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PS 07/2016

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TAMBURINI T12 MASSIMO<br />

<strong>07</strong><br />

JULI<br />

<strong>2016</strong><br />

DIE BESTEN<br />

TWINS<br />

APRILIA<br />

DORSODURO 1200<br />

BMW<br />

R 1200 RS<br />

DUCATI<br />

HYPERMOTARD 939 SP<br />

KTM<br />

1290 SUPER DUKE R<br />

SPECIAL EDITION<br />

MOTO MORINI<br />

CORSARO 1200 VELOCE<br />

Zonkos Attacke<br />

16 SEITEN EXTRA<br />

TUNING-SPEZIAL<br />

KLEIN-<br />

YAMAHA<br />

XJR 1300<br />

GROSSER<br />

REIFENTEST<br />

6x Supersport<br />

6x Slicks<br />

VERGLEICHSTEST<br />

KTM 690 SMC R<br />

Husqvarna 701 SM<br />

PREMIERE<br />

Yamaha<br />

MT-10<br />

Deutschland € 4,20<br />

Österreich € 4,80; Schweiz sfr 7,20;<br />

BeNeLux € 4,90; Dänemark DKR 47,00;<br />

Italien € 5,60; Slowenien € 5,60;<br />

Spanien € 5,60<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


dainese.com<br />

#dainesecrew<br />

D-AIR ® MISANO 1000<br />

Misano 1000, die neue Jacke von Dainese mit elektronischem Stand-alone-<br />

Airbag-System für den Straßengebrauch.<br />

In die aus D-skin 2.0 gefertigte Lederjacke integriert, erfordert das System<br />

keine Installation von Sensoren am Fahrzeug. Diese sind, genau wie<br />

die gesamte Elektronik und das G<strong>PS</strong>-Modul, direkt im Rückenprotektor<br />

untergebracht.<br />

D-air ® kontrolliert und überwacht die Sensor-Signale 800 Mal pro Sekunde<br />

und errechnet anhand eines ausgeklügelten Algorithmus wann der Airbag<br />

ausgelöst werden muss, welcher sich anschließend innerhalb von nur 25<br />

Millisekunden komplett entfaltet.*<br />

DIE ZUKUNFT DES SCHUTZES LIEGT IN DER LUFT!<br />

* Wenn die in der Benutzeranleitung beschriebenen Auslösebedingungen auftreten.


INHALT 7/<strong>2016</strong><br />

Titelfotos: Markus Jahn, Jörg Künstle, mps-Fotostudio, Massimo, Jacek Bilski, Yamaha;<br />

Inhaltfotos: 2snap (2), Andreas Feulner, Ines Männl, Katrin Sdun<br />

104<br />

Champions League: Ex-Weltmeister Casey Stoner kennt die MotoGP-Renner<br />

aller drei Generationen und verrät die Geheimnisse der verschiedenen Bikes<br />

SZENE<br />

04 NEWS/PRODUKTE<br />

Tamburini T12-Supersportler; A2-<br />

Führerscheinregelung; Husqvarna<br />

Vitpilen 1301; <strong>PS</strong> hakt nach<br />

TEST<br />

10 PREMIERE<br />

Yamaha MT-10: Power-Naked mit<br />

Superbike-Fahrwerk und -Motor<br />

14 VERGLEICHSTEST<br />

Fünf europäische Zweizylinder<br />

30 VERGLEICHSTEST<br />

Supermoto: Husqvarna gegen KTM<br />

42 ZONKOS ATTACKE<br />

Klein-Yamaha XJR 1300<br />

50 LESERWAHL<br />

Die Gewinner <strong>2016</strong><br />

SERVICE<br />

54 LESERFRAGEN TECHNIK<br />

56 REIFENTEST<br />

Aktuelle Pellen für Straße und Track<br />

SPORT<br />

96 PITLANE-NEWS<br />

Die nationale Rennszene<br />

104 MOTOGP-HINTERGRUND<br />

112 SPORT-NEWS<br />

RUBRIKEN<br />

73 MARKT<br />

72 LESERPOST<br />

102 DSK-NACHRICHTEN<br />

114 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

<strong>PS</strong>-SPECIAL<br />

ab Seite 81<br />

TUNING<br />

SPEZIAL<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 3


SZENE<br />

NEWS<br />

KOMPROMISSLOS<br />

ALS MASSIMO TAMBURINI am 4. April<br />

2014 im Alter von 70 Jahren starb, ging<br />

eine Ära zu Ende. Eine Ära wundervoller<br />

Motorräder, die im Falle von Ducati 916<br />

und MV Agusta F4 zwei besondere Höhepunkte<br />

erreichte. Was viele hofften, aber<br />

eben nicht genau wussten: Dass Massimo<br />

nach 2008 und seinem Weggang von<br />

MV Agusta nicht untätig auf der Loggia<br />

abhing, sondern seiner Leidenschaft<br />

weiter nachging.<br />

Zwei Jahre nach dem Tod des Vaters<br />

präsentiert nun sein Sohn Andrea Tamburini<br />

den kompromisslosesten Supersportler,<br />

den der italienische Star-Konstrukteur<br />

Massimo jemals gebaut hat.<br />

Denn verpflichtete der Vertrag mit MV<br />

Agusta den Ingenieur, drei Jahre lang<br />

keine neuen Motorräder zu entwickeln,<br />

galt das natürlich nicht für seine<br />

Schaffenskraft innerhalb der eigenen<br />

vier Wände.<br />

Auf dem Sterbebett bat er seinen<br />

Sohn entsprechend das bis auf wenige<br />

Details fertiggestelle Motorrad zu Ende<br />

zu bauen. Herausgekommen ist die<br />

Tamburini T12 Massimo. Ein nur 154,5<br />

Kilogramm (Leergewicht, ohne Benzin)<br />

leichter Supersportler, bei dem Massimo<br />

Fotos: Markus Jahn, Bundesministerium für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

