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Trendmonitor 2011 - Heidelberger Leben

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jedem Einzelnen nicht nur Kompetenzen im Umgang mit neuen Risiken<br />

und Unsicherheiten, sondern bisweilen auch Frustrationstoleranz.<br />

In jedem Fall aber so etwas wie ein Selbst-, Biografie- und<br />

Alltagsmanagement.<br />

Inbetween: der Übergang als <strong>Leben</strong>sentwurf<br />

Gerade junge Menschen sehen sich beim Übergang ins Berufs-<br />

und Familienleben daher veränderten Herausforderungen und<br />

Unsicherheiten gegenüber. Ihr Alltag ist eben auch gekennzeichnet<br />

von ökonomischen Zwängen, sozialen Unwägbarkeiten und<br />

unberechenbaren Zufällen, die sich heute nicht mehr ausschließen<br />

lassen, wohl aber immer wieder eine Neubestimmung der<br />

eigenen Position erfordern. Sie switchen zwischen verschiedenen<br />

<strong>Leben</strong>ssituationen und Identitätsentwürfen. Verzögerte, nicht selten<br />

„holprige“ Berufseinstiege durch Praktika, befristete Jobverträge,<br />

Projektarbeit oder Freiberuflichkeit erzeugen einen Zustand<br />

permanenter Mobilität, Umorientierung und Selbstfindung. Denn<br />

der reibungslose Berufseinstieg, der Job fürs <strong>Leben</strong> und eine Erwerbsbiografie<br />

ohne zeitweilige Unterbrechungen sind Relikte aus<br />

dem Industriezeitalter, das wir immer deutlicher hinter uns lassen.<br />

Die tendenziell fragile Balance aus ständigem Dazulernen, Unterwegssein<br />

und atypischen Beschäftigungsformen schafft hohe<br />

Freiheitsgrade, macht den Alltag aber auch zu einem <strong>Leben</strong> im<br />

Dazwischen. Der Übergang wird quasi zum <strong>Leben</strong>sentwurf. Und<br />

all das prägt auch private Beziehungen, den Prozess der eigenen<br />

Familienplanung ebenso wie langfristig angelegte Entscheidungen<br />

zur Vorsorge.<br />

Es hat sich aber gezeigt, dass diese Entwicklung keineswegs ein<br />

abgehängtes Prekariat oder eine von Zukunftsängsten und Resignation<br />

gezeichnete Generation Praktikum hervorbringt. Im Gegenteil:<br />

Junge Menschen sind nicht in ihrem Weltbild erschüttert, sondern<br />

stellen sich sehr selbstbewusst auf diese offene Situation ein.<br />

Flexibilität, Neugier und Begeisterungsfähigkeit werden zu Grundvoraussetzungen,<br />

um in der Dynamik des Wandels bestehen und<br />

mit Herausforderungen umgehen zu können.<br />

Ein <strong>Leben</strong> im Dazwischen:<br />

ständige Neubestimmung<br />

der eigenen Position<br />

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