OCEAN7 2015-06
Zwei große Reportagen lesen Sie in dieser Ausgabe: Ein Törn mit Kindern im familienfreundlichen Ionischen Meer. Und einen ausführlichen Fotobericht der weltumsegelnden Pitufa-Crew von den Marquesas in der Südsee.
Zwei große Reportagen lesen Sie in dieser Ausgabe: Ein Törn mit Kindern im familienfreundlichen Ionischen Meer. Und einen ausführlichen Fotobericht der weltumsegelnden Pitufa-Crew von den Marquesas in der Südsee.
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Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich
06/2015 November/Dezember
SY PITUFA auf den Marquesas
Schroff-schöne
Südseeinseln
Mit Kids im Ionischen Meer
Das Familienrevier
Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS
3. BIS 6. MÄRZ 2011
3. - 6. MÄRZ 2016
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Editorial
Jahrmarkt
der
Eitelkeiten
Was für ein Sommer! Ich habe ihn großteils auf meiner kleinen,
alten Sunbeam S22, Baujahr 1973, am Wörthersee verbracht. Sie
segelt schnell und gut, ist in tadellosem Zustand, angenehm und
– der Größe entsprechend – bequem. Ein Boot, das ich einfach
nicht tauschen möchte. Auch wenn das Gerhard Schöchl, den
Sunbeam-Werftchef, ärgert: „Die waren alle viel zu gut gebaut. Die
halten ewig. Man müsste mit der Schubraupe drüber fahren“,
meinte er unlängst, als ich ihm von meiner Yellow Moon erzählte.
Mehrere Wochen war ich aber auch in anderen Revieren unterwegs,
in der Ägäis auf türkischer Seite, im Saronischen Golf und in Ionischen
Meer. Jetzt, im Herbst, kommen noch ein paar Wochen auf
den Kapverden dazu.
Dabei habe ich ganz hervorragende Schiffe von erstklassigen Charterfirmen
gesegelt. Im Ionischen Meer war es die Sun Odyssey 49
DS Evita aus der kleinen Flotte des Familienbetriebes Manos
Yachting. Ein perfekt gewartetes Schiff, ausgestattet mit allem, was
Segeln in diesem herrlichen, familiengerechten Revier mit Kindern
angenehm und sicher macht. Im Saronischen Golf
segelte ich einen Katamaran Nautitech 44 von
Multihull-Yachting (Bericht in OCEAN7 05/2015).
In der Türkei war ich bei lieben Freunden,
dem Ehepaar Gül und Taner Gümüs und
ihrer Firma Gena Yachting in Alaçatı nahe
der Millionenstadt Izmir, unterwegs auf
einer Bavaria 39. Was hier ganz besonders
ins Auge stach, war das hohe Wohlstandsniveau
des türkischen Mittelstandes.
In den Ferienorten an der traumhaft
schönen türkischen Ägäisküste zwischen
Alaçatı, Çesme, Foça und Ayvalık
trifft man kaum Europäer. Es ist das Urlaubsrevier
wohlhabender türkischer Familien. Davon
muss es inzwischen Tausende und Abertausende
geben. Elegant gekleidet, bescheiden, höflich,
mit vielen freundlichen und wohlerzogenen Kindern,
niemals laut herumgrölend, wie das europäischen Touristen
leider oft eigen ist.
In meiner Crew war eine Grundschullehrerin aus Hamburg, die
ihren Kindern die Hausaufgabe erteilt hatte, aus den Sommerferien
eine Ansichtskarte an die Klasse zu schreiben. Sie selbst wollte
natürlich diesen Auftrag auch erledigen. Ging aber leider nicht. Es
gab nirgends eine einzige Ansichtskarte zu kaufen. Nicht einmal
zuletzt am Flughafen.
Der Grund war bald gefunden: Kein Bedarf an Postkarten mehr,
die tagelang unterwegs sind. An jeder Ecke, in jeder Situation, ob
vor einer Hauswand, einem Denkmal, einer Bucht oder beim Restaurantbesuch
– überall wurden Selfies gemacht. Weit in den Fußgängerstrom
vorragende Selfie-Sticks wurden zu einem ernst zu
nehmenden Hindernis beim Bummeln über diesen Jahrmarkt der
Eitelkeiten - in der Türkei, in der griechischen Ägäis, im Saronischen
Golf und im Ionischen Meer gleichermaßen. Sogar in der Lufthansa-
Maschine, mit der wir nach Izmir unterwegs waren.
Jetzt wünsche ich Ihnen eine interessante und selfie-freie Lesezeit
mit dieser Ausgabe von OCEAN7 und den Revier-Reportagen, den
Menschen, die wir Ihnen vorstellen und den interessanten neuen
Booten und Yachten, die wir für Sie getestet haben.
Ganz herzlich,
Thomas D. Dobernigg
thomas.dobernigg@ocean7.at
06/2015 November/Dezember 4,50 EUR
Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS
9 190001 016481
OCEAN7InhaltImpressum
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Inhalt
06/2015
November/Dezember
UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH
SY PITUFA auf den Marquesas
Schroff-schöne
Südseeinseln
Mit Kids im Ionischen Meer
Das Familienrevier
P. b. b. 12Z039473 M · OCEAN7, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt
Coverfoto: Giorgio Pahor
14
Rubriken
3 | Editorial
6 | OCEAN7-Panorama
8 | Best of
12 | OCEAN-Woman
66 | Bücherschapp
20
36
Revier
14 | Ionisches Meer
Familientörn mit Kindern
20 | Kara Adası/Türkei
Die Eselinsel
22 | Marquesas
Kulissen wie im Film
People
28 | Zwei Powerfrauen
Impressum
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Grundlegende Richtung: OCEAN7 ist ein Magazin,
das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.
Verantwortlich für YCA-Mitteilungen
Yacht Club Austria, Generalsekretariat
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0664/1512226, info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at
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des Motorbootsport und
Seefahrtsverbandes Österreich
Motorbootsport und Seefahrtsverband Österreich,
Ketzergasse 30, 1230 Wien, msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at
OCEAN7 ist ein Magazin der
GmbH
Aktuell
44
Jeder hat
seine Lieblingsyacht
Service
30 | News
32 | Boot Tulln 2016
So viel Neues!
34 | Der Sicherungsschein
Mehr Schein als Sicherung?
36 | Mönchsgeier
Mallorcas Meistersegler
43 | Biograd Boatshow
Kroatiens größte Bootsmesse
44 | Charter-Trends
Rückschau und Vorschau
Yachten
48 | News
50 | Agapi 950
Der SUV unter den Booten
54 | Sirius 40 DS
Ein Boot zum Bleiben
Verbände
58 | Seefahrtsverband Süd
60 | Yacht Club Austria
64 | Motorbootsport und
Seefahrtsverband Österreich
50
54
Wir sind
Vertragshändler für:
Yachtcharter
weltweit
Ausstellungshalle
in Kirchbichl/Tirol:
Sun Odyssey 419
Sun Odyssey 449
Sun Odyssey 519
Ab Dezember:
Sun Odyssey 479
Eignerversion
Hausmesse vom 12.–15.11.2015!
• Neuer, einzigartiger Revier-Katalog 2016
«Yachtcharter auf allen Meeren»
• Neue Yachten in Kroatien
(Pula, Murter, Split)
• Sun Odyssey 419 - 449 – 519
Dufour 410 – 450 – 500 – 560
• Katamarane von 40 bis 48 Fuß
• Neuer Revier-Führer «Kapverden»
• Neue Yachten auf den Kapverden
(Dufour 500 – 560)
• Yachten und Katamarane 39–56‘
• Hochseetörns im Frühjahr 2016
• Skippertraining in Pula
Mehr Infos: +43(0)5332/74291
charter@trend-travel-yachting.com
trend-travel-yachting.com
OCEAN7Panorama
Das Zeug
für einen
Sieger
Die Bavaria Sport 330 war ein echter Höhepunkt unter den neuen
Motoryachten des Jahres 2015! Sie ist schnell, geräumig und komfortabel.
In ihrer Kategorie bietet sie erstaunlich viel Platz unter und an Deck. All das
macht sie zu einem echten Siegertyp. Deshalb ist die Bavaria Sport 330 bei
dem großen internationalen Best of Boats Award 2015 BOB auch in der
Kategorie „Best for Family“ unter den Finalisten gereiht (komplette Liste auf
Seite 49). Das haben 15 professionelle Yachtjournalisten aus 14 europäischen
Ländern nach intensiven Tests entschieden. Für OCEAN7 hat Kirsten Panzer
die Sport 330 getestet (Bericht in OCEAN7, Ausgabe 05/2015). Die drei
Erstplatzierten in allen vier Kategorien werden am 25. November bei der
Boat & Fun Berlin bekanntgegeben.
www.bestofboats.com
Foto: Kirsten Panzer
Best of Boats Award
Bestof
Neu:
&
Style Sportgeist
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Scheiben sorgt für einen stylischen Look beim Sport und in der Freizeit.
Die Bügel sind in dezentem Schwarz oder fröhlich in Yellow, Flash Red, Green oder
Blue zu haben. Die gute Passform und der ultraleichte, bruchsichere Rahmen garantieren
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schmutzabweisend) ist die Sonnenbrille perfekt für jedwelche Aktivitäten. Mit herausragender
Technologie (inklusive zweifach verstellbaren Double-Snap Nose Pads) und
trendigem Design vereint die kumacross 2.0 Style und Sportsgeist. Im Optik- und
Sport fachhandel erhältlich.
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Schiff in Glas
Roswitha Gruber entwirft und fertigt in ihrem
Mattseer Atelier nicht nur sinnliche Venusfiguren,
zauberhafte Blumenelfen oder süße Erdbeeren,
sondern lässt sich oft auch von Wind und Wasser
inspirieren: In einer 1000 Grad heißen Flamme
formt die Glaskünstlerin aus bunten Muranoglas-
Stäben Perlen, die sie dann in der eigentlichen
Kunst des Verzierens mit maritimen Motiven
versieht und anschließend zu
einzigartigen Schmuckstücken
verarbeitet. Was vor rund zehn
Jahren als Freizeitbeschäftigung
begann, hat sich mittlerweile zu
einem vielbeschäftigten Kleinunternehmen
entwickelt, die
farbenprächtigen Unikate gibt’s im
Atelier in Mattsee, auf Kunsthandwerksmärkten
österreichweit oder
online. Gruber fertigt auf Anfrage
und nach Möglichkeit auch Ihr ganz
persönliches Objekt aus Glas.
www.stardustbeads.at
Allianz der
Starken
Vorbild ist die „Star Alliance“ – dieser
Zusammenschluss führender Fluglinien
rund um Lufthansa. Jetzt haben sich die
beiden führenden Charterunternehmen in
Kroatien und der Türkei zu einer „Nautic
Alliance“ verbunden. Klaus Pitter von der
österreichischen Pitter-Yachting: „Um einen
umfassenderen und besseren Service im
Yachtbereich bieten zu können, haben wir
zusammen mit unserem Charterpartner
Gena Charter&Yacht in der Türkei die neue
Yachting Plattform Nautic Alliance ins Leben
gerufen.“ Taner und Gül Gümüs von Gena
Yachting, dem seit 20 Jahren erfolgreich
in der Türkei tätigen Charterunternehmen
und Bavaria-Händler: „Die Nautic Alliance
definiert hohe Qualitäts-, Service- und Sicherheitsmaßstäbe.
Das Potenzial der 2016
noch in den Startlöchern stehenden Nautic
Alliance liegt im gemeinsamen starken Auftreten
und der gemeinsamen Vermarktung.“
Beide Unternehmen, sowohl Pitter
Yachting als auch Gena Yachting, sind
bei Yacht Pool gelistet.
www.pitter-yachting.com/at
www.gena-yachtcharter.com/de/
8 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Drei Sieger
Drei betagte Ladies aus Holz sind die Sieger einer
spannenden und langen Serie von Wettfahrten in
Spanien, Italien und Frankreich, der 37. Régates
Royales der Panerai Classic Yachts Challenge 2015.
Der imposante, 35 Meter lange Gaffelkutter
Moonbeam IV, Baujahr 1914, in der Kategorie Big
Boats, die 18 Meter lange Manitou aus den USA
(Kategorie Vintage) und die Il Moro die Venezia I in
der Kategorie Classic konnten die begehrten Trophäen
erobern und sich in die Ehrenliste des Panerai Classic
Yachts Challenge Mediterranean Circuit eintragen.
www.paneraiclassicyachtschallenge.com
Reviere
und mehr
Yachtcharter
auf allen Meeren
Willkommen an Bord!
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Revierinformationen · Törnvorschläge · Törnplaner
www.trend-travel-yachting.com
Es ist wieder die Zeit der neuen
Charter-Kataloge. Dabei macht das
Tiroler Familienunternehmen Trend
Travel & Yachting einmal mehr
Pionierarbeit. Ihr neuer Charterkatalog
ist bunt, übersichtlich und
mit seinen vielen praktischen Tipps,
Informationen und emotionalen
Fotos schon eher ein umfassender
Revierführer für nahezu alle wichtigen Charterreviere
der Welt. Dazu gibt es mittels QR-Codes rasch und einfach
Zugriff auf zahlreiche ausführliche Revier-Reportagen. Trend
Travel & Yachting, der neue Österreich-Händler der Weltmarke
Jeanneau, ist mit eigenen Schiffen und Stützpunkten und als
Charteragentur weltweit nahezu flächendeckend vertreten und
bietet viele Monohulls und Katamarane in Eignerversion.
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Segelpoet
Bernard Moitessier gilt als
sprachgewaltiger Dichter,
grandioser Segler und eigenwilliger
Abenteurer. Jetzt ist
im Aequator Verlag „Tamata
– Erinnerungen eines Seglers“,
seine Autobiografie in
deutscher Sprache erschienen,
mit einem Vorwort von
Wilfried Erdmann.
Wir verlosen einen Band
unter allen Einsendungen.
Beantworten Sie folgende
Frage und mailen Sie die
Antwort bis 15. November
2015 mit dem Betreff „Tamata“ und
der Angabe Ihrer Post adresse an:
gewinnen@ocean7.at
Die Frage:
Wie hieß die legendäre Yacht Moitessiers?
Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich -
keit. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen, Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von OCEAN7
und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel
ausgeschlossen.
Sepp Höller, erfahrener Segler
und Eigner der fahrtenerprobten
Bavaria 39 Cruiser Aislinn,
überstand am 12. September
2015 einen orkanartigen Sturm
in der NAOK Marina in Kerkyr im
Ionischen Meer. „Spitzen über 50
Knoten, vier Meter hohe Wellen
peitschten an die Außenseite der
Betonmole. Diese Brecher ent -
wickelten sich zu Sturzbächen,
die mit voller Wucht auch in
mein Cockpit einschlugen. Ständig
war das Cockpit bis über die
Backskisten voll mit den überlaufenden
Brechern“, berichtet
Höller. Seine Yacht blieb nahezu
unbeschädigt, aber am Morgen
offenbarten sich die schweren
Zerstörungen an anderen Schiffen:
Drei Segelyachten waren am
Ufer, die 40 Meter Luxusyacht
Jelena auf einem Felsen gestrandet,
Öl floss aus. Die Segelyacht
eines Weltumseglers war total
auseinandergebrochen.
Orkan
über Korfu
Foto: Sepp Höller
Segeln weltweit
The Moorings präsentiert den neuen Charterkatalog für die Saison 2016 mit Neuigkeiten für
seine Segel- und Motoryachtflotte. In der Karibik – Schwerpunkt Britische Jungfern inseln –
werden mehr als 20 neue Monohull-Modelle eingesetzt. Auch beim Produkt Crewed Yacht
Charter hat The Moorings ab nächster Saison neue Angebote im Programm. Insgesamt
investiert The Moorings für die kommende Saison 50 Millionen US-Dollar in die
Entwicklung und den Bau neuer Charter yachten. In der Motoryachtflotte wird der
neue Moorings 433PC mit drei Kabinen ab November 2015 auf den Britischen
Jungferninseln und ab Februar 2016 auf den Bahamas verfügbar sein. Viel Neues
auch in den Revieren Kroatien, Griechenland, Türkei und Süditalien.
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eigene Basen in Kroatien
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10 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
I
App
Klicktipp:
BordkassenApp
Diese iPhone-App von Master-Yachting Deutschland macht das Leben jedes
Kassenwartes auf Törns außerhalb der Euro-Zone deutlich leichter: Automatisch
werden verschiedene Währungen umgerechnet und die Bordkasse wird
immer auf den aktuellsten Stand gebracht. Am Ende der Reise rechnet die
App sekundenschnell aus, wer noch was einzahlen muss
oder wer Guthaben ausbezahlt bekommt. OCEAN7 hat die
App bei einem Türkei-Törn getestet und war begeistert.
Das Urteil: 3,99 Euro, die sich bezahlt machen!
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Alte Denker
Wir sitzen alle im
gleichen Boot.
Wir müssen alle
zusammen fahren.
Eine zweite Arche
Noah bekommen
wir nicht.
Marinelook
modern
Phil Bosmans, belgischer Ordenspriester und Schriftsteller (1922–2012)
Rugger, die Sub-Marke des Traditionsbrands GANT mischt für den kommenden Frühling
die maritimen Looks frisch auf. Anstatt der altbekannten Anker- und Tauwerkmuster
wird hier eine zeitgenössische, frische Linie für Sie und Ihn vorgestellt, Rugger nennt
es „Moderne Marine“. Leichte Woll- und Kaschmirstoffe und Flanell werden dabei mit
klassischen Elementen wie Streifen und Smoking-Details gemixt. Entstanden sind lockerflappig
tragbare und mit jedwelchen Basis-Stücken kombinierbare Teile, die nicht nur sehr
angenehmen Tragkomfort sondern auch optisch einen eigenen Stil demonstrieren. Mehr
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November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 11
OCEAN7Kolumne
Alexandra Schöler ist
WOMAN@ocean7.at
Kürzlich kam in der Werft ein Seglerfreund vorbei und fragte, ob wir dabei
sein könnten, wenn sein Schiff gekrant wird. Einfach so. Falls noch ein
Der
paar Hände benötigt würden. Zum x-ten Mal gekrant und immer noch
nervös! Ziemlich typisch, finden Sie nicht?
Kran kommt!
Ich erinnere mich gut, als ich das ersten Mal beim Kranen
unserer Risho Maru dabei war. In Griechenland, in einer mittelgroßen
Werft mit einer sehr kleinen Box, die für einen Katamaran
mit einem Außenboder ohne Möglichkeit im Stand zu
drehen, schnell zu klein wurde. Natürlich fegte ein starker Wind
und natürlich drückte die Strömung auch noch von der Seite.
Ich hatte mich nicht nur in den Skipper, sondern auch in dieses
Schiff verliebt und konnte mir unmöglich vorstellen, wie unser
Liebstes je an Land stehen könnte, vor allem jemals in diesem
seltsamen Gefährt auf vier Rädern mit zwei Gurten hängen
sollte – die mich an diverse Transporte meines Pianos in Wien
erinnerten. Nur natürlich größer und viel stärker. Hoffentlich.
Mein Skipper schien ruhig und konzentriert. Etwas sehr konzentriert
für meinen Geschmack. Vielleicht doch nervös? Hatte
er mir doch nicht alles über das Kranen erzählt? Gut nur, dass
dieses erste Mal vor YouTube-Zeiten passierte. Ich hatte also
keine Bilder vor mir von ins Wasser kippenden Schiffen, von
Mobilkränen begraben, zerschmettert, zerhackt, auf Grund
gesetzt.
Immerhin schafften wir es unter Müh’ und Not in die Mini-Box.
Heutzutage – das heißt seit diesem Sommer – blitzt unter unserem
Schiff ein zweiter Außenborder und das Beste an diesem
Ersatzmotor ist seine Fähigkeit, uns bzw. unser Schiff im Stand
zu drehen und das Bauchweh vor dem Kranen um einige Prozent
zu reduzieren.
Damals lagen wir endlich in der Box und bevor sich mein bis
zum Hals klopfendes Herz wieder beruhigen konnte, jagte mir
ein Schauer über den Rücken, ausgelöst vom Lärm eines sich
nähernden Gefährts – auch Travel Lift genannt.
Mein Skipper hatte mir am Vorabend, um mich zu entspannen,
bei einem Gläschen griechischen Weins erzählt, dass er sein
Schiff schon auf die abenteuerlichsten Arten in das und aus dem
Wasser geschafft hatte. Höhepunkt war sicher in einer winzigen
Marina im Ionischen Meer gewesen, mit einem Traktor, der das
Schiff über eingeseifte Planken gezogen hatte. Als das Schiff
wieder ins Wasser musste, wurden einfach die Kiele eingeseift
und ab ging es die Rutsche runter! Auch ein Autokran war bereits
zum Einsatz gekommen. Hätte der Kapitän damals eines
12 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
OceanWoman
dieser „Yacht fällt vom Kran“-Videos gekannt – lieber hätte er
sein Schiff eigenhändig aus dem Wasser gezogen!
Auf unserer Weltumsegelung waren uns natürlich auch einige
Kranmethoden untergekommen. In Curaçao in der holländischen
Karibik befand sich die Marina hinter der Ölraffinerie. Das Wasser
hatte Farbe und Geruch derselben, nichtsdestotrotz erschien
der Besitzer der Marina im Neoprenanzug und mit Taucherbrille
und tauchte unter unserem Schiff in dieser Brühe, um es auf einer
Art Anhänger richtig zu positionieren. Der wiederum wurde von
einem traktorähnlichen Gefährt aus dem Wasser gezogen.
In Neuseeland wurden wir auf einem hydraulischen Trailer bei
strömendem Regen per Bagger aus der Box gezogen. Der Marina-Angestellte
Cullum war in Ölzeug aus den 1950er Jahren
gekleidet und sah aus, als könne ihn nichts erschüttern.
In Malaysia mussten wir glücklicherweise nicht aus dem Wasser,
bewunderten aber die schönen Marinas und Werften und ein
Fahrungetüm namens „Sea Lift“, das alle Yachtbesitzer glücklich
machte, weil auf Gurte verzichtet wurde.
Verständlich – die Geräusche, die ein Schiff von sich gibt, wenn
es mit Gurten gehoben wird, sind angsteinflößend. Ein Quietschen,
Knarzen und Raunzen, das selbst gestandene Seebär -
innen und Seebären erzittern lässt. Betrachtet man epische
Kran-Desaster, sind es immer die Gurte, die versagen, oder
besser die Gurtanleger, die nicht wissen, wo genau man denn
so einen Gurt platzieren sollte. Ein durch Gurte rutschendes
Schiff, ein in Gurten gefährlich schwingendes Schiff, ein von
Gurten gezweiteiltes Schiff. Es gibt inzwischen an manchen
Schiffen Plaketten, die darauf hinweisen, wo die Gurte liegen
sollten. Eine bekannte Schiffsversicherung rät auf ihrer Website,
das Schiff im Kran zu fotografieren und es dem Kranfahrer zu
zeigen. Aber wer schafft schon bei all dieser Aufregung, den
Fotoapparat oder das Handy nicht auf dem Schiff zu vergessen?
Erstmals übrigens fragten wir diesen Sommer den Kranfahrer unserer
Marina, wie oft denn der Kran gewartet wurde. Die Antwort:
alle drei Monate – nach Bedarf. Nach Bedarf? Was muss denn
passieren, damit Bedarf … Ach, lassen wir das Thema besser …
All das wusste ich natürlich damals in Griechenland nicht. Ich
hätte vor Freude springen können, als unser Schiff endlich an
Land stand, fürchtete mich aber gleichzeitig vor dem ins-Wasserheben
einige Monate später.
Heute geht’s mir nicht anders, auch wenn ich inzwischen nach
außen hin Contenance bewahre und seemänisch cool vor mich
hinblicke.
So wie die meisten Skipperinnen und Skipper – oder?
Kroatien
Weitere Basen in der TÜRKEI
NEU: GRIECHENLAND
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Die Frühbucherpreise
2016
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OCEAN7Revier
Das südliche Ionische Meer ist ein
abwechslungsreiches Revier mit
kurzen Distanzen, wundervollen
Buchten und bezaubernden
Hafenorten. Perfekt geeignet
für Familientörns mit Kindern.