A2-FÜHRERSCHEINREGELUNG<br />

VERSCHLIMMBESSERUNG<br />

Die seit 2013 bestehende EU-Richtlinie sieht vor,<br />

dass man mit dem A2-Führerschein kein Motorrad<br />

fahren darf, das im entdrosselten Zustand mehr<br />

als die doppelte<br />

Leistung der erlaubten<br />

48 <strong>PS</strong> hat. Diesen<br />

Teil der Regelung hat<br />

Deutschland bisher<br />

nicht in die Praxis<br />

umgesetzt. Dagegen<br />

4 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


EDITORIAL<br />

GROSSE GESTE<br />

01<br />

erstmals keine Rücksicht auf Scheinwerfer,<br />

Kennzeichenhalter, Blinker oder<br />

Rückspiegel nehmen musste. Mit der<br />

T12 hat der Italiener seinem Lebenswerk<br />

einen krönenden Abschluss gegeben.<br />

Dass der Vierzylinder-Reihenmotor ausgerechnet<br />

von einer BMW und nicht von<br />

einer italienischen Motorradmarke<br />

stammt, mag viele Landesgenossen des<br />

Konstrukteurs irritieren, aber auf der<br />

Piste tritt dieser Punkt in den Hintergrund.<br />

Das Triebwerk, das er aus einer<br />

selbst gekauften BMW S 1000 RR entnahm<br />

und es nach Konstruktionsplänen<br />

der Superbike-WM-Variante umbaute,<br />

leistet in der T12 mächtige 230 <strong>PS</strong>.<br />

Die haben es leicht mit dem bis ins<br />

Detail perfekt verarbeiteten Supersportler.<br />

Alle Verkleidungsteile und der Tank<br />

bestehen aus Kohlefaser, der Gitterrohrrahmen<br />

aus speziellen Stahlrohren, die<br />

eine hohe Festigkeit und große Stabilität<br />

sicherstellen sollen. Der aus Magnesium<br />

gegossene Lenkkopf ist mit dem Rahmen<br />

verschraubt, der Lenkkopfwinkel<br />

einstellbar. Die Gabel und das Federbein<br />

stammen aus der GP-Serie von Öhlins,<br />

wurden allerdings auf Massimos Auftrag<br />

hin noch einmal nach seinen Vorgaben<br />

überarbeitet. Die Marchesini-Räder bestehen<br />

aus geschmiedetem Magnesium,<br />

der Kabelbaum entspricht dem aktuellen<br />

GP-Standard. Ein Patent zur Quersteifigkeit<br />

des Rahmens reichte Massimo<br />

beim Bau des Bikes ebenfalls ein. Ab<br />

Schräglagen von 45 Grad kann der Rahmen<br />

in gewiser Weise Dämpfungs- und<br />

Federfunktionen übernehmen. Dass das<br />

Bike in Serie geht, ist sicher. Wer es baut<br />

und was es kostet noch nicht. rki<br />

01 Wie bei Tamburinis anderen Werken<br />

kombiniert die T12 Funktion mit Schönheit.<br />

Der Lenkkopf besteht aus Magnesium,<br />

er ist mit dem Rahmen verschraubt<br />

02 Abgase verlassen den Vierzylinder<br />

über den kurzen Arrow-Auspuff auf der<br />

rechten Seite des Motorrads<br />

03 Die Marchesini-Felgen sind aus Magnesium<br />

geschmiedet, die Gabel stammt<br />

aus der GP-Serie von Öhlins, die Bremsanlage<br />

von Brembo<br />

02 03<br />

Fotos: Tamburini<br />

Es ist eigentlich schon ein <strong>PS</strong>-Mantra,<br />

dass wir den Zusammenhalt unter<br />

uns Motorradverrückten über die Ellbogenmentalität<br />

der modernen Welt<br />

im Allgemeinen und die des Rennsports<br />

im Speziellen stellen. Kein<br />

Rennen um die goldene Ananas oder<br />

den Pusemuckel-Cup ist es wert,<br />

dass sich die Kontrahenten mental,<br />

verbal oder gar physisch an die Gurgel<br />

gehen und in sinnlosen Diskussionen<br />

über Höher, Weiter, Besser das<br />

Leben schwer machen – egal, wie<br />

wichtig wir uns selbst nehmen. Niemand<br />

Geringeres als die Lichtgestalt<br />

des Motorradrennsports und dessen<br />

neues Wunderkind haben uns das auf<br />

ganz großer Bühne, nach dem GP in<br />

Barcelona, vorgeführt. Dass sich Valentino<br />

Rossi und Marc Márquez seit<br />

dem Ende der letzten Saison nichts<br />

mehr zu sagen haben, sich durch Eiseskälte<br />

und eindeutige Gesten immer<br />

wieder gegenseitig versicherten,<br />

wie unterirdisch wenig sie voneinander<br />

halten, hat die ganze Rennwelt<br />

mitbekommen. Und konnte dann miterleben,<br />

wie sie sich wie echte<br />

Sportsmänner im Parc Fermé erstmals<br />

wieder die Hand reichten. Dass<br />

es nicht gleich in Liebe umschlägt,<br />

war spätestens nach der Pressekonferenz<br />

klar. Aber beide betonten, dass<br />

es wichtigere Dinge im Leben gibt,<br />

besonders in einem Fahrerlager –<br />

der „Familie“. Unsäglich traurig, dass<br />

Luis Salom für diese Einsicht erst<br />

sein Leben lassen musste. Wir alle<br />

könnten darauf verzichten, oder?<br />

Uwe Seitz, leitender Redakteur<br />

will die EU nun klagen. Um einen Rechtsstreit zu<br />

verhindern, plant die Bundesregierung deshalb<br />

nachzubessern. Am 8. Juli steht die Entscheidung<br />

im Bundesrat an. Sollte der Verordnung zugestimmt<br />

werden, darf man ab deren Inkraftreten<br />

beispielsweise eine Honda CBR 600 RR trotz 48-<br />

<strong>PS</strong> Drossel nicht mehr mit dem A2-Führerschein<br />

fahren. Eine Übergangsregelung für bereits<br />

existierende A2-Fahrer beziehungsweise -Bikes<br />

ist vorgesehen.<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


KURZ & KNAPP<br />

Foto: Kulturstiftung Kornhaus<br />

++ HEINO BÜSE GMBH ++<br />

Die Heino Büse MX Import<br />

GmbH hat seine Geschäftsführung<br />

um eine Position<br />

erweitert. Zum 1. Mai wurde<br />

Ralf Baches zum Geschäftsführer<br />

ernannt. Der Grund:<br />

Eigentümer und Gründer<br />

Heino Büse wird sich im<br />

Verlauf der nächsten Jahre<br />

sukzessive aus dem Tagesgeschäft<br />

zurückziehen.<br />

++ TONI MANGS KAWA ++<br />

Ab sofort kann man im Museum<br />

<strong>PS</strong>.Speicher im niedersächsischen<br />

Einbeck das<br />

Weltmeistermotorrad<br />

von<br />

Toni Mang bestaunen.<br />

Der<br />

erfolgreiche<br />

Motorradrennfahrer übergab<br />

der Erlebnisausstellung seine<br />

Kawasaki KR 250 als Dauerleihgabe.<br />

Neben Mangs<br />

Bike kann man dort eine große<br />

Sammlung an historischen<br />

Fahrzeugen anschauen.<br />

www.ps-speicher.de<br />

++ KTM-RÜCKRUF ++<br />

Am semiaktiven Federbein<br />

der KTM 1290 Adventure<br />

(Modelljahr 2015 und <strong>2016</strong>)<br />

kann es zu Undichtigkeiten<br />

und Ölverlust kommen. Weiteren<br />

Schäden und Funktionsbeinträchtigungen<br />

sind<br />

nicht ausgeschlossen. KTM<br />

schreibt die Halter betroffener<br />

Motorräder an. Im Zuge<br />

der Überprüfung auf Undichtigkeit<br />

erhalten die Dämpfungssteuergeräte<br />

darüber<br />

hinaus eine neue Software.<br />

++ MIVV UND M-A-S ++<br />

MIVV, der italienische<br />

Hersteller von Motorrad-<br />

Auspuffanlagen und der<br />

Großhändler für Auspuffanlagen,<br />

M-A-S Motorradzubehör,<br />

arbeiten in Deutschland<br />

und Österreich künftig exklusiv<br />

zusammen. Die Adresse:<br />

M-A-S Motorradzubehör<br />

GmbH, Am Alten Sportplatz<br />

5, 90587 Veitsbronn. Weitere<br />

Infos gibt es im Netz unter<br />

www.mas-motorrad.de<br />

Fotos: BMW<br />

LSL Clubman XSR<br />

ZUBEHÖRHERSTELLER LSL HAT DIE YAMAHA<br />

XSR 700 HÜBSCH ANGEZOGEN: GRIFFE, SPIE-<br />

GEL, HEBEL, FUSSRASTEN, SIXDAYS-SCHEIN-<br />

WERFER, LED-BLINKER, SCHUTZBLECHE<br />

SOWIE GEWINDESTOPFEN STAM-<br />

MEN ALLESAMT AUS DEM AKTU-<br />

ELLEN KATALOG. AUSNAHME:<br />

SITZBANK UND<br />

TANKLA-<br />

CKIERUNG.<br />

WWW.<br />

LSL.EU<br />

Foto: LSL<br />

6 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


BMW S 1000 RR PRAEM<br />

CUSTOMIZED RACEBIKE<br />

Man unterstellt BMW ja häufig, sie seien etwas steif um die Hüfte. Aber<br />

mit diesem Projekt haben sie nicht nur Mut, sondern auch echte Klasse<br />

bewiesen. Die französischen Brüder Sylvain, 27, und Florent Berneron,<br />

25, erhielten den Auftrag von BMW Motorrad, die S 1000 RR nach ihren<br />

Vorstellungen umzubauen. Das Ergebnis begeistert nicht nur Design-<br />

Fetischisten. Den Brüdern ist es gelungen, die Umbauten im Stil eines<br />

Endurance-Racebikes der 80er-Jahre so vorzunehmen, dass sich an<br />

der Performance des 199 <strong>PS</strong> starken Renners nichts geändert hat.<br />

Fahrwerk, Bremsen und Technik wurden nicht angerührt. Dass es ohne<br />

Modifikationen an diesen Komponenten ungleich schwieriger ist ein<br />

Motorrad umzubauen, beweisen die umfangreichen, nicht unbedingt offensichtlichen<br />

Änderungen der Peripherie. Beispielsweise entsprechen<br />

nur noch 30 Prozent der Form des Alutanks dem Original.<br />

Die Felgen sind aus<br />

Karbon gefertigt<br />

und sparen fünf<br />

Kilogramm gegenüber<br />

der Serie.<br />

Insgesamt wiegt die<br />

BMW sogar 20 Kilo<br />

weniger als die<br />

Standard-RR<br />

Foto: Pirelli<br />

MV AGUSTA UND PIRELLI<br />

BRUTALE-UNIKAT<br />

Nein, Pirelli versorgt die in finanziellen<br />

Schwierigkeiten steckende Traditionsmarke<br />

MV Agusta nicht mit frischem<br />

Kapital. Gemeinsam hat man aber ein<br />

Einzelstück der Brutale 800 im Design<br />

des Diablo Rosso III-Reifens entwickelt.<br />

Wer sich nun fragt, ob MV überhaupt<br />

noch Motorräder baut: tun sie. Doch bis<br />

Ende Juli muss der Hersteller einen<br />

Restrukturierungsplan vorlegen. Ein<br />

schwieriges Unterfangen. In einem Interview<br />

rechnet MV-Boss Giovanni Castiglioni<br />

aktuell mit Anteilseigner AMG ab,<br />

der sich bei MV ausschließlich aus Marketinggründen<br />

eingekauft hätte. Derzeit<br />

würde MV mit Industriegigant Polaris<br />

über einen möglichen Einstieg sprechen.<br />

Foto: Polo<br />

NEUHEITEN IN DER REDAKTION<br />

<strong>PS</strong>-GETESTET<br />

Der Sommer ist da,<br />

und das Polo-Hoodie<br />

gab's gerade für<br />

99,95 Euro im Sonderangebot<br />

(www.<br />

polo-motorrad.de,<br />

Größen M-3XL,<br />

Farben: Schwarz<br />

oder Grau). Also<br />

haben wir eins<br />

bestellt. Aber was<br />

ist mit den Sicherheitsaposteln?<br />

Nun ja, das sehr robuste und gut geschnittene<br />

FLM-Sport-Hoodie hat an Ellbogen und Schultern tatsächlich<br />

recht große Weichschaum-Protektoren und<br />

eine Einstecktasche für einen Nachrüst-Rückenprotektor.<br />

Letztere ist aber viel zu kurz, und beim lockeren<br />

Schnitt des Hoodie dürften die Protektoren selten an<br />

der Stelle bleiben, wo sie schützen müssen. Besser ist<br />

wohl ein Hoodie nach Wahl und dazu eine Komplett-<br />

Protektorenweste etwa von Ortema<br />

drunter (www.ortema.de) – aber<br />

das kostet dafür gleich dreimal so<br />

viel. Von Dainese gab's den Top-<br />

Racing-Stiefel Axial Pro In, der<br />

wie der Name andeutet unter der<br />

Kombi getragen wird und damit<br />

nur für Dainese- oder entsprechend<br />

vorbereitete andere<br />

Kombis passt. Der Tragekomfort<br />

ist großartig und der Einstieg<br />

wie auch die Passform<br />

top. Die Protektion an Fußgelenk<br />

und Schienbein haben<br />

uns ebenfalls gefallen.<br />

Diverse Farben, Größe 40-47,<br />

449,95 Euro, www.dainese.com<br />

Foto: Dainese<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 7


HUSQVARNA VITPILEN 1301<br />

ALLES AUF ANGRIFF<br />

Als im Jahr 2013 bekannt wurde, dass ausgerechnet<br />

Konkurrent KTM die schwedische Traditionsmarke<br />

Husqvarna von BMW übernehmen<br />

würde, haben viele das Ende der Marke vorhergesagt.<br />

Doch nicht nur folgte rasch die Ankündigung,<br />

die Offroad-Serie weiterzuführen, sondern<br />

spätestens mit der EICMA 2015 auch die Gewissheit,<br />

dass KTM mit der Marke Husqvarna ebenso<br />

auf der Straße voll auf Angriff setzen wird. In<br />

Mailand präsentierten sie zunächst das Konzeptbike<br />

Vitpilen 701, eine Art Melange aus Café Racer<br />

und Naked Bike, dessen Herzstück ein Einzylindermotor<br />

bildet. Nun überraschen die Österreicher<br />

mit einem weiteren, extrovertierten<br />

Naked Bike, das unzweifelhaft auf der KTM 1290<br />

Famoser V2-Motor aus der 1290<br />

Super Duke, markante Einarmschwinge,<br />

knackiges Heck und<br />

schmaler Lenker<br />

Super Duke basiert. Mit kurzem Heck, fetter Einarmschwinge,<br />

dickem Hinterreifen und schmalem<br />

Stummellenker sieht die Husqvarna Vitpilen 1301<br />

ziemlich heiß aus. Eine gewisse Nähe zum Konzept<br />

der Ducati Diavel kann man nicht verleugnen. Es<br />

wird vermutet, dass es noch eine weitere Variante<br />

in Form eines waschechten Powercruisers geben<br />

wird. KTM-Chef Stefan Pierer hat dies zumindest<br />

bereits für das Jahr 2019 angekündigt. Alles auf<br />

Angriff eben.<br />

Computer-Retusche: Kardesign<br />

Fotos: Björn Gramm, mps-Fotostudio<br />

QUICK CHECK<br />

BLUETOOTH-MULTITALENTE<br />

Das kalifornische Unternehmen Sena entwickelt Bluetooth-<br />

Geräte für Motorradfahrer. Das neueste Headset Sena S20<br />

(nicht im Bild) erwies sich als wahres Multitalent: Interkom<br />

mit mehreren Fahrern, Navi-Ansagen, Telefonverbindung<br />

und die Audioaufnahme auf eine GoPro (per optionalem<br />

Sena-Audio Pack)<br />

oder die Bluetoothkompatible<br />

Onboard-Kamera<br />

Sena<br />

Prism, alles parallel<br />

nutzbar.<br />

Die Reichweite wird unter optimalen Bedingungen mit<br />

zwei Kilometern angegeben. Bei ausgeklappter Antenne<br />

war ein Kilometer im Praxiseinsatz eher realistisch.<br />

Die Audioqualität ist fantastisch. Auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />

