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OCEAN7 2015-06

Zwei große Reportagen lesen Sie in dieser Ausgabe: Ein Törn mit Kindern im familienfreundlichen Ionischen Meer. Und einen ausführlichen Fotobericht der weltumsegelnden Pitufa-Crew von den Marquesas in der Südsee.

Zwei große Reportagen lesen Sie in dieser Ausgabe: Ein Törn mit Kindern im familienfreundlichen Ionischen Meer. Und einen ausführlichen Fotobericht der weltumsegelnden Pitufa-Crew von den Marquesas in der Südsee.

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www.ocean7.at<br />

Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>06</strong>/<strong>2015</strong> November/Dezember<br />

SY PITUFA auf den Marquesas<br />

Schroff-schöne<br />

Südseeinseln<br />

Mit Kids im Ionischen Meer<br />

Das Familienrevier<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS


3. BIS 6. MÄRZ 2011<br />

3. - 6. MÄRZ 2016<br />

ÖSTERREICHS BOOTSMESSE NR. 1<br />

BOOTE YACHTEN TAUCHEN PADDELN ZUBEHÖR<br />

Willkommen in Tulln. Volle Vielfalt voraus: AUSTRIAN BOAT SHOW<br />

– BOOT TULLN 2016. Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik<br />

und Tauch sport zeigt die wichtigsten Trends, die interessantesten Neuheiten und<br />

einzig artige Auswahl: Von Motorbooten über Luxus yachten bis zum breit ge fächerten<br />

Zubehör. Der sichere Hafen für den größten Überblick.<br />

FOLGEN SIE UNS AUF<br />

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www.messe-tulln.at


Editorial<br />

Jahrmarkt<br />

der<br />

Eitelkeiten<br />

Was für ein Sommer! Ich habe ihn großteils auf meiner kleinen,<br />

alten Sunbeam S22, Baujahr 1973, am Wörthersee verbracht. Sie<br />

segelt schnell und gut, ist in tadellosem Zustand, angenehm und<br />

– der Größe entsprechend – bequem. Ein Boot, das ich einfach<br />

nicht tauschen möchte. Auch wenn das Gerhard Schöchl, den<br />

Sunbeam-Werftchef, ärgert: „Die waren alle viel zu gut gebaut. Die<br />

halten ewig. Man müsste mit der Schubraupe drüber fahren“,<br />

meinte er unlängst, als ich ihm von meiner Yellow Moon erzählte.<br />

Mehrere Wochen war ich aber auch in anderen Revieren unterwegs,<br />

in der Ägäis auf türkischer Seite, im Saronischen Golf und in Ionischen<br />

Meer. Jetzt, im Herbst, kommen noch ein paar Wochen auf<br />

den Kapverden dazu.<br />

Dabei habe ich ganz hervorragende Schiffe von erstklassigen Charterfirmen<br />

gesegelt. Im Ionischen Meer war es die Sun Odyssey 49<br />

DS Evita aus der kleinen Flotte des Familienbetriebes Manos<br />

Yachting. Ein perfekt gewartetes Schiff, ausgestattet mit allem, was<br />

Segeln in diesem herrlichen, familiengerechten Revier mit Kindern<br />

angenehm und sicher macht. Im Saronischen Golf<br />

segelte ich einen Katamaran Nautitech 44 von<br />

Multihull-Yachting (Bericht in <strong>OCEAN7</strong> 05/<strong>2015</strong>).<br />

In der Türkei war ich bei lieben Freunden,<br />

dem Ehepaar Gül und Taner Gümüs und<br />

ihrer Firma Gena Yachting in Alaçatı nahe<br />

der Millionenstadt Izmir, unterwegs auf<br />

einer Bavaria 39. Was hier ganz besonders<br />

ins Auge stach, war das hohe Wohlstandsniveau<br />

des türkischen Mittelstandes.<br />

In den Ferienorten an der traumhaft<br />

schönen türkischen Ägäisküste zwischen<br />

Alaçatı, Çesme, Foça und Ayvalık<br />

trifft man kaum Europäer. Es ist das Urlaubsrevier<br />

wohlhabender türkischer Familien. Davon<br />

muss es inzwischen Tausende und Abertausende<br />

geben. Elegant gekleidet, bescheiden, höflich,<br />

mit vielen freundlichen und wohlerzogenen Kindern,<br />

niemals laut herumgrölend, wie das europäischen Touristen<br />

leider oft eigen ist.<br />

In meiner Crew war eine Grundschullehrerin aus Hamburg, die<br />

ihren Kindern die Hausaufgabe erteilt hatte, aus den Sommerferien<br />

eine Ansichtskarte an die Klasse zu schreiben. Sie selbst wollte<br />

natürlich diesen Auftrag auch erledigen. Ging aber leider nicht. Es<br />

gab nirgends eine einzige Ansichtskarte zu kaufen. Nicht einmal<br />

zuletzt am Flughafen.<br />

Der Grund war bald gefunden: Kein Bedarf an Postkarten mehr,<br />

die tagelang unterwegs sind. An jeder Ecke, in jeder Situation, ob<br />

vor einer Hauswand, einem Denkmal, einer Bucht oder beim Restaurantbesuch<br />

– überall wurden Selfies gemacht. Weit in den Fußgängerstrom<br />

vorragende Selfie-Sticks wurden zu einem ernst zu<br />

nehmenden Hindernis beim Bummeln über diesen Jahrmarkt der<br />

Eitelkeiten - in der Türkei, in der griechischen Ägäis, im Saronischen<br />

Golf und im Ionischen Meer gleichermaßen. Sogar in der Lufthansa-<br />

Maschine, mit der wir nach Izmir unterwegs waren.<br />

Jetzt wünsche ich Ihnen eine interessante und selfie-freie Lesezeit<br />

mit dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> und den Revier-Reportagen, den<br />

Menschen, die wir Ihnen vorstellen und den interessanten neuen<br />

Booten und Yachten, die wir für Sie getestet haben.<br />

Ganz herzlich,<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at


<strong>06</strong>/<strong>2015</strong> November/Dezember 4,50 EUR<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

9 190001 016481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

Inhalt<br />

<strong>06</strong>/<strong>2015</strong><br />

November/Dezember<br />

UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

SY PITUFA auf den Marquesas<br />

Schroff-schöne<br />

Südseeinseln<br />

Mit Kids im Ionischen Meer<br />

Das Familienrevier<br />

P. b. b. 12Z039473 M · <strong>OCEAN7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

Coverfoto: Giorgio Pahor<br />

14<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 | Best of<br />

12 | OCEAN-Woman<br />

66 | Bücherschapp<br />

20<br />

36<br />

Revier<br />

14 | Ionisches Meer<br />

Familientörn mit Kindern<br />

20 | Kara Adası/Türkei<br />

Die Eselinsel<br />

22 | Marquesas<br />

Kulissen wie im Film<br />

People<br />

28 | Zwei Powerfrauen<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | Tel. +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Jury-Mitglied<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer:<br />

Wolfgang Forobosko<br />

Chefredaktion:<br />

Thomas D. Dobernigg, Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion:<br />

Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Fritz Abl, Alfred J. Boer, Christian Feldbauer, Birgit Hackl,<br />

Bernd Hofstätter, Dr. Reinhard Kikinger, Kirsten Panzer,<br />

Alexandra Schöler-Haring<br />

Produktion:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Bernd Hofstätter, Tel. +43(0)664-5520932, b.hofstaetter@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis:<br />

Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise:<br />

Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung:<br />

abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten<br />

aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das ausschließliche Recht zur<br />

Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber<br />

genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche<br />

gegenüber dem Herausgeber.<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen<br />

des Seefahrtsverbandes Süd<br />

Seefahrtsverband Süd, 8052 Graz, Villenstraße 11,<br />

<strong>06</strong>64/1512226, info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen<br />

des Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverbandes Österreich<br />

Motorbootsport und Seefahrtsverband Österreich,<br />

Ketzergasse 30, 1230 Wien, msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin der<br />

GmbH


Aktuell<br />

44<br />

Jeder hat<br />

seine Lieblingsyacht<br />

Service<br />

30 | News<br />

32 | Boot Tulln 2016<br />

So viel Neues!<br />

34 | Der Sicherungsschein<br />

Mehr Schein als Sicherung?<br />

36 | Mönchsgeier<br />

Mallorcas Meistersegler<br />

43 | Biograd Boatshow<br />

Kroatiens größte Bootsmesse<br />

44 | Charter-Trends<br />

Rückschau und Vorschau<br />

Yachten<br />

48 | News<br />

50 | Agapi 950<br />

Der SUV unter den Booten<br />

54 | Sirius 40 DS<br />

Ein Boot zum Bleiben<br />

Verbände<br />

58 | Seefahrtsverband Süd<br />

60 | Yacht Club Austria<br />

64 | Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverband Österreich<br />

50<br />

54<br />

Wir sind<br />

Vertragshändler für:<br />

Yachtcharter<br />

weltweit<br />

Ausstellungshalle<br />

in Kirchbichl/Tirol:<br />

Sun Odyssey 419<br />

Sun Odyssey 449<br />

Sun Odyssey 519<br />

Ab Dezember:<br />

Sun Odyssey 479<br />

Eignerversion<br />

Hausmesse vom 12.–15.11.<strong>2015</strong>!<br />

• Neuer, einzigartiger Revier-Katalog 2016<br />

«Yachtcharter auf allen Meeren»<br />

• Neue Yachten in Kroatien<br />

(Pula, Murter, Split)<br />

• Sun Odyssey 419 - 449 – 519<br />

Dufour 410 – 450 – 500 – 560<br />

• Katamarane von 40 bis 48 Fuß<br />

• Neuer Revier-Führer «Kapverden»<br />

• Neue Yachten auf den Kapverden<br />

(Dufour 500 – 560)<br />

• Yachten und Katamarane 39–56‘<br />

• Hochseetörns im Frühjahr 2016<br />

• Skippertraining in Pula<br />

Mehr Infos: +43(0)5332/74291<br />

charter@trend-travel-yachting.com<br />

trend-travel-yachting.com


<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

Das Zeug<br />

für einen<br />

Sieger<br />

Die Bavaria Sport 330 war ein echter Höhepunkt unter den neuen<br />

Motoryachten des Jahres <strong>2015</strong>! Sie ist schnell, geräumig und komfortabel.<br />

In ihrer Kategorie bietet sie erstaunlich viel Platz unter und an Deck. All das<br />

macht sie zu einem echten Siegertyp. Deshalb ist die Bavaria Sport 330 bei<br />

dem großen internationalen Best of Boats Award <strong>2015</strong> BOB auch in der<br />

Kategorie „Best for Family“ unter den Finalisten gereiht (komplette Liste auf<br />

Seite 49). Das haben 15 professionelle Yachtjournalisten aus 14 europäischen<br />

Ländern nach intensiven Tests entschieden. Für <strong>OCEAN7</strong> hat Kirsten Panzer<br />

die Sport 330 getestet (Bericht in <strong>OCEAN7</strong>, Ausgabe 05/<strong>2015</strong>). Die drei<br />

Erstplatzierten in allen vier Kategorien werden am 25. November bei der<br />

Boat & Fun Berlin bekanntgegeben.<br />

www.bestofboats.com<br />

Foto: Kirsten Panzer


Best of Boats Award


Bestof<br />

Neu:<br />

&<br />

Style Sportgeist<br />

Die neue kumacross 2.0 von adidas eyewear mit fröhlich farbigen Bügeln und buntverspiegelten<br />

Scheiben sorgt für einen stylischen Look beim Sport und in der Freizeit.<br />

Die Bügel sind in dezentem Schwarz oder fröhlich in Yellow, Flash Red, Green oder<br />

Blue zu haben. Die gute Passform und der ultraleichte, bruchsichere Rahmen garantieren<br />

idealen Halt und mit der hydrophoben Beschichtung (wasser-, staub- und<br />

schmutzabweisend) ist die Sonnenbrille perfekt für jedwelche Aktivitäten. Mit herausragender<br />

Technologie (inklusive zweifach verstellbaren Double-Snap Nose Pads) und<br />

trendigem Design vereint die kumacross 2.0 Style und Sportsgeist. Im Optik- und<br />

Sport fachhandel erhältlich.<br />

www.adidas.com/eyewear<br />

Schiff in Glas<br />

Roswitha Gruber entwirft und fertigt in ihrem<br />

Mattseer Atelier nicht nur sinnliche Venusfiguren,<br />

zauberhafte Blumenelfen oder süße Erdbeeren,<br />

sondern lässt sich oft auch von Wind und Wasser<br />

inspirieren: In einer 1000 Grad heißen Flamme<br />

formt die Glaskünstlerin aus bunten Muranoglas-<br />

Stäben Perlen, die sie dann in der eigentlichen<br />

Kunst des Verzierens mit maritimen Motiven<br />

versieht und anschließend zu<br />

einzigartigen Schmuckstücken<br />

verarbeitet. Was vor rund zehn<br />

Jahren als Freizeitbeschäftigung<br />

begann, hat sich mittlerweile zu<br />

einem vielbeschäftigten Kleinunternehmen<br />

entwickelt, die<br />

farbenprächtigen Unikate gibt’s im<br />

Atelier in Mattsee, auf Kunsthandwerksmärkten<br />

österreichweit oder<br />

online. Gruber fertigt auf Anfrage<br />

und nach Möglichkeit auch Ihr ganz<br />

persönliches Objekt aus Glas.<br />

www.stardustbeads.at<br />

Allianz der<br />

Starken<br />

Vorbild ist die „Star Alliance“ – dieser<br />

Zusammenschluss führender Fluglinien<br />

rund um Lufthansa. Jetzt haben sich die<br />

beiden führenden Charterunternehmen in<br />

Kroatien und der Türkei zu einer „Nautic<br />

Alliance“ verbunden. Klaus Pitter von der<br />

österreichischen Pitter-Yachting: „Um einen<br />

umfassenderen und besseren Service im<br />

Yachtbereich bieten zu können, haben wir<br />

zusammen mit unserem Charterpartner<br />

Gena Charter&Yacht in der Türkei die neue<br />

Yachting Plattform Nautic Alliance ins Leben<br />

gerufen.“ Taner und Gül Gümüs von Gena<br />

Yachting, dem seit 20 Jahren erfolgreich<br />

in der Türkei tätigen Charterunternehmen<br />

und Bavaria-Händler: „Die Nautic Alliance<br />

definiert hohe Qualitäts-, Service- und Sicherheitsmaßstäbe.<br />

Das Potenzial der 2016<br />

noch in den Startlöchern stehenden Nautic<br />

Alliance liegt im gemeinsamen starken Auftreten<br />

und der gemeinsamen Vermarktung.“<br />

Beide Unternehmen, sowohl Pitter<br />

Yachting als auch Gena Yachting, sind<br />

bei Yacht Pool gelistet.<br />

www.pitter-yachting.com/at<br />

www.gena-yachtcharter.com/de/<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Drei Sieger<br />

Drei betagte Ladies aus Holz sind die Sieger einer<br />

spannenden und langen Serie von Wettfahrten in<br />

Spanien, Italien und Frankreich, der 37. Régates<br />

Royales der Panerai Classic Yachts Challenge <strong>2015</strong>.<br />

Der imposante, 35 Meter lange Gaffelkutter<br />

Moonbeam IV, Baujahr 1914, in der Kategorie Big<br />

Boats, die 18 Meter lange Manitou aus den USA<br />

(Kategorie Vintage) und die Il Moro die Venezia I in<br />

der Kategorie Classic konnten die begehrten Trophäen<br />

erobern und sich in die Ehrenliste des Panerai Classic<br />

Yachts Challenge Mediterranean Circuit eintragen.<br />

www.paneraiclassicyachtschallenge.com<br />

Reviere<br />

und mehr<br />

Yachtcharter<br />

auf allen Meeren<br />

Willkommen an Bord!<br />

Slowenien · Kroatien · Griechenland · Türkei · Italien · Frankreich · Spanien ·<br />

Malta · Portugal · Nord-/Ostsee · Skandinavien · Kapverden · Azoren · USA/<br />

Kanada · Baja California · Belize · Karibik · Thailand · Malaysia · Seychellen ·<br />

Südsee · Tonga · Neukaledonien · Australien · Neuseeland<br />

Revierinformationen · Törnvorschläge · Törnplaner<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

Es ist wieder die Zeit der neuen<br />

Charter-Kataloge. Dabei macht das<br />

Tiroler Familienunternehmen Trend<br />

Travel & Yachting einmal mehr<br />

Pionierarbeit. Ihr neuer Charterkatalog<br />

ist bunt, übersichtlich und<br />

mit seinen vielen praktischen Tipps,<br />

Informationen und emotionalen<br />

Fotos schon eher ein umfassender<br />

Revierführer für nahezu alle wichtigen Charterreviere<br />

der Welt. Dazu gibt es mittels QR-Codes rasch und einfach<br />

Zugriff auf zahlreiche ausführliche Revier-Reportagen. Trend<br />

Travel & Yachting, der neue Österreich-Händler der Weltmarke<br />

Jeanneau, ist mit eigenen Schiffen und Stützpunkten und als<br />

Charteragentur weltweit nahezu flächendeckend vertreten und<br />

bietet viele Monohulls und Katamarane in Eignerversion.<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

ocean7_20131007_85x26_Layout 1 07.10.2013 14:31 Seite 1<br />

YACHT-POOL<br />

CHARTERVERSICHERUNGEN<br />

A-5163 Mattsee Münsterholzstr. 45<br />

Tel.: <strong>06</strong>217 / 5510 Fax: <strong>06</strong>217 / 7460<br />

Der Spezialist für Hausbootferien<br />

Führerscheinfrei!<br />

Komplett ausgestattete Hausboote zum Selbstfahren<br />

für 2-12 Personen in 8 Ländern Europas!<br />

GRATIS-Katalog, Beratung & Buchung über Ihr Reisebüro<br />

oder direkt bei Le Boat unter.<br />

+49 (0) 6101 55 791 37<br />

info@leboat.de<br />

www.leboat.at


Bestof<br />

Mit<br />

gewinnen<br />

Segelpoet<br />

Bernard Moitessier gilt als<br />

sprachgewaltiger Dichter,<br />

grandioser Segler und eigenwilliger<br />

Abenteurer. Jetzt ist<br />

im Aequator Verlag „Tamata<br />

– Erinnerungen eines Seglers“,<br />

seine Autobiografie in<br />

deutscher Sprache erschienen,<br />

mit einem Vorwort von<br />

Wilfried Erdmann.<br />

Wir verlosen einen Band<br />

unter allen Einsendungen.<br />

Beantworten Sie folgende<br />

Frage und mailen Sie die<br />

Antwort bis 15. November<br />

<strong>2015</strong> mit dem Betreff „Tamata“ und<br />

der Angabe Ihrer Post adresse an:<br />

gewinnen@ocean7.at<br />

Die Frage:<br />

Wie hieß die legendäre Yacht Moitessiers?<br />

Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich -<br />

keit. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen, Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong><br />

und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel<br />

ausgeschlossen.<br />

Sepp Höller, erfahrener Segler<br />

und Eigner der fahrtenerprobten<br />

Bavaria 39 Cruiser Aislinn,<br />

überstand am 12. September<br />

<strong>2015</strong> einen orkanartigen Sturm<br />

in der NAOK Marina in Kerkyr im<br />

Ionischen Meer. „Spitzen über 50<br />

Knoten, vier Meter hohe Wellen<br />

peitschten an die Außenseite der<br />

Betonmole. Diese Brecher ent -<br />

wickelten sich zu Sturzbächen,<br />

die mit voller Wucht auch in<br />

mein Cockpit einschlugen. Ständig<br />

war das Cockpit bis über die<br />

Backskisten voll mit den überlaufenden<br />

Brechern“, berichtet<br />

Höller. Seine Yacht blieb nahezu<br />

unbeschädigt, aber am Morgen<br />

offenbarten sich die schweren<br />

Zerstörungen an anderen Schiffen:<br />

Drei Segelyachten waren am<br />

Ufer, die 40 Meter Luxusyacht<br />

Jelena auf einem Felsen gestrandet,<br />

Öl floss aus. Die Segelyacht<br />

eines Weltumseglers war total<br />

auseinandergebrochen.<br />

Orkan<br />

über Korfu<br />

Foto: Sepp Höller<br />

Segeln weltweit<br />

The Moorings präsentiert den neuen Charterkatalog für die Saison 2016 mit Neuigkeiten für<br />

seine Segel- und Motoryachtflotte. In der Karibik – Schwerpunkt Britische Jungfern inseln –<br />

werden mehr als 20 neue Monohull-Modelle eingesetzt. Auch beim Produkt Crewed Yacht<br />

Charter hat The Moorings ab nächster Saison neue Angebote im Programm. Insgesamt<br />

investiert The Moorings für die kommende Saison 50 Millionen US-Dollar in die<br />

Entwicklung und den Bau neuer Charter yachten. In der Motoryachtflotte wird der<br />

neue Moorings 433PC mit drei Kabinen ab November <strong>2015</strong> auf den Britischen<br />

Jungferninseln und ab Februar 2016 auf den Bahamas verfügbar sein. Viel Neues<br />

auch in den Revieren Kroatien, Griechenland, Türkei und Süditalien.<br />

www.moorings.de<br />

eigene Basen in Kroatien<br />

Y A C H T C H A R T E R<br />

Y A C H T S A L E<br />

Y A C H T M A N A G E M E N T<br />

A-4112 St. Gotthard / Linz, Am Steinberg 8<br />

Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 84545-20<br />

office@yachting2000.at<br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


I<br />

App<br />

Klicktipp:<br />

BordkassenApp<br />

Diese iPhone-App von Master-Yachting Deutschland macht das Leben jedes<br />

Kassenwartes auf Törns außerhalb der Euro-Zone deutlich leichter: Automatisch<br />

werden verschiedene Währungen umgerechnet und die Bordkasse wird<br />

immer auf den aktuellsten Stand gebracht. Am Ende der Reise rechnet die<br />

App sekundenschnell aus, wer noch was einzahlen muss<br />

oder wer Guthaben ausbezahlt bekommt. <strong>OCEAN7</strong> hat die<br />

App bei einem Türkei-Törn getestet und war begeistert.<br />

Das Urteil: 3,99 Euro, die sich bezahlt machen!<br />

www.master-yachting.de<br />

Alte Denker<br />

Wir sitzen alle im<br />

gleichen Boot.<br />

Wir müssen alle<br />

zusammen fahren.<br />

Eine zweite Arche<br />

Noah bekommen<br />

wir nicht.<br />

Marinelook<br />

modern<br />

Phil Bosmans, belgischer Ordenspriester und Schriftsteller (1922–2012)<br />

Rugger, die Sub-Marke des Traditionsbrands GANT mischt für den kommenden Frühling<br />

die maritimen Looks frisch auf. Anstatt der altbekannten Anker- und Tauwerkmuster<br />

wird hier eine zeitgenössische, frische Linie für Sie und Ihn vorgestellt, Rugger nennt<br />

es „Moderne Marine“. Leichte Woll- und Kaschmirstoffe und Flanell werden dabei mit<br />

klassischen Elementen wie Streifen und Smoking-Details gemixt. Entstanden sind lockerflappig<br />

tragbare und mit jedwelchen Basis-Stücken kombinierbare Teile, die nicht nur sehr<br />

angenehmen Tragkomfort sondern auch optisch einen eigenen Stil demonstrieren. Mehr<br />

davon im Onlineshop oder aber zum Angreifen in den GANT-Läden.<br />

www.gant.com<br />

Home is where the<br />

anchor drops!<br />

GEWINNE<br />

600€<br />

office@oistours.com<br />

www.oistours.com<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 11


<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

Kürzlich kam in der Werft ein Seglerfreund vorbei und fragte, ob wir dabei<br />

sein könnten, wenn sein Schiff gekrant wird. Einfach so. Falls noch ein<br />

Der<br />

paar Hände benötigt würden. Zum x-ten Mal gekrant und immer noch<br />

nervös! Ziemlich typisch, finden Sie nicht?<br />

Kran kommt!<br />

Ich erinnere mich gut, als ich das ersten Mal beim Kranen<br />

unserer Risho Maru dabei war. In Griechenland, in einer mittelgroßen<br />

Werft mit einer sehr kleinen Box, die für einen Katamaran<br />

mit einem Außenboder ohne Möglichkeit im Stand zu<br />

drehen, schnell zu klein wurde. Natürlich fegte ein starker Wind<br />

und natürlich drückte die Strömung auch noch von der Seite.<br />

Ich hatte mich nicht nur in den Skipper, sondern auch in dieses<br />

Schiff verliebt und konnte mir unmöglich vorstellen, wie unser<br />

Liebstes je an Land stehen könnte, vor allem jemals in diesem<br />

seltsamen Gefährt auf vier Rädern mit zwei Gurten hängen<br />

sollte – die mich an diverse Transporte meines Pianos in Wien<br />

erinnerten. Nur natürlich größer und viel stärker. Hoffentlich.<br />

Mein Skipper schien ruhig und konzentriert. Etwas sehr konzentriert<br />

für meinen Geschmack. Vielleicht doch nervös? Hatte<br />

er mir doch nicht alles über das Kranen erzählt? Gut nur, dass<br />

dieses erste Mal vor YouTube-Zeiten passierte. Ich hatte also<br />

keine Bilder vor mir von ins Wasser kippenden Schiffen, von<br />

Mobilkränen begraben, zerschmettert, zerhackt, auf Grund<br />

gesetzt.<br />

Immerhin schafften wir es unter Müh’ und Not in die Mini-Box.<br />

Heutzutage – das heißt seit diesem Sommer – blitzt unter unserem<br />

Schiff ein zweiter Außenborder und das Beste an diesem<br />

Ersatzmotor ist seine Fähigkeit, uns bzw. unser Schiff im Stand<br />

zu drehen und das Bauchweh vor dem Kranen um einige Prozent<br />

zu reduzieren.<br />

Damals lagen wir endlich in der Box und bevor sich mein bis<br />

zum Hals klopfendes Herz wieder beruhigen konnte, jagte mir<br />

ein Schauer über den Rücken, ausgelöst vom Lärm eines sich<br />

nähernden Gefährts – auch Travel Lift genannt.<br />

Mein Skipper hatte mir am Vorabend, um mich zu entspannen,<br />

bei einem Gläschen griechischen Weins erzählt, dass er sein<br />

Schiff schon auf die abenteuerlichsten Arten in das und aus dem<br />

Wasser geschafft hatte. Höhepunkt war sicher in einer winzigen<br />

Marina im Ionischen Meer gewesen, mit einem Traktor, der das<br />

Schiff über eingeseifte Planken gezogen hatte. Als das Schiff<br />

wieder ins Wasser musste, wurden einfach die Kiele eingeseift<br />

und ab ging es die Rutsche runter! Auch ein Autokran war bereits<br />

zum Einsatz gekommen. Hätte der Kapitän damals eines<br />

12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


OceanWoman<br />

dieser „Yacht fällt vom Kran“-Videos gekannt – lieber hätte er<br />

sein Schiff eigenhändig aus dem Wasser gezogen!<br />

Auf unserer Weltumsegelung waren uns natürlich auch einige<br />

Kranmethoden untergekommen. In Curaçao in der holländischen<br />

Karibik befand sich die Marina hinter der Ölraffinerie. Das Wasser<br />

hatte Farbe und Geruch derselben, nichtsdestotrotz erschien<br />

der Besitzer der Marina im Neoprenanzug und mit Taucherbrille<br />

und tauchte unter unserem Schiff in dieser Brühe, um es auf einer<br />

Art Anhänger richtig zu positionieren. Der wiederum wurde von<br />

einem traktorähnlichen Gefährt aus dem Wasser gezogen.<br />

In Neuseeland wurden wir auf einem hydraulischen Trailer bei<br />

strömendem Regen per Bagger aus der Box gezogen. Der Marina-Angestellte<br />

Cullum war in Ölzeug aus den 1950er Jahren<br />

gekleidet und sah aus, als könne ihn nichts erschüttern.<br />

In Malaysia mussten wir glücklicherweise nicht aus dem Wasser,<br />

bewunderten aber die schönen Marinas und Werften und ein<br />

Fahrungetüm namens „Sea Lift“, das alle Yachtbesitzer glücklich<br />

machte, weil auf Gurte verzichtet wurde.<br />

Verständlich – die Geräusche, die ein Schiff von sich gibt, wenn<br />

es mit Gurten gehoben wird, sind angsteinflößend. Ein Quietschen,<br />

Knarzen und Raunzen, das selbst gestandene Seebär -<br />

innen und Seebären erzittern lässt. Betrachtet man epische<br />

Kran-Desaster, sind es immer die Gurte, die versagen, oder<br />

besser die Gurtanleger, die nicht wissen, wo genau man denn<br />

so einen Gurt platzieren sollte. Ein durch Gurte rutschendes<br />

Schiff, ein in Gurten gefährlich schwingendes Schiff, ein von<br />

Gurten gezweiteiltes Schiff. Es gibt inzwischen an manchen<br />

Schiffen Plaketten, die darauf hinweisen, wo die Gurte liegen<br />

sollten. Eine bekannte Schiffsversicherung rät auf ihrer Website,<br />

das Schiff im Kran zu fotografieren und es dem Kranfahrer zu<br />

zeigen. Aber wer schafft schon bei all dieser Aufregung, den<br />

Fotoapparat oder das Handy nicht auf dem Schiff zu vergessen?<br />

Erstmals übrigens fragten wir diesen Sommer den Kranfahrer unserer<br />

Marina, wie oft denn der Kran gewartet wurde. Die Antwort:<br />

alle drei Monate – nach Bedarf. Nach Bedarf? Was muss denn<br />

passieren, damit Bedarf … Ach, lassen wir das Thema besser …<br />

All das wusste ich natürlich damals in Griechenland nicht. Ich<br />

hätte vor Freude springen können, als unser Schiff endlich an<br />

Land stand, fürchtete mich aber gleichzeitig vor dem ins-Wasserheben<br />

einige Monate später.<br />

Heute geht’s mir nicht anders, auch wenn ich inzwischen nach<br />

außen hin Contenance bewahre und seemänisch cool vor mich<br />

hinblicke.<br />

So wie die meisten Skipperinnen und Skipper – oder?<br />

Kroatien<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Das südliche Ionische Meer ist ein<br />

abwechslungsreiches Revier mit<br />

kurzen Distanzen, wundervollen<br />

Buchten und bezaubernden<br />

Hafenorten. Perfekt geeignet<br />

für Familientörns mit Kindern.<br />

<strong>OCEAN7</strong> hat es getestet.<br />

Können<br />

Text: Thomas D. Dobernigg<br />

Fotos: Thomas und Tim Dobernigg<br />

beißen?


