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OCEAN7 2015-05

Die Weltumseglerfamilie Peter, Alexandra und Finn Schöler testeten für OCEAN7 den sportlich schnellen Trimaran Dragonfly. Außerdem in dieser Ausgabe: Reisereportage aus dem Saronischen Golf in Griechenland und von einem Lagunentörn rund um Venedig.

Die Weltumseglerfamilie Peter, Alexandra und Finn Schöler testeten für OCEAN7 den sportlich schnellen Trimaran Dragonfly. Außerdem in dieser Ausgabe: Reisereportage aus dem Saronischen Golf in Griechenland und von einem Lagunentörn rund um Venedig.

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<strong>OCEAN7</strong>People<br />

2<br />

Raa am Fockmast. Die von Robert Whitehead gleichfalls<br />

im Stabilimento tecnico ausgeführte Maschine mit drei Zylindern,<br />

Oberflächen-Condense und Vorwärmer in der Rauchkammer<br />

des Kessels hat eine nominelle Kraft von 110 und eine<br />

effektive von 400 Pferden. Der Kohlenverbrauch beträgt<br />

in einer Stunde volle Kraft, durchschnittlich 10–11 Knoten,<br />

12 Ctr (Zentner), in einer Stunde halbe Kraft (durchschnittlich<br />

7–8 Knoten), 8–9 Zentner. Die Kohlenbänke fassen 100<br />

Tonnen Kohle, die Wasserreservoire halten für 20 Tage<br />

Wasser, außerdem ist ein Destillierapparat vorhanden.“ (Quelle:<br />

www.ludwig-salvator.com).<br />

Die Nixe sank 1893 an der algerischen Küste, nachdem sie ein<br />

Riff gerammt hatte und leck schlug. Der Erzherzog und die<br />

gesamte Besatzung konnten sich in Beibooten an Land retten.<br />

Schon ein Jahr später erstand Ludwig Salvator die Dampfsegelyacht<br />

Hertha. Sie wurde auf Nixe II umgetauft, hatte denselben<br />

Konstrukteur wie Nixe I und diente Ludwig Salvator für viele<br />

Jahre als schwimmende Unterkunft und Fortbewegungsmittel.<br />

1<br />

Erkundungsfahrten im Mittelmeer und<br />

akribische Forschung. Die eigene Yacht ermöglichte<br />

dem Erzherzog, seinen Interessen an der Seefahrt, an<br />

Land und Leuten, an Fauna und Flora, an Geologie und Mineralogie<br />

ungestört nachzukommen. Hätte es damals schon die<br />

heutigen Möglichkeiten des Frei- und Gerätetauchens gegeben,<br />

so hätte er wohl auch die Unterwasserwelt mit Begeisterung<br />

erforscht. Er besaß das „Kapitänspatent der langen Fahrt“ und<br />

interessierte sich besonders für noch weitgehend unbekannte<br />

Inseln des Mittelmeeres. So erkundete er beispielsweise auch<br />

die kleine Insel Giglio, die 2012 wegen des Schiffbruchs der<br />

Costa Concordia durch die Weltpresse ging. Der Erzherzog<br />

kreuzte mehr als 100 Jahre zuvor mit seiner Nixe unbeschadet<br />

durch die drei Le Scole-Riffe und beschreibt auch den Felsvorsprung<br />

Punta del Lazzaretto, der dem Kreuzfahrtriesen zum<br />

Verhängnis wurde. Neben eigenen Forschungen und Aufsammlungen<br />

bezog er die Hilfe gebildeter Personen der jeweiligen<br />

Region in seine Untersuchungen ein. Er machte das<br />

ebenso einfach wie wirkungsvoll: Die „Tabulae Ludovicianae“<br />

waren ein etwa 100-seitiger Fragebogen, der an Ärzte, Lehrer,<br />

etc. mit der Bitte übergeben wurde, ihn möglichst genau auszufüllen.<br />

Die Auswertung dieser Datenfülle ergab zusammen<br />

mit eigenen Beobachtungen ein detailliertes Bild der Zielregion.<br />

Monografien über Paxos, Antipaxos, Zante, Ithaka und<br />

Levkas entstanden auf diese Weise. Das mehrbändige Werk<br />

über die Balearen, als Prachtbände herausgegeben, ist die<br />

Krönung dieser Forschertätigkeit. Ludwig Salvator gewann<br />

dafür die Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung 1878<br />

und wurde mit Ehrenmitgliedschaften wissenschaftlicher Or-<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>05</strong>/<strong>2015</strong> | September/Oktober <strong>2015</strong>

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