OCEAN7 2008-05
Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!
Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!
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05I08
OCEAN7
Erste Hilfe
an Bord
Traunseewoche
Gewinnen: OCEAN7
macht Sie zum VIP
bavaria
Geht nicht
gibt’s nicht
bordhund till
Oh, wie schön
ist Panama
ocean7 facts
Wasserschildkröten
Kroatien
Neuer
Pannendienst
sunbeam
Salzburger
Seeleute
transatlantik
Der Weg
ist das Ziel
www.volvocars.at
IN MANCHEN AUGENBLICKEN WILL MAN ALLEIN SEIN.
ABER NICHT IN DIESEM.
Kraftstoffverbrauch 6,1 – 9,8 l/100 km, CO2 Emission 161 – 234 g/km
Eine Spritztour.
Raus aus der
Stadt. Irgendwohin.
Dazu braucht
man .. keine grosse
Uberredungskunst.
Besonders
wenn es in einem
Cabrio ist. Einem
Cabrio, das
auch als Coupe
gleichermassen
schon .. und sicher
ist. Mit allen
Schutzsystemen,
die Sie von einem
Volvo erwarten
konnen. ..
DER VOLVO C70
Gemeinsam mehr erleben
ild christine pahl
editorial
03
Liebe ocean7 Leser
traunsee-kunst. Während der traunsee Woche werden im Vip-Zelt an
der esplanade segelbilder der Gmundener Künstlerin christine pahl zu
sehen sein. Darunter auch dieses Werk.
Was bringt einen Menschen dazu, 2.552 Seemeilen
in einem kleinen, engen Ruderboot quer über den
Atlantik zu rudern? Um – so gut wie unbemerkt von
der breiten Öffentlichkeit – nach 70 oder 80 Tagen
unvorstellbarer Strapazen auf der Karibikinsel Antigua anzukommen?
So ausgepowert, dass er nicht mehr alleine gehen kann.
Eine Gruppe Abenteurer hat das gewagt. Unser Mitarbeiter Michael
Köhler (www.twofast.at) war bei der Zielankunft vor Ort in English
Harbour. Er sagt: „Aus Respekt vor der unfassbaren Leistung dieser
Menschen bin ich ihnen im Beiboot entgegengerudert, um noch
draußen vor der Hafeneinfahrt erste authentische Stimmungsbilder
einzufangen.“ Diese hautnahen Eindrücke schildert er in seiner Reportage
„Der Weg war das Ziel“.
Till, unser schreibender Bordhund, hingegen macht es sich einfach:
Er lässt segeln und sich unterwegs gut verköstigen. Diesmal berichtet
er von seiner Reise aus der Karibik bis zum Panamakanal. Inzwischen
ist Till sogar schon kurz vor den Galapagos-Inseln, diese Fortsetzung
seiner Erlebnisse gibt es demnächst online auf www.ocean7.at.
Wie kostengünstig aus einer Serienyacht ein individuelles Schiff
der Superlative werden kann, steht in unserem Bericht „Geht nicht,
gibt’s nicht“; und unser OCEAN7 Experte für Unterwasserschiffe,
Thomas Zeller von den Farbenwerken International, gibt wichtige
Tipps für den richtigen Anstrich in jedem Revier. Sie sehen also, liebe
Leser, wir bieten wieder ein buntes, informatives Programm.
Mit OCEAN7 kann man sowieso nur gewinnen. Diesmal ganz
besonders: Denn in dieser Ausgabe haben Sie die Gelegenheit, bei
einem spannenden Gewinnspiel gratis zu tollen Preisen zu kommen:
OCEAN7 macht Sie zum VIP bei der Traunsee Woche! Sie reisen
mit einem nagelneuen BMW-1er-Cabrio zum Veranstaltungsort.
Dort werden Sie in einem Vier-Sterne-Hotel verwöhnt, sind VIP-
Gäste bei den spannenden Regatten und allen Galaveranstaltungen,
werden von geschulten Hostessen betreut und mit dem VIP-Shuttle-
Service von BMW auf der Straße und mit VIP-Motoryachten auf
dem See transportiert. Weil es zu zweit den doppelten Spaß macht,
darf der Gewinner eine Begleitperson seiner Wahl mit auf die Reise
nehmen. Worauf warten Sie eigentlich noch? Jetzt heißt es: Schnell
mitmachen und gewinnen!
Ganz herzlich,
thomas.dobernigg@ocean7.at
04
BORDHUNDT
UM DIE WELT
BORDHUND TILL SEGELT UM DIE WELT
L
LT
14 Oh, wie schön ist Panama.
Revier
14 Panama
Bei den Kuna-Indianern.
28 Karibik
Besuch bei einem Weltumsegler.
People
38 Ing. Wolfgang Becker
Neuer Prüfungsreferent im Porträt.
Service
48 Erste Hilfe an Bord
Tipps vom Mediziner.
51 Smutje de luxe
Couscous mit frischen Kräutern.
54 Yacht-Überstellung
Ein Lehrstück.
58
OCEAN7
FACTS
Relikte aus der
Urzeit
INHALT
05
28 Besuch bei einem Weltumsegler
70 Besuch bei Yachten Meltl
78 Besuch bei Sunbeam
Editorial 03 / Best of 06
Foto des Monats 10 / YCA-News 88 / BücherSchapp 104
Impressum 106
Yachten
70 Bavaria
Wie bei Henry Ford.
76 Julika Premium
Austria’s Next Top-Model.
78 Sunbeam
Salzburger Seeleute.
86 Nimbus 42 Nova
Schwedisches Raum-Schiff.
Regatta
94 Palagruza
Felsenfester Idealismus.
05I 08
Ausgabe Nr. 9
alle infos und vieles mehr unter
www.ocean7.at
COVERFOTO RC-44
Die Superstars kommen zur Traunsee
Woche – und OCEAN7 Leser haben die
Chance auf ein sensationelles VIP-Paket.
Das große Gewinnspiel: Seite 100
06
BBQ an Bord
Innovatives, mobiles Grillgerät auch für
den Bordgebrauch! Der Cobb-Grill® besteht
aus einer zentralen Wärmequelle
in der Mitte und einer dicken isolierten
Schale. Im Inneren des Grills herrschen
280-300 °C. Er nutzt die Wärme optimal
mit nur 6 Grillbriketts und ist in ca.
25 Minuten betriebsbereit!
www.barbecue-point.at
Nevada
Die Wasserbeständigkeit der
neuen Kollektion Nevada von
PULSAR von 100 m und
das robuste Stahlgehäuse
und -armband geben
dem Sportuhrenliebhaber
die volle Sicherheit auf oder
unter Wasser – in einem Design,
das so auffallend wie stark
ist. UVP 199,50 Euro.
Weiner Watch Group,
T: +43 (0)1 331 39 40
Ecker jetzt am Attersee
Süßwasser statt Salzwasser. Bis dato konnte man im österreichischen Seengebiet nur Jollen
mieten. Diesem eingeschränkten Angebot hat Ecker Yachting Rechnung getragen und zusammen
mit der Segelschule Attersee eine nagelneue Bavaria 31 für den Chartereinsatz bereitgestellt.
Das Schiff ist in gewohnter Ecker-Manier top ausgerüstet. Hightech-Segelsatz, Spinnaker, Duscheinrichtung
mit Heißwasser und elektrische Ankerwinsch versprechen höchste Segel- und
Urlaubsfreuden. Tages-, Wochenend- oder Wochencharter sind möglich.
Der Liegeplatz befindet sich direkt bei der Segelschule Liehmann im Ort Attersee.
Nähere Infos, Preise und Buchung unter
T: +43 (0) 76 66 / 77 02
www.segelschule.at
Watermaker
Extremsegler Norbert Sedlacek
wird ihn auf der Vendèe Globe
mithaben, weil er der beste ist:
Watermaker Power Survivor 40E.
Bei Nauticsport für 3.329 Euro
inkl. MWSt.
www.nauticsport.com
Fuelsafe
Vetus hat eine Kraftstoff-Diebstahlsicherung
entwickelt, die verhindert, dass ein Ansaugschlauch
durch den Tankeinfüllstutzen in
den Tank eingeführt werden kann. Beim
Tanken gibt es keine wahrnehmbare Verringerung
des Kraftstoffdurchflusses.
www.bukh-bremen.de
est of
07
Weltweit stärkster
Außenborder von
Yamaha
Der Yamaha 350 ist der ideale Außenbordmotor
für Sportbootfahrer, welche neben
verlässlichen Kraftreserven, Laufruhe und
ausgewogenem Design auch ein weltweites
Servicenetz schätzen. Das 5,3 Liter V8 Kraftpaket
bietet alles an modernster Steuertechnik,
was das Herz begehrt. Wenngleich
das Trockengewicht dieses Kraftprotzes mit
381 kg beachtlich ist, fährt sich der 350er
aufgrund seines optimalen Drehmomentes
und der kabellosen Fernschaltung spielend
leicht und feinfühlig. Zwischen 19. und
22. Juni können Sie den Yamaha 350 und
zahlreiche andere Yamaha-Topmodelle
wie z.B. einen Rennmotor vom Typ Yamaha
V-Max 300 bei Nauticsport Probe fahren.
www.nauticsport.com
Wussten
sie, DAss
es 16
Siegeryachten beim
Round Palagruza
Cannonball 08 gab?
77 tage
ausreichen, um solo in
einem Ruderboot den
Atlantik zu überqueren?
schon 1947
die Grundform des
neuen Schmalzl-
Elektromotorbootes
Julika designt wurde?
Alter Denker
OCEAN7
empfiehlt
OCEAN7 KLICK-TIPP
10 Jahre gibt es sie jetzt schon im Internet:
die Knotentafeln vom Klabautermann!
Hier werden die wichtigsten
Knoten anschaulich erklärt.
www.klabautermann.de
„Jedes Leid und Weh
lindert und beschwichtigt,
scheucht und heilt
die see.“
hoffmann von fallersleben
(1798–1874)
08
best of
Ein Funkgerät, das
(fast) alles kann
Das UKW-Funkgerät Ray218E ist mit ATIS und DSC ausgerüstet. Es
hat eine extragroße LCD-Anzeige und kann die aktuelle Position,
Kurs- und Geschwindigkeit-über-Grund anzeigen. Das Ray218E
kann den NMEA-Datensatz DSE senden, um die Position eines
anderen Schiffes nach einer Positionsanfrage am Plotter anzuzeigen.
Ray218E, 514.83 Euro exkl. MWSt.
www.yachtelektronik.futuredreams.at/
OCEAN7 Kolumnist
Luis Bentele über:
Das
schwäbische Meer
Sie dachten schon mal an einen Urlaubstörn am
wunderschönen Bodensee, dieser Wiege mitteleuropäischer
Kultur, von großen Dichtern besungen
und Meistern der Malerei verewigt? Sie wissen aber
nicht, wo im Seerhein die Fahrwasserrinnen für
Berg- und Talfahrer getrennt sind? Nun, dann könnte
es eng werden mit einer Segelpartie am Lacus
Brigantinus, wo sich Charteragenturen immer regeren
Zulaufs erfreuen dürfen. So könnte nämlich eine der
Prüfungsfragen zum Schifferpatent für den Bodensee
lauten. Und dieses Patent braucht’s nun mal am
Schwäbischen Meer. Aber gut, noch lassen wir den
Kopf nicht hängen. Die richtige Antwort lautet: Im
Wifenweg bei Triboltingen im Ermatinger Becken! Sie
wissen aber doch wenigstens, welche Bestimmungen
die Schifffahrt auf dem Bodensee, an dessen tiefster
Stelle von circa 254 Metern sich übrigens ein Ankermanöver
nicht empfiehlt, regeln. Auch nicht? Nun,
dabei handelt es sich um die so genannte Bodensee-Schifffahrts-Ordnung,
BGBI. Nr. 93/1979, in den
geltenden Fassungen BGBI Nr. 617/1988, 538/1991,
58/1993, 203/1996 und BGBI Nr. II Nr. 419/2001.
Ah, Sie haben es nicht so mit Kakuro und anderen
Zahlenspielen. Keine Panik, die theoretische Prüfung
gilt als bestanden, wenn insgesamt nicht mehr als
sieben Fragen falsch oder nicht beantwortet sind. Das
heißt, Sie müssen auch nicht wissen, dass man unter
einem Kondominimum den Zustand der Ungeteiltheit
des Sees, der übrigens 273 Kilometer im Gesamtumfang
misst, und die gemeinsame Herrschaft der
Anliegerstaaten über den Bodensee versteht, dass
im Seerhein bei Stromeyersdorf der Schwanenhals
liegt, und nicht einmal Kenntnis davon besitzen, dass
seemännische Knoten zuverlässig halten müssen.
Es macht auch noch nicht einmal wirklich was, wenn
Ihnen entgangen ist, dass die heute gebräuchlichste
Takelungsart am Bodensee die hochgetakelte Slup
ist, oder Ihnen entfiel, dass die drei Durchfahrtsbögen
der Rheinbrücke bei Konstanz 5,75 Meter links, 6,15
Meter in der Mitte und 6,33 Meter rechts messen. Der
Rest aber, der sollte sitzen, sonst wird’s eng. Dabei ist
es so schön am Bodensee.
www.chromelegend.com
The new fragrance
from Azzaro
10 foto FAMiliE RiNdERER
ocean7 foto des monats
11
Liebe OCEAN7 Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein außergewöhnliches
Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei Veröffentlichung als Foto
des Monats zahlt Ihnen OCEAN7 150 Euro in die Bordkasse für Ihren nächsten
Törn. Bitte denken Sie daran, dass nur Fotos ab 300 dpi Druckqualität haben.
redaktion@ocean7.at
sonnenträume
Warten auf den Sommer. „An dunklen, kalten Wintertagen hat uns dieses Foto über unsere Sehnsucht
nach Segeln mit unserer AMOROSA, einer neuen Bavaria 44 Vision, links im Bild, hinweggeholfen”,
schreiben Christa, Hubert und Martin Rinderer, die dieses Foto in der neuen Marina Mandala bei Sibenik
aufgenommen haben. 150 Euro gibt es dafür von OCEAN7 in die Bordkasse der Familiencrew.
12
Neue Marina
in Istanbul
Istanbuler Segler atmen auf: Endlich gibt es mehr Liegeplätze
rund um die Metropole am Bosporus!
Die Ataköy-Marina und die Kalamis-Fenerbahçe-Marina
platzen aus allen Nähten. Die neue Pendik-Marina liegt
zwar etwas außerhalb, aber doch gut erreichbar.
Caribbean
flair, zigarren
und cocktails in
friedrichshafen
Die Position: am Marmarameer auf der anatolischen
Seite in der Nähe des Werftzentrums Tuzla und des Flughafens
Sabiha Gökçen.
www.insidersegeln.de
47. Interboot, Friedrichshafen
Weiße Traumstrände, unberührte Natur, farbenfrohe Riffe, abgelegene
Buchten und karibische Lebensart – die INTERBOOT 2008
hält Kurs auf Kuba. Sie ist die erste Wassersportmesse, auf der
sich der Inselstaat als Partnerland präsentiert. Die INTERBOOT öffnet
vom 20. bis 28. September 2008. Neun Tage lang tauchen die
Besucher ein in die vielfältige Welt des Wassersports. Rund 550
Aussteller zeigen auf der internationalen Wassersport-Ausstellung
ein umfassendes Angebot.
Mit Kuba lernen die Besucher eines der letzten noch relativ unbekannten
Wassersportreviere kennen. Die Besucher können sich am
Stand des Partnerlandes auf der INTERBOOT über Marinas, Hotels,
Tauchbasen und das Angebot im Charterbereich informieren oder
bei Live-Musik, Tanz-Shows und einem Cocktail an der Havanna
Club-Bar Kuba-Flair genießen.
www.interboot.de
Preisvergleiche zahlen sich aus
Alles wird teurer in der Türkei, nicht nur die
Benzin- und Gaspreise steigen, auch die Marinas
drehen kräftig an der Preisschraube.
Grund: Die Liegeplätze werden knapp, vor
allem in Flughafennähe, und irgendwann
soll der return of investment einsetzen. Die
Investitionen in die besten Marinas des
Mittelmeeres sind gewaltig und werden fast
ausschließlich von privaten Unternehmen
getätigt.
In Griechenland gibt es nicht viele Marinas,
die mit denen an der türkischen Küste gleichziehen
können. Meist wird mit Unterstützung
der EU begonnen und der Eigenanteil woanders
investiert. Entsprechend halbfertig sind
viele der Anlagen. Ausnahmen sind die Marinas
vor der türkischen Küste in Kos und auf
Samos und die rappelvollen Yachthäfen rund
um Athen. Auch hier steigen die Preise.
Eine praktische Auflistung von türkischen und
griechischen Marinas mit Preisvergleich findet
man unter:
www.insidersegeln.de
news revier
13
„Schabernack”
in Kiel
Mit einer neuen Regatta öffnet sich die Kieler
Woche 2008 (21. bis 29. Juni) auf den Seebahnen
für Amateure und Cruiser/Racer. Der
Schabernack Cup samt Aufwärm-Wettfahrt und
Geschwaderfahrt-Abschluss findet vom Freitag,
den 27. Juni, bis Sonntag, den 29. Juni, statt.
Gestartet wird in Kiel, Ziel ist die Untiefe „Schabernack”,
eine geheimnisvolle Sandbank nördlich
des Naturschutzgebietes Graswarder, nicht
weit von Heiligenhafen. Alle korrekt bemannten
und ausgerüsteten Yachten dürfen teilnehmen.
Voraussetzung ist lediglich ORC-Club Messbrief
oder ein Yardstick-Wert, auch Werft- oder Einheitsklassen
können starten.
www.kieler-woche.de
Segelland
Türkei
Die Türkei bietet ein exzellentes Segelrevier,
das keine Wünsche offen lässt. Die mehr als
8.000 km lange Küste bietet für jeden Geschmack
etwas: zahlreiche unberührte Buchten
sowie modernste Marinas. Es begeistern
tief einschneidende Golfe und imposante
Bergketten. Von April bis Oktober herrscht das
geeignete Klima für einen erholsamen Urlaub.
Die Städte Bodrum, Marmaris und Fethiye laden
zu einem Besuch im orientalischen Bazar
ein.
Phoenix Yachting bietet für den Segelurlaub
bestens ausgestattete und einwandfrei gewartete
Yachten von 35 bis 50 Fuß sowie Katamarane
an!
www.phoenixyachting.com
Šibenik
neue tankmöglichkeit
Eine neue Tankstelle wurde zu Ostern bei der Marina Mandalina im Hafen von Šibenik
eröffnet. Lage der Tankstelle: am Südufer (auf dem Foto auf der rechten Seite) in der
Uvala Sv. Petar („rechte” große Bucht). Am Nordufer liegt die Marina Mandalina. Die
Wassertiefen vor der Tankstelle werden mit 5 m angegeben. Die „alte” Tankstelle am
Stadtpier von Šibenik ist nach wie vor in Betrieb.
Quelle: informationsstelle mittelmeer münchen
14 TexT & foTos bordhund till (uli fischer)
REVIER
15
ETAPPENZIEL. Der Anker ist gefallen, voraus liegen
Chichime und der Panamakanal.
BORDHUNDT
UM DIE WELT
BORDHUND TILL SEGELT UM DIE WELT
L
LT
OH, WIE
SCHÖN IST PANAMA
Unser segelnder und schreibender Bordhund Till berichtet von seiner Reise
von Tortuga in der Karibik nach Panama. Ende März ist er durch den Kanal gefahren
und derzeit auf dem Pazifi k unterwegs.
UM DIE WELT
SEGELT
TILL
UM DIE BORDHUND
WELT
LT
L
16
ERFOLGREICH. Ein einheimischer Fischer
aus Nuinudup auf den San- Blas-Inseln
kehrt mit seinem Sohn von einer Fahrt mit
frischem Fang zurück.
Panama
Offizieller Name:
República de Panamá
Hauptstadt:
Panama-Stadt
Amtssprache: Spanisch
Staatsoberhaupt: Martin Torrijos Espino
Fläche: 75.517 km²
Einwohnerzahl: 3.242.173
(Quelle: CIA, Juli 2007)
Währung: Balboa, US-Dollar
Unabhängigkeit: von Spanien am 28. November
1821 / von Kolumbien am 3. November 1903
die kuna yala-indianer an
der nord-östlichen karibikküste
panamas besitzen
anerkannte autonomie
innerhalb der region.
Hallo Freunde zu Hause, hier
bin ich wieder, Till, der Bordhund
der GOLDEN TILLA.
Meine Leute haben beschlossen,
Los Roques und Las Aves auszulassen.
Wir waren schon einmal da und es
ist wunderschön, aber wir wollen Zeit
sparen und möglichst bald nach Panama.
Sie beschließen, von Tortuga direkt nach
Curacao zu segeln.
Wir machen uns daher am Nachmittag
auf den Weg nach Curacao, es sind ca.
200 sm. Bei E und NE 3-5 verbringen
wir eine angenehme Nacht, so stelle
ich mir das Segeln bei einer Weltumsegelung
vor, einfach schön. Auch am
nächsten Tag E 4-5, aber wir sind schon
wieder viel zu schnell und müssen in der
nächsten Nacht „bremsen“, damit wir
erst bei Tageslicht nach Spanish Water/
Curacao kommen.
Wiedersehen
Was glaubt Ihr, wen wir gleich beim
Hineinfahren sehen und wer uns wie
verrückt winkt? Die Engländer Lesley
und John mit unserem Schwesterschiff,
die wir vor sechs Jahren in Trinidad kennengelernt
und im Sommer 2005 auf
den Azoren wiedergetroffen haben! Wir
ankern gleich in ihrer Nähe, von hier ist
es allerdings etwas weit zu Sarifundy’s
Marina. Schon wieder so eine Marina
ohne Liegeplätze, aber mit verschiedenem
Service wie Telefon, Kopieren,
WIFI, Internet, Einkaufsfahrten, Bar
und Restaurant, Duschen, Waschmaschine,
Montag und Donnerstag Happy
Hour, wo man viele Segler trifft, und
heute ist Donnerstag.
Zuerst darf aber ich an Land, direkt
in unserer Nähe ist ein kleines Inselchen
mit etwas wurmstichigem Steg,
da gefällt es mir gut, es riecht auch interessant,
wahrscheinlich kommen öfter
Bordhunde hierher. Eigentlich wollte
ich ja auch zu Sarifundy und schauen,
ob mein Freund Büffel noch da ist. Aber
Frauchen meint, er war ja um einiges
älter als ich, den wird es wohl nicht
evier
17
begegnungen. Auf den East Holandes Cays
leben die freundlichen Kuna-Indianer.
Angenehme Nacht
Wir starten gleich am Morgen und segeln
hinter Curacao und Aruba ohne
Seegang mit gutem Wind. Hinter Aruba
ist viel los, eine Menge Schiffe liegen
vor Anker, einige sind verwirrend beleuchtet,
ein Kreuzfahrer verlässt gerade
den Hafen, ganz schön aufregend. Doch
dann wird es ruhig um uns, wir halten
uns an Cornells Empfehlung und bleiben
ca. 30 sm weg von der Küste, es ist
eine angenehme Nacht, der Schiffsverkehr
spielt sich weiter weg von uns ab,
wir sehen die Lichter der Großschifffahrt
in weiter Entfernung.
Der Anfang ist schon mal ganz gut.
Auch der nächste Tag verhält sich gemehr
geben. Im Alter sterben einem alle
Freunde weg, das macht schon ein bisschen
traurig.
Apfelstrudel
Am nächsten Tag habe ich Wachdienst,
meine Leute fahren mit dem Bus nach
Willemstadt zum Einklarieren. Stellt
Euch vor, in der Nähe der Drehbrücke
gibt es jetzt ein Vienna Café, es gehört
Österreichern und es gibt hier sogar
Apfelstrudel!
Am nächsten Tag habe ich schon wieder
Dienst, weil meine Alten mit dem
Shopping-Bus mitfahren, die wohl
letzte Gelegenheit, europäische Produkte
zu kaufen. Sogar eingeschweißte
Baguettes und Ciabatta von Spar gibt es
hier! Die Preise sind zwar im Vergleich
zu Venezuela hoch, dafür ist es aber
ausgesprochen sauber und Willemstadt
wirkt richtig europäisch, nette Restaurants,
Bars, Cafés, wo man gemütlich
im Freien sitzt. Wirklich hübsch hier, da
könnte man es schon länger aushalten,
wir wollen aber weiter Richtung Panama,
sobald der Wetterbericht passt. Und
tatsächlich versprechen uns die amerikanischen
Wetterfrösche ab Montag gute
Bedingungen für die nächsten drei Tage,
Wetteronline sogar für die nächsten fünf
Tage. Meine Leute klarieren schnell aus,
morgen früh geht es los.
Die Strecke entlang der kolumbianischen
Küste ist ja etwas verrufen. Hier
gibt es meist höhere Wellen als anderswo
in der Karibik, aber sogar die sollen
in den nächsten Tagen mäßig sein. Na,
wir werden ja sehen, im Buch von Jimmy
Cornell steht, dass manche Weltumsegler
diese Strecke als die unangenehmste
der ganzen Reise bezeichnet haben.
UM DIE WELT
SEGELT
TILL
UM DIE BORDHUND
WELT
LT
L
18
RUHE. Am Horizont brechen die Wellen am Riff, in der Lagune ist
das Wasser ruhig wie auf einem Binnensee.
FESTSCHMAUS. BBQ Island hat nicht nur Traumstrände, sondern
auch herrliche Krabben zu bieten.
01 BORDALLTAG. Vor der kleinen Insel Banedup
ankert die GALATHÉ mit ihrer faulen Bordkatze.
02 ANSTEUERUNG. Die San-Blas-Inseln und der
Panamakanal liegen voraus.
03 TRAUMHAFT. So stellt man sich als Fahrtensegler
den idealen Ankerplatz vor.
04 HANDARBEIT. Die Kuna-Indianer verkaufen
Handarbeiten an die Yachties.
nau nach Wetterbericht, wir segeln mit
ausgebaumter Genua und Groß, sind
flott unterwegs, das Bordleben ist angenehm.
Nachts lässt der Wind stark nach,
bei schließlich 2 Bft aus E motoren wir
sogar zwei Stunden. Doch am frühen
Morgen wird der Wind wieder besser
und wir segeln bei E 4-5 mit guter Geschwindigkeit.
Das gefürchtete Cabo
de las Velas, wo Wind und Wellen immer
stärker sind als anderswo, haben
wir schon hinter uns. Leider sehen wir
auf den Wetterkarten, dass es nicht so
bleibt. Wind und Seegang nehmen kontinuierlich
zu, nachts wird es dann richtig
ungemütlich. Nicht dass uns 30 Kn
von hinten unbedingt stören würden, in
Kombination mit ca. 15 ft hohen Wellen,
manche vielleicht auch mehr, ist das
Leben an Bord aber doch etwas beeinträchtigt.
Am nächsten Morgen sehe ich folgendes
Bild vor mir: Die Bordfrau liegt im
knappen Bikini am Vorschiff, ein Glas
Champagner in der Hand, während der
Skipper lässig mit den Winschen spielt.
So stellen sich manche Werbefritzen das
Bordleben vor. Ich bin dann aufgewacht
und soll ich Euch sagen, was ich sehe?
Während der Skipper flucht, weil er bereits
am Morgen schon die zweite Salzwasserdusche
bekommt, schüttet sich
die Bordfrau gerade den mit Mühe zubereiteten
Kaffee übers frische T-Shirt
und pickt das Frühstücksbrot auf den
Salonboden.
Wasserspülung
Dann muss ich mal, das kann ja bei diesem
Seegang heiter werden. Ich gehe
aufs Seitendeck, igitt, igitt, da liegen ja
mindestens 20 kleine fliegende Fische,
wo soll ich da hinsteigen, vor denen
graust mir doch so! Nicht mal ein sauberes
Klo hat man mehr! Hilft nichts,
ich muss, ein kleines fischfreies Plätzchen
findet sich, dort erledige ich der
Einfachheit halber Pipi und Gaga in
einem und flüchte dann gleich wieder ins
Cockpit auf den Boden hinter das Steuerrad,
da liegt man relativ gut. Frauchen
kommt mit der Küchenrolle heraus, sie
ist sozusagen meine Klofrau, da kommt
eine Welle und überspült das Seitendeck.
Frauchens Blick wird starr, ich
fürchte schon einen hysterischen Anfall:
Die Welle hat fliegende Fische, Pipi und
Gaga in eine hin und her schwabbelnde
Flüssigkeit verwandelt, es sieht grausig
aus und wie soll man jetzt irgendetwas
davon entfernen? Doch bevor das Drama
seinen Lauf nimmt, kommt eine grö-
02
revier
19
01
Die Kuna-indianer
leben noch sehr
traditionell in
ihren Hütten unter
Kokospalmen.
04
03
UM DIE WELT
SEGELT
TILL
UM DIE BORDHUND
WELT
LT
L
20
IDYLLISCH. Die Hütten der Kuna unter Kokospalmen
auf Chichime.
STOLZ. Der kleine Kuna-Indianer ist begeistert von seiner
neuen, überdimensionierten Brille.
wartezeiten für yachten
für die fahrt durch den
panamakanal werden immer
länger.
ßere Welle mit voller Wucht und außer
zwei kleinen fliegenden Fischen bleibt
von der Bescherung nichts an Deck zurück,
alles wieder sauber! Frauchen freut
sich über die automatische Klospülung,
die Stimmung ist gerettet.
Der Wetterbericht meint, dass es erst
nahe San Blas gemütlicher wird, na, da
haben wir ja noch eine Weile hin. Noch
dazu, wo wir schon wieder Geschwindigkeit
reduzieren müssen, sonst würden
wir bereits Freitag spätabends ankommen,
man soll aber nur bei gutem
Licht nach San Blas hineinfahren.
Hoher Seegang
Die Bordküche bietet nur mehr Eintopf,
das ist schnell gekocht und leicht
gegessen, mit Messer und Gabel tut
man sich höchstens weh. Bevorzugte
Gerichte sind da Linsen oder Bohnen
mit Speck oder Chili con carne. Bis jetzt
hat es noch Filterkaffee gegeben, aber
am Freitag verweigert Frauchen, es gibt
Cappuccino aus dem Sackerl. Ein bisschen
erinnern mich die Wellen an die
Strecke BVI – Azoren vor 12 Jahren, da
waren wir auch „Steilwandsegeln“. Da
war aber der Seegang sicher noch höher,
außerdem mussten wir so hoch am
Wind wie möglich segeln, um die Azoren
erreichen zu können, das war noch
viel unbequemer.
Als ich so am Freitag gemütlich unter
dem Salontisch liege und nach draußen
sehe, denke ich mir, meine Menschen
haben schon eine Meise. So schön war
es in Spanish Water auf Curacao, warum
tun sie sich das nur an, so restlos begeistert
sehen die beiden ja auch nicht aus.
Gerade schwappt wieder eine Welle
über Herrchen, Frauchen müht sich
inzwischen mit Rühreiern ab.
Wir treffen Freunde
Dadurch, dass wir nur mit kleinster Besegelung
fahren, sind die Wellen noch
unangenehmer. Doch nachts wird es
dann etwas ruhiger und am Morgen
sehen wir schon einige Inselchen von
San Blas. Zum Einklarieren muss man
nach Porvenir, dort gibt es sogar einen
Flugplatz und einige gemauerte Häuser.
Dann suchen wir unsere Freunde Sylvia
und Heinz von der GALATHÉ in den
Eastern Holandes Cays. Vor Banedup,
einer hübschen, kleinen, unbewohnten
Insel, erwarten sie uns. Mit Ausruhen
REVIER
21
FAUL. Bei Sonnenschein und
ruhiger See ist Tills Lieblingsplatz
direkt hinter dem Mast.
TURBULENT. Kabbelige See und starker Wind
kurz vor den San-Blas-Inseln machen das
Bordleben schwer.
wird es erst einmal nichts, it’s party time!
Zu unserer Runde stößt noch ein Österreicher,
der mit seinem Katamaran
in der Nähe liegt und schon seit einigen
Jahren den Winter hier verbringt. Nach
einem vergnüglichen Nachmittag sind
meine Leute bei unseren Freunden zum
Essen eingeladen. Ich lege mich lieber
schlafen, ich bin geschafft. Zuerst die
anstrengende Segelei, dann musste ich
noch die Gäste unterhalten, außerdem
wohnt auf der GALATHÉ die Bordkatze
Helisha, wer weiß, ob mich die mag.
Doch am nächsten Tag gibt es Baden
vom Feinsten, herrlich türkises Wasser
zum Schwimmen, weißen Sand zum
Buddeln, eine unbewohnte Insel zum
Herumstreunen, Hund, was willst du
mehr! So wie hier stelle ich es mir in der
Südsee vor.
„Go to Dschungel”
Am Vormittag kommt Victor, ein Kuna-
Indianer, mit seinem Einbaum, begrüßt
uns freundlich (mich auch, die mögen
Hunde, haben selber welche) und bringt
uns Früchte als Geschenk. Er kann ganz
gut Englisch und erzählt uns, dass er
jetzt fischen geht. Wir bestellen gleich
Fisch bei ihm und zwei Stunden später
haben wir einen Fisch zum Braten und
einige kleine für Fischsuppe, und natürlich
Sushi für mich. Früh am Morgen ist
schon der Opa vorbeigekommen und
hat uns zahnlos zugelächelt und erklärt:
„Go to Dschungel.“ Die Kuna leben
noch recht traditionell in ihren Hütten,
bewirtschaften die Kokospalmen auf
den Inseln und verkaufen die Kokosnüsse
nach Kolumbien. Am Festland gibt es
auch Bananen, Zuckerrohr und Früchte.