zeichnet das S20 Stimmen sehr klar<br />

auf. Wenn es schnell wird, sind die Kopfhörer der limitierende<br />

Faktor. Je nach Schalldämmung des Helms<br />

wird es bei voller Lautstärke ab 140 km/h schwierig,<br />

den anderen zu verstehen. Die Full-HD-Kamera Prism<br />

baut schmal und wiegt zirka 130 Gramm. Die Videoqualität<br />

der Full-HD-Aufzeichnung ist sehr gut, kommt<br />

an die des Klassenprimus GoPro jedoch nicht heran.<br />

Dafür ist im sehr umfangreichen Lieferumfang so<br />

ziemlich alles dabei, was man sich wünschen kann.<br />

Dasselbe gilt für die Ausstattung des Headsets S20.<br />

Und was kostet's? Sena S20 einzeln: 299 Euro; Doppelpackung:<br />

549 Euro; Sena Prism: 269 Euro; Bluetooth-<br />

Audio Pack für GoPro: 109 Euro, www.sena.com<br />

8 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Foto: Clover<br />

Givi-Taschenserie<br />

FÜR LEUTE, DIE KOFFERTRÄGER NICHT<br />

LEIDEN KÖNNEN, BIETET GIVI DIE LINIE<br />

EASY-T AN. DIE WEICHTASCHEN SIND<br />

LICHT- UND WASSERABWEISEND UND<br />

WERDEN MIT GURT, RIEMEN UND MAGNET<br />

MONTIERT. REFLEKTOREN SORGEN FÜR<br />

BESSERE SICHTBARKEIT. WWW.GIVI.DE<br />

Foto: Givi<br />

CLOVER SR-2<br />

SCHAFES DING<br />

Schreibfehler? Keineswegs, denn der Sommerhandschuh<br />

SR-2 von Clover besteht sowohl<br />

aus Schafsleder als auch aus luftdurchlässigem<br />

Mesh-Futter. Für den Schutz der<br />

sensiblen Griffel sorgen unter anderem Karboneinsätze<br />

auf den Gelenken sowie Materialverstärkungen<br />

an den Fingerkuppen. Den<br />

Komfort soll allerlei elastisches Gewebe sicherstellen.<br />

Der SR-2 kostet 89,90 Euro und<br />

wird in Deutschland von der Kangtex GmbH<br />

vertrieben. Infos unter: www.clover.it<br />

REIFENAUSBRÜCHE UND KÜHLERANSCHLAG<br />

<strong>PS</strong> HAKT NACH<br />

Bei den Testfahrten für die Supersporthelme (<strong>PS</strong> 06)<br />

fiel der Bridgestone V02 mit Gummiausbrüchen aus<br />

der Lauffläche auf. Bridgestone nahm hierzu nun<br />

Stellung. Demnach gäbe es<br />

sehr vereinzelt Reifen, bei denen<br />

Fehler in der Produktion<br />

der Gummimischung vorkommen<br />

könnten. Der Reifen,<br />

mit dem <strong>PS</strong> unterwegs war,<br />

scheint einer dieser wenigen<br />

Fälle zu sein. Die maschinelle<br />

Fertigung sei in Ausnahmefällen<br />

fehlerhaft, was der<br />

Hersteller bedauert und an<br />

Optimierungen arbeitet. Reifenplatzer oder gar Unfälle<br />

wegen der Ausbrüche seien nicht bekannt. Tritt ein<br />

Defekt bei ordnungsgemäßer Nutzung des Reifens<br />

auf, leistet der Hersteller unbürokratisch Ersatz.<br />

Beim Supersportler-Test (<strong>PS</strong> 04) berichteten wir, dass<br />

der Dunlop D212 GP Pro beim starken Verzögern an<br />

die Kunststoffverkleidung des Kühlers der Ducati 959<br />

Panigale stieß. Ducati verweist nun in einer Stellungnahme<br />

auf den auch von <strong>PS</strong> ermittelten höheren<br />

Abrollumfang des Dunlop-Reifens (14 Millimeter im<br />

Vergleich zur Originalbereifung). Eine Gefahr ginge<br />

von dem Kontakt mit dem Kühler nicht aus, so Ducati.<br />

Tritt das Problem<br />

auf, empfiehlt der<br />

Hersteller ein stärkeres<br />

Vorspannen<br />

der Gabel. Für den<br />

Einsatz auf der<br />

Rennstrecke ist<br />

das leider nur<br />

eine suboptimale<br />

Lösung.<br />

Foto: Jörg Künstle<br />

Foto: Volkmar Jacob<br />

Nachruf Michael Czysz<br />

NACH EINER KARRIERE ALS ARCHI-<br />

TEKT HATTE SICH DER AMERIKANER<br />

DEM DESIGN UND DER KONSTRUKTI-<br />

ON VON RENNBIKES VERSCHRIEBEN.<br />

SEINE KREATIONEN WAREN AUFSE-<br />

HENERREGEND – UND BEI DER TT<br />

AUF DER ISLE OF MAN FÜR SIEGE GUT. IM MAI<br />

STARB MICHAEL CZYSZ MIT 52 JAHREN AN KREBS.<br />

Fotos: Alan Cathcart<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 9


PREMIERE<br />

YAMAHA MT-10<br />

Keine Ahnung, in welchem Paralleluniversum<br />

die Yamaha-<br />

Designer herumgesurft sind,<br />

als sie das Design der MT-10<br />

zu Papier brachten. Auf jeden Fall haben<br />

sie mit der martialischen Transformer-Optik<br />

mächtig Mut und Selbstbewusstsein<br />

bewiesen.<br />

Selbstbewusst können die Yamaha-<br />

Leute sein, denn die MT-Baureihe<br />

verkauft sich quer durch alle Hubraumklassen<br />

wie geschnitten Brot. Und<br />

so signalisiert die angriffslustige Optik<br />

der MT-10 kühn, dass man nicht gewillt<br />

ist, im Teich der Power-Nakeds nur mit -<br />

zuschwimmen. Man will der Hecht sein.<br />

Alles was dafür nötig ist, fanden die<br />

Techniker im eigenen Sortiment bereits<br />

vor, nämlich die furiose R1 als Basis.<br />

Damit schlägt nun auch Yamaha den<br />

Erfolg versprechenden Weg ein, ein<br />

schlagkräftiges Naked Bike auf Basis<br />

eines aktuellen Supersportlers mit modernster<br />

Technik vom Stapel zu lassen,<br />

wie es etwa BMWs S 1000 R und Aprilias<br />

Tuono vorexerzieren.<br />

Somit erbt die MT-10 vom Superbike<br />

nicht nur die zwei stechend dreinblickenden<br />

Scheinwerferaugen, sondern<br />

auch das erstklassige Chassis und vor<br />

allem den unter Reihenvierzylindern<br />

einzigartigen Crossplane-Motor. Der<br />

allerdings ist zunächst einmal ein<br />

gnadenloser Hochleistungsreaktor,<br />

der eine gewisse Durchzugsschwäche<br />

billigend in Kauf nimmt. Die spannende<br />

Frage war also: Hat Yamaha dem<br />

Vierzylinder mit der Beschneidung auf<br />

immer noch standesgemäße 160 <strong>PS</strong><br />

untenrum den nötigen Punch einflößen<br />

können, ohne seine prickelnde Drehzahlgier<br />

zu schmälern?<br />

Text: Andreas Bildl; Fotos: Markus Jahn<br />

Vorbei die Zeit der Ruhe,<br />

die MT-10 ist gekommen,<br />

die Herrschaft unter den<br />

Power-Nakeds an sich zu<br />

reißen. Mit dem Fahrwerk<br />

der YZF-R1. Und dem geil<br />

klingenden Crossplane-<br />

Vierzylinder des Superbikes,<br />

der hier erstmals<br />

im Straßenanzug antritt.<br />

AUF S<br />

MIT GE<br />

10 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


IE<br />

BRÜLL<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 11


DATEN<br />

YAMAHA<br />

MT-10<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 118 kW (160 <strong>PS</strong>) bei 11500/min*,<br />

111 Nm bei 9000/min*, 998 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 79,0/50,9 mm, Verdichtung: 12:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 45-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung<br />

(Anti-Hopping),<br />

Sechsganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66 Grad, Nachlauf: 102 mm, Radstand:<br />

1400 mm, Ø Gabel innenrohr: 43<br />

mm, Federweg v./h.: 120/120 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

190/55 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

220-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 210 kg*<br />

Tankinhalt: 17,0 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

12995 Euro (zzgl. NK)*<br />

* Herstellerangabe<br />

Das Vorhaben darf als geglückt bezeichnet<br />

werden. Vielleicht schwingt<br />

die MT-10 tief unten im Drehzahlkeller<br />

nicht den allergrößten Hammer ihrer<br />

Zunft, doch ab 4000/min drückt der<br />

Vierzylinder stattlich voran. Liefert<br />

reichlich Punch für den gepflegten<br />

Sprint von Ecke zu Ecke, legt bei 6000/<br />

min noch ein Brikett nach und dreht<br />

dann mit grimmiger Entschlossenheit<br />

Richtung Begrenzer. Geblieben ist aber<br />

nicht nur die Drehfreude, sondern auch<br />

der knurrige Klang, der durch den<br />

Zündversatz an einen V4 erinnert.<br />

Den frisch gewonnenen Druck in<br />

tiefen Lagen mit diesem rauchigen Timbre<br />

zu genießen, ist beim Landstraßensport<br />

ein echtes Erlebnis. Die Elektronik,<br />

die den Vierzylinder im Zaum hält,<br />

hat Yamaha auf ein erträgliches und<br />

ausreichendes Maß reduziert. Tempomat,<br />

dreistufige Traktionskontrolle,<br />

Bosch-ABS, drei Fahrmodi. Alle drei<br />

Modi – A, B und Standard – mit voller<br />

Leistung, aber unterschiedlichem<br />

Ansprechen. Zwischen dem bissigen<br />

B- und dem sanften Standard-Modus<br />

war während der Testfahrt Stufe A das<br />

Mittel der Wahl. So ließ sich die Power<br />

direkt und präzise, ohne zu harsche<br />

Lastwechselreaktionen einsetzen.<br />

Was also verhilft dem Vierzylinder<br />

zu mehr Druck in unteren Lagen? Die<br />

Einlassventile wurden um zwei auf 31<br />

mm verkleinert, die Ansaugkanäle<br />

enger gestaltet. Dazu spendierten die<br />

Entwickler neue Nockenwellen und<br />

neue Schmiedekolben, die zusammen<br />

mit überarbeiteten Brennräumen die<br />

Verdichtung von 13:1 auf 12:1 senken.<br />

40 Prozent der Motorteile sind neu.<br />

Die variablen Ansaugtrichter der R1<br />

bekam die MT-10 dagegen nicht.<br />

Geblieben sind Anti-Hopping-Kupplung<br />

und das Getriebe der R1 mit rennmäßig<br />

langen unteren und eng gestuften<br />

oberen Gängen sowie etwas rezenten<br />

Gangwechseln. Doch dank gestiegener<br />

Durchzugskraft und kürzerer Sekundärüber-<br />

setzung (43er- statt<br />

41er- Ket-<br />

tenblatt) ist das in<br />

engen Keh-<br />

ren kein Handicap.<br />

Einen Schaltautomat trägt sie übrigens<br />

nicht, den bietet aber das Zubehörprogramm.<br />

Mit Kurven hat die MT-10 ohnehin<br />

keine Probleme. Ob eng, schnell, tricky,<br />

die Neue hat stets die passende Antwort<br />

parat. Was angesichts der R1-Gene,<br />

die in dem Fahrwerk stecken, nicht<br />

verwundert.<br />

Erzstabil, mit handlinggieriger<br />

Lenkgeometrie und ultrakurzen 1400<br />

mm Radstand ist die MT-10 ganz auf<br />

die Kurvenjagd getrimmt. Und um dem<br />

sportlichen Anspruch gerecht zu<br />

werden, haben die Techniker beim<br />

Fahrwerk nicht gespart. Die voll einstellbaren<br />

Kayaba-Federelemente entsprechen<br />

von der Hardware her jenen<br />

der R1. Inklusive der im High- und<br />

Low speed-Bereich einstellbaren<br />

Druckstufe des Federbeins.<br />

Entsprechend lässt die MT-10 selbst<br />

bei heftigem Angasen nichts anbrennen.<br />

Auch bei forcierter Gangart. Zumindest<br />

bei den kurzen Sprinteinlagen,<br />

die entlang der spanischen Küste drin<br />

waren, ließ sich das Chassis kaum in<br />

Verlegenheit bringen.<br />

210 Kilogramm soll die MT-10 vollgetankt<br />

wiegen. Immerhin elf mehr als<br />

die verkleidete R1. So trägt die MT-10<br />

nicht den feinen, schwerpunkttechnisch<br />

günstig bis unter die Sitzbank<br />

gezogenen Alutank des Sportlers.<br />

Sie rollt auch nicht auf dessen leichten<br />

Rädern. Und Dinge wie zwei Kilogramm<br />

mehr Schwungmasse an der<br />

Kurbelwelle oder das Stahl-Rahmenheck<br />

sind eben notwendige wie gewichtsträchtige<br />

Zugeständnisse an das<br />

Leben als Straßenkämpfer. Schließlich<br />

ist die Yamaha auch auf das Tragen<br />

von Packtaschen vorbereitet. Das Zubehörprogramm<br />

hält für Reiselustige<br />

unter anderem Gepäcksysteme und<br />

auch Verkleidungsscheiben bereit.<br />

Dennoch, am Handling gibt es wenig<br />

zu kritteln, beflissen stürzt sich die<br />

MT-10 in die Kurven, nur eben nicht mit<br />

der geschliffenen Schärfe der R1. Beim<br />

Kurvenwetzen hilft die sportlich-lockere<br />

Sitzposition. Herrlich unverkrampft,<br />

nicht zu stark auf den Alulenker<br />

gestützt, hat der Pilot die Sache<br />

jederzeit entspannt im Griff<br />

und kann zur Attacke blasen.<br />

Unterstützung erhält<br />

er in den Anbremszonen<br />

von den bewährten, bissfesten<br />

und gut dosierbaren<br />

Vierkolben-Radialstoppern.<br />

Die MT-10 ist<br />

jetzt bereit zum Titelfight,<br />

mit einem Kampfpreis von<br />

12 995 Euro sowieso.<br />

12 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01<br />

02<br />

03<br />

01 Nicht das TFT-Display der R1, aber<br />

auch recht übersichtliches LC-Display.<br />

Der rote Bereich beginnt jetzt bei<br />

12 000/min, also 2000/min früher<br />

02 Riser bringen den Alulenker genau<br />

in die richtige Höhe, die Federelemente<br />

stammen im Grunde aus der R1 und<br />

sind lediglich anders abgestimmt<br />

03 Das Cockpit lässt sich vom Lenker<br />

aus bedienen, die TC ebenso. Ob der<br />

Tempomat wohl häufig zum Einsatz<br />

kommen wird?<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 13


VERGLEICHSTEST<br />

EUROPÄISCHE ZWEIZYLINDER<br />

EURO<br />

14 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


APRILIA DORSODURO 1200 BMW R 1200 RS<br />

DUCATI HYPERMOTARD 939 SP KTM 1290 SUPER DUKE R SE<br />

MOTO MORINI CORSARO 1200 VELOCE<br />

FIGHTER<br />

Im Motorradbau gelten die europäischen Hersteller als Spezialisten für sportliche<br />

Zweizylinderbikes. Zeit für ein buntes Klassentreffen nach <strong>PS</strong>-Manier.<br />

Text: Tobias Münchinger; Fotos: Jörg Künstle<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 15


