08.04.2016 Aufrufe

MANmagazin Truck 1_2016

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das breite Produktportfolio, das MAN 2016 auf der Baumesse bauma präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die langjährige Branchenkompetenz von MAN. Außerdem lesen Sie, warum die Truck-Trial Profis Marc Stegmaier und Marcel Schoch auf MAN vertrauen, lernen die beste Werkstatt der Welt kennen und begleiten Müllentsorger-Lkw in Hongkong und Macau.

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das breite Produktportfolio, das MAN 2016 auf der Baumesse bauma präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die langjährige Branchenkompetenz von MAN. Außerdem lesen Sie, warum die Truck-Trial Profis Marc Stegmaier und Marcel Schoch auf MAN vertrauen, lernen die beste Werkstatt der Welt kennen und begleiten Müllentsorger-Lkw in Hongkong und Macau.

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1/<strong>2016</strong><br />

Chef der<br />

Blauen Engel<br />

Dank der humanitären<br />

und technischen Hilfeleistungen<br />

in Krisengebieten<br />

ist das Technische Hilfswerk<br />

(THW) auch als „Die<br />

Blauen Engel“ bekannt. Zuverlässige<br />

MAN-Fahrzeuge<br />

haben ihren Anteil daran,<br />

verrät THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme.<br />

Robuste und zuverlässige Fahrzeuge<br />

benötigt das Technische<br />

Hilfswerk (THW) für seine Einsätze<br />

in Krisenge bieten. Insgesamt<br />

kann die Bundesanstalt<br />

auf rund 3700 Lkw zurückgreifen,<br />

davon etwa 900 von MAN.<br />

Die geländegängigen TGM sind mit 4x4-Allradantrieb<br />

und Singlebereifung unterwegs. Für<br />

den Kran aufbau vertraut das THW auf MAN<br />

TGS 6x2-Chassis. Wie wichtig das technische<br />

Equipment der Fahrzeuge ist und wie die Hilfseinsätze<br />

organisiert werden, erklärt THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme:<br />