Die Familien leben nicht ständig
auf den Inseln, sie haben oft auch am
Festland Hütten, die Kinder gehen sogar
einige Monate im Jahr zur Schule
(mit Schuluniform, wie uns der 12-
jährige Elliot, Victors Sohn, erzählt).
San Blas gehört zu Panama, ist aber
weitgehend autonom und wird von
den Kunas selbst in traditioneller Art
verwaltet. Die Bezeichnung San Blas
mögen sie übrigens nicht, weil sie von
den Spaniern kommt, sie sagen Kuna
Yala (Kunaland).
Seglerparty
Jeden Montag ist auf BBQ Island eine
Seglerparty, jeder bringt Getränke und
UM DIE WELT
SEGELT
TILL
UM DIE BORDHUND
WELT
LT
L
22
VOR ANKER. Die Crew ist auf Schnorcheltour
und Landgang. Bordhund Till bewacht
inzwischen das Schiff.
REVIER
ZUM TRÄUMEN. Zahlreiche
Sandinseln – eine schöner als
die andere.
23
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Fingerfood mit, der Tisch (der teil einer gestrandeten Yacht, die nachts
Vordereinlaufen
wollte) biegt sich vor kleinen
Köstlichkeiten und meine Leute treffen
viele nette Segler, ich einige lustige
Kollegen. Auch in der Nähe unseres
Ankerplatzes liegt eine ehemals schöne
Halberg am Riff.
Nach ein paar Tagen wird es wieder
einmal Zeit zum Einkaufen, wir segeln
nach Eastern Lemmon Cays und
ankern dort vor einer Insel, die auch
wieder Banedup heißt. Auf dieser Insel
gibt es ein Geschäft, eine Bäckerei und
ein Restaurant, alles in einem. Das frische
Kunabrot schmeckt vorzüglich, im
Geschäft gibt es außer ein paar Dosen
und Reis nicht recht viel und gekocht
wird im Restaurant erst morgen Abend
etwas, da gibt es Fisch mit Reis.
Außerdem haben sie Hühner und ein
schwarzes Schwein, einen lieben Hund
und einige Kinder. Die Frauen fertigen
besonders schöne Molas an, die sie wie
Mieder mit einer Bluse darunter tragen.
Natürlich kaufen wir einige als Geschenke
und eine große für unsere Seglerbar
zu Hause zum Aufhängen. Sogar
ein Versorgungsboot fährt von Yacht zu
Yacht mit Eiern und jeder Menge Obst
und Gemüse in vorzüglicher Qualität.
Hier kann man es schon eine Weile
aushalten. Das denken viele, denn die
meisten Yachten hier sind nicht Durch-
reisende wie wir, sondern sie verbringen
oft schon seit Jahren den Winter in dieser
Gegend. Im Sommer, während der
Regenzeit, stehen die Boote dann teils in
Cartagena/Kolumbien, teils in Panama
in den Marinas an Land. Manche wollten
früher einmal weiter, sind aber dann
hier hängen geblieben, kein Wunder, ist
ja auch wunderschön.
Weiter zum Kanal
Meine Leute treibt es nach einer Woche
weiter, sie wollen nach Colon, damit sie
bald einen Termin für die Kanalpassage
erhalten. Am Weg dorthin machen wir
noch einen Overnight-Stop in Porto-
BORDVERKAUF. Frisches Obst, Gemüse
und Fisch bringen den Einheimischen
einen Zusatzverdienst.
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UM DIE WELT
SEGELT
TILL
UM DIE BORDHUND
WELT
L
LT
24
ROT-WEISS-ROT. Stolz weht am Heck die
österreichische Nationale.
VITAMINE. Bordfrau Uli sortiert ihre gesunden Einkäufe.
bello, einer geräumigen Bucht mit
einem verschlafenen kleinen Ort, früher
wurden von dort Gold und Silber
nach Sevilla gebracht. Wir stehen früh
auf und bereits am Vormittag sind wir
in der Shelter Bay Marina in Colon.
Das ist eine neue Marina (2006 eröffnet),
sehr sicher und sauber, europäisches
Niveau, allerdings ca. 30 km
weg von Colon. Es fährt aber täglich
ein Shopping-Bus gratis zu einem guten
Einkaufszentrum. Außerdem gibt
es für mich Wiesen und Wald (ich sage
jetzt auch morgens: „Go to Dschungel!“),
die Marina ist nämlich direkt
beim San-Lorenzo-Nationalpark.
Hier war einmal ein amerikanischer
Militärstützpunkt (Fort Sherman), militärisch
bewacht ist die Anlage noch
immer. Und trotz des vielen Grüns
gibt es überhaupt keine Moskitos!
Für Abwechslung ist auch gesorgt:
Sie drehen hier gerade die Stunts für
den neuen James-Bond-Film, die „action“
findet direkt vor unserem Bug
statt. Ich habe eh schon überlegt, ob
ich mitmachen soll, aber es ist mir in
meinem Alter schon zu stressig, Ich
bin jedoch sozusagen der Liebling des
Filmteams, alle Amerikaner sagen, „I
love Goldens“, und knuddeln mich.
Ihr braucht aber nicht zu glauben, dass
ich es hier mit berühmten Schauspielern
zu tun habe, hier dreht die zweite
(oder sogar dritte?) Garnitur, die erste
dreht gerade in Vorarlberg.
Für die Kanaldurchfahrt haben wir
uns einen Agenten geleistet, wir bekommen
sogar unseren Wunschtermin
25.3.08. Die Wartezeiten werden
aber jetzt immer länger (bis zu vier
Wochen), weil angeblich Yachten nur
mehr jeden zweiten Tag geschleust
werden, weil so viele Cargos vorgemerkt
sind. Meine Leute wollen inzwischen
für den Pazifik einkaufen,
die GOLDEN TILLA gründlich
durchchecken vor der langen Strecke,
Wäsche waschen und auch ein wenig
relaxen (Frauchen genießt den Whirlpool
und die tollen Brausen mit den
vielen Düsen sehr!). Nette Austra lier
wollen als Linehanders bei uns durch
den Kanal mitfahren, mich hat die
Kanalbehörde unverständlicherweise
nicht akzeptiert, wo ich doch im Leinenfangen
so gut bin!
Wenn Ihr das nächste Mal von mir
hört, bin ich schon im Pazifik! Da werde
ich Euch dann berichten, wie es im
Kanal so gelaufen ist.
Euer schon ein wenig aufgeregter Till
PS: Gerade hat mich Eva aus Wien
gefragt: „Bist du leicht der Till aus
OCEAN7?“ Da habe ich schon ein
bisschen stolz genickt.
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eines kultivierten Achtzylinders entsprechen.
Aber mit dem Verbrauch und den emissionen
eines gewöhnlichen Vierzylinders.
Abbildung ist Symbolfoto. Normverbrauch: 8,1 l/100 km, CO 2-Emission: 192 g/km. *Im Vergleich zu anderen 6-Zylinder-Premium-SUVs.
26
fotos HEiNz SiEDl
Segeln am nil
Inshallah – so Gott will. Franz Siedl berichtet mit ausdrucksvollen Fotos von einem besonderen
Segelerlebnis. Der Törn ging von Assuan durch das Naturschutzgebiet bei den ehemaligen Nilkatarakten.
Die Boote sehen aus der Entfernung gut aus, fahren flott und sind gut zu manövrieren; nur genauer
hinsehen darf man nicht. Es gibt keinerlei Sicherheitseinrichtungen, dafür hängt der Koran beim Mast.
27
28 TexT & foTos Claudia dvorak
der gemeinsame
traum
Weltenbummler. die meisten Segler, die ich kenne, haben eines gemeinsam: den Traum von der langfahrt.
um einmal am eigenen leib zu erfahren, wie weit Träume von der realität entfernt sind, nehmen
wir die Einladung eines Freundes an, mit ihm in der karibik zu segeln …
REVIER
29
traumhaft.
So lässt sich das Seglerleben genießen.
E
r ist von einem Leben mit
Haus, Garten und Familie in
eine Southerly 35 umgestiegen.
Fast 30 Jahre hat er bei vielen
Seglerplauderrunden immer wieder die
verrücktesten Thesen und Ideen verbreitet
und war bekannt als „der, der
ganz sicher einmal fährt“. Und so war es
dann auch. 2005 erwirbt er eine Southerly
35 BJ 1980, beginnt diese nach seinen
Vorstellungen umzubauen, packt viele
seiner jahrelang gebrüteten Ideen mit
hinein und fährt dann auch los.
Schließlich ist er in Antigua angekommen,
wo wir mit ihm in den nächsten
drei Wochen ein wenig vom „ewigen
Urlaubsgefühl“ teilen wollen.
Im Paradies
So treffen wir am 1. Februar 2008 um
19:30 Ortszeit bei einer Temperatur
von 27 °C in Antigua English Harbour
ein. Vor 30 Stunden um 6 Uhr morgens
haben wir Wien bei 5 °C und grauem
Himmel verlassen. Daran denken wir
jetzt nicht mehr. Dass unser Gepäck nur
bis Frankreich gekommen ist, bedeutet
nur einen kleinen Wermutstropfen.
Heinz, der uns schon erwartet, führt
uns mit seinem Bananaboot mit E-
Motor die kurze Strecke von einem
kleinen und recht wackeligen Steg zu
seiner SOLACE. Das Bananaboot – ein
30
01
02
03
01 TRAUM ERFÜLLT. Heinz stolz am Steuer seiner
Segelyacht.
02 - 03
CARIBBEAN FLAIR. In diesem paradiesischen
Umfeld vergisst man schnell den langen Flug und
dass das Gepäck noch in Frankreich liegt.
kleines, faltbares Kunststoffboot – ist
eines der unzähligen Dinge, welches
er schon vor 30 Jahren mit dem Gedanken
an diese Langfahrt gekauft hat.
Der kleine E-Motor stammt von seiner
Shark vom Neusiedler See – dort wurde
er allerdings selten verwendet.
Unsere erste Nacht in Antigua wird von
Musik der Hafendisco lautstark untermalt,
so dass ich schließlich genervt die
Ohrenstöpsel, die wir im Flugzeug erhalten
haben, verwende.
Antigua
In der Marina vom English Harbour
gibt es außer Souvenir- und Kleidergeschäften
auch einen kleinen Bäcker,
gleich hinter dem Nelson-Museum
versteckt. Hier kaufen wir am nächsten
Morgen für unser erstes Frühstück
an Bord ein. Gestärkt und voller Tatendrang
haben wir danach nur noch einen
Wunsch – leichte Kleidung – und werden
auch in den Marinaläden fündig.
Der nächste Tagesordnungspunkt gilt
unseren Bordvorräten. Von der Atlantiküberquerung
sind noch ausreichend
Grundnahrungsmittel vorhanden. Zusätzlich
haben wir ein paar Leckereien
wie Cabanossi, Nüsse und andere haltbare
Dinge aus der Heimat mitgebracht.
Das bedeutet, dass sich unsere Einkaufs-
liste vor allem auf Obst, Gemüse und
Getränke beschränkt.
So folgen wir dem Rat der Verkäuferin,
die uns mit Leibchen und kurzen Hosen
versorgt hat. Wir nehmen den Bus
Nr. 17, der uns in einer halbstündigen
Fahrt vom English Harbour bis zum
Markt direkt nach St. John’s auf die
andere Seite der Insel bringt. Hier in
der Hauptstadt Antiguas leben fast
45.000 der ca. 70.000 Einwohner, und
so herrscht entsprechender Trubel,
viele Menschen auf der Straße, viele
Geschäfte – und vor allem ein riesiger
Obst- und Gemüsemarkt, wo wir alles
finden, was unser Herz begehrt.
24 Stunden später als geplant können
wir – wie versprochen – unsere Taschen
am Flughafen in Empfang nehmen
und haben abends dann allen Grund
zu feiern. Dazu eignet sich am besten
das „Trappas“, ein sehr beliebtes und
offensichtlich gut besuchtes Restaurant
in der Nähe des Hafens (Tischreservierung
wird empfohlen). Das Essen ist
wirklich vorzüglich und wir beschließen
den Abend noch mit einem Cocktail.
So lässt es sich leben!
Barbuda und St. Martin
Ich bin die einzige nicht seefeste Person
an Bord, und so fahren wir heute nur bis
Unbenannt-2 1 23.04.2008 10:09:28
REVIER
31
01 GUT VERSORGT. Suppenküche direkt am
Strand.
02 GLÜCKLICH. Mehr braucht man nicht zum
Leben.
03 ABSCHIED. Inselparadies achteraus – aber
ein neues Ziel liegt schon an …
02
01
02
Barbuda, damit sich mein Magen ein
wenig an die Bootsbewegungen gewöhnen
kann. Barbuda bildet gemeinsam
mit Redonda (einer kleinen Felseninsel)
und Antigua einen eigenen Antillenstaat.
Es liegt 30 sm nördlich von Antigua, ist
161 km2 groß und hat vulkanischen Ursprung.
Die höchste Erhebung dieser
gen, menschenleeren Strand und finden
hier eine Menge Kokosnüsse. Ein paar
davon landen auf unserem Boot – mehr
Nascherei als eiserne Reserve.
Besonders schön ist auch das Schnorcheln
bei den nahe gelegenen Riffen –
wir sehen unsere erste Wasserschildkröte
und ein paar kleinere Rochen. Hier
„Es war immer schon klar, dass der Heinz
seinen traum umsetzen und einmal wirklich
losfahren wird.“
kleinen, weitgehend naturbelassenen
Koralleninsel ragt nur 44,5 m aus dem
Meer. Barbuda hat ca. 1.500 Einwohner
und einen eigenen Ausklarierungshafen
im Nordwesten der Insel. Wenig bewohnt
und als Naturschutzgebiet ausgewiesen,
hält sie, was das Hafenhandbuch
verspricht – Palmen, weißer Sandstrand
und türkisblaues Meer. Traumhaft, fast
schon kitschig, diese Postkartenidylle.
Außer uns ankern nur ca. vier bis fünf
Schiffe weit voneinander entfernt im
Südwesten vor der Insel. Zwischen den
Palmen am Ufer sehen wir einige Bungalows,
die unbewohnt und leer sicher
schon bessere Zeiten gesehen haben.
Resorts gibt es nur mehr an der Südspitze.
Wir schwimmen zum kilometerlan-
würden wir es schon einige Tage aushalten.
Ein Ort zum „in der Hängematte
liegen“ und „mit der Seele baumeln“.
Aber nichts da – am späten Nachmittag
geht es weiter. Da die nächste Insel
80 sm entfernt ist, legen wir eine Nachtfahrt
ein. Wir wollen bei Tageslicht die
vorgelagerten Riffe von Barbuda passieren
und wieder bei Tageslicht unser
nächstes Ziel – die Insel St. Martin – erreichen.
Der kräftige Ostwind bleibt uns treu
und wir erreichen unser Tagesziel am
frühen Vormittag.
Die Insel wurde nach dem heiligen
Martin benannt, da sie an dessen Namenstag,
dem 11. November 1493, von
Christoph Kolumbus entdeckt wurde.
32
01
02
03
01 EWIGER WUNSCH. Auf und davon mit Rückenwind.
02 GLEICHGESINNTE. Unterwegs trifft man viele
mit demselben Ziel: einmal um die Welt.
03 IMPRESSION. Karibisches Straßenbild.
Hier leben auf einer Fläche von 94 km2
ungefähr 77.000 Menschen (36.000 im
französischen und 41.000 im niederländischen
Teil). Die offizielle Währung
des französischen Teiles ist der Euro,
und die des niederländischen der Antillen-Gulden.
Auf Grund des starken
Tourismus ist jedoch der Dollar bevorzugtes
Zahlungsmittel.
Wir ankern in der Nähe des Prices Juliana
International Airport, wo wir vor ein
paar Tagen zwischengelandet sind. Das
Hafenhandbuch verspricht tolle Versorgungsmöglichkeiten
für Segelyachten.
Es gibt eigene Agenturen, die von
Champagner bis Kaviar alles aufs Schiff
liefern. Leider sind die Geschäfte, die zu
Fuß erreichbar sind, jedoch recht spärlich.
Nach einem unangenehmen Spaziergang
entlang der stark befahrenen
Hauptstraße finden wir ein paar kleine,
schlecht ausgestattete „Supermärkte“.
Das Highlight der Straßenwanderung
ist eine französische Bäckerei. Hier decken
wir uns mit Brot in verschiedensten
Varianten ein, auch mit Schwarzbrot
und Kuchen. Wir beginnen zu lernen –
gekauft wird, was wir bekommen.
St. Martin hat noch einen zweiten großen
Hafen – in Philipsburg, der Hauptstadt
des niederländischen Teiles. Dieser
wird vor allem von den großen Kreuzfahrtschiffen
angelaufen (ca. 10-mal
täglich). Später erfahren wir dann, dass
dieser Hafen nicht nur sehr schön ist,
sondern auch ein reichhaltiges Angebot
für Segler bietet. Wir haben uns leider
von den riesigen schwimmenden Luxushotels
abschrecken lassen.
„wir lernen: gekauft
wird, was wir
bekommen!“
British Virgins
Nach einem kurzen Badestopp in einer
der südwestlichen Buchten der Insel
geht unsere Reise weiter – immer Richtung
Westen. Die etwa 80 sm entfernten
Virgins sind unser nächstes Ziel.
Da wir kein amerikanisches Visum haben,
beschränken wir uns darauf, den
britischen Teil davon zu besuchen. Sowohl
für den spanischen als auch für den
amerikanischen Teil ist ein solches für
Segler, die auf eigenem Kiel anreisen,
erforderlich. Die Einklarierungsformalitäten
wollen wir auf Virgin Gorda
erledigen. Sie ist die drittgrößte der britischen
Virgins und wird, auch wegen
ihrer Silhouette einer rundlichen Frau,
welche am Rücken liegt, „die dicke
Jungfrau“ genannt.
Wie empfohlen, melden wir uns über
Funk und erhalten einen Platz in der
Marina zugewiesen. Die Mitarbeiter
des Marinabüros interessieren sich nur
für unsere Kreditkarte und schicken
uns weiter zur Hafenbehörde. Diese
befindet sich ca. 5 min von der Marina
entfernt und ist zu Fuß leicht erreichbar.
Das Büro selbst ist schwer zu finden,
vor allem deshalb, weil an der Türe ein
großes Schild „out of office“ baumelt.
Nach mehrmaligem Nachfragen versuchen
wir diese Türe zu öffnen und
stehen dem Team der Hafenbehörde
gegenüber. Die Beamten selbst sind
recht freundlich, doch inklusive Ausfüllen
aller Papiere mit teilweise 6-fachem
Durchschlag und der Bezahlung des
verlangten Obolus (die Kasse hat nur
bis 15:30 offen) dauert das Prozedere
schließlich doch alles in allem ca. zwei
Stunden.
Leider sehen wir von den im Hafenhandbuch
versprochenen netten,
freundlichen und um unser Wohlergehen
bemühten Mitarbeitern in der Marina
sehr wenig. Auch die hochgelobten
und streng bewachten Sanitäranlagen
sind eher schlechter Durchschnitt. Aber
wer beklagt sich schon, wenn er nach
längerer Zeit mal wieder unter einer
REVIER
33
HEIMATLAND ADE. Für Heinz wurde
seine SOLACE zur neuen Heimat.
richtigen Dusche stehen kann – dass
diese kalt ist, stört nicht wirklich, denn
hier herrschen Tagestemperaturen von
30 bis 35 °C.
Zwei Restaurants, eine Eisdiele, ein
Tauchshop, ein Weingeschäft und ein
gut ausgestatteter Supermarkt komplettieren
das Angebot der Marina. Nicht
gerade billig, aber immerhin bekommt
man so gut wie alles. Das Angebot für
einen Tauchgang um 90 US-Dollar pro
Person nehmen wir nicht an – da gehen
wir lieber schnorcheln.
Badezimmer am Meer
Fünf Tage haben wir auf den britischen
Virgins Zeit. Wir finden ein paar wirklich
schöne Ankerplätze wie z. B. Gorda
Sound. Von den Amerikanern „a
seaman’s heaven“ – ein Paradies für
Seeleute – genannt, ist diese weiträumige,
tiefe Bucht an der Nordküste von
Virgin Gorda gut gegen Wind und See-
gang geschützt und gleicht eher einem
Binnenrevier. Laut unserem Hafenhandbuch
gibt es drei Einfahrten, von
denen zwei als gefährliche Passagen
ausgewiesen sind. Wir wollen durch
die west liche Passage, welche auf der
Seekarte mit 1,5 m Wassertiefe eingezeichnet
ist. Also heißt es Kiel und Ruder
hoch – jetzt beträgt unser Tiefgang
nur mehr ca. 70 cm. Ein Mann an den
Bug wagen wir uns zur Mittagszeit bei
hochstehender Sonne und den Wind
gegenan mit Motor durch die Einfahrt.
Bei der Ansage von 1 m ist unser Skipper
noch ganz locker, als wir nur mehr
80 cm Wasser unterm Kiel haben, wird
er dann doch etwas blass um die Nase.
Seichter wird es hier jedoch zum Glück
nicht mehr. Von unserem wunderschönen
Liegeplatz sehen wir sowohl aufs
offene Meer als auch zur Leverick Bay
im Süden der großen Bucht. Viele Yachten
bevorzugen die dort befindliche
Marina, wo angeblich vom Champagnerfrühstück
bis zum Captain’s Dinner
mit gegrilltem Lobster alles geboten
wird.
Weiter wollen wir Virgin Sound nicht
erkunden, und so verlassen wir die Bucht
am nächsten Morgen durch die normale,
gut betonnte Ausfahrt. Eines unserer
Ziele für heute ist „The Bath“; obwohl
im Hafenhandbuch nur als Tagesliegeplatz
bezeichnet, sind die Bojen schon
um 8 Uhr morgens fast alle belegt. Die
gewaltigen abgerundeten Granitfelsen
formen eine Grotte, die zum Meer hin
offen ist. Der wunderschöne Sandstrand
des „Badezimmers“ ist Magnet für viele
Touristen, welche mit Booten hierhergebracht
werden und diese Bucht zum
In-der-Sonne-Liegen und Schnorcheln
nutzen. Noch vor Mittag sind fast so
viele Schnorchler wie Fische im Wasser
und wir suchen uns ein anderes Plätzchen
für die Nacht.
34
Dieses finden wir in einer schönen und
ebenso beliebten wie windgeschützten
Bucht an der Nordwestseite von Peter
Island im Little Harbour. Hier werden
Erinnerungen an Kroatien wach. Ein
Schiff hängt neben dem anderen, jeweils
mit zwei Landleinen an Heck und Buganker.
Auch wir finden ein Plätzchen
zwischen zwei deutlich größeren Segelyachten.
Beim Erkunden der Unterwasserwelt
fesselt uns eine Gruppe von circa zehn
Tintenfischen mit ihren Wasserspielen.
Zur Feier des Tages gibt es die Leibspeise
des Skippers – Palatschinken. So
sitzen wir noch lange und genießen unseren
schönen und heute ganz ruhigen
Liegeplatz. Nur die Motoren unserer
beiden Nachbarn stören die Idylle dieses
Abends ein wenig.
„hier sind fast so
viele schnorchler wie
fische im wasser!“
Wieder einmal schätzen wir es sehr, dass
Heinz sein Schiff so ausgerüstet hat, dass
Windgenerator und Sonnenkollektoren
die gesamte Bordenergie liefern.
Tortola
Langsam müssen wir an die Überfahrt
nach Kuba denken – immerhin rechnen
wir mit 5–7 Tagen je nach Wind. Um die
Bordvorräte entsprechend aufzustocken,
planen wir einen kurzen Einkaufsstopp
auf der Insel Tortola, welche nördlich
unseres Ankerplatzes liegt. Nur ein paar
Seemeilen entfernt befindet sich Road
Harbour. Ein riesiger Hafen mit drei
Marinas und einigen Charterstützpunkten.
An einem verlassen aussehenden,
jedoch offensichtlich gut ausgebauten
Steg eines dieser Charterstützpunkte
machen wir fest. Heinz bleibt am Schiff,
Edi und ich suchen einen Supermarkt.
Am Weg dorthin treffen wir einen
freundlichen jungen Mann, der uns mit
seinem kleinen Bus zum Supermarkt
und wieder zurückfährt. Einen Preis für
die ca. 5 Minuten lange Fahrt nennt er
keinen – „Tip“ ist für ihn in Ordnung.
In dem Wissen, mit einem Auto zurückfahren
zu können, füllen wir den Einkaufswagen
mit all den Dingen, die uns
für die Überfahrt wichtig erscheinen.
Eine gute Stunde dauert unsere Einkaufsorgie
– danach setzt uns der nette
junge Mann samt den drei Kartons und
vier Plastiktaschen am Steg wieder ab.
Nach dem Verstauen der Einkäufe sitze
ich ein wenig geschafft in der Plicht und
lasse Tortola, „die Taubeninsel“, an mir
vorüberziehen. Die 54 km2 große Insel
ist ca. 20 km lang und 5 km breit. Die
meisten der 14.000 Einwohner leben
in der Hauptstadt Road Town. Überall
gibt es große und gut besuchte Marinas
– doch diese reizen uns nicht. Unsere
letzte Nacht in den Virgins würden
wir am liebsten in einer einsamen Bucht
verbringen. Und wirklich: Auf der Insel
Great Camanoe finden wir die wenig
bekannte Lee Bay. Eine wunderschöne
Bucht, die wir nur mit einem zweiten
Segelschiff und ein paar fischenden Pelikanen
teilen müssen.
REVIER
35
AUSWAHL. Einmal lockt das Leben in den
belebten Marinas, dann wieder die Ruhe in einer
Ankerbucht.
So schön die Landschaft dieser Bucht
ist, so sehr begeistert uns auch die
Unterwasserwelt. Schwärme von ca.
3-4 cm großen Fischen nehmen uns die
Sicht beim Schnorcheln und sind auch
der Grund, warum sich die gar nicht
scheuen Pelikane unverdrossen immer
wieder mit dem Kopf voran ins Wasser
stürzen. Aber auch größere Räuber
wie Barrakudas und Tarpone sehen wir
hier unter Wasser, Korallen, Gorgonien,
Doktorfische … wir können uns gar
nicht sattsehen. Ein Abend wie im Bilderbuch
– satt und zufrieden sitzen wir
bei unserem Glas Rotwein und genießen
die friedliche Stimmung.
Der Great Harbour auf der nur 8 km2
großen Insel Jost van Dyke – sie ist
die kleinste der vier Hauptinseln – ist
unsere letzte Station auf den Virgins.
Die Ausklarierungsformalitäten sind
in fünf Minuten erledigt. Wir kaufen
noch Brot und sind nach einer halben
Stunde wieder zurück. Einmal noch ins
JUNG GEBLIEBEN.
Das Leben an Bord hält fi t.
Wasser, dann legen wir endgültig ab,
um die Virgins zu verlassen – Richtung
Kuba, einem weiteren Traum von Heinz
folgend.
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36
nauticsport kapsch
Countdown läuft
Langsam wird es ernst für den österreichischen Extremsegler
und Vendèe-Globe-Teilnehmer Norbert Sedlacek
und seine nauticsport kapsch: Das Schiff wurde in
Südfrankreich total überholt, um für die Extrembeanspruchung
gerüstet zu sein. In den nächsten Tagen
kommt die nauticsport kapsch ins Wasser. Sedlacek:
„Sieben Monate intensiver Reparatur- und Servicearbeiten
liegen hinter uns. Mein Team hat zahlreiche
technische Probleme gelöst, das Vorschiff, Pendelkiel
und Ruderanlage umgebaut. Auch die mobile Werfthalle
und das Schiff konnten während drei ausgewachsenen Stürmen
am Gelände von Port Bourgenay vor Schaden bewahrt
werden.” Inzwischen zeigt sich der Racer nauticsport kapsch
in strahlend neuem Layout und Branding. Sedlacek: „Rund
6.000 Arbeitsstunden stecken bisher in der Adaptierung des
Racers, viele werden noch für Deckslayout und Rigg folgen,
bis die nauticsport kapsch am Start zur Vendée Globe 2008
stehen wird.” www.nauticsport.com
Sea-Help – neuer
pannendienst in der adria
Die Probleme kommen meist auf See, weitab vom nächsten Hafen.
Der Impeller muss getauscht werden, kein Ersatz ist an Bord. Der Anker
hat nicht gehalten, die Yacht ist aufgelaufen und droht leck zu
schlagen. Oder sie treibt manövrierunfähig auf Felsen zu. Für derartige
Fälle gibt es jetzt SEA-HELP in der kroatischen Adria.
„Mit unseren speziell für den Einsatz in der Adria konzipierten, schnellen
und bestens ausgerüsteten Booten sind unsere geschulten Fachkräfte
innerhalb kürzester Zeit an jedem Ort”, sagt Walter Ebli von SEA-
HELP. Viele der Leistungen sind für Mitglieder kostenlos: Abschleppen
vom Havarieort, Ersatzteillieferung, Starthilfe, Treibstoffservice, Freimachen
von Leinen im Propeller, Verletztentransport, Freischleppen
nach leichter Grundberührung, Wetter- und Revierberatung. Darüber
hinaus bietet SEA-HELP eine Reihe von Sonderleistungen – von der
Kontrolle der Festmacher am Liegeplatz während der Abwesenheit
des Eigners bis zur satellitengestützten Diebstahlüberwachung.
Die Kosten
Eigner-Pass (gilt für das angemeldete Boot)
Bis 8 M Länge 120 Euro pro Jahr
Bis 11 Meter 150 Euro pro Jahr
Bis 14 Meter 180 Euro pro Jahr
Bis 17 Meter 210 Euro pro Jahr
Bis 20 Meter 290 Euro pro Jahr
Über 20 Meter 350 Euro pro Jahr
Ein Charter-Pass für aktive 14 Tage im Jahr kostet 50 Euro.
Informationen – T: 0664 182 06 58, Fax: 07 61 32 63 99, E-Mail:
info@seahelp.eu
erste Crewmeldungen von Team Russia
Andreas Hanakamp hat in einer Pressekonferenz gemeinsam
mit Syndikats-Präsident Oleg Zherebtstov fünf Schlüsselfiguren
seines Teams für das Volvo Ocean Race 2008-09
vorgestellt:
Guillermo Altadill und Stig Westergaard wurden zu Wachführern
ernannt. Guillermo segelte auf Ericsson während
dem VOR 2005/06 und auf Assa Abloy 2001/02. Der Olympia-Silbermedaillengewinner
Rodion Luka übernimmt den
Job als Steuermann. Derzeit trainiert er für seinen Olympiaauftritt
in der 49er-Klasse in Quingdao. Wouter Verbraak wird
zum Navigator. Wouter segelte u.a. im Volvo Ocean Race
2001/02, im America’s Cup, in der Tour de France à la Voile,
im Admiral’s Cup und im Sydney-Hobart. Als Segelmacher
komplettiert Vladimir „Kuli” Kulinichenko das Team.
www.teamrussia.org
news people
37
23. Osterjugendtörn
Der Commander der YCA-Crew Tauern, Ing. Breitenstein, berichtet: „Unsere Anmeldeliste
für den heurigen Jugendtörn ließ bereits im Herbst 2007 vermuten, dass wir
5 Jugendboote benötigen würden. Im Oktober bestellten wir dann 5 kleinere Segelyachten
bei der Charterfirma AYC – Familie Hummel – in Vodice. Unsere bewährten
Jugendtörnskipperinnen und -skipper Stephanie, Martina, Andi, Christoph und Stefan
erklärten sich dankenswerterweise wieder bereit, ein Jugendboot zu übernehmen.
Sechs weitere Crews, großteils bestehend aus ehemaligen Jugendtörnteilnehmern,
nahmen unsere Einladung mitzusegeln an. Im Vorfeld schien nun alles klar, oder
doch nicht? Unsere kroatischen Freunde hatten sich was Neues einfallen lassen!
Jugendliche, welche nicht zusammen mit ihren Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten
die Grenze passieren wollen, benötigen eine ,notarielle (Einzel-)Beglaubigung
der Eltern’. Also – auf zum Notar! Etwas Sorgen bereitete uns auch der
frühe Termin der Karwoche im heurigen Jahr, und in der gemeinsamen Besprechung
Eltern/Jugend gaben wir die Devise aus: Warmes Gwand + dicke Schlafsäck!”
Zusammenfassung: 12 Yachten mit insgesamt 70 Teilnehmern, davon 5 Jugendboote
mit 23 Jugendlichen zwischen 10 und 17 Jahren. Die Route: VODICE – SKRA-
DIN – TROGIR – VRBOSKA – U. VINOGRADIŠCE / Ins. Sv. Klemente – VIS – ROGOZNI-
CA / Marina Frapa – VODICE; die zurückgelegte Strecke in 6 Tagen: 190 sm, davon
105 sm unter Segel.
Den vollständigen Nachbericht einer herrlichen Segelwoche findet man unter:
www.ocean7.at/logbuch
Neuer YCA-Vorstand gewählt
Ende März wurde in der 36. Ordentlichen Generalversammlung des Yacht Club Austria ein neuer
Vorstand gewählt: Zum Commodore wurde Christian M. F. Schifter, unterstützt von Vize-Commodore
Dr. Jürgen Adlmannseder und Vize-Commodore Karl Florian.
