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Der_CreditManager_01_2016_08

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INTERVIEW<br />

sen und <strong>CreditManager</strong>-Redakteurin<br />

Katja Meenen berichtet der Credit<br />

Manager, der seit 8 Jahren im Unternehmen<br />

ist.<br />

Richard van Sintemaartensdijk über<br />

seine Aufgaben:<br />

2<strong>01</strong>3 sind wir mit GBS (s. Kasten) gestartet.<br />

Eine Art Shared-Service-Organisation,<br />

die weltweit harmonisiertes<br />

Arbeiten implementiert. Ich bin für<br />

die GBS im Bereich Finanzen verantwortlich,<br />

worin wir alle Kreditaktivitäten<br />

in Mitteleuropa organisieren und<br />

verantworten. Meine Aufgabe ist somit<br />

„credit control“ in Mitteleuropa,<br />

um maximale Ergebnisse zu erzielen.<br />

Ich habe Teamleiter, die für unterschiedliche<br />

Regionen verantwortlich<br />

sind und weitere Mitarbeiter, die an<br />

Prozessverbesserungen arbeiten –<br />

insgesamt gibt es 25 Vollzeitstellen in<br />

meinem Team.<br />

Um unsere Ziele in Sachen Credit Management<br />

zu erreichen, konzentrieren<br />

wir uns auf den gesamten order-tocash-Prozess.<br />

Wir haben diesen Prozess<br />

zunächst einmal vollständig abgebildet.<br />

So wurden die Schnittstellen<br />

zu anderen Bereichen deutlich sichtbar.<br />

Darauf basierend haben wir die<br />

Arbeitsabläufe und Vorgänge für die<br />

verschiedenen Bereiche festgelegt. Einer<br />

Bonitätsprüfung folgt meist eine<br />

Bewertung des Kunden. Danach kommen<br />

die Lieferung und der Zahlungsprozess.<br />

Jeden Tag bekommen wir<br />

einen SAP-Ausdruck mit allen Überfälligkeiten,<br />

worin alle Abläufe und<br />

Vorgänge sichtbar gemacht werden.<br />

Diese Übersicht geht an eine große<br />

Gruppe von Menschen innerhalb des<br />

Unternehmens, die das nicht immer<br />

toll finden. Aber so gibt es im Unternehmen<br />

ein Wissen um die Kunden,<br />

die nicht bezahlen und warum sie es<br />

nicht tun. Unsere Mitarbeiter haben<br />

strenge Ziele bei den Zahlungszielen<br />

und Zahlungseingängen – auch ihre<br />

Boni hängen davon ab. Wir verfolgen<br />

unsere Working Capital Position – Unregelmäßigkeiten<br />

sehen wir sofort.<br />

In der Regel hake ich sofort nach und<br />

versuche das Problem zu klären. Gibt<br />

es Überfälligkeiten, möchte ich das<br />

auch sofort wissen.<br />

Diese Zusammenarbeit mit dem Vertrieb<br />

ist inzwischen sehr gut. Ich bin<br />

in viele Vertriebs-Meetings gegangen,<br />

um meine „Geschichte“ zu erklären.<br />

Das wurde zunächst einmal sehr negativ<br />

aufgenommen; ich wurde als<br />

Erbsenzähler bezeichnet. Aber nach<br />

und nach kam auch das Verständnis<br />

und mein Ruf bei den Vertrieblern hat<br />

sich geändert.<br />

… über riskante Kunden:<br />

Es ist immer eine strategische Entscheidung,<br />

ob man mit einem riskanten<br />

Kunden Geschäfte macht oder<br />

nicht. Und bei dieser Entscheidung<br />

müssen alle Beteiligten involviert<br />

sein. Das Team analysiert die Situation<br />

komplett und es ist am Schluss<br />

eine gemeinsame Entscheidung.<br />

Wenn es so läuft, dann stehen auch<br />

alle hinter der Entscheidung. Beim<br />

CM ist es so, dass es erst neue Ware<br />

gibt, wenn die offenen Rechnungen<br />

beglichen wurden. Punkt! Und es gibt<br />

Abrechnungsverträge, die einen festen<br />

Payment Termin vorgeben – wird<br />

der nicht eingehalten, startet ein<br />

automatisierter CM-Prozess. Wenn<br />

alle Kunden termingerecht bezahlen,<br />

dann kommt das CM gar nicht erst ins<br />

Spiel. Auf den Payment-Termin hingegen<br />

hat das Credit Management keinen<br />

Einfluss, der wird vom Vertrieb<br />

mit dem Kunden festgelegt… Somit<br />

bleibt der Vertrieb in der Zusammenarbeit<br />

mit „seinem“ Kunden nach wie<br />

vor ein stückweit unabhängig. Inzwischen<br />

haben die Vertriebler vollkommen<br />

verstanden und auch akzeptiert,<br />

dass CM im Unternehmen gut ist.<br />

Nach der ersten Überzeugungsarbeit<br />

waren alle absolut dafür – bei den<br />

Kunden ist die Begeisterung nicht<br />

ganz so groß. Aber das macht auch<br />

nichts…<br />

… über die interne Kommunikation:<br />

In der Zusammenarbeit, wie wir sie<br />

jetzt haben, ist Raum für Diskussionen.<br />

Oft frage ich das Gefühl bzgl.<br />

eines potenziellen neuen Kunden<br />

ab: In was für einem Gebäude ist er,<br />

wieviel würde man zuliefern, wenn<br />

Richard van Sintemaartensdijk<br />

begann seine Laufbahn bei SCA<br />

in der Buchhaltung, später wurde<br />

er Credit Manager Benelux. 2<strong>01</strong>0<br />

wurde er in den Unternehmensbereich<br />

berufen, der sich mit der<br />

Verbesserung und Professionalisierung<br />

des Credit Managements<br />

von SCA Europa befasst.<br />

Seit 2<strong>01</strong>2 ist van Sintmaartensdijk<br />

Manager Order to Cash (O2C)<br />

Global Business Services (GBS) in<br />

Mitteleuropa. Außerdem ist er<br />

Direktor Revision bei SCA Hygiene<br />

Products Niederlande.<br />

GBS wurde 2<strong>01</strong>2 in alle SCA Bereiche<br />

eingeführt und steht für<br />

Qualität, „One Company“ und<br />

Kostenreduzierung an allen Stellen.<br />

Richard van Sintemaartensdijk<br />

ist für 14 Länder mit jeweils<br />

verschiedenen Geschäftseinheiten<br />

und unterschiedlichen Arten<br />

von Kunden und Vertriebsbereichen<br />

verantwortlich.<br />

Er ist 45 Jahre alt, verheiratet und<br />

hat 2 Kinder. Wenn er sich nicht<br />

um das Credit Management bei<br />

SCA kümmert, geht er gerne Laufen,<br />

um sich fit zu halten.<br />

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