Einmots und Antrieben:<br />
Der aero kurier zeigt,<br />
welche Neu heiten es gibt<br />
16 Neuheiten UL/LSA<br />
Ob Flächenflugzeug oder Gyro copter:<br />
Hier wird die AERO zur Überraschungsmesse<br />
22 GAMA-Report<br />
Wie sich die GA 2015 entwickelt hat<br />
23 Be a pilot<br />
Flugschulen zeigen Wege ins Cockpit<br />
24 Avionik Avenue<br />
Trends in der Cockpitausstattung<br />
25 Diskussionen und Vorträge<br />
Mehr als 80 Veranstaltungen zu Luftfahrtthemen<br />
26 Interview<br />
AERO-Chef Roland Bosch spricht<br />
über „seine“ Messe<br />
28 Anfliegen<br />
Informationen für Gäste, die mit dem eigenen<br />
Flugzeug anreisen<br />
29 Der <strong>aerokurier</strong> auf der Messe<br />
Was die Besucher an unserem Stand erwartet<br />
30 Flugzeugmakler im Porträt<br />
Einblicke in ein spannendes und abwechslungsreiches<br />
Berufsfeld<br />
32 Messe-Guide<br />
Wer, was, wann, wo? Aussteller verzeichnis und<br />
Hallenplan sorgen für Orientierung<br />
Fotos: Aerion, Toni Ganzmann, Frank Martini, Philipp Prinzing, Lars Reinhold, Lars Slowak;<br />
Illustration: Harald Hornig; Titelfotos: Fotolia – Marek Cech, Honda Aircraft, Eric Raymond<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 5
Leserforum<br />
<strong>aerokurier</strong> 02/<strong>2016</strong><br />
Expertentipp, Stress<br />
Geräteempfehlung<br />
und Notfall-Tipp<br />
Ich möchte dem Experten-Tipp zur Batterie<br />
und dem Beitrag zum Stress aus der<br />
Februar-Ausgabe noch etwas hinzufügen:<br />
Für mich haben sich zwei Geräte in der<br />
Akkuwartung und -pflege bewährt. Das<br />
ist besonders im Winter der Fall. Das<br />
erste Gerät ist ein Ladegerät der Marke<br />
CTEK 5.0 (der <strong>aerokurier</strong> hat darüber<br />
schon berichtet). Das zweite ist das Novitec<br />
Megapulse, ein Gerät, das die Sulfatierung<br />
sehr stark verlangsamt. Beide gehen<br />
zusammen für weniger als 150 Euro<br />
über die Ladentheke. Ich lade meine Akkus<br />
im eingebauten Zustand. Einfach vor<br />
dem Winter anschließen und zu Saisonbeginn<br />
Ladegerät entfernen. Auch für Akkus<br />
in Autos, Booten und Motorrädern<br />
sind die Geräte geeignet. Lebensdauer<br />
meiner Akkus: Rund zehn Jahre. Das<br />
schont den Geldbeutel und die Umwelt.<br />
Zum Artikel „Wenn die Psyche ins Trudeln<br />
gerät“, in dem auf Seite 73 das Szenario<br />
eines VFR-Piloten geschildert wird,<br />
der über eine geschlossene Wolkendecke<br />
gerät, fällt mir der Tipp des Fluglehrers<br />
aus meiner PPL-Ausbildung ein. Wir waren<br />
in sicherer Höhe bei sehr guter Sicht<br />
und Wind mit Bft 4 mit einer Cessna 172<br />
unterwegs. Das Manöver: Gashebel in<br />
Leerlauf, Landeklappen voll gesetzt, Trimmung<br />
voll schwanzlastig und Hands off.<br />
Schreiben lohnt sich!<br />
Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />
Monats hat die Redaktion das<br />
Sachbuch „Luftfahrtwissen“ von Dr. Herbert<br />
Groß verlost. Der Autor ist Professor an der<br />
Hochschule Hof und lehrt unter anderem<br />
im Bereich kontrollierter Luftverkehr und<br />
Luftverkehrsmanagement. Als Gewinner<br />
des Buches wurde Thorsten Wolfshohl aus<br />
Erftstadt gezogen.<br />
Das Resultat: Der Flieger ging ohne unser<br />
Zutun in einen stabilen Sinkflug über. Das<br />
funktioniert aber nur mit Hochdeckern.<br />
Wenngleich ich als Schönwetterflieger<br />
wohl nie in die Situation kommen dürfte,<br />
eine Wolkendecke durchfliegen zu müssen,<br />
ist es gut, ein Notfallmanöver zu<br />
kennen.<br />
Ernst Gerking, Wilhelmshaven<br />
<strong>aerokurier</strong> 12/2015<br />
Weight & Balance<br />
Legal, illegal,<br />
scheißegal?<br />
Im Heft wird den Lesern das Thema<br />
Masse und Schwerpunkt kurz erläutert.<br />
Wie wird damit in der Praxis umgegangen?<br />
Ein „Flug“ durch die Ausgabe: Im<br />
Editorial sitzen zwei Herren im bald zulassungsfähigen<br />
UL-Helikopter. Der DAeC<br />
und DULV werden gelobt ob der erbrachten<br />
Zuarbeit. Ich frage mich, ob nicht eher<br />
der Fuchs zum Gänsezählen geschickt<br />
wurde. Ein paar Seiten weiter wird ein in<br />
der Bauausführung wunderschönes Luftsportgerät<br />
porträtiert. Macht nichts, dass<br />
es für ein UL viel zu schwer geworden ist<br />
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.<br />
Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />
– es gab ja einen Preis von der OUV dafür.<br />
Und der Autor schwingt sich dann auch<br />
gleich dazu auf, die im doppelsitzigen<br />
Flug erlebten Flugleistungen zu beschreiben.<br />
Bei den vier Reiseberichten stellt<br />
sich kurz die Frage welche der Besatzungen<br />
wohl keine weight & balance gemacht<br />
haben.<br />
Die Idee des UL, mit weniger Aufwand<br />
und geringerem finanziellen Einsatz die<br />
Freiheit des Fliegens zu genießen, ist<br />
fantastisch und spricht mir aus der Seele.<br />
Nur sind es dann halt einfache Fluggeräte<br />
mit gemütlichen Flugleistungen. Keine<br />
luxuriösen, möchtegern-kunstflugtauglichen<br />
Rennmaschinen. In der Vorstellung<br />
der Blackwing als „HotRod“ (bald mit<br />
Einziehfahrwerk erhältlich!) steht dann<br />
im Nebensatz auch passend die Ausrede:<br />
der Aufwand für die LSA Zertifizierung<br />
sei zu hoch.<br />
Leider hat sich die Kultur des Akzeptierens<br />
von Regelbrüchen durchgesetzt.<br />
Von (un-)verantwortlichen Piloten begangen,<br />
aus falsch verstandener Flieger-Kameradschaft<br />
nicht sanktioniert, von den<br />
Versicherungen ignoriert, von den Verbänden<br />
geduldet und von der Fachpresse<br />
weder kommentiert noch kritisiert. Schon<br />
mal überlegt, ob diese so geförderte Akzeptanz<br />
dem Luftsport nicht langfristig<br />
schaden wird?<br />
Thorsten Wolfshohl, Erftstadt<br />
<strong>aerokurier</strong> 03/<strong>2016</strong><br />
Praxis: Fliegen am Limit<br />
Zahlen passen<br />
nicht zusammen<br />
Der Artikel „Fliegen am Limit“ schildert<br />
den Spiralsturz einer Pipistrel Virus<br />
SW als Folge eines Stalls und anschließender<br />
Überbelastung mit vermeintlichem<br />
Tragflächenbruch. Die Sinkrate soll<br />
dabei 12 000 ft/min und mehr betragen<br />
haben, und die Geschwindigkeit sei laut<br />
Artikel auf knapp 500 km/h angestiegen.<br />
Wo immer der Verfasser diese Zahlen<br />
auch her hat, so passen diese überhaupt<br />
nicht zusammen. Die 12 000 ft/min ergeben<br />
eine Vertikalgeschwindigkeit von 216<br />
km/h. Die Drehbewegung im Spiralsturz<br />
6 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
kann für einzelne LFZ Komponenten noch<br />
eine zusätzliche Anströmgeschwindigkeit<br />
induzieren, allerdings in einer Größenordnung<br />
weit von 500 km/h entfernt. Insoweit<br />
ist die Feststellung, das Fallschirmrettungssystem<br />
habe auch über der Auslegungsgeschwindigkeit<br />
von 310 km/h<br />
funktioniert, eine irreale Spekulation.<br />
Manfred Müller, Niedernhausen<br />
Antwort der Redaktion: In einem Praxisbericht<br />
können wir nicht immer Erläuterungen bis ins letzte Detail<br />
analog zu einem Unfallbericht führen. Die Angaben<br />
im Artikel basierten auf dem vorläufigen Untersuchungsbericht<br />
der slowenischen Behörde und – wie im Artikel<br />
beschrieben – den Auswertungen des Dynon-SkyView.<br />
Aus den ersten gesicherten Aufzeichnungen konnte lediglich<br />
eine durchschnittliche Sinkrate ermittelt werden;<br />
diese ergab einen Höhenverlust von 9000 ft in ca. 45<br />
Sekunden. Die Sinkrate wird aber am Anfang niedriger<br />
und kurz vor dem Bruch der Struktur viel höher gewesen<br />
sein. Weiterhin bewegt sich ein Flugzeug im Spiralsturz<br />
auf einer Kreisbahn und folgt nicht etwa einem geradlinigen<br />
Weg wie im senkrechten Sturzflug. So wird eine<br />
größere Strecke in derselben Zeit zurückgelegt, was zu<br />
einer höheren Geschwindigkeit auf der Kreisbahn führt.<br />
Die reine Sinkrate als Mittel zur Bestimmung der IAS<br />
heranzuziehen, ist zu einfach gedacht. Derweil hat der<br />
Flugzeughersteller seine Untersuchung abgeschlossen.<br />
Der Bericht ist unter http://www.luftbild-wetzlar.de/<br />
download/pipistrel-accident-report.pdf verfügbar.<br />
<strong>aerokurier</strong> 03/<strong>2016</strong><br />
Mit der Schönheit auf Sicht<br />
Darf die „Connie“<br />
in Speyer landen?<br />
Gerne veröffentlichen<br />
wir Ihre Meinung. Schicken<br />
Sie uns Ihren Leserbrief<br />
(für Rückfragen bitte<br />
unbedingt mit Adresse<br />
und Telefonnummer) an<br />
E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Fax: +49 711 182-1781<br />
Der Start einer „Super-Connie“ war in<br />
den 50er Jahren auf dem Düsseldorfer<br />
Flughafen immer ein Ereignis. Wenn ich<br />
mich richtig erinnere, bediente damals<br />
die Lufthansa die Strecke Hamburg – Düsseldorf<br />
– Frankfurt – New York mit einer<br />
L 1<strong>04</strong>9, und obwohl der Vogel für den kurzen<br />
Sprung nach Frankfurt sicher nicht<br />
voll beladen war, brauchte er – wieder unter<br />
Gedächtnis-Vorbehalt – den größeren<br />
Teil der 2500 Meter Rollstrecke, die damals<br />
in Lohausen zur Verfügung stand.<br />
Das weckt bei mir die Frage, wie heute<br />
die Connie der Super Constellation Flyers<br />
Association mit den knapp 1100 Metern<br />
Rollstrecke klar kommt, die es in Speyer<br />
gibt? Sicher, es sind nur noch 40 statt der<br />
früher gut 100 Menschen an Bord, und bei<br />
solchen Rundflügen ist sicher kein Liter<br />
Sprit mehr in den Tanks als notwendig,<br />
aber trotzdem … Reicht die Strecke tatsächlich<br />
für einen schulmäßigen Startabbruch<br />
aus? Das Thema Gewicht erwähne<br />
ich dabei nur am Rand. Die L 1<strong>04</strong>9 dürfte<br />
„nackert“ etwa 50 Prozent schwerer sein<br />
als die in Speyer laut AIP unter PPR-Bedingungen<br />
zulässigen 20 Tonnen. Aber<br />
dort ist ja auch schon die An 22 gelandet,<br />
die heute nebenan im Museum steht, und<br />
die wiegt leer ja etwa 100 Tonnen.<br />
Hartmut Blinten, Rodgau<br />
Antwort der Redaktion: Die Piste in Speyer hat<br />
eine Länge von 1667 Meter, davon TORA und TODA für<br />
16 und 34 je 1400 Meter. Das Gewicht der Connie erfordert<br />
eine Ausnahmegenehmigung, die für die Landungen<br />
am 27. und 28. August wieder in Aussicht gestellt<br />
wurde. Dafür musste die SCFA eine Performanceberechnung<br />
vorlegen, aus der hervorgeht, dass der Betrieb<br />
des Flugzeugs unter den Bedingungen in Speyer<br />
möglich ist. Laut SCFA-Chefpilot Ernst Frei ist die „Connie“<br />
immer nach maximal 1000 Metern in der Luft, egal<br />
ob leer oder voll beladen. Außerdem könne sie dank<br />
Propellerverstellung Gegenschub erzeugen und so bei<br />
einem Startabbruch stark genug abgebremst werden.<br />
FLIEGENDE LEGENDEN<br />
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Nach langer Entwicklung erhob<br />
sich im Jahre 1900 der erste Zeppelin<br />
»LZ 1« mit beeindruckenden<br />
128 m Länge am Bodensee in die<br />
Luft. Durch die Jahre des Ersten<br />
Weltkrieges entwickelten sich<br />
die Fluggeräte immer weiter und<br />
fanden ihren Höhepunkt mit Großluftschiffen<br />
wie »Graf Zeppelin«<br />
oder »Hindenburg«. Autor Michael<br />
Bélafi ist profunder Kenner des<br />
Themas und hat die vorliegende<br />
Auflage um neues Bildmaterial und<br />
Erkenntnisse erweitert.<br />
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[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
Luftschiff-Reparatur<br />
In Rekordzeit hat die<br />
WDL-Luftschiffgesellschaft<br />
ihren im Juni<br />
vor zwei Jahren zerstörten<br />
Blimp WDL 1B<br />
neu aufgebaut. Vom<br />
Mai an steht das<br />
Luftschiff wieder für<br />
Rundflüge bereit.<br />
AUTOR: Frank Martini<br />
PHÖNIX AUS DER<br />
8 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
ASCHE<br />
Foto: Lars Slowak<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 9
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
„WIR MACHEN WEITER!“, LAUTETE DIE PAROLE,<br />
NACHDEM ELA DAS LUFTSCHIFF ZERSTÖRT HATTE<br />
Der neue „Theo“ bei seinem<br />
ersten Testflug im Herbst 2015<br />
über den Dächern von Mülheim.<br />
10 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Was Orkan Ela<br />
übrig ließ: neben<br />
beschä digten<br />
Kleinflugzeugen<br />
auch einen völlig<br />
zerstörten Blimp.<br />
Frank Luderer wollte schon<br />
als kleiner Junge die Welt<br />
von oben sehen. Angefangen<br />
als MiG-Pilot in Diensten der<br />
NVA-Luftstreitkräfte, hat er seither<br />
so ziemlich alles geflogen, was in der<br />
Lage ist, sich vom Boden zu lösen.<br />
1991 kam er zur WDL, um sich einen<br />
Lebenstraum zu erfüllen: Kapitän auf<br />
einem der weltweit nur noch wenigen<br />
Luftschiffe zu werden.<br />
Das lag nun, am Abend des 9. Juni<br />
2014, derart zerfetzt vor ihm, dass<br />
es seinem Kapitän die Tränen in die<br />
Augen trieb: „Uns allen war sofort<br />
klar, dieses Schiff hebt nicht wieder<br />
ab.“ Gemeinsam mit einem Kollegen<br />
hatte er sich durch das Unwetter Ela<br />
nach Essen/Mülheim zu seinem Blimp,<br />
der D-LDFR, gekämpft, wo er mit<br />
WDL-Geschäftsführerin Barbara Majerus<br />
und Achim Kocks von Gomolzig<br />
Flugzeug- und Maschinenbau zusammentraf.<br />
Majerus hatte zuvor selbst<br />
durch einen Haufen umgestürzter<br />
Bäume krabbeln müssen, um überhaupt<br />
zu Kocks Auto zu gelangen.<br />
Keine zwei Stunden nachdem sich<br />
der Himmel über Rhein und Ruhr<br />
schlagartig verdunkelt hatte, standen<br />
sie nun vor dem, was Ela auf dem<br />
hiesigen Fluglatz übrig gelassen hatte<br />
– und damit vor der Frage nach<br />
der Zukunft des Mülheimer Traditionsunternehmens.<br />
Die Leitwerke des Prallluftschiffs<br />
waren aus rund zehn Metern Höhe<br />
zu Boden gekracht, Tanks aus dem<br />
Inneren der Hülle hatten das Kabinendach<br />
eingedrückt. Zudem war die<br />
Kabine außen wie innen erheblich<br />
beschädigt. Der einzige derzeit von<br />
der WDL noch betriebene Blimp und<br />
damit die Geschäftsgrundlage der<br />
Luftschiff-GmbH lag als Totalschaden<br />
vor seinem Mast. Noch von dort aus<br />
telefonierte Barbara Majerus, die schon<br />
1969 als Azubi bei der WDL angefangen<br />
hatte, mit der Eigentümerin Inge<br />
Bachmann. Die Grande Dame, die<br />
1955 gemeinsam mit dem 2012 verstorbenen<br />
Theodor Wüllenkemper<br />
das Luftfahrtunternehmen gegründet<br />
hatte, gab die erlösende Parole aus:<br />
„Wir machen weiter!“ Bloß wie? Die<br />
beschädigte Kabine wieder aufbauen?<br />
Eine noch aus dem früheren Bestand<br />
eingelagerte wieder neu herrichten?<br />
Und die Hülle? Oder besser gleich<br />
ganz neu bauen? Größere Hülle, grö-<br />
Fotos: Achim Kocks, Lars Slowak, Woerner<br />
Nur vier Monate benötigten die Mitarbeiter der Ballonbau Wörner GmbH für das Anfertigen und Zusammensetzen der „Puzzleteile“.<br />
Etliche Überstunden wurden in Augsburg für die Herstellung der 2 250 Quadratmeter großen Außenhülle geleistet.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 11
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
Nach der Ankunft<br />
in Essen/Mülheim:<br />
Die neue Luftschiffhülle<br />
wird<br />
erstmals testweise<br />
mit Luft befüllt.<br />
ßere Kabine, stärkere Motoren? Die<br />
genaue Aufnahme des Schadens und<br />
die Analyse aller Optionen nahm viel<br />
Zeit in Anspruch. Dabei wurde klar,<br />
dass nur die wirtschaftlichste und<br />
damit schnellste Lösung in Frage kam.<br />
Denn für den Schaden gab es keine<br />
Versicherung, für seinen Ersatz mussten<br />
Bachmann und ihre Geschäftsführerin<br />
mit ihren Privatvermögen<br />
einstehen. Deren Vorgabe: Binnen<br />
eines Jahres muss ein neuer Blimp<br />
her, damit es weitergehen kann.<br />
Eine völlige Neuentwicklung schied<br />
damit aus, es blieb nur der Wiederaufbau<br />
auf Basis der vorhandenen<br />
Musterzulassung des WDL 1B von<br />
1988. Selbst diese Lösung erforderte<br />
über die reinen Wiederherstellungsarbeiten<br />
hinaus Zeit für einen Major<br />
Change nach EASA-Regulations. Denn<br />
die Hypalon-Neopren-Beschichtung,<br />
die man früher für Drucktücher, Transportbänder,<br />
Schlauchboote und eben<br />
die alten Luftschiffhüllen auf Polyestergewebe<br />
aufgetragen hatte, ist<br />
längst durch Polyurethan abgelöst<br />
worden. Neuer Werkstoff, andere<br />
Zulassung. Hinzu kam die Suche nach<br />
einem Herstellungsbetrieb, der das<br />
Material und die Verfahren zum Bau<br />
einer neuen Hülle beherrscht. Bundesweit<br />
kam da eigentlich nur einer<br />
in Frage: Ballonbau Wörner.<br />
Das Augsburger Unternehmen<br />
entwickelt, baut und vertreibt weltweit<br />
seit 1986 Gasballone aller Art<br />
für die Luftfahrt und Industrieanwendungen<br />
und repariert Heißluftballone.<br />
Der netzlose Gasballon ist eine Eigenentwicklung,<br />
die Ballonstoffe lässt<br />
der Herstellungsbetrieb mit EASA-<br />
Zulassung selbst weben und beschichten.<br />
Die Hüllennähte werden seit 2005<br />
auf einer ebenfalls eigens entwickelten<br />
Schweißmaschine gefertigt. Auch<br />
mit dem Bau von Luftschiffhüllen –<br />
allerdings deutlich kleineren als der<br />
des WDL 1B – hat man bei Wörner<br />
Erfahrung. Viele der Kugelballone aus<br />
Augsburg haben einen Durchmesser<br />
von 22 Metern; sie werden auf einem<br />
34 Meter langen Tisch gefertigt – da<br />
war die Länge der Hülle des WDL 1B<br />
mit 60 Metern schon logistisch eine<br />
Herausforderung. Parallel zum Tagesgeschäft<br />
jedenfalls ließ sich solch<br />
eine Aufgabe nicht stemmen.<br />
Nach sorgfältiger Planung und<br />
Vorbereitung wurde Anfang 2015 das<br />
Material geliefert. Derweil man sich<br />
in Mülheim bereits an die Kabine und<br />
das Leitwerk machte, begann man<br />
in Augsburg, die rund 600 Gewebestücke<br />
zu einer neuen Hülle mit einer<br />
Oberfläche von 2250 Quadratmetern<br />
zusammenzuschweißen. Nur vier<br />
Monate benötigte das Unternehmen<br />
mit etwa zehn Mitarbeitern dafür.<br />
„Da waren jede Menge Überschichten<br />
fällig, um in der Zeitvorgabe zu<br />
bleiben“, sagt Achim Kocks, der für<br />
den von WDL beauftragten Entwicklungsbetrieb<br />
Gomolzig Flugzeug- und<br />
Maschinenbau für die Zulassung der<br />
Änderung verantwortlich war. Luftschiffe<br />
früher selbst als Entwicklungsund<br />
Herstellungsbetrieb gebaut zu<br />
Fotos: Walter Schernstein, Woerner<br />
Eine Herausforderung war für die Ballonbauer nicht nur das Herstellen der Hülle. Nach dem Verpacken stellte sich nämlich heraus, dass die<br />
Transportkiste nicht durch die Tore passte. Durchs Dach konnte sie im Mai 2015 zu WDL abtransportiert werden, wo das große Auspacken begann.<br />
12 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Leuchtreklame leicht gemacht:<br />
Das neue Luftschiff<br />
ist durchscheinend.<br />
EIN KLICK AM SCHALTER UND DER WDL-BLIMP<br />
ERSTRAHLT AM NÄCHTLICHEN HIMMEL<br />
Gigantisches Volumen:<br />
Insgesamt 6500 Kubikmeter<br />
fasst die Hülle des Blimps.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 13
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
Schon bei<br />
leichtem Wind ist<br />
das Ein- und<br />
Aushallen des<br />
Luftschiffes eine<br />
Aufgabe für<br />
Könner.<br />
haben, erleichterte WDL den weiteren<br />
Wiederaufbau. Zu ihren drei von 1988 bis<br />
1992 gebauten und in Betrieb genommenen<br />
Luftschiffen hatte sie Teile für einen<br />
vierten eingelagert, darunter eine Kabine<br />
und ein Leitwerk.<br />
Im April konnte die fertige neue Hülle<br />
auf den Weg nach Mülheim gehen,<br />
nachdem man in Augsburg zunächst<br />
einmal das Hallendach teilweise abgetragen<br />
und einen Kran bestellt hatte. Denn<br />
für die Transportkiste, die man um die<br />
sorgsam zusammengelegte Hülle gezimmert<br />
hatte, gab es nur den luftschiffgemäßen<br />
Weg aus der Halle – nach oben in<br />
die Luft und durchs Dach, die Hallentore<br />
waren schlicht zu klein. Im Mai 2015<br />
wurde die neue Hülle in Mülheim mit fast<br />
6000 Kubikmetern Helium befüllt sowie<br />
die Drucktests und die weitere Montage<br />
in Angriff genommen.<br />
Am 12. August, exakt 43 Jahre nach<br />
dem Jungfernflug des ersten WDL-Luftschiffes<br />
in Essen/Mülheim, wurde der<br />
wiederauferstandene Blimp auf den Namen<br />
Theo getauft – vor seiner Zerstörung<br />
hatte man ihn nach dem Tod des Firmenpatriarchen<br />
bereits mit dessen vollem<br />
Namen versehen. Nach Werkstatt- und<br />
Testflügen und einem kurzen Hickhack<br />
mit dem LBA um die weitere Validität<br />
der alten Lizenzen des Kapitäns Luderer<br />
für das neue Gerät ging Theo dann am<br />
3. Oktober – gerade noch rechtzeitig vor<br />
Saisonende – erstmals wieder mit Passagieren<br />
an Bord in die Luft. Nun allerdings<br />
in strahlendem Weiß, der Farbe des neuen<br />
Werkstoffs. „Da ist lediglich eine dünne<br />
Klarlackschicht zum Materialschutz<br />
und zur Schmutzabweisung drauf“, erklärt<br />
Achim Kocks, „das Gewebe selbst ist<br />
durchscheinend.“<br />
Das ist auch für Kapitän Luderer ein<br />
Gewinn. Erst einen Monat vor der Zerstörung<br />
des alten Blimps hatte man die<br />
Werbung auf der Hülle vom zeitaufwendigen<br />
Bekleben auf aufgespannte Banner<br />
umgestellt, deren Wechsel nur noch etwa<br />
einen halben Tag benötigt. Bei einer gewünschten<br />
Leuchtreklame aber geriet<br />
die Crew ins Schwitzen. „Dafür mussten<br />
wir Matten mit 4500 Glühbirnen auf das<br />
Schiff aufziehen.“ Dank des neuen Materials<br />
muss Frank Luderer jetzt nur noch<br />
das Licht in der Hülle anknipsen, um die<br />
Werbung darauf erstrahlen zu lassen. Wer<br />
im kommenden Mai also zu den ersten<br />
Rundfluggästen des neu aufgebauten<br />
Luftschiffes gehören will, sollte nach der<br />
Landung nicht gleich davoneilen. Denn<br />
mit Einbruch der Dämmerung beleuchtet<br />
Theo dann wie ein Phönix den Himmel<br />
über der abendlichen Ruhr.<br />
ae<br />
Wieder glücklich: Frank Luderer im Führerstand seines Blimps. Der Himmel über der Ruhr war Ende Oktober gnädig. Die geringe Fahrt ermöglicht es<br />
auch dem Piloten, das Landschaftspanorama über dem Baldeneysee in vollen Zügen zu genießen.<br />
Fotos: Lars Slowak, WDL<br />
14 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Fliegende Legenden<br />
Foto: Bell<br />
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[ NEWS ]<br />
Start in die Serienfertigung<br />
SEASTAR HEBT AB<br />
Dornier Seawings hat mit der Fertigung des Amphibiums Seastar begonnen. Das verkündete das Unternehmen,<br />
eine Tochter eines Joint Ventures zwischen der Familie Dornier und dem staatlichen chinesischen<br />
Unternehmen Wuxi Industrial Development Group, auf der Singapore Airshow. Die Seastar wird zunächst<br />
im deutschen Oberpfaffenhofen und später auch im chinesischen Wuxi gefertigt und ausgestattet. Das<br />
ursprünglich von Claudius Dornier entwickelte Flugzeug basiert auf Konstruktionsprinzipien des Flugpioniers<br />
und Gründers der Dornier Flugzeugwerke, Claude Dornier. Es wird von zwei Turboprop-Triebwerken<br />
von Pratt & Whitney mit Fünfblatt-MT-Propellern angetrieben und erreicht eine maximale Reisegeschwindigkeit<br />
von 180 KTAS. Die Motoren sind oberhalb der Tragfläche montiert, um die Komponenten<br />
vor Wasser zu schützen. Die Flugzeugzelle besteht vollständig aus Verbundwerkstoff und ist damit korrosionsfrei.<br />
Die ersten Auslieferungen der Dornier Seastar an Kunden sollen 2018 erfolgen.<br />
Matevž Lenarčič hat wieder Großes<br />
vor. Sein Name steht für einen<br />
Flug rund um die Welt, mit<br />
dem er sein UL an die Grenzen<br />
des Machbaren geführt hat. Sein<br />
neuer Plan ist wieder eine Weltumrundung,<br />
diesmal im Rahmen<br />
einer Forschungsmission. Start<br />
am 21. März. Matevž Lenarčič,<br />
von Beruf Biologe, führt auf diesem<br />
„GreenLight WorldFlight“ mit<br />
einer Dynamic WT 9 von Aero-<br />
Spool ein Aethalometer zur Bestimmung<br />
von Aerosolen mit.<br />
Auf der gesamten Route wird der<br />
UL-Pilot damit den Kohlendioxydgehalt<br />
der Luft messen. An 25<br />
Tagen geht es mit 13 Zwischenlandungen<br />
über 42 000 Kilometer.<br />
Der längste Abschnitt ohne<br />
Zwischenstopp führt dabei von<br />
Praia do Forte, Brasilien, bis Fortde-France<br />
auf Martinique über<br />
4100 Kilometer und wird 19 Flugstunden<br />
beanspruchen. Insgesamt<br />
ist die Mission auf mehr als<br />
200 Flugstunden ausgelegt.<br />
Wachwechsel im Tower von London-<br />
Gatwick: Tochter der DFS übernimmt<br />
HYPSTAIR-Projekt<br />
PANTHERA MIT HYBRIDANTRIEB<br />
Dem slowenischen UL- und Leichtflugzeughersteller Pipistrel ist ein bedeutender<br />
Schritt auf dem Weg zum elektrischen Fliegen gelungen:<br />
Am 9. Februar nahm das Unternehmen für den im Rahmen des Hypstair-<br />
Projekts entwickelten Hybridantrieb die Bodenerprobung auf. Der jetzt in<br />
einer Zelle des Hightech-Viersitzers Panthera verwirklichte Hybridantrieb<br />
ermöglicht drei verschiedene Betriebsarten. Die Antriebsleistung kann rein<br />
elektrisch erbracht werden, vom Generator allein oder in der Kombination<br />
von Generator und Elektromotor.<br />
Flight Design<br />
INSOLVENZ UND NEUSTART<br />
Der Kamenzer UL-Hersteller Flight Design hat Insolvenz angemeldet.<br />
Laut Amtsgericht Cottbus ist am 15. Februar ein vorläufiger Insolvenzverwalter<br />
bestellt worden. Gegenüber dem <strong>aerokurier</strong> sagte Geschäfts -<br />
führer Matthias Betsch, dass es sich um ein von der Firma selbst<br />
beantragtes Insolvenzverfahren mit Insolvenzplan handele. Externe<br />
Probleme in einer ungünstigen Zeit seien der Auslöser gewesen.<br />
Insolvenzverwalter Knut Rebholz sieht gute Chancen für eine Sanierung,<br />
da „die Produkte international einen guten Ruf“ haben.<br />
16 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Diamanten für Australien<br />
PREISWERTER TRAINIEREN<br />
Finmeccanica<br />
DIE AW109 TREKKER FLIEGT<br />
Die AW109 Trekker hat Anfang März im norditalienischen Cascina<br />
Costa ihren ersten Flug absolviert. Laut Finmeccanica Helicopters<br />
(früher AgustaWestland) verhielt sich die leichte zweimotorige Maschine<br />
bei einfachen Manövern und bezüglich der Funktion der Systeme<br />
wie erwartet. Für die Flugtests sind zwei Prototypen vorgesehen. Die<br />
Zertifizierung durch die EASA wird bis Ende des Jahres erwartet. Die<br />
AW109 Trekker ist als günstigere Alternative zur AW109 mit Einziehfahrwerk<br />
positioniert. Vor allem Arbeitseinsätze und Rettungsmissionen<br />
sollen ihre Domäne sein. Für Kunden, die keine zwei Triebwerke<br />
benötigen, hat Finmeccanica weiter die AW119KXe im Angebot.<br />
Das Australian International Aviation College hat seine bestehende<br />
Diamond-Aircraft-Flotte von DA20 C1 und DA40 CS um acht neue<br />
Diamonds erweitert. Der Flottennachwuchs von sechs DA40 NG und<br />
zwei DA42-VI wird von Austro-Engine-Kolbenflugmotoren angetrieben.<br />
Kevin J. McMurtrie, Chefpilot und Cheffluglehrer des Australian International<br />
Avia tion College, erklärte: „Die DA42-VI und DA40 NG sind exzellente<br />
Plattformen für das Training. Wir erwarten dank der Kerosinmotoren<br />
Treibstoffeinsparungen von 32 bis 55 Prozent im Vergleich zu unserer<br />
Avgas-betriebenen Flotte.“ Die Australier verfügen mit der Entscheidung<br />
für Flugzeuge von Diamond Aircraft nun über eine Flugzeugfamilie, die<br />
ein ganzheitliches Training vom Anfänger bis hin zum kommerziellen einund<br />
mehrmotorigen Instrumentenflug ermöglicht.<br />
50<br />
Jahre alt sind im Mittel die Inhaber von<br />
PPL(A)-Lizenzen in Deutschland. Noch älter<br />
als diese Motorflieger sind im Durchschnitt<br />
die Inhaber der Light Aircraft Pilot Licence<br />
(LAPL): 58 Jahre. Sie profitieren vom LAPL-Medical, das<br />
nur alle zwei Jahre erneuert werden muss. Die Inhaber von<br />
Segelfluglizenzen sind trotz großen jugendlichen Nachwuchses<br />
nur wenig jünger, ihr mittleres Alter beträgt 44 Jahre.<br />
Die Air Cadets fliegen<br />
künftig ihr komplettes Training<br />
auf Diamond-Flugzeugen.<br />
Höhere Abflugmassen<br />
DOPPELSITZER JETZT MIT 800 KG<br />
Die Vollversammlung der Internationalen Segelflugkommission setzte<br />
am letzten Februarwochenende in Luxemburg das Maximalgewicht für<br />
20-m-Doppelsitzer mit sofortiger Wirkung von 750 auf 800 kg herauf. Die<br />
20-m-Doppelsitzer dürfen jetzt auf Wettbewerben mit 800 kg Abflugmasse<br />
fliegen. Die Segelflugversion der ASG 32 darf sogar noch gewichtiger sein,<br />
von der EASA wurde sie wie die ASG 32Mi für 850 kg zugelassen. In den<br />
Wettbewerben dieser Doppelsitzerklasse soll auch der Regattastart eingeführt<br />
werden. Auch für die neue 13,5-m-Klasse wurden Änderungen<br />
beschlossen: Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Pavullo, Italien, werden<br />
nur noch motorisierte Segler zugelassen sein.<br />
RUAG: Dornier 228<br />
DEMOTOUR DURCH LATEINAMERIKA<br />
Die Dornier 228 ist für bestimmte Weltregionen immer noch das Flugzeug<br />
schlechthin. Ihr Potenzial sind Zuverlässigkeit, Kosteneffizienz,<br />
Komfort, Schnelligkeit, eine beachtliche Seitenwindstabilität, inzwischen<br />
auch ein zeitgemäßes Glascockpit sowie eine helle und geräumige<br />
Kabine. Hersteller RUAG Aviation stellt die Dornier 228 deshalb<br />
in diesen Monaten im Rahmen einer Demotour in Lateinamerika vor.<br />
Das Flugzeug besucht innerhalb von 56 Tagen zehn Länder und wird<br />
dabei über 40 000 Kilometer zurücklegen.<br />
Fotos: Diamond Aricraft, Dornier Seawings, Finmeccanica, Manfred Münch, Pipistrel, RUAG,<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 17
[ MOTORFLIEGEN Pilot Report ]<br />
KADETTEN<br />
AUTOREN: Philipp Schröder,<br />
Lars Reinhold<br />
FOTOGRAF: Philipp Prinzing<br />
18 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Vultee BT-13 Valiant<br />
TRAINING<br />
Warbird-Feeling ohne das kapriziöse Flug verhalten<br />
und die horrenden Kosten einer Mustang oder Spit:<br />
Die Vultee BT-13 Valiant, Spitzname Vibrator, vermag<br />
ihren Piloten ein bisschen in die Jagdfliegerei<br />
der 1930er Jahre zu entführen.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 19
[ MOTORFLIEGEN Pilot Report ]<br />
[ 1 ]<br />
Engine Primer: Zum<br />
Start benötigt der Motor<br />
fünf Hübe Kraftstoff.<br />
Vibrator-Regel Nummer 1:<br />
Nähere dich dem Flugzeug<br />
nur in dreckresistenten Klamotten.<br />
Ölflecken gehören<br />
dazu. Sie sind die Art, auf die das<br />
Flugzeug dir zu verstehen gibt, dass<br />
du zu ihm gehörst. Wie das Gesabber<br />
eines Boxers, das nach dem Schmusen<br />
an der Hose seines Herrchens<br />
klebt. Muss man halt mögen.<br />
Vibrator-Regel Nummer 2: Überlege<br />
dir genau, wohin du fliegen willst.<br />
Kraft kommt von Kraftstoff, und der<br />
Neunzylinder P&W R-985 schluckt<br />
etwa das Doppelte wie eine 172er<br />
Cessna. Allerdings wandelt er den<br />
Kraftstoff nicht nur in schnöden Schub<br />
um, sondern auch in echten Sound<br />
und natürlich in Warbird-Feeling.<br />
Dagegen stinkt die Cessna ab. Zweimal<br />
60 US-Gallonen (2 x 227 l) fassen<br />
die Flügeltanks. Das reicht für rund<br />
vier Stunden Flugzeit plus Reserve.<br />
Ist der Vogel ordentlich abgedichtet,<br />
bleibt der Sprit – einmal getankt – auch<br />
drin. Die ursprünglichen BT-13 leckten<br />
allesamt wie ein Sieb, da der Kraftstoff<br />
im Prinzip nur in die Tragflächen geschüttet<br />
wurde. Von echten Integraltanks<br />
zu sprechen wäre übertrieben,<br />
denn ein Tank definiert sich ja dadurch,<br />
dicht zu sein. Für die BT-13 gilt heute<br />
noch die Regel, sie mit maximal 20<br />
Gallonen Sprit in den Tanks abzustellen.<br />
So liegen die neuralgischen Stellen<br />
im Trockenen.<br />
Vibrator-Regel Nummer 3: Öl ist<br />
ein durchlaufender Posten. Im übertragenen<br />
und im wortwörtlichen<br />
Sinne (siehe Regel 1). Der Kanister<br />
unter dem Motor fängt einen Teil des<br />
Öls auf, das sich unten im Motor sammelt,<br />
wenn das Flugzeug abgestellt<br />
ist. Innerhalb eines Tages sind das<br />
ungefähr fünf Liter, die dann einfach<br />
zurück in den Öltank gekippt werden<br />
können. Bei einem Literpreis von zehn<br />
Euro macht das rund 50 Euro an Sparpotenzial<br />
– so ziemlich das einzige<br />
Sparpotenzial an einem Weltkriegs-<br />
Trainer … Verzichtet man auf den<br />
Kanistertrick, würde das Öl beim<br />
Anlassen einfach durch den Auspuff<br />
entsorgt – entsprechende Sauerei vor<br />
dem Hangar inklusive.<br />
Die Vultee BT-13 ist ein Charakterflieger.<br />
Sie hat ihre Macken, doch<br />
einmal mit ihr vertraut, ist es wie in<br />
einer echten Freundschaft. Man schätzt<br />
sich und geht gemeinsam durch dick<br />
und dünn. Aber man muss sich auch<br />
umeinander kümmern, wobei das in<br />
der Beziehung zur Vibrator eher einseitig<br />
ausfällt. Der Sternmotor beispielsweise<br />
möchte vor dem Start<br />
ÖL IST EIN DURCHLAUFENDER<br />
POSTEN. EIN KANISTER UNTER DEM<br />
MOTOR REICHT FÜRS RECYCLING<br />
komplett durchgedreht werden, sodass<br />
jeder Kolben einmal seinen oberen<br />
Totpunkt erreicht. Widerstand deutet<br />
auf Öl im Brennraum hin, besonders<br />
die unteren Zylinder sind betroffen.<br />
Dann heißt es Kerzen raus und ablassen<br />
– wobei wir wieder bei Regel<br />
Nummer 1 wären. Aber besser eingesaute<br />
Kluft als verbogener Pleuel<br />
und Motorschaden. Ihrer Neigung,<br />
Betriebsstoffe nach außen zu transpirieren,<br />
bleibt die BT-13 auch an der<br />
Nabe treu, allerdings deuten Fettspuren<br />
hier auf eine gute Schmierung<br />
des Verstellmechanismus hin, der den<br />
Hamilton-Propeller der Triebwerksleistung<br />
angepasst ausrichtet. Weiter<br />
geht es im Walk-around mit dem<br />
üblichen Überprüfen von Anschlüssen<br />
der stoffbespannten Steuerflächen<br />
und Landeklappen. Business as<br />
usual.<br />
Über die linke Fläche führt der Weg<br />
ins vordere Cockpit, einst Arbeitsplatz<br />
des Air-Corps-Kadetten. Die BT-13 ist<br />
ein simples und sehr mechanisches<br />
Flugzeug. Bis auf das Bremssystem<br />
gibt es keine Hydraulik. Trimmung<br />
und Landeklappen werden über Stell-<br />
20 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
[ 2 ]<br />
[ 1 ] Das geräumige Cockpit der „Bee Tee“ bietet dem Piloten ausreichend Platz. Zugeständnisse<br />
an die Zeit sind das Funkgerät und die GPS-Halterung. [ 2 ] Pilot Philipp<br />
Schröder sorgt mit historischem Originalzubehör für möglichst viel Authentizität.<br />
[ 3 ] Handarbeit erfordern nicht nur die Trimmung und Klappen.<br />
[ 3 ]<br />
räder und Kurbeln betätigt, das Fahrwerk<br />
ist nicht einziehbar.<br />
Die Cockpitchecks erfolgen von<br />
links nach rechts. Höhenrudertrimmrad<br />
auf neutral, Seitenrudertrimmung<br />
leicht nach rechts, um das Drehmoment<br />
des Motors während des Starts auszugleichen.<br />
Die Landeklappen werden<br />
über eine Kurbel angesteuert, pro<br />
Umdrehung 2 Grad. Die maximale<br />
Auslenkung beträgt 60 Grad. Gemisch<br />
auf reich, Propeller auf große Anstellung,<br />
Drosselklappe leicht geöffnet,<br />
Brandhahn auf links oder Reserve, je<br />
nachdem, in welchem Tank mehr<br />
Treibstoff vorhanden ist; Vergaservorwärmung<br />
auf kalt.<br />
Eine rote Lampe quittiert das Umlegen<br />
des Batterieschalters. Das hat<br />
aber nichts mit dem Akku zu tun. Die<br />
Funzel warnt vor zu geringem Treibstoffdruck,<br />
denn die BT besitzt keine<br />
elektrische Pumpe, um das Avgas von<br />
den tief gelegenen Tanks zum Motor<br />
zu bringen. Hier ist während des<br />
Anlassens Handarbeit gefragt. Sind<br />
die Instrumente eingestellt, überprüft<br />
man, ob die Ruderverriegelung unten<br />
am Steuerknüppel komplett entfernt<br />
und sicher verstaut ist. Auf der rechten<br />
Seite des geräumigen Cockpits<br />
befand sich früher die Funkanlage,<br />
inzwischen ist sie durch zeitgemäße<br />
Technik ersetzt.<br />
Die Anlassprozedur beginnt mit<br />
dem Aufbau von Treibstoffdruck über<br />
die Handpumpe an der linken Cockpitseite.<br />
Zeigt das Instrument 3 psi,<br />
pumpt man mit dem Primer auf der<br />
rechten Seite des Instrumentenbretts<br />
vier bis fünf Hübe Kraftstoff in die<br />
oberen fünf Zylinder des Motors, wobei<br />
man dazu gerne den Song „Money“<br />
von Pink Floyd vor sich hinsummen<br />
darf. Pro Hub wandert Sprit im Wert<br />
von 20 Cent in die Brennkammern.<br />
Nun geht eine Hand zum elektrischen<br />
Anlasser, die andere ist am Magnetschalter.<br />
Hat der Propeller ein paar<br />
Runden gedreht, werden beide Magnete<br />
zugeschaltet, und die linke<br />
Hand nimmt ihre Arbeit an der Handpumpe<br />
wieder auf. Sie muss den<br />
Motor weiter mit Sprit versorgen, bis<br />
er genügend Saugkraft aufgebaut hat.<br />
Der Pratt & Whitney erwacht mit<br />
tiefem Geblubber und weißem Rauch<br />
Originalzubehör wie die<br />
Konsole der Beleuchtung<br />
runden das Bild ab.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 21
[ MOTORFLIEGEN Pilot Report ]<br />
Das Profil der Tragflächen<br />
war ursprünglich für einen<br />
Jäger gedacht. Der BT<br />
verschafft es mehr Speed.<br />
zum Leben. Hätte der Mensch keine<br />
Ohren, könnte sein Grinsen spätestens<br />
in diesem Moment einmal rund um<br />
den Kopf herum reichen. „Money...<br />
get away ...“<br />
Wenn der Motor selbstständig<br />
weiterläuft und der Öldruck aufgebaut<br />
ist, bringt man den Propeller in einen<br />
kleinen Anstellwinkel, und aus dem<br />
unregelmäßigen Blubbern des Motors<br />
wird bei 800 Umdrehungen ein tiefes<br />
Grummeln. Generator, Funkgerät und<br />
Transponder werden eingeschaltet,<br />
während der Motor die gut 40 Liter<br />
Öl auf 30 Grad erwärmt, was an kalten<br />
Tagen auch etwas länger dauern<br />
kann. Abgebremst wird der Motor<br />
bei 40 Grad Öltemperatur, zum Starten<br />
sind 50 Grad das Minimum.<br />
Fürs Rollen ist wie bei fast jedem<br />
Spornradflugzeug Zickzackkurs angesagt,<br />
denn am Boden ist die sonst<br />
gute Sicht nach vorn wegen des großen<br />
Sternmotors versperrt. Das Sporn-<br />
durchaus formidablen Beschleunigung<br />
des schweren Spornradfliegers. Vor<br />
dem Abheben zeigt sich die Vultee<br />
kumpelhaft und möchte dank der<br />
breiten Spur nicht so stark ausbrechen<br />
wie zum Beispiel eine Boeing Stearman<br />
oder die North American AT-6.<br />
Ein bisschen Seitenruder nach rechts<br />
hält sie auf der Mittellinie der Startbahn.<br />
Ab 60 Knoten gibt der Kumpel<br />
bereits zu verstehen, dass er den<br />
Boden verlassen möchte, der Pilot<br />
ignoriert diesen Drang jedoch und<br />
lässt ihn erst bei 70 Knoten abheben,<br />
um dann mit 80 Knoten in den Steigflug<br />
zu gehen.<br />
Daten Vultee BT-13 Valiant<br />
Hersteller: Vultee Zulassung: N-registriert Sitzplätze: 2 Bauweise:<br />
Metall Verwendung: Schulflugzeug der US-Streitkräfte (Basic Trainer)<br />
Antrieb<br />
Hersteller<br />
Pratt & Whitney<br />
Art Neunzylinder-Sternmotor<br />
Typ R 985<br />
maximale Leistung 450 PS/333 kW<br />
Propeller<br />
HerstellerHamilton<br />
Typ Standard 2D30 (Zweiblatt)<br />
Abmessungen<br />
Länge<br />
8,79 m<br />
Spannweite<br />
12,80 m<br />
Flügelfläche 22 m²<br />
Massen und Mengen<br />
Leermasse<br />
Nutzlast<br />
Maximalmasse<br />
Tankinhalt<br />
Flugeistungen<br />
Startrollstrecke<br />
Reisegeschwindigkeit<br />
Überziehgeschwindigkeit<br />
Reichweite<br />
1531 kg<br />
508 kg<br />
2039 kg<br />
455 l<br />
400 m<br />
125 KIAS<br />
62 KIAS<br />
1167 km<br />
TRUDELN IST TABU. MANCHE<br />
HECKPARTIE QUITTIERTE DIES EINST<br />
MIT GERÄUSCHVOLLEM ABGANG<br />
rad ist mit dem Seitenruder verbunden,<br />
das sorgt für easy taxiing.<br />
Vor dem Start werden die Ruder<br />
auf Freigängigkeit überprüft und die<br />
Trimmung nochmals kontrolliert. Nun<br />
schiebt man den Gashebel langsam,<br />
aber konsequent nach vorne. Ab etwa<br />
2000 Umdrehungen bewegen sich<br />
die Blattspitzen des Propellers mit<br />
Überschallgeschwindigkeit, das Gedröhne<br />
nimmt zu. Der Pilot erfreut<br />
sich in diesem Moment nicht nur am<br />
satten Sound, sondern auch an der<br />
Kaum sind Motorleistung und Propellerdrehzahl<br />
fürs Steigen reduziert,<br />
könnte man bei geschlossener Kabinenhaube<br />
ein überraschend leises<br />
Dahinfliegen genießen. Doch mit<br />