Der neue Commodore Christian Schifter meint über seine zukünftige Arbeit: „Nun, es gibt viel zu tun
bzw. ist vieles liegen geblieben, da wir ja vor allen Dingen unsere Beziehung zum ÖSV auf neue Beine
stellen mussten. Das alles liegt nun hinter uns, aber noch mehr vor uns …”
www.yca.at
38 TexT yvonne kienesberger foto monika klinger illustration dino vujevic
mann der tat
wolfgang becker im porträt
Viel aufregung hat in den letzten monaten die neubesetzung des oesv Prüfungsreferates verursacht.
aber was vergangen ist, soll auch vergangen bleiben, denn es gibt jetzt einen neuen Prüfungsreferenten.
ing. Wolfgang becker freut sich über das ihm entgegengebrachte vertrauen, seine anhänger
freuen sich über einen „mann der Tat” an der spitze des Prüfungswesens.
posiTionsbesTimmungen. der neue oesv Prüfungsreferent
will den Weg in eine neue richtung weisen.
Segeln geht er am liebsten in warmen
Gebieten, das Schwimmen
in kaltem Wasser ist ihm ein
Gräuel. Jetzt wirft er sich freiwillig
in ein Haifischbecken. „Ich will,
dass wir gemeinsam eine praxisorientierte,
realitätsnahe neue Prüfungsordnung
schaffen. Ich möchte dabei gerne
helfen und meine Erfahrungen als Ausbildner,
Prüfer, vor allem aber als Segler
einbringen“, erklärt er die Annahme des
Postens als Prüfungsreferent.
Der 55-jährige Familienvater war Generalmanager
eines großen amerikanischen
Konzerns im Bereich Medizintechnik.
Er bringt Fähigkeiten wie Problembewusstsein,
strukturelles Denken und
Teamführung mit. Becker ist ein Mann
mit Präsenz, er strahlt eine gewisse Gelassenheit
und Ruhe aus. Seine Denkweise
ist erfrischend unkompliziert. Er
versteht es, Probleme genau auf den
Punkt zu bringen, ihre Ursachen zu ergründen
und dort dann mit Änderungen
und Verbesserungen anzusetzen.
Idealist
Vor einigen Jahren hat er bei einem
Freund in einer Charteragentur mitgearbeitet
und einen Stützpunkt mitbetreut.
Da sieht man Segler mit unterschiedlichstem
Können. Wahrscheinlich
ist er deshalb in die Ausbildung gegangen.
Er wollte diesen Menschen helfen,
Ap
people
39
sein Wissen weitergeben. „Jemand, der
in eine Segelschule geht, will ja in der
Regel etwas lernen. Den allermeisten
geht es um eine gute Seemannschaft,
um die Sicherheit an Bord. Leider gibt
es dann auch noch wenige andere, die
das Ganze nur machen, um einen Schein
in der Hand zu halten. Hier muss man
ansetzen. Es kann nicht sein, dass z.B.
jemand beim Ecker-Cup tagelang seekrank
in der Koje liegt und sich dann
vom Skipper die Bordtage und Nachtfahrten
bestätigen lässt. Er war mit dem
Schiffshandling, der Yachtführung nicht
befasst. Das ist nicht der Sinn eines Praxisnachweises.“
Zwei Seiten
Prüfer ist Wolfgang Becker schließlich
geworden, um auch die „andere Seite“
kennenzulernen. Da muss er auch gleich
eine Lanze für seine Prüferkollegen
brechen: „Das große Geld ist bei Prüfungen
garantiert nicht zu verdienen,
im Gegenteil, die Prüfer sind als Sachverständige
ehrenamtlich tätig und erhalten
lediglich einen Kostenersatz und
Tagesdiäten. Außerdem ist diese Tätigkeit
sehr zeit- und arbeitsintensiv. Viele,
vor allem jüngere, Kollegen führen Prüfungen
in ihrer Freizeit durch, nehmen
sich dafür sogar noch extra Urlaub. Da
musst du dann schon ein großer Idealist
sein.“
Ein Problem ist derzeit sicherlich das oft
unterschiedliche Vorgehen der Prüferkollegen.
„Ich stelle mir einen Prüfungskatalog
vor, eine Checkliste mit Pflichtprogramm
zur Objektivierung der
Prüfung, das jeder Kandidat zu absolvieren
hat.“ So will Becker zeitraubende
und unrealistische in strukturierte, realen
Situationen angepasste Prüfungen
verwandeln. „Ich halte nichts davon,
den Kandidaten noch zusätzlich unter
Druck zu setzen. Die Prüfungssituation
ist an sich schon zusätzlicher Stress genug.
Die Prüfer sollten eher beruhigend
ril08.FH10 Thu Apr 24 14:14:34 2008 Seite 4
auf den Kandidaten einwirken.“
Veränderungen
Vom OeSV Präsidium hat Wolfgang
Becker folgende Vorgaben zu einer neuen
Prüfungsordnung erhalten:
- einfachere administrative Abwicklung
der Prüfungen
- sachgerechte Kürzung der Prüfungsinhalte
für den FB 2
- weniger Theorie-, mehr Praxisbezug
- Ergänzungsprüfungen zur Erlangung
des Befähigungsausweises für den FB 3
Zusätzlich kam nun auch ein FB 1
Schein ins Gespräch, der die küstennahe
Fahrt abdecken soll. Das alles hört sich
leicht an, erfordert in der Umsetzung
aber ein sehr großes Maß an Umsicht.
Immer neue Fragen tauchen auf, die
berücksichtigt werden wollen. Hier nur
einige davon:
Was muss man im FB 1 und FB 2 Fahrtgebiet
nicht wissen, was man nicht auch
im FB 3 Fahrtgebiet benötigt? Ganz im
Gegenteil ist es doch so, dass vor allem
küstennahe Fahrt (Gezeiten, Navigation,
An- und Ablegen …) einiges an
seemännischem Wissen und Können
verlangt.
Wie geht man mit den in den letzten
Jahren aufgekommenen Technologien
um? Wie weit soll man zum Beispiel
elektronische Navigation, Funk- und
Radarkenntnisse in die Prüfungen integrieren?
Wie kann nun wirklich die seemännische
Erfahrung eines Kandidaten nachgewiesen
werden? „Bordtage“ bedeuten nicht
unbedingt, dass der zu Prüfende in das
Bordleben integriert war.
Damit und mit immer neuen Fragen
und Details beschäftigt sich derzeit
Wolfgang Becker. Er hat sich dafür aber
Unterstützung geholt, bespricht sich mit
seinen Kollegen im Prüfungsausschuss,
ist in ständigem Kontakt mit Ausbildnern
und Prüfern und startete sogar eine
Diskussionsrunde unter Seglern. Dieser
Demokratieprozess bringt zwar auf der
einen Seite recht viel zusätzliche Arbeit,
auf der anderen Seite aber täglich neue
Einsichten und Ideen.
Die Uhr tickt
Viel Zeit hat der neue Prüfungsreferent
nicht. Schon im Frühsommer möchten
Wolfgang Becker und seine Kollegen
eine erste Fassung der Prüfungsordnung
vorlegen und zur Diskussion stellen.
Im Sommer soll sie dann im OeSV
Präsidium zur Abstimmung eingebracht
werden. Das ist wichtig, denn so haben
die Ausbildungsstätten die Möglichkeit,
sich auf die nächste Saison unter einer
neuen Prüfungsordnung entsprechend
vorzubereiten und auch ihre Kunden
zeitgerecht (zum Beispiel auf der Vienna
Boat Show) beraten zu können.
Wichtige Punkte in einer neuen Prüfungsordnung
und den damit betroffenen Themen, kurz von
Ing. Wolfgang Becker zusammengefasst:
- Eine neue Prüfungsordnung sollte so einfach wie
möglich und leicht verständlich sein
- Sie sollte weitestgehend in Abstimmung mit dem
MSVÖ erstellt werden
- FB 1 (Ja oder Nein), Strukturierung der Ausbildungsziele
für die einzelnen Fahrtenbereiche in Theorie und
Praxis
- Objektivierung der Prüfungen durch Checklisten,
einheitliche Schwierigkeitsgrade und durch Information
und Schulung der Prüfer
- Neue Fragenkataloge, neue Kartenbeispiele
- Die Fragen und die Kartenbeispiele werden mit den
Lösungen zur Information ins Internet gestellt
- Upgradeprüfungen von FB 2 auf FB 3
40 TexT & foTos michael köhler
geschaffT. Die letzten zwei
meter nach 2.552 Seemeilen
Nonstop-rudern über den
atlantik.
La Gomera – Antigua 2.552 Meilen
– Segelboote brauchen ca.
20 Tage, Ruderboote ein bisserl
länger … Das schnellste Boot
mit vier Ruderern war nach 49 Tagen im
Ziel, der schnellste Zweier nach 52 und
der erste Soloruderer nach 77 Tagen.
Eine unglaubliche Leistung. Nicht nur
körperlich, sondern vor allem mental.
Einige der Ruderer habe ich schon weit
draußen, lange vor der Ziellinie erwartet,
bei meterhohen Wellen. Noch draußen
habe ich sie nach ihren Empfindungen
gefragt, jetzt, in greifbarer Nähe des
Ziels. „Amazing, just amazing“ – dabei
wehte Cath (34 Jahre, aus England) der
Wind mit 30 Knoten auf den Rücken –
Ruderer sitzen ja verkehrt rum! Paul, ein
Arzt aus Kanada, hat auf dieselbe Frage
geantwortet: „Was heißt Ziel, der Weg
eng. kein Ort für menschen mit Platzangst. So winzig ist die
kabine …
war das Ziel, ich bin schon längst angekommen!“
Vor weit über hundert Jahren
sind bereits die ersten dokumentierten
Atlantiküberquerungen per Ruderboot
erfolgreich gewesen. Seit einigen Jahren
gibt es nun dieses Rennen, bei dem
eigentlich jeder ein Sieger ist.
Die Boote
24 Fuß für 1 oder 2 (manchmal 4) Personen,
29 Fuß für 4–6. Sperrholz mit
Epoxy verstärkt, oder GFK. Einige haben
ihre Boote selbst gebaut, manche
haben bauen lassen, einige Boote sind
schon zum 3. oder 4. Mal hier. Man kann
sie auch im Bausatz kaufen, alle Teile in
einer Kiste. Mit Bauplan. So ein Boot
wiegt dann ca. 1.000 kg, in der Hightech-Version
aus Carbon nur 200 kg.
150 Liter Ballast in Form von Trinkwasser
sind im Rumpf verstaut, damit sich
das Boot nach einer Kenterung wieder
aufrichtet.
In den Booten befindet sich am Bug
eine kleine Kabine, die aber zu kurz zum
Schlafen ist, sie dient als Stauraum. Im
Heck ist eine nicht viel größere Kammer,
eine Matratze, hinter mehreren Netzen
ein paar persönliche Gegenstände, an
der Wand die Elektronik – GPS, UKW,
AIS, SEA.ME, Wetterempfänger, Iridium-Telefon,
Sicherungen für Lichter
und Instrumente, die Batterien.
Die Teams
37 Männer und 15 Frauen nahmen
diesmal die Herausforderung an. Der
älteste Teilnehmer ist 62, die Jüngste ist
17 Jahre alt. Einige Mädchen machen
eher den Eindruck, als ob sie eigentlich
nur nach dem Weg zur Disco fragen
wollten. Und doch fahren sie los, und
sie schaffen es über den Atlantik. Ohne
fremde Hilfe, das ist laut Reglement
untersagt. Sogar zwei Teilnehmer im
Rollstuhl gehen auf die Reise, und einer
wird der erste Epileptiker sein, der einen
Ozean rudernd überquert hat.
Die Kosten
Ein selbst gebautes Sperrholzboot (nur
der Rumpf) kostet ein paar Monate
Bauzeit und ca. 10.000 Euro. In Fremdfertigung
etwa das Doppelte, in GFK ab
50.000 Euro. Das Zubehör verschlingt
REVIER
41
der weg
war das ziel
Unvorstellbare 2.552 Seemeilen Rudern über den Atlantischen Ozean. 37 Männer und 15 Frauen
haben an diesem Gewaltakt teilgenommen. Für OCEAN7 war Michael Köhler bei der Zielankunft in
English Harbour auf der Karibikinsel Antigua.
42
„I’ll never say
i can’t, because
i can!“
01
03
02 04
evier
43
unvorstellbar. All das
hatte Platz in einem der
kleinen Ruderboote.
noch einmal über 10.000 Euro. Die
Gesamtkosten für Boot, Pflicht-Ausrüstung
(siehe Kasten), Spezialnahrung
(ca. 2.000 Euro/Person), Frachtkosten
für das Boot im Container hin und retour,
Hafentrailer, Anmeldegebühr beim
Veranstalter (ca. 20.000 Euro für ein
2er-Ruderboot) belaufen sich inklusive
der Flüge, Hotelkosten und Verpflegung
vor und nach dem Rennen, Iridium-Telefonkosten
auf See, des seefesten
Laptops … auf ca. 100.000 Euro – oft
deutlich darüber. Es werden nur gut gebaute
Boote mit perfekter Ausstattung
zugelassen. Infos unter: www.woodvale-challenge.com
Das Rennen
La Gomera, Kanarische Inseln, 2. Dezember
2007. Der Start. 23 Boote begeben
sich auf eine lange Reise, nur kurz
bleibt das Feld zusammen, dann ziehen
die Mannschaftsstärkeren davon. Der
Tross wird von zwei „Begleitbooten“
eskortiert. Bei einer Regatta über 2.552
Meilen, bei der die Teilnehmer mit 29
Tagen Abstand eintrudeln, relativiert
sich das ein wenig. Aber im Notfall
könnte ein Team innerhalb weniger Tagen
aufgesammelt werden. Auch eine
lange Zeit …Wenn man Hilfe annimmt,
sei es nur eine Schraube oder Trinkwasser,
wird man disqualifiziert. Gerudert
wird ununterbrochen – mit Ausnahme
der Einzelkämpfer. Sie schlafen in der
Nacht, rudern am Tag. Damit sie nicht
von einem Dampfer überfahren werden,
haben alle einen „Sea.me“-Radarverstärker
und ein AIS-Empfangsgerät an
Bord.
Der Alltag
Die meisten Crews machen alle zwei
Stunden einen Wachwechsel, auch bei
den 4ern wird im 2er-Team gerudert,
das bedeutet, dass jeder Ruderer immer
nur 2 Stunden Pause hat. Zum Schlafen,
zum Schreiben, Lesen, Telefonieren,
Kochen oder Wassermachen – wenn
der Motor des Watermakers seinen
Geist aufgibt und er von nun an per
Handhebel betätigt werden muss – oder
zum Pumpen und Reparieren. Nach der
Schicht sind viele so müde, dass sie nicht
in der Lage sind, ein warmes Essen zu
kochen. Die mitgenommenen Fertiggerichte
oder dehydrierten Menüs
müssen mit Wasser versetzt und dann
gewärmt werden, aber das dauert eine
halbe Stunde, die dann beim Schlafen
fehlt, und während des Ruderns kann
man weder kochen noch essen – ergo
Müsliriegel, Kekse, oder der Inhalt des
Sackerls wird einfach kalt ausgelöffelt.
umarmung. Nach 89 Tagen Bangen – eine
Mutter nimmt ihre Tochter in den Arm.
Dann ab ins Bett – es ist ja noch warm
vom Vorgänger. Wie dereinst auf den
Rahseglern vergangener Tage, die Freiwache
kriecht unter die Decke des ihn
Ablösenden. Nicht immer ein Vergnügen,
nach über zwei Monaten in salziger
Umgebung ohne Waschmaschine, ohne
Dusche.
Aber man ist so müde, dass man nichts
mehr denkt, nur noch ans Schlafen.
Die meisten haben für 100 Tage Essenspakete
eingepackt. Für jeden Tag eines,
bestehend aus Trockenmahlzeiten,
Müsliriegeln, Keksen, Traubenzucker,
Getränkepulver. Wenn bei Sonne der
Watermaker laufen konnte, gab es auch
genug Wasser, auch zum Waschen,
manchmal war es aber nur ein Becher
voll – das musste reichen. Einem 2er-
Team ist der Wassermacher kaputt ge-
Verpflichtend mitzuführende
Gegenstände
(mandatory items):
Rettungsinsel mit SOLAS-B-Ozean-Überlebenspaket
(Wasser, Essen …)
EPIRB montiert am Boot
EPIRB personal – eines pro Person
Fallschirm-Raketen (8 Stk.) und Fackeln (14 Stk.)
Grab Bag (überlebensnotwendige Sachen, die man
mit in die Insel nimmt)
Rettungsweste Automatik mit Lifeline
ARGOS-Ortungsboje (wird zur Verfügung gestellt)
Wasserdichter Überlebensanzug
SEA.ME – Radar Transponder
AIS-Radar / MMSI-Empfänger
Satelliten-Telefon
UKW – fix montiert
UKW – Handgerät wasserdicht
GPS – eingebaut
GPS – Handgerät
Wassermacher elektrisch eingebaut
Wassermacher handbetrieben extra
für die Rettungsinsel
Batterien mind. 2 x 85 Amph
Batterie-Monitor (Amp, V, Amph)
Solarpaneel mind. 100 Wp
Schalt- und Sicherungspaneel
Multimeter
Gaskocher mit Patronen
Essen und Wasser für 90 Tage
Feuerlöscher, Löschdecke, Erste-Hilfe-Kasten,
Medikamente, Tabletten gegen Seekrankheit
3 Bilgepumpen, 2 Ventilatoren, unzähliger Kleinkrimskrams,
den man auf größeren Booten auch hat, wie
3 x Pütz, Leinen, 3 Seeanker, 1 normaler Anker
mit Kette …
01 bejubelt. Ganze Schulklassen begrüßten die
Ruderer bei ihrer Ankunft in English Harbour.
02 beleuchtet. Mit Fackeln warteten Freunde
und Verwandte auf jeden einzelnen Teilnehmer.
03 befreit. Endlich am Ziel – nach mehr als
70 Tagen Einsamkeit und Entbehrung.
04 begeistert. Empfangskomitee auf der
Festung von English Harbour.
44
achterbahn. Die letzten zwei Wochen waren
Cathy und Margret mit gebrochenem Heckruder
unterwegs. Dennoch schafften sie es erfolgreich
bis ans Ziel.
navigation. Hightech-Geräte auf allerengstem
Raum.
logbuch. Die Kabinenwand diente als
nautisches Tagebuch.
„Come closer, I haven’T
washed for 2 1/2 months.“
gangen, zum manuellen Wassermachen
per Handpumpe waren sie zu erschöpft.
Vom Versorgungsboot haben sie 50 Liter
Wasser bekommen – versiegelt –,
wenn sie es bei der Ankunft in Antigua
noch unversehrt haben, werden sie nicht
disqualifiziert. Sie reduzierten ihren
Verbrauch auf 1 Liter pro Tag, um das
Wasser nicht zu verwenden. Völlig dehydriert,
aber mit 50 Liter Wasser sind
sie in Antigua angekommen.
Die Gesundheit
Außer Sonnenbrand und kleinen Blessuren
gab es keine wesentlichen Probleme,
außer dass sich Pete (Soloruderer)
unterwegs eine Blutvergiftung zugezogen
hat. Ihm wurde nach seinem Hilferuf
sechs Tage vor Antigua ein Päckchen
mit intravenös zu verabreichenden
Medikamenten übergeben – wenn er
es geöffnet hätte, wäre er disqualifiziert
worden. Er hat es original versiegelt der
Regattaleitung übergeben und wurde
Erster bei den Soloruderern.
Seekrankheit gab es oft – kein Wunder,
die Boote haben keinen Kiel, sind nur
ca. 7 m lang und 1,9 m breit, und selbst
eine nur einen Meter hohe Welle sieht
man von unten an.
Eine Ruderin hat mir erzählt, die ersten
2 Tage hat sie nicht gerudert, sondern
nur am Rücken liegend in der Kabine
verbracht und wollte sterben. Danach
ging es besser. Vor ihrer Ankunft in Antigua
hat sie dann prophylaktisch Mittel
gegen die Landkrankheit genommen.
Schlechtes Wetter war vor allem in der
Nacht unangenehm, wenn man die
hohen Wellen nicht sehen, sondern
nur hören konnte, zum Fürchten hohe,
brechende „Freakwaves“ und die immer
wiederkehrenden Regengüsse, denen
man voll ausgesetzt war. Aber je länger
die Fahrt dauerte, desto mehr Vertrauen
gewannen die Ruderer zu ihren Booten.
Eine Damencrew (2er) ist unterwegs in
hohen Seen 360° durchgekentert. Eine
Ruderin war draußen angeschnallt und
ruderte, die andere versuchte gerade zu
kochen. Sie konnte während des Umkippens
noch das Luk verriegeln, dann
waren sie schon beide im Wasser unter
dem Boot. Es richtete sich von selbst
wieder auf, keinerlei Schäden, ein paar
blaue Flecken. Ihr erster Anruf galt dem
Erbauer ihres Bootes, um sich für ihr
Leben zu bedanken. Eine halbe Stunde
später war das Essen fertig.
Die Schäden
In höheren Wellen, wenn das Boot
hochgehoben wird und dann mit kurzfristigen
Spitzengeschwindigkeiten von
über 15 Knoten die Welle hinuntersurft,
wirken sehr große Kräfte auf das
Ruder. Bei solchen Gelegenheiten ist an
mehreren Booten die Aufhängung des
Heckruders gebrochen. Das Boot ist
dann nur noch sehr schwer mit den Rudern
(eigentlich heißen sie ja Riemen)
steuerbar. Versuche, die Schäden auf
See zu reparieren, hielten meist nicht
lange. Ein Boot ist mit der 19. Reparaturversion
in Antigua eingelaufen. Mehrere
Watermaker gaben den Geist auf. Etliche
Riemen sind gebrochen, obwohl aus
evier
45
Carbon, aber jedes Boot hatte reichlich
Ersatz dabei. Teilweise Defekte in der
Elektronik, Kabel- und Kontaktfehler,
Antennen abgebrochen. Etliche Boote
wurden undicht – schlecht epoxierte
Verbindungen der einzelnen Platten.
Der Rekord für eine Soloüberquerung
liegt bei 42 Tagen, zu zweit bei 40 Tagen.
Um einen Rekord zu erzielen, muss
man wie in jeder Disziplin nicht nur viel
Geld auf den Tisch legen, sondern auch
überaus fit sein und viel riskieren – Gewicht
sparen und evt. auf den Ballast
verzichten, der das Boot bei Kenterung
wieder aufrichtet. Die meisten, die nicht
dem Rekord hinterherjagen, brauchen
ca. 60–70 Tage. Wenn man das Boot
nur treiben lassen würde, wär’s noch ein
bisserl länger. Und vor allem – die Richtung!
Es stimmt schon, die Strömung
geht von den Kanaren zu den Westindischen
Inseln, aber der Ruderer muss
ja in Antigua ankommen. So mancher
wurde schon in Guadeloupe angespült.
Wenn man nicht rechtzeitig den Kurs
vorhält, dann schafft man es nicht mehr,
den Fehler zu korrigieren.
Sehnsüchte während der Fahrt? Täglich
wechselnd – Früchte, frisches Gemüse,
Eis, kühles Bier, Freunde, Partner/in.
Omnipräsent war der Wunsch nach
einem Bad, frischer Wäsche, dem duftenden,
kuscheligen Jogginganzug, ganz
ausgestreckt in einem Bett zu liegen und
zu schlafen – ohne Schaukeln.
Alle Ruderer mussten nach der Ankunft
gestützt werden, keiner konnte
richtig gehen. Die meisten haben
zwischen 10 und 15 kg an Gewicht
verloren. Tagelang Schmerzen in den
Waden – und die Finger ließen sich
auch nach einer Woche noch nicht abbiegen.
Warum tut man sich so etwas
an? Auffallend viele Ruderer stehen
in der Mitte ihres Lebens. Auf meine
Frage nach dem Warum habe ich
immer nur die Antwort erhalten: „Für
mich selbst.“ Noch einmal? „Nein,
nie mehr“ – keiner will sich das noch
einmal antun. Der erste Wunsch nach
der erfolgreichen Überquerung? Duschen,
ein bisschen knuddeln mit der
Freundin, vielleicht noch ein bisschen
mehr knuddeln …
46
SlaM – Kohlefaser
jetzt auch bei
Funktionsbekleidung
Dubarrys
Fastnet-Stiefel
Der Fastnet hat ein atmungsaktives und
vom Stiefel selbst isoliertes Innenfutter
aus GORE-TEX®, welches die Feuchtigkeit
vom Fuß nach außen transportiert.
Ein trockenes Klima im Stiefel ist die Voraussetzung
für Wärme und Tragekomfort
bei allen Wetterbedingungen. Der
Fastnet ist aus Dry Fast – Dry Soft-Leder
hergestellt. Ein schnell trocknendes
Leder, das auch nach häufigem Tragen
in Nässe immer noch geschmeidig
bleibt. Zusätzlich wurden Cordura-Verstärkungen
hinzugefügt, um den Stiefel
noch stabiler und optisch attraktiver
zu gestalten. Erhältlich in den Größen
40-48, UVP 299 EURO.
www.dubarry.com
SLAM, die italienische Kultmarke für funktionale
und modische Sailwear, präsentiert in ihrer
technischen Kollektion zur Saison 2008 Polohemden
und T-Shirts aus dem revolutionären
Resistex®Carbon-Material. Resistex®Carbon
ist ein technisches PA-Piquet-Gewebe.
Umfangreiche Tests haben gezeigt, dass Bekleidung
aus Resistex®Carbon einen positiven Einfluss
auf die Muskelleistung haben kann, insbesondere
bei sportlichen Disziplinen, die hohen
körperlichen Einsatz über längere Zeit oder bei
höheren Temperaturen erfordern.
Der Stoff hat insbesondere starken Einfluss auf
die Haut- und auf die Muskeltemperatur. Das atmungsaktive
Kohlefaser-Gewebe leitet Schweiß
und Körperwärme besser als beispielsweise Polyestermaterial.
Die bessere Regelung der Hautund
Körpertemperatur verbessert die Muskelwirkung,
reduziert die Muskelermüdung und senkt
Atem- und Herzfrequenz bei hoher körperlicher
Anstrengung.
Von SLAM gibt es in Resistex®Carbon:
Herren-Polo „Freedom” in den Größen S bis XXL,
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den Farben Blau und Grau, UVP 79,90 Euro
Damen-Polo „Wally” in den Größen XS bis XL, in
den Farben Blau und Grau, UVP 84,80 Euro
www.atterboot.at
www.slam.com
Sebago-Onlineshop
24 Stunden, 7 Tage: Sebago-Bootsschuhe sind jetzt online
in einem speziellen Sebago-Shop erhältlich. Über 100
Modelle stehen zur Auswahl, viele von ihnen bis Größe
15 (deutsche Größe 50). Neben Schuhen im klassischen
„American Style” gibt es vor allem Bootsschuhe aus dem
Bereich maritimer Freizeitschuh, wie den legendären
Docksides. Auch die neuen Kinderschuhe von Sebago
sind hier erhältlich.
www.sebago-shop.de
Markenvereinigung
Ab sofort werden in Europa die Produkte der Marke
Navman unter dem Namen der Northstar Explorer
Serie weiter vertrieben. Diese Veränderung wird
die neue Produktserie ergänzen und Bootseignern
ein umfangreicheres Sortiment an Northstar-Lösungen
ermöglichen. Beide Marken sind bekannt
für Bedienfreundlichkeit und Innovation.
www.navico.com
NORTHSTaR VHF
marine Radio
Die neue NORTHSTAR NS 100 DSC
UKW See- und Binnenfunkanlage ist
als Einzel- oder Dualstation erhältlich.
Die Bedienung ist einfach und stressfrei.
Der hervorragende Empfang und
die Ton- und Sprachqualität zeichnen
auch diese NORTHSTAR-Funkanlage
aus. Ist das NS 100 an ein GPS angeschlossen,
werden die Zeit, die
genaue Position und die Schiffs-ID
eines in Not befindlichen Schiffes
übertragen, wenn die DISTRESS-Taste
gedrückt wird.
www.navico.com
Profi-
Sonargerät
Der amerikanische Echolot-
Hersteller HUMMINBIRD hat
eine Serie einzigartiger Sonargeräte
auf den Markt gebracht,
die völlig neue Einblicke in die
Unterwasserwelt ermöglichen.
Sie bringen scharfe, fotoartige
Bilder von Strukturen des Bodens,
Fischschwärmen oder versunkenen
Wracks. Statt farbig-zackiger
Fieberkurven, die interpretiert
werden müssen, können
nun räumliche Bilder betrachtet
werden, die sich in Echtzeit
aufbauen.
www.allroundmarin.at
lewmar
Fliegengitter
Lewmar präsentiert ein Fliegengitter, das
eine rasche und sehr leichte Installation
ermöglicht. Es hat den großen Vorteil, auch
bei geschlossenen Luken an Ort und Stelle
bleiben zu können. Erhältlich ist es für alle
gängigen Größen der Lewmar-Standardund
Atlantic-Portlight-Serien.
www.allroundmarin.at
www.lewmar.com
news service
47
ChronoSwiss Timemaster
Das wird die Härteprobe für die Uhr aus dem Hause
ChronoSwiss: Die Timemaster geht am Handgelenk von
Norbert Sedlacek am 9. November 2008 an den Start zur
Vendée Globe. Der Extremsegler wird während des Rennens
ein „Uhrentagebuch” schreiben. „Egal wie hart es zugeht,
der Timemaster ist immer dabei. Von der Segelreparatur bis
zum Ölwechsel”, sagt Sedlacek.
www.nauticsport.com
48 TexT Bernhard SchloSSer und yvonne kieneSBerger foTos ecker yachting, thomaS doBernigg, Bernhard SchloSSer
oCEan7
erste hilfe
an Bord
wichTig. vor jedem törn (wie hier
vor dem eckercup) sollte ein emergency-Briefing
durchgeführt werden.
ErstE HilfE an Bord
wüssten sie, wie’s geht?
Oberstes Gebot. eine hand für das Schiff – und eine für sich selbst! Schnell kann es an Bord zu kleineren
bis großen unfällen kommen. oft ist schon das verhalten der ersthelfer ausschlaggebend für einen guten
ausgang der geschichte, wie dr. Bernhard Schlosser, notfall-, Sport- und regattaarzt, berichtet.
skipperpflicht
Es gibt keine Ausreden. Schon alleine,
um die Crewmitglieder nach ihrer
individuellen Belastbarkeit und ihren
Fähigkeiten aufteilen und in den Bordalltag
integrieren zu können, muss der
Skipper einiges über sie wissen. So sollte
(am besten in Einzelgesprächen, um
Hemmungen zu nehmen) noch vor
dem Törn unbedingt abgeklärt werden,
ob das Mannschaftsmitglied schwimmen
kann, welche Krankheiten eventunach
einem Unfall:
1. BERGUNG: bei der Bergung nicht panisch und „kopflos”
vorgehen, Folgeunfälle unbedingt vermeiden!
2. LAGERUNG: den Patienten in eine stabile lage bringen,
dabei auch auf ihn hören; er weiß meist selbst,
was ihm gut tut.
3. HILFERUF: alle erforderlichen angaben machen.
J
eder Einzelne ist zunächst einmal
für sich selbst verantwortlich.
Eine gründliche Törnvorbereitung,
vor allem was die eigene
Sicherheit und Gesundheit betrifft, ist
daher Pflicht. So kann man schon zu
Hause beginnen, den Körper mit Vitamin
A auf die starke Sonneneinstrahlung
auf einem Boot vorzubereiten. Medikamente
und Sicherheitsausrüstung zum
eigenen Gebrauch dürfen nicht vergessen
werden. Ganz wichtig ist es, den
eigenen, verträglichen Sonnenschutz
einzupacken und sich mit Medikamenten
zu versorgen, die man persönlich
auf dem Schiff benötigen wird. Mittel
gegen Seekrankheit (vom Hausmittel
bis zur Tablette), die man noch nie verwendet
hat, kann man durchaus auch
schon zu Hause auf ihre Verträglichkeit
testen. Nichts Schlimmeres als krank zu
werden – und dann keine oder nicht die
richtige Versorgung an Bord zu haben!
service
49
ell vorhanden sind (Diabetiker? Frische
Operationen? Schwaches Herz? Epilepsie?)
und welche Medikamente deshalb
im Notfall eingenommen werden müssen.
Außerdem ist es hilfreich, zu wissen,
welche Eignungen das Crewmitglied in
Bezug auf Erste-Hilfe-Leistungen mitbringt
(Beruf? Erfahrung?).
Sicherheitseinweisung
Auf dem Schiff angekommen, obliegt es
auch wieder dem Skipper, eine Sicherheitseinweisung
durchzuführen. Jedes
Crewmitglied muss wissen, wo sich die
Medikamente befinden, wie und wann
eine Rettungsweste mit Lifebelt anzulegen
ist, wo sich die übrigen Rettungsmittel
befinden und wie sie zu bedienen
sind (Rettungsinsel, Funkgerät, MOB-
stabil. Wichtig ist zunächst die stabile Lagerung
des Patienten – am Schiff oft nicht einfach!
Taste, Rettungsring, EPIRB …). Hilfreich
kann ein schriftlicher Ablaufplan
im Falle eines Seenotfalls sein, sowie
weitere Erste-Hilfe-Informationen, die
allen zugänglich, z.B. beim Navigationstisch,
aufliegen. Aus versicherungstechnischen
Gründen sollte sich der Skipper
die Durchführung des Emergency-Briefings
schriftlich bestätigen lassen.