DUCATI<br />

HYPERMOTARD 939 SP<br />

„GEILE KOMBI AUS SUPERMOTO<br />

UND DICKEM V2 – 15 PONYS<br />

MEHR WÜRDEN TROTZDEM<br />

NICHT SCHADEN“<br />

Flo Kopp<br />

01 02<br />

01 Am dicken Trägerelement<br />

hängen Fahrer- und Soziusfußrasten.<br />

Platz für die Stiefelfersen<br />

bleibt nicht viel übrig<br />

02 Breite Lenkstange, kleines<br />

LCD-Display. Mehr braucht's<br />

eh nicht zum Spaßhaben<br />

16 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01 02<br />

01 Männermotor mit Drehmoment<br />

satt. Man beachte auch<br />

die armdicken Krümmer<br />

02 Das Cockpit zeigt mehr Infos<br />

an, als man denkt. Darunter<br />

Gang und Maximalgeschwindigkeit.<br />

Einen Laptimer gibt's auch<br />

„MORINIS WAREN FÜR MICH BISLANG NUR<br />

FLIEGENGEWICHTIGE OLDTIMER, ABER<br />

DIESE BOMBE HIER HAT RICHTIG PUNCH“<br />

Achim Steinmacher<br />

MOTO MORINI<br />

CORSARO 1200 VELOCE<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 17


KTM<br />

1290 SUPER DUKE R SE<br />

„WENN MUHAMMAD ALI WIEDERGEBOREN<br />

WIRD, DANN BESTIMMT ALS SUPER DUKE.<br />

BUMM, UND KNOCK-OUT!“<br />

Tobi Münchinger<br />

01 02<br />

01 Die Wave-Scheiben sind Teil<br />

der SE-Sonderausstattung und<br />

steigern die Bremsperformance<br />

02 Kaum eine Info, die das<br />

KTM-Cockpit nicht anzeigt.<br />

Trotzdem dominiert der analoge<br />

Drehzahlmesser. Klasse!<br />

18 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01<br />

„WARNWESTE?<br />

NA KLAR DOCH,<br />

ABER NIEMALS<br />

ÜBER DER KOMBI!“<br />

Volkmar „Jacko“ Jacob<br />

02<br />

01 Windschutz, Navi, Heizgriffe.<br />

Die R 1200 RS bietet alles, was man<br />

von einem Sporttourer verlangt<br />

02 Der Kraftschluss erfolgt seidenweich,<br />

aus dem Antriebsstrang<br />

kommt nicht das kleinste<br />

Ruckeln<br />

BMW R 1200 RS<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 19


APRILIA<br />

DORSODURO 1200<br />

01 Über die breite Lenkstange lässt sich<br />

die Aprilia klasse dirigieren. Kehrtwende<br />

auf der Briefmarke? Kein Problem!<br />

02 Die Flanken des Tanks bieten Halt, und<br />

die Sitzbank ist sogar auf längeren Etappen<br />

regelrecht komfortabel<br />

01<br />

02<br />

„130 <strong>PS</strong> AUS 1200 KUBIK IN<br />

EINER SUPERMOTO, DA<br />

WIRD'S FÜR DIE GEBÜCKTE<br />

SPORTFRAKTION ENG!“<br />

Karsten Schwers<br />

20 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Deutsch ands<br />

be iebteste<br />

Serie<br />

5 Jahre in Folge<br />

die Nr. 1 bei den<br />

Lesern der<br />

AutoBild<br />

6 Jahre in Folge<br />

die Nr. 1 bei den<br />

Lesern von<br />

auto motor<br />

und sport<br />

5 Jahre in Folge<br />

die Nr. 1 bei den<br />

Lesern von<br />

Motor Klassik<br />

6 Jahre in Folge<br />

die Nr. 1 bei den<br />

Lesern der<br />

Auto Zeitung<br />

Made in Germany<br />

seit 1957<br />

Ausgabe 13/<strong>2016</strong><br />

LESERWAHL<br />

BEST BRAND<br />

<strong>2016</strong><br />

KATEGORIE<br />

Schmierstoffe<br />

Ausgabe <strong>07</strong>/<strong>2016</strong><br />

Ausgabe 06/<strong>2016</strong><br />

TOP<br />

MARKE<br />

<strong>2016</strong><br />

Ausgabe 05/<strong>2016</strong>


Aus der Ferne muss es sich<br />

wie ein Unwetter anhören,<br />

wenn das Quintett aus Aprilia,<br />

BMW, Ducati, KTM und<br />

Moto Morini im selben Moment den<br />

Gashahn spannt. Das Bollern und Donnern<br />

steht in krassem Gegensatz zu<br />

hochtourigem Vierzylinderkreischen.<br />

Weniger randalös und schrill, eher<br />

dunkel, basslastig. Wer einmal mit erhobenem<br />

Vorderrad auf einer Drehmomentwelle<br />

surfend die Kurve verlässt,<br />

befindet sich in akuter Gefahr, dem<br />

Twin-Virus anheimzufallen. Den facettenreichen<br />

Bazillus wieder loszuwerden<br />

wird dann schwierig.<br />

<strong>PS</strong>-Aushilfsdrifter Flo macht auf der<br />

Ducati Hypermotard 939 SP den ersten<br />

Aufschlag und kommt quer um die Kurve<br />

gezimmert. Als ehemaliger Supermoto-DM-Fahrer<br />

kennt er das Konzept<br />

aus langen Federelementen, hoher Sitzposition<br />

und breiter Lenkstange inund<br />

auswendig. „Die Hyper macht echt<br />

Spaß!“, resümiert Flo am Nachmittag.<br />

Recht hat er. Vor allem gestaltet die<br />

Duc ihrem Piloten das Spaßhaben recht<br />

mühelos, denn das Funbike glänzt mit<br />

geschliffenen Manieren. Ihr 90-Grad-V2<br />

läuft rund und kultiviert, die Leistungsentfaltung<br />

fällt linear und berechenbar<br />

aus. Wir fahren am liebsten das<br />

Mapping „Race“ in Kombination mit der<br />

Gasannahme „High“. Trotz des direkten<br />

Ansprechverhaltens werden kaum<br />

Lastwechsel provoziert. Außerdem fallen<br />

die leichtgängige, präzise Kupplung<br />

und die sagenhafte Einfingerbremse<br />

positiv auf. Auf engen Straßen kann<br />

man die kurz übersetzte Hyper regelrecht<br />

ausquetschen und wedelt leichtfüßig<br />

im Supermoto-Style um die Kurven.<br />

Hanging-off klappt nicht besonders<br />

gut, dafür platziert einen die gewöhnungsbedürftige<br />

Sitzmulde zu nah<br />

am Lenkkopf.<br />

Die bei den Vorgängermodellen viel<br />

zitierte Kippeligkeit im Fahrverhalten<br />

sucht man dafür vergebens. Auch das<br />

Öhlins-Fahrwerk hat Lob verdient.<br />

Im Stand wirkt das Federbein Ducatitypisch<br />

extrem straff gedämpft und<br />

die Gabel eher weich, aber das Setup<br />

passt. Bodenwellen werden geradewegs<br />

absorbiert. Die Gabel spricht<br />

beim normalen Bremsen fein an, taucht<br />

nur bei einem provozierten Stoppie<br />

wirklich tief ab. Achtung: Das sportlich<br />

abgestimmte ABS verhindert im Zweifelsfall,<br />

zumindest in den ersten beiden<br />

von drei Stufen, keine Überschläge.<br />

Insgesamt funktioniert die Hyper 939<br />

SP top, und wir könnten uns ein paar<br />

aggressive Pferdchen mehr Power in<br />

diesem Chassis gut vorstellen. Das<br />

dicke Ende kommt beim Blick auf den<br />

Preis: Ducati ruft für die Hypermotard<br />

939 SP freche 15 590 Euro auf.<br />

Für diese Summe bekommen italophile<br />

Liebhaber von Spaßbikes auf<br />

dem Gebrauchtmarkt zwei bis zweieinhalb<br />

Aprilia Dorsoduro 1200. Aktuell<br />

bietet der Hersteller aus Noale nur<br />

noch die Dorsoduro 750 als Neufahrzeug<br />

an, verbaut den 1200er-Motor<br />

aber weiterhin im Reisetourer Caponord.<br />

Eine Gemeinheit! Unsere Leihmaschine<br />

für diesen Test stammt aus<br />

2011. Doch sie weckt schnell die Hoffnung,<br />

dass Aprilia die große Dorsoduro<br />

vielleicht als Euro-4-Maschine neu<br />

beleben wird.<br />

Italienische Motorräder sprechen<br />

unterschiedliche Akzente<br />

Genau wie beim Ducati-Antrieb stehen<br />

die Zylinder des V2 in einem Winkel<br />

von 90 Grad zueinander. Damit läuft<br />

der großvolumige Twin kultiviert, erreicht<br />

jedoch nicht ganz die Geschliffenheit<br />

der Hypermotard. Charakterlich<br />

unterscheidet sich der Dorsoduro-<br />

Motor stark vom Antrieb der Ducati.<br />

Durch das techno-harte Donnern<br />

spricht die Aprilia mit einem ganz<br />

eigenständigen Akzent. Mit ihren gemessenen<br />

130 <strong>PS</strong> wird das Vorderrad<br />

im zweiten und dritten Gang aus jeder<br />

engeren Kurve heraus leicht. Und so<br />

unterbreitet die Dorsoduro auch nach<br />

fünf Jahren noch lupenreinen Fahrspaß,<br />

obwohl ABS und Traktionskontrolle<br />

nach heutigen Maßstäben grob intervenieren.<br />

Im direkten Vergleich mit der<br />

Duc fällt auf, dass der Motor weniger<br />

rapide hochdreht und nicht ganz so<br />

zackig anspricht.<br />

Trotz höherer Spitzenleistung und<br />

größerem Hubraum kann die Aprilia<br />

der Duc im engen Geläuf nicht davonfahren.<br />

Mitunter liegen die Gründe<br />

dafür am Alter der Testmaschine. Der<br />

Gasgriff läuft schwergängig, Kupplung<br />

und Bremse verlangen nach Handkraft<br />

und das Getriebe schaltet knochig.<br />

In 2011 hatte die Dorsoduro außerdem<br />

noch keine Anti-Hopping-Kupplung,<br />

weshalb das Hinterrad bei harten<br />

Bremsattacken grob rattert. Im Gegensatz<br />

zum ersten Eindruck liegt die Aprilia<br />

nach den ersten Metern näher an<br />

einem Naked Bike als die Hypermotard.<br />

Ihr langer Radstand in Kombination mit<br />

dem steif wirkenden Chassis verleiht<br />

der Aprilia auf ebener Piste Stabilität.<br />

Auf Runzelasphalt neigt sie aber gelegentlich<br />

zum Lenkerschlagen.Im Alltag<br />

gelingen Wendemanöver „auf der Briefmarke“<br />

problemlos, und man sitzt komfortabel<br />

auf dem Bike. Komm schon<br />

Piaggio, die große Dorsoduro hätte eine<br />

Nachfolgerin wahrlich verdient!<br />

Abseits der schmalen Supermoto-<br />

Spielwiesen auf der Schwäbischen Alb<br />

macht die Moto Morini Corsaro 1200<br />

Veloce ihrem Namen alle Ehre. Sie bollert<br />

sowohl an der Duc als auch an der<br />

Aprilia vorbei, sobald sich die Gelegenheit<br />

dazu in Form einer längeren<br />

Zwischengeraden bietet. In freier Wild-<br />

22 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Formationsflug.<br />

Die weitwinklige Aufnahme<br />

erfordert dichtes Auffahren<br />

zum Kamerafahrzeug.<br />

Teufelskerle halt<br />

bahn wirkt die Morini wie die Vertreterin<br />

einer seltenen Spezies, die man bis<br />

dahin eigentlich für ausgestorben hielt.<br />

Eine Zeit lang war sie das tatsächlich,<br />

doch Motorrad Bayer kümmerte sich<br />

um ihre Wiederbelebung. Der Händler<br />

aus Niederriden (www.motorrad-bayer.<br />

de) im Allgäu übernimmt ab sofort<br />

den Generalimport für Moto Morini in<br />

Deutschland.<br />

Gegenüber den anderen Eurofightern<br />

im Testfeld grenzt sich die Corsaro<br />

durch ihren konsequenten Purismus<br />

ab. ABS, Traktionskontrolle oder elektronische<br />

Riding-Modes? Vergiss es!<br />

Indiana Jones würde so ein Bike haben<br />

wollen, kein Zweifel. Der Antrieb der<br />

Morini ist eine Wucht und bietet hohen<br />

Unterhaltungswert. Noch beim Anfahren<br />

klingt der 87-Grad-V-Motor, als<br />

stünde er kurz vor einem Lagerschaden.<br />

Danach mischt sich eine Art Blubbern<br />

hinzu, bevor der V2 um 3500/min<br />

herum tief bollernd eine fette Drehmomentwelle<br />

serviert, die bis 9000/min<br />

nicht mehr abebbt. Wheelies gelingen<br />

kinderleicht. Teilweise hebt man schon<br />

beim Anfahren an der Ampel ganz<br />

unbeabsichtigt das Vorderrad. Einen<br />

Wermutstropfen stellt das Konstant-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 23


145<br />

130<br />

115<br />

100<br />

85<br />

70<br />

55<br />

40<br />

25<br />

10<br />

135<br />

120<br />

105<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

0<br />

fahrtruckeln unter 6000/min dar. Morini-Besitzer<br />

mit Fanbrille stören sich<br />

daran aber sicherlich genau so wenig<br />

140<br />

wie an den übrigen Eigenschaften, die<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

den Charakter der Maschine formen. 180<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

Hänflinge scheitern an der Kupplung, 170<br />

die nach der Handkraft eines gestandenen<br />

200 Mannes 200 verlangt. Die braucht's<br />

205<br />

160<br />

195<br />

bei 190 der Bremse 190ebenfalls. Ein schärferer<br />

180 Initialbiss 180 würde ihr ganz gut ste-<br />

140<br />

150<br />

185<br />

175<br />

hen. 170Das Sachs-Fahrwerk 170 spricht auf<br />

165<br />

130<br />

schlechtem 160 Untergrund 160 unsensibel an,<br />

155<br />

120<br />

woraus 150 eine gewisse 150 Neigung zum<br />

145<br />

Kickback 140 (kein 140Lenkungsdämpfer an 110<br />

135<br />

Bord) 130 resultiert. 130Man kann mit der Morini<br />

120 trotzdem sportlich 120 unterwegs sein.<br />

125<br />

100<br />

115<br />

90<br />

Das 110 flotte Handling 110 lässt nicht wirklich<br />

105<br />

auf 100 216 Kilo Gesamtmasse 100<br />

schließen, 80<br />

95<br />

und 90 an einer Anti-Hopping-Kupplung<br />

90<br />

70<br />

85<br />

mangelt 80 es auch 80 nicht. Nur scharfes<br />

75<br />

60<br />

Umlegen 70 verträgt 70 die Corsaro weniger<br />

65<br />

50<br />

gut, 60 in tiefen Linkskurven 60 schleift<br />

55<br />

1,3596 der <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

niedrig 50 angebrachte 50 Seitenständer. 0,7355 kW 40 = 1 <strong>PS</strong><br />