zurückgeschobenem Glasdach macht<br />
es einfach viel mehr Spaß, zumal auf<br />
der Fliegerkombi neben den Ölflecken<br />
von der Vorflugkontrolle (remember<br />
Regel 1!) noch reichlich Platz für aromatische<br />
Rußpartikel ist. Auf sichere<br />
Höhe gestiegen und gut ausgetrimmt,<br />
lässt sich die BT-13 mit zwei Fingern<br />
22 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Tiefe Einblicke in die Bedienelemente<br />
ermöglicht die abnehmbare Verkleidung.<br />
Robuste Technik auch im Inneren. Ist die Verkleidung<br />
demontiert, sind die Bauteile gut zugänglich.<br />
Nicht ganz dicht? Viele BTs leiden<br />
unter undichten Flächentanks.<br />
fliegen und liegt wie ein Brett sehr<br />
stabil in der Luft. Der Spitzname „Vibrator“<br />
– möglicherweise abgeleitet<br />
vom Schütteln des Flugzeugs kurz<br />
vorm Stall, vom Gerumpel bei niedrigen<br />
Drehzahlen oder dem Sound,<br />
der am Boden auch mal Fensterscheiben<br />
zum Klirren bringt – ist hier nur<br />
noch Legende.<br />
Entspannt dahingleiten wird einem<br />
Trainer, der Rookies einst auf ihren<br />
Ritt in Kampfflugzeugen vorbereiten<br />
sollte, aber auch nicht so richtig gerecht.<br />
Die eine oder andere Turnübung<br />
darf es schon sein. Für den Kunstflug<br />
verlangt das Handbuch eine Mindesthöhe<br />
von 5000 Fuß AGL. Freilich<br />
ginge das auch tiefer, nur könnten<br />
unerfahrene Aerobatiker überrascht<br />
sein, mit welch ungewohnt hohen<br />
Sinkraten der schwere Trainer manche<br />
Aktion quittiert. Rollen und Loopings<br />
leitet man bei 140 Knoten ein.<br />
Die Rollrate ist im Vergleich zur<br />
Stearman höher, an eine T6 kommt<br />
die Vultee aber nicht heran. Trudeln<br />
ist tabu, ein Warnschild im Cockpit<br />
weist explizit darauf hin. Der erhobene<br />
Zeigefinger ist eine Folge des<br />
Verhaltens der verschiedenen Varianten<br />
der BT-13.<br />
So gab es Versionen mit einem<br />
komplett aus Holz gefertigtem Heck,<br />
das manche Trudelübung mit einer<br />
geräuschvollen Trennung vom Rest<br />
der Maschine bestrafte. Man muss<br />
sich also mit gemächlichem Kunstflug<br />
bei Limits von 3 bis 4 g begnügen.<br />
Ein faires Arrangement, wenn man<br />
bedenkt, dass man ein gut 70 Jahre<br />
altes und noch dazu recht seltenes<br />
Flugzeug bewegt. Einem rüstigen<br />
Kumpel im gesetzten Alter tut ein<br />
bisschen Schonung durchaus gut,<br />
zumal sich niemand freiwillig ein<br />
zweites Mal an der Abdichtung der<br />
Integraltanks (zur Erinnerung: Regel<br />
2) abarbeiten möchte. Man muss ein<br />
bekanntes Zipperlein ja nicht auch<br />
noch durch zu hohe Beanspruchung<br />
der Struktur provozieren.<br />
Also zurück in den „normalen“<br />
Flugalltag. Leitet man am Ende eines<br />
Ausflugs den Gegenanflug ein, darf<br />
die vorgegebene Geschwindigkeit<br />
von 110 Knoten nicht überschritten<br />
werden, wenn man die Klappen setzt.<br />
Das erfolgt mit einem Griff nach links<br />
an die Kurbel. 15 Umdrehungen später<br />
stehen die Auftriebshilfen auf 30<br />
Grad. Der hektische Griff zum Fahrwerkshebel<br />
geht bei der BT-13 ins<br />
Leere. Stimmt, die Räder sind ja eh<br />
draußen… Im Endanflug reduziert<br />
man die Fahrt auf 80 Knoten. Die Sicht<br />
nach vorne ist einwandfrei, da sich<br />
die Maschine durch die Klappenstellung<br />
etwas nach vorne neigt und sehr<br />
stabil tiefergleitet.<br />
Für die Landung kann der Pilot<br />
entscheiden, ob er eine Dreipunktoder<br />
eine Radlandung bevorzugt. Kurz<br />
vor der Schwelle wird die Leistung<br />
bis auf Leerlauf zurückgenommen.<br />
Mit 60 Knoten setzt die Vibrator sanft<br />
auf und zeigt hier nochmal die Verlässlichkeit<br />
des guten Kumpels. Sie<br />
ist einfach gutmütig; die breite Spur<br />
des Fahrwerks und das hohe Seitenleitwerk<br />
(clean air, nicht durch Propellerstrom<br />
beeinflusst) helfen, das<br />
Flugzeug sauber in der Spur zu halten.<br />
Beim Rollen ist dennoch eine gewisse<br />
Vorsicht geboten, Stichwort<br />
Ringelpiez. In der Parkposition angekommen,<br />
wird der Propeller wieder<br />
auf große Anstellung zurückgefahren.<br />
Funkgerät aus, Generator aus, das<br />
Abstellen des Motors folgt über den<br />
Gemischhebel. Magnete aus. Brandhahn<br />
zu. Zurück im normalen Leben,<br />
jenseits dessen eines Air-Corps-Kadetten<br />
der 40er Jahre.<br />
ae<br />
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<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 23
[ MAGAZIN ]<br />
HELI-EXPO IN LOUISVILLE<br />
Schwere Zeiten<br />
für die Hersteller<br />
Trotz Talfahrt des Ölpreises schwächelt die<br />
Wirtschaft, auch der Hubschrauberabsatz<br />
ging 2015 um 20 Prozent zurück. Dennoch<br />
präsentierten sich die Hersteller auf der<br />
Heli-Expo mit neuen, innovativen Modellen.<br />
Glanz und Gloria in den Hallen<br />
der Heli-Expo in<br />
Louisville im US-Bundesstaat<br />
Kentucky Anfang März ließen<br />
wenig von der gedrückten Stimmung<br />
in der Heli kopterbranche<br />
spüren. Obwohl die Hersteller 2015<br />
einen Umsatzrückgang von rund<br />
20 Prozent hinnehmen mussten,<br />
zeigten viele Firmen neue und innovative<br />
Fluggeräte. Man hofft,<br />
dass die Talsohle erreicht ist und<br />
<strong>2016</strong> ein Aufwärtstrend, zumindest<br />
im zivilen Bereich, einsetzt.<br />
Zukunftsprojekte konzentrieren<br />
sich auf Multi-Role-Luftfahrzeuge,<br />
die die Schnelligkeit von Starrflüglern<br />
mit den Flugeigenschaften<br />
von Drehflüglern kombinieren.<br />
Weiterhin gibt es Forschungsprojekte<br />
zur einsatzspezifischen Re-<br />
duzierung der Cock pitbesatzung<br />
– und bei Bedarf sogar auf deren<br />
völligen Verzicht.<br />
Airbus Helicopters hat sich im<br />
zivilen Bereich einen Marktanteil<br />
von 45 Prozent erarbeitet. Der altbekannte<br />
Hubschrauber AS350<br />
Ecureuil wird nun als H125 vermarktet.<br />
Er ist mit einer 630 Kilowatt<br />
leistenden Turbomeca-Arriel-2D-Turbine<br />
ausgestattet, die von<br />
einem Zweikanal-FADEC (Full<br />
Authority Digital Engine Control)<br />
überwacht wird. Seit November<br />
2015 erfolgt die Endmontage auch<br />
im Werk Columbus in Mississippi.<br />
Zweitgrößter Hersteller im zivilen<br />
Sektor ist Bell Helicopter mit<br />
einem Marktanteil von 20 Prozent.<br />
Jüngstes Produkt im Bereich der<br />
leichten Hubschrauber ist der fünfsitzige<br />
505 Jet Ranger X, dessen<br />
FAA-Zulassung noch für dieses<br />
Jahr erwartet wird. Laut Bell haben<br />
drei Prototypen inzwischen über<br />
575 Flüge absolviert, und im neu<br />
gebauten Werk in Lafayette, Louisiana,<br />
wird gerade die Fertigungslinie<br />
aufgebaut. Bei einem Preis<br />
von knapp über einer Million Dollar<br />
hat Bell bereits mehr als 350<br />
Absichtserklärungen vorliegen.<br />
MD Helicopters aus Arizona<br />
stellte das Glascockpit seiner nächsten<br />
Generation der zweimotorigen<br />
MD 902 vor. Das InSight Integrated<br />
Flight Deck von Universal Avionics<br />
besteht im Wesentlichen aus zwei<br />
oder drei LCD-Displays, die frei<br />
konfiguriert werden können und<br />
für deren Bedienung der Pilot nicht<br />
mehr eine Hand vom Steuer nehmen<br />
muss. Mit einem Cursor, der<br />
Der Bell 505 Jet<br />
Ranger X steht vor<br />
der Zulassung.<br />
Urgestein im Segment der<br />
Kleinen: die MD 500 in<br />
ihrer aktuellsten Version.<br />
24 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Auch dank Fenestron-<br />
Heckrotoren werden<br />
Hubschrauber immer leiser.<br />
Airbus ist mit H135 und H145<br />
in den Segmenten Luftrettung<br />
und Polizei erfolgreich.<br />
vom Kollektivhebel aus gesteuert<br />
wird und über alle Bildschirme<br />
gezogen werden kann, lassen sich<br />
alle Funktionen aufrufen. Für die<br />
1,7 Tonnen schwere MD 530F, den<br />
kleinsten Hubschrauber in der<br />
Flotte, kann dieses Cockpit optional<br />
bestellt werden.<br />
Finmeccanica, ehemals AgustaWestland,<br />
präsentierte die AW009,<br />
eine Weiterentwicklung der leichten<br />
einmotorigen SW-4. Dieser<br />
fünfsitzige Hubschrauber kann mit<br />
der Rolls-Royce-Turbine M250-C20R,<br />
optional mit der stärkeren Rolls-<br />
Royce M250-C30P betrieben werden<br />
und hat ein MTOW von 1,8<br />
Tonnen. Der Einstiegspreis beträgt<br />
1,4 Millionen Euro, die Betriebskosten<br />
sollen je Stunde bei weniger<br />
als 500 Euro liegen. Dieses<br />
Gerät wird in Polen bei PZL-Swidnik<br />
gebaut, das von Finmeccanica<br />
2010 aufgekauft wurde.<br />
Robinson Helicopter war bei<br />
den leichten Hubschraubern mit<br />
347 Auslieferungen 2015 wieder<br />
die Nummer 1. Sie stellte auf der<br />
Heli-Expo die neue, zweisitzige<br />
R44 Cadet vor – im Prinzip eine<br />
R44 Raven I, bei der die zweite<br />
Sitzreihe als Gepäckraum ausgeführt<br />
ist. Der Lycoming O-540-F1B5 wurde<br />
auf 155 Kilowatt für den Start<br />
und 138 Kilowatt Dauerleistung<br />
gedrosselt. Mit um 91 Kilogramm<br />
auf 998 Kilogramm reduzierter<br />
maximaler Abflugmasse bringt dies<br />
insbesondere in größeren Höhen<br />
eine spürbar bessere Performance.<br />
Dadurch wird der 339 000 Dollar<br />
teure Hubschrauber universeller<br />
einsetzbar. Die TBO konnte auf<br />
2400 Stunden erweitert werden.<br />
Die AW009 von Finmeccanica<br />
soll für 500 Euro pro Stunde<br />
fliegen.<br />
Die R66 ist mit Turbine<br />
ähnlich erfolgreich wie die<br />
R44 mit Kolbenmotor.<br />
Fotos: Toni Ganzmann<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 25
[ MAGAZIN ]<br />
Ab 300 000 Euro ist<br />
der Zweisitzer Guimbal<br />
Cabri G2 zu haben.<br />
Das jüngste Kind des Marktführers,<br />
die R66, liegt in der 1,2-Tonnen-Klasse<br />
und wird von einer<br />
Rolls-Royce-300-Turbine angetrieben.<br />
Insbesondere in größeren<br />
Höhen kann dieses Triebwerk im<br />
Vergleich zum Lycoming O-360 der<br />
R44 mehr Performance liefern. Für<br />
Langstreckenflüge gibt es ab sofort<br />
einen 163 Liter fassenden Zusatztank,<br />
der zwar zwei Drittel des<br />
Gepäckraums einnimmt, aber die<br />
Reichweite um 200 nautische Meilen<br />
vergrößert. Der Verkaufspreis<br />
der R66 beginnt bei 870 000 Dollar.<br />
Im vergangenen Jahr wurden 117<br />
an Kunden übergeben.<br />
Marenco Swisshelicopter<br />
konnte am 28. Februar in Mollis<br />
den zweiten Prototyp der SKYe<br />
SH09 in die Luft bringen. Der 2,8<br />
Tonnen schwere Hubschrauber,<br />
der von einer 760 Kilowatt leistenden<br />
Honeywell-Turbine HTS900<br />
angetrieben wird, kann 1,5 Tonnen<br />
Außenlast befördern und je nach<br />
Tankkonfiguration bis zu fünf Stunden<br />
fliegen. Seit 2007 arbeitet das<br />
Unternehmen an diesem Projekt<br />
und erwartet nun die EASA-Zertifizierung<br />
für 2017. Air Zermatt<br />
aus der Schweiz hat bekannt<br />
gegeben, dass man wegen der<br />
starken Performance in größeren<br />
Höhen die SKYe SH09 als Arbeitsgerät<br />
übernehmen möchte.<br />
Zu den Leichtgewichten der<br />
Heli-Expo gehörte die Cabri G2<br />
von Hélicoptères Guimbal aus<br />
Frankreich. Da das Gerät vollständig<br />
aus Karbon aufgebaut ist, wiegt<br />
es nur 420 Kilogramm und kann<br />
280 Kilogramm zuladen. Als Antrieb<br />
dient der auf 106 Kilowatt gedrosselte<br />
Lycoming O-360. Eine Besonderheit<br />
des 330 000 Euro teuren<br />
Hubschraubers ist, dass es mit<br />
Ausnahme von Motor und Getriebe<br />
keine Überholungsintervalle<br />
gibt. Im vergangenen Jahr lieferte<br />
das Unternehmen 44 Hubschrauber<br />
aus, und in diesem Jahr sollen<br />
es 55 werden. Mit Stolz lässt Bruno<br />
Guimbal verlauten, dass die<br />
Flotte bisher gut 80 000 Flugstunden<br />
ohne schwere Unfälle<br />
absolviert hat.<br />
Enstrom Helicopter hat seit<br />
2014 die zweisitzige TH180 im<br />
Testbetrieb. Wegen eines Problems<br />
mit der Testinstrumentierung legte<br />
der Prototyp am 12. Februar<br />
eine Bruchlandung hin. Nun will<br />
man die Fertigstellung der zweiten<br />
Maschine beschleunigen. Der eine<br />
Tonne schwere Hubschrauber soll<br />
2017 zugelassen werden. ae<br />
Toni Ganzmann<br />
Air Zermatt hat als<br />
Erstkunde die SKYe<br />
SH09 bestellt.<br />
Auch Enstrom mischt<br />
im Segment der leichten<br />
Helikopter mit.<br />
26 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
Fotos: Toni Ganzmann
digital<br />
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[ MAGAZIN ]<br />
Mitflugportale<br />
Gemeinsam<br />
fliegen und sparen<br />
Mit ein paar Klicks<br />
findet man im Internet<br />
viele Möglichkeiten,<br />
mitzufliegen.<br />
Die Idee, die einst als Mitfahrzentrale mit Ladengeschäft im Vor-Internetzeitalter<br />
begann und heute in Gestalt von Plattformen wie Blablacar.de, Bessermitfahren.de<br />
oder Fahrgemeinschaft.de funktioniert, erobert jetzt auch die Allgemeine Luftfahrt.<br />
Auf Internetseiten wie Wingly.io,<br />
flyt.club, mitflugzentrale.de<br />
und mitfliegen.eu<br />
finden Privatpiloten und Mitflieger<br />
ganz unbürokratisch zusammen.<br />
Der Pilot muss nur seinen Flug in<br />
die Datenbank eingeben und potenzielle<br />
Mitflieger so über Abflugort<br />
und Ziel, Flugzeit und Flugzeugtyp<br />
informieren. Interessenten<br />
können sich durch die Angebote<br />
klicken und einfach via privater<br />
Nachricht Kontakt mit dem Piloten<br />
aufnehmen. Von Hannover nach<br />
Bremerhaven für 60 Euro, von Friedrichshafen<br />
nach Stuttgart für 55<br />
Euro oder zum einstündigen Rundflug<br />
über den Dächern Berlins für<br />
100 Euro – all das ist für Nichtflieger<br />
nun nur noch ein paar Klicks<br />
entfernt.<br />
„Mitflüge in der Allgemeinen<br />
Luftfahrt zu bekommen, das war<br />
für Nicht-Piloten bisher recht<br />
schwierig“, sagt Peter Nürnberger,<br />
Mitbegründer des Portals flyt.club.<br />
„Meist findet das nur innerhalb<br />
von Vereinen oder Pilotenportalen<br />
statt.“ Diese Erfahrung musste<br />
auch sein Geschäftspartner Kim-<br />
Julian Becker machen, der während<br />
des Studiums auf der Suche nach<br />
einem Flug in einer Einmot war.<br />
„Wir wollen die Faszination des<br />
individuellen Fliegens einem breiteren<br />
Publikum zugänglich machen<br />
und den Privatpiloten die Chance<br />
geben, über die Kostenbeteiligung<br />
Geld zu sparen.“<br />
So begannen die beiden Intermedia-Design-Studenten<br />
nach<br />
ihrer Bachelorarbeit mit der Umsetzung<br />
des Projekts Mitflugbörse.<br />
Am 1. Juli 2015 ging die Homepage<br />
des Leipziger Start-up-Unternehmens<br />
ins Rennen. Mittlerweile ist<br />
die Community der Piloten und<br />
Nicht-Flieger auf je etwa 400 gewachsen.<br />
Etwa zur selben Zeit ging auch<br />
das Portal Wingly.io eines Gründerteams<br />
um Lars Klein in Frankreich<br />
online. „Wir haben uns bewusst<br />
für Frankreich als erstes<br />
Land entschieden, da hier die<br />
Infrastruktur für Fernreisen nicht<br />
so gut ist wie in Deutschland“, sagt<br />
Klein. „Damit konnten wir zunächst<br />
mehr Menschen erreichen.“ Hierzulande<br />
wurde die Seite Anfang<br />
Februar ins Netz gebracht.<br />
Cessna als echte<br />
Alternative zum Auto?<br />
Auf der Homepage von Wingly<br />
ist dann auch klar die Ausrichtung<br />
zu erkennen: Das Privatflugzeug<br />
wird als alternatives und schnelles<br />
Verkehrsmittel beworben. „Haben<br />
Sie jemals einen Stau am Himmel<br />
gesehen?“, fragt etwa der Imagefilm,<br />
in dem ein Paar einen Wochenendausflug<br />
„mit eigenem<br />
Piloten“ zur Atlantikinsel Mont-<br />
Saint-Michel gebucht hat. So sind<br />
auch unter den deutschen Angeboten<br />
viele Streckenflüge zu finden.<br />
„Wir wollen die Mitfahrgelegenheit<br />
in der Luft werden“, kündigt Klein<br />
an. Das Potenzial bei 300 000 aktiven<br />
Privatpiloten in Europa sei<br />
enorm. In Frankreich konnte Wingly<br />
in den ersten beiden Monaten<br />
nach eigenen Angaben bereits 600<br />
vermittelte Mitfluggelegenheiten<br />
verbuchen.<br />
Bei flyt.club sieht man die Chance,<br />
Mitfluggelegenheiten als echte<br />
Alternative zu Auto, Bus oder<br />
Bahn zu etablieren, etwas kritischer.<br />
Zu wetterabhängig seien die meist<br />
Fotos: Flyt.club, Wingly<br />
28 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Wer Platz im<br />
Flieger hat, kann<br />
durch Kostenbeteiligung<br />
der<br />
Passagiere Geld<br />
sparen.<br />
nach VFR durchgeführten Flüge,<br />
um eine termingerechte Beförderung<br />
garantieren zu können.<br />
„Als Transportmittel ist die<br />
Cessna nur bedingt tauglich“, stellt<br />
Peter Nürnberger klar. „Wer schnell<br />
und pünktlich zu einem Termin<br />
muss, der nimmt lieber die Bahn.“<br />
Auf der flyt.club-Seite sind dementsprechend<br />
auch mehr Rundflüge<br />
und Wochenendausflüge zu<br />
finden – eben jene Faszination des<br />
Privatfliegens, die die Gründer<br />
seinerzeit zur Entwicklung der<br />
Seite getrieben hat. „Es darf auch<br />
kein Druck auf den Piloten entstehen.<br />
Hält er den Flug aus welchem<br />
Grund auch immer für nicht durchführbar,<br />
soll er ihn ohne Konsequenzen<br />
absagen können“, bekräftigt<br />
Nürnberger. Auf die besonderen<br />
Gegebenheiten in der Privatfliegerei<br />
würden die potenziellen<br />
Passagiere während des Buchungsprozesses<br />
auch hingewiesen.<br />
Für Piloten mit kommerziellen<br />
Interessen sind die Plattformen<br />
nicht geeignet: „Das findet im<br />
rechtlichen Rahmen der Kostenteilung<br />
statt“, sagt Wingly-Gründer<br />
Klein. Soll bedeuten: Wie bei<br />
allen Flügen mit der Privatpilotenlizenz<br />
darf der Pilot seine Fluggäste<br />
an den direkten Kosten – sprich<br />
Treibstoffkosten, Charter- und<br />
Landegebühren – beteiligen. Bei<br />
Wingly gibt der Pilot seine erwarteten<br />
Kosten ein. Der Preis pro<br />
Passagier errechnet sich dann aus<br />
der Zahl der angebotenen Plätze<br />
plus eins, sodass der Piloten das<br />
gleiche zahlt wie die Mitflieger und<br />
es sich zweifelsfrei um eine Kostenaufteilung<br />
unter allen Insassen<br />
handelt. „Das haben wir auch anwaltlich<br />
und vom Luftfahrt-Bundesamt<br />
prüfen lassen“, sagt Klein.<br />
„Von behördlicher Seite gab es<br />
keinerlei Bedenken. Wir treten nur<br />
als Vermittler von privaten Flügen<br />
auf.“ Einen Sturm des transportierenden<br />
Gewerbes wie kurz nach<br />
dem Start des Portals in Frankreich<br />
erwartet Klein daher nicht.<br />
Flyt.club geht bezüglich der<br />
Kostenteilung sogar noch einen<br />
Schritt weiter: Hier gibt der Pilot<br />
nach dem Flug seine tatsächlichen<br />
Kosten ein. Liegen diese unter den<br />
vorher angegebenen, erhalten<br />
seine Mitflieger die Differenz zurück.<br />
Denn sowohl bei Wingly als<br />
auch bei flyt.club wird der Betrag<br />
mit der Buchung fällig, verbleibt<br />
aber bis zur Durchführung des<br />
Fluges beim jeweiligen Portal und<br />
wird erst danach ausbezahlt.<br />
Fördergelder oder<br />
Vermittlungsprovision<br />
Wingly verlangt derzeit noch<br />
keine Gebühren für seine Vermittlungsdienste,<br />
diese stehen aber<br />
zur Diskussion. Momentan wird<br />
das Portal durch Fördergelder finanziert.<br />
Bei flyt.club sind zehn<br />
Prozent des Preises als Provision<br />
fällig, diese trägt jedoch der Fluggast.<br />
Und was muss der Pilot für das<br />
Vertrauen potenzieller Fluggäste<br />
tun? Er legt sich ein Profil mit Bild<br />
und Beschreibung seiner Person<br />
an. Der Upload von Lizenz und<br />
Medical ist selbsterklärend. Des<br />
Weiteren ist der Pilot natürlich zur<br />
Einhaltung aller gesetzlichen<br />
Bestimmungen verpflichtet, beispielsweise<br />
der 90-Tage-Regel.<br />
Wingly verlangt den Anbietern<br />
von Überlandflügen überdies noch<br />
100 Stunden Flugerfahrung ab. Mit<br />
inserierten Rundflügen sind diese<br />
recht günstig zu erreichen – und<br />
der Flug zum Wochenend-Café<br />
macht mit neuen Mitfliegern womöglich<br />
noch mehr Spaß.<br />
Im Anschluss haben Pilot und<br />
Mitflieger die Möglichkeit, sich<br />
gegenseitig zu bewerten und so<br />
anderen Nutzern des Portals ein<br />
weiteres Plus an Vertrauen und<br />
Sicherheit zu bieten. Auch das ist<br />
bei den großen Plattformen für<br />
Mitfahrgelegenheiten längst etabliert.<br />
Der Gedanke, nicht allein fliegen<br />
zu müssen, war für Georg Kraus<br />
der Grund, sich bei Wingly anzumelden.<br />
„Ich habe einfach gern<br />
Gesellschaft beim Fliegen“, sagt<br />
er im Gespräch mit dem <strong>aerokurier</strong>.<br />
„Ich habe noch keine Ahnung, was<br />
für Leute sich auf die Anzeigen<br />
hin melden werden, aber ich bin<br />
gespannt, was die Zukunft bei<br />
Wingly so für Mitflieger in mein<br />
Flugzeug bringt.“<br />
ae<br />
<br />
Maximilian Kühnl
[ UL/LSA Flugschule ]<br />
Ausbildung in Spanien<br />
Ab in die Sonne!<br />
Jeder Flugschüler möchte so schnell wie möglich seine Fluglizenz bekommen. In<br />
Deutschland sorgt aber häufig das Wetter dafür, dass sich die Ausbildung in die<br />
Länge zieht. Es gibt jedoch eine Alternative: eine Ausbildung im sonnigen Spanien.<br />
Im Breisgau sind wir eigentlich<br />
vom Wetter verwöhnt“, sagt<br />
Jan Harlfinger, Inhaber der<br />
Flugschule DynamicSpirit am Flugplatz<br />
Freiburg/Breisgau. Er hat dort<br />
vor sieben Jahren den Schritt in<br />
die Selbstständigkeit gewagt und<br />
mit der Gyrokopterschulung auf<br />
offenen MTOsport von AutoGyro<br />
und einem geschlossene Xenon II<br />
von Celier Aviation begonnen. 2011<br />
kam noch die Ausbildung auf<br />
Flächenflugzeugen dazu. „Ich<br />
musste leider schnell feststellen,<br />
dass die Auslastung in der Wintersaison<br />
unbefriedigend ist“, erklärt<br />
er und verweist auf die nicht<br />
unerheblichen laufenden Festkosten.<br />
Was also tun?<br />
platzes und war positiv überrascht.<br />
Thomas Huster lebt schon seit über<br />
30 Jahren in Spanien und fliegt<br />
selbst ULs und Segelflugzeuge.<br />
Vor längerer Zeit hat er, vielleicht<br />
nicht ganz uneigennützig, an einer<br />
stillgelegten Eisenbahnstrecke<br />
einen alten Bahnhof erworben,<br />
neben dem ein kleines Flugfeld<br />
lag. Er restaurierte die Gebäude,<br />
machte daraus ein rustikales Hotel<br />
mit 25 Zimmern und ließ die<br />
Schotterpiste in eine 475 Meter<br />
lange Asphaltbahn umbauen. „Ich<br />
war sofort begeistert“, schwärmt<br />
Harlfinger. „Vom Hotel zur Landebahn<br />
sind es keine 200 Meter.<br />
Lärmbeschwerden sind wegen der<br />
spärlichen Bebauung nicht zu erwarten,<br />
und die Landschaft mit<br />
Seen und der Sierra de Grazalema<br />
ist einfach herrlich!“ Hinzu kommt<br />
noch, dass internationale Flughäfen<br />
wie Malaga, Sevilla oder<br />
Jerez weniger als zwei Autostunden<br />
entfernt sind.<br />
Da DynamicSpirit mit mittlerweile<br />
sechs Tragschraubern und<br />
vier UL-Flugzeugen kräftig gewachsen<br />
ist und auf der Insel Sylt sogar<br />
einen weiteren Stützpunkt etabliert<br />
hat, ist eine Winterflugschule in<br />
einer relativ wettersicheren Gegend<br />
durchaus sinnvoll. „Wir transportieren<br />
halt alles hierher“, sagt<br />
Harlfinger und zählt auf: „Vom<br />
modernen Tankanhänger über<br />
spezielle Werkstatteinrichtungen<br />
bis hin zur Luxuskaffeemaschine.“<br />
Er ist jetzt im dritten Jahr jeweils<br />
von Dezember bis März hier ansässig<br />
und weiß, was unbedingt<br />
nötig ist und was gut ist, dabei zu<br />
haben. Der Transfer der Maschinen<br />
nach Spanien erfolgt meist im Rah-<br />
Ein Flugschüler hatte<br />
die zündende Idee<br />
Ein Flugschüler hatte ihm einmal<br />
erzählt, dass er regelmäßig<br />
zum Gleitschirmfliegen nach Andalusien<br />
führe und er von einem<br />
Flugplatz in Villamartin gehört<br />
hätte, der sich sehr gut für die<br />
Ausbildung eignen könnte. Wäre<br />
das während der Schlechtwetterperiode<br />
eine Alternative für seine<br />
Flugschule? Jan Harlfinger reiste<br />
kurzerhand nach Spanien, besuchte<br />
den Inhaber des dortigen Flug-<br />
30 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
Flottenparade: Mehrere Gyrokopter vom offenen MTO Sport bis<br />
zum geschlossenen Celier Xenon II mit Side-by-side-Kabine bringt<br />
DynamicSpirit jeden Winter nach Spanien.<br />
Ausbildung anders<br />
Wenn Sie, liebe Leser, eine<br />
Flugschule kennen, die sich<br />
durch besondere Angebote von<br />
Mitbewerbern abhebt, freuen<br />
wir uns über einen Hinweis an<br />
redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de.
Bei konstant gutem Wetter<br />
sind schnelle Fortschritte in<br />
der Ausbildung garantiert.<br />
Kontaktdaten<br />
DynamicSpirit GmbH & Co. KG,<br />
Am Flughafen 8<br />
79108 Freiburg im Breisgau<br />
Telefon: +49 761 5036270<br />
Mail: takeoff@dynamicspirit.de<br />
Die Umgebung von Villamartin<br />
bietet genug Möglichkeiten für<br />
schöne Gyro-Touren.<br />
Der Flugplatz wartet mit besten<br />
Bedingungen für die Ausbildung<br />
auf Gyrokopter und ULs auf.<br />
men angebotener Tourenpakete.<br />
Da können Flugschüler mit Lehrer,<br />
natürlich auch Charterkunden mit<br />
oder ohne Sicherheitspiloten, die<br />
gut 2000 Kilometer selbst fliegen,<br />
am Boden immer begleitet von<br />
Versorgungsfahrzeugen.<br />
Siesta am Mittag<br />
Bei meinem Besuch im Februar<br />
sind zwei offene Tragschrauber<br />
MTOsport, ein geschlossener Cavalon<br />
und ein Dreiachs-UL Breezer<br />
B400 vor Ort im täglichen Einsatz.<br />
Die sieben Flugschüler werden von<br />
drei Fluglehrern betreut. Morgens<br />
um neun Uhr serviert eine Hotelangestellte<br />
im Aufenthaltsraum<br />
das gemeinsame Frühstück. Danach<br />
gibt es ein kurzes Briefing – und<br />
dann geht es schon zum Hangar,<br />
um die Luftfahrzeuge startklar zu<br />
machen. „Bei Bedarf binden wir<br />
in die praktische Ausbildung natürlich<br />
auch Theoriestunden mit<br />
ein“, erklärt Fluglehrer Jürgen<br />
Spittler, der den Stützpunkt an der<br />
Nordsee leitet, jetzt aber hier gebraucht<br />
wird. Mittags gibt es die<br />
landestypische Siesta, und dann<br />
geht der Schulungsbetrieb weiter,<br />
bis es dunkel wird. Es folgen Saubermachen,<br />
Einräumen, Aufräumen,<br />
Abschlussbesprechung – Feierabend.<br />
Für das Abendessen gibt<br />
es im Ort zwar ein paar Restaurants,<br />
aber meistens wird selbst gekocht<br />
und in gemütlicher Runde am Kamin<br />
gegessen und erzählt. Einmal<br />
in der Woche steht ein längerer<br />
Navigationsflug auf dem Programm,<br />
zum Beispiel ans Meer oder in die<br />
Berge. Da fliegt man in lockerer<br />
Formation die vorher gründlich<br />
geplante Strecke ab und genießt<br />
die Freiheit. Allerdings nicht über<br />
den Wolken, denn ULs dürfen in<br />
Spanien nur in einer maximalen<br />
Höhe von 300 Meter AGL fliegen.<br />
Jan Harlfinger ist es mit seinem<br />
Konzept Winterflugschule gelungen,<br />
die Ausbildung auch in der<br />
Schlechtwetterperiode kontinuierlich<br />
fortzuführen. Im Gegensatz<br />
zu daheim wird hier dem Fliegernachwuchs<br />
besonders deutlich,<br />
wie belebend Fliegerkameradschaft<br />
sein kann.<br />
ae<br />
Toni Ganzmann<br />
Viele Hände, schnelles Ende: Gemeinsam kümmern sich Flugschüler und<br />
Fluglehrer am Morgen um die Flugzeuge und Gyrokopter.<br />
Ein gemeinsamer Abend am Grill gehört zu einem Urlaub natürlich dazu.<br />
Hier ist Zeit, das Erlebte und Gelernte auszuwerten.<br />
Fotos: Toni Ganzmann<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 31
[ UL/LSA Ultraleichthelikopter ]<br />
Bislang wurde der CoAX 2D durch die<br />
unklare Rechtslage zum Betrieb von<br />
Ultraleichthubschraubern ausgebremst.<br />
UL-Hubschrauber<br />
Das Ende der schier<br />
unendlichen Geschichte?<br />
Seit 2013 wird geprüft, unter welchen Voraussetzungen<br />
Ultraleichthubschrauber in Deutschland fliegen dürfen. Jetzt<br />
zeichnet sich ein Ende der Hängepartie ab.<br />
Ultraleichte Hubschrauber<br />
fliegen legal schon seit<br />
Jahren in Frankreich, Spanien<br />
und Italien. Nur in Deutschland<br />
hat man wieder einmal Bedenken.<br />
Bereits kurz vor der Jahrtausendwende<br />
hat es hierzulande schon<br />
einmal den Versuch gegeben, UL-<br />
Helis zulassungsfähig zu machen.<br />
Doch dieser Anlauf wurde von<br />
ministerieller Seite abgeblockt. Gut<br />
zehn Jahre später gab es von den<br />
Verbänden erneut Vorstöße, bei<br />
denen diesmal aber auf unsere<br />
ausländischen Nachbarn verwiesen<br />
werden konnte.<br />
Da im Annex II der EASA Basic<br />
Regulation“ (216/2008) unter anderem<br />
festgelegt ist, dass zweisitzige<br />
Hubschrauber bis 450 kg<br />
Abfluggewicht unter nationale<br />
Zuständigkeit fallen, hat im April<br />
2013 hat das Bundesverkehrsministerium<br />
schließlich DAeC und<br />
DULV beauftragt, zu überprüfen,<br />
unter welchen Voraussetzungen<br />
UL-Hubschrauber in Deutschland<br />
zertifiziert und betrieben werden<br />
könnten. Für dieses Programm<br />
wurde ein Zeitraum von zwei Jahren<br />
eingeräumt. In dieser Zeit<br />
sollten in Zusammenarbeit mit den<br />
am Programm teilnehmenden Herstellern<br />
Lufttüchtigkeitsforderungen<br />
definiert werden – also die<br />
technischen Voraussetzungen, die<br />
sicherstellen, dass das Fliegen mit<br />
diesen Luftfahrzeugen unbedenklich<br />
und die öffentliche Sicherheit<br />
und Ordnung nicht gefährdet ist.<br />
Des Weiteren wurde gefordert,<br />
Ausbildungsrichtlinien zu formulieren<br />
und Fragen bezüglich des<br />
Flugbetriebs mit UL-Hubschraubern<br />
an Flugplätzen zu klären.<br />
Anlehnung an LAPL(H)<br />
Unter anderem wegen der anfänglich<br />
sehr schleppenden Beteiligung<br />
der Hersteller nahm das<br />
Erprobungsprogramm erst mit<br />
einiger Verspätung Fahrt auf. Erst<br />
Ende September 2015 waren die<br />
beiden Verbände in der Lage, das<br />
Ergebnispapier dem Verkehrsministerium<br />
zu übergeben. Dort hatte<br />
man schon darauf gewartet und<br />
leitete die Unterlagen sofort an das<br />
LBA zur Stellungnahme weiter. Als<br />
Rückgabefrist wurde Mitte Februar<br />
<strong>2016</strong> gesetzt.<br />
Das Verkehrsministerium sieht<br />
in den eingereichten Lufttüchtigkeitsforderungen<br />
und Flugbetriebsregelungen<br />
keine Notwendigkeit<br />
zu grundsätzlichen Änderungen,<br />
wohl aber im Bereich der Ausbildung.<br />
Im Gegensatz zum vorgeschlagenen<br />
Ausbildungsmodell<br />
mit geringem Stundenansatz wird<br />
eine Anlehnung an die Forderungen<br />
des LAPL(H) präferiert. Dazu<br />
muss im Ministerium eine Änderungsverordnung<br />
zur LuftPersV<br />
erarbeitet und diese im Rahmen<br />
des Mitspracherechts den Bundesländern<br />
vorgelegt werden. Erst<br />
dann kann das Gesetz rechtswirksam<br />
werden. Realistisch betrachtet<br />
wird dies frühestens gegen<br />
Jahresende der Fall sein.<br />
Man darf wohl davon ausgehen,<br />
dass seitens der Behörden kein<br />
Widerstand mehr gegen UL-Hubschrauber<br />
in Deutschland besteht<br />
und die Einführung deswegen<br />
erneut verzögert oder gar blockiert<br />
würde. Ultraleichte Hubschrauber<br />
am Himmel über Deutschland dürfte<br />
es dennoch nicht vor dem kommenden<br />
Jahr geben.<br />
ae<br />
Toni Ganzmann<br />
Foto: Toni Ganzmann<br />
32 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
UL / LSA<br />
SPECIAL <strong>2016</strong><br />
Juni-Ausgabe<br />
Der <strong>aerokurier</strong><br />
bietet Ihnen eine<br />
hohe Pilotendichte<br />
in der Leserschaft.<br />
Die optimale<br />
Leserstruktur für<br />
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VORTEIL<br />
mit den Highlights<br />
der AERO<br />
Foto: Herzog<br />
Das Heft im Heft<br />
bietet folgende Themen:<br />
■ Auf Diät<br />
Warum der Gesetzgeber stur an<br />
472,5 Kilogramm Gesamtmasse festhält<br />
■ Ultraleichte Renner<br />
Wie der Umstieg auf ein modernes<br />
Hochleistungs-UL gelingt<br />
■ Deutschland und die Welt<br />
UL-Regularien im Ausland<br />
Anzeigenschluss<br />
18. April <strong>2016</strong><br />
Verkauf am Kiosk<br />
ab 25. Mai <strong>2016</strong><br />
Information<br />
Reinhard Wittstamm<br />
Tel.: +49 711 182-2814<br />
rwittstamm@motorpresse.de
[ FLYING Gleitschirmfliegen ]<br />
Unter Gleitschirmfliegern<br />
gilt der Stubaicup als das<br />
Event zum Saisonauftakt.<br />
Anfang März hat er zum<br />
25. Mal stattgefunden.<br />
Grund genug für einen<br />
Blick über den fliegerischen<br />
Tellerrand.<br />
„TESTIVAL“ DER<br />
TEXT + FOTOS: Frank Martini<br />
34 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Matthias Stiefelmaier blinzelt<br />
etwas skeptisch in<br />
die Kamera. Zum ersten<br />
Mal in seiner Laufbahn<br />
als Paraglider besucht der Weilheimer<br />
den Stubaicup. Anfangs eher<br />
Wettbewerb für leistungsorientierte<br />
Piloten, hat sich das Event zur Kombination<br />
aus „Testival“ und Funcup<br />
entwickelt. Alljährlich präsentiert im<br />
Tiroler Stubaital alles, was in der Szene<br />
Rang und Namen hat, neue Produkte.<br />
Für Stiefelmaiers Sponsor Skyman,<br />
einen Allgäuer Gleitschirmproduzenten,<br />
sollte er heute als<br />
Demopilot den neuen Crosscountry<br />
vorführen. Sollte – denn wegen des<br />
Südföhns, bei dem die Wetterstation<br />
auf den nahe gelegenen Patscherkofel<br />
Windgeschwindigkeiten bis zu 130<br />
km/h gemessen hatte, musste ein<br />
Startverbot verhängt werden. Ausgerechnet<br />
am Samstag, dem Haupttag<br />
des Wochenend-Events. Nun hofft<br />
der Demopilot trotz mäßiger Prognose<br />
auf den Sonntag. Hauptsache, das<br />
Wetter wird irgendwie fliegbar. Denn<br />
ein Merkmal des Stubaicups reizt ihn<br />
und die meisten anderen Teilnehmer<br />
besonders: Wo sonst hast du schon<br />
mal Gelegenheit, an einem Wochenende<br />
und einem Ort alles in der Luft<br />
zu testen, was der internationale Markt<br />
so hergibt?<br />
Auch das Rahmenprogramm findet<br />
der 36-Jährige ansprechend. Am Vorabend<br />
gab es nach dem Pilotenbriefing<br />
einen Vortrag von Christian<br />
„Chrigel“ Maurer. Der Schweizer ist<br />
als vierfacher Gewinner der Red Bull<br />
X-Alps (siehe Kasten) eine Instanz<br />
in der Paragliderszene. Und heute<br />
Abend, am Samstag, steigt nach einem<br />
üppigen All-you-can-eat-Buffet die<br />
alljährliche Fliegerparty – wegen des<br />
Jubiläums zur 25. Auflage diesmal<br />
unter dem Motto „Retro – Schirme<br />
und Outfits der 80er Jahre“. Auch<br />
ein Oldtimerfliegen war für den Samstag<br />
geplant. Doch wegen des Startverbots<br />
ist an mehr als ein Ground-<br />
Landezone mit Skihang<br />
im Rücken: Das gibt’s nur<br />
beim Stubaicup.<br />
WINTERHARTEN<br />
Für Schnee im Gesicht<br />
muss man im Stubaital nicht<br />
unbedingt auf die Skipiste.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 35
[ FLYING Gleitschirmfliegen ]<br />
[ 1 ] [ 2 ]<br />
[ 1 ] Das Motto „Retro“ nahmen viele Besucher wörtlich. Pornobrille, Mantaletten und knallbunte Farben<br />
dominierten. [ 2 ] Volles Haus beim Pilotenbriefing am Freitag. [ 3 ] Der Sonntag bot – trotz grenzwertiger<br />
Bedingungen – Gelegenheit zum Fliegen. [ 4 ] Die 80er: Bunter Aufzug auch in der Luft.<br />
[ 3 ]<br />
[ 4 ]<br />
handling mit den alten Kappen nicht<br />
zu denken. Wie schwer die im Vergleich<br />
zu den heutigen aufzurichten sind,<br />
überrascht vor allem junge Piloten.<br />
Dass das alljährliche Testival bei<br />
Herstellern, Piloten und Zuschauern<br />
sehr gut ankommt, zeigen nicht nur<br />
die 400 bis 600 Besucher, die sich<br />
regelmäßig einfinden. Auch Nachahmer<br />
hat der Erfolg des Stubaicups<br />
inzwischen auf den Plan gerufen. So<br />
hat sich im unmittelbar hinter der<br />
deutsch-österreichischen Grenze<br />
gelegenen Kössen seit 2009 eine ähnliche<br />
Veranstaltung etabliert. Die<br />
jedoch findet immer im Mai oder Juni<br />
statt, also mitten in der Saison. Wer<br />
aber über neues Gurtzeug, Fluginstrumente<br />
oder eine „heißere“ Kappe<br />
nachdenkt, will damit natürlich in die<br />
neue Saison starten. Da ist das traditionell<br />
frühe Datum des erstmals<br />
DAS WOHN-<br />
ZIMMER DER<br />
GLEITSCHIRM-<br />
FLIEGER GLICH<br />
IN DIESEM<br />
JAHR EINER<br />
WASCHKÜCHE<br />
1988 ausgerichteten Events ein Terminvorteil,<br />
den die Branche zu schätzen<br />
weiß. Denn Neuentwicklungen<br />
bei Gleitschirmen weisen gegenüber<br />
dem Flugzeugbau eine deutlich höhere<br />
Frequenz auf. Und auch das<br />
Mikroklima des Stubaitals, von Insidern<br />
gern „Wohnzimmer der Gleitschirmflieger“<br />
genannt, übt mit überwiegend<br />
guten fliegerischen Wetterbedingungen<br />
und vielen winterlichen<br />
Sonnentagen einen großen Reiz auf<br />
die Szene aus. Nur selten gab es Wetterbeeinträchtigungen<br />
– Die beidseits<br />
des südwestlich verlaufenden Tals<br />
gelegenen Startplätze ermöglichen<br />
stets eine optimale Ausnutzung der<br />
Thermik. Und selbst ohne die sind<br />
durch die Höhendifferenzen zwischen<br />
Start und Landung von gut 800 Metern<br />
in Neustift und von fast 1200 Metern<br />
in Fulpmes jederzeit Flüge von 20<br />
Minuten Dauer problemlos möglich.<br />
Bis zu 2000 Starts habe man in den<br />
zweieinhalb Tagen schon abgewickelt,<br />
so Startleiter Manfried Geiss. Natürlich<br />
sind die Temperaturen Anfang<br />
März in den Hochalpen meist noch<br />
recht niedrig. Aber unter eingefleischten<br />
Paraglidern gilt die Regel vieler<br />
Outdoor-Sportler: Es gibt kein schlechtes<br />
Wetter, nur falsche Kleidung.<br />
So wundert der große Andrang<br />
nicht, der selbst an diesem windigen,<br />
teils verregneten Samstag herrscht.<br />
Abgesehen von Sachpreisen im Wert<br />
von insgesamt 5000 Euro gibt es bei<br />
26 Ausstellern auch genug zu gucken<br />
und zu fachsimpeln. Und wem das<br />
Fliegen total abgeht, der stellt sich<br />
beim g-Force-Trainer in die Warteschlange.<br />
Mit dem Gerät lassen sich<br />
Kräfte bis zur siebenfachen Erdbeschleunigung<br />
simulieren – da kommen<br />
36 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
[ 7 ]<br />
[ 5 ]<br />
[ 5 ] Verantwortungsbewusste Organisatoren:<br />
Bei starkem Föhn ging samstags nix.<br />
[ 6 ] Probesitzen: Viele technische Neuheiten<br />
haben beim Stubaicup Premiere. [ 7 ] Die<br />
Schirme brachten Farbe in die graue Suppe.<br />
[ 6 ]<br />
selbst Kunstflieger auf ihre Kosten.<br />
Dank der Atemtipps des Betreibers<br />
halten einige das fast eine halbe Minute<br />
lang durch. Folgt auf den Tunnelblick<br />
ein Blackout, der den Zug<br />
des Piloten am kurveninneren Steuerseil<br />
schwinden lässt, schaltet der<br />
Motor ab. Das Gerät folgt damit der<br />
Entwicklung moderner Schirme, die<br />
eine Steilspirale bei fehlendem Zug<br />
automatisch ausleiten sollen.<br />
Überhaupt erscheint Sicherheit als<br />
das Thema der Gleitschirmentwicklung,<br />
wie der bayerische Hersteller<br />
Swing beispielhaft zeigt. Er ist gleich<br />
mit zwei Neuigkeiten präsent. Eine<br />
davon hat er schlicht RAST getauft.<br />
Das Kürzel steht für Ram Air Section<br />
Technology. Ähnlich einer Tragfläche<br />
mit einem Hauptholm als Kernelement<br />
haben die Landsberieder die längs<br />
zur Flugrichtung verlaufenden Rippen<br />
Der Stubaicup<br />
1988 vom Gründer des Neustifter<br />
Parafly-Clubs Hans-Peter Eller ins<br />
Leben gerufen, wurde der Wettbewerb von<br />
1989 an acht Jahre lang vom Gleitschirmclub im<br />
benachbarten Fulpmes ausgerichtet. 1999 ging<br />
die Organisation wieder auf den Parafly-Club und<br />
Hans-Peter Eller über. Seit seinem Tod Anfang<br />
2006 führt seine Frau Monika die Veranstaltung<br />
mit Unterstützung des Clubs und ihrer beiden<br />
inzwischen erwachsenen Töchter Johanna und<br />
Florina, selbst Fluglehrerin, fort. Die Zahl der<br />
Teilnehmer und Aussteller ist seit Beginn ebenso<br />
kontinuierlich gestiegen wie der Wert der ausgelobten<br />
und unter den<br />
registrierten Piloten verlosten<br />
Preise. Die Registrierungen<br />
kosten zwischen 15 Euro für<br />
den Einzelstart und 150 Euro<br />
für ein dreitägiges All-inclusive-Paket,<br />
das die Liftgebühren,<br />
Eintritte sowie die<br />
Tagesverpflegung enthält.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 37
[ FLYING Gleitschirmfliegen ]<br />
Red Bull X-Alps<br />
[ 1 ]<br />
[ 1 ] Ein mehr als 20 Jahre alter Schirm wie dieser verlangt mehr Kraft und Können vom Piloten.<br />
