▲ Zwei statt e<strong>in</strong>er Marke: Das bedeutet hohen Schulungsbedarf. ▲ 70 Betriebe, überwiegend Renault- Trucks-Partner, scheiden aus. Lauf: Technologien wie Hybridisierung, alternative Antriebe und Sicherheitstechnologien kommen h<strong>in</strong>zu. Wir werden unser Partnernetzwerk aber nicht <strong>in</strong> unverhältnismäßige Investitionen zw<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n dem Partner ermöglichen, se<strong>in</strong> Geschäft stabil zu halten und auch mal schwierige Zeiten zu überstehen. Auch bei <strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong> beiden Marken haben wir darauf geachtet, dass sich die Investitionen im Rahmen bewegen. In welchem Rahmen und wofür? Lauf: Zum Beispiel ist e<strong>in</strong>e neue CI nötig, also e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Look für die Betriebe. Mittelfristig werden sich aber beispielsweise die Kosten für die Partner verr<strong>in</strong>gern, wenn wir etwa die Software-Welten zusammenführen. Mit welcher Frist haben Sie Ihre Partner von <strong>der</strong> Fusion <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt? 12 <strong>der</strong> <strong>automechaniker</strong> 1/<strong>2014</strong> Lauf: Die Kündigung erfolgte im Dezember 2012 <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Frist von 24 Monaten. Zulässig wäre auch e<strong>in</strong>e Zwölf-Monats- Frist gewesen, aber wir wollten unseren Partnern die Zeit zur Neuorientierung e<strong>in</strong>räumen. Von Anfang an haben wir <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen unsere Partner über die Fortschritte unserer Fusion <strong>in</strong>formiert. Ausscheidende Partner führen wir dabei fair aus dem System. Wie führen Sie ehemalige Partner fair aus dem System? Lauf: Wir haben ihnen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kündigungsfrist von 24 Monaten ausreichend Zeit gelassen, um ihre Geschäfte neu zu ordnen, und die Möglichkeit gegeben, auf Wunsch auch früher auszuscheiden. Wir haben zudem darauf geachtet, dass die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> neuen Modelle sie nicht über Gebühr f<strong>in</strong>an ziell belastet, etwa durch Pflicht tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, weil sie natürlich nicht mehr über Jahre h<strong>in</strong>weg davon profitieren werden. Wie viele Unternehmen wurden gekündigt, wie viele s<strong>in</strong>d freiwillig ausgeschieden? Lauf: Es werden rund 70 Betriebe ausscheiden, davon überwiegend Partner von Renault Trucks. Aber das ist <strong>der</strong> Stand heute, an dem sich durchaus noch etwas än<strong>der</strong>n kann und sicherlich auch wird. Warum ist die Zahl <strong>der</strong> Renault-Betriebe deutlich höher? Lauf: Das ergab sich e<strong>in</strong>fach aus <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Marktpotenziale. Wie entwickeln sich nun diese Partner? Lauf: Es gibt Partner, die aufhören, weitere, die sich an<strong>der</strong>en Marken zuwenden – viele Renault-Partner s<strong>in</strong>d traditionell Multimarken-Werkstätten – und e<strong>in</strong>ige, die zu freien Werkstätten werden. Wie ist das Feedback <strong>der</strong> Lkw-Käufer, vor allem von denen, die ihre Heimatwerkstatt verloren haben? Lauf: Die Kunden haben weniger den ehemaligen Betrieben nachgetrauert. Sie haben vielmehr danach gefragt, woh<strong>in</strong> und zu wem sie ab morgen fahren müssen. Wie haben Sie die Schulungen für Ihre Partner abgewickelt? Lauf: Wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>mit</strong>ten im Prozess. Wir haben 2013 unsere <strong>in</strong>ternen Prozesse neu geordnet. <strong>2014</strong> ist das Jahr, <strong>in</strong> dem wir <strong>in</strong> Wellen die ganzen privaten Partner dualisieren, also auf beide Marken schulen. Dafür haben wir e<strong>in</strong> eigenes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g entwickelt. Dar<strong>in</strong> schulen wir gezielt die Unterschiede zwischen den Marken. Insgesamt haben wir 4.800 Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstage nur für das technische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g plus das Systemtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für die adm<strong>in</strong>istrativ tätigen Mitarbeiter. Insgesamt fallen um die 6.000 Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstage <strong>in</strong> diesem Jahr an. Das wird für alle Beteiligten e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung. Was kostet das? Lauf: E<strong>in</strong>e Menge! Der Partner muss für die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs den üblichen Tagessatz bezahlen. Der Rest liegt bei uns, also die Konzeption <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Wie verän<strong>der</strong>t sich im dualen System die Teilebevorratung? Lauf: Wir haben die Lager untersucht. Wir werden gerade auf <strong>der</strong> Renault-Seite wesentlich kle<strong>in</strong>ere Lager haben als heute noch. Wir werden bei den neuen Partnern das Lager auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduzieren. Wir benötigen nur die Schnelldreher und Basisteile, die sich im sogenannten Drei-Monats- Zyklus bef<strong>in</strong>den. Alle an<strong>der</strong>en Teile bekommen wir <strong>in</strong>nerhalb von 24 Stunden vor Ort. Wie hoch ist da<strong>mit</strong> die Teileverfügbarkeit? Lauf: Bei Tagesor<strong>der</strong> bei Volvo 98 Prozent und bei Renault 96 Prozent. Und <strong>in</strong>nerhalb von 60 M<strong>in</strong>uten, also im Falle e<strong>in</strong>er Panne? Lauf: Mehr als 70 Prozent aller Pannenfahrzeuge s<strong>in</strong>d b<strong>in</strong>nen sechs Stunden wie<strong>der</strong> flott. 24 statt 12 Monate Kündigungsfrist geben den Ex-Partnern Zeit zur Neuorientierung Was haben Sie aus <strong>der</strong> Fusion gelernt? Lauf: Die positive Überraschung ist, dass alle Partner sehr positiv <strong>der</strong> Dualisierung entgegensehen. Viele sagen sogar, man hätte diesen Prozess schon viel früher anstoßen sollen. Wir haben aber auch zu Beg<strong>in</strong>n die Komplexität unterschätzt, gerade im Bereich System<strong>in</strong>tegration. Die Bildung <strong>der</strong> Netzstruktur ist viel komplexer, als wir gedacht haben. War <strong>der</strong> Zeitpunkt gut gewählt? Sie hatten parallel die Euro-6-E<strong>in</strong>führung am Laufen. Lauf: Der Zeitpunkt war <strong>der</strong> schlechteste und <strong>der</strong> beste zugleich. Der schlechteste, weil die neue Technologie anstand, <strong>der</strong> beste, weil wir die Partner gleich auf die neuen Modelle schulen können und nicht e<strong>in</strong> Jahr später noch e<strong>in</strong>mal ranmüssen.
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