Das THW ist im In- und Ausland gern<br />

gesehen und wird sogar als „Die Blauen<br />

Engel“ bezeichnet. Wie erklären Sie sich diese<br />

Beliebtheit? Das THW kommt, wenn Menschen<br />

in Not Hilfe brauchen. Humanitäre Hilfe<br />

und Unterstützung nach Katastrophen werden<br />

überall auf der Welt gern in Anspruch genommen.<br />

Unsere kompetent und engagiert arbeitenden<br />

Helfer haben sich seit der Gründung<br />

des THW 1950 diesen guten Ruf erarbeitet. Die<br />

Kleidung und die Einsatzfahrzeuge in Blau haben<br />

letztendlich zu dem Beinamen geführt.<br />

Welche Aufgaben hat das THW zu<br />

meistern? Das THW leistet technische und<br />

logistische Hilfe bei der Bekämpfung von<br />

Katastrophen, öffentlichen Notständen und<br />

Unglücksfällen größeren Ausmaßes. Dazu<br />

zählen etwa Hochwasser, Orkanschäden,<br />

Dürre, Erdbeben oder aktuell die Flüchtlingskrise.<br />

Seit Mitte 2014 waren schon<br />

15 000 THW-Kräfte in Deutschland mit der<br />

Flüchtlingshilfe beschäftigt.<br />

Gab es jemals größere THW-Einsätze?<br />

Noch mehr waren es bei der Oderflut im Jahr<br />

1997, als 20 000 THWler über drei Wochen<br />

gegen die Wassermassen kämpften. Oder beim<br />

Elbehochwasser 2002, als rund 24 000 THW-<br />

Kräfte sechs Wochen lang im Einsatz waren.<br />

Auf wie viele Hilfskräfte kann das THW<br />

im Bedarfsfall zurückgreifen? Insgesamt<br />

zählt das THW 80 000 Einsatzkräfte. Davon<br />

sind bundesweit nur ein Prozent hauptamtlich<br />

tätig. Der überwiegende Teil der Helferinnen<br />

und Helfer arbeitet ehrenamtlich.<br />

Mit Leib und Seele<br />

dabei: THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme<br />

900<br />

MAN-lkw<br />

sind derzeit beim THW im Einsatz.<br />

Die robusten Fahrzeuge bringen Helfer<br />

und Equipment zuverlässig zu den oft<br />

schlecht zugänglichen Einsatzorten.<br />

Fotos: Frank Hausmann (1), THW (2)<br />

„Helfen mit Herz<br />

und Verstand<br />

lautet das Motto<br />

beim THW.“<br />

Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks<br />

Steckbrief<br />

Albrecht Broemme<br />

1953: in Darmstadt geboren<br />

1970: Eintritt ins Technische Hilfswerk<br />

(THW)<br />

1976: Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr<br />

in Darmstadt<br />

1977: Abschluss des Hochschulstudiums<br />

als Diplomingenieur für Elektrotechnik<br />

und Karrierestart bei der<br />

Berliner Feuerwehr<br />

1980: Referatsleiter der Berliner Feuerwehr<br />

1992: Landesbranddirektor und Chef der<br />

Berliner Feuerwehr<br />

2006: Ernennung zum Präsidenten der<br />

Bundesanstalt THW<br />

Blaue Flotte: Das<br />

THW setzt auf<br />

geländegängige<br />

Lkw von MAN.<br />

Welche Bedeutung hat die blaue THW-<br />

Fahrzeugflotte? Ohne eigene Fahrzeuge geht<br />

fast nichts. Um Sandsäcke, Trinkwasseranlagen,<br />

Hochleistungspumpen oder andere technische<br />

Ausrüstung sowie die THW-Helfer an<br />

die oft schlecht zugänglichen Einsatzorte zu<br />

bringen, sind wir auf geländegängige Lkw mit<br />

Doppelkabine angewiesen.<br />

Fast ein Viertel der Fahrzeuge stammt<br />

von MAN. Warum greift das THW immer<br />

wieder gerne auf Basisfahrzeuge der Marke<br />

mit dem Löwen zurück? Auf der Beliebtheitsskala<br />

unserer THW-Helfer rangiert MAN immer<br />

weit oben. Die Fahrzeuge sind robust, haltbar<br />

und gehen durch dick und dünn. Damit bei<br />

der Anschaffung die Kosten nicht aus dem<br />

Ruder laufen, suchen wir verstärkt nach seriennahen<br />

Modellen. MAN kann schon ab Werk<br />

Doppelkabine, Allradantrieb und Einzelbereifung<br />

bieten. Bei anderen Herstellern muss<br />

dagegen die Kabine aufgeschnitten und verlängert<br />

werden, um mehr Platz zu schaffen.<br />

Außerdem lässt sich bei den Münchnern das<br />

ESP auch bei Geländefahrzeugen abschalten,<br />

was bei uns gefordert wird.<br />

Die Lkw bleiben beim THW gut 20 Jahre<br />

im Bestand. Können Sie sich jederzeit auf<br />

die Einsatzbereitschaft verlassen? Ja. Bei<br />

uns werden die Fahrzeuge recht alt, haben<br />

aber keine hohe Kilometerlaufleistung. Um<br />

stets einsatzbereit zu sein, haben Wartung<br />

und Pflege bei uns einen hohen Stellenwert.<br />

Deshalb sehen die THW-Fahrzeuge selbst<br />

nach 20 oder 30 Jahren fast aus wie neu und<br />

zeigen kaum Rostspuren.<br />

Auch wenn das THW eine Ausnahmegenehmigung<br />

für die Abgasgrenzwerte bekommen<br />

könnte, haben Sie sich für Euro 6<br />

entschieden. Warum? Was Sicherheit und<br />

Emissionen der Fahrzeuge betrifft, wollen wir<br />

als Bund mit der Zeit gehen und nicht von<br />

gesetzlichen Bestimmungen abweichen. In<br />

zehn Jahren ist Euro 6 ohnehin der Standard.<br />

Dann redet keiner mehr davon, und die Industrie<br />

wird in Europa serienmäßig nur noch<br />

Euro 6-Fahrzeuge anbieten. Über die vielen<br />

Jahre, die unsere Fahrzeuge rollen, will ich mir<br />

später nicht den Vorwurf machen lassen, rückständig<br />

gehandelt zu haben.<br />

Warum sollten sich junge Männer und<br />

Frauen ehrenamtlich im THW engagieren?<br />

Das THW ist weltweit bekannt und hat einen<br />

hervorragenden Ruf. In Europa sind wir einmalig.<br />

Ähnliche Zivilschutzorganisationen<br />

findet man derzeit nur in China. In anderen<br />

Ländern sind solche Hilfsorganisationen erst<br />

im Aufbau. Hierzulande hat das THW rund<br />

15 000 Junghelfer unter 17 Jahren. Wir bieten<br />

ihnen eine interessante und abwechslungsreiche<br />

Freizeitbeschäftigung. Sie lernen beim<br />

THW Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein<br />

und den Umgang mit Technik. Später können<br />

sie sogar THW-Lehrgänge mit einem anerkannten<br />

IHK-Abschluss absolvieren.<br />

Was war Ihr bislang größter Erfolg im<br />

THW? Mein größter Erfolg war es, Israel auch<br />

für Katastrophen durch Waldbrände, Erdbeben<br />

oder Tsunamis sensibilisiert zu haben.<br />

Ich war der erste und bisher einzige Deutsche,<br />

der dazu im israelischen Kabinett einen Vortrag<br />

halten durfte. Ich habe dort vorgestellt,<br />

wie internationale Hilfe im Fall der Fälle<br />

funktionieren könnte und welche Vorbereitungen<br />

dafür erforderlich sind.<br />

Im Sommer feierte das THW das 65. Jubiläum.<br />

Was wünschen Sie dem THW für<br />

die Zukunft? Erstens wünsche ich mir keine<br />

weiteren tödlichen Unfälle beim THW. Vor<br />

zwei Jahren sind zwei Helferinnen bei einer<br />

Übung auf der Elbe ertrunken. Das will ich<br />

nicht noch einmal erleben. Zweitens freue ich<br />

mich über stets ausreichende Haushaltsmittel,<br />

um unsere Aufgaben im In- und Ausland<br />

übernehmen zu können. Drittens hoffe ich,<br />

dass wir möglichst oft helfen können und<br />

nicht nur Scherben und Leichen beseitigen.<br />

Dazu brauchen wir viele freiwillige Helferinnen<br />

und Helfer, die von ihren Arbeitgebern<br />

– zum Beispiel MAN – für die Zeit der Einsätze<br />

freigestellt werden.<br />

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