[ 2 ] Stubai-Urgestein Manfred Reiter in „alter Pelle“. Den vom Organisationskomitee ausgelobten<br />
Preis für das beste Retro-Outfit hatte er sich damit wirklich verdient. [ 3 ] Im g-Force-Trainer<br />
konnten ganz Harte testen, wie lange sie bis zu 7 g aushalten.<br />
[ 2 ] [ 3 ]<br />
Der erstmals 2003 ausgetragene Wettbewerb<br />
führt von Salzburg entlang der Alpen bis an<br />
die Küste Monacos. Vom Start am Gaisberg geht<br />
es über den Dachstein und den Wildkogel, die<br />
Zugspitze, das Matterhorn und den Mont Blanc<br />
sowie fünf weitere Wendepunkte, an denen die<br />
Piloten sich registrieren müssen. Nicht in der Luft<br />
erreichte Wendepunkte müssen zu Fuß angesteuert<br />
werden, was den Wettkampf zu einer Kombination<br />
aus Langstreckenflügen und Marathonläufen<br />
macht, bei denen die Flugausrüstung mitzuschleppen<br />
ist. Nur das Biwakequipment für die Übernachtungen<br />
wird von Pilotenassistenten transportiert.<br />
Die legen die Etappen im Auto zurück.<br />
Pausentage gibt es nicht. Dieses strikte Reglement<br />
macht die X-Alps zum härtesten Gleitschirmwettbewerb<br />
weltweit. Dafür lockt er mit beachtlichen<br />
Preisen. Den mit 10 000 Euro dotierten ersten Platz<br />
konnten bislang indes nur Schweizer Athleten<br />
erringen, darunter die letzten vier Male in Folge<br />
Christian „Chrigel“ Maurer.<br />
im Schirm nun mit einer quer verlaufenden<br />
Schottwand in der Mitte verbunden,<br />
die das Schirminnere in<br />
kontrollierte Druckbereiche unterteilt.<br />
Das soll nicht nur den Start deutlich<br />
vereinfachen, sondern auch für mehr<br />
Flugstabilität sorgen. Durch zügigeres<br />
Füllen des Schirms soll die Kappe<br />
beim Start leichter steigen und danach<br />
weniger störanfällig sein. Seitenklapper<br />
und die mit großen Höhenverlusten<br />
einhergehenden Frontklapper,<br />
bei denen die Eintrittskante des<br />
Schirms nach unten schlägt, wollen<br />
die Bayern damit entschärfen. Und<br />
mit ihrer Konzeptstudie ARUS transferiert<br />
Swing aktiv öffnende Sicherheitsairbags<br />
nun ins Paragliding.<br />
Dazu ergänzen die Schirmbauer den<br />
Hartschaumprotektor in ihrem Gurtzeugboden<br />
um einen unteren und<br />
zwei seitliche Airbags. Dämpfungen<br />
38 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
WIE BEI DER<br />
GA STEHEN<br />
INNOVATIONEN<br />
IN AERODYNA-<br />
MIK, AVIONIK<br />
UND SICHER-<br />
HEITSTECHNIK<br />
IM FOKUS<br />
G-FORCE-TRAINER<br />
Die Höllenmaschine im<br />
Video: QR-Code scannen<br />
oder www.<strong>aerokurier</strong>.de/<br />
stubaicup_video aufrufen.<br />
von 10 bis 13 g nach LTF, dem Standard<br />
für Musterzulassungen im Paragliding,<br />
will man so erreichen. Von<br />
den Stubaicup-Besuchern wollen die<br />
Bayern nun wissen, ob sie die Protektoren<br />
an die Ausbringung des<br />
obligatorischen Rettungsschirms<br />
koppeln sollen. Eine Idee, die manchen<br />
vom Auslösen der Airbags abhalten<br />
könnte und sie damit um den Schutz<br />
brächte, den die Luftpolster auch bei<br />
harten Landungen in unwegsamem<br />
Gelände bieten können.<br />
Ähnlich wie in der Allgemeinen<br />
Luftfahrt war auch die Entwicklung<br />
kompakterer Avionik ein Thema. Syride<br />
präsentierte dazu die neue Generation<br />
ihrer Geräte. Das Spitzenmodell<br />
verfügt mit einem barometrischen<br />
Vario, g-Meter und GPS nun<br />
auch über einen größeren Speicher<br />
für 1500 Flugstunden und vier verschiedene<br />
Screens, auf denen sich<br />
zusätzlich zur Geländetopografie auch<br />
Lufträume darstellen lassen. Anders<br />
allerdings als in der GA sind die Kosten<br />
für so viel navigatorischen Komfort<br />
und Sicherheit überschaubar – zum<br />
Messepreis von 380 statt der üblichen<br />
399 Euro gingen die Geräte weg wie<br />
geschnitten Brot. Kein Wunder also,<br />
dass die Standbesucher dem Wetter<br />
am Sonntag gebannt entgegenfieberten.<br />
Nach nächtlichem Schneefall aus<br />
geschlossener Bewölkung stieg die<br />
Untergrenze am Morgen schließlich<br />
auf Startplatzhöhe. Damit reichten<br />
die Sichten, und so setzte bis zum<br />
Sonntagmittag wieder jede Menge<br />
„Konfetti“ bunte Akzente an den<br />
tiefgrauen Himmel. Klar, dass da auch<br />
Matthias wieder unter einem der<br />
„farbigen Fetzen“ hing.<br />
ae
Praxis<br />
Know-how<br />
April <strong>2016</strong><br />
für<br />
Einsteiger und<br />
Fortgeschrittene<br />
Das ist eng!<br />
PowerFLARM oder<br />
ADS-B könnten<br />
solche Situationen<br />
vermeiden helfen.<br />
SICHERHEIT: KOLLISIONSVERMEIDUNG<br />
ADS-B preiswert<br />
Fotos: Frank Herzog, Udo Kaffer<br />
Reicht das Prinzip „see and avoid“ aus den Anfangstagen der<br />
Fliegerei noch aus? Es gibt heute viele Hilfsmittel, die Piloten<br />
unterstützen. Ein übergreifendes System ist in der Erprobung.<br />
Trotz der in den letzten Jahren massiv<br />
zurückgegangenen militärischen Tiefflüge<br />
bleiben gefährliche Annäherungen<br />
ein großes Sicherheitsrisiko in der Allgemeinen<br />
Luftfahrt. Da wären die Konflikte zwischen<br />
VFR- und kommerziellem IFR-/Airline-Verkehr<br />
im Luftraum Echo in der Umgebung von Verkehrsflughäfen,<br />
für den VFR-Verkehr untereinander<br />
bildet der Platzrundenbereich einen<br />
Risikoschwerpunkt.<br />
Gefährliche Begegnungen sind im Vergleich<br />
zu Ausfällen der Technik sogar wahrscheinlicher.<br />
In den letzten 20 Jahren hatte ich selbst<br />
ungefähr fünfmal so viele gefährliche Annäherungen<br />
erlebt wie gravierende Motorprobleme.<br />
In den letzten vier Jahren gab es allein<br />
in Deutschland mehrere Zusammenstöße mit<br />
insgesamt 15 Opfern:<br />
• 27. September 2015 bei Cuxhaven: drei Tote<br />
nach Kollision zweier Flugzeuge<br />
• 14. April 2014 bei Münster-Telgte: zwei Tote<br />
nach Kollision zweier Flugzeuge<br />
• 15. Mai 2013 bei Kempten: zwei Tote, zwei<br />
Verletzte nach Kollision zweier Flugzeuge<br />
• 8. Dezember 2012 bei Wölfersheim: acht<br />
Tote nach Kollision zweier Flugzeuge<br />
Dazu kommen zahlreiche gemeldete Fast-<br />
Zusammenstöße. 2015 wurden innerhalb von<br />
nur drei Monaten vier Vorfälle bekannt, wobei<br />
die tatsächliche Zahl wahrscheinlich noch<br />
höher liegt:<br />
• 1. Juni bei Bergheim, Beinahe-Kollision einer<br />
Cessna 172 mit einem Segelflugzeug, Abstand<br />
zirka 50 Meter<br />
• 14. Mai bei Nürnberg, Beinahe-Kollision<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 39
[ PRAXIS April <strong>2016</strong> ]<br />
Fotos: Klaus-Uwe Fuchs (5), Michael Schneider, ae-Dokumentation<br />
In der Fahrschule bekommen es die Schüler eingebläut: Schulterblick vor der Richtungsänderung.<br />
In Flugzeugen ist er nicht minder wichtig, insbesondere in Schulterdeckern.<br />
einer Boeing 737-800 mit einem (vermutlich)<br />
Nimbus 4<br />
• 24. April bei Westerland/Sylt: Beinahe-Kollision<br />
einer PA-34 im IFR-Abflug mit einer<br />
PA-46 im VFR-Anflug<br />
• 18. April bei Paderborn: Beinahe-Kollision<br />
einer Falcon 2000 mit einem Segelflugzeug<br />
In den USA gab es 2012 drei Mid-Airs (Flugzeugkollisionen<br />
in der Luft) mit Todesfolge<br />
sowie drei weitere Mid-Airs ohne Todesfolge.<br />
Auswertungen des Projekts EUCARE zeigen,<br />
dass auf jeden schweren Flugunfall rund 20<br />
glimpflich verlaufene leichtere Unfälle kommen.<br />
Die Anzahl der gefährlichen Begegnungen<br />
kann nur geschätzt werden.<br />
Die hohe Wahrscheinlichkeit von Kollisionen<br />
zwischen Segelflugzeugen wurde durch die<br />
Einführung des Kollisionswarnsystems FLARM<br />
in den letzten zehn Jahren deutlich reduziert.<br />
Schon ein Near Miss? Aufsteigende Airliner<br />
bleiben lange im toten Winkel.<br />
Nur bildet FLARM eine Welt für sich, SSR/<br />
ACAS-Systeme der Airliner erkennen es nicht.<br />
Das Kollisionsrisiko in der Platzrunde unkontrollierter<br />
Plätze ist einerseits auf fehlende,<br />
schlechte oder späte Positionsmeldungen<br />
zurückzuführen, andererseits auf mangelnde<br />
Aufmerksamkeit bezüglich Positionsmeldungen<br />
anderer. Das Problem wird verschärft<br />
durch ein oft vorherrschendes falsches Sicherheitsgefühl,<br />
das bei vielen Piloten aufgrund<br />
des Funkkontakts mit der Luftaufsicht besteht.<br />
Diese Sicherheit ist faktisch gar nicht vorhanden,<br />
da Info in den wenigsten Fällen in der<br />
Lage ist, Zusammenstöße zwischen Luftfahrzeugen<br />
zu verhindern.<br />
Sehen und ausweichen<br />
funktioniert nicht immer<br />
Fakt ist, dass „see and avoid“ nicht immer<br />
funktioniert. Drohende Zusammenstöße sind<br />
aufgrund konstruktiv bedingter Sichteinschränkungen,<br />
schwieriger Wetterbedingungen,<br />
Blendung bei ungünstigem Sonnenstand und<br />
auch aus physiologischen Gründen (Ermüdung,<br />
Ablenkung) oft gar nicht erkennbar. Hinzu<br />
kommt, dass oft in zu geringen Abständen zu<br />
Wolken geflogen wird.<br />
Bei längeren Flügen mit dauerhafter monotoner<br />
Luftraumbeobachtung ist ein Verlust<br />
der Aufmerksamkeit fast unvermeidbar. Aufschlussreich<br />
ist da die BFU-Untersuchung der<br />
Kollision in der Wetterau am 8. Dezember 2012.<br />
Hier näherten sich die Flugzeuge in einem<br />
spitzen Winkel von zirka 30 Grad an. Eine<br />
Simulation der Situation zeigte, dass die meisten<br />
Piloten den gegnerischen Verkehr im<br />
peripheren Gesichtsfeld nicht rechtzeitig<br />
wahrnahmen. Ähnliche blinde Flecken gibt<br />
es durch bauartbedingte Sichteinschränkungen,<br />
vor allem im Steigflug.<br />
Technisch ist eine Risikominimierung zwar<br />
schon viele Jahre verfügbar, aufgrund uneinheitlicher<br />
Ausrüstung aber nur sehr begrenzt<br />
wirksam. Für Airliner sind aktive Zusammenstoß-Warnsysteme<br />
(ACAS) seit Jahrzehnten<br />
verbindlich vorgeschrieben. Durch die Einführung<br />
von Mode S vor über zehn Jahren<br />
wurde ADS-B (Automatic Dependent Surveillance-Broadcast)<br />
mit der Extended-Squitter-<br />
Funktion der Transponder ebenfalls verfügbar<br />
und wird inzwischen gut genutzt. Ein nicht<br />
funktionierender Transponder gehört aktuell<br />
zu den Top 5 Aviation Safety Risks.<br />
Traffic-Advisory-Systeme für die General Aviation<br />
sind seit einem Jahrzehnt erhältlich. Sie<br />
verbessern die Situational Awareness auf<br />
Strecke und sind ein großer Sicherheitsgewinn<br />
bei der Annäherung an die Platzrunde und<br />
dann im Platzrundenverkehr. Die Wahrnehmung<br />
des Verkehrs im eigenen Umfeld wird<br />
erheblich vereinfacht und beschleunigt. Die<br />
Systeme sind relativ kostengünstig. Ihre Effektivität<br />
hängt allerdings entscheidend von<br />
der Verbreitung ab. Notwendig ist die Ausrüstung<br />
mit einem PowerFLARM, das FLARM<br />
und Transpondersignale auswertet. Nicht-<br />
FLARM-Flugzeuge werden im PowerFLARM<br />
sichtbar, wenn ihr Transponder im Mode S<br />
mit GPS-Informationen (Position, Geschwindigkeit<br />
in Größe und Richtung) fürs ADS-B<br />
gefüttert wird.<br />
Leider ist das Nichteinschalten beziehungsweise<br />
Ausschalten des Transponders aus<br />
Nachlässigkeit und Unkenntnis oder im Glauben,<br />
dann bei Verstößen nicht erkannt zu<br />
werden, immer noch weit verbreitet. Obwohl<br />
40 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Der Parallelbetrieb von<br />
Segel- und Motorflug<br />
erfordert streng<br />
getrennte Platzrunden.<br />
eine Transponderpflicht nicht per Gesetz erzwungen<br />
werden kann: Die ständige Transpondernutzung<br />
ist dringend angeraten, auch<br />
und gerade in der Platzrunde.<br />
So gut FLARM im Nahbereich für Segelflugzeuge<br />
und mit PowerFLARM ausgerüstete<br />
Flugzeuge funktioniert, so wenig wird es<br />
heute von TCAS noch in Zukunft von TCAS<br />
X erkannt. Das heißt, Segelflugzeuge (ohne<br />
Transponder) bleiben für Airliner auch nach<br />
2020 unsichtbar – sofern hier weiterhin auf<br />
FLARM verzichtet wird.<br />
Abstand halten. Ist man in einer Gruppe unterwegs, gilt es gerade in den Bergen Distanz zu<br />
wahren. Vor Schneefeldern können weiße Flugzeuge schnell unsichtbar werden.<br />
Preiswertes ADS-B mit<br />
Low Power Transceiver<br />
In der Schweiz wird der Pflichteinbau von<br />
Transpondern inzwischen auch für Segelflugzeuge<br />
diskutiert. Billig-Airlines, die oft durch<br />
ungeschützte Lufträume zu kleineren Regionalflughäfen<br />
fliegen, fordern mit Sicherheitsargumenten<br />
die weitere Verknappung des frei<br />
zugänglichen Luftraums Echo.<br />
In schnellen Jets herrscht gerade im Anflug<br />
auf Flughäfen ein erhöhtes Arbeitsaufkommen,<br />
was die Luftraumbeobachtung für eventuell<br />
notwendige Ausweichmanöver erschwert.<br />
Dazu kommt, dass bei vielen (auswärtigen)<br />
IFR-Piloten aufgrund einer unzureichenden<br />
Ausbildung und Kenntnisnahme der Luftraumsituation<br />
bis zur Landung die irrige Erwartung<br />
besteht, von der Flugsicherung auch zum<br />
VFR-Verkehr gestaffelt zu werden. Das genutzte<br />
Kartenmaterial gibt allerdings oft auch<br />
keine Auskunft über die Luftraumkategorien.<br />
Ein großer Sicherheitsgewinn lässt sich erzielen,<br />
wenn möglichst viele Flugzeuge mit<br />
Transponder ausgerüstet sind. Eine Ausrüstungspflicht<br />
mit „Light Aviation SSR-Transponder“<br />
(LAST) für alle Luftraumnutzer würde<br />
im Segelflug aber zu wenig wünschenswerten<br />
hohen Investitionen führen. ADS-B-<br />
Sender wären eine günstige technische<br />
Wenn sich Flugzeuge in solch einem spitzen Winkel in gleicher Höhe nähern, bleiben sie lange<br />
füreinander unsichtbar – meist zu lange für rechtzeitige Ausweichmanöver.<br />
Hohes Kollisionsrisiko: zu dicht an den Wolken<br />
und die Aufmerksamkeit zu tief im Cockpit.<br />
Schon zu spät? So sollte man vorausfliegenden<br />
Verkehr nicht sehen können.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 41
[ PRAXIS April <strong>2016</strong> ]<br />
Alternative und Grundlage für wirkungsvolle<br />
TAS- und ACAS-kompatible Systeme. In England<br />
läuft dazu seit Beginn des Jahres ein<br />
vielversprechender Feldversuch mit dem Low<br />
Power ADS-B Transceiver (LPAT).<br />
Der Low Power ADS-B Transceiver ist ein<br />
Entwicklungsprojekt zur Einführung kostengünstiger<br />
tragbarer Geräte, um in der GA ein<br />
besseres „See and Avoid“ zu ermöglichen. Die<br />
Geräte nutzen die 1090-MHz-ADS-B-Frequenz<br />
und stellen mit einer geringeren Leistung als<br />
herkömmliche RTCA-DO0260-A0-Geräte elektronische<br />
Sichtbarkeit her. Damit zielt LPAT<br />
hauptsächlich auf Flugzeuge ab, die aus Gewichtsgründen,<br />
fehlender Stromversorgung<br />
oder Antennen nicht in der Lage sind, mit<br />
einem herkömmlichen Transponder ausgerüstet<br />
zu werden.<br />
Das LPAT-Versuchssystem bietet derzeit die<br />
ADS-B-OUT-DF18-Flugzeugpositionsdaten<br />
sowie den Empfang von ADS-B- und FLARM-<br />
Signalen, die im Verkehrslagedisplay angezeigt<br />
werden können. Zusätzlich bietet LPAT auch<br />
einen auf Signalstärke basierenden Alarm für<br />
in der Nähe befindliche MODE-A-, Mode-Cund<br />
Mode-S-Signale. Die Verkehrsinformationen<br />
können dabei auch über eine Bluetooth-<br />
Verbindung auf externe Anzeigen wie die von<br />
Androidgeräten exportiert werden. Die anfänglich<br />
bei Boden- und Flugtests hinter den<br />
Erwartungen zurückliegende Empfangsleistung<br />
wurde inzwischen vom Hersteller verbessert.<br />
Zurzeit befindet sich noch eine Reihe von<br />
Entwicklungsmodellen im Rahmen des SESAR-<br />
Demonstrationsprojektes EVA in der Flugerprobung.<br />
Das Projekt sieht den Einbau von<br />
LPAT-Geräten in eine Reihe von Flugzeugen<br />
vor, um Interoperabilität von LPAT-Geräten<br />
untereinander und mit anderen Geräten wie<br />
nichtzertifizierten GNSS-Sendern ADS-B und<br />
FAA-TSO-C199-TABS-Geräten mit TSAA-<br />
Funktionen zu gewährleisten.<br />
Auch nichtqualifizierte GPS-<br />
Quellen steigern die Sicherheit<br />
Erste Tests der britischen Flugsicherung<br />
NATS und der AOPA haben gezeigt, dass<br />
unter guten Installationsbedingungen zwischen<br />
LPAT-Geräten untereinander ein Empfang<br />
bereits ab 20 Kilometer möglich ist.<br />
Die LPAT-Studien haben wertvolles Nutzer-<br />
Feedback gebracht, das bei der Fertigung der<br />
ersten verbesserten Kleinserien berücksichtigt<br />
wird. Die englische Luftfahrtbehörde ist inzwischen<br />
dabei, die Anforderungen für diese<br />
neue Geräteklasse zu entwerfen.<br />
Die Nutzbarkeit von Daten schlechter Qualität<br />
aus nicht zertifizierten GNSS-Quellen hat die<br />
NATS in einer kürzlich veröffentlichten Studie<br />
erfasst. Sie zeigt, dass diese Quellen unter<br />
fehlerfreien GPS-Bedingungen im Einklang<br />
mit denen von zertifizierten Geräten stehen.<br />
Die Nutzung auch solcher Quellen steigert<br />
die Sicherheit.<br />
[ Autor Volker Stuhlsatz<br />
... kennt beide Seiten<br />
der Fliegerei: In der<br />
Maastricht Upper Air<br />
Control (UAC) ist er<br />
Fluglotse/ATM-Spezialist<br />
und Pilot auf Boeing<br />
737 und Cessna<br />
525. In Flugsicherheitstrainings<br />
widmet er sich als Fluglehrer<br />
dem Alpenflug und dem Wasserfliegen.<br />
Mit Umsicht gegen<br />
das Kollisionsrisiko<br />
Um heute sicher zu fliegen und ein<br />
Kollisionsrisiko zu vermeiden, gilt:<br />
• Mode-S-Transponder immer im ALT-<br />
Mode einschalten, auch in der Platzrunde.<br />
FIS Verkehrsinfo nutzen (soweit möglich),<br />
eventuell auch Infos der militärischen Kontrollzonen<br />
• strikte Einhaltung des vorgeschriebenen<br />
horizontalen und vertikalen Wolkenabstands<br />
auch und vor allem seitens aller<br />
Segelflieger<br />
• kein Wechsel von IFR zu VFR in IMC<br />
• weniger Head-down-Zeit beim Fliegen,<br />
kontinuierlicher aktiver Scan des Luftraums<br />
auch in den Seitenbereichen<br />
• Beachtung der Besonderheiten und disziplinierter<br />
Einflug in die Platzrunde<br />
• Funkdisziplin, regelmäßige präzise und<br />
situationsangepasste Positionsmeldungen<br />
in und außerhalb der Platzrunde<br />
• Zurückhaltung der Flugleitung bezüglich<br />
Bestätigungen von Positionsmeldungen,<br />
stattdessen Nennung des bekannten<br />
Platzverkehrs<br />
• rechtzeitiger Frequenzwechsel und<br />
Anmeldung spätestens fünf Minuten vor<br />
vor Erreichen des Flugplatzes<br />
Abdrehen im letzten Augenblick? Abtauchen ist<br />
nicht immer die beste Reaktion.<br />
Fotos: Frank Herzog, Frank Scherfke<br />
Praxis-Quiz Testen Sie Ihr Wissen<br />
1. 2. 3.<br />
Sie fliegen VFR im Luftraum E über<br />
ein 1000 ft hohes Mittelgebirge und<br />
haben über sich eine geschlossene<br />
Wolkendecke in 2000 ft AGL. Wie<br />
hoch dürfen Sie fliegen?<br />
a) maximal 1000 ft GND, um 1000 ft<br />
vertikalen Wolkenabstand einzuhalten<br />
b) maximal 1700 ft, um 300 ft vertikalen<br />
Wolkenabstand einzuhalten<br />
c) Bei dieser Beckung kann nicht VFR<br />
geflogen werden, weil die Mindesthöhe<br />
2000 ft über Grund beträgt.<br />
Die Lösungen finden Sie auf Seite 122.<br />
Sie befinden sich im Steigflug in<br />
einem engen Gebirgstal dicht am<br />
linken Luvhang, um sich vor dem<br />
vorausliegenden Pass noch die<br />
Umkehrmöglichkeit offenzuhalten.<br />
Wie reagieren Sie auf Gegenverkehr?<br />
a) Sie behalten Ihren Kurs, weil sie Vorflugrecht<br />
haben – nach dem Prinzip<br />
„Bergfahrt vor Talfahrt“.<br />
b) Sie holen die letzten Fahrtreserven heraus,<br />
um Gegenverkehr zu überfliegen.<br />
c) Sie weichen talwärts aus.<br />
Sie befinden sich im Gegenanflug zur<br />
Landung, als ein langsameres<br />
Flugzeug vor Ihnen eindreht. Wie<br />
verhalten Sie sich?<br />
a) Bei Aufschließen überholen Sie das<br />
vorausfliegende Flugzeug rechts.<br />
b) Sie verzögern und bleiben dicht hinter<br />
dem vorausfliegenden Flugzeug, um<br />
selbst kurzlanden zu können.<br />
c) Das Aufschließen vermeiden Sie mit<br />
einem Kreis und ordnen sich danach<br />
wieder in die Platzrunde ein.<br />
42 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Schäden an Steuerseilen entstehen durch Korrosion<br />
sowie im Bereich von Rollen und Ablaufsicherungen.<br />
DER<br />
EXPERTEN-<br />
TIPP<br />
Steuerseile<br />
Fly-by-Wire heißt es in vielen großen<br />
Verkehrsflugzeugen. Auch in der Privatfliegerei,<br />
bei Echo-Klasse, UL oder<br />
im Segelflugzeug, ist dieser Begriff durchaus<br />
wörtlich zu nehmen, übertragen doch hier<br />
viele dünne Drähte verdrillt zu Steuerseilen<br />
die Bewegung des Steuerhorns oder des Steuerknüppels<br />
auf die Ruder.<br />
Da nur Zugkräfte übertragen werden können,<br />
gibt es pro Ruder mindestens zwei Seile. Je<br />
nach Bewegungsrichtung wird ein Seil mehr<br />
auf Zug beansprucht als das andere. Als Material<br />
für Steuerseile kommen grundsätzlich<br />
Stahllegierungen zum Einsatz, die sowohl<br />
rostfrei als auch nicht rostfrei sein können.<br />
Bauartbezogen gibt es verschiedene Arten<br />
von Steuerseilen. Häufig verwendet werden<br />
die flexiblen mit der Bezeichnung 7x19. Das<br />
bedeutet 19 Drähte sind zusammen verdrillt<br />
in einer Kardeele. Davon wiederum sind sieben<br />
in gleicher Art zum Seil zusammengefasst.<br />
Ein weit verbreiteter Durchmesser ist 3,2<br />
Millimeter bzw. 1/8 Zoll.<br />
Die Übertragung von Zugkräften überstehen<br />
die Seile normalerweise ohne nennenswerten<br />
Verschleiß. Die Bruchfestigkeit der 3,2-mm-<br />
Seile liegt bei 1000 Kilopond. Man kann sich<br />
vorstellen, wie weit die Belastung durch das<br />
Steuern von der Bruchgrenze des Materials<br />
entfernt ist. Der Weg vom Bedienelement zum<br />
Ruder kann aber relativ lang sein und mehrmals<br />
um die Ecke führen. Um die Steuerbewegungen<br />
entsprechend zu führen, kommen<br />
Umlenkrollen und Ablaufsicherungen zum<br />
Einsatz. Und genau hier findet der größte<br />
Querschnitt durch ein Steuerseil mit dem<br />
Aufbau 7x19. 19 Drähte ergeben eine Kardeele,<br />
sieben Kardeelen das ganze Seil.<br />
03<br />
Torsten Matz<br />
Auf den ersten beiden Bildern sind typische<br />
Seilführungen in Flugzeugen zu erkennen. Das<br />
untere Bild zeigt den Einsatz eines Tensiometers,<br />
mit dem die Spannung von Steuerseilen<br />
geprüft werden kann.<br />
Verschleiß statt. So kann es zu Scheuerstellen<br />
an den Überlaufsicherungen und in den Vertiefungen<br />
der Rollen kommen. Diese Stellen<br />
können zum Bruch einzelner Drähte führen.<br />
Dann ist das betroffene Seil auszutauschen.<br />
Der Vorgang findet natürlich nicht abrupt statt,<br />
sondern schleichend über Jahre. Bei vernünftiger<br />
Wartung gemäß Herstelleranweisungen<br />
sollte solch ein Zustand rechtzeitig festgestellt<br />
und behoben werden können. Eine weitere<br />
Art der Alterung ist die Korrosion. Diese ist<br />
besonders schwer sichtbar, wenn sie innerhalb<br />
des Seils stattfindet. Korrosion zu erkennen,<br />
erfordert ein gutes Auge. Zum Glück sind nur<br />
die nicht rostfreien Steuerseile betroffen, die<br />
in neuerer Zeit aber selten verwendet werden.<br />
Um eine möglichst lange Lebensdauer zu<br />
gewährleisten, sind die Einstellung und die<br />
richtige Funktion des Systems wichtig. Dazu<br />
zählen die Seilspannung, die Ausrichtung der<br />
Seilrollen und Ablaufsicherungen zum Seil<br />
sowie die leichte Beweglichkeit der Rollen<br />
und Mechaniken.<br />
Etwas Verschleiß ist erlaubt<br />
Den Zustand der Seile kann man bei den meisten<br />
gängigen Flugzeugen der Allgemeinen<br />
Luftfahrt während der vom Hersteller vorgeschriebenen<br />
Wartungsarbeiten weitestgehend<br />
feststellen. In den Maintenance Manuals sind<br />
normalerweise auch die Verschleißlimits angegeben,<br />
oder es gibt einen Verweis auf Standardwerke<br />
für die Flugzeugwartung. Oftmals<br />
gilt es noch als akzeptabel, wenn ein Draht<br />
bis zur Hälfte seines Querschnitts weggeschliffen<br />
ist. Gebrochene Drähte sind meistens<br />
nicht zulässig.<br />
Es kann aber auch passieren, dass der Mechaniker<br />
das Ausmaß der Beschädigung des<br />
Steuerseils nicht sicher feststellen kann. Dann<br />
helfen nur der Ausbau und eine Prüfung im<br />
gebogenen Zustand. In diesem Fall ist es oft<br />
sinnvoll, schon im Vorfeld ein neues Seil zu<br />
besorgen und gleich einbauen zu lassen.<br />
Für Flugzeuge, an denen eine optische Überwachung<br />
des Zustandes der Steuerseile nicht<br />
möglich ist, werden in der Regel maximale<br />
Betriebszeiten (TCI – Time Change Intervall)<br />
vom Hersteller festgelegt. Diamond Aircraft<br />
geht beispielsweise so vor.<br />
Auch Piloten und Halter von Luftfahrzeugen<br />
können mit ein bisschen Pflege einiges für<br />
die Lebensdauer der Steuerseile ihres Flugzeugs<br />
tun. Zunächst ist – wie so oft – die<br />
Unterbringung des Flugzeugs in einem trockenen<br />
Hangar eine gute Methode, um Korrosion<br />
an Seilen, Rollen und der Mechanik der<br />
Steuerung zu minimieren. Und natürlich ist<br />
eine gewissenhafte Wartung mit Durchführung<br />
der geforderten Abschmierarbeiten an den<br />
beweglichen Teilen nötig.<br />
[ Autor Torsten Matz<br />
... ist Technischer Leiter<br />
beim Porta Air Service<br />
in Porta Westfalica.<br />
Er hat jahrelange Erfahrung<br />
in der Wartung<br />
von Flugzeugen der<br />
Allgemeinen Luftfahrt<br />
und ist lizenziert von<br />
der EASA (B1) und der amerikanischen Luftfahrtbehörde<br />
FAA als A&P.<br />
Fotos: Torsten Matz, Porta Air Service<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 43
[ PRAXIS April <strong>2016</strong> ]<br />
Druckverlustmessung<br />
Ist der noch ganz dicht?<br />
Der Brennraum ist das Herz eines jeden Benzin- oder Dieselmotors. Deshalb wird in regelmäßigen<br />
Abständen überprüft, ob er – im wahrsten Sinne des Wortes – noch ganz dicht ist. In der Luftfahrt<br />
wird hierzu die sogenannte Druckverlustmessung angewendet.<br />
Bei diesem Gerät zur Druckverlustmessung ist eine Master Orifice integriert. So kann die Kalibrierung für die<br />
Prüfung für Continental-Motoren sehr einfach durchgeführt werden.<br />
Der Zustand des Antriebes eines motorgetriebenen<br />
Luftfahrzeuges ist für<br />
die Flugsicherheit von größtem Interesse.<br />
Allerdings sind einige Bereiche des<br />
Verbrennungsmotors nur schwer zugänglich,<br />
und es ist sehr schwierig, sie einer Sichtprüfung<br />
zu unterziehen.<br />
Zu diesen neuralgischen Punkten zählen unter<br />
anderem die Brennräume des Motors –<br />
schließlich ist der einzige Zugang zum Brennraum<br />
die Bohrung für die Zündkerze im Zylinderkopf.<br />
Durch die Kerzenbohrung kann<br />
der Brennraum visuell begutachtet werden.<br />
Mit einem Endoskop lassen sich der Kolbenboden,<br />
die Laufflächen und Ventile auf Beschädigungen,<br />
Verschleiß oder ungewöhnliche<br />
Verfärbungen untersuchen. Was dem Endoskop<br />
verborgen bleibt, ist zum Beispiel der<br />
Zustand der Kolbenringe. Deswegen kann mit<br />
ihm auch nicht festgestellt werden, ob die<br />
Kolbenringe den Brennraum noch ausreichend<br />
abdichten. Das Gleiche gilt für die Dichtheit<br />
der Ein- und Auslassventile. Daher ist es naheliegend,<br />
die Dichtheit der Brennräume im<br />
Rahmen der periodischen Motorwartungen<br />
einer Prüfung zu unterziehen.<br />
In der Kraftfahrzeugwartung wird hierzu eine<br />
Kompressionsmessung durchgeführt. Anstelle<br />
der Zündkerze wird ein Anschlussadapter<br />
in den Zylinderkopf eingeschraubt, an den<br />
wiederum ein Druckmessgerät angeschlossen<br />
wird. Anschließend wird der Motor mittels<br />
Anlasser durchgedreht und der maximal angezeigte<br />
Druck im Brennraum notiert. Der<br />
Vorteil dieser Methode ist, dass die benötigte<br />
Technik recht einfach und preiswert ist<br />
und dass die Messung sehr schnell durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Bei der Prüfung von Kolbentriebwerken in der<br />
Luftfahrt hat sich jedoch die Druckverlust-<br />
Messmethode durchgesetzt. Ein wesentlicher<br />
Grund dafür dürfte sein, dass es schlichtweg<br />
nicht praktikabel ist, das Triebwerk zur Prüfung<br />
mittels Anlasser durchzudrehen. In der<br />
Wartungshalle eines Luftfahrttechnischen<br />
Betriebes wäre die klassische Kompressionsmessung<br />
nicht sicher durchführbar. Ein weiterer<br />
Nachteil der klassischen Kompressionsmessung<br />
ist die Abhängigkeit der<br />
Messergebnisse von der Drehzahl,<br />
mit der der Anlasser den Motor<br />
durchdreht. Die Druckverlust-<br />
Messmethode liefert dagegen<br />
sehr reproduzierbare Messergebnisse.<br />
Daher verlangt die amerikanische<br />
Luftfahrtbehörde FAA<br />
diese Methode auch explizit für<br />
die periodische Überprüfung von<br />
Kolbentriebwerken. Beschrieben<br />
wird sie im FAA Advisory<br />
Circular 43.13-1, Kapitel 8. Aus<br />
diesem Grund schlagen auch<br />
praktisch alle Flugmotorenhersteller<br />
diese Messmethode für<br />
die Wartung und Überprüfung<br />
ihrer Motoren vor.<br />
So wird gemessen<br />
Das eigentliche Ziel der Druckverlustmessung<br />
ist die Ermittlung<br />
der Luftmenge, welche bei einem<br />
bestimmten Druck aus dem Brennraum<br />
entweicht. Das Messverfahren<br />
beruht auf dem Zusammenhang<br />
von Druckdifferenz und<br />
Volumenstrom durch eine Düse. Druckluft mit<br />
einem vorgegebenen Druck von 80 PSI (80<br />
pounds per square inch) wird durch eine Düse<br />
mit einem Durchmesser von einem Millimeter<br />
(0,<strong>04</strong> Zoll) in den Zylinder geleitet. Der<br />
Druck im Zylinder wird dann durch ein zweites<br />
Druckmessgerät erfasst. Gemessen wird<br />
übrigens am betriebswarmen Motor, wenn<br />
der Kolben am oberen Totpunkt steht und<br />
beide Ventile geschlossen sind. Die FAA und<br />
viele Motorenhersteller erlauben einen Druckverlust<br />
von 20 PSI beziehungsweise eine<br />
Druckanzeige von mindestens 60 PSI auf dem<br />
zylinderseitigen Messgerät. Bei einem Prüfdruck<br />
von 80 PSI entspricht dies einem Verlust<br />
von 32 Litern pro Minute aufgrund von Undichtigkeiten.<br />
In den Wartungsunterlagen<br />
würde dieses Messergebnis als 60 über 80<br />
PSI angegeben oder kurz 60/80 PSI.<br />
Vorsicht ist bei der Wahl der Messgeräte geboten.<br />
Die FAA schreibt einen Düsendurchmesser<br />
von 1,5 Millimeter für Motoren mit<br />
einer Bohrung von mehr als fünf Zoll vor. Bereits<br />
ein O-320-Motor von Lycoming hat eine<br />
44 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Wie funktioniert’s?<br />
Die schematische Darstellung zeigt, wie<br />
die Geräte zur Druckverlustmessung<br />
aufgebaut sind und welcher Wert wo<br />
abgelesen werden kann.<br />
Anzeige<br />
für<br />
Prüfdruck<br />
Druckverlust kann<br />
hier abgelesen<br />
werden<br />
Ventil zum<br />
Zylinder<br />
Der Adapter wird in die<br />
Kerzenbohrung eingeschraubt.<br />
Drucklufteingang<br />
Druckregler<br />
Drosseldüse<br />
Anzeige<br />
für Zylinderdruck<br />
Zündkerzenadapter<br />
Zwei Manometer werden für die Druckverlustmessung<br />
benötigt.<br />
Die Master Orifice dient der<br />
Grenzwertermittlung für<br />
Continental-Motoren.<br />
Kolben<br />
Fotos: Mark Juhrig, Torsten Matz<br />
Bohrung von 5,1 Zoll und würde daher eine<br />
Messung mit einer 1,5-Millimeter-Düse verlangen.<br />
Mit dieser größeren Düse würde jedoch<br />
der gleiche Volumenverlust von 32 Litern pro<br />
Minute ein Messergebnis von stolzen 77 über<br />
80 PSI ergeben. In einem älteren Advisory<br />
Circular der FAA wurde nicht nach Bohrung,<br />
sondern nach Hubraum unterschieden, wonach<br />
die größere Düse bei den üblichen Motoren<br />
in der Allgemeinen Luftfahrt nicht zum Einsatz<br />
kam. Diese Änderung durch die FAA hat seinerzeit<br />
leider für viel Verwirrung gesorgt, bis<br />
die Motorenhersteller schließlich die zu verwendende<br />
Düsengröße über Service-Bulletins<br />
vorgegeben haben.<br />
Heute schreiben alle Motorenhersteller die<br />
Verwendung von Druckverlust-Messgeräten<br />
mit einer Düsengröße von einem Millimeter<br />
vor. Sowohl Lycoming als auch Rotax erlauben<br />
einen minimalen Messwert von 60 über 80<br />
PSI. Continental gibt dagegen keinen minimalen<br />
Druckwert an, sondern hat eine weitere<br />
Düse definiert, mittels derer der minimal<br />
Verschlissene Kolbenringe sind eine mögliche<br />
Ursache für zu hohen Druckverlust.<br />
zulässige Messwert ermittelt wird.<br />
Diese Düse, die sogenannte Master<br />
Orifice, wird anstelle des Zylinders an das<br />
Messgerät angeschlossen. Nun wird der Messdruck<br />
auf 80 PSI eingestellt und der Druckwert<br />
am zylinderseitigen Messgerät abgelesen. Der<br />
abgelesene Druck ist nun der untere zulässige<br />
Messwert bei der Druckverlustmessung.<br />
Bei einem Messgerät mit einer Düsengröße<br />
von einem Millimeter ergibt sich bei dieser<br />
Kalibriermessung ein unterer Druckgrenzwert<br />
von zirka 40 PSI.<br />
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als seien<br />
bei einem Continental-Motor deutlich größere<br />
Undichtigkeiten des Brennraums erlaubt.<br />
Berechnet man jedoch den Volumenverlust<br />
eines Zylinders mit einem Messergebnis von<br />
40 über 80 PSI, dann wird man feststellen,<br />
dass dieser lediglich um 8 Liter pro Minute<br />
höher liegt als die 32 Liter pro Minute des<br />
PSI-Grenzwertes 60 über 80. Inzwischen bieten<br />
einige Hersteller Messgeräte mit eingebautem<br />
Continental Master Orifice an, sodass<br />
die erforderliche Kalibriermessung sehr schnell<br />
durchführbar ist.<br />
Vorsicht bei der Messung<br />
Auch wenn der Motor nicht wie bei der klassischen<br />
Kompressionsmessung per Anlasser<br />
gedreht wird, geht vom Propeller eine Gefahr<br />
bei der Messung aus. Schließlich wird der<br />
Brennraum mit 80 PSI – das entsprich 5,5 bar<br />
– beaufschlagt. Dieser Druck kann den Kolben<br />
und somit die Kurbelwelle mit hoher Kraft<br />
antreiben, sobald der obere Totpunkt überwunden<br />
wird. Daher sollte man die Messung<br />
immer mit zwei Personen durchführen. Eine<br />
Person hält und sichert den Propeller, während<br />
die zweite Person das Messgerät und den<br />
Druckregler beziehungsweise die Druckventile<br />
bedient. Klare Absprachen sind hier unerlässlich,<br />
damit es nicht zu Verletzungen<br />
kommt.<br />
Ein weiterer für die Messung wichtiger Punkt<br />
ist, dass die Kurbelwelle keinesfalls rückwärts<br />
gedreht werden darf, um den Kolben auf den<br />
oberen Totpunkt zu positionieren. Dies sollte<br />
immer in der normalen Drehrichtung des Motors<br />
erfolgen, damit die Kolbenringe korrekt<br />
anliegen, wenn die Messung erfolgt.<br />
Früher wurde ein Zylinder mit einem Messwert<br />
von weniger als 60 über 80 PSI meist sofort<br />
„gezogen“ und ersetzt. Inzwischen raten die<br />
Hersteller dazu, erst eine nochmalige und sehr<br />
gründliche endoskopische Untersuchung des<br />
betroffenen Zylinders durchzuführen und den<br />
Motor dann für einige Stunden zu betreiben<br />
und die Druckverlustmessung zu wiederholen.<br />
Erst nach diesen zusätzlichen Schritten wird<br />
entschieden, ob der Zylinder ersetzt werden<br />
muss.<br />
[ Autor Mark Juhrig<br />
... fand mit dem Modellflug<br />
den Einstieg in die<br />
Fliegerei. Heute ist er in<br />
Cockpits von Motorflugzeugen<br />
ebenso zuhause<br />
wie in denen<br />
von Motorseglern und<br />
ULs. Das Interesse<br />
des Elektroingenieurs gilt insbesondere der<br />
Technik.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 45
[ PRAXIS April <strong>2016</strong> ]<br />
Nach Ostern<br />
Absturz des Koffeinspiegels<br />
und Anstieg des CO-Wertes<br />
sind nur zwei der Probleme,<br />
für deren Lösung es neue<br />
Produkte gibt. Der <strong>aerokurier</strong><br />
hat sich umgeschaut, für<br />
welche Gimmicks Piloten ihre<br />
Gutscheine der Luftfahrtshops,<br />
die der Osterhase brachte,<br />
eintauschen können.<br />
1 Coffee Tower<br />
Wenn der Koffeinspiegel in den Sinkflug geht,<br />
dann ist die Kontaktaufnahme mit dem Coffee<br />
Tower möglicherweise die letzte Rettung. Bevor<br />
die Laune an einem langen Bürotag ganz abschmiert,<br />
einfach eine Kaffeekapsel aus dem<br />
Spender ziehen und in die Maschine werfen.<br />
Das stylische Accessoire, das maximal 60<br />
Kapseln fasst, macht in der Bürogalley eine<br />
ebenso gute Figur wie in der Wohnung von<br />
Flugenthusiasten. Redaktionstipp: Einen<br />
Espresso in einer größeren Tasse aufbrühen<br />
und mit einem Teelöffel Nutella verfeinern.<br />
Sorgt nicht nur für einen Koffein-, sondern<br />
auch für einen Zuckerschock. Eine Mischung,<br />
die einfach glücklich macht. Preis: 79 Euro<br />
www.skyfox.de<br />
2 Die MiG im Wohnzimmer<br />
Die MiG-21 ist eine Legende unter den<br />
Jagdflugzeugen. Mit dem eleganten<br />
Beistelltisch „Mikojan“ kann man sich ein<br />
Stück Militärluftfahrtgeschichte ins Wohnzimmer<br />
holen. Unter der Glasplatte haben die<br />
Designer von Flugzeugmoebel.de das Rad<br />
der ersten Verdichterstufe des Tumanski-<br />
Turbojet-Triebwerks drapiert, das den Jäger<br />
einst auf bis zu 2200 Stundenkilometer beschleunigte.<br />
Dieser Einrichtungs-Hingucker hat<br />
aber nicht nur seinen Preis (1599 Euro), sondern<br />
auch sein Gewicht: Rund 50 Kilogramm<br />
sind zu bewegen, wenn er fürs Putzen mal<br />
beiseite geräumt werden muss.<br />
www.flugzeugmoebel.de<br />
2<br />
1<br />
5<br />
4<br />
3<br />
3 Gasalarm im Taschenformat<br />
Kohlenmonoxidvergiftungen aufgrund undichter<br />
Auspuffanlagen haben in der Luftfahrt schon<br />
zu einigen Unfällen geführt. Motorflieger sind<br />
deshalb gut beraten, sich mit einem Gassensor<br />
abzusichern. Der ToxiRAE3 ist ein leistungsfähiger<br />
und zuverlässiger CO-Melder. Er soll<br />
den branchenweit schnellsten Gassensor<br />
haben und ist für einen Messbereich von 0<br />
bis 500 ppm Kohlenmonoxid ausgelegt. Eine<br />
LCD-Anzeige visualisiert den aktuellen CO-<br />
Wert. Ist der zu hoch, warnen ein Alarmton mit<br />
95 dB, Vibrationsalarm und blinkende LEDs.<br />
Das robuste Gehäuse ist staub- und wassergeschützt,<br />
der Betrieb erfolgt mittels einer leicht<br />
zu wechselnden Lithiumbatterie. Bei nur 86 x<br />
55 x 20 Millimeter Größe wiegt das Gerät<br />
nur 99 Gramm. Kostenpunkt: 219 Euro<br />
www.siebert.aero<br />
4 Kabellose Kommunikation<br />
„Pilot beim Einsteigen von Headsetkabel<br />
stranguliert“ – solch (zugegebenermaßen<br />
fiktive) Boulevardschlagzeile gehört mit dem<br />
Lightspeed Tango Wireless Headset der Vergangenheit<br />
an. Das erste kabellose Gerät<br />
seiner Art soll in Bezug auf Komfort, Klangqualität<br />
und Geräuschunterdrückung den<br />
Light- speeds mit „Strippe“ in nichts nachstehen<br />
und die verbaute Funktechnik den<br />
Betrieb von bis zu sechs Headsets in einem<br />
Flugzeug ermöglichen. Das Gewicht des<br />
Tango Wireless liegt bei 500 Gramm, der<br />
Preis mit 948 Euro im Bereich der Premiumklasse.<br />
Umfangreiches Zubehör und allerlei<br />
technische Gimmicks wie Bluetooth-<br />
Schnittstelle sind inklusive.<br />
www.friebe.aero<br />
5 Erinnerung an „Landshut“<br />
Für Jürgen Vietor dürften die Tage<br />
vom 13. bis zum 18. Oktober 1977 die<br />
einschneidendsten seiner Pilotenkarriere<br />
gewesen sein. Als Copilot der entführten<br />
Lufthansa-Maschine „Landshut“ musste er<br />
nach der Ermordung von Flugkapitän Jürgen<br />
Schumann durch palästinensische Terroristen<br />
die Verantwortung für Flugzeug und Passagiere<br />
übernehmen. Die Geschichte der Entführung<br />
im Zusammenhang mit dem Deutschen<br />
Herbst arbeitet das Buch „Operation Mogadischu“<br />
auf, das jüngst bei Maven Press erschien.<br />
Erstmals kommt dabei auch Co Vietor<br />
zu Wort. Das Buch kostet 19,90 Euro.<br />
www.maven-press.de<br />
46 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
Fotos: design4pilots, Flugzeugmoebel.de, Friebe, Gronau, Siebert
AERO <strong>2016</strong><br />
Neuheiten<br />
Was Hersteller auf<br />
der Messe zeigen<br />
Interview<br />
AERO-Chef Bosch<br />
über die Zukunft<br />
SPECIAL<br />
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Schutzgebühr € 2,60<br />
Profis im Verkauf<br />
Flugzeugmakler –<br />
ein Traumberuf?<br />
GAMA-Report<br />
Rückblick auf ein<br />
schwieriges Jahr<br />
Be a Pilot<br />
Werbung um den<br />
Nachwuchs<br />
MESSE-GUIDE: Alle Aussteller auf einen Blick!
