19.04.2016 Aufrufe

der automechaniker 2014 - Messezeitung in Zusammenarbeit mit Werkstatt aktuell

Wer sich über Werkstatteinrichtungen, Werkzeuge und Dienstleistungen für Servicebetriebe informieren will, für den führt kein Weg an der Automechanika Frankfurt vorbei. Die Ausstellung wird ihrem Ruf, eine Weltleitmesse zu sein, absolut gerecht. Fast 150.000 Besucher, davon mehr als 80.000 aus dem Ausland, reisten vor zwei Jahren zur Automechanika. Knapp 4.600 Aussteller lockten sie in die Main-Metropole. In diesem Jahr werden die Anreize sicherlich kaum geringer sein. Angesichts des umfangreichen Ausstellungsangebots ist die Auszeichnung mit dem Truck-Competence-Logo ein sinnvoller Schritt. Damit werden gezielt Aussteller aus der Menge herausgehoben, die Angebote für Nutzfahrzeug-Servicebetriebe vorhalten.

Wer sich über Werkstatteinrichtungen, Werkzeuge und Dienstleistungen für Servicebetriebe informieren will, für den führt kein Weg an der Automechanika Frankfurt vorbei. Die Ausstellung wird ihrem Ruf, eine Weltleitmesse zu sein, absolut gerecht. Fast 150.000 Besucher, davon mehr als 80.000 aus dem Ausland, reisten vor zwei Jahren zur Automechanika. Knapp 4.600 Aussteller lockten sie in die Main-Metropole. In diesem Jahr werden die Anreize sicherlich kaum geringer sein. Angesichts des umfangreichen Ausstellungsangebots ist die Auszeichnung mit dem Truck-Competence-Logo ein sinnvoller Schritt. Damit werden gezielt Aussteller aus der Menge herausgehoben, die Angebote für Nutzfahrzeug-Servicebetriebe vorhalten.

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◀ Die stellvertretende<br />

<strong>Werkstatt</strong>leiter<strong>in</strong><br />

Kirsten Krone sucht<br />

gezielt nach weiblichen<br />

Azubis.<br />

▶ Ke<strong>in</strong>e Angst vor<br />

großen Gefährten:<br />

Fischer hat den Lkw-<br />

Führersche<strong>in</strong> im ersten<br />

Anlauf bestanden.<br />

▼ Die Mechatroniker<strong>in</strong><br />

hat zahlreiche Fortbildungen<br />

bei Lkw-<br />

Herstellern absolviert.<br />

INFO ABFALLWIRTSCHAFT REGION HANNOVER<br />

Name: Abfallwirtschaft Region Hannover (aha)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Mitarbeiter: 1.800, davon 102 <strong>in</strong> den Werkstätten,<br />

Azubis: 36, davon <strong>der</strong>zeit 14 <strong>in</strong> <strong>Werkstatt</strong>berufen<br />

Aufgaben: Müllentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Hannover sowie Straßenre<strong>in</strong>igung<br />

und W<strong>in</strong>terdienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Hannover<br />

Anzahl Kunden: ca. 531.000 Privat- und 48.000 Gewerbekunden<br />

Entsorgungsleistung: ca. 750.000 Tonnen Abfall pro Jahr<br />

Anzahl Betriebsstätten: 7 (Hannover, Laatzen, Garbsen, Burgdorf,<br />

Wunstorf-Kolenfeld)<br />

Fuhrpark: 850 Fahrzeuge, davon 279 Abfallsammelfahrzeuge,<br />

66 Kehrmasch<strong>in</strong>en, 45 W<strong>in</strong>terdienstfahrzeuge und 11 Sattelzüge<br />

<strong>mit</strong> Sattel- und Schubbodenauflieger, 46 Conta<strong>in</strong>er-Glie<strong>der</strong>züge<br />

Masch<strong>in</strong>enpark: 33 Radla<strong>der</strong>, 16 Mobilbagger, M<strong>in</strong>i-Bagger,<br />

Walzenzug, Kettenraupe, Kettenbagger<br />

<strong>Werkstatt</strong>: über 2.700 Fahrzeuge<br />

räume zu schaffen. Nach rund 80 Bewerbungen<br />

im ersten und weiteren 60 im<br />

zweiten Jahr kam Panik auf.<br />

Der Blick auf Ausbildungsplätze im<br />

Nutzfahrzeugbereich verschaffte ihr letztendlich<br />

bei aha <strong>in</strong> Hannover e<strong>in</strong>e Stelle.<br />

„Wir bilden jedes Jahr fünf neue <strong>Werkstatt</strong><strong>mit</strong>arbeiter<br />

aus. Miriam war 2004 die erste<br />

weibliche Mechatroniker<strong>in</strong> bei aha“, erklärt<br />

Kirsten Krone, stellvertretende <strong>Werkstatt</strong>leiter<strong>in</strong>.<br />