Unterlassene Hilfeleistung
Wem geht es nicht so? Der Erste-Hilfe-
Kurs wurde mit 18 Jahren, im Zuge des
Pkw-Führerscheins, besucht, seit diesem
Zeitpunkt sind Jahre, wenn nicht
Jahrzehnte vergangen. Nicht nur, dass
sich in der Zwischenzeit viele Dinge in
der Notfallmedizin verändert haben,
wir haben auch einiges wieder vergessen
und verlernt. Der Satz „Mir passiert
schon nichts!“ hat dazu sicher auch beigetragen.
Erst im Ernstfall werden diese
Mängel erkennbar – aber dann ist es zu
spät! Jeder, vor allem aber ein Skipper,
sollte sich daher vor einem Törn darüber
bewusst werden, wie in einem Notfall
vorzugehen ist, und eventuell auch
noch einmal einen Erste-Hilfe-Kurs
besuchen. Wir beschäftigen uns alle
mit Navigation, Wetter, Motorkunde,
da können oder MÜSSEN wir auch
das Geld und die Zeit für ein entsprechendes
Notfallseminar finden!
Vieles muss in den ersten Minuten nach
einem Unfall getan werden und ist sogar
entscheidend für einen guten Ausgang.
Wer Hilfeleistung unterlässt (auch
oder vor allem weil er sich nicht sicher
ist, sich nicht „traut“), der kann nur zu
einer Verschlimmerung der Situation
beitragen.
Hilferuf
Jedes Crewmitglied sollte wissen, wie
das Funkgerät zu bedienen ist und an
wen es sich im Notfall wenden muss
(Kanal 16, Notfalltelefonnummern …);
Dazu ist es hilfreich, schon vor dem
Törn die für das Fahrtgebiet wichtigen
Telefonnummern zu notieren (Achtung,
sind die Nummern auch aktuell?). Das
Verwenden eines Funkprotokolls kann
die Koordinierung der medizinischen
Hilfe auf See via Funk optimieren.
Verbrennungen
Eine der am häufigsten vorkommenden
Verletzungsarten an Bord eines Schiffes
ist die Verbrennung. Es gibt zwar verschiedene
Formen (Sonnenbrand, Feuer,
Quallen), die Behandlung ist aber
grundsätzlich dieselbe! Es gilt: „Kühlung
von außen“ durch Eis, essigsaure
Tonerde, Cortisongels oder -sprays, um
eine Blasenbildung zu verhindern, und
„Kühlung von innen“ durch kühlende
Getränke, Antiallergika (im Falle eines
Bisses, einer Quallenverletzung). Verbrennungen
sollte man auf keinen Fall
auf die leichte Schulter nehmen. Je nach
Eindringtiefe und Ausdehnung kann es
sich schnell um eine schwere Verletzung
glück gehabt. Nicht immer ist sofort
ein Arzt zur Stelle!
Folgende Fehler
vermeiden:
Schlimmster Fehler: Nichts tun!
„Stabile” Seitenlage bedeutet nicht, dass der Patient
auch „stabil” ist; weiterhin Atmung kontrollieren!
Bei einer Wiederbelebung ist die Herzdruckmassage
am allerwichtigsten (100 Druckmassagen in der Minute)
und sollte NICHT unterbrochen werden; Beatmung
(2-3x/min) und vor allem Pulskontrolle ist der Herzdruckmassage
in der Dringlichkeit eindeutig nachgeordnet!
Unterkühlte nur langsam erwärmen.
Am Funk Ruhe bewahren, ALLE wichtigen Angaben machen.
Panik vermeiden; es gibt nur einen „Einsatzleiter” vor
Ort – ohne Diskussionen!
Schockbehandlung:
ERKENNEN: Kaltschweiß, schwacher und schneller Puls,
Unruhe, Frösteln.
MASSNAHMEN: Beruhigend auf den Patienten einreden/einwirken,
Wärme, Beine hochlagern.
50
ocean7 experte. Dr. Bernhard Schlosser war
schon bei vielen Fahrtenregatten als
begleitender Arzt im Einsatz.
handeln. Es gilt wie bei allen Verletzungen:
Ein Schockzustand ist unbedingt
zu verhindern!
Unterkühlung
Nicht oft genug kann man als Skipper
dem Crew-Mitglied klarmachen: Wer
ins Wasser fällt, hat nur eine sehr geringe
Chance zu überleben, vor allem
durch die rasche Abkühlung, die der
Körper dabei erfährt. Unterkühlte Personen
sollten nur sehr langsam wieder
erwärmt werden, so sollte man ihnen
am Beginn der Behandlung auch nur
lauwarmes Wasser in kleinen Schlucken
zu trinken geben.
Seekrankheit
Jeder kann seekrank werden, ganz egal,
ob alt, jung, Mann oder Frau. Schon vor
längeren Schlägen in bewegterem Wasser
kann man Vorsorge treffen: Wenig
bis gar kein Alkohol, dafür sehr viel
Wasser und ausreichend Schlaf sorgen
für einen ausgeglicheneren Körperzustand
und lassen das Crew-Mitglied weniger
anfällig werden. Dazu kann durchaus
auch schon der Skipper beitragen.
Alkoholverbote vor stürmischem Wetter
und ein ausgeklügeltes Schlaf- und
Wachsystem, das schon zu Beginn eines
Törns eingesetzt und konsequent umgesetzt
wird, sorgen vielleicht zunächst
für Verwunderung oder gar Unmut
innerhalb der Crew. Spätestens beim
ersten Fall von Übelkeit wird man dem
Quellen:
OCEAN7 Experte Dr. Bernhard Schlosser, u.a. zuständig für
die ärztliche Betreuung beim Eckercup;
Ing. Otto Waczek, Handbuch für Segler und Motorbootfahrer,
Anhang Bordmedizin; derzeit 2. Auflage des Skriptums im
Handel, an der dritten wird gearbeitet;
Sammlung von nützlichen Checklisten für den Bordgebrauch,
z.B. auf: www.sailor.at/downloads
Skipper aber für seine Umsicht dankbar
sein. Für die übrigen Crewmitglieder
und vor allem den Skipper gilt bei
Auftreten von Seekrankheit bei einem
Mannschaftsmitglied: Beobachtung
des Kranken! Er kann je nach Stärke
der Krankheit unberechenbar werden,
seine Erlösung im schlimmsten Fall im
„kühlen Nass“ suchen und womöglich
freiwillig über Bord gehen! Unabdingbar
(wie bei jedem Notfall) ist außerdem
die sofortige Änderung des Wachplanes,
um das kranke Crewmitglied zu ersetzen,
am besten ohne die anderen zu sehr
zusätzlich zu belasten.
Erste-Hilfe-Basiswissen
Zum Basiswissen eines jeden Ersthelfers
gehört die Versorgung von Wunden
(Blutstillung, Verbände …) sowie das
Verhalten im Fall von Bewusstlosigkeit,
Atem- oder Herzstillstand. Hier muss
noch einmal darauf verwiesen werden:
Nur die Übung in der Praxis, z.B.
in Notfallseminaren, kann die nötige
Routine und das Wissen für den Notfall
bringen.
Nur zu lesen, wie eine Herzdruckmassage
durchzuführen ist, wird nicht ausreichen.
Stellen Sie sich daher die Frage,
wie lange der Besuch Ihres Erste-Hilfe-
Kurses zurückliegt und ob Sie wirklich
noch in der Lage wären, im Notfall zu
helfen!
Schock
Ganz egal, um welche Art von Verletzung
es sich handelt, sie kann zu einem
Schockzustand führen, der in jedem
Fall zu vermeiden ist! Der Patient soll
durch Zuspruch beruhigt werden. Dazu
ist es günstig, ein Crewmitglied abzustellen,
das sich nur um den Verletzten
kümmert, mit ihm spricht, für ihn da ist
und ihn nicht alleine lässt. Der Verletzte
sollte flach und stabil gelagert werden.
Warme Decken und Getränke verhindern
Kältegefühl und Zittern.
Bei Langfahrt
Vor einem längeren Törn gilt es, zusätzlich
Sicherheitsvorkehrungen zu
treffen. Wichtig und unabdingbar sind
dabei die Vorsorgeuntersuchung beim
Arzt und ein ausführlicher und rechtzeitiger
Röntgencheck beim Zahnarzt,
um auch noch eventuell anfallende Behandlungen
zu ermöglichen. Außerdem
sollte man sich über das Auftreten von
chronischen Krankheiten in der Familie
klarwerden – und entsprechende
Vorkehrungen treffen, indem man sich
z.B. mit den richtigen Medikamenten
versorgt.
Das Ziehen aller Zähne oder das Entfernen
eines gesunden Blinddarms, wie
es oft, vor allem in älterer Segelliteratur,
empfohlen wird, ist vor einer Langfahrt
nicht nötig!
TexT hubert schieber foTo gindlfoto
OCEAN7
smutje
De luxe
people
51
ALLES AN BORD
Der aktuelle
Katalog...
sTernekoch.
hubert schieber
ist Küchenchef im
salzburger „carpe
diem”.
COusCOus
unD frische kräuter
Beim Bunkern für einen törn hält es unser smutje wie bei
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Das könnt ihr, wenn kein
Markt in der Nähe ist, natürlich
auch in einem Supermarkt
versuchen.
Wichtig: Versucht die Mengen richtig
zu berechnen. Da man bei einem Urlaubstörn
ohnehin nach spätestens zwei
oder drei Tagen wieder an Land geht,
sollten die Vorräte nicht zu viel sein.
Natürlich muss man für einen Langstreckentörn
oder eine Atlantik-Überquerung
anders planen. Hier solltet ihr
peinlichst genau nach Plan vorgehen
und dabei den Stauraum an Bord berücksichtigen.
Doch zu diesem Thema
ein anderes Mal ausführlicher.
Ablaufdatum beachten
Falls noch Lebensmittel an Bord sind
und ihr diese verwenden wollt, kontrolliert
das Ablaufdatum und macht einen
Geruchs- und Geschmackstest.
Trockenprodukte wie Nudeln, Reis,
Polenta, Mehl, Zucker, Couscous usw.
wie schon in meiner letzten Kolumne
erwähnt in gut verschließbare Kunststoffbehälter
umfüllen.
Couscous ist übrigens eine hervorragende
Alternative zu Reis oder Nudeln.
So wird es zubereitet: Couscous
in eine Schüssel geben, farbige, kleinwürfelig
geschnittene Paprika dazu, mit
Salz, Pfeffer, eventuell Kräutern würzen.
Dann einfach heißes, abgekochtes Wasser
darübergießen, quellen lassen und
durchmischen. Vor dem Servieren noch
Olivenöl darüberträufeln. Fertig.
Feuchte Küchenrolle
Bei Gewürzen sind gefriergetrocknete
Kräuter eine gute Alternative
zu frischen. Auf keinen Fall zu große
Gebinde einkaufen (max. 20 g). Wenn
ihr mit frischen Kräutern kochen
wollt, dann solltet ihr sie möglichst am
Stock kaufen. Das ist auch gleichzeitig
eine schöne Dekoration. Wenn es sie
nur bundweise gibt, dann sollten die
Kräuter sofort am Schiff in befeuchtete
Küchenrolle eingewickelt und in
ein verschließbares Kunststoffgefäß
gegeben werden. So sind die Kräuter
einige Tage haltbar.
Wahrscheinlich habt ihr auch schon
bemerkt, dass Salz die Feuchtigkeit
extrem anzieht. Gebt deshalb einige
trockene Reiskörner in den Salzstreuer
und Salz rieselt wieder.
Frisches Wurzelgemüse wie Karotten,
Sellerie, Lauch, Petersilienwurzel hält
in leicht befeuchteter Küchenrolle gekühlt
sicher einige Tage.
Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss:
Wenn noch älteres, aber noch nicht
steinhartes Brot vorhanden ist, wird es
in dünne Scheiben geschnitten und im
Backrohr bei 150° getrocknet. Diese
Brotchips sind, mit Olivenöl beträufelt,
eine vorzügliche Einlage z.B. in
einer Gemüsecremesuppe.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen
kulinarisch gelungenen nächsten Törn,
euer „Smutje de luxe“ Hubert.
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52 TexT und foTo michael köhler
StromverSorgung
an bord teil 4
Autonom bleiben. Das ist der Wunsch der meisten Segler, insbesondere auf langfahrt. aber wie regle
ich den energiehaushalt an Bord, wenn ich wochen- oder monatelang abseits von marinas lebe?
OceaN7-autor michael köhler gibt in dieser Serie die antworten aus der Praxis für die Praxis.
der autor dieser serie,
Mag. michael köhler aus
kärnten, lebt in der Karibik
auf seinem bestens
ausgerüsteten katamaran.
er nimmt auch zahlende
gäste mit: www.twofast.at
Brennstoffzelle:
Eine tolle Sache, wohl noch ein wenig
Zukunftsmusik, auf den ersten
Blick teuer und der „Treibstoff“ nicht
überall verfügbar. Aber mit steigenden
Stückzahlen könnte sich das ändern.
Die Grundidee ist genial, Wasserstoff
und Sauerstoff reagieren miteinander,
es entsteht elektrischer Strom und als
Abgas nur Wasserdampf! Die mobilen,
auf Yachten einsetzbaren Brennstoffzellen
verwenden als Energieträger
jedoch nicht Wasserstoff, sondern
Methanol. Der Wirkungsgrad wird
dadurch zwar schlechter, ist aber noch
immer besser als beim Dieselmotor.
Zudem arbeiten Brennstoffzellen sehr
leise, können die ganze Nacht durchlaufen,
schalten sich bei niedriger Batteriespannung
automatisch ein und
bei voller Batterie wieder aus. Genau
das was der Segler braucht! Der Nachteil,
sie sind teuer, liefern als Nennleistung
je nach Modell nur wenige Watt
und der „Treibstoff“ ist mit ca. 6 € /L
auch nicht gerade billig. Preisbeispiel:
Nennleistung 50 W, maximaler Ertrag
ca. 100 Amph pro Tag – dabei verbraucht
sie ca. 1,5 L Methanol um ca.
9 Euro – diese Brennstoffzelle kostet
komplett ca. 5000,-- Euro. Um 100
Amph zu erzeugen, läuft ein Motor
service
53
Unabhängig. Um solche Ankerplätze in entlegenen
Atollen nutzen zu können, muss man in der Energieversorgung
möglichst autonom sein.
mit entsprechender
LM oder ein Generator
1 Stunde und
verbraucht dabei ca.2
Liter um ca.2 Euro.
Ein deutlicher Unterschied.
Aber auch im
Komfort, die Brennstoffzelle
läuft nahezu
geräuschlos. Sie ist
klein wie ein Schuhkarton
wiegt nur ein
paar Kilo. Oft begeht
man den Fehler, als
Kosten nur den Treibstoffverbrauch
zu sehen.
Die Energieerzeugung
mit Verbrennungsmotoren hat
leider immense Nebenkosten. Die
echten variablen Kosten (Kosten pro
Stunde Laufzeit) erhält man, wenn
man alle Nebenkosten bei einem Generator
(Filter, Keilriemen, Impeller,
Mechaniker für Service, Dichtungen,
Öl, …. und Treibstoff während eines
Jahres addiert und durch die gelaufenen
Stunden dividiert. Den Kaufpreis
und die Lebensdauer lassen wir der
Einfachheit halber weg. Für Boote, die
nur wenige Wochen im Jahr genützt
werden oder bei denen es sehr auf das
Gewicht ankommt, ist sie schon heute
eine ernst zu nehmende Alternative.
Vor allem bei geringer Nutzung erkennen
wir, dass eine KWh aus dem
Generator ungefähr gleich teuer ist
wie aus der Brennstoffzelle. Als Unterschied
verbleibt die Leistungscharakteristik.
Der Generator kann pro
Tag wesentlich mehr Energie erzeugen
und einen Spitzenbedarf abdecken,
die Brennstoffzelle lediglich ihre
(schwache) Nennleistung, dafür aber
über 24 Stunden und das geräuschlos.
„die Auswahl der einzelnen
Ladungsträger
hängt sehr vom
Boot, dem individuellen
verbrauch und
vom revier ab“
Michael köhler
Der Sterlingmotor:
Basierend auf dem von Sir Robert Sterling
1816 erfundenen Motor entstand
der „WhisperGen“ ein sehr unkonventionelles
Ladekonzept. Das Funktionsprinzip
– stark vereinfacht: Die
Außenseite der Zylinderköpfe wird von
einem kesselähnlichen Brenner mit
Gas oder Diesel auf über 700°C erhitzt.
Der in den Zylindern eingeschlossene
Stickstoff wird abwechselnd im Kopf
erhitzt (dehnt sich dabei aus) und am
gekühlten Motorblock verdichtet.
Durch diese Bewegung der Kolben
wird eine Lichtmaschine angetrieben,
die 750 Watt (ca. 50 Amp.) liefert. Das
ist bei einem Verbrauch von nur 0,7
Litern pro Stunde zwar nur ein Wirkungsgrad
von 10% aber im direkten
Kostenvergleich mit einem Verbrennungsmotor
durchaus passabel, weil
ein Dieselmotor eben mehr braucht als
nur Treibstoff. Ein durchschnittlicher
Segelbootmotor verbraucht ungefähr
gleich viel - wenn er nur zum Batterieladen
verwendet wird - und lädt oft
weniger als 50 Ampere! Wirklich interessant
wird es aber erst, wenn Sie für
die abgegebene Wärme auch eine Verwendung
haben. Wenn Sie ihr Boot oft
in der kalten Jahreszeit nutzen, können
Sie ihr schwimmendes Heim mit 6KW
Wärmeleistung mühelos warm halten
und haben auch noch gratis warmes
Wasser. Diese Art von Generator ist für
längere Betriebszeiten ausgelegt, nicht
für Leistungsspitzen. In Verbindung
mit einem guten Servicenetz ist der
WhisperGen sicher eine interessante
und ernst zu nehmende Alternative.
Liebe OCEAN7-Leser, weitere ausführliche Informationen
über Energie-Erzeuger und die
Fortsetzung dieser Serie von Michael Köhler
finden Sie unter www.OCEAN7.at
54 TexT & FoTos Helmut knipp
erlebnis. Auf Überstellungstörns
kann man vom Spinnakersegeln
bis hin zum Abwettern von
Stürmen so einiges erleben.
service
55
wenn einer
eine überstellung tut …
… dann kann er was erzählen. Diese Abwandlung eines Sprichworts ist mir beim Blättern
in Logbüchern von Katamaran-Überstellungen in den vergangenen Jahren in den Sinn gekommen.
März 2002, ich bin
Crewmitglied auf einem
41-Fuß-Katamaran mit
Rollgroß: In der dritten
Nacht auf See – wir sind unter Segel in
der Biskaya unterwegs und nähern uns
La Coruna – fällt die Buglaterne aus.
Querab schaukelt ein Fischkutter ohne
Fahrt in den Wellen, es werden gerade
die Netze eingeholt. Plötzlich nimmt
der Kutter Fahrt auf und steuert auf das
Heck des Katamarans zu. Wir versuchen
durch Anluven auszuweichen, doch der
Fischkutter beschleunigt derart, dass sich
die Kollision nicht vermeiden lässt. Im
letzten Moment ändert der Kutter seine
Fahrt und seinen Kurs, sodass er uns nur
streift und uns ein Leck im Heckbereich
des Steuerbordrumpfs zufügt.
Zum Glück ist das Leck über der Wasserlinie,
infolge der Wellen steigt jedoch
das Wasser in der Motorbilge.
Das Einschalten der elektrischen Bilgepumpe
bringt keine Besserung, akustisch
scheint die Pumpe im Leerlauf
zu laufen. Im Schiffshandbuch wird in
der Aufregung nur der französischsprachige
Teil gefunden, zum Glück verfügt
jedoch ein Crewmitglied über Französischkenntnisse
aus der Schulzeit. Im
Schema der Bilgepumpen ist ein Zweiwegehahn
eingezeichnet, der nach einigem
Suchen in der steuerbordseitigen
Hecktoilette gefunden und umgelegt
wird. Die Bilgepumpe saugt jetzt statt
aus dem Kielsumpf aus der Motorbilge
an und der Wasserpegel beginnt langsam
zu sinken.
Ein Schiff des MRSC La Coruna, das zu
unserer Rettung ausgelaufen ist, eskortiert
uns in den Hafen. Das Leck wird
in La Coruna provisorisch mit Kunststoffplatten,
Glasfasermatten und Harz
repariert, knapp 18 Stunden nach der
Kollision können wir wieder auslaufen.
Im Laufe der ersten Woche wird bemerkt,
dass die Ausholleine des Großsegels
starke Abnützungsspuren aufweist;
daraufhin wird sie gekürzt. Nach zwei
Wochen auf See ist sie erneut derart
beschädigt, dass sie zum zweiten Mal
01
gekürzt werden muss. Da die Überlänge
der Leine fast aufgebraucht ist,
wird der Grund der abnormalen Abnützung
gesucht. Als Ursache wird
nockseitig im Großbaum eine zu lange
Befestigungsschraube gefunden, an
deren scharfkantigem Ende der Ausholer
scheuert. Wir haben für solche
Fälle meinen privaten Werkzeugsatz
an Bord. Die Schraube wird so weit
herausgeschraubt, bis ihr Ende knapp
unter dem Kunststoffring der selbstsichernden
Kontermutter liegt. Die
Ausholleine zeigt bis zur Ankunft in
Kroatien keine zusätzlichen Abnützungsspuren.
02
01 Brenzlig. Das gelockerte Vorstag.
02 wichtig. Überprüfung des Riggs und Reparaturarbeiten
in La Coruna.
Begriffserklärungen
Überstellung: Segelkatamarane ab einer gewissen Größe
sind so breit, dass sie nicht auf dem Landweg zu weit
entfernten Häfen transportiert werden können. Sie werden
daher üblicherweise in einem Hafen in der Nähe des Produktionsorts
ins Wasser gesetzt und auf dem Seeweg zum
Bestimmungshafen überstellt.
MRSC: Maritim rescue subcentre = untergeordnete
Rettungsleitstelle für Seenotfälle.
56
01
01 urlaubsstimmung. Trotz der vielen Pannen
gab es auf den Überstellungstörns auch ruhige
Momente.
02 + 03
kollision. Das Leck nach der „Begegnung” mit
dem Fischkutter.
Februar 2006
Ich bin Crewmitglied auf einem 41-
Fuß-Katamaran mit Rollgroß: Nachdem
wir eine Woche unterwegs sind, zeigen
die Motorstundenzähler 50 Stunden an,
laut Wartungsvorschrift des Motorenherstellers
wäre jetzt das Garantieservice
mit Ölwechsel fällig. Dieses muss – um
nicht die Herstellergarantie zu verlieren
– von einer autorisierten Werkstätte
durchgeführt werden. Es ist Faschingssonntag
und die nette Angestellte der
Marina in Barbate erklärt uns, dass vor
Aschermittwoch nicht mit einem Mechaniker
zu rechnen ist.
Am Mittwoch – wir sind in Motril –
kommt ein Mechaniker und blickt in
einen der beiden Motorräume, um uns
tipp: Am besten schon zu
hause die telefonnummern
von werkstätten, die man
evtL. brauchen könnte,
nachprüfen!
bedauernd mitzuteilen, er müsse die Filter
in Madrid bestellen, was mindestens
zwei Tage dauert. Über Telefon wird ein
Mechaniker in Almeria kontaktiert, dieser
hat die passenden Filter lagernd und
verhilft uns am Donnerstag bei knapp
über 100 Motorstunden zum längst fälligen
Service.
Der Skipper inspiziert beim Hafenaufenthalt
auf der Suche nach zusätzlichem
Stauraum die Heckpartien. Dabei entdeckt
er, dass der Hydraulikzylinder des
Autopiloten undicht ist. Ab nun wird regelmäßig
der Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter
der Hydraulik kontrolliert.
02
Jänner 2007
Ich bin Skipper auf einem 44-Fuß-Katamaran
mit Lattengroß: Am Abend des
zweiten Tages fällt die Buglaterne aus.
Aufgrund der Erfahrungen aus dem Jahr
2002 ist der Tausch der defekten Lampe
im Handumdrehen erledigt. Die Ersatzlampe
– von einem renommierten Hersteller
– fällt im Verlauf der Reise erneut
aus. Das als Ersatz eingebaute, in La
Coruna erstandene Noname-Produkt
funktioniert bis Kroatien.
In der zweiten Nacht – wir sind unter
Segel in der Biskaya unterwegs – löst
sich der Wantenspanner des leeseitigen
Unterwants komplett. Das Want wird
vorerst mit einer Hilfsleine gesichert
und danach der Wantenspanner mit der
an Bord befindlichen Wasserpumpenzange
zusammengeschraubt. Die Werft
verwendete bei diesem Katamaran eine
03
geschlossene Ausführung des Wantenspanners,
die zwar formschön, jedoch
statt mit einem Splint mit einer Kontermutter
gesichert ist.
Am dritten Tag löst sich – glücklicherweise
bei gesetztem Großsegel – der
Schäkel, mit dem die Dirk am Großbaum
angeschäkelt ist. Beim Anbringen
einer Ersatzleine wird entdeckt, dass sich
am Baumende die Achse der Umlenkrollen
für die Reffleinen etwas seitlich
verschoben hat und eine Umlenkrolle
bereits verloren gegangen ist. Diese
Achse ist durch keinerlei Maßnahmen
gesichert, sondern nur an den Enden
mit einer Rändelung versehen, mit der
sie in die Bohrung des Baumbeschlages
eingepresst ist. Die gleiche Konstruktion
befindet sich auch am anderen Ende des
Baumes.
Am Abend des 8. Fahrtages laufen wir
in die Marina „Marina Bay“ in Gibraltar
ein. Wir legen römisch-katholisch
an und haben nur eine, allerdings sehr
dicke Muring, die knapp unter die Bugklampe
passt. Da für die Nacht Sturm
angesagt ist, entlaste ich die Bugklampe
mit einem elastischen Festmacher; das
eine Ende ist mit einem Stopperstek an
der Muringleine befestigt, das andere
Ende liegt auf der Genuawinsch. Außerdem
werden heckseitig Springleinen
ausgebracht und die Passarella geborgen.
Am frühen Morgen des nächsten Tages
kommt der Sturm, gegen 10 Uhr bricht
beim steuerbordseitigen Nachbarboot
die einzige Muringleine und es legt sich
durch den seitlich einfallenden Wind
auf unser Schiff. Die Fender können
nicht verhindern, dass uns der Nachbar
einige Schrammen im Gelcoat zufügt;
Unbenannt-2 1 25.02.2008 12:55:12
service
57
schlussendlich ist der seitliche Druck
so groß, dass auf dem Katamaran die
steuerbordseitige Heckklampe teilweise
aus dem Rumpf herausgerissen wird
und ein Arm fast komplett abbricht.
Die scharfkantige Bruchstelle schneidet
die Heckleine förmlich durch und wir
berühren daraufhin mehrmals unsanft
den Betonsteg. Außerdem kollidieren
wir mit dem backbordseitig liegenden
Boot und beschädigen dessen Seereeling.
Die Lage klärt sich erst, nachdem
das Nachbarboot vom Marinapersonal
an eine Ersatzmuring gelegt wird. Laut
unserem Windmessgerät betrug die
maximale Windgeschwindigkeit 53,8
Knoten!
„Die mechaniker
präsentieren die
rechnung: 139 euro
für den ölwechsel
und 180 euro fahrtpauschale.““
In Motril wollen wir das Garantieservice
durchführen lassen. Doch leider gibt
es die Firma vom Vorjahr nicht mehr.
Wir fahren weiter und laufen dienstagabends
in Almerimar ein, wo es die
nächste Vertragswerkstätte gibt. Am
nächsten Tag werden wir wegen Personalmangels
zuerst auf Freitag vertröstet,
am Donnerstag wird als frühester
Termin der kommende Montag genannt
…
Auf dieser Überstellung gibt es aber auch
schöne Tage. Am 18. Fahrtag fahren
wir über acht Stunden mit einem vom
österreichischen Generalimporteur von
Parasail zur Verfügung gestellten Spezialspinnaker.
Infolge des gutmütigen
Verhaltens dieses Segels bei Kursabweichungen
oder Winddrehern lassen wir
den Autopilot steuern. Vom 20. zum 21.
Fahrtag gelingt uns laut Plotter sogar
ein Etmal von 206 Seemeilen!
bastelarbeit. Das Leck kann sofort repariert werden.
Was habe ich daraus gelernt:
Ausfall der Buglaterne: Vor Fahrtantritt übungsweise
Lampentausch der Navigationslichter
durchführen und passende Reservelampen
mitführen.
Schiffshandbuch: Vor Fahrtantritt zumindest
die wichtigen Teile (Elektrik, Bilgepumpensystem,
Ruderanlage, Antriebsmaschinen, Treibstoffsystem
der Maschinen, Flüssiggassystem)
durchlesen. Die relevanten Teile (Bordbatterien,
Seeventile, Ölstandskontrolle bei Motor und Getriebe,
Absperrhähne etc.) im Schiff lokalisieren.
Garantieservice: Passende Öl und Dieselfilter
mitnehmen.
Hydraulischer Autopilot: Regelmäßig Flüssigkeitsstand
kontrollieren und einen entsprechenden
Vorrat an Hydraulikflüssigkeit mitnehmen.
Want, Vorstag: Eine regelmäßige Kontrolle
des Riggs ist vor allem bei neuen Schiffen
unumgänglich. Das nächste Mal – falls
es ein nächstes Mal gibt – werde ich alle
Splinten im Rigg kontrollieren und gegebenenfalls
durch die maximal mögliche Größe
ersetzen. Geschlossene Wantenspanner
werde ich, sofern sie nicht mit Loctite gesichert
sind (in der Werft erfragen), lockern
und korrekt kontern. Die hiefür passenden
Gabelschlüssel sind allerdings selten im
Bordwerkzeug vorhanden – am besten in
einer Werkstätte ausleihen.
Autorisierte Werkstätte: Ein Verzeichnis der
entlang der Route gelegenen autorisierten
Werkstätten erstellen (aus dem Internet oder
von einer Generalvertretung erfragen) und
eventuell noch zu Hause durch Probeanrufe
testen, ob die Telefonnummern gültig sind.
superleise Schalldämmkapsel
alle gängigen Spannungsvarianten
kompakte und leichte Bauweise
Generator und Motor wassergekühlt
weltweiter Vertrieb und Service
58 TexT & FoTo reinhard KiKinger
Massiv. die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) hat einen
wuchtigen Kopf und einen massiven Körperbau. das abgebildete
exemplar trägt an der rechten Vorderflosse eine rote Markierung.
es wurde nach der Behandlung einer Verletzung markiert. Solche
Markierungen erlauben bei wiederholten Sichtungen aussagen
über Wachstumsraten, alter und Wanderrouten.
Meeresschildkröten
Relikte aus deR uRzeit
Reptilien gehören nicht unbedingt zu den Favoriten der breiten Öffentlichkeit. es gibt aber eine
ausnahme: die Meeresschildkröten. Jeder Schnorchler und Taucher freut sich über eine Begegnung mit
den gepanzerten Meeresbewohnern. die Freude besteht zu recht, denn diese Tiere sind faszinierend.
NeugieR. Frei lebende Meeresschildkröten,
die noch keine schlechten erfahrungen mit
uns gemacht haben, sind zutraulich und beäugen
uns sonderbare Wesen gerne aus der
nähe. anstatt dieses Vertrauen zu missbrauchen,
sollten wir es als Privileg empfinden,
Zeitgenossen aus der Ära der dinosaurier ein
Stück ihres Weges begleiten zu dürfen.
OCEAN7
Facts
service
59
Schildpatt. Die Hornschuppen der Echten Karettschildkröte
(Eretmochelys imbricata) sind für die Schmuckherstellung begehrt.
Der Handel mit Produkten von Schildkröten ist verboten,
der Schwarzhandel blüht jedoch. Die Schildkröten werden,
meist lebend (!), in brühheißes Wasser gesteckt, um dann mit
dem Messer die Hornplatten abheben zu können. Welcher
Schmuck ist diese Tortur wert?
60
„Meeresschildkröten haben schon zu Zeiten
der Dinosaurier den Ozean bevölkert. Heute
sind wir dabei, diesem langen Erdendasein ein
Ende zu bereiten.“
Frisch geschlüpFT. Junge Schildkröten sind nur wenige
Zentimeter groß, wenn sie aus den Eiern schlüpfen. Diese
Baby-Suppenschildkröte hat noch einen weichen Panzer. Mancherorts
werden sie eingesammelt, in Becken großgezogen
und erst dann in die Freiheit entlassen. Theoretischer positiver
Effekt: es fallen weniger Schlüpflinge Fressfeinden zum Opfer.
Praktischer negativer Effekt: massiver Eingriff in die Entwicklungsbiologie
dieser Tiere mit Auswirkungen auf Schwimmverhalten,
Orientierungsleistung und Ernährungsphysiologie.
Systematik:
Klasse: Reptilien, Reptilia
Ordnung: Schildkröten, Chelonia
Familie: Cheloniidae
Suppenschildkröte, Chelonia mydas
Unechte Karettschildkröte, Caretta caretta
Echte Karettschildkröte, Eretmochelys imbricata
Bastardschildkröten, Lepidochelys olivacea
und Lepidochelys kempi
Wallriffschildkröte, Natador depressus
Familie: Dermochelyidae
Lederschildkröte, Dermochelys coriacea
Literatur:
SPOTILA, J.R. (2004). Sea Turtles: A Complete Guide
to their Biology, Behavior, and Conservation.