Ionisches Meer<br />

Besser kann eine Segelreise nicht beginnen!<br />

Gleich hinter dem engen, gut betonnten Kanal<br />

von Lefkas rollte ich die Genua aus und Evita,<br />

die elegante, dunkelblaue Sun Odyssey 49 DS<br />

aus der Flotte von Manos Yachting, rauschte<br />

mit mehr als sieben Knoten platt vor dem Wind<br />

ihrem Ziel entgegen. Das hieß Spartachori auf<br />

der Insel Meganisi im Ionischen Meer und war<br />

in eineinhalb Stunden erreicht. Eine ideale Distanz<br />

auf See, wenn man mit zwei Kindern unterwegs<br />

ist.<br />

Mit großen Augen bestaunten die beiden Kids,<br />

Jannick (5) und Tim (9), die großen Schiffe, die<br />

uns unterwegs begegneten, waren hellauf begeistert<br />

vom tiefblauen Meer und den üppig<br />

grünen Wäldern, die bis an die Küstenlinie<br />

heranreichten.<br />

Wir bogen in die weite Bucht von Spartachori<br />

ein, ich ließ Tim die Maschine starten und rollte<br />

mit der elektrischen Winsch das Vorsegel weg.<br />

Auf dem Steg vor der Taverne Porto Spilia<br />

sprangen zwei Männer in ein Schlauchboot<br />

und brausten unserer Evita entgegen. Es waren<br />

Babis, der Tavernenwirt und sein Sohn. Beide<br />

gingen uns hilfreich zur Hand, um das Anlegen<br />

der großen Yacht bei stärkerem Wind von der<br />

Seite zu unterstützen. Mit wenigen gekonnten<br />

Handgriffen waren die Leinen belegt und die<br />

Mooring durchgesetzt.<br />

Wir genossen ein exzellentes Abendessen mit<br />

herrlich gegrilltem Seebarsch; der Hit bei Jannick,<br />

unserem Jüngsten an Bord, war jedoch<br />

der Oktopussalat, der ab sofort zu seinem Lieblingsessen<br />

wurde. Noch ein Mythos zum Abschluss,<br />

dann brachte Babis den obligaten Uzo<br />

und eine Obstplatte als Geschenk des Hauses.<br />

Vor dem Ablegen am nächsten Tag stieg die<br />

Crew der Evita noch die Steinstufen und den<br />

schattigen Waldweg hinauf in den malerischen<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 15


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Kurze Distanzen<br />

zwischen den Inseln<br />

1<br />

Ort Spartachori oben auf dem Hügel. Der Ausblick auf die Bucht<br />

und das Farbenspiel im Meer ist eindrucksvoll und sollte keinesfalls<br />

versäumt werden. In Michael Radspielers sonst so verlässlichem<br />

Revierführer wird der Aufstieg als mühsam, schweißtreibend<br />

und weit geschildert – ich weiß allerdings nicht, wo Radspieler<br />

da unterwegs war: Es ist eine leichte, kurze, angenehme<br />

Wanderung. Vor allem den Kindern machte sie großen Spaß.<br />

Gangway als Sprungbrett. Dann lockte die<br />

Aussicht auf eine weitere kurze Etappe unter vollen Segeln in<br />

die nächstgelegene Ankerbucht zum Schwimmen die beiden<br />

Kids. In dem glasklaren Wasser mit freiem Blick auf den Sandgrund<br />

war vor allem der neunjährige Tim von einer ganz speziellen<br />

Einrichtung der Evita angetan: Er fuhr die hydraulische<br />

Gangway per Knopfdruck elektrisch ganz aus, sodass ihr äußerstes<br />

Ende rund zwei Meter über der Wasserlinie stehen blieb.<br />

Von dort sprang er immer wieder in das badewannenwarme<br />

Ionische Meer, während Jannick, der Kleine, noch mit Schwimmflügeln,<br />

schwamm, tauchte und immer wieder fragte, ob es hier<br />

wohl keinen gefährlichen Oktopus gibt, der ihn beißen kann.<br />

Den hat er mariniert als Salat lieber, ihm im Wasser begegnen<br />

möchte er eher nicht.<br />

Ein weiterer Badestopp nach kurzer Fahrt am NE-Kap der Insel<br />

Kalamos begeisterte zwar die Kinder restlos, nahm uns aber<br />

leider die Chance, im engen Hafen Kalamos einen Liegeplatz<br />

zu bekommen. Der war restlos überfüllt.<br />

Also keine Taverne, kein Oktopussalat für Jannick, kein gegrillter<br />

Fisch für die Crew, dafür eine zauberhafte, sternenklare Nacht<br />

vor Anker in der weiter südlich gelegenen One House Bay auf<br />

Atokos. Ein Kieselstrand, viel Grün und im Süden der Bucht eine<br />

steil und hoch aufragende weiße Felswand mit interessanten<br />

Schichtungen machten auch diesen Abend zum absoluten Erlebnis.<br />

Das Mythos wurde eben an Bord getrunken und ein<br />

einfaches Risotto aus der Bordküche der Evita gegessen.<br />

Der unvermeidliche Ankersalat. Aus Erfahrung<br />

schlauer geworden, legten wir nach einem Strandspaziergang<br />

und morgenlichen Schwimmen früh ab und waren bereits<br />

kurz vor 11 Uhr im Hafen von Kioni auf Ithaka. Genau der<br />

richtige Zeitpunkt, denn etliche Yachten verließen gerade ihre<br />

Plätze an der Mole. Riesengebrüll und wildes Gestikulieren von<br />

den anderen Yachten, als wir mitten im Hafenbecken unseren<br />

2<br />

1 Blick vom Dorf Spartahori nach Norden<br />

2 Der schattige Waldweg auf Meganisi<br />

3 Tauchen mit Schwimmflügeln kann auch nicht jeder ...<br />

4 Der Steg vor der Taverne Porto Spilia<br />

5 Eindrucksvoller Ankerplatz auf Atokos<br />

6 Evita – eine Yacht mit eigenem Sprungbrett<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Lefkas<br />

LEFKADA<br />

Spartachori<br />

MEGANISI<br />

Kalamos<br />

Kalamos<br />

3 4<br />

Arkoudi<br />

KaSTOS<br />

ATOKOS<br />

Fiskardo<br />

Ithaka<br />

Kioni<br />

Kefalonia<br />

5<br />

Anker fallen ließen. Angst vor einem Ankersalat war der<br />

Grund. Der ist in den engen Stadthäfen auf den Ionischen Inseln<br />

vorprogrammiert. So war das auch in unserem Fall und prompt mussten<br />

wir eine halbe Stunde später das Manöver erneut fahren, als eine andere<br />

Yacht ablegte.<br />

Schließlich lagen wir neben einer betagten, schönen Jeanneau unter österreichischer<br />

Flagge mit dem Namen Caramel2 und einer Familiencrew aus<br />

Niederösterreich, die ebenfalls mit zwei Kindern an Bord unterwegs war.<br />

Nach einem gemeinsamen Eisessen beschlossen die nunmehr vier Kinder,<br />

ab sofort „beste Freunde“ zu sein. Sie gingen neben dem Hafen des sehr<br />

reizvollen Ortes Kioni gemeinsam zum Schnorcheln, bewunderten einen<br />

harpunierten Skorpionsfisch und angeregt durch die neuen Freunde und mit<br />

einiger Überredungskunst von deren Mutter Hedwig wagte sich Jannick<br />

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Fakten <strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

über Griechenland<br />

Wir waren im Ionischen Meer segeln. Wunderbare Inseln, herrliche<br />

Badebuchten, glasklares Wasser – und vor allem liebenswerte<br />

Menschen. Von einer Krise spürten wir als Touristen nichts, aber<br />

schon gar nichts.<br />

Naja, vielleicht doch. Vielleicht sind die Griechen auf den Inseln<br />

zu den Urlaubern noch einmal um eine Spur freundlicher, hilfsbereiter,<br />

entgegenkommender geworden, weil sie jetzt von der Politik,<br />

dem Staat und der EU in eine verzweifelte Enge getrieben<br />

werden und sie genau spüren, dass sie Eigeninitiative übernehmen<br />

müssen.<br />

Ein paar Fakten. Es funktioniert im Land alles. Alles ohne<br />

jede Ausnahme. Es gibt Geld bei den Banken und Geldautomaten,<br />

günstigen Sprit an den Tankstellen, Lebensmittel in den Läden und<br />

Supermärkten und hervorragendes Essen in den zahlreichen Tavernen.<br />

Die Wirte schlagen die für Griechenland dramatisch erhöhte<br />

Mehrwertsteuer von elf auf 23 Prozent nicht auf die Endpreise<br />

um. Ein Umstand, den man durch ausreichend Trinkgeld<br />

ausgleichen sollte.<br />

„Die Erhöhung trage ich selbst, weil ich diesen Preissprung den<br />

Touristen nicht zumuten kann“, sagt Nicolas, der Chef der grandios<br />

auf dem Hügel über dem pittoresken Hafen gelegenen Nicolas<br />

Taverna in Fiskardo auf Kefalonia. Eine Aussage, die auch Babis<br />

Konidaris von dem Restaurant Porto Spilia in Spartachori auf Meganisi<br />

trifft. Bei ihm gibt es neben dem exzellenten frischen Fisch<br />

auch gratis Liegeplätze an seinem Steg mit Mooringleinen, Wasser<br />

und Strom. Und die perfekte Unterstützung beim Anlegen.<br />

Manos Yachting – der Flottenbetreiber. „Unsere<br />

Gäste sollen einen unbeschwerten Urlaub genießen und wir<br />

werden alles dafür tun, dass es auch so bleibt“, sagt Manos Tsoutsoudakis,<br />

Seniorchef des Charterunternehmens Manos Yachting.<br />

Das Familienunternehmen mit Sitz in Lefkas hat Manos gemeinsam<br />

mit seiner Frau Rena aufgebaut hat und führt es gemeinsam mit<br />

seinen Kindern Antonis, Isidoris und Evita. Service und Qualität,<br />

die Manos Yachting bietet, sind nahezu einzigartig. Wir segelten<br />

die Sun Odyssey 49 DS, Baujahr 20<strong>06</strong>, in einem Zustand, als wäre<br />

sie bestenfalls ein halbes Jahr alt. Mit allem an Bord, was das Segeln<br />

erleichtert und sicher macht – von 100 Meter Ankerkette bis<br />

hin zur elektrischen Gangway. Am beeindruckendsten jedoch war<br />

die Herzlichkeit jedes einzelnen Familienmitgliedes. Hier hatte ich<br />

von der ersten Sekunde an das Gefühl, bei guten Freunden angekommen<br />

zu sein. Die Sun Odyssey 49DS Evita kostet ab 2.660<br />

Euro/Woche. www.manosyachting.com<br />

Master Yachting – der Reiseplaner. Komplett,<br />

von der kompetenten Erstberatung über die Anreise bis zur perfekt<br />

geeigneten Segelyacht, organisiert Master Yachting Deutschland<br />

alles. Die elf Mitarbeiter der 1990 von Andrea Barbera gegründeten<br />

Agentur bieten jedem Kunden ein maßgeschneidertes Paket bis<br />

hin zu Flügen, Fährverbindungen, Hotels und Transfers. Die<br />

Master Yachting GmbH, seit 2008 Teil der TUI-Gruppe, bietet<br />

weltweit eines der umfangreichsten Yachtcharterangebote an Segelyachten,<br />

Katamaranen und Motoryachten an. In mehr als 30<br />

Revieren und in über 20 Ländern umfasst das Angebot ca. 9.000<br />

Yachten. www.master-yachting.de<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong><br />

endlich erstmals ohne seine Schwimmflügel ins Wasser. Und siehe da,<br />

was wir alle außer ihm bereits wussten: Er konnte bestens schwimmen<br />

und vor allem Tauchen und Schnorcheln begeisterten ihn. Ein echter<br />

Erlebnis-Höhepunkt für den Fünfjährigen.<br />

Der nächste Tag brachte uns wieder in eine Ankerbucht im Süden der<br />

Odysseus-Insel Ithaka, in die Ormos A. Andreou, wo wir vor Anker mit<br />

Heckleine lagen. Schwimmend, mit dem Dinghi und kletternd über<br />

schroffe Felsen am Ufer wurde die Umgebung in allen Einzelheiten erkundet.<br />

Tim genoss es voller Stolz, dass ich ihm erlaubte, alleine kleine<br />

Runden mit Dinghi und Außenborder zu fahren, während Jannick begeistert<br />

über Felsen kletterte und seine neuen Fähigkeiten als Taucher<br />

und Freischwimmer testete.<br />

Die neuen besten Freundschaften zu Lea und Gregor, den beiden Kindern<br />

von der Caramel2, ließen uns keine Wahl – wir mussten den Törnplan<br />

umwerfen und so verbrachten wir die beiden letzten Törntage im<br />

Ionischen Meer in dem idyllischen Fiskardo auf Kefalonia. Dort wanderten<br />

beide Crews – Evita und Caramel2 – über einen schattig schönen<br />

Waldweg, vorbei an alten Ruinen, in eine nördlich des Ortes gelegene<br />

Badebucht mit feinem Sandstrand und einem kleinen Kiosk. Tim entdeckte<br />

gemeinsam mit seiner neuen Freundin Lea sogar eine interessante<br />

Grotte im Felsen, in die beide hineinschwimmen konnten.<br />

4


Ionisches Meer<br />

Badebuchten<br />

voller Abenteuer<br />

sondern interessierte sich intensiv für die Navigation, wollte auf<br />

der Seekarte genau erklärt haben, wo wir unterwegs waren und<br />

wie das mit dem Kurshalten nach dem Kompass funktioniert.<br />

Jannick war schon von der Anreise mit der Anek Superfast-Fähre<br />

von Ancona nach Igoumenitsa restlos begeistert und angeregt<br />

von seinem großen Bruder auch mit Eifer dabei, die Yacht zu<br />

steuern. Am meisten allerdings erfüllte ihn die Tatsache mit Stolz,<br />

dass er jetzt frei schwimmen und tauchen konnte.<br />

1 2<br />

3<br />

Die Bilanz der Kids. „Es war einfach toll“, ist im<br />

Grunde das kurze Ré su mé beider Buben. Noch bei einem<br />

ersten Törn zwei Jahre zuvor in Kroatien war Tim, der größere,<br />

nicht rundum so begeistert. Er wünschte sich damals<br />

mehr Bewegung, mehr Wanderungen, mehr Inselgänge.<br />

Diesmal gab es davon genug. Auch waren die Tagesetappen,<br />

unterteilt durch manche Badestopps in verschiedenen Ankerbuchten,<br />

genau richtig lang – oder besser gesagt genau<br />

richtig kurz.<br />

Tim, der wenige Wochen vor dem Törn<br />

seinen zweiten Opti-Kurs absolviert<br />

hatte, war nicht nur voll konzentriert<br />

beim Steuern der großen Yacht,<br />

1 Blaues Meer und weiter Blick<br />

2 Der quirlige Hafen von Fiskardo<br />

3 So sehen Segler aus …<br />

4 Evita und Caramel2 in Kioni<br />

5 Spaß am Ruder<br />

6 Emplysi auf Kefalonia<br />

7 Bordalltag – Fender einholen<br />

8 Warten auf die große Fähre<br />

5 6 7 8<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 19


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Besuch<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg<br />

bei den wilden<br />

Eseln<br />

Im Grunde<br />

genommen ist es<br />

ja fast nur „um die<br />

Ecke“ – die Fahrt<br />

aus dem mondänen<br />

türkischen Alaçatı<br />

zur Kara Adası,<br />

dieser idyllischen<br />

und ruhigen kleinen<br />

Insel im Norden<br />

von Çesme, gleich<br />

gegenüber dem<br />

griechischen Chios.<br />

Rund 22 Seemeilen<br />

sind es lediglich,<br />

aber die können es<br />

in sich haben – im<br />

Hochsommer, wenn<br />

der Meltemi mitunter<br />

stark böig bis zur<br />

Sturmstärke weht.<br />

Dafür entlohnt die Kara Adası – wenn erst<br />

einmal der Anker gefallen ist – alle seglerischen<br />

Mühen mit herrlichen Sandstränden in<br />

mehreren tief einschneidenden Buchten, zahllosen<br />

Olivenbäumen und ihrer ganz besonderen<br />

Spezialität – hunderten auf ihr lebenden<br />

Eseln.<br />

Im Scheitel der mittleren Bucht gibt es einen<br />

Brunnen, zu dem die Tiere abends zur Tränke<br />

kommen. Ein idyllisches, fast biblisch anmutendes<br />

Bild. Erst aber erlebten wir einen gehörigen<br />

Schrecken, kaum dass wir mit dem Dinghi angelandet<br />

waren: Plötzlich stand ein zaundürrer, nur<br />

mit Shorts bekleideter Türke vor uns, in der<br />

Hand ein deutlich abgenutztes und wohl kampferprobtes<br />

Sturmgewehr. Ganz geheuer war uns<br />

die Situation nicht, und so entschlossen wir uns<br />

nach ein paar schnellen Fotoaufnahmen, mit dem<br />

Dinghi rasch wieder zur Yacht zurückzufahren.<br />

Doch ein lauter Ruf des bewaffneten Mannes<br />

stoppte uns. Er gestikulierte heftig in Rich-<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Türkei/Kara Adası<br />

tung Inselinneres, gab unmissverständliche Zeichen, mit ihm<br />

mitzukommen. „Esek“, wiederholte er immer wieder. „Esek“.<br />

Das ist das türkische Wort für Esel. Und er führte uns zu einer<br />

Futterstelle, wo wohl an die hundert dieser grauen Tiere auf ihr<br />

abendliches Fressen und die Fütterung durch ihn warteten.<br />

So ganz im Gegensatz zu seinem ersten bewaffneten Auftreten<br />

erwies sich der Mann als freundlicher Behüter des Naturschutzgebietes,<br />

das diese Insel darstellt, präsentierte uns stolz die<br />

jüngsten Esel-Babys und holte schließlich ein neugeborenes,<br />

gerade ein paar Stunden altes Lamm, das er liebevoll in seinen<br />

Armen herumtrug und uns schließlich zum Halten gab.<br />

Nach dem Besuch bei den wilden Eseln fuhren wir weiter nach<br />

Norden in den schönen, alten Hafenort Foça mit den vielen<br />

Inseln vor seinen Toren und seinen Dutzenden erstklassigen<br />

Fischrestaurants, dann in das Fischerdorf Dalyanköy, meinen<br />

erklärten Lieblingsort an der türkischen Ägäisküste, und schließlich<br />

nach Sigacik mit der schönen Altstadt, seiner Stadtmauer<br />

und den vielen bunten Fischerbooten.<br />

Überall an diesem Küstenabschnitt, im Gegensatz zur touristisch<br />

eher überlaufenen Südküste, trifft man hier fast ausschließlich<br />

auf junge, elegant gekleidete türkische Familien, die mit ihren<br />

Kindern Urlaub am Meer machen. Es sind nur wenige Yachten<br />

unterwegs. Vor den durchwegs erstklassigen Restaurants stehen<br />

keine „Keiler“, die einen in allen Sprachen dieser Welt anmachen<br />

und fast in die Lokale zerren. Kellner beraten Gäste seriös<br />

und unaufdringlich, in getrennten Vitrinen werden Fische aus<br />

Wildfang und solche aus Fischzuchten angeboten, zu fairen<br />

Preisen. Der Gast kann in Ruhe wählen.<br />

CHIOS<br />

OINOUSSES<br />

Wir waren zum wiederholten Mal mit der inzwischen zehn Jahre alten<br />

Fortune unterwegs, einer Bavaria 39 aus der erlesenen und sehr<br />

umfangreichen Flotte von Gena Yachting in Alaçatı, die sonst nur die<br />

allerneuesten Modelle von Bavaria verchartern – in allen Größen, von<br />

der Bavaria 33 bis hin zu dem Bavaria-Flaggschiff, der Cruiser 56.<br />

Die Fortune ist ein erprobtes, bestens ausgestattetes und gepflegtes<br />

Fahrtenschiff mit allem, was sich ein Segler wünscht – von neuen<br />

Segeln über einen guten Anker mit ausreichend Kette, Kartenplotter,<br />

Farbradar und was es sonst noch so an sinnvoller Elektronik gibt.<br />

Gül und Taner Gümüs, die Eigentümer von Gena Yachting, haben in<br />

Deutschland Sportwissenschaften studiert und sprechen perfekt<br />

deutsch. Ihr Charterunternehmen ist seit nun 20 Jahren seriös im<br />

Chartergeschäft und betreibt ein flächen deckendes Netz an Stützpunkten<br />

von Alaçatı an der Westküste bis Göcek im Golf von Fethiye<br />

an der Südküste. Als erfolgreichster Bavaria-Händler bietet Gena<br />

Yachting neben der fast schon nostalgisch-erprobten Bavaria 39<br />

Fortune die gesamte Palette an den neuesten Bavaria-Modellen und<br />

dazu die Nautitech Open-Katamarane. Wochenpreise ab 1.200 Euro.<br />

www.gena-yachtcharter.com<br />

PASAS<br />

Kara Adası<br />

Ildır<br />

Çesme


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Die Marquesas, die Südsee. Welch klingende Namen.<br />

Davon träumt jeder Fahrtensegler. Die Crew der<br />

SY Pitufa war dort und berichtet für <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Marquesas:<br />