OCEAN7 hat es getestet.
Können
Text: Thomas D. Dobernigg
Fotos: Thomas und Tim Dobernigg
beißen?
Ionisches Meer
Besser kann eine Segelreise nicht beginnen!
Gleich hinter dem engen, gut betonnten Kanal
von Lefkas rollte ich die Genua aus und Evita,
die elegante, dunkelblaue Sun Odyssey 49 DS
aus der Flotte von Manos Yachting, rauschte
mit mehr als sieben Knoten platt vor dem Wind
ihrem Ziel entgegen. Das hieß Spartachori auf
der Insel Meganisi im Ionischen Meer und war
in eineinhalb Stunden erreicht. Eine ideale Distanz
auf See, wenn man mit zwei Kindern unterwegs
ist.
Mit großen Augen bestaunten die beiden Kids,
Jannick (5) und Tim (9), die großen Schiffe, die
uns unterwegs begegneten, waren hellauf begeistert
vom tiefblauen Meer und den üppig
grünen Wäldern, die bis an die Küstenlinie
heranreichten.
Wir bogen in die weite Bucht von Spartachori
ein, ich ließ Tim die Maschine starten und rollte
mit der elektrischen Winsch das Vorsegel weg.
Auf dem Steg vor der Taverne Porto Spilia
sprangen zwei Männer in ein Schlauchboot
und brausten unserer Evita entgegen. Es waren
Babis, der Tavernenwirt und sein Sohn. Beide
gingen uns hilfreich zur Hand, um das Anlegen
der großen Yacht bei stärkerem Wind von der
Seite zu unterstützen. Mit wenigen gekonnten
Handgriffen waren die Leinen belegt und die
Mooring durchgesetzt.
Wir genossen ein exzellentes Abendessen mit
herrlich gegrilltem Seebarsch; der Hit bei Jannick,
unserem Jüngsten an Bord, war jedoch
der Oktopussalat, der ab sofort zu seinem Lieblingsessen
wurde. Noch ein Mythos zum Abschluss,
dann brachte Babis den obligaten Uzo
und eine Obstplatte als Geschenk des Hauses.
Vor dem Ablegen am nächsten Tag stieg die
Crew der Evita noch die Steinstufen und den
schattigen Waldweg hinauf in den malerischen
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 15
OCEAN7Revier
Kurze Distanzen
zwischen den Inseln
1
Ort Spartachori oben auf dem Hügel. Der Ausblick auf die Bucht
und das Farbenspiel im Meer ist eindrucksvoll und sollte keinesfalls
versäumt werden. In Michael Radspielers sonst so verlässlichem
Revierführer wird der Aufstieg als mühsam, schweißtreibend
und weit geschildert – ich weiß allerdings nicht, wo Radspieler
da unterwegs war: Es ist eine leichte, kurze, angenehme
Wanderung. Vor allem den Kindern machte sie großen Spaß.
Gangway als Sprungbrett. Dann lockte die
Aussicht auf eine weitere kurze Etappe unter vollen Segeln in
die nächstgelegene Ankerbucht zum Schwimmen die beiden
Kids. In dem glasklaren Wasser mit freiem Blick auf den Sandgrund
war vor allem der neunjährige Tim von einer ganz speziellen
Einrichtung der Evita angetan: Er fuhr die hydraulische
Gangway per Knopfdruck elektrisch ganz aus, sodass ihr äußerstes
Ende rund zwei Meter über der Wasserlinie stehen blieb.
Von dort sprang er immer wieder in das badewannenwarme
Ionische Meer, während Jannick, der Kleine, noch mit Schwimmflügeln,
schwamm, tauchte und immer wieder fragte, ob es hier
wohl keinen gefährlichen Oktopus gibt, der ihn beißen kann.
Den hat er mariniert als Salat lieber, ihm im Wasser begegnen
möchte er eher nicht.
Ein weiterer Badestopp nach kurzer Fahrt am NE-Kap der Insel
Kalamos begeisterte zwar die Kinder restlos, nahm uns aber
leider die Chance, im engen Hafen Kalamos einen Liegeplatz
zu bekommen. Der war restlos überfüllt.
Also keine Taverne, kein Oktopussalat für Jannick, kein gegrillter
Fisch für die Crew, dafür eine zauberhafte, sternenklare Nacht
vor Anker in der weiter südlich gelegenen One House Bay auf
Atokos. Ein Kieselstrand, viel Grün und im Süden der Bucht eine
steil und hoch aufragende weiße Felswand mit interessanten
Schichtungen machten auch diesen Abend zum absoluten Erlebnis.
Das Mythos wurde eben an Bord getrunken und ein
einfaches Risotto aus der Bordküche der Evita gegessen.
Der unvermeidliche Ankersalat. Aus Erfahrung
schlauer geworden, legten wir nach einem Strandspaziergang
und morgenlichen Schwimmen früh ab und waren bereits
kurz vor 11 Uhr im Hafen von Kioni auf Ithaka. Genau der
richtige Zeitpunkt, denn etliche Yachten verließen gerade ihre
Plätze an der Mole. Riesengebrüll und wildes Gestikulieren von
den anderen Yachten, als wir mitten im Hafenbecken unseren
2
1 Blick vom Dorf Spartahori nach Norden
2 Der schattige Waldweg auf Meganisi
3 Tauchen mit Schwimmflügeln kann auch nicht jeder ...
4 Der Steg vor der Taverne Porto Spilia
5 Eindrucksvoller Ankerplatz auf Atokos
6 Evita – eine Yacht mit eigenem Sprungbrett
16 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Lefkas
LEFKADA
Spartachori
MEGANISI
Kalamos
Kalamos
3 4
Arkoudi
KaSTOS
ATOKOS
Fiskardo
Ithaka
Kioni
Kefalonia
5
Anker fallen ließen. Angst vor einem Ankersalat war der
Grund. Der ist in den engen Stadthäfen auf den Ionischen Inseln
vorprogrammiert. So war das auch in unserem Fall und prompt mussten
wir eine halbe Stunde später das Manöver erneut fahren, als eine andere
Yacht ablegte.
Schließlich lagen wir neben einer betagten, schönen Jeanneau unter österreichischer
Flagge mit dem Namen Caramel2 und einer Familiencrew aus
Niederösterreich, die ebenfalls mit zwei Kindern an Bord unterwegs war.
Nach einem gemeinsamen Eisessen beschlossen die nunmehr vier Kinder,
ab sofort „beste Freunde“ zu sein. Sie gingen neben dem Hafen des sehr
reizvollen Ortes Kioni gemeinsam zum Schnorcheln, bewunderten einen
harpunierten Skorpionsfisch und angeregt durch die neuen Freunde und mit
einiger Überredungskunst von deren Mutter Hedwig wagte sich Jannick
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a
Fakten OCEAN7Revier
über Griechenland
Wir waren im Ionischen Meer segeln. Wunderbare Inseln, herrliche
Badebuchten, glasklares Wasser – und vor allem liebenswerte
Menschen. Von einer Krise spürten wir als Touristen nichts, aber
schon gar nichts.
Naja, vielleicht doch. Vielleicht sind die Griechen auf den Inseln
zu den Urlaubern noch einmal um eine Spur freundlicher, hilfsbereiter,
entgegenkommender geworden, weil sie jetzt von der Politik,
dem Staat und der EU in eine verzweifelte Enge getrieben
werden und sie genau spüren, dass sie Eigeninitiative übernehmen
müssen.
Ein paar Fakten. Es funktioniert im Land alles. Alles ohne
jede Ausnahme. Es gibt Geld bei den Banken und Geldautomaten,
günstigen Sprit an den Tankstellen, Lebensmittel in den Läden und
Supermärkten und hervorragendes Essen in den zahlreichen Tavernen.
Die Wirte schlagen die für Griechenland dramatisch erhöhte
Mehrwertsteuer von elf auf 23 Prozent nicht auf die Endpreise
um. Ein Umstand, den man durch ausreichend Trinkgeld
ausgleichen sollte.
„Die Erhöhung trage ich selbst, weil ich diesen Preissprung den
Touristen nicht zumuten kann“, sagt Nicolas, der Chef der grandios
auf dem Hügel über dem pittoresken Hafen gelegenen Nicolas
Taverna in Fiskardo auf Kefalonia. Eine Aussage, die auch Babis
Konidaris von dem Restaurant Porto Spilia in Spartachori auf Meganisi
trifft. Bei ihm gibt es neben dem exzellenten frischen Fisch
auch gratis Liegeplätze an seinem Steg mit Mooringleinen, Wasser
und Strom. Und die perfekte Unterstützung beim Anlegen.
Manos Yachting – der Flottenbetreiber. „Unsere
Gäste sollen einen unbeschwerten Urlaub genießen und wir
werden alles dafür tun, dass es auch so bleibt“, sagt Manos Tsoutsoudakis,
Seniorchef des Charterunternehmens Manos Yachting.
Das Familienunternehmen mit Sitz in Lefkas hat Manos gemeinsam
mit seiner Frau Rena aufgebaut hat und führt es gemeinsam mit
seinen Kindern Antonis, Isidoris und Evita. Service und Qualität,
die Manos Yachting bietet, sind nahezu einzigartig. Wir segelten
die Sun Odyssey 49 DS, Baujahr 2006, in einem Zustand, als wäre
sie bestenfalls ein halbes Jahr alt. Mit allem an Bord, was das Segeln
erleichtert und sicher macht – von 100 Meter Ankerkette bis
hin zur elektrischen Gangway. Am beeindruckendsten jedoch war
die Herzlichkeit jedes einzelnen Familienmitgliedes. Hier hatte ich
von der ersten Sekunde an das Gefühl, bei guten Freunden angekommen
zu sein. Die Sun Odyssey 49DS Evita kostet ab 2.660
Euro/Woche. www.manosyachting.com
Master Yachting – der Reiseplaner. Komplett,
von der kompetenten Erstberatung über die Anreise bis zur perfekt
geeigneten Segelyacht, organisiert Master Yachting Deutschland
alles. Die elf Mitarbeiter der 1990 von Andrea Barbera gegründeten
Agentur bieten jedem Kunden ein maßgeschneidertes Paket bis
hin zu Flügen, Fährverbindungen, Hotels und Transfers. Die
Master Yachting GmbH, seit 2008 Teil der TUI-Gruppe, bietet
weltweit eines der umfangreichsten Yachtcharterangebote an Segelyachten,
Katamaranen und Motoryachten an. In mehr als 30
Revieren und in über 20 Ländern umfasst das Angebot ca. 9.000
Yachten. www.master-yachting.de
18 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
endlich erstmals ohne seine Schwimmflügel ins Wasser. Und siehe da,
was wir alle außer ihm bereits wussten: Er konnte bestens schwimmen
und vor allem Tauchen und Schnorcheln begeisterten ihn. Ein echter
Erlebnis-Höhepunkt für den Fünfjährigen.
Der nächste Tag brachte uns wieder in eine Ankerbucht im Süden der
Odysseus-Insel Ithaka, in die Ormos A. Andreou, wo wir vor Anker mit
Heckleine lagen. Schwimmend, mit dem Dinghi und kletternd über
schroffe Felsen am Ufer wurde die Umgebung in allen Einzelheiten erkundet.
Tim genoss es voller Stolz, dass ich ihm erlaubte, alleine kleine
Runden mit Dinghi und Außenborder zu fahren, während Jannick begeistert
über Felsen kletterte und seine neuen Fähigkeiten als Taucher
und Freischwimmer testete.
Die neuen besten Freundschaften zu Lea und Gregor, den beiden Kindern
von der Caramel2, ließen uns keine Wahl – wir mussten den Törnplan
umwerfen und so verbrachten wir die beiden letzten Törntage im
Ionischen Meer in dem idyllischen Fiskardo auf Kefalonia. Dort wanderten
beide Crews – Evita und Caramel2 – über einen schattig schönen
Waldweg, vorbei an alten Ruinen, in eine nördlich des Ortes gelegene
Badebucht mit feinem Sandstrand und einem kleinen Kiosk. Tim entdeckte
gemeinsam mit seiner neuen Freundin Lea sogar eine interessante
Grotte im Felsen, in die beide hineinschwimmen konnten.
4
Ionisches Meer
Badebuchten
voller Abenteuer
sondern interessierte sich intensiv für die Navigation, wollte auf
der Seekarte genau erklärt haben, wo wir unterwegs waren und
wie das mit dem Kurshalten nach dem Kompass funktioniert.
Jannick war schon von der Anreise mit der Anek Superfast-Fähre
von Ancona nach Igoumenitsa restlos begeistert und angeregt
von seinem großen Bruder auch mit Eifer dabei, die Yacht zu
steuern. Am meisten allerdings erfüllte ihn die Tatsache mit Stolz,
dass er jetzt frei schwimmen und tauchen konnte.
1 2
3
Die Bilanz der Kids. „Es war einfach toll“, ist im
Grunde das kurze Ré su mé beider Buben. Noch bei einem
ersten Törn zwei Jahre zuvor in Kroatien war Tim, der größere,
nicht rundum so begeistert. Er wünschte sich damals
mehr Bewegung, mehr Wanderungen, mehr Inselgänge.
Diesmal gab es davon genug. Auch waren die Tagesetappen,
unterteilt durch manche Badestopps in verschiedenen Ankerbuchten,
genau richtig lang – oder besser gesagt genau
richtig kurz.
Tim, der wenige Wochen vor dem Törn
seinen zweiten Opti-Kurs absolviert
hatte, war nicht nur voll konzentriert
beim Steuern der großen Yacht,
1 Blaues Meer und weiter Blick
2 Der quirlige Hafen von Fiskardo
3 So sehen Segler aus …
4 Evita und Caramel2 in Kioni
5 Spaß am Ruder
6 Emplysi auf Kefalonia
7 Bordalltag – Fender einholen
8 Warten auf die große Fähre
5 6 7 8
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 19
OCEAN7Revier
Besuch
Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg
bei den wilden
Eseln
Im Grunde
genommen ist es
ja fast nur „um die
Ecke“ – die Fahrt
aus dem mondänen
türkischen Alaçatı
zur Kara Adası,
dieser idyllischen
und ruhigen kleinen
Insel im Norden
von Çesme, gleich
gegenüber dem
griechischen Chios.
Rund 22 Seemeilen
sind es lediglich,
aber die können es
in sich haben – im
Hochsommer, wenn
der Meltemi mitunter
stark böig bis zur
Sturmstärke weht.
Dafür entlohnt die Kara Adası – wenn erst
einmal der Anker gefallen ist – alle seglerischen
Mühen mit herrlichen Sandstränden in
mehreren tief einschneidenden Buchten, zahllosen
Olivenbäumen und ihrer ganz besonderen
Spezialität – hunderten auf ihr lebenden
Eseln.
Im Scheitel der mittleren Bucht gibt es einen
Brunnen, zu dem die Tiere abends zur Tränke
kommen. Ein idyllisches, fast biblisch anmutendes
Bild. Erst aber erlebten wir einen gehörigen
Schrecken, kaum dass wir mit dem Dinghi angelandet
waren: Plötzlich stand ein zaundürrer, nur
mit Shorts bekleideter Türke vor uns, in der
Hand ein deutlich abgenutztes und wohl kampferprobtes
Sturmgewehr. Ganz geheuer war uns
die Situation nicht, und so entschlossen wir uns
nach ein paar schnellen Fotoaufnahmen, mit dem
Dinghi rasch wieder zur Yacht zurückzufahren.
Doch ein lauter Ruf des bewaffneten Mannes
stoppte uns. Er gestikulierte heftig in Rich-
20 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Türkei/Kara Adası
tung Inselinneres, gab unmissverständliche Zeichen, mit ihm
mitzukommen. „Esek“, wiederholte er immer wieder. „Esek“.
Das ist das türkische Wort für Esel. Und er führte uns zu einer
Futterstelle, wo wohl an die hundert dieser grauen Tiere auf ihr
abendliches Fressen und die Fütterung durch ihn warteten.
So ganz im Gegensatz zu seinem ersten bewaffneten Auftreten
erwies sich der Mann als freundlicher Behüter des Naturschutzgebietes,
das diese Insel darstellt, präsentierte uns stolz die
jüngsten Esel-Babys und holte schließlich ein neugeborenes,
gerade ein paar Stunden altes Lamm, das er liebevoll in seinen
Armen herumtrug und uns schließlich zum Halten gab.
Nach dem Besuch bei den wilden Eseln fuhren wir weiter nach
Norden in den schönen, alten Hafenort Foça mit den vielen
Inseln vor seinen Toren und seinen Dutzenden erstklassigen
Fischrestaurants, dann in das Fischerdorf Dalyanköy, meinen
erklärten Lieblingsort an der türkischen Ägäisküste, und schließlich
nach Sigacik mit der schönen Altstadt, seiner Stadtmauer
und den vielen bunten Fischerbooten.
Überall an diesem Küstenabschnitt, im Gegensatz zur touristisch
eher überlaufenen Südküste, trifft man hier fast ausschließlich
auf junge, elegant gekleidete türkische Familien, die mit ihren
Kindern Urlaub am Meer machen. Es sind nur wenige Yachten
unterwegs. Vor den durchwegs erstklassigen Restaurants stehen
keine „Keiler“, die einen in allen Sprachen dieser Welt anmachen
und fast in die Lokale zerren. Kellner beraten Gäste seriös
und unaufdringlich, in getrennten Vitrinen werden Fische aus
Wildfang und solche aus Fischzuchten angeboten, zu fairen
Preisen. Der Gast kann in Ruhe wählen.
CHIOS
OINOUSSES
Wir waren zum wiederholten Mal mit der inzwischen zehn Jahre alten
Fortune unterwegs, einer Bavaria 39 aus der erlesenen und sehr
umfangreichen Flotte von Gena Yachting in Alaçatı, die sonst nur die
allerneuesten Modelle von Bavaria verchartern – in allen Größen, von
der Bavaria 33 bis hin zu dem Bavaria-Flaggschiff, der Cruiser 56.
Die Fortune ist ein erprobtes, bestens ausgestattetes und gepflegtes
Fahrtenschiff mit allem, was sich ein Segler wünscht – von neuen
Segeln über einen guten Anker mit ausreichend Kette, Kartenplotter,
Farbradar und was es sonst noch so an sinnvoller Elektronik gibt.
Gül und Taner Gümüs, die Eigentümer von Gena Yachting, haben in
Deutschland Sportwissenschaften studiert und sprechen perfekt
deutsch. Ihr Charterunternehmen ist seit nun 20 Jahren seriös im
Chartergeschäft und betreibt ein flächen deckendes Netz an Stützpunkten
von Alaçatı an der Westküste bis Göcek im Golf von Fethiye
an der Südküste. Als erfolgreichster Bavaria-Händler bietet Gena
Yachting neben der fast schon nostalgisch-erprobten Bavaria 39
Fortune die gesamte Palette an den neuesten Bavaria-Modellen und
dazu die Nautitech Open-Katamarane. Wochenpreise ab 1.200 Euro.
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PASAS
Kara Adası
Ildır
Çesme
OCEAN7Revier
Die Marquesas, die Südsee. Welch klingende Namen.
Davon träumt jeder Fahrtensegler. Die Crew der
SY Pitufa war dort und berichtet für OCEAN7.
Marquesas:
Südseesc
Vertikale Klippen, schwarze Felstürme und steile Gipfel, dazwischen üppige
Täler und unzählige Wasserfälle – die nordöstlichste Inselgruppe Französisch-Polynesiens
ist an Schönheit kaum zu überbieten. Doch die Attraktionen
dieser vierzehn schroffen Vulkaninseln erschließen sich dem Besucher
nicht so einfach, man muss sie sich im Kampf gegen unvorhersehbare
Winde, rollige Ankerplätze und blutrünstige Insekten erst verdienen.
Fatu Hiva – zwischen Penissen und Jungfrauen.
Von Süden kommend erreichen wir als erstes Fatu Hiva.
Schon die Silhouette der Insel ist beeindruckend: Wie eine uneinnehmbare
Festung erheben sich die steilen Ufer aus dem Pazifik,
auf der nur 16 Kilometer langen Insel wirken die über 1.000
Meter hohen Gipfel gigantisch. Die Steilküste ist unzugänglich,
die Brandung bricht ungebremst an den Klippen, denn um die
2
Marquesas
Schroff-spröde
1
„Baie des Vierges“ (Jungfrauenbucht). Auf der Karte wirkt die
Westseite der Insel gut geschützt gegen den vorherrschenden
Ost- bis Südostpassat, doch irgendwie schafft es die mächtige
Pazifikdünung rund um die Insel herum und direkt in die Bucht
hinein, Fallwinde stürzen aus verschiedensten Richtungen von
den Bergen. Dieses Phänomen wird uns auch auf den anderen
Ankerplätzen noch einiges an Nerven und auch den Schlaf
rauben. Nachdem wir einen Heckanker ausgebracht haben, um
Pitufas Heck in die Dünung zu halten, machen wir das Dinghi
klar für einen Landausflug.
Wir spazieren durchs Dorf, die niedrigen Hütten verbergen sich
hinter duftenden Frangipani- und Hibiskusbüschen, die mit
Früchten überladenen Zitronen-, Pampelmusen- und Brotfruchtbäume
vermitteln den Eindruck eines Garten Eden. Wir
sehen aber nur wenige Anzeichen von gezieltem Obst- oder
Gemüseanbau, dafür locken unzählige Schilder mit Verkauf von
Kunsthandwerk. Zwar gibt es keinen Flughafen auf Fatu Hiva,
doch mit Segelbooten und Kreuzfahrtschiffen kommen genug
Touristen hierher, dass sich die Einheimischen auf diese Geldquelle
spezialisiert haben. Die Männer schnitzen Tikis (Statuen
mit menschenähnlichen, dämonisch oder außerirdisch angehauchten
Zügen), doch diese zieren nicht wie früher die Tempelplattformen,
sondern werden an Touristen verkauft. Die
Frauen fertigen aus Baumrinde Tapa, ein pergamentartiges
Material, das je nach Baumart weiß, hellbraun oder dunkelbraun
schimmert. Traditionell wurde daraus Kleidung herge-
hönheiten
Text: Birgit Hackl
Fotos: Christian Feldbauer
relativ jungen, vulkanischen Inseln hat sich kein Saumriff gebildet.
Nur an der Westseite schmiegen sich zwei Siedlungen
in schmale Täler. In den schmalen Buchten davor befinden sich
auch die zwei Ankermöglichkeiten.
Wir suchen vor dem Dorf Hanavave lange nach einem Platz,
denn der Grund fällt steil ab, auch nahe dem Ufer zeigt das
Echolot über 20 Meter, gleich daneben 30 und der Anker rattert
ein ums andere Mal über Felsen. Wie hier in der Hochsaison
20 oder noch mehr Segelboote Platz finden sollen, ist uns
schleierhaft. Endlich hält der Anker und wir bestaunen den
Ausblick. Rund um die Bucht erheben sich schwarze Basalttürme
in den Himmel, klar, warum Seefahrer die Bucht „Baie
des Verges“ (Penisbucht) nannten. Später kommende Missionare
hatten an dieser Idee wenig Freude und entschärften den
Namen kreativ mit der Zugabe nur eines einzigen Buchstaben:
stellt, doch heute bemalen die Frauen die Tapas kunstvoll und
verkaufen diese Bilder ebenfalls zu hohen Preisen.
Als Antwort auf unser „Bon jour“, rufen die Leute „Ka oha!“,
der Gruß mit dem hart angeschlagenen „K“ und den halb verschluckten,
kurzen Vokalen klingt im Vergleich mit den sanften
Grußformeln „Ia orana“ in Tahiti und dem „Ena korua“ auf den
Gambier barsch und unmelodisch. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts,
als die ersten europäischen Schiffe Polynesien anliefen,
empfingen die Marquesianer die Fremden weniger gastfreundlich
als die blumenbekränzten Tahitianer und hatten bald
einen schlechten Ruf als wilde, menschenfressende Krieger. Sie
widersetzten sich lange den Missionaren und beharrten auf
1 Nuku Hiva – Hakatea-Bucht
2 Traditionelle Tätowierungen
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 23
Motu one
OCEAN7Revier
Hatutu
Eiao
Motu iti
ihrer eigenen Kultur. Bis heute wirken die Trommeln,
Gesänge und Tänze wilder und authentischer als auf den
Gesellschaftsinseln, großflächige Tätowierungen in traditionellen
Motiven am Körper, aber auch im Gesicht sind weit
verbreitet und man hört noch mehr Marquisienne als Französisch.