45<br />

Weiterhin 40 flutschen 40 die Gänge<br />

35<br />

30<br />

weich 30 durch das 30 Getriebe, doch<br />

25<br />

205die<br />

20<br />

145 20<br />

200 20 200<br />

Schaltwege fallen auffällig lang 195 aus.<br />

14015<br />

10<br />

10<br />

190 10 190<br />

Größeren Fahrern passt dazu die<br />

5<br />

185<br />

0<br />

180<br />

180<br />

Anordnung der 130 0Fußrasten nicht 0175beson-<br />

ders gut. Sie sind verhältnismäßig 165<br />

125<br />

170<br />

170<br />

160<br />

160<br />

weit vorne angebracht 115 und ziemlich 155<br />

110<br />

150<br />

150<br />

rutschig. Da hilft nur das Nachrüsten 145<br />

140<br />

140<br />

mit Zubehör. 100<br />

135<br />

95<br />

130<br />

130<br />

Unserem Straßenbild würde 125 es gut<br />

tun, wenn man 120<br />

120<br />

85 in Zukunft hier 115 und da<br />

mal 80 eine Moto Morini zu Gesicht 110 110<br />

105bekä-<br />

me. Den Coolnessfaktor 70 der Corsaro 95<br />

100<br />

100<br />

1200 65 Veloce kann man nicht kleinreden.<br />

90<br />

90<br />

85<br />

80<br />

80<br />

55<br />

75<br />

Die Ingenieure bei BMW 70 sind 70<br />

50<br />

65<br />

echte Streber<br />

60<br />

60<br />

40<br />

55<br />

Hinter 50<br />

50<br />

35 der Corsaro wummert BMWs 45<br />

40<br />

40<br />

Tourensportler R 1200 RS entspannt<br />

25<br />

35<br />

die 30<br />

30<br />

20 Landstraße entlang. <strong>PS</strong>-Tester 25 Jacko<br />

muss schon zu mutigen Schritten 20<br />

20<br />

10<br />

15 übergehen,<br />

5 um das Motiv für einige spekta-<br />

5<br />

10<br />

10<br />

kuläre Fahraufnahmen liefern zu 0kön-<br />

nen. In einem Augenblick ist die Trakti-<br />

0<br />

onskontrolle der BMW per Knopfdruck<br />

deaktiviert, der <strong>PS</strong>ler springt auf die<br />

Sitzbank und schnippt den Sportboxer<br />

mit wohldosiertem Gas- und Kupplungseinsatz<br />

aufs Hinterrad. Dass der<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

140<br />

180<br />

130<br />

170<br />

120<br />

160<br />

110 150<br />

140<br />

100<br />

130<br />

90<br />

120<br />

80 110<br />

100<br />

70<br />

90<br />

60 80<br />

KTM 1290 Super Duke R<br />

126,5 kW (172 <strong>PS</strong>) bei 9100/min<br />

142 Nm bei 8100/min<br />

Moto Morini Corsaro 1200 Veloce<br />

103,7 kW (141 <strong>PS</strong>) bei 9300/min<br />

122 Nm bei 6800/min<br />

Aprilia Dorsoduro 1200<br />

95,6 kW (130 <strong>PS</strong>) bei 9000/min<br />

110 Nm bei 7600/min<br />

BMW R 1200 RS<br />

89,4 kW (122 <strong>PS</strong>)<br />

bei 7800/min<br />

120 Nm bei 6500/min<br />

Ducati Hypermotard 939<br />

78,5 kW (1<strong>07</strong> <strong>PS</strong>)<br />

bei 8700/min<br />

94 Nm bei 7400/min<br />

50<br />

70<br />

60<br />

150<br />

40<br />

140<br />

50<br />

130<br />

30 40<br />

120<br />

110<br />

30<br />

20<br />

100<br />

20<br />

90<br />

10<br />

80<br />

10<br />

70<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

BESCHLEUNIGUNG IM 2. GANG<br />

Beschleunigung in m/s 2<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Das Beschleunigungs-<br />

14<br />

diagramm besteht aus<br />

13<br />

rechnerischen Werten und 12<br />

berücksichtigt keine<br />

11<br />

Fahrwiderstände (Rollwiderstand,<br />

10<br />

Luftwiderstand). 9<br />

Außer der Leistung bedient 8<br />

es sich des Fahrzeuggewichts<br />

7<br />

sowie der Gesamt-<br />

6<br />

übersetzung. Über allem<br />

5<br />

Aprilia Dorsoduro 1200<br />

steht die mächtige KTM, die<br />

BMW R 1200 RS<br />

4<br />

mit ihren 1302 Kubikzentimetern<br />

Hubraum in Kombi-<br />

KTM 1290 Super Duke R<br />

Ducati Hypermotard 939<br />

3<br />

2<br />

nation mit relativ geringem<br />

Moto Morini Corsaro 1200 Veloce<br />

1<br />

Gewicht 0 1000 weit 2000 über 3000 den 4000 5000 60000<br />

7000 8000 9000 1000011000<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

Drehmoment in Nm<br />

Kein anderer Zweizylinder im<br />

Testfeld reicht dem KTM-<br />

Motor leistungsmäßig das<br />

Wasser. Er langt schon knapp<br />

über 3000/min mit Urgewalt<br />

zu, bleibt aber berechenbar.<br />

Bis 9000/min schaufelt der<br />

orange Reaktor beidhändig<br />

Drehmoment ohne Ende ans<br />

Hinterrad. Chapeau, nach wie<br />

vor. Die Moto Morini verschafft<br />

in der Drehzahlmitte<br />

um 6000/min herum ein<br />

druckvolles Fahrerlebnis. Sie<br />

unterbreitet einen unnachahmlichen<br />

Klang und begeistert<br />

mit sattem Punch der<br />

alten V2-Schule. Der BMW-<br />

Boxer drückt ebenfalls engagiert<br />

an, was aufgrund des<br />

hohen Gesamtgewichts der<br />

Maschine aber wenig spektakulär<br />

rüberkommt. Aprilia<br />

und Ducati wollen beide im<br />

Attackebereich um 7000/min<br />

herum gehalten werden.<br />

Die Hypermotard fällt durch<br />

lineare Leistungsentfaltung<br />

und hohe Laufkultur auf.<br />

anderen Kandidatinnen<br />

rangiert. Gut erkennbar:<br />

Trotz geringster Spitzenleistung<br />

im ganzen Testfeld dreht die Ducati den stärkeren Aprilia und Moto Morini eine<br />

lange Nase. Sie profitiert von ihrer geringen Masse sowie der sehr kurzen Übersetzung.<br />

Die BMW ist in den unteren Gängen ebenfalls kurz übersetzt und kaschiert ihr hohes<br />

Gesamtgewicht auf diese Art und Weise effektiv.<br />

KTM 129<br />

Moto Mo<br />

Aprilia<br />

BMW R<br />

Ducati H<br />

24 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


DATEN<br />

APRILIA<br />

DORSODURO 1200<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

95,5 kW (130 <strong>PS</strong>) bei 8700/<br />

min*, 115 Nm bei 7200/min*, 1197 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 106,0/67,8 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

52-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />

Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen mit angeschraubten<br />

Alu-Gussprofilen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,1 Grad, Nachlauf: 118 mm, Radstand:<br />

1528 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

43 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Seitlich direkt angelenktes<br />

Federbein, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/<br />

hinten: 160/155 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70<br />

ZR 17, hinten: 180/70 ZR 17, Testbereifung:<br />

Michelin Pilot Power, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-<br />

Einzelscheibe mit Einkolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

87,7 kW (119 <strong>PS</strong>) bei 222 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,5 s; 0 –150 km/h: 6,2 s;<br />

0 –200 km/h: 12,1 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,5 s; 100 –150 km/h: 5,3 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

220 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2190/900/1320 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 875/1100 mm, Lenkerbreite:<br />

775 mm, 223,5 kg vollgetankt, v./h.:<br />

47,7/52,3 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 7,4 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 15 Liter, Reichweite: 203 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe:<br />

8 K offen, Zugstufe: 9 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 27 mm, Druckstufe:<br />

1 U offen, Zugstufe: 14 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

Gebraucht um 7000 Euro<br />

BMW<br />

R 1200 RS<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-Boxermotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

92 kW (125 <strong>PS</strong>) bei 7700/min*, 125<br />

Nm bei 6500/min*, 1170 cm³, Bohrung/<br />

Hub: 101,0/73,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

52-mm-Drosselklappen, hydraulisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-<br />

Kupplung, Sechsganggetriebe, G-Kat, Kardan,<br />

Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahlrohr-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

62,3 Grad, Nachlauf: 115 mm, Radstand:<br />

1530 mm, Upside-down-Gabel, Ø<br />

Gabelinnenrohr: 45 mm, mit ESA: elektrohydraulische<br />

Dämpfungseinstellung, direkt<br />

angelenktes Zentralfederbein, mit ESA:<br />

elektrohydraulische Federbasis- und<br />

Dämpfungseinstellung, Federweg vorn/hinten:<br />

140/140 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />

17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Metzeler Roadtec Z8 Interact „M“/“C“,<br />

320-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />

angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 276-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

82,1 kW (112 <strong>PS</strong>) bei 208 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />

0 –200 km/h: 13,3 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,5 s; 100 –150 km/h: 5,1 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

230 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2210/925/1325 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 810/1040 mm, Lenkerbreite:<br />

710 mm, 245,5 kg vollgetankt, v./h.:<br />

51,1/48,9 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 5,8 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 18 Liter, Reichweite: 310 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

ESA, Federbasis-Symbol: ein Helm und<br />

Koffer, Dämpfung: Modus „Dynamic Road“,<br />

Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

ESA, Federbasis-Symbol: ein Helm und<br />

Koffer, Dämpfung: Modus „Dynamic Road“,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

13500 Euro, Test maschine: 17760 Euro<br />

(jeweils zzgl. Neben kosten)<br />

DUCATI HYPER-<br />

MOTARD 939 SP<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

83,1 kW (113 <strong>PS</strong>) bei 9000/<br />

min*, 97,9 Nm bei 7500/min*, 937 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 94,0/67,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

13,1:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

52-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

64,5 Grad, Nachlauf: 104 mm, Radstand:<br />

1498 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Direkt angelenktes<br />

Federbein, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

185/175 mm, Leichtmetall-Schmiederäder,<br />

3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn:<br />

120/70 ZR 17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Pirelli Supercorsa SP, 320-mm-<br />

Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

245-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Festsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

73,7 kW (100 <strong>PS</strong>) bei 178 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />

0 –200 km/h: 13,5 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,7 s; 100 –150 km/h: 4,7 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

222 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2150/920/1295 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 875/1110 mm, Lenkerbreite:<br />

785 mm, 199 kg vollgetankt, v./h.:<br />

49,2/50,8 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 6,7 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 16 Liter, Reichweite: 239 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 33 mm, Druckstufe:<br />

11 K offen, Zugstufe: 15 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 23 mm, Druckstufe:<br />

komplett offen, Zugstufe: 19 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

15590 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />

26 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


KTM 1290 SUPER<br />

DUKE R SE<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-75-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

127 kW (173 <strong>PS</strong>) bei 8870/<br />

min*, 144 Nm bei 6500/min*, 1301 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 108,0/71,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

13,2:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

56-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,1 Grad, Nachlauf: 1<strong>07</strong> mm, Radstand:<br />

1482 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Zug- und<br />

Druckstufe. Zentralfederbein ohne Umlenkung,<br />

einstellbar in Federbasis, Zugund<br />

Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

120/156 mm, Leichtmetall-Gussräder, 3.50<br />

x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />

hinten: 190/55 ZR 17, Erstbereifung: Dunlop<br />

Sportsmart 2, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-<br />

Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />

hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

118,6 kW (161 <strong>PS</strong>) bei 246 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 5,5 s;<br />

0 –200 km/h: 8,9 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 5,5 s; 100 –150 km/h: 4,4 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

290 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2140/900/1280 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 840/1045 mm, Lenkerbreite:<br />

750 mm, 213 kg vollgetankt, v./h.:<br />

49,5/50,5 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnittstestverbrauch: 7,1 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 18 Liter, Reichweite: 254 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 27 mm (nicht<br />

einstellbar), Druckstufe: 17 K offen,<br />

Zugstufe: 14 K offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 30 mm,<br />

Druckstufe high/low: ganz offen/20 K offen,<br />

Zugstufe: 0,25 U offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

15 895 Euro, Test maschine 17995 Euro<br />

(zzgl. Nebenkosten)<br />

MOTO MORINI COR-<br />

SARO 1200 VELOCE<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-87-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

103 kW (140 <strong>PS</strong>) bei 8500/<br />

min*, 123 Nm bei 6500/min*, 1187 cm³,<br />

Bohrung/Hub: 1<strong>07</strong>,0/76,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

11,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

54-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,5 Grad, Nachlauf: 103 mm, Radstand:<br />

1440 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

50 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein mit<br />

Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

120/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />

17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Pirelli Diablo Rosso II, vorne „K“, 320-mm-<br />

Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

220-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Schwimmsattel hinten<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

96,1 kW (131 <strong>PS</strong>) bei 231 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 5,9 s;<br />

0 –200 km/h: 10,2 s<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 4,7 s; 100 –150 km/h: 4,1 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

250 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2<strong>07</strong>0/905/1255 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 810/1020 mm, Lenkerbreite:<br />

740 mm, 216 kg vollgetankt, v./h.:<br />

47,2/52,8 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 7,0 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 17 Liter, Reichweite: 243 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 32 mm, Druckstufe:<br />

