Trendmonitor 2011 - Heidelberger Leben

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Wünsche und Wirklichkeiten: neue Realitäten in der Multioptionsgesellschaft 19
Wünsche und Wirklichkeiten: neue Realitäten in der Multioptionsgesellschaft Multioptionalität: große Freiheit, hoher Entscheidungsdruck 20 Der gesellschaftliche Wandel, neue Freiheiten, aber auch neue Zwänge und wachsende Ansprüche verändern die Wünsche und Erwartungen, mit denen junge Menschen heute auf ihre eigene Zukunft blicken. Grenzenloser Hedonismus, naiver Optimismus oder doch lähmende Zukunftsangst – wenn es um den Versuch der Charakterisierung der jungen Generation ging, haben bislang die wenigsten Zuschreibungen und Versuche einer Zeitgeistdefinition wirklich gegriffen. Um das Handeln von Menschen in der Langfristperspektive verstehen und antizipieren zu können, gilt es zu wissen, mit welchen möglichen Szenarien sie ihren eigenen Lebenslauf reflektieren und planen. Welche Sehnsüchte und Bedürfnisse, aber auch welche Erwartungshaltungen, Ziele und Ambitionen prägen das Selbstbild und das Selbstverständnis der jungen Generation von heute? Gibt es Diskrepanzen zwischen Wünschen und realistischen Erwartungen? Diesen Fragen kommt in modernen Gesellschaften eine immer größere Bedeutung zu. Denn eines ist klar: Mit der Pluralisierung von Lebensmöglichkeiten wächst auch die Vielfalt möglicher Lebensentwürfe kontinuierlich. Die damit verbundenen Vorteile und neuen Freiheiten bedeuten jedoch keineswegs, dass wir geradewegs in eine Welt grenzenloser Unabhängigkeit hineinsteuern, in der jeder sich täglich neu entscheiden könnte, wie und wo er leben möchte. Die Chancen, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten, nehmen zweifellos zu. Aber es gibt auch eine Kehrseite dieser Multioptionalität: Mit den zunehmenden Möglichkeiten steigt auch die individuell zu bewältigende Komplexität des Alltags, des Arbeitslebens, der Biografie insgesamt. Es wächst die Zahl der Entscheidungen, die getroffen werden müssen, ob die Betreffenen nun wollen oder nicht. Tatsächlich also sind diese Freiheiten heute eher Wahlfreiheiten. Das heißt: Wir haben zwar immer öfter die Wahl, müssen uns aber auch entscheiden – und die Konsequenzen selbst tragen. Wer sein Leben in die eigenen Hände nimmt, begibt sich daher auf eine Reise mit ungewissem Ausgang. Das erfordert von
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