Tahuata – Mango island. Als nächstes liegt die
kleine Insel Tahuata auf unserer Route. Auch hier windet sich
die Dünung ums Land herum in die Ankerbuchten auf der
Westseite, doch wir haben Glück, das Meer ist gerade relativ
ruhig und so können wir alle Ankerplätze besuchen. Das nährstoffreiche
Wasser um die Marquesas zieht Meeresbewohner
aller Art an. Eine Gruppe Delfine besucht uns in der Bucht,
zieht einen Nachmittag lang um Pitufa ihre Kreise und begeistert
uns mit Kunstsprüngen. Auch riesige Mantarochen schwimmen
bis direkt in die Buchten hinein.
Der Fischerhafen des kleinen Dorfs Hapatoni wird von einem
hohen Wellenbrecher geschützt, Mahnmal der Gewalt des
Pazifik und praktische Anlegestelle. Das Dorf selbst entzückt
uns mit seinem herausgeputzten Charme, es scheint, als wäre
ein Wettbewerb um den hübschesten Garten im Gange. Obst
und Gemüse für den Eigengebrauch, daneben Plantagen mit
Nonibäumen und Kokospalmen. Nonisaft und Copra sind die
Haupteinnahmequelle Tahuatas. Der Großteil des Copra wird
per Versorgungsschiff nach Tahiti transportiert, doch ein Teil
wird gleich auf Tahuata zu Monoi-Öl gepresst, was als wirksames
Mittel gegen blutrünstige Insekten gilt.
Beim Spaziergang der Küstenstraße entlang fällt uns erst der
starke Duft, dann das Fallobst am Wegrand auf. Überall wachsen
Mangobäume, zur Mangozeit versinkt die Insel in den
süßen Früchten. Gleich neben unserem Ankerplatz steht eine
merkwürdige, offene Hütte. Jetzt wandern wir den Weg hinunter,
um uns als neue Nachbarn brav vorzustellen. Teii wohnt
alleine hier, freut sich über Besuch und zeigt uns gleich sein
Hatihen Anaho
Ha’atuatua
Nuku hiva
Taiohae
Ua huka
Heim. Es hat nur zwei
Wände, bei Regen
wird das Bett schon
mal nass, dafür hat er einen
freien Blick über die Bucht. Eine offene Feuerstelle dient
als Küche, eine Steinplatte am vorbeiplätschernden Bach ist
sein Badezimmer. Der Polynesier führt uns zu Felsgravierungen
seiner Vorfahren im Wald, auf dem Heimweg reißt er Maniokwurzeln
für uns aus, schenkt uns Avocados, Brotfrüchte, Zitronen
und natürlich Mangos aus den Gärten seiner Familie. Wir
sind überfordert, was wir ihm im Gegenzug anbieten sollen.
Er fragt, ob wir nicht ein paar Songs auf sein
Ua pou Handy kopieren könnten, Genesis vielleicht? Auf
Pitufa findet Teii einige Ergänzungen für seine
Musiksammlung.
Hiva Oa – gegen die Noserlies. Die meisten
Yachten machen in Atuona, der Hauptstadt Hiva Oas Halt. Dort
kann man bei der Gendarmerie einklarieren, doch wir haben
das vor Monaten erledigt und der seichte Hafen reizt uns nicht
so sehr. So brechen wir gleich zur Nordseite der Insel auf, wo
eine tief eingeschnittene Bucht auf der Karte lockt. Ein Segel-
3
1
2
Nur zwei Wände,
aber Ausblick
Fatu
24 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Marquesas
huku
HIVA OA
Tahuata
führer schwärmt vom „Grand Canyon des Pazifik“ – den wollen
wir sehen. 15 Knoten Ostwind ist angesagt, ideal also, um nach
Norden zu segeln. In der Düse zwischen Tahuata und Hiva Oa
weht es mit 25 Knoten aus Ost, doch als wir die Westküste Hiva
Oas erreichen, weht uns der Wind direkt aus Norden auf die
Nase. Wir stampfen Stunden gegenan, beim Nordwestkap der
Insel beschleunigt der Wind und dreht auf Nordost. Vielleicht
finden wir doch einen Ankerplatz? Als wir den Canyon erreichen,
steht eine hohe Windsee in die Bucht und es pfeift so
stark aus Nord, dass wir nach einem kurzen Blick auf die tiefe
Schlucht wieder abdrehen. Rund um die hohen Gipfel der
Marquesas ist die Windrichtung kaum abzuschätzen. Als Faustregel
gilt, dass es normalerweise von dort bläst, wo man hinsegeln
möchte. „Noserlies“ nennen englischsprachige Segelführer
das – also Wind immer auf die Nase.
Nuku Hiva – Kampf gegen No-nos. Wir segeln
gleich weiter nach Nuku Hiva, der größten und bevölkerungsreichsten
Insel der Marquesas. Die Hauptstadt Taiohae ist
das Verwaltungszentrum des Archipels und bietet Supermärkte,
einen täglichen Gemüsemarkt, einige Restaurants, ein Spital,
Banken, Post und Gendarmerie. Eine tägliche Flugverbindung
nach Tahiti macht die Insel zum touristisch
am besten erschlossenen Ferienziel mit zahlreichen
Hotels. Wiederum verspricht die nach Süden
offene, riesige Bucht ruhige Ankerplätze, doch
auch hier täuscht der Eindruck auf der Karte. Vorbeiziehende
Tiefs im Süden schicken eine hohe,
lang gezogene Dünung bis hierher. Als wir über
riesige Wellenberge buchteinwärts surfen, ist schon klar, dass
mal wieder Heckanker und viel Geduld angebracht sind. Es
liegen schon etwa 15 Segelboote vor Anker, in der hohen Dünung
verschwinden sie manchmal hinter den Kämmen. Am
dahinter liegenden Strand tummeln sich Surfer in der Brandung,
am steinernen Wellenbrecher spritzt die Gischt bis über
die Wipfel der Kokospalmen. Beim Anlanden mit dem Dingi
ist Vorsicht angesagt, denn sogar im Hafenbecken kann das
Atuona
Mohotane
Beiboot zum Opfer der Dünung
werden. Ins Wasser fallen sollte
man tunlichst auch nicht, denn
wenn die Fischer ihren Fang
putzen, geraten die zahlreichen
Haie in einen Fresstaumel.
Rund um die Marquesas ist das
Wasser dunkel und meist trüb,
auch in der Bucht raten die Einheimischen
wegen großer Haie
vom Baden ab.
Trotz des Luxus der modernen
Infrastruktur der Hauptstadt
flüchten wir schon bald wieder
auf der Suche nach einem ruhigeren
Ankerplatz. Hakatea gleich westlich von Taiohae versteckt
sich hinter einem schmalen Eingang. Wir segeln auf die
Steilküste zu, laut Kartenplotter liegt die Bucht direkt voraus,
doch überall Brecher – endlich, da ist ein Spalt! Die Dünung
trägt uns zwischen Felsen in die Schlucht, wir biegen in eine
Seitenbucht, das Meer verschwindet hinter dem Hügel und wir
befinden uns optisch auf einem Bergsee zwischen hohen Gipfeln.
Absurderweise schafft es die Dünung über Reflexionen
auch hier hinein und schon wieder ist ein Heckanker nötig.
1 Fatu Hiva, Baie des Vierges
2 Einfach, aber schmuck
3 Tahuata – Zwei-Wand-Haus
4 Nuku Hiva, Vaipo-Tal
5 Bemalte Tapa
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4
5
Baie des
Vierges
Hanavave
Fatu hiva
Motu Nao
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 25
OCEAN7Revier
Eine Traum-Kulisse wie im Film
1
2
Man kann mit dem Dingi in der
Nachbarbucht in einen kleinen Fluss
hineinfahren, doch beim Surfen über
die Brecher an der Flussmündung
sind gute Nerven gefragt. Wir binden
das Dingi an einem Baum fest und
machen uns auf den Weg zum höchsten
Wasserfall Nuku Hivas im Vaipo
Tal. Laut Reiseführer beißen die Nonos
(winzige Mücken) hier noch unerbittlicher
als anderswo und so sind wir mit
langen Ärmeln, langen Hosen, einer dicken
Schicht Monoi-Öl und darüber noch
DEET-Spray ausgerüstet. Bei den unzähligen Flussquerungen
während der dreistündigen Wanderung zwischen den vertikal
vom Talboden aufsteigenden Bergen wäscht sich wohl ein
Großteil der Schutzschicht ab, denn beim Wasserfall angekommen
werden wir bei unserem geplanten Picknick selbst zur
Hauptspeise der Nonos. Gut, dass die Bisse nicht allzu sehr
jucken, denken wir noch, doch bald schwellen sie zu lila Pusteln
an, die 14 Tage zum Abheilen brauchen.
Die riesige Anaho-Bucht im Norden Nuku Hivas gilt unter
Cruisern als bester Ankerplatz der Marquesas. Ein endloser
Sandstrand vor der Kulisse der allgegenwärtigen, hohen Bergkämme
macht den Reiz der Bucht aus. Das Wasser ist hier
klarer als in den anderen Gegenden und im seichten Wasser
finden wir beim Schnorcheln sogar ein paar Korallen. Wieder
packen wir Monoi-Öl und Wanderschuhe aus. Eine steiler
Wanderweg führt in Serpentinen über den Teavaimaoaoa-Pass
in die von spitzen Felsnasen umgebene Nachbarbucht zum
Dorf Hatiheu. Ein Spaziergang
der Bucht entlang in
die andere Richtung nach
Osten führt zur weiten
Haatuatua Bucht. Vor einer
Kulisse wie aus „Der
Herr der Ringe“ baut eine
einheimische Familie Gemüse
an. Ihre Produkte
bringen sie auf Pferde gepackt
via Anaho und den
steilen Pass nach Hatiheu
und von dort per Lastwagen
zum Markt in die Hauptstadt. Wir pflücken direkt vom Feld
Melanzani, Tomaten, Paprika und Salat. Der freundliche polynesische
Bauer bietet uns noch Wassermelonen und eine Bananenstaude
an, doch im Hinblick auf den langen Retourweg
lehnen wir dankend ab.
Ausgerüstet mit Frischproviant segeln wir weiter. So beeindruckend
die Kulisse der Marquesas und die Wanderungen auf die
steilen Gipfel sind – nach drei Monaten Aufenthalt sehnen wir
uns nach einer geschützten Lagune mit klarem Wasser zum
Baden. Wir entscheiden uns deshalb gegen die Möglichkeit,
hier die Zyklonsaison zu verbringen und treten nach einem
kurzen Zwischenstopp an der Westküste der kleinen Insel Ua
Pou die Rückreise zu den Gambier-Inseln an.
1 Nuku Hiva, Hatiheu
2 Stein-Tiki
3 Kunsthandwerksverkauf
4 Mantarochen
3
4
26 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH
Mehr als nur
ein Yachtmagazin
OCEAN7 – Das Buch
Karla Schenk, Lebenserinnerungen
einer großen Seglerin
OCEAN7 –
Der Kalender
Momente aus den
schönsten Revieren der Welt
2016
Momente
aus den schönsten Revieren der Welt
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OCEAN7People
Zwei starke Frauen, deren Herzen für das
Segeln schlagen – na ja, eigentlich sind es
ja drei Frauen. Denn auch Kirsten Panzer,
die OCEAN7-Autorin dieser Porträts, ist
begeisterte Seglerin und obendrein eine
sehr gute Yachtjournalistin.
2
Power
Frauen
Text und Fotos: Kirsten Panzer
Alexandra
Man kennt sie in Seglerkreisen und man vertraut ihr. Wer mit Alexandra
Hofinger übers Segeln und Chartern plaudert, spürt sofort, dass
sie sich schon lange auf diesem Marktplatz tummelt.
1990 – also vor unvorstellbaren 25 Jahren, einem Vierteljahrhundert
– startete die inzwischen 46-jährige ihre Karriere in der Charterbranche.
Blutjung sozusagen fing sie bei Ecker Yachting an und hat sich
hineingeworfen in alles, was mit dem Chartern von Yachten zu tun
hat.
„Ich war für die gesamte Charterabwicklung inklusive Flugorganisation
zuständig, dazu kamen noch die Skippertrainings und das legendäre
1000-Meilen-Race“, fasst sie ihren Job zusammen. Viel Arbeit
und jede Menge Verantwortung. Ihre Akzeptanz war schon damals
groß, auch wenn sie von manch einem verkrusteten Salzbuckel hin
und wieder mal gefragt wurde, ob sie denn wisse, wovon er spreche,
wenn er eine Yacht mit Rollgroß haben wollte. Die Ruhe bewahren
war auch damals schon ihr Credo.
Die Jahre im Chartergeschäft haben sie nicht gezeichnet wie so manche
männliche Kollegen, sondern ihre Liebe zum Wasser und zu den
Kunden nur wachsen lassen. Und das spürt man, auch wenn sie
während eines Gesprächs sich entschuldigend schnell übers Smartphone
wischt. Ein Kunde hat ein, zwei Fragen. Doch auch die dritte
und vierte beantwortet sie noch nicht nur verbindlich, sondern engagiert
und freundlich. Sie fühlt sich mit den Chartergästen verbunden,
waren es doch sie, die nach ihr fragten, als nach dem Verkauf
der Firma der neue Besitzer von Ecker Yachting am 13.11.2013 Konkurs
anmelden musste. Das Datum wird sie wohl nie vergessen.
Was aber nun? Den Kopf in den Sand stecken oder jammern – das
passt nicht zu Xandy. Also einmal mit der Hand durch die längeren
Strähnen gefahren – sie stehen kraftvoll nach oben, die seitlichen
Konturen des undercut werden kurz getragen –, Ärmel hochkrempeln
und weitermachen. Doch was einfach klingt, ist nicht unbedingt
leicht.
Erst einmal musste sie nachdenken. Viel Zeit gelassen hat sich die
Powerfrau nicht. Ehemalige Kunden wollten weiter bei ihr chartern,
spornten sie an und machten ihr Mut. Innerhalb von drei, vier Monaten
dann die Entscheidung, alleine weiterzumachen. Der Weg für
„Alexandra Hofinger Yachtcharter“ war geebnet. Einen Satz wie „Mein
Herzblut ist einfach beim Verchartern der Schiffe“, nimmt man ihr
hundertprozentig ab. Man sieht ihr an, wofür ihr Herz schlägt.
Früher kam dazu auch noch die Regattasegelei, in einer Damencrew
natürlich. „Dann wurde unser Projekt auf Eis gelegt, Kinder wurden
geboren, die Mädels waren familiär eingespannt.“ Doch Lust, auch
dabei wieder mitzumachen, hat sie auf alle Fälle. Ihre Augen blitzen
schon wieder, wenn sie vom Um-die-Wette-Segeln erzählt. Und so
wie es ausschaut, wird ihr auch da eine Rückkehr gelingen und bestimmt
so erfolgreich wie damals auf der Regattabahn und heute im
Chartergeschäft.
Doch jetzt nimmt sie erst einmal Urlaub, eine ganze Woche nach
eineinhalb arbeitsintensiven Jahren. Natürlich zum Segeln, endlich
wieder zurück aufs Wasser! So erfolgreich wie ihr junges Unternehmen
schon jetzt läuft, darf sie sich endlich diese Auszeit unter Segeln
gönnen mit dem Gefühl, die beste Entscheidung ihres Lebens getroffen
zu haben!
www.hofinger-yachtcharter.at
28 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Powerfrauen
Hildegard
Wenn sie lacht, dann ist es ansteckend und doch auf eine leise Art. Es
ist kein albernes Gekicher oder lautes Gejohle, sondern eher ein leises
Strahlen, womit sie ihr Gegenüber sofort in ihren Bann zieht, abends
im Restaurant genauso wie tagsüber im Cockpit, ihrem Lieblingsort.
Denn auf dem Segelschiff fühlt sich Hildegard Sponer, Frau Dr. Sponer,
am wohlsten. Es muss schaukeln, dann passt es schon. Und winden
darf es dazu auch sehr gern.
„Meine Lieblingsschulfreundin hat mich, als wir ungefähr 14 waren,
zum Segeln mit ihrem Vater auf dem Traunsee mitgenommen.“ Zwei,
drei Mal in den folgenden Jahren. Doch fünf Jahre später hat die
Freundin es wieder geschafft, Hildegard aufs Wasser zu locken, diesmal
aufs Meer. „Ich hab‘ schon vorher gewusst, dass ich irgendwie
infiziert war, aber danach war es dann wirklich klar.“ Woran man so
etwas merkt? Es war damals wohl ein äußerst ungemütlicher Törn und
als alle anderen auf dem Weg von Pula nach Venedig über der Reling
hingen, „hat‘s nur mir getaugt“.
Ihre braunen Augen leuchten noch einen Tick stärker bei der Erinnerung
an ihre ersten Segelerlebnisse. Einschneidend waren sie und
fesselnd, denn dann ging es los – immer mit verschiedenen Skippern
hat sie es sich abgeschaut, das Segeln – learning bei doing. Wie perfekt
das geklappt hat, sieht man heute, wenn sie beim Skippertraining ihr
Wissen ganz unaufdringlich weitergibt. Dass sie immer zuviel dabei
rede und nie zu stoppen sei, davor warnt sie ihre Ausbildungscrews
gleich am Anfang. Sie geht darin auf, all ihre Ideen, all ihr Wissen
weiterzugeben. Und so unerschöpflich wie dieses bereits ist, so unermüdlich
will sie noch mehr dazulernen.
Auch in ihrem wirklichen Leben als Patentprüferin im österreichischen
Patentamt, in dem sie als Genetikerin angefangen hatte, die Forschung
im Gebiet der Impfstoffe war ihr inzwischen zu langweilig geworden.
Als unbefriedigend beschreibt sie die Forschungen, obwohl sie auch
dort erfolgreich war, schließlich steht sie auf gleich zwei Patenten. Die
oft nicht vorhersehbaren und kalkulierbaren Experimente fand sie mit
der Zeit „zu frustig. Beim gleichen Experiment kommt achtmal Nein
und zweimal Ja raus und niemand weiß warum, liegt‘s an der Mondphase
oder liegt‘s an den Socken“. Ihr trockener Humor, ein Markenzeichen.
Als Konsequenz ein Fachwechsel – eine Segelschule sollte
es sein, erst als Mädchen für alles, später als Geschäftsführerin, bis
etwas „Gscheit’s“ hermusste.
Im Patentamt ging es für Frau Doktor über den Umweg Abteilung
Beton hin zum Ressort Schiffe. „Als mein Vorgänger pensioniert wurde,
hab ich laut HIER geschrien!“ Das „laut“ kann man sich bei ihr nicht
so recht vorstellen, den Einsatz schon. Und wieder gab es etwas zu
lernen. „In die Tauchcomputer musste ich mich schon einlesen und
mit Ölplattformen hatte ich vorher auch nicht so viel zu tun.“ Die
gehören inzwischen zum Job genauso wie Mastprofile, Rettungswesten,
Schiffe, Anker oder ein Bugstrahlruder. Das passt perfekt.
Ein abwechslungsreicher, aber doch eher männlich besetzter Job. Aber
das kennt Hildegard ja, auf den Yachten ist es manchmal noch ähnlich.
Und so geht sie gern – aber nicht nur – mit Frauen segeln. Versucht,
diese von ihren Vorbehalten und Ängsten zu befreien, lehrt sie, das
Ruder selbst in die Hand zu nehmen, immer 100-prozentig konzen -
triert und dabei extrem einfühlsam. Nicht bewertend, sondern helfend
und dabei unterstützend, aber auch das nicht mit strickstrümpfiger
Einfühlsamkeit, sondern mit einem tiefsitzenden Selbstverständnis.
Es könnte eben schon sein, dass „das Segeln einmal einen noch größeren
Anteil in meinem Leben bekommt“. Die Idee ist da. Jetzt muss
sie wachsen, so wie bisher alles in ihrem Leben und dann, wer weiß,
könnte es wieder zu einem Wechsel kommen – vom Musikgymnasium
zur Genetik, über die Segelschule zum Beton und hin zur patentierten
Nautik. Von dort ist es nur noch ein kleiner Weg zur großen Fahrt.
Wenn, ja, wenn da nicht der Chef noch wäre. „Ich habe den besten
der Welt und beim Segeln war er auch schon einmal“, gibt sie mit
ihrem strahlend-offenen Lachen ihren Zweifeln eine Daseinsberechtigung,
während sie ihren Hut nimmt und noch einmal die Leinen
kontrolliert. Neugierig aufs Leben, neugierig auf die See.
www.sponer.at
www.aichfeld-yachting.at
Yachtcharter- Weltweit
Yachtverkauf
Chartermanagement
Ausbildung
www.salona-yachts.at
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 29
ServiceNews
Das Eignerpaar eines Katamarans Privilege 37, Baujahr 2000,
ist seit seiner Pensionierung mehrere Monate im Jahr im
Mittelmeer unterwegs. Die werftmäßig installierte Großbedienung
mit Setzen, Reffen, Bergen vom Mast aus war speziell bei
schwererem Wetter ein Sicherheitsrisiko und alles andere als
angenehm. Kein Problem für Palmetshofer Nautic, die immer
eine Lösung parat haben. Thomas Palmetshofer: „Nach intensiven
Überlegungen, Nachforschungen, Einholung von Werftunterlagen
haben wir vorgeschlagen, ein Bamar-Mastrollreffsystem
zu installieren.“ Das Eignerpaar, das ursprünglich auf ein Baumreffsystem
fokusiert war, beauftragte Palmetshofer Nautic mit
der Bestellung der notwendigen Ausrüstung und Durchführung
der Montage. Eingebaut wurde Anfang Mai 2015 in Prevezza/
Griechenland innerhalb von vier Tagen.
www.palmetshofer-nautic.at
Rollgroß
für den Kat
Wärme-Spion
Leicht zurück
an Bord
Es ist herrlich, von einem RIB aus zu baden. Um
anschließend wieder risikolos ins Boot zu kommen,
benötigt man eine speziell konstruierte, sichere Leiter.
Sie muss vom Wasser aus leicht erreichbar sein
und beim Hochsteigen stabil an der RIB-Bordwand
liegen. Båtsystem hat jetzt eine perfekte Einstiegshilfe
aus rostfreiem Stahl im Programm. Sie wird mit
zwei Gurten am Boot befestigt und ist mit vier und
fünf Stufen lieferbar. 399,90 Euro bzw. 479,90 Euro.
www.gotthardt-yacht.de
Das Flir AX8 Marine Thermal Monitoring System
kombiniert eine Wärmebildkamera und eine
CMOS-Kamera, um ein leicht zu interpretierendes
Wärmebild zu liefern, das in das normale Videobild
eingeblendet wird. Ist die AX8 im Motorraum
installiert, kontrollieren Sie die Maschine und die
anderen mechanischen Teile. Sollte das Getriebe
oder der Auspuff überhitzen, wird das perfekt von
der Kamera dargestellt und der Skipper kann reagieren,
bevor ein Schaden
entsteht. Die Kamera kann
direkt an die Raymarine
Multi-Funktions-Displays
angeschlossen werden.
www.yachtelektronik.at
Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala
Stufe/Kategorie Windgeschwindigkeit Anstieg des
Knoten mph km/h Wasserspiegels
in m
Tropisches Tief < 34 < 39 < 63 ≈ 0
Tropischer Sturm 34–64 39–73 63–118 0,1–1,1
Hurrikan Kategorie 1 (schwach) 64–82 74–95 119–153 1,2–1,6
Hurrikan Kategorie 2 (mäßig) 83–95 96–110 154–177 1,7–2,5
Hurrikan Kategorie 3 (stark) 96–112 111–129 178–208 2,6–3,8
Hurrikan Kategorie 4 (sehr stark) 113–136 130–156 209–251 3,9–5,5
Hurrikan Kategorie 5 (verwüstend) > 137 > 157 > 252 > 5,5
In den Bahamas tobte Anfang Oktober ein Hurrikan
mit mehr als 200 Stundenkilometern Windgeschwindigkeiten,
extremen Regengüssen und schweren
Überschwemmungen durch eine Sturmflut. Dieser
Hurrikan zog nach dem Überqueren der Bahamas
weiter nach Südwesten, gewann noch an Intensität
und hielt schließlich auf US-amerikanisches Land zu.