2,5 U offen, Zugstufe: 2 U offen, Niveau:<br />

Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 35 mm, Druckstufe:<br />

17 K offen, Zugstufe: 3 K offen, Niveau:<br />

Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

18500 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />

APRILIA<br />

DORSODURO 1200<br />

BMW<br />

R 1200 RS<br />

DUCATI HYPER-<br />

MOTARD 939 SP<br />

KTM 1290<br />

SUPER DUKE R SE<br />

MOTO MORINI CORSARO<br />

1200 VELOCE<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 27


BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte<br />

APRILIA<br />

DORSODURO<br />

1200<br />

BMW<br />

R 1200 RS<br />

DUCATI<br />

HYPERMOTARD<br />

939 SP<br />

KTM<br />

1290 SUPER<br />

DUKE R SE<br />

MOTO MORINI<br />

CORSARO 1200<br />

VELOCE<br />

ANTRIEB<br />

Beschleunigung 10 5 5 5 8 7<br />

Durchzug 10 6 6 7 6 7<br />

Leistungsentfaltung 10 6 8 9 10 7<br />

Ansprechverhalten 10 6 9 9 9 7<br />

Lastwechselreaktion 10 8 9 9 9 8<br />

Laufkultur 10 8 8 9 9 8<br />

Getriebebetätigung 10 7 9 8 7 7<br />

Getriebeabstufung 10 7 7 10 7 8<br />

Kupplungsfunktion 10 4 8 9 9 7<br />

Traktionskontrolle 10 5 7 8 7 -<br />

Zwischensumme 100 62 76 83 81 66<br />

FAHRWERK<br />

Fahrstabilität 10 7 9 7 8 7<br />

Handlichkeit 10 8 6 9 8 7<br />

Kurvenstabilität 10 7 8 8 8 8<br />

Rückmeldung 10 6 6 8 7 7<br />

Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 8 7 7 7<br />

Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 7 8 7 7<br />

Bremswirkung 10 6 10 10 10 7<br />

Bremsdosierung 10 5 8 10 10 7<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 8 8 8 8 8<br />

ABS-Funktion 10 7 8 9 9 -<br />

Zwischensumme 100 70 78 84 82 65<br />

ALLTAG UND FAHRSPASS<br />

Sitzposition 10 9 6 6 9 8<br />

Windschutz 10 2 8 1 3 2<br />

Ausstattung 10 7 9 8 8 5<br />

Verbrauch 10 5 7 7 6 6<br />

Fahrspaß 10 8 7 9 10 8<br />

Zwischensumme 50 31 37 31 36 29<br />

GESAMTSUMME 250 163 191 198 199 160<br />

PLATZIERUNG 4. 3. 2. 1. 5.<br />

Stunt mit der immerhin 245,5 Kilo<br />

schweren Maschine klappt, liegt nicht<br />

zuletzt am sauber abgestimmten Motor.<br />

Wir bevorzugen den Fahrmodus „Dynamic“,<br />

in dem die R 1200 RS am direktesten<br />

auf Vorwärtsbefehle reagiert.<br />

Erstaunlich, wie lastwechselfrei der<br />

Boxer dennoch ans Gas geht. Keinerlei<br />

störende Bewegung kommt aus dem<br />

Antriebsstrang, gar nichts.<br />

Zum Boxermotor darf man stehen<br />

wie man möchte. Ein Racer würde in<br />

wenigstens neun von zehn Fällen eher<br />

zum V2 greifen, wenn er die Wahl<br />

zwischen beiden hätte. Doch welche<br />

Manieren die Münchner dem kräftigen<br />

Flat-Twin anerzogen haben, das<br />

verdient Respekt. Erst weiter oben im<br />

Drehzahlbereich ab knapp 7000/min<br />

muss sich der BMW-Fahrer dem Piloten<br />

auf der Morini geschlagen geben. Die<br />

Abstimmung der Fahrwerkselektronik<br />

inklusive Traktionskontrolle und<br />

Schaltautomat mit Blipperfunktion<br />

sorgt für den nächsten Aha-Effekt. Auf<br />

der von welligem Asphalt gekennzeichneten<br />

Teststrecke halten die semiaktiv<br />

gesteuerten Federelemente im Modus<br />

„Road“ mit einem Helmsymbol (regelt<br />

die Federvorspannung) im Verbund mit<br />

der Traktionskontrolle (an den gewählten<br />

Fahrmodus gekoppelt) die Fuhre<br />

selbst bei Vollgas ruhig auf Kurs. Der<br />

Blipper macht seine Sache so gut, man<br />

möchte nicht mehr auf seinen Einsatz<br />

verzichten. Seine permanente Benutzung<br />

kaschiert, dass die Betätigung<br />

der ersten drei Gänge unter konventionellem<br />

Kupplungseinsatz gerne mit<br />

einem hörbaren „Klonk“ erfolgt.<br />

Missfallen erregen der lange Leerweg<br />

des Bremshebels und der wandernde<br />

Druckpunkt, nachdem einige<br />

Male härter in die Eisen gegangen<br />

wurde. Früher oder später muss die R<br />

1200 RS gegenüber den anderen Euro-<br />

Wer auf Power steht, steht automatisch<br />

auf die Super Duke. Daumen<br />

hoch für den orangenen Reaktor!<br />

28 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


fightern abreißen lassen. Ihr vergleichsweise<br />

hohes Gewicht, die<br />

begrenzte Schräglagenfreiheit und das<br />

indifferente Gefühl für das Vorderrad<br />

erinnern daran, dass die Betonung in<br />

ihrem Namen mehr auf „Tourer“ als auf<br />

„Sport“ liegt. Wer sich in diese Richtung<br />

trotzdem mit einem Boxer bewegen<br />

will, sollte sich auf jeden Fall die<br />

Roadster-Version R 1200 R zu Gemüte<br />

führen.<br />

Übrig bleibt die KTM 1290 Super<br />

Duke R SE. Der Namenszusatz steht für<br />

„Special Edition“. Mit der SE bieten die<br />

Mattighofener als Abgesang auf die<br />

erste Baureihe ein Sondermodell der<br />

1290 Super Duke R an. Klar, das Euro-<br />

4-Update steht vor der Tür. Die SE trägt<br />

einen Endschalldämpfer von Akrapovic,<br />

Wave-Bremsscheiben, eine CNCgefräste<br />

Gabelbrücke aus Aluminium,<br />

kommt mit einem griffigeren und<br />

gleichzeitig komfortableren Sitz und<br />

hat Motorschutzdeckel aus Karbon<br />

nebst ein paar weiteren hübschen<br />

Details. Alles schick, mit 17 995 Euro<br />

allerdings ganz schön selbstbewusst<br />

bepreist.<br />

Zur Super Duke SE gibt es nur zu<br />

sagen, dass es wenig Neues zu sagen<br />

gibt. Ihr monumentaler 75-Grad-V2 mit<br />

zwei Ausgleichswellen entfesselt eine<br />

urtümliche Gewalt, die man erstaunlich<br />

gut auf die Straße bekommt. Der Rest<br />

des Motorrads scheint einfach nur um<br />

den überirdischen V2 herum konstruiert.<br />

Spricht man von der 1290 Super<br />

Duke, meint man diesen Frankenstein-<br />

Motor. Am besten stellt man ihn sich<br />

als Kreuzung aus einem gelassenen<br />

FAZIT<br />

Blauwal und einem aggressiven T-Rex<br />

vor. Die KTM verspeist die übrigen vier<br />

Eurofighter ganz einfach zum Frühstück,<br />

sie hat praktisch aus dem Stand<br />

überall deutlich mehr Leistung. Beim<br />

Testen fällt die Bremse mit noch besserer<br />

Dosierbarkeit und noch festerem<br />

Biss auf, als sie die bisherigen Testmaschinen<br />

gleichen Fabrikats hatten. Die<br />

Wave-Scheiben sind ein kleines Accessoire<br />

mit großer Wirkung.<br />

Vom anstehenden Modellupdate erhoffen<br />

wir uns eine weiterentwickelte<br />

Elektronik. Eine mehrstufige, feinere<br />

Traktionskontrolle wäre toll, die zumindest<br />

in einem Modus Wheelies zulässt<br />

und die man während der Fahrt umstellen<br />

kann. Beim aktuellen Modell<br />

muss die Traktionskontrolle zum Wheelen<br />

erst bei stillstehendem Fahrzeug<br />

umständlich deaktiviert werden.<br />

Sollten anschließend noch weitere<br />

Wünsche frei sein, würden wir uns<br />

für ein strafferes Fahrwerk und einen<br />

Quickshifter entscheiden.<br />

Und als Krönung vielleicht noch<br />

eine Kreditkarte ohne Limit, mit der<br />

man eine große Garage kaufen kann,<br />

in die ganz viele zweizylindrige Eurofighter<br />

hineinpassen.<br />

KTM 1290 SUPER DUKE R SE Auch gut zwei Jahre nach ihrem Debüt<br />

1. beeindruckt die V2-Abrissbirne mit ihrer schieren Gewalt in Kombination<br />

mit kinderleichter Benutzerfreundlichkeit. Bei der Power bleibt kein Auge<br />

trocken. Die SE-Ausführung der Super Duke wertet die Maschine insgesamt<br />

auf, täuscht aber nicht über bekannte Schwächen hinweg.<br />

DUCATI HYPERMOTARD 939 SP Fast still und heimlich sammelt die<br />

2. hochbeinige Ducati so viele Punkte, dass sie nur haarscharf am Sieg<br />

vorbeischrammt. Die Nervosität ihrer Vorgängerinnen kommt bei ihr kaum<br />

mehr durch, und das Gesamtpaket wirkt stimmig.<br />

BMW R 1200 RS Sie ist weder die Schnellste noch die Handlichste oder<br />

3. die Schönste. Aber im Rahmen ihrer Auslegung als Sporttourer lässt sich<br />

die R 1200 RS kaum etwas ankreiden, das Gerät funktioniert einfach gut.<br />

APRILIA DORSODURO 1200 Am Spaßfaktor gemessen erscheint es unverständlich,<br />

warum Aprilia den großen V2 nicht mehr in ein Bike wie die-<br />

4.<br />

ses verpflanzt. Ein paar Modernisierungen am Motor mit dem neuesten Elektronikpaket<br />

wären ausreichend, um die Dorsoduro wieder ins Spiel zu bringen.<br />

MOTO MORINI CORSARO 1200 VELOCE Schön, dass es mit Motorrad<br />

5. Bayer einen neuen Generalimporteur für Moto Morini in Deutschland gibt.<br />

Die aktuelle Corsaro 1200 Veloce rangiert als „Kultprügel“ jenseits der<br />

Aussagekraft einer Punktewertung. Ein ursympathischer Hobel für echte<br />

Kerle, die allerdings eine dicke Brieftasche brauchen. Hoffentlich mischt Euro<br />

4 in Zukunft keinen Weichspüler in die DNA der Corsaro.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 29


VERGLEICHSTEST<br />

HUSQVARNA 701 SM GEGEN KTM 690 SMC R<br />

KTM 690 SMC R<br />

Supermotos mit Straßenzulassung und genügend<br />

Sportgenen gibt es nicht wirklich viele. Unsere<br />

beiden kommen auch noch aus dem selben Nest.<br />

Wie nah sind sich die spaßigen Schwestern?<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Jacek Bilski<br />

SPA<br />

30 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


HUSQVARNA 701 SM<br />

SSVÖGEL<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 31


KTM<br />

690 SMC R<br />

32 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01<br />

01 Im Gegensatz zur Husqvarna ist das KTM-Cockpit wertig und bietet hohe<br />

Alltagstauglichkeit<br />

02 Dank der aufwendig gefrästen Alubrücke lässt sich der Lenker näher an<br />

den Piloten montieren<br />

03 Einziger Wermutstropfen bei der KTM-Ausstattung: Die Miniblinker der<br />

Husqvarna sind deutlich schöner<br />

02 03<br />

Früher zog sich die Glaubensfrage<br />

wie ein Graben durch die<br />

SM-Fangemeinde – KTM oder<br />

Husqvarna, entscheide dich!<br />

Die Mattighofener waren dabei das Establishment,<br />

die Schweden – wem auch<br />

immer sie gerade gehörten – spielten<br />

die Underdogs, das kleine gallische<br />

Dorf, den David. Doch dann kam 2013<br />

KTM-Boss Pierer und kaufte Husqvarna.<br />

Frei nach dem 68er-Spruch „Wer zum<br />

Pierer rüberbrennt, gehört schon<br />

zum Establishment“ ereilte Husqvarna<br />

die Gleichmacherei. Deshalb starb<br />

Husaberg – auch eine Glaubensfrage,<br />

an der Hardcore-SM-Treiber heute<br />

noch knabbern. Doch die gehört nicht<br />

hierher, denn in unserem Supermoto-<br />

Test spielen nur die KTM 690 SMC R<br />

und die Husqvarna 701 SM eine Rolle.<br />

Erstere ist ein Verkaufsschlager<br />

im KTM-Programm und wurde zudem<br />

in der <strong>PS</strong>-Leserwahl zur Königin der<br />

Supermotos geadelt. Die 701 SM stand<br />

nicht zur Wahl. Sie ist eigentlich das<br />

gleiche Motorrad, hieß die Begründung<br />

bei der Auslobung. Und tatsächlich, die<br />

Husky hat denselben Rahmen, dieselben<br />

WP-Fahrwerkskomponenten und<br />

den 690er-Single, der als LC4 eine<br />

große Stütze des KTM-Erfolgs ist.<br />

Während die ewig nach dem Testsinn<br />

Suchenden jetzt frohlocken, <strong>PS</strong><br />

vergleiche endlich mal Äpfel mit Äpfeln,<br />

fragen sich die Aufgeschlosseneren, wo<br />

in diesem Test jetzt der Reiz liegt? Ganz<br />

einfach: Die beiden Supermotos trennt<br />

außer 350 Euro Preisunterschied noch<br />

so einiges. Und wer sie wie richtige<br />

Supermotos bei den Hörnern packt,<br />

entdeckt die entscheidenden Charakterunterschiede<br />

der vermeintlichen<br />

Zwillinge blitzschnell.<br />

Wir zogen dafür los auf das Gelände<br />

des Motorsportclubs Kirchheim/<br />

Teck (Trainings- und Clubangebote un-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 33