Südseesc<br />

Vertikale Klippen, schwarze Felstürme und steile Gipfel, dazwischen üppige<br />

Täler und unzählige Wasserfälle – die nordöstlichste Inselgruppe Französisch-Polynesiens<br />

ist an Schönheit kaum zu überbieten. Doch die Attraktionen<br />

dieser vierzehn schroffen Vulkaninseln erschließen sich dem Besucher<br />

nicht so einfach, man muss sie sich im Kampf gegen unvorhersehbare<br />

Winde, rollige Ankerplätze und blutrünstige Insekten erst verdienen.<br />

Fatu Hiva – zwischen Penissen und Jungfrauen.<br />

Von Süden kommend erreichen wir als erstes Fatu Hiva.<br />

Schon die Silhouette der Insel ist beeindruckend: Wie eine uneinnehmbare<br />

Festung erheben sich die steilen Ufer aus dem Pazifik,<br />

auf der nur 16 Kilometer langen Insel wirken die über 1.000<br />

Meter hohen Gipfel gigantisch. Die Steilküste ist unzugänglich,<br />

die Brandung bricht ungebremst an den Klippen, denn um die<br />

2


Marquesas<br />

Schroff-spröde<br />

1<br />

„Baie des Vierges“ (Jungfrauenbucht). Auf der Karte wirkt die<br />

Westseite der Insel gut geschützt gegen den vorherrschenden<br />

Ost- bis Südostpassat, doch irgendwie schafft es die mächtige<br />

Pazifikdünung rund um die Insel herum und direkt in die Bucht<br />

hinein, Fallwinde stürzen aus verschiedensten Richtungen von<br />

den Bergen. Dieses Phänomen wird uns auch auf den anderen<br />

Ankerplätzen noch einiges an Nerven und auch den Schlaf<br />

rauben. Nachdem wir einen Heckanker ausgebracht haben, um<br />

Pitufas Heck in die Dünung zu halten, machen wir das Dinghi<br />

klar für einen Landausflug.<br />

Wir spazieren durchs Dorf, die niedrigen Hütten verbergen sich<br />

hinter duftenden Frangipani- und Hibiskusbüschen, die mit<br />

Früchten überladenen Zitronen-, Pampelmusen- und Brotfruchtbäume<br />

vermitteln den Eindruck eines Garten Eden. Wir<br />

sehen aber nur wenige Anzeichen von gezieltem Obst- oder<br />

Gemüseanbau, dafür locken unzählige Schilder mit Verkauf von<br />

Kunsthandwerk. Zwar gibt es keinen Flughafen auf Fatu Hiva,<br />

doch mit Segelbooten und Kreuzfahrtschiffen kommen genug<br />

Touristen hierher, dass sich die Einheimischen auf diese Geldquelle<br />

spezialisiert haben. Die Männer schnitzen Tikis (Statuen<br />

mit menschenähnlichen, dämonisch oder außerirdisch angehauchten<br />

Zügen), doch diese zieren nicht wie früher die Tempelplattformen,<br />

sondern werden an Touristen verkauft. Die<br />

Frauen fertigen aus Baumrinde Tapa, ein pergamentartiges<br />

Material, das je nach Baumart weiß, hellbraun oder dunkelbraun<br />

schimmert. Traditionell wurde daraus Kleidung herge-<br />

hönheiten<br />

Text: Birgit Hackl<br />

Fotos: Christian Feldbauer<br />

relativ jungen, vulkanischen Inseln hat sich kein Saumriff gebildet.<br />

Nur an der Westseite schmiegen sich zwei Siedlungen<br />

in schmale Täler. In den schmalen Buchten davor befinden sich<br />

auch die zwei Ankermöglichkeiten.<br />

Wir suchen vor dem Dorf Hanavave lange nach einem Platz,<br />

denn der Grund fällt steil ab, auch nahe dem Ufer zeigt das<br />

Echolot über 20 Meter, gleich daneben 30 und der Anker rattert<br />

ein ums andere Mal über Felsen. Wie hier in der Hochsaison<br />

20 oder noch mehr Segelboote Platz finden sollen, ist uns<br />

schleierhaft. Endlich hält der Anker und wir bestaunen den<br />

Ausblick. Rund um die Bucht erheben sich schwarze Basalttürme<br />

in den Himmel, klar, warum Seefahrer die Bucht „Baie<br />

des Verges“ (Penisbucht) nannten. Später kommende Missionare<br />

hatten an dieser Idee wenig Freude und entschärften den<br />

Namen kreativ mit der Zugabe nur eines einzigen Buchstaben:<br />

stellt, doch heute bemalen die Frauen die Tapas kunstvoll und<br />

verkaufen diese Bilder ebenfalls zu hohen Preisen.<br />

Als Antwort auf unser „Bon jour“, rufen die Leute „Ka oha!“,<br />

der Gruß mit dem hart angeschlagenen „K“ und den halb verschluckten,<br />

kurzen Vokalen klingt im Vergleich mit den sanften<br />

Grußformeln „Ia orana“ in Tahiti und dem „Ena korua“ auf den<br />

Gambier barsch und unmelodisch. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts,<br />

als die ersten europäischen Schiffe Polynesien anliefen,<br />

empfingen die Marquesianer die Fremden weniger gastfreundlich<br />

als die blumenbekränzten Tahitianer und hatten bald<br />

einen schlechten Ruf als wilde, menschenfressende Krieger. Sie<br />

widersetzten sich lange den Missionaren und beharrten auf<br />

1 Nuku Hiva – Hakatea-Bucht<br />

2 Traditionelle Tätowierungen<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 23


Motu one<br />

<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Hatutu<br />

Eiao<br />

Motu iti<br />

ihrer eigenen Kultur. Bis heute wirken die Trommeln,<br />

Gesänge und Tänze wilder und authentischer als auf den<br />

Gesellschaftsinseln, großflächige Tätowierungen in traditionellen<br />

Motiven am Körper, aber auch im Gesicht sind weit<br />

verbreitet und man hört noch mehr Marquisienne als Französisch.<br />

Tahuata – Mango island. Als nächstes liegt die<br />

kleine Insel Tahuata auf unserer Route. Auch hier windet sich<br />

die Dünung ums Land herum in die Ankerbuchten auf der<br />

Westseite, doch wir haben Glück, das Meer ist gerade relativ<br />

ruhig und so können wir alle Ankerplätze besuchen. Das nährstoffreiche<br />

Wasser um die Marquesas zieht Meeresbewohner<br />

aller Art an. Eine Gruppe Delfine besucht uns in der Bucht,<br />

zieht einen Nachmittag lang um Pitufa ihre Kreise und begeistert<br />

uns mit Kunstsprüngen. Auch riesige Mantarochen schwimmen<br />

bis direkt in die Buchten hinein.<br />

Der Fischerhafen des kleinen Dorfs Hapatoni wird von einem<br />

hohen Wellenbrecher geschützt, Mahnmal der Gewalt des<br />

Pazifik und praktische Anlegestelle. Das Dorf selbst entzückt<br />

uns mit seinem herausgeputzten Charme, es scheint, als wäre<br />

ein Wettbewerb um den hübschesten Garten im Gange. Obst<br />

und Gemüse für den Eigengebrauch, daneben Plantagen mit<br />

Nonibäumen und Kokospalmen. Nonisaft und Copra sind die<br />

Haupteinnahmequelle Tahuatas. Der Großteil des Copra wird<br />

per Versorgungsschiff nach Tahiti transportiert, doch ein Teil<br />

wird gleich auf Tahuata zu Monoi-Öl gepresst, was als wirksames<br />

Mittel gegen blutrünstige Insekten gilt.<br />

Beim Spaziergang der Küstenstraße entlang fällt uns erst der<br />

starke Duft, dann das Fallobst am Wegrand auf. Überall wachsen<br />

Mangobäume, zur Mangozeit versinkt die Insel in den<br />

süßen Früchten. Gleich neben unserem Ankerplatz steht eine<br />

merkwürdige, offene Hütte. Jetzt wandern wir den Weg hinunter,<br />

um uns als neue Nachbarn brav vorzustellen. Teii wohnt<br />

alleine hier, freut sich über Besuch und zeigt uns gleich sein<br />

Hatihen Anaho<br />

Ha’atuatua<br />

Nuku hiva<br />

Taiohae<br />

Ua huka<br />

Heim. Es hat nur zwei<br />

Wände, bei Regen<br />

wird das Bett schon<br />

mal nass, dafür hat er einen<br />

freien Blick über die Bucht. Eine offene Feuerstelle dient<br />

als Küche, eine Steinplatte am vorbeiplätschernden Bach ist<br />

sein Badezimmer. Der Polynesier führt uns zu Felsgravierungen<br />

seiner Vorfahren im Wald, auf dem Heimweg reißt er Maniokwurzeln<br />

für uns aus, schenkt uns Avocados, Brotfrüchte, Zitronen<br />

und natürlich Mangos aus den Gärten seiner Familie. Wir<br />

sind überfordert, was wir ihm im Gegenzug anbieten sollen.<br />

Er fragt, ob wir nicht ein paar Songs auf sein<br />

Ua pou Handy kopieren könnten, Genesis vielleicht? Auf<br />

Pitufa findet Teii einige Ergänzungen für seine<br />

Musiksammlung.<br />

Hiva Oa – gegen die Noserlies. Die meisten<br />

Yachten machen in Atuona, der Hauptstadt Hiva Oas Halt. Dort<br />

kann man bei der Gendarmerie einklarieren, doch wir haben<br />

das vor Monaten erledigt und der seichte Hafen reizt uns nicht<br />

so sehr. So brechen wir gleich zur Nordseite der Insel auf, wo<br />

eine tief eingeschnittene Bucht auf der Karte lockt. Ein Segel-<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Nur zwei Wände,<br />

aber Ausblick<br />

Fatu<br />

24 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Marquesas<br />

huku<br />

HIVA OA<br />

Tahuata<br />

führer schwärmt vom „Grand Canyon des Pazifik“ – den wollen<br />

wir sehen. 15 Knoten Ostwind ist angesagt, ideal also, um nach<br />

Norden zu segeln. In der Düse zwischen Tahuata und Hiva Oa<br />

weht es mit 25 Knoten aus Ost, doch als wir die Westküste Hiva<br />

Oas erreichen, weht uns der Wind direkt aus Norden auf die<br />

Nase. Wir stampfen Stunden gegenan, beim Nordwestkap der<br />

Insel beschleunigt der Wind und dreht auf Nordost. Vielleicht<br />

finden wir doch einen Ankerplatz? Als wir den Canyon erreichen,<br />

steht eine hohe Windsee in die Bucht und es pfeift so<br />

stark aus Nord, dass wir nach einem kurzen Blick auf die tiefe<br />

Schlucht wieder abdrehen. Rund um die hohen Gipfel der<br />

Marquesas ist die Windrichtung kaum abzuschätzen. Als Faustregel<br />

gilt, dass es normalerweise von dort bläst, wo man hinsegeln<br />

möchte. „Noserlies“ nennen englischsprachige Segelführer<br />

das – also Wind immer auf die Nase.<br />

Nuku Hiva – Kampf gegen No-nos. Wir segeln<br />

gleich weiter nach Nuku Hiva, der größten und bevölkerungsreichsten<br />

Insel der Marquesas. Die Hauptstadt Taiohae ist<br />

das Verwaltungszentrum des Archipels und bietet Supermärkte,<br />

einen täglichen Gemüsemarkt, einige Restaurants, ein Spital,<br />

Banken, Post und Gendarmerie. Eine tägliche Flugverbindung<br />

nach Tahiti macht die Insel zum touristisch<br />

am besten erschlossenen Ferienziel mit zahlreichen<br />

Hotels. Wiederum verspricht die nach Süden<br />

offene, riesige Bucht ruhige Ankerplätze, doch<br />

auch hier täuscht der Eindruck auf der Karte. Vorbeiziehende<br />

Tiefs im Süden schicken eine hohe,<br />

lang gezogene Dünung bis hierher. Als wir über<br />

riesige Wellenberge buchteinwärts surfen, ist schon klar, dass<br />

mal wieder Heckanker und viel Geduld angebracht sind. Es<br />

liegen schon etwa 15 Segelboote vor Anker, in der hohen Dünung<br />

verschwinden sie manchmal hinter den Kämmen. Am<br />

dahinter liegenden Strand tummeln sich Surfer in der Brandung,<br />

am steinernen Wellenbrecher spritzt die Gischt bis über<br />

die Wipfel der Kokospalmen. Beim Anlanden mit dem Dingi<br />

ist Vorsicht angesagt, denn sogar im Hafenbecken kann das<br />

Atuona<br />

Mohotane<br />

Beiboot zum Opfer der Dünung<br />

werden. Ins Wasser fallen sollte<br />

man tunlichst auch nicht, denn<br />

wenn die Fischer ihren Fang<br />

putzen, geraten die zahlreichen<br />

Haie in einen Fresstaumel.<br />

Rund um die Marquesas ist das<br />

Wasser dunkel und meist trüb,<br />

auch in der Bucht raten die Einheimischen<br />

wegen großer Haie<br />

vom Baden ab.<br />

Trotz des Luxus der modernen<br />

Infrastruktur der Hauptstadt<br />

flüchten wir schon bald wieder<br />

auf der Suche nach einem ruhigeren<br />

Ankerplatz. Hakatea gleich westlich von Taiohae versteckt<br />

sich hinter einem schmalen Eingang. Wir segeln auf die<br />

Steilküste zu, laut Kartenplotter liegt die Bucht direkt voraus,<br />

doch überall Brecher – endlich, da ist ein Spalt! Die Dünung<br />

trägt uns zwischen Felsen in die Schlucht, wir biegen in eine<br />

Seitenbucht, das Meer verschwindet hinter dem Hügel und wir<br />

befinden uns optisch auf einem Bergsee zwischen hohen Gipfeln.<br />

Absurderweise schafft es die Dünung über Reflexionen<br />

auch hier hinein und schon wieder ist ein Heckanker nötig.<br />

1 Fatu Hiva, Baie des Vierges<br />

2 Einfach, aber schmuck<br />

3 Tahuata – Zwei-Wand-Haus<br />

4 Nuku Hiva, Vaipo-Tal<br />

5 Bemalte Tapa<br />

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4<br />

5<br />

Baie des<br />

Vierges<br />

Hanavave<br />

Fatu hiva<br />

Motu Nao<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 25


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Eine Traum-Kulisse wie im Film<br />

1<br />

2<br />

Man kann mit dem Dingi in der<br />

Nachbarbucht in einen kleinen Fluss<br />

hineinfahren, doch beim Surfen über<br />

die Brecher an der Flussmündung<br />

sind gute Nerven gefragt. Wir binden<br />

das Dingi an einem Baum fest und<br />

machen uns auf den Weg zum höchsten<br />

Wasserfall Nuku Hivas im Vaipo<br />

Tal. Laut Reiseführer beißen die Nonos<br />

(winzige Mücken) hier noch unerbittlicher<br />

als anderswo und so sind wir mit<br />

langen Ärmeln, langen Hosen, einer dicken<br />

Schicht Monoi-Öl und darüber noch<br />

DEET-Spray ausgerüstet. Bei den unzähligen Flussquerungen<br />

während der dreistündigen Wanderung zwischen den vertikal<br />

vom Talboden aufsteigenden Bergen wäscht sich wohl ein<br />

Großteil der Schutzschicht ab, denn beim Wasserfall angekommen<br />

werden wir bei unserem geplanten Picknick selbst zur<br />

Hauptspeise der Nonos. Gut, dass die Bisse nicht allzu sehr<br />

jucken, denken wir noch, doch bald schwellen sie zu lila Pusteln<br />

an, die 14 Tage zum Abheilen brauchen.<br />

Die riesige Anaho-Bucht im Norden Nuku Hivas gilt unter<br />

Cruisern als bester Ankerplatz der Marquesas. Ein endloser<br />

Sandstrand vor der Kulisse der allgegenwärtigen, hohen Bergkämme<br />

macht den Reiz der Bucht aus. Das Wasser ist hier<br />

klarer als in den anderen Gegenden und im seichten Wasser<br />

finden wir beim Schnorcheln sogar ein paar Korallen. Wieder<br />

packen wir Monoi-Öl und Wanderschuhe aus. Eine steiler<br />

Wanderweg führt in Serpentinen über den Teavaimaoaoa-Pass<br />

in die von spitzen Felsnasen umgebene Nachbarbucht zum<br />

Dorf Hatiheu. Ein Spaziergang<br />

der Bucht entlang in<br />

die andere Richtung nach<br />

Osten führt zur weiten<br />

Haatuatua Bucht. Vor einer<br />

Kulisse wie aus „Der<br />

Herr der Ringe“ baut eine<br />

einheimische Familie Gemüse<br />

an. Ihre Produkte<br />

bringen sie auf Pferde gepackt<br />

via Anaho und den<br />

steilen Pass nach Hatiheu<br />

und von dort per Lastwagen<br />

zum Markt in die Hauptstadt. Wir pflücken direkt vom Feld<br />

Melanzani, Tomaten, Paprika und Salat. Der freundliche polynesische<br />

Bauer bietet uns noch Wassermelonen und eine Bananenstaude<br />

an, doch im Hinblick auf den langen Retourweg<br />

lehnen wir dankend ab.<br />

Ausgerüstet mit Frischproviant segeln wir weiter. So beeindruckend<br />

die Kulisse der Marquesas und die Wanderungen auf die<br />

steilen Gipfel sind – nach drei Monaten Aufenthalt sehnen wir<br />

uns nach einer geschützten Lagune mit klarem Wasser zum<br />

Baden. Wir entscheiden uns deshalb gegen die Möglichkeit,<br />

hier die Zyklonsaison zu verbringen und treten nach einem<br />

kurzen Zwischenstopp an der Westküste der kleinen Insel Ua<br />

Pou die Rückreise zu den Gambier-Inseln an.<br />

1 Nuku Hiva, Hatiheu<br />

2 Stein-Tiki<br />

3 Kunsthandwerksverkauf<br />

4 Mantarochen<br />

3<br />

4<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

Mehr als nur<br />

ein Yachtmagazin<br />

<strong>OCEAN7</strong> – Das Buch<br />

Karla Schenk, Lebenserinnerungen<br />

einer großen Seglerin<br />

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<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Zwei starke Frauen, deren Herzen für das<br />

Segeln schlagen – na ja, eigentlich sind es<br />

ja drei Frauen. Denn auch Kirsten Panzer,<br />

die <strong>OCEAN7</strong>-Autorin dieser Porträts, ist<br />

begeisterte Seglerin und obendrein eine<br />

sehr gute Yachtjournalistin.<br />

2<br />

Power<br />

Frauen<br />

Text und Fotos: Kirsten Panzer<br />

Alexandra<br />

Man kennt sie in Seglerkreisen und man vertraut ihr. Wer mit Alexandra<br />

Hofinger übers Segeln und Chartern plaudert, spürt sofort, dass<br />

sie sich schon lange auf diesem Marktplatz tummelt.<br />

1990 – also vor unvorstellbaren 25 Jahren, einem Vierteljahrhundert<br />

– startete die inzwischen 46-jährige ihre Karriere in der Charterbranche.<br />

Blutjung sozusagen fing sie bei Ecker Yachting an und hat sich<br />

hineingeworfen in alles, was mit dem Chartern von Yachten zu tun<br />

hat.<br />

„Ich war für die gesamte Charterabwicklung inklusive Flugorganisation<br />

zuständig, dazu kamen noch die Skippertrainings und das legendäre<br />

1000-Meilen-Race“, fasst sie ihren Job zusammen. Viel Arbeit<br />

und jede Menge Verantwortung. Ihre Akzeptanz war schon damals<br />

groß, auch wenn sie von manch einem verkrusteten Salzbuckel hin<br />

und wieder mal gefragt wurde, ob sie denn wisse, wovon er spreche,<br />

wenn er eine Yacht mit Rollgroß haben wollte. Die Ruhe bewahren<br />

war auch damals schon ihr Credo.<br />

Die Jahre im Chartergeschäft haben sie nicht gezeichnet wie so manche<br />

männliche Kollegen, sondern ihre Liebe zum Wasser und zu den<br />

Kunden nur wachsen lassen. Und das spürt man, auch wenn sie<br />

während eines Gesprächs sich entschuldigend schnell übers Smartphone<br />

wischt. Ein Kunde hat ein, zwei Fragen. Doch auch die dritte<br />

und vierte beantwortet sie noch nicht nur verbindlich, sondern engagiert<br />

und freundlich. Sie fühlt sich mit den Chartergästen verbunden,<br />

waren es doch sie, die nach ihr fragten, als nach dem Verkauf<br />

der Firma der neue Besitzer von Ecker Yachting am 13.11.2013 Konkurs<br />

anmelden musste. Das Datum wird sie wohl nie vergessen.<br />

Was aber nun? Den Kopf in den Sand stecken oder jammern – das<br />

passt nicht zu Xandy. Also einmal mit der Hand durch die längeren<br />

Strähnen gefahren – sie stehen kraftvoll nach oben, die seitlichen<br />

Konturen des undercut werden kurz getragen –, Ärmel hochkrempeln<br />

und weitermachen. Doch was einfach klingt, ist nicht unbedingt<br />

leicht.<br />

Erst einmal musste sie nachdenken. Viel Zeit gelassen hat sich die<br />

Powerfrau nicht. Ehemalige Kunden wollten weiter bei ihr chartern,<br />

spornten sie an und machten ihr Mut. Innerhalb von drei, vier Monaten<br />

dann die Entscheidung, alleine weiterzumachen. Der Weg für<br />

„Alexandra Hofinger Yachtcharter“ war geebnet. Einen Satz wie „Mein<br />

Herzblut ist einfach beim Verchartern der Schiffe“, nimmt man ihr<br />

hundertprozentig ab. Man sieht ihr an, wofür ihr Herz schlägt.<br />

Früher kam dazu auch noch die Regattasegelei, in einer Damencrew<br />

natürlich. „Dann wurde unser Projekt auf Eis gelegt, Kinder wurden<br />

geboren, die Mädels waren familiär eingespannt.“ Doch Lust, auch<br />

dabei wieder mitzumachen, hat sie auf alle Fälle. Ihre Augen blitzen<br />

schon wieder, wenn sie vom Um-die-Wette-Segeln erzählt. Und so<br />

wie es ausschaut, wird ihr auch da eine Rückkehr gelingen und bestimmt<br />

so erfolgreich wie damals auf der Regattabahn und heute im<br />

Chartergeschäft.<br />

Doch jetzt nimmt sie erst einmal Urlaub, eine ganze Woche nach<br />

eineinhalb arbeitsintensiven Jahren. Natürlich zum Segeln, endlich<br />

wieder zurück aufs Wasser! So erfolgreich wie ihr junges Unternehmen<br />

schon jetzt läuft, darf sie sich endlich diese Auszeit unter Segeln<br />

gönnen mit dem Gefühl, die beste Entscheidung ihres Lebens getroffen<br />

zu haben!<br />

www.hofinger-yachtcharter.at<br />

28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Powerfrauen<br />

Hildegard<br />

Wenn sie lacht, dann ist es ansteckend und doch auf eine leise Art. Es<br />

ist kein albernes Gekicher oder lautes Gejohle, sondern eher ein leises<br />

Strahlen, womit sie ihr Gegenüber sofort in ihren Bann zieht, abends<br />

im Restaurant genauso wie tagsüber im Cockpit, ihrem Lieblingsort.<br />

Denn auf dem Segelschiff fühlt sich Hildegard Sponer, Frau Dr. Sponer,<br />

am wohlsten. Es muss schaukeln, dann passt es schon. Und winden<br />

darf es dazu auch sehr gern.<br />

„Meine Lieblingsschulfreundin hat mich, als wir ungefähr 14 waren,<br />

zum Segeln mit ihrem Vater auf dem Traunsee mitgenommen.“ Zwei,<br />

drei Mal in den folgenden Jahren. Doch fünf Jahre später hat die<br />

Freundin es wieder geschafft, Hildegard aufs Wasser zu locken, diesmal<br />

aufs Meer. „Ich hab‘ schon vorher gewusst, dass ich irgendwie<br />

infiziert war, aber danach war es dann wirklich klar.“ Woran man so<br />

etwas merkt? Es war damals wohl ein äußerst ungemütlicher Törn und<br />

als alle anderen auf dem Weg von Pula nach Venedig über der Reling<br />

hingen, „hat‘s nur mir getaugt“.<br />

Ihre braunen Augen leuchten noch einen Tick stärker bei der Erinnerung<br />

an ihre ersten Segelerlebnisse. Einschneidend waren sie und<br />

fesselnd, denn dann ging es los – immer mit verschiedenen Skippern<br />

hat sie es sich abgeschaut, das Segeln – learning bei doing. Wie perfekt<br />

das geklappt hat, sieht man heute, wenn sie beim Skippertraining ihr<br />

Wissen ganz unaufdringlich weitergibt. Dass sie immer zuviel dabei<br />

rede und nie zu stoppen sei, davor warnt sie ihre Ausbildungscrews<br />

gleich am Anfang. Sie geht darin auf, all ihre Ideen, all ihr Wissen<br />

weiterzugeben. Und so unerschöpflich wie dieses bereits ist, so unermüdlich<br />

will sie noch mehr dazulernen.<br />

Auch in ihrem wirklichen Leben als Patentprüferin im österreichischen<br />

Patentamt, in dem sie als Genetikerin angefangen hatte, die Forschung<br />

im Gebiet der Impfstoffe war ihr inzwischen zu langweilig geworden.<br />

Als unbefriedigend beschreibt sie die Forschungen, obwohl sie auch<br />

dort erfolgreich war, schließlich steht sie auf gleich zwei Patenten. Die<br />

oft nicht vorhersehbaren und kalkulierbaren Experimente fand sie mit<br />

der Zeit „zu frustig. Beim gleichen Experiment kommt achtmal Nein<br />

und zweimal Ja raus und niemand weiß warum, liegt‘s an der Mondphase<br />

oder liegt‘s an den Socken“. Ihr trockener Humor, ein Markenzeichen.<br />

Als Konsequenz ein Fachwechsel – eine Segelschule sollte<br />

es sein, erst als Mädchen für alles, später als Geschäftsführerin, bis<br />

etwas „Gscheit’s“ hermusste.<br />

Im Patentamt ging es für Frau Doktor über den Umweg Abteilung<br />

Beton hin zum Ressort Schiffe. „Als mein Vorgänger pensioniert wurde,<br />

hab ich laut HIER geschrien!“ Das „laut“ kann man sich bei ihr nicht<br />

so recht vorstellen, den Einsatz schon. Und wieder gab es etwas zu<br />

lernen. „In die Tauchcomputer musste ich mich schon einlesen und<br />

mit Ölplattformen hatte ich vorher auch nicht so viel zu tun.“ Die<br />

gehören inzwischen zum Job genauso wie Mastprofile, Rettungswesten,<br />

Schiffe, Anker oder ein Bugstrahlruder. Das passt perfekt.<br />

Ein abwechslungsreicher, aber doch eher männlich besetzter Job. Aber<br />

das kennt Hildegard ja, auf den Yachten ist es manchmal noch ähnlich.<br />

Und so geht sie gern – aber nicht nur – mit Frauen segeln. Versucht,<br />

diese von ihren Vorbehalten und Ängsten zu befreien, lehrt sie, das<br />

Ruder selbst in die Hand zu nehmen, immer 100-prozentig konzen -<br />

triert und dabei extrem einfühlsam. Nicht bewertend, sondern helfend<br />

und dabei unterstützend, aber auch das nicht mit strickstrümpfiger<br />

Einfühlsamkeit, sondern mit einem tiefsitzenden Selbstverständnis.<br />

Es könnte eben schon sein, dass „das Segeln einmal einen noch größeren<br />

Anteil in meinem Leben bekommt“. Die Idee ist da. Jetzt muss<br />

sie wachsen, so wie bisher alles in ihrem Leben und dann, wer weiß,<br />

könnte es wieder zu einem Wechsel kommen – vom Musikgymnasium<br />

zur Genetik, über die Segelschule zum Beton und hin zur patentierten<br />

Nautik. Von dort ist es nur noch ein kleiner Weg zur großen Fahrt.<br />

Wenn, ja, wenn da nicht der Chef noch wäre. „Ich habe den besten<br />

der Welt und beim Segeln war er auch schon einmal“, gibt sie mit<br />

ihrem strahlend-offenen Lachen ihren Zweifeln eine Daseinsberechtigung,<br />

während sie ihren Hut nimmt und noch einmal die Leinen<br />

kontrolliert. Neugierig aufs Leben, neugierig auf die See.<br />

www.sponer.at<br />

www.aichfeld-yachting.at<br />

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Ausbildung<br />

www.salona-yachts.at<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 29


ServiceNews<br />

Das Eignerpaar eines Katamarans Privilege 37, Baujahr 2000,<br />

ist seit seiner Pensionierung mehrere Monate im Jahr im<br />

Mittelmeer unterwegs. Die werftmäßig installierte Großbedienung<br />

mit Setzen, Reffen, Bergen vom Mast aus war speziell bei<br />

schwererem Wetter ein Sicherheitsrisiko und alles andere als<br />

angenehm. Kein Problem für Palmetshofer Nautic, die immer<br />

eine Lösung parat haben. Thomas Palmetshofer: „Nach intensiven<br />

Überlegungen, Nachforschungen, Einholung von Werftunterlagen<br />

haben wir vorgeschlagen, ein Bamar-Mastrollreffsystem<br />

zu installieren.“ Das Eignerpaar, das ursprünglich auf ein Baumreffsystem<br />

fokusiert war, beauftragte Palmetshofer Nautic mit<br />

der Bestellung der notwendigen Ausrüstung und Durchführung<br />

der Montage. Eingebaut wurde Anfang Mai <strong>2015</strong> in Prevezza/<br />

Griechenland innerhalb von vier Tagen.<br />

www.palmetshofer-nautic.at<br />

Rollgroß<br />

für den Kat<br />

Wärme-Spion<br />

Leicht zurück<br />

an Bord<br />

Es ist herrlich, von einem RIB aus zu baden. Um<br />

anschließend wieder risikolos ins Boot zu kommen,<br />

benötigt man eine speziell konstruierte, sichere Leiter.<br />

Sie muss vom Wasser aus leicht erreichbar sein<br />

und beim Hochsteigen stabil an der RIB-Bordwand<br />

liegen. Båtsystem hat jetzt eine perfekte Einstiegshilfe<br />

aus rostfreiem Stahl im Programm. Sie wird mit<br />

zwei Gurten am Boot befestigt und ist mit vier und<br />

fünf Stufen lieferbar. 399,90 Euro bzw. 479,90 Euro.<br />

www.gotthardt-yacht.de<br />

Das Flir AX8 Marine Thermal Monitoring System<br />

kombiniert eine Wärmebildkamera und eine<br />

CMOS-Kamera, um ein leicht zu interpretierendes<br />

Wärmebild zu liefern, das in das normale Videobild<br />

eingeblendet wird. Ist die AX8 im Motorraum<br />

installiert, kontrollieren Sie die Maschine und die<br />

anderen mechanischen Teile. Sollte das Getriebe<br />

oder der Auspuff überhitzen, wird das perfekt von<br />

der Kamera dargestellt und der Skipper kann reagieren,<br />

bevor ein Schaden<br />

entsteht. Die Kamera kann<br />

direkt an die Raymarine<br />

Multi-Funktions-Displays<br />

angeschlossen werden.<br />

www.yachtelektronik.at<br />

Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala<br />

Stufe/Kategorie Windgeschwindigkeit Anstieg des<br />

Knoten mph km/h Wasserspiegels<br />

in m<br />

Tropisches Tief < 34 < 39 < 63 ≈ 0<br />

Tropischer Sturm 34–64 39–73 63–118 0,1–1,1<br />

Hurrikan Kategorie 1 (schwach) 64–82 74–95 119–153 1,2–1,6<br />

Hurrikan Kategorie 2 (mäßig) 83–95 96–110 154–177 1,7–2,5<br />

Hurrikan Kategorie 3 (stark) 96–112 111–129 178–208 2,6–3,8<br />

Hurrikan Kategorie 4 (sehr stark) 113–136 130–156 209–251 3,9–5,5<br />

Hurrikan Kategorie 5 (verwüstend) > 137 > 157 > 252 > 5,5<br />

In den Bahamas tobte Anfang Oktober ein Hurrikan<br />

mit mehr als 200 Stundenkilometern Windgeschwindigkeiten,<br />

extremen Regengüssen und schweren<br />

Überschwemmungen durch eine Sturmflut. Dieser<br />

Hurrikan zog nach dem Überqueren der Bahamas<br />

weiter nach Südwesten, gewann noch an Intensität<br />

und hielt schließlich auf US-amerikanisches Land zu.<br />

Der Sturm erreichte die Hurrikan-Kategorie 4 und<br />

richtete schwere Verwüstungen auf Samana Cays,<br />

den Acklins, Crooked Island und Mayaguana in den<br />

Zentral-Bahamas an. Der 224-m-Containerfrachter<br />

El Faro mit 33 Menschen an Bord ist verschollen.<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Weit weg? Ganz nah!<br />