Johns Hopkins University Press,
240pp. ISBN 0-8018-8007-6
www.archelon.gr
www.seaturtle.org
www.turtles.org
www.turtle-foundation.org
Es haben zwar auch Schlangen,
Krokodile und diverse
Echsen ihre Liebhaber, aber
das ist eine Minderheit. Die
Mehrheit möchte mit diesem Getier
weder daheim noch im Urlaub zu tun
haben. Mit Meeresschildkröten ist es
anders, sie zählen zu den „Großen
Fünf“ der Unterwasser-Hitliste. Zusammen
mit Mantas, Haien, Delfinen
und Napoleonfischen stehen sie ganz
oben auf der Wunschliste der Taucher
und Schnorchler. Warum das so ist,
können wir verstehen oder auch ganz
einfach fühlen, wenn wir das Glück
haben, ihnen zu begegnen.
Kurzer Steckbrief.
Meeresschildkröten haben sich aus
Landschildkröten entwickelt, die vor
etwa 200 Millionen Jahren in das
Meer eingewandert sind. Heute sind
2 Familien mit insgesamt 7 Arten von
Meeresschildkröten bekannt. Sie kommen
in tropischen und subtropischen
Meeren vor und legen auf ihren Wanderungen
weite Strecken zurück. Ihr
stromlinienförmiger Panzer und die
paddelförmigen Extremitäten machen
sie zu guten und ausdauernden
Schwimmern. Sie können tief und
lange tauchen, müssen als Lungenatmer
aber von Zeit zu Zeit an der
Wasseroberfläche Luft holen. Im Gegensatz
zu Landschildkröten können
sie ihren Kopf nicht in den schützenden
Panzer zurückziehen. Ihre
Nahrung besteht aus großen Planktern
wie Medusen, aus verschiedenen
bodenlebenden Meerestieren wie
Schwämmen und Seeanemonen, und
auch Seegras steht auf ihrem Speisezettel.
Die verschiedenen Arten der
Meeresschildkröten bevorzugen ein
durchaus unterschiedliches Menü.
01 TischgemeinschaFT. Ein Schwamm
wurde von der Karettschildkröte aus dem
Riff herausgebrochen. Das interessiert auch
den Blaukopf-Kaiserfisch (Pomacanthus
xanthometopon). Auch auf seinem Speiseplan
stehen Schwämme und er nützt die
Gelegenheit zu einem gemeinsamen Mahl.
02 Tischmanieren. Bei größeren Futterstücken
werden geschickt die paddelförmigen
Vorderextremitäten zu Hilfe genommen.
Die Delikatesse wird gehalten, einzelne
Stücke werden abgebissen und verzehrt.
03 speiseplan. Die Echte Karettschildkröte
(Eretmochelys imbricata) ernährt sich
hauptsächlich von Organismen des Korallenriffs.
Hier weidet sie Scheibenanemonen
(Corallimorpharia) ab, die flächenhaft Teile
des Riffs überwachsen.
Entwicklung.
Zur Fortpflanzung treffen sich die
einzelgängerischen Meeresschildkröten
in Küstennähe, die Paarung erfolgt im
Meer. Wenn die Weibchen zur Eiablage
bereit sind, kriechen sie an flachen
Sandstränden an Land. Jedes Weibchen
hebt eine 30-50 cm tiefe Nistgrube aus
und legt etwa 80-120 tischtennisballgroße
Eier in dieses Nest. Danach wird
die Nistgrube zugeschüttet und der
mühsame Rückweg zum Meer angetreten.
Das alles erfolgt in der Nacht. Die
Wärme der Sonnenstrahlen brütet die
Eier aus, wobei höhere Temperaturen
hauptsächlich Weibchen, niedrigere
Temperaturen vermehrt Männchen
zur Entwicklung bringen. Nach 2 bis 3
Monaten ist es dann so weit: Die Jungen
schlüpfen aus den Eiern, graben
sich nach oben an die Sandoberfläche,
orientieren sich und wandern über den
Strand Richtung Meer. Sobald sie von
den ersten Wellen umspült werden, beginnen
sie zu schwimmen, weg von der
Küste, hinaus auf das offene Meer. Was
folgt, sind die so genannten „verlorenen
Jahre“: ein Zeitraum, über den die Wissenschaft
wenig weiß. Vermutlich driften
OCEAN7
Facts
service
61
01
02
03
62
OCEAN7
Facts
01
01 Gepanzerte Schönheit. Eine Suppenschildkröte
(Chelonia mydas) schwebt den Riffhang entlang.
Der deutsche Name dieser Schildkröte weist auf ihre
Verwendung hin: Sie diente und dient immer noch
zur Herstellung der Schildkrötensuppe. Wer jemals
gesehen hat, auf welch schreckliche Weise diese Tiere
getötet werden, wird aber freiwillig und lebenslang auf
die fragwürdige Delikatesse verzichten.
02 Weich Gebettet. Meeresschildkröten schlafen am
Meeresgrund. Obwohl sie als Reptilien Lungenatmer
sind, können sie stundenlang unter Wasser ruhen.
Hier dient eine dicke Schicht abgefallener Blätter des
Neptungrases (Posidonia oceanica) einer riesigen
Karettschildkröte (Caretta caretta) als Ruhekissen.
03 KörperpfleGe. Der Panzer der Meeresschildkröten
mag starr erscheinen, er verfügt jedoch über eine
gewisse Elastizität und ist berührungsempfindlich.
Diese Karettschildkröte reibt ihren Rückenpanzer
genussvoll an einem Riffüberhang. Das dient einerseits
der Entfernung von Aufwuchsorganismen, zeigt aber
auch alle Anzeichen einer lustvollen Betätigung.
02
03
SERVICE
63
ÜBERMÄCHTIGE KONKURRENZ. Der Nutzungskonfl ikt dieses Strandes ist vorprogrammiert. Er ist ein
perfekter Niststrand für Caretta caretta, er ist aber auch ein Traumstrand für sonnenhungrige Touristen und
Einkunftsquelle für lokale Tourismusbetriebe. Es gibt drei Möglichkeiten: totaler Schutz, totale Erschließung
oder Ökotourismus mit Einbeziehung der Schildkröten in die touristische Entwicklung.
ELEGANTE SCHWIMMER. In Frontalansicht ist der
stromlinienförmige Körperbau der Meeresschildkröten
zu erkennen. Kopfprofi l und Panzerquerschnitt
dieser Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata)
sind hydrodynamisch optimiert, die paddelförmigen
Flipper sorgen für effi zienten Vortrieb.
Gefährdung.
die Kleinen mit Meeresströmungen, erlangsam
nähren sich von Plankton und wachsen Es ist allgemein bekannt, dass nur
heran. Die Geschlechtsreife wenige der jungen Meeresschildkröten
wird mit einem Alter von 20-30 Jahren
überleben. Nesträuber wie Füch-
erreicht. Nach der Paarung legen die se und streunende Hunde graben die
Weibchen bevorzugt an den Stränden, Schildkröteneier aus und fressen sie.
an denen sie geschlüpft sind, ihre Nester Möwen und Krabben holen sich die
an. Damit hat sich ein langer Entwicklungskreislauf
wehrlosen Schlüpflinge am Strand,
geschlossen. 15.01.2008 14:11 und Uhr für Raubfische Seite 1 sind die
750_ HÄNDLER_Ö_210x140 Schildkrö-
WASSERSPORT. Meeresschildkröten
müssen zum Atmen an die Wasseroberfl ä-
che kommen. Sie treiben auch gerne an der
Oberfl äche, um sich zu sonnen und Wärme
zu tanken. Schnell fahrende Motorboote
sind für sie eine tödliche Gefahr.
750 ST. TROPEZ
WÖRTHERSEE ATTERSEE NEUSIEDLERSEE TRAUNSEE
WASSERSPORT MURENY
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64
propeller-WunDen. Kein Schildkrötenpanzer
ist hart genug, um der Wucht eines Bootspropellers
zu widerstehen. Der rotierende Propeller hat
eine Serie von Einschlägen am Panzerrand dieser
Karettschildkröte (Caretta caretta) hinterlassen.
kriegSrelikt. Immer noch tauchen im Meer Relikte vergangener
Kriege auf. Diese Treibmine lag vor einem beliebten Mittelmeer-Badestrand
in 9 Meter Wassertiefe. Ein Spezialkommando
sprengte die Mine an Ort und Stelle, mit tödlichen Auswirkungen
für die Unterwasserwelt.
minenopfer. Neben tausenden Fischen fielen
auch 2 Meeresschildkröten der Sprengung
zum Opfer. Die Wucht der Explosion riss die
Hornschuppen weg und zerfetzte den darunterliegenden
Rückenpanzer dieser Caretta caretta.
Der lange Weg zum meer. Manche Nachzügler treten
erst bei Tageslicht ihre Wanderung vom Nest zum Meer an.
Jeder tiefere Fußabdruck im Sand ist eine Fallgrube für die
kleinen Krabbler. Mit unglaublicher Energie wird Hindernis
um Hindernis überwunden, bis das Meer endlich erreicht ist.
Dort beginnt dann eine lange Reise in eine gefahrvolle und
ungewisse Zukunft. Wer je Gelegenheit hatte, die Lebenskraft
der kleinen Nestlinge zu erleben, kommt nicht umhin, ihnen
viel Glück zu wünschen.
Schutzprojekte.
In vielen Ländern
versuchen engagierte
Menschen den bedrohten
Schildkröten
zu helfen. Der Schutz
von Niststränden ist
besonders wichtig.
tenbabys ebenfalls ein Leckerbissen.
Sturmfluten und Tsunamis können
ganze Niststrände überschwemmen
und die Jahresbrut vernichten. Und
doch sind die Meeresschildkröten
Millionen Jahre lang mit diesen
natürlichen Bedrohungen zurechtgekommen.
Was sie heute an den
Rand des Aussterbens bringt, ist die
zusätzliche Bedrohung durch uns,
die Menschen. Niststrände werden
vielerorts gnadenlos verbaut und
touristisch erschlossen, mit fatalen
Folgen für die Nistplatz suchenden
Weibchen und die schlüpfenden
Jungtiere. Die Schlüpflinge werden
von Lichtquellen im Hinterland wie
Hotel- und Straßenbeleuchtungen in
die falsche Richtung gelockt und vertrocknen
auf ihrer vergeblichen Suche
nach dem Meer. Rasende Motorboote
und Jet-Skis vertreiben, verstümmeln
oder töten die zu langsamen Schildkröten,
die sich zur Paarung und Eiablage
vor der Küste sammeln. Der
Verseuchung der Meere mit Driftnetzen,
Schleppnetzen und beköderten
Langleinen fallen ungezählte Meeresschildkröten
als unerwünschter
Beifang durch Ertrinken zum Opfer.
Das Verschlucken von Plastikbeuteln,
Zigarettenstummeln und anderem
Müll, der im Meer treibt, fordert
weitere Opfer. Die Verwendung der
Schildkröteneier und des Schildkrötenfleisches
als Nahrungsmittel war so
lange nicht bestandsgefährdend, als nur
relativ wenige lokale Küstenbewohner
davon Gebrauch machten. In der Zwischenzeit
wurde der Handel mit diesen
Produkten kommerzialisiert, und sie
werden auch in Millionenmetropolen
fern der Küste angeboten. Und
schließlich finden sich in Souvenirläden,
teils offen, teils versteckt, immer
noch ausgestopfte Schildkröten oder
Schmuck, Kämme, Brillenfassungen
etc. aus Schildpatt. Der internationale
Handel mit Schildkrötenprodukten ist
zwar verboten (CITES: Convention
on International Trade in Endangered
Species), der einzige wirksame Schutz
ist jedoch ein Kaufboykott der Konsumenten.
Ausblick.
Nur eine informierte und aufgeklärte
Gesellschaft kann dazu beitragen,
dass nicht laufend eine Art nach der
anderen unbemerkt von unserem
Planeten verschwindet. Das Motto
„Wir schützen nur was wir lieben.
Wir lieben nur was wir kennen. Und
wir kennen nur was uns gezeigt wurde“
trifft für Natur- und Artenschutz
ganz besonders zu. Vor allem die
Meerestiere scheinen sehr weit von
unserem Alltag entfernt zu sein. Doch
wir haben über unser Konsumverhalten
und durch unsere Urlaubsgestaltung
direkten Einfluss auf sie. Das zu
erkennen ist ein erster Schritt, dann
haben wir die freie Wahl, welchen
Weg wir gehen.
OCEAN7
Facts
service
65
blinDe Passagiere. Auf den Panzern sind oft
kleine weiße Aufwuchsorganismen zu erkennen:
Krebse (Chelonibia testudinaria), die sich von ihren
Wirtsorganismen transportieren lassen. Eine solche
Vergesellschaftung nennt man Phoresie.
töDliche VerWechslung. Über Jahrmillionen ernährten
Meeresschildkröten sich von großen Planktonorganismen wie
Medusen, Salpen und anderen Megaplanktern. Heute treibt
viel Müll im Meer. Plastikbeutel sehen Medusen leider oft zum
Verwechseln ähnlich und können das Todesurteil bedeuten.
hai-OPfer. Große Haie zählen zu den wenigen
Fressfeinden adulter Meeresschildkröten. Die
Folgen eines Hai-Angriffes sind bei diesem
Exemplar (Lepidochelys olivacea) deutlich
sichtbar.
Wer bist Du? Bei verantwortungsvollem Verhalten der Taucher
sind solche hautnahen Interaktionen mit frei lebenden Meerestieren
möglich. Wer jedoch auf einer Schildkröte reitet, sich von ihr schleppen
lässt oder sie für das ultimative Foto vor sich herjagt, sorgt dafür,
dass sie scheu wird und in Zukunft vor jedem Taucher flüchten wird.
Wir haben die Wahl, wie wir uns verhalten.
66 TexT thomas zeller foTo herwig pichler
kranen. regelmäßig muss das
schiff auf langfahrt aus dem
wasser.
1.
Ich gehe auf Langfahrt: Mit welchem
Unterwasserschiff habe
ich auf mehrere Jahre gesehen
unterwegs den geringsten Aufwand
– von Arbeit bis Materialkosten?
Diese Frage stellt sich bei Seglern, die
z. B. eine Weltumseglung planen, immer
wieder. In diesen Fällen empfehlen
wir, auf jeden Fall ein selbstpolierendes
Antifouling zu verwenden. Der Grund
ist ganz einfach: 1. Man benötigt ein
Produkt, das über lange Zeit den Bewuchsschutz
sicherstellt, und das kön-
Ein Schiff ohnE bart
Welchen Unterwasseranstrich verwende ich in welchem revier, damit mein schiff möglichst lange
ohne Bewuchs bleibt? oceaN7 experte thomas zeller weiß rat und beantwortet leserfragen.
Tipps. thomas
zeller von
Farbenwerke
international.
nen letztlich nur polierende
Produkte, denn nur bei
diesen Produkten ist immer
die aktive Schicht
an der Oberfläche, denn
alle verbrauchten Schichten
werden ja abgebaut.
2. Man benötigt ein Produkt,
bei dem man optisch
kontrollieren kann, wie lange
der Bewuchsschutz voraussichtlich
noch vorhält, um eine eventuelle
Nachbeschichtung einplanen zu können.
Hartantifoulings bieten diese Möglichkeit
nicht, denn das Aussehen dieser
Produkte verändert sich nicht, wenn das
Biozid abgegeben wurde. Aus der Praxis
wissen wir, dass die meisten Weltumsegler
entweder Micron Optima
oder Micron Extra benutzen. Micron
Optima ist eines der leistungsstärksten
Antifoulings auf Wasserbasis und
steht in drei Farbtönen zur Verfügung.
Micron Extra kommt vom Leistungsspektrum
unmittelbar hinter Micron
Optima und ist in sieben Farbtönen zu
bekommen – oftmals entscheidet also
der Farbton, was zum Einsatz kommt.
Für eine Langzeitfahrt benötigt man
mehr als die üblicherweise empfohlenen
zwei Schichten pro Jahr, denn diese
Empfehlung basiert auf der üblichen
Nutzung eines Bootes, d. h. Wochenenden
und Urlaubstörn bei einer Verweilzeit
im Wasser von ca. 6-7 Monaten.
Geht man auf eine Langfahrt, bedeutet
dies ja meist 12 Monate im Wasser und
irgendwie ständig unterwegs. Es ist
darum nicht unüblich, dass bei so einer
Planung 4-5 Schichten Antifouling aufgetragen
werden. In jedem Fall müssen
unterschiedliche Farbtöne verwendet
werden, damit man eine gute optische
Kontrolle hat. Mithilfe des Logbuches,
d. h. der abgefahrenen Meilen, und des
Farbtons des Unterwasserschiffes kann
man dann einfach ausrechnen, wie weit
man mit einer Schicht gekommen ist,
und hochrechnen, wie weit das Antifouling
noch reicht und wo man dann
sein wird und ob es dort eine Slipmöglichkeit
gibt. Der Arbeitsaufwand bei
selbstpolierenden Antifoulings ist bei
einer Nachbeschichtung recht gering,
denn es reicht aus, die Oberfläche nach
dem Slippen zu waschen und trocknen
zu lassen, um dann wieder Micron
aufzutragen. Kompatibilitätsprobleme
wird es nicht geben, denn International
Yachtfarben bekommt man auf der
ganzen Welt.
2.
Stimmt die unter Seglern immer
wieder verbreitete Information,
dass jedes Gewässer seinen eigenen,
typischen Bewuchs hat,
SERVICE
67
für den ein jeweils eigener Unterwasseranstrich
notwendig ist? Obere Adria, östliches
Mittelmeer, Atlantik, etc. …
Ja, natürlich stimmt das, denn jedes
Gewässer hat seine eigene „Zusammensetzung“.
Man kann das Ganze
sogar so weit betreiben, dass es in
Marinas und Flüssen unterschiedliche
Bewuchsintensitäten gibt. Strömungsverhältnisse,
Temperaturunterschiede,
Lichtverhältnisse und Einleitungen
spielen eine Rolle. So kann ein Schatten
spendender Baum am Ufer schon
dafür sorgen, dass in diesem Bereich
bestimmte Organismen nicht oder
kaum vorhanden sind und 20 Meter
weiter weg wesentlich intensiver eine
Oberfläche besiedeln. Es wäre jetzt
aber übertrieben, so weit ins Detail zu
gehen und bei jedem Revierwechsel das
Boot zu kranen, um das Antifouling zu
wechseln. Wir bei International unterscheiden
im Wesentlichen drei Arten
von Bewuchsverhältnissen und sind in
den letzten 20 Jahren wunderbar mit
dieser Einteilung zurechtgekommen.
Wir kennen leichte Bewuchsverhältnisse,
die man regelmäßig in reinen
Binnenrevieren, Seen und Flüssen vorfindet,
etwas schwieriger und von uns
als mittlere Bewuchsverhältnisse bezeichnet
sind Brackwasser-Reviere oder
Süßwasser-Reviere, die aufgrund der
vorherrschenden Gegebenheiten etwas
bewuchsintensiver sind. Schwierige
Bewuchsverhältnisse finden wir immer
in Seewasser und vor allem in warmen
Gewässern. Mit Sicherheit wird man
die Obere Adria und das östliche Mittelmeer
in puncto Bewuchsverhältnisse
differenzieren können, dennoch sind
beide Reviere bewuchsintensiv und
erfordern ein entsprechendes Antifouling.
Aus unserem Produktportfolio
eignen sich für diese Reviere Micron
Optima und Micron Extra sowie die
Hartantifoulings Interspeed Ultra und
VC Offshore with Teflon ® .
SCHLEIFEN. Alte Schichten
werden sorgfältig entfernt.
PROMOTION
BIOTHERM:
NEUE SUN SENSITIVE LINIE
GEWINNSPIEL
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Zahlreiche Innovationen machen BIOTHERM seit jeher zu
einem Vorreiter in der Sonnenpfl ege, dank intensiver Erforschung
der Sonnenschutzmechanismen. Die BIOTHERM
Biologen entwickelten nun eine dermobiotische Schutzformel
für empfi ndliche Haut: SUN SENSITIVE, die Sonnenpfl ege-
Linie mit hohem und sehr hohem Schutz für zarte und
empfi ndliche Haut.
Die dermobiotischen Formeln der SUN SENSITIVE Linie
bieten gezielten Schutz für Hautzellen dank hochwirksamer
Lichtschutzfi lter. Das darin enthaltene reine Thermalplankton
be ruhigt die Haut und aktiviert täglich im Inneren der Haut
(dermo) die Lebenskraft der Zellen (biotisch).
Die dermatologisch getesteten Formeln sind einfach anzuwenden,
haben eine leichte Textur, sind parfumfrei, nicht fettend
und ohne Farbstoffe. Die neue Linie SUN SENSITIVE ist seit
Ende März 2008 im Fachhandel erhältlich.
68
Boote Feichtner – vom Familienbetrieb
zum Motorbootzentrum
Seit 34 Jahren ist das Unternehmen Boote Feichtner
erfolgreich im Bootssport tätig. Mittlerweile hat sich die
Firma zu einem der größten Motorbootzentren in Europa
entwickelt. Geschäftsführerin Elisabeth Hötzinger-
Feichtner (H-F) im Gespräch mit OCEAN7:
O7: Vom 31. Mai bis zum 1. Juni 2008 veranstalten Sie
das Sea Ray Weekend am Attersee – wie viele Besucher
erwarten Sie?
H-F: Letztes Jahr konnten wir um die 500 Gäste vorwiegend
aus Österreich begrüßen. Heuer erwarten wir etwa
dieselbe Anzahl an Besuchern.
O7: Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
H-F: Wir bieten die einzigartige Möglichkeit, unsere Boote
nicht nur anzusehen, sondern gleich auch zu testen.
O7: Wie lange beschäftigen Sie sich persönlich schon mit
dem Bereich „Motorboot”?
H-F (lacht): Seitdem ich ein kleines Kind bin! Ich finde die
Produkte aufregend und spannend.
O7: Was ist Ihnen im Umgang mit Kunden besonders
wichtig?
H-F: Für uns ist die NACHbetreuung unserer Kunden sehr
wichtig, also die Partnerschaft mit dem Kunden auch über
den Kauf des Bootes hinaus. Manche Kunden kennen wir
schon seit einem Vierteljahrhundert – wir haben ihre „Motorbootkarriere”
mitverfolgt, vom Besitz eines einfachen
Schlauchbootes in jungen Jahren bis hin zum flotten Motorboot
…
www.bootefeichtner.at
Jeanneau Prestige-Linie
500 Yachten in 5 Jahren gebaut! Durch ihre robuste Bauweise und ihr schnittig-italienisches Garroni-
Design wurde die Prestige 34 nun zur beliebtesten Motoryacht in ihrem Marktsektor. Die luxuriöse
Atmosphäre wird ergänzt von einem komfortablen Cockpit und dem effizienten Jeanneau-Rumpf.
Die Prestige-Linie wurde von Jeanneau im Jahr 2000 gelauncht. Sie besteht aus neun Motoryachten,
neben den bekannten Prestige-Yachten ergänzen die Flybridge- und Express-Modelle die Produktlinie.
www.jeanneau.com
news yacht
69
TOKIO II – V.O. 60 mit
revolutionärem Design
Wo hat man schon einmal die Gelegenheit, ein wirkliches Schmuckstück, ein Unikat,
ein Stück Yachtdesign-Geschichte nicht nur zu bewundern, sondern auch darauf zu
segeln? Tom Holzer und seine Crew bieten ein besonderes Segelfeeling. Mit Ausgangshafen
Monfalcone, Italien, werden Meilen- und Urlaubstörns sowie Regattatraining
und Firmenincentives auf einem Klassiker der Renngeschichte angeboten.
Die TOKIO II ist ein Volvo Ocean 60 der ersten Generation, damals noch Whitbread 60
genannt. Sie wurde 1993 nach Aufsehen erregenden Plänen von John Swarbrick für
das Team von Chris Dickson in Neuseeland gebaut. Mit ihrer Länge von 19 m, ihrer
Breite von 5 m und ihrem Tiefgang von 3,70 m ist die TOKIO II eine große und schnelle
Rennyacht, die mit schönen Linien und klassischer Eleganz beeindruckt.
www.sailbig.at
segeln auf einem
Volvo Ocean Racer
der extraklasse!
Neue Moody-Vertretung
Seit Jahren sehr erfolgreich in der Vertretung von
Hanse Yachts aus Greifswald, ist Friedrich Schwaiger
ab sofort auch für Moody der Ansprechpartner in
Süddeutschland und Österreich! Die britische Traditionsmarke
Moody überzeugte zuletzt durch das
innovative Konzept der Moody 45 – eine Yacht, die
das Beste aus beiden Welten der Motor- und Segelyachten
verbindet.
www.moodyboats.com
www.schwaigernautik.com
70 text thomas d. dobernigg fotos gindlfoto
leinen los. der spi zieht die bavaria
am leuchtfeuer vorbei. das ist lebensfreude
pur.
Geht nicht,
gibt’s nicht!
OCEAN7 war auf Bavaria-Tour: erst im Werk in giebelstadt, wo die schiffe in hoher stückzahl und
ebenso hoher Qualität sozusagen vom fließband laufen. dann ein besuch in bernau am Chiemsee bei
Yachten meltl, wo die bavarias „von der stange” zu ganz individuellen einzelstücken umgebaut werden.
hier ist der Kunde mit seinen Wünschen absolut der König.
yacht
71
01 02
Bavaria ist die Serienyacht
schlechthin. Vor dem Werk in
Giebelstadt stehen die Transporter
Schlange, um rund um
die Uhr fast im Minutentakt neue,
fertiggestellte Schiffe abzuholen. Zugunsten
von Preis und Qualität bleibt
wenig bis gar kein Platz für Individualität.
Zwölf Segelyachten und sechs Motorboote
verlassen pro Tag die Werft
im bayerischen Giebelstadt. „Je nach
Größe der Yacht benötigen wir zwischen
sechs und acht Arbeitstagen pro
Schiff. Es ist eine Fließbandproduktion,
in der jeder einzelne Schritt unter
höchsten Qualitätsauflagen genormt
ist, so wie in der Autoindustrie“, sagt
Mike Reuer. Er ist GesamtVertriebsleiter
des Unternehmens.
Wie bei Henry Ford
BavariaYachten sind Schiffe von
der Stange. Anders wäre die Erfolgsgeschichte
des Unternehmens nicht
erklärbar – vom Fensterhersteller zum
führenden Yachtbauer in Europa. Das
erinnert stark an die amerikanische
Legende – vom Tellerwäscher zum
Millionär. Und es erinnert noch stärker
an den IndustriePionier Henry
Ford, der 1903 in Detroit den Automobilbau
revolutionierte, indem er
die Fließbandproduktion erfand. Er
sagte damals nicht nur: „Jeder Durchschnittsamerikaner
soll sich ein Auto
leisten können“, sondern auch: „Jeder
Kunde kann einen Ford in der Farbe
seiner Wahl bekommen – solange die
Farbe Schwarz ist.“
Was Ford auf dem Sektor Automobil
in den USA geschafft hat, das hat
BavariaYachtbau auf dem Bootsmarkt
erreicht: Dank der ausgeklügelten
„Unsere Kunden sind durchaus gute verdiener
und können sich ihre Bavaria aus dem
laufenden Einkommen leisten.“
Serienproduktion können sich heute
deutlich mehr Segler eine eigene Yacht
leisten. Mike Reuer: „Wir sind bewusst
in diesem Segment. Unsere Eigner
wollen nicht unbedingt ein personalisiertes
Boot. Das können wir zu den
Bedingungen auch nicht liefern. Aber
unsere Kunden sind durchaus gute
Verdiener, die sich ihre Bavaria aus
ihrem laufenden Einkommen heraus
leisten können. Sie haben ein klares
Preisbewusstsein. Was wir erreicht haben,
ist, die Preise im Yachtbau neu zu
definieren.“
Gestaltungsvielfalt
Womit wir ja wieder bei dem Vergleich
mit Henry Ford und seinem
TModell wären. Nur mit dem feinen
mike reuer
01 kommunikation. Techniker von Yachten Meltl
montieren eine der beiden Kuppeln am Heck.
02 gemütlichkeit. So wird das Vorschiff zur Liegewiese
für „Badegäste”.
Vom Fenster zur Yacht
Bavaria Yachtbau in Giebelstadt. Ursprünglich eine
Fensterbaufirma von Winfried Herrmann. 1977/78
entschloss sich der Unternehmer, ein Boot zu bauen.
Es war die Bavaria 606. Bis 1984 die Fensterbaufirma in
Konkurs ging, wurden in Giebelstadt parallel Fenster und
Boote gebaut. Ab 1984 ist der gesamte Fokus auf dem
Bootsbau. Herrmann setzte voll auf den beginnenden
Chartermarkt und entwickelte neben den Eigneryachten
die preisgünstigere Holiday-Linie, die zum großen
Renner wurde – auch bei Eignern. Ab 2000 kamen die
Motorboote dazu. Heute werden auf 71.000 Quadratmetern
mit einem ausgeklügelten Produktionssystem
hohe Stückzahlen in gleichbleibend hoher Qualität
gefertigt. 2007 stieg Bain Capital in das schuldenfreie
Unternehmen ein. Der Pro-Kopf-Umsatz der Bavaria-
Mitarbeiter beträgt jährlich etwa 450.000 Euro.
www.2bavaria-yachtbau.com
72
01
02 03
yacht
73
01 in arbeit. Aus der Werft
in die Werft: Umbau einer
Bavaria 44 am Chiemsee.
02 elektronik. Häufiger
Wunsch von Eignern: zusätzliche
Navigationsgeräte im
Cockpit.
03 mehr platz. Das faltbare
Steuerrad bietet besseren
Durchgang zur Badeplattform.
Unterschied, dass es sehr wohl bis ins
höchste Maß individualisierte Bavaria-
Yachten gibt. Dafür sorgt das Bavaria
Yachts Centrum Süd, Yachten Meltl
am Chiemsee. Das Motto dort heißt
„Gestaltungsvielfalt“.
Paul Huber, Prokurist von Yachten
Meltl: „Bei anderen Werften, die in
kleiner Stückzahl produzieren, haben
Kunden meist die Möglichkeit, ihre
individuellen Vorstellungen und Wünsche
einzubringen. Zu einem ganz anders
kalkulierten Endpreis natürlich.
Bei uns hat der Käufer einer Bavaria-
Serienyacht die Möglichkeit, das nach
der Fertigstellung des Schiffes vom
Fließband machen zu lassen. Dabei
sind wir sein verlässlicher Partner. Der
Kunde und seine Ideen stehen bei uns
im Mittelpunkt. Den Wünschen werden
dabei kaum Grenzen gesetzt.“
Lassen wir die „einfachen“ Wünsche
einmal beiseite, die da wären: Klimaanlagen,
Entertainmentcenter mit
Flachbildschirm, auf den auch die
Karten vom GPS-Plotter projiziert
werden können, ausfahrbares Bugstrahlruder,
eingebaute Mikrowelle,
Waschmaschine, individuelle Außenlackierung.
Das läuft bei Yachten Meltl
sowieso unter „normal“.
Manche Kunden wünschen aber
Veränderungen, die im Aufwand fast
einem Neubau gleichkommen. Auch
die sind am Chiemsee genau richtig.
Einige Beispiele: „Ein Eignerpaar ließ
aus der nagelneuen 46er den gesamten
feng-shui. Völlig neues Innenleben für eine
Serienyacht.
3 Monate
für ein neues Modell
Mike Reuer (50), seit 1999 bei Bavaria, ist Gesamt-Vertriebsleiter des
Unternehmens und leidenschaftlicher Harley-Fahrer.
O7: Wie entwickelt sich der internationale Bootsmarkt?
REUER: Mit einem starken Fokus auf Motorboote zwischen 25 und 50 Fuß.
Und mit einem starken Trend zu Lifestyle.
O7: Was sind die stärksten Märkte?
REUER: Übersee, vor allem Australien, und das obwohl die Transportkosten
allein rund 25.000 Euro pro Schiff betragen. In Europa sind es die Niederlande
mit 300 neuen Bavarias im Jahr, aber auch Slowenien und Kroatien,
also die österreichischen Hauptreviere, mit 350 Segelyachten und 150
Motorbooten pro Jahr. In Gesamteuropa prognostizieren wir einen Zuwachs
von sechs Prozent bei Motorbooten und vier Prozent bei Segelyachten.
O7: Wie ist das Verhältnis Charterflotten zu Eignerschiffen?
REUER: Mit einem stark steigenden Eigneranteil aus unserer Produktion.
O7: Bavaria wechselt die einzelnen Typen in ungeheuer rascher Abfolge. Ist
das sinnvoll?
REUER: Ja, gerade das ist einer unserer größten Wettbewerbsvorteile, dass
wir so schnell neue Modelle entwickeln können. Beginnen die Verkaufszahlen
zu stagnieren, wird sofort an einem neuen Modell gearbeitet. Wir
sind in der Lage, innerhalb von drei Monaten ein neues Modell auf den
Markt zu bringen.
74
01 IndIvIduell. Die neue Außenlackierung
für die Serienyacht.
02 sondereInbau. Alle Geräte, die der
Navigator sich nur wünschen kann.