„Angesichts des wachsenden<br />

Fachkräftemangels wird es schwieriger,<br />

die Ausbildungsplätze <strong>mit</strong> guten Leuten<br />

zu besetzen. Daher suchen wir <strong>in</strong> Ausschreibungen<br />

ausdrücklich nach weiblichen<br />

Interessenten“, sagt Krone.<br />

Seit Fischer 2008 die Freisprechung erhalten<br />

hat, gehört sie zur Stamm-Mannschaft.<br />

Als Jahrgangsbeste verdiente sie<br />

sich den ausgelobten Jahresvertrag, <strong>der</strong><br />

längst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Festanstellung mündete.<br />

Ihr Spezialgebiet ist die Kfz-Elektrik. „Ich<br />

hatte Lust auf Elektrik“, erklärt sie. Kabel<br />

legen, Relais zwischenschalten und selbst<br />

Schaltpläne für die Kollegen entwerfen,<br />

das ist ihre Passion.<br />

Den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Männerdomäne verlief<br />

für Fischer auf sanfte Tour. Die ersten<br />

zwei Wochen verbrachte sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildungswerkstatt.<br />

Nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gewöhnungsphase<br />

verteilte aha die Azubis <strong>in</strong> die<br />

bestehenden Teams. „Anfangs war ich die<br />

Neue“, erklärt Fischer. Aber sie sei <strong>mit</strong> offenen<br />

Armen und ohne Vorbehalte empfangen<br />

worden. „Klar kommen schon mal<br />

Sprüche. Die muss man als Frau im Männerjob<br />

gekonnt parieren“, sagt Fischer.<br />

Fischer erhält den gleichen Lohn wie<br />

ihre männlichen Kollegen<br />

Je<strong>der</strong> weiß <strong>in</strong>zwischen, was frau kann. Mit<br />

viel Fachwissen und guter Arbeit verschaffte<br />

sich die Mechatroniker<strong>in</strong> Respekt.<br />

Sie besuchte zahlreiche Elektrikerlehrgänge<br />

bei namhaften Lkw-Herstellern,<br />

schaffte auf Anhieb den Lkw-Führersche<strong>in</strong><br />

und wusste sich <strong>mit</strong> selbstgebauten<br />

Werkzeugen zu helfen. Klappt etwas aufgrund<br />

<strong>der</strong> physischen Voraussetzungen<br />

nicht, holt sich Fischer Hilfe bei männlichen<br />

Kollegen. Für ihre Arbeit erhält sie<br />

den gleichen Tariflohn wie die Männer.<br />

Auch das schafft Anerkennung.<br />

Neben <strong>der</strong> Fahrzeugelektrik gehören vor<br />

allem die Streufahrzeuge zum Steckenpferd<br />

<strong>der</strong> 25-Jährigen. „Da kann nicht je<strong>der</strong><br />

gleich Hand anlegen“, erklärt Fischer.<br />

Sie hat e<strong>in</strong>e Spezialausbildung absolviert,<br />

um Reparaturen an Elektrik, Hydraulik<br />

und Mechanik vornehmen zu können. Bereits<br />

im Sommer beg<strong>in</strong>nt bei aha die Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> W<strong>in</strong>terdienstfahrzeuge.<br />

Schilde und Streuer an 45 Lkw müssen Fischer<br />

und ihre Kollegen unter die Lupe<br />

nehmen, um sie pünktlich e<strong>in</strong>satzbereit zu<br />

haben. Die dunkle Jahreszeit verlangt von<br />

den <strong>Werkstatt</strong><strong>mit</strong>arbeitern zusätzlich zum<br />

Zwei-Schicht-Betrieb von sechs bis 19 Uhr<br />

e<strong>in</strong>e nächtliche Rufbereitschaft.<br />

In <strong>der</strong> Frühschicht kommt Miriam Fischer<br />

bereits um 5.45 Uhr zur Arbeit. Umziehen,<br />

Treffen im Pausenraum <strong>der</strong> <strong>Werkstatt</strong>,<br />

Arbeitse<strong>in</strong>teilung durch den Meister.<br />

Drei Teams von je sieben bis acht Schlossern<br />

starten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel früh, e<strong>in</strong> viertes<br />

Team beg<strong>in</strong>nt 10.30 Uhr. Während die ersten<br />

um 14.45 Uhr Feierabend machen,<br />

haben die an<strong>der</strong>en bis 19 Uhr zu tun.<br />

Zum Umziehen haben die aha-Frauen<br />

e<strong>in</strong>en eigenen, mo<strong>der</strong>nen Umkleide- und<br />

Waschraum abseits <strong>der</strong> <strong>Werkstatt</strong> bekommen.<br />

Der bietet Platz für m<strong>in</strong>destens 15<br />

weibliche Mitarbeiter. Ab August tritt e<strong>in</strong>e<br />

weitere Auszubildende ihre Lehre <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Werkstatt</strong> an. Die Frauen-Power im<br />

Männerberuf ist eben nicht mehr aufzuhalten.<br />

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