April 2016 | Bürgerspiegel

Seite 10
Sonderthema
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Bauarbeiten an der Cosmas-Apotheke in vollem Gange!
… und plötzlich lag im alten Gemäuer eine
Flasche MOORO
Plan: Planbox Ems, Oldersum, www.planbox-ems.de
Von HENRIE LAIB
Barßel - Wer durch den Seemannsort
Barßel fährt, der
entdeckt manchmal Ecken, auf
die man nicht unbedingt stolz
sein kann. Einige leerstehende
Geschäfte gehören dazu. Doch
es gibt glücklicherweise Unternehmer,
denen das positive
Gesamtbild ihrer Gemeinde
am Herzen liegt. Apotheker
Henning Schünemann gehört
dazu. Der Umbau und die
Erweiterung seiner Cosmas-
Apotheke ist ein gutes Beispiel
dafür, wie sich dank unternehmerischer
Initiative das Ortsbild
einer Gemeinde zum Positiven
verändern kann.
Henning Schünemann, der
die beiden an die Cosmas-
Apotheke angrenzenden alten
Geschäftshäuser der Fleischerei
Willi Sobing und des Beerdigungsinstituts
Cloppenburg
kaufte und anschließend abriss,
setzt jetzt ein kluges Konzept
um, das nicht nur seinen
Kunden, sondern der gesamten
Gemeinde zugute kommt.
Im Außenbereich an der Vikariestraße
entstehen durch den
Abriss zirka 14 neue Parkplätze.
Und: Die Vikariestraße ist
nicht mehr nur zu einer Seite
hin befahrbar. Henning Schünemann:
„Es wird einen Wendeplatz
geben, damit die Autos
wieder zurück auf die Lange
Straße fahren können und
nicht mehr umständlich um
die gesamten Häuserblocks.“
Es gibt noch eine kundenfreundliche
Maßnahme im
Außenbereich. Henning Schünemann:
„Wir haben uns Gedanken
gemacht, wie wir den
Apothekenbesuch unserer älteren
Kundschaft, aber auch
Müttern mit Kindern, Gehbehinderten
und Rollstuhlfahrern
vereinfachen können. Aus
diesem Grunde richten wir im
Außenbereich der Apotheke
zum Friseurgeschäft hin einen
Autoschalter - also einen
Drive-in-Schalter - ein. Im Innenbereich
der Cosmas-Apotheke
wird alles größer, heller
und noch moderner. Der Kunde
wird sich in den neuen Räumen
freier bewegen können,
alles ist kundenfreundlicher
gestaltet. Außerdem wird es
dort ein behindertengerechtes
WC geben.“
Übrigens ist die Cosmas Apotheke
bereits seit 1970 an
diesem Standort und wurde
damals von Henning Schünemanns
Vater Dr. Gustav Schünemann
errichtet. 1988/89 und
1995 wurde schon einmal umgebaut
und modernisiert. Zuletzt
im Jahre 2003.
Was aber jetzt bei den Abbrucharbeiten
vor wenigen
Wochen zu Tage kam, damit
hatte keiner gerechnet. Plötzlich
stoppte der Abrissbagger
zum Erstaunen der Bauarbeiter,
die ihren Baggerkollegen
skeptisch beäugten. Doch der
wollte nicht etwa frühzeitig
Pause machen, nein, er hatte
etwas im alten Gemäuer zwischen
der Apotheke und dem
ehemaligen Grundstück Cloppenburg
entdeckt. Sofort versammelten
sich die Bauarbeiter
und näherten sich langsam
dem Fundort, an dem vorher
das Beerdigungsinstitut stand.
Was sie dann entdeckten, löste
erst Erstaunen und dann ein
Gelächter aus. Es war eine eingemauerte
Flasche MOORO
– dem beliebten Magenbitter,
der erstmals 1954 in den Räumen
der Apotheke am Moor in
Elisabethfehn von Dr. Gustav
Schünemann hergestellt wurde.
Offenbar hatten Bauarbeiter
bei den Umbauarbeiten vor 28
Jahren von Henning Schünemanns
Vater Dr. Gustav Schünemann
einige Fläschchen
MOORO geschenkt bekommen
und eine Flasche davon
als Zeitdokument in eine Wand
eingemauert. Jetzt ist sie unbeschadet
wieder aufgetaucht.
Henning Schünemann: „Wir
finden, dass dies ein gutes Zeichen
ist. Leider aber war die
Flasche leer.“ Was kein so herber
Verlust sein dürfte. Denn
den beliebten Magenbitter gibt
es jederzeit in allen Schünemann-Apotheken
und im gut
sortierten Handel zu kaufen.
Und wer weiß, wenn in 20/30
Jahren die Cosmas-Apotheke
wieder einmal umgebaut wird,
vielleicht findet sich dann wieder
eine Flasche MOORO ím
Gemäuer. Aber dann, liebe
Bauarbeiter, möglichst eine
volle. Eure Kollegen in der Zukunft
wird es freuen...
Plötzlich im Gemäuer aufgetaucht: Eine alte Flasche MOORO