Der Sturm erreichte die Hurrikan-Kategorie 4 und
richtete schwere Verwüstungen auf Samana Cays,
den Acklins, Crooked Island und Mayaguana in den
Zentral-Bahamas an. Der 224-m-Containerfrachter
El Faro mit 33 Menschen an Bord ist verschollen.
30 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Weit weg? Ganz nah!
Dank App
auf Kurs
Nicht aus dem Handgelenk, aber am Handgelenk navigieren: Wer
eine Apple Watch sein eigen nennt, kann sich an Bord den Weg zum
Steuerstand oder sogar unter Deck zum Ablesen der Instrumente
sparen. Das spanische Softwarehaus Marinus hat seine maritime
App-Kollektion um eine Neuheit erweitert. WX Course erlaubt dem
modernen Skipper, die GPS-Bootsdaten direkt auf seiner Apple
Watch zu verfolgen. Der aktuelle Kurs, die Bootsgeschwindigkeit
und -position, alles im Handumdrehen einfach abzulesen. Auch eine
Kompassfunktion ist integriert. Solange die Watch mit dem iPhone
gekoppelt ist und solange die Bluetooth-Verbindung reicht, funktioniert
das Ganze problemlos. Zur Zeit ist die App nur in englisch
erhältlich, demnächst folgen auch andere Sprachen. Für iOS ab
8.2, 0,99 Euro.
www.marinus.es
Segelautomat
Ob das noch Spaß macht? Jetzt basteln zwei
Weltfirmen, die französische Yachtwerft
Jeanneau und Harken, der Hersteller von
Segel-Hardware, an einem Automaten für den
richtigen Segeltrimm. AST, Assisted Sail Trim,
soll das computergesteuerte Teil heißen, das
mit Hilfe von verschiedenen Sensoren die Bootsgeschwindigkeit,
den Wind, die Krängung und diverse andere Faktoren an Bord
überwacht, um daraus den richtigen Segeltrimm nicht nur zu
ermitteln, sondern ihn dann auch noch automatisch umzusetzen.
Diese Computer-Automatik soll sogar auf Knopfdruck Segel
setzten und bergen, Halsen und Wenden fahren können.
www.jeanneau.fr/brochure/assisted-sail-trim/#p=1
Sofortige Hilfe im
Schadenfall – weltweit.
GER15080 www.hqhh.de 09/2015
Seefunkschule Adlmanninger
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Dauer nur 1 Tag (mit 3 Stunden
Selbststudium vorab) oder
interaktiver Online-Kurs
www.seefunk.net
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OCEAN7Service
Kurs auf die
Austrian Boa
Boot Tulln bietet 2016 viel Neues
Vom 3. bis 6. März 2016 ist es wieder soweit:
Unter dem Motto „Wassersport Total“ bietet die
Messe Tulln für jeden etwas und ist alljährlich
der Treffpunkt für Österreichs Wassersportler.
Es wurde viel gearbeitet in Tulln und so kann die
Messe 2016 mit etlichen Neuheiten aufwarten:
eine neue Halle, wetterfeste Hallenverbindungen
und viele interessante neue Yachten!
Vor Beginn der Wassersportsaison und nach der Weltleitmesse,
der Boot Düsseldorf, findet man auf der Austrian Boat Show
– Boot Tulln: große Yachten, kleine Jollen, alles rund um den
Tauchsport, Bootsausrüstungen, maritime Dienstleistungen und
Infos über die schönsten Destinationen für den nächsten Urlaub.
Das macht die Austrian Boatshow in Tulln einzigartig
und somit zur bedeutendsten Fachmesse für Zentral- und
Osteuropa.
Selbstverständlich wird auch OCEAN7 wieder mit einem großen
Stand und spannenden Vorträgen und Programmpunkten
vertreten sein.
Niederösterreichs
größte Messehalle:
Kompetenzzentrum
für Motorboote, Motoryachten
& Elektroboote.
Messechef Mag. Thomas
Diglas berichtet, was alles neu ist:
„Im Zuge der Boot Tulln 2015
wurde nach Rekordbauzeit von fünf
Monaten die neue Messehalle 3 –
Niederösterreichs größte Messehalle
eröffnet. Auf 6.500 m² Ausstellungsfläche
haben Aussteller rund um Motorboote, Motoryachten &
Elektroboote nun optimale Voraussetzungen, um ihre Produkte
perfekt in Szene zu setzen. Für die Austrian Boat Show 2016 hat
sich das „Who is Who“ der Szene wieder angesagt. Neu an Bord
der Boot Tulln ist Linssen Yachts, in einer Österreich-Premiere
wird die neue Linssen 410 Grand Sturdy vorgestellt. Neben
hochwertiger Ausstellungsfläche beherbergt die neue Messehalle
3 auch das neu gestaltete Messe-Restaurant und ein Tagungszentrum
für interessante Vorträge und Infotainmentshows. Wit-
32 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Boot Tulln 2016
tshow
terungsunabhängige Hallenübergänge, neue Sanitäranlagen,
eine neue Gestaltung des Haupteinganges machen die Messe
Tulln zur idealen Plattform für die nautische Branche“.
Niederösterreich-Halle – Halle 10: Der
Hafen für die Segelyachten. Die Austrian Boat
Show – Boot Tulln ist schon seit Jahrzehnten DER Treffpunkt
für Segler. In der Niederösterreich-Halle sind große Schiffe mit
bis zu 50 Fuß und mehr beheimatet, es hat sich aber auch zum
Kompetenzzentrum für Daysailer, Sportboote und Multihulls
entwickelt. Sämtliche namhaften Hersteller laufen wieder in
den Hafen der Messe Tulln ein.
Das komplette Angebot in Tulln an der
Donau. Eine Kompetenz der Austrian Boat Show – BOOT
TULLN. Um die Messe übersichtlich zu gestalten, wurden die
Themenbereiche in den verschiedenen Hallen systematisch
zusammengefasst: Die Messe ist für Besucher in übersichtliche
Kompetenzzentren gegliedert.
• Segeln: Segelyachten, Segelboote, Katamarane,Trimarane,
Jollen, Ausbildung
• Motorboote: Motoryachten, Motorboote, Elektroboote,
Schlauchboote, Ausbildung
• Tauchen: Ausrüstung, Reviere, Reisen, Ausbildung, Unterwasserfotografie
• Paddeln: Kajaks, Kanus, Stand Up Paddling
• Tourismus: Infos Wassersport-Destinationen, Marinas, weltweite
Charter-Angebote
• Zubehör: Bootsausstattung, Bootsausrüstung, Bekleidung
Nautisches Zubehör – informieren und
kaufen! Zur besten Zeit, unmittelbar vor Beginn der Wassersportsaison,
bietet die Boot Tulln Österreichs größtes Angebot
für Zubehör rund um Yachten und Boote – Bootsausrüstungen,
Bootselektronik, Motoren, technisches Zubehör,
hochwertige Funktionsbekleidung, Marina-Ausrüstungen und
vieles mehr. Lassen Sie sich vom Spezialisten beraten und
nutzen Sie die Möglichkeit, das benötigte Zubehör auf der
Boot Tulln zu erwerben.
Die Schweizer Zeitschrift für Old- & Youngtimer
Eintrittspreise
Erwachsene
13 Euro
Senioren- und Studentenkarte 11 Euro
Jugendkarte (6–15 Jahre) 3 Euro
Kinder bis 6 Jahre
Eintritt frei
Gruppenkarte (ab 20 Pers.) 11 Euro
Öffnungszeiten
Donnerstag, 3., bis Sonntag, 6. März 2016,
10.00 bis 18.00 Uhr
Infos und ermäßigte Tickets unter www.boot-tulln.at
erscheint 6x im Jahr
- Old&Youngtimer
- alle Marken und Typen
- grosse Reportagen
- Veranstaltungskalender
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OCEAN7Service
Eine renommierte, seit über 30 Jahren erfolgreiche deutsche Charteragentur
machte pleite und etliche Charterkunden müssen um ihre eingezahlten Gelder
bangen – trotz der trügerischen Sicherheit durch einen „Sicherungsschein“.
OCEAN7 hat den Fall recherchiert.
?
Mehr Schein
als Sicherung
Simon Boes aus Hamburg ist Rechtsanwalt und Notar – und
derzeit Insolvenzverwalter der in Schieflage gekommenen
Charteragentur So Long. „Es ist eine schwierige Aufgabe“, sagt
der 44-jährige Jurist zu OCEAN7. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt,
die Charteragentur zu retten, wieder ins Laufen zu bringen
und dann zu veräußern. Vor allem aber liegt mir am
Herzen, die Kunden möglichst schadfrei zu halten“.
Charteragenturen mit guter Bonität verfügen in der Regel über
den sogenannten Sicherungsschein, um die Kundengelder
sowohl im Falle der eigenen Insolvenz, als auch der Insolvenz
des Flottenbetreibers abzusichern. Auch etliche Kunden, die
bei So Long buchten, waren über den „Sicherungsschein“
abgesichert. Das heißt, im Falle einer Insolvenz eines Vertragspartners
– das kann die Charteragentur oder der Flottenbetreiber
sein – sind die eingezahlte Gelder von Charterkunden
„geschützt“.
Und wenn wie im Fall der Insolvenz von So Long Yachtcharter
Kundengelder nicht an den Flottenbetreiber weitergeleitet
wurden, übernimmt eben die Versicherung, also der „Sicherungsschein“,
den Ausfall und der Charterkunde kann ohne
finanziellen Verlust seinen Urlaub auf der gebuchten Yacht
antreten.
Der Insolvenzverwalter Boes: „In unserem Fall lagen allerdings
zwei unterschiedliche Bürgschaften für Kundengelder vor.
Einmal jene von Yacht-Pool. Da hat in der Abwicklung alles
perfekt geklappt. Kein Kunde, dessen Yacht mit einem Sicherungsschein
dieser Versicherungsgesellschaft abgesichert war,
hatte irgendeinen Schaden.“ Die meisten merkten erst gar
nicht, dass hier eine Insolvenz passiert war. Denn Yacht-Pool
ist sofort in die Vorleistung getreten und hat für die geschädigten
Kunden deren von der Charteragentur nicht weitergeleiteten
Zahlungen an die entsprechenden Flottenbetreiber
überwiesen.
Ganz anders allerdings war es laut Insolvenzverwalter für die
Kunden jener Flottenbetreiber, die über eine Absicherung bei
der R+V Versicherung verfügen, abgeschlossen über die Versicherungsagentur
Pantaenius, weil Yacht-Pool Sicherungsscheine
nicht möglich waren für Flottenbetreiber, die nicht von Yacht-
Pool gelistet wurden. Simon Boes: „Diese Charterkunden müssen
sich mit erheblichem und langfristigem Ärger herumschlagen,
weil sie sich selbst um die Abwicklung kümmern müssen
und nicht sicher sein können, ihren entstandenen Schaden
vollständig oder überhaupt ersetzt zu bekommen – und wann.
R+V-Bürgschaften für derartige Schäden garantieren nämlich
pro Agentur oder Flottenbetreiber nur gesamt 20.000 Euro .“
Geld weg, Schiff weg. Wie kann es überhaupt zu
einer derartigen Situation kommen? Dr. Friedrich Schöchl, der
als „Erfinder“ des Yacht-Pool Sicherungsscheines gilt: „Es ist
geübte Praxis, dass für Charterbuchungen mitunter viele Monate
und bis zu einem Jahr vorher erhebliche Anzahlungen für
die gebuchte Charter zu leisten sind. Geld, das vorerst an die
Agentur überwiesen wird. Wer dafür nicht eine entsprechende
Absicherung erhält, läuft Gefahr, dass er bei einer Insolvenz
der Agentur oder des Flottenbetreibers, an den der vorerst bei
der Agentur liegende Betrag irgendwann weitergeleitet werden
sollte, sein Geld verliert und möglicherweise auch kein Schiff
vorfindet.“
Denn wird die Anzahlung und auch die Restzahlung nicht zum
vereinbarten Termin an den Flottenbetreiber weitergeleitet, so
wird er das Schiff zu Recht anderweitig verchartern, und der
Skipper steht mit seiner Crew vor einer leeren Mooring. Das
gleiche kann natürlich auch geschehen, wenn zwar das Geld
ordnungsgemäß weitergeleitet wurde, aber inzwischen der
Flottenbetreiber zahlungsunfähig wurde.
Damit es nicht soweit kommt, hat Yacht-Pool eine spezifische
Absicherung dieses Problems mit dem „Yacht-Pool Sicherungsschein“
entwickelt. Dr. Schöchl: „Diese Absicherung hat seit
Einführung dieser Insolvenzabsicherung schon etwa 1.000
Skipper vor dem Verlust ihrer Anzahlungen bewahrt.“
34 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Sicherungsschein
Strenge Bonitätsprüfung. Yacht-Pool entwickelte
ein Deckungskonzept, mit dem de facto die Bürgschaft
dafür übernommen wird, dass so etwas nicht passiert – und
wenn es doch passiert, dass zumindest der finanzielle Schaden
weitgehend übernommen wird. Wer bekommt nun einen
Yacht-Pool Sicherungsschein? Dr. Friedrich Schöchl: „Die
Yacht-Pool-Charter-Absicherung kann nur für Firmen erfolgen,
die sich vorher einer entsprechenden Bonitätsüberprüfung
durch uns unterzogen haben. D. h. in der Praxis, es sind jährlich
sowohl die Bilanzen der Charteragentur als auch des
entsprechenden Flottenbetreibers bei Yacht-Pool zur Prüfung
einzureichen. Und nur bei entsprechend guter Bonität werden
diese Firmen in das „Yacht-Pool Financial Security System“
aufgenommen. Das heißt, nicht jede Charteragentur kann für
jeden Flottenbetreiber beliebig einen Sicherungsschein ausgeben.
Und nicht jede Charteragentur kann Mitglied des Yacht-
Pool Financial Security Systems sein.“
Die Idee der Insolvenzabsicherung zog natürlich auch Mitbewerber
an. Nicht alle nahmen es dabei mit der Bonitätskontrolle
immer so genau. „Die mangelhafte Kontrolle dieser Anbieter
zeigte sich schon im Fall der Firma Ecker, wo Yacht-Pool
bereits drei Jahre vor Eintritt der Insolvenz die Bürgschaften,
also den Sicherungsschein, einstellte. Sicherungsschein ist eben
nicht gleich Sicherungsschein,“ sagt Dr. Schöchl. Und weiter:
„Wenn man es aber mit der Bonitätsprüfung nicht so genau
nimmt, kann man auch Sicherungsscheine mit leichterer Hand
ausgeben, weil das Risiko des Versicherers durch die niedrigeren
Deckungssummen entsprechend minimiert ist. Allerdings
vielfach unbemerkt zu Lasten des Charterkunden, weil
sich nicht jeder in das Kleingedruckte vertieft – und es mitunter
auch nicht für jeden so leicht verständlich ist. Versicherung
ist deshalb eben auch viel Vertrauenssache“.
Mehr Sicherheit
für Charterer
Kleiner Unterschied, große Wirkung. Weil
eben nicht für jeden Flottenbetreiber ein Yacht-Pool Sicherungsschein
aus genannten Gründen ausgegeben werden
konnte, sahen sich Chartergesellschaften nach Alternativen um.
Pantaenius bot in Kooperation mit der R+V Versicherung sozusagen
einen Sicherungsschein „light“ an, der sich darin
unterscheidet, dass die Bürgschaft pro Agentur und Flottenbetreiber
auf maximal 20.000 Euro beschränkt ist. Schäden, die
diese Summe übersteigen, sind von den betroffenen Charterern
anteilig selbst zu tragen, indem ihre Ersatzleistungen entsprechend
„gequotet“, d. h. entsprechend gekürzt werden.
Dr. Schöchl: „Bei Yacht-
Pool beträgt die Absicherung
aller Schäden eines
Jahres 500.000 Euro und
soll im kommenden Jahr
auf eine Million erhöht werden.“
Dass ein Kunde seine
Verluste nicht voll ersetzt
bekommt, ist bei diesem
System laut Dr. Schöchl
deshalb nicht anzunehmen.
Und war auch noch nie der
Fall. Laut Insolvenzverwalter
Simon Boes ergaben sich wohl auch deshalb in Bezug auf
den Schadeneintritt erhebliche Unterschiede in Bezug auf die
Kunden, die über einen R+V Sicherungsschein verfügten im
Vergleich zu jenen, die über Yacht-Pool abgesichert waren.
Da der Insolvenzverwalter an der Weiterführung des Unternehmens
unter neuer Führung interessiert ist, unterstützte
Yacht-Pool diese Initiative, indem sie spontan die offenen
Restzahlungen, die von der Agentur nicht weitergeleitet wurden,
für die über Yacht-Pool versicherten Kunden übernahm,
sodass von diesen Kunden die Charter problemlos ohne Aufregung
und Stress und ohne dem Risiko kein Schiff vorzufinden,
angetreten werden konnte. Der Insolvenzverwalter berichtete,
dass dagegen Pantaenius aufgrund der R+V-Bedingungen
wohl zu Recht argumentierte, dass Ersatzzahlungen
an die Charterer erst dann vorgenommen werden, wenn der
Schaden tatsächlich eingetreten ist, weil ja erst dann festgestellt
werden kann, was der Charterer an Ersatzleistung bekommt.
Dies kann allerdings de facto erst geschehen, bis sich alle
Geschädigten gemeldet haben und der Gesamtschaden geklärt
ist. Übersteigt der Schaden für den Versicherer in diesem Fall
die 20.000 Euro, bekommt also jeder Betroffene aliquot weniger,
und um das gebuchte Schiff zu bekommen, muss er selbst
die offene Chartergebühr vorerst nochmals selbst bezahlen
oder erhält im ungünstigen Fall gar kein Schiff.
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OCEAN7Service
Die
Meistersegler
Mallorcas
Erfolgsgeschichte mit österreichischer Beteiligung
Segeln und OCEAN7, das ist die Garantie für packende Erzählungen von
Fahrtenseglern, für Reportagen aus den interessantesten Segelrevieren und
für Testberichte neuer Yachten. Gesegelt wird aber nicht nur zu Wasser.
Dieser Artikel hebt ab in die Lüfte und beschreibt, wie haarscharf der größte
Vogel Mallorcas an der Klippe des Aussterbens entlang segelte. Dass er nun
wieder über den Berggipfeln Mallorcas kreist ist dem Einsatz einer jungen
österreichischen Biologin zu verdanken.
Text: Dr. Reinhard Kikinger | Fotos: Dr. Reinhard Kikinger, BVCF
2
Mönchsgeier auf Mallorca
3
Knapp
3 m Flügelspannweite,
bis 12 kg Gewicht.
Wenn wir in
der Sprache eines
Yachtmagazins bleiben, so
sind das die Abmessungen einer
„ornithologischen Megayacht“ der
Lüfte. Der Mönchsgeier, Aegypius monachus,
ist dieser Riesenvogel. Sein Verbreitungsgebiet
erstreckt sich von Spanien über
Südeuropa, den Balkan und Vorderasien bis nach Pakistan
und Korea. Weltweit gibt es aber nur eine einzige Inselpopulation
dieses riesigen Greifvogels: Mallorca.
Die gebirgige Insel mit extensiver Landwirtschaft,
mit Ziegen und Schafherden bietet ausreichend
Nahrung und Nistmöglichkeiten. Trotzdem stand
dieser König der Lüfte in den 1980er Jahren in Mallorca
kurz vor dem Aussterben. Dass der Mönchsgeier
heute wieder in größerer Zahl über den Gipfeln der Tramuntana
kreist ist der Verdienst einer holländischen Stiftung,
einer deutschen Gesellschaft und eines kleinen Teams um Dr.
Evelyn Tewes, die durch ihr bewundernswertes Engagement
zur Retterin des Mönchsgeiers auf Mallorca wurde.
Tausend zu Eins. Mönchsgeier leben seit Millionen
Jahren auf Mallorca, der Mensch lebt nur ein Tausendstel dieser
Zeitspanne hier. Sobald Menschen neue Inseln besiedelten war
die Entwicklung meist vorgezeichnet: Zuerst ging es großen
Säugetieren an den Kragen, dann kamen die großen Vogel- und
Reptilienarten dran. Die Geschichte der Seefahrt und der Kolonialisierung
ferner Länder ist voll mit diesen unrühmlichen
Beispielen. In Mallorca wurde noch bis in die 1970er Jahre (also
bis vor 45 Jahren!) Kopfgeld für getötete Greifvögel, darunter
Mönchsgeier, bezahlt. Dazu kamen und kommen leider immer
noch Giftköder, die früher von Schäfern gegen Kolkraben und
heute gegen streunende Katzen, Ginsterkatzen und Marder
ausgelegt werden. Auch die Geier fressen die Köder oder die
vergifteten Tiere und sterben daran. Nachdem jedes Brutpaar
nur ein Ei pro Jahr legt, der Jungvogel intensiv von beiden Eltern
aufgezogen wird und die Geschlechtsreife erst im vierten
Lebensjahr eintritt, ist evident, dass eine so langsam reproduzierende
Tierart rasch an den Rand der Ausrottung geraten
kann. 1987 war es soweit: Nur noch ein einziges Brutpaar von
den insgesamt 19 Mönchsgeiern Mallorcas konnte nachgewiesen
werden.
Rettung in letzter Minute. 1986 wurde eine
Stiftung zur Rettung der Mönchsgeier in Europa gegründet
(„Black Vulture Conservation Foundation“ oder BVCF). Die
„Frankfurter Zoologische Gesellschaft“ (FZG) half mit finanzieller
Unterstützung und Evelyn Tewes übernahm die schwierige
Aufgabe, in einem Pilotprojekt auf Mallorca die Freilandarbeit
vor Ort durchzuführen und zu koordinieren. Die Biologin erledigte
diese Aufgabe mit Bravour, das Projekt entwickelte sich
zu einem internationalen Erfolgsmodell. Heute stehen die
Mönchsgeier auf Mallorca unter Schutz, es ziehen wieder circa
160 Exemplare ihre Kreise hoch am Himmel, 26 Brutpaare sind
dokumentiert und 17 Junggeier sind 2014 ausgeflogen. Wie
schafft man solche Erfolge?
1 Segelnder Mönchsgeier, Aegypius monachus (Foto: BVCF)
2 Im Zentrum zum Schutz der Mönchsgeier in Campanet erklärt Dr. Francesca
Pasetti den Besuchern in mehrsprachigen Vorträgen das Schutzprojekt.
3 Die Tafeln an den Wänden des Ausstellungsraumes informieren über Fauna
und Flora der Balearen.
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 37
OCEAN7Service
In der Schutzstation
werden verletzte Geier
gesund gepflegt
Extremer persönlicher Einsatz, Ausdauer
und Organisationstalent. Ich kenne
Evelyn Tewes noch von der Universität Wien aus den 1980er
Jahren. Seit dieser Zeit hat sie Mallorcas erfolgreichstes Artenschutzprojekt
aufgebaut. Unterstützt wurde sie dabei vor allem
von den Greifvogelexperten, die gemeinsam die Mönchgeierstiftung
gegründet haben: die Österreicher Winfried Walter und
Hans Frey, der die Wiedereinbürgerung des Bartgeiers in den
Alpen ins Leben gerufen hat; Maarten Bijleveld, internationaler
Greifvogelexperte; Richard Faust, damaliger Präsident der FZG
und Jesus Garzón, spanischer Naturschützer, der viel zur Erhaltung
von bedrohten Arten wie Luchs, Kaiseradler und Mönchsgeier
beigetragen hat. Auch von der lokalen Naturschutzbehörde
wurde Evelyn stets unterstützt. Privat und beruflich ist ihr wichtigster
Partner ihr Ehemann Juan José Sánchez. Er ist heute
Direktor der Mönchsgeier Stiftung BVCF und leistet jetzt die
Hauptarbeit bei der Weiterführung des Schutzprojektes. Ohne
die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, meist von Mallorca und
aus Österreich, hätte die komplexe Aufstockung der mallorquinischen
Population nicht stattfinden können.