03 optImal. Schwenkbarer GPS-Kartenplotter
am Steuerstand.
01
02
Tradition am Chiemsee
Über drei Jahrzehnte Erfahrung machen die Kompetenz
von Yachten Meltl in Bernau am Chiemsee aus. Hier, im
Bavaria Yachts Centrum Süd, ist alles unter einem Dach:
Verkauf neuer Bavaria-Segelyachten und Sportboote,
hochwertige Yachtelektronik, umfangreiches Zubehör
und Bekleidungsangebot rund um Yacht und Segeltörn.
Hier sorgen erfahrene Professionisten aller Gebiete
dafür, dass aus einem Serienschiff eine individuelle
Yacht für jeden Kunden maßgeschneidert wird. Yachten
Meltl vermittelt und organisiert den Charterurlaub bei
ausgesuchten Partnern an gut geführten Basen – egal,
ob Mittelmeer, Atlantik, Nord-, Ost- oder Binnensee. Yachten
Meltl vermittelt Käufern den passenden Liegeplatz
zur Yacht und bietet Service-Teams für den Fall der Fälle
an Stützpunkten in der Adria, Côte d’Azur, Lefkas, Türkei,
Elba, Bodensee und Chiemsee.
www.yachten-meltl.de
03
Innenausbau entfernen, um mit speziellen
Materialien alles nach Feng-Shui
neu aufzubauen. Möbel und Vertäfelung
in völlig neuem Design, aus eigens
importiertem fernöstlichen Holz,
die Sofas bezogen mit weißem Leder,
die Böden weiß vertäfelt und mit einem
absenkbaren Tisch aus speziell gehärtetem
Glas“, erzählt Paul Huber.
Oder der Eigner, der seine Bavaria 44
in eine Art Kommunikationszentrum
umbauen ließ – am Heck mit zwei
riesigen Kuppeln für Satellitenübertragungen,
wie wir sie sonst nur von
Megayachten und Kreuzfahrtschiffen
kennen. Paul Huber: „Er ist Unternehmer,
der gerne auf seinem Schiff
nicht nur wochenweise Urlaub machen
möchte, sondern von dort aus die Kontrolle
über seine Firma behalten will.
So ist er mittels modernster Internetund
Satellitentechnik auch von Bord
aus genau so im Geschehen eingebunden,
als wäre er in seinem Chefbüro in
der Firma. Egal, wo auf der Welt er sich
gerade befindet.“
„Der Endpreis für diese individuelle
Yacht liegt nach Fertigstellung immer
weit unter dem, was der Kunde für
einen Individualbau bzw. bei einem
schwedischen Serienhersteller für den
Grundpreis bezahlen würde. Final hat
er eine Individualyacht zum unschlagbaren
Preis einer Serienyacht bekommen.“,
sagt Paul Huber.
„fast jeder umbau ist machbar. die einzigen
grenzen sind fragen der sicherheit.“
paul huber
Geht nicht, gibt’s nicht bei Yachten Meltl.
Hier ist jeder Kundenwunsch erfüllbar.
Oder fast jeder: Die einzigen Grenzen
sind Fragen der Sicherheit.
0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R
0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R
0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R
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9 190001 016481
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76 text thomas D. Dobernigg fotos ginDlfoto
AustriAs
next top-model
Die junge Dame heißt Julika. Die ersten star-auftritte zwischen starnberger und Wörthersee hat sie längst
hinter sich. Jetzt wird sie neu geschminkt zu Österreichs nächstem top-model: Die Veldener schmalzl-Werft
baut das revolutionäre elektro-motorboot ab sofort auch in einer edlen Premium-Variante.
elegant. stolz präsentiert bootsbauer Wolfgang schmalzl
seine neue Julika Premium: links das fast fertige boot,
rechts der noch unverkleidete rumpf. auch das innenleben
und die beschläge (unten) erfahren eine Veredelung.
yacht
77
Ihre edlen Formen stammen aus dem
Jahr 1947. Damals wurde in der Dellacher
Happe-Werft die Ur-Julika
als Taxiboot aus Holz gebaut; danach
pendelte sie zuverlässig viele Jahre
zwischen Maria Wörth und Pörtschach
über den Wörthersee. Dann wurde sie
durch neuere, schnellere Modelle ersetzt
und geriet in Vergessenheit. Bis der
Bootsbauer Wolfgang Schmalzl sie neu
entdeckte und wiederbelebte.
„Ich habe den Rumpf um 15 Zentimeter
länger und 30 Zentimeter breiter
gemacht. Er wird jetzt aus GFK in Serie
gebaut“, berichtet Schmalzl.
Der Körper der Julika ist sozusagen
eine Anleihe aus der Vergangenheit.
Aber das Herz, das in ihr schlägt, ist
reinrassige, kraftvolle Zukunft ohne
Kompromisse.
Wolfgang Schmalzl: „Sie wird von
einem Kräutler-Motor mit Lithium-
Polymer-Akkus angetrieben.“ Der
ist leise, umweltfreundlich, mit einer
rasant umwerfenden Beschleunigung
und einer Reisegeschwindigkeit von
bis zu 45 km/h. Verbrennungsmotoren
brauchen für diese Leistung schon satte
300 PS – mit entsprechendem Lärmund
Schadstoff-Ausstoß. Die Akkus
reichen locker für zweieinhalb Stunden
Wasserskifahren.
Als schneeweiße GFK-Schönheit mit
poliertem Hochglanz-Mahagoni-Deck
kennt man die Julika bereits. Demnächst
wird eine noch elegantere Schwester dazukommen.
In einer Halle am Ossiacher
See in Kärnten baut Schmalzl gerade an
der Julika-Premium-Edition.
Der GFK-Rumpf dieses Modells wird
mit 2,5 Millimeter Mahagoni-Vollholz
verkleidet. „Wir machen das als homogene
Verbindung in Vakuumtechnik.
Das Holz fügt sich dadurch an den
Kunststoff wie eine Lackierung“, erzählt
Schmalzl. Dazu erhält die Julika Premium
eine Badegrating aus Teak, neue
Positionslampen, eine chromumrandete
Windschutzscheibe und etliche weitere
edle Details. Damit auch bei voller
Fahrt nichts an der rasanten Dame klappert
und knarzt, wird das gesamte Innenleben
auf Kork gelagert.
Fünf Boote sind derzeit bereits verkauft.
Ziel ist die Serienproduktion von
20 Stück im Jahr.
Länge:
6,60 Meter
Breite:
1,75 Meter
Tiefgang:
0,45 Meter
Gewicht:
850 Kilogramm
Antrieb:
Drehstrommotor mit Wellenantrieb
Preis Standard: 129.000 Euro inkl. MwSt.
Preis Premium: rund 150.000 Euro inkl. MwSt.
Ocean7 Y_L_525x115_A 27.03.2008.qxp Sicherungsschein 27.03.2008 19:07 mit Agenturen Seite 1 Ocean7 www.julika.at, 23042008.qxp www.boote-schmalzl.at
23.04.2008 10:24 Seite 1
Ocean7 C_R_525x115_A 27.03.2008fin
1 28.03.2008 14:47:28
direkt bis zum 31.12.2008
eigener
schnittig. Die Julika in der Standard-Version vor dem
Schlosshotel Velden am Wörthersee.
Technische Daten
Quality Charter
Security Street 888
SY 777 - YACHT-POOL Harbor
Unbenannt-3 1 28.03.2008 1
Deutscher Yacht-Pool
A
78
text FloriAN T. MrAZEk fotos hEiko MANDl, Schöchl
SAlzburger
Seeleute
Die Zeiten, in denen renommierte Yachtbauer in Frankreich oder Skandinavien beim Namen Schöchl nur
milde lächelten oder gar ahnungslos mit den Schultern zuckten, sind nun wohl endgültig vorbei. Seit Anfang
2008 trägt die Sunbeam 34 den offiziellen Titel „Europas Yacht des Jahres”. Die Belohnung für jahrelanges
konsequentes Qualitätsstreben und Beweis dafür, dass inmitten des Salzburger Alpenvorlandes Yachten
gebaut werden, die weltweit neue Maßstäbe setzen.
Geht es nach der Vergabe
der großen internationalen
Auszeichnungen zu
Jahresbeginn ans Analysieren,
Porträtieren und Gratulieren,
stehen üblicherweise lange Wege an.
Nicht so in diesem Jahr – nach etwa
20 Minuten und exakt 23 Kilometern
auf dem Tacho ist der Weg zu den
Machern einer europäischen Yacht des
Jahres 2008 auch schon geschafft. So
lange dauert die Fahrt von der Stadt
Salzburg ins beschauliche Örtchen
Mattsee im Flachgau. Hier, hunderte
Kilometer vom nächsten Küstenstreifen
entfernt, begann vor etwas mehr
als fünf Jahrzehnten der Traum von
Hochseeyachten aus dem Salzburger
Land. Genau genommen hält der
Erfolg der Familiendynastie Schöchl
bereits um einige Generationen länger
an, denn bereits 1838 siedelte sich
Johann Schöchl, der Urgroßvater des
jetzigen Erfolgsduos, in Mattsee an.
Dessen Sohn Gottfried Schöchl gründete
später im väterlichen Hause jene
Tischlerei, die dann zu Beginn der
Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts
allmählich in eine Bootswerft
umfunktioniert wurde.
Heute deutet äußerlich nur noch wenig
auf das wahre Alter jener Werft hin,
von deren Standort auf einem Hügel
über dem Ortskern von Mattsee aus
man einen wunderbaren Blick über
den namensgebenden See und dessen
Wahrzeichen, das Schloss Mattsee,
genießen kann. Modernste Fertigungsmethoden,
die wachsende Zahl der
Mitarbeiter und nicht zuletzt das verstärkte
Verlangen des Weltmarkts nach
immer größeren Segelyachten mit der
Bezeichnung Sunbeam sorgten dafür,
dass sich auch der 75-Mitarbeiter-
Familienbetrieb selbst ständig mitentwickelte.
Dank des Erfolgs des 2005
vorgestellten Flaggschiffs Sunbeam 53
stößt selbst die erst 2001 erbaute, 1.500
Quadratmeter große Fertigungshalle
beinahe schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen.
Und die sensationelle
Auszeichnung der jüngsten Schöchl-
Schöpfung Sunbeam 34 wird dieses
Luxusproblem wohl noch etwas verschärfen.
die macher. Manfred und
Gerhard Schöchl in der rumpfform
der Sunbeam 53.
„Ein Boot segelt nur gut, wenn
man dementsprechend etwas in die
Konstruktion reinsteckt.“
manfred schöchl
Australien muss warten
Am Schreibtisch von Gerhard Schöchl
schlägt der Computer lautstark Alarm.
Es ist der australische Sunbeam-Händler,
der via Internet-Telefon nach dem
jüngeren der beiden Cousins verlangt.
Doch der Partner in Down Under muss
sich gedulden, denn der Vertriebschef
ist auf der Suche nach Cousin Manfred,
der als Leiter der Entwicklung und
Fertigung gerade mit der Endabnahme
einer nagelneuen Werft beschäftigt
ist. Wichtige Termine und Entscheidungen
bestreiten die beiden aus tiefer
Überzeugung nur gemeinsam, und
unser Interview gehört anscheinend zu
dieser Kategorie.
Ein paar Minuten später auf dem kleinen
Besprechungstisch im Chefbüro
yacht
79
familiencruiser. Der Kompromiss
aus Komfort und guten
Segeleigenschaften brachte die
Schöchl-Yachten an die Spitze.
80
01 04
03
02
yacht
81
01 kompetenz. Geschulte Facharbeiter
kümmern sich um die edlen Hölzer.
02 umsetzung. Am optimalen Materialmix
wird ständig getüftelt.
03 genauigkeit. Rumpf und Inneneinrichtung
werden perfekt eingerichtet.
04 kontrolle. Minimale Toleranzen
ermöglichen jahrelange Garantien.
vereint, reagieren die beiden beinahe
schon routiniert, aber keineswegs gelangweilt
auf jene Frage, die sie in den
letzten Wochen wohl am häufigsten beantworten
mussten: „Was können die
Sunbeam-Yachten besser als jene der
Konkurrenz?“ „Der Erfolg beruht auf
einem schlüssigen Konzept: Auf den
hervorragenden Segeleigenschaften
bei schwerem Wetter und bei leichtem
Wind, dem Komfort und Platzangebot
sowie dem modernen, aber nicht
modischen Design“, bringt Manfred
Schöchl exakt jene Argumente auf den
Punkt, welche schon die Preisjury besonders
hervorhob. Aus seinem Mund
klingt die Konstruktion einer erfolgreichen
Segelyacht in etwa so einfach
wie das Kochen des Kaffees, den wir
während des Interviews trinken: „Ein
Boot segelt nur gut, wenn man dementsprechend
etwas in die Konstruktion
reinsteckt. Es muss einen ordentlichen
Balastanteil haben, einen tief liegenden
Schwerpunkt, ein dementsprechendes
Rumpfgewicht und einen Mast, der
die Statik des Bootes ideal ausnützt.“
„Anders als in den vergangenen Jahren,
als wir mit der Sunbeam 53, aber
yacht of the year. Die Schöchl-Cousins
beim Segeln ihrer Sunbeam 34.
„Wir wollen ordentliche Schiffe produzieren,
mit denen eine Familie auch
vernünftig segeln kann.“
auch mit der 26 den Preis um Haaresbreite
verpasst haben, hatten wir
heuer mit den stärksten Gegnern zu
tun“, ist Gerhard Schöchl überzeugt.
Das Erfolgsrezept aus seiner Sicht:
„Wir sind mit unseren Booten schon
heute dort, wo der Markt in drei,
vier Jahren hinsteuern wird: zu den
stabilen, komfortablen und sicheren
Fast Cruisern. Mit der Sunbeam 34
beweisen wir, dass es heutzutage noch
möglich ist, Family Cruiser zu bauen,
deren Segelleistungen durchaus
mit einem Performance Cruiser vergleichbar
sind.“
gerhard schöchl
Angespitzte
Schuhschachteln
Kaum zu bremsen ist Manfred Schöchl,
wenn er auf den derzeitigen Trend am
Yachtmarkt zu sprechen kommt. „Die
generelle Entwicklung hin zu diesen
Family Cruisern führt leider dazu, dass
überwiegend nur noch riesige Polyesterblasen
gebaut werden, die zwar irre
viel Platz, aber kaum mehr Kiel und
wenig Mast bieten. Das Ergebnis ist,
dass die Segeleigenschaften schwer
darunter leiden. Natürlich wird das gebaut,
was die Leute kaufen. Und wenn
der Markt nach einer angespitzten
82
Die
Sunbeam-Saga
1838 zog es Johann, Urgroßvater und
Begründer der Dynastie Schöchl, nach
Mattsee im Salzburger Flachgau. Sohn
Gottfried gründete später im väterlichen
Haus eine Tischlerei, die dessen
Sohn Johann wiederum bis weit über
die Grenzen des Ortes Mattsee hinaus
bekannt machte. 1950 schließlich
traten die segelbegeisterten Brüder
Johann und Gottfried Schöchl in den
Betrieb ein und begannen bereits
1951 mit dem Bau von Segelyachten
mit formverleimten Bootbau-Sperrhölzern,
ab 1954 wurden dazu formverleimte
Furniere verwendet.
1957, mit dem Gewerbeschein für den Bootsbau in
der Tasche, verwandelte man die Tischlerei endgültig
in eine Werft. 1958 baute man bei Schöchl die
ersten Segelyachten aus Kunststoff. Nachdem 1961
die erste Serienproduktion begonnen hatte, wurden
die Schöchl-Boote bereits ab dem darauf folgenden
Jahr ins Ausland exportiert. In den Sechzigerjahren
wurde nicht nur das erste Werftgelände am Ufer
des Mattsees gebaut, bei der Kieler Woche war zum
ersten Mal eine Schöchl siegreich. 1968 wurde die
Sunbeam 22, das erste Schöchl-Boot, das diese Bezeichnung
trug, auf der Hamburger Bootsausstellung
präsentiert. Sie wird zum beliebtesten Kajütboot ihrer
Klasse im deutschsprachigen Raum.
1974 erfolgte der Neubau der Werft am Obernberg
in Mattsee, 1976 konstruierte Ing. Manfred Schöchl,
in den Jahren danach österreichischer und deutscher
Meister in der Korsar-Klasse, sein erstes eigenes Boot
und nahm 1979 sogar an den Weltmeisterschaften
teil. In den Achtzigern exportierte man erstmals in die
USA, 1990 trat Ing. Mag. Gerhard Schöchl in die Firma
ein. Seit 1995 führen Manfred und Gerhard Schöchl
gemeinsam das Unternehmen, 2005 und 2006 wurden
die bisher letzten Modelle, die Sunbeam 53 sowie
34, vorgestellt.
„Wir bauen keine
modischen, sondern
moderne und zeitlose
Yachten.“
manfred schöchl
pioniere. Bereits in den 60er-Jahren wurden
Boote aus Mattsee ins Ausland exportiert.
Schuhschachtel mit einem Zahnstocher
als Mast verlangt, so wird auch
das gemacht. Aber das ist nicht unser
Thema. Wir wollen ordentliche Schiffe
produzieren, mit denen eine Familie
auch vernünftig segeln kann. Das bedeutet,
dass man nicht ständig auf Deck
herumturnen muss, um zu reffen. Wichtig
ist auch, dass es bei Seegang nicht aus
dem Ruder läuft und die Mannschaft
eher beruhigt als nervös macht.“
Ganz den Kundenwünschen verschließen
will man sich bei Schöchl jedoch
keinesfalls – schließlich ist jede Yacht
eine aufwändige Einzelkonstruktion.
Manfred Schöchl: „Wir haben ein sehr
bewährtes Schubladen-System, mit dem
wir die Wünsche der Kunden sehr gut
bearbeiten können. Wir hören uns die
Anliegen an und bieten dann ein möglichst
ähnliches Produkt an – was nicht
nur einen unvergleichlichen Kostenvorteil
bietet, sondern zudem schon x-
mal getestet wurde und sich auf Dauer
bewährt hat. Wenn ein Kunde bereit ist,
für Einzelmaßanfertigungen zu zahlen,
die teilweise zehnmal so teuer sind, dann
tun wir das natürlich auch.“
Generell geht der Trend auch auf Segelyachten
immer mehr in Richtung Komfort.
Während man bei Schöchl früher
noch Yachten zurückbekam, deren Ofen
nach vielen Jahren noch originalverpackt
war, steht man heute vor einem
veritablen Platzproblem. Spezielle Sonderwünsche,
etwa jener nach einem Ceran-Kochfeld,
sind laut Gerald Schöchl
keine Seltenheit mehr. „Auch wenn das
dort gebratene Schnitzel in Relation ein
echtes Vermögen kostet.“
Der Sunbeam-Vorteil:
totales Qualitätsmanagement
Zwei Strategien sind es, die den anhaltenden
Erfolg der Sunbeam-Yachten
ausmachen: Zum einen die der langfristigen
Modellzyklen. „Es darf keine
Schöchl-Yachten geben, wo das Baujahr
am Design erkennbar ist. Das ist auch
der Grund für den hohen Wiederverkaufswert
unserer Boote“, ist Gerhard
Schöchl überzeugt. „Wir bauen keine
modischen, sondern moderne und zeitlose
Yachten.“
Der zweite Teil des Erfolgsmodells ist
das schon an Zwanghaftigkeit grenzende
Qualitätsdenken der Verantwortlichen.
Anders als bei der Konkurrenz,
wo der Rumpf teilweise mit dem Deck
verklebt wird, will man sich im Hause
Schöchl darauf nicht verlassen. Das
aufgesetzte Deck wird mit Niro-Bolzen
verschraubt und überlaminiert. Für absolute
Wasserdichtheit werden für das
Unbenannt-10 1 22.04.2008 11:52:10
yacht
83
design. Das Ziel sind keine modischen,
sondern zeitlose Modelle.
aufwändig. Hochwertiges Laminieren
garantiert ein absolut wasserdichtes Deck.
Laminat nur hochwertige Isophalsäure
und NPG-Harze verwendet. Nicht
sichtbar, aber umso effektiver im alltäglichen
Gebrauch: der edle Nirosta-Tank,
die auf einlaminierten Stahlelementen
befestigten Aufbauten sowie die Befestigung
des Kiels an einer so genannten
GFK-Nase im Rumpf, die im Fall einer
Grundberührung verhindert, dass der
Kiel in den Rumpf gedrückt wird und
strukturelle Schäden verursacht.
Last but not least macht hochwertiges
Segeltuch der Segelmacherei Raudaschl
vom Wolfgangsee das Gesamtpaket
perfekt.
Schöchl-Servicepoint. „Wir haben unseren
Vertrieb auch nach Griechenland
und die Türkei ausgeweitet, weil unsere
Kunden vor Ort einfach gut betreut
sein wollen“, erklärt Gerhard Schöchl
die langfristige Strategie. Natürlich vermittelt
es den Kunden auch Sicherheit,
wenn eine Werft die gewisse Größe hat,
um so etwas zu leisten.
Was eine weitere Expansion angeht, so
stellt man sich selbst unter keinen allzu
großen Druck, was jedoch nicht bedeutet,
dass auf weitere Schritte verzichtet
wird. „Wir haben Partner in Finnland
und Lettland, auch in diesen Ländern
gibt es mittlerweile eine wohlhabende
Mittelschicht, die sich fürs Segeln interessiert“,
ist Schöchl überzeugt. „Die
Schnellen sind in der Bootsbranche
genauso gut wie die Großen, und wir
sind flexibel genug, um auf die Anforderungen
des Marktes reagieren zu können.“
Voller Selbstvertrauen traut man
sich in Mattsee eine Verdoppelung der
derzeitigen Jahresproduktion von etwa
120 Yachten im Jahr zu, wobei etwa
40 Prozent auf die Yachten unter zehn
Meter Länge, jedoch bereits 60 Prozent
Weltweites Service
by Schöchl
Auch wenn die Schöchls den für einen
Bootsbauer ungewöhnlichen Standort
im Binnenland nie als Nachteil betrachteten,
begann man in den vergangenen
Jahren damit, dort Zweigstellen und
Serviceeinrichtungen zu unterhalten,
wo die Kunden tatsächlich segeln. So
entstanden nach der Reihe Niederlassungen
in Holland, Willhelmshafen
sowie in der Schweiz. Auch an der
Nordadria in St. Giorgio und sogar
auf St. Lucia in der Karibik existiert ein
84
„Bootsbau
ist ein Lernprozess”
Mit OCEAN7 SPrAChEN DiE MäNNEr hiNtEr DEM SuNbEAM-bOOM übEr DiE VErStECKtEN MäNGEl MANChEr
YAChtEN, DEN WErt VON KONtiNuität uND trADitiON SOWiE ihrE EiGENE PhilOSOPhiE DES bOOtSbAuS.
OCEAN7: Die Sunbeam-Yachten sind weltweit
vor allem durch ihre überragende Verarbeitungsqualität
erfolgreich geworden.
Wie definiert man bei Schöchl Qualität?
Gerhard Schöchl: Wir schätzen in unserem
Unternehmen das Wort Qualität
an sich nicht sehr. Das Wort Qualität ist
das am meisten missbrauchte Wort, und
deshalb wissen die Leute auch schon
gar nicht mehr, was darunter zu verstehen
ist. Unser Level ist ganz eindeutig
vorgegeben: Unsere Boote müssen eine
gewaltige Sicherheit bieten, aber trotzdem
immer noch gut segeln können.
Am Markt geht die Entwicklung derzeit
eindeutig in Richtung sehr, sehr billiger
Boote, im mittleren Preisbereich bleibt
dann nichts mehr übrig.
erfolgsduo. Manfred und Gerhard Schöchl.
OCEAN7: Was unterscheidet eine günstigere
Yacht am meisten von einer Sunbeam?
Manfred Schöchl: Am meisten lässt sich
an der Struktur sparen. In der schieren
Substanz des Rumpfes liegen etwa 60
bis 70 Prozent des Gesamtwertes. Wenn
man dort nur ein Drittel oder ein Fünftel
abspeckt, sieht das niemand. Erst
wenn man in solchen Booten nicht mehr
schlafen kann, weil sich der Rumpf derart
bewegt. Oder die Schränke während
des Segelns herausfallen – so etwas gibt
es tatsächlich. Das Problem liegt darin,
dass man diese Qualitätsunterschiede ja
nicht auf den ersten Blick sieht. Wenn
mir einer sagt, Hersteller X baut die
gleiche Qualität wie Schöchl, dann kann
ich auf einer Messe ja nicht einfach zu
dessen Messestand rübergehen und zum
Vergleich den Rumpf anbohren.
OCEAN7: Was tut man bei Schöchl, um den
Kunden die Qualität der eigenen Produkte
zu verdeutlichen?
Gerhard Schöchl: Konkret gewähren wir
eine lebenslange Garantie gegen Deck-
Rumpf-Leckagen sowie verlängerte
Garantien gegen Osmose und Delamination
des Rumpfes. Ein Beispiel zum
Thema Nachhaltigkeit: Ein Kunde hat
sich 1967 eine Sunbeam gekauft, und
ein Metallbeschlag ist der einzige Teil,
der verbogen ist – den haben wir jetzt
erneuert. Die Boote sollen ja von der
nächsten Generation weitergeführt
werden.
Man muss natürlich aufpassen, es mit
der Langfristigkeit nicht zu übertreiben,
sonst schneidet man sich selbst vom
Markt ab. Natürlich denken wir stets
daran, wie wir effektiver und rationell
produzieren können. Aber man kann
keine Qualität bauen, für die niemand
mehr bereit ist, zu bezahlen.
OCEAN7: Für welche Kunden zahlt sich
der verhältnismäßig höhere Preis der Sunbeam-Yachten
also aus?
Gerhard Schöchl: Im günstigeren Segment
werden generell 25 bis 33 Prozent
weniger Material für die gleiche Länge
verwendet. Das bleibt natürlich nicht
ohne Folgen. Wenn man nicht viel Zeit
hat zu segeln, dann ist es tatsächlich besser,
man kauft sich ein derartiges Boot.
Das ist vollkommen in Ordnung. Man
bezahlt bis zu 50 Prozent weniger als bei
einem hochwertigen Schiff. Man muss
aber auch zur Kenntnis nehmen, dass
man innerhalb der ersten Jahre auch
vom niedrigeren Kaufpreis noch einmal
bis zu 50 Prozent an Wert verliert.
Manfred Schöchl: Im Kreis der Yachtbauer,
die über 50 Exemplare im Jahr
bauen, sind wir im Augenblick der älteste
Serienyachtbauer in Europa. Aus
diesem Grund haben wir auch Erfahrung
mit Booten, die in den 60er-Jahren
gebaut und vor kurzem verkauft
wurden. Und es ist eindeutig so, dass
man teilweise heute wesentlich mehr für
eine gebrauchte Sunbeam bekommt, als
diese damals gekostet hat. Eine 15 Jahre
alte Sunbeam 40 wurde vor kurzem
um 80.000 Euro verkauft – mehr als das
Doppelte des ursprünglichen Preises.
Wir machen unser Geschäft nun seit 30
bzw. 20 Jahren. Ich sage immer, Segeln
ist ein Lernsport – auch Bootsbauen ist
ein Lernprozess.
Interview: Florian T. Mrazek
yacht
85
qualität. Serienproduktion unter
höchsten Auflagen.
auf die großen Modelle entfallen,
die somit auch einen Großteil
des 2007er-Umsatzes von elf
Millionen Euro verantworten.
Während der Trend
in Richtung größerer,
komfortablerer Yachten
unbestritten ist, schließen
beide Schöchl-CEOs ein
Modell jenseits der aktuellen
53er definitiv aus: „Das wäre
am Standort in Mattsee nicht zu
realisieren, zudem ist es einer unserer
Grundsätze, dass alle unsere Modelle
zumindest zu zweit segelbar sind.“
Stichwort Familienbetrieb: Während
Gerhard Schöchls Kinder gerade die
Unterstufe besuchen, studiert der ältere
der beiden Söhne Manfreds (24 und 25)
als fertiger Ingenieur für Kunststofftechnik
derzeit Betriebswirtschaft. Aber
keine Sorge, gehudelt wird bei Schöchl
nicht, bei der Übergabe des Unternehmens
ebenso wenig wie beim Bau der
erfolgreichen Yachten: Wer heute seine
Sunbeam 34 bestellt, darf sich bis September
2009 darauf freuen.
heimat. Am Ufer des
Mattsees entstehen
Yachten für den
globalen Markt.
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Hand Set – Wasserdichter Schutz für die Finger
Wer kennt sie nicht, die kleinen Verletzungen an Hand und
Fingern, die bei scheinbar leichten Arbeiten passieren?
Mit wasser dichtem Schutz
helfen hier die neuen atmungsaktiven
und elastischen Strips
aus dem Aqua Protect Hand
Set von Hansaplast. Transparente
Finger strips in zwei
Größen und schmetterlingsförmige
Pfl aster zur optimalen
Ab deckung der Finger kuppen
schützen kleine Wunden
optimal.
Hansaplast.
Raus ins Leben.
86 text Florian T. MraZEk fotos baoTic yachTing
schwedisches
rauM-schiff
Wenn Baotic Yachting nach Biograd in die Marina kornati lädt, so rechtfertigt dies auch eine
kurzfristige reise nach kroatien. Während sich im kleinen Städtchen südlich von Zadar schon der
Sommer andeutet, steht mit der nimbus 42 nova eine kühle Schönheit aus dem hohen norden
Europas ganz im Mittelpunkt des interesses.
Mit den Skandinaviern
ist es ja bekanntlich so
eine Sache: Ungeschlagen
in Sachen Komfort
und Sicherheit, weltbekannt für
ihre Verarbeitungsqualität, gelten die
Schiffsbauer aus dem hohen Norden
in Designfragen hierzulande immer
noch als ein wenig unterkühlt. Okay, das
sonnenstudio. Der praktische
aussichts- und Sonnenplatz am
Vorderschiff zählt zu den highlights
der nimbus 42 nova.
Klima rund um den königlichen Yachthafen
von Göteborg in Långedrag, wo
Nimbus seinen Hauptsitz hat, mag nicht
ganz der mitteleuropäischen Urlaubsnorm
entsprechen, was auch gewisse
Zugeständnisse in Sachen Wind und
Wetter ein wenig verständlicher macht.
Dass jedoch an diesem Klischee schon
lange nichts mehr dran ist, beweist nun
das Flaggschiff der Nimbus-Nova-
Reihe, die 42, eindrucksvoll.
Qualitätsgebot
Im Gegenteil, gemäß dem Firmenmotto
„Nur ein Nimbus ist ein Nimbus“
greifen die Schweden mit jeder Menge
cleverer Detaillösungen sowie edlen
Materialien auch die ausgesprochen designverliebten
italienischen Hersteller
an. Teak und lackiertes Khaya-Mahagoni
wohin man schaut, das satte Königsblau
des Rumpfes setzt sich konsequent im
Textildesign fort. Von der hinteren Badeplattform
gelangt man bequem zum
Entrée vor dem Hardtop aus Fiberglas,
das sich mit wenigen Handgriffen in
null Komma nix zum gesellschaftlichen
Mittelpunkt des Cruisers verwandelt:
Elegante Bartische aus poliertem Edelstahl
auf beiden Seiten komplettieren
die Sitzecke, mit den beiden hinteren
Sitzen finden bis zu acht Personen komfortabel
Platz. Sind weniger Personen
an Bord oder wird (wenig wahrscheinlich)
der Raum einmal knapp, so lassen
sich die beiden Stahlsessel mit einem
Handgriff zur Seite schwenken oder bei
Bedarf wie auch die beiden Tische komplett
im Heck verstauen.
schlechtwetterkompatibel
Geräumig und hell geht es auch im Salon
zu. Das Design von Pelle Petterson, das
maßgeblich auf einer durchgehenden
großen Glasfront rundum basiert, sorgt
innen wie außen für eine aufgeräumte
Linie und jede Menge Licht. Die Kombüse
bietet Platz für zwei Spülbecken,
einen 85-Liter-Kühlschrank, einen
Gasherd mit Backofen, zahlreiche Lagerschränke
samt Geschirr und Besteck
sowie eine Arbeitsfläche mit Graniteinlage.
Schließt man die dreiteilige Glas-
Schiebetür zum Achterdeck, wird die
42 Nimbus zum perfekten Schlechtwetterboot.
Besonders pfiffig und gleichermaßen
praktisch: die elektrischen Schiebeluken
über Fahrer- und Beifahrersitz
sowie die großen Schiebetüren zu beiden
Seiten des Führerstands. Letztere
sorgen nicht nur für perfekte Rundumsicht
bei heiklen Manövern, sondern
sind auch der kürzeste Weg zum gemütlichen
Platzerl am Vorderdeck. Trotz
des geradezu ausladenden Raumgefühls
wirkt die Nimbus 42 Nova äußerlich
schlank, was nicht zuletzt ihrem schlanken
Rumpf in Sandwichlaminat-Bauweise
zu verdanken ist, dessen Basis bei
Storebro zu suchen ist.
schnittiges coupé
Der Rückgriff auf die Errungenschaften
der Schwestermarke sowie umfassende
Rumpfverstärkungen bewähren
sich auch außerhalb der Marina, gibt
man einmal kräftig Gas: Vor allem die
Leichtigkeit, mit der sich die 42 Nova
yacht
87
02
In ganz
Kroatien
Ihr dienst auf
Pannen-
See
steuern lässt, erinnert schon fast mehr
an einen Jetski als an einen Neun-
Tonnen-Schwedenbomber. Von zwei
Volvo Penta Sechszylinder-Diesel mit in
Summe 740 PS angetrieben, bleibt bei
37 Knoten kein Auge trocken.
01 03
01 skandinavisch. Teak, Mahagoni und
Edelstahl dominieren das Deck.