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Ein Jahr <strong>aerokurier</strong><br />
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zur Wahl<br />
2. US Air Force Pilotentasche<br />
Pilotentasche im US Airforce Retrolook der 50er-Jahre.<br />
Hauptfach und Innentasche mit Reißverschluss,<br />
2 Einschubfächer, Deckel mit Karabiner und<br />
Klettverschluss, Lieferung mit Trageriemen.<br />
Maße: ca. 35 x 27 x 14 cm.<br />
1. US Air Force Pilotenrucksack<br />
Praktischer Rucksack im US-Airforce-Retrolook der<br />
50er Jahre. Das geräumige Reißverschlusshauptfach,<br />
2 zusätzliche Reißverschlussfächer innen und außen,<br />
ein Fach mit Metall-Schnellverschluss sowie eine kleine<br />
Seitentasche außen bieten ausreichend Platz und<br />
Übersicht. Made in USA. Material: 100% Nylon,<br />
Farbe: Schwarz, Größe: ca. 43 x 25 x 30 cm.<br />
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Die formschöne und universell einsetzbare Tasche ist<br />
aus strapazierfähigem 1680 Nylon, gut gepolstert und<br />
mit einem stabilen Schutzrahmen ausgestattet. Mit<br />
vielen praktischen Fächern und Taschen für Tablet-<br />
Computer, Headset, Kniebrett, Karten, Stiften etc.<br />
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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart.<br />
Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer:<br />
Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />
Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />
Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstr. 1, 20355 Hamburg,<br />
als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
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sind vorbehalten. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann ich jederzeit kündigen,<br />
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mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />
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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3,<br />
20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen<br />
von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die<br />
von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen,<br />
beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten<br />
dabei die mit meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen. Ich bezahle per Rechnung.<br />
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Als Extra wähle ich: (bitte nur ein Kreuz machen)<br />
1. US Air Force Pilotenrucksack 3. eFlightbag „PILOT EFB“<br />
2. US Air Force Pilotentasche<br />
Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen.<br />
Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor<br />
Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />
Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />
die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />
EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: FLUG REVUE Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />
Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
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PLZ<br />
Wohnort
Foto: mps-Fotostudio<br />
KEINE KLEINE AERO<br />
Die Prognosen, beim jährlichen Rhythmus<br />
werde es eine große und eine kleine<br />
AERO geben, bewahrheiteten sich nicht.<br />
Mehr als 450 Aussteller sind <strong>2016</strong> dabei.<br />
Business Jets, klassische Kolbenein- und Mehrmots,<br />
Ultraleichtflugzeuge, Gyrokopter: Das Display der<br />
diesjährigen AERO in Friedrichshafen ist gut aufgestellt.<br />
Business as usual, könnte man meinen. Allerdings<br />
stimmt das nur bedingt, denn es war seinerzeit<br />
Lars Reinhold<br />
Redaktionsleiter <strong>aerokurier</strong><br />
nicht klar, ob der Wechsel in den jährlichen Rhythmus der Messe guttun oder sich<br />
die AERO im Wechsel groß und klein präsentieren würde. Im Interview ab Seite 26<br />
dieses Specials betont Messechef Roland Bosch, dass viele Aussteller die jährliche<br />
Schau präferieren. Eine weitere Stärke der<br />
AERO <strong>2016</strong><br />
auf einen Blick<br />
Die AERO findet statt vom<br />
20. bis 23. April <strong>2016</strong>.<br />
Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Freitag 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag<br />
9 bis 17 Uhr<br />
Preise<br />
Tageskarte € 18<br />
Zweitageskarte € 33<br />
Schüler und Studenten € 10<br />
ermäßigte Karte* € 15<br />
AERO-Katalog € 9<br />
* Rentner, Behinderte, Gruppen ab 20 Personen<br />
Für Kinder und Jugendliche<br />
bis 16 Jahre ist der Eintritt frei.<br />
Online-Tickets sind vorab<br />
buchbar (www.aero-expo.com)<br />
und auszudrucken. Preisnachlass:<br />
3 € pro Standardbuchung<br />
Messe dürfte die Offenheit für neue Technologien<br />
sein. So ist mit der e-flight-expo auch<br />
in diesem Jahr wieder die „grüne“ Fliegerei<br />
vertreten, und die AERODrones RPAS EXPO<br />
setzt sich konsequent mit unbemannten<br />
Flugobjekten auseinander – ein Thema,<br />
das in den nächsten Jahren noch für viel<br />
Gesprächsstoff sorgen dürfte, auch und<br />
gerade unter den Piloten manntragender<br />
Fluggeräte.<br />
Apropos Gesprächsstoff: Messen sind vor<br />
allem eine Kommunikationsplattform. Aus<br />
diesem Grund laden wir Sie, liebe Leser,<br />
herzlich ein, den Stand des <strong>aerokurier</strong>s<br />
(Halle A3 auf Platz 101) zu besuchen und<br />
mit uns ins Gespräch zu kommen. Anregungen,<br />
Themenvorschläge und Kritik nehmen<br />
die Kollegen hier gerne entgegen, um das<br />
Magazin stetig besser zu machen.<br />
Inhalt<br />
6 Neuheiten Motorflug<br />
Vom HondaJet über Citation und<br />
King Air bis hin zu klassischen<br />
Einmots und Antrieben: Der <strong>aerokurier</strong><br />
zeigt, was es Neues gibt<br />
16 Neuheiten UL/LSA<br />
Ob Flächenflugzeug oder Gyrokopter:<br />
Hier wird die AERO zur<br />
Überraschungsmesse<br />
22 GAMA-Report<br />
Wie sich die GA 2015 entwickelt hat<br />
23 Be a pilot<br />
Flugschulen zeigen Wege<br />
ins Cockpit<br />
24 Avionik Avenue<br />
Trends in der Cockpitaustattung<br />
25 Diskussionen und Vorträge<br />
Mehr als 80 Veranstaltungen zu<br />
Luftfahrtthemen<br />
26 Interview<br />
AERO-Chef Roland Bosch<br />
spricht über „seine“ Messe<br />
28 Anfliegen<br />
Informationen für Gäste, die mit<br />
eigenem Flugzeug anreisen<br />
29 <strong>aerokurier</strong> auf der Messe<br />
Was die Besucher an unserem<br />
Stand erwartet<br />
30 Flugzeugmakler im Porträt<br />
Einblicke in ein spannendes und<br />
abwechslungsreiches Berufsfeld<br />
32 Messe-Guide<br />
Wer, was, wann, wo?<br />
Aussteller verzeichnis und Hallenplan<br />
sorgen für Orientierung<br />
Titelfoto: Messe Friedrichshafen<br />
[ AERO SPECIAL ]
[ AERO SPECIAL ]<br />
Neuheiten Motorflug<br />
Reichlich Kosme<br />
Mit dem HondaJet landet zumindest eine<br />
echte Neuheit in Friedrichshafen. Ansonsten<br />
zeigen viele Hersteller Detailverbesserungen<br />
an bewährten Mustern. Vor allem<br />
in den Cockpits wird es immer moderner.<br />
Obwohl der erste HondaJet<br />
bereits kurz vor Weihnachten<br />
2015 ausgeliefert wurde,<br />
ist es in Friedrichshafen doch<br />
eine Premiere: Erstmals wird der<br />
schnittige Vogel in Deutschland<br />
zu sehen sein. Es ist die erste Entwicklung<br />
der in Greensboro im<br />
US-Bundesstaat North Carolina<br />
beheimateten Honda Aircraft Company.<br />
Nachdem der Prototyp schon<br />
2003 seinen Erstflug hatte, bekam<br />
Honda vergangenen Dezember die<br />
Musterzulassung der FAA für den<br />
Jet. Der HondaJet kann auch von<br />
nur einem Piloten geflogen werden.<br />
Das Cockpit ist mit modernster<br />
Avionik in Form des Garmin G3000<br />
ausgestattet. Markantestes Merkmal<br />
des Leichtjets sind jedoch die<br />
auf der Tragflächenoberseite montierten<br />
Triebwerke vom Typ GE<br />
Honda HF120. Diese entstanden<br />
aus einer Kooperation mit General<br />
Electric und leisten jeweils 9,12<br />
Kilonewton Startschub. Von der<br />
Anordnung erwartet Honda eine<br />
bessere Geräuschabschottung zur<br />
Kabine sowie eine bessere Aerodynamik.<br />
So spricht der Hersteller<br />
vom schnellsten Leichtjet auf dem<br />
Markt. Die etwa zwölf Meter lange<br />
Kabine bietet Platz für bis zu<br />
sechs Passagiere und ist aus Verbundwerkstoffen<br />
gefertigt.<br />
Der HondaJet hat eine Spannweite<br />
von 12,12 Metern, ist 4,54<br />
Meter hoch, und seine maximale<br />
Embraer Legacy 450<br />
Die Fly-by-Wire-Steuerung ist in dieser Flugzeugklasse einmalig.<br />
Auch alles andere am neuesten Embraer-Jet ist State of the Art:<br />
Glascockpit, Head-up-Displays und moderne Triebwerke.<br />
6 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
HondaJet<br />
Bereits vor mehr als zehn Jahren absolvierte der HondaJet seinen<br />
Erstflug, im vergangenen Dezember wurde das erste Exemplar<br />
ausgeliefert. Auf der AERO feiert er seine deutsche Messepremiere.<br />
Startmasse beträgt 4173 Kilogramm.<br />
Auf der AERO wird er am Stand<br />
von Rheinland Air Service zu sehen<br />
sein. Die Firma aus Mönchengladbach<br />
ist für den Vertrieb des<br />
Flugzeuges in Zentraleuropa zuständig.<br />
Für Interessenten sollen<br />
während der Messe auch Demoflüge<br />
möglich sein.<br />
Besuchen Sie uns auf der AERO !<br />
Static Display 12<br />
Embraer bringt vier<br />
Business Jets<br />
tik<br />
Fotos: Embraer, Rheinland Air Service<br />
Eyecatcher am Stand von Embraer<br />
wird die Legacy 450 sein.<br />
Sie ist der jüngste Spross der<br />
Business-Jet-Familie des brasilianischen<br />
Herstellers. Die im Bereich<br />
der Midsize Jets angesiedelte 450<br />
wurde erst im vergangenen Herbst<br />
zugelassen. Vier Passagiere finden<br />
typischerweise in ihr Platz. Die<br />
Legacy ist der einzige Leichtjet,<br />
der über eine Fly-by-Wire-Flugsteuerung<br />
verfügt. Angetrieben<br />
wird sie, wie ihre große Schwester<br />
Legacy 500, von zwei Honeywell-<br />
HTF7500E-Triebwerken. Die Reichweite<br />
mit vier Passagieren an Bord<br />
beträgt gut 4600 Kilometer.<br />
Im Cockpit finden die Piloten<br />
das neue Pro Line Fusion System<br />
von Rockwell Collins. Den Piloten<br />
stehen vier 15-Zoll-Bildschirme in<br />
T-Anordnung zur Verfügung, dazu<br />
allerlei Avionik-Leckerlis wie Synthetic<br />
Vision, Head-up Guidance<br />
und Enhanced Vision System. Auf<br />
der Höhe der Zeit ist das Kabinenmanagementsystem,<br />
es ist Honeywells<br />
Ovation Select.<br />
Das über der 450 angesiedelte<br />
Topmodell Legacy 650 bringt Embraer<br />
ebenfalls mit nach Friedrichshafen.<br />
Der Large Jet mit seinen<br />
mehr als 26 Metern Länge kann<br />
14 Passagiere bis zu 7200 Kilometer<br />
weit transportieren.<br />
Auch das Einstiegsmodell Phenom<br />
100E mit sieben Sitzplätzen<br />
sowie der etwas größere Bestseller<br />
Phenom 300 sind in Friedrichshafen<br />
zu sehen. Die 300 war in den<br />
letzten drei Jahren der meistverkaufte<br />
Business Jet der Welt.<br />
Bombardier verzichtet in diesem<br />
Jahr auf die Teilnahme an der<br />
Ihr Spezialist für<br />
Maintenance & Repair<br />
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The Hawker Beechcraft Organisation in Central Europe <br />
Ein Unternehmen der Atlas Air Service AG
[ AERO SPECIAL ]<br />
AERO – 2014 waren die Kanadier<br />
noch mit einem Learjet 85 vor Ort.<br />
Dieses Jahr konzentriere man sich<br />
ganz auf die EBACE in Genf, wo<br />
sich alles um Business Jets dreht.<br />
Cessna hingegen ist mit sechs<br />
Flugzeugen auf der Messe vertreten,<br />
allein zwei Modelle gehören<br />
zur Citation-Reihe: die CJ3+, eine<br />
überarbeitete Version der beliebten<br />
CJ3, sowie die etwas kleinere<br />
M2, praktisch die Neuauflage der<br />
CJ1. Beiden gemein ist die Avionik<br />
der neuesten Generation – sie sind<br />
mit dem Garmin G3000 ausgestattet.<br />
Das Glascockpit mit drei großen<br />
Monitoren bietet den Piloten eine<br />
hervorragende Übersicht über alle<br />
Flugparameter. Gesteuert wird<br />
es über zwei Touchscreens, die die<br />
herkömmlichen Eingabefelder ersetzen.<br />
Eine weitere Gemeinsam-<br />
Cessna Citation CJ3+<br />
Auf Basis der bewährten Citation CJ3, die Platz für<br />
bis zu neun Passagiere hat, bietet die Version Plus<br />
mit einem Garmin G3000 modernere Avionik.<br />
Überarbeitet wurden auch das Druckluftsystem<br />
und die Kabineneinrichtung.<br />
Fotos: Textron, Cessna<br />
Cessna TTx<br />
Die TTx toppt die Single-<br />
Engine-Piston-Familie von<br />
Cessna. Ursprünglich aus der<br />
Columbia-Übernahme geerbt,<br />
ist die TTx nach gründlicher<br />
Überarbeitung inzwischen<br />
eine echte Cessna.<br />
keit der Neuen ist, dass sie beide<br />
im Single-Pilot-Betrieb geflogen<br />
werden können. Die Cessna CJ3+<br />
hat ihre Zulassung schon im vergangenen<br />
Jahr erhalten. Sie fliegt<br />
ihre neun Passagiere bis zu 3800<br />
Kilometer weit und wird von zwei<br />
Williams-FJ44-3A-Turbofans angetrieben.<br />
Die M2 ist mit knapp<br />
13 Metern Länge gut zwei Meter<br />
kürzer als die MCJ3+, bietet sieben<br />
Fluggästen Platz und kann<br />
diese über eine Distanz von gut<br />
2800 Kilometern fliegen. Seit knapp<br />
zwei Jahren wird die M2 ausgeliefert,<br />
Ende vergangenen Jahres<br />
konnte Cessna die Übergabe des<br />
100. Jets feiern.<br />
In puncto Cockpitausstattung<br />
geht die viersitzige TTx glatt als<br />
kleine Schwester der Citation-<br />
Familie durch. Cessnas Spitzenmodell<br />
unter den Singles wird von<br />
einem Sechszylinder mit Biturbo-<br />
Aufladung angetrieben. Der Motor<br />
leistet 310 PS und soll den CFK-<br />
Flieger auf bis zu 435 Stundenkilometer<br />
beschleunuigen.<br />
Cessna Caravan mit<br />
deutlich mehr Power<br />
Ebenfalls in der Single-Klasse<br />
fliegt die Cessna Caravan, im Vergleich<br />
zur TTx wird sie jedoch von<br />
einer Turbine angetrieben. Mehr<br />
als 2500 davon hat Cessna bis<br />
heute gebaut. 2012 kam die verbesserte<br />
Version auf den Markt:<br />
die Grand Caravan EX. Sie hat mit<br />
867 PS 28 Prozent mehr Leistung<br />
und ist genau so vielseitig wie die<br />
8 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
Cessna Grand Caravan<br />
Satte 867 PS liefert das Triebwerk Pratt & Whitney<br />
PT6A-140 in der Grand Caravan EX. Dadurch soll die<br />
Steigleistung um knapp 40 Prozent besser sein.<br />
Cessna Skylane<br />
Vier Passagiere fliegen mit der 230 PS<br />
starken Skylane 1700 Kilometer weit,<br />
und das mit einer Geschwindigkeit<br />
von knapp 270 km/h.<br />
Cessna Skyhawk<br />
Der viersitzige Klassiker fliegt mit 180 PS<br />
und einer Geschwindigkeit von 230 km/h<br />
bis zu 1100 Kilometer weit.<br />
seit 1984 gefertigte Ur-Caravan.<br />
Typischerweise bietet sie Platz für<br />
zehn Passagiere und ist auch in<br />
einer noblen Business-Ausführung<br />
erhältlich. Weiterhin wird sie für<br />
Krankentransporte oder zum Absetzen<br />
von Fallschirmspringern<br />
genutzt. Die Turboprop fliegt bis<br />
zu 25 000 Fuß (7620 Meter) hoch.<br />
Viersitzige Arbeitstiere<br />
als Dauerbrenner<br />
Zwei echte Dauerbrenner im<br />
Cessna-Programm sind die Viersitzer<br />
182 Skylane und 172 Skyhawk.<br />
Beide Konstruktionen reichen in<br />
die 1950er Jahre zurück und haben<br />
sich seitdem zusammen mehr als<br />
60 000-mal verkauft. Zwischenzeitlich<br />
wurden beide Modelle auch<br />
von Reims Aviation in Frankreich<br />
in Lizenz gebaut.<br />
Nachdem die Produktion der<br />
beiden Typen, die als robuste und<br />
zuverlässige Arbeitstiere gelten,<br />
in den 1980er Jahren bereits eingestellt<br />
war, werden sie seit 1996<br />
wieder in Serie gefertigt. Auch in<br />
jüngster Vergangenheit wurden<br />
sie fitgehalten: So ist für beide seit<br />
Jahren ein Garmin-G1000-Glascockpit<br />
sowie Flight Director,<br />
Autopilot und Wetterradar erhältlich.<br />
Nach wie vor sind die Maschinen<br />
bei Privatbesitzern ebenso<br />
beliebt wie bei Flugschulen rund<br />
um den Globus.<br />
Beechcraft ist mit seiner legendären<br />
King Air am Start. Die 250<br />
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Cirrus SF50<br />
Der Very Light Jet aus CFK wird von<br />
einem im Heck montierten Turbofan<br />
angetrieben. Auf der AERO ist aber<br />
nur ein Mockup zu sehen.<br />
mit aerodynamischen Verbesserungen<br />
insbesondere an heißen<br />
Tagen und hoch gelegenen Flughäfen<br />
besser Leistungen. Die neue<br />
Avionik Rockwell Collins Pro Line<br />
Fusion mit Touchscreens macht<br />
die seit 1964 gebaute King Air fit<br />
für die Zukunft.<br />
Cirrus bringt ein Mockup seiner<br />
Vision SF50 an den Bodensee, das<br />
mit einer vollwertigen Kabine ausgestattet<br />
sein soll. Daneben sind<br />
zwei SR22 der aktuellen Ausführung<br />
zu sehen.<br />
Daher hat seine TBM900 aktuell<br />
technisch auf den neuesten<br />
Stand gebracht – und fliegt zwei<br />
davon nach Friedrichshafen. Dabei<br />
dreht sich alles um den „e-Copilot“:<br />
So hat das Garmin G1000 ein Update<br />
bekommen und kann Flugpläne<br />
und Wetterinformationen<br />
Daher TBM900<br />
Der inzwischen mehr als 760-mal gebaute<br />
Turboprop fliegt bis zu 31 000 Fuß (9449 Meter)<br />
hoch und ist 330 Knoten schnell.<br />
Fotos: Cirrus, Textron, RAS<br />
10 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
künftig mittels Bluetooth-Schnittstelle<br />
empfangen. Ein Angle-of-<br />
Attack-Sensor ist ebenfalls neu an<br />
Bord sowie ein Autopilot, der das<br />
Flugzeug in eine stabile und sichere<br />
Fluglage zurückführen kann.<br />
Die Quest Kodiak:<br />
Fürs Grobe gemacht<br />
Quest Kodiak<br />
Die Kodiak ist fürs Grobe gemacht:<br />
Dank 750 PS Startleistung schafft sie es<br />
auch mit hohem Gewicht von kurzen und<br />
unbefestigten Pisten aus in die Luft.<br />
Quest aus Idaho in den USA<br />
stellt eine Kodiak mit der vornehmen<br />
Business-Ausstattung auf der<br />
AERO aus. Sie ist nur eine von<br />
vielen Versionen der starken Turboprop.<br />
Die Kodiak gibt es außerdem<br />
optimiert für Fallschirmspringer<br />
und in einer robusten Tundra-<br />
Ausführung für Buschflieger. Allen<br />
gemein ist die Power des 750 PS<br />
starken Triebwerks: So reichen der<br />
Kodiak bei maximalem Startgewicht<br />
gerade einmal 300 Meter zum Abheben,<br />
und danach geht es mit<br />
Steigraten von bis zu 1300 Fuß pro<br />
Minute gen Himmel.<br />
Die YMF 5-D von Waco wird in<br />
diesem Jahr das letzte Mal auf der<br />
AERO zu sehen sein, das ausgestellte<br />
Exemplar hat nämlich einen
[ AERO SPECIAL ]<br />
Fotos: RAS, Piper Aircraft, Stemme<br />
neuen Eigentümer gefunden. Die<br />
Geschichte der YMF-5 reicht bis<br />
ins Jahr 1935 zurück. In Ohio wird<br />
der Doppeldecker noch immer nach<br />
den Originalbauplänen in Handarbeit<br />
gefertigt. Im Cockpit der<br />
Waco wartet dagegen ein exklusives<br />
Ambiente auf den Pilot: Lederausstattung<br />
und ein Garmin<br />
GTN mit Touchscreen sind hier<br />
verbaut und vereinen das klassische<br />
Fliegen mit der Moderne.<br />
Piper stellt die im vergangenen<br />
Jahr überarbeitete M500 aus. Sie<br />
Waco YMF-5-D<br />
Offenes Cockpit, Schal um den Hals<br />
und Fahrtwind im Gesicht: Der handgefertigte<br />
Doppeldecker ermöglicht seinem<br />
Piloten ein klassisches Flugerlebnis.<br />
bietet den sechs Fluggästen ein<br />
luxuriöses Interieur mit Lederausstattung.<br />
Die Turboprop fliegt bis<br />
zu 482 Stundenkilometer schnell<br />
und kann maximal 1850 Kilometer<br />
ohne Zwischenlandung zurücklegen.<br />
Der Preis soll bei konkurrenzfähigen<br />
2,26 Millionen US-Dollar<br />
(ca. 2,03 Mio. Euro) liegen. Weiterhin<br />
stellt Global Aviation &<br />
Piper Parts, ein Tochterunternehmen<br />
der Piper Deutschland AG,<br />
auf der Messe seinen Onlineshop<br />
für Flugzeugersatzteile vor. Er<br />
richtet sich vorrangig an gewerbliche<br />
Kunden in ganz Europa und<br />
soll im April an den Start gehen.<br />
Mit der Stemme S12 zeigen die<br />
Flugzeugbauer aus Strausberg bei<br />
Berlin in Friedrichshafen wieder<br />
ihr Flaggschiff. Die Verbindung
Piper M500<br />
Die aktuelle Ausgabe wird von einem<br />
Pratt & Whitney-PT6A-Triebwerk mit<br />
500 PS angetrieben und verfügt über<br />
ein Garmin G1000.<br />
des innovativen Antriebskonzeptes<br />
samt einklappbarem Nasenpropeller<br />
mit einer Gleitzahl von<br />
etwa 53 dürfte die S12 zu einem<br />
der vielseitigsten Sportgeräte am<br />
Himmel machen. Weiterhin will<br />
Stemme eine Neuentwicklung zeigen.<br />
Worum es sich dabei genau<br />
handelt, verrieten die Strausberger<br />
aber noch nicht.<br />
Was wäre der Motorflug ohne<br />
Innovationen bei den Antrieben?<br />
BRP Powertrain sorgt mit der<br />
Europapremiere des Rotax 915iS<br />
Stemme S12<br />
Die vergrößerte Spannweite soll vor allem<br />
Segelflieger ansprechen. Den kraftvollen Antrieb<br />
samt versenkbarem Prop gibt‘s als Bonbon dazu.
[ AERO SPECIAL ]<br />
Continental CD 155 / CD 300<br />
Continental zeigt neben Avgas-Aggregaten auch seine Palette an<br />
Selbstzündern, angefangen vom „Brot-und-Butter“-Antrieb CD 135<br />
über die Mittelklasse CD 155 (oben) und CD 230 bis hin zum<br />
Achtzylinder-Flaggschiff CD 300 (unten).<br />
Rotax 915iS<br />
Das Kraftpaket aus Österreich:<br />
Turbolader und Ladeluftkühlung<br />
sorgen dafür, dass die Startleistung<br />
von 135 PS auch noch in<br />
4500 Metern Höhe abgerufen<br />
werden kann.<br />
für einen Paukenschlag bei den<br />
Benzinmotoren. Dank Turbo, Ladeluftkühler<br />
und elektronisch geregelter<br />
Einspritzung soll das<br />
Aggregat seine Leistung von 135<br />
PS bis zu einer Höhe von 4500<br />
Metern bringen, die Dienstgipfelhöhe<br />
gibt Rotax mit 7000 Meter<br />
an. Der Motor ist für den Einsatz<br />
in größeren und schwereren Leichtflugzeugen,<br />
Gyrocoptern und kleinen<br />
Hubschraubern konzipiert.<br />
Weltpremiere hatte das Aggregat<br />
Super B<br />
Starterbatterie<br />
Die Starterbatterie von Super B<br />
verfügt über Lithium-Eisenphosphat-Zellen<br />
und soll auf diese<br />
Weise sicherer sein als Akkus<br />
mit Lithium-Polymer-Zellen.<br />
bereits im vergangenen Jahr beim<br />
AirVenture in Oskosh.<br />
Stark präsentiert sich auch Continental<br />
Motors. „Wir zeigen unsere<br />
gesamte Palette von klassischen<br />
Avgas-Motoren und die immer<br />
stärker nachgefragten Diesel in<br />
allen Leistungsklassen“, kündigte<br />
Pressesprecher Sebastian Wetzlar<br />
an. Gerade der Markt der Dieselmotoren<br />
sei stark in Bewegung,<br />
da immer mehr Flugzeugbesitzer<br />
die Vorzüge der Selbstzünder mit<br />
geringeren Kosten und einfacher<br />
Bedienung zu schätzen wüssten.<br />
„Und die Motoren sind zuverlässig,<br />
wir haben inzwischen mehr als<br />
fünf Millionen Flugstunden gesammelt“,<br />
so Wetzlar.<br />
Lithium-Eisenphosphat<br />
statt Lithium-Polymer<br />
Schließlich gibt es noch Neues<br />
im Batteriesektor. Welche Probleme<br />
der Akku im Flugzeug machen<br />
kann, damit hatte sich unser Expertentipp<br />
im Heft 2/<strong>2016</strong> befasst.<br />
Glaubt man der Firma ib-rec, könnten<br />
viele der Probleme bald der<br />
Vergangenheit angehören. Der<br />
Fachhändler stellt auf der AERO<br />
die neuen Starterbatterien des<br />
niederländischen Herstellers Super<br />
B vor. „Die Akkus speichern elektrische<br />
Energie in Lithium-Eisenphosphat-Zellen“,<br />
erklärt Geschäftsführer<br />
Peter Gutzeit. Ihre Zellchemie<br />
sei sicherer als die herkömmlicher<br />
Lithium-Polymer-Zellen, weil<br />
eventuell austretende Gase<br />
keinen Sauerstoff enthalten<br />
und deshalb nicht<br />
brennen. „Die Konstruktion<br />
der Zellen sorgt dafür,<br />
dass sich bei einem<br />
Kurzschluss der Batterie<br />
oder bei Überladung kein<br />
erhöhter Druck aufbauen<br />
kann“, so Gutzeit. Die<br />
Konstruktion sei vom TÜV<br />
Rheinland einer Höhensimulation<br />
und Tests<br />
bezüglich Hitze, Vibration,<br />
Schock, externem Kurzschluss,<br />
Schlagwirkung, Überladung und<br />
Tiefentladung unterzogen worden.<br />
Neben den hier vorgestellten<br />
Produkten gibt es noch eine ganze<br />
Menge Neuheiten, die die Hersteller<br />
nicht verraten wollten. Es<br />
lohnt sich also, ganz genau hinzuschauen.<br />
ae<br />
Max Kühnl / Lars Reinhold<br />
Fotos: Continental, BRP Powertrain, Super B<br />
14 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
[ AERO SPECIAL ]<br />
Die Vertreter dieser neuen<br />
Spezies der Ultraleichtfliegerei<br />
können mit der lange<br />
erhofften deutschen Zulassung<br />
zum Highlight der Messe werden.<br />
Die Zertifizierungsregeln wären<br />
der Durchbruch. Zu finden sind die<br />
Hubschrauber in den B-Hallen der<br />
Messe im Umfeld der UL-Flächenflugzeuge<br />
und UL-Gyrocopter.<br />
Bei den UL-Flugzeugen dürfte<br />
B&F für eine Überraschung gut<br />
sein. Der Hersteller wird erstmals<br />
seit 2009 wieder selbst ausstellen.<br />
Neben der technischen Betreuung<br />
von FK9, FK12 und FK14 hat die<br />
Firma seit einigen Jahren mit der<br />
Neuauflage des Jungmann-Nachbaus<br />
FK131 zusätzliche Aktivitäten<br />
begonnen. 2014 erfolgte der Erwerb<br />
der Rechte an der Marke Bücker<br />
und kürzlich dann die Umfirmierung<br />
UL und LSA auf der AERO<br />
Messe der Überraschungen<br />
Es wäre der Paukenschlag, wenn just zur AERO die Zulassungsbestimmungen für<br />
UL-Hubschrauber Gültigkeit erlangen. Auf der Messe sind die ersten UL-Hubschrauber<br />
schon in Augenschein zu nehmen, und auch bei den Flächenfliegern tut sich was.<br />
erhalten. Auf der AERO ist dieses<br />
Light Sport Aircraft damit ebenfalls<br />
ein Novum. Als europäisches LSA<br />
ist die B600 weitgehend mit dem<br />
für den US-Markt entwickelten<br />
Modell beziehungsweise den in<br />
großer Zahl als Ultraleicht oder<br />
Experimental fliegenden Modellen<br />
identisch. Seit 2000 baut Breezer<br />
Aircraft in Norddeutschland einin<br />
Bücker & Funk GmbH. Folgerichtig<br />
heißt das neueste Produkt<br />
nun BF139 Clubmann, es soll auf<br />
der AERO seine Premiere haben.<br />
B&F wollte zuvor noch keine näheren<br />
Details dazu bekannt geben.<br />
Es soll sich um ein zweisitziges<br />
Flugzeug der M-Klasse im Retrostil<br />
handeln, das einen Siebenzylinder-<br />
Sternmotor erhält.<br />
Premiere feiert auch die SD-2<br />
von SD-Planes. Die ersten fünf<br />
Exemplare des Basismodells werden<br />
auf der AERO zu einem Sondereinführungspreis<br />
von 83 298<br />
Euro zuzüglich des in Deutschland<br />
vorgeschriebenen Rettungssystems<br />
zu ergattern sein. Mit der SD-2<br />
stellt der tschechische Hersteller<br />
zum einsitzigen Minimodell SD-1<br />
einen Zweisitzer in Holzbauweise<br />
mit nebeneinander angeordneten<br />
Sitzen. Er steht auf einem Dreibeinfahrwerk<br />
mit steuerbarem<br />
Bugrad. Als Leermasse werden<br />
255 Kilogramm angegeben. Der<br />
Doppelsitzer soll auch als Experimental<br />
vertrieben werden.<br />
Ganz frisch hat die Breezer B600<br />
die LSA-Zulassung von der EASA<br />
8529671-47-1.QXD_Layout 1 02.03.16 11:15 Seite 1<br />
<br />
Besuchen Sie uns auf der AERO<br />
Halle B2 – Stand 407<br />
" &!! #<br />
& & % & & $$$
Breezer B600<br />
Sieht fast aus wie die Schwestermodelle,<br />
fliegt aber mit Echo-Kennzeichen: die<br />
EASA-zertifizierte B600.<br />
Sonaca Air Sonaca<br />
Die Sonaca fliegt schon in einer höheren<br />
Gewichtsklasse als Very Light Aircraft (VLA).<br />
motorige Sportflugzeuge in den<br />
Kategorien Ultraleicht und Experimental.<br />
Ihren ersten öffentlichen Auftritt<br />
feiert auch die Remos GXiS. Sie<br />
wird von dem neuen Rotax 912 iS<br />
Sport angetrieben und bietet im<br />
Cockpit ein top Avionikpaket. Die<br />
GXiS soll als EASA-zertifiziertes<br />
LSA flügge werden.<br />
Der Rotax 912 iS Sport mit elektronisch<br />
gesteuerter Benzineinspritzung<br />
ist sparsamer und<br />
gleichzeitig drehmomentstärker<br />
als die ebenfalls 74 Kilowatt<br />
(100 PS) starke Vergaserversion.<br />
Im Zusammenspiel mit einem<br />
hydraulischen Constant-Speed-<br />
Propeller von MT-Propeller sind<br />
gute Start- und Reiseflugleistungen<br />
zu erwarten. Die beiden berührungsempfindlichen<br />
10-Zoll-Bildschirme<br />
des EFIS-Systems Dynon<br />
SV-D1000T/B umfassen das zentral<br />
ins Panel eingelassene Garmin<br />
GTN 750, das als Navigationssystem<br />
sowie als Kontrollelement für<br />
Funk, Audiopanel, Transponder<br />
und Autopilot dient.<br />
Die neue Remos GXiS wird außerdem<br />
als Ultraleichtflugzeug<br />
angeboten werden. Vorgesehen<br />
sind dafür kompaktere Avionikpakete<br />
und ein starrer Dreiblattpropeller<br />
von Neuform.<br />
Comko Ikarus ist mit dem Bestseller<br />
Ikarus C42 auf der AERO<br />
vertreten. Das Modell ist mit mehr<br />
als 1450 verkauften Exemplaren<br />
weltweit als Reise-, Schlepp-, Schul-,<br />
Überwachungs- oder Sprühflugzeug<br />
im Einsatz. Für Kaufverträge bis<br />
30. April <strong>2016</strong> und bei Fertigstellung/Abholung<br />
bis 31. Oktober<br />
<strong>2016</strong> bietet Ikarus ein besonderes<br />
Goodie: ein iPad mini mit Flymap-<br />
GPS. Dazu gibt es das Sicherheitspaket<br />
bestehend aus einem Kabi-<br />
Remos GXiS<br />
Die GXiS gibt es als UL und künftig<br />
mit Hightech-Avionik als LSA.<br />
8653526-36-1.QXD_Layout 1 01.03.16 14:38 Seite 1<br />
B&F FK131<br />
Der Bücker-Nachbau FK131 erhält auf der<br />
AERO Begleitung von Schwestermodellen.<br />
Fotos: Breezer, Peter Funk, Remos, Sonaca Aircraft
[ AERO SPECIAL ]<br />
JMB VL3 evolution<br />
Schnittig, 260 km/h schnell und mit<br />
maximal 2300 Kilometer Reichweite.<br />
nendach mit klaremFenster und<br />
Sonnenblenden.<br />
In jedem Jahr ein neues Modell<br />
zur Messe zu bringen, das schafft<br />
auch die UL-Branche nicht, in der<br />
bezüglich Konstruktion und Bau<br />
manches sehr viel leichter ist als<br />
bei Herstellern von Luftfahrzeugen<br />
der E-Klasse. Auf der AERO beschränken<br />
sich viele Hersteller auf<br />
die Vorstellung von Modifikationen<br />
und neuen Avionikausstattungen,<br />
so Alpi Aviation mit der Pioneer<br />
oder BlackWing Sweden mit ihrem<br />
kunstflugtauglichen Zweisitzer.<br />
Für die Freunde der 120-Kilogramm-<br />
Geräte sind Flying Expert mit der<br />
Song 120, Vierwerk mit der Aerolite<br />
120 und Modern Wings mit der<br />
Swan dabei.<br />
Oft ist es aber so, dass irgendein<br />
Startup ein neues UL entwickelt<br />
und sich erst ganz kurzfristig für<br />
den Messeauftritt anmeldet. Das<br />
sind dann die Überraschungen, für<br />
die das Schlendern durch die Hallen<br />
lohnt.<br />
Schon dem Stadium des Light<br />
Sport Aircraft entwachsen ist die<br />
Sonaca. Die Sonaca Aircraft in<br />
Brüssel wird den Zweisitzer als<br />
Very Light Aircraft zulassen. Er<br />
parkt in der General Aviation Area.<br />
Bereits ein guter alter Bekannter<br />
ist das finnische Amphibium<br />
ATL 650. Nach der Präsentation<br />
vor zwei Jahren kam das LSA am<br />
10. April vergangenen Jahres zum<br />
Erstflug. Inzwischen wurde per<br />
Crowdfunding die notwendige<br />
finanzielle Unterstützung gefunden,<br />
um die Serienfertigung einzuleiten.<br />
Gyrocopter und<br />
UL-Hubschrauber<br />
ATOL ATL 650<br />
Das Amphibium aus Finnland fliegt seit<br />
einem Jahr und geht in die Serienfertigung.<br />
AutoGyro, der Hersteller aus<br />
Hildesheim, zeigt in diesem Jahr<br />
wieder die gesamte Modellpalette<br />
vom völlig offenen Free bis hin<br />
zum geschlossenen Side-by-Side<br />
Cavalon. Wie nicht anders zu erwarten,<br />
sind einige Geräte wieder<br />
mit besonders innovativen Über-<br />
18 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
Trendak Tercel<br />
Artur Trendak bringt seine gesamte Produktpalette<br />
zur AERO mit. Für den deutschen<br />
Markt ist die zweisitzige Tercel interessant.<br />
Trixy TrixFormer<br />
Fahren und Fliegen: Der<br />
TrixFormer lässt sich in ein<br />
Motorrad verwandeln.<br />
Fotos: ATOL, Aviation Artur Trendak, Frank Peter Bär, Rotorvox, Trixy Aviation<br />
raschungen ausgestattet. Ein<br />
Schwerpunkt wird der Einsatz von<br />
Elektroantrieben sein.<br />
Die in Polen ansässige Celier<br />
Aviation stellt die neue Baureihe<br />
Xenon 4 vor. Der zweisitzige Tragschrauber<br />
hat ein völlig neues<br />
Innendesign bekommen, wodurch<br />
hinreichend Platz für Gepäck oder<br />
technische Ausrüstung wie Messgeräte<br />
oder Kameras zur Verfügung<br />
steht. Die Gyros C-44 und C-22<br />
warten mit einer speziellen Konfiguration<br />
für den MedEvac-Bereich<br />
auf. Für sie gibt es im außereuropäischen<br />
Ausland bereits Zulassungen<br />
und Bestellungen. Die<br />
getunten 135 Rotax-PS reichen nach<br />
Herstellerangaben trotz 560 Kilogramm<br />
MTOW für eine überdurchschnittliche<br />
Performance.<br />
7612751-2-1.QXD_Layout 1 02.03.16 09:43 Seite 1<br />
Der spanische Hersteller ELA<br />
Aviación, in Deutschland durch<br />
Andreas Lechner aus Treuchtlingen<br />
vertreten, stellt den offenen<br />
Tandemsitzer ELA09 Junior aus,<br />
der in erster Linie für Newcomer<br />
und Flugschulen konzipiert ist,<br />
sowie den ganz ähnlich aussehenden,<br />
jedoch komfortabel ausgestatteten<br />
ELA07S. Weiterhin wird<br />
der geschlossene Tandemsitzer<br />
ELA10 Eclipse zu sehen sein, der<br />
durch elegantes Design und respektable<br />
Flugleistungen besticht.<br />
Die Rotorvox GGC GmbH aus<br />
dem thüringischen Obermehler<br />
präsentiert ihren Tragschrauber<br />
C2A. Er wird von einem konventionellen<br />
Rotax mit 115 PS angetrieben.<br />
Dass der Firmengründer<br />
Ronald Schoppe aus dem Rennsport<br />
kommt, spiegelt sich in dem Vollcarbon-Monocoque,<br />
dem besonderen<br />
Fahrwerk, der schnellen<br />
Evakuierungsfähigkeit und vielen<br />
anderen Details wider. Das und<br />
die hohe Verarbeitungsgüte schlägt<br />
sich allerdings auch in einem hohen<br />
Preis nieder. Die Verkehrszulassung<br />
wurde bereits im vergangenen<br />
Jahr erteilt.<br />
Rainer Farrag von Trixy Aviation<br />
aus Österreich erstaunt alle<br />
Jahre die Fachwelt mit etwas Ungewöhnlichem<br />
oder Neuem. So<br />
Rotorvox C2A<br />
Viel Komfort mit einem<br />
Vollcarbon-Sicherheitscockpit<br />
bietet der Neue aus Thüringen.
[ AERO SPECIAL ]<br />
Alpi Syton<br />
So professionell können Ultraleicht-<br />
Hubschrauber auftreten: der Syton<br />
von Alpi Aviation aus Italien.<br />
Foto: Alpi Aviation<br />
8627355-37-3.QXD_Layout 1 02.03.16 11:25 Seite 1<br />
belwelle veredelter Rotax, dessen<br />
152 PS auf 135 PS Dauerleistung<br />
reduziert sind. Weiterhin dürfte<br />
der erste und einzige Simulator für<br />
Tragschrauber besonders Flugschulen<br />
interessieren.<br />
Aviation Artur Trendak aus<br />
Polen bringt seine gesamte Produktpalette<br />
mit nach Friedrichshafen.<br />
Neben dem geschlossenen<br />
Tercel wird der fast baugleiche,<br />
aber mit 600 Kilogramm MTOW<br />
fliegende Taurus ausgestellt. Besonderes<br />
Interesse dürfte der<br />
wird dieses Jahr wieder der Trix-<br />
Former präsentiert: Bei diesem<br />
Tragschrauber kann das Rotorsystem<br />
von der Antriebseinheit abgekoppelt<br />
werden und zu einem<br />
für die Straße zugelassenen Motorrad<br />
mit E-Antrieb mutieren. Für<br />
den kommerziellen Einsatz bietet<br />
Trixy Aviation TrixEye an, dessen<br />
integrierte professionelle Videoeinheit<br />
Filmaufnahmen direkt zur<br />
Bodenstation überträgt. Der verwendete<br />
Motor 152 TI ist ein mit<br />
Keramik und geschmiedeter Kursechssitzige<br />
T 6 wecken: Der aus<br />
Aluminium aufgebaute Tragschrauber<br />
wird von zwei außenliegenden<br />
Rotaxmotoren angetrieben, hat ein<br />
Leergewicht von 700 Kilogramm<br />
und kann eine halbe Tonne zuladen.<br />
Wann kommt die<br />
Zulassung für die Helis?<br />
Auch in diesem Jahr präsentiert<br />
Anja Ernst, die Firmenchefin von<br />
edm aerotec aus Thüringen, wieder<br />
ihren aufsehenerregenden<br />
Aviation<br />
Management &<br />
Piloting (B.Sc.)<br />
Inhalte:<br />
- BWL Grundlagen<br />
- Aviation Management (engl.)<br />
- Pilotenausbildung voll integriert<br />
am Standort und in den USA<br />
Koaxial-Hubschrauber CoAX 2D.<br />
Er arbeitet mit zwei übereinanderliegenden<br />
Rotorebenen, wodurch<br />
ein Heckrotor überflüssig und die<br />
Steuerung erheblich einfacher wird.<br />
Als Antrieb dient der 135 PS starke<br />
Sechszylinder von D-Motor aus<br />
Belgien. Der gesamte Hubschrauber<br />
einschließlich Landewerk ist<br />
aus Kohlefaserwerkstoff aufgebaut,<br />
wodurch ein Leergewicht von unter<br />
280 Kilogramm erreicht wird.<br />
Dieser Hubschrauber nahm erfolgreich<br />
am Erprobungsprogramm<br />
des Verkehrsministeriums teil und<br />
kann sofort in die Serienproduktion<br />
gehen.<br />
Seit Einführung der UL-Hubschrauberklasse<br />
in Frankreich ist<br />
der belgische Hersteller Dynali dort<br />
gut im Geschäft. Der geräumige<br />
Zweiblatthelikopter H 3 wird von<br />
einem Rotax 912 ULS angetrieben<br />
und bietet dank eines selbstentwickelten<br />
Einspritzsystems 110 PS<br />
Dauerleistung. Obwohl Verbundwerkstoffe<br />
bei der H 3 kaum zum<br />
Einsatz kommen, sollen nach Herstellerangaben<br />
die vorgeschriebenen<br />
450 Kilogramm MTOW eingehalten<br />
werden können.<br />
Die in der Dreiachser- und Tragschrauberszene<br />
bekannte Flugschule<br />
Norbert Lorenzen aus<br />
Landshut vertritt den italienischen<br />
Hersteller Alpi Aviation in Deutschland<br />
und hat mit dem Syton AH<br />
130 am Erprobungsprogramm für<br />
UL-Hubschrauber teilgenommen.<br />
In Friedrichshafen ausgestellt wird<br />
dieser Zweiblatt-Turbinenhubschrauber,<br />
in dem die 130 PS starke<br />
Solar-T62-Turbine für Antriebspower<br />
sorgt.<br />
ae<br />
Ganzmann / Marzinzik<br />
20 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
[ AERO SPECIAL ]<br />
Auch Bombardier<br />
verzeichnete<br />
2015 einen<br />
Absatzrückgang.<br />
Foto: Bombardier<br />
GAMA-Report 2015<br />
General Aviation mit Einbrüchen<br />
Das vergangene Jahr lief für die Hersteller in der Allgemeinen Luftfahrt durchwachsen:<br />
Sie mussten teilweise deutliche Rückgänge verkraften.<br />
Die General Aviation Manufacturers<br />
Organisation, kurz<br />
GAMA, hat ihren Jahresbericht<br />
für 2015 vorgelegt. Die hier<br />
aufgelisteten Auslieferungen und<br />
Umsätze lassen auf die Gesamtentwicklung<br />
der GA schließen.<br />
Insgesamt haben die Hersteller<br />
von Januar bis Dezember weltweit<br />
2331 Flugzeuge an ihre Kunden<br />
übergeben. Das sind fünf Prozent<br />
weniger als 2014. Damals zählte<br />
die GAMA 2367 Auflieferungen.<br />
Die Statistik bezieht sich auf Flugzeuge,<br />
die im nicht-kommerziellen<br />
Verkehr genutzt werden – von der<br />
Cessna 172 bis hin zur VIP-Ausführung<br />
der Boeing 777, von der<br />
im vergangenen Jahr nur eine<br />
einzige ausgeliefert wurde. Die<br />
Umsätze verhalten sich analog zu<br />
den Verkaufszahlen: Mit 20,9 Milliarden<br />
US-Dollar musste die Branche<br />
einen Rückgang um glatte vier<br />
Prozent hinnehmen.<br />
Für GAMA- Präsident Pete Bunce<br />
reflektieren die durchwachsenen<br />
Zahlen die momentane Lage der<br />
Weltwirtschaft. Er zählt die stark<br />
einbrechenden Erträge im Energiesektor<br />
und die allgemeine wirtschaftliche<br />
Unsicherheit auf. Diese<br />
lösten starke Währungsschwankungen<br />
aus in den Schlüsselmärkten<br />
der General Aviation wie<br />
beispielsweise Brasilien, Europa,<br />
Russland und China.<br />
Niveau bei den<br />
Business Jets stabil<br />
Bei den Turboprops fielen die<br />
Rückgänge am stärksten aus: 557<br />
nach 603 ausgelieferten Einheiten<br />
im Jahr 2014 bedeuten einen Rückgang<br />
von fast acht Prozent. Bei den<br />
kolbengetriebenen Flugzeugen mit<br />
1056 ausgelieferten Einheiten war<br />
das Minus mit sechseinhalb Prozent<br />
nicht ganz so stark, dafür umso<br />
schmerzhafter, denn hier verzeichnete<br />
die GAMA vor einem Jahr<br />
noch einen Zuwachs von fast zehn<br />
Prozent. Im Gegensatz dazu konnten<br />
die Business Jets 2015 ihr<br />
Niveau halten. Vier Flugzeuge<br />
weniger bedeuten 718 Übergaben.<br />
Erfolgreichster Hersteller bezogen<br />
auf die Stückzahlen war Cessna<br />
mit 539 ausgelieferten Flugzeugen.<br />
Am härtesten traf die wirtschaftliche<br />
Flaute die Hersteller von<br />
Helikoptern: Sie mussten einen<br />
Rückgang von 4,4 Prozent auf 954<br />
Auslieferungen verkraften, dadurch<br />
brach der Gesamtumsatz deutlich<br />
ein: 3,8 Milliarden Dollar im vergleich<br />
zu 4,9 Milliarden im Jahr<br />
2014: Das bedeutet ein Minus von<br />
22 Prozent. Der Umsatzschwund<br />
könnte damit zu erklären sein, dass<br />
viele Kunden zu kleineren Modellen<br />
greifen. Denn während der in<br />
Bezug auf die Absatzmenge kleine<br />
Markt der kolbengetriebenen<br />
Helikopter (279 Exemplare) mit<br />
einem Plus von 8,6 Prozent abschloss,<br />
brach der Verkauf der<br />
größeren und damit teureren Turbinenhelikopter<br />
um nahezu neun<br />
Prozent ein. Von diesen gingen<br />
anstelle von 741 nur noch 675 in<br />
Kundenbesitz über.<br />
ae<br />
Maximilian Kühnl<br />
GAMA<br />
Die Vereinigung der<br />
Hersteller der Allgemeinen<br />
Luftfahrt, GAMA, wurde 1970<br />
gegründet und hat ihren Sitz in<br />
Washington, D.C. Ihr gehören<br />
90 Firmen aus der ganzen<br />
Welt an, darunter Hersteller<br />
von Flugzeugen, Helikoptern,<br />
Triebwerken und Avionik.<br />
Sie vertritt deren Interessen<br />
und veröffentlicht vierteljährlich<br />
die wirtschaftlichen Zahlen der<br />
Branche.<br />
22 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
Aktion<br />
Wege ins Cockpit<br />
Warum Pilot werden? Wie kommt man zur Lizenz?<br />
Welche Berufsperspektiven bietet die Luftfahrt?<br />
Die Aktion „Be a pilot“ des <strong>aerokurier</strong>s und<br />
der Messe Friedrichshafen gibt Antworten.<br />
Fliegen? Das ist doch teuer,<br />
gefährlich und etwas für<br />
Bessere! Diesen Satz haben<br />
sicher viele Fußgänger, die sich<br />
für eine Pilotenausbildung entscheiden,<br />
schon einmal gehört.<br />
Dass er ins Reich der Legenden<br />
gehört, dass es kostengünstige<br />
Wege ins Cockpit gibt und sich<br />
hier auch interessante Berufsperspektiven<br />
ergeben, erfahren<br />
Interessierte im Rahmen der<br />
Aktion „Be a pilot“.<br />
Im Foyer West laden der <strong>aerokurier</strong><br />
und die Messe Friedrichshafen<br />
zum großen Informationstreff<br />
ein. Zu den Ausstellern gehören<br />
zum einen Flugschulen, die<br />
Besuchern detailliert erläutern,<br />
wie man es als fliegerisch völlig<br />
Unbeleckter an den Steuerknüppel<br />
schafft. Kompetente Ansprechpartner,<br />
zumeist erfahrene Fluglehrer,<br />
beantworten hier alle Fragen zur<br />
kommerziellen Flugausbildung, zu<br />
den notwendigen persönlichen<br />
Voraussetzungen und der Finanzierung<br />
des Traums vom Fliegen.<br />
Zum anderen sind hier Hochschulen<br />
vertreten, die über Studiengänge,<br />
Berufsbilder und Karriere-<br />
chancen in der Luftfahrtbranche<br />
informieren und Berufsfelder neben<br />
der praktischen Cockpitarbeit<br />
vorstellen.<br />
Tipps und Know-how<br />
vom <strong>aerokurier</strong><br />
Der <strong>aerokurier</strong> ist Sponsor von<br />