Eine Schutzstation entsteht. 2002 gründete
Dr. Evelyn Tewes mit den Mitgliedern der Mönchsgeierstiftung
eine neue spanische Stiftung: die Fundación Vida Silvestre Mediterránea
(FVSM), mit der Aufgabe,
weitreichendere Projekte
und lokale Spendenunterstützungen
möglich zu machen.
Erstes Ziel war die Öffnung
der Geierschutzstation, eine 18
Hektar große Finca am Rand der
Ortschaft Campanet, die von der
spanischen „Fundacion Internacional
de las Aves“ zur Verfügung gestellt
wurde. Die Station ist seither Zentrale
der verschiedenen, europaweiten
Projekte. Hier gibt es ein großes
Freigehege, einen Ausstellungsraum,
einen kleinen Shop,
das Verwaltungszentrum und als Besonderheit ein „Observatorium“.
Das ist eine Holzhütte, aus der Geier aus nächster Nähe
beobachtet werden können. Zurzeit sind das zwei Mönchsgeier
und sechs Gänsegeier. Sie sind hier Dauergäste, da flugunfähig.
Opfer von Schussverletzungen, Kollisionen mit Windrädern etc.
Sie nisten hier am Boden und ihre Jungen werden ausgewildert.
Die Besucher der Station werden von der vielsprachigen Italienerin
Francesca betreut und bekommen auch Videos über die
Projekte und die Mönchsgeier zu sehen.
1
2 3
38 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Mönchsgeier auf Mallorca
1 Das ist einer der beiden Mönchsgeier (Aegypius monachus), die im
Freigehege gehalten und gepflegt werden.
2 Wenn man sich im „Observatorium“ ruhig verhält, kommen auch die
vorsichtigen Mönchsgeier bei der Fütterung sehr nahe.
3 Der Gänsegeier (Gyps fulvus) lebt gesellig und
zeigt auch im Gehege forscheres Verhalten
als die scheuen Mönchsgeier.
4 Gänsegeier mit seinem Küken, das in
der BVCF Schutzstation geschlüpft
ist und später ausgewildert wird
(Foto: BVCF).
5 Kopf und Hals des Gänsegeiers
sind mit einem hellen
Federflaum versehen. Der
Hakenschnabel und der
durch den Überaugen-
Knochen bedingte
„grimmige“ Blick sind
eindrucksvoll.
4
Nachzucht, Pflege, Auswilderung. Zur Aufstockung
der mallorquinischen Mönchsgeier-Population wurden
bis 1996 Nachzuchten aus europäischen Tiergärten in der Tramuntana
ausgewildert. Zusätzlich wurden Mönchsgeier aus
Auffangstationen des spanischen Festlandes nach Mallorca gebracht,
gesund gepflegt und ebenfalls freigelassen. Nachdem
eine Anzahl von 50 freilebenden Mönchsgeiern erreicht war,
wurde davon ausgegangen, dass die Inselpopulation nun überlebensfähig
wäre. Dass sie das tatsächlich ist, beweist die steigende
Zahl von Brutpaaren. Durch diese Erfolge wurde die
Expertise von Dr. Tewes international gefragt: Nach Abschluss
der Freilassungsphase in Mallorca startete die Mönchsgeierstiftung
mit Evelyn als Expertin die erste Wiedereinbürgerung der
Mönchsgeier in Gebieten, wo dieser Vogel zuvor ausgestorben
war. Dafür wurden die Cevennen im Zentralmassiv der französischen
Alpen als am geeignetsten befunden. Das Projekt war
erfolgreich, nach nur vier Jahren schlüpfte der erste in Freiheit
geborene Mönchsgeier! Weitere Wiedereinbürgerungen fanden
in den französischen Voralpen, Baronnies und Verdon statt. Vor
allem während der Freilandarbeiten für ihre Doktorarbeit war
Evelyn auch beratend auf dem spanischen Festland tätig und
koordinierte viele Jahre den von der BVCF gegründeten „Balkan
Vulture Action Plan“.
Unerwartete Immigranten. Im Jahr 2008 wurden
durch einen Sturm 60 bis 80 junge Gänsegeier vom spanischen
Festland nach Mallorca verblasen. Zuvor gab es diese Art auf
Mallorca nicht. Nun ist auch der Gänsegeier als Brutvogel neben
dem größeren Mönchsgeier auf Mallorca etabliert. Die ökologische
Einnischung des Neuankömmlings scheint zu funktionieren,
beide Arten kommen ja in weiten Gebieten
Europas gemeinsam vor, wo die beiden Aasfresser
jeweils ihre Brutplätze finden: Der
Gänsegeier ist Felsenbrüter und der
Mönchsgeier ein Baumbrüter.
Auf lange Sicht
wird das Futterange-
5
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 39
OCEAN7Service
1 2
Inzwischen ist auch der Gänsegeier
als Brutvogel etabliert
bot auf Mallorca wohl bestimmen, ob hier Platz für beide Geierpopulationen
ist. Die Hierarchie an Futterstellen ist ebenfalls
festgelegt: Der kräftige Mönchsgeier kommt zuerst, danach sind
die Gänsegeier an der Reihe und der deutlich kleinere Schmutzgeier
verzehrt, was noch übrig ist. Übrig bleiben blanke Knochen,
für deren Mark der Bartgeier Verwendung hätte. Diese Art
gibt es auf Mallorca aber nicht.
Eine neue Dimension. Ein wohlhabendes schweizerisch/peruanisches
Ehepaar betrieb für viele Jahre eine große
Finca auf Basis ökologischer Landwirtschaft. Diese Finca befindet
sich in der Tramuntana, dem mallorquinischen Gebirgszug
der den Mönchsgeiern als Lebensraum dient. Evelyn Tewes
führten ihre Freilandarbeiten auch in das Gebiet dieser Finca
und durch ihren Einsatz für den Schutz der Geier erwarb sie
sich den Respekt und die Zuneigung dieses Ehepaares. Das
Ergebnis: Die riesige Finca wurde nicht an finanzkräftige Interessenten
verkauft, sondern der Stiftung geschenkt! Mehrere
Gebäude mit vier Arbeitern, Obstkulturen, Schafherden und
Quellen befinden sich auf dem tausend Hektar großen, prächtigen
Land in der Hochebene Ariant, das nun Schutzgebiet für
Mönchsgeier ist und ihnen beste Lebensbedingungen bietet.
Allerdings kostet der Betrieb und Unterhalt dieser Ländereien
40 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
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Info und Links
Mallorca will vom Image des billigen Massentourismus wegkommen und setzt
zunehmend auf sanfte, nachhaltige Formen des Fremdenverkehrs. Die Mönchsgeier -
stiftung und ihre lokalen Partner mit ihren Angeboten, die von Information und
Umwelterziehung über Exkursionen bis zur Buchung ausgewählter Quartiere reichen,
passt genau in diese Schiene. Dazu kommt die wichtige Tätigkeit der FVSM-Mitarbeiter,
die den stetig wachsenden Strom von Wanderern so zu organisieren versuchen, dass
wertvolle Naturlandschaften und deren Wildtiere möglichst wenig geschädigt werden.
Denn selbst der Inbegriff des sanften Tourismus, der Wanderer, kann für Mönchsgeier
tödlich sein. Bei Störung verlassen die scheuen Elterntiere den Horst, die Eier oder
kleinen Nestlinge sind dann Kälte oder tödlicher Sonnenstrahlung ausgesetzt oder
werden von Möwen oder Kolkraben getötet. Die Koordination von Tourismuswünschen
und Naturschutz-Anliegen ist auch hier sehr wichtig.
Schutzzentrum Finca Son Pons in der Nähe von Campanet. Der
Besuch ist lohnend, vorherige Kontaktaufnahme ist empfehlenswert (auch auf Deutsch
möglich). Tel. +34 661212222 | info@pronaturetravel.com. Freier Eintritt, Spenden erwünscht.
Fundacion Vida Silvestre Mediterranea (FVSM)
www.fvsm.eu | Facebook: Fundación Vida Silvestre mediterranea
www.fundacionvidasilvestremediterranea.blogspot.co.at
Black Vulture Conservation Foundation (BVCF)
Facebook: Black Vulture Conservation Foundation
www.blackvultureconservation.blogspot.com/p/history.html
auch Geld. Kooperation mit der Reiseagentur „Ecotourism & Conservation Pronature
Travel“ und Unterstützungen von privater Seite bzw. Firmen sollen helfen, die erforderlichen
finanziellen Mittel zu generieren. Die Finanzkrise hat auch in Spanien tiefe Spuren
hinterlassen: Es gibt keine Subventionen mehr für den Mönchsgeierschutz, die Mitarbeiter
arbeiten ehrenamtlich und Spenden der Besucher sind ebenso willkommen wie unentbehrlich.
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1 Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) verdankt seinen Namen dem bartartigen Federbüschel am Unterschnabel.
Er kommt auf Mallorca nicht vor, wurde aber in den Alpen erfolgreich wiederangesiedelt (Foto: BVCF).
2 Die Führung durch das Schutzgebiet der Ariant-Hochebene ist landschaftlich äußerst reizvoll. Mit Glück
bekommt man Mönchs- und Gänsegeier, Zwergadler und den seltenen Eleonorenfalken zu sehen.
3 Am Wegesrand zeugen blank geputzte Skelettreste von der perfekten Entsorgung durch Geier,
Kolkraben und Co.
4 Francesca justiert das Spektiv, um die Geier an der entfernten Futterstelle ins Bild zu bekommen.
abo@ocean7.at
www.ocean7.at
OCEAN7Service
1
Segelnde Großvögel
meiden Flüge über
das offene Meer
Segeln, Geier und das Meer. Jeder Segler wird bestätigen, dass
Geier über dem offenen Meer nicht anzutreffen sind. Die Flugkünstler der
Hochsee wie Albatrosse und Sturmtaucher haben lange, schlanke, spitz zulaufende
Flügel und sind damit an die Windbedingungen der See perfekt angepasst.
Im Gegensatz dazu sind die Flügel der Geier breit und haben gefächerte Handschwingen
an den Enden. Das ist die ideale Form, um thermische Aufwinde zu
nützen – die gibt es über Land, aber nicht über dem Meer. Daher meiden segelnde
Großvögel wie Greife und Störche das offene Meer und konzentrieren
sich auf ihrem saisonalen Vogelzug in großer Zahl an den Meerengen wie
Bosporus und Gibraltar, um das Mittelmeer dort zu überqueren. Die Mönchsgeier
Mallorcas ersparen sich das, sie bleiben ganzjährig auf der Insel.
Ein Gedankenspiel. Skippern die Physik des Segelns zu erklären
hieße Eulen nach Athen zu tragen. Aber zu einem Gedankenexperiment
möchte ich einladen: Vergleichen wir den horizontalen Vortrieb eines Segelbootes
mit dem vertikalen Auftrieb eines segelnden Mönchsgeiers. Vergleichen
wir das im Wind gebauschte Segel mit dem gewölbten Querprofil des Geierflügels.
Wenn wir uns die Flügel des Geiers als horizontal liegendes Segel
vorstellen, wäre dann das Höherschrauben in der Thermik mit dem Vorwindkurs
eines Segelbootes vergleichbar? Würde der Auftrieb im dynamischen
Segel flug gegen den Wind dem Aufkreuzen der Segelyacht entsprechen? Nur
ein Gedankenspiel, nicht mehr …
2
3
1 Mönchsgeier-Pärchen im Schutzzentrum (Foto: BVCF)
2 Auch der kleinste europäische Geier, der Schmutzgeier
(Neophron percnopterus) lebt auf Mallorca. Er hat
Mülldeponien als Futterquelle entdeckt, daher sein
wenig schmeichelhafter deutscher Name (Foto: BVCF).
3 Dr. Evelyn Tewes vor der NW-Küste der Tramuntana,
dem Lebensraum der Mönchsgeier (Foto: BVCF)
42 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Biograd Boat Show
größte
Kroatiens
Bootsmesse
„Alle drei Hallen waren mehrere Wochen vor Messebeginn
bereits ausverkauft!”, meldet die In-Water Show in der Marina
Kornati in Biograd. Sie findet vom 22. bis 25. Oktober 2015 im
historischen Küstenort, dem Tor zu den Kornaten, statt.
Seit 16 Jahren gibt es diese Traditionsmesse, die seither jedes
Jahr kontinuierlich wuchs. „Nach der bestehenden Buchungslage
erwarten wir für 2015 eine neue Rekord-Show mit noch
mehr Ausstellern aus noch mehr verschiedenen Ländern und
noch mehr Besuchern”, sagt ein Sprecher der Biograd-Messe.
Nicht nur das, die Liste der angemeldeten Yachten, die ausgestellt
werden, wächst immer noch von Tag zu Tag und wird
wohl die größte Vielfalt an Neuheiten in der Geschichte der
Biograd Boatshow bieten.
Katamarane auf dem Vormarsch. „Den
größten Wachstum bei Yachten verzeichnen wir bei den Katamaranen,
vor allem in den Größen von 40 bis 52 Fuß. Aber
auch ein Fahrten-Trimaran wird gezeigt, ein Motor-Kat und
etliche Daysailor-Katamarane”, erzählt ein Messe-Sprecher.
Großen Zuspruch hat auch das Yacht Charter Center, das im
Vorjahr mit 21 Ausstellern begonnen hat und in diesem Jahr
bereits 1.100 Yachten präsentieren wird. Es wurde daher in die
Halle B verlegt.
Auch OCEAN7 wird auf der Biograd Boat Show 2015 mit einem
eigenen Stand vertreten sein. Wir freuen uns
auf Ihren Besuch!
Auf www.bbs.com.hr gibt es einen virtuellen
360 °-Rundgang über die Messe zu erleben.
OCEAN7 06/2015 43
OCEAN7Service
Die Welt
ist das Revier
Mit der Familie in der Adria, mit Freunden Inselhopping in der
Karibik, die Südsee, oder der harte Männertörn um Kap Hoorn und
in die Antarktis? Egal. Heute ist die ganze Welt ein Charter-Revier!
Und welche Yachten? Was müssen sie können? OCEAN7 hat die
Charter-Trends für 2016 recherchiert.
Komfort und Bequemlichkeit stehen an
erster Stelle. Darüber sind sich nahezu alle Vercharterer
einig – ob Agentur oder Flottenbetreiber. Nicht mehr die
Charter-Massenware mit möglichst vielen Kabinen hat Hochsaison,
sondern die individuellen Yachten, die alle Stücke
spielen. „Bei uns sind Yachten in Eignerversion besonders
gefragt. Weniger Kabinen, dafür luxuriös. Der Trend ist unverkennbar“,
sagt Klara Grassl, die Seniorchefin des Tiroler Familienunternehmens
Trend Travel & Yachting.
Eine Entwicklung, die auch Multihull Yachting Greece spürt.
„Bei uns sind es die Katamarane zwischen 40 und 45 Fuß, die
besonders gut gehen, und unsere Kunden fragen vor allem
nach Aircondition, Entsalzungsanlagen und WiFi auf den Schiffen“,
berichtet Elisabet Stromatia aus Athen.
Für Manos Tsoutsoudakis und seine Familie ist das schon seit
Jahren klar: Er betreibt mit seinem Familienbetrieb Manos
Yachting auf Lefkas im Ionischen Meer nur eine kleine Flotte
– die ist dafür in absolutem Top-Zustand und bietet jeden an
44 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Charter-Trends
Klaus Pitter
Pitter Yachting
www.pitter-yachting.com
Schwerpunkte 2015? Neue Basis in Kroatien
(Trogir) und Türkei (Kas).
Beliebteste Schiffe? Bavaria Cruiser 56, Lagoon 450,
Nautitech open 40.
Gefragteste Sonderausstattung? W-Lan an Bord,
Generator.
Komfort oder Sicherheit? Komfort.
Beliebteste Reviere 2015? Türkei.
Trends? Eindeutig Katamarane.
Schwerpunkte 2016? Türkei und als neues Revier
Griechenand.
Neuheiten 2016? Nautic Alliance mit Gena Yachting
in der Türkei. Nautitech open 46 Fly, Nautitech 46,
Bacaria Cruiser 56 und 51. Skippertrainings Katamarane
und Einrumpfer. Regatten, Mitseglerbörse.
Besonderer Service 2016? Sicherungsschein von
Yacht Pool, Charter-Fairtrag, Euminia-Bewertung,
Online-Buchung.
Bord nur denkbaren Komfort. „Unsere Gäste haben Urlaub –
und den sollen sie unbeschwert und unter optimalen Voraussetzunge
genießen“, sagt Evita, die Tochter des Hauses.
Nicht anders in der Türkei: Dort hat sich Gena Yachtcharter,
der größte und traditionsreichste Flottenbetreiber mit Yachten
aus der Bavaria-Werft, mit Pitter-Yachting, dem Marktführer in
Kroatien, zu einer „Nautical Alliance“ zusammengeschlossen.
Alexandra Hofinger
Hofinger Yachtcharter
www.hofinger-yachtcharter.at
Beliebteste Schiffe? Typ egal, bei
Last Minute zwei Kabinen, sonst fünf Kabinen.
Gefragteste Sonderausstattung?
W-Lan und Automatik-Rettungswesten
Komfort oder Sicherheit? Sicherheit.
Beliebteste Reviere 2015? Kroatien.
Trends? Exotische Reviere – Thailand und Malaysien.
Schwerpunkte 2016? Skippertrainings in Punat, auch Ladies
only, Segeln und Tauchen in Koh Samui.
Besonderer Service 2016? Mitsegeln bei Wolfgang Hausner
und auf 49-Fuß-Katamaran 2fast4you in Thailand. Sicherungsschein
von Yacht Pool.
Alexandra
Bruckmiller
Nano Tours
www.nano-tours.com
Schwerpunkte 2015? Skippertrainings „Ladies only“.
Beliebteste Schiffe? Zwischen 45 und 50 Fuß.
Gefragteste Sonderausstattung? WIFI.
Komfort oder Sicherheit? Komfort.
Beliebteste Reviere 2015? Kroatien und Griechenland.
Schwerpunkte 2016? Ladies only-Trainings. Charter in
der Türkei.
Neuheiten 2016? Incentives mit mehreren Schiffen, z. B.
Straße von Gibraltar.
Besonderer Service 2016? Individuelle Revierinfos aus
eigener Skippererfahrung.
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Die neue Hanse 575 mit exklusiver
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Trend Travel & Yachting
www.trend-travel-yachting.com
Schwerpunkte 2015? Bareboat Charter.
Beliebteste Schiffe? Große Yachten mit drei
Kabinen (Eignerversion).
Gefragteste Sonderausstattung? Bugstrahlruder.
Komfort oder Sicherheit? Komfort. Weniger Kabinen, mehr Platz.
Beliebteste Reviere 2015? Kroatien, Griechenland mit + 20 %, Italien und Spanien.
Trends? Mehr Komfort, größere Yachten, aber nicht über 50 Fuß.
Schwerpunkte 2016? Interessante Yachten wie Sun Odyssey 419, 449 und 519;
Kroatien und Kapverden.
Neuheiten 2016? Neue Yachten auf den Kapverden und in Kroatien. Im Oktober
2016 Südsee-Sternfahrt für Bareboat und Mitsegler – Leitung Klara und Albert Grassl.
Besonderer Service 2016? Yacht Pool-Sicherungsschein, Skippertrainings für Kat
und Monohull.
„Ein gemeinsames Buchungssystem sowie
höchste Qualitäts-, Service- und Sicherheitsmaßstäbe
in beiden Revieren sollen uns noch
schlagkräftiger machen“, sagt Taner Gümüs von
Gena Yachting in Alaçatı. Auch die „Nautical
Alliance“ ortet ein größeres Bedürfnis nach
Bequemlichkeit bei den Kunden: „Elektrische
Winschen für die Genua, Nasszellen für jede
Kabine, Katamarane und One-Way-Törns sind
immer gefragter“.
Franz Schillinger
Masteryachting
www.masteryachting.com
Schwerpunkte 2015? Kroatien und
Griechenland.
Beliebteste Schiffe? Trend geht zu
Katamaranen, weil sie mehr Platz und
mehr Komfort bieten.
Gefragteste Sonderausstattung?
Einzelbelegung der Kabinen, möglichst
Nasszellen für jede Kabine. Kartenplotter im Cockpit ist immer mehr gefragt.
Badeplattform wird oft gewünscht.
Schwerpunkte 2016? Luxuscharter wird weiterentwickelt. Ab Castella
bieten wir eine Lagoon 560 an.
Besonderer Service 2016? Als renommierte Agentur brauchen wir
keinen Sicherungsschein, da ein Ausfall für Kunden nicht bei der Agentur,
sondern bei dem jeweiligen Veranstalter liegt. Wir bieten eine Komplettabsicherung
bei der Uniqua gegen eine geringe Gebühr.
46 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Gül und Taner Gümüs
Gena Yachtcharter
www.gena-yachtcharter.com
Beliebteste Schiffe? Die Bavaria
Cruiser-Serie, dabei besonders die 45 und 46
sowie die Bavaria Nautitech open 40.
Gefragteste Sonderausstattung?
Elektrische Genuawinschen.
Komfort oder Sicherheit? Komfort.
Eigene Nasszellen.
Beliebteste Reviere 2015? Unsere
Stützpunkte Bodrum, Göcek und Alaçatı.
Trends? Eindeutig Katamarane.
Besonderer Service 2016? One-ways
ab zwei Wochen und Skippervermittlung.
Sicherungsschein von Yacht-Pool.
Elisabeth Stromatia
Multihull Yachting
www.multihull-yachting.com
Schwerpunkte 2015? Der Kampf gegen die Verunsicherung wegen
der Kapital-Kontrollen. Dadurch haben sich alle Buchungen verzögert.
Beliebteste Schiffe? Katamarane zwischen 40 und 45 Fuß
Gefragteste Sonderausstattung? Generator und Klimaanlage.
Komfort oder Sicherheit? EPIRB ist bei uns Standard. Die meisten
Kunden wollen Klima- und Entsalzungsanlagen und W-Lan.
Beliebteste Reviere 2015? Kykladen und Ionisches Meer.
Schwerpunkte 2016? Noch bessere Wartung, noch besserer Service.
Neuheiten 2016? Mindestens vier neue Katamarane zwischen 38 und
52 Fuß.
Besonderer Service 2016? Verschiedene Themen-Törns.
Mit einem anderen Bewusstsein ihrer Kunden
hat offensichtlich Agentur-Chefin Alexandra Hofinger zu tun: „Bei
uns ist die Nachfrage nach Sicherheitsausrüstung vorwiegend –
Radar, automatische Schwimmwesten und Ähnliches werden
immer wieder nachgefragt. Natürlich wollen Kunden auch vermehrt
Komfort und W-Lan. Besonders gewünscht sind aktuell vor
allem exotische Reviere wie Malaysien und Thailand. Großes
Interesse gibt es für unsere speziellen Trainings und auch das
Ladies only-Skippertraining“. Einen Trend zu besonderen Schiffstypen
kann sie nicht erkennen.
Thomas Hickersberger
Yachtcharter Müller
www.mueller-yacht-linz.at
Schwerpunkte 2015? Kroatien, Griechenland (Lefkas)
und Karibik.
Beliebteste Schiffe? Katamarane stark im Kommen.
Lagoon 400, 450.
Gefragteste Sonderausstattung? Bugstrahlruder bei
Monohulls.
Komfort oder Sicherheit? Komfort. Eigene Nasszelle für jede Kabine.
Beliebteste Reviere 2015? Kroatien, Griechenland (Lefkas) und Karibik.
Trends? Türkei, Malta und Sizilien wegen der Flüchtlings-Situation eher schwach.
Schwerpunkte 2016? Baleares Explorer im September 2016. Seychelles Explorer 2017
in Vorbereitung.
