19.04.2016 Aufrufe

der automechaniker 2014 - Messezeitung in Zusammenarbeit mit Werkstatt aktuell

Wer sich über Werkstatteinrichtungen, Werkzeuge und Dienstleistungen für Servicebetriebe informieren will, für den führt kein Weg an der Automechanika Frankfurt vorbei. Die Ausstellung wird ihrem Ruf, eine Weltleitmesse zu sein, absolut gerecht. Fast 150.000 Besucher, davon mehr als 80.000 aus dem Ausland, reisten vor zwei Jahren zur Automechanika. Knapp 4.600 Aussteller lockten sie in die Main-Metropole. In diesem Jahr werden die Anreize sicherlich kaum geringer sein. Angesichts des umfangreichen Ausstellungsangebots ist die Auszeichnung mit dem Truck-Competence-Logo ein sinnvoller Schritt. Damit werden gezielt Aussteller aus der Menge herausgehoben, die Angebote für Nutzfahrzeug-Servicebetriebe vorhalten.

Wer sich über Werkstatteinrichtungen, Werkzeuge und Dienstleistungen für Servicebetriebe informieren will, für den führt kein Weg an der Automechanika Frankfurt vorbei. Die Ausstellung wird ihrem Ruf, eine Weltleitmesse zu sein, absolut gerecht. Fast 150.000 Besucher, davon mehr als 80.000 aus dem Ausland, reisten vor zwei Jahren zur Automechanika. Knapp 4.600 Aussteller lockten sie in die Main-Metropole. In diesem Jahr werden die Anreize sicherlich kaum geringer sein. Angesichts des umfangreichen Ausstellungsangebots ist die Auszeichnung mit dem Truck-Competence-Logo ein sinnvoller Schritt. Damit werden gezielt Aussteller aus der Menge herausgehoben, die Angebote für Nutzfahrzeug-Servicebetriebe vorhalten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

▲ Zwei statt e<strong>in</strong>er Marke: Das bedeutet hohen Schulungsbedarf.<br />

▲ 70 Betriebe, überwiegend Renault-<br />

Trucks-Partner, scheiden aus.<br />

Lauf: Technologien wie Hybridisierung,<br />

alternative Antriebe<br />

und Sicherheitstechnologien<br />

kommen h<strong>in</strong>zu. Wir werden<br />

unser Partnernetzwerk aber<br />

nicht <strong>in</strong> unverhältnismäßige Investitionen<br />

zw<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n<br />

dem Partner ermöglichen, se<strong>in</strong><br />

Geschäft stabil zu halten und<br />

auch mal schwierige Zeiten zu<br />

überstehen. Auch bei <strong>der</strong> Zusammenführung<br />

<strong>der</strong> beiden<br />

Marken haben wir darauf<br />

geachtet, dass sich die Investitionen<br />

im Rahmen bewegen.<br />

In welchem Rahmen und<br />

wofür?<br />

Lauf: Zum Beispiel ist e<strong>in</strong>e<br />

neue CI nötig, also e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher<br />

Look für die Betriebe.<br />

Mittelfristig werden sich aber<br />

beispielsweise die Kosten für<br />

die Partner verr<strong>in</strong>gern, wenn<br />

wir etwa die Software-Welten<br />

zusammenführen.<br />

Mit welcher Frist haben Sie<br />

Ihre Partner von <strong>der</strong> Fusion <strong>in</strong><br />

Kenntnis gesetzt?<br />

12 <strong>der</strong> <strong>automechaniker</strong> 1/<strong>2014</strong><br />

Lauf: Die Kündigung erfolgte<br />

im Dezember 2012 <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Frist von 24 Monaten. Zulässig<br />

wäre auch e<strong>in</strong>e Zwölf-Monats-<br />

Frist gewesen, aber wir wollten<br />

unseren Partnern die Zeit zur<br />

Neuorientierung e<strong>in</strong>räumen.<br />

Von Anfang an haben wir <strong>in</strong> regelmäßigen<br />

Abständen unsere<br />

Partner über die Fortschritte<br />

unserer Fusion <strong>in</strong>formiert.<br />

Ausscheidende Partner führen<br />

wir dabei fair aus dem System.<br />

Wie führen Sie ehemalige<br />

Partner fair aus dem System?<br />

Lauf: Wir haben ihnen <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Kündigungsfrist von 24 Monaten<br />

ausreichend Zeit gelassen,<br />

um ihre Geschäfte neu zu ordnen,<br />

und die Möglichkeit gegeben,<br />

auf Wunsch auch früher<br />

auszuscheiden. Wir haben<br />

zudem darauf geachtet, dass<br />

die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> neuen Modelle<br />

sie nicht über Gebühr<br />

f<strong>in</strong>an ziell belastet, etwa durch<br />

Pflicht tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, weil sie natürlich<br />