„SUPERMOTOS SIND<br />

ECHTE SPASSVÖGEL,<br />

MIT DENEN MAN<br />

HERRLICH BOLZEN<br />

KANN – FAST OHNE<br />

DROHENDEN FÜH-<br />

RERSCHEINENTZUG“<br />

Die Meinung der <strong>PS</strong>-Tester<br />

ter www.mckt.de) und fegten über dessen<br />

Supermoto-Strecke. Offroad ausgenommen,<br />

denn während andernorts<br />

die Dörfer im Mairegen absoffen, verwandelten<br />

sich Anlieger und Sprunghügel<br />

in eine Moorlandschaft. Da kamen<br />

wir einfach ein paar Tage zu spät.<br />

Wir brauchen die nötige Härte<br />

Nach Einfahren und Aufwärmen der<br />

auf beiden Maschinen montierten<br />

ContiAttack SM zücken wir sofort die<br />

Schraubendreher. Die Fahrwerke der<br />

straßenzugelassenen Supermotos liegen<br />

im Grundsetup voll auf Alltag und<br />

tauchen beim harten Ankern vor den<br />

Kehren entsprechend unangenehm tief<br />

und schnell ab. Aber auch die in den<br />

Handbüchern vorgeschlagenen Sportwerte<br />

sind uns letztendlich zu lasch.<br />

Bis wir zufrieden sind, ist quasi weder<br />

am voll einstellbaren Federbein (sogar<br />

mit High- und Lowspeed-Druckstufe)<br />

noch der Gabel viel von der Zug- und<br />

Druckstufendämpfung übrig. Aus Tradition<br />

machen wir dann doch noch je<br />

einen Klick auf und genießen schließlich<br />

die nötige Stabilität sowohl der<br />

KTM als auch der Husky. Für einen<br />

echten Sporteinsatz sind beide Modelle<br />

grundsätzlich unterdämpft, aber wer<br />

die volle Supermoto-Dröhnung sucht,<br />

muss sich eben eine Wettbewerbsmaschine<br />

besorgen – der Besuch von Eisdielen<br />

und anderen öffentlichen Treffpunkten<br />

ist damit aber auch durch!<br />

Mit unserer Setup-Maßnahme<br />

haben wir die ursprünglich gewaltige<br />

Stoppie-Neigung der Bikes, die selbst<br />

das ABS nicht wegbügelte, eliminiert.<br />

Apropos ABS: Das regelt nun wirklich<br />

sehr sportlich und damit spät. Nach<br />

unserem Fahrwerkseingriff geht die<br />

Gabel bei beiden auch bei extremem<br />

Spätbremsen weiterhin nicht auf Block<br />

oder bockt in anderer Form – sehr gut!<br />

Zuverlässig lässt es sich einlenken und<br />

mit weit ausgestrecktem Bein in die<br />

Kurve stechen, wo die Fuhre in voller<br />

Schräglage vollstrecken kann.<br />

Das ABS haben wir auf der Piste<br />

ausgeschaltet. Bei beiden Kampfhähnen<br />

funktioniert das ganz leicht per<br />

Knopfdruck im Cockpit. Allerdings sind<br />

die Blockierverhinderer dann komplett<br />

deaktiviert. Wer Bremsdrifts will, aber<br />

am Vorderrad nicht auf ABS verzichten<br />

möchte, kann sich im Powerparts-Programm<br />

für 92 Euro einen entsprechenden<br />

Stecker rauslassen.<br />

Wie man sich bettet...<br />

Schenken sich die beiden Testbikes<br />

beim Fahrwerk nichts, fällt der Unterschied<br />

bei der Sitzposition und dem<br />

Sitzgefühl sofort auf. Die Husky baut<br />

minimal niedriger, hat aber eine weiter<br />

nach vorn und nach unten hin gepolsterte<br />

Bank, auf der ihr Pilot bis fast auf<br />

34 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


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01<br />

01 Die minimale Ausstattung im Cockpit der 701 erinnert frappant an Wettbewerbs-Supermotos<br />

02 Der Bremshebel von Brembo steht der Husky gut und vermittelt bei den<br />

sehr guten Stoppern ein schöneres Dosierungsgefühl<br />

03 Zwar ist der Lenker gummigelagert, was die Vibrationen leicht minimiert,<br />

aber er lässt sich in der Position nicht groß verstellen<br />

02 03<br />

den Lenkkopf rutschen kann. Außerdem<br />

ist sie straffer gepolstert und informiert<br />

so am Kurvenscheitel etwas<br />

transparenter vom Haftungszustand<br />

des 160er-Hinterreifens. Nicht, dass die<br />

KTM diese Info entscheidend verweigern<br />

würde. Auch bei ihr übermittelt<br />

das Federbein glasklar, wann es in den<br />

Drift geht oder sich noch entschlossen<br />

Traktion nutzen lässt. Aber die Husky<br />

bietet den Hauch mehr Popometer.<br />

Beim Gefühl offenbaren sich weitere<br />

Unterschiede, etwa bei den Lenkerkröpfungen.<br />

Aggressiv und flach die<br />

der Husqvarna, alltagstauglich-entspannt<br />

bei der SMC R. Entsprechend<br />

punktet im <strong>PS</strong>-Vergleich die Husky,<br />

denn sie fühlt sich einfach etwas sportlicher<br />

an. Hier addiert die Husky noch<br />

einen Punkt auf ihr Konto: Der Bremshebel<br />

ist wertiger als an der KTM, hat<br />

genau die richtige Form, um bei der<br />

Bremsdosierung diesen Hauch mehr<br />

Sportlichkeit aufkommen zu lassen.<br />

Gar nicht so richtig in der Punktetabelle<br />

auftauchen kann der größere<br />

Lenkeinschlag der Husqvarna, den die<br />

flacher gezeichneten Kunststoffschürzen<br />

um den baugleichen Kühler wohl<br />

erlauben. Gerade im Drift kann das ein<br />

entscheidender Faktor sein, ob man die<br />

Kurve noch erwischt oder in die Rabatten<br />

abdriftet. Sollten wir die Kategorie<br />

„Drifttauglichkeit“ neu einführen? Angesichts<br />

des Naked Bike-Tests und der<br />

anstehenden Supersportler-Vergleiche<br />

besteht dazu wohl kein großer Bedarf.<br />

Aber mit einem 1,5 Meter größeren<br />

Wendekreis der KTM gegenüber der<br />

Husky weiß jeder, was gemeint ist.<br />

Wenden wir uns den wichtigen Bewertungskriterien<br />

des Motors zu. Einheitsbrei?<br />

Nein. Die Husky hat ein anderes<br />

Mapping als die KTM, und das ist<br />

spürbar. Während nämlich die KTM ab<br />

etwa 5000/min richtig aggressiv nachlegt<br />

(schon cool!), huscht die Husqvarna<br />

unspektakulär über diesen Wert<br />

36 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


HUSQVARNA<br />

701 SM<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 37


45<br />

30<br />

15<br />

00<br />

85<br />

70<br />

55<br />

40<br />

25<br />

10<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

hinweg und setzt ihre smoothe Leistungsentfaltung<br />

205<br />

stoisch fort. Bummeln<br />

mögen 200 aber beide 200<br />

195<br />

überhaupt nicht.<br />

Unter 190 3000/min 190 hacken sie heftig und<br />

185<br />

wollen 180 im Attackemodus 180<br />

175<br />

mit präziser<br />

Gangwahl 170 bedient 170 werden. Die Hackattacken<br />

160 der 160 KTM sind schließlich so<br />

165<br />

155<br />

ausgeprägt, 150 dass 150<br />

145<br />

sie das beim Durchzug<br />

140von 50 auf 140100 km/h eine satte halbe<br />

130 Sekunde auf 130 die Husqvarna kostet.<br />

135<br />

125<br />

120 Später beim 120<br />

115<br />

Ballern am Albtrauf auf<br />

öffentlicher 110 Straße 110 offenbarte der KTM-<br />

105<br />

Motor 100 dazu noch 100 deutlich ausgeprägte<br />

95<br />

Vibrationen 90 im 90<br />

85<br />

Lenker, die auf dem<br />

Heimweg 80 über 80die Bundesstraße in<br />

75<br />

nerviges 70 Rappeln 70 in den Händen ausartete.<br />

60 Die Husky 60<br />

65<br />

55<br />

war netter, denn ihr<br />

Lenker 50 ist in Gummi 50 gelagert. Punktemäßig<br />

40 honoriert 40 haben wir das nicht.<br />

45<br />

35<br />

Dazu 30<br />

25 war der 30 Unterschied nicht deutlich<br />

20genug und 20Kilometerfressen über<br />

15<br />

Schnellstraßen 10<br />

10 gehört schließlich nicht<br />

5<br />

zum 0 Haupteinsatzfeld 0 beider Bikes.<br />

Mal mehr, mal weniger<br />

Gut für einen Punkt extra war das<br />

Husky-Getriebe. Es ließ sich einen Tick<br />

besser schalten. Bei der KTM erwischten<br />

beide Tester mehr als einmal einen<br />

Zwischengang, braucht die SMC R<br />

doch deutlich längere Schaltwege mit<br />

den dicken SM-Stiefeln. Sind die Gänge<br />

sauber eingelegt, spendieren die beiden<br />

leichten Singles Supermoto-Fahrvergnügen<br />

pur. Besonders auf der SM-<br />

Strecke, aber auch in den vielen Kehren<br />

auf unserer Testrunde verzaubern<br />

701 und SMC R mit diesem formidablen<br />

Handling, das nur Supermotos bieten.<br />

Ist die Kehre auch noch so eng, spät<br />

angebremst, reingedrückt und mit entschlossenem<br />

Gaseinsatz wieder aufgerichtet,<br />

kennt der Spaß einfach kein<br />

Ende. Weder bei der Stabilität im Anbremsbereich<br />

noch beim Durcheilen<br />

der Kurve schenken sich die Kontrahentinnen<br />

etwas. Lediglich bei der Zielgenauigkeit<br />

und im Einlenkverhalten<br />

hat die Husky die Nase leicht vorn.<br />

Dennoch agieren beide hier auf ganz<br />

hohem Niveau. Dass die 701 zwei Kilo<br />

mehr wiegt, merkt wirklich niemand.<br />

Das zarte Mehrgewicht kann eigentlich<br />

nur vom einen Liter größeren Tank<br />

und dem anders gestalteten Auspuff<br />

herrühren, denn in Sachen Ausstattung<br />

zieht die Husqvarna gegenüber der<br />

KTM den Kürzeren. Während die SMC R<br />

über ein kompletteres Cockpit verfügt,<br />

das einen analogen Drehzahlmesser<br />

beherbergt, bietet die 701 SM ein<br />

schmales Kästchen mit je einem Lämpchen<br />

für Leerlauf, Blinker und leeren<br />

Tank sowie für aktiviertes oder ausgeschaltetes<br />

ABS. Dazwischen informiert<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

60<br />

80<br />

70<br />

50<br />

40<br />

60<br />

50<br />

30 40<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

KTM 690 SMC R<br />

52,4 kW (71 <strong>PS</strong>) bei 7600/min<br />

73 Nm bei 6500/min<br />

Husqvarna 701 SM<br />

52,0 kW (71 <strong>PS</strong>)<br />

bei 7500/min<br />

72 Nm bei 6600/min<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000<br />

HUSQVARNA<br />

701 SM<br />

Drehmoment in Nm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

So gravierend kann der Unterschied<br />

nicht sein, schließlich<br />

werden beide Supermotos<br />

vom legendären LC4-<br />

Single befeuert, wenngleich<br />

der aktuelle Einzylinder mit<br />

Euro 4 noch der Duke vorbehalten<br />

bleibt. Deutlich im<br />

Schaubild erkennbar ist dieser<br />

Funke mehr Power der<br />

KTM-Testmaschine, was sich<br />

ab 5000/min tatsächlich bis<br />

zum Fahrer durchdrückt.<br />

Was die Leistungskurven dagegen<br />

nicht verraten ist die<br />

Hackklotz-Mentalität der beiden<br />

Modelle unter 3000/min,<br />

wobei die Husqvarna dies mit<br />

ihrem eigenen Mapping noch<br />

besser hinbekommt. Spaß<br />

macht der Motor trotzdem,<br />

nämlich dann, wenn man es<br />

ordentlich fliegen lässt.<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

KTM<br />

690 SMC R<br />

38 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


DATEN<br />

KTM 690 SMC R<br />

HUSQVARNA 701 SM<br />

ANTRIEB<br />

Einzylindermotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

49,0 kW (67 <strong>PS</strong>) bei 7500/min*, 67 Nm bei<br />

6500/min*, 690 cm³, Bohrung/Hub:<br />

102,0/84,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,6:1, Zünd-/Einspritzanlage, 46-mm-<br />

Drosselklappe, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

63,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />

1480 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

215/250 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/5.00 x 17, Reifen vorn: 120/90 ZR<br />

17, hinten: 160/60 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Continental ContiAttack SM, 320-mm-Einzelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

48,6 kW (66 <strong>PS</strong>) bei 166 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 4,3 s; 0 –150 km/h: 9,0 s;<br />

0 –200 km/h: -<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 7,5 s; 100 –150 km/h: 6,2 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

180 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2210/850/1420 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 920/1210 mm, Lenkerbreite:<br />

840 mm, 156 kg vollgetankt, v./h.:<br />

46,8/53,2 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 6,2 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 12 Liter, Reichweite: 194 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 17 mm,<br />

Druckstufe: 1 K offen, Zugstufe: 1 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 18 mm, Druckstufe: 1<br />