Neuheiten 2016? Kooperation mit Blue2-Skippertrainings (www.blue-2.at)
Besonderer Service 2016? Persönliche Beratung sowie persönliche Revierinformation
(eigene Törnberichte), 24 h erreichbar (mobil oder mit Rufumleitung). Zudem gelten wir als
Komplettanbieter … Yacht, Flug, Versicherungen und ggf. Skipper, Proviantierung. Zudem
statten wir seglerische Events aus (Regatten, Firmen und Clubtörns). Um unser Angebot
abzurunden, haben wir im Seemannsladen.at auch das passende Zubehör zum Segeltörn.
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TEL. +49 (0)9333 90 440-0
WWW.MASTER-YACHTING.DE
YachtNews
Vom Weltmeister
Seit September gibt es zwei Neuheiten auf dem Neusiedler See. Sie heißen
Lapango und Livida und sind zwei Lago 26, die von Weltmeister Hans
Spitzauer entwickelt und gebaut wurden. Die beiden schnellen Jollenkreuzer
wurden von der Pannonia Sailing GmbH erworben und können dort
gemietet werden. Die Taufe nahm in Anwesenheit von Hans Spitzauer der
Präsident des „King Yachting Club“ Harald Melwisch vor.
www.pannonia-sailing.at www.kyc.at www.championships.at
Luxus
mit Style
Segelspaß in der Ankerbucht
Nico Tjebbes, der geniale Erfinder des
Banana-Bootes, hat mit der Firma tribell
GmbH, Hamburg, wieder etwas Neues
entwickelt: ein nachrüstbares Segelzubehör
für Schlauchboote von 2,20 m bis 3,30 m
Länge. Sailbird ist in erster Linie gedacht
für Yachtbesitzer und Tagesausflügler,
die bereits ein Schlauchboot haben und
damit auch segeln möchten. Fahrtensegler
bleiben autark, sobald ihr Außenborder
streikt oder weit und breit kein Benzin in
Sicht ist. Sailbird, klein verpackt, max.
Länge 117 cm und ca. 17 kg schwer,
kostet ab Werk 1.100 Euro.
www.sailbird.de
Die Erfolgsyacht von Bavaria, die Cruiser 51, wird noch
eleganter! Ab sofort gibt es für die große Yacht das luxuriöse
Ausstattungspaket STYLE. Ein neues Pantry-Layout mit Kühlund
Gefrierschrank aus Edelstahl gehören ebenso zum neuen
Style der Cruiser 51 wie eine hochwertige Küchenarbeitsplatte,
neu designte Hängeschränke, elegante, stoffbezogene
Schotten, ein absenkbarer Salontisch und edle Lounge-Polster.
Luxus pur auch in der Eignersuite im Vorschiff. An Steuer bord
ein echter Ankleideraum mit vielen Schränken und der Möglichkeit,
eine Waschmaschine ab Werft zu installieren.
www.bavaria-yachtbau.com
48 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Viel Raum auf 34 Fuß
Ein großes Cockpit mit zwei Steuerständen
und ein komfortables Layout unter Deck mit
drei Kabinen – das bietet die neue Cruiser
34 von Bavaria Yachts. Ihre Premiere wird
sie auf der Boot Düsseldorf haben. Die
Konstrukteure aus Giebelstadt über die neue
Yacht: „Die perfekte Sicht auf die Segel, den
Kurs und die Crew zu haben, ist nicht nur
ein Sicherheitsfaktor, es erhöht auch den
Komfort beim Segeln. Wichtig war uns, den
Sitzplatz ergonomisch optimal zu gestalten,
damit auch an einem langen Tag auf See keine
Ermüdung auftritt“. Unter Deck ist Raum
für sechs Personen in den drei großzügigen
Kabinen der Cruiser 34. Damit bietet die
Yacht ein unglaubliches Raumangebot in ihrer
Bootsgröße.
www.bavaria-yachtbau.com
Die
Finalisten
Das sind die Finalisten für den
Best Of Boats Award 2015:
Best for Beginners: Beneteau Flyer 5
Jeanneau Merry Fisher 605
Parker 630 Sport
Silver Shark Bowrider 580
Best for Family: Bavaria Sport 330
Brioni 44+
Delphia Escape 1100 Soley
Fountaine Pajot MY 37
Jeanneau Leader 36
Nimbus 305 Coupé
Sealine S 330
Agapi entwickelt und stellt Familienboote her,
die hohe Leistung bei geringem Kraftstoffverbrauch und
unschlagbare Beweglichkeit bieten.
Best for Fun: Agapi 950
Axopar 28
Beneteau Flyer 7 Sportdeck
Invictus 270 FX
Sea Ray 21 SPX
XO 250 Open
Best for Fishing:
Boston Whaler 270 Dauntless
Chris-Craft Catalina 26
Jeanneau Merry Fisher 695
Quicksilver Captur 810 Arvor
Sind Sie daran interessiert ein Agapi Händler in Österreich zu werden?
Dann kontaktieren Sie uns: info@agapiboating.com
OCEAN7Yachten
Agapi 950:
Agapi 950
1 2
Der Name Agapi Boats klingt zwar nicht schwedisch, das Boot kommt
aber aus dem Land der Schären. Das Wort Agapi stammt aus dem
griechischen und bedeutet Liebe. OCEAN7 fuhr mit einer Agapi 950
durch die Gewässer rund um Stockholm, um selbst feststellen zu
können, ob der Funke zünden würde …
Text und Fotos: Alfred J. Boer, Übersetzung: Regine Hansche
Wir berichteten heuer schon einmal über Agapi Boats und
nahmen die Einladung, dieses Boot besser kennenlernen zu
können gerne an. Gleichzeitig waren wir etwas argwöhnisch,
denn man hört öfters, dass Käufer erfolglos ein Boot suchen
und dann beschließen, selbst eines zu entwickeln. Meistens
scheitern solche Projekte, vor allem da das Knowhow der Vermarktung
fehlt. Aber Agapi Boats, die Firma der in Argentinien
geborenen Alejandra und ihrem schwedischen Mann Peder
Asplund, ist da eine Ausnahme.
Die beiden sind Akademiker, die lange Zeit Spitzenfunktionen
bei multinationalen Konzernen hatten. Nach verschiedenen
internationalen Erfahrungen kam das Ehepaar wieder nach
Schweden zurück und beteiligte sich schon bald an einer Charterfirma
für Boote. Dort wurde mit RIBs gefahren, die sehr gute
Fahreigenschaften hatten, aber trotzdem entstand schnell der
Plan, einen eigenen, vielseitigeren RIB zu entwickeln. Das führte
2008 zur Einführung der Agapi 900, 2010 folgte die der Agapi
Walk around. Außerdem empfing Agapi Boats die prestigereiche
Auszeichnung „Rookie of the Year“.
Alejandra und Peder entwickelten schließlich ein komplettes
Fahrkonzept, wobei die Agapi-Eigentümer ein breites Leistungspaket
in Anspruch nehmen können. Dafür organisierten sie 2013
eine Tour de Chant durch ganz Europa mit einer Agapi 750 in
der Hauptrolle. Das führte zu einem gut verzweigten euro -
päischen Händlernetzwerk von engagierten Unternehmen, die
außerdem als Botschafter der Marke auftreten.
1 Alejandra und Peder Asplund
2 Rasch in Gleitfahrt
Das Gesamtkonzept. Wichtige Grundprinzipien,
die für Agapi gelten, sind einfach und leicht zu fahrende Boote,
auch für unerfahrenere Skipper, Vielseitigkeit und fast genauso
wichtig: optimale Wirtschaftlichkeit im Verbrauch. Um das alles
in einem bewusst begrenzten Angebot von nur zwei Modellen
zu ermöglichen, wurde der schwedische und international bekannte
Designer Håkan Södergren (unter anderem bekannt
durch den Super Maxi 100) verpflichtet, einen komplett neuen
RIB zu zeichnen. Zuerst wurde die Agapi 750 in China produziert,
jetzt aber seit 2014 bei der polnischen Firma Delphia. Das
ist nicht so verwunderlich, denn dieses Familienunternehmen
produziert neben seiner eigenen Reihe an Motor- und Segelbooten
auch für Marken wie Brunswick und Axopar. Um das
Gewicht zu reduzieren, verwendet Agapi Karbon und für die
Tubes Hypalon 668 in Militärqualität. Bis jetzt wurden 35 Exemplare
vom Modell 750 verkauft. Auf der Boot Düsseldorf 2015
stellte Agapi die 950 vor.
Bevor näher auf dieses Modell eingegangen wird, erst noch etwas
über das Gesamtkonzept von Agapi Boats. Alejandra und Peder
sind sich bewusst, dass sich der Markt für Freizeitboote momentan
sehr verändert und dass Bootsbesitzer heutzutage auch andere
Freizeitbeschäftigungen haben wie Golf, Tennis oder Städtereisen.
„Deshalb kann ein Agapi-Eigner auf Wunsch ein Komplettservicepaket
nehmen, bei dem Dinge wie Wartung, Reinigung
und Winterstellplatz inklusive sind. Eigner können ihr Boot
zu oder von einem anderen Fahrgebiet mit einem Trailer überführen
lassen”, erklärt Peder. Eine andere Möglichkeit, um irgendwo
anders eine Agapi genießen zu können, ist die Teilnahme
an der Agapi Community; so gibt es nun schon in Palma
de Mallorca vier Besitzer, die ihr Boot zu bestimmten Konditionen
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 51
OCEAN7Yachten
1 2
Viele überraschende Details und ga
anderen Agapi-Besitzern aus anderen Ländern zur Verfügung
stellen. Peder weiter: „Außerdem organiseren wir regelmäßig
Treffen, bei denen Erfahrungen ausgetauscht werden, um unser
Konzept zu perfektionieren. Eine andere typische Agapi-Initiative
ist die jährliche Organisation eines Damenwochenendes.”
Sicherheit. Wenn man an Bord einer Agapi 950 geht,
merkt man sofort, dass die Anfangsstabiltät dieses RIB sehr hoch
ist, außerdem ist der Einstieg dank eines praktischen Trittbrettes
und einem robusten RVS-Bügel sehr einfach. Agapi hat serienmäßig
Flexiteek auf allen horizontalen Teilen, außerdem haben
die Tubes an strategischen Orten breite Streifen Anti-Slipprofil.
Auf dem Vorschiff entdecken wir schöne einklappbare Klampen
und es gibt einen recht tiefen Ankerkasten. Der extrem massiv
gebaute und lange Flaggenstock am Bug ist sehr auffallend und
dafür vorgesehen, einen Extra-Halt während des Ein- und Ausstiegs
über den Bug zu gewähren. Um Gewicht zu sparen, sind
der Targabügel und Teile der Steuerkonsole aus Karbon.
Eine kritische Note verdient die Platzierung der Steuerbank:
Stehend fehlen ein paar Zentimeter, um komfortabel steuern zu
können, das könnte aber einfach gelöst werden, was die Werft
inzwischen auch versprochen hat. Eine gute Idee ist die Lehne
des riesigen Sonnenbetts in der Vertiefung, die über einen Meter
verschoben werden kann. Außerdem gibt es an beiden
Seiten Bänke, die für mehr Stehplatz nach unten geklappt werden
können. Im Cockpit sind genügend sichere Griffe vorhanden.
Das Interieur ist überraschend groß, hat ein komfortables
Bett mit guten Matratzen, die Beleuchtung wie auch die Ventilation
sind sehr gut. Auch die Nasszelle erfüllt alle Voraussetzungen,
es einer kleinen Crew ein Wochenende lang an Bord
bequem zu machen. In dem Fall kann der Aufenthaltsraum
vergrößert werden, indem man die Cabrioletkappe verwendet,
wobei das Sonnenbett zwei zusätzlichen Übernachtungsgästen
Platz bietet.
Technische Daten
Design: Håkan Södergren
Werft: Agapi Boating, Stockholm, Schweden
www.agapiboating.com
Gesamtlänge ..........................9,50 m
Breite ...............................3,00 m
Tiefgang .............................0,75 m
Durchfahrthöhe ........................2,50 m
Wasserverdrängung (exkl. Motor(en) .......2.200 kg
Anzahl Schlafplätze ........................2–4
Brandstofftank ........................2 x 240 l
Frischwassertank ..........................90 l
Abwassertank ............................40 l
Motorisierung ................2 x Yamaha 300 PS
CE Kategorie ..............................B
Preis exkl. Liegeplatz, Motor & VAT ........ab € 95.000
52 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Agapi 950
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nz ausgezeichnete Fahreigenschaften
Wie fährt sie? Agapi liefert die 950 mit ein oder zwei
Außenbootmotoren bis maximal 300 PS pro Motor, während
auch ein Innenbordmotor zu den Optionen gehört. Wir fuhren
mit einer 1 x 350 PS-Version wie auch einer 2 x 350 PS-Agapi.
Bei unseren Fahrimpressionen richten wir uns vor allem auf die
letztere Version. Während wir unsere beiden Yamahas starten
und auf Temperatur kommen lassen, setzen wir uns auf die
komfortable Steuerbank und einmal vom Steg losgemacht, fahren
wir in einer schönen, geraden Linie rückwärts. Danach fahren
wir mit maximal sechs Knoten entlang dem Wasa-Museum zu
breiterem Fahrwasser hinaus. Hier können wir unlimitiert Gas
geben; in genau fünf Sekunden bringen uns die 600 Yamaha PS
in Gleitfahrt, es dauert zehn Sekunden, um 30 Knoten auf dem
Log erscheinen zu sehen und in 35 Sekunden erreichen wir aus
dem Stillstand eine Spitzengeschwindigkeit von 53,9 Knoten.
Sogar wenn man auf der Steuerbank sitzt, hat man eine sehr gute
Sicht nach vorne und der Windschirm bietet einen guten Schutz
gegen Regen und Wind. Diese Agapi 950 hat mit kurzen Kurven
in Spitzengeschwindigkeit keinerlei Schwierigkeiten; der Cabin
RIB nimmt seine eigenen Heckwellen problemlos, ohne heftige
Bootsbewegungen. Dabei möchten wir aber die Bemerkung
machen, dass die Ausführung mit einem einzelnen 300 PS-
Yamaha in diesem Fall um die 2.600 Umdrehungen merkwürdig
viel Spray zeigt. Da müsste man genauer untersuchen, warum
das so ist. Als wir die Heckwellen eines großen Fährbootes mit
angepasster Geschwindigkeit bewusst in einem falschen Winkel
anfahren, beweißt sich unsere Agapi 950 als sehr stabil und zeigt
nie eine beginnende Unsicherheit.
1 Das Steuer liegt angenehm in der Hand
2 Viel bequemer Platz am Heck
3 Ungewöhnlich – Spülbecken in der Steuerkonsole
4 Komfortable Bugkabine für zwei
5 Eine Designer-Nasszelle
6 Genügend gesicherter Stauraum
6
Fazit. Agapi Boating hat hier und da noch kleine Fehler im
Detail, diese sollten aber bis zum Modelljahr 2016 ausgemerzt
sein. Unser Gesamteindruck ist und bleibt schlichtweg positiv
und wir ließen uns von ausgeklügelten Details überraschen und
nicht zu vergessen: von ausgezeichneten Fahreigenschaften. Die
Agapi 950 ist ein vielseitiges Familienboot mit einem hohen
„Spaßfaktor”, hinter dem sich ein durchdachtes Marketingkonzept
versteckt. Ihre Hypalon-Tubes sorgen zudem für einen optimalen
Schutz des teuren Gelcoats und auf extrem viel befahrenen Innengewässern
ist das ein unglaublich großer Vorteil!
ocean7_20150208_85x26 yachtversicherung_Layout 1 08.02.2015 19:59 Seite
YACHT-POOL
YACHTVERSICHERUNGEN
A-5163 Mattsee Münsterholzstr. 45
Tel.: 06217 / 5510 Fax: 06217 / 7460
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 53
OCEAN7Yachten
Das Fenster
Die Weite des Meeres ist das, was Segler für gewöhnlich
auf dem Wasser suchen. Doch oft bietet dann nur der
Blick gen Horizont die gewünschte Aussicht und nicht
der Blick aus dem Inneren des Bootes. Bei dem neuen
Flaggschiff der Sirius Werft aus Plön ganz oben im Norden
Deutschlands ist das vollkommen anders. Hier lässt sich
die Größe der Meere, ihre Weite und ihre Offenheit vor
allem auch unter Deck erspüren und erleben.
Text und Fotos: Kirsten Panzer
Sirius 40 DS
Die Deckssalonyacht 40 DS ist ein offenes Raumwunder, in
dem man mit dem Meer zu verschmelzen scheint und dabei
immer eine perfekte Aussicht genießt.
Hier wird niemand mehr sobald er in die Tiefen des Schiffes
absteigt zum Kellerkind.
Möglich macht dies das einzigartige Raum- und Lichtkonzept
der norddeutschen Bootsbauer. „Die einheitliche Sichtachse
ist uns extrem wichtig und dabei natürlich auch das Licht,
die Helligkeit“, beschreibt Werftinhaber Thorsten Schmidt
die Grundidee, die diese neuen Sirius-Yachten ausmacht. Die
Werft gibt es schließlich bereits seit 45 Jahren, doch dann
Ende der 1980er Jahre erfolgte nach einem verregneten
Segelsommer die Konzeptänderung – Deck abgeschnitten,
Decksalon draufgesetzt, den Rest der Yacht beibehalten, ein
rigoroser Umbruch begann und damit die unglaubliche Erfolgsgeschichte
der Werft.
Helligkeit und Weitsicht kombiniert mit Platz,
Komfort und guten Segeleigenschaften, dafür stehen heute die
Sirius-Yachten. Und daneben auch für hohe Bootsbaukunst mit
einer großen Liebe zum Detail. Das sieht man nun nicht nur an
den glänzenden Augen der Eigner und Stegnachbarn, sondern
auch in all den vielen kleinen Details, die man auf den Yachten
entdecken kann. So wird ein Törn auf der neuen DS 40 zur
Erkundungs- und vor allem Überraschungstour. Nach jedem
Schritt entdeckt man wieder etwas, von dem man bisher gar
nicht wusste, dass man es bisher beim Segeln vermisst hat.
Zuerst einmal das Licht und damit die großen, kugelsicheren
Fenster, durch die man Land und Wasser beobachten kann und
zwar von jedem Standort aus. Man fragt sich, wie man bisher
mit den schmalen Luken klarkommen konnte, es unter Deck
ausgehalten hat ohne die Weitsicht, die einem auf der Sirius
geboten wird. Gemütlicher Plausch, ein Glas Rotwein vorm
Wasserspiel. Das Meer scheint im Salon zum Greifen nahe zu
sein, wenn man sich um den Salontisch sammelt, der für eine
Mahlzeit zu sechst auch zusätzlich ausgeklappt werden kann.
Und nicht nur das. Seine leicht angehobene Facette verhindert
das Abrutschen von Geschirr und Gläsern und ist dabei aber so
abgeschrägt, dass sie beim Kartenspiel oder Dauerhock nicht
gleich die Unterarme abklemmt. Eine Kleinigkeit, die besticht.
Da hat mal einer nachgedacht. Und das auch umgesetzt. Dass
sich ein Mitarbeiter der Werft fast ausschließlich um Tische
kümmert, verwundert da nicht weiter.
Genauso wie die „Stehhöhe“ des Mahagonitisches. Seitlich am
Gang hat er die perfekte Höhe, um als Tresen durchzugehen.
Wer lieber steht beim abendlichen Absacker oder der engagierten
Diskussionsrunde, hat schnell seinen perfekten Platz gefunden.
Den finden auch Proviant und Gepäck und zwar für wirklich
lange Reisen. Der Stauraum scheint unermesslich zu sein. Kugelgelagerte,
selbsteinziehende Schubfächer, in denen man
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 55
Über zwei Meter
unter Deck der
OCEAN7Revier
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3
seinen ganzen Hausrat unterbringen kann und dazu noch die großteils doppelten
Boden-Staufächer, die dank ihrer Lage unterhalb der Wasserlinie für stets gut gekühlten
Wein sorgen. Auch Wasserkisten dürfen dort selbstverständlich untergebracht
werden. Sesam, öffne dich.
Wie das geht? Mittschiffs, an der breitesten Stelle, wird das Boot doppelgeschossig
genutzt, wobei eine Stehhöhe von über zwei Metern Standard ist. Hier
muss keiner mehr gebückt gehen und zwar nirgendwo. Übrigens: Wer in der
Pantry am Herd steht, wird sich auf keinen Fall abgeschoben fühlen. Auch sie liegt
innerhalb der Sichtachse. So verliert selbst der Smutje unter Deck nicht den Kontakt
zu Rudergänger oder Crew. Das Boot steht für das gemeinsame Erleben.
Separieren, sich zurückziehen geht aber natürlich auch. Mittschiffs zum Beispiel,
in der Eignersuite. Ja, so kann man sie mit ruhigem Gewissen bezeichnen, bietet
sie doch mit zusätzlicher Sitzgelegenheit einen eigenen Rückzugsort. Hier einfach
mal ein paar Seiten lesen – perfekt. Im kleinen Bücherregal kann das Sortiment
artgerecht untergebracht werden und so für noch mehr Heimatgefühl sorgen. Ob
das alleine schon als Wohlfühlargument für diese Kammer ausreicht? Keineswegs.
Denn auch hier dominieren außer der hellen Wandverkleidung und dem hellen
Deckenbereich kombiniert mit dunklem Holz Raum und Licht. Vor der Doppelkoje,
die mit einem Leesegel auch hochseetüchtig gemacht werden kann, ist genügend
Platz, um aus dem Bad nicht gleich ins Bett zu fallen und sich frei bewegen zu
können. Und das Licht? Da sind wieder die Fenster, die auf dem Testschiff für die
perfekte Aussicht sorgen. Auf sie sollte man bei der Ausstattung auf keinen Fall
verzichten, stellen sie doch ein weiteres i-Tüpfelchen auf diesem Boot dar. Innbeleuchtung
in den Kleiderschränken wird da zur natürlichsten Nebensache der Welt.
Doch wer die Vorschiffskoje wählt, liegt auch nicht verkehrt. Lichter Raum mit Luft
nach oben. Geht nicht? Das Luk muss auch als Ausstiegsluk genutzt werden können?
Klar, an der CE-Norm in Sachen Fluchtweg kommt keiner vorbei, doch ist es
Thorsten Schmidt und seiner Crew trotzdem gelungen, eine großzügige Kabine zu
4
5
6
Sirius 40 DS
Stehhöhe sind
Standard
schaffen. Eine kleine, aber stabile Stiege, unter der Matratze
diskret versteckt, schafft Abhilfe und erfüllt die notwendigen
Vorschriften. Und ganz ehrlich: Im Notfall kommt man wahrscheinlich
mit der Steighilfe leichter aus dem Vorschiffsluk als
wenn man direkt aus der höher gelegten Koje dort hindurchklettern
müsste.
Das war alles unter Deck? Nein, weit gefehlt.
Da die Sirius in verschiedenen Ausführungen angeboten wird,
kann man natürlich auch zwischen zwei oder drei Kammern
und bei einer eventuellen Achterkammer zwischen Doppel- und
Einzelkoje wählen. Vielleicht will man auf die wirklich geniale
Mitschiffskammer verzichten (nein, bitte nicht) und lieber einen
sicheren Platz fürs Keyboard schaffen oder sich ein kleines eigenen
Büro einrichten – und das bei 40 Fuß! Die Variationsmöglichkeiten
sind mannigfaltig. Die Eigner haben ein ausdrückliches
Mitspracherecht und das Team der SiriusWerft
scheint immer eine passende Lösung für die Kundenwünsche
zu finden. Sie sind darauf spezialisiert. „Ich habe noch nie zwei
gleiche Eigner und somit auch noch nie zwei gleiche Boote bei
uns gesehen“, beschreibt Thorsten Schmidt die Individualität
der Sirius-Gemeinde.