Dank App<br />

auf Kurs<br />

Nicht aus dem Handgelenk, aber am Handgelenk navigieren: Wer<br />

eine Apple Watch sein eigen nennt, kann sich an Bord den Weg zum<br />

Steuerstand oder sogar unter Deck zum Ablesen der Instrumente<br />

sparen. Das spanische Softwarehaus Marinus hat seine maritime<br />

App-Kollektion um eine Neuheit erweitert. WX Course erlaubt dem<br />

modernen Skipper, die GPS-Bootsdaten direkt auf seiner Apple<br />

Watch zu verfolgen. Der aktuelle Kurs, die Bootsgeschwindigkeit<br />

und -position, alles im Handumdrehen einfach abzulesen. Auch eine<br />

Kompassfunktion ist integriert. Solange die Watch mit dem iPhone<br />

gekoppelt ist und solange die Bluetooth-Verbindung reicht, funktioniert<br />

das Ganze problemlos. Zur Zeit ist die App nur in englisch<br />

erhältlich, demnächst folgen auch andere Sprachen. Für iOS ab<br />

8.2, 0,99 Euro.<br />

www.marinus.es<br />

Segelautomat<br />

Ob das noch Spaß macht? Jetzt basteln zwei<br />

Weltfirmen, die französische Yachtwerft<br />

Jeanneau und Harken, der Hersteller von<br />

Segel-Hardware, an einem Automaten für den<br />

richtigen Segeltrimm. AST, Assisted Sail Trim,<br />

soll das computergesteuerte Teil heißen, das<br />

mit Hilfe von verschiedenen Sensoren die Bootsgeschwindigkeit,<br />

den Wind, die Krängung und diverse andere Faktoren an Bord<br />

überwacht, um daraus den richtigen Segeltrimm nicht nur zu<br />

ermitteln, sondern ihn dann auch noch automatisch umzusetzen.<br />

Diese Computer-Automatik soll sogar auf Knopfdruck Segel<br />

setzten und bergen, Halsen und Wenden fahren können.<br />

www.jeanneau.fr/brochure/assisted-sail-trim/#p=1<br />

Sofortige Hilfe im<br />

Schadenfall – weltweit.<br />

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Selbststudium vorab) oder<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Kurs auf die<br />

Austrian Boa<br />

Boot Tulln bietet 2016 viel Neues<br />

Vom 3. bis 6. März 2016 ist es wieder soweit:<br />

Unter dem Motto „Wassersport Total“ bietet die<br />

Messe Tulln für jeden etwas und ist alljährlich<br />

der Treffpunkt für Österreichs Wassersportler.<br />

Es wurde viel gearbeitet in Tulln und so kann die<br />

Messe 2016 mit etlichen Neuheiten aufwarten:<br />

eine neue Halle, wetterfeste Hallenverbindungen<br />

und viele interessante neue Yachten!<br />

Vor Beginn der Wassersportsaison und nach der Weltleitmesse,<br />

der Boot Düsseldorf, findet man auf der Austrian Boat Show<br />

– Boot Tulln: große Yachten, kleine Jollen, alles rund um den<br />

Tauchsport, Bootsausrüstungen, maritime Dienstleistungen und<br />

Infos über die schönsten Destinationen für den nächsten Urlaub.<br />

Das macht die Austrian Boatshow in Tulln einzigartig<br />

und somit zur bedeutendsten Fachmesse für Zentral- und<br />

Osteuropa.<br />

Selbstverständlich wird auch <strong>OCEAN7</strong> wieder mit einem großen<br />

Stand und spannenden Vorträgen und Programmpunkten<br />

vertreten sein.<br />

Niederösterreichs<br />

größte Messehalle:<br />

Kompetenzzentrum<br />

für Motorboote, Motoryachten<br />

& Elektroboote.<br />

Messechef Mag. Thomas<br />

Diglas berichtet, was alles neu ist:<br />

„Im Zuge der Boot Tulln <strong>2015</strong><br />

wurde nach Rekordbauzeit von fünf<br />

Monaten die neue Messehalle 3 –<br />

Niederösterreichs größte Messehalle<br />

eröffnet. Auf 6.500 m² Ausstellungsfläche<br />

haben Aussteller rund um Motorboote, Motoryachten &<br />

Elektroboote nun optimale Voraussetzungen, um ihre Produkte<br />

perfekt in Szene zu setzen. Für die Austrian Boat Show 2016 hat<br />

sich das „Who is Who“ der Szene wieder angesagt. Neu an Bord<br />

der Boot Tulln ist Linssen Yachts, in einer Österreich-Premiere<br />

wird die neue Linssen 410 Grand Sturdy vorgestellt. Neben<br />

hochwertiger Ausstellungsfläche beherbergt die neue Messehalle<br />

3 auch das neu gestaltete Messe-Restaurant und ein Tagungszentrum<br />

für interessante Vorträge und Infotainmentshows. Wit-<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Boot Tulln 2016<br />

tshow<br />

terungsunabhängige Hallenübergänge, neue Sanitäranlagen,<br />

eine neue Gestaltung des Haupteinganges machen die Messe<br />

Tulln zur idealen Plattform für die nautische Branche“.<br />

Niederösterreich-Halle – Halle 10: Der<br />

Hafen für die Segelyachten. Die Austrian Boat<br />

Show – Boot Tulln ist schon seit Jahrzehnten DER Treffpunkt<br />

für Segler. In der Niederösterreich-Halle sind große Schiffe mit<br />

bis zu 50 Fuß und mehr beheimatet, es hat sich aber auch zum<br />

Kompetenzzentrum für Daysailer, Sportboote und Multihulls<br />

entwickelt. Sämtliche namhaften Hersteller laufen wieder in<br />

den Hafen der Messe Tulln ein.<br />

Das komplette Angebot in Tulln an der<br />

Donau. Eine Kompetenz der Austrian Boat Show – BOOT<br />

TULLN. Um die Messe übersichtlich zu gestalten, wurden die<br />

Themenbereiche in den verschiedenen Hallen systematisch<br />

zusammengefasst: Die Messe ist für Besucher in übersichtliche<br />

Kompetenzzentren gegliedert.<br />

• Segeln: Segelyachten, Segelboote, Katamarane,Trimarane,<br />

Jollen, Ausbildung<br />

• Motorboote: Motoryachten, Motorboote, Elektroboote,<br />

Schlauchboote, Ausbildung<br />

• Tauchen: Ausrüstung, Reviere, Reisen, Ausbildung, Unterwasserfotografie<br />

• Paddeln: Kajaks, Kanus, Stand Up Paddling<br />

• Tourismus: Infos Wassersport-Destinationen, Marinas, weltweite<br />

Charter-Angebote<br />

• Zubehör: Bootsausstattung, Bootsausrüstung, Bekleidung<br />

Nautisches Zubehör – informieren und<br />

kaufen! Zur besten Zeit, unmittelbar vor Beginn der Wassersportsaison,<br />

bietet die Boot Tulln Österreichs größtes Angebot<br />

für Zubehör rund um Yachten und Boote – Bootsausrüstungen,<br />

Bootselektronik, Motoren, technisches Zubehör,<br />

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vieles mehr. Lassen Sie sich vom Spezialisten beraten und<br />

nutzen Sie die Möglichkeit, das benötigte Zubehör auf der<br />

Boot Tulln zu erwerben.<br />

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Erwachsene<br />

13 Euro<br />

Senioren- und Studentenkarte 11 Euro<br />

Jugendkarte (6–15 Jahre) 3 Euro<br />

Kinder bis 6 Jahre<br />

Eintritt frei<br />

Gruppenkarte (ab 20 Pers.) 11 Euro<br />

Öffnungszeiten<br />

Donnerstag, 3., bis Sonntag, 6. März 2016,<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

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erscheint 6x im Jahr<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Eine renommierte, seit über 30 Jahren erfolgreiche deutsche Charteragentur<br />

machte pleite und etliche Charterkunden müssen um ihre eingezahlten Gelder<br />

bangen – trotz der trügerischen Sicherheit durch einen „Sicherungsschein“.<br />

<strong>OCEAN7</strong> hat den Fall recherchiert.<br />

?<br />

Mehr Schein<br />

als Sicherung<br />

Simon Boes aus Hamburg ist Rechtsanwalt und Notar – und<br />

derzeit Insolvenzverwalter der in Schieflage gekommenen<br />

Charteragentur So Long. „Es ist eine schwierige Aufgabe“, sagt<br />

der 44-jährige Jurist zu <strong>OCEAN7</strong>. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt,<br />

die Charteragentur zu retten, wieder ins Laufen zu bringen<br />

und dann zu veräußern. Vor allem aber liegt mir am<br />

Herzen, die Kunden möglichst schadfrei zu halten“.<br />

Charteragenturen mit guter Bonität verfügen in der Regel über<br />

den sogenannten Sicherungsschein, um die Kundengelder<br />

sowohl im Falle der eigenen Insolvenz, als auch der Insolvenz<br />

des Flottenbetreibers abzusichern. Auch etliche Kunden, die<br />

bei So Long buchten, waren über den „Sicherungsschein“<br />

abgesichert. Das heißt, im Falle einer Insolvenz eines Vertragspartners<br />

– das kann die Charteragentur oder der Flottenbetreiber<br />

sein – sind die eingezahlte Gelder von Charterkunden<br />

„geschützt“.<br />

Und wenn wie im Fall der Insolvenz von So Long Yachtcharter<br />

Kundengelder nicht an den Flottenbetreiber weitergeleitet<br />

wurden, übernimmt eben die Versicherung, also der „Sicherungsschein“,<br />

den Ausfall und der Charterkunde kann ohne<br />

finanziellen Verlust seinen Urlaub auf der gebuchten Yacht<br />

antreten.<br />

Der Insolvenzverwalter Boes: „In unserem Fall lagen allerdings<br />

zwei unterschiedliche Bürgschaften für Kundengelder vor.<br />

Einmal jene von Yacht-Pool. Da hat in der Abwicklung alles<br />

perfekt geklappt. Kein Kunde, dessen Yacht mit einem Sicherungsschein<br />

dieser Versicherungsgesellschaft abgesichert war,<br />

hatte irgendeinen Schaden.“ Die meisten merkten erst gar<br />

nicht, dass hier eine Insolvenz passiert war. Denn Yacht-Pool<br />

ist sofort in die Vorleistung getreten und hat für die geschädigten<br />

Kunden deren von der Charteragentur nicht weitergeleiteten<br />

Zahlungen an die entsprechenden Flottenbetreiber<br />

überwiesen.<br />

Ganz anders allerdings war es laut Insolvenzverwalter für die<br />

Kunden jener Flottenbetreiber, die über eine Absicherung bei<br />

der R+V Versicherung verfügen, abgeschlossen über die Versicherungsagentur<br />

Pantaenius, weil Yacht-Pool Sicherungsscheine<br />

nicht möglich waren für Flottenbetreiber, die nicht von Yacht-<br />

Pool gelistet wurden. Simon Boes: „Diese Charterkunden müssen<br />

sich mit erheblichem und langfristigem Ärger herumschlagen,<br />

weil sie sich selbst um die Abwicklung kümmern müssen<br />

und nicht sicher sein können, ihren entstandenen Schaden<br />

vollständig oder überhaupt ersetzt zu bekommen – und wann.<br />

R+V-Bürgschaften für derartige Schäden garantieren nämlich<br />

pro Agentur oder Flottenbetreiber nur gesamt 20.000 Euro .“<br />

Geld weg, Schiff weg. Wie kann es überhaupt zu<br />

einer derartigen Situation kommen? Dr. Friedrich Schöchl, der<br />

als „Erfinder“ des Yacht-Pool Sicherungsscheines gilt: „Es ist<br />

geübte Praxis, dass für Charterbuchungen mitunter viele Monate<br />

und bis zu einem Jahr vorher erhebliche Anzahlungen für<br />

die gebuchte Charter zu leisten sind. Geld, das vorerst an die<br />

Agentur überwiesen wird. Wer dafür nicht eine entsprechende<br />

Absicherung erhält, läuft Gefahr, dass er bei einer Insolvenz<br />

der Agentur oder des Flottenbetreibers, an den der vorerst bei<br />

der Agentur liegende Betrag irgendwann weitergeleitet werden<br />

sollte, sein Geld verliert und möglicherweise auch kein Schiff<br />

vorfindet.“<br />

Denn wird die Anzahlung und auch die Restzahlung nicht zum<br />

vereinbarten Termin an den Flottenbetreiber weitergeleitet, so<br />

wird er das Schiff zu Recht anderweitig verchartern, und der<br />

Skipper steht mit seiner Crew vor einer leeren Mooring. Das<br />

gleiche kann natürlich auch geschehen, wenn zwar das Geld<br />

ordnungsgemäß weitergeleitet wurde, aber inzwischen der<br />

Flottenbetreiber zahlungsunfähig wurde.<br />

Damit es nicht soweit kommt, hat Yacht-Pool eine spezifische<br />

Absicherung dieses Problems mit dem „Yacht-Pool Sicherungsschein“<br />

entwickelt. Dr. Schöchl: „Diese Absicherung hat seit<br />

Einführung dieser Insolvenzabsicherung schon etwa 1.000<br />

Skipper vor dem Verlust ihrer Anzahlungen bewahrt.“<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Sicherungsschein<br />

Strenge Bonitätsprüfung. Yacht-Pool entwickelte<br />

ein Deckungskonzept, mit dem de facto die Bürgschaft<br />

dafür übernommen wird, dass so etwas nicht passiert – und<br />

wenn es doch passiert, dass zumindest der finanzielle Schaden<br />

weitgehend übernommen wird. Wer bekommt nun einen<br />

Yacht-Pool Sicherungsschein? Dr. Friedrich Schöchl: „Die<br />

Yacht-Pool-Charter-Absicherung kann nur für Firmen erfolgen,<br />

die sich vorher einer entsprechenden Bonitätsüberprüfung<br />

durch uns unterzogen haben. D. h. in der Praxis, es sind jährlich<br />

sowohl die Bilanzen der Charteragentur als auch des<br />

entsprechenden Flottenbetreibers bei Yacht-Pool zur Prüfung<br />

einzureichen. Und nur bei entsprechend guter Bonität werden<br />

diese Firmen in das „Yacht-Pool Financial Security System“<br />

aufgenommen. Das heißt, nicht jede Charteragentur kann für<br />

jeden Flottenbetreiber beliebig einen Sicherungsschein ausgeben.<br />

Und nicht jede Charteragentur kann Mitglied des Yacht-<br />

Pool Financial Security Systems sein.“<br />

Die Idee der Insolvenzabsicherung zog natürlich auch Mitbewerber<br />

an. Nicht alle nahmen es dabei mit der Bonitätskontrolle<br />

immer so genau. „Die mangelhafte Kontrolle dieser Anbieter<br />

zeigte sich schon im Fall der Firma Ecker, wo Yacht-Pool<br />

bereits drei Jahre vor Eintritt der Insolvenz die Bürgschaften,<br />

also den Sicherungsschein, einstellte. Sicherungsschein ist eben<br />

nicht gleich Sicherungsschein,“ sagt Dr. Schöchl. Und weiter:<br />

„Wenn man es aber mit der Bonitätsprüfung nicht so genau<br />

nimmt, kann man auch Sicherungsscheine mit leichterer Hand<br />

ausgeben, weil das Risiko des Versicherers durch die niedrigeren<br />

Deckungssummen entsprechend minimiert ist. Allerdings<br />

vielfach unbemerkt zu Lasten des Charterkunden, weil<br />

sich nicht jeder in das Kleingedruckte vertieft – und es mitunter<br />

auch nicht für jeden so leicht verständlich ist. Versicherung<br />

ist deshalb eben auch viel Vertrauenssache“.<br />

Mehr Sicherheit<br />

für Charterer<br />

Kleiner Unterschied, große Wirkung. Weil<br />

eben nicht für jeden Flottenbetreiber ein Yacht-Pool Sicherungsschein<br />

aus genannten Gründen ausgegeben werden<br />

konnte, sahen sich Chartergesellschaften nach Alternativen um.<br />

Pantaenius bot in Kooperation mit der R+V Versicherung sozusagen<br />

einen Sicherungsschein „light“ an, der sich darin<br />

unterscheidet, dass die Bürgschaft pro Agentur und Flottenbetreiber<br />

auf maximal 20.000 Euro beschränkt ist. Schäden, die<br />

diese Summe übersteigen, sind von den betroffenen Charterern<br />

anteilig selbst zu tragen, indem ihre Ersatzleistungen entsprechend<br />

„gequotet“, d. h. entsprechend gekürzt werden.<br />

Dr. Schöchl: „Bei Yacht-<br />

Pool beträgt die Absicherung<br />

aller Schäden eines<br />

Jahres 500.000 Euro und<br />

soll im kommenden Jahr<br />

auf eine Million erhöht werden.“<br />

Dass ein Kunde seine<br />

Verluste nicht voll ersetzt<br />

bekommt, ist bei diesem<br />

System laut Dr. Schöchl<br />

deshalb nicht anzunehmen.<br />

Und war auch noch nie der<br />

Fall. Laut Insolvenzverwalter<br />

Simon Boes ergaben sich wohl auch deshalb in Bezug auf<br />

den Schadeneintritt erhebliche Unterschiede in Bezug auf die<br />

Kunden, die über einen R+V Sicherungsschein verfügten im<br />

Vergleich zu jenen, die über Yacht-Pool abgesichert waren.<br />

Da der Insolvenzverwalter an der Weiterführung des Unternehmens<br />

unter neuer Führung interessiert ist, unterstützte<br />

Yacht-Pool diese Initiative, indem sie spontan die offenen<br />

Restzahlungen, die von der Agentur nicht weitergeleitet wurden,<br />

für die über Yacht-Pool versicherten Kunden übernahm,<br />

sodass von diesen Kunden die Charter problemlos ohne Aufregung<br />

und Stress und ohne dem Risiko kein Schiff vorzufinden,<br />

angetreten werden konnte. Der Insolvenzverwalter berichtete,<br />

dass dagegen Pantaenius aufgrund der R+V-Bedingungen<br />

wohl zu Recht argumentierte, dass Ersatzzahlungen<br />

an die Charterer erst dann vorgenommen werden, wenn der<br />

Schaden tatsächlich eingetreten ist, weil ja erst dann festgestellt<br />

werden kann, was der Charterer an Ersatzleistung bekommt.<br />

Dies kann allerdings de facto erst geschehen, bis sich alle<br />

Geschädigten gemeldet haben und der Gesamtschaden geklärt<br />

ist. Übersteigt der Schaden für den Versicherer in diesem Fall<br />

die 20.000 Euro, bekommt also jeder Betroffene aliquot weniger,<br />

und um das gebuchte Schiff zu bekommen, muss er selbst<br />

die offene Chartergebühr vorerst nochmals selbst bezahlen<br />

oder erhält im ungünstigen Fall gar kein Schiff.<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Die<br />

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Mallorcas<br />

Erfolgsgeschichte mit österreichischer Beteiligung<br />

Segeln und <strong>OCEAN7</strong>, das ist die Garantie für packende Erzählungen von<br />

Fahrtenseglern, für Reportagen aus den interessantesten Segelrevieren und<br />

für Testberichte neuer Yachten. Gesegelt wird aber nicht nur zu Wasser.<br />

Dieser Artikel hebt ab in die Lüfte und beschreibt, wie haarscharf der größte<br />

Vogel Mallorcas an der Klippe des Aussterbens entlang segelte. Dass er nun<br />

wieder über den Berggipfeln Mallorcas kreist ist dem Einsatz einer jungen<br />

österreichischen Biologin zu verdanken.<br />

Text: Dr. Reinhard Kikinger | Fotos: Dr. Reinhard Kikinger, BVCF


2<br />

Mönchsgeier auf Mallorca<br />

3<br />

Knapp<br />

3 m Flügelspannweite,<br />

bis 12 kg Gewicht.<br />

Wenn wir in<br />

der Sprache eines<br />

Yachtmagazins bleiben, so<br />

sind das die Abmessungen einer<br />

„ornithologischen Megayacht“ der<br />

Lüfte. Der Mönchsgeier, Aegypius monachus,<br />

ist dieser Riesenvogel. Sein Verbreitungsgebiet<br />

erstreckt sich von Spanien über<br />

Südeuropa, den Balkan und Vorderasien bis nach Pakistan<br />

und Korea. Weltweit gibt es aber nur eine einzige Inselpopulation<br />

dieses riesigen Greifvogels: Mallorca.<br />

Die gebirgige Insel mit extensiver Landwirtschaft,<br />

mit Ziegen und Schafherden bietet ausreichend<br />

Nahrung und Nistmöglichkeiten. Trotzdem stand<br />

dieser König der Lüfte in den 1980er Jahren in Mallorca<br />

kurz vor dem Aussterben. Dass der Mönchsgeier<br />

heute wieder in größerer Zahl über den Gipfeln der Tramuntana<br />

kreist ist der Verdienst einer holländischen Stiftung,<br />

einer deutschen Gesellschaft und eines kleinen Teams um Dr.<br />

Evelyn Tewes, die durch ihr bewundernswertes Engagement<br />

zur Retterin des Mönchsgeiers auf Mallorca wurde.<br />

Tausend zu Eins. Mönchsgeier leben seit Millionen<br />

Jahren auf Mallorca, der Mensch lebt nur ein Tausendstel dieser<br />

Zeitspanne hier. Sobald Menschen neue Inseln besiedelten war<br />

die Entwicklung meist vorgezeichnet: Zuerst ging es großen<br />

Säugetieren an den Kragen, dann kamen die großen Vogel- und<br />

Reptilienarten dran. Die Geschichte der Seefahrt und der Kolonialisierung<br />

ferner Länder ist voll mit diesen unrühmlichen<br />

Beispielen. In Mallorca wurde noch bis in die 1970er Jahre (also<br />

bis vor 45 Jahren!) Kopfgeld für getötete Greifvögel, darunter<br />

Mönchsgeier, bezahlt. Dazu kamen und kommen leider immer<br />

noch Giftköder, die früher von Schäfern gegen Kolkraben und<br />

heute gegen streunende Katzen, Ginsterkatzen und Marder<br />

ausgelegt werden. Auch die Geier fressen die Köder oder die<br />

vergifteten Tiere und sterben daran. Nachdem jedes Brutpaar<br />

nur ein Ei pro Jahr legt, der Jungvogel intensiv von beiden Eltern<br />

aufgezogen wird und die Geschlechtsreife erst im vierten<br />

Lebensjahr eintritt, ist evident, dass eine so langsam reproduzierende<br />

Tierart rasch an den Rand der Ausrottung geraten<br />

kann. 1987 war es soweit: Nur noch ein einziges Brutpaar von<br />

den insgesamt 19 Mönchsgeiern Mallorcas konnte nachgewiesen<br />

werden.<br />

Rettung in letzter Minute. 1986 wurde eine<br />

Stiftung zur Rettung der Mönchsgeier in Europa gegründet<br />

(„Black Vulture Conservation Foundation“ oder BVCF). Die<br />

„Frankfurter Zoologische Gesellschaft“ (FZG) half mit finanzieller<br />

Unterstützung und Evelyn Tewes übernahm die schwierige<br />

Aufgabe, in einem Pilotprojekt auf Mallorca die Freilandarbeit<br />

vor Ort durchzuführen und zu koordinieren. Die Biologin erledigte<br />

diese Aufgabe mit Bravour, das Projekt entwickelte sich<br />

zu einem internationalen Erfolgsmodell. Heute stehen die<br />

Mönchsgeier auf Mallorca unter Schutz, es ziehen wieder circa<br />

160 Exemplare ihre Kreise hoch am Himmel, 26 Brutpaare sind<br />

dokumentiert und 17 Junggeier sind 2014 ausgeflogen. Wie<br />

schafft man solche Erfolge?<br />

1 Segelnder Mönchsgeier, Aegypius monachus (Foto: BVCF)<br />

2 Im Zentrum zum Schutz der Mönchsgeier in Campanet erklärt Dr. Francesca<br />

Pasetti den Besuchern in mehrsprachigen Vorträgen das Schutzprojekt.<br />

3 Die Tafeln an den Wänden des Ausstellungsraumes informieren über Fauna<br />

und Flora der Balearen.<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 37


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

In der Schutzstation<br />

werden verletzte Geier<br />

gesund gepflegt<br />

Extremer persönlicher Einsatz, Ausdauer<br />

und Organisationstalent. Ich kenne<br />

Evelyn Tewes noch von der Universität Wien aus den 1980er<br />

Jahren. Seit dieser Zeit hat sie Mallorcas erfolgreichstes Artenschutzprojekt<br />

aufgebaut. Unterstützt wurde sie dabei vor allem<br />

von den Greifvogelexperten, die gemeinsam die Mönchgeierstiftung<br />

gegründet haben: die Österreicher Winfried Walter und<br />

Hans Frey, der die Wiedereinbürgerung des Bartgeiers in den<br />

Alpen ins Leben gerufen hat; Maarten Bijleveld, internationaler<br />

Greifvogelexperte; Richard Faust, damaliger Präsident der FZG<br />

und Jesus Garzón, spanischer Naturschützer, der viel zur Erhaltung<br />

von bedrohten Arten wie Luchs, Kaiseradler und Mönchsgeier<br />

beigetragen hat. Auch von der lokalen Naturschutzbehörde<br />

wurde Evelyn stets unterstützt. Privat und beruflich ist ihr wichtigster<br />

Partner ihr Ehemann Juan José Sánchez. Er ist heute<br />

Direktor der Mönchsgeier Stiftung BVCF und leistet jetzt die<br />

Hauptarbeit bei der Weiterführung des Schutzprojektes. Ohne<br />

die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, meist von Mallorca und<br />

aus Österreich, hätte die komplexe Aufstockung der mallorquinischen<br />

Population nicht stattfinden können.<br />

Eine Schutzstation entsteht. 2002 gründete<br />

Dr. Evelyn Tewes mit den Mitgliedern der Mönchsgeierstiftung<br />

eine neue spanische Stiftung: die Fundación Vida Silvestre Mediterránea<br />

(FVSM), mit der Aufgabe,<br />

weitreichendere Projekte<br />

und lokale Spendenunterstützungen<br />

möglich zu machen.<br />

Erstes Ziel war die Öffnung<br />

der Geierschutzstation, eine 18<br />

Hektar große Finca am Rand der<br />

Ortschaft Campanet, die von der<br />

spanischen „Fundacion Internacional<br />

de las Aves“ zur Verfügung gestellt<br />

wurde. Die Station ist seither Zentrale<br />

der verschiedenen, europaweiten<br />

Projekte. Hier gibt es ein großes<br />

Freigehege, einen Ausstellungsraum,<br />

einen kleinen Shop,<br />

das Verwaltungszentrum und als Besonderheit ein „Observatorium“.<br />

Das ist eine Holzhütte, aus der Geier aus nächster Nähe<br />

beobachtet werden können. Zurzeit sind das zwei Mönchsgeier<br />

und sechs Gänsegeier. Sie sind hier Dauergäste, da flugunfähig.<br />

Opfer von Schussverletzungen, Kollisionen mit Windrädern etc.<br />

Sie nisten hier am Boden und ihre Jungen werden ausgewildert.<br />

Die Besucher der Station werden von der vielsprachigen Italienerin<br />

Francesca betreut und bekommen auch Videos über die<br />

Projekte und die Mönchsgeier zu sehen.<br />

1<br />

2 3<br />

38 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Mönchsgeier auf Mallorca<br />