02 gemütlich. Wohlfühlatmosphäre mit
Rundum-Panorama im geräumigen Salon.
03 herrschaftlich. Mahagoni und Königsblau
auch in der feudalen Eignerkabine.
1. Eigner-Pass von
120,- bis 350,-
pro Jahr (je nach Bootslänge)
2. Trailer-Pass für
65,- pro Jahr
Für 20 Tage gültig
3. Charter-Pass für
50,- pro Jahr
Für einen Chartertörn bis 14 Tage
Home, sweet home
Zeit, auch mal die inneren Werte der
größten Nova-Yacht in Augenschein zu
nehmen. Trotz ihrer vergleichsweise geringen
Ausmaße von etwas über 41 Fuß
(12,5 Meter) verfügt die 42 Nova über
drei separate Kabinen. Bei einer Breite
von 3,90 Meter bleibt jede Menge Platz
für bis zu acht Personen. Die Eignerkabine
bietet neben drei Bullaugen
(eines zu öffnen) direkten Zugang zum
eigenen Bad mit separater Dusche,
Teakgräting sowie Waschbecken aus
poliertem Edelstahl. Wohin man schaut,
bietet sich der Eindruck höchster Qualität.
Bekanntlich sehnen sich alle Bootsbesitzer,
wenn sie zu Hause auf ihrem
Sofa sitzen, nach ihrem Boot. Bei Nimbus
hat man es sich erfolgreich zum Ziel
gemacht, dass man sich nicht mehr nach
dem Sofa zu Hause sehnt, wenn man
erst an Bord eines ihrer Schiffe ist.
Nimbus 42 Nova
Motor:
2x Volvo Penta D6, Diesel, 370 PS
Geschwindigkeit: 37 kn
Länge:
12,50 m
Breite:
3,90 m
Tiefgang:
0,90 m
Gewicht:
8.800 kg
Treibstofftank: 1.000 Liter
Wassertank: 400 Liter
Schlafplätze: 6+2 im Salon
Preis:
601.992 Euro
Kostenlose Leistungen:
+385 (0) 62 200 000
Sea-Help GmbH
4663 Laakirchen
AUSTRIA
Tel: +43 (0)7613 26 3 90
Fax: +43 (0)7613 26 3 99
www.sea-help.at
88
yacht club austria
editorial
Neuer wind beim yacht club austria?
Naja, vielleicht kein neuer wind, aber doch ein neuer Commodore!
Ich habe die Ehre, von der Generalversammlung des YCA zum neuen Commodore
gewählt worden zu sein.
Nun es wartet viel Arbeit auf uns bzw. ist vieles liegen geblieben, da wir
ja vor allen Dingen unsere Beziehung zum ÖSV auf neue Beine stellen
mussten. Das alles liegt nun hinter uns, aber noch mehr vor uns.
wir müssen die weichen stellen, um auch in der Zukunft als größter
Fahrtenyachtsportclub unsere Mitglieder richtig zu vertreten bzw. auch für
unsere Mitglieder die richtigen Angebote zu machen. Viele Ideen schwirren
in unseren Köpfen umher, manches wird vielleicht nicht realisierbar sein.
Aber einiges wird sicher für Aufsehen sorgen, da bin ich mir sicher.
Mein Vorstand und ich hoffen, bereits im Herbst die ersten Neuigkeiten in
diesem Heft der breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können.
Noch hat mir, als neuer Commodore, keiner die Frage gestellt warum man
zum YCA gehen sollte, das wird sicher noch kommen, aber ich möchte hier
gleich die Antwort geben:
weil der YCA, neben den gewerblichen Schulen, den größten Anteil an Ausbildung
in Österreich hat!
weil der YCA seinen Mitgliedern viele Vergünstigungen bietet, so dass man
bei geschickter Gebarung seinen Mitgliedsbeitrag wieder hereinspielt!
weil der YCA die größte Plattform ist, die die Fahrtensegler vertritt, und
noch größer werden will!
weil der YCA jedes denkbare nautische wissen innerhalb seiner Mitgliedern
hat und dieses allen Mitglieder zur Verfügung stellt!
weil der YCA viele Stützpunkte hat, wo jedes Mitglied mit seiner Yacht
Hilfe und unterstützung bekommt!
weil der YCA interessante Veranstaltungen wie die Alpe Adria Sailing week
- Austria Cup bietet!
weil der YCA Crewtreffen in jedem Monat in (fast) jedem Bundesland organisiert!
Aber ich darf gleich warnen: Jeder, der mich fragt, warum er zum YCA
gehen soll, den frage ich auch gleich, was er anbieten kann für diese
Gemeinschaft. Da ja jeder nur das herausnehmen kann, was ein anderer
reintut.
Tja und noch eine Neuigkeit: Da wir ein Yachtclub sind, spreche ich jedes
Clubmitglied per Du an!
Ich lade alle herzlich ein, zum Yacht Club Austria zu kommen, unsere
Plattform als Vertreter des Fahrtenyachtsportes zu verstärken und damit
neue Dinge für den österreichischen Fahrtenyachtsport möglich zu
machen.
Mit sportlichen Grüßen
Euer Christian
Neuer yca vorstaNd gewählt!
Am 29.3.2008 hatten wir unsere 36. Ordentliche Generalversammlung des Yacht Club
Austria mit Neuwahlen. Der neu gewählte Vorstand sieht wie folgt aus:
Commodore: Christian M. F. Schifter
Vize-Commodore: Dr. Jürgen Adlmannseder
Vize-Commodore: Karl Florian
Schatzmeister: Margarete Schirmer
Koordinator: Dir. Herbert Rapp
Assistent: Gottfried „Titzl“ Rieser
Rechnungsprüfer: Ernst Kocher
Rechnungsprüfer: Christian Sporer
crew salzburg
CREw-COMMANDER ING. GEORG BuHl
lotte-lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg
M. 0664 / 910 10 40, georg.buhl@aon.at
Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats, ab 19.30 uhr beim Jägerwirt
in Kasern.
PrograMMvorschau
Mittwoch 14. Mai 2008
Commodore Christian Schifter hält einen Vortrag über VERSICHERuNGEN, Kasko,
Haftpflicht, Skipperversicherung, Rechtsschutz, Verhalten bei unfall und gegenüber
dem Versicherer usw.
Mittwoch 11. JuNi 2008
BORDFEST IM GRÜNEN möglichst im Gastgarten des Jägerwirts, bei Schwerwetter
im Saal B
Alle Crewmitglieder deren e-mail Adresse bekannt ist, erhalten jeweils einige Tage
vorher eine Erinnerung. Gute unterhaltung wünscht der Crewcommander
onatlich an e-mail adressen!
ausbilduNg
Skippertraining, Ausbildungs- und Prüfungstörns auf Anfrage
Neue Mitglieder crew salzburg:
crew wieN, Nö, burgeNlaNd
Crew-Commander Christian Schifter
ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 wien
t. +43 / 1 / 710 92 22, cschifter@pantaenius.com
Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt, Juni/Sommerfest,
Juli u. August/Sommerpause) ab 19.00 uhr im Clublokal „Restaurant Pistauer“,
1110 wien, Ravelinstraße 3, beim Simmeringer Friedhof, Tel. 01-767 25 10
Die letzte Einladung und Aktuelles findest du auch unter:
www.yca.at - crews - crew wien, niederösterreich, burgenland
Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für
YcA-mitglieder
89
Achtung: Unser Wetterseminar ist ausgebucht, wir informieren über einen eventuellen
Zusatztermin im Herbst! Vorreservierungen unter cschifter@pantaenius.com
crewAbend 13. mAi 2008 „donAudeltA teil ii“ – otto Peter Ziegler
Wie schon im ersten Teil wird unser Mitglied nun den zweiten Teil wie immer ein bisschen
witzig, ein bisschen lehrreich seiner Reise präsentieren. Als semiprofessioneller
Videofilmer der auch dieses Hobby in einem eigenem Club pflegt haben wir immer
wieder Grund ihm für seine Filmabende zu danken!!! Ein toller Film erwartet uns!
sommerfest Am 7. 6. 2008
Segelzentrum NEUE DONAU Unser Segelfest wird heuer erstmals auf der Neuen Donau
im Segelzentrum stattfinden. Wir informieren euch noch im Detail - haltet auf jeden
Fall mal den Termin frei!!!
crew oberösterreich
Crew-Commander Klaus Czap
Haydnstraße 47, 4020 Linz
t. +43 / 732 / 34 10 85, m. 0664 / 260 85 92
klaus.czap@aon.at
Liebe Clubmitglieder!
Zukünftig wird der O.Ö. Newsletter (Mail-Info) von Wolfgang Hoffmann, Fa. Netpark, Niederranna,
ausgesandt. Wir können daher unsere Mitglieder wieder mit Neuigkeiten aus
der Crew O.Ö. informieren. Wichtig ist aber, daß wir auch Ihre Mail-Adresse haben. Wir
danken für eine Spende zur Jugendausbildung!
Auf Euren regen Besuch freut sich der Crewcommander
VorstAnd
Crewcommander Klaus Czap, 1. Vize: Ing. Adolf Furchtlehner, 2. Vize: Gottfried Rieser,
Jugendreferent: Christian Lininger, Ausbildung: Alfred Haberlik, Zahlmeister: Karl Tauber,
Schriftführer: Wolfgang Tomitza, Beirat u. Rechtsberater: Mag. Klaus Übermaßer,
Beirat: Sieghard List, Beirat: Wolf-Dieter Grimm, Kassaprüfer: Wolfgang Hoffmann,
Herwig Schramböck
clubAbende
immer am letzten Dienstag des Monats im Volkshaus Dornach, Auhof 4040 Linz-Urfahr,
Niedermayrweg 7, Beginn jeweils 19:30 Uhr
Gäste in Begleitung von Crewmitgliedern sind wie immer herzlich willkommen.
Aktuelles
Unser Weltumsegler Claus Gintner bringt sein Schiff ESCAPADA von Venezuela zurück
ins Mittelmeer. Für alle Teilstrecken sucht er noch Mitsegler.
Genaue Infos beim Crewcommander oder direkt bei Claus Gintner,
Tel.: 0664-3843515, oder Mail: claus.gintner@yahoo.de
Zwei Yachten der YCA-Crew O.Ö. sind zur Zeit auf Weltumsegelung. Die „Black Pearl“
und die „Golden Tilla“
Wir wünschen Gut Wind und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!
AktiVitäten
Für Seemeilenhungrige und Prüfungskandidaten liegen uns verschiedene Angebote
vor (Meilentörns, Überfahrten, Überstellungen, Praxistörns)
Für Mitglieder des YCA-Crew O.Ö. veranstalten wir Updateprüfungen zur Fahrtbereicherweiterung
(MSVÖ) und Zusatzprüfungen. Technik für Inhaber eines ÖSV-Befähigungsausweises
zur Erlangung eines MSVÖ-Befähigungsausweises. Vor der Prüfung
erfolgt ein Unterricht über Motortechnik.
Diese beiden Veranstaltungen werden von der Crew O.Ö. veranstaltet und
sind nur für YCA-Mitglieder zugänglich!
Alle Termine werden auf unserer Homepage bekanntgegeben.
Außerdem erfolgt eine Aussendung per E-mail.
Auskünfte über diverse Möglichkeiten zur Fahrtbereichserweiterung/Umschreibung
etc. beim Crew-Commander anfordern!
stAmmtisch-info
YcA-stammtisch der crew o.ö. im raum lambach
Jeden 2. Freitag im Monat im Gasthof Kloibhofer in Neukirchen bei Lambach:
11.04., 09.05., 13.06., 12.09., 10.10., 14.11.
und 12.12.2008 ist auch gleich die Weihnachtsfeier
Beginn: jeweils um 19.00 Uhr
Stammtischleitung: Wolf –Dieter Grimm 4650, Edt bei Lambach,
0676-6276399, mail: grimmsailing@tele2.at
stammtisch seewalchen (Leiter: Erich JANSCH)
Der YCA-Stammtisch Attersee findet jeden ersten Samstag im Monat statt,
zu dem alle „Seefahrer“ recht herzlich eingeladen sind! Auf euer Kommen
freut sich Erich Jansch
Gmundnerstr. 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling, Tel.: 0664-4300711
stammtisch freistadt (Leiter: Sieghard LIST)
Die Benachrichigung über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf
der Home Page unter: members.aon.at/crlipe abzufragen.
stammtisch ried (Leiter: Paul HAFNER)
findet jeden ersten Donnerstag im Monat in Paul Hafners Hafenkneipe,
Kellergasse 6, 4910 Ried, statt.
stammtisch linz (Leiter: Rudolf HANKE)
findet jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr statt!
Im Bratwurstglöckerl, Angerholzerweg 38, 4020 Linz
crew tirol, VorArlberg
Crew-Commander Dr. Wolfgang Gold
An der Lan-Straße 27, 6020 Innsbruck
m. 0676 / 600 23 54, w.gold@chello.at, www.yca-tirol.at
Zweigverein des Yacht Club Austria mit Sitz in Linz, ZVR 356118755
clublokAl
APT-Club, A-6020 Innsbruck, Grabenweg 72, www.apt-club.at
Crewabende jeden 2. Mittwoch des Monats ab 20.00 Uhr
VorstAnd
Dr. Wolfgang Gold (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander), Johann
Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister), Marisa Kocher
(Schriftführerin)
crewProgrAmm
14.05.2008 Crewabend: Christian Kargl / Andreas Hanakamp „Volvo Ocean
Race“
11.06.2008 Sommerfest im APT-Club
Juli, August Sommerpause
10.09.2008 Crewabend: Lichtbildervortrag
meilentörn/skiPPertrAining
31.05.-07.06.2008 Nördliche und mittlere Adria
90
GMDSS-BetrieBSzeuGniS (SrC + LrC)
Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen Sprache
in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an einem Wochenende
in Tirol.
21. - 22.06.2008 SRC (jeweils 09:00 bis 17:00 Uhr)
InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenzahl
– 10) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548, anmelden.
YCA-CLuBArtikeL
Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu beziehen.
Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.at/shop.htm.
Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen nur an den Crewabenden
erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.
Aktueller Hinweis unseres Yachtmeisters: Telefonieren ohne Roaminggebühren
im Ausland. Weiterführende Informationen dazu findet Ihr auf seiner Homepage
unter www.ekocher.at
Dr. Wolfgang Gold e.h.
Crew-Commander
Funkvorbereitung zur Erlangung des Funkscheines
MSVÖ Kurse, BEFÄHIGUNGSAUSWEIS zur Führung von Motoryachten im Fahrtbereich 2
und 3 (Küstenfahrt und Küstennahe Fahrt)
Weiters organisieren bzw. vermitteln wir die erforderlichen Praxisausbildungen:
A Schein Praxiskurse
Meilentörns für FB2 – 3
Ausbildungstörns für FB2 – 3
Prüfungstörns für FB2 – 3
Funkprüfung
Auf Anfrage vermitteln wir auch
Spinnaker. und Gennakertraining und Skippertraining
Die genauen Terminpläne 2008/2009 für die Theorie- und Praxisausbildungen sind
noch in Ausarbeitung.
infos und Anmeldungen:
office@yca-crew-ktn.at, www,yca.at, www.yca-crew-ktn.at
Crew kärnten
Crew-Comm. Prof. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder
Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf
t. 0650 / 340 04 75, juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at
www.yca-crew-ktn.at oder www.businessclub.at,
office@yca-crew-ktn.at
YCA-StAMMtiSCH kLAGenfurt
Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr Crew-Kärnten Stammtisch beim Gasthof Jerolitsch
in Krumpendorf.
GENERALI Alpe Adria Sailing Week 2008 vom 18. Mai - 22.Mai. 2008
Sommerfest der Crew Kärntenam 4.Juli. 2008, genaue Zeit und Ort werden noch
festgelegt
Clubausflug am 4.Oktober 2008, das Ziel wird erst festgelegt
Generalversammlung der Crew Kärnten am 14.Oktober 2008
Ausflug zur HANSEBOOT Messe in Hamburg z. B. vom 30. Okt. - 2. Nov. 2008 (noch
in Planung)
Weihnachtsfeier der Crew Kärnten im Dezember 2008, genauer Termin und Ort
werden noch festgelegt
Themenabende im Rahmen des Stammtisches nach Vorankündigung auf der Website
AuSBiLDunG
Theoriekurse und Prüfungen zur Erlangung folgender Befähigungsausweise:
A Schein Kurse (Führerschein A Binnenfahrt)
Fahrtbereich 2 Kurse (FB2) BEFÄHIGUNGSAUSWEIS zur Führung von Segelyachten
im Fahrtbereich 2 (Küstenfahrt – 20 sm) – alte Bezeichnung = B Schein
Crew SteierMArk
Yacht Club Austria, The Austrian Cruising Club
Clubbüro: Nordberggasse 6-8, 8045 Graz
t. 0664 / 534 78 99, f. 03132 / 4269,
office@yca-steiermark.at, www.yca-steiermark.at,
Verbandsverein des Österreichischen Segelverbandes und des Motorboot
Sportverbandes Österreichs
YCA Crew StMk - CLuB terMine 2008m: 18.00 Uhr, Videovorführung, 18.00
Bürozeit jeden 1. Donnerstag im Monat von 19.00-20.00 Uhr
06.-12.07.2008 YCA-Jugendwoche, Zeltlager
12.07.2008 Abschlussfeier Jugendwoche anschließend Strandfest
25.09.2008 Fahrtenbereich 2 u. 3 ÖSV und MSVÖ (B-Schein) Infoabend,
Videovorführung, Clubraum: 18.00 Uhr,
Waldschach Clubzentrum Tel.: 03185 / 80 07
Nur am Wochenende der Segelsaison besetzt.
LeiHServiCe
Leihgegenstände
Bordapotheke
Skipperkoffer
14 EUR
Navtexempfänger 14 EUR
NASA TARGET PRO
Rettungswesten für Kinder 14 EUR
Miete/woche kaution reservierung
14 EUR 200 EUR
200 EUR
200 EUR
200 EUR
Mag. Roswitha Fricke
Schutzengel Apotheke
Vinzenzg., Graz; 0316/581265
Clubbüro
Fahrtbereich 3 Kurse (FB3) BEFÄHIGUNGSAUSWEIS zur Führung von Segelyachten
im Fahrtbereich 3 (Küstennahe Fahrt – 200 sm)
Ausbildungs- und ProgrAmmübersicht für
YcA-mitglieder
crew tAuern
Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein
5710 Kaprum 327
t. 06547 / 7159 oder 7065, office@crewtauern.at
www.crewtauern.at
crewstAmmtisch
Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10.00 Uhr im Gasthof SCHETT - in Piesendorf
- Fürth
crewAbende
Veranstaltungsort - Veranstaltungssaal OPTIMUM in Kaprun. Jeweils monatlich! Die
Einladungen ergehen
wie immer persönlich an unsere Mitglieder!
tÖrns
dreitägiges wochenend-skiPPertrAining
15.05. bis 18.05.2008
Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer Homepage:
www.crewtauern.at
Anmeldungen können gleichfalls direkt über diese Adresse vorgenommen werden!
crew eisenerz
Crew-Commander Mike Hecker
Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz
t. 0664 / 34 58 529, mike@gebirgssegler.at,
www.gebirgssegler.at
05.06. Clubabend
bordAPotheke
Die Leihgebühr beträgt € 5,- pro Woche (inkl. verbrauchtem Verbandsmaterial).
Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch berechnet.
crew bAYern
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer
Waldinger Str. 28, D-85084 Reichertshofen
t./f. +49 / 8453 / 8699, m. +49 / 160 / 735 82 09
crew kroAtien
Ehren-Commodore und Crew-Commander
Kapitän Miljenko Zanic
Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski
t./f. +385 51 244 345
crew-ProgrAmm 2008:
19.07.2008: REGATA VELEBITSKOG KANALA – NOVI OPEN
26-27.07.2008: NOVLJANSKA REGATA
Klasse OPTIMIST, LASR, LASER RADIAL, LASER 4.7
S/Y ‚‘GAVRILOVIC‘‘-SKIPPER MILJENKO ŽANIC
YCA-CREW CROATIEN-YC BURIN NOVI VINODOLSKI
ein PAAr erfolge Aus 2007:
-REGATA ROTARY DISTRICT 1910
-1. PLATZ
-FIUMANKA-RIJEKA - 1. PLATZ
-INSEL CUP(HVAR-KOMIŽA-HVAR) 1. PLATZ
vorstAnd
-NOVI OPEN
1. PLATZ
Mike Hecker (Crew-Commander), Kurt Haider (Vize-Crew-Commander), Werner Resch -CRIKVENICA 1. PLATZ
(Schatzmeister), Jörg
Vaczulik ( Schriftführer), Jan Smitterberg (Trainer)
-ZADAR 1. PLATZ
-MRDUJA ( 340 TEILNEMMER) 2. PLATZ
clubAbend -GALIOLA 2007.
2. PLATZ
Jeden 1. Donnerstag
im Monat (Abweichungen werden angekündigt) um
18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ Fam. Längauer, Hieflauerstraße 100,
8790 Eisenerz.
crew
schweiz
crewProgrAmm
08.05.
Clubabend: „Achtung Abweichender Termin!!!“ Crew-Commander
Bruno Gerber
18.- 22.05. Alpe Adria Sailing
Week 2008:
Alte Gasse 14, CH-3704 Krattigen
18.05.
2 gemeldete Schiffe der Crew Eisenerz
t. +41 / 338 / 22 95 24, f. +41 / 338 / 22 95 39,
beim Izola Open
19.- 22.05. 2 gemeldete Schiffe der Crew Eisenerz beim Austria Cup www.yca-crew.schweiz.ch, office@yca-crew-schweiz.ch
91
Unbenannt-1 1 25.02.2008 19:32:17
92
Open Match Race
Cup/Bodensee
Neben der allianz Traunsee Woche, deren Höhepunkt, der rc
44 austria cup, für america’s-cup-flair vor Gmunden sorgen
wird, wartet auf Segel-Österreich mit dem open Match race
cup in Hard am bodensee von 22. bis 25. Mai 2008 ein weiterer
spektakulärer Hingucker. Geladen sind zwölf Teams aus
zehn Nationen, darunter die Wagner-Schwestern Verena und
ute, die von claudia Stenico unterstützt werden. Gesegelt wird
im 700 Meter langen und 400 Meter breiten Harder binnenbecken,
welches zum Zuschauen perfekt geeignet ist. Im dritten
Jahr seines bestehens weitet die Veranstaltung das rahmenprogramm
noch ein wenig aus: Nach dem sonntägigen finale
steigt ein Jazzkonzert, der eintritt ist während des gesamten
events frei.
www.matchrace.at
spannende
Wendeduelle
zum
Anfassen am
bodensee!
Weltfinale
BMW Sailing
1.800 ambitionierte Freizeitsegler haben in neun Ländern
am BMW Sailing Cup 2007 teilgenommen. Die
besten von ihnen – neun Fünfer-Crews – haben sich
für das BMW Sailing Cup Weltfinale in Dubai (15. bis
20. April 2008) qualifiziert. Gastgebende Marina war der
renommierte Dubai International Marine Club (DIMC),
der wichtigste Schauplatz nationaler und internationaler
Wassersportevents im Nahen Osten. „Beim Weltfinale
Familientreffen
Hofbauercup 2008
Der Hofbauercup wurde heuer zum neunten Mal ausgetragen. Insgesamt waren 24
Mannschaften registriert, die meisten Stammgäste. ein Treffen der Hofbauercupfamilie,
wie es Veranstalter Markus Griessler gerne immer wieder betont. Sechs Wettfahrten bei
traumhaften bedingungen brachten folgende Sieger: Mit Spinnaker reüssierte das aquila-
Sailingteam unter Skipper christian bayer, ohne Spinnaker Karl Müllner mit seiner raDKa.
Mario Lenitz entschied die einheitsklasse elan 333 für sich, uli Müller-Hofbauer dominierte
die flotte der bavaria 35match.
www.hofbauer.at
news Regatta
93
cup
treffen sowohl ambitionierte Regattasegler
als auch begeisterte Freizeitsegler aufeinander,
die beeindruckende seglerische
Leistungen erbringen”, sagt Ralf Hussmann,
Leiter BMW Sportmarketing. Die Wettfahrten
wurden auf One-Design-Yachten vom Typ
Bénéteau First Class 7.5 ausgetragen. Über
sieben Runden musste das Siegerteam aus
Spanien Fleet- und Matchrace-Kompetenz
beweisen, ehe es den begehrten Siegerpokal
des Weltfinales von Russel Coutts (!)
in Empfang nehmen durfte.
www.bmw-yachtsport.com
Starboot-Weltmeisterschaft, Miami
heimischer star in Qingdao
hans spitzauer und christian nehammer kehren mit
vollen händen aus miami wieder. nach einem fulminanten
5. Platz beim Bacardi cup (Öoc-a-Leistung) sicherte
sich das starboot-duo im rahmen der Weltmeisterschaft
mit rang 16 das erforderliche nationenticket,
was in summe spitzauers fünfte olympiateilnahme zur
Folge hat!
www.starworlds2008.com; Foto: www.sail2peking.at
94 TEXT DOMINIC MARSANO FOTOS FRANZ FIGL, SAIL ATTACK; ANDREAS MALAK, WWW.WORKLINE.AT; WALTER KLING
FOTOSAFARI. „Das schönste Bild vom
Palagruza-Felsen gewinnt!”
ROUND PALAGRUZA
CANNONBALL RACE 2008
FELSENFESTER
IDEALISMUS
Beim Round Palagruza Race, zwangsweise als kreative
Fotosafari getarnt, reichten einander Leidenschaft und
Dramatik stilvoll die Hände, was dem Offshore-Debütanten
zu einem sehenswerten und viel umjubelten Regatta-
Einstand verhalf. OCEAN 7 war mit von der Partie
und staunte nicht schlecht.
egatta
95
„Ich rufe New York, New York,
könnt ihr mich hören?“ ein letztes Mal
startet Mischa Strobl seinen roll call,
diesmal allerdings mit festem Boden unter
seinen Füßen und einem Mikrofon
anstelle des Funkgeräts in der Hand. es
folgen SaN DIego, aucklaND,
dann SIDNeY, alle geben gebührend
und mit heroisch geschwellter Brust
laut. Nach 16 rückmeldungen und ein
paar launigen Dankesworten hält es keinen
der hundert Sieger auf den Sitzen,
Jubel brandet auf und jene, denen die
standing ovations gelten, liegen einander
minutenlang in den armen. Strobl,
der sich selber als der Blabla-Direktor
dieser Veranstaltung und kompagnon
ronnie Zeiller als race- wie überhaupt
Manager vorstellt, plappert von der Idee
der beiden Segel-Verrückten. genauer
genommen war es um eine wette gegangen,
die letztendlich einen Hype
auslöste, der Mitte april in der maritimen
umrundung eines Felshaufens inmitten
der adria gipfelte. Der neunzig
Meter aus dem wasser ragende schroffe
kerl fristet dort, wo das Meer eigentlich
schon ganz Meer sein will, ein unwirkliches
Dasein. als Palagruza in den
Seekarten vermerkt, nur zeitweise von
einem leuchtturmwärter bewohnt, von
unzähligen Vögeln umschwirrt, von denen
es einige arten gar nicht gäbe, gäbe
es den Nistplatz Palagruza nicht. Das
lehrte uns sogar eine universum-Folge.
„Wir wollen die regatta
klein halten, damit sich die
teilnehmer kennenlernen
und in familiärer atmosphäre
wohlfühlen können.“
(Veranstalter und Mitstreiter ronnie Zeiler)
Wo es Klick macht
ronnie Zeiller ist Segler aus leidenschaft
und lebt diese am liebsten auf
hoher See im sportlichen Vergleich mit
gleichgesinnten aus. es macht einfach
Spaß, aber nicht alles, worin dieser Spaß
eingebettet ist, mundet dem Salzwasser-verliebten
wiener. Der ecker-cup
ist gut, aber aufgrund der zweiwöchigen
Dauer zu viel des guten. Mittelstrecke,
innerhalb von einer woche
machbar, einheitsklasse und ordentlich
offshore – so die persönlichen Parameter
des 48-jährigen werbefotografen.
alleine um die wette segeln ist Zeiller
„ganz einfach zu fad“, die Mundpropaganda
tat das Ihre und Skipper ronnie
schritt mit unterstützung Strobls, der
sich um das Marketing kümmerte, mit
Feuereifer zur Tat. auf eigene kosten
wurden 18 Bavaria Match 42 in Biograd
gechartert. Der Poker ging auf,
16 Boote fanden abnehmer, mit wettfahrtleiter
gert Schmidleitner und einer
Handvoll Sponsoren fanden sich
weitere wichtige Partner. Der Segen
der kroatischen Behörden war erteilt,
die 400-Seemeilen-Hatz um Palagruza
(13.-18. april) konnte beginnen. 48
Stunden vor dem Startschuss verdampften
die Zusagen der Behörden in heißer
luft. Plötzlich war von drei Begleitbooten,
plus einem Schiff für die Jury,
sowie einer schriftlichen Übereinkunft
mit der kroatischen Marine die rede. In
wahrheit und Zeiten wie diesen ging es
schlichtweg um die liebe Marie, welche
Zeiller nicht bereit war zu bezahlen und
die er auch nicht auf andere abwälzen
wollte. also wurde das round Palagruza
race bei der kaiserschmarrenparty,
einem kräftebringenden, süßen
oceaN7 Startschuss im rahmen der
Steuermannsbesprechung, kurzerhand
96
Hasenstart. Die ANTS-Crew
um Maria Kotnig wird von der
später siegenden SOLENT/3COM
eingeholt.
„Sportliches segeln mit
(ger)echtem vergleich ist
nur in einheitsklasse
möglich und die ewige
messbriefdiskussion
ist nicht unseres.“
MIScha strobl & Ronnie Zeiller, veranstalterduo
auf und davon. Hans Kalhs und Lukas Rupsch gewinnen
mit ihrer Crew auf der SOLENT/3COM.
abgesagt. Auf den Schrecken folgte im
nächsten Atemzug der neue Rahmen.
Strobl rief zur Fotosafari nach und um
Palagruza auf, das Wort Regatta wurde
aus dem Sprachschatz und vor allem
aus dem Funkverkehr entfernt, ein Hasenstart
machte das Startschiff unnötig,
alles andere blieb wie geplant.
The Rock
Am 13. April eröffnete Geheimfavoritin
Maria Kotnig samt ANTS-Team um
exakt 1400 Uhr mittels Steuerbordschlag
ein paar Seemeilen vor Biograd den
Round-Palagruza-Reigen. Ausgerüstet
mit Livetracking, Satellitenkommunikation
und ständig vom Seepannendienst
SEATOW gestützt, segelten 16 Bavaria
Match 42 mit Netz und doppeltem
Boden Richtung Palagruza und wieder
zurück. Zunächst bildete sich eine
Vierergruppe, dann konnten sich mit
Einbruch der Dunkelheit zwei Boote
vom Feld ein wenig absetzen, und als
der Morgen graute, folgte die erste Vorentscheidung.
Während die SOLENT,
angeführt von Hans Kalhs und Lukas
Rupsch, ab Dugi Otok unter Land
blieb, segelten die ersten Verfolger weit
draußen. Dort dominierte die Flaute. Ab
der Insel Kornat erwies sich das Gebläse
hingegen als stark genug, um sich Kabellänge
für Kabellänge von den Offshore-
Taktierern abzusetzen. Der Leebogen
Ergebnis:
SOLENT Hans Kalhs/Lukas Rupsch 82:16
SOUTHAMPTON Jürgen Preusser/Walter Kling 82:49 (+00:33)
HOBART Kurt Rieck/Martin Kausal 83:10 (+00:54)
NEW YORK Michael Lynn/Alex Kagl 83:19 (+01:03)
LES SABLES Bernhard Wondratsch/Uli Melzow 83:23 (+01:07)
Die weiteren Platzierungen gibt es auf www.roundpalagruza.at nachzulesen. Dort wird man
außerdem alle Informationen zum Round Palagruza 2009 finden, zu dem zu Redaktionsschluss
schon 12 (!) Anmeldungen vorlagen.
egatta
97
im einsatz. Ronnie Zeiller und seine
Crew auf der SAN DIEGO.
führte zu einem 13 Seemeilen satten
Vorsprung von Kalhs, Grundlseer und
Klassensekretär der Soling-Vereinigung,
und schob das Feld in der Nacht auf
Montag bei Leichtwind und heftigem
Wetterleuchten zwischen Bisevo und
Vis wieder zusammen. Eine Nordfront
brachte Kälte, kurzfristig Hagel, langfristig
Regen, Blitz, Donner und achterlichen,
immer stärker werdenden Wind,
der in den Morgenstunden die See bereits
ordentlich aufgewühlt hatte und
der sich mit 35-Knoten-Böen Respekt
verschaffte. Der Weg zur steinernen
Wendemarke verkam zum wilden Ritt
und forderte massiven Tribut. Während
Kalhs bei Leichtwind vor Palagruza herumdümpelte
und auf den Gewitterwind
samt schnell daherrauschendem Feld
warten musste, rissen drei Spinnaker. Die
komfortable Führung war beim Seeteufel,
Ronnie Zeiller, Robert Kalaseck und
Co. fanden sich auf der SaN DiEGo
in Führung, die Deloitte-Mannen rund
um den Veranstalter setzten sich mit
Kalhs, für 3CoM am Weg, nach der
Rundung der Vogelinsel vom Feld ab.