nicht mehr über Jahre h<strong>in</strong>weg<br />

davon profitieren werden.<br />

Wie viele Unternehmen wurden<br />

gekündigt, wie viele s<strong>in</strong>d<br />

freiwillig ausgeschieden?<br />

Lauf: Es werden rund 70 Betriebe<br />

ausscheiden, davon<br />

überwiegend Partner von<br />

Renault Trucks. Aber das ist<br />

<strong>der</strong> Stand heute, an dem<br />

sich durchaus noch etwas<br />

än<strong>der</strong>n kann und sicherlich<br />

auch wird.<br />

Warum ist die Zahl <strong>der</strong><br />

Renault-Betriebe deutlich<br />

höher?<br />

Lauf: Das ergab sich e<strong>in</strong>fach<br />

aus <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong><br />

Marktpotenziale.<br />

Wie entwickeln sich nun<br />

diese Partner?<br />

Lauf: Es gibt Partner, die aufhören,<br />

weitere, die sich an<strong>der</strong>en<br />

Marken zuwenden – viele<br />

Renault-Partner s<strong>in</strong>d traditionell<br />

Multimarken-Werkstätten<br />

– und e<strong>in</strong>ige, die zu freien<br />

Werkstätten werden.<br />

Wie ist das Feedback <strong>der</strong><br />

Lkw-Käufer, vor allem von<br />

denen, die ihre Heimatwerkstatt<br />

verloren haben?<br />

Lauf: Die Kunden haben weniger<br />

den ehemaligen Betrieben<br />

nachgetrauert. Sie haben<br />

vielmehr danach gefragt, woh<strong>in</strong><br />

und zu wem sie ab morgen<br />

fahren müssen.<br />

Wie haben Sie die Schulungen<br />

für Ihre Partner abgewickelt?<br />

Lauf: Wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>mit</strong>ten<br />

im Prozess. Wir haben 2013 unsere<br />

<strong>in</strong>ternen Prozesse neu geordnet.<br />

<strong>2014</strong> ist das Jahr, <strong>in</strong> dem<br />

wir <strong>in</strong> Wellen die ganzen privaten<br />

Partner dualisieren, also<br />

auf beide Marken schulen. Dafür<br />

haben wir e<strong>in</strong> eigenes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

entwickelt. Dar<strong>in</strong> schulen<br />

wir gezielt die Unterschiede<br />

zwischen den Marken. Insgesamt<br />

haben wir 4.800 Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstage<br />

nur für das technische<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g plus das Systemtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

für die adm<strong>in</strong>istrativ<br />

tätigen Mitarbeiter. Insgesamt<br />

fallen um die 6.000<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstage <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

an. Das wird für alle Beteiligten<br />

e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Was kostet das?<br />

Lauf: E<strong>in</strong>e Menge! Der Partner<br />

muss für die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs den üblichen<br />

Tagessatz bezahlen. Der<br />

Rest liegt bei uns, also die Konzeption<br />

<strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs.<br />

Wie verän<strong>der</strong>t sich im dualen<br />

System die Teilebevorratung?<br />

Lauf: Wir haben die Lager untersucht.<br />

Wir werden gerade<br />

auf <strong>der</strong> Renault-Seite wesentlich<br />

kle<strong>in</strong>ere Lager haben als<br />

heute noch. Wir werden bei den<br />

neuen Partnern das Lager auf<br />

e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduzieren. Wir<br />

benötigen nur die Schnelldreher<br />

und Basisteile, die sich<br />

im sogenannten Drei-Monats-<br />

Zyklus bef<strong>in</strong>den. Alle an<strong>der</strong>en<br />

Teile bekommen wir <strong>in</strong>nerhalb<br />

von 24 Stunden vor Ort.<br />

Wie hoch ist da<strong>mit</strong> die Teileverfügbarkeit?<br />

Lauf: Bei Tagesor<strong>der</strong> bei Volvo<br />

98 Prozent und bei Renault<br />

96 Prozent.<br />

Und <strong>in</strong>nerhalb von 60 M<strong>in</strong>uten,<br />

also im Falle e<strong>in</strong>er<br />

Panne?<br />

Lauf: Mehr als 70 Prozent aller<br />

Pannenfahrzeuge s<strong>in</strong>d b<strong>in</strong>nen<br />

sechs Stunden wie<strong>der</strong> flott.<br />

24 statt 12 Monate Kündigungsfrist geben<br />

den Ex-Partnern Zeit zur Neuorientierung<br />

Was haben Sie aus <strong>der</strong> Fusion<br />

gelernt?<br />

Lauf: Die positive Überraschung<br />

ist, dass alle Partner<br />

sehr positiv <strong>der</strong> Dualisierung<br />

entgegensehen. Viele sagen<br />

sogar, man hätte diesen Prozess<br />

schon viel früher anstoßen<br />

sollen. Wir haben aber<br />

auch zu Beg<strong>in</strong>n die Komplexität<br />

unterschätzt, gerade im<br />

Bereich System<strong>in</strong>tegration.<br />

Die Bildung <strong>der</strong> Netzstruktur<br />

ist viel komplexer, als wir<br />

gedacht haben.<br />

War <strong>der</strong> Zeitpunkt gut gewählt?<br />

Sie hatten parallel<br />

die Euro-6-E<strong>in</strong>führung am<br />

Laufen.<br />

Lauf: Der Zeitpunkt war <strong>der</strong><br />

schlechteste und <strong>der</strong> beste zugleich.<br />

Der schlechteste, weil<br />

die neue Technologie anstand,<br />

<strong>der</strong> beste, weil wir die Partner<br />

gleich auf die neuen Modelle<br />

schulen können und nicht e<strong>in</strong><br />

Jahr später noch e<strong>in</strong>mal ranmüssen.<br />

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!