1 Das ist einer der beiden Mönchsgeier (Aegypius monachus), die im<br />

Freigehege gehalten und gepflegt werden.<br />

2 Wenn man sich im „Observatorium“ ruhig verhält, kommen auch die<br />

vorsichtigen Mönchsgeier bei der Fütterung sehr nahe.<br />

3 Der Gänsegeier (Gyps fulvus) lebt gesellig und<br />

zeigt auch im Gehege forscheres Verhalten<br />

als die scheuen Mönchsgeier.<br />

4 Gänsegeier mit seinem Küken, das in<br />

der BVCF Schutzstation geschlüpft<br />

ist und später ausgewildert wird<br />

(Foto: BVCF).<br />

5 Kopf und Hals des Gänsegeiers<br />

sind mit einem hellen<br />

Federflaum versehen. Der<br />

Hakenschnabel und der<br />

durch den Überaugen-<br />

Knochen bedingte<br />

„grimmige“ Blick sind<br />

eindrucksvoll.<br />

4<br />

Nachzucht, Pflege, Auswilderung. Zur Aufstockung<br />

der mallorquinischen Mönchsgeier-Population wurden<br />

bis 1996 Nachzuchten aus europäischen Tiergärten in der Tramuntana<br />

ausgewildert. Zusätzlich wurden Mönchsgeier aus<br />

Auffangstationen des spanischen Festlandes nach Mallorca gebracht,<br />

gesund gepflegt und ebenfalls freigelassen. Nachdem<br />

eine Anzahl von 50 freilebenden Mönchsgeiern erreicht war,<br />

wurde davon ausgegangen, dass die Inselpopulation nun überlebensfähig<br />

wäre. Dass sie das tatsächlich ist, beweist die steigende<br />

Zahl von Brutpaaren. Durch diese Erfolge wurde die<br />

Expertise von Dr. Tewes international gefragt: Nach Abschluss<br />

der Freilassungsphase in Mallorca startete die Mönchsgeierstiftung<br />

mit Evelyn als Expertin die erste Wiedereinbürgerung der<br />

Mönchsgeier in Gebieten, wo dieser Vogel zuvor ausgestorben<br />

war. Dafür wurden die Cevennen im Zentralmassiv der französischen<br />

Alpen als am geeignetsten befunden. Das Projekt war<br />

erfolgreich, nach nur vier Jahren schlüpfte der erste in Freiheit<br />

geborene Mönchsgeier! Weitere Wiedereinbürgerungen fanden<br />

in den französischen Voralpen, Baronnies und Verdon statt. Vor<br />

allem während der Freilandarbeiten für ihre Doktorarbeit war<br />

Evelyn auch beratend auf dem spanischen Festland tätig und<br />

koordinierte viele Jahre den von der BVCF gegründeten „Balkan<br />

Vulture Action Plan“.<br />

Unerwartete Immigranten. Im Jahr 2008 wurden<br />

durch einen Sturm 60 bis 80 junge Gänsegeier vom spanischen<br />

Festland nach Mallorca verblasen. Zuvor gab es diese Art auf<br />

Mallorca nicht. Nun ist auch der Gänsegeier als Brutvogel neben<br />

dem größeren Mönchsgeier auf Mallorca etabliert. Die ökologische<br />

Einnischung des Neuankömmlings scheint zu funktionieren,<br />

beide Arten kommen ja in weiten Gebieten<br />

Europas gemeinsam vor, wo die beiden Aasfresser<br />

jeweils ihre Brutplätze finden: Der<br />

Gänsegeier ist Felsenbrüter und der<br />

Mönchsgeier ein Baumbrüter.<br />

Auf lange Sicht<br />

wird das Futterange-<br />

5<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 39


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1 2<br />

Inzwischen ist auch der Gänsegeier<br />

als Brutvogel etabliert<br />

bot auf Mallorca wohl bestimmen, ob hier Platz für beide Geierpopulationen<br />

ist. Die Hierarchie an Futterstellen ist ebenfalls<br />

festgelegt: Der kräftige Mönchsgeier kommt zuerst, danach sind<br />

die Gänsegeier an der Reihe und der deutlich kleinere Schmutzgeier<br />

verzehrt, was noch übrig ist. Übrig bleiben blanke Knochen,<br />

für deren Mark der Bartgeier Verwendung hätte. Diese Art<br />

gibt es auf Mallorca aber nicht.<br />

Eine neue Dimension. Ein wohlhabendes schweizerisch/peruanisches<br />

Ehepaar betrieb für viele Jahre eine große<br />

Finca auf Basis ökologischer Landwirtschaft. Diese Finca befindet<br />

sich in der Tramuntana, dem mallorquinischen Gebirgszug<br />

der den Mönchsgeiern als Lebensraum dient. Evelyn Tewes<br />

führten ihre Freilandarbeiten auch in das Gebiet dieser Finca<br />

und durch ihren Einsatz für den Schutz der Geier erwarb sie<br />

sich den Respekt und die Zuneigung dieses Ehepaares. Das<br />

Ergebnis: Die riesige Finca wurde nicht an finanzkräftige Interessenten<br />

verkauft, sondern der Stiftung geschenkt! Mehrere<br />

Gebäude mit vier Arbeitern, Obstkulturen, Schafherden und<br />

Quellen befinden sich auf dem tausend Hektar großen, prächtigen<br />

Land in der Hochebene Ariant, das nun Schutzgebiet für<br />

Mönchsgeier ist und ihnen beste Lebensbedingungen bietet.<br />

Allerdings kostet der Betrieb und Unterhalt dieser Ländereien<br />

40 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong><br />

4


0 6 / 2 0 1 4 N o v e m b e r / D e z e m b e r 4 , 5 0 E U R<br />

01<br />

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3<br />

Info und Links<br />

Mallorca will vom Image des billigen Massentourismus wegkommen und setzt<br />

zunehmend auf sanfte, nachhaltige Formen des Fremdenverkehrs. Die Mönchsgeier -<br />

stiftung und ihre lokalen Partner mit ihren Angeboten, die von Information und<br />

Umwelterziehung über Exkursionen bis zur Buchung ausgewählter Quartiere reichen,<br />

passt genau in diese Schiene. Dazu kommt die wichtige Tätigkeit der FVSM-Mitarbeiter,<br />

die den stetig wachsenden Strom von Wanderern so zu organisieren versuchen, dass<br />

wertvolle Naturlandschaften und deren Wildtiere möglichst wenig geschädigt werden.<br />

Denn selbst der Inbegriff des sanften Tourismus, der Wanderer, kann für Mönchsgeier<br />

tödlich sein. Bei Störung verlassen die scheuen Elterntiere den Horst, die Eier oder<br />

kleinen Nestlinge sind dann Kälte oder tödlicher Sonnenstrahlung ausgesetzt oder<br />

werden von Möwen oder Kolkraben getötet. Die Koordination von Tourismuswünschen<br />

und Naturschutz-Anliegen ist auch hier sehr wichtig.<br />

Schutzzentrum Finca Son Pons in der Nähe von Campanet. Der<br />

Besuch ist lohnend, vorherige Kontaktaufnahme ist empfehlenswert (auch auf Deutsch<br />

möglich). Tel. +34 661212222 | info@pronaturetravel.com. Freier Eintritt, Spenden erwünscht.<br />

Fundacion Vida Silvestre Mediterranea (FVSM)<br />

www.fvsm.eu | Facebook: Fundación Vida Silvestre mediterranea<br />

www.fundacionvidasilvestremediterranea.blogspot.co.at<br />

Black Vulture Conservation Foundation (BVCF)<br />

Facebook: Black Vulture Conservation Foundation<br />

www.blackvultureconservation.blogspot.com/p/history.html<br />

auch Geld. Kooperation mit der Reiseagentur „Ecotourism & Conservation Pronature<br />

Travel“ und Unterstützungen von privater Seite bzw. Firmen sollen helfen, die erforderlichen<br />

finanziellen Mittel zu generieren. Die Finanzkrise hat auch in Spanien tiefe Spuren<br />

hinterlassen: Es gibt keine Subventionen mehr für den Mönchsgeierschutz, die Mitarbeiter<br />

arbeiten ehrenamtlich und Spenden der Besucher sind ebenso willkommen wie unentbehrlich.<br />

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Autark segeln<br />

Ostern auf Korfu<br />

6 Ausgaben<br />

für nur<br />

Selene Ocean Trawler 58<br />

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Genussvoll<br />

reisen<br />

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Willkommen<br />

in der Zukunft<br />

Vasenwerfen<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

Fair Trade mit Tres Hombres<br />

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Segelrouten<br />

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<strong>OCEAN7</strong>-Special<br />

Segelurlaub<br />

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1 Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) verdankt seinen Namen dem bartartigen Federbüschel am Unterschnabel.<br />

Er kommt auf Mallorca nicht vor, wurde aber in den Alpen erfolgreich wiederangesiedelt (Foto: BVCF).<br />

2 Die Führung durch das Schutzgebiet der Ariant-Hochebene ist landschaftlich äußerst reizvoll. Mit Glück<br />

bekommt man Mönchs- und Gänsegeier, Zwergadler und den seltenen Eleonorenfalken zu sehen.<br />

3 Am Wegesrand zeugen blank geputzte Skelettreste von der perfekten Entsorgung durch Geier,<br />

Kolkraben und Co.<br />

4 Francesca justiert das Spektiv, um die Geier an der entfernten Futterstelle ins Bild zu bekommen.<br />

abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Segelnde Großvögel<br />

meiden Flüge über<br />

das offene Meer<br />

Segeln, Geier und das Meer. Jeder Segler wird bestätigen, dass<br />

Geier über dem offenen Meer nicht anzutreffen sind. Die Flugkünstler der<br />

Hochsee wie Albatrosse und Sturmtaucher haben lange, schlanke, spitz zulaufende<br />

Flügel und sind damit an die Windbedingungen der See perfekt angepasst.<br />

Im Gegensatz dazu sind die Flügel der Geier breit und haben gefächerte Handschwingen<br />

an den Enden. Das ist die ideale Form, um thermische Aufwinde zu<br />

nützen – die gibt es über Land, aber nicht über dem Meer. Daher meiden segelnde<br />

Großvögel wie Greife und Störche das offene Meer und konzentrieren<br />

sich auf ihrem saisonalen Vogelzug in großer Zahl an den Meerengen wie<br />

Bosporus und Gibraltar, um das Mittelmeer dort zu überqueren. Die Mönchsgeier<br />

Mallorcas ersparen sich das, sie bleiben ganzjährig auf der Insel.<br />

Ein Gedankenspiel. Skippern die Physik des Segelns zu erklären<br />

hieße Eulen nach Athen zu tragen. Aber zu einem Gedankenexperiment<br />

möchte ich einladen: Vergleichen wir den horizontalen Vortrieb eines Segelbootes<br />

mit dem vertikalen Auftrieb eines segelnden Mönchsgeiers. Vergleichen<br />

wir das im Wind gebauschte Segel mit dem gewölbten Querprofil des Geierflügels.<br />

Wenn wir uns die Flügel des Geiers als horizontal liegendes Segel<br />

vorstellen, wäre dann das Höherschrauben in der Thermik mit dem Vorwindkurs<br />

eines Segelbootes vergleichbar? Würde der Auftrieb im dynamischen<br />

Segel flug gegen den Wind dem Aufkreuzen der Segelyacht entsprechen? Nur<br />

ein Gedankenspiel, nicht mehr …<br />

2<br />

3<br />

1 Mönchsgeier-Pärchen im Schutzzentrum (Foto: BVCF)<br />

2 Auch der kleinste europäische Geier, der Schmutzgeier<br />

(Neophron percnopterus) lebt auf Mallorca. Er hat<br />

Mülldeponien als Futterquelle entdeckt, daher sein<br />

wenig schmeichelhafter deutscher Name (Foto: BVCF).<br />

3 Dr. Evelyn Tewes vor der NW-Küste der Tramuntana,<br />

dem Lebensraum der Mönchsgeier (Foto: BVCF)<br />

42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Biograd Boat Show<br />

größte<br />

Kroatiens<br />

Bootsmesse<br />

„Alle drei Hallen waren mehrere Wochen vor Messebeginn<br />

bereits ausverkauft!”, meldet die In-Water Show in der Marina<br />

Kornati in Biograd. Sie findet vom 22. bis 25. Oktober <strong>2015</strong> im<br />

historischen Küstenort, dem Tor zu den Kornaten, statt.<br />

Seit 16 Jahren gibt es diese Traditionsmesse, die seither jedes<br />

Jahr kontinuierlich wuchs. „Nach der bestehenden Buchungslage<br />

erwarten wir für <strong>2015</strong> eine neue Rekord-Show mit noch<br />

mehr Ausstellern aus noch mehr verschiedenen Ländern und<br />

noch mehr Besuchern”, sagt ein Sprecher der Biograd-Messe.<br />

Nicht nur das, die Liste der angemeldeten Yachten, die ausgestellt<br />

werden, wächst immer noch von Tag zu Tag und wird<br />

wohl die größte Vielfalt an Neuheiten in der Geschichte der<br />

Biograd Boatshow bieten.<br />

Katamarane auf dem Vormarsch. „Den<br />

größten Wachstum bei Yachten verzeichnen wir bei den Katamaranen,<br />

vor allem in den Größen von 40 bis 52 Fuß. Aber<br />

auch ein Fahrten-Trimaran wird gezeigt, ein Motor-Kat und<br />

etliche Daysailor-Katamarane”, erzählt ein Messe-Sprecher.<br />

Großen Zuspruch hat auch das Yacht Charter Center, das im<br />

Vorjahr mit 21 Ausstellern begonnen hat und in diesem Jahr<br />

bereits 1.100 Yachten präsentieren wird. Es wurde daher in die<br />

Halle B verlegt.<br />

Auch <strong>OCEAN7</strong> wird auf der Biograd Boat Show <strong>2015</strong> mit einem<br />

eigenen Stand vertreten sein. Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

Auf www.bbs.com.hr gibt es einen virtuellen<br />

360 °-Rundgang über die Messe zu erleben.<br />

<strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 43


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Die Welt<br />

ist das Revier<br />

Mit der Familie in der Adria, mit Freunden Inselhopping in der<br />

Karibik, die Südsee, oder der harte Männertörn um Kap Hoorn und<br />

in die Antarktis? Egal. Heute ist die ganze Welt ein Charter-Revier!<br />

Und welche Yachten? Was müssen sie können? <strong>OCEAN7</strong> hat die<br />

Charter-Trends für 2016 recherchiert.<br />

Komfort und Bequemlichkeit stehen an<br />

erster Stelle. Darüber sind sich nahezu alle Vercharterer<br />

einig – ob Agentur oder Flottenbetreiber. Nicht mehr die<br />

Charter-Massenware mit möglichst vielen Kabinen hat Hochsaison,<br />

sondern die individuellen Yachten, die alle Stücke<br />

spielen. „Bei uns sind Yachten in Eignerversion besonders<br />

gefragt. Weniger Kabinen, dafür luxuriös. Der Trend ist unverkennbar“,<br />

sagt Klara Grassl, die Seniorchefin des Tiroler Familienunternehmens<br />

Trend Travel & Yachting.<br />

Eine Entwicklung, die auch Multihull Yachting Greece spürt.<br />

„Bei uns sind es die Katamarane zwischen 40 und 45 Fuß, die<br />

besonders gut gehen, und unsere Kunden fragen vor allem<br />

nach Aircondition, Entsalzungsanlagen und WiFi auf den Schiffen“,<br />

berichtet Elisabet Stromatia aus Athen.<br />

Für Manos Tsoutsoudakis und seine Familie ist das schon seit<br />

Jahren klar: Er betreibt mit seinem Familienbetrieb Manos<br />

Yachting auf Lefkas im Ionischen Meer nur eine kleine Flotte<br />

– die ist dafür in absolutem Top-Zustand und bietet jeden an<br />

44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Charter-Trends<br />

Klaus Pitter<br />

Pitter Yachting<br />

www.pitter-yachting.com<br />

Schwerpunkte <strong>2015</strong>? Neue Basis in Kroatien<br />

(Trogir) und Türkei (Kas).<br />

Beliebteste Schiffe? Bavaria Cruiser 56, Lagoon 450,<br />

Nautitech open 40.<br />

Gefragteste Sonderausstattung? W-Lan an Bord,<br />

Generator.<br />

Komfort oder Sicherheit? Komfort.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Türkei.<br />

Trends? Eindeutig Katamarane.<br />

Schwerpunkte 2016? Türkei und als neues Revier<br />

Griechenand.<br />

Neuheiten 2016? Nautic Alliance mit Gena Yachting<br />

in der Türkei. Nautitech open 46 Fly, Nautitech 46,<br />

Bacaria Cruiser 56 und 51. Skippertrainings Katamarane<br />

und Einrumpfer. Regatten, Mitseglerbörse.<br />

Besonderer Service 2016? Sicherungsschein von<br />

Yacht Pool, Charter-Fairtrag, Euminia-Bewertung,<br />

Online-Buchung.<br />

Bord nur denkbaren Komfort. „Unsere Gäste haben Urlaub –<br />

und den sollen sie unbeschwert und unter optimalen Voraussetzunge<br />

genießen“, sagt Evita, die Tochter des Hauses.<br />

Nicht anders in der Türkei: Dort hat sich Gena Yachtcharter,<br />

der größte und traditionsreichste Flottenbetreiber mit Yachten<br />

aus der Bavaria-Werft, mit Pitter-Yachting, dem Marktführer in<br />

Kroatien, zu einer „Nautical Alliance“ zusammengeschlossen.<br />

Alexandra Hofinger<br />

Hofinger Yachtcharter<br />

www.hofinger-yachtcharter.at<br />

Beliebteste Schiffe? Typ egal, bei<br />

Last Minute zwei Kabinen, sonst fünf Kabinen.<br />

Gefragteste Sonderausstattung?<br />

W-Lan und Automatik-Rettungswesten<br />

Komfort oder Sicherheit? Sicherheit.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Kroatien.<br />

Trends? Exotische Reviere – Thailand und Malaysien.<br />

Schwerpunkte 2016? Skippertrainings in Punat, auch Ladies<br />

only, Segeln und Tauchen in Koh Samui.<br />

Besonderer Service 2016? Mitsegeln bei Wolfgang Hausner<br />

und auf 49-Fuß-Katamaran 2fast4you in Thailand. Sicherungsschein<br />

von Yacht Pool.<br />

Alexandra<br />

Bruckmiller<br />

Nano Tours<br />

www.nano-tours.com<br />

Schwerpunkte <strong>2015</strong>? Skippertrainings „Ladies only“.<br />

Beliebteste Schiffe? Zwischen 45 und 50 Fuß.<br />

Gefragteste Sonderausstattung? WIFI.<br />

Komfort oder Sicherheit? Komfort.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Kroatien und Griechenland.<br />

Schwerpunkte 2016? Ladies only-Trainings. Charter in<br />

der Türkei.<br />

Neuheiten 2016? Incentives mit mehreren Schiffen, z. B.<br />

Straße von Gibraltar.<br />

Besonderer Service 2016? Individuelle Revierinfos aus<br />

eigener Skippererfahrung.<br />

Wir setzen Maßstäbe für 2016<br />

Die neue Hanse 575 mit exklusiver<br />

Topausstattung, die keine Wünsche offen<br />

lässt – ab 2016 in der Marina SCT – Trogir!<br />

Jetzt Frühbucherrabatt von 8 % und<br />

5 % Messerabatt sichern!<br />

Tel. +43 (0)660/1500030 · www.stern-yachtcharter.at


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Klara Grassl<br />

Trend Travel & Yachting<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

Schwerpunkte <strong>2015</strong>? Bareboat Charter.<br />

Beliebteste Schiffe? Große Yachten mit drei<br />

Kabinen (Eignerversion).<br />

Gefragteste Sonderausstattung? Bugstrahlruder.<br />

Komfort oder Sicherheit? Komfort. Weniger Kabinen, mehr Platz.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Kroatien, Griechenland mit + 20 %, Italien und Spanien.<br />

Trends? Mehr Komfort, größere Yachten, aber nicht über 50 Fuß.<br />

Schwerpunkte 2016? Interessante Yachten wie Sun Odyssey 419, 449 und 519;<br />

Kroatien und Kapverden.<br />

Neuheiten 2016? Neue Yachten auf den Kapverden und in Kroatien. Im Oktober<br />

2016 Südsee-Sternfahrt für Bareboat und Mitsegler – Leitung Klara und Albert Grassl.<br />

Besonderer Service 2016? Yacht Pool-Sicherungsschein, Skippertrainings für Kat<br />

und Monohull.<br />

„Ein gemeinsames Buchungssystem sowie<br />

höchste Qualitäts-, Service- und Sicherheitsmaßstäbe<br />

in beiden Revieren sollen uns noch<br />

schlagkräftiger machen“, sagt Taner Gümüs von<br />

Gena Yachting in Alaçatı. Auch die „Nautical<br />

Alliance“ ortet ein größeres Bedürfnis nach<br />

Bequemlichkeit bei den Kunden: „Elektrische<br />

Winschen für die Genua, Nasszellen für jede<br />

Kabine, Katamarane und One-Way-Törns sind<br />

immer gefragter“.<br />

Franz Schillinger<br />

Masteryachting<br />

www.masteryachting.com<br />

Schwerpunkte <strong>2015</strong>? Kroatien und<br />

Griechenland.<br />

Beliebteste Schiffe? Trend geht zu<br />

Katamaranen, weil sie mehr Platz und<br />

mehr Komfort bieten.<br />

Gefragteste Sonderausstattung?<br />

Einzelbelegung der Kabinen, möglichst<br />

Nasszellen für jede Kabine. Kartenplotter im Cockpit ist immer mehr gefragt.<br />

Badeplattform wird oft gewünscht.<br />

Schwerpunkte 2016? Luxuscharter wird weiterentwickelt. Ab Castella<br />

bieten wir eine Lagoon 560 an.<br />

Besonderer Service 2016? Als renommierte Agentur brauchen wir<br />

keinen Sicherungsschein, da ein Ausfall für Kunden nicht bei der Agentur,<br />

sondern bei dem jeweiligen Veranstalter liegt. Wir bieten eine Komplettabsicherung<br />

bei der Uniqua gegen eine geringe Gebühr.<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong><br />

Gül und Taner Gümüs<br />

Gena Yachtcharter<br />

www.gena-yachtcharter.com<br />

Beliebteste Schiffe? Die Bavaria<br />

Cruiser-Serie, dabei besonders die 45 und 46<br />

sowie die Bavaria Nautitech open 40.<br />

Gefragteste Sonderausstattung?<br />

Elektrische Genuawinschen.<br />

Komfort oder Sicherheit? Komfort.<br />

Eigene Nasszellen.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Unsere<br />

Stützpunkte Bodrum, Göcek und Alaçatı.<br />

Trends? Eindeutig Katamarane.<br />

Besonderer Service 2016? One-ways<br />

ab zwei Wochen und Skippervermittlung.<br />

Sicherungsschein von Yacht-Pool.