„Be a pilot“ und begleitet die Aktion<br />
auch medial. Wir zeigen jeden<br />
Monat aufs Neue in unserem Heft<br />
die Vielfalt der Allgemeinen Luftfahrt<br />
und warum es sich lohnt, sich<br />
selbst ins Cockpit zu setzen. Unser<br />
ausführlicher Praxisteil bietet Einsteigern<br />
und Fortgeschrittenen<br />
regelmäßig wertvolle Tipps für den<br />
Fliegeralltag.<br />
Für alle Messebesucher, die<br />
sich für eine Motorflugausbildung<br />
interessieren, ist der Vortrag<br />
„Motorfliegen lernen“ von Verena<br />
Dolderer am Freitag, dem 22.<br />
April, um 15 Uhr am Stand des<br />
<strong>aerokurier</strong>s (A3, Stand 101) ein<br />
Pflichttermin.<br />
Und damit die letzten Zweifel,<br />
ob eine Flugausbildung das Richtige<br />
ist, buchstäblich verfliegen,<br />
verlosen wir unter allen Interessierten,<br />
die noch keine Pilotenlizenz<br />
haben und den <strong>aerokurier</strong> zwei<br />
Monate kostenfrei Probe lesen,<br />
einen Gutschein im Wert von 200<br />
Euro für einen Schnupperflug in<br />
einer Flugschule, die der Pilot in<br />
spe frei wählen kann. Gehen Sie<br />
mit uns in die Luft – es lohnt sich!<br />
Die Ziehung des Gewinners erfolgt<br />
am Samstag, dem letzten Messetag,<br />
um 14 Uhr am Stand des <strong>aerokurier</strong>s.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern<br />
viel Glück!<br />
ae<br />
Lars Reinhold<br />
Foto: Holger Weitzel<br />
AERO Special 4/<strong>2016</strong> 23
[ AERO SPECIAL ]<br />
Schnell ist ein Seilbahnseil<br />
übersehen.<br />
MT Obstacles zeigt<br />
sie alle.<br />
Ein Touchscreen muss es heute<br />
schon sein: Das IFD530 von<br />
Avidyne, bald mit EASA-Segen.<br />
Fotos: Avidyne, Garmin, Moving Terrain<br />
Mobil ist Trumpf<br />
Avionik auf der AERO<br />
Steht eine Cockpitmodernisierung an? Sollen die jüngsten<br />
Entwicklungen nicht übersehen werden? Die AERO<br />
ermöglicht einen Überblick über den Stand der Technik.<br />
Auf der AERO gibt es auch<br />
in diesem Jahr einen Ausstellungsbereich<br />
speziell<br />
zum Thema Avionik: die Avionics<br />
Avenue in Halle A6. In der Headset<br />
Test Area können dort Headsets<br />
verschiedener Hersteller ausprobiert<br />
werden. Eine reine Avionikhalle<br />
ist A6 allerdings nicht. Viele namhafte<br />
Hersteller haben ihre Stände<br />
in anderen Hallen aufgebaut. Wer<br />
ein 8,33-kHz-Funkgerät sucht, sollte<br />
in alle Hallen schauen.<br />
Im Prinzip hat jeder Avionikhersteller<br />
diese Funkgeräte im<br />
Programm. Besonders attraktiv ist<br />
hier das Angebot von AIR avionics.<br />
Das AIR COM des deutschen<br />
Anbieters nimmt im Panel wenig<br />
Platz ein. Mit dem AIR COM kann<br />
der Transponder fernbedient werden.<br />
Das Gerät soll ab Frühjahr<br />
lieferbar sein.<br />
24 AERO Special 4/<strong>2016</strong><br />
Integration ist einer der großen<br />
aktuellen Trends der Avionik-<br />
Updates. Vor allem geht es darum,<br />
die Systeme für ADS-B, das Automatic<br />
Dependent Surveillance<br />
Broadcast, zu befähigen.<br />
Die Themen: Integration<br />
und Mobilität<br />
Gefragt sind vor allem die Erfassung<br />
und Darstellung des Verkehrs<br />
im eigenen Umfeld und<br />
natürlich umgekehrt die Mitteilung<br />
der eigenen Position, Höhe und<br />
Geschwindigkeit in Größe und<br />
Richtung an den anderen Verkehr.<br />
Garmin bietet dazu mit den neuen<br />
Geräten GTX 345 und GTX 335<br />
bezüglich der notwendigen GPS-<br />
Bestimmung (WAAS- und EGNOSfähige)<br />
autarke Mode-S-Transponder,<br />
für die es neben dem Extended<br />
Squitter für ADS-B Out auch die<br />
Option für das ADS-B In gibt. Über<br />
Bluetooth beziehungsweise Connext<br />
können die In-Informationen<br />
auf unterschiedliche Displays mit<br />
Moving Map (Glascockpits bzw.<br />
Mobilgeräte) ausgegeben werden.<br />
Bei den Mobilgeräten setzt Garmin<br />
weiterhin auf eigene Hardware.<br />
Garmin setzt für mobile Anwendungen weiterhin<br />
auf eigene Hardware: Ganz neu ist das aera 660<br />
next generation.<br />
Eine Messepremiere wird das<br />
aera 660 erleben. Das Gerät mit<br />
Fünf-Zoll-Touchscreen für Hochund<br />
Querformat verfügt über einen<br />
GPS/GLONASS-Empfänger. Über<br />
die Funktionen der bisherigen<br />
aera- und GPSMAP-Serien hinaus<br />
verfügt das aera 660 über die Kommunikationsfunktionen<br />
Connext<br />
und WireAware. Die interne Datenbank<br />
wird über WiFi aktualisiert.<br />
Per Bluetooth kann bei Nutzung<br />
von ADS-B In auf dem Display der<br />
umgebende Verkehr dargestellt<br />
werden. Die ADS-B-Out-Informationen<br />
können von einer Reihe von<br />
Geräten übernommen werden wie<br />
Garmins GDL 39/GDL 39 3D, Flight<br />
Stream und dem GTX-345-Transponder.<br />
Auf eigene Hardware setzt auch<br />
Moving Terrain. Mit dem neuen<br />
Softwaremodul MT obstacles werden<br />
jetzt auf den Multifunktionsdisplays<br />
des MT VisionAir nicht<br />
mehr allein die Luftfahrthindernisse<br />
in den Alpen, sondern die in<br />
ganz Europa sichtbar.<br />
Bei Avidyne können IFD540 and<br />
440, die Alternativen zu den Garmin-Panelgeräten,<br />
in Augenschein<br />
genommen werden.<br />
ae<br />
Gerhard Marzinzik
Mehr als 80-mal heißt es<br />
an den fünf Messetagen<br />
„Herzlich willkommen<br />
zum Thema …“<br />
Podiumsdiskussionen rund um<br />
Themen wie Flugsicherheit, Cockpitarbeit,<br />
Umgang mit neuen Technologien,<br />
Luftrecht und viele andere<br />
Aspekte der Allgemeinen<br />
Luftfahrt stehen, überwiegend in<br />
den Räumen des Konferenzzentrums<br />
im Foyer Ost, im Mittelpunkt des<br />
AERO-Vortragsprogramms. Auch<br />
bei Terminüberschneidungen<br />
braucht niemand Angst zu haben,<br />
etwas zu verpassen: Die meisten<br />
Vorträge wiederholen sich an allen<br />
Messetagen.<br />
Tipps zur Avionik<br />
von den Profis<br />
Besonders aktiv ist auch in diesem<br />
Jahr der Avionikausrüster<br />
Garmin. Die Navigationsexperten<br />
beschränken sich allerdings nicht<br />
nur darauf, ihre Neuheiten zu präsentieren;<br />
unter dem Titel „Flying<br />
with ...“ erhalten Piloten in zahlreichen<br />
Seminaren ganz praktische<br />
Tipps, wie sie von den elektronischen<br />
Cockpit-Helferlein in ihrem<br />
fliegerischen Alltag profitieren<br />
können.<br />
Der fliegerische Alltag spielt<br />
auch in den Referaten von Herwart<br />
Goldbach, dem ehemaligen FIS-<br />
Leiter der DFS, wieder die zentrale<br />
Rolle. „Gefangen über den Wolken“<br />
ist auch dieses Jahr einer<br />
seiner Vorträge überschrieben,<br />
außerdem befasst er sich mit der<br />
Pilots Communication.<br />
Vorträge und Diskussionen<br />
Viel Expertise<br />
auf dem Poduim<br />
Vom Umgang mit neuen Technologien<br />
über Skills im Cockpit bis hin zu<br />
histo rischen Abhandlungen reichen die<br />
Themen bei den AERO-Konferenzen.<br />
Vor allem für junge Besucher,<br />
die sich für eine berufliche Zukunft<br />
in der Luft- und Raumfahrtbranche<br />
interessieren, dürften die Informationsveranstaltungen<br />
von Hochschulen<br />
ein Gewinn sein. So informiert<br />
die Hochschule Karlsruhe<br />
über Aeronautical Engineering,<br />
einer neuen Vertiefung des Studiengangs<br />
Maschinenbau, die in<br />
Verbindung mit einer ATPL-Ausbildung<br />
absolviert werden. Die<br />
Hochschule für Technik und Wirtschaft<br />
des Saarlandes stellt mit<br />
„Aviation Business – Technik und<br />
Wirtschaft in der Luftfahrt“ ein<br />
ähnliches Angebot vor, das aber<br />
einen eher betriebswirtschaftlichen<br />
Schwerpunkt mit der Pilotenausbildung<br />
verbindet.<br />
Exakter Konferenzplan<br />
im täglichen Programm<br />
Mit Vorträgen zur erhöhten Gefahr<br />
durch Blaulicht und UV- beziehungsweise<br />
Infrarotstrahlung<br />
im Cockpit sowie zu aktuellen<br />
Fragen des Patentrechts finden<br />
auch medizinische und juristische<br />
Themen mit Luftfahrtbezug ihren<br />
Platz auf der AERO. Schließlich<br />
informiert die EASA über neue<br />
Maintenance-Regularien sowie über<br />
das GA-Roadmap-Update <strong>2016</strong>.<br />
Den exakten Zeitplan aller Podiumsdiskussionen<br />
und Seminare<br />
erhalten Messebesucher im tagesaktuellen<br />
Konferenzprogramm, das<br />
der <strong>aerokurier</strong> exklusiv für die<br />
Messe Friedrichshafen an den<br />
Eingängen verteilt.<br />
ae<br />
Lars Reinhold<br />
Foto: Katrin Sdun<br />
FW-BP15<br />
Foyer West<br />
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TFC Training . DE.ATO.006<br />
Rehmanns Hof 45 . 45257 Essen<br />
Telefon: +49 201 848402<br />
Telefax: +49 201 8486470<br />
E-Mail: avi@tfc-kaeufer.de<br />
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AERO Special 4/<strong>2016</strong> 25
[ AERO SPECIAL ]<br />
Mit weitem<br />
Horizont<br />
Drohnen, Elektrofliegerei, ausländische Hersteller:<br />
Die AERO wird immer vielseitiger und internationaler,<br />
verrät Projektleiter Roland Bosch im Interview.<br />
Die Fragen stellte Lars Reinhold<br />
Standardfrage zum Einstieg: Welche<br />
Neuheiten erwarten die Besucher<br />
in diesem Jahr auf der<br />
AERO in Friedrichshafen?<br />
Die AERO ist die wichtigste Messe für Innovationen<br />
in der General Aviation. Es ist gar<br />
nicht möglich hier alle Neuheiten zu nennen,<br />
da nahezu jeder Aussteller auf seinem Stand<br />
etwas Neues zeigt – auch wenn es sich vielleicht<br />
nur um eine interessante Detailveränderung<br />
handelt. Es werden aber auch wieder<br />
viele neue Flugzeuge zu sehen sein, darunter<br />
erstmals der Honda Jet. Aber zu viel verraten<br />
möchte ich an dieser Stelle nicht.<br />
Seit die AERO vom zweijährlichen in den<br />
jährlichen Rhythmus gewechselt ist, gab<br />
es Befürchtungen, dass es eine große und<br />
eine kleine Luftfahrtmesse geben wird.<br />
Bis vor zwei Jahren gab es auch Stimmen,<br />
die weiterhin eine Messe alle zwei Jahre<br />
präferierten. Wie ist das Stimmungsbild<br />
heute?<br />
Unsere letzte Abfrage hierzu hat im Ergebnis<br />
gezeigt, dass mehr Aussteller eine jährliche<br />
AERO möchten als eine Messe im Zweijahresturnus.<br />
Wir werden diese Frage gegebenenfalls<br />
in diesem Jahr wieder auf den Ausstellerbogen<br />
schreiben, um sicherzugehen, dass wir nicht<br />
an den Bedürfnissen vorbei planen.<br />
2014 lag die Quote von Ausstellern aus<br />
dem Ausland bei 55 Prozent, 2015 betrug<br />
sie 63 Prozent. Wie sieht es in diesem Jahr<br />
aus?<br />
Die Quote liegt momentan knapp über der des<br />
vergangenen Jahres. Die Tendenz, dass die<br />
AERO sich internationalisiert, hält an.<br />
Steigt die Ausstellerzahl insgesamt, oder<br />
ist es auch ein Stück weit ein Verdrängungswettbewerb?<br />
Wir hatten im vergangenen Jahr einen neuen<br />
Ausstellerrekord und glauben, dass wir mittelfristig<br />
insbesondere bei den ausländischen<br />
Ausstellern noch zulegen können. Derzeit haben<br />
wir verstärkt konkrete Anfragen chinesischer<br />
Hersteller, die zukünftig als Kunden in<br />
Frage kommen.<br />
Warum sind die deutschen Hersteller<br />
Ihrer Meinung nach immer weniger vertreten?<br />
Gibt es hierzulande aktuell zu<br />
wenige Innovationen, oder sind die Firmen<br />
so etabliert, dass Messeauftritte für sie<br />
nicht lukrativ genug sind?<br />
Die Luft für die Allgemeine Luftfahrt in Deutschland<br />
ist in den letzten Jahren unter anderem<br />
durch massive Regulierungen dünner geworden.<br />
Es breitet sich bei einigen Herstellern<br />
Resignation aus. Sie sollten im Grunde gerade<br />
die Möglichkeiten einer AERO nutzen und<br />
erkennen, dass die GA eine immens wichtige<br />
Branche war und weiterhin ist.<br />
Mit der AERODrones RPAS Expo haben<br />
Sie einem Bereich der General Aviation,<br />
der von vielen aktiven Piloten aufgrund<br />
uneindeutiger Rechtslage und potenzieller<br />
Gefährdung von Flugzeugen kritisch<br />
gesehen wird, einen prominenten Platz<br />
eingeräumt. Wie hat sich die Diskussion<br />
um die unbemannten Flugobjekte entwickelt,<br />
und welche Potenziale gibt es<br />
hier für die AERO?<br />
Es wäre falsch, wenn wir uns diesem Thema<br />
verschließen würden. Wir könnten diesen<br />
Wachstum auch in<br />
schwierigen Zeiten:<br />
Roland Bosch, Projektleiter<br />
der AERO,<br />
blickt optimistisch<br />
in die Zukunft.<br />
wachsenden Markt – ob wir wollen oder nicht<br />
– nicht aufhalten. Aus diesem Grund ist es<br />
besser, wenn sich die manntragende Luftfahrt<br />
und die Drohnen zur Konsensfindung auf der<br />
AERO zusammensetzen.<br />
Zum 8. Mal findet mit der e-flight-expo<br />
auch die Elektrofliegerei auf der AERO<br />
ihr Podium. Wie haben sich dieser Bereich<br />
und das Interesse der Besucher am elektrischen<br />
Fliegen entwickelt?<br />
Als wir mit dem Bereich e-Flight begonnen<br />
haben, wurde diese Nische eher belächelt.<br />
26 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
Mittlerweile gibt es aber kaum noch einen<br />
bedeutenden Hersteller, der sich nicht mit dem<br />
Thema befasst. Wir verzeichnen daher auch<br />
in diesem Jahr Wachstum. Es wird noch einige<br />
Jahre dauern, bis Elektroflug langstreckentauglich<br />
ist. Aber es gibt hier keinen Weg<br />
zurück.<br />
Mit der Aktion „Be a Pilot“ haben der<br />
<strong>aerokurier</strong> und die Messe Friedrichshafen<br />
2015 erstmals gemeinsam Fußgänger<br />
ganz direkt angesprochen und Wege ins<br />
Cockpit aufgezeigt. Wie war das Feedback<br />
von Ausstellern auf dieses Engagement,<br />
und welche Perspektiven ergeben sich<br />
daraus?<br />
Uns geht es hier vor allem um die Jugend. Die<br />
Zahl derer, die beim Onlinespielen kaum noch<br />
an die frische Luft kommen, steigt. Wir versuchen<br />
uns mit dem Slogan „Weg von der Konsole,<br />
hin zum Steuerknüppel“ hier in Zukunft<br />
noch stärker dafür zu engagieren, dass der<br />
Anreiz, Pilot zu sein, wieder zunimmt. Für<br />
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist der<br />
Eintritt frei. Wir hoffen, dass es vielen Eltern<br />
gelingt, den Nachwuchs zu mobilisieren.<br />
Im Vorfeld der AERO 2015 hatten Sie anklingen<br />
lassen, dass Sie sich bei den anfliegenden<br />
Besuchern mehr Disziplin<br />
bezüglich der Reservierung von Slots<br />
wünschen. Hat sich das Problem inzwischen<br />
relativiert oder ist hier noch „Erziehungsarbeit“<br />
nötig?<br />
Tatsächlich hatten wir zur letzten AERO bereits<br />
deutlich weniger Doppelbuchungen. Ich denke,<br />
dass der Appell gewirkt hat. Piloten sind<br />
ja auch eine große Familie, und da neckt man<br />
sich vielleicht mal, aber man ärgert sich gegenseitig<br />
nicht.<br />
ae<br />
AERO Special 4/<strong>2016</strong> 27<br />
Foto: Messe Friedrichshafen
[ AERO SPECIAL ]<br />
(10/28) während der gesamten<br />
AERO von Mittwoch, 20. April, bis<br />
Samstag, 23. April, eine Landemöglichkeit<br />
ohne Slotvergabe. Der<br />
Platz öffnet an allen Tagen um<br />
8 Uhr und ist bis 19 Uhr Ortszeit<br />
besetzt. Abflüge sind auch am<br />
Sonntag, dem 24. April, möglich.<br />
An den vier Messetagen wird<br />
es einen kostenfreien Shuttlebus<br />
geben, der zwischen dem Messegelände<br />
und dem Segelfluggelände<br />
Markdorf im Halbstundentakt<br />
verkehrt. Wer mit der Bahn fahren<br />
will: Der Bahnhof Markdorf ist in<br />
zehn Gehminuten erreicht.<br />
Alternativen:<br />
Markdorf und Mengen<br />
Foto: Messe Friedrichshafen<br />
Mit dem Flugzeug zur Messe<br />
Direkt oder per Shuttle<br />
Was liegt näher,<br />
als zu einer Luftfahrtmesse<br />
mit<br />
dem Flugzeug<br />
anzureisen?<br />
Auch die AERO<br />
kann vom 20. bis<br />
23. April direkt angeflogen<br />
werden.<br />
Für EDNY braucht<br />
man allerdings<br />
einen Slot.<br />
Zur AERO müssen sich in<br />
Friedrichshafen Linienflugzeuge,<br />
Charterverkehr und<br />
Gäste mit eigenem Flugzeug die<br />
Flughafenkapazität teilen. Geregelt<br />
wird das über PPR-Slots. Bei den<br />
Landebahnen sorgt in Spitzenzeiten<br />
die 710 Meter lange Grasbahn<br />
für Entlastung. Sie steht Flugzeugen<br />
bis 1000 Kilogramm MTOW<br />
zur Verfügung.<br />
Für den Anflug von Friedrichshafen<br />
(EDNY) geht nichts ohne den<br />
PPR-Slot. Der Bodensee-Airport<br />
hat ein Buchungstool eingerichtet,<br />
mit dem die Slots online reserviert<br />
werden können. Ab 2. April ist<br />
dazu die Website https://aero-ppr.<br />
fly-away.de aktiviert. Gleichzeitig<br />
8959474-17-1.QXD_Layout 1 02.03.16 14:17 Seite 1<br />
gibt es auch ein „Bonbon“: Der<br />
<strong>aerokurier</strong> sponsert jedem Piloten,<br />
der die Messe in Friedrichshafen<br />
direkt anfliegt, einen Tag freien<br />
Eintritt zur AERO.<br />
Ganz unkompliziert erreicht man<br />
die Messe über die Nachbarplätze,<br />
für die ein Shuttle-Service eingerichtet<br />
wird. Lässt sich kein passender<br />
Slot für EDNY reservieren<br />
oder soll gleich die PPR-Anfrage<br />
vermieden werden, können Ultraleichtflugzeuge<br />
und Motorsegler<br />
das Segelfluggelände Markdorf<br />
(Info 123,35 MHz) anfliegen. Die<br />
Segelfliegergruppe Markdorf (www.<br />
sfg-markdorf.de) bietet auf ihrem<br />
435 Meter hoch gelegenen Platz<br />
mit 420 Meter langer Graspiste<br />
Für größere Flugzeuge gibt es<br />
mit dem Flugplatz Mengen eine<br />
Ausweichmöglichkeit. Mengen ist<br />
ebenfalls mit einem Shuttle-Service<br />
an die AERO angebunden. Der Bus<br />
fährt an den Messetagen um<br />
10 Uhr ab Flugplatz Mengen. Die<br />
Rückfahrmöglichkeit gibt es täglich<br />
um 17.30 Uhr vom Messegelände.<br />
Für diesen Service sollte man sich<br />
bis spätestens 12 Uhr des jeweiligen<br />
Vortages bei der Flugleitung<br />
Mengen (tower@regio-airportmengen.de<br />
oder +49-7572-711<strong>04</strong>7)<br />
anmelden. Die Hin- und Rückfahrt<br />
kostet 39 Euro pro Person.<br />
Natürlich ist Friedrichshafen<br />
auch mit Linienflügen zu erreichen.<br />
Es gibt Direktverbindungen mit<br />
VLM von und nach Berlin, Düsseldorf<br />
und Hamburg. Mit der Lufthansa<br />
ist Friedrichshafen an das<br />
Drehkreuz Frankfurt angebunden.<br />
Und zum Airport Zürich gibt es<br />
zudem eine Verbindung mit Bahn<br />
und Fähre.<br />
ae<br />
Gerhard Marzinzik<br />
Flugzeugwerft Möller GmbH<br />
Bonn-Hangelar • DE.145.0159<br />
Flugplatz Hangelar (EDKB)<br />
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28 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
Ins Gespräch kommen, netzwerken,<br />
aktuelle Neuigkeiten austauschen<br />
und einen Einblick in<br />
unsere journalistische Arbeit – das<br />
bietet auch in diesem Jahr der<br />
Stand der Motor Presse Stuttgart,<br />
des Verlages, der den <strong>aerokurier</strong><br />
herausgibt. Wie in den Vorjahren<br />
sind wir in Halle A3 auf Platz 101<br />
zu finden. Der <strong>aerokurier</strong> stellt sich<br />
dort mit seinen Schwesterzeitschriften<br />
FLUG REVUE und Klassiker<br />
der Luftfahrt vor. Und wie in den<br />
Vorjahren verleihen wir hier den<br />
<strong>aerokurier</strong> Innovation Award. Doch<br />
nicht nur die Besten der Branche<br />
stehen bei uns auf der Bühne, auch<br />
weitere interessante Gesprächs<strong>aerokurier</strong><br />
auf der AERO<br />
Treffpunkt für Luftfahrtenthusiasten<br />
Auch in diesem Jahr<br />
laden wir an unseren<br />
Messestand ein und<br />
berichten von hier aus<br />
live im Internet und<br />
auf Facebook.<br />
partner haben sich angekündigt,<br />
darunter Verena Dolderer, Christian<br />
Käufer und Torsten Matz, die<br />
unter anderem zu Themen wie<br />
Flugausbildung, „upset recovery“<br />
und Maintenance Rede und Antwort<br />
stehen. Die genauen Termine für<br />
die Interviews finden sich im offiziellen<br />
AERO-Konferenzprogramm,<br />
das jeder Besucher am Eingang<br />
erhält. In diesem tagesaktuell von<br />
der <strong>aerokurier</strong>-Redaktion erstellten<br />
Faltblatt ist auch ein Zeitplan der<br />
Fachkonferenzen und Vorträge auf<br />
der Messe enthalten.<br />
Ganz herzlich möchten wir unsere<br />
Leser einladen, den Besuch<br />
auf der AERO zu nutzen, um mit<br />
uns ins Gespräch zu kommen.<br />
Welche Themen interessieren Sie?<br />
Was wünschen Sie sich in Zukunft<br />
vom <strong>aerokurier</strong>? Haben Sie Anregungen<br />
oder Kritik? Wollen Sie<br />
wissen, wie unser Magazin entsteht<br />
und welche Herausforderung es<br />
Tradition: die Happy<br />
Hour für die Branche<br />
Jeweils zum Ende der ersten<br />
drei Messetage lädt der<br />
<strong>aerokurier</strong> die Branche zur<br />
Happy Hour ein. Sie ist eine<br />
Kommunikationsplattform für<br />
Aussteller und Interessierte,<br />
die sich am Ende eines Messetages<br />
zwanglos mit anderen<br />
Aktiven aus der Luftfahrt unterhalten<br />
wollen. Hier treffen<br />
Piloten und Flugzeughersteller,<br />
Maintenance-Experten und<br />
Luftrechtler zusammen, um sich<br />
gemeinsam über die große<br />
Leidenschaft auszutauschen,<br />
die alle eint: das Fliegen.<br />
ist, jeden Monat eine ansprechende<br />
Mischung aus Reportagen und<br />
Flugberichten, Praxistipps und<br />
News zusammenzustellen? Gerne<br />
geben wir Ihnen einen Einblick in<br />
unsere Arbeit!<br />
Die Redaktion ist mit großer<br />
Mannschaft vor Ort und berichtet<br />
live via Internetseite www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
und auf Facebook. Dazu<br />
haben wir ein Newsbüro eingerichtet,<br />
aus dem heraus die verschiedenen<br />
Medienkanäle bedient<br />
werden. Natürlich nutzen wir<br />
Journalisten die AERO auch, um<br />
für die nächsten Ausgaben des<br />
<strong>aerokurier</strong>s zu recherchieren. ae<br />
Lars Reinhold<br />
Foto: Frank Herzog
[ AERO SPECIAL ]<br />
Flugzeugmakler<br />
Die Handlungsreisenden<br />
Klaus und Sabine Kühl bringen als professionelle Makler Flugzeugverkäufer und<br />
Interessenten zusammen. Angefangen von Exposé und Fotos über Vorschläge für<br />
Preisgestaltung und Kaufvertrag bis hin zum Überführungsflug reicht ihr Portfolio.<br />
Mit Handschlag besiegelt: Klaus Kühls Arbeit ist erledigt, wenn Verkäufer und Käufer den Kaufvertrag geschlossen haben.<br />
Wer heute ein gebrauchtes<br />
Auto verkaufen will, hat<br />
drei Möglichkeiten: 1.<br />
Er inseriert in einem der bekannten<br />
Onlineportale, 2. er gibt sein<br />
Fahrzeug beim Kauf eines neuen<br />
in Zahlung, 3. er ruft eine der Telefonnummern<br />
an, die windige<br />
Händler an so ziemlich jedes Auto<br />
pappen, das an der Straße abgestellt<br />
ist.<br />
Will man allerdings ein Flugzeug<br />
verkaufen, fällt zumindest Variante<br />
drei weg – oder haben Sie schon<br />
einmal ein Händlerkärtchen vom<br />
Seitenfenster Ihrer Cessna gepflückt?<br />
Auch das In-Zahlung-<br />
Geben beim Neukauf ist eher<br />
schwierig, da es sich für die Händler<br />
kaum lohnt, sich eine gebrauchte<br />
Maschine auf den Hof zu stellen<br />
in der Hoffnung, dass ein anderer<br />
Kunde genau dieses Modell haben<br />
30 AERO Special 4/<strong>2016</strong><br />
will. Bleibt das Inserat in Onlineoder<br />
Offlinemedien.<br />
Mit Sachverstand<br />
und Ehrlichkeit<br />
Wer die bequemste Variante<br />
will, der wendet sich an Verkaufsprofis<br />
wie Klaus Kühl. Gemeinsam<br />
mit seiner Frau Sabine betreibt er<br />
die Firma K-aircraft Jets & Props,<br />
die sich auf das Vermitteln<br />
von Kontakten zwischen<br />
Flugzeugverkäufern<br />
und potenziellen<br />
Käufern sowie die<br />
Über führung von<br />
Flugzeugen spezialisiert<br />
hat. W<br />
„Wenn jemand<br />
seine Maschine<br />
veräußern will,<br />
nimmt er mit<br />
N<br />
S<br />
Der<br />
Flugzeugmakler<br />
SERIE BERUFE<br />
uns Kontakt auf, und wir betreuen<br />
auf Basis eines Makleralleinauftrages<br />
den gesamten Prozess der<br />
Kaufabwicklung“, sagt Klaus Kühl.<br />
Auch in Zeiten, in denen man so<br />
ziemlich alles über Internetplattformen<br />
erledigen kann, gebe es<br />
Sparten, in denen fachliche Expertise<br />
gefragt sei. „Ein Flugzeugverkauf,<br />
insbesondere ins Ausland,<br />
verlangt eine gute Kenntnis der<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Die haben nur die wenigsten<br />
Privatleute.“<br />
Die Arbeit als<br />
Flugzeugmakler<br />
sei zunächst<br />
ein klassischer<br />
O Schreibtischjob.<br />
„Erster Schritt<br />
nach dem<br />
Auftrag ist<br />
die Erstellung<br />
eines ansprechenden Exposés,<br />
in dem potenzielle Interessenten<br />
alles Wissenswerte zum Flugzeug<br />
erfahren. Leistung, Instrumentierung,<br />
Ausstattung, Zubehör, aber<br />
natürlich auch die Macken, die nach<br />
hunderten oder tausenden Betriebsstunden<br />
an so ziemlich jeder Maschine<br />
zu finden sind.“ Es bringe<br />
nichts, sie zu verschweigen, macht<br />
Kühl deutlich. „Der Interessent<br />
wäre enttäuscht, wenn er das Flugzeug<br />
besichtigt und es nicht der<br />
Beschreibung entspricht. Er würde<br />
es nicht kaufen und der Verkäufer<br />
es demzufolge auch nicht verkaufen.<br />
Eine Lose-lose-Situation.“<br />
Ehrlichkeit sei oberstes Gebot.<br />
Als gelernter Kfz-Mechaniker hat<br />
Kühl das technische Verständnis,<br />
und seine beruflichen Stationen<br />
als Berufspilot und angestellter<br />
Flugzeugverkäufer haben ihn für
Marktbeobachtung, Akquise, Recherche, Kontakte: Einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen Klaus und<br />
Sabine Kühl in ihrem Büro in Schwabmünchen.<br />
Beruf Flugzeugmakler<br />
Einen typischen Berufseinstieg<br />
als Flugzeugmakler gibt es<br />
ebenso wenig wie einen<br />
entsprechenden Ausbildungsgang.<br />
Basis ist eine solide<br />
kaufmännische Ausbildung,<br />
um die Kosten der Vermittlung<br />
kalkulieren zu können.<br />
Weiterhin sind fliegerisches<br />
Know-how und technisches<br />
Verständnis für die Begutachtung<br />
der Verkaufsobjekte<br />
vonnöten. Für Überführungsdienste<br />
sind eine CPL und<br />
entsprechende Musterberechtigungen<br />
notwendig. Schließlich<br />
bedarf es Verkaufs- und<br />
Verhandlungsgeschicks.<br />
Fotos: K-aircraft<br />
Die angenehme Seite des Berufs: Bei Überführungsflügen können die<br />
Kühls ihre Leidenschaft ausleben.<br />
die Eigenheiten des Marktes sensibilisiert.<br />
„Es sind viele Betrüger<br />
unterwegs, und zwar auf beiden<br />
Seiten. Das merken Laien aber<br />
meist erst, wenn ein Scheck geplatzt<br />
ist oder sie eine lange Anreise in<br />
Kauf genommen haben, um sich<br />
ein Schrottflugzeug anzusehen.“<br />
Das wolle man den Kunden<br />
ersparen. Bei den Exposés beispielsweise<br />
habe K-aircraft inzwischen<br />
einen derart professionellen<br />
Stand erreicht, dass etliche Kaufverträge<br />
unterzeichnet werden,<br />
ohne dass der Käufer das Flugzeug<br />
selbst in Augenschein genommen<br />
hat. „Ein besonderer Service sind<br />
360-Grad-Panoramaaufnahmen<br />
vom Innenraum der Flugzeuge. So<br />
kann man sich wirklich genau anschauen,<br />
in welchem Zustand sich<br />
das Flugzeug befindet“, sagt der<br />
Fachmann. Weiterhin beraten er<br />
und seine Frau die Verkäufer bezüglich<br />
der Preisgestaltung. „Manche<br />
Leute haben einfach utopische<br />
Vorstellungen, da müssen wir<br />
dagegenargumentieren. Dabei<br />
helfen uns Marktstatistiken, anhand<br />
derer wir erklären können, zu welchem<br />
Preis welche Flugzeuge<br />
zurzeit gehandelt werden“, erklärt<br />
Kühl. Auch diese Auseinandersetzung<br />
mit dem Markt benötige nicht<br />
unerheblich Zeit.<br />
Erreichbar am Tag<br />
und in der Nacht<br />
Sind Interessent und Verkäufer<br />
zusammengebracht, kommt zwischen<br />
diesen beiden der Handel<br />
zustande. „Wir sind nur Vermittler“,<br />
sagt Kühl. „Es funktioniert nicht,<br />
sich wie ein Gebrauchtwagenhändler<br />
30 Modelle auf den Hof zu stellen<br />
und zu warten, bis ein Kunde<br />
kommt. Dementsprechend liegt<br />
die Haftung beim Verkäufer. Wir<br />
tun aber alles dafür, dass der Handel<br />
sauber abläuft. So empfehlen<br />
wir allen Kunden, eine Pre-buy<br />
Inspection in der Werft ihres Vertrauens<br />
durchführen zu lassen, und<br />
auch die Kaufverträge, die wir den<br />
Parteien vorschlagen, sind mehrfach<br />
anwaltlich geprüft.“<br />
Seit ihrem Schritt in die Selbstständigkeit<br />
2003 haben die Kühls<br />
mehr als 250 Flugzeuge verkauft,<br />
ein Erfolg, den sie sich mit viel<br />
harter Arbeit verdient haben. „Dieser<br />
Beruf ist extrem zeitaufwendig,<br />
weil es de facto immer etwas zu<br />
tun gibt. Zum anderen sind wir<br />
international aktiv, und wenn man<br />
die Zeitverschiebung bedenkt, dann<br />
sind wir quasi 24 Stunden am Tag<br />
für unsere Kunden erreichbar.“<br />
Nicht weniger aufwendig ist<br />
das zweite Standbein von K-aircraft,<br />
die Transferflüge. „Da können wir<br />
dann unsere fliegerische Leidenschaft<br />
ausleben“, sagt Kühl, der<br />
einst mit der Segelfluglizenz begann<br />
und bis heute als Verkehrspilot,<br />
Fluglehrer und Flugprüfer mehr<br />
als 6100 Stunden gesammelt hat.<br />
„Die Überführung beispielsweise<br />
einer Beechcraft King Air vom<br />
Herstellersitz in Wichita, Kansas,<br />
über Kanada, Grönland, Island und<br />
Groß Britannien nach Mitteleuropa<br />
ist so abwechslungsreich, das<br />
ist einfach Genussfliegen“, sagt<br />
Kühl. „Manchmal geht es auch<br />
nach Afrika oder in den Osten bis<br />
nach Taipeh. Da fliegt man über<br />
Landschaften, Orte und Flughäfen,<br />
die der normale Linienpilot nie zu<br />
sehen bekommt. Das ist der Lohn<br />
einer häufig mit reichlich Bürokratie<br />
verbundenen Vorbereitung.“<br />
Inzwischen ist für K-aircraft ein<br />
neuer Arbeitsschritt hinzugekommen:<br />
die aktive Akquise von Verkaufsobjekten.<br />
„Wir verkaufen zu<br />
schnell, und wir müssen uns um<br />
Nachschub kümmern, um immer<br />
etwas anbieten zu können.“ Was<br />
nach einem Luxusproblem klingt,<br />
ist für den Makler ein ernster Umstand.<br />
„Ein umfangreiches Portfolio<br />
ist attraktiv für Käufer, und<br />
das macht uns wiederum für Verkäufer<br />
interessant. Deswegen<br />
müssen wir akquirieren.“ ae<br />
Lars Reinhold<br />
AERO Special 4/<strong>2016</strong> 31
[ AERO SPECIAL ]<br />
Foyer Ost<br />
Foyer<br />
West<br />
AERO Messe-Guide<br />
Wer ist dabei?<br />
Rund 500 Aussteller zeigen in diesem Jahr in Friedrichshafen<br />
ihre Produkte. Mit unserem Messe-Guide navigieren Sie<br />
sich sicher durch die Hallen und Foyers und können die für<br />
Sie interessanten Firmen direkt „anfliegen“.<br />
A<br />
A.I.R.<br />
Deutschland<br />
Acentiss<br />
Deutschland<br />
FW-111<br />
FW-301<br />
ACF-50 / Lear Chemical<br />
Research Corporation<br />
Kanada A5-509<br />
ACR / Artex<br />
USA A5-101<br />
Acrohead Flightwear<br />
Deutschland A3-306<br />
Acteos<br />
Deutschland A6-005<br />
Actionpro<br />
Deutschland A4-009<br />
Adams Aviation Supply Co.<br />
Großbritannien<br />
A5-001, -102, -1<strong>04</strong>, -106<br />
Advanced Flight Systems<br />
USA B1-106<br />
Aero AT Sp.z.o.o.<br />
Polen A5-221<br />
Aero Poznan<br />
Polen A3-425<br />
Aero-Beta Verkehrsfliegerschule<br />
Deutschland<br />
FW-BP06<br />
Aero-Club der Schweiz<br />
Schweiz B4-115<br />
Aero-East-Europe<br />
Serbien und Montenegro B2-203<br />
Aero-Pac<br />
Belgien A5-017<br />
Aero-Styll<br />
Frankreich A4-327<br />
Aeroakku<br />
Deutschland B1-112<br />
Aeroclub Barcelona-Sabadell<br />
Spanien<br />
FW-BP12<br />
Aerodrom Portoroz<br />
Slowenien A5-503<br />
<strong>aerokurier</strong><br />
Deutschland A3-101<br />
Aeromarkt Verlag<br />
Deutschland A4-301<br />
Aeroporto di Asiago Spa<br />
Italien A5-517<br />
Aeroports Publics de Catalunya<br />
Spanien A5-138<br />
aeroPS<br />
Deutschland A4-007<br />
Aerosoft<br />
Deutschland A4-300<br />
Aerospace Welding Minneapolis<br />
USA A5-101<br />
Aeroteam<br />
Tschech. Republik A6-4<strong>04</strong><br />
Aerovolga<br />
Russland<br />
SD27<br />
Agence Départementale de<br />
Développm. des Hautes-Alpes<br />
Frankreich B2-411<br />
Aicta Design Work<br />
Tschech. Republik A5-212<br />
Air Alliance<br />
Deutschland A4-225, SD 20<br />
Stand 9. März <strong>2016</strong><br />
Air Avionics<br />
Deutschland A6-401<br />
Air BP<br />
Deutschland A4-211<br />
Air Courtage Assurances<br />
Frankreich A4-201<br />
Air Creation<br />
Frankreich B1-116<br />
Air Team Service<br />
Tschech. Republik A6-011<br />
Aircraft and More<br />
Österreich A4-509<br />
Aircraft Cabin Modification<br />
Deutschland A4-5<strong>04</strong><br />
Aircraft Design & Certification<br />
Deutschland A5-512<br />
Aircraft Lounge<br />
Deutschland A6-101<br />
Airet International<br />
Italien A5-510<br />
Airglide International<br />
Großbritannien<br />
A4-100/a<br />
Airmaster Propellers<br />
Neuseeland<br />
tbc<br />
Airpart Supply<br />
Großbritannien A5-135<br />
AirPlus Maintenance<br />
Deutschland<br />
FW-118<br />
AKG Acoustics<br />
Österreich A6-508<br />
Alatoscana<br />
Italien A5-132<br />
Hallenbelegung<br />
■ Halle A1<br />
Tent City<br />
■ Halle A2<br />
AERODrones/ RPAS EXPO<br />
■ Halle A3<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Dienstleistungen, Zubehör<br />
■ Halle A4<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Dienstleistungen, Zubehör<br />
■ Halle A5<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Engine Area, Maintenance,<br />
Antriebssysteme, Pilotenausrüstung<br />
■ Halle A6<br />
Avioncs Avenue, Cockpitund<br />
Bordsysteme, Helikopter<br />
■ Halle B1/B2/B3<br />
UL, VLA, LSA<br />
■ Halle B4<br />
Segelflieger, Tragschrauber,<br />
UL, VLA, LSA<br />
■ Static Display<br />
Business Aviation,<br />
Gebrauchtflugzeuge und<br />
Helikopter<br />
■ Foyer West<br />
e-flight-expo, Be a pilot<br />
■ Foyer Ost<br />
AERO Konferenzzentrum,<br />
AEROKunst<br />
Alpi Aviation<br />
Italien B2-307<br />
amedata<br />
Deutschland A4-118<br />
Andair<br />
Großbritannien B1-223<br />
ANG Patriot UA Aircraft<br />
Ukraine A4-525<br />
AOPA Germany<br />
Deutschland A5-201<br />
AOPA Austria<br />
Österreich A5-201<br />
AOPA Spain<br />
Spanien A5-138<br />
AOPA Switzerland<br />
Schweiz A5-201<br />
APS Aviation Parts Service<br />
Deutschland A3-3<strong>04</strong><br />
32 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
APS Brakes<br />
USA<br />
A5-US18<br />
Aquila Aviation International<br />
Deutschland A4-121, SD 36<br />
Arteinmotion<br />
Italien A6-507<br />
ASA Aviation<br />
USA<br />
A5-US11<br />
Ascair<br />
Deutschland A3-009<br />
ASF Engineering<br />
Deutschland A5-137<br />
Asistim<br />
Deutschland<br />
FW-BP07<br />
Aspen Avionics<br />
USA A5-005<br />
Ateq<br />
Deutschland A5-122<br />
Atlas Air Service<br />
Deutschland SD 15<br />
Atol Avion<br />
Finnland B1-219<br />
Augsburg Air Service<br />
Deutschland SD 12<br />
AutoGyro<br />
Deutschland B3-115, FW-202<br />
Aviatech Kaliningrad<br />
Russland<br />
tbc<br />
Aviatic Verlag<br />
Deutschland A5-535<br />
Aviation & Sport<br />
Russland A4-005<br />
Aviation Academy Austria<br />
Österreich A5-311<br />
Aviation Art<br />
Tschech. Republik ÜO-02<br />
Aviation Artur Trendak & Son<br />
Polen B4-401<br />
Aviation Supplies Europe<br />
Dänemark A5-112<br />
Avidyne<br />
USA A4-402<br />
Avionics Academy<br />
Deutschland A4-403, A6-303<br />
Avionik Straubing<br />
Deutschland A3-407<br />
Avion® Patrik Sainer<br />
Tschech. Republik A3-015<br />
Avmap<br />
Italien A6-009<br />
Avocet Aviation<br />
Großbritannien A3-503<br />
Axel Neumann Versicherungsmakler<br />
Deutschland A3-108<br />
Axter Aerospace<br />
Spanien<br />
FW-311<br />
B<br />
B.A.C. Digital Avionics<br />
Deutschland A6-308<br />
Baden-Württembergischer<br />
Luftfahrtverband e.V.<br />
Deutschland B4-115<br />
Bader Models<br />
Bahrein A3-507<br />
Bahco - SNA Europe<br />
Deutschland A4-508<br />
BBAA Berlin-Brandenburg<br />
Aerospace Allianz e.V.<br />
Deutschland A5-301<br />
Becker Avionics<br />
Deutschland A6-400<br />
Beechcraft Berlin Aviation<br />
Deutschland A5-301<br />
Beltron<br />
Schweiz B2-120<br />
Bendix/King by Honeywell<br />
USA A3-411<br />
Beringer Aero<br />
Frankreich B1-415<br />
Bernard & Graefe in der Mönch<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Deutschland A5-535<br />
Blackshape<br />
Italien A4-117<br />
BlackWing<br />
Schweden B3-109<br />
Blanik Aircraft<br />
Tschech. Republik B4-307<br />
Bormatec<br />
Deutschland<br />
FW-401<br />
Bose<br />
Niederlande A5-101, A6-001<br />
Breezer Aircraft<br />
Deutschland B1-309<br />
BRM Aero<br />
Tschech. Republik B2-107<br />
BRS Team Europa<br />
Deutschland B2-117<br />
Buchzentrum Empfingen<br />
Deutschland<br />
FW-108<br />
Bundeswehr II 1.3 (ZeMEM)<br />
Deutschland A6-110<br />
Bundesaufsichtsamt<br />
für Flugsicherung<br />
Deutschland A5-310<br />
Bundesministerium für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur<br />
Deutschland A5-310<br />
Bundespolizei - Fliegergruppe<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
Büscher Flugversand<br />
Deutschland A5-108<br />
C<br />
Cam-Shop-Online.com<br />
Deutschland B3-405<br />
Caruso & Freeland<br />
Schweiz A4-507<br />
cavok.flugsport.münchen<br />
Deutschland<br />
FW-PB01b<br />
Celier Aviation<br />
Polen B3-219<br />
Champion Aerospace<br />
USA A5-101<br />
Chungbuk Free Economic Zone<br />
Authority<br />
Nordkorea A5-134<br />
Cima<br />
Italien A5-309<br />
Cirrus Aircraft<br />
USA A3-421<br />
CKT Aero & Automotive Engineering<br />
Großbritannien B2-102<br />
Clouddancers<br />
Deutschland B2-413<br />
cm-controlling<br />
Deutschland B4-114<br />
Comco Ikarus<br />
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Italien<br />
tbc<br />
Continental Motors Group /<br />
Technify Motors<br />
Deutschland A3-211<br />
Cooles-Hemd.de Bialas & Bialas<br />
Deutschland A3-017<br />
Copting<br />
Deutschland<br />
FW-317<br />
Cover-All Europe<br />
Deutschland A5-337<br />
CruzTools<br />
USA A5-513<br />
CubCrafters Europe<br />
Irland A5-235<br />
Czech Sport Aircraft<br />
Tschech. Republik A4-111<br />
D<br />
D-MOTOR BVBA<br />
Belgien B2-209<br />
Dacher Systems<br />
Deutschland A6-103<br />
Daher-Socata<br />
Frankreich A3-321<br />
David Clark Company<br />
USA A5-100<br />
Desser Holdings<br />
USA<br />
A5-US12<br />
Deutscher Aero Club e.V.<br />
Deutschland B4-115, B4-118<br />
DAeC Landesverband<br />
Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Deutschland B4-115<br />
Deutscher Bundeswehrverband<br />
Vorstand Luftwaffe<br />
Deutschland A6-107<br />
Deutscher Hubschrauber<br />
Club e.V.<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
Deutscher Hubschrauber<br />
Verband e.V. DHV<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
Deutscher Ultraleicht-<br />
Segelflugverband<br />
Deutschland B4-115<br />
Deutscher Ultraleichtflugverband<br />
(DULV) e.V.<br />
Deutschland B4-100<br />
Deutscher Wetterdienst Abteilung<br />
Flugmeteorologie<br />
Deutschland A5-310<br />
DFS Deutsche Flugsicherung<br />
Aeronautical Solutions<br />
Marketing & Sales<br />
Deutschland A5-207<br />
DGLR – Deutsche Gesellschaft<br />
für Luft- und Raumfahrt<br />
Deutschland A5-131<br />
DHBW Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg Ravensburg<br />
Deutschland<br />
FW-118<br />
Die Rolli Flieger, Interessengemeinschaft<br />
Luftsport treibender<br />
Behinderter e.V.<br />
Deutschland B4-115<br />
Dittel Avionik GbR<br />
Deutschland B2-110<br />
Dova Aircraft<br />
Tschech. Republik B1-201<br />
DTA Sarl<br />
Frankreich B1-211<br />
Duc Helices Propellers<br />
Frankreich B2-211<br />
Dynali Helicopter<br />
Belgien B3-309<br />
Dynon Avionics<br />
USA B1-106<br />
E<br />
e-volo<br />
Deutschland B3-222<br />
EASA – European Aviation<br />
Safety Agency<br />
Deutschland A5-300<br />
EASA Consultants OÜ<br />
Estland AERO Conferences<br />
Editerra<br />
Frankreich A5-511<br />
edm aerotec<br />
Deutschland B3-111<br />
Egnos<br />
Tschech. Republik A4-114<br />
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Deutschland<br />
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Eichhorn Air Adventures<br />
Deutschland SD 40<br />
Ela Aviacion<br />
Spanien B4-203<br />
Elixir Aircraft<br />
Frankreich A4-407<br />
Embraer Executive Jets<br />
USA<br />
SD10<br />
Embry-Riddle Aeronautical<br />
University<br />
Deutschland<br />
FW-BP09<br />
en-Tank<br />
Polen A5-3<strong>04</strong><br />
Esso Petroleum Company<br />
Großbritannien A5-101<br />
Etruria Volo<br />
Italien<br />
FW-423<br />
Euro-Aviation Versicherungs-AG<br />
Deutschland A3-108<br />
Eurobond Technologies<br />
Österreich B2-100, ÜO-02/a<br />
Eurocontrol<br />
Belgien<br />
AERO Conferences<br />
Europe Air Sports<br />
Belgien B4-115<br />
Evektor - Aerotechnik<br />
Tschech. Republik B3-315<br />
Evva Schmiermittel Fabrik<br />
Österreich B3-415<br />
Ewak<br />
Deutschland A5-301<br />
Expo Time<br />
Italien B3-122<br />
Extra Flugzeugproduktionsund<br />
Vertriebs GmbH<br />
Deutschland A4-321<br />
F<br />
F Air<br />
Tschech. Republik<br />
FW-BP11<br />
f.u.n.k.e. Avionics<br />
Deutschland B1-102<br />
Fachhochschule Bingen<br />
34 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
Deutschland<br />
FW-427<br />
FFH - Südwestdeutsche<br />
Verkehrsfliegerschule<br />
Deutschland<br />
FW-BP02<br />
Fit AG<br />
Deutschland A5-147<br />
fliegermagazin<br />
Jahr Top Special Verlag<br />
Deutschland A5-325<br />
Flight Planner / ifos<br />
Deutschland B3-401<br />
FLUG REVUE<br />
Deutschland A3-101<br />
Flughafen Heringsdorf<br />
Deutschland A5-337<br />
Flugmotoren-Reparatur<br />
Heinz Dachsel<br />
Deutschland A3-100, A3-508<br />
Flugplatzgesellschaft Eisenhüttenstadt/<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Deutschland A5-301<br />
Flugplatzgesellschaft<br />
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Deutschland A5-301<br />
Flugschule Ardex<br />
Deutschland A5-301<br />
Flugschule München-Jesenwang<br />
Deutschland<br />
FW-BP01<br />
Fly & Drive<br />
Deutschland B2-321<br />
Fly Zone<br />
Italien B3-106<br />
Fly-tex Febotex<br />
Deutschland B3-403<br />
Fly-West<br />
Österreich A3-013<br />
flyalaska<br />
Schweiz B1-215<br />
Flyer-Truck<br />
Ground Handling System<br />
Deutschland A4-311<br />
Flying Expert Song 120 Aircraft<br />
Deutschland<br />
FW-118<br />
Flying Pages<br />
Deutschland<br />
FW-114<br />
Flyt.club GbR<br />
Deutschland A6-305<br />
Fläming Air<br />
Deutschland A5-301<br />
FOM Hochschule für<br />
Oekonomie & Management<br />
Deutschland<br />
FW-BP14<br />
Fortal Switzerland<br />
Schweiz A5-139<br />
fp-propeller S.r.l.<br />
Italien B2-403<br />
Franklin Aircraft Engines<br />
Polen A5-525, SD 32<br />
Franz Aircraft<br />
Deutschland A3-301<br />
Friebe Luftfahrt-Bedarf<br />
Deutschland A5-521<br />
Frontline Avionics<br />
Russland B2-116<br />
G<br />
G&G Handel Ullrich<br />
Österreich<br />
FW-409<br />
GA Buyer Europe<br />
Großbritannien A4-517<br />
Galaxy GRS<br />
Tschech. Republik B1-413<br />
Garmin International<br />
USA A6-201, -205<br />
GBSL e.V.<br />
Deutschland B4-119<br />
GEFA Gesellschaft<br />
für Absatzfinanzierung<br />
Deutschland<br />
Geiger Engineering<br />
Deutschland<br />
SD48<br />
FW-111<br />
Geiger Präzision<br />
Deutschland SD 08<br />
General Aviation<br />
Manufacturers Association<br />
Belgien AERO Conferences<br />
Genesys Aerosystems<br />
USA A6-405<br />
GGC<br />
Deutschland B4-101<br />
Glasair Aviation, LLC<br />
USA A4-523<br />
Global Aviation + Piper Parts<br />