Eine Gemeinde, die gern lang unterwegs ist. Blauwasserseger,
Segler mit Weltumseglerambitionen, solche, die einfach viel Zeit
auf ihrem Boot verbringen und lange Strecken segeln wollen,
das sind die Kunden der Werft. Und vor allem solche Eigner,
die ein individuelles Schiff suchen, bei dem sie ihre eigenen
Wünsche einbringen können. Und sicher auch Segler, die Werkzeug
lieben – ein eigener Werkzeugraum mit hochwertiger
Werkzeugkiste ist Backbord achtern versteckt. Der Eingang
verbirgt sich neben dem Niedergang unter einem der Salonsitze.
Zwei Stufen führen dort ins Paradies für Bastler! Natürlich auch
hier wieder mit einem Fenster zur See.
Ein Boot zum Bleiben, das gilt aber auch an Deck.
Denn schließlich segelt die Sirius auch. Und zwar richtig gut
und natürlich auch bequem, womit in diesem Fall komfortabel
und nicht behäbig gemeint ist. Der Rudergänger sitzt und steht
perfekt, findet überall etwas, um seine Position zu stabilisieren.
1 Durchblick bis ins Vorschiff
2 Notstiege in der Bugkammer
3 Eingelassener Öffnungsknopf im Kartentisch
4 Duschraum
5 Tiefer gelegter Stauraum
6 Viel Licht in der Kabine
7 Wegklappbares Ruder schafft Platz im Cockpit
8 Elegante Erscheinung unter Segel
7
8
Der geringe Ruderdruck, bei dem man das Boot aber noch
bestens spürt, erleichtert das Steuern gerade bei Langfahrten.
Und dazu noch die Stabilität in der Krängung. Der tiefe Vorfuß
schneidet die Welle und verdrängt das Wasser sanft. Ein angenehmes
Segeln und Manövrieren, bei dem der Spaß auf keinen
Fall zu kurz kommt.
Man könnte noch weiter schwärmen, vom
Rotlicht auf Knopfdruck auch im Salon, die italienischen Keramikfliesen
in den Duschen, dem Decksbelag, Teak ist serienmäßig,
durch das Flexiteak so schön griffig und pflegeleicht,
den Schwiegermuttersitzen im Heck, auf denen man sich in
Großbritannien den Gin Tonic genehmigt, und dann natürlich
auch von der schwenkbaren Steuersäule, die das Rudergehen
so angenehm macht. Ach, und dann gibt es da ja auch noch
das kleine Türchen, das man im Heck öffnen kann und das
römisch-katholische Anlegen erleichtert. So nimmt das Entdecken
auf der Sirius DS 40 einfach kein Ende. Selbst dann nicht,
wenn man das winzige Detail auf dem Kartentisch bereits
entdeckt hat: den eingelassenen Holzknopf zum Öffnen des
Tisches – eines meiner Lieblingsdetails, passend zu den Lieblingsplätzen
– Stehplatz am Salontisch und hinter dem geschwenkten
Steuerrad.
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 57
Mit dem Inkrafttreten der neuen Prüfungs -
ordnung ab Jänner 2016 ändern sich
die Zugangsbestimmungen für alle neuen
Segelführerschein-Bewerber. Um es gleich
vorweg zu nehmen: Man hat damit der
Basis des österreichischen Segelsports
keinen guten Dienst erwiesen.
Zentralmatura oder
Prüfungsordnung
neu?
Was ändert sich? Alle Führerschein-Werber für FB2 müssen ihren Praxisnachweis
wieder mit ganz genau geführten Logbuch-Aufzeichnungen und den Seemeilenbestätigungen
nachweisen. Dies wird insofern schwierig, weil auf vielen Urlaubstörns die Führung dieses Dokuments
sehr nachlässig ausgeführt wird.
Zur Info: Ein Logbuch ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber wenn es geführt wird, ist es ein
amtliches Dokument. Auch kommt die Entscheidung eines Mitseglers, den Skipperschein zu
erwerben vielleicht erst bei seinem dritten Segeltörn. Es gilt zu hinterfragen, ob dieser Praxisnachweis
mit Seemeilenbestätigungen für den FB2 überhaupt Sinn macht? Ein Autoführerschein-
Kandidat muss ja auch nicht nachweisen, dass er drei Wochen lang auf dem Beifahrersitz gesessen
ist. Gut, aber wie viel oder wie wenig Vorkenntnisse sollen vorhanden sein? Ich kenne Leute,
die können sehr viel mehr als die geforderten Seemeilen nachweisen und sind dennoch keine
„Leuchten“ auf See. Auch die Teilnahme an einer Regattacrew sagt nichts über den Wissensstand
einer Person aus. Es zeigt nur, dass der/diejenige gerne segelt und dabei die Gemeinschaft sucht.
Welche Auswirkungen haben restrektive Zugangsbestimmungen?
In allen Segelvereinen wird gejammert, dass der Altersschnitt der Mitglieder um die
Siebzig ist und dass der Nachwuchs und die Jungen ausbleiben. Einigen fehlt die Zeit und viele
junge Menschen können es sich nicht leisten, den geforderten Praxisnachweis zu erbringen. Das
Interesse der Jungen am Segelsport ist vorhanden, aber die Rahmenbedingungen werden denkbar
schlecht. Und: Ist es wichtig zu wissen, ob der Wind „krimpt“ oder „schrallt“? Oder sollte der
zukünftige Skipper doch besser wissen, wie er richtig im Hafen anlegt? Und dass es bei manchen
Hafenmanövern besser ist, wenn der Wind auf das Heck bläst statt auf den Bug?
Nochmals zu unserem Praxisnachweis: Mal ehrlich – wer von allen jetzigen Skippern durfte vor
seiner Prüfungswoche mit dem Urlaubsschiff im Hafen anlegen? Eher wenige!
Diese Ausbildung sowie alle Kenntnisse und Fertigkeiten werden von den Vereinen und Segelschulen
vermittelt, unabhängig von den Vorkenntnissen der Kandidaten. Wobei hier einmal gesagt
werden muss, dass bei den Vereinen und Segelschulen hervorragende Arbeit geleistet wird,
unabhängig der Verbandszugehörigkeit!
58 OCEAN7 05/2015 | September/Oktober 2015
Wir sind alle
nur Menschen
Biograd vor etwa 15 Jahren. Ich lege bei leichtem
Seitenwind achteraus mit Muringleine an einen
Steg an, an den ich schon gefühlte 1000 Mal
angelegt habe. Alles läuft glatt. Im letzten Moment
übersehe ich eine Böe, meine Yacht wird auf den
Anker des Nachbarschiffes abgetrieben. Der Anker
des anderen Schiffes schrammt über meinen
Rumpf, wird dabei angehoben und verhakt sich in
eine Relingsstütze. Diese wird dabei abgeknickt.
Ich ärgere mich maßlos. Meine Crew hat genau
richtig reagiert und hat noch versucht, einen
Fender zwischen Anker und Yacht zu bekommen,
leider erfolglos. Aber zumindest hat niemand
versucht, unsere Yacht mit der Hand oder gar mit
dem Fuß wegzudrücken. Keiner wurde bei der
Aktion verletzt. Den Rest muss jetzt die Versicherung
erledigen.
Szenenwechsel, Sukošan, vor etwa 3 Tagen. Eine
Prüfung zum Fahrtbereich 2. Die Crew und der
Skipper sind nach einer harten Ausbildungswoche
müde und ein wenig unkonzentriert. Wir wollen
an einer Mole längseits anlegen. Es weht kräftiger,
ablandiger Wind. Der Rudergänger fährt wie im
Lehrbuch in einem relativ steilen Winkel die Mole
an. Im letzten Moment übersieht er eine Böe und
der Bug dreht zu langsam von der Mole ab, der
Winkel ist zu steil, der Bug der Yacht berührt
einige wenige Zentimeter vor dem Fender die Steinmole.
Da die Geschwindigkeit sehr gering war,
verunziert nur ein kleiner Kratzer den Rumpf der
Yacht. Vieles hätte man anders machen können,
klar. Ja, nach neuer Prüfungsordnung müsste ich
mindestens den Rudergänger durchfallen lassen.
Es gibt auch sicher einige Hardliner, die das
machen würden. Ich aber denke 15 Jahre zurück,
an mein Missgeschick in Biograd. Wie perfekt kann
ein Schiffsführer sein? Wieviel Platz für Fehler darf
es geben? Wieviel Mensch darf der „Berwerber“
und der „Prüfer“ noch sein? Ich entscheide für
mich: So viel Mensch wie notwendig und lasse
nach einer angemessenen Pause das Manöver
noch einmal wiederholen.
ErfahrungsNachweise
Seemeilenbestätigungen, eidesstattliche Erklärungen, seglerischer Lebenslauf, Logbuch,
Seefahtrsbuch, logbuchähnliche Aufzeichnungen usw., usw. … eine Vielzahl von Möglichkeiten,
seinen Erfahrungsnachweis zu erbringen.
Mit der neuen, ab 26.6.2015 für alle Prüfungsorganisationen gleich geltende Prüfungsordnung,
wird auch der Nachweis straffer geregelt.
Logbuch und logbuchähnliche Aufzeichnungen müssen einen bestimmten Inhalt,
bestimmte Angaben enthalten. Persönliche Logbücher beginnen in der Regel mit Angaben
zur Person des Inhabers, Bootslogbücher mit den Daten der betreffenden Yacht. Das
bedingt sehr oft „kopflose“ Teilablichten, die man den einzelnen Kandidaten/innen nicht
zuordnen kann.
Für Fahrten (Törns) ab 26.6.2015, wenn sie zum Erfahrungsnachweis zum Erlangen eines
IC dienen sollen, bedarf es:
– vollständig und leserlich ausgefülltes Formular – siehe Anlage 5, Jachtpro 2015 und
– Logbuch oder logbuchähnliche Aufzeichnungen
Diese Aufzeichnungen müssen folgenden Mindestinhalt aufweisen:
1. die für die Fahrt maßgeblichen meteorologischen und navigatorischen Angaben (z. B.
Kurse, Positionen, zurückgelegte Strecken, Wetterbeobachtungen einschließlich
Windrichtung und -stärke, Gezeiten);
2. zusammenfassende Angaben über die Fahrt, insbesondere den Zeitpunkt der Abfahrt
und der Ankunft sowie Fahrtunterbrechungen und umfangreichere Manöver (Wechsel
der Antriebsart, Segelwechsel)
3. Angaben über die Crew und deren Aufgaben;
4. Angaben über sonstige wichtige Ereignisse und Maßnahmen.
Segelyacht: Fahrzeug, das seinen Antrieb vornehmlich durch Wind erhält, auch wenn ein
Motor eingebaut oder angehängt ist. Darunter fallen auch die sogenannten Motorsegler;
Motoryacht: Fahrzeug, das seinen Antrieb vornehmlich durch einen Motor erhält, unabhängig
davon, ob auch eine Stützbesegelung vorhanden ist
Dabei sollte immer bedacht werden, dass die Eintragungen und Angaben allgemein
leserlich verfasst sind. Bei Unterschriften den vollen Namen in Blockschrift darunter
schreiben.
Die dem SFV Süd angeschlossenen Vereine und Ausbildungsstätten beraten gerne.
Vereine und Ausbildungsstätten,
die mit dem SFV
Süd zusammenarbeiten
Adria Yachting Austria AYA
Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198 · Binnen-, Hochseeausbildung,
Seminare, Workshops 0676/523 50 15 ·
rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at
ASVÖ Yacht Club Pack AYCP
Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige
Clubveranstaltungen · Franz Sagmeister · 0664/2111791 · info@aycp.at
Attersee-Yachting
Binnen- und Hochseeausbildung auf Sun Odyssee 33i am Attersee ·
Ing. Thomas Dieplinger, 0660/5701098, www.attersee-yachting.at
Boote Kamper, Yachtcharter
Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine, Skipper training,
Beratung · Ing. Karl Kamper, 8600 Bruck/Mur, Murstraße 7, 0664/3552802 ·
office@bootekamper.at · www.bootekamper.at
SFV Süd – Region Oberösterreich
Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9,
0676/6276399 · wgrimm@me.com
Kärntner Yachtclub Pörtschach – KYCPö
Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten · www.kycpoe.at
Polizeisportverein Burgenland
Sektion Segeln, Andreas Hochegger · Binnen- Hochseeaubildung,
Schiffsfunk · hochegger@aon.at
Marinekameradschaft Prinz Eugen
Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1, Freizeitclub
für die ganze Familie · josef@stadler.co.at · www.prinz-eugen.at
Motorbootfahrschule St. Pölten
Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8, 0676/3303451 ·
prisching@mbfs.at · www.mbfs.at
Ocean Yachtclub OYC – Freizeitinsel Pibertstein
Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30,
0664/1257071 · homebase@oyc.at
Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner
4371 Dimbach Nr. 27/2 · 0664/2313622 · office@auf-kurs.cc
Segelcrew Hartberg
Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee · A-Schein,
FB2 und FB3, Clubregatten · Martin Höfler · 0664/1977094,
office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at
Segelschule Pack (Packer Stausee)
Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiterausbildung ·
Franz Sagmeister, 8053 Graz, Am Jägergrund 49 · 0664/2111791 ·
sagmeister@segelschule-pack.com · www.segelschule-pck.com
Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier
Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare
0650/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st
Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS
Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse, Binnen- und
Hochseeausbildung, Regatten, Clubabende · Erich Alfred Pernold,
0664/4416091, www.sycs.org, club@sycs.org
Steiner Nautic Bootsbau und
Segelschule Mattsee
Elektroboote, Segelboote und Motorboote sowie Surfschule,
Bootsverleih & Salzburger Seenland Schifffahrt · www.steiner-nautic.at
Steirische Seebären
Binnen- und Hochseeausbildung, Übungsleiter, Regatten, Sport &
Freizeitverein, Vorträge, Erfahrungsaustausch · www.seebären.at
Yachtclub Odysseus Steiermark YCO
Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent – 10 Meter Seen
und Flüsse · Heinz Schörkmaier, 0664/1512226, heinz@segeln.st
Yachtclub Schwarzlsee YCS
Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung,
Schiffsfunk · Peter Schörkmaier, 8052 Graz, Nikolaus Schön bacherstr. 10/6,
0650/7425718, peter@segeln.st, www.segeln.st
Werzer’s Segelschule
Hochseeausbildung, Jugendkurse · Anton Kuzmanic, 0664/1550661
Seefahrtsverband Süd · 8052 Graz, Villenstraße 11 · 0664/1512226 · info@sfv-sued.at · www.sfv-sued.at
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 59
Yacht Club Austria
Text und Fotos: Thomas Hickersberger
Rostock/Warnemünde | 11. bis 18. Juni 2016
Club
Revierinformation. Die Ostsee mit ihren unzähligen großen und
kleinen Inseln verfügt über eine mehr als 10.000 Kilometer lange Küstenlinie.
Die Vielseitigkeit an abwechslungsreichen Küstenformationen macht den
besonderen Reiz dieses Segelgebietes aus. Ein wahres Segelparadies mit
mehr als 100 Häfen und dicht an dicht liegenden Marinas.
Das Ostseebad Warnemünde liegt im Norden der Hansestadt Rostock. An
der Ostseite der Warnow-Mündung liegen der Überseehafen der Hansestadt
Rostock und der Yachthafen Hohe Düne. Hier finden jeden Sommer die
Warnemünder Woche und die Hanse Sail statt, die jährlich Millionen Touristen
und einige tausend Segler aus über 20 Nationen anlocken.
Die Einfahrt nach Rostock und Warnemünde wird von zwei Molen geschützt,
die weit in die See hineinragen. An der Hafenausfahrt des Warnemünder
Hafens sollte Ihre ganze Aufmerksamkeit den Strömungsverhältnissen an
den Molenköpfen und dem regen Schiffsverkehr gelten. Wenn eine der
großen Überseefähren ein- oder ausläuft, ist die Molendurchfahrt für andere
Schiffe gesperrt.
In der deutschen Ostsee verfügt das Wasser über eine sichere Tiefe und die
Küste weist kaum Zerklüftungen auf. Wenn man Richtung Kühlungsborn
segelt, kann man vom Schiff aus die langen weißen Sandstrände oder auch
die klassizistischen Fassaden des Ostseebades Heiligendamm, der „Weißen
Stadt am Meer“, bewundern. Die Ostsee bei Rostock gilt international als ein
herausragendes Segelrevier.
60 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
Törn
2016
Programm
Samstag Rostock/Warnemünde: Nach dem Transfer vom
Flughafen Rostock zur Basis Warnemünde bzw. sobald wir mit
PKW, Bus oder Bahn angekommen sind, werden wir die Yachten
übernehmen. Währenddessen werden die Crews die Gegend
erkunden und sich um den Proviant kümmern. Den Anreisetag
werden wir mit einem kühlen Drink ausklingen lassen.
Sonntag Warnemünde – Wismar 38 sm: Am ersten Segeltag
statten wir Wismar einen Besuch ab. Diese bereits 1229
urkundlich erwähnte Hansestadt besticht durch die alten
Patrizierhäuser und vor allem durch den alten Hafen.
Montag Wismar – Travemünde 30 sm: Am Morgen brechen wir
auf, um Kurs Richtung Travemünde, dem Tor zur Ostsee, zu
stecken. Diese Stadt, in der maritime Vergangenheit (Windjammer)
und Gegenwart (Fähren und Frachter) aufeinandertreffen,
lockt mit prächtigen Seebädern, einer breiten Strandpromenade
und einer unter Naturschutz stehenden Dünenlandschaft.
Dienstag Travemünde – Neustadt 10 sm: Nach einem ausgiebigen
Besuch von Travemünde hissen wir kurz die Segel, um die Perle
der Lübecker Bucht zu ent decken. Im fjordähnlichen Rundhafen
angekommen, werden wir Fischbrötchen, Selbstgebrautes und
viele weitere lokale Leckerbissen verkosten. Anschließend locken
der Pagodenspeicher und die historische Altstadt mit dem
mittelalterlichen Kemper Tor aus dem Jahre 1244.
Mittwoch Neustadt – Heiligenhafen 25 sm: Am Mittwoch segeln
wir zur östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien. Die kleine Stadt
Heiligenhafen ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad und wird
auch als das Sonnendeck der Ostsee bezeichnet. Als Sehenswürdigkeiten
bietet sie eine 435 Meter lange Seebrücke, eine
entzückende Altstadt mit Stadtkirche, ein Heimatmuseum sowie
den alten Salzspeicher.
Donnerstag Heiligenhafen – Kühlungsborn 38 sm: Unser
Rundkurs führt uns nun gegen Westen, wo schon bei der
Ansteuerung auf Kühlungsborn der höchstgelegene Leuchtturm
in Bastorf zu sehen ist. Dieser befindet sich etwa drei Kilometer
von unserem Liegeplatz entfernt und lockt mit einem atemberaubenden
Rundblick über den Küstenverlauf. Wer keine Lust
auf eine kurze Wanderung hat, kann alternativ die Nostalgiebäderbahn
„Molli“ samt zugehörigem Dampflokmuseum besuchen.
Freitag Kühlungsborn – Warnemünde 16 sm: Am letzten Tag
geht’s zurück zur Basis Warnemünde. Der Name dieses Rostocker
Ortsteils kommt von der Warnow, die hier in die Ostsee mündet.
Dieser Ort gilt auch als Deutschlands bedeutendster Kreuzfahrthafen
und wir werden den Törn an einem der breiten Sandstrände
oder in einem Seebad ausklingen lassen. Am Abend
können wir Rostock noch einen Besuch abstatten.
Samstag Rostock/Warnemünde: Check-out – Transfer zum
Bahnhof/Flughafen – Abreise.
News November/Dezember 2015
Unser Ziel. Wir werden die wunderschöne
Ostsee und einige Hansestädte auf
eigenem Kiel erkunden. Das ist der optimale
Weg, um die kleinen Orte und Häfen von
See aus kennenzulernen. Wir machen gemeinsam
einen exklusiven Segelurlaub und
pflegen feine Kameradschaft.
Haftungsauschluss. Dieser
Törnvorschlag dient lediglich der Information
und stellt kein verbindliches Programm
dar. Die Route kann je nach Wind und Wetter
geändert werden. Die Buchung erfolgt
auf Basis der Bareboatcharterbedingungen.
Diese Veranstaltung ist lediglich YCA-Mitgliedern
vorbehalten. Preisänderungen sowie
die Berichtigung eventueller Irrtümer,
Druck- oder Rechenfehler bleiben vorbehalten.
Anmeldeschluss: Freitag, 28. Oktober
2015. Weitere Informationen zu unserem
Clubtörn 2016 finden Sie auf unserer
Homepage www.yca.at.
YCA – The
International
Austrian
Cruising Club
27.
Text: Fritz Abl | Foto: Dr. Udo Reichmann
Austria Cup
… im Rahmen der 10. Alpe Adria Sailing Week vom 22. bis
26. Mai 2016. Einheitsklasse wieder mit Beneteau First 35
Der Trend zur Einheitsklasse ist ungebrochen. Auch bei den zwei größten Fahrtenseglerregatten
des Yacht Club Austria, dem Gebirgssegler Cup und der Alpe Adria
Sailing Week ist die Einheitsklasse im Vormarsch. Dabei erfreut sich die Flotte mit
der Beneteau First 35 mit dem Bruce Farr Design besonderer Beliebtheit. Eine Kurzumfrage
unter den Teilnehmern des 26. Austria Cup im Mai 2015 hat ergeben, dass
auch für den 27. Austria Cup im Mai 2016 diese Flotte zum Einsatz kommen soll.
Ein kurzer Steckbrief für die First 35: Diese Yacht mit Baujahr 2012 hat sich in einer
langen Reihe von Regatten bewährt! Stabil und auch schnell ist sie sowohl von
Einheitsklassen-Einsteigern als auch von fortgeschrittenen Crews gut
zu segeln, was besonders auf die guten Trimmeigenschaften zurückzuführen
ist. Am Wind und vor dem Wind reagiert sie
sensibel auf jede Ruderbewegung und verlangt sorgfältigen
Gewichts- und Segeltrimm.
Fix reserviert wurde eine Flotte von zehn First 35 bei
Alternautika in Jezera. Die Regattacrews können die
Yachten ab sofort chartern. Anmeldung und Yachtreservierung
über www.yca-crew-kt.at. Bitte nicht
lange warten, denn bei Redaktionsschluss waren
fünf Yachten schon so gut wie weg!
Alle Informationen finden Sie auf der Website
des Veranstalters www.yca-crew-ktn.at.
Yacht Club Austria
18 Meter Stahl
100 Jahre alt
Text und Fotos: Ernest Vogelsinger
Zur Überführung eines klassischen, ca.
100-jährigen Stahlschoners von 18 m Länge
werden noch Crewmitglieder gesucht.
Dieses Inserat auf www.handgegenkoje.de
kam genau zur richtigen Zeit – per E-Mail
wurden wir schnell handelseins.
Die Bilder, die der Eigner schickt, zeigen einen schönen alten Stahlrumpf
mit Schonertakelung aus Holz. Er wurde vom Schiffsfriedhof gekauft und
mit viel eigenem Einsatz aufgepäppelt. Da er zur finalen Restauration in die
Werft in Punat soll, ist die Inneneinrichtung eher provisorisch für die Überstellung
zusammengenagelt.
Am 14. Mai geht es los. Über Mailand nach Cagliari, wo mich ungewohnte
Wärme und wegen Feiertags nicht verkehrende Autobuslinien erwarten.
Drei der geplanten sechs Teilnehmer sind bereits an Bord.
Für morgen ist Mistral angesagt, bis zu 40 Knoten sollen es werden. Am
frühen Nachmittag ist es bereits um 10 Grad kälter und es pfeift bereits im
geschützten Hafenbecken mit 28 Knoten und produziert 1 m hohe Wellen.
Segel anschlagen ist eine einfache Sache? Nicht hier mit drei Vorsegeln,
einem Schoner- und einem Besansegel. Allein die Schotführung der drei
Vorsegel, die in einer Schot gemeinsam geführt werden, ist für mich noch
nicht wirklich einsichtig. Mal sehen, ob wir wirklich segeln können – nicht
nur das Schiff ist alt, auch das Segeltuch.