Elisabeth Stromatia<br />

Multihull Yachting<br />

www.multihull-yachting.com<br />

Schwerpunkte <strong>2015</strong>? Der Kampf gegen die Verunsicherung wegen<br />

der Kapital-Kontrollen. Dadurch haben sich alle Buchungen verzögert.<br />

Beliebteste Schiffe? Katamarane zwischen 40 und 45 Fuß<br />

Gefragteste Sonderausstattung? Generator und Klimaanlage.<br />

Komfort oder Sicherheit? EPIRB ist bei uns Standard. Die meisten<br />

Kunden wollen Klima- und Entsalzungsanlagen und W-Lan.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Kykladen und Ionisches Meer.<br />

Schwerpunkte 2016? Noch bessere Wartung, noch besserer Service.<br />

Neuheiten 2016? Mindestens vier neue Katamarane zwischen 38 und<br />

52 Fuß.<br />

Besonderer Service 2016? Verschiedene Themen-Törns.<br />

Mit einem anderen Bewusstsein ihrer Kunden<br />

hat offensichtlich Agentur-Chefin Alexandra Hofinger zu tun: „Bei<br />

uns ist die Nachfrage nach Sicherheitsausrüstung vorwiegend –<br />

Radar, automatische Schwimmwesten und Ähnliches werden<br />

immer wieder nachgefragt. Natürlich wollen Kunden auch vermehrt<br />

Komfort und W-Lan. Besonders gewünscht sind aktuell vor<br />

allem exotische Reviere wie Malaysien und Thailand. Großes<br />

Interesse gibt es für unsere speziellen Trainings und auch das<br />

Ladies only-Skippertraining“. Einen Trend zu besonderen Schiffstypen<br />

kann sie nicht erkennen.<br />

Thomas Hickersberger<br />

Yachtcharter Müller<br />

www.mueller-yacht-linz.at<br />

Schwerpunkte <strong>2015</strong>? Kroatien, Griechenland (Lefkas)<br />

und Karibik.<br />

Beliebteste Schiffe? Katamarane stark im Kommen.<br />

Lagoon 400, 450.<br />

Gefragteste Sonderausstattung? Bugstrahlruder bei<br />

Monohulls.<br />

Komfort oder Sicherheit? Komfort. Eigene Nasszelle für jede Kabine.<br />

Beliebteste Reviere <strong>2015</strong>? Kroatien, Griechenland (Lefkas) und Karibik.<br />

Trends? Türkei, Malta und Sizilien wegen der Flüchtlings-Situation eher schwach.<br />

Schwerpunkte 2016? Baleares Explorer im September 2016. Seychelles Explorer 2017<br />

in Vorbereitung.<br />

Neuheiten 2016? Kooperation mit Blue2-Skippertrainings (www.blue-2.at)<br />

Besonderer Service 2016? Persönliche Beratung sowie persönliche Revierinformation<br />

(eigene Törnberichte), 24 h erreichbar (mobil oder mit Rufumleitung). Zudem gelten wir als<br />

Komplettanbieter … Yacht, Flug, Versicherungen und ggf. Skipper, Proviantierung. Zudem<br />

statten wir seglerische Events aus (Regatten, Firmen und Clubtörns). Um unser Angebot<br />

abzurunden, haben wir im Seemannsladen.at auch das passende Zubehör zum Segeltörn.<br />

LAND IST<br />

NICHT GENUG<br />

TEL. +49 (0)9333 90 440-0<br />

WWW.MASTER-YACHTING.DE


YachtNews<br />

Vom Weltmeister<br />

Seit September gibt es zwei Neuheiten auf dem Neusiedler See. Sie heißen<br />

Lapango und Livida und sind zwei Lago 26, die von Weltmeister Hans<br />

Spitzauer entwickelt und gebaut wurden. Die beiden schnellen Jollenkreuzer<br />

wurden von der Pannonia Sailing GmbH erworben und können dort<br />

gemietet werden. Die Taufe nahm in Anwesenheit von Hans Spitzauer der<br />

Präsident des „King Yachting Club“ Harald Melwisch vor.<br />

www.pannonia-sailing.at www.kyc.at www.championships.at<br />

Luxus<br />

mit Style<br />

Segelspaß in der Ankerbucht<br />

Nico Tjebbes, der geniale Erfinder des<br />

Banana-Bootes, hat mit der Firma tribell<br />

GmbH, Hamburg, wieder etwas Neues<br />

entwickelt: ein nachrüstbares Segelzubehör<br />

für Schlauchboote von 2,20 m bis 3,30 m<br />

Länge. Sailbird ist in erster Linie gedacht<br />

für Yachtbesitzer und Tagesausflügler,<br />

die bereits ein Schlauchboot haben und<br />

damit auch segeln möchten. Fahrtensegler<br />

bleiben autark, sobald ihr Außenborder<br />

streikt oder weit und breit kein Benzin in<br />

Sicht ist. Sailbird, klein verpackt, max.<br />

Länge 117 cm und ca. 17 kg schwer,<br />

kostet ab Werk 1.100 Euro.<br />

www.sailbird.de<br />

Die Erfolgsyacht von Bavaria, die Cruiser 51, wird noch<br />

eleganter! Ab sofort gibt es für die große Yacht das luxuriöse<br />

Ausstattungspaket STYLE. Ein neues Pantry-Layout mit Kühlund<br />

Gefrierschrank aus Edelstahl gehören ebenso zum neuen<br />

Style der Cruiser 51 wie eine hochwertige Küchenarbeitsplatte,<br />

neu designte Hängeschränke, elegante, stoffbezogene<br />

Schotten, ein absenkbarer Salontisch und edle Lounge-Polster.<br />

Luxus pur auch in der Eignersuite im Vorschiff. An Steuer bord<br />

ein echter Ankleideraum mit vielen Schränken und der Möglichkeit,<br />

eine Waschmaschine ab Werft zu installieren.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Viel Raum auf 34 Fuß<br />

Ein großes Cockpit mit zwei Steuerständen<br />

und ein komfortables Layout unter Deck mit<br />

drei Kabinen – das bietet die neue Cruiser<br />

34 von Bavaria Yachts. Ihre Premiere wird<br />

sie auf der Boot Düsseldorf haben. Die<br />

Konstrukteure aus Giebelstadt über die neue<br />

Yacht: „Die perfekte Sicht auf die Segel, den<br />

Kurs und die Crew zu haben, ist nicht nur<br />

ein Sicherheitsfaktor, es erhöht auch den<br />

Komfort beim Segeln. Wichtig war uns, den<br />

Sitzplatz ergonomisch optimal zu gestalten,<br />

damit auch an einem langen Tag auf See keine<br />

Ermüdung auftritt“. Unter Deck ist Raum<br />

für sechs Personen in den drei großzügigen<br />

Kabinen der Cruiser 34. Damit bietet die<br />

Yacht ein unglaubliches Raumangebot in ihrer<br />

Bootsgröße.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

Die<br />

Finalisten<br />

Das sind die Finalisten für den<br />

Best Of Boats Award <strong>2015</strong>:<br />

Best for Beginners: Beneteau Flyer 5<br />

Jeanneau Merry Fisher 605<br />

Parker 630 Sport<br />

Silver Shark Bowrider 580<br />

Best for Family: Bavaria Sport 330<br />

Brioni 44+<br />

Delphia Escape 1100 Soley<br />

Fountaine Pajot MY 37<br />

Jeanneau Leader 36<br />

Nimbus 305 Coupé<br />

Sealine S 330<br />

Agapi entwickelt und stellt Familienboote her,<br />

die hohe Leistung bei geringem Kraftstoffverbrauch und<br />

unschlagbare Beweglichkeit bieten.<br />

Best for Fun: Agapi 950<br />

Axopar 28<br />

Beneteau Flyer 7 Sportdeck<br />

Invictus 270 FX<br />

Sea Ray 21 SPX<br />

XO 250 Open<br />

Best for Fishing:<br />

Boston Whaler 270 Dauntless<br />

Chris-Craft Catalina 26<br />

Jeanneau Merry Fisher 695<br />

Quicksilver Captur 810 Arvor<br />

Sind Sie daran interessiert ein Agapi Händler in Österreich zu werden?<br />

Dann kontaktieren Sie uns: info@agapiboating.com


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Agapi 950:


Agapi 950<br />

1 2<br />

Der Name Agapi Boats klingt zwar nicht schwedisch, das Boot kommt<br />

aber aus dem Land der Schären. Das Wort Agapi stammt aus dem<br />

griechischen und bedeutet Liebe. <strong>OCEAN7</strong> fuhr mit einer Agapi 950<br />

durch die Gewässer rund um Stockholm, um selbst feststellen zu<br />

können, ob der Funke zünden würde …<br />

Text und Fotos: Alfred J. Boer, Übersetzung: Regine Hansche<br />

Wir berichteten heuer schon einmal über Agapi Boats und<br />

nahmen die Einladung, dieses Boot besser kennenlernen zu<br />

können gerne an. Gleichzeitig waren wir etwas argwöhnisch,<br />

denn man hört öfters, dass Käufer erfolglos ein Boot suchen<br />

und dann beschließen, selbst eines zu entwickeln. Meistens<br />

scheitern solche Projekte, vor allem da das Knowhow der Vermarktung<br />

fehlt. Aber Agapi Boats, die Firma der in Argentinien<br />

geborenen Alejandra und ihrem schwedischen Mann Peder<br />

Asplund, ist da eine Ausnahme.<br />

Die beiden sind Akademiker, die lange Zeit Spitzenfunktionen<br />

bei multinationalen Konzernen hatten. Nach verschiedenen<br />

internationalen Erfahrungen kam das Ehepaar wieder nach<br />

Schweden zurück und beteiligte sich schon bald an einer Charterfirma<br />

für Boote. Dort wurde mit RIBs gefahren, die sehr gute<br />

Fahreigenschaften hatten, aber trotzdem entstand schnell der<br />

Plan, einen eigenen, vielseitigeren RIB zu entwickeln. Das führte<br />

2008 zur Einführung der Agapi 900, 2010 folgte die der Agapi<br />

Walk around. Außerdem empfing Agapi Boats die prestigereiche<br />

Auszeichnung „Rookie of the Year“.<br />

Alejandra und Peder entwickelten schließlich ein komplettes<br />

Fahrkonzept, wobei die Agapi-Eigentümer ein breites Leistungspaket<br />

in Anspruch nehmen können. Dafür organisierten sie 2013<br />

eine Tour de Chant durch ganz Europa mit einer Agapi 750 in<br />

der Hauptrolle. Das führte zu einem gut verzweigten euro -<br />

päischen Händlernetzwerk von engagierten Unternehmen, die<br />

außerdem als Botschafter der Marke auftreten.<br />

1 Alejandra und Peder Asplund<br />

2 Rasch in Gleitfahrt<br />

Das Gesamtkonzept. Wichtige Grundprinzipien,<br />

die für Agapi gelten, sind einfach und leicht zu fahrende Boote,<br />

auch für unerfahrenere Skipper, Vielseitigkeit und fast genauso<br />

wichtig: optimale Wirtschaftlichkeit im Verbrauch. Um das alles<br />

in einem bewusst begrenzten Angebot von nur zwei Modellen<br />

zu ermöglichen, wurde der schwedische und international bekannte<br />

Designer Håkan Södergren (unter anderem bekannt<br />

durch den Super Maxi 100) verpflichtet, einen komplett neuen<br />

RIB zu zeichnen. Zuerst wurde die Agapi 750 in China produziert,<br />

jetzt aber seit 2014 bei der polnischen Firma Delphia. Das<br />

ist nicht so verwunderlich, denn dieses Familienunternehmen<br />

produziert neben seiner eigenen Reihe an Motor- und Segelbooten<br />

auch für Marken wie Brunswick und Axopar. Um das<br />

Gewicht zu reduzieren, verwendet Agapi Karbon und für die<br />

Tubes Hypalon 668 in Militärqualität. Bis jetzt wurden 35 Exemplare<br />

vom Modell 750 verkauft. Auf der Boot Düsseldorf <strong>2015</strong><br />

stellte Agapi die 950 vor.<br />

Bevor näher auf dieses Modell eingegangen wird, erst noch etwas<br />

über das Gesamtkonzept von Agapi Boats. Alejandra und Peder<br />

sind sich bewusst, dass sich der Markt für Freizeitboote momentan<br />

sehr verändert und dass Bootsbesitzer heutzutage auch andere<br />

Freizeitbeschäftigungen haben wie Golf, Tennis oder Städtereisen.<br />

„Deshalb kann ein Agapi-Eigner auf Wunsch ein Komplettservicepaket<br />

nehmen, bei dem Dinge wie Wartung, Reinigung<br />

und Winterstellplatz inklusive sind. Eigner können ihr Boot<br />

zu oder von einem anderen Fahrgebiet mit einem Trailer überführen<br />

lassen”, erklärt Peder. Eine andere Möglichkeit, um irgendwo<br />

anders eine Agapi genießen zu können, ist die Teilnahme<br />

an der Agapi Community; so gibt es nun schon in Palma<br />

de Mallorca vier Besitzer, die ihr Boot zu bestimmten Konditionen<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 51


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

1 2<br />

Viele überraschende Details und ga<br />

anderen Agapi-Besitzern aus anderen Ländern zur Verfügung<br />

stellen. Peder weiter: „Außerdem organiseren wir regelmäßig<br />

Treffen, bei denen Erfahrungen ausgetauscht werden, um unser<br />

Konzept zu perfektionieren. Eine andere typische Agapi-Initiative<br />

ist die jährliche Organisation eines Damenwochenendes.”<br />

Sicherheit. Wenn man an Bord einer Agapi 950 geht,<br />

merkt man sofort, dass die Anfangsstabiltät dieses RIB sehr hoch<br />

ist, außerdem ist der Einstieg dank eines praktischen Trittbrettes<br />

und einem robusten RVS-Bügel sehr einfach. Agapi hat serienmäßig<br />

Flexiteek auf allen horizontalen Teilen, außerdem haben<br />

die Tubes an strategischen Orten breite Streifen Anti-Slipprofil.<br />

Auf dem Vorschiff entdecken wir schöne einklappbare Klampen<br />

und es gibt einen recht tiefen Ankerkasten. Der extrem massiv<br />

gebaute und lange Flaggenstock am Bug ist sehr auffallend und<br />

dafür vorgesehen, einen Extra-Halt während des Ein- und Ausstiegs<br />

über den Bug zu gewähren. Um Gewicht zu sparen, sind<br />

der Targabügel und Teile der Steuerkonsole aus Karbon.<br />

Eine kritische Note verdient die Platzierung der Steuerbank:<br />

Stehend fehlen ein paar Zentimeter, um komfortabel steuern zu<br />

können, das könnte aber einfach gelöst werden, was die Werft<br />

inzwischen auch versprochen hat. Eine gute Idee ist die Lehne<br />

des riesigen Sonnenbetts in der Vertiefung, die über einen Meter<br />

verschoben werden kann. Außerdem gibt es an beiden<br />

Seiten Bänke, die für mehr Stehplatz nach unten geklappt werden<br />

können. Im Cockpit sind genügend sichere Griffe vorhanden.<br />

Das Interieur ist überraschend groß, hat ein komfortables<br />

Bett mit guten Matratzen, die Beleuchtung wie auch die Ventilation<br />

sind sehr gut. Auch die Nasszelle erfüllt alle Voraussetzungen,<br />

es einer kleinen Crew ein Wochenende lang an Bord<br />

bequem zu machen. In dem Fall kann der Aufenthaltsraum<br />

vergrößert werden, indem man die Cabrioletkappe verwendet,<br />

wobei das Sonnenbett zwei zusätzlichen Übernachtungsgästen<br />

Platz bietet.<br />

Technische Daten<br />

Design: Håkan Södergren<br />

Werft: Agapi Boating, Stockholm, Schweden<br />

www.agapiboating.com<br />

Gesamtlänge ..........................9,50 m<br />

Breite ...............................3,00 m<br />

Tiefgang .............................0,75 m<br />

Durchfahrthöhe ........................2,50 m<br />

Wasserverdrängung (exkl. Motor(en) .......2.200 kg<br />

Anzahl Schlafplätze ........................2–4<br />

Brandstofftank ........................2 x 240 l<br />

Frischwassertank ..........................90 l<br />

Abwassertank ............................40 l<br />

Motorisierung ................2 x Yamaha 300 PS<br />

CE Kategorie ..............................B<br />

Preis exkl. Liegeplatz, Motor & VAT ........ab € 95.000<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


Agapi 950<br />

3 4 5<br />

nz ausgezeichnete Fahreigenschaften<br />

Wie fährt sie? Agapi liefert die 950 mit ein oder zwei<br />

Außenbootmotoren bis maximal 300 PS pro Motor, während<br />

auch ein Innenbordmotor zu den Optionen gehört. Wir fuhren<br />

mit einer 1 x 350 PS-Version wie auch einer 2 x 350 PS-Agapi.<br />

Bei unseren Fahrimpressionen richten wir uns vor allem auf die<br />

letztere Version. Während wir unsere beiden Yamahas starten<br />

und auf Temperatur kommen lassen, setzen wir uns auf die<br />

komfortable Steuerbank und einmal vom Steg losgemacht, fahren<br />

wir in einer schönen, geraden Linie rückwärts. Danach fahren<br />

wir mit maximal sechs Knoten entlang dem Wasa-Museum zu<br />

breiterem Fahrwasser hinaus. Hier können wir unlimitiert Gas<br />

geben; in genau fünf Sekunden bringen uns die 600 Yamaha PS<br />

in Gleitfahrt, es dauert zehn Sekunden, um 30 Knoten auf dem<br />

Log erscheinen zu sehen und in 35 Sekunden erreichen wir aus<br />

dem Stillstand eine Spitzengeschwindigkeit von 53,9 Knoten.<br />

Sogar wenn man auf der Steuerbank sitzt, hat man eine sehr gute<br />

Sicht nach vorne und der Windschirm bietet einen guten Schutz<br />

gegen Regen und Wind. Diese Agapi 950 hat mit kurzen Kurven<br />

in Spitzengeschwindigkeit keinerlei Schwierigkeiten; der Cabin<br />

RIB nimmt seine eigenen Heckwellen problemlos, ohne heftige<br />

Bootsbewegungen. Dabei möchten wir aber die Bemerkung<br />

machen, dass die Ausführung mit einem einzelnen 300 PS-<br />

Yamaha in diesem Fall um die 2.600 Umdrehungen merkwürdig<br />

viel Spray zeigt. Da müsste man genauer untersuchen, warum<br />

das so ist. Als wir die Heckwellen eines großen Fährbootes mit<br />

angepasster Geschwindigkeit bewusst in einem falschen Winkel<br />

anfahren, beweißt sich unsere Agapi 950 als sehr stabil und zeigt<br />

nie eine beginnende Unsicherheit.<br />

1 Das Steuer liegt angenehm in der Hand<br />

2 Viel bequemer Platz am Heck<br />

3 Ungewöhnlich – Spülbecken in der Steuerkonsole<br />

4 Komfortable Bugkabine für zwei<br />

5 Eine Designer-Nasszelle<br />

6 Genügend gesicherter Stauraum<br />

6<br />

Fazit. Agapi Boating hat hier und da noch kleine Fehler im<br />

Detail, diese sollten aber bis zum Modelljahr 2016 ausgemerzt<br />

sein. Unser Gesamteindruck ist und bleibt schlichtweg positiv<br />

und wir ließen uns von ausgeklügelten Details überraschen und<br />

nicht zu vergessen: von ausgezeichneten Fahreigenschaften. Die<br />

Agapi 950 ist ein vielseitiges Familienboot mit einem hohen<br />

„Spaßfaktor”, hinter dem sich ein durchdachtes Marketingkonzept<br />

versteckt. Ihre Hypalon-Tubes sorgen zudem für einen optimalen<br />

Schutz des teuren Gelcoats und auf extrem viel befahrenen Innengewässern<br />

ist das ein unglaublich großer Vorteil!<br />

ocean7_<strong>2015</strong>0208_85x26 yachtversicherung_Layout 1 08.02.<strong>2015</strong> 19:59 Seite<br />

YACHT-POOL<br />

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November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 53


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Das Fenster<br />

Die Weite des Meeres ist das, was Segler für gewöhnlich<br />

auf dem Wasser suchen. Doch oft bietet dann nur der<br />

Blick gen Horizont die gewünschte Aussicht und nicht<br />

der Blick aus dem Inneren des Bootes. Bei dem neuen<br />

Flaggschiff der Sirius Werft aus Plön ganz oben im Norden<br />

Deutschlands ist das vollkommen anders. Hier lässt sich<br />

die Größe der Meere, ihre Weite und ihre Offenheit vor<br />

allem auch unter Deck erspüren und erleben.<br />

Text und Fotos: Kirsten Panzer


Sirius 40 DS<br />

Die Deckssalonyacht 40 DS ist ein offenes Raumwunder, in<br />

dem man mit dem Meer zu verschmelzen scheint und dabei<br />

immer eine perfekte Aussicht genießt.<br />

Hier wird niemand mehr sobald er in die Tiefen des Schiffes<br />

absteigt zum Kellerkind.<br />

Möglich macht dies das einzigartige Raum- und Lichtkonzept<br />

der norddeutschen Bootsbauer. „Die einheitliche Sichtachse<br />

ist uns extrem wichtig und dabei natürlich auch das Licht,<br />

die Helligkeit“, beschreibt Werftinhaber Thorsten Schmidt<br />

die Grundidee, die diese neuen Sirius-Yachten ausmacht. Die<br />

Werft gibt es schließlich bereits seit 45 Jahren, doch dann<br />

Ende der 1980er Jahre erfolgte nach einem verregneten<br />

Segelsommer die Konzeptänderung – Deck abgeschnitten,<br />

Decksalon draufgesetzt, den Rest der Yacht beibehalten, ein<br />

rigoroser Umbruch begann und damit die unglaubliche Erfolgsgeschichte<br />

der Werft.<br />

Helligkeit und Weitsicht kombiniert mit Platz,<br />

Komfort und guten Segeleigenschaften, dafür stehen heute die<br />

Sirius-Yachten. Und daneben auch für hohe Bootsbaukunst mit<br />

einer großen Liebe zum Detail. Das sieht man nun nicht nur an<br />

den glänzenden Augen der Eigner und Stegnachbarn, sondern<br />

auch in all den vielen kleinen Details, die man auf den Yachten<br />

entdecken kann. So wird ein Törn auf der neuen DS 40 zur<br />

Erkundungs- und vor allem Überraschungstour. Nach jedem<br />

Schritt entdeckt man wieder etwas, von dem man bisher gar<br />

nicht wusste, dass man es bisher beim Segeln vermisst hat.<br />

Zuerst einmal das Licht und damit die großen, kugelsicheren<br />

Fenster, durch die man Land und Wasser beobachten kann und<br />

zwar von jedem Standort aus. Man fragt sich, wie man bisher<br />

mit den schmalen Luken klarkommen konnte, es unter Deck<br />

ausgehalten hat ohne die Weitsicht, die einem auf der Sirius<br />

geboten wird. Gemütlicher Plausch, ein Glas Rotwein vorm<br />

Wasserspiel. Das Meer scheint im Salon zum Greifen nahe zu<br />

sein, wenn man sich um den Salontisch sammelt, der für eine<br />

Mahlzeit zu sechst auch zusätzlich ausgeklappt werden kann.<br />

Und nicht nur das. Seine leicht angehobene Facette verhindert<br />

das Abrutschen von Geschirr und Gläsern und ist dabei aber so<br />

abgeschrägt, dass sie beim Kartenspiel oder Dauerhock nicht<br />

gleich die Unterarme abklemmt. Eine Kleinigkeit, die besticht.<br />

Da hat mal einer nachgedacht. Und das auch umgesetzt. Dass<br />

sich ein Mitarbeiter der Werft fast ausschließlich um Tische<br />

kümmert, verwundert da nicht weiter.<br />

Genauso wie die „Stehhöhe“ des Mahagonitisches. Seitlich am<br />

Gang hat er die perfekte Höhe, um als Tresen durchzugehen.<br />

Wer lieber steht beim abendlichen Absacker oder der engagierten<br />

Diskussionsrunde, hat schnell seinen perfekten Platz gefunden.<br />

Den finden auch Proviant und Gepäck und zwar für wirklich<br />

lange Reisen. Der Stauraum scheint unermesslich zu sein. Kugelgelagerte,<br />

selbsteinziehende Schubfächer, in denen man<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 55


Über zwei Meter<br />

unter Deck der<br />

<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

2<br />

3<br />

seinen ganzen Hausrat unterbringen kann und dazu noch die großteils doppelten<br />

Boden-Staufächer, die dank ihrer Lage unterhalb der Wasserlinie für stets gut gekühlten<br />

Wein sorgen. Auch Wasserkisten dürfen dort selbstverständlich untergebracht<br />

werden. Sesam, öffne dich.<br />

Wie das geht? Mittschiffs, an der breitesten Stelle, wird das Boot doppelgeschossig<br />

genutzt, wobei eine Stehhöhe von über zwei Metern Standard ist. Hier<br />

muss keiner mehr gebückt gehen und zwar nirgendwo. Übrigens: Wer in der<br />

Pantry am Herd steht, wird sich auf keinen Fall abgeschoben fühlen. Auch sie liegt<br />

innerhalb der Sichtachse. So verliert selbst der Smutje unter Deck nicht den Kontakt<br />

zu Rudergänger oder Crew. Das Boot steht für das gemeinsame Erleben.<br />

Separieren, sich zurückziehen geht aber natürlich auch. Mittschiffs zum Beispiel,<br />

in der Eignersuite. Ja, so kann man sie mit ruhigem Gewissen bezeichnen, bietet<br />

sie doch mit zusätzlicher Sitzgelegenheit einen eigenen Rückzugsort. Hier einfach<br />

mal ein paar Seiten lesen – perfekt. Im kleinen Bücherregal kann das Sortiment<br />

artgerecht untergebracht werden und so für noch mehr Heimatgefühl sorgen. Ob<br />

das alleine schon als Wohlfühlargument für diese Kammer ausreicht? Keineswegs.<br />

Denn auch hier dominieren außer der hellen Wandverkleidung und dem hellen<br />

Deckenbereich kombiniert mit dunklem Holz Raum und Licht. Vor der Doppelkoje,<br />

die mit einem Leesegel auch hochseetüchtig gemacht werden kann, ist genügend<br />

Platz, um aus dem Bad nicht gleich ins Bett zu fallen und sich frei bewegen zu<br />

können. Und das Licht? Da sind wieder die Fenster, die auf dem Testschiff für die<br />

perfekte Aussicht sorgen. Auf sie sollte man bei der Ausstattung auf keinen Fall<br />

verzichten, stellen sie doch ein weiteres i-Tüpfelchen auf diesem Boot dar. Innbeleuchtung<br />

in den Kleiderschränken wird da zur natürlichsten Nebensache der Welt.<br />

Doch wer die Vorschiffskoje wählt, liegt auch nicht verkehrt. Lichter Raum mit Luft<br />

nach oben. Geht nicht? Das Luk muss auch als Ausstiegsluk genutzt werden können?<br />

Klar, an der CE-Norm in Sachen Fluchtweg kommt keiner vorbei, doch ist es<br />

Thorsten Schmidt und seiner Crew trotzdem gelungen, eine großzügige Kabine zu<br />