Deutschland A3-201, A5-325<br />
Goldfren Spacek<br />
Tschech. Republik B2-108<br />
Golze Engineering<br />
Deutschland A6-510<br />
Grofa House of Brands<br />
Deutschland A5-207<br />
Göbler Hirthmotoren<br />
Deutschland B1-319<br />
H<br />
Hakan Cetinkaya<br />
Türkei B2-140<br />
Hanke-Aviation<br />
Deutschland A5-311<br />
Hanks Aero Adventures<br />
USA A3-005<br />
Happyshops<br />
Deutschland B1-220<br />
Hartzell Propeller<br />
USA A3-124<br />
hb-air Ultraleichtflugschule<br />
Deutschland B3-317<br />
HDI Global<br />
Deutschland A4-401<br />
Helix-Carbon<br />
Deutschland B2-1<strong>04</strong><br />
Herber Aircraft Service<br />
USA A5-101<br />
Hess. Flugplatz GmbH Egelsbach<br />
Deutschland A5-515<br />
Hochschule für Technik &<br />
Wirtschaft des Saarlandes<br />
Deutschland<br />
FW-BP08<br />
Hoffmann Propeller<br />
Deutschland A3-124<br />
Honda Aircraft Company<br />
USA A3-321<br />
Horizon Swiss Flight Academy<br />
Schweiz A4-102<br />
Hotel Quelle, Nature Spa Resort<br />
Italien<br />
tbc<br />
Hypstair Project- Pipistrel<br />
Slowenien<br />
tbc
[ AERO SPECIAL ]<br />
Hélices E-Props<br />
Frankreich B3-407<br />
I<br />
I.C.P.<br />
Italien B3-307<br />
IAOPA<br />
USA A5-201<br />
iAéro – i2A SAS<br />
Frankreich A4-201<br />
ib-rec<br />
Deutschland A5-136<br />
ifos<br />
Deutschland B3-401<br />
IHK Cottbus<br />
Deutschland A5-301<br />
IHSE<br />
Deutschland<br />
Ilka Armitter<br />
Deutschland<br />
Ing. Grigorij Dvorsky<br />
MGM Compro<br />
Tschech. Republik<br />
FW-118<br />
AEROkunst<br />
FW-116<br />
Ing. Nando Groppo<br />
c/o Aviosuperficie<br />
Italien B1-317<br />
Ingenieurbüro CAT M. Zipperer<br />
Deutschland A5-015<br />
Interieur Flugzeugausstattung<br />
Schempp<br />
Deutschland A4-003<br />
ISS Protect by Roland Gminder<br />
Deutschland A3-007<br />
IWS Innovationsund<br />
Wissensstrategien<br />
Deutschland<br />
FW-317<br />
J<br />
Jaxida Cover<br />
Deutschland A4-017<br />
Jeppesen<br />
Deutschland A3-401<br />
Jetlounge /<br />
ONE Aviation Corp.<br />
tbc, A3-419<br />
Deutschland<br />
JH Engineering<br />
Deutschland A4-211<br />
Jihlavan Airplanes,<br />
Skyleader Aircraft<br />
Tschech. Republik B3-301<br />
Jihostroj<br />
Tschech. Republik A5-210<br />
JMB Aircraft Germany<br />
Deutschland B2-101<br />
JMB Aircraft<br />
Tschech. Republik B2-101<br />
John Dee Zimmermann<br />
Stahlwaren<br />
Deutschland B4-019<br />
Josef Weiss Plastic<br />
Deutschland A4-101<br />
Julius Kerner<br />
Deutschland A3-001<br />
Junkers Profly<br />
Deutschland B2-134, -201, -203,<br />
-209, -311, B3-307, -315<br />
Juwelier Aumann<br />
Deutschland A4-400<br />
Juwelier Hörnle<br />
Deutschland A5-009<br />
K<br />
Kaspar a synové –<br />
strojirna Kalmar<br />
Tschech. Republik B2-419<br />
Kellenberg Roll-Technik<br />
Schweiz A5-143<br />
Klassiker der Luftfahrt<br />
Deutschland A3-101<br />
Koslowski Modellbau<br />
Deutschland A3-110<br />
L<br />
L+R Helicopters<br />
Deutschland B1-213<br />
LAA<br />
Light Aircraft Association<br />
Tschech. Republik B2-128<br />
Lanitz-Prena Folien Factory<br />
Deutschland B1-120<br />
Laversab<br />
USA<br />
A5-US10<br />
LBA Luftfahrt-Bundesamt<br />
Deutschland A5-310<br />
Levil Aviation<br />
USA B2-114<br />
Liaoning General<br />
Aviation Academy<br />
China<br />
FW-206<br />
Lightspeed Aviation<br />
USA A6-007<br />
Limbach Flugmotoren<br />
Deutschland A3-4<strong>04</strong><br />
Loravia Trailer-Tank<br />
Frankreich B1-407<br />
LTB400 Aviation Software<br />
Deutschland A3-106<br />
LX navigation<br />
Slowenien A6-511<br />
Lycoming Engines<br />
USA A3-115<br />
M<br />
M.E.RIN<br />
Italien B3-102<br />
M4Com System<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
Mack<br />
Deutschland<br />
ÜO-06<br />
MarS<br />
Tschech. Republik A5-113<br />
Massage Division<br />
USA<br />
ÜO-01<br />
Maul-Tank Prüftechnik<br />
und Tankanlagenbau<br />
Deutschland A4-305<br />
MB Vision<br />
Italien B4-1<strong>04</strong><br />
McMurdo<br />
Frankreich A5-101<br />
Metalwings<br />
Deutschland B2-132
8624739-45-2.QXD_Layout 1 29.02.16 12:01 Seite 1<br />
Mikrotechna Praha<br />
Tschech. Republik A5-115<br />
Miniprop<br />
Deutschland B2-401<br />
MM aeronautical & automotive<br />
affairs Liqui Moly Aero<br />
Österreich B1-213<br />
Modern Wings Germany<br />
Deutschland B4-201<br />
Motor Presse Stuttgart<br />
Deutschland A3-101<br />
Moving Terrain Air<br />
Navigation Systems<br />
Deutschland A3-305<br />
MT-Propeller Entwicklung<br />
Deutschland A3-409<br />
MyGoFlight<br />
USA A6-101<br />
myonic<br />
Deutschland<br />
FW-118<br />
N<br />
Nayak Aircraft Service<br />
Deutschland A5-142<br />
Next Aircraft<br />
Italien B3-215<br />
Nicholson McLaren Aviation<br />
Großbritannien A5-302<br />
Norronafly Propeller & Parts<br />
Norwegen A3-124<br />
Northcraft Germany<br />
Deutschland A6-005<br />
Novus:HM<br />
Deutschland B1-309<br />
O<br />
OK Aviation Sales<br />
Tschech. Republik B1-119<br />
Oschinsky<br />
Deutschland A6-003<br />
Ostseeflughafen<br />
Stralsund-Barth<br />
Deutschland A5-337<br />
Oxai Aircraft<br />
China<br />
FW-107<br />
P<br />
Para-Phernalia<br />
USA<br />
A5-US15<br />
Paratec<br />
Deutschland B4-106<br />
Parker / Cleveland<br />
Wheels & Brakes<br />
USA<br />
A5-US02<br />
Patrick Lisbert Chez Patrick<br />
Deutschland<br />
ÜO-05<br />
PBS Velká Bítes<br />
Tschech. Republik A5-007, SD29<br />
Pelegrin<br />
Lettland B2-113<br />
Permanon<br />
Deutschland A4-306<br />
Peszke<br />
Polen B2-219<br />
Phoenix East Aviation<br />
USA<br />
FW-BP10<br />
Phonak Communications<br />
Schweiz A6-100<br />
Pilatus Aircraft<br />
Schweiz A3-121<br />
Pilot Training Network<br />
Deutschland<br />
FW-BP08<br />
Piper + Jet Maintenance<br />
Deutschland A4-125<br />
Piper Deutschland<br />
Deutschland A4-125<br />
Pipistrel<br />
Slowenien B3-201<br />
PMP di Olgiati Giuseppe<br />
Italien A6-105<br />
Pocket FMS Foundation<br />
Niederlande A6-015<br />
Pooleys Flight Equipment<br />
Großbritannien A3-128<br />
Porta Air Service<br />
Deutschland A6-301<br />
Powervamp<br />
Großbritannien A3-011<br />
Powervision<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
PPL/IR Europe<br />
Großbritannien A5-533<br />
Pratt & Whitney Canada<br />
Kanada<br />
A5-US01<br />
Proptech<br />
Großbritannien A3-124<br />
PS Engineering<br />
USA A6-011<br />
PSA - Parts & Systems<br />
Schweiz<br />
FW-118<br />
Pure Power fm Marco<br />
Italien A5-225<br />
Q<br />
Quest Aircraft Company<br />
USA A3-319<br />
R<br />
R. Eisenschmidt<br />
Deutschland A5-207<br />
Radek Budina<br />
Tschech. Republik A5-117<br />
Rayline<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
Red Box International<br />
Großbritannien A5-109<br />
Reiner Stemme<br />
Utility Air-Systems<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
Remos<br />
Deutschland B3-207<br />
Resi<br />
Deutschland A3-003<br />
Rheinland Air Service<br />
Deutschland A3-319, -321<br />
Rhoba-Chemie<br />
Deutschland A5-519<br />
Robin New Aircraft<br />
Frankreich A5-335<br />
RocketRoute<br />
Großbritannien A4-205<br />
Roko Airplanes<br />
Tschech. Republik B3-107<br />
Roland Aircraft<br />
Deutschland B4-109<br />
RS-Datentechnik Sky-Map<br />
Deutschland B3-401<br />
RUAG Schweiz/RUAG Aviation<br />
Schweiz A3-114, -124<br />
RWL German Flight Academy<br />
Deutschland<br />
FW-BP08<br />
Röder Präzision<br />
Deutschland A3-124<br />
AERO <strong>2016</strong><br />
Halle A3<br />
Stand 100 und 508<br />
Flugmotoren-Reparatur Dachsel GmbH<br />
EASA - Nr.: DE.145.0199<br />
Instandsetzung und Grundüberholung<br />
von Continental und Lycoming Kolbenflugmotoren sowie<br />
von verschiedenen Oldtimer Flugmotoren, Zylinder, Vergaser,<br />
Kraftstoffpumpen, Startergetriebe sowie weitere Komponenten<br />
und Anbaugeräte, Zylinderinstandsetzung<br />
Ersatzteilservice und Verkauf<br />
Tauschmotoren<br />
Prop-Strike-Inspections<br />
(„Shockloading“)<br />
Weitere Informationen:<br />
Heinz Dachsel GmbH<br />
Tel: +49 (0) 89 / 793 72 10 | Fax: +49 (0) 89 / 793 87 61<br />
Oberdillerstr. 29 | D-82065 Baierbrunn bei München<br />
E-Mail: motors@dachsel.de | www.flugmotoren.com<br />
Mitglied im BBAL<br />
AERO Special 4/<strong>2016</strong> 37
[ AERO SPECIAL ]<br />
S<br />
S-Idee Handelsagentur Nowak<br />
Deutschland B3-409<br />
S.S.D.P<br />
Belgien A5-219<br />
Sandelving Aerospace<br />
Deutschland A5-507<br />
Sandhills Publishing<br />
USA B3-411<br />
SARL Jean Gaborit Créations<br />
Frankreich A4-513<br />
ScaleWings AeroTec<br />
Österreich B1-409<br />
Scanaviation<br />
Dänemark A4-500<br />
Scheme Designers<br />
USA<br />
A5-US194<br />
Schmitter Tore<br />
Deutschland A5-314<br />
Schwanheimer Industriekleber<br />
Deutschland<br />
ÜO-<strong>04</strong><br />
Servicios de Radio Wavenet<br />
Spanien<br />
FW-311<br />
Shark.Aero<br />
Slowakei B2-215<br />
Siebert Luftfahrtbedarf<br />
Deutschland B1-401<br />
Siemens<br />
Deutschland<br />
FW-201<br />
Simoloc Research<br />
Spanien A6-303<br />
Simonini Racing<br />
Italien B3-1<strong>04</strong><br />
Sky Fox<br />
Deutschland A6-100, -101<br />
SkyDemon<br />
Großbritannien A6-501<br />
Sky-Map / RS-Datentechnik<br />
Deutschland B3-401<br />
SMA Safran<br />
Frankreich A3-126<br />
Solutions4GA<br />
Polen A4-409<br />
Sonaca Aircraft<br />
Belgien A5-141<br />
Sprout<br />
Tschech. Republik B3-301<br />
Stadt Pasewalk<br />
Deutschland A5-337<br />
Stadt Ulm/<br />
Berblinger-Wettbewerb<br />
Deutschland<br />
FW-110<br />
Stahl Aircraft & Materials<br />
Deutschland A5-127<br />
Stangl Funktechnik<br />
Deutschland B1-110<br />
Starplast<br />
Frankreich A4-108<br />
Starwings Dortmund<br />
Luftfahrtgesellschaft<br />
Deutschland<br />
FW-BP03<br />
Stematic<br />
System und Gerätebau<br />
Deutschland B2-130<br />
Stemme<br />
Deutschland A4-317, SD25<br />
Sticker Shop Josef Strerath<br />
Deutschland A4-011, ÜO-07<br />
Stickerei Stickies<br />
Deutschland<br />
ÜO-08<br />
Stieblich Hallenbau<br />
Deutschland A5-301<br />
Stiftung Mayday<br />
Deutschland A5-539<br />
Stratos 07<br />
Tschech. Republik B2-201<br />
Suzhou Changfeng Instruments<br />
China A6-506<br />
Swiss Excellence Airplanes<br />
(SEA)<br />
Schweiz A4-323<br />
Swiss Re Corporate Solutions<br />
Schweiz A4-100<br />
T<br />
TAF3<br />
Slowenien A6-413<br />
Talos Avionics<br />
Griechenland B3-417<br />
Tannheimer Fliegerund<br />
Freizeitzentrum<br />
Deutschland A3-205<br />
Tech Sim<br />
Polen A6-307<br />
Technic Aviation<br />
Frankreich A3-124<br />
Teledyne Battery Products<br />
Gill Aircraft Batteries<br />
USA<br />
tbc<br />
Telemeter Electronic<br />
Deutschland A3-011<br />
Telex Bosch Communication<br />
Systems<br />
Deutschland A5-316<br />
Tempest<br />
USA<br />
tbc<br />
Tennant Metall und Technologie<br />
Deutschland A5-133<br />
Textron Aviation<br />
USA<br />
A3-127, SD17<br />
TFC Käufer Flugbetrieb- und<br />
Technik Beratungsgesellschaft<br />
Deutschland FW-BP15, SC31<br />
Thiesen Electronics<br />
Deutschland A3-102<br />
Thomas Hauptmann Elektronik<br />
Deutschland A5-325<br />
TL Ultralight<br />
Tschech. Republik B2-301<br />
Tomark Aero<br />
Tschech. Republik B1-117<br />
Tost Flugzeuggerätebau<br />
Deutschland B2-407<br />
Total Deutschland<br />
Deutschland A3-109<br />
Tourismusverband Mauterndorf<br />
Österreich B2-409<br />
Trade-A-Plane<br />
USA A3-300<br />
Trainico<br />
Deutschland A5-301<br />
TRC Simulators<br />
Niederlande A6-3<strong>04</strong><br />
Trig Avionics<br />
Großbritannien A5-501<br />
Trixy Aviation<br />
Slowenien B1-111<br />
TruTrak Flight Systems<br />
USA B3-413<br />
TurboZentrum<br />
Deutschland A5-124<br />
Turtle-Pac<br />
Australien A4-505<br />
U<br />
UAV Dach e.V.<br />
Deutschland<br />
FW-317<br />
UL-Airoaviation<br />
Deutschland B3-101<br />
UL-GmbH<br />
Deutschland B1-115<br />
ULM Technologie Sarl<br />
Frankreich B2-134<br />
ULPower Aero Engines<br />
Belgien B1-1<strong>04</strong><br />
Ultraleichtflug Konstanz<br />
Deutschland B1-201<br />
Ultraleichtflugschule &<br />
Luftbild Bodensee<br />
Deutschland B3-121<br />
Ultralight Concept<br />
Belgien B1-201<br />
Ultralight Design<br />
Tschech. Republik FW-115<br />
Unis<br />
Tschech. Republik A5-111<br />
United Turbine Corporation<br />
USA A5-101<br />
Universität Ulm<br />
Deutschland<br />
FW-309<br />
V<br />
Van’s Aircraft<br />
USA B4-301<br />
VDP - Vereinigung<br />
Deutscher Pilotinnen e.V.<br />
Deutschland A5-201<br />
Verband der Luftfahrtsachverständigen<br />
e.V.<br />
Deutschland A4-306<br />
Vierwerk<br />
Deutschland B1-319<br />
Vincenzo Braucci<br />
Italien<br />
tbc<br />
Vintage Glider Club<br />
Sektion Deutschland<br />
Deutschland B4-315<br />
VMLL - Verband zur<br />
Förderung der motorisierten<br />
Leichten Luftsportgeräte e.V.<br />
Deutschland B4-115<br />
Von Hohenstein Aviation<br />
Deutschland<br />
tbc<br />
VOS-Bauelemente<br />
Deutschland A3-501<br />
Vulcanair<br />
Italien SD 38<br />
IMPRESSUM<br />
W<br />
Waco Aircraft Corporation<br />
USA A3-319<br />
Walter Frey Assekuranzmakler<br />
Deutschland<br />
FW-118<br />
Wankel<br />
Deutschland A5-145<br />
Warter Aviation<br />
Irland A5-126<br />
WeFly<br />
Deutschland A4-106<br />
Werthenbach Aerospace<br />
Deutschland A4-110<br />
WeSpot<br />
Deutschland A6-513<br />
Whelen Engineering Company<br />
USA<br />
A5-US03<br />
Wingly<br />
Frankreich A4-015<br />
Wipaire<br />
USA<br />
A5-US<strong>04</strong><br />
Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
Vorpommern<br />
Deutschland A5-337<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Bodenseekreis<br />
Deutschland<br />
FW-118<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Mönchengladbach<br />
Deutschland<br />
FW-BP<strong>04</strong><br />
X<br />
Xedam-Design<br />
Deutschland A5-110<br />
Xwind Airfield-Guide Training<br />
Center Germany<br />
Deutschland A3-101<br />
Y<br />
Yuneec Europe<br />
Deutschland FW-215, FW-400<br />
Z<br />
ZangBird<br />
Dänemark B4-009<br />
ZeitFlügel<br />
Deutschland A4-001<br />
ZHAW Züricher Hochschule<br />
Schweiz A3-207<br />
Zlin Aviation<br />
Tschech. Republik B2-311<br />
REDAKTION: Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart, Telefon: +49 711 182-2800, Fax: +49 711 182-1781,<br />
E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de, Internet: www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Herausgeber: Michael Pfeiffer Redaktionsleitung: Lars Reinhold (verant. i. S. d. Presserechts)<br />
Stellv. Chefredakteur: Gerhard Marzinzik Redaktion: Maximilian Kühnl Produktionsleitung:<br />
Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische Konzeption: Harald Hornig Grafik und<br />
Layout: MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTORRAD-Medienproduktion,<br />
Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.), Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert<br />
Sekretariat: Iris Schaber<br />
VERLAG: Motor Presse Stuttg art GmbH & Co. KG, Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart Leitung Geschäftsbereich<br />
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DRUCK: Neef + Stumme GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen. Printed in Germany.<br />
ABO-SERVICE, 70138 Stuttgart, Telefon +49 711 320 688 99, E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der fotomechanischen, elektronischen oder digitalen<br />
Wiedergabe von Teilen dieser Publikation oder im Ganzen sind vorbehalten.<br />
38 AERO Special 4/<strong>2016</strong>
[ KOLUMNE ]<br />
Als Dr. Spornrad beleuchtet ein Kenner der Szene exklusiv für den <strong>aerokurier</strong> die großen und kleinen Geheimnisse der GA<br />
Augen auf beim Flugzeugkauf!<br />
Wenn ein Pilot ein Flugzeug kauft, dann wird ihm viel erzählt. Dr. Spornrad weiß,<br />
worauf Flugzeugbesitzer in spe achten müssen, wenn ihnen die Besitzer von Arbeitstieren,<br />
Geschichtsobjekten und Hangarqueens ihre Schätzchen als „must have“ anpreisen.<br />
Hand aufs Herz: Messen wie die<br />
AERO in Friedrichshafen lassen manchen<br />
Piloten vorsichtig ins Portemonnaie<br />
linsen, ob es nicht an der Zeit wäre, sich<br />
endlich das ersehnte Schätzchen zu gönnen.<br />
Doch was ist beim Flugzeugkauf wichtig?<br />
Gebraucht oder fabrikneu? Alt, überholt oder<br />
verkaufslackiert? Zugelassen auf uneingeschränkten<br />
Betrieb, als Experimental und<br />
unter welcher Flagge? Ach ja – und wie sieht<br />
es denn aus mit einer Typberatung? Was steht<br />
mir denn so am besten? Na klar, es muss eine<br />
Mustang, besser noch ’ne „Mehundertju“sein.<br />
Es macht anfangs Spaß, am Erwerb des eigenen<br />
Flugzeugs zu arbeiten. Die Vorfreude ist<br />
groß – doch dann setzt die Realität ein und<br />
damit zuweilen Ernüchterung. Schließlich auch<br />
der wohlgeordnete Alltagsbetrieb und wiederum<br />
Vorfreude – ein Wechselbad der Gefühle.<br />
Zunächst die Frage nach dem richtigen Typ<br />
und der Anzahl der Plätze. Ach ja, Frau und<br />
Kinder sollen ja mit eingebunden sein, also<br />
ein Viersitzer. In der Realität kommt später<br />
meist heraus, dass sich selbige vielleicht mal<br />
für ein Stündchen am Sonntag auf einen Flug<br />
mit dem Schätzchen einlassen, danach oft nie<br />
wieder. Also gleich einen Zweisitzer mit mehr<br />
Performance? Was wird gesucht? Ein Sportwagen,<br />
eine Reiselimousine, ein Allrounder<br />
oder gar ein Stück Luftfahrtgeschichte?<br />
Ich fange mal bei Neuflugzeugen an. Sie<br />
sollen ja weniger wartungsintensiv als Gebrauchte<br />
sein. Stimmt bedingt. Denn es kommt<br />
auf den Support durch den Händler/Vertreter<br />
sowie der Zulieferer an. Kauf’ ich einen Exoten,<br />
so ist es meistens nicht gewiss, ob Produzent<br />
und Händler das nächste Jahr erleben. In der<br />
Luftfahrtbranche müssen manche, an sich<br />
gute Produkte erst durch mehrere Insolvenzen<br />
gehen, bevor eine gewisse Kontinuität einsetzt.<br />
Nichtsdestotrotz ist es natürlich immer toll, in<br />
ein nagelneues Flugzeug einzusteigen!<br />
Dr. Spornrad<br />
Nun zum gebrauchten Planeur: Was muss<br />
ich tun, um nicht mit dem Erwerb eines vermeintlichen<br />
Schnäppchens in die Falle der<br />
Folgekosten zu rauschen? Was ist das Wichtigste<br />
am Flugzeugkauf? Nun – ich<br />
würde sagen, dass das Herz<br />
gesund sein sollte, sprich<br />
der Zerknalltreibling unter<br />
der Motorhaube. Von<br />
Verkäuferseite wird man<br />
immer hören, dass die<br />
gut gepflegte „Hangarqueen“<br />
immer regelmäßig<br />
geflogen und der<br />
Motor jede Woche von<br />
Hand durchgedreht wurde,<br />
um Korrosion zu vermeiden.<br />
Na sicher ... Regelmäßig<br />
bedeutet einmal im Jahr<br />
zur Nachprüfung, und das Mit-der-<br />
Hand-Durchdrehen hat dafür gesorgt, dass<br />
auch der letzte Hauch von Öl von den Zylinderwänden<br />
gerieben wurde. Hier hilft nur ein<br />
Check durch einen Fachbetrieb mit einer Ölanalyse,<br />
um wenigstens etwas Sicherheit über<br />
den Zustand zu erhalten. Im ersten Jahr des<br />
Betriebes wird sich dann zeigen, ob der „Kleine“<br />
noch einige Zeit seinen Dienst versieht<br />
oder eine Generalüberholung ansteht.<br />
Es versteht sich von selbst, dass auch andere<br />
Bauteile einer gewissen Laufzeit unterliegen.<br />
Wo sonst als in der Lebenslaufakte kann<br />
ich darüber Auskunft bekommen? Das Dokument<br />
sollte über den Zustand des Flugzeuges<br />
mehr aussagen als das Flugzeug selbst. (Un-)<br />
Gesammelte Werke, bunt gemischt in einer<br />
großen Kiste, zeugen von einem wenig liebevollen<br />
und oberflächlichen Umgang damit. Für<br />
mich ein erstes Indiz dafür, wie die Maschine<br />
vermutlich in der Vergangenheit behandelt<br />
wurde. In der Akte sollten sich aktuelle Unterlagen<br />
über laufzeitbeschränkte Teile ebenso<br />
befinden wie die Arbeitsberichte der letzten<br />
zehn Jahre. „Matching numbers“ von Zellenbauteilen<br />
und dem Motor sollten gecheckt sein,<br />
möchte man nicht Opfer einer<br />
ACAM (Aircraft Continuing<br />
Airworthiness Monitoring)-<br />
Ramp-Inspektion werden.<br />
Eine gut sortierte Akte erlaubt<br />
auch Einblicke über die<br />
Häufigkeit des LTB-Wechsels.<br />
Ein jährlicher Wechsel<br />
lässt vermuten, dass<br />
unangenehmen Entdeckungen<br />
über einen neuen<br />
LTB ausgewichen wurde.<br />
Dieser hat dann in Erwartung<br />
eines guten Geschäfts<br />
eine „wohlwollende“<br />
Nachprüfung „veranstaltet“.<br />
Ja und dann sollte natürlich das<br />
Inflight Entertainment funktionieren. Die Modifizierung<br />
von Funkgeräten mit Röhrenverstärker,<br />
fehlendes oder altes ELT sowie ein<br />
Transponder aus der Zeit des Kalten Krieges<br />
können das Portemonnaie des Jungflugzeugbesitzers<br />
schnell zum Heulen bringen. Schließlich<br />
wäre noch der Zustand der Zelle zu beurteilen.<br />
Mit (alter) Baumwolle bespannt und<br />
mit vier Lackschichten versehen, die letzte<br />
davon ist die Verkaufslackierung, wird es spätestens<br />
bei der nächsten Nachprüfung ein<br />
vermutlich weniger erfreuliches Erwachen<br />
geben. Gleiches gilt unter Umständen auch<br />
bei anderen Bauweisen – oft schon kurz nach<br />
der Überpinselung zeigt sich deren Qualität.<br />
Mein Resümee: Augen auf beim Flugzeugkauf!<br />
Ein Freund, der schon länger Flugzeugbesitzer<br />
ist, kann vielleicht mehr helfen als<br />
mancher Prüfer vom Fach. Die Freude am<br />
neuen Flieger überwiegt am Ende jedoch meist<br />
den Ärger über eine frisch geöffnete Rechnung<br />
des befreundeten LTBs.<br />
ae<br />
Illustrationen: Harald Hornig<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 87
[ BUSINESS AVIATION Entwicklung ]<br />
MACH OHNE<br />
AUTOR: Maximilian Kühnl<br />
FOTOS: Aerion<br />
88 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Überschalljet Aerion AS2<br />
KRACH<br />
Mit einer Festbestellung der Chartergesellschaft<br />
Flexjet nehmen die Pläne von Aerion konkrete<br />
Formen an: Der Newcomer möchte Anfang des<br />
kommenden Jahrzehnts den zivilen Überschallflug<br />
in Form eines Business Jets zurückbringen.<br />
Wir haben die Konzeptphase<br />
verlassen“, kündigte<br />
Aerions Entwicklungschef<br />
Mike Hinderberger auf<br />
der Geschäftsreiseflugzeug-Messe NBAA<br />
in Las Vegas vergangenen November<br />
an. Aerion war die letzten Jahre zwar<br />
immer mit seinem Entwurf eines Überschalljets<br />
auf der NBAA vertreten gewesen,<br />
doch so gute Neuigkeiten wie<br />
im vergangenen Jahr hatte die Firma<br />
aus Reno in Nevada noch nie im Gepäck<br />
gehabt: Die kanadische Chartergesellschaft<br />
Flexjet erteilte einen Festauftrag<br />
über 20 Überschall-Geschäftsreiseflugzeuge<br />
des Musters Aerion AS2 und ist<br />
damit Erstkunde. „Die Entwicklung der<br />
AS2 schreitet in beeindruckender Weise<br />
voran“, sagt Kenn Ricci, Vorsitzender<br />
von Flexjet. „Wir freuen uns, unseren<br />
Kunden bald Überschallflüge bieten zu<br />
können.“ Wie ernst es beiden Seiten ist,<br />
zeigt die Tatsache, dass die Kanadier<br />
eine nicht erstattbare Vorauszahlung<br />
geleistet haben – in welcher Höhe, blieb<br />
jedoch offen. Der Listenpreis für den<br />
Business Jet beträgt 120 Millionen Dollar.<br />
Die Auftragsbücher für die Neuentwicklung<br />
sind erst im vergangenen Mai<br />
geöffnet worden.<br />
Geht es nach Aerion, sollen eilige<br />
Geschäftsleute ab 2023 erstmals seit<br />
dem Ende der kostspieligen Concorde<br />
vor mehr als zehn Jahren wieder in den<br />
Genuss des Überschallfluges kommen.<br />
Die Anfänge des Herstellers reichen weit<br />
zurück. Bereits in den 1990er Jahren<br />
begann das Vorgängerunternehmen<br />
ASSET (Affordable Supersonic Executive<br />
Transport) mit der Entwicklung von<br />
effizienten Tragflächen für den Überschallflug.<br />
Hier lagen nach Ansicht von<br />
Aerion die größten Defizite der Concorde.<br />
Das Ergebnis der Entwicklung ist auch<br />
das Schlüsselelement, warum die AS2<br />
trotz der hohen Geschwindigkeiten mit<br />
niedrigem Widerstand fliegen soll: Supersonic<br />
Natural Laminar Flow (SNLF)<br />
heißt die Technologie, die dafür sorgt,<br />
dass die Strömung über den Tragflächen<br />
nicht turbulent wird. Um die Jahrtausendwende<br />
fanden in Zusammenarbeit<br />
mit der amerikanischen Weltraumbehör<strong>aerokurier</strong><br />
4/<strong>2016</strong> 89
[ BUSINESS AVIATION Entwicklung ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 1 ] Die AS2 soll von allen<br />
relevanten Flughäfen mit<br />
Bahnlängen um die 1500<br />
Meter aus operieren können.<br />
[2 ] Der Maßstab für die<br />
Kabine sind aktuelle Ge -<br />
schäftsreiseflugzeuge. In<br />
dem komfortablen Layout<br />
finden bis zu zwölf Passagiere<br />
Platz. [3 ] Ein 1:1-Modell<br />
des Rumpfes steht beim<br />
Innenausstatter Design Q<br />
in England.<br />
Das Cockpitmodell der<br />
AS2 zeigt Elemente des<br />
Entwicklungspartners<br />
Airbus.<br />
de NASA erste Testflüge statt, die<br />
das Ergebnis bestätigen sollten.<br />
Das rief den Millionär und Investor<br />
Robert M. Bass auf den Plan, der viel<br />
Potenzial in SNLF sah. Im Jahr 2002<br />
erwarb er ASSET samt Patenten. Er<br />
formte daraus die Aerion Corporation,<br />
um die Überschalltechnologie<br />
kommerziell zu nutzen. Im Lastenheft<br />
stand die Entwicklung eines effizienten<br />
Business Jets mit einer Reisegeschwindigkeit<br />
um Mach 1.5 und<br />
Platz für etwa zehn Passagiere. Das<br />
Projekt wurde Aerion SBJ (Supersonic<br />
Business Jet) getauft.<br />
Die Wirtschaftskrise in den Jahren<br />
um 2008 war nicht unschuldig daran,<br />
dass es bis zur EBACE-Messe 2014<br />
ruhig wurde um Aerion. Bis dahin<br />
habe das Unternehmen nach eigenen<br />
Angaben über 100 Millionen Dollar<br />
in die Technologien investiert. In<br />
Genf stellte Aerion die heutige, größere<br />
Konfiguration seines Business<br />
Jets, die AS2, vor. Sie sei das Ergebnis<br />
intensiver Gespräche mit potenziellen<br />
Kunden. Markanteste Neuerung<br />
ist dabei die Umstellung von zwei<br />
auf drei Triebwerke. Das soll insbesondere<br />
die Performance auf kurzen<br />
Startbahnen verbessern sowie die<br />
Geräuschemissionen reduzieren.<br />
Zunächst hatte Aerion das Pratt<br />
& Whitney JT8D vorgesehen, das sich<br />
aufgrund seines geringen Nebenstromverhältnisses<br />
mit wenigen Modifikationen<br />
für den Überschalleinsatz<br />
geeignet hätte. Es stellte sich jedoch<br />
als veraltet dar, debütierte das JT8<br />
doch vor 50 Jahren an den Urversionen<br />
der Boeing 727 und 737 und hat<br />
seither nur wenige Änderungen erfahren.<br />
In der ersten Jahreshälfte <strong>2016</strong><br />
möchte sich Aerion auf einen moderneren<br />
Antrieb festlegen.<br />
Die Reichweite der AS2 soll bei<br />
5000 Nautischen Meilen liegen, also<br />
knapp über 9000 Kilometern. Das<br />
ermöglicht Nonstop-Flüge auf den<br />
BEI MACH 1.2 SOLL DER ÜBERSCHALL-<br />
KNALL NICHT ZU HÖREN SEIN<br />
typischen Transatlantikstrecken bis<br />
hin zur Route London – Seattle. Aerion<br />
verspricht, dass die AS2 bei typischen<br />
Startmassen von nahezu allen<br />
wichtigen Flughäfen mit Bahnlängen<br />
um 1500 Meter starten kann.<br />
Markenzeichen der AS2 ist ihr<br />
Geschwindigkeitsspektrum: Die<br />
Höchstgeschwindigkeit wird mit etwa<br />
Mach 1.5, also dem Eineinhalbfachen<br />
der Schallgeschwindigkeit,<br />
veranschlagt, die optimale Reisegeschwindigkeit<br />
soll etwa Mach 1.4<br />
betragen. Für einen Transatlantikflug<br />
erwarten die Amerikaner eine Zeitersparnis<br />
von etwa drei Stunden<br />
gegenüber herkömmlichen Flugzeugen.<br />
Ein Flugplaner auf der Homepage<br />
des Herstellers verspricht für einen<br />
Flug von New York ins australische<br />
Sydney eine Ersparnis von nahezu<br />
sechs Stunden – dabei ist ein Tankstopp<br />
auf Hawaii eingerechnet.<br />
Über Land, wo Überschallflug verboten<br />
ist, liege das Effizienzmaximum<br />
des Jets nur knapp unterhalb der<br />
Schallgeschwindigkeit, bei Mach 0.95.<br />
Im Rahmen der Zertifizierung erhoffen<br />
sich die Ingenieure eine Aufhebung
[ 3 ]<br />
des Überschallverbots über den USA.<br />
Dann nämlich könnte die AS2 mit<br />
Mach 1.2 über die Staaten fliegen,<br />
ohne dass die Bevölkerung unter dem<br />
typischen Überschallknall zu leiden<br />
hätte. Dieser wäre in einer Flughöhe<br />
von 15 000 Metern so schwach, dass<br />
er den Erdboden gar nicht erreichen<br />
würde.<br />
Der Treibstoffverbrauch soll dank<br />
SNLF im Rahmen bleiben – die kurzen,<br />
relativ schwach gepfeilten und sehr<br />
dünnen Tragflächen ermöglichen im<br />
Zusammenspiel mit dem schmalen<br />
Rumpf eine optimale Umströmung,<br />
die widerstandsträchtige Verwirbelungen<br />
vermeidet. Ein ausgefeiltes<br />
Klappensystem soll die Anfluggeschwindigkeit<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Business Jets nur um etwa 20<br />
Stundenkilometer steigen lassen.<br />
Entwickelt wurde dieses Design anhand<br />
aufwendiger Simulationen,<br />
wofür 2012 das Unternehmen Desktop<br />
Aeronautics übernommen und<br />
in Aerion Technologies umbenannt<br />
wurde.<br />
Die Kabine von Aerions Erstling<br />
wird neun Meter lang sein und bei<br />
einer Höhe von 1,89 Metern Platz für<br />
bis zu zwölf Passagiere bieten. Maßstab<br />
für die Gestaltung des Innenraums<br />
seien die aktuellen Langstrecken-Jets.<br />
Eine Küche sowie zwei Toiletten sind<br />
ebenfalls an Bord. Für die Ausstattung<br />
zeichnet Inairvation verantwortlich,<br />
ein Joint-Venture, an dem auch Lufthansa<br />
Technik beteiligt ist.<br />
Im Zuge einer Kooperation schickte<br />
die Rüstungs- und Raumfahrtsparte<br />
von Airbus bereits im Jahr 2014<br />
Ingenieure in die USA, die ihr Knowhow<br />
in die Entwicklung einbringen<br />
sollen. Im Gegenzug erhält Airbus<br />
Zugang zu Aerions Forschungsergebnissen<br />
im Bereich Überschallströmung.<br />
Diese Zusammenarbeit wurde im<br />
vergangenen November weiter ausgebaut.<br />
Künftig arbeiten auch Mitarbeiter<br />
der US-Tochter Airbus Group<br />
Inc. an der AS2. Wie das Unternehmen<br />
bekannt gab, werden die digitale<br />
Fly-by-Wire-Flugsteuerung, das Tanksystem,<br />
das Fahrwerk sowie Teile<br />
des Rumpfes von Airbus entwickelt.<br />
Die Suche nach einer Produktionsstätte<br />
in den USA hat Aerion bereits<br />
eröffnet, denn trotz der Entwicklungshilfe<br />
wird Aerion auch künftig als<br />
Hersteller der AS2 auftreten.<br />
Für Ken McKenzie, Strategie- und<br />
Entwicklungsvorstand bei Airbus<br />
Inc., wird das Projekt des zivilen<br />
Überschallflugs konkret: „Wir sehen<br />
klare und erreichbare technische<br />
Lösungen für die Umsetzung des<br />
Projekts.“ Das gleicht schon fast<br />
einem Ritterschlag.<br />
ae<br />
Strömungstechnik AS2<br />
Supersonic Natural Laminar Flow (SNLF) – das steht für laminare<br />
Überschallströmung. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Strömungen<br />
auf Tragflächen: laminar und turbulent. Wenn die Luft den Tragflügel<br />
gleichförmig und eng anliegend umströmt, wird die Strömung als laminar<br />
bezeichnet. Von turbulenter Strömung spricht man, wenn sich die<br />
Strömung von der Tragfläche abgelöst hat und verwirbelt. Das passiert,<br />
abhängig von der Lage in der Luft, an einem bestimmten Punkt auf<br />
herkömmlichen Tragflächen.<br />
Die AS2-Tragflächen sind sehr dünn und dank Verbundwerkstoffen sehr<br />
glatt. Dadurch kann die Strömung der Tragflächenform besser folgen, sich<br />
schwerer ablösen und auch nicht an Hindernissen, beispielsweise Nieten,<br />
verwirbeln. Deshalb vermindert sich laut Aerion der Reibungswiderstand<br />
auf der Tragfläche um 70 Prozent gegenüber herkömmlichen Deltaflügeln<br />
an Überschallflugzeugen. Durch die schwache Pfeilung vermindert sich die<br />
Strömungskomponente in Richtung der Flügelspitze, was zur Reduzierung<br />
der Wirbel beiträgt. Im Zusammenspiel mit dem Rumpf, der auf diese<br />
Form abgestimmt ist, spricht Aerion von einem um 20 Prozent niedrigeren<br />
Gesamtwiderstand gegenüber klassischen Bauformen.<br />
Ab dem Umschlagpunkt liegt die Strömung an herkömmlichen<br />
Tragflächen nicht mehr laminar an und wird turbulent.<br />
Durch die dünne Form und glatte Oberfläche der Aerion-Tragfläche<br />
soll die Strömung hier länger laminar anliegen.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 91
[ SEGELFLIEGEN Elektroflug ]<br />
Fliegen mit Strom<br />
Immer ganz vorn: Auch bei der Elektrifizierung ist der Segelflug in die<br />
Vorreiterrolle geschlüpft. Mit Elektromotoren lassen sich heute Segelflugzeuge<br />
der Kilo- und Mike-Klasse umweltfreundlich starten und fliegen.<br />
SPANNUNGS<br />
Raymond<br />
Sunseeker Duo<br />
Eric Raymonds Experimentals<br />
sind eher Solar- denn<br />
Batterieflugzeuge.<br />
92 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Uni Stuttgart e-Genius<br />
Das Solarflugzeug icaré 2<br />
bereitete dem Batterieflieger<br />
e-Genius den Weg.<br />
AUTOR: Gerhard Marzinzik<br />
GELADEN<br />
Alisport Silent 2 FES<br />
Bei den UL-Seglern steht<br />
das S für Selflauncher. Die<br />
leichten FES-Motorisierten<br />
sind eigenstartfähig.<br />
Fotos: Lapo A Busi Alisport, Eric Rymond, Jutta Scholz<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 93
[ SEGELFLIEGEN Elektroflug ]<br />
Lange Aviation<br />
Antares 23E<br />
Mit der Antares wurde der<br />
Elektrosegelflug Industriestandard.<br />
Anzeigeeinheit mit<br />
Leistungssteller bei der<br />
ASG 32 El.<br />
Hebel fürs Ausschwenken<br />
des Elektroantriebs bei<br />
der ASG 32 El.<br />
Anzeige- und Bedieneinheit<br />
im Cockpit der<br />
DG-1001TE.<br />
Fliegen ohne Abgase und leise<br />
– das klingt vernünftig,<br />
nüchtern. Emotionen weckt<br />
das kaum. Die erste Begegnung<br />
mit dem Front Electric Sustainer<br />
(FES) ist dann aber eine Wucht!<br />
Da öffnet sich eine ganz neue Erlebniswelt.<br />
Ein kleiner Dreh an der Leistungsschraube<br />
im Instrumentenbrett<br />
– und schon schnurrt der Bugpropeller,<br />
hält das Flugzeug bei geringer<br />
Leistungsaufnahme im Horizontalflug.<br />
Ganz ohne Stress wird Fliegen<br />
in einer Höhe erlebbar, die dem Segelflieger<br />
ohne die Sicherheit dieses<br />
Antriebs Schweißperlen auf die Stirn<br />
getrieben hätte.<br />
Das ist zwar eine eher Segelfluguntypische<br />
Anwendung des Hilfsantriebs,<br />
sie sorgt aber immer wieder<br />
für Begeisterung bei Probeflügen der<br />
mit FES ausgerüsteten Segelflugzeuge.<br />
Als Heimflughilfe soll ja auch das<br />
FES vor allem aus Absaufsituationen<br />
retten, indem es das Flugzeug auf<br />
eine, gemessen am Außenlanderisiko<br />
komfortable Höhe für die weitere<br />
Aufwindsuche hinaufbringt.<br />
Inzwischen haben sich verschiedene<br />
Elektroantriebskonzepte etabliert.<br />
Bei der Heimkehrhilfe setzten<br />
viele Anbieter auf den unkomplizierten<br />
Front Electric Sustainer, den der<br />
Slowene Luka Žnidaršic entwickelt<br />
und erst einmal in einer LAK 17 verwirklicht<br />
hat. Das System gibt es<br />
inzwischen als Baukasten mit Motor<br />
und Klapppropeller im Bug und mit<br />
Akkupack im Rumpfrücken für unterschiedliche<br />
Segelflugzeugmuster.<br />
Als Alternative wird von einigen<br />
Herstellern der Klappantrieb angeboten,<br />
bei dem für den Motorflug ein<br />
größerer, deutlich wirkungsvollerer<br />
Propeller aus dem Rumpfrücken<br />
schwenkt.<br />
Eine völlig andere Triebwerks- und<br />
Propelleranordnung wurde bei den<br />
ersten Experimenten mit Elektroantrieb<br />
gewählt. Der erste Elektroantrieb<br />
in einem zum Segelflug fähigen Flugzeug<br />
ist dem Amerikaner Eric Raymond<br />
zuzuschreiben. Bei seinem Sunseeker<br />
von 1989 befindet sich der Propeller<br />
im Heck hinter einem umgekehrten<br />
T-Leitwerk. Wichtige Anregungen für<br />
sein Projekt hatte er sich im Team<br />
um Paul MacCready holen können.<br />
Das hatte acht Jahre zuvor mit dem<br />
Solar Challenger ein Elektroflugzeug<br />
geschaffen, mit dem immerhin schon<br />
der Ärmelkanal überquert werden<br />
konnte.<br />
Beim Sunseeker stellen Batterien<br />
die nötige Energie für den Start zur<br />
Verfügung. Später im Segelflug werden<br />
sie von den Solarzellen auf dem<br />
Tragflügel wieder geladen. Das filigrane<br />
Gerät war gerade robust genug<br />
für den Streckensegelflug und konnte<br />
unter normalen Wetterbedingungen<br />
mit Umsicht sicher bewegt werden.<br />
Eric Raymond flog mit dem Sunseeker<br />
quer durch die USA und Europa. Er<br />
sieht den Sunseeker in erster Linie<br />
als Solarflugzeug.<br />
Ebenfalls eher als Solarflugzeug<br />
entstand an der Universität Stuttgart<br />
der icaré 2. Auch hier dreht sich die<br />
Luftschraube am Heck und kann für<br />
den Gleitflug widerstandsgünstig<br />
zusammengefaltet werden. Der auf<br />
dessen Erfahrungen aufbauende<br />
e-Genius fliegt als praxistauglicher,<br />
aber nicht mehr unbedingt segelfähiger<br />
Touringmotorsegler mit einem<br />
Zugpropeller im Heck.<br />
Noch vor dem e-Genius startete<br />
2003 das erste industriell in Serie<br />
gefertigte Segelflugzeugmuster im<br />
Eigenstart: die Antares 20E von Lange<br />
Aviation in Zweibrücken. Heute<br />
sind mehr als 75 Antares weltweit<br />
im Einsatz. Auf beachtliche 90 000<br />
Flugstunden hat es die Flotte inzwischen<br />
gebracht. Mit diesem Eigenstarter,<br />
der 2006 die Musterzulassung<br />
erhielt, ist der Elektrosegelflug längst<br />
den Kinderschuhen entwachsen.<br />
Den Erfolg möglich gemacht haben<br />
der extrem hohe Wirkungsgrad des<br />
Motors und die mit der Zeit verfügbaren<br />
Lithium-Ionen-Batterien, denen<br />
im Fall der Antares eine Lebensdauer<br />
von 4500 Ladezyklen beziehungs-<br />
94 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Aviacija LAK 17b FES<br />
Die LAK 17b gehört zu den<br />
ersten Seglern mit dem FES<br />
von Luka Žnidaršič.<br />
DG-Flugzeugbau<br />
DG-1001TE<br />
Mit dem Klappantrieb und<br />
gut gekühltem Motor ist die<br />
TE sogar eigenstartfähig.<br />
Elektro-Segelflugzeuge<br />
Eigenstarter<br />
Binder<br />
EB 29DE / Offene-Klasse-Doppelsitzer<br />
Lange Aviation<br />
Antares 20E / Offene-Klasse-Einsitzer<br />
Antares 23E / Offene-Klasse-Einsitzer<br />
Schempp-Hirth<br />
Arcus E / 20-m-Klasse-Doppelsitzer<br />
(Antrieb von Lange Aviation)<br />
Pipistrel<br />
Taurus E / Ultraleicht-Doppelsitzer<br />
Alisport<br />
Silent 2 FES / Ultraleicht-Einsitzer<br />
Peszke<br />
GP 14E / Ultraleicht-Einsitzer<br />
Raymond, Eric<br />
Duo Sunseeker, zweisitziger Solarsegler<br />
Universität Stuttgart<br />
icaré 2 / einsitziger Solarsegler<br />
e-Genius / zweisitziger Reisemotorsegler<br />
Segelflugzeuge mit Heimkehrhilfen<br />
Alexander Schleicher<br />
ASG 32 El /20-m-Klasse-Doppelsitzer<br />
DG-Flugzeugbau<br />
DG-1001TE / 20-m-Klasse-Doppelsitzer<br />
Sportine Aviacija<br />
LAK 17/21 FES /18-m- und Offene-Klasse-<br />
Einsitzer<br />
Schempp-Hirth<br />
Ventus 2c FES / 18-m-Klasse-Einsitzer<br />
Discus 2c FES / 18-m-Klasse-Einsitzer<br />
Fotos: Lange Aviation, Gerhard Marzinzik<br />
weise 20 Jahren zugeschrieben wird.<br />
Mit seinen 42 Kilowatt Leistung verschafft<br />
der Motor der Antares eine<br />
Starthöhe von maximal 3500 Metern.<br />
Die Varionadel steht dann bei 4,4 m/s.<br />
Mit dieser Steigrate klettert ein Antares-Pilot<br />
aber eher selten in den<br />
Himmel. Nach Erreichen der Sicherheitshöhe<br />
spart man mit einer gemächlicheren<br />
Steigrate Energie. In<br />
einem voluminösen und schweren<br />
Akkupack – und das ist immer noch<br />
ein Handicap des Elektroantriebs –<br />
lässt sich eben nicht so viel Energie<br />
speichern wie in einem sehr viel<br />
kleineren Benzintank. Bei einem Elektrosegler<br />
kommt es also auf den klugen<br />
Einsatz der gespeicherten Energie<br />
sehr viel mehr an als bei einer<br />
herkömmlichen Motorisierung.<br />
Mit einem entsprechend überlegten<br />
Einsatz der Motorleistung lässt<br />
sich auch mit einem Elektrosegler<br />
eine ausreichende Reichweite erzielen.<br />
Wird im Motorflug auf rund 600<br />
Meter gestiegen und dann im Sparflug<br />
Thermik aufgespürt für den weiteren<br />
Segelflug, verbleiben gute Energiereserven.<br />
Die Antares erzielt im Sägezahnflug<br />
eine Reichweite von 230<br />
Kilometern.<br />
WAS PASST BESSER ZUM SEGELFLUG ALS<br />
DER ELEKTROANTRIEB?<br />
Man muss nicht unbedingt ein<br />
Verfechter von Zukunftstechnologien<br />
sein, um sich für Elektroantriebe zu<br />
begeistern. Die Antares als Vorreiter<br />
des Elektro-Segelflugs hat ihren Erfolg<br />
aber in nicht kleinem Maße diesen<br />
Piloten zu verdanken. Mit der Antares<br />
haben sie eine auf das Einfachste<br />
reduzierte Einhebelbedienung<br />
erhalten – die später auch auf die<br />
von Verbrennermotoren Einfluss genommen<br />
hat – sowie ein Vollfarbdisplay<br />
als Informationszentrum.<br />
Der Antrieb hat Karriere gemacht.<br />
Er findet sich heute in der Antares<br />
23E, dem Arcus E und dem Forschungsflugzeug<br />
Antares H2. Alle sonstigen<br />
E-Antriebskonzepte für Segelflugzeuge<br />
sind bislang Heimkehrhilfen. DG-<br />
Flugzeugbau entschied sich bei der<br />
DG-1001TE ebenso wie Alexander<br />
Schleicher Segelflugzeugbau bei der<br />
ASG 32 El für den Klappantrieb mit<br />
großem Propeller. Für den Segelflug<br />
verfügen diese Flugzeuge über eine<br />
aerodynamisch optimale Zelle.<br />
Das System des Front Electric Sustainer<br />
nimmt dagegen im Segelflug<br />
den Widerstand des an den Rumpfbug<br />
angelegten Propellers in Kauf. Auch<br />
bei der Umsetzung der Motorleistung<br />
führt der kleine Propeller zu Einbußen.<br />
Als weiteres Handicap erweist sich<br />
bei manchen Mustern die Kühlung.<br />
Der luftgekühlte Motor sitzt gekapselt<br />
in der Bugspitze und gerät bei Steigflügen<br />
an seine Grenzen. Einen ganz<br />
wesentlichen Unterschied macht, ob<br />
die Batterien im Rumpf untergebracht<br />
werden wie bei allen Heimkehrhilfen<br />
oder in den Tragflächen. Im Rumpf<br />
kann die Zusatzmasse der Batterie<br />
die Masse der nichttragenden Teile<br />
und damit die Zuladung arg limitieren.<br />
Auf der anderen Seite begrenzt diese<br />
Frage die Batteriekapazität, was<br />
wiederum geringe Reichweiten im<br />
Motorflug zur Folge hat.<br />
Ultraleicht-Segelflugzeuge sind<br />
mit dem FES sogar eigenstartfähig.<br />
Grzegorz Peszke hat hier aber der<br />
GP 14 Velo des besseren Wirkungsgrades<br />
wegen einen Klappantrieb<br />
mitgegeben.<br />
Was passt besser zum Segelflug<br />
als der Elektroantrieb? Eigenstarter<br />
und Segler mit Heimflughilfe können<br />
damit umweltfreundlich betrieben<br />
werden. Im Gegensatz zu den bei<br />
Motorseglern immer noch genutzten<br />
Zweitaktern oder gar Turbinen erzeugt<br />
nur die Luftschraube Lärm. Steckt<br />
dann auch noch Ökostrom in den<br />
Akkus, werden wie im reinen Segelflug<br />
wirklich nur die Kräfte der Natur<br />
genutzt.<br />
ae<br />
Der Klappantrieb garantiert<br />
eine gute Motorkühlung.<br />
Bei der Antares liegen die<br />
Akkupakete im Flügel.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 95
[ SEGELFLIEGEN Sicherheit ]<br />
Fesselflug<br />
Libelle am Seil<br />
Die Geschichte von Markus Stracke liest sich wie eine Räuberpistole,<br />
ist aber keine. Im Juni 1976 scheiterte er bei einem<br />
