Der_CreditManager_01_2016_08

PRAXIS
Unterstützung für die gesamte Prozesskette
Eine gute Credit Management Software
sollte in der Lage sein, eine automatische
Bonitätsbeurteilung von
Kunden vorzunehmen. Diese erfolgt
nach individuell definierten Regeln
und unter Berücksichtigung interner
und externer Informationen. Interne
Informationen sind z. B. eigene
Zahlungserfahrungen, Auftrags- und
Vertragsdaten sowie Vertriebsinformationen.
Externe Informationen
sind z. B. Handels- und Bankauskünfte,
Jahresabschlüsse sowie Daten von
Zahlungserfahrungspools. All diese
Informationen sollten automatisiert
eingeholt, bewertet und zur Kreditentscheidung
oder Frühwarnung verarbeitet
werden. Je nach Größe und
Bedeutung des Kunden sind mehr
oder weniger Informationen erforderlich.
Dies regelt die Kreditpolitik, das
System setzt diese automatisiert um.
Bei kritischen Abweichungen von vorher
definierten Regeln werden Nachrichten
für den Verantwortlichen
erzeugt, der dann die Entscheidung
trifft. Zusätzlich zur strukturierenden
Automatisierung sollte eine gute Credit
Management Anwendung aber
auch immer genügend Spielraum
für manuelle Entscheidungen verantwortlicher
Personen lassen. Unterstützung
für die gesamte Prozesskette
des Credit Managements ist
essentiell, von der Neukunden- und
Limitprüfung über die Anbindung von
Warenkreditversicherungen bis hin zu
Mahnwesen- und Inkassoprozessen.
Auch diese sollten lückenlos mit automatischen
Schnittstellen integriert
sein. Die Anwendung sollte alle gängigen
Browser und Betriebssysteme
unterstützen. Zusätzlich muss die Option
auf ein individuelles Customizing
bestehen, um die Anwendung auf das
jeweilige Unternehmen genau anzupassen.
Wenn diese umfangreichen
Funktionen auch unterwegs mit einem
mobilen Gerät verfügbar sind
und zudem die Oberfläche intuitiv
und leicht bedienbar ist, lässt sich das
mögliche Potenzial voll ausschöpfen.
Neben der Nutzung durch Geschäftsleitung
und Vertriebsabteilung sind
auch internationale Konzerne mit einer
solchen Lösung gut gerüstet.
Datenschutz
Ein besonderer Aspekt sollte bei mobilen
Geräten nicht außer Acht gelassen
werden: die Datensicherheit.
Sensible Firmendaten befinden sich
auf mobilen Endgeräten und die Informationen
sollten entsprechend
geschützt werden. Sinnvoll ist es daher,
Mitarbeiter mit firmeneigenen
Geräten auszustatten und nicht unbedingt
dem Vorgehen BYOD („Bring
Your Own Device“) zu folgen. Mitarbeiter
haben auf ihren privaten
Geräten womöglich zu durchlässige
Standardeinstellungen oder nicht
die nötigen Sicherheits-Apps bzw.
Virenscanner installiert. Auch gegen
Diebstahl sollten die Geräte entsprechend
geschützt werden, z. B. durch
eine mögliche Fernlöschung bzw. -deaktivierung
eines Zugangs auf einem
speziellen Gerät. Der Zugriffsschutz
ist selbstverständlich. Bei den Mitarbeitern
erfordert es ein geschultes
Bewusstsein um Leichtfertigkeit oder
Unwissenheit vorzubeugen. Nicht nur
für mobile Anwendungen des Credit
Managements!
Fazit
Für das Credit Management sind die
Vorteile einer mobilen Anwendung
nicht von der Hand zu weisen. Die
Schnelligkeit und die Unabhängigkeit
der Datenverfügbarkeit können sich
zu deutlichen Wettbewerbsvorteilen
manifestieren. So kann der Vorgesetzte,
auch wenn er gerade außer Haus
ist, z. B. ein entsprechendes Kreditlimit
von unterwegs freigeben oder
weitere Prüfungen veranlassen. Bonitätsprüfung,
Antragsentscheidungen
oder Limitvergabe sind online und
für Vertrieb und Credit Management
in Echtzeit verfügbar. Auslieferungen
und Auftragsbestätigungen können
schneller erfolgen; das beschleunigt
die Prozesse und stärkt nicht zuletzt
auch die Zufriedenheit des Kunden.
Und durch die Einbindung des Vertriebs
ergeben sich zusätzlich Synergieeffekte.
Wenn die nötigen Sicherheitsvorkehrungen
im Datenschutz
getroffen werden, steht einer gewinnbringenden
Nutzung mobiler Credit
Management Anwendungen nichts
im Weg.
Christian Thiele
Consultant
Prof. Schumann GmbH
thiele@prof-schumann.de
Daniel Eckermann
Consultant
Prof. Schumann GmbH
eckermann@prof-schumann.de
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