Maria Kotnig, der an dritter Stelle liegend
der Spinnaker gerissen war, fiel
zurück. Die aNTS-Truppe, die unschuldig
zum Handkuss kam (zu allem
Überfluss bremste noch ein Fischernetz
die Favoriten), war plötzlich in Besitz
der roten Laterne. Die Crew flickte den
Spinnaker, setzte ihn und blies zur aufholjagd.
Bei Mljet blieb Zeiller auf der
SaN DiEGo liegen, die SoLENT
preschte solo davon, und nach längerer
abstinenz meldete sich auch wieder die
SouTHaMPToN zu Wort. Nach der
insel Hvar und kurz vor den navigatorisch
anspruchsvollen inseln und Felsen
nordöstlich von Zirje drehte der Wind
von Nordost auf Süd. Nach kurzer
Flautenphase schob sich die Flotte unter
Spinnaker immer näher zusammen.
Dreieinhalb Tage nach dem Hasenstart
blies die armada zur Hasenjagd.
Die Meute hetzt den Wolf
Zwanzig Seemeilen vor dem Ziel betrug
Kalhs’ Guthaben aber immer noch
drei Seemeilen. Trotz drehender Winde,
drohender Gewitter und einer wild
attackierenden SouTHaMPToN
schlug die SoLENT die richtigen Haken.
Nach 81 Stunden 16 Minuten und
ein paar zerquetschten passierten der
Steirer und die Seinen als Erste das Hafenfeuer
von Biograd. Preusser, Sportchef
beim „Kurier“ und ein begeisterter
Fahrtensegler, folgte 33 Minuten später.
Weitere 21 Minuten darauf kreuzte
Überraschungsmann Kurt Rieck die
Ziellinie. Die wahre Sensation war, dass
nach 400 Seemeilen innerhalb von nur
neun Stunden alle Schäfchen wieder im
Trockenen waren! Die Siegerehrung
mutierte zum kollektiven Freudentanz.
auf Servietten verfasst, wurden Zeiller
bereits sieben anmeldungen fürs nächste
Cannonball überreicht. Die Frage,
warum man sich so etwas antut, warum
man Gummistiefel und Ölzeug vier
Tage und drei Nächte nicht auszieht,
die Zahnbürste nur aus Verlegenheit angreift,
gerade einmal 15 Stunden schläft,
friert und zu Weilen waschelnass ist, ist
nach der Round Palagruza Fotosafari
einfach zu beantworten: Weil’s unglaublich
großen Spaß macht, sich das Meer
mit ein paar Gleichgesinnten zu teilen,
Natur zu erleben und mit Freunden um
die Wette zu segeln.
98
text CHriSTiAn bAyer foto ASTro SAilingTeAM
computerhilfe. Auch im Astro
Sailingteam ist der Deckman ein
unverzichtbares Helferlein.
Mr. data
hilfe für die afterguard
Zukunftsperspektive. Möglicherweise ist in ein paar Jahren schon jede zweite Charteryacht zumindest
auf Anfrage inklusive Taktiksoftware verfügbar? Der Autor würde nicht dagegenwetten.
Schließlich sind auch schon die ersten Serienschiffe mit Carbonriggs unterwegs.
Wir sind an technische
und technologische Hilfsmittel
aller Art gewöhnt.
Anfangs als sinnlose Spielerei
verschrien, dauert es selten mehr
als ein paar Jahre, bis man über die Benutzung
eben dieser Spielerei gar nicht
mehr nachdenkt. Das war beim Handy
so, und beim Navigationssystem wird
es ebenso laufen. Zumeist ist das von
uns Benötigte finanziell in einem gerade
noch erträglichen Rahmen. Auch
beim Segeln verlassen wir uns immer
häufiger auf GPS, Kartenplotter und
SMS-Wettermeldungen oder wollen
diese Bequemlichkeit zumindest nicht
mehr missen. Regattaprofis verzichten
nie auf einen Vorteil. Sie haben Vorstellungen
und wollen diese umgesetzt
sehen. Die Kosten sind in dem Fall sekundär.
Ähnlich der Formel 1, die technologisch
immer noch die Entwicklung
unserer Alltagsautos beeinflusst, ist im
Segeln der America’s Cup die Spielwiese
der Technokratie. Neben dem Einsatz
modernster Materialien wird hier
hauptsächlich versucht, Fehlerquellen
zu minimieren. Und dazu benötigt man
neben jeder Menge Trainingsarbeit die
elektronische Aufbereitung von Daten
als taktisches Hilfsmittel. Man nennt
dies Taktiksoftware.
Die wenigsten Segler dieses Planeten
haben Gelegenheit, bei einer Regatta
auf die Unterstützung einer Taktiksoftware
zurückzugreifen. Sie ist den Profis
und engagierten Amateuren vorbehalten,
weil Performance-Processor
und Software vergleichsweise sauteuer
sind und entsprechendes Know-how
erfordern. Bei Regatten gehobener
Qualität wird jedoch kein Team auf die
Hilfe von Taktiksoftware verzichten.
Zu groß wäre der Nachteil gegenüber
der Konkurrenz schon beim Start. Die
am häufigsten verwendete Software ist
„Deckman for Windows“. Zuständig
für die Bedienung ist üblicherweise der
egatta
99
Navigator, und so hilft die Software
beim Gewinnen:
Perfekter Start
Jeder Regattasegler weiß, wie schwierig
es ist, die Distanz zur Linie abzuschätzen.
Für die Deckmansoftware ist es ein
Klacks. Sobald die beiden Eckpunkte
(Startschiff und Pinend) feststehen, liefert
der Computer alle Daten der Linie.
Nach dem Start des Countdowns
kommt noch die Position des Schiffes
dazu. Der Navigator kennt also jederzeit
präzise die eigene Position sowie die
Distanz zur Linie in Länge und Zeit. Mit
einem Blick erkennt er auch die Lage
der Startlinie. Steuermann und Taktiker
werden mit den für sie wichtigen Parametern
am Laufenden gehalten und
treffen danach ihre Entscheidung.
Keine leeren Kilometer
Wie weit bis zu den Laylines? Diese
Hauptfrage von Taktikern ist für die
Deckmansoftware kein Problem. Ergänzend
dazu liefert das Programm
auch die zu segelnden Zeiten. Dies ist
beispielsweise dann besonders wichtig,
wenn das Boot unter Gennaker mit 17
Knoten auf die Leeboje zurast. Üblicherweise
benötigt die Mannschaft
zum Komplettumbau von Fullspeed-
Gennaker mit Stagsegel zur normalen
Amwind-Besegelung mindestens
eineinhalb Minuten. Wenn die Info:
„Two minutes to the mark!“ vom
Navigator übers Deck hallt, braucht
es keine Aufforderung vom Taktiker
mehr, sich in Bewegung zu setzen. Der
kann sich zwischenzeitlich überlegen,
wie er sich zu den anderen Booten positionieren
will.
Welches Segel?
Nicht immer geht es nach einer Boje
gegen oder mit dem Wind weiter. Bei
Langstrecken oder modernen Coastals
kommen auch so genannte Reachingkurse
vor. Da können wenige Grade
Kursdifferenz massive Bedeutung für
die Wahl des richtigen Segels haben.
Auch hier ist der Navigator mit seinem
Deckman gefragt. Ein Klick genügt, um
diese Frage zu beantworten und die oft
langwierigen Vorbereitungen zu treffen.
Dabei sind natürlich Windstärke und
Windrichtung relevant. Die Software
zeichnet ausnahmslos alle verfügbaren
Daten permanent auf, und dementsprechend
kann eine Tendenz herausgelesen
werden. Jeder Taktiker ist froh über die
Auskünfte seines Navigators, denn einen
Code 0 zieht man nicht einfach in
den Mast. Da hätte man vorher schon
gerne etwas Sicherheit.
Zielschlag
Die Deckmansoftware kann noch einiges
mehr, aber für normale Tagesrennen
reicht dieser Umfang bereits aus.
Sie können sicher sein: Der Unterschied
zwischen einer Wettfahrt mit
oder ohne perfekt kalibrierte Taktiksoftware
macht für Profis vermutlich nicht
einmal eine Minute aus. Trotzdem
rechnet sich der Aufwand, denn im
TP52-Medcup zieht in dieser Zeit das
halbe Feld vorbei.
Kleines Helferlein
Mit seinem Computer und den Daten aus dem Schiffsprozessor
hat der Navigator jedes Detail im Griff und
unterstützt damit Taktiker und Steuermann. Während die
Startlinie präzise eingegeben werden kann, wird die Luvboje
bei der ersten Annäherung anhand der Angaben
der Wettfahrtleitung positioniert.
Beispiel 1: Im Moment sind 5 Knoten Wind aus 352
Grad und wir segeln mit 4,17 Knoten Geschwindigkeit
37 Grad am Wind.
Wir erfahren von der Software, dass der Start in 24 Sekunden
erfolgt und wir uns 2,1 Bootslängen hinter der
Linie befinden. Die Startlinie ist am Pinend (also links)
bevorzugt, und zwar um genau 8 Grad. Das Pinend ist
12,6 Bootslängen entfernt, um hinzusegeln, benötigen
wir über 1 Minute. Segeln wir optimale Höhe am Wind,
sind wir in genau 24 Sekunden an der Startlinie. Perfektes
Timing, es sei denn, ein Gegner steht im Weg …
Beispiel 2: Der Wind bläst mit 12 Knoten aus 355 Grad
und wir segeln mit 8,5 Knoten Geschwindigkeit 40 Grad
am Wind.
Interessant ist in diesem Fall das kleine „What If”-
Fenster. Bis zur Luvboje (WM) sind es noch 0,737
Seemeilen, in spätestens 4:58 Minuten müssen wir
wenden, um dann nach 58 Sekunden die Luvboje zu
erreichen. Die Mannschaft hat noch keinen Stress mit
den Vorbereitungen für den Vorwindkurs, der Taktiker
hingegen plant mit diesen Daten die Annäherung an
die Boje unter Berücksichtigung der Gegner.
100
oceaN7
Gewinnspiel
aLLIaNZ
TRauNsee
Woche
ocean7
macht sie
zum vip
Der RC-44 Austria Cup im
Rahmen der Allianz Traunsee
Woche vom 28. Mai bis
zum 1. Juni wird DAS seglerische
und gesellschaftliche Ereignis
in Österreich in diesem Jahr: packende
Rennen, einzigartige Boote, elegante
Gala-Veranstaltungen, erlesene Buffets.
Die Superstars der Szene, allen voran
der dreifache America’s-Cup-Sieger
Russell Coutts, haben sich bereits
angekündigt – und Sie als OCEAN7
Leser können exklusiv als VIP dabei
sein. Einzige Voraussetzung: Mitmachen
und etwas Glück bei unserem
großen Gewinnspiel.
Das können sie
gewinnen:
BMW stellt Ihnen rechtzeitig zu diesem
exklusiven Wochenende ein wunderschönes
1er Cabrio bereit. Es steht
Ihnen für das gesamte Wochenende zu
Ihrer persönlichen Verfügung.
Damit reisen Sie nach Gmunden, wo
ein luxuriöses Zimmer in einem Vier-
Sterne-Hotel für Sie reserviert ist. Mit
Ihrem VIP-Pass bleibt für Sie während
der Traunsee Woche kein Zugang versperrt,
keine Türe verschlossen.
VIP-Limousinen von BMW transportieren
Sie zu den Veranstaltungsorten.
Die einzelnen Wettfahrten können Sie
ganz exklusiv aus besonderer Perspektive
verfolgen, denn selbstverständlich
steht Ihnen als OCEAN7 Gewinner
auch ein Platz in einem der VIP-Motorschiffe
zur Verfügung.
Das exklusive oceaN7
VIP-Package von PRoFs:
- Teilnahme an allen offiziellen VIP-
Programmpunkten der Allianz
Traunsee Woche 2008
- Zutritt zu allen exklusiven VIP-Areas
- Frühstücksbrunch, Mittagessen,
Abendessen, die im Rahmen des offiziellen
Programms stattfinden
- Getränke und Snackservice in den
VIP-Bereichen, Hostessenservice
- Offizielles Bekleidungspaket (Veranstaltungspolo
& Cap)
- BMW VIP Shuttle-Service
- Regatta Live-Erlebnis
terminkalender
Mittwoch, 28. Mai
Training
1. Start zur BMW Austria Match Race Cup (12:00 Uhr)
Weitere Wettfahrten – Match Race
„Sailing in the City”, Gmundner Esplanade
Anschl. Eröffnungsfeier im Rathaus Gmunden
Donnerstag, 29. Mai
Weitere Wettfahrten – BMW Austria Match Race Cup
„Sailing in the City”, Gmundner Esplanade
Lange Einkaufsnacht
Freitag, 30. Mai
1. Start zur Fleet Race Cup (10:00 Uhr)
Weitere Wettfahrten Fleet Race
„Sailing in the City”, Gmundner Esplanade
Anschl. RC44 Austria Cup Party
Live-Musik / DJ
Siegerehrung der BMW Austria Match Race Trophy
Samstag, 31. Mai
Weitere Wettfahrten – Fleet Race Cup (10:00 Uhr)
„Sailing in the City”, Gmundner Esplanade
RC44 Gala im Toscana Congress Gmunden (19:30 Uhr)
Sonntag, 1. Juni
Weitere Wettfahrten
„Sailing in the City”, Gmundner Esplanade
Abends Siegerehrung RC44
Abschlussessen
Gewinnspiel
101
Der Weg zum VIP-Gewinn
Auf www.ocean7.at bis zum 19. Mai 2008
die richtige Antwort auf unsere Preisfrage ankreuzen:
nach wem ist die bootsklasse
RC-44 benannt?
a) Robert Curtis
b) Russell Coutts
Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
RC-44: Die Besten kommen
Mitten in Gmunden, direkt vor der Esplanade, werden die spannenden
Rennen ausgetragen. „Sailing in the City” nennen es die Veranstalter.
Und die Top-Profis, die Besten der Besten aus der Big-Boat-Szene, werden
vor Ort sein. Allen voran der dreifache America’s-Cup-Sieger Russell
Coutts, dessen Erfindung die rasanten Rennbote RC-44 sind. Das „RC”
steht übrigens für die Initialen von Russell Coutts. Ebenfalls in Gmunden
mit dabei ist der junge, wilde Shooting-Star der internationalen
oben ohne. So sind unsere OCEAN7 Gewinner zum Traunsee unterwegs. BMW stellt
ihnen für das Wochenende ein heißbegehrtes Auto kostenlos zur Verfügung: das nagelneue
Regattaszene, James Spithill. Der heute 27-jährige Australier hat das BMW 1er Cabrio. Auf Knopfdruck öffnet sich das Verdeck innerhalb von nur 22 Sekunden –
erste Mal aufhorchen lassen, als er als Teenager als Steuermann bei auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h. Selbstverständlich ist das
Sydney-Hobart den dritten Platz herausfuhr. Und das im Katastrophenrennen,
bei dem im Sturm sechs
Super-Cabrio mit allen technischen Finessen ausgestattet. So reisen unsere OCEAN7 Gewinner
22_Ocean7_12_22_210x140 09.04.2008
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15:27 Uhr Seite 1
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102
TexT IngebOrg WALDInger foTo rObert breSSAnI
Boten und vorBoten:
die Möwen
Sinnbild. Die Autorin Ingeborg Waldinger schreibt über die Möwe als Symbol der Freiheit, der
unendlichen Weite der Ozeane – und der „Linha azul”, der blauen Metrolinie in Lissabon.
Kategorien wie Silber-, Sturmoder
Lachmöwe interessieren
den Vogelkundler; dem
Dichter Christian Morgenstern
waren sie völlig einerlei: „Die
Möwen sehen alle aus, / als ob sie
Emma hießen …“, scherzte dieser in
seinem „Möwenlied“. Den Namen
Emma hatte er natürlich nicht als
Synonym für Emanze gesetzt: Die
Gründerin der gleichnamigen Frauenzeitschrift,
Alice Schwarzer, war noch
nicht einmal geboren. Nein, der Poet
verneigte sich vor den kühnen Seglern
im „weißen Flaus“, deren Flugkunst
der Mensch nie erreichen würde.
Ganz anders sah dies Richard Bach,
seines Zeichens US-Luftwaffenpilot,
Schriftsteller und Erfinder der Super-
Möwe „Jonathan Livingstone Seagull“.
Diese segelt – in Bachs gleichnamigem
Roman aus dem Jahr 1970 - auf esoterischen
Luftpolstern. Sie überwindet
die Trägheit des eigenen Schwarms,
schwingt sich zu Höchstleistungen
auf, kann denken und sprechen. Nach
ihrem physischen Tod vollzieht sie die
Wandlung zum „spirit in the sky“, zur
diffusen Erlösergestalt. Ihre Heilsbotschaft:
Du kannst es, wenn du nur
willst! In der Filmversion wurde „Die
Möwe Jonathan“ (Soundtrack: Neil
Diamond) zum Kassenhit.
Auf denkwürdige Möwen stößt man
auch im Volksglauben. Nach einer russischen
Sage schlüpft eine Witwe in die
Gestalt einer Möwe, um die Überreste
ihres – von Tartaren ermordeten –
Mannes aufzuspüren. Die Vogelperspektive
erleichtert das Manöver, die
fliegende Witwe wird fündig. Im norddeutschen
Wismar wiederum glaubte
man, kreischende Möwengeschwader
am Schiffsheck verkörperten die Seelen
ruheloser Seefahrer.
larus argentatus. So nennt sie der Fachmann:
Silbermöwe im Prachtkleid.
OCEAN7
essay
essay
103
Immer schon meinte man zu wissen:
Möwen sind Boten – und Vorboten;
jeder Küstenfischer vermag ihr Gastspiel
zu deuten. Kreisen sie unruhig
über dem Dorfe, verheißt dies Sturm.
Picken sie am Strand nach Würmern,
nahen Regen oder Kälte. Auf offener
See wiederum leisten die Luftakrobaten
(sie firmieren als internationales
Symbol der Segelflieger!) wertvolle
Lotsendienste, denn sie zeigen Fanggründe
an, aber auch nahende Katastrophen.
Führten sie nicht auf die Spur
jenes Pottwals, dem Herman Melvilles
Romanheld hinterherjagte wie einem
Phantom? – Kapitän Ahab war außer
sich: Hier tauchte der „große Gott“,
hier tauchte Moby Dick. Andere Geschichten
rühmen Möwen als Künder
der rettenden Küste. Erblicken Schiffbrüchige,
die hilflos auf offener See
treiben, auch nur eine einzige Möwe,
schöpfen sie neuen Mut und mobilisieren
die letzten Kräfte. Hoffnung macht
auch eine österreichische Organisation
namens „möwe“ – sie bietet misshandelten
Kindern Hilfe und Halt.
Möwen an Land sind ein eigenes Kapitel:
Sie beschaffen ihr Futter an Stränden,
in Häfen – und in menschlichen
Behausungen: Offene Küchenfenster
haben etwas Unwiderstehliches! Selbst
Abfall verschmähen die Gesellen nicht.
Ganze Geschwader durchsuchen unsere
Müllhalden. Dabei stoßen sie immer
weiter in den Kontinent, in die
Städte vor, und bleiben oft das ganze
Jahr. In Zürich erhob man die findigen
Nahrungsverwerter in den Rang eines
Warenzeichens: Sie stehen Pate für
die Gastronomiekette „Mövenpick“.
Ihr massenhaftes Auftreten gibt jedoch
nicht nur Anlass zur Freude. Die kalkigen
Kotspuren verursachen hohe
Reinigungskosten. Die Kommunen
rücken den Plagegeistern mit allen
denkbaren Mitteln zu Leibe: In Dieppe
an der französischen Ärmelkanalküste
zog man gar einen Falkner bei. Doch
als dieser seinen Greifvogel losließ,
gruppierten sich die Möwen bloß und
hoben zu einem ohrenbetäubenden
Gekreische an. Worauf der Falkner
seinen Scharfmacher zurückpfiff. Mehr
Erfolg zeitigte schließlich das Sterilisieren
der Möweneier. Andere Länder,
andere Sitten: In Norddeutschland galten
Möweneier als Delikatesse. Selbst
Otto von Bismarck schwor auf diese
Leckerbissen. Auf der Möweninsel vor
der Stadt Schleswig schützte ein nominierter
„Möwenkönig“ die Gelege vor
Dieben, sammelte die Eier einst für
die fürstliche Tafel, später für die Feinkostläden.
1989 war Schluss mit dem
Brauch – die Schleswiger Möweneier
wiesen zu hohe Schadstoffbelastungen
auf.
Alle Zeiten überdauert indes das romantische
Bild der Möwe. Dieser
Fernwehvogel weckt Sehnsüchte nach
grenzenloser Freiheit. In Anton Tschechows
melancholischem Schauspiel
„Die Möwe“ wird das Freiheitssymbol
allerdings abgeschossen – aus tödlicher
Langeweile.
Boten und Vorboten: die Möwen
104 TexT yvonne Kienesberger foTos www.amazon.de, www.wiKipedia.de
Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.2008 16:24 Seite 1
Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung
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Bücherschapp
schiffbruch
Das wahrscheinlich Schlimmste, das einem passieren kann auf hoher
see: man verliert sein schiff, seine yacht, kann sich gerade noch retten.
auf ein rettungsboot, eine nussschale, die in den meterhohen wellen
des meeres treibt. was dann noch bleibt, ist warten und Hoffen …
in seinem Roman „Moby Dick“ ein
epochales Denkmal gesetzt. Nur wenige
wissen, dass er dafür eine Vorlage
hatte – ein furchtbares Schiffsunglück,
das tatsächlich stattgefunden hat. In
seinem Buch „Im Herzen der See“
erzählt Nathaniel Philbrick, gestützt
auf authentische Quellen und moderne
wissenschaftliche Erkenntnisse, von
dieser Katastrophe: dem Untergang
des Walfängers ESSEx, völlig zerstört
von einem wütenden Pottwal – und
dem darauf folgenden Überlebenskampf
der Männer in einem Rettungsboot,
tagelang, monatelang auf hoher
See. Es ist eine gruselige Geschichte,
ein Albtraum auf hoher See, nichts für
schwache Nerven – und daher womöglich
nicht die richtige Lektüre für
den romantischen Ankerplatz in einer
kleinen Bucht.
Ludwig Giesebrecht
Der Lotse
„Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
Sie steuert falsch, sie treibt herein
und muss am Vorgebirg zerschellen,
lenkt sie nicht augenblicklich ein.
Ich muss hinaus, dass ich sie leite!“
„Gehst du ins offne Wasser vor,
so legt dein Boot sich auf die Seite
und richtet nimmer sich empor.“
„Allein ich sinke nicht vergebens,
wenn sie mein letzter Ruf belehrt:
Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens
ist wohl ein altes Leben wert.
Gib mir das Sprachrohr. Schifflein, eile!
Es ist die letzte, höchste Not!“ -
Vor fliegendem Sturme gleich dem Pfeile
hin durch die Schären eilt das Boot.
Jetzt schießt es aus dem Klippenrande!
„Links müsst ihr steuern!“ hallt ein Schrei.
Kieloben treibt das Boot zu Lande,
und sicher fährt die Brigg vorbei.
„Beschütze du mich
vor dem Land, dann
beschütze ich dich
vor dem Wasser.“
(sagt das schiff in einem alten seemannsspruch
zu seinem kapitän)
Kampf
Im Jahr 1821 war der Pazifische Ozean
eine schier endlose Fläche voll
warmblütiger Ölquellen, auch Pottwale
genannt. Die größten lebenden
Zahnwale waren aber nicht einfach zu
fangen. Dazu mussten sechs Mann in
einem vom Schiff ausgesetzten kleinen
Boot auf ihr Opfer zurudern, es
harpunieren und ihm anschließend
die Lanze in den Leib stoßen. Das war
nicht ungefährlich, denn mit einem
einzigen kurzen Flukenschlag konnte
das Sechzig-Tonnen-Tier das Walboot
zerschmettern und die Männer,
oft meilenweit vom Schiff entfernt,
in das eiskalte Wasser schleudern.
Herman Melville hat dem Walfang
überlebenswille
Motorschiffe sind längst Standard
im Jahr 1932, trotzdem bricht ein altersschwacher
Schoner vom Hafen
Candelaria in Uruguay auf, um Kap
Hoorn zu umsegeln. An Bord El Cenizo
und seine Frau Dolores, die sich
damit einen lang gehegten Wunsch
erfüllen, sowie ein paar einfache Männer,
die alle unerfüllte Sehnsüchte
mit sich tragen. Vor ihnen liegt ein
Kampf auf Leben und Tod gegen
das stürmische Meer und die Furcht
vor den Elementen, denen sie hilflos
ausgeliefert sind. Schließlich gelingt
die Umrundung des Kaps, aber gerade
als man sich in Sicherheit wiegt,
läuft das Schiff auf Grund. Eduardo
Belgrano Rawson erstellt in dem
Roman „Schiffbruch der Sterne“
ein eindringliches und behutsames
Psychogramm der einzelnen Figuren
und erzählt mit realistischen Bildern,
durchzogen von poetischen Stimmungslagen,
von ihrem Überlebenskampf
auf hoher See.
Bücherschapp
105
AlbtrAum. Tagelanges Treiben
auf einem kaputten Floß, Wasser
und Nahrung werden knapp …
Halluzinationen
Dieses Buch ist witzig, man muss
sehr viel lachen und oft auch den
Kopf schütteln, während man sich
denkt: „Wie kommt der Autor da bloß
drauf?“ Dieses Buch ist spannend.
Man findet sich in einer Geschichte
wieder, die ganz nahe am Rande von
Schein und Wirklichkeit balanciert.
Man ist ständig versucht zu denken:
„Da schwindelt er jetzt aber ein bisschen,
der Yann Martel, das kann
es gar nicht geben – oder vielleicht
doch?“ Aber was dieses Buch vor allem
macht: es berührt. „Schiffbruch mit
Tiger“ ist der eindeutige OCEAN7
Favorit in diesem Bücherschapp. Eine
kurze Zusammenfassung gefällig?
O.k., also: Ein indischer Junge, Sohn
eines Zoobesitzers, erleidet Schiffbruch
– gemeinsam mit einer Hyäne,
einem Orang-Utan, einem verletzten
Zebra und einem 450 Pfund schweren
Bengalischen Tiger namens Richard
Parker. Mehr sage ich dazu nicht. Bitte
einfach selber lesen!
Strandung
Er ist der Inbegriff eines „Seebären“:
Tristan Jones. Der Waliser Seefahrer
erzählt in seinen Werken, wie er mit
14 Jahren die Schule verlässt und auf
einem Lastkahn anheuert, um danach
den größten Teil seines Lebens auf
See zu verbringen – als ein verwegener
Segler, der immer wieder nach neuen
Abenteuern sucht. Jones ließ mehr als
450.000 Seemeilen in seinem Kielwasser.
Den größten Teil davon alleine auf
seinem Segelboot THE SEA DART.
Er überquerte den Atlantik mindestens
20-mal (davon 9-mal allein). Seine Bücher
sind lesenswert, vor allem deshalb,
weil er nie das macht, was von ihm
erwartet wird (eindrucksvoll ist mir in
Erinnerung, dass er im Südafrika der
Apartheid einen schwarzen Jungen auf
seinem Schiff anheuern lässt, was ihm
den Hass aller vornehmen Yachtclubmitglieder
vor Ort einbringt).
Tristan Jones ist nur auf dem Meer
wirklich zu Hause, in einem kleinen
Film auf www.tristanjones.org meint
er: „At this time we have been one entity
– the wind, the sea, the ship and me.“
Was gibt es für diesen Seemann folglich
Schlimmeres als den Verlust seines
Bootes? In dem Buch „Treibgut“
erzählt er uns davon. Landratten vom
britischen Zoll beschlagnahmen seine
SEA DART, weil er die Einfuhrsteuer
nicht bezahlen kann. Damit sitzt er auf
dem Trockenen. Um sein Schiff zu befreien,
ist er gezwungen, jeden Job anzunehmen,
den er bekommen kann. Das
bringt ihn auf einen Kurs mitten durch
den schwierigsten Ozean der Welt: die
menschliche Gesellschaft.
EMPFEHLUNGEN
Nathaniel Philbrick
Im HerzeN der See. dIe
letzte FaHrt deS Wal-
FäNgerS eSSex.
OCEAN7 findet: Spannender
geht es nicht!
Taschenbuch: 350 Seiten
Verlag: Btb (August 2002)
ISBN-10: 3442729718
eduardo Belgrano rawson
ScHIFFBrucH der SterNe
OCEAN7 hört den Herzschlag
der Protagonisten – auch
über die tobende
See hinweg!
Gebundene Ausgabe:
216 Seiten
Verlag: C.H.Beck; Auflage:
1 (20. Februar 2001)
ISBN-10: 3406471250
Yann martel
ScHIFFBrucH mIt tIger
OCEAN7 meint: fantastisch,
verwegen, grausam und
vor allem berührend.
Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Fischer (Tb.),
Frankfurt; Auflage:
1 (1. Oktober 2007)
ISBN-10: 3596510112
tristan Jones
treIBgut. geStraNdet IN
NeW York
Man muss Jones gelesen
haben, um einen wahren
„Seebären” zu kennen …
Gebundene Ausgabe:
288 Seiten
Verlag: Pietsch Verlag
Stuttgart (September 2001)
ISBN-10: 3613503824
106 leserbriefe/impressum
Auch für Frauen
Schon beim Durchblättern in der Trafik hat mich der Artikel über Venezuela sehr angesprochen!
Endlich eine österreichische Segelzeitschrift, die auch das weibliche Geschlecht
anspricht – tolle Bilder und interessante Beiträge! Gratulation – weiter so!
Sonja Eder, 8480 Mureck
Weiter so
Dem gesamten OCEAN7 Team meine Gratulation zu dieser gelungenen und wirklich hervorragenden
Yachtzeitschrift. Für mich die beste österreichische Yachtzeitschrift! Ich kann
nur sagen: Weiter so! Mit seglerischen Grüßen,
Josef Schößwendter, Skipper der Segelyacht THOMANU
www.sailaway.freespaceway.com
Thema Energie
Mit Freude lese ich jedes Mal Ihre Zeitschrift, die eine abwechslungsreiche und informative
Lektüre zum schönsten Hobby der Welt liefert. Auch den Artikel von Mag. Köhler
„Stromversorgung an Bord Teil 3” (04/08) lese ich als Yachtie und zukünftiger Eigner mit
großem Interesse. Vor allem, da hier ja Erfahrungswerte und Tipps aus der Praxis angeführt
sind, und nicht das Messegewäsch oder technische, gut gemeinte Ratschläge. Das macht
es ungemein wertvoll und ich möchte meine Anerkennung und Bewunderung gleichermaßen
für das Werk von Mag. Michael Köhler zum Ausdruck bringen. Allerdings muss
ich im Bezug auf die angegebenen Werte und Einheiten als ausgebildeter Ingenieur der
Elektrotechnik die eine oder andere Anmerkung anbringen. Die (SI-)Einheit für Leistung ist
noch immer W, die für Strom A und die für Energie Wh oder Kapazität Ah. Und nicht „Amp”
und „Amph”. Trotz des Meckerns: Nur weiter so, ich finde es großartig!
Ing. Tom Ondrisek, Wien
Thema Mehrrumpfboot
Wir verfolgen die erfreuliche Entwicklung Ihrer Zeitschrift seit der 1. Ausgabe und sind von
der Qualität der Beiträge im Aprilheft sehr beeindruckt. Als ehemalige Dart-Segler und
jetzige Fahrtensegler hat uns der Bericht über die Kat-Reise der SLEIPNIR 2 besonders
gefallen. Bitte betreiben Sie auch weiterhin Aufklärungsarbeit zum Thema Mehrrumpfboot
durch glaubwürdige Eigner wie Wirtl/Strahser. Herzlichen Dank und weiterhin viel Erfolg,
Ernst und Ursula Tonkovitsch
Yacht-Pool
Durch einen technischen Fehler wurde die Anzeige von Yacht-Pool in unserer April-Ausgabe
nicht vollständig abgedruckt. Die korrekte Anzeige finden Sie auf Seite 77.
OCEAN7 gratuliert den glücklichen Gewinnern!
Gewinner eines 75-ml-Flakons des legendären CHROME LEGEND, Gewinnspiel in der
OCEAN7 Ausgabe 04/08: Martin Domänig, 8020 Graz; Elisabeth Winkler, 1130 Wien;
Hans-Peter Gruber, 4840 Vöcklabruck.
PARtNER GEsuCHt!
Nach Ableben meines Gatten suche ich dringend einen ungebundenen Segler oder eine
Seglerin zwischen 55 und 60 Jahren mit guter Segelerfahrung (B-Schein erwünscht),
genügend Freizeit und Niveau für die heurige Segelsaison am Neusiedler See und in der
Zukunft ev. für einen Segeltörn am Meer. Mein Boot ist eine Sunbeam 27 und hat den
Liegeplatz in Rust. Solltest du mit mir in Kontakt treten wollen, so schicke mir bitte ein Mail
unter Aniko1@aon.at oder rufe mich bitte unter 0676/3653166 an. Danke!
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