Rekordversuch an einem Seilbahnseil. Mit wahnsinnig viel Glück<br />
kamen er und sein Flugzeug mit leichten Blessuren davon.<br />
Am 29. Juni 1976 startete<br />
Markus Stracke in Wiener<br />
Neustadt West mit der<br />
Standard Libelle seines Clubs zu<br />
seinem Zielstreckenflug. Es sollte<br />
ein neuer österreichischer Rekord<br />
werden. Nach rund 570 Kilometern<br />
fand der Flug aber im Vorderrheintal<br />
beim Weiler Rabius in der<br />
Schweizer Gemeinde Sumvitg<br />
vorzeitig ein Ende, allerdings noch<br />
ein glückliches. Markus Stracke<br />
erinnert sich heute so an diesen<br />
unvergesslichen Moment:<br />
Am 12. Juli 1971 war es mir<br />
gelungen, mit einem Zielstrecken-<br />
Fotos: Stracke, Weitzel<br />
96 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
flug von Wiener Neustadt West<br />
nach Altenrhein einen österreichischen<br />
Rekord aufzustellen. Die<br />
Distanz von 500,5 Kilometer blieb<br />
lange ungeschlagen. Als im Sommer<br />
1976 die Leistung immer noch<br />
nicht überboten war, machte ich<br />
mich daran, sie selbst zu verbessern,<br />
wieder mit der Standard<br />
Libelle.<br />
Eine Chance für eine große<br />
Zielstrecke in gerader Linie zeichnete<br />
sich für den 28. Juni mit der<br />
Bildung einer seltenen Großwetterlage<br />
ab. Die Alpen gerieten in<br />
den Einflussbereich eines Hochs,<br />
Rutschpartie am Seil. Die<br />
Libelle hatte das Hindernis so<br />
„glücklich“ getroffen, dass sie<br />
flugfähig blieb.<br />
was über dem gesamten Alpenraum<br />
vom Osten bis in den Westen<br />
gute Streckenflugbedingungen<br />
versprach. Ich meldete einen<br />
Zielflug über 702 Kilometer von<br />
Wiener Neustadt nach Sion im<br />
Rhônetal an.<br />
Es war erst einmal ein Genussflug.<br />
Mit Blauthermik ging es den<br />
Ostalpen-Hauptkamm entlang<br />
Richtung Westen. Hoch über der<br />
Wildspitze, in 4400 Meter MSL,<br />
konnte ich, weiterhin fast ohne zu<br />
kreisen, Kurs fliegen. Nur dünne<br />
Cirren zeigten sich über dem Alpenhauptkamm.<br />
Ich überflog kurz italienisches<br />
Gebiet. Dann war ich schon über<br />
dem Flüelapass. Aus dem Engadin<br />
ging es hier Richtung Rheintal. Die<br />
Aussichten waren nicht mehr so<br />
gut. Weiter im Westen machte sich<br />
Gewitterstimmung breit. Und schon<br />
bald war es mit dem fröhlichen<br />
Dahinsegeln vorbei. Schon die<br />
Calanda bei Chur, ein baumloser,<br />
nackter Felsriese, enttäuschte mit<br />
absolut null Thermik. Es folgte<br />
eine höhenraubende Talquerung<br />
zu den besonnten Westhängen.<br />
Kurs haltend und dabei auf Thermik<br />
hoffend ging es über die enge,<br />
unlandbare Vorderrheinschlucht<br />
bis Flims-Illanz weiter. Dann traf<br />
ich tatsächlich wieder besseres<br />
Steigen an, das über die Baumgrenze<br />
hinaus trug. Sedrun und<br />
Oberalp-Pass rückten näher, dahinter<br />
schienen Andermatt und<br />
Furkapass erreichbar. Vor dem<br />
Oberalp-Pass musste ich aber noch<br />
einmal Höhe gewinnen.<br />
Im Bereich des rund 3000 Meter<br />
hohen Tödi-Massivs hatte es kurz<br />
zuvor noch gewittert, und die jetzt<br />
wieder in der Sonne liegenden<br />
Hänge gaben nur schwaches Steigen<br />
her. Mit vorsichtigen Achterschleifen<br />
– nach Westen zur Sonne<br />
war die Sicht deutlich eingeschränkt<br />
– quetschte ich die Aufwinde<br />
aus.<br />
Vor dem Seil:<br />
drunter oder drüber?<br />
Plötzlich, etwas höher: ein dickes<br />
Seil ganz nah vor mir. Etwas tiefer<br />
darunter ein dünneres, zweites<br />
Seil. Eine Tragseilbahn kam mir<br />
in die Quere.<br />
Was tun? Einmal tief atmen,<br />
maximale Schräglage und zwischen<br />
den beiden Seilen hindurchfliegen.<br />
Stracke überstand die Kollision mit<br />
dem Seilbahnseil trotz des offenen<br />
Cockpits der Libelle unbeschadet.<br />
Daher blitzartig Quer- und Seitenruder<br />
voll rechts und Höhenruder<br />
voll gedrückt. Doch noch bevor die<br />
Sekunde vorüber war, ein Krachen:<br />
Die Haube zersplitterte, das Flugzeug<br />
drehte die Schnauze leicht<br />
nach rechts und steil nach unten.<br />
Mit Glück nur<br />
eine Rutschpartie<br />
Das Tragseil schrammte anschließend<br />
unter dem linken Flügel<br />
entlang bis zum Rumpf. Es<br />
stützte somit das Flugzeug gegen<br />
das freie Abstürzen.<br />
Die Libelle rutschte jetzt immer<br />
schneller werdend an dem Tragseil<br />
entlang mit laut hörbarem Schleifgeräusch<br />
talwärts. Das Seil verlief<br />
im oberen Seilbahnabschnitt etwa<br />
parallel zum Hang, nach unten hin<br />
entfernte es sich immer weiter vom<br />
Hang.<br />
Das dicke Seil schürfte inzwischen<br />
an meiner linken Schulter.<br />
Vor Einschnitten schützte sie noch<br />
die Schutzspirale, in der das Auslöseseil<br />
von Rettungsschirmen<br />
verläuft. Mit meiner linken Hand<br />
versuchte ich es wegzudrängen,<br />
handelte mir dabei tiefe Schnitte<br />
ein – und hatte am Ende Erfolg.<br />
Vielleicht befreite sich die Libelle<br />
auch selbst. Das nicht mehr vom<br />
Seil gehaltene Flugzeug stürzte<br />
jetzt weg vom Hindernis. Zum Glück<br />
war dazu wieder ausreichend Luft<br />
zum Boden vorhanden. Vorsichtig<br />
betätigte ich das Höhenruder. Es<br />
funktionierte! Das Seitenruder<br />
folgte auch meinen Eingaben. Offenkundig<br />
hatte die Libelle am<br />
Leitwerk keinen Schaden genommen.<br />
Mit zaghaften Steuerbewegungen<br />
fing ich sie ab. Auf einer<br />
Flugbahn parallel zum Hang gelang<br />
Der Wiener Markus Stracke wohnt<br />
in der Himmelpfortsgasse. Wenn<br />
das kein gutes Omen war ...<br />
es mir dann, aus der überschüssigen<br />
Fahrt noch etwas an Flughöhe<br />
über Grund zu gewinnen.<br />
Dann ging es darum, möglichst<br />
schnell einen geeigneten Außenlandeplatz<br />
zu finden. Das offene<br />
Cockpit wirkte jetzt wie voll ausgefahrene<br />
Bremsklappen. Die Höhenreserve<br />
war damit schnell<br />
verbraucht. Eine nahe Hangwiese<br />
brachte die Rettung, hier sollte ich<br />
einschwenken und über eine Hochspannungsleitung<br />
hangauf landen<br />
können. Mit eingezogenem Fahrwerk<br />
wurde es eine kurze Rutschpartie.<br />
Auf dem Rad wäre die Libelle<br />
womöglich auch gleich wieder<br />
zurückgerollt.<br />
So viel war am Flugzeug dann<br />
gar nicht einmal kaputtgegangen:<br />
Die linke Tragfläche und der Leitwerksträger<br />
hatten an den Unterseiten<br />
Einschnitte davongetragen,<br />
und die Haube war hin. Mit riesig<br />
viel Glück war ich selbst nahezu<br />
unversehrt davongekommen.<br />
Überboten hat meinen Rekord<br />
zwei Jahre später Karl Bräuer<br />
am 3. Juni 1978 mit einem Flug<br />
von Bad Vöslau nach Genf über<br />
654 Kilometer.<br />
ae<br />
Markus Stracke<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 97
[ SEGELFLIEGEN Reise ]<br />
Veronica in Namibia<br />
Für Zugvögel<br />
Über der Kalahari: Dünen<br />
so weit das Auge reicht<br />
– zumindest bis zum<br />
Gewitter im Norden.<br />
Fotos: Gerhard Marzinzik, Veronica Lodge<br />
Klein und fein:<br />
das Restaurant der<br />
Lodge Veronica.<br />
98 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Die Segelflugsaison<br />
mit einem Trip auf<br />
die Südhalbkugel<br />
auszudehnen, wird<br />
immer beliebter. Jetzt<br />
entsteht in Namibia<br />
mit der Lodge<br />
Veronica ein viertes<br />
Segelflugzentrum.<br />
Bitterwasser, Pokweni und<br />
Kiripotib hießen bisher die<br />
Anlaufpunkte für Segelflieger<br />
im Südwesten Afrikas.<br />
In der kommenden Saison erweitert<br />
sich die Auswahl um Veronica. Die<br />
bisher als reine Hunting Lodge betriebene<br />
Ferienanlage ist nun auch<br />
für streckenhungrige Segelflieger attraktiv<br />
geworden. Organisiert wird<br />
der Flugbetrieb von Bernd Dolba, der<br />
vor acht Jahren mit Kiripotib bereits<br />
ein neues Segelflugzentrum aufgebaut<br />
hat. Als Cheffluglehrer wird ihn<br />
Peter Stein unterstützen, der bisher<br />
ebenfalls in Kiripotib zum Team gehörte.<br />
Anfliegen kann man die Lodge<br />
schon seit mehr als einem Jahr. Zur<br />
bestehenden Landebahn (FYVE) sind<br />
für den Segelflugbetrieb jetzt zwei<br />
weitere im Bau. Sie sind schon in V-<br />
Form in die Savanne geschoben. Die<br />
augenblickliche Regenzeit wird genutzt,<br />
den sandigen Grund zu verfestigen.<br />
Die Hauptbahn wird 90<br />
Meter breit und – dem 1325 Meter<br />
hoch gelegenen Gelände angepasst<br />
– 2000 Meter lang. Sie ist in Ost-West-<br />
Richtung (08/26) ausgerichtet. Die<br />
zweite Piste (02/20) wird 1600 Meter<br />
lang und 60 Meter breit. Bernd Dolba<br />
schätzt, dass 90 Prozent der Starts<br />
auf der 08 und 90 Prozent der Landungen<br />
auf der 26 erfolgen können.<br />
Denn bei guten Streckenflugbedingungen<br />
kommt dort in der Regel der<br />
Wind aus östlichen Richtungen, dann<br />
wird man in Veronica fast direkt vom<br />
Parkplatz im Fuß des Pisten-V aus<br />
starten können. Wenn das Wetter eher<br />
ungemütlich wird, kommt der Wind<br />
vornehmlich aus Westen, also auch<br />
parallel zur Hauptbahn.<br />
In Stoßzeiten – viele Piloten kehren<br />
erst kurz nach Sonnenuntergang zurück<br />
– kann die im Winkel von 60<br />
Grad zur Hauptbahn verlaufende<br />
kürzere Piste für Entlastung sorgen<br />
und brenzlige Situationen entschärfen.<br />
Gegenüber einem Platz mit gekreuzten<br />
Bahnen hat das viele Vorteile.<br />
An den Komfort von Bitterwasser<br />
mit seinen zig Start- und Landerichtungen<br />
in der riesigen Pfanne, in<br />
der ohne Stress eine ganze Reihe von<br />
Flugzeugen auch nebeneinander<br />
landen kann, kommt der Flugplatz<br />
nicht heran.<br />
Das Zentrum Veronica wird dank<br />
seiner V-förmigen Anlage allerdings<br />
zum Flugplatz der kurzen Wege. Die<br />
Parkfläche für die Flugzeuge befindet<br />
sich direkt unterhalb der Ferienanlage.<br />
Flugplatz und Lodge sollten,<br />
wenn alles eingespielt ist, die Kapazität<br />
für 12 bis 15 Flugzeuge haben,<br />
schätzt Bernd Dolba. Die Lodge mit<br />
dem Haupthaus und zehn Chalets ist<br />
auf einer der nahezu unendlich langen<br />
Dünen der Kalahari angelegt. Den<br />
Gästen bietet sich hier eine grandiose<br />
Aussicht über die Savanne.<br />
Luxuriöse Lodge inmitten<br />
guter Wetterbedingungen<br />
Auch die Aussichten für frühe<br />
Starts sind gut. Mit seiner Lage östlich<br />
des Olifant und in der Höhe zwischen<br />
Bitterwasser und Kiripotib ist<br />
das Luxusresort gut positioniert.<br />
Namibia-Kenner wissen: Die ersten<br />
Wolken stehen am Nossob und bis<br />
dahin geht es mit Blauthermik – jedenfalls<br />
ist das an sehr vielen Tagen<br />
so. Von Veronica hat man es nicht<br />
mehr ganz so weit zu den Wolken<br />
wie von den anderen Zentren. Günstig<br />
ist auch der Abstand zu den Bergen<br />
von Windhuk, wo sich gegen<br />
Abend oft Gewitter festsetzen und<br />
eine bis weit nach Süden wirkende,<br />
bedrohliche Kulisse aufbauen. Für<br />
die abendliche Rückkehr fällt durch<br />
die südliche Lage von Veronica der<br />
Überblick übers Wettergeschehen<br />
leichter. Man muss nicht gegen eine<br />
schwarze Wand anfliegen.<br />
Schwarzzusehen braucht man auch<br />
bei den Preisen nicht. Lockangebote<br />
wird es wohl nur für die erste Saison<br />
<strong>2016</strong>/2017 geben. Dann soll der Aufenthalt<br />
in dem Luxusresort im Einzelzimmer<br />
170 Euro, im Doppelzimmer<br />
140 Euro pro Tag kosten. Darüber<br />
hinaus werden nur noch die Getränke<br />
berechnet. Über den weiteren<br />
Fortschritt des Ausbaus von Veronica<br />
berichtet die Website www.dolba.<br />
de/veronica_flying.<br />
ae<br />
Gerhard Marzinzik<br />
Streckenwetter über der<br />
Einöde zwischen Kalahari<br />
und Namib.<br />
Die Chalets von<br />
Veronica thronen<br />
auf einer der vielen<br />
Dünen der Kalahari<br />
und bieten einen<br />
weiten Blick in die<br />
Savannenlandschaft.<br />
Gleich<br />
unterhalb der<br />
Lodge wird der<br />
Flugplatz angelegt.<br />
Für Flüge nach<br />
Osten liegt<br />
Veronica ideal.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 99
[ SEGELFLIEGEN Symposium ]<br />
Jahrestreffen der Wellen- und Hangflieger<br />
Oben darf der Wind schwächeln<br />
Aussicht vom Rand der Troposphäre,<br />
9000 Meter über dem Rheintal.<br />
Der sensationelle Höhenflug von Tomek Ziarko in der Haardtwelle auf über 9000 Meter war das<br />
zentrale Thema des Treffens der Wellen- und Hangflieger der Rhein-Neckar-Region in Bensheim.<br />
Rund 150 Interessierte hatten<br />
sich Ende Januar im Clubheim<br />
der SFG Bensheim<br />
eingefunden. Viele hatte der angekündigte<br />
Bericht von Tomek<br />
Ziarko angelockt, der mit seinem<br />
Rekordflug am 15. November vergangenen<br />
Jahres fast die Tropopause<br />
erreichte. Langweilig sei es<br />
gewesen, meinte er trocken. Tatsächlich<br />
brauchte er fast zwei<br />
Stunden, um diese Höhe zu erreichen.<br />
Das Vario stand immer zwischen<br />
1 und 2 m/s. An den Nerven<br />
zerrte die von der Flugsicherung<br />
verordnete viertelstündige Wartepause<br />
in 8000 Metern Höhe. Mit<br />
zwei voneinander unabhängigen<br />
parallel geschalteten EDS-Sauerstoffsystemen<br />
und einer Notflasche<br />
fühlte sich Tomek in der gefährlichen<br />
Umgebung aber sicher.<br />
Kein Wellenfenster<br />
Jens Beppler, FIS-Lotse aus<br />
Langen, der an dem Wellentag im<br />
November die Anfragen der Segelflieger<br />
am Radarschirm koordinierte,<br />
ließ mit seinem Vortrag die<br />
Zuhörer an seiner verantwortungs-<br />
vollen Aufgabe teilhaben. Die<br />
Einrichtung eines Wellenfensters<br />
sei wegen des starken Luftverkehrs<br />
nach Frankfurt, Hahn, Luxemburg<br />
und Saarbrücken nicht machbar.<br />
Darüber hinaus machen die Militärs<br />
mit den Anflügen nach Ramstein<br />
und der TRA zusätzliche Schwierigkeiten.<br />
Zusammen mit dem<br />
Lotsen Ralph Brunnemer, zuständig<br />
für den oberen Luftraum der<br />
Region Pfalz, beantwortete er die<br />
zahlreichen Fragen der Segelflieger.<br />
Dabei wurde deutlich, dass jeder<br />
mit Transponder ausgerüstete<br />
Segler im oberen Luftraum als IFR-<br />
Verkehr behandelt und mit den<br />
üblichen Abständen zum übrigen<br />
Verkehr geführt wird und somit<br />
ein großes Stück Luftraum blockiert.<br />
Von Segelfliegerseite wurde vorgeschlagen,<br />
dass in Gruppen fliegende<br />
Piloten eine gemeinsame<br />
Freigabe erhalten sollten. In der<br />
Diskussion zeigte sich, dass eine<br />
engere Bekanntschaft von Lotsen<br />
und Segelfliegern für beide Seiten<br />
förderlich ist.<br />
Robert Feßler überraschte mit<br />
neuen eigenen Forschungsergebnissen<br />
zur Wellenströmung. Er<br />
verglich die beiden herausragenden<br />
Wellentage der letzten Jahre<br />
in der Pfalz (5. Februar 2011 und<br />
15. November 2015) und zeigte die<br />
gemeinsamen Ursachen für extrem<br />
hoch reichende Schwingungen der<br />
Atmosphäre auf. Mit seinem selbst<br />
entwickelten Rechenprogramm<br />
wies er nach, dass 2011 die Wellen<br />
im unteren Bereich stärker waren,<br />
aber dafür 2015 höher bis an die<br />
Tropopause reichten. Robert Feßler<br />
räumte mit der in Segelfliegerkreisen<br />
fest eingebürgerten Überzeugung<br />
auf, dass zur Bildung<br />
starker Wellen eine Windzunahme<br />
mit der Höhe erforderlich sei. Stattdessen<br />
ist starker Wind in der<br />
untersten Schicht günstig, darüber<br />
darf der Wind sogar abnehmen.<br />
Wellen werden begünstigt durch<br />
ein bauchiges (konvexes) Windprofil<br />
und eine stabile Schichtung<br />
im unteren Bereich. Deutlich wurde,<br />
dass noch längst nicht alle<br />
physikalischen Zusammenhänge<br />
zum Verständnis von atmosphärischen<br />
Wellenschwingungen bekannt<br />
sind.<br />
Äußerst lebendig und kurzweilig<br />
erläuterte Dr. Helmar Gai die<br />
Symptome bei Sauerstoffmangel.<br />
Seine Empfehlung: „Nehmt ab 3000<br />
Meter Höhe Sauerstoff!“ Schwindelgefühl,<br />
Sehstörungen und Kribbeln<br />
in den Fingern zeigen, wenn<br />
die Zone der verminderten Auffassungsgabe<br />
und des eingeschränkten<br />
Denkvermögens erreicht ist.<br />
Die FIS-Lotsen Jens Beppler (l.) und<br />
Ralph Brunnemer (mit Mikro) zeigten,<br />
wie eng es über dem Rheintal zugeht.<br />
Eckart Schwantes (2. v. l.) und Peter<br />
Franke organisierten das Treffen.<br />
100 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Beklemmend war es zu erfahren,<br />
dass in 9000 Metern Höhe bei<br />
fehlender Sauerstoffversorgung<br />
nicht einmal eine Minute bis zum<br />
Blackout verbleibt. Die praktischen<br />
Hinweise für Höhenflieger vom<br />
Fliegerarzt: schon am Vorabend<br />
keine blähenden Speisen einnehmen,<br />
bei Schnupfen nicht fliegen.<br />
Das EDS-Gerät mit der Einstellung<br />
D10 benutzen und sich ab und<br />
an eine Sauerstoffdusche mit der<br />
EDS-Einstellung R/M gönnen.<br />
Ideal ist es, mit einem Pulsoximeter<br />
am Finger die Sauerstoffsättigung<br />
zu kontrollieren (Limit:<br />
93 Prozent). Über 7000 Meter<br />
Höhe braucht man ein redundantes<br />
Sauerstoffsystem.<br />
Auf Diamantenhöhe<br />
Anhand von eindrucksvollen<br />
Videos ließ Andreas Maurer die<br />
Gäste seinen Wellenflug bei Ostwind<br />
über dem Schwarzwald<br />
miterleben. Mit 7000 Metern<br />
Höhe glaubte er den Höhendiamanten<br />
geschafft zu haben. Sein<br />
Pech: Diamantenflüge müssen<br />
einsitzig geflogen werden.<br />
Matthias Arnold, der in der<br />
vergangenen Saison mit hervorragenden<br />
Streckenflügen die<br />
deutsche Juniorenwertung in<br />
der Standard-Klasse anführte,<br />
berichtete von einem Wellen-<br />
Streckenflug vom Odenwald zum<br />
Schwarzwald und zurück.<br />
Auch im Bereich der Avionik<br />
gab es Neuigkeiten für Wellen-<br />
flieger: Entwickler Max Kellermann<br />
stellte Möglichkeiten vor,<br />
RASP-Wetterkarten in XCSoar<br />
darzustellen. Ansonsten aber<br />
musste der Wellenflieger alle<br />
Entscheidungen auf Basis von<br />
GPS, FLARM, Funkmitteilungen<br />
und dem eigenen Auge treffen.<br />
Der brandneue Wellenassistent<br />
von XCSoar analysiert jetzt den<br />
Flugweg und markiert die Wellenachse,<br />
der der Pilot nur nachfliegen<br />
muss.<br />
Die Avionikentwicklung setzt<br />
auf die Schwarmintelligenz. Hier<br />
wird die Vernetzung möglichst<br />
vieler Flugzeuge angestrebt. Mit<br />
der Möglichkeit der Internetnutzung<br />
an Bord können nicht nur<br />
die Positionen von weit entfernt<br />
fliegenden Segelflugzeugen erkannt<br />
(z. B. mit SkyLines oder<br />
FLARM.net), sondern auch fremde<br />
Daten wie Position des Steigens,<br />
Thermikstärke und Basishöhe<br />
für die Streckenwahl genutzt<br />
werden. Dass bereits jetzt durch<br />
Anklicken des Flugplatzsymbols<br />
auf dem Navi die entsprechende<br />
Platzfrequenz auf dem Funkgerät<br />
KRT2 eingestellt wird, lässt<br />
erahnen, welche sicherheitserhöhende<br />
Hilfe moderne Avionik<br />
zu leisten imstande ist.<br />
Motiviert und voller neuer<br />
Eindrücke diskutierten die Teilnehmer<br />
nach den Vorträgen in<br />
Bensheim bis in den späten Abend<br />
und schmiedeten die ersten Pläne<br />
für die Flugsaison <strong>2016</strong>. ae<br />
Eckart Schwantes<br />
Piloten landen hier<br />
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Ganz so wie 84 Jahre zuvor<br />
Wolf Hirth vor der Skyline<br />
von Manhattan nutzten<br />
Tilo Holighaus und Klaus Ohlmann<br />
vor großem Publikum die Skyline<br />
von Dubai für Segelflüge. Hirth<br />
hatte 1931 als Botschafter für den<br />
Segelflug die USA besucht und<br />
ganz spektakulär in New York über<br />
dem Hudson River mit Hangflug<br />
vor den Hochhäusern von Manhattan<br />
für Aufsehen gesorgt. Während<br />
der World Air Games Ende letzten<br />
Jahres in Dubai holten Klaus Ohlmann<br />
und Tilo Holighaus mit ihren<br />
Flügen den Segelflug aus seiner<br />
nicht ganz so publikumsträchtigen<br />
Wettbewerbsecke. Der mitgebrachte<br />
Arcus M bot die Möglichkeit<br />
zum Eigenstart vor imposanter<br />
Kulisse und das Fliegen in Höhe<br />
der Skyline.<br />
Klaus Ohlmann hatte in Dubai<br />
das Aeromedical Symposium der<br />
Weltluftsportspiele mit einer Prä-<br />
sentation der Risikoanalyse seiner<br />
Höhenflüge bereichert, die er im<br />
Jahr zuvor mit einer Stemme S10-<br />
VT im Rahmen der Mountain Wave<br />
Project Expedition im Himalaya<br />
unternommen hatte. Einige prominente<br />
Kongressteilnehmer nutzten<br />
dann gleich die Chance, mit<br />
dem Rekordpiloten zum Segelflug<br />
über der Wüste. Dank der großen<br />
Begeisterung über dieses Erlebnis<br />
dürften Dr. Melchor Antunano von<br />
der amerikanischen Luftfahrtbehörde<br />
FAA und Dr. Tony Evans von<br />
der ICAO in Montreal künftig ihren<br />
Job in den Behörden mit sehr viel<br />
mehr Verständnis für den Segelflug<br />
ausüben.<br />
Vor den Fenstern der<br />
Wolkenkratzer segeln<br />
Am Abend wurde dann mit den<br />
Teilnehmern der WAG-Segelflugrennen<br />
die Idee ausgeheckt, wie<br />
einst Wolf Hirth in New York die<br />
Skyline von Dubai zum Hangsegeln<br />
zu nutzen. In Klaus Ohlmann und<br />
Tilo Holighaus gab es ja auch die<br />
perfekte Besetzung für das Unternehmen.<br />
Mit Flügen am Limit<br />
kennen sie sich aus. In seinem<br />
Streben nach Perfektion und Ausloten<br />
der Grenzen des Segelflugs<br />
hat Ohlmann inzwischen 62 Weltrekorde<br />
geflogen, darunter der mit<br />
über 3000 Kilometern weiteste<br />
Segelflug. Als Erster erklomm er<br />
den Mount Everest im Segelflug.<br />
Ohlmanns großes Interesse gilt<br />
heute der speziellen Förderung<br />
des Segelfliegens. Mit dem Projekt<br />
„Green-Flight E-Motion“ ist er auf<br />
der Suche, das maximal Mögliche<br />
aus Wind und Sonnenenergie herauszuholen.<br />
Gleich am Tag nach der Geburt<br />
der Idee hatte sich perfektes Wetter<br />
für das Vorhaben eingestellt.<br />
Der Wind passte in Richtung und<br />
102 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Fotos: FAI, Tilo Holighaus<br />
Geschwindigkeit. Die Organisatoren<br />
der Spiele waren begeistert<br />
dabei und stellten einen Hubschrauber<br />
bereit, um das Ereignis im<br />
Video und mit Fotos festzuhalten.<br />
ATC Dubai akzeptierte auch den<br />
ungewöhnlichen Flugplan.<br />
Nach dem Start vom Wüstenflugplatz<br />
fanden Tilo Holighaus<br />
und Klaus Ohlmann mit dem Arcus<br />
gleich im Anflug auf die Dubai<br />
SkyDive Marina Site den erhofften<br />
Aufwind. Es ging sofort mit ein<br />
bis zwei Meter pro Sekunde aufwärts.<br />
Auf der einen Seite konnten<br />
die beiden in die Straßenschluchten<br />
Dubais blicken, auf der anderen<br />
hatten sie die Aussicht auf die<br />
See und die vielen künstlichen<br />
Inseln. Unter ihnen im sicheren<br />
Gleitflugbereich lag das Skydive<br />
Airfield von Dubai.<br />
Presse und Zuschauer konnten<br />
den gesamten Flug verfolgen, diverse<br />
Kameras fingen ihn an verschiedenen<br />
Standorten ein. Klaus<br />
Ohlmann nach der Landung: „Wir<br />
waren schon gespannt, ob die<br />
Hochhausflucht entlang der Küste<br />
genügend Aufwind bieten würde.“<br />
Und dann übertraf das Steigen<br />
sogar die Erwartungen. Tilo Holighaus:<br />
„Dieses Hangsegeln vor<br />
der Marina von Dubai, einfach<br />
grandios! Es war bestimmt das<br />
fantastischste Erlebnis in meinen<br />
bisher 4000 Flugstunden.“<br />
Die vielen Zuschauer, darunter<br />
verschiedene nationale Delegierte,<br />
Athletengruppen und Honoratioren,<br />
staunten einfach nur über<br />
das, was sich da vor ihren Augen<br />
abspielte. Für sie war es schlicht<br />
unglaublich. Da mussten im Anschluss<br />
natürlich viele Fragen beantwortet<br />
werden. Der Arcus segelte<br />
einige weitere Male zur Begeisterung<br />
aller Anwesenden mehr<br />
als eine Stunde über der Marina,<br />
gewann sogar Höhe – nur getragen<br />
vom „Skyline-Aufwind“. ae<br />
Knüppel/Marzinzik<br />
Da geht der<br />
Hangwind ab:<br />
Klaus Ohlmann<br />
und Uli Gmelin<br />
vor der Steilwand<br />
der<br />
Skyscraper<br />
Dubais.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 103
[ SEGELFLIEGEN Sicherheit ]<br />
Notausrüstung<br />
Vorbereitet<br />
auf den Ernstfall<br />
Wer denkt schon gerne an den Notfall, die Außenlandung fernab<br />
der Zivilisation oder gar die Rettung mit dem Fallschirm? Nicht nur Flüge im<br />
Gebirge oder über Wüsten erfordern dafür eine passende Ausrüstung.<br />
Ein Notfall kann durchaus<br />
auch in Mitteleuropa eintreten,<br />
wo sich nicht selten<br />
Siedlungen aneinanderreihen. Es<br />
braucht nur eine missglückte Außenlandung<br />
auf einem Acker, der<br />
nicht einsehbar hinter einer Waldkante<br />
liegt. Rammt man vielleicht<br />
einen zuvor nicht entdeckten<br />
Grenzstein, reißt das Fahrwerk in<br />
einem nicht sichtbaren Graben ab,<br />
oder rollt man in einen Zaun, kann<br />
das Verletzungen nach sich ziehen,<br />
die einem die Beweglichkeit nehmen.<br />
Wenn die Stelle dann noch<br />
in einem Mobilfunkloch liegt und<br />
das Bordfunkgerät Schaden davongetragen<br />
hat, ist guter Rat teuer.<br />
Warten – bis sich nach Einbruch<br />
der Dunkelheit jemand auf die<br />
Suche macht?<br />
Solch eine Erfahrung machte im<br />
Januar ein Ehepaar in Namibia. Ihr<br />
Flugzeug drehte aus dem Kreisflug<br />
weg und ließ sich nicht mehr unter<br />
Kontrolle bringen. Die Außenflügel<br />
brachen ab – vermutlich im Spiralsturz.<br />
Es blieb nur der Ausstieg<br />
mit dem Rettun:sschirm. Ganze<br />
zwölf Kilometer vom Segelflugzentrum<br />
Pokweni entfernt kamen die<br />
beiden fast unversehrt in den Dünen<br />
der Kalahari herunter – ihre<br />
Notausrüstung aber lag irgendwo<br />
mit den Flugzeugtrümmern.<br />
Das Ehepaar macht das Beste,<br />
was man in solchen Fällen machen<br />
kann: Es blieb am Unfallort. Mit<br />
Rückschmerzen und, wie sich später<br />
herausstellte, drei angeknacksten<br />
Wirbeln war der Mann ohnehin<br />
nicht mehr mobil. Über die sich<br />
rundum erhebenden Dünen war<br />
den Havarierten zudem keine<br />
Orientierung möglich. In brüten -<br />
der Hitze, am Boden herrschten<br />
39 Grad Celsius, mussten die beiden<br />
ohne Wasser einen ganzen<br />
Nachmittag und die gesamte Nacht<br />
in der fast schattenlosen Savanne<br />
ausharren.<br />
Wichtig ist, sofort<br />
einen Alarm abzusetzen<br />
Erst mit Einbruch der Dunkelheit<br />
wurde am Startort ihr Fernbleiben<br />
registriert, und es fiel der Startschuss<br />
für die Notfallmaßnahmen.<br />
Fieberhaft wurden in der Nacht<br />
die FLARM-Daten anderer Flugzeuge<br />
ausgewertet und damit die<br />
vermutlich letzte Position des Unfallflugzeuges<br />
ermittelt. Dort fand<br />
das Suchflugzeug die Crew dann<br />
auch am nächsten Morgen gleich<br />
nach Sonnenaufgang. Mit einem<br />
Spezialbuggy, der imstande war,<br />
sich durch den weichen Sand der<br />
Dünen zu wühlen, wurde das havarierte<br />
Paar in die Zivilisation<br />
zurückgeholt.<br />
Dass sie einmal gezwungen sein<br />
würden, mit dem Rettungsschirm<br />
aussteigen zu müssen, hatten sich<br />
die zwei zuvor nicht vorstellen<br />
können. Auf einen Notfall, eine<br />
Außenlandung und eine Übernachtung<br />
in der Kalahari hatten sie sich<br />
aber sehr wohl vorbereitet. Pech<br />
nur, dass sie die Notausrüstung<br />
ins Flugzeug gelegt und nicht am<br />
Körper getragen hatten. Mit ihrem<br />
SPOT-Tracker hätten sie sofort<br />
einen SOS-Ruf absetzen können,<br />
dann wären sie noch am Nachmittag<br />
aus ihrer misslichen Lage befreit<br />
worden. Aber auch das SPOT<br />
war mit dem Flugzeug verbunden.<br />
Es lag nach dem Aufschlag vermutlich<br />
irgendwo unauffindbar<br />
und dazu so unglücklich auf dem<br />
1<strong>04</strong> <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Mit solch einem Päckchen ist<br />
man für den Notfall erst einmal<br />
gut versorgt.<br />
Nicht immer geht alles<br />
gut bei einer Außenlandung.<br />
Im Fall der Fälle<br />
hilft ein Notkit.<br />
Der Tracker, in diesem Fall das<br />
SPOT, und das Notkit sollten<br />
am Fallschirm befestigt werden;<br />
das SPOT am besten im Schulterbereich,<br />
sodass guter Satellitenempfang<br />
gewährleistet ist.<br />
Rücken, dass keine GPS-Positionsbestimmung<br />
mehr möglich war<br />
und keine Signale zum Telekommunikationssatelliten<br />
geschickt<br />
werden konnten.<br />
Möglicherweise hätte auch ein<br />
aktiviertes ELT nicht unbedingt<br />
die schnelle Hilfe gebracht. Hier<br />
kann es bis zu vier Stunden dauern,<br />
bis von einem Satelliten des<br />
COSPAS/SARSAT-Systems das<br />
Signal aufgenommen und weitergegeben<br />
wird. In der zuständigen<br />
Rettungszentrale (bei deutsch<br />
registrierten Flugzeugen ist es<br />
Münster) wird dann auch erst<br />
einmal geprüft, ob es sich wirklich<br />
um einen Notfall han delt, bevor<br />
Hilfsaktionen gestartet werden.<br />
Das SPOT kann sich als Ergänzung<br />
zum fest im Flugzeug installierten<br />
ELT auch als sehr hilfreich<br />
bei einem Rettungsabsprung im<br />
Gebirge erweisen. Das Flugzeugwrack<br />
mit dem ELT muss ja nicht<br />
notwendigerweise dort landen,<br />
wo der Pilot mit dem Fallschirm<br />
herunterkommt. Es könnte im ungünstigsten<br />
Fall auf der gegenüberliegenden<br />
Seite eines Berges<br />
zu Boden kommen. Selbst wenn<br />
dann die Landestellen nicht weit<br />
auseinander liegen, macht das für<br />
das Auffinden und die Rettungsmaßnahmen<br />
einen erheblichen<br />
Unterschied. Das ELT im Flugzeug<br />
ist trotzdem ein immens wichtiger<br />
Ausrüstungsgegenstand.<br />
Mitten in der Zivilisation<br />
verloren gehen<br />
Man braucht nicht in der Wüste<br />
außenzulanden, um in eine solch<br />
missliche Lage zu kommen wie<br />
das Ehepaar im geschilderten Fall.<br />
Auch Flüge im Gebirge und nicht<br />
einmmal unwahrscheinlich selbst<br />
im Flachland oder den Mittelgebirgen<br />
können so enden.<br />
Gerade nach einem Absprung<br />
mit den heute gebräuchlichen Rettungsschirmen<br />
sind sogar bei einer<br />
Landung auf geeignetem Terrain<br />
Verletzungen zu erwarten, die die<br />
Beweglichkeit erheblich einschränken<br />
können. Bei einem Aufsetzen<br />
in Geröllfeldern und ähnlich grobem<br />
Grund ist mit Bänderdehnungen,<br />
-rissen und auch Brüchen zu rechnen.<br />
Bei Starkwind kommt hinzu,<br />
dass der Schirm den Piloten erst<br />
einmal über den Boden schleifen<br />
könnte, bis die Kappe eingeholt ist.<br />
Um nicht unvorbereitet in derart<br />
heikle Situationen zu geraten,<br />
hilft eine überlegt und sorgfältig<br />
zusammengestellte Notausrüstung.<br />
Ganz wichtig ist dabei die Entscheidung,<br />
was in die Taschen von<br />
Hose und Jacke gehört und was<br />
in den Gepäckraum verstaut werden<br />
kann.<br />
Eine Notausrüstung sollte all<br />
das enthalten, womit auch unter<br />
widrigen Wetterbedingungen eine<br />
längere Wartezeit zu überstehen<br />
ist, und natürlich die Dinge, die<br />
es den Rettern erleichtern beziehungsweise<br />
überhaupt erst ermöglichen,<br />
die Position des Unfallpiloten<br />
ausfindig zu machen.<br />
Ein Notsender (ELT) wird natürlich<br />
fest mit dem Flugzeug verbunden.<br />
Ein Trackingmedium wie<br />
SPOT gehört an den Fallschirm.<br />
Mit einem einfachen Tastendruck<br />
kann man eine Okay-Meldung absetzen<br />
oder das lebensrettende<br />
SOS-Signal. Die exakten Positionsdaten<br />
werden automatisch mit<br />
übermittelt. Angehörige, Freunde<br />
Fotos: Fotalia, Marzinzik, Weitzel<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 105
[ SEGELFLIEGEN Sicherheit ]<br />
<br />
oder Flugzentren, die ein Auge auf<br />
die Trackingdaten von SPOT haben,<br />
sind dann sofort alarmiert und<br />
erhalten zudem eine SMS.<br />
Um nach einem Notabsprung<br />
nicht auf Trinkwasser verzichten<br />
zu müssen, ist es sinnvoll, den<br />
Trinksack am Schirm zu befestigen.<br />
An den Fallschirm gehört auch ein<br />
Notset mit den wichtigsten Utensilien,<br />
um kleinere Verletzungen<br />
versorgen zu können.<br />
Das gehört in ein Notkit:<br />
eine Signalrakete mit roten<br />
Signalpatronen<br />
Signalspiegel<br />
Trillerpfeife<br />
wasserfeste Streichhölzer<br />
oder ein Feuerzeug<br />
eine 30 Meter lange<br />
Reepschnur<br />
Verbandspäckchen<br />
eine kleine Rolle Heftpflaster<br />
einige kleine Pflaster<br />
eine Folienrettungsdecke<br />
gegen Auskühlung<br />
Schmerzmittel<br />
In der Kombi oder in den<br />
Hosentaschen sollten sein:<br />
Mobiltelefon<br />
Ersatzbrille<br />
Ausweispapiere<br />
etwas Geld (Kreditkarte)<br />
Taschenmesser<br />
Taschenlampe<br />
Notproviant, beispielsweise<br />
Müsliriegel<br />
Stofftaschentücher<br />
ein Block Post-its, Bleistift<br />
Empfehlenswert im<br />
Gepäckraum:<br />
Verzurrzeug<br />
Regenjacke<br />
warmer Pullover<br />
Lektüre für die Wartezeit<br />
Waschzeug<br />
Wechselunterwäsche<br />
Mit den Signalraketen kann man<br />
Suchflugzeuge oder -hubschrauber<br />
auf sich aufmerksam machen – ein<br />
weißes Flugzeug in einem Schneefeld<br />
ist ja kaum zu erkennen. Die<br />
Trillerpfeife hilft, sich deutlich<br />
akustisch bemerkbar zu machen.<br />
Sie ist besser wahrzunehmen als<br />
bloßes Rufen, und wer lange rufen<br />
Tracking mit Satelliten<br />
Für Notfälle oder einfach nur um Freunden und Angehörigen zu zeigen, wo man sich gerade im Flug bewegt,<br />
gibt es zwei Trackingsysteme, die mit Telekommunikationssatelliten zusammenarbeiten und damit<br />
auch in entlegenen Weltgegenden funktionieren: das SPOT, das von Globalstar betrieben wird, und das<br />
YB3 und YB3i Blog sowie das RockSTAR, die auf Iridium setzen. Diese Geräte können bis auf eine<br />
RockSTAR-Version nur senden, sind also nicht ganz so universell einsetzbar wie ein Satellitentelefon, dafür<br />
im Betrieb aber sehr viel preiswerter. Der integrierte GPS-Empfänger stellt die nötigen Positionsangaben<br />
fest. Das SPOT der inzwischen dritten Generation gibt es für 169 Euro (strepla.de), kostet dann aber pro<br />
Jahr mindestens 145 Euro. Kostenfrei funktioniert das ELT.<br />
muss, ist zudem schnell heiser. Mit<br />
den wasserfesten Streichhölzern<br />
kann notfalls ein Feuer als Signalquelle<br />
entzündet werden. Es gibt<br />
Piloten, die haben ihr Flugzeug in<br />
Brand gesetzt, um auf sich aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Die 30 Meter lange Reepschnur<br />
hilft bei einer Landung in Baumkronen,<br />
um Hilfsmaterial heranzuziehen.<br />
Bei Gleitschirmfliegern<br />
gehört diese Schnur zur Pflicht-<br />
Notausrüstung.<br />
Stofftaschentücher können als<br />
Verbandsmittel herhalten. Die Taschenlampe<br />
kann zum Signalgeben<br />
dienen und hilft in der Dunkelheit,<br />
verwertbare Dinge zu finden. Hier<br />
empfiehlt sich eine Taschenlampe<br />
mit Dynamo, denn wie oft passiert<br />
es, dass gerade im Bedarfsfall die<br />
Batterien leer sind. Post-its und<br />
Bleistift werden gebraucht, um-<br />
Nachrichten zu hinterlassen.<br />
Als sehr effektive Suchhilfe kann<br />
sich das eingeschaltete Mobiltelefon<br />
erweisen. Selbst wenn es<br />
nach einem Unfall nicht mehr bedient<br />
werden kann, kann über die<br />
Aufzeichnungen der Telefongesellschaften<br />
der Flugweg verfolgt<br />
und das Gerät recht genau lokalisiert<br />
werden. Allerdings funktioniert<br />
dies oft nur im Gebirge, wo<br />
meist eine Netzabdeckung gegeben<br />
ist. Bei größeren Flughöhen<br />
im Flachland oder über wüstenhaften<br />
Gegenden wie in Afrika,<br />
wo es über weite Strecken keinen<br />
Empfang gibt, empfiehlt es sich,<br />
das Mobiltelefon auszuschalten.<br />
Man läuft sonst Gefahr, dass das<br />
Gerät bei der energiezehrenden<br />
Netzsuche den Akku schnell leergesogen<br />
hat. Es versteht sich von<br />
selbst, einen Flug mit voll geladenem<br />
Handy-Akku anzutreten.<br />
Über Gebieten mit vielen weißen<br />
Stellen in der Mobilfunkabdeckung<br />
ist ein Satellitentelefon<br />
eine sinnvolle Ausrüstung.<br />
Die richtige Kleidung<br />
verhindert Schlimmeres<br />
Auch die Wahl der richtigen<br />
Kleidung ist nicht zu unterschätzen.<br />
Kurze Hosen und Sandalen<br />
sind eher unangemessen und tragen<br />
auch nicht gerade zum Wohlbefinden<br />
in größeren Flughöhen<br />
mit niedrigeren Temperaturen bei.<br />
Nach einer Notlandung auf einem<br />
Gletscher kann falsche Kleidung<br />
bei einer erzwungenen Übernachtung<br />
gar den Erfrierungstod bedeuten.<br />
Eine Fallschirmlandung<br />
übersteht man am besten in festen,<br />
knöchelhohen Schuhen. Mit<br />
robustem Schuhwerk ist man<br />
natürlich auch nach einer Außenlandung<br />
in unwegsamem Gelände<br />
bestens gerüstet. Nicht zuletzt<br />
schützen passende Schuhe vor<br />
Kälte bei Flügen im Frühjahr und<br />
in größeren Höhen. Was für eine<br />
Übernachtung, möglicherweise<br />
auch im Freien, gebraucht wird,<br />
kann im Gepäckraum untergebracht<br />
werden.<br />
Trinksack, Sonnenschutz, Fettstift<br />
für die Lippen und eine Sonnenbrille<br />
gehören wie der Sonnenhut<br />
zu den selbstverständlichen<br />
Ausrüstungsgegenständen.<br />
Der größten Fehler, den man<br />
begehen kann, ist, mit der Einstellung<br />
„Mir passiert schon nichts“<br />
ins Cockpit zu steigen. Wer Gedanken<br />
an unangenehme oder gar<br />
bedrohliche Situationen verdrängt,<br />
den wird es im Fall des Falles besonders<br />
hart treffen. Die Beschäftigung<br />
mit dem Notfall kann sogar<br />
dazu beitragen, ihn am Ende zu<br />
verhindern. Wer vor dem Start sein<br />
SPOT und das ELT aktiviert und<br />
das Notfallpaket mit großer Sorgfalt<br />
zusammenstellt, der startet<br />
auch mit einem geschärften<br />
Gefahrenbewusstsein.<br />
ae<br />
Gerhard Marzinzik<br />
Fotos: YB3, Amerik-King<br />
106 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
[ SEGELFLIEGEN Regularien ]<br />
Foto: Klaus Ertl<br />
EGU für Rulebook Gliding<br />
Es geht auch einfach<br />
Die Anpassung der EASA-Vorschriften an die praktischen Bedürfnisse<br />
des Luftsports war das Thema der Februar-Tagung der EGU in Graz.<br />
Rund 30 Delegierte nationaler<br />
Aeroclubs waren der<br />
Einladung des Österreichischen<br />
Aero-Clubs zur Vollversammlung<br />
der European Gliding Union<br />
gefolgt. Rund 80 000 Segelflieger<br />
wurden bei diesem Treffen repräsentiert,<br />
bei dem es vor allem um<br />
die europäische Regulierung des<br />
Luftverkehrs und damit auch des<br />
Luftsports ging.<br />
Unter Einbeziehung eines Vertreters<br />
von Europe Air Sports (EAS),<br />
mit der die EGU eng zusammenarbeitet,<br />
wurden Projekte zur Anpassung<br />
der EU-Vorschriften an<br />
die praktischen Bedürfnisse des<br />
meist im Vereins- und Verbands-<br />
Die EGU-Delegierten vertraten<br />
bei ihrem Treffen in Graz rund<br />
80 000 Segelflieger.<br />
wesen betriebenen Luftsports<br />
diskutiert.<br />
Es wurden die Möglichkeiten<br />
für eine neue Basic Regulation, der<br />
Grundverordnung des europäischen<br />
Parlaments, erörtert. Sie ist Basis<br />
für die vielen Durchführungsverordnungen<br />
der EU-Kommission im<br />
Luftverkehr. Mit einer Änderung<br />
könnte erreicht werden, dass noch<br />
mehr als die bislang in Annex II<br />
definierten Luftfahrzeuge von den<br />
EU-Vorschriften ausgenommen<br />
oder für sie Erleichterungen geschaffen<br />
werden. Die Grenzen zur<br />
kommerziellen Luftfahrt könnten<br />
angemessener definiert und so die<br />
Voraussetzungen für Ausbildungseinrichtungen<br />
erleichtert werden.<br />
Artikuliert wurde der Wunsch nach<br />
einem „Part M Light“ zur einfacheren<br />
Instandhaltung und Aufrechterhaltung<br />
der Lufttüchtigkeit<br />
nichtkomplexer Luftfahrzeuge, die<br />
nicht im kommerziellen Flugverkehr,<br />
sondern für den Luftsport eingesetzt<br />
werden.<br />
Die anstehende Regulierung<br />
des Einsatzes von Drohnen im<br />
Luftverkehr und die Folgen für den<br />
Modellflug waren ein heiß diskutiertes<br />
Thema.<br />
Vereinfachte Vorschriften zur<br />
Führung und Auditierung von<br />
Ausbildungseinrichtungen (ATO)<br />
könnten den Zugang zum Luftsport<br />
deutlich verbessern. Möglichkeiten<br />
dazu könnten sich mit einem Training<br />
outside ATO ergeben, das<br />
entweder durch eine Registered<br />
Training Organisation (RTO) ohne<br />
erforderliche Genehmigung von<br />
Luftfahrtbehörden oder durch eine<br />
Basic Training Organisation<br />
(BTO) mit vereinfachten Genehmigungsvoraussetzungen<br />
(approval<br />
light) verwirklicht werden<br />
könnte.<br />
Das zentrale Segelflugthema<br />
des EGU-Meetings war der Anstoß<br />
zu einem Part-Gliding oder Sailplane<br />
Rulebook für Ausbildung und<br />
Lizenzwesen (Flight Crew Licensing,<br />
FCL) und für die operative<br />
Durchführung des Segelfluges (OPS).<br />
Momentan sind die europäischen<br />
FCL- und OPS-Vorschriften in den<br />
für die gesamte Luftfahrt geltenden,<br />
umfangreichen EU-Verordnungen<br />
und den noch umfangreicheren,<br />
nur in englischer Sprache erhältlichen<br />
Compliance- und Guidance-<br />
Materialien AMC/GM enthalten.<br />
Mit dem Projekt Part-Gliding<br />
sollen die für den Segelflug relevanten<br />
Vorschriften herausgefiltert<br />
und für die praktische Anwendung<br />
vereinfacht werden. Als Ergebnis<br />
wird ein überschaubares und kompaktes<br />
Regelwerk angestrebt, ein<br />
Rulebook. Dieses soll für den Segelflug<br />
durch eine Arbeitsgruppe<br />
der EGU ab Mai gemeinsam mit<br />
der EASA entwickelt werden. Die<br />
Idee ist nicht neu, für die Ballonfahrt<br />
ist ein entsprechendes Rulebook<br />
bereits in Arbeit.<br />
ae<br />
Martin Kader<br />
Luftfahrt-Ingenieur Herbert Gropp<br />
Ein Stück Zeitgeschichte<br />
Alles begann – wie in einem Film – mit einem<br />
seltenen Glücksumstand: einer fast in Vergessenheit<br />
geratenen Kiste mit Fotos, Zeichnungen und<br />
Dokumenten auf einem Dachboden. Bei Recherchen<br />
zur Akaflieg Chemnitz fiel Frank-Dieter<br />
Lemke auf, dass es zu einem nicht unwichtigen<br />
Namen nur einen einzigen Hinweis in der einschlägigen<br />
Luftfahrtliteratur gibt. Die Internetrecherche<br />
lieferte ein verblüffendes Ergebnis: Ein<br />
Prof. i.R. Dr.-Ing. habil. Herbert Gropp ist noch<br />
immer an der TU Chemnitz tätig. Aber konnte<br />
das wirklich der gleichnamige Konstrukteur aus<br />
den 1930er Jahren sein?<br />
Nach kurzem Anruf bestätigte sich, dass es sich<br />
um Herbert Gropp Junior handelte. Der hatte,<br />
ebenso wie der Senior damals<br />
noch an der Staatlichen Akademie<br />
für Technik in Chemnitz, seinen<br />
Maschinenbau-Ingenieur an der<br />
TU gemacht, sich aber niemals mit<br />
der Luftfahrt befasst, während der<br />
Senior drei Leichtflugzeuge entworfen<br />
und zwei davon auch selbst<br />
gebaut hatte. Allerdings lernte der<br />
Junior seinen Vater nie kennen,<br />
denn der wurde nur 32 Jahre alt. Er starb fünf<br />
Monate vor der Geburt seines Sohnes beim<br />
Absturz des zweiten Versuchsmusters der<br />
Heinkel He 177.<br />
Und die Kiste auf dem Dachboden seines Geburtshauses?<br />
In die hatte Herbert<br />
Gropp Junior durchaus schon<br />
einmal hinein geschaut, aber niemals<br />
erwartet, dass sich dafür<br />
noch einmal jemand interessieren<br />
könnte. Dem Autor hat er alle<br />
aufgefundenen Dokumente zur<br />
Aufarbeitung zur Verfügung gestellt.<br />