Sonntags um 8 Uhr legen wir Richtung Tankstelle am anderen Ende des
Hafens ab. Die Tucan ist ein Motorsegler, jeder Kurs, der vorlicher ist als
Halbwind, funktioniert nur unter Maschine. Knapp 1000 Liter sind noch im
Tank, 450 Liter haben Platz. Die Bordkasse jammert bereits das erste Mal.
Unter Motor verlassen wir Cagliari in südlicher Richtung, um später unter
Segel auf Ostkurs Richtung Sizilien zu gehen. So ist zumindest der Plan. Der
Wetterbericht vorhersagt raumen bis halben Wind – gut für unser altes
Mädchen. Der Mistral der Vortage hat eine Dünung von ca. 1,5 m stehen
lassen. Es ist echte Arbeit, den langkieligen Spitzgatter auf Kurs zu halten.
Wir erfinden den Begriff der „statistischen Steuerung”: Der Mittelwert der
gesteuerten Kurse sollte in etwa dem Sollkurs entsprechen.
Außerhalb der Abdeckung von Sardinien setzen wir die Segel bei ca. 16 kt
aus NW Genua und Klüver. Drei Stunden später dreht der Wind jedoch auf
ENE – an Segeln ist nicht mehr zu denken. Eine unangenehme Kreuzsee,
bestehend aus alter Mistraldünung aus NW und breiten Rücken aus NE,
wird immer stärker. Der Wind frischt bis zu 30 kt auf und produziert Wellenhöhen
von 2,5 m, einzelne Exemplare bis zu 4 m. Eine unangenehme
Fahrt steht uns bevor und das Steuern ist Schwerstarbeit. Jeder, der unter
Deck geht, kehrt bald leicht grünlich zurück.
Ist das Aussteuern der Wellen bei Tageslicht noch machbar, wird es mit
anbrechender Dunkelheit zunehmend unmöglich. Unter Deck sieht es aus
wie nach einem Bombenangriff. Erst gegen drei Uhr früh beruhigt sich die
See, der Wind dreht von NE auf SE. Wir sind offenbar oberhalb eines lokalen
Tiefs unterwegs. Die Warmfront des zugehörigen Hochs liegt vor uns
und beeindruckt mit teilweise heftigem Wetterleuchten.
Nachmittags schläft der Wind vollends ein. Ein wolkenloser Himmel spannt
sich über den nur mehr leicht gewellten tyrrhenischen Meer. Beim Abendessen
sind wir ca. 60 sm nördlich von Palermo.
Um 13 Uhr erreichen wir den Nordzipfel des Stromboli. Es ist ein wahrlich
imposanter Anblick, auch das Tiefenprofil, das innerhalb von 2 sm von 3000
auf 50 m Wassertiefe ansteigt. Wir umrunden den Vulkan und gehen auf
Südkurs – Etappenziel ist Milazzo.
Westwind kommt auf, welcher zum Motorsegeln ausreicht. Fünf Segel wollen
gesetzt werden und unter Vollzeug laufen wir mit 6 kt Richtung Sizilien.
Drei Stunden entspanntes Segeln, dann sind wir bereits vor Milazzo. Viel
Tuch muss geborgen werden und wir laufen in den Hafen ein.
Die Einfahrt in die Straße von Messina ist spannend. Zuerst auf Ostkurs,
nahezu windstill durch die Abdeckung. Wir genießen den imposanten
Anblick des Ätna in der Entfernung. Kurz vor Capo Peloro frischt der Wind
stark auf – die Wirkung der Düse zwischen Sizilien und dem Festland. Das
salzhaltige Wasser des Ionischen Meeres ist leichter als das des Tyrrhenischen
Meeres und gleitet daher wie auf einem Keil nach oben und sorgt für
YCA – The International Austrian
62 OCEAN7 06/2015 | November/Dezember 2015
News November/Dezember 2015
YACHT CLUB AUSTRIA
Generalsekretariat
Lederergasse 88 · A-4020 Linz
+43(0)732/781086
office@yca.at · www.yca.at
sehenswerte Vertikalwirbel. Auch die 30 Tonnen schwere Tucan wird einmal um 90
Grad aus dem Ruder gedrängt.
In Messina bunkern wir Diesel – die Bordkasse jammert erneut. Die längste Offshore-
Passage rund um den italienischen Stiefel liegt vor uns. In drei Tagen wollen wir gegen
Mittag Dubrovnik erreicht haben.
Kein Wind und dabei bleibt es die folgenden 36 Stunden. In der Nacht ist das Kurshalten
unter Motor mangels externer Anhaltspunkte schwierig und die Sterne verbergen sich
ebenfalls hinter einer dicken Wolkendecke.
Zwei Tage später haben wir Capo Leuca (den „Stiefelabsatz”) erreicht und biegen in die
Straße von Otranto ein. Ein guter, aber leichter Segelwind aus südlicher Richtung stellt
sich ein, Genua und Besan sind draußen. Wir liegen Dubrovnik auf direkter Offshore-
Route an.
Am Nachmittag dreht der Leichtwind auf eine steife Brise aus NNW – Ende mit Segeln.
Die Dünung wird zusehends stärker. Tucan arbeitet mit nur mehr 3 kt über Grund
dagegen. Abends geben wir den Nordkurs auf und laufen Richtung albanische Küste
ab.
Wie erwartet, beruhigt sich dort die See, wir können wieder auf Nordkurs gehen und
werden von einem eindrucksvollen Gewitter über dem Festland begleitet. Im Westen
liegen die Wolken der Starkwindzone, die wir jetzt aus sicherer Entfernung bewundern.
Der Zeitverlust durch den Umweg wird durch die Strömung teilweise wieder gut gemacht.
Tucan läuft – leider noch immer unter Motor – mit 6 kt durchs Wasser und ca.
8 kt über Grund.
Mit nur drei Stunden Verspätung machen wir im Zollhafen von Dubrovnik fest. Die
anschließende Fahrt durch die schmale, langgezogene Bucht zur ACI Marina erinnert
an eine Binnenfahrt. Nachmittags liegen wir am Steg und genießen eine ausgiebige
Dusche, die erste nach vier Tagen und drei Nächten Offshore. Die ACI Marina ist sehr
gepflegt, aber leider ziemlich teuer – für eine Nacht mit dem 18 Meter langen Schoner
zahlen wir 180 Euro … Frühstück, Vorräte auffüllen, tanken – wir rechnen, mit 300 Litern
bis Punat auskommen zu können. Mittags legen wir ab.
Ein bisschen Leuchtfeuernavigation soll Abwechslung nach den finsteren Offshore-
Nächten bringen, daher möchten wir die Pelješac-Passage bei Dunkelheit befahren.
Zu Mittag kommt bei strahlendem Sonnenschein ideales Segelwetter auf. Mit vier gesetzten
Segeln und – endlich! – ohne Motor läuft die Tucan Richtung Kornaten. Leider
währt der Traum nur eineinhalb Stunden, dann schläft der Wind völlig ein. Wir warten
noch eine halbe Stunde, ob es wieder aufbrist, bevor wir die Segel bergen und wieder
unter Motor fahren. Als Regen einsetzt, entscheiden wir uns für Veli Iž zur Übernachtung.
In Mali Lošinj erhält Tucan als Oldtimer einen „Prominentenplatz“ im Stadthafen direkt
am Kai. Mali Lošinj verlässt man Richtung Norden durch einen engen Kanal mit Schwenkbrücke,
die nur um 9 Uhr früh öffnet, also zeitig Tagwache. Bora gibt es keine, aber 20 kt
Wind wieder genau von vorne, also kein Segeln auf der Abschluss -
etappe. Nachmittags liegt die Tucan sicher vertäut in Punat beim
Werftgelände. Wir waren ca. 1100 Seemeilen unterwegs, mit zwei
langen Offshorepassagen und streckenweise durchaus herausfordernden
Bedingungen.
Crew Wien, Nö, Burgenland
Crew-Commander Christian Schifter
Ludwiggasse 3, Haus 4
1140 Wien · +43/(0)1/7109222
cschifter@pantaenius.com
Crew Salzburg
Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer
Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg
+43(0)650/4229647
zimmer_christian@ymail.com
Crew Oberösterreich
Crew-Commander Thomas Hickersberger
Haiderstraße 14 · 4030 Linz
+43/(0)676/3067224
thomas.hickersberger@yca.at
Crew Tirol und Vorarlberg
Crew-Commander Johannes Lindig
Andechsstraße 17 · 6020 Innsbruck
+43/(0)660/5208136
j.lindig@tsn.at
Crew Kärnten
Crew-Commander
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder
Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf
+43/(0)650/3400475
juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at
office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at
Crew Steiermark
Crew-Commander Mike Hecker
Raiffeisenstraße 9/3/16 · 8600 Bruck a. d. Mur
+43/(0)676/86643046
michael.hecker@stmk.gv.at · www.gebirgssegler.at
Crew Jugend
Jugendbeauftragter Matthias Eckerstorfer
Neufahrergasse 30 - 4040 Linz
+43/(0)650/5583470
matthias.eckerstorfer@gmail.com
Ausbildung
YCA-Ausbildungsleiter von Österreich
Jürgen Praprotnik
Kirchenstraße 4, 3464 Hausleiten
+43/(0)676/6125305
trainingscenter@yca.at · juergen.praprotnik@yca.at
Cruising Club
November/Dezember 2015 | OCEAN7 06/2015 63
Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich
Treibholz, Pech und
Text und Fotos:
Alfred Tissot, RSC Regau
Aufholjagd
In beiden Klassen lauerten an jeweils zweiter Stelle liegend Athleten
aus Österreich mit der Chance, auch auf den ersten Platz
vorzurücken. Am Freitag zeigte sich der Po noch von seiner
schönsten Seite, aber am Samstag war der Fluss mit Treibholz
übersät. Im Training gaben die Piloten auch entsprechend wenig
Vollgas, um eine Beschädigung durch das Holz zu vermeiden.
Im ersten Lauf der Klasse F-500 war der für Österreich startende
Attila Havas auf der Poleposition, aber gleich wenige Meter nach
dem Start erwischte er ein Holzstück, das sich im Ruder verklemmte.
Er schaffte es aber noch bis ins Fahrerlager, wo ihm
das Holz entfernt wurde. Fast eine Runde zurückliegend begann
er eine fulminante Aufholjagd, beim Zieleinlauf reichte es aber
nur für Platz acht. Erster und Zweiter wurden seine Konkurrenten
für den Weltmeisterschaftstitel Jung und Hencz. Vier Boote fielen
dem Treibholz zum Opfer und kamen daher nicht in die Wertung.
Das erste Rennen der Klasse F-350 wurde aus Sicherheitsgründen
auf den Sonntag verschoben, in der Hoffnung, dass sich bis dahin
die Situation mit dem Treibholz verbessert.
Der Sonntagvormittag zeigte sich aber nicht besser und beim
ersten Lauf der Klasse F-350 wurden
alle Boote mehr oder weniger
beschädigt, unter ihnen
leider auch das von
Bedi Tünde, die nur
sechste wurde. Der
zweite und dritte Lauf
F-350 war auch von
vielen Ausfällen
Mit großen Zielen und Erwartungen fuhren die
österreichischen Motorbootfahrer nach Cremona,
wo am 19. und 20.9. die Entscheidung sowohl in
der Weltmeisterschaft der Klasse F-500 als auch in
der Europameisterschaft der Klasse F-350 anstand.
durch das Holz begleitet und am Ende reichte es für Bedi Tünde/
AUT nur zum fünften Gesamtrang in der Europameisterschaft.
Spannender ging es in der Klasse F-500 her, nach dem zweiten
Lauf war für die WM noch alles offen. Attila Havas gelang im
dritten Lauf ein souveräner Start-Ziel-Sieg und er deklassierte
dabei das gesamte Feld. Somit gelang es ihm, in der Endabrechnung
nach fünf Läufen den Vize-Weltmeistertitel hinter Marian
Jung/SK zum wiederholten Male nach Österreich zu holen.
Die österreichischen Fahrer zeigten auch Anteilnahme an dem
Schicksal von Kira Grünberg und zeigten dies auf ihrem Boot.
Erfolge 2015. Attila Havas Vize-Weltmeister in der
Klasse F-500 und Vize Europameister in der Klasse O-500. Rupert
Temper Vize-Europameister in der Klasse F-2
Fahrtenskipper
Wie jedes Jahr erinnere ich daran, dass es wieder an der
Zeit ist, die Anmeldungen für den „Fahrtenskipper“ an das
MSVÖ-Sekretariat zu schicken. Das Formular,
Informationen und Bedingungen dazu kann aber ganz
einfach von der Homepage www.msvoe.at -> Mitglieder ->
Fahrtenskipper als *.pdf heruntergeladen und direkt am
Rechner ausgefüllt werden.
Die Anmeldung ist bis zum 31.1.2016 durchzuführen,
spätere Meldungen können aus organisatorischen Gründen
nicht mehr angenommen werden. DI Hans Lux
Dringende Anfragen an
den Bundesminister für Verkehr
Am 25.6.2015 haben Sie, Herr Bundesminister für
Verkehr, Ihre Unterschrift gesetzt unter zwei
Verordnungen:
a) Die Verordnung „Jachtführung-
Prüfungsordnung – JachtPrO“, die das
Prüfungswesen für den Erwerb des
„International Certificate“ regelt.
b) Eine Änderung der Seeschiffahrts-Verordnung
(SeeSchFVO) und der
Jachtzulassungsverordnung (JachtZulVO).
Am 18.8.2015, nicht ganz zwei Monate nach der
Veröffentlichung, waren die negativen Auswirkungen
der ausgesprochen umständlichen und für
Österreicher nachteiligen Inhalte dieser Verordnungen
schon so weit sichtbar, dass eine Gruppe von
Prüfungsorganisationen sich mit einer Petition an
Sie gewendet haben.
In keinem europäischen Küstenstaat gibt es derart
hohe Auflagen sowohl für Prüfer als auch für
Prüflinge. In Deutschland sind die Voraussetzungen
beispielsweise für ein „International Certificate“, das
dem österreichischen FB2 Motor und Segel
entspricht: 300 Seemeilen mit einem Segelboot. Der
Österreicher muss nachweisen: 500 Seemeilen auf
einem Segelboot, 100 Seemeilen auf einem
Motorboot und er muss eine Praxisprüfung auf
einem Segelboot machen (auf dem unter anderen
die Manöver unter der Antriebsart „Antriebsmaschine“
geprüft werden), und auf einem Motorboot
(auf dem dieselben Manöver unter der Antriebsart
„Antriebsmaschine“ nochmals geprüft werden).
Sehr geehrter Herr Bundesminister, sind österreichi-
Certificate M&S“ besitzen. Auch aus dieser Sicht ist
die extreme Trennung von Motorboot und Segelboot
in Ihrer Verordnung unverständlich und absolut
nicht marktgerecht.
Darüber hinaus sind die Mehrkosten, die den
österreichischen Yachtskippern durch diese
Verordnungen entstehen, unakzeptabel. Jeder kann
sich ausrechnen, was zusätzliche Seemeilen und
zusätzliche Prüfungen kosten, wir sprechen
jedenfalls von guten dreistelligen Eurobeträgen.
Ist das wirklich Ihre Absicht, Herr Bundesminister?
Zu dem Thema „Trennung von Motor- und
Segelbooten“ muss ich Sie auf einen prinzipiellen
Fehler in Ihren Verordnungen hinweisen:
Das „International Certificate“ wird ausgestellt für
„M“ = „motorized craft“ und „S“ = „sailing craft“.
Ich darf das der Deutlichkeit halber kurz
übersetzen: „M“ = „motorisiertes Fahrzeug“ und „S“
= „segelndes Fahrzeug“.
Es ist also nicht die Rede von Bootstypen wie
„Segeljacht“ oder „Motorjacht“, wie das in Ihrer
Verordnung der Fall ist, sondern von der Tatsache
wie ein Fahrzeug angetrieben wird, also der
Antriebsart.
Der deutsche Sportbootführerschein wird daher
ausgestellt für das Führen von Yachten unter
„Antriebsmaschine“ oder unter „Antriebsmaschine
und unter Segel“, also bezogen auf die Antriebsart
des Fahrzeuges. Ein Motorboot hat nur eine
Antriebsart, nämlich „Antriebsmaschine“, ein
Segelboot hat zwei Antriebsarten, „Antriebsmaschine
und Segel“.
News November/Dezember 2015
Ungereimtheiten. Ich habe die Vermutung, dass
diese Ungereimtheiten nicht im Ministerium
ausgedacht wurden, da ich Hinweise dafür habe,
dass nicht gut informierte oder einseitig agierende
Sachverständige den Verordnungstext beeinflusst
haben.
Es ist nicht angebracht an dieser Stelle mehr
darüber zu sagen, ich würde aber sehr gerne ein
Gespräch mit Ihnen, Herr Bundesminister, unter
vier Augen haben und Ihnen mein Wissen zur
Verfügung stellen.
Ich bitte Sie, Herr Bundesminister, die Verordnungen
in Ordnung zu bringen, ich helfe gerne dabei.
Die Verordnungen müssen international
anerkannten Maßstäben gerecht werden, einfacher
werden und für die österreichischen Yachtsportler
akzeptabel.
Mit vorzüglicher Hochachtung,
Harald Melwisch
Nachrichten
für die
Schifffahrt
der OSB
Baggerarbeiten
Fluss Donau im Bereich Krems, Strom-km 1999.4
bis 2003.1 bis 30. November 2015 Montag bis
Freitag von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr besondere
Vorsicht, Sog und Wellenschlag vermeiden im
ganzen Bereich.
Schiffstyp: Segelyacht | Antriebsart: Segel oder Motor
Schraube Ruder Schraube Ruder
sche Yachtskipper um sovieles ungeschickter, dass sie
doppelt soviele Seemeilen absolvieren müssen und
dieselben Manöver zweimal geprüft werden müssen?
Ich höre jetzt schon in Ihrer Antwort, dass meine
Rechnung nicht stimmt, weil die österreichischen
Yachtskipper entweder mit Motorbooten oder mit
Segelbooten fahren wollen, aber nicht beide
Berechtigungen erwerben wollen.
Wer wissen will, was die österreichischen
Yachtskipper wollen, der braucht nur nachsehen,
welche „International Certificates“ in den letzten
Jahren ausgestellt wurden.
Ich kann es Ihnen verraten: Die überwiegende
Mehrheit möchte unter „Antriebsmaschine und
Segel“ fahren dürfen, also ein „International
Schiffstyp: Motoryacht | Antriebsart: Motor
In Österreich ist das für die Binnengewässer auch so
geregelt, es gibt ein Schiffsführerpatent für
Motorfahrzeuge (ab 4,4kW). Motorfahrzeuge sind
dabei Fahrzeuge welche durch einen Motor
angetrieben werden, also auch Segelboote, wenn sie
in der Antriebsart Motorantrieb fahren.
Die beiden Verordnungen über das „International
Certificate“ weichen von diesen international und
im österreichischen Schifffahrtsgesetz anerkannten
Tatsachen ab. Das österreichische „International
Certificate“ ist damit falsch interpretiert, da es für
einen Bootstyp ausgestellt wird, nicht für eine
Antriebsart.
Sehr geehrter Herr Verkehrsminister, in diesen
beiden Verordnungen befinden sich leider viele
Sonstiges
Durchfahrtshöhe Straßen- und Eisenbahnbrücke
Linz, Strom-km 2133.8 bis 31. Dezember 2015
Montag bis Freitag: Durchfahrtshöhe verringert
um 1,5 m in veränderlicher Position wegen
Revisionsarbeiten an der Eisenbahnbrücke Linz,
besondere Vorsicht im ganzen Bereich. Der
Arbeitsbereich ist mit Schifffahrtszeichen gemäß
der WVO gekennzeichnet.
Arbeiten im Bereich Grein. Straßenbrücke
Grein, Strom-km 2080.8 bis 2080.8 bis 15.
November 2015 19.00 Uhr für alle Fahrzeuge in
der Bergfahrt: teilweise Sperre im linken
Bereich. Ergänzende Informationen über
http://nts.doris.bmvit.gv.at/Download?
attachement=2006000240000000641
Verfügbare Breite Erdberger Brücke, Wiener
Donaukanal Strom-km 10.4, bis 31. Dezember
2015: verfügbare Breite höchstens 28 m im
ganzen Bereich wegen Bauarbeiten.
OCEAN7 Bücherschapp
Hans-Werner Wienand
Verlierer
Wahre Lügen aus der Seglerwelt
Aequator Verlag, E-Book-Ausgabe, 1. Edition (6 Kurzgeschichten),
ISBN 978-3-95737-009-9, 3,99 Euro. Taschenbuch-Ausgabe
(erscheint im Januar 2016), 12,5 x19,5 cm,
ISBN 978-3-95737-010-5, 13,31 Euro
Im September 2015 ist die erste Edition von Verlierer als E-Book
erschienen, die gedruckte Gesamtausgabe erscheint im Januar 2016.
Der Publizist, Satiriker und Weltumsegler Hans-Werner Wienand ist
auf der Suche nach Abgründigem, Skurrilem und Komischem in der
Welt der Segler. Er beschreibt Situationen, die sich zugetragen haben
könnten, aber so sicherlich nicht zugetragen haben. Oder doch? Wer
weiß das schon so genau? Möglich ist jedenfalls alles im Kosmos der
Seglerszene, auf dieser Bühne für Verrückte. Der Autor hat die
Schauplätze der Erzählungen selbst besucht, in der Karibik, im
Pazifik, im indischen Ozean, an den Seen und Küsten dicht vor der
Haustür. Er hat die Menschen, die Segler dort beobachtet und
schenkt erschreckend authentische, wahre Lügenbilder.
Peter Neumann
Kreuzfahrtschiffe
2016
Kalender
Koehler Verlag, Hamburg, 12 farbige
Monatsblätter plus Titel, 56 x 41,5 cm.
25,60 Euro. Für jeden verkauften Kalender
spendet der Verlag 3 Euro an die DGzRS.
www.koehler-mittler-shop.de
Kreuzfahrten sind en vogue! Nie zuvor machten so viele Menschen Kreuzfahrten
wie in diesem Jahr und die Passagierzahlen werden auch in Zukunft
weiter kräftig steigen. Dabei kommt den Schiffen selbst eine immer bedeutendere
Rolle zu – sie werden zum Ziel der Reise. Folglich üben sie eine
große Faszination aus und dank neuer, größerer Kreuzfahrtschiffe sowie
sinkender Preise ist die einst sehr elitäre Reiseform im besten Sinne populär
geworden. Der Kreuzfahrtkalender 2016 vom bekannten Hamburger
Seefotografen Peter Neumann bildet die Faszination Kreuzfahrt mit seinem
Format 56 x 41,5 cm eindrucksvoll ab und lässt den Betrachter Monat für
Monat auf eine neue Reise gehen.
Große&
kleine Schiffe
P. G. Heims
Kraken/Monster/
Seemannsgarn
Legenden und Aberglauben auf hoher See
Festa Verlag, gebundene Ausgabe, 320 Seiten,
16,7 x 3 x 23,3 cm, ISBN 978-3865520555, 19,90 Euro.
In diesem reich bebilderten Band des Marinepfarrers Paul
Gerhard Heims wird der Leser in die Welt und die Geheimnisse
des Seespukes eingeführt. Faszinierend und mit vielen
Beispielen versehen, führt der Seemann Heims seine Leser in
die Aberglauben hervorrufenden Tiefen des Meeres, seiner
phantastischen Ungeheuer, Bräuche, Glücks- und Unglückstage,
versunkene Städte, das St. Elmsfeuer, macht bekannt mit
Meerjungfrauen, Meermännern, Strandgespenstern, ungünstigen
Vorzeichen, Totenschiffen, beschreibt den lebendigen
Wikingsdrachen sowie die Piraterien der berüchtigten
Vitalienbrüder.
ca. 336 Seiten | 17 x 24 cm
zahlr. Farb-Abb. | Broschur
€ (D) 15,95 | € (A) 16,45 | SFr* 22,30
ISBN 978-3-7822-1221-2
*unverbindliche Preisempfehlung
KALENDER REISE
KREUZFAHRT
GENUSS HAMBURG
koehler-books.de/shop
22. - 25.10.2015.
Mittel- und Osteuropas
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ver.17.0
organisiert von:
Generalni sponzor:
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