4<br />

5<br />

6


Sirius 40 DS<br />

Stehhöhe sind<br />

Standard<br />

schaffen. Eine kleine, aber stabile Stiege, unter der Matratze<br />

diskret versteckt, schafft Abhilfe und erfüllt die notwendigen<br />

Vorschriften. Und ganz ehrlich: Im Notfall kommt man wahrscheinlich<br />

mit der Steighilfe leichter aus dem Vorschiffsluk als<br />

wenn man direkt aus der höher gelegten Koje dort hindurchklettern<br />

müsste.<br />

Das war alles unter Deck? Nein, weit gefehlt.<br />

Da die Sirius in verschiedenen Ausführungen angeboten wird,<br />

kann man natürlich auch zwischen zwei oder drei Kammern<br />

und bei einer eventuellen Achterkammer zwischen Doppel- und<br />

Einzelkoje wählen. Vielleicht will man auf die wirklich geniale<br />

Mitschiffskammer verzichten (nein, bitte nicht) und lieber einen<br />

sicheren Platz fürs Keyboard schaffen oder sich ein kleines eigenen<br />

Büro einrichten – und das bei 40 Fuß! Die Variationsmöglichkeiten<br />

sind mannigfaltig. Die Eigner haben ein ausdrückliches<br />

Mitspracherecht und das Team der SiriusWerft<br />

scheint immer eine passende Lösung für die Kundenwünsche<br />

zu finden. Sie sind darauf spezialisiert. „Ich habe noch nie zwei<br />

gleiche Eigner und somit auch noch nie zwei gleiche Boote bei<br />

uns gesehen“, beschreibt Thorsten Schmidt die Individualität<br />

der Sirius-Gemeinde.<br />

Eine Gemeinde, die gern lang unterwegs ist. Blauwasserseger,<br />

Segler mit Weltumseglerambitionen, solche, die einfach viel Zeit<br />

auf ihrem Boot verbringen und lange Strecken segeln wollen,<br />

das sind die Kunden der Werft. Und vor allem solche Eigner,<br />

die ein individuelles Schiff suchen, bei dem sie ihre eigenen<br />

Wünsche einbringen können. Und sicher auch Segler, die Werkzeug<br />

lieben – ein eigener Werkzeugraum mit hochwertiger<br />

Werkzeugkiste ist Backbord achtern versteckt. Der Eingang<br />

verbirgt sich neben dem Niedergang unter einem der Salonsitze.<br />

Zwei Stufen führen dort ins Paradies für Bastler! Natürlich auch<br />

hier wieder mit einem Fenster zur See.<br />

Ein Boot zum Bleiben, das gilt aber auch an Deck.<br />

Denn schließlich segelt die Sirius auch. Und zwar richtig gut<br />

und natürlich auch bequem, womit in diesem Fall komfortabel<br />

und nicht behäbig gemeint ist. Der Rudergänger sitzt und steht<br />

perfekt, findet überall etwas, um seine Position zu stabilisieren.<br />

1 Durchblick bis ins Vorschiff<br />

2 Notstiege in der Bugkammer<br />

3 Eingelassener Öffnungsknopf im Kartentisch<br />

4 Duschraum<br />

5 Tiefer gelegter Stauraum<br />

6 Viel Licht in der Kabine<br />

7 Wegklappbares Ruder schafft Platz im Cockpit<br />

8 Elegante Erscheinung unter Segel<br />

7<br />

8<br />

Der geringe Ruderdruck, bei dem man das Boot aber noch<br />

bestens spürt, erleichtert das Steuern gerade bei Langfahrten.<br />

Und dazu noch die Stabilität in der Krängung. Der tiefe Vorfuß<br />

schneidet die Welle und verdrängt das Wasser sanft. Ein angenehmes<br />

Segeln und Manövrieren, bei dem der Spaß auf keinen<br />

Fall zu kurz kommt.<br />

Man könnte noch weiter schwärmen, vom<br />

Rotlicht auf Knopfdruck auch im Salon, die italienischen Keramikfliesen<br />

in den Duschen, dem Decksbelag, Teak ist serienmäßig,<br />

durch das Flexiteak so schön griffig und pflegeleicht,<br />

den Schwiegermuttersitzen im Heck, auf denen man sich in<br />

Großbritannien den Gin Tonic genehmigt, und dann natürlich<br />

auch von der schwenkbaren Steuersäule, die das Rudergehen<br />

so angenehm macht. Ach, und dann gibt es da ja auch noch<br />

das kleine Türchen, das man im Heck öffnen kann und das<br />

römisch-katholische Anlegen erleichtert. So nimmt das Entdecken<br />

auf der Sirius DS 40 einfach kein Ende. Selbst dann nicht,<br />

wenn man das winzige Detail auf dem Kartentisch bereits<br />

entdeckt hat: den eingelassenen Holzknopf zum Öffnen des<br />

Tisches – eines meiner Lieblingsdetails, passend zu den Lieblingsplätzen<br />

– Stehplatz am Salontisch und hinter dem geschwenkten<br />

Steuerrad.<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 57


Mit dem Inkrafttreten der neuen Prüfungs -<br />

ordnung ab Jänner 2016 ändern sich<br />

die Zugangsbestimmungen für alle neuen<br />

Segelführerschein-Bewerber. Um es gleich<br />

vorweg zu nehmen: Man hat damit der<br />

Basis des österreichischen Segelsports<br />

keinen guten Dienst erwiesen.<br />

Zentralmatura oder<br />

Prüfungsordnung<br />

neu?<br />

Was ändert sich? Alle Führerschein-Werber für FB2 müssen ihren Praxisnachweis<br />

wieder mit ganz genau geführten Logbuch-Aufzeichnungen und den Seemeilenbestätigungen<br />

nachweisen. Dies wird insofern schwierig, weil auf vielen Urlaubstörns die Führung dieses Dokuments<br />

sehr nachlässig ausgeführt wird.<br />

Zur Info: Ein Logbuch ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber wenn es geführt wird, ist es ein<br />

amtliches Dokument. Auch kommt die Entscheidung eines Mitseglers, den Skipperschein zu<br />

erwerben vielleicht erst bei seinem dritten Segeltörn. Es gilt zu hinterfragen, ob dieser Praxisnachweis<br />

mit Seemeilenbestätigungen für den FB2 überhaupt Sinn macht? Ein Autoführerschein-<br />

Kandidat muss ja auch nicht nachweisen, dass er drei Wochen lang auf dem Beifahrersitz gesessen<br />

ist. Gut, aber wie viel oder wie wenig Vorkenntnisse sollen vorhanden sein? Ich kenne Leute,<br />

die können sehr viel mehr als die geforderten Seemeilen nachweisen und sind dennoch keine<br />

„Leuchten“ auf See. Auch die Teilnahme an einer Regattacrew sagt nichts über den Wissensstand<br />

einer Person aus. Es zeigt nur, dass der/diejenige gerne segelt und dabei die Gemeinschaft sucht.<br />

Welche Auswirkungen haben restrektive Zugangsbestimmungen?<br />

In allen Segelvereinen wird gejammert, dass der Altersschnitt der Mitglieder um die<br />

Siebzig ist und dass der Nachwuchs und die Jungen ausbleiben. Einigen fehlt die Zeit und viele<br />

junge Menschen können es sich nicht leisten, den geforderten Praxisnachweis zu erbringen. Das<br />

Interesse der Jungen am Segelsport ist vorhanden, aber die Rahmenbedingungen werden denkbar<br />

schlecht. Und: Ist es wichtig zu wissen, ob der Wind „krimpt“ oder „schrallt“? Oder sollte der<br />

zukünftige Skipper doch besser wissen, wie er richtig im Hafen anlegt? Und dass es bei manchen<br />

Hafenmanövern besser ist, wenn der Wind auf das Heck bläst statt auf den Bug?<br />

Nochmals zu unserem Praxisnachweis: Mal ehrlich – wer von allen jetzigen Skippern durfte vor<br />

seiner Prüfungswoche mit dem Urlaubsschiff im Hafen anlegen? Eher wenige!<br />

Diese Ausbildung sowie alle Kenntnisse und Fertigkeiten werden von den Vereinen und Segelschulen<br />

vermittelt, unabhängig von den Vorkenntnissen der Kandidaten. Wobei hier einmal gesagt<br />

werden muss, dass bei den Vereinen und Segelschulen hervorragende Arbeit geleistet wird,<br />

unabhängig der Verbandszugehörigkeit!<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> 05/<strong>2015</strong> | September/Oktober <strong>2015</strong><br />

Wir sind alle<br />

nur Menschen<br />

Biograd vor etwa 15 Jahren. Ich lege bei leichtem<br />

Seitenwind achteraus mit Muringleine an einen<br />

Steg an, an den ich schon gefühlte 1000 Mal<br />

angelegt habe. Alles läuft glatt. Im letzten Moment<br />

übersehe ich eine Böe, meine Yacht wird auf den<br />

Anker des Nachbarschiffes abgetrieben. Der Anker<br />

des anderen Schiffes schrammt über meinen<br />

Rumpf, wird dabei angehoben und verhakt sich in<br />

eine Relingsstütze. Diese wird dabei abgeknickt.<br />

Ich ärgere mich maßlos. Meine Crew hat genau<br />

richtig reagiert und hat noch versucht, einen<br />

Fender zwischen Anker und Yacht zu bekommen,<br />

leider erfolglos. Aber zumindest hat niemand<br />

versucht, unsere Yacht mit der Hand oder gar mit<br />

dem Fuß wegzudrücken. Keiner wurde bei der<br />

Aktion verletzt. Den Rest muss jetzt die Versicherung<br />

erledigen.<br />

Szenenwechsel, Sukošan, vor etwa 3 Tagen. Eine<br />

Prüfung zum Fahrtbereich 2. Die Crew und der<br />

Skipper sind nach einer harten Ausbildungswoche<br />

müde und ein wenig unkonzentriert. Wir wollen<br />

an einer Mole längseits anlegen. Es weht kräftiger,<br />

ablandiger Wind. Der Rudergänger fährt wie im<br />

Lehrbuch in einem relativ steilen Winkel die Mole<br />

an. Im letzten Moment übersieht er eine Böe und<br />

der Bug dreht zu langsam von der Mole ab, der<br />

Winkel ist zu steil, der Bug der Yacht berührt<br />

einige wenige Zentimeter vor dem Fender die Steinmole.<br />

Da die Geschwindigkeit sehr gering war,<br />

verunziert nur ein kleiner Kratzer den Rumpf der<br />

Yacht. Vieles hätte man anders machen können,<br />

klar. Ja, nach neuer Prüfungsordnung müsste ich<br />

mindestens den Rudergänger durchfallen lassen.<br />

Es gibt auch sicher einige Hardliner, die das<br />

machen würden. Ich aber denke 15 Jahre zurück,<br />

an mein Missgeschick in Biograd. Wie perfekt kann<br />

ein Schiffsführer sein? Wieviel Platz für Fehler darf<br />

es geben? Wieviel Mensch darf der „Berwerber“<br />

und der „Prüfer“ noch sein? Ich entscheide für<br />

mich: So viel Mensch wie notwendig und lasse<br />

nach einer angemessenen Pause das Manöver<br />

noch einmal wiederholen.


ErfahrungsNachweise<br />

Seemeilenbestätigungen, eidesstattliche Erklärungen, seglerischer Lebenslauf, Logbuch,<br />

Seefahtrsbuch, logbuchähnliche Aufzeichnungen usw., usw. … eine Vielzahl von Möglichkeiten,<br />

seinen Erfahrungsnachweis zu erbringen.<br />

Mit der neuen, ab 26.6.<strong>2015</strong> für alle Prüfungsorganisationen gleich geltende Prüfungsordnung,<br />

wird auch der Nachweis straffer geregelt.<br />

Logbuch und logbuchähnliche Aufzeichnungen müssen einen bestimmten Inhalt,<br />

bestimmte Angaben enthalten. Persönliche Logbücher beginnen in der Regel mit Angaben<br />

zur Person des Inhabers, Bootslogbücher mit den Daten der betreffenden Yacht. Das<br />

bedingt sehr oft „kopflose“ Teilablichten, die man den einzelnen Kandidaten/innen nicht<br />

zuordnen kann.<br />

Für Fahrten (Törns) ab 26.6.<strong>2015</strong>, wenn sie zum Erfahrungsnachweis zum Erlangen eines<br />

IC dienen sollen, bedarf es:<br />

– vollständig und leserlich ausgefülltes Formular – siehe Anlage 5, Jachtpro <strong>2015</strong> und<br />

– Logbuch oder logbuchähnliche Aufzeichnungen<br />

Diese Aufzeichnungen müssen folgenden Mindestinhalt aufweisen:<br />

1. die für die Fahrt maßgeblichen meteorologischen und navigatorischen Angaben (z. B.<br />

Kurse, Positionen, zurückgelegte Strecken, Wetterbeobachtungen einschließlich<br />

Windrichtung und -stärke, Gezeiten);<br />

2. zusammenfassende Angaben über die Fahrt, insbesondere den Zeitpunkt der Abfahrt<br />

und der Ankunft sowie Fahrtunterbrechungen und umfangreichere Manöver (Wechsel<br />

der Antriebsart, Segelwechsel)<br />

3. Angaben über die Crew und deren Aufgaben;<br />

4. Angaben über sonstige wichtige Ereignisse und Maßnahmen.<br />

Segelyacht: Fahrzeug, das seinen Antrieb vornehmlich durch Wind erhält, auch wenn ein<br />

Motor eingebaut oder angehängt ist. Darunter fallen auch die sogenannten Motorsegler;<br />

Motoryacht: Fahrzeug, das seinen Antrieb vornehmlich durch einen Motor erhält, unabhängig<br />

davon, ob auch eine Stützbesegelung vorhanden ist<br />

Dabei sollte immer bedacht werden, dass die Eintragungen und Angaben allgemein<br />

leserlich verfasst sind. Bei Unterschriften den vollen Namen in Blockschrift darunter<br />

schreiben.<br />

Die dem SFV Süd angeschlossenen Vereine und Ausbildungsstätten beraten gerne.<br />

Vereine und Ausbildungsstätten,<br />

die mit dem SFV<br />

Süd zusammenarbeiten<br />

Adria Yachting Austria AYA<br />

Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198 · Binnen-, Hochseeausbildung,<br />

Seminare, Workshops <strong>06</strong>76/523 50 15 ·<br />

rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at<br />

ASVÖ Yacht Club Pack AYCP<br />

Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige<br />

Clubveranstaltungen · Franz Sagmeister · <strong>06</strong>64/2111791 · info@aycp.at<br />

Attersee-Yachting<br />

Binnen- und Hochseeausbildung auf Sun Odyssee 33i am Attersee ·<br />

Ing. Thomas Dieplinger, <strong>06</strong>60/5701098, www.attersee-yachting.at<br />

Boote Kamper, Yachtcharter<br />

Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine, Skipper training,<br />

Beratung · Ing. Karl Kamper, 8600 Bruck/Mur, Murstraße 7, <strong>06</strong>64/3552802 ·<br />

office@bootekamper.at · www.bootekamper.at<br />

SFV Süd – Region Oberösterreich<br />

Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9,<br />

<strong>06</strong>76/6276399 · wgrimm@me.com<br />

Kärntner Yachtclub Pörtschach – KYCPö<br />

Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten · www.kycpoe.at<br />

Polizeisportverein Burgenland<br />

Sektion Segeln, Andreas Hochegger · Binnen- Hochseeaubildung,<br />

Schiffsfunk · hochegger@aon.at<br />

Marinekameradschaft Prinz Eugen<br />

Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1, Freizeitclub<br />

für die ganze Familie · josef@stadler.co.at · www.prinz-eugen.at<br />

Motorbootfahrschule St. Pölten<br />

Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8, <strong>06</strong>76/3303451 ·<br />

prisching@mbfs.at · www.mbfs.at<br />

Ocean Yachtclub OYC – Freizeitinsel Pibertstein<br />

Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30,<br />

<strong>06</strong>64/1257071 · homebase@oyc.at<br />

Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner<br />

4371 Dimbach Nr. 27/2 · <strong>06</strong>64/2313622 · office@auf-kurs.cc<br />

Segelcrew Hartberg<br />

Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee · A-Schein,<br />

FB2 und FB3, Clubregatten · Martin Höfler · <strong>06</strong>64/1977094,<br />

office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at<br />

Segelschule Pack (Packer Stausee)<br />

Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiterausbildung ·<br />

Franz Sagmeister, 8053 Graz, Am Jägergrund 49 · <strong>06</strong>64/2111791 ·<br />

sagmeister@segelschule-pack.com · www.segelschule-pck.com<br />

Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare<br />

<strong>06</strong>50/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st<br />

Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS<br />

Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse, Binnen- und<br />

Hochseeausbildung, Regatten, Clubabende · Erich Alfred Pernold,<br />

<strong>06</strong>64/4416091, www.sycs.org, club@sycs.org<br />

Steiner Nautic Bootsbau und<br />

Segelschule Mattsee<br />

Elektroboote, Segelboote und Motorboote sowie Surfschule,<br />

Bootsverleih & Salzburger Seenland Schifffahrt · www.steiner-nautic.at<br />

Steirische Seebären<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Übungsleiter, Regatten, Sport &<br />

Freizeitverein, Vorträge, Erfahrungsaustausch · www.seebären.at<br />

Yachtclub Odysseus Steiermark YCO<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent – 10 Meter Seen<br />

und Flüsse · Heinz Schörkmaier, <strong>06</strong>64/1512226, heinz@segeln.st<br />

Yachtclub Schwarzlsee YCS<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung,<br />

Schiffsfunk · Peter Schörkmaier, 8052 Graz, Nikolaus Schön bacherstr. 10/6,<br />

<strong>06</strong>50/7425718, peter@segeln.st, www.segeln.st<br />

Werzer’s Segelschule<br />

Hochseeausbildung, Jugendkurse · Anton Kuzmanic, <strong>06</strong>64/155<strong>06</strong>61<br />

Seefahrtsverband Süd · 8052 Graz, Villenstraße 11 · <strong>06</strong>64/1512226 · info@sfv-sued.at · www.sfv-sued.at<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 59


Yacht Club Austria<br />

Text und Fotos: Thomas Hickersberger<br />

Rostock/Warnemünde | 11. bis 18. Juni 2016<br />

Club<br />

Revierinformation. Die Ostsee mit ihren unzähligen großen und<br />

kleinen Inseln verfügt über eine mehr als 10.000 Kilometer lange Küstenlinie.<br />

Die Vielseitigkeit an abwechslungsreichen Küstenformationen macht den<br />

besonderen Reiz dieses Segelgebietes aus. Ein wahres Segelparadies mit<br />

mehr als 100 Häfen und dicht an dicht liegenden Marinas.<br />

Das Ostseebad Warnemünde liegt im Norden der Hansestadt Rostock. An<br />

der Ostseite der Warnow-Mündung liegen der Überseehafen der Hansestadt<br />

Rostock und der Yachthafen Hohe Düne. Hier finden jeden Sommer die<br />

Warnemünder Woche und die Hanse Sail statt, die jährlich Millionen Touristen<br />

und einige tausend Segler aus über 20 Nationen anlocken.<br />

Die Einfahrt nach Rostock und Warnemünde wird von zwei Molen geschützt,<br />

die weit in die See hineinragen. An der Hafenausfahrt des Warnemünder<br />

Hafens sollte Ihre ganze Aufmerksamkeit den Strömungsverhältnissen an<br />

den Molenköpfen und dem regen Schiffsverkehr gelten. Wenn eine der<br />

großen Überseefähren ein- oder ausläuft, ist die Molendurchfahrt für andere<br />

Schiffe gesperrt.<br />

In der deutschen Ostsee verfügt das Wasser über eine sichere Tiefe und die<br />

Küste weist kaum Zerklüftungen auf. Wenn man Richtung Kühlungsborn<br />

segelt, kann man vom Schiff aus die langen weißen Sandstrände oder auch<br />

die klassizistischen Fassaden des Ostseebades Heiligendamm, der „Weißen<br />

Stadt am Meer“, bewundern. Die Ostsee bei Rostock gilt international als ein<br />

herausragendes Segelrevier.<br />

60 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong><br />

Törn<br />

2016<br />

Programm<br />

Samstag Rostock/Warnemünde: Nach dem Transfer vom<br />

Flughafen Rostock zur Basis Warnemünde bzw. sobald wir mit<br />

PKW, Bus oder Bahn angekommen sind, werden wir die Yachten<br />

übernehmen. Währenddessen werden die Crews die Gegend<br />

erkunden und sich um den Proviant kümmern. Den Anreisetag<br />

werden wir mit einem kühlen Drink ausklingen lassen.<br />

Sonntag Warnemünde – Wismar 38 sm: Am ersten Segeltag<br />

statten wir Wismar einen Besuch ab. Diese bereits 1229<br />

urkundlich erwähnte Hansestadt besticht durch die alten<br />

Patrizierhäuser und vor allem durch den alten Hafen.<br />

Montag Wismar – Travemünde 30 sm: Am Morgen brechen wir<br />

auf, um Kurs Richtung Travemünde, dem Tor zur Ostsee, zu<br />

stecken. Diese Stadt, in der maritime Vergangenheit (Windjammer)<br />

und Gegenwart (Fähren und Frachter) aufeinandertreffen,<br />

lockt mit prächtigen Seebädern, einer breiten Strandpromenade<br />

und einer unter Naturschutz stehenden Dünenlandschaft.<br />

Dienstag Travemünde – Neustadt 10 sm: Nach einem ausgiebigen<br />

Besuch von Travemünde hissen wir kurz die Segel, um die Perle<br />

der Lübecker Bucht zu ent decken. Im fjordähnlichen Rundhafen<br />

angekommen, werden wir Fischbrötchen, Selbstgebrautes und<br />

viele weitere lokale Leckerbissen verkosten. Anschließend locken<br />

der Pagodenspeicher und die historische Altstadt mit dem<br />

mittelalterlichen Kemper Tor aus dem Jahre 1244.<br />

Mittwoch Neustadt – Heiligenhafen 25 sm: Am Mittwoch segeln<br />

wir zur östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien. Die kleine Stadt<br />

Heiligenhafen ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad und wird<br />

auch als das Sonnendeck der Ostsee bezeichnet. Als Sehenswürdigkeiten<br />

bietet sie eine 435 Meter lange Seebrücke, eine<br />

entzückende Altstadt mit Stadtkirche, ein Heimatmuseum sowie<br />

den alten Salzspeicher.<br />

Donnerstag Heiligenhafen – Kühlungsborn 38 sm: Unser<br />

Rundkurs führt uns nun gegen Westen, wo schon bei der<br />

Ansteuerung auf Kühlungsborn der höchstgelegene Leuchtturm<br />

in Bastorf zu sehen ist. Dieser befindet sich etwa drei Kilometer<br />

von unserem Liegeplatz entfernt und lockt mit einem atemberaubenden<br />

Rundblick über den Küstenverlauf. Wer keine Lust<br />

auf eine kurze Wanderung hat, kann alternativ die Nostalgiebäderbahn<br />

„Molli“ samt zugehörigem Dampflokmuseum besuchen.<br />

Freitag Kühlungsborn – Warnemünde 16 sm: Am letzten Tag<br />

geht’s zurück zur Basis Warnemünde. Der Name dieses Rostocker<br />

Ortsteils kommt von der Warnow, die hier in die Ostsee mündet.<br />

Dieser Ort gilt auch als Deutschlands bedeutendster Kreuzfahrthafen<br />

und wir werden den Törn an einem der breiten Sandstrände<br />

oder in einem Seebad ausklingen lassen. Am Abend<br />

können wir Rostock noch einen Besuch abstatten.<br />

Samstag Rostock/Warnemünde: Check-out – Transfer zum<br />

Bahnhof/Flughafen – Abreise.


News November/Dezember <strong>2015</strong><br />

Unser Ziel. Wir werden die wunderschöne<br />

Ostsee und einige Hansestädte auf<br />

eigenem Kiel erkunden. Das ist der optimale<br />

Weg, um die kleinen Orte und Häfen von<br />

See aus kennenzulernen. Wir machen gemeinsam<br />

einen exklusiven Segelurlaub und<br />

pflegen feine Kameradschaft.<br />

Haftungsauschluss. Dieser<br />

Törnvorschlag dient lediglich der Information<br />

und stellt kein verbindliches Programm<br />

dar. Die Route kann je nach Wind und Wetter<br />

geändert werden. Die Buchung erfolgt<br />

auf Basis der Bareboatcharterbedingungen.<br />

Diese Veranstaltung ist lediglich YCA-Mitgliedern<br />

vorbehalten. Preisänderungen sowie<br />

die Berichtigung eventueller Irrtümer,<br />

Druck- oder Rechenfehler bleiben vorbehalten.<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 28. Oktober<br />

<strong>2015</strong>. Weitere Informationen zu unserem<br />

Clubtörn 2016 finden Sie auf unserer<br />

Homepage www.yca.at.<br />

YCA – The<br />

International<br />

Austrian<br />

Cruising Club<br />

27.<br />

Text: Fritz Abl | Foto: Dr. Udo Reichmann<br />

Austria Cup<br />

… im Rahmen der 10. Alpe Adria Sailing Week vom 22. bis<br />

26. Mai 2016. Einheitsklasse wieder mit Beneteau First 35<br />

Der Trend zur Einheitsklasse ist ungebrochen. Auch bei den zwei größten Fahrtenseglerregatten<br />

des Yacht Club Austria, dem Gebirgssegler Cup und der Alpe Adria<br />

Sailing Week ist die Einheitsklasse im Vormarsch. Dabei erfreut sich die Flotte mit<br />

der Beneteau First 35 mit dem Bruce Farr Design besonderer Beliebtheit. Eine Kurzumfrage<br />

unter den Teilnehmern des 26. Austria Cup im Mai <strong>2015</strong> hat ergeben, dass<br />

auch für den 27. Austria Cup im Mai 2016 diese Flotte zum Einsatz kommen soll.<br />

Ein kurzer Steckbrief für die First 35: Diese Yacht mit Baujahr 2012 hat sich in einer<br />

langen Reihe von Regatten bewährt! Stabil und auch schnell ist sie sowohl von<br />

Einheitsklassen-Einsteigern als auch von fortgeschrittenen Crews gut<br />

zu segeln, was besonders auf die guten Trimmeigenschaften zurückzuführen<br />

ist. Am Wind und vor dem Wind reagiert sie<br />

sensibel auf jede Ruderbewegung und verlangt sorgfältigen<br />

Gewichts- und Segeltrimm.<br />

Fix reserviert wurde eine Flotte von zehn First 35 bei<br />

Alternautika in Jezera. Die Regattacrews können die<br />

Yachten ab sofort chartern. Anmeldung und Yachtreservierung<br />

über www.yca-crew-kt.at. Bitte nicht<br />

lange warten, denn bei Redaktionsschluss waren<br />

fünf Yachten schon so gut wie weg!<br />

Alle Informationen finden Sie auf der Website<br />

des Veranstalters www.yca-crew-ktn.at.


