Trendmonitor 2011 - Heidelberger Leben
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Immer mehr Paare, Mann und Frau oder Frau und Frau oder<br />
Mann und Mann, mit oder ohne Kinder, entschließen sich für ein<br />
Zusammenleben, ohne gleich den „Bund fürs <strong>Leben</strong>“ einzugehen.<br />
Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen und in Zukunft immer<br />
stärker das Bild von Familien in Deutschland prägen.<br />
Ein weiterer Trend, der diese Entwicklung verdeutlicht: Auch Kinder<br />
wachsen heute in völlig veränderten Familienkonstellationen<br />
auf. Der Anteil neugeborener Kinder, deren Eltern nicht miteinander<br />
verheiratet sind, nimmt kontinuierlich zu. Im Jahr 2009 waren<br />
es in Deutschland rund 218.000 „nichtehelich Geborene“. Was<br />
noch bis vor wenigen Jahrzehnten undenkbar und mit Stigmatisierungen<br />
verbunden war, ist inzwischen geradezu Normalität: Mittlerweile<br />
hat jedes dritte neugeborene Kind Eltern, die nicht miteinander<br />
verheiratet sind. Ganze 77 Prozent mehr als noch im Jahr<br />
1995. Mitte der 1960er-Jahre traf dies gerade einmal auf rund<br />
75.000 Kinder zu, weniger als sechs Prozent aller Neugeborenen.<br />
Dieser Anstieg ist einerseits auf das reformierte Kindschaftsrecht<br />
zurückzuführen, in dem die Stellung so genannter „nichtehelicher<br />
Kinder“ verbessert wurde. Zugleich ist dieses Phänomen natürlich<br />
auch ein Indiz für unsere posttraditionale Gesellschaft, in der das<br />
Familienleben mit unverheirateten Eltern und Alleinerziehende keine<br />
Seltenheit mehr sind.<br />
Moderne Familien: glücklich auch ohne Heirat<br />
Anteil nichtehelich Geborener an allen Neugeborenen (Prozent)<br />
2015<br />
2009<br />
1995<br />
1985<br />
1975<br />
1965<br />
0 % 10 %<br />
20 %<br />
30 % 40 %<br />
50 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Prognose: Zukunftsinstitut <strong>2011</strong><br />
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