Bahnsport 5/2016

Links: Tajo Groh,
einer der Jüngsten
im Einsatz auf dem
50-ccm-Bike
Herxheim
Mit Schnuppertrainings
auf richtigem Kurs
Nach den ersten Schnuppertrainings 2015 hat die MSV Herxheim in den
ersten Wochen des Jahres 2016 auch wieder Trainings für Bahnsportinteressierte
angeboten und befindet sich damit auf einem guten Weg.
Einige Jugendliche kommen inzwischen regelmäßig zu den Trainings der
Motorsportvereinigung ins Waldstadion und auch beim Trainingslehrgang
in Berghaupten waren am 9./10. April zwei Neueinsteiger mit dabei.
Dort zeigte sich gleich der große Zusammenhalt in der Bahnsportszene:
Die Familien Spiller und Pfeffer, deren Kinder ebenfalls durch die Nachwuchsklassen
im Bahnsport gegangen sind, boten direkt Hilfe und Unterstützung
für die Neulinge an.
In den kommenden Wochen sollen nun weiterhin Trainings auf der Speedwaybahn
in Herxheim angeboten und so die Nachwuchsarbeit in der Pfalz
weiter vorangetrieben werden.
Platz 2 zum Auftakt im Speedway Team Cup!
Von vielen Herxheimer Fans begleitet, reiste das Team der MSV Herxheim
zum Auftakt im Speedway Team Cup nach Berghaupten bei Offenburg und
nach einem packenden Match kam man mit Rang 2 und 2 Matchpunkten
zurück nach Herxheim.
Zu Beginn des Rennens rutschten die Herxheimer in der Gesamtwertung
etwas ab, doch im Laufe des Rennens kämpften sich die Drifter wieder ins
Geschehen zurück und am Ende beendete man ein extrem spannendes
und ausgeglichenes Rennen auf dem 2. Gesamtrang. Ein starkes Debüt
bot vor allem Celina Liebmann. Nach einem Cowboystart im ersten Lauf
und einer damit verbundenen Disqualifikation bot die 250-ccm-Pilotin eine
klasse Leistung und holte 8 von insgesamt noch 9 möglichen Punkten.
• Text: Manuel Wüst; Fotos: Uwe Ebler
Foto oben: Die Trainingsgruppe der 500-ccm-Klasse beim Training Ende März
Unten: Die Kleinsten auf der 50-ccm-Maschine mit Betreuer Mario Wüst
Buchvorstellung
Jagd auf die Rocker
Die Kriminalisierung von Motorradclubs durch Staat und Medien
in Deutschland
Rocker sind Kriminelle – so steht das Bild in der Öffentlichkeit. Wie einseitig
verzerrt es ist, zeigt dieses Buch. Behörden und Medien schüren Ängste
bis zur Hysterie und Politiker profilieren sich mit „kompromisslosem“
Vorgehen gegen Mitglieder von Motorradclubs. Das Ergebnis sind Aktionismus
und Repression, die in ihrer Konsequenz an den Grundpfeilern unserer
rechtsstaatlichen Ordnung rütteln.
Die Autoren legen offen, wie eine Subkultur pauschal kriminalisiert wird
und wie weit die Jagd auf Rocker letztlich geht: Behörden, Öffentlichkeit
und Presse werden manipuliert, Rocker in ihrer beruflichen Existenz vernichtet,
ihre bürgerlichen Rechte außer Kraft gesetzt. Unter Ausschöpfung
aller rechtlichen Mittel, wie es heißt. Doch der Rechtsbegriff ist offensichtlich
dehnbar.
In „Jagd auf die Rocker“ geht es nicht um die Verharmlosung krimineller
Auswüchse innerhalb der Motorradclubszene, aber das Buch stellt die
Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel in Frage und kommt zu dem
Schluss, dass hier Unrecht geschieht.
Die Autoren haben für dieses Buch mehrere Jahre recherchiert und die
wahren Hintergründe nicht zuletzt auf Grundlage des ominösen Strategiepapiers
der Innenministerien beleuchtet.
Die Autoren: Lutz Schelhorn, freier Fotograf
und Künstler, President Hells Angels MC
Stuttgart; Ulrike Heitmüller, freie Journalistin
und Autorin, Schwerpunkt: Randgruppen
und Subkulturen; Kuno Kruse, Stern-Reporter,
ehemaliger Redakteur beim Spiegel und
der Zeit, Mitbegründer der taz.
Buchdaten in Kürze: Jagd auf die Rocker
Hardcover-Buch, 448 Seiten, 24,80 Euro
Format: 148 x 210 mm
ISBN: 978-3-927896-67-3
Vertrieb über Buchhandel und
www.szeneshop.com
LESERBRIEF
Auslegung des DMSB-Bahnsport-
Reglements 2016
Fehlstart, Bandberührung oder Bandzerreißen
Mich, als Zuschauer, ärgert es immer wieder, wenn ein Fahrer wegen einer
Bandberührung während der „Grünphase“ vom Lauf ausgeschlossen
wird. Wenn ich mir aufmerksam das DMSB-Bahnsport-Reglement
2016 (Stand 09.12.2015) durchlese, so steht unter Punkt 15.3 der Durchführungsbestimmungen
u.a. … Ein Fahrer, der, nachdem der Schiedsrichter
das grüne Licht eingeschaltet hat, vor dem Auslösen der Startmaschine
sein Motorrad nach vorne bewegt und dabei ein oder mehrere
Startbänder berührt ... wird von diesem Lauf ausgeschlossen.
Das heißt, nur das nach vorne Bewegen reicht nicht aus, um einen Fahrer
von diesem Lauf auszuschließen, weil es heißt „und Band berührt“.
Es müssen also zwei „Tatbestände“ erfüllt werden, um einen Ausschluss
zu bewirken. Als Zuschauer will ich aber die Fahrer fahren sehen
und dafür bezahle ich auch meinen Eintritt.
Warum verfährt man bei ganz normalen, offenen Rennen, dazu zähle ich
auch noch die NBM-/SBM-Läufe, wie unter Punkt 17.6 der zusätzlichen
Bestimmungen in den Jugendklassen? Hier heißt es: „Bei Frühstart
(Bandberührung oder Bandzerreißen) hat der betreffende Fahrer die
Möglichkeit, am zweiten Start teilzunehmen. Er muss jedoch 15 Meter
hinter der Startlinie zurückversetzt in seinem Startbereich starten. Bei
erneutem Frühstart wird der betreffende Fahrer von diesem Lauf ausgeschlossen.“
Dann habe ich noch eine Bitte. Gebt den Fahrern nach Finalläufen, egal
welche Klasse, die Möglichkeit, sich von den Zuschauern feiern zu lassen
und schickt sie nicht gleich ins Fahrerlager. Ich meine, wer will, soll
seine Ehrenrunde drehen und sich den Beifall der Zuschauer abholen.
Liebe Verantwortliche, wir stehen am Anfang der Saison, denkt mal darüber
nach, was mich so beschäftigt, denn auch diese kleinen Zugeständnisse
könnten bewirken, dass unser Sport etwas mehr bietet und
ihn interessanter macht.
Werner Melzner, Bremerhaven
Mai '16 BAHNSPORT AKTUELL 39