Über das Ergebnis schrieb Karl<br />
Kössler, einer der bekanntesten<br />
Luftfahrthistoriker in unserem Land,<br />
dass hier ein außergewöhnliches<br />
Stück deutscher Luftfahrtgeschichte<br />
dargestellt worden sei.<br />
„Stationen eines deutschen Luftfahrt-Ingenieurs –<br />
Herbert Gropp wurde nur 32 Jahre alt“ von Frank-<br />
Dieter Lemke, Berlin. 2. und ergänzte Auflage<br />
2015, DIN .4 gebunden, 52 Seiten, 181 Abb.,<br />
ISBN 978-3-95735-032-9, Preis: 13,90 Euro<br />
Foto: Frank-Dieter Lemke<br />
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EU OPS, Engines on ESP Gold,<br />
2 + 9 Seats, RVSM<br />
1991, Raisbeck Performance Package,<br />
EU OPS,Collins Proline, UNS 1 L,<br />
2 + 10 Seats, Wing Lockers<br />
Beratung • Verkauf • Vermittlung<br />
Beechcraft 33 Debonair, Standort<br />
EDRZ, Bj. 1968, TT 3500 Std.,<br />
4 Sitzpl., 79.000,– € VB. Bonanza<br />
fliegen für 80,- € Std. BEECH33E<br />
top gepflegt, immer hangariert,<br />
no damage history, D-registriert,<br />
Triebwerk Continental 10-470K<br />
500 Std., Mogas zugelassen<br />
( 1,70 € pro Liter), Garmin 430,<br />
King DME, VHF King KY197A, 2<br />
NAV Narco Crosspointer mit Glideslope,<br />
ADF, Radarhöhenmesser,<br />
Mode S Transponder, Autopilot,<br />
Fuelflowindicator, ARC bis<br />
1.10.16. Tel. 0171/4021059<br />
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Checkflug Rating und Training<br />
auf SEP + MEP VFR u. IFR sowie<br />
Citation Jet C-525 1-4 u. Cessna<br />
Citation C- 501, 551, competence<br />
based IRChecks, SEN-Examiner,<br />
CRE, TRE, IRE. Carlos de Pilar. Tel.<br />
089/8542303, www.checkflug.com,<br />
www.carlos-de-pilar.de<br />
mehr: www.<strong>aerokurier</strong>-markt.de Exposé-Nr 659086<br />
Cessna T210M, Standort EDDV,<br />
Bj. 1977, IFR, 6 Sitze, Leder grau,<br />
Active-Noise Headsets, 6-Platz-<br />
Oxygen, Motor 2012 neu, 200 Std.,<br />
Garmin 530, Propeller Deice. Stets<br />
hangariert, Haltegemeinschaft<br />
möglich. E-Mail: elzyg@htp-tel.de,<br />
Tel. 0172/5114176<br />
Winair GmbH & Co. KG<br />
D-66482 Zweibrücken ·· Flughafen Zweibrücken ·· Gebäude 324<br />
Telefon +49 (0) (0) 63 63 32 32 97 97 20-0 ·· Fax +49 (0) (0) 63 63 32 32 97 97 20 20 20 20<br />
e-mail: ak@winair.de e-mail: ak@winair.de • www.winair.eu<br />
Einmotorige Flugzeuge (Kolben)<br />
AQUILA A210, Standort EDKB, Bj.<br />
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e.miesen@t-online.de<br />
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Bölkow, Bj. 1966, 2 Sitzpl. Tel.<br />
0175/5805947, bo208@gmx.net<br />
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Piccolo UL. Tel. 0170/9535662<br />
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Gewerbliche Anzeigen<br />
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Bölkow Bo.209 Monsun, Standort<br />
EDNC, Bj. 1971, TT 2100 Std., 2<br />
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up to date (more than 8k<br />
Invested in the last 2 years), avionics<br />
updated incl Mode S and 8,33.<br />
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O-320-E2A (C) 650 hours (TBO<br />
2000h) Engine recently complete<br />
check incl new spark plugs and<br />
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Propeller 550 h since Overhaul<br />
(Fix McCauly) Nav Com KX<br />
125 VOR with Glide Scope Dittel<br />
8,33 MHz Com PS 7000 Audio<br />
Panel IE Super Clock Becker Mode<br />
S Transponder 2nd Altimeter EGT<br />
/ CHT. Tel. 0<strong>04</strong>9/151/73<strong>04</strong>4161,<br />
palo9@freenet.de<br />
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Cessna 177 B Cardinal (EDRK),<br />
ideales wirtschftl. Reiseflugzeug,<br />
perfekt für kurze Graspisten.<br />
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180 PS, 380h s. neu. AUTOPILOT<br />
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Fax +49(0)2631-356113<br />
mob. +49(0)171-6241100<br />
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108 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> Firmenanzeigen sind mit "F" gekennzeichnet www.<strong>aerokurier</strong>.de
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Cessna 182, Longrangetanks,<br />
Motor 600h, IFR ausgestattet,<br />
Garmin, Hangar. Tel. 0761/67786,<br />
doehl70069@aol.com<br />
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Diamond DA20-A1 Katana,<br />
Standort Hamm, Bj. 1996, TT<br />
1450 Std., 2 Sitzpl., 45.000,– €.<br />
Sehr gepflegt, nur privat geflogen,<br />
mit neuer JNP an privat zu<br />
verk. Tel. 02525/951251 oder<br />
0170/7517293<br />
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Piper PA-28-140, Standort EDXF,<br />
Bj. 1969, TT 3775 Std. S/N:<br />
28-26026, Max. TOW: 976 kg,<br />
Noise Level: 72,2 dB, Avionics:<br />
GNS 430 COM/NAV, Mode "S"<br />
Transponder TRIG TT 31, Encoder<br />
ACK A 30, ELT KANNAD 406 AG,<br />
Piper Autoc. III Autopilot, Flarm,<br />
TTSN: 3775:00 hours as of<br />
16.11.2015, LDGS: 6030 as of<br />
27.07.2015, Engine: Lycoming<br />
O-320 E2A OVH due at 3877 airframe<br />
hours or 01.2006 (12 years),<br />
Propeller: Sensenich 74 DM-6-0-58<br />
OVH due at 5277 airframe hours.<br />
Honest and solid aircraft, good<br />
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(EDXF), above average condition<br />
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Sportavia Pützer RS 180 Sportsman,<br />
Standort EDLE, Bj. 1981, TT<br />
3270 Std., 4 Sitzpl., Preis VS. Motor<br />
O360, Restlaufzeit 675 h, Prop.<br />
Hoffmann HO 27HM, 160 King<br />
COM NAV, Transponder Mode S,<br />
ELT 406, hangariert, Wartung<br />
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oder 0172/2000812, atc3@arcor.de<br />
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Lancair Super ES, Standort<br />
Austria, Bj. 2006, TT 330 Std., 4<br />
Sitzpl., Preis VS. Continental<br />
IO550N (310 PS), Prop. 3-Blatt<br />
Mühlbauer, Garmin Panel GMA340,<br />
2 NAV/COM GNS430 (8,33 kHz),<br />
GTX330, DME KN62A, Slaved<br />
HSI KCS55, 2. Nav Indik. (+GS),<br />
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ft/min., Reiseleistung ca. 180<br />
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www.lancair-es.de<br />
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Diamond DA40-TDI NVFR 2.0S,<br />
Standort EDAZ, Bj. 2005, 4 Sitzpl.,<br />
135.000,– €. TTAF: 1.830h,<br />
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Propeller: 40h, new ARC: bis<br />
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GTX330 (Mode S), ELT 406 MHz.<br />
Tel. 0179/7611875, paolo@<br />
marcolini.org, www.gaviators.com<br />
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Mooney M20J, Standort LSGE, Bj.<br />
1979, TT 2650 Std., 4 Sitzpl., Motor<br />
650 Std seit TSO, immer hangariert,<br />
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Bj. 1984, TT 2747 Std., 4 Sitzpl.,<br />
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06781/939111 oder 0172/6154178,<br />
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SL40 VHF, Mode-S XPDR TT 31,<br />
ACK Tech A30, ELT ME 406, wg.<br />
Wechsel. Tel. 0177-8782355, Fax<br />
0571-8709-1, mhubig@yahoo.com<br />
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Luftfahrzeug E-Klasse, Bj. 1992,<br />
TT 2140 Std., 118.000,– €. Socata<br />
TB 20 Trinidad, Bj. 1992, 2140 Std.<br />
total, Major Insp. 2000 Std. in 2013,<br />
Lufttüchtigkeitsprüfung neu 06/2015,<br />
Triebwerk: Lycoming IO-540-C4D5D,<br />
250hp Engine overhauled 06/2015<br />
15 Std., 3 Blatt Prop MTV-9-<br />
B/198-52, 198 cm Durchm., Com6<br />
posite Spinner P-666-2, beides<br />
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S/E 1 King 155/VHF-NAV, King KX<br />
155/Marker/ADF KR 87, Encoder/<br />
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Transponder Mod S FLID, DME<br />
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Kap 150, PowerFlarm aufgeschal6<br />
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Breezer B-600 LSA, Standort<br />
EDLS, Bj. 2012, TT 360 Std., 2<br />
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45h Avionics: King Silver Crown<br />
(XPDR Mode S, 8,33 khz), WX<br />
Color + Storm Scope, Moving<br />
Map. Tel. +49 (0) 173/2643422<br />
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Breezer, Standort EDXF, Bj.<br />
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Funkwerk TRT 800, Fuel-Computer,<br />
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912 S, getönte Haube, klassische<br />
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Germany EDV5. Stephan<br />
Becker, Tel. 0531/893535<br />
Pipistrel TAURUS 503, Standort<br />
Grenoble, Bj. 2009, TT 420 / 135<br />
Std., 2 Sitzpl., 95.000,– € VB. PV<br />
Puech Long, Les Granges, 26350<br />
St. Christophe, Frankreich<br />
Tel. 0033/7/85408560 oder<br />
0<strong>04</strong>9/151/40064644,<br />
peter.bamberg@gmx.de F<br />
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Dynamic Speed for sale privat<br />
WT 09 Dynamic Speed, operation<br />
2009, Motor Rotax 912, 100<br />
HP, hours 980, Eguipment : EFIS<br />
Dynon D100, PCAS, GPS Garmin<br />
695, radiostation IC - A 200 E<br />
(FREQ setting by 8,33), transponder<br />
Garmin GTX 328 with<br />
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(position lights, strobe lights,<br />
landing light), ELT, autopilot Tru<br />
Track TS (two axes), propeller SR<br />
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icloud.com, call me directly on<br />
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Wild Thing WT 01, Standort<br />
EDBW, Bj. 1998, TT 434 Std., 2<br />
Sitzpl., 32.000,– € VB.Tel.<br />
030/42161720<br />
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EDFE, Bj. 1939, TT 287<br />
SMOH Std., 2 Sitzpl. Dittel FS<br />
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Bj. 1958 Standort EDAM, Bj. 1958,<br />
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116 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> Firmenanzeigen sind mit "F" gekennzeichnet www.<strong>aerokurier</strong>.de
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ggf. längerfristige Urlaubsund<br />
Krankheitsvertretung.<br />
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mehr: www.<strong>aerokurier</strong>-markt.de Exposé-Nr 665138<br />
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mehr: www.<strong>aerokurier</strong>-markt.de Exposé-Nr 658469<br />
Markt<br />
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mehr: www.<strong>aerokurier</strong>-markt.de Exposé-Nr 659546<br />
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Anforderungen und Aufgaben Fluggerätmechaniker (m/w):<br />
Abgeschlossene Ausbildung zum Fluggerätmechaniker (m/w) Fachrichtung Instandhaltungstechnik<br />
oder Fertigungstechnik mit Instandhaltungserfahrung oder Triebwerkstechnik<br />
Erfahrung im Bereich der Wartung und Instandhaltung sowie Ausrüstung von Luftfahrzeugen<br />
Erfahrung im Bereich Strukturreparaturen und Niettechniken an Luftfahrzeugen wünschenswert<br />
Einfache Befundungen und Dokumentation der ausgeführten Arbeiten<br />
Anforderungen und Aufgaben Prüfer (m/w) Avionik:<br />
Certifying Staff EASA B2/C (bevorzugt lizensiert für Hubschrauber)<br />
Abgeschlossene technische Ausbildung im Bereich Luftfahrtelektrik/-elektronik oder<br />
vergleichbare Ausbildung<br />
Durchführung von Prüfungen und Freigaben an zivilen Luftfahrtgeräten<br />
Erfahrung bei Ein-/Umrüstungen von elektronischer Ausrüstung, sowie Fehlersuche und<br />
Störbehebung<br />
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Engagement und Leistungsbereitschaft<br />
Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />
Gute bis sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift Bereitschaft für Außeneinsätze<br />
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Fixed Wing Rheinmünster (Abteilung Flächenflieger)<br />
Hubschrauber Werft Rheinmünster<br />
Komponentenshop Baden-Baden/Oos<br />
Kontakt:<br />
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gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung.<br />
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Zuschriften auf Chiffreanzeigen richten Sie bitte an: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, <strong>aerokurier</strong>markt, Chiffre-Nr..., 70162 Stuttgart<br />
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<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
117
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Praxis-Quiz<br />
Lösungen von Seite 42<br />
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1.<br />
2.<br />
3.<br />
Frage 1: b) Die Sichtfugregeln (VFR)<br />
verlangen im Luftraum E einen<br />
vertikalen Wolkenabstand von 1000 ft.<br />
Frage 2: c) Auch hier gelten die<br />
Ausweichregeln. Sie müssen nach<br />
rechts, talwärts ausweichen.<br />
Frage 3: c) Ausreichend<br />
Sicherheitsabstand erhalten Sie<br />
mit einem 2-Minuten-Turn.<br />
122 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> Firmenanzeigen sind mit "F" gekennzeichnet www.<strong>aerokurier</strong>.de
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richten Sie bitte an:<br />
Motor Presse Stuttgart<br />
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70162 Stuttgart<br />
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81671 München<br />
Tel: +49 (0) 89-606 089 460<br />
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<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong><br />
123
[ Termine ]<br />
14. Mai <strong>2016</strong><br />
präsentiert<br />
von<br />
Die Highlights<br />
der Saison<br />
<strong>2016</strong> hat fliegerisch einiges<br />
zu bieten: das zweite Red<br />
Bull Air Race in Deutschland,<br />
die ILA in Berlin und nicht<br />
zuletzt die Rückkehr des<br />
legendären Oldtimertreffens<br />
auf der Hahnweide.<br />
Hugo-Junkers-Fest & Fly-in<br />
Dessau<br />
Nur wenige Kilometer vom heutigen Verkehrslandeplatz Dessau entfernt bekam Hugo Junkers im Jahr 1916<br />
sein erstes Fluggelände zugewiesen – auch dieses Jubiläum soll beim diesjährigen Fly-in im Mai bedacht<br />
werden. Als dieses Gelände zu klein wurde, zog Junkers 1926 um zum heutigen Flughafengelände. Der<br />
neue „Junkersflughafen“ erhielt ein Jahr später die erste befestigte Start- und Landebahn Europas. Dort<br />
hob dann im selben Jahr auch die Junkers W33 zu ihrer ersten Atlantiküberquerung ab. Höhepunkt in diesem<br />
Jahr soll der Besuch der Ju 52 „D-AQUI“ der Lufthansa Berlin-Stiftung sein. Fly-in-Piloten werden gebeten,<br />
sich zur organisatorischen Planung mit dem Veranstalter vorab in Verbindung zu setzen. Dessau ist<br />
ein VFR-Verkehrslandeplatz und bietet eine 1000 Meter lange Asphaltbahn.<br />
Telefon 0340/619751, flugplatz@dvv-dessau.de, www.dvv-dessau.de<br />
1. – 4. Juni <strong>2016</strong> 13./14. August <strong>2016</strong><br />
Do-Days<br />
Friedrichshafen<br />
ILA Berlin Air Show <strong>2016</strong><br />
Berlin Expo Center Airport<br />
<strong>2016</strong> ist wieder ILA-Jahr: Alle zwei Jahre findet Deutschlands größte Luftfahrtmesse auf dem ExpoCenter<br />
des Schönefelder Flughafens südlich von Berlin statt. Vor zwei Jahren waren 227 000 Besucher auf<br />
der Messe. Sie konnten bei 1200 Ausstellern 300 Fluggeräte besichtigen. Höhepunkt auf dem Außengelände<br />
waren ein Airbus A 380 von Emirates und eine Boeing 747-8 der Lufthansa. Spannend bleibt, wer<br />
in diesem Jahr der Star auf dem Außengelände wird. Die Fachbesuchertage finden am 1. und 2. Juni<br />
statt, am 3. und 4. Juni hat die ILA ihre Pforten auch für Privatbesucher geöffnet.<br />
Telefon 030/3038 2080, ila@messe-berlin.de, www.ila-berlin.de<br />
2015 haben die Do-Days des<br />
Dornier-Museums in Friedrichshafen<br />
bei herrlichem Wetter mehr als 8000<br />
Besucher angelockt. Und auch in<br />
diesem Jahr soll die siebte Auflage<br />
des Events wieder Liebhaber und<br />
Besitzer von klassischen Flugzeugen<br />
begeistern. So gibt es für teilnehmende<br />
Piloten, die ihr historisches<br />
Fluggerät (Baujahr 1965 und älter) an<br />
den Bodensee bringen, neben dem<br />
Ausstellungsplatz ein umfangreiches<br />
Paket: Dazu gehören unter anderem<br />
die kostenlose Landung und Verpflegung,<br />
ein Tankgutschein sowie<br />
Übernachtungsmöglichkeiten. Aber<br />
aufgepasst: Der Flughafen Friedrichshafen<br />
liegt in einer Kontrollzone,<br />
Transponder mit Mode C oder S sind<br />
hier Pflicht!<br />
Telefon 07541/4873611,<br />
www.dorniermuseum.de<br />
25. – 31. Juli <strong>2016</strong><br />
EAA AirVenture<br />
Oshkosh, Wisconsin, USA<br />
Oshkosh ist Kult! In der letzten Juliwoche findet<br />
die 63. Ausgabe des weltweit größten Fly-ins im<br />
Norden der USA statt. Dann ist wieder Hochbetrieb<br />
am Wittman Regional Airport angesagt: Er ist während<br />
des AirVenture regelmäßig der Flughafen mit<br />
den meisten Flugbewegungen an einem Tag. Im vergangenen Jahr parkten 10 000 Flugzeuge in Oshkosh. Die<br />
Anreise mit dem eigenen Flugzeug und daneben zelten – das gehört für die Fans dazu. Von Oldtimern in allen<br />
Größen über Jäger bis zu Kunstflugzeugen wird der halben Million Zuschauer, die die Organisatoren erwarten,<br />
alles geboten – spannende Airshows und Konzerte inklusive.<br />
Telefon +1 920/4264800, convention@eaa.org, www.airventure.org<br />
124 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
27./28. August <strong>2016</strong><br />
Airliner Classics<br />
Speyer<br />
Am letzten Augustwochenende steht Speyer ganz im Zeichen von fliegenden Legenden:<br />
Highlight ist auch in diesem Jahr wieder der Besuch der Breitling Super Constellation. Der Airliner aus<br />
den 1950er Jahren wird für zahlreiche Rundflüge abheben, ebenso wie eine Douglas DC-3. Avisiert ist<br />
zudem die Teilnahme der momentan in Reparatur befindlichen Junkers Ju 52 der Lufthansa. Weitere<br />
Höhepunkte sind die De Havilland Dove der LTU in klassischer Lackierung sowie diverse historische<br />
Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt.<br />
Grundsätzlich ist eine Anreise per Flugzeug nach Speyer möglich. EDRY ist ein VFR-Flugplatz mit<br />
einer 1200 Meter langen Asphaltbahn. Interessierte Piloten werden jedoch gebeten, sich vorher auf<br />
der Homepage des Veranstalters unter der Rubrik „Piloteninfos“ zu informieren.<br />
Telefon 06232/6872929, flugleitung@flugplatz-speyer.de, www.airliner-classics.de<br />
3./4. September <strong>2016</strong><br />
Red Bull<br />
Air Race<br />
Lausitzring, Klettwitz<br />
Nach 2010 findet in diesem Jahr<br />
zum zweiten Mal ein Lauf des Red<br />
Bull Air Race in Deutschland statt.<br />
Am ersten Septemberwochenende<br />
verwandelt sich der EuroSpeedway<br />
in der Lausitz in eine Rennstrecke<br />
für Flugzeuge. Dort werden die<br />
Piloten mit ihren rund 400 Stundenkilometer<br />
schnellen und für bis zu<br />
12 g zugelassenen Flugzeugen durch<br />
die 3,2 Kilometer lange Pylonenstrecke<br />
jagen. Hoffnungen auf einen<br />
Heimsieg macht sich der 46-jährige<br />
Matthias Dolderer aus Tannheim,<br />
der vor sechs Jahren auf dem Lausitzring<br />
den siebten Platz belegte.<br />
www.redbullairrace.com<br />
9. – 11. September <strong>2016</strong> 17./18. September <strong>2016</strong><br />
Oldtimer-Fliegertreffen<br />
Hahnweide<br />
Ein Aufschrei ging unter den Oldtimer-Fans um, als im vergangenen<br />
Jahr das traditionelle Oldtimertreffen auf der Hahnweide<br />
ausgesetzt wurde. Der Veranstalter, die Fliegergruppe Wolf Hirth,<br />
hat das Event am Fuße der Schwäbischen Alb für dieses Jahr<br />
neu organisiert. Mehr als 250 Piloten haben sich mit ihren historischen<br />
Fluggeräten der Allgemeinen Luftfahrt bereits registriert.<br />
Damit ist ein ausgiebiges Flugprogramm gewährleistet. Da die<br />
Hahnweide (EDST) ein Sonderlandeplatz ist, dürfen während der<br />
Veranstaltung nur vorab registrierte Teilnehmerflugzeuge dort<br />
landen. Besucher können den nahe gelegenen Flugplatz Nabern/Teck<br />
anfliegen, der Veranstalter möchte einen Shuttledienst<br />
zum Ort des Geschehens einrichten. Der Platz bietet eine 570<br />
Meter lange Graspiste; auf starken Flugverkehr während des<br />
Treffens weisen die Veranstalter ausdrücklich hin.<br />
10 Jahre<br />
Quax-Flieger & Fly-in<br />
Paderborn/Lippstadt<br />
Telefon 0173/4679409, ott-team@wolf-hirth.de,<br />
www.oldtimer-hahnweide.de<br />
Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens veranstalten die Quax-<br />
Flieger Mitte September ihre Hangartage und ein Fly-in an ihrem<br />
Hauptsitz am Flughafen Paderborn/Lippstadt. Der Bereich vor<br />
dem Quax-Hangar soll für dieses Wochenende erheblich erweitert<br />
werden, um Platz für die komplette Sammlung an historischen<br />
Flugzeugen sowie die der Mitglieder und Freunde bieten zu können.<br />
Ein festes Flugprogramm ist nicht vorgesehen, bei gutem Wetter<br />
werden die Flugzeuge aber regelmäßig in der Luft sein. Für Verpflegung<br />
ist gesorgt, am Samstagabend steigt die Geburtstagsfeier<br />
zum Zehnjährigen des Vereins. Für Piloten von Oldtimern gilt PPR,<br />
um zum Quax-Hangar zu rollen, sie parken dort auch kostenlos. Für<br />
alle anderen, die mit dem Flugzeug anreisen, gelten die normalen<br />
Gebühren und Abstellplätze am GAT des Flughafens.<br />
Telefon 02381/488842, www.quax-flieger.de<br />
Fotos: Reichmann, Red Bull, Müller, Quax Flieger,<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 125
[ Termine ]<br />
OO<br />
5. – 10. April<br />
Sun’n Fun International Fly-in<br />
and Expo, Lakeland, USA<br />
Lakeland Linder Airport, 4175,<br />
Medulla Road, Lakeland FL 33811,<br />
USA, Tel.: +1 (863) 644 2431,<br />
www.sun-n-fun.org<br />
OO<br />
14. – 17. April<br />
AOPA-Flugsicherheitstraining,<br />
Fritzlar<br />
AOPA-Germany, Verband der<br />
Allgemeinen Luftfahrt, Flugplatz<br />
Außerhalb 27, 63329 Egelsbach,<br />
Tel.: +49 (6103) 42081,<br />
E-Mail: info@aopa.de, www.aopa.de<br />
OO<br />
16. April<br />
Helikopter Safety Forum,<br />
Sitterdorf<br />
Flugplatz Sitterdorf, 8589<br />
Sittersdorf, Schweiz, E-Mail und<br />
Anmeldung: info@rotortec.ch<br />
OO<br />
16. April<br />
40. Internationale Flugzeugveteranen-Teilebörse,<br />
Speyer<br />
Technik Museum Speyer, Kontakt:<br />
Peter Seelinger, Tel.: +49 (6341)<br />
80906, E-Mail: pseelinger@t-online.de,<br />
www.technik-museum.de<br />
✘✘<br />
20. – 23. April<br />
präsentiert<br />
von<br />
AERO, Friedrichshafen<br />
Messe Friedrichshafen, Neue Messe<br />
1, 88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen, Tel.: +49<br />
(7541) 7084<strong>04</strong>, E-Mail: info@messefn.de,<br />
www.aero-expo.com<br />
OO<br />
29. April – 1. Mai<br />
Präzisionsfliegertraining,<br />
Donaueschingen<br />
Precision Flying Association of Switzerland,<br />
E-Ma,il: ester.rimens berger@<br />
pfa.ch, www.pfa.ch<br />
OO<br />
1. Mai<br />
Münsinger Oldtimer- und<br />
Dampfmaschinenfest<br />
LSV Münsingen-Eisberg, Segelfluggelände<br />
bei Dottingen, 72525<br />
Münsingen, Tel.: +49 (7381) 8466,<br />
E-Mail: info@flugplatz-eisberg.de,<br />
www.oldtimerfest-muensingen.net<br />
OO<br />
1. Mai<br />
18. UL-Fly-in, Jesenwang<br />
Flugplatz Jesenwang, Kirchstraße 8,<br />
82287 Jesenwang, Tel.: +49 (8146)<br />
1444, Veranstaltung@proluftfahrtjesenwang.de<br />
OO<br />
1. Mai<br />
Tag der offenen Tür, Erbach<br />
LSV Erbach, Tel.: +49 (160)<br />
5355300, E-Mail: sayler@autohaussayler.de,<br />
www.lsv-erbach.de<br />
OO<br />
1. Mai<br />
Tag der offenen Tür, Flugplatz<br />
Bohmte-Bad Essen<br />
LSV Wittlage, Ansprechpartner:<br />
Friedrich Lüke, Tel.: +49 (5472)<br />
1300, E-Mail: info@friedrich-lueke.de,<br />
www.lsv-wittlage.de<br />
OO<br />
5. – 8. Mai<br />
Fascination-Treffen, Görlitz<br />
Verkehrslandeplatz Görlitz,<br />
Girbigsdorfer Str. 85, 02828 Görlitz,<br />
Anmeldung: Tel.: +49 (152) 2278783<br />
OO<br />
7./8. Mai<br />
Fortbildungslehrgang für<br />
Fluglehrer, Tannheim<br />
Tannheimer Flieger- und Freizeitzentrum,<br />
Flugplatz, 88459 Tannheim,<br />
Tel.: +49 (8395) 93137, E-Mail:<br />
info@edmt.de, www.edmt.de<br />
OO<br />
13. – 16. Mai<br />
European Mountain Pilots<br />
Jahrestreffen, Hörsten<br />
Schachtholm 1, 24797 Hörsten,<br />
Tel.: +49 (4337) 220,<br />
E-Mail: flugplatz@edxr.info<br />
OO<br />
15./16. Mai<br />
Flugplatzfest, Rendsburg-<br />
Schachtholm<br />
Schachtholm 1, 24797 Hörsten,<br />
Tel.: +49 (4337) 220,<br />
E-Mail: flugplatz@edxr.info<br />
OO<br />
21./22. Mai<br />
Flugplatzfest, Nardt<br />
Aeroklub Hoyerswerda, Flugplatzstraße<br />
100, 02977 Hoyerswerda,<br />
www.flugplatz-nardt.de/flugplatzfest.<br />
html, info@flugplatz-nardt.de<br />
OO<br />
24. – 26. Mai<br />
44. Meeting Aérien, La Ferté-<br />
Alais, Frankreich<br />
Amicale Jean-Baptiste Salis,<br />
Aérodrome de Cerny/La Ferté-Alais,<br />
91590 Cerny, Frankreich,<br />
Tel.: +33 (1) 64575585,<br />
E-Mail: info@ajbs.eu, www.ajbs.eu<br />
✘✘<br />
24. – 26. Mai<br />
16. EBACE, Genf, Schweiz<br />
European Business Aviation Association,<br />
Avenue de Tervuren 13 a-b/<br />
Box 5, 1<strong>04</strong>0 Brüssel, Belgien,<br />
Tel.: +32 (2) 7660070, E-Mail:<br />
info-eu@ebace.aero, ww.ebace.aero<br />
OO<br />
26. – 29. Mai<br />
Kehler Flugtage,<br />
Aero-Club Kehl, Sonderlandeplatz<br />
Kehl-Sundheim, Postfach 1131,<br />
77671 Kehl, Tel.: +49 (7851) 899568,<br />
www.kehler-flugtage.de<br />
OO<br />
2. – 4. Juni<br />
France Air Expo, Cannes<br />
Pontoise-Cormeilles, Frankreich,<br />
Adone Events, Aéroport Cannes-<br />
Mandelieu, 277 Avenue Francis<br />
Tonner, 06150 Cannes-La Bocca,<br />
Frankreich, Tel.: +33 (4) 92975247,<br />
E-Mail: info@airexpo.aero<br />
OO<br />
10. – 12. Juni<br />
Piper-PA-28-Treffen,<br />
Ganderkesee<br />
E-Mail: j.westedt@t-online.de,<br />
www.pa28.de<br />
OO<br />
11. Juni<br />
11. Historischer Flugtag,<br />
Mladá Boleslav<br />
Regnerova 1306 293 01 Mladá<br />
Boleslav, Tel.: +420 (326) 734 015,<br />
E-Mail: akmb@akmb.cz,<br />
www.historical-airshow.com<br />
OO<br />
12. Juni<br />
Flugplatzfest Lüneburg<br />
LSV Lüneburg, Zeppelinstraße,<br />
21337 Lüneburg, Tel.: +49 (4131)<br />
8549214, E-Mail: info@edhg.de,<br />
www.edhg.de<br />
OO<br />
16. – 19. Juni<br />
AOPA-Flugsicherheitstraining,<br />
Bautzen<br />
AOPA-Germany, Flugplatz<br />
Außerhalb 27, 63329 Egelsbach,<br />
Tel.: +49 (6103) 42081, E-Mail:<br />
info@aopa.de, www.aopa.de<br />
OO<br />
17. /18. Juni<br />
75 Jahre Militärflugplatz<br />
Meiringen, Schweiz<br />
Schweizer Luftwaffe, Flugplatzkommando<br />
Meiringen, 3857 Unterbach,<br />
Schweiz, Tel.: +41 (58461) 6464,<br />
✘✘<br />
Terminankündigungen<br />
E-Mail: info.flplkdomei@vtg.admin.ch<br />
OO<br />
17. – 19. Juni<br />
Fly-in, Flugplatz Kerb<br />
Aeroklub Gelnhausen, Am Flugplatz<br />
1, 63571 Gelnhausen,<br />
Tel.: +49 (6051) 9217-12, E-Mail:<br />
buero@aeroclub-gelnhausen.de<br />
OO<br />
18./19. Juni<br />
Oldtimer-Fly-in, Ithwiesen<br />
Luftsportvereinigung Ithwiesen,<br />
37603 Holzminden, Markus Rheinländer,<br />
Tel.: +49 (151) 15376695,<br />
E-Mail: mrhein27@web.de,<br />
www.ithwiesen.de<br />
OO<br />
25./26. Juni<br />
OUV-Sommertreffen mit Fly-in,<br />
Flugplatz Hodenhagen<br />
OUV-Geschäftsstelle, Schützenstraße<br />
2, 72511 Bingen-Hitzkofen,<br />
Tel.: +49 (7571) 62309,<br />
E-Mail: gs@ouv.de, www.ouv.de<br />
OO<br />
25./26. Juni<br />
80 Jahre Flugplatz Falkenberg/<br />
Lönnewitz<br />
Fliegerclub Falkenberg, Doberluger<br />
Straße 52, <strong>04</strong>938 Uebigau,<br />
E-Mail: thomas.prophet@gmx.de,<br />
www.eduf.de<br />
OO<br />
10. Juni – 3. Juli<br />
EBS Pilot Safety Training,<br />
Stendal<br />
Flugplatz Stendal, Osterburger Str.<br />
250, 39576 Stendal, E-Mail: Uwe.<br />
Lutz@beech-bonanza.org<br />
OO<br />
1. – 3. Juli<br />
3. Stearman-Treffen, Flugplatz<br />
Bienenfarm<br />
Alexander Stendel, Tel.: +49 (172)<br />
650 8000, E-Mail: alex@quax-flieger.<br />
de, www.stearmanflyin.de<br />
Beim Fascination-Treffen in Görlitz sind nicht nur die schnittigen<br />
UL-Renner willkommen, sondern alle Muster von Wolfgang Dallach.<br />
Weitere Termine finden Sie bei uns auf der Website www.<strong>aerokurier</strong>.de.<br />
Bitte schicken Sie Ihre Ankündigungen für den Termin-Service an<br />
redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de.<br />
Veranstaltungen mit <strong>aerokurier</strong>-Stand<br />
126 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
Fotos: Yvette Brucksch, Philipp Prinzing<br />
Für Doppeldeckerfans ein Pflichttermin: das Stearman-Treffen in Bienenfarm.<br />
Tel.: +49 (8221) 4336,<br />
E-Mail: info@lsvgz.de, www.lsvgz.de<br />
OO<br />
19. – 21. August<br />
Flugtage und Fly-in, Soest/<br />
Bad Sassendorf<br />
Am Flugplatz 5, 59505 Soest, Tel.:<br />
+49 (2927) 340, E-Mail: info@flugplatzsoest.de,<br />
www.flugtage-soest.de<br />
OO<br />
27. August<br />
Hunterfest <strong>2016</strong>,<br />
Obersimmental, Schweiz<br />
Hunterverein Obersimmental, Postfach<br />
23, 3772 St. Stephan, Schweiz,<br />
E-Mail: info@hunterverein.ch,<br />
www.hunterverein.ch<br />
OO<br />
27./28. August<br />
Flugplatzfest,<br />
Albstadt-Degerfeld<br />
Luftsportverein Degerfeld, Volker<br />
Rath, Postfach 562, 72426 Albstadt,<br />
Tel.: +49 (7422) 9493-17, E-Mail:<br />
volker.rath@schwarzwaelder-bote.de,<br />
www.lsv-degerfeld.de<br />
OO<br />
2. – 3. Juli<br />
Open Airport, Rock im Hangar<br />
und Fly-in, Quirnheim<br />
Luftfahrtverein Grünstadt u. Umgebung,<br />
Postfach 1329, 67263<br />
Grünstadt, Tel.: +49 (6359) 3100,<br />
E-Mail: kontakt@luftfahrt vereingruenstadt.de,<br />
www.luftfahrtvereingruenstadt.de<br />
OO<br />
8. – 10. Juli<br />
3. Internationales Cessna-<br />
Treffen, Jena-Schöngleina<br />
Verkehrslandeplatz Jena-Schön -<br />
g leina, Flugplatz 1, 07646 Schöngleina,<br />
Tel.: +49 (36428) 40669,<br />
E-Mail: info@flugplatz-jena.com,<br />
www.edbj.de<br />
OO<br />
8. – 10. Juli<br />
69. RSA Eurofly’in,<br />
Vichy-Charmeil, Frankreich<br />
Fédération RSA, 46, rue Sauffroy,<br />
75017 Paris, Frankreich,<br />
Tel.: +33 (1) 4228 2554, E-Mail:<br />
communication@rsafrance.com,<br />
http://euroflyin.rsafrance.com/<br />
OO<br />
8. – 10. Juli<br />
Royal International Air Tattoo,<br />
Fairford, Großbritannien<br />
Tel.: +44 (1285) 713300 ext. 5000,<br />
www.airtattoo.com<br />
OO<br />
11. – 17. Juli<br />
Farnborough International<br />
Airshow, Großbritannien<br />
Farnborough International Limited,<br />
Show Centre, ETPS Road,<br />
Farnborough, Hampshire GU14 6FD,<br />
Großbritannien, Tel.: +44 (1252)<br />
532800, E-Mail: enquiries@farnborough.com,<br />
www.farnborough.com<br />
OO<br />
16./17. Juli <strong>2016</strong><br />
Flugplatzfest, Rügen<br />
Tel.: +49 (38306) 1289,<br />
www.flugplatz-ruegen.de<br />
OO<br />
16./17. Juli<br />
46. Flugplatzfest,<br />
Altötting-Osterwies<br />
Fluggruppe Alt-Neuötting, 84505<br />
Altötting,Tel.: +49 (163) 6673200,<br />
E-Mail: info@fgaoe.de, www.fgaoe.de<br />
OO<br />
24. Juli<br />
Flugplatzfest mit Oldtimertreffen,<br />
Illertissen<br />
Flugplatz Illertissen, Mail: philippvc@<br />
freenet.de, Tel.: +49 (171) 7975083<br />
OO<br />
24. Juli<br />
60 Jahre Flugplatz Günzburg<br />
Luftsportverein Günzburg, Otto-<br />
Lilienthal-Weg 7, 89312 Günzburg,<br />
OO<br />
28. August<br />
Flugplatzfest, Erbach<br />
LSV Erbach, Burren 7, 89155 Erbach,<br />
Tel.: +49 (160) 5355300,<br />
E-Mail: sayler@autohaus-sayler.de,<br />
www.lsv-erbach.de<br />
OO<br />
3./4. September<br />
Flugtag, Pirmasens<br />
Aero-Club Pirmasens, Ostring 18,<br />
66509 Rieschweiler-Mühlbach,<br />
Tel.: +49 (6336) 6266, E-Mail:<br />
info@aero-club-pirmasens.de,<br />
www.flugtag-pirmasens.de<br />
OO<br />
3./4. September<br />
Nostalgisches Flieger-Picknick<br />
und Classic-Cessna-Meeting,<br />
Wershofen<br />
SFG Wershofen, Bergstraße 7,<br />
53520 Wershofen, Tel.: +49 (2694)<br />
277, E-Mail: info@sfg-wershofen.de,<br />
www.flugtag-wershofen.de<br />
IMPRESSUM<br />
REDAKTION: Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart, Telefon: +49 711<br />
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Printed in Germany.<br />
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Germany, Club der Luftfahrt e.V.<br />
ANZEIGENVERTRETUNGEN IM AUSLAND: USA: International<br />
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FL 33156, Tel.: 001 305-666-2055, E-Mail: ed.hirsch@iamgrp.<br />
com Advertising Office USA: Lorrie Balding, Advertising Sales Manager,<br />
Tel.: 001 786-223-1852, E-Mail: lorrie.balding@iamgrp.com<br />
Frankreich: Defense & Communication, Fabio Lancellotti, 48 Boulevard<br />
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pommerschein@tin.it Polen: Wojciech Luczak, Agencja Lotnicza<br />
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911187, E-Mail: motorpresse@email.cz<br />
BEZUGSPREISE: Einzelpreis: € 5,50 Jahresabonnement:<br />
€ 66,– frei Haus, A: € 72,90, CH: sfr 115,–. Übriges Ausland auf Anfrage.<br />
Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />
das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber<br />
dem Kioskkauf zum Preis von € 39,60 (A: € 45,36; CH: sfr<br />
72,– ; weitere Auslandspreise auf Anfrage). Persönliche Mitglieder<br />
der Bundeskommission Motorflug des Deutschen Aero Club e.V.<br />
(DAeC) erhalten den Titel aero kurier im Rahmen eines gesonderten<br />
Mitgliederbezugspreises.<br />
Der <strong>aerokurier</strong> erscheint monatlich (mit den DAeC-Nachrichten<br />
in der Abonnement-Auflage). Es gilt die Anzeigenpreisliste <strong>2016</strong>.<br />
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übernommen. (ISSN 0341-1281)<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 127
[ MOTORFLIEGEN Porträt ]<br />
Der<br />
Elektro-<br />
Pionier<br />
Rudolf Voit-Nitschmann<br />
gilt als Vater der Elektroflugzeuge<br />
Icaré und<br />
e-Genius. Der emeritierte<br />
Professor für Flugzeugbau<br />
sieht im Elektroantrieb<br />
die Zukunft der General<br />
Aviation.<br />
Das Interview führte Lars Reinhold<br />
Herr Voit-Nitschmann, kann<br />
der Elektroantrieb den<br />
Verbrenner in der Luftfahrt<br />
ablösen?<br />
In der General Aviation ist die Chance<br />
sehr groß. Was den Hilfsantrieb<br />
von Segelflugzeugen angeht, sind wir<br />
auf einem guten Weg, aber auch für<br />
vier- bis sechssitzige Motorflugzeuge<br />
ist es durchaus denkbar, dass sie in<br />
Zukunft elektrisch oder zumindest<br />
mit Hybridantrieb fliegen. Pipistrel<br />
zeigt beispielsweise mit dem Alpha<br />
Electro, was bei den ULs möglich ist.<br />
Wagen Sie eine Prognose zum<br />
Zeithorizont?<br />
Der elektrische Hilfsmotor für Segelflugzeuge<br />
dürfte in fünf bis zehn Jahren<br />
voll etabliert sein, in Verbindung<br />
mit dem Nasenantrieb bietet sich<br />
sogar Potenzial für Eigenstarter. Beim<br />
Motorflug in der General Aviation<br />
würde ich auf 15 bis 20 Jahre tippen.<br />
Wo liegen aus Ihrer Sicht aktuell<br />
die technischen Defizite der Elektrofliegerei?<br />
Das Hauptproblem sind noch immer<br />
die Batterien. Der spezifische Energiegehalt<br />
ist zu gering, er liegt bei<br />
modernen Zellen wie im e-Genius bei<br />
rund 220 Wattstunden pro Kilogramm,<br />
Avgas bringt es auf 12 000! Andere<br />
Probleme wie lange Ladezeiten und<br />
Zyklenfestigkeit hat man inzwischen<br />
gut im Griff. Und da wären noch die<br />
Piloten, die es zu überzeugen gilt.<br />
Das halten Sie für ein Problem?<br />
Durchaus. Es gibt kaum konservativere<br />
Menschen als Motorflieger. Man<br />
muss sich vergegenwärtigen, dass<br />
viele mit der 172er Cessna aufgewachsen<br />
und noch immer unterwegs sind.<br />
Das gilt für manchen als Stand der<br />
Technik. Keine Frage, das Flugzeug<br />
ist solide und ausgereift. Aber hier<br />
zeigt sich auch ein bisschen, wie stark<br />
Piloten der Tradition verpflichtet sind.<br />
Ihnen den Elektroflug schmackhaft zu<br />
machen, wird zumindest nicht leicht.<br />
Denkt man an Lilienthal und die<br />
Wrights, so waren Privatpiloten<br />
die Pioniere, beim Elektroflug ist<br />
es die General Aviation. Wo bleibt<br />
die kommerzielle Luftfahrt?<br />
Zunächst muss man wissen, dass<br />
Entwicklungen in der GA mit überschaubarem<br />
Aufwand und Kosten<br />
verbunden sind, das ist in der kom-<br />
128 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
merziellen Luftfahrt anders. Allerdings<br />
sind auch große Unternehmen wie<br />
beispielsweise Airbus mit dem E-Fan<br />
dabei. Sie unterstützen auch GA-<br />
Projekte wie beispielsweise den e-<br />
Genius, einfach weil sie sehen wollen,<br />
was technisch möglich ist.<br />
Mit Ehefrau Magdalene,<br />
selbst ehemalige Segelfliegerin,<br />
geht Rudolf<br />
Voit-Nitschmann in seiner<br />
Freizeit in die Luft.<br />
Was ist denn möglich?<br />
Unter dem Namen „Transportflugzeug<br />
2050“ gibt es Pläne für eine Frachtmaschine<br />
mit alternativem Antrieb,<br />
auch Regionalverkehrsflugzeuge wären<br />
denkbar. Allerdings liegt das rein<br />
elektrische Fliegen in der kommerziellen<br />
Luftfahrt – Stichwort Energiedichte<br />
– noch in weiter Ferne. Hier<br />
steht eher der Hybridantrieb im Fokus.<br />
Hybrid kennt man vom Auto. Wie<br />
funktioniert das im Flugzeug?<br />
Wie im Pkw arbeiten Elektro- und<br />
Verbrennungsmotoren zusammen. So<br />
können beispielsweise bei einem seriellen<br />
Hybridantrieb der Start und die<br />
Landung rein elektrisch erfolgen und<br />
in Bodennähe Lärm- und Abgasemissionen<br />
reduzieren. Für den Reiseflug<br />
wird dann der Verbrenner zugeschaltet<br />
und liefert Strom für Akkus und<br />
Elektromotor. Da der Verbrenner nur<br />
auf Reiseleistung dimensioniert ist,<br />
spart das Gewicht, außerdem kann<br />
er viel effizienter gebaut werden.<br />
Was ist mit alternativen Treibstoffen<br />
für Kolbenmotoren und<br />
Turbinentriebwerke?<br />
Das ist keine wirkliche Alternative.<br />
Biotreibstoffe stehen in Konkurrenz<br />
zur Nahrungsmittelproduktion, weil<br />
dafür Ackerfläche gebraucht wird. Der<br />
Brennstoffzellenantrieb mit Wasserstoff<br />
dürfte da besser abschneiden. Allerdings<br />
ist diese Technik sehr teuer und<br />
komplex, und es braucht eine aufwendige<br />
Infrastruktur, um den Treibstoff<br />
vorzuhalten.<br />
Welche Möglichkeiten jenseits<br />
des Antriebs bieten sich noch an<br />
für effizientere Flugzeuge?<br />
Die klassische Aerodynamik mit Laminarprofilen<br />
in Kombination mit der<br />
Faserverbundbauweise ist ausgereizt,<br />
das zeigt sich vor allem im Segelflugzeugbau.<br />
Allerdings könnten Transportflugzeuge<br />
von der Laminartechnik<br />
profitieren, wenn man bereit ist, die<br />
Fluggeschwindigkeiten zu reduzieren,<br />
auf die Pfeilung zu verzichten und<br />
damit die Effizienz zu steigern. Im<br />
Project NACRE – New Aircraft Concepts<br />
Research – hat man diese Ideen auf-<br />
gegriffen. Große Fortschritte sind aber<br />
nur durch neue Technologien wie die<br />
Grenzschichtabsaugung zu erreichen.<br />
Berechnungen haben gezeigt, dass<br />
trotz des Energiebedarfs für diese<br />
Technik infolge des geringeren Widerstandes<br />
Energie gespart wird.<br />
Denken die Ingenieure heute zu<br />
eingeschränkt und halten deshalb<br />
stur am Prinzip „schlanker Rumpf,<br />
gepfeilte Tragflächen, Leitwerk<br />
hinten“ fest?<br />
Das glaube ich nicht. Es hat ja in der<br />
Forschung so ziemlich jedes Design<br />
schon gegeben, man denke an Nurflügel-<br />
oder Canardflugzeuge. Am Bau<br />
der Speed Canard war ich seinerzeit<br />
selbst beteiligt, und bei Airbus gab<br />
es Studien zu einem A380-Nachfolger<br />
in Nurflügelbauweise. Allerdings haben<br />
sich diese Konstruktionen aus<br />
verschiedensten Gründen nicht durchgesetzt,<br />
sodass die klassische Bauart,<br />
wie Sie sie beschreiben, vorerst das<br />
Maß der Dinge bleiben wird.<br />
Staffelstab ist übergeben<br />
Sie waren 20 Jahre Professor für<br />
Flugzeugbau. Was ist das Wichtigste,<br />
das sie Ihren Studenten<br />
mitgegeben haben?<br />
Die Begeisterung für Luftfahrttechnik!<br />
Und ich bin überzeugt, dass man möglichst<br />
auch selbst als Pilot aktiv sein<br />
sollte, um das, was man theoretisch<br />
im Labor ausrechnet, auch praktisch<br />
verstehen zu können. Ich persönlich<br />
bin über das Interesse an der Technik<br />
zum Fliegen gekommen. Wenn man<br />
selbst im Cockpit sitzt, dann denkt<br />
man beispielsweise ganz anders über<br />
Ergonomie oder Flugeigenschaften<br />
und kann diese Erfahrungen in die<br />
Konstruktionsarbeit einbringen.<br />
Macht Sie die Erfahrung als Luftfahrtingenieur<br />
zu einem besseren<br />
Piloten?<br />
Ach, das denke ich nicht. Sicher verstehe<br />
ich die Systeme und die Aerodynamik<br />
besser als ein technischer<br />
Laie, aber das, worauf es ankommt,<br />
kann sich jeder aneignen.<br />
ae<br />
Mehr als 21 Jahre war Rudolf Voit-Nitschmann mit dem Flugzeugbau<br />
an der Universität Stuttgart verbunden. 1950 in Eisenach geboren,<br />
studierte er Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und<br />
wurde nach Stationen als leitender Ingenieur bei Gyroflug, Grob<br />
und Dornier 1994 als Professor an das Institut für Flugzeugbau in<br />
Vaihingen berufen. Unter seiner Regie entstanden wegweisende<br />
Muster wie der Solar-Motorsegler Icaré und der Elektro-Motorsegler<br />
e-Genius. Seine Leistungen wurden mit vielen Auszeichnungen<br />
gewürdigt, darunter die Goldene Daidalos-Medaille des<br />
DAeC, der OSTIV-Preis und die Auszeichnung Übermorgenmacher<br />
des Landes Baden-Württemberg. Mitte 2015 ging Voit-<br />
Nitschmann in den Ruhestand und übergab die Professur an<br />
Andreas Strohmayer. Der Luftfahrt bleibt er auch weiterhin treu.<br />
Er ist Geschäftsführer seiner Firma Steinbeis Flugzeug- und<br />
Leichtbau und fliegt Segler und Motormaschinen ab Pattonville.<br />
In dieser Serie stellt<br />
der <strong>aerokurier</strong><br />
außergewöhnliche<br />
Persönlichkeiten<br />
aus der Luftfahrt<br />
im Interview vor.<br />
Fotos: Lars Reinhold, Rudolf Voit-Nitschmann<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong> 129
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Schwerpunkt Kunstflug<br />
Im Zeichen von Aresti<br />
Welcher Weg führt zur Kunstfluglizenz? Was macht die<br />
Super Decathlon zum idealen Aerobatic-Trainer? Wie kommt<br />
man auf die Idee, mit der Silence Twister Teamdisplays zu<br />
fliegen? Und was passiert in den Werkhallen von Extra Aircraft?<br />
Der <strong>aerokurier</strong> findet Antworten auf Fragen rund ums „Turnen“.<br />
Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />
Fotos: Alisport, Pericoli, Herzog, LSV Hayingen, Zmuda<br />
Wettbewerb<br />
Neustart für die 13,5-m-Klasse<br />
Gerade ist die erste Weltmeisterschaft für die 13,5-m-Klasse gelaufen, schon werden<br />
die Flugzeuge wieder anders definiert. Sie müssen künftig eigenstartfähig sein. Es lohnt<br />
sich auch über weitere Alternativen für die Klassendefinition nachzudenken.<br />
Trike-Globetrotter<br />
Einmal rund um die Welt<br />
Andreas Zmuda und Doreen Kröber<br />
haben alles hinter sich gelassen, um ihren<br />
ganz großen Traum zu leben und mit einem<br />
Drachentrike um die Welt zu fliegen.<br />
130 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2016</strong>
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