Yacht Club Austria<br />

18 Meter Stahl<br />

100 Jahre alt<br />

Text und Fotos: Ernest Vogelsinger<br />

Zur Überführung eines klassischen, ca.<br />

100-jährigen Stahlschoners von 18 m Länge<br />

werden noch Crewmitglieder gesucht.<br />

Dieses Inserat auf www.handgegenkoje.de<br />

kam genau zur richtigen Zeit – per E-Mail<br />

wurden wir schnell handelseins.<br />

Die Bilder, die der Eigner schickt, zeigen einen schönen alten Stahlrumpf<br />

mit Schonertakelung aus Holz. Er wurde vom Schiffsfriedhof gekauft und<br />

mit viel eigenem Einsatz aufgepäppelt. Da er zur finalen Restauration in die<br />

Werft in Punat soll, ist die Inneneinrichtung eher provisorisch für die Überstellung<br />

zusammengenagelt.<br />

Am 14. Mai geht es los. Über Mailand nach Cagliari, wo mich ungewohnte<br />

Wärme und wegen Feiertags nicht verkehrende Autobuslinien erwarten.<br />

Drei der geplanten sechs Teilnehmer sind bereits an Bord.<br />

Für morgen ist Mistral angesagt, bis zu 40 Knoten sollen es werden. Am<br />

frühen Nachmittag ist es bereits um 10 Grad kälter und es pfeift bereits im<br />

geschützten Hafenbecken mit 28 Knoten und produziert 1 m hohe Wellen.<br />

Segel anschlagen ist eine einfache Sache? Nicht hier mit drei Vorsegeln,<br />

einem Schoner- und einem Besansegel. Allein die Schotführung der drei<br />

Vorsegel, die in einer Schot gemeinsam geführt werden, ist für mich noch<br />

nicht wirklich einsichtig. Mal sehen, ob wir wirklich segeln können – nicht<br />

nur das Schiff ist alt, auch das Segeltuch.<br />

Sonntags um 8 Uhr legen wir Richtung Tankstelle am anderen Ende des<br />

Hafens ab. Die Tucan ist ein Motorsegler, jeder Kurs, der vorlicher ist als<br />

Halbwind, funktioniert nur unter Maschine. Knapp 1000 Liter sind noch im<br />

Tank, 450 Liter haben Platz. Die Bordkasse jammert bereits das erste Mal.<br />

Unter Motor verlassen wir Cagliari in südlicher Richtung, um später unter<br />

Segel auf Ostkurs Richtung Sizilien zu gehen. So ist zumindest der Plan. Der<br />

Wetterbericht vorhersagt raumen bis halben Wind – gut für unser altes<br />

Mädchen. Der Mistral der Vortage hat eine Dünung von ca. 1,5 m stehen<br />

lassen. Es ist echte Arbeit, den langkieligen Spitzgatter auf Kurs zu halten.<br />

Wir erfinden den Begriff der „statistischen Steuerung”: Der Mittelwert der<br />

gesteuerten Kurse sollte in etwa dem Sollkurs entsprechen.<br />

Außerhalb der Abdeckung von Sardinien setzen wir die Segel bei ca. 16 kt<br />

aus NW Genua und Klüver. Drei Stunden später dreht der Wind jedoch auf<br />

ENE – an Segeln ist nicht mehr zu denken. Eine unangenehme Kreuzsee,<br />

bestehend aus alter Mistraldünung aus NW und breiten Rücken aus NE,<br />

wird immer stärker. Der Wind frischt bis zu 30 kt auf und produziert Wellenhöhen<br />

von 2,5 m, einzelne Exemplare bis zu 4 m. Eine unangenehme<br />

Fahrt steht uns bevor und das Steuern ist Schwerstarbeit. Jeder, der unter<br />

Deck geht, kehrt bald leicht grünlich zurück.<br />

Ist das Aussteuern der Wellen bei Tageslicht noch machbar, wird es mit<br />

anbrechender Dunkelheit zunehmend unmöglich. Unter Deck sieht es aus<br />

wie nach einem Bombenangriff. Erst gegen drei Uhr früh beruhigt sich die<br />

See, der Wind dreht von NE auf SE. Wir sind offenbar oberhalb eines lokalen<br />

Tiefs unterwegs. Die Warmfront des zugehörigen Hochs liegt vor uns<br />

und beeindruckt mit teilweise heftigem Wetterleuchten.<br />

Nachmittags schläft der Wind vollends ein. Ein wolkenloser Himmel spannt<br />

sich über den nur mehr leicht gewellten tyrrhenischen Meer. Beim Abendessen<br />

sind wir ca. 60 sm nördlich von Palermo.<br />

Um 13 Uhr erreichen wir den Nordzipfel des Stromboli. Es ist ein wahrlich<br />

imposanter Anblick, auch das Tiefenprofil, das innerhalb von 2 sm von 3000<br />

auf 50 m Wassertiefe ansteigt. Wir umrunden den Vulkan und gehen auf<br />

Südkurs – Etappenziel ist Milazzo.<br />

Westwind kommt auf, welcher zum Motorsegeln ausreicht. Fünf Segel wollen<br />

gesetzt werden und unter Vollzeug laufen wir mit 6 kt Richtung Sizilien.<br />

Drei Stunden entspanntes Segeln, dann sind wir bereits vor Milazzo. Viel<br />

Tuch muss geborgen werden und wir laufen in den Hafen ein.<br />

Die Einfahrt in die Straße von Messina ist spannend. Zuerst auf Ostkurs,<br />

nahezu windstill durch die Abdeckung. Wir genießen den imposanten<br />

Anblick des Ätna in der Entfernung. Kurz vor Capo Peloro frischt der Wind<br />

stark auf – die Wirkung der Düse zwischen Sizilien und dem Festland. Das<br />

salzhaltige Wasser des Ionischen Meeres ist leichter als das des Tyrrhenischen<br />

Meeres und gleitet daher wie auf einem Keil nach oben und sorgt für<br />

YCA – The International Austrian<br />

62 <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> | November/Dezember <strong>2015</strong>


News November/Dezember <strong>2015</strong><br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

sehenswerte Vertikalwirbel. Auch die 30 Tonnen schwere Tucan wird einmal um 90<br />

Grad aus dem Ruder gedrängt.<br />

In Messina bunkern wir Diesel – die Bordkasse jammert erneut. Die längste Offshore-<br />

Passage rund um den italienischen Stiefel liegt vor uns. In drei Tagen wollen wir gegen<br />

Mittag Dubrovnik erreicht haben.<br />

Kein Wind und dabei bleibt es die folgenden 36 Stunden. In der Nacht ist das Kurshalten<br />

unter Motor mangels externer Anhaltspunkte schwierig und die Sterne verbergen sich<br />

ebenfalls hinter einer dicken Wolkendecke.<br />

Zwei Tage später haben wir Capo Leuca (den „Stiefelabsatz”) erreicht und biegen in die<br />

Straße von Otranto ein. Ein guter, aber leichter Segelwind aus südlicher Richtung stellt<br />

sich ein, Genua und Besan sind draußen. Wir liegen Dubrovnik auf direkter Offshore-<br />

Route an.<br />

Am Nachmittag dreht der Leichtwind auf eine steife Brise aus NNW – Ende mit Segeln.<br />

Die Dünung wird zusehends stärker. Tucan arbeitet mit nur mehr 3 kt über Grund<br />

dagegen. Abends geben wir den Nordkurs auf und laufen Richtung albanische Küste<br />

ab.<br />

Wie erwartet, beruhigt sich dort die See, wir können wieder auf Nordkurs gehen und<br />

werden von einem eindrucksvollen Gewitter über dem Festland begleitet. Im Westen<br />

liegen die Wolken der Starkwindzone, die wir jetzt aus sicherer Entfernung bewundern.<br />

Der Zeitverlust durch den Umweg wird durch die Strömung teilweise wieder gut gemacht.<br />

Tucan läuft – leider noch immer unter Motor – mit 6 kt durchs Wasser und ca.<br />

8 kt über Grund.<br />

Mit nur drei Stunden Verspätung machen wir im Zollhafen von Dubrovnik fest. Die<br />

anschließende Fahrt durch die schmale, langgezogene Bucht zur ACI Marina erinnert<br />

an eine Binnenfahrt. Nachmittags liegen wir am Steg und genießen eine ausgiebige<br />

Dusche, die erste nach vier Tagen und drei Nächten Offshore. Die ACI Marina ist sehr<br />

gepflegt, aber leider ziemlich teuer – für eine Nacht mit dem 18 Meter langen Schoner<br />

zahlen wir 180 Euro … Frühstück, Vorräte auffüllen, tanken – wir rechnen, mit 300 Litern<br />

bis Punat auskommen zu können. Mittags legen wir ab.<br />

Ein bisschen Leuchtfeuernavigation soll Abwechslung nach den finsteren Offshore-<br />

Nächten bringen, daher möchten wir die Pelješac-Passage bei Dunkelheit befahren.<br />

Zu Mittag kommt bei strahlendem Sonnenschein ideales Segelwetter auf. Mit vier gesetzten<br />

Segeln und – endlich! – ohne Motor läuft die Tucan Richtung Kornaten. Leider<br />

währt der Traum nur eineinhalb Stunden, dann schläft der Wind völlig ein. Wir warten<br />

noch eine halbe Stunde, ob es wieder aufbrist, bevor wir die Segel bergen und wieder<br />

unter Motor fahren. Als Regen einsetzt, entscheiden wir uns für Veli Iž zur Übernachtung.<br />

In Mali Lošinj erhält Tucan als Oldtimer einen „Prominentenplatz“ im Stadthafen direkt<br />

am Kai. Mali Lošinj verlässt man Richtung Norden durch einen engen Kanal mit Schwenkbrücke,<br />

die nur um 9 Uhr früh öffnet, also zeitig Tagwache. Bora gibt es keine, aber 20 kt<br />

Wind wieder genau von vorne, also kein Segeln auf der Abschluss -<br />

etappe. Nachmittags liegt die Tucan sicher vertäut in Punat beim<br />

Werftgelände. Wir waren ca. 1100 Seemeilen unterwegs, mit zwei<br />

langen Offshorepassagen und streckenweise durchaus herausfordernden<br />

Bedingungen.<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Thomas Hickersberger<br />

Haiderstraße 14 · 4030 Linz<br />

+43/(0)676/3<strong>06</strong>7224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Johannes Lindig<br />

Andechsstraße 17 · 6020 Innsbruck<br />

+43/(0)660/5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Raiffeisenstraße 9/3/16 · 8600 Bruck a. d. Mur<br />

+43/(0)676/86643046<br />

michael.hecker@stmk.gv.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Jugend<br />

Jugendbeauftragter Matthias Eckerstorfer<br />

Neufahrergasse 30 - 4040 Linz<br />

+43/(0)650/5583470<br />

matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />

Ausbildung<br />

YCA-Ausbildungsleiter von Österreich<br />

Jürgen Praprotnik<br />

Kirchenstraße 4, 3464 Hausleiten<br />

+43/(0)676/6125305<br />

trainingscenter@yca.at · juergen.praprotnik@yca.at<br />

Cruising Club<br />

November/Dezember <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>06</strong>/<strong>2015</strong> 63


Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

Treibholz, Pech und<br />

Text und Fotos:<br />

Alfred Tissot, RSC Regau<br />

Aufholjagd<br />

In beiden Klassen lauerten an jeweils zweiter Stelle liegend Athleten<br />

aus Österreich mit der Chance, auch auf den ersten Platz<br />

vorzurücken. Am Freitag zeigte sich der Po noch von seiner<br />

schönsten Seite, aber am Samstag war der Fluss mit Treibholz<br />

übersät. Im Training gaben die Piloten auch entsprechend wenig<br />

Vollgas, um eine Beschädigung durch das Holz zu vermeiden.<br />

Im ersten Lauf der Klasse F-500 war der für Österreich startende<br />

Attila Havas auf der Poleposition, aber gleich wenige Meter nach<br />

dem Start erwischte er ein Holzstück, das sich im Ruder verklemmte.<br />

Er schaffte es aber noch bis ins Fahrerlager, wo ihm<br />

das Holz entfernt wurde. Fast eine Runde zurückliegend begann<br />

er eine fulminante Aufholjagd, beim Zieleinlauf reichte es aber<br />

nur für Platz acht. Erster und Zweiter wurden seine Konkurrenten<br />

für den Weltmeisterschaftstitel Jung und Hencz. Vier Boote fielen<br />

dem Treibholz zum Opfer und kamen daher nicht in die Wertung.<br />

Das erste Rennen der Klasse F-350 wurde aus Sicherheitsgründen<br />

auf den Sonntag verschoben, in der Hoffnung, dass sich bis dahin<br />

die Situation mit dem Treibholz verbessert.<br />

Der Sonntagvormittag zeigte sich aber nicht besser und beim<br />

ersten Lauf der Klasse F-350 wurden<br />

alle Boote mehr oder weniger<br />

beschädigt, unter ihnen<br />

leider auch das von<br />

Bedi Tünde, die nur<br />

sechste wurde. Der<br />

zweite und dritte Lauf<br />

F-350 war auch von<br />

vielen Ausfällen<br />

Mit großen Zielen und Erwartungen fuhren die<br />

österreichischen Motorbootfahrer nach Cremona,<br />

wo am 19. und 20.9. die Entscheidung sowohl in<br />

der Weltmeisterschaft der Klasse F-500 als auch in<br />

der Europameisterschaft der Klasse F-350 anstand.<br />

durch das Holz begleitet und am Ende reichte es für Bedi Tünde/<br />

AUT nur zum fünften Gesamtrang in der Europameisterschaft.<br />

Spannender ging es in der Klasse F-500 her, nach dem zweiten<br />

Lauf war für die WM noch alles offen. Attila Havas gelang im<br />

dritten Lauf ein souveräner Start-Ziel-Sieg und er deklassierte<br />

dabei das gesamte Feld. Somit gelang es ihm, in der Endabrechnung<br />

nach fünf Läufen den Vize-Weltmeistertitel hinter Marian<br />

Jung/SK zum wiederholten Male nach Österreich zu holen.<br />

Die österreichischen Fahrer zeigten auch Anteilnahme an dem<br />

Schicksal von Kira Grünberg und zeigten dies auf ihrem Boot.<br />

Erfolge <strong>2015</strong>. Attila Havas Vize-Weltmeister in der<br />

Klasse F-500 und Vize Europameister in der Klasse O-500. Rupert<br />

Temper Vize-Europameister in der Klasse F-2<br />

Fahrtenskipper<br />

Wie jedes Jahr erinnere ich daran, dass es wieder an der<br />

Zeit ist, die Anmeldungen für den „Fahrtenskipper“ an das<br />

MSVÖ-Sekretariat zu schicken. Das Formular,<br />

Informationen und Bedingungen dazu kann aber ganz<br />

einfach von der Homepage www.msvoe.at -> Mitglieder -><br />

Fahrtenskipper als *.pdf heruntergeladen und direkt am<br />

Rechner ausgefüllt werden.<br />

Die Anmeldung ist bis zum 31.1.2016 durchzuführen,<br />

spätere Meldungen können aus organisatorischen Gründen<br />

nicht mehr angenommen werden. DI Hans Lux


Dringende Anfragen an<br />

den Bundesminister für Verkehr<br />

Am 25.6.<strong>2015</strong> haben Sie, Herr Bundesminister für<br />

Verkehr, Ihre Unterschrift gesetzt unter zwei<br />

Verordnungen:<br />

a) Die Verordnung „Jachtführung-<br />

Prüfungsordnung – JachtPrO“, die das<br />

Prüfungswesen für den Erwerb des<br />

„International Certificate“ regelt.<br />

b) Eine Änderung der Seeschiffahrts-Verordnung<br />

(SeeSchFVO) und der<br />

Jachtzulassungsverordnung (JachtZulVO).<br />

Am 18.8.<strong>2015</strong>, nicht ganz zwei Monate nach der<br />

Veröffentlichung, waren die negativen Auswirkungen<br />

der ausgesprochen umständlichen und für<br />

Österreicher nachteiligen Inhalte dieser Verordnungen<br />

schon so weit sichtbar, dass eine Gruppe von<br />

Prüfungsorganisationen sich mit einer Petition an<br />

Sie gewendet haben.<br />

In keinem europäischen Küstenstaat gibt es derart<br />

hohe Auflagen sowohl für Prüfer als auch für<br />

Prüflinge. In Deutschland sind die Voraussetzungen<br />

beispielsweise für ein „International Certificate“, das<br />

dem österreichischen FB2 Motor und Segel<br />

entspricht: 300 Seemeilen mit einem Segelboot. Der<br />

Österreicher muss nachweisen: 500 Seemeilen auf<br />

einem Segelboot, 100 Seemeilen auf einem<br />

Motorboot und er muss eine Praxisprüfung auf<br />

einem Segelboot machen (auf dem unter anderen<br />

die Manöver unter der Antriebsart „Antriebsmaschine“<br />

geprüft werden), und auf einem Motorboot<br />

(auf dem dieselben Manöver unter der Antriebsart<br />

„Antriebsmaschine“ nochmals geprüft werden).<br />

Sehr geehrter Herr Bundesminister, sind österreichi-<br />

Certificate M&S“ besitzen. Auch aus dieser Sicht ist<br />

die extreme Trennung von Motorboot und Segelboot<br />

in Ihrer Verordnung unverständlich und absolut<br />

nicht marktgerecht.<br />

Darüber hinaus sind die Mehrkosten, die den<br />

österreichischen Yachtskippern durch diese<br />

Verordnungen entstehen, unakzeptabel. Jeder kann<br />

sich ausrechnen, was zusätzliche Seemeilen und<br />

zusätzliche Prüfungen kosten, wir sprechen<br />

jedenfalls von guten dreistelligen Eurobeträgen.<br />

Ist das wirklich Ihre Absicht, Herr Bundesminister?<br />

Zu dem Thema „Trennung von Motor- und<br />

Segelbooten“ muss ich Sie auf einen prinzipiellen<br />

Fehler in Ihren Verordnungen hinweisen:<br />

Das „International Certificate“ wird ausgestellt für<br />

„M“ = „motorized craft“ und „S“ = „sailing craft“.<br />

Ich darf das der Deutlichkeit halber kurz<br />

übersetzen: „M“ = „motorisiertes Fahrzeug“ und „S“<br />

= „segelndes Fahrzeug“.<br />

Es ist also nicht die Rede von Bootstypen wie<br />

„Segeljacht“ oder „Motorjacht“, wie das in Ihrer<br />

Verordnung der Fall ist, sondern von der Tatsache<br />

wie ein Fahrzeug angetrieben wird, also der<br />

Antriebsart.<br />

Der deutsche Sportbootführerschein wird daher<br />

ausgestellt für das Führen von Yachten unter<br />

„Antriebsmaschine“ oder unter „Antriebsmaschine<br />

und unter Segel“, also bezogen auf die Antriebsart<br />

des Fahrzeuges. Ein Motorboot hat nur eine<br />

Antriebsart, nämlich „Antriebsmaschine“, ein<br />

Segelboot hat zwei Antriebsarten, „Antriebsmaschine<br />

und Segel“.<br />

News November/Dezember <strong>2015</strong><br />

Ungereimtheiten. Ich habe die Vermutung, dass<br />

diese Ungereimtheiten nicht im Ministerium<br />

ausgedacht wurden, da ich Hinweise dafür habe,<br />

dass nicht gut informierte oder einseitig agierende<br />

Sachverständige den Verordnungstext beeinflusst<br />

haben.<br />

Es ist nicht angebracht an dieser Stelle mehr<br />

darüber zu sagen, ich würde aber sehr gerne ein<br />

Gespräch mit Ihnen, Herr Bundesminister, unter<br />

vier Augen haben und Ihnen mein Wissen zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Ich bitte Sie, Herr Bundesminister, die Verordnungen<br />

in Ordnung zu bringen, ich helfe gerne dabei.<br />

Die Verordnungen müssen international<br />

anerkannten Maßstäben gerecht werden, einfacher<br />

werden und für die österreichischen Yachtsportler<br />

akzeptabel.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung,<br />

Harald Melwisch<br />

Nachrichten<br />

für die<br />

Schifffahrt<br />

der OSB<br />

Baggerarbeiten<br />

Fluss Donau im Bereich Krems, Strom-km 1999.4<br />

bis 2003.1 bis 30. November <strong>2015</strong> Montag bis<br />

Freitag von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr besondere<br />

Vorsicht, Sog und Wellenschlag vermeiden im<br />

ganzen Bereich.<br />

Schiffstyp: Segelyacht | Antriebsart: Segel oder Motor<br />

Schraube Ruder Schraube Ruder<br />

sche Yachtskipper um sovieles ungeschickter, dass sie<br />

doppelt soviele Seemeilen absolvieren müssen und<br />

dieselben Manöver zweimal geprüft werden müssen?<br />

Ich höre jetzt schon in Ihrer Antwort, dass meine<br />

Rechnung nicht stimmt, weil die österreichischen<br />

Yachtskipper entweder mit Motorbooten oder mit<br />

Segelbooten fahren wollen, aber nicht beide<br />

Berechtigungen erwerben wollen.<br />

Wer wissen will, was die österreichischen<br />

Yachtskipper wollen, der braucht nur nachsehen,<br />

welche „International Certificates“ in den letzten<br />

Jahren ausgestellt wurden.<br />

Ich kann es Ihnen verraten: Die überwiegende<br />

Mehrheit möchte unter „Antriebsmaschine und<br />

Segel“ fahren dürfen, also ein „International<br />

Schiffstyp: Motoryacht | Antriebsart: Motor<br />

In Österreich ist das für die Binnengewässer auch so<br />

geregelt, es gibt ein Schiffsführerpatent für<br />

Motorfahrzeuge (ab 4,4kW). Motorfahrzeuge sind<br />

dabei Fahrzeuge welche durch einen Motor<br />

angetrieben werden, also auch Segelboote, wenn sie<br />

in der Antriebsart Motorantrieb fahren.<br />

Die beiden Verordnungen über das „International<br />

Certificate“ weichen von diesen international und<br />

im österreichischen Schifffahrtsgesetz anerkannten<br />

Tatsachen ab. Das österreichische „International<br />

Certificate“ ist damit falsch interpretiert, da es für<br />

einen Bootstyp ausgestellt wird, nicht für eine<br />

Antriebsart.<br />

Sehr geehrter Herr Verkehrsminister, in diesen<br />

beiden Verordnungen befinden sich leider viele<br />

Sonstiges<br />

Durchfahrtshöhe Straßen- und Eisenbahnbrücke<br />

Linz, Strom-km 2133.8 bis 31. Dezember <strong>2015</strong><br />

Montag bis Freitag: Durchfahrtshöhe verringert<br />

um 1,5 m in veränderlicher Position wegen<br />

Revisionsarbeiten an der Eisenbahnbrücke Linz,<br />

besondere Vorsicht im ganzen Bereich. Der<br />

Arbeitsbereich ist mit Schifffahrtszeichen gemäß<br />

der WVO gekennzeichnet.<br />

Arbeiten im Bereich Grein. Straßenbrücke<br />

Grein, Strom-km 2080.8 bis 2080.8 bis 15.<br />

November <strong>2015</strong> 19.00 Uhr für alle Fahrzeuge in<br />

der Bergfahrt: teilweise Sperre im linken<br />

Bereich. Ergänzende Informationen über<br />

http://nts.doris.bmvit.gv.at/Download?<br />

attachement=20<strong>06</strong>00024000000<strong>06</strong>41<br />

Verfügbare Breite Erdberger Brücke, Wiener<br />

Donaukanal Strom-km 10.4, bis 31. Dezember<br />

<strong>2015</strong>: verfügbare Breite höchstens 28 m im<br />

ganzen Bereich wegen Bauarbeiten.


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

Hans-Werner Wienand<br />

Verlierer<br />

Wahre Lügen aus der Seglerwelt<br />

Aequator Verlag, E-Book-Ausgabe, 1. Edition (6 Kurzgeschichten),<br />

ISBN 978-3-95737-009-9, 3,99 Euro. Taschenbuch-Ausgabe<br />

(erscheint im Januar 2016), 12,5 x19,5 cm,<br />

ISBN 978-3-95737-010-5, 13,31 Euro<br />

Im September <strong>2015</strong> ist die erste Edition von Verlierer als E-Book<br />

erschienen, die gedruckte Gesamtausgabe erscheint im Januar 2016.<br />

Der Publizist, Satiriker und Weltumsegler Hans-Werner Wienand ist<br />

auf der Suche nach Abgründigem, Skurrilem und Komischem in der<br />

Welt der Segler. Er beschreibt Situationen, die sich zugetragen haben<br />

könnten, aber so sicherlich nicht zugetragen haben. Oder doch? Wer<br />

weiß das schon so genau? Möglich ist jedenfalls alles im Kosmos der<br />

Seglerszene, auf dieser Bühne für Verrückte. Der Autor hat die<br />

Schauplätze der Erzählungen selbst besucht, in der Karibik, im<br />

Pazifik, im indischen Ozean, an den Seen und Küsten dicht vor der<br />

Haustür. Er hat die Menschen, die Segler dort beobachtet und<br />

schenkt erschreckend authentische, wahre Lügenbilder.<br />

Peter Neumann<br />

Kreuzfahrtschiffe<br />

2016<br />

Kalender<br />

Koehler Verlag, Hamburg, 12 farbige<br />

Monatsblätter plus Titel, 56 x 41,5 cm.<br />

25,60 Euro. Für jeden verkauften Kalender<br />

spendet der Verlag 3 Euro an die DGzRS.<br />

www.koehler-mittler-shop.de<br />

Kreuzfahrten sind en vogue! Nie zuvor machten so viele Menschen Kreuzfahrten<br />

wie in diesem Jahr und die Passagierzahlen werden auch in Zukunft<br />

weiter kräftig steigen. Dabei kommt den Schiffen selbst eine immer bedeutendere<br />

Rolle zu – sie werden zum Ziel der Reise. Folglich üben sie eine<br />

große Faszination aus und dank neuer, größerer Kreuzfahrtschiffe sowie<br />

sinkender Preise ist die einst sehr elitäre Reiseform im besten Sinne populär<br />

geworden. Der Kreuzfahrtkalender 2016 vom bekannten Hamburger<br />

Seefotografen Peter Neumann bildet die Faszination Kreuzfahrt mit seinem<br />

Format 56 x 41,5 cm eindrucksvoll ab und lässt den Betrachter Monat für<br />

Monat auf eine neue Reise gehen.<br />

Große&<br />

kleine Schiffe<br />

P. G. Heims<br />

Kraken/Monster/<br />

Seemannsgarn<br />

Legenden und Aberglauben auf hoher See<br />

Festa Verlag, gebundene Ausgabe, 320 Seiten,<br />

16,7 x 3 x 23,3 cm, ISBN 978-3865520555, 19,90 Euro.<br />

In diesem reich bebilderten Band des Marinepfarrers Paul<br />

Gerhard Heims wird der Leser in die Welt und die Geheimnisse<br />

des Seespukes eingeführt. Faszinierend und mit vielen<br />

Beispielen versehen, führt der Seemann Heims seine Leser in<br />

die Aberglauben hervorrufenden Tiefen des Meeres, seiner<br />

phantastischen Ungeheuer, Bräuche, Glücks- und Unglückstage,<br />

versunkene Städte, das St. Elmsfeuer, macht bekannt mit<br />

Meerjungfrauen, Meermännern, Strandgespenstern, ungünstigen<br />

Vorzeichen, Totenschiffen, beschreibt den lebendigen<br />

Wikingsdrachen sowie die Piraterien der berüchtigten<br />

Vitalienbrüder.<br />

ca. 336 Seiten | 17 x 24 cm<br />

zahlr. Farb-Abb. | Broschur<br />

€ (D) 15,95 | € (A) 16,45 | SFr* 22,30<br />

ISBN 978-3-7822-1221-2<br />

*unverbindliche Preisempfehlung<br />

KALENDER REISE<br />

KREUZFAHRT<br />

GENUSS HAMBURG<br />

koehler-books.de/shop


22. - 25.10.<strong>2015</strong>.<br />

Mittel- und Osteuropas<br />

In-Wasser Boat Show<br />

ver.17.0<br />

organisiert von:<br />

Generalni sponzor:<br />

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