K offen, Zugstufe: 1 K offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

9195 Euro zzgl. Neben kosten<br />

ANTRIEB<br />

Einzylindermotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

49,0 kW (67 <strong>PS</strong>) bei 7500/min*, 67 Nm bei<br />

6500/min*, 690 cm³, Bohrung/Hub:<br />

102,0/84,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,6:1, Zünd-/Einspritzanlage, 46-mm-<br />

Drosselklappe, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

63,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />

1480 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

215/250 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/5.00 x 17, Reifen vorn: 120/90 ZR<br />

17, hinten: 160/60 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Continental ContiAttack SM, 320-mm-Einzelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

48,5 kW (66 <strong>PS</strong>) bei 159 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

0 –100 km/h: 4,4 s; 0 –150 km/h: 9,0 s;<br />

0 –200 km/h: -<br />

DURCHZUG**<br />

50 –100 km/h: 7,0 s; 100 –150 km/h: 6,6 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

180 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2190/840/1430 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 910/1170 mm, Lenkerbreite:<br />

840 mm, 158 kg vollgetankt, v./h.:<br />

46,2/53,8 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 6,4 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 13 Liter, Reichweite: 203 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 15 mm,<br />

Druckstufe: 1 K offen, Zugstufe: 1 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 16 mm, Druckstufe: 1<br />

K offen, Zugstufe: 1 K offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

9545 Euro zzgl. Neben kosten<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


eine rudimentäre Digitalanzeige über<br />

Tempo und gefahrene Kilometer. Und wo<br />

wir schon mal bei der Ausstattung sind:<br />

Der Lenker der KTM lässt sich in zwei<br />

Positionen festmachen.<br />

Schließlich winkt uns der Platzwart<br />

heran. Die Zeit ist um – leider. Und auch<br />

die Räuberfahrten hinauf die Schwäbische<br />

Alb und wieder hinunter gehen zu schnell<br />

vorbei. Wir sollten mal öfter wieder Supermotos<br />

fahren, man vergisst bei all den<br />

leistungswütigen Supersportlern allzu<br />

schnell, dass es mit diesen leichten Dingern<br />

grandios Spaß machen kann und<br />

man sich kaum in der Führerschein-feindlichen<br />

Speedzone bewegt. Nur der finale<br />

Blick auf die beiden Preisschilder verübelt<br />

einem die Gedanken daran, sich so einen<br />

Flitzer endlich auch noch in die Garage<br />

zu stellen. Die KTM kostet schließlich 9195<br />

Euro, die Husqvarna sogar 9545 Euro.<br />

Typisch Establishment, Herr Pierer!<br />

FAZIT<br />

HUSQVARNA 701 SM Hauchdünn ist ihr Punktevorsprung,<br />

doch gerade durch ihre geringfügig bessere<br />

1.<br />

Sportlichkeit auf der SM-Piste hat sich die 701 diesen Sieg<br />

verdient. Das bisschen weniger Alltagstauglichkeit sollte<br />

für echte Supermoto-Freunde verschmerzbar sein.<br />

KTM 690 SMC R Da dient man als Teilelieferant und<br />

2. wird glatt dafür abgezockt. Die KTM dürfte der 701<br />

das oberste Treppchen jedoch nicht lange überlassen,<br />

schließlich ist der neue 690er-Single der Duke noch gar<br />

nicht bei der SMC R angekommen. Der hätte mit den<br />

Mehr-<strong>PS</strong> sicher die siegbringenden Gene.<br />

BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte<br />

KTM 690<br />

SMC R<br />

HUSQ-<br />

VARNA<br />

701 SM<br />

ANTRIEB<br />

Beschleunigung 10 0 0<br />

Durchzug 10 3 3<br />

Leistungsentfaltung 10 8 9<br />

Ansprechverhalten 10 8 8<br />

Lastwechselreaktion 10 7 7<br />

Laufkultur 10 7 7<br />

Getriebebetätigung 10 7 8<br />

Getriebeabstufung 10 8 8<br />

Kupplungsfunktion 10 9 9<br />

Traktionskontrolle 10 - -<br />

Zwischensumme 100 57 59<br />

FAHRWERK<br />

Fahrstabilität 10 9 9<br />

Handlichkeit 10 9 10<br />

Kurvenstabilität 10 9 9<br />

Rückmeldung 10 9 9<br />

Fahrwerksabstimmung vorne 10 6 6<br />

Fahrwerksabstimmung hinten 10 6 6<br />

Bremswirkung 10 9 9<br />

Bremsdosierung 10 8 9<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9 9<br />

ABS-Funktion 10 8 8<br />

Zwischensumme 100 82 84<br />

ALLTAG UND FAHRSPASS<br />

Sitzposition 10 8 9<br />

Windschutz 10 3 3<br />

Ausstattung 10 8 6<br />

Verbrauch 10 7 7<br />

Fahrspaß 10 10 10<br />

Zwischensumme 50 36 35<br />

GESAMTSUMME 250 175 178<br />

PLATZIERUNG 2. 1.<br />

40 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


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Gültig bis 30.06.<strong>2016</strong>


ZONKOS ATTACKE<br />

KLEIN-YAMAHA XJR 1300<br />

42 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Die mörder edle XJR des<br />

Tuners Klein brüllte<br />

auf der Schwäbischen<br />

Alb die Arie der<br />

ewigen Liebe und<br />

des lodernden<br />

Feuers.<br />

Text: Zonko<br />

Fotos: Jacek Bilski<br />

EWIGE<br />

LIEBE<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 43


Bist du sicher, dass du das<br />

hinkriegst?“ – „Ich hab schon<br />

mal einen Blinddarm mit einem<br />

Grapefruitlöffel entfernt.“<br />

Und dann schneidet sich Robert de<br />

Niro selbst die Kugel aus dem blutenden<br />

Rumpf und Jean Reno assistiert.<br />

Dieser Dialog aus dem Film „Ronin“<br />

führt mich direkt zu Dominik Klein<br />

und seiner irren XJR – ein absolutes<br />

Meisterwerk der mechanischen<br />

Chirurgie. Dabei hatte Klein bei der<br />

Taufe des Mörderofens gar nicht den<br />

Film im Sinn, sondern dachte an die<br />

ursprüngliche Bedeutung des japanischen<br />

Wortes Ronin: einen herrenlosen,<br />

durchs Land ziehenden Samurai.<br />

Vielleicht, weil diese XJR 36 000 Euro<br />

kostet, von Messe zu Messe wandert,<br />

und die Menschen voller Ehrfurcht in<br />

die Knie gehen lässt? Oder weil der<br />

Muscle-Racer im metaphorischen Sinn<br />

die längst verblichene AMA-Superbike-<br />

Szene der 80er ist, als Eddie Lawson<br />

und Co. mit ihren luftgekühlten, brachial<br />

ausbrechenden Japan-Nakeds die<br />

Menschen begeistert haben? „Für mich<br />

war Noriyuki Haga ein Ronin, als er<br />

bei Yamaha weg musste und zu Ducati<br />

und später auch zu Aprilia wechselte“,<br />

stellt Klein klar, der auf seinen Projekt-<br />

Maschinen als Tribut an den wilden<br />

Japaner immer dessen Startnummer<br />

41 verwendet.<br />

Schlüssel zum Glück<br />

Einen Tag vor der <strong>PS</strong>-Industrieausfahrt<br />

traf ich in der Zentrale der Motor<br />

Presse Stuttgart ein und verlor in der<br />

Tiefgarage fast den Verstand, als ich<br />

die „Ronin“ sah. Wow, was für ein unvorstellbar<br />

charismatisches, wunderschön<br />

gemachtes Mördereisen! Einarmschwinge,<br />

Speichenräder, Racing-<br />

Höcker, offenes Rahmendreieck mit<br />

Öhlins-Zentralfederbein, 320er-Brembo-Doppelanker,<br />

Öhlins-Gabel, goldene,<br />

gefräste Magura-Pumpen, BKG-2D-Lenker,<br />

Over-Rahmenstreben, Einzelluftfilter<br />

und eine äußerst verheißungsvolle<br />

01<br />

DER<br />

FÜR<br />

01 Zarte Mikroschalter<br />

von<br />

Motogadget<br />

deuten kaum<br />

an, was auf<br />

Knopfdruck<br />

folgt 02 Brachial<br />

wirkende,<br />

dennoch bildschöne<br />

Einzelluftfilter<br />

für die<br />

Einspritzung.<br />

Der 34er-Querschnitt<br />

macht<br />

Motortuning<br />

nicht leichter<br />

02 Vier-in-eins-Anlage in Titan von SC-<br />

Project. Ein Traum!<br />

Ich ging null Risiko ein und sprintete<br />

wie ein Irrer durchs Treppenhaus<br />

hinauf in die <strong>PS</strong>-Redaktion (der Lift<br />

hätte zu langsam sein können), vergaß<br />

im Eifer des Gefechts sämtliche Benimm-<br />

und Grußregeln und stieß vor<br />

dem Seitz’schen Schreibtisch den aufs<br />

Entscheidende verdichteten Satz aus:<br />

„Bitte den Zündschlüssel!“<br />

Als er kurz zögerte, legte ich sofort<br />

nach: „Du wirst es nicht bereuen! Ich<br />

werde die Stadt mit dem erregenden<br />

Brüllen des großen XJR-Vierzylinders<br />

verzaubern. Ich werde Stuttgart zur<br />

Metropole des Wahnsinns machen.<br />

44 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


SOUND SORGT<br />

PILATES IM WALD<br />

Natürlich voll kontrolliert. Das wird<br />

legendär. Von dieser Fahrt werden<br />

alle noch lange sprechen und ja klar,<br />

alle werden davon profitieren!<br />

Win-win-win, du weißt schon.“<br />

Aber trotz dieses überzeugenden<br />

Plädoyers wollte der Seitzmograf den<br />

Schlüssel partout nicht rausrücken. Ich<br />

war fassungslos und stammelte: „Bitte!<br />

Wenn ich diese mörderfesche XJR<br />

nicht gleich abfeuern darf, werde ich<br />

schweres, psychosomatisches Zahnweh<br />

bekommen, vielleicht sogar resignativ<br />

trotziges Herzrasen und möglicherweise<br />

– ich will gar nicht daran<br />

denken – verwelke ich augenblicklich<br />

wie ein Maiglöckchen im Heißluftherd!“<br />

Killersound aus dem SC<br />

Graf Seitzmo blieb stur. Zum Glück.<br />

Denn weit wäre ich mit der Ronin in<br />

Stuttgart nicht gekommen. Rod sitzt<br />

noch immer in der Schweiz ein, und<br />

mich hätten sie womöglich hier im Zentrum<br />

von Baden-Würgenberg kassiert.<br />

Keine nette Vorstellung. Ein Schluchtenscheißer<br />

im Piefke-Gefängnis. Sicher<br />

hardcore. Dabei hätte ich in Stuttgart<br />

gar keine hysterisch japsenden Fellwürste<br />

mit dezenten Slides nahe des<br />

Bürgersteigs erschrecken oder mit<br />

spektakulär harschen Ampel-Wheelies<br />

für entsetztes Aufsehen sorgen müssen.<br />

Nein, das brachiale Motorgeräusch<br />

wäre vollkommen ausreichend<br />

gewesen, um die Grenzwerte der Toleranz<br />

selbst des mildesten Gesetzeshüters<br />

um ein Vielfaches zu überschreiten.<br />

Der gottvolle Klang des 1251er-<br />

Reihenvierers aus dem offenen SC-<br />

Project-Pufferrohr hätte dem Beamten<br />

die Sicherungen unter der Kappe rausgedreht.<br />

Amtlich!<br />

Wir schafften die Ronin im fensterlosen<br />

Frachtraum des <strong>PS</strong>-Gefahrguttransporters<br />

hinaus auf eine kleine<br />

Teststrecke auf der Schwäbischen Alb<br />

und entsicherten sie. Und, meine sehr<br />

verehrten Damen und Herren, ich<br />

werde den druckvollen Klang dieses<br />

Killermotors nie mehr vergessen.<br />

Wahnsinnig schön! Als wir den Reihen-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 45


01<br />

02<br />

03<br />

01 Von Öhlins für die federleichte<br />

Yamaha R3 erdacht, von Yamaha-Klein<br />

in vielen Schritten für die XJR gemacht:<br />

Das Zentralfederbein vermittelt zwischen<br />

Einarmschwinge und Chassis<br />

02 Wuchtige 48er-Gabelrohre der<br />

Diavel gepaart mit der aus dem Vollen<br />

gefrästen Alu-Gabelbrücke<br />

03 Beethovens verschollene Einhundertste:<br />

Das offene Titanrohr von SC-<br />

Project liefert fette Orchestermusik<br />

46 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


135<br />

120<br />

105<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

140<br />

125<br />

110<br />

95<br />

80<br />

65<br />

50<br />

35<br />

20<br />

5<br />

145<br />

130<br />

115<br />

100<br />

85<br />

70<br />

55<br />

40<br />

25<br />

10<br />

vierer mit einem kurzen Druck auf<br />

einen der metallisch glänzenden<br />

Mikroknöpfe von Motogadget am linken<br />

Lenkerstummel aufweckten, wurde<br />

der enge Talkessel, in dem wir uns<br />

befanden, von einem tiefen, bedrohlich<br />

hungrigen Wolfsröcheln erfüllt.<br />

Was für ein Sound! Durch die nahezu<br />

dämpfungslose Titan-Anlage, die<br />

extra für die Ronin angefertigt wurde,<br />

verdichteten sich die Explosionen in<br />

den vier großen Zylindern zu einer<br />

unfassbar forsch instrumentierten<br />

Sinfonie. Musikliebhaber mögen mich<br />

für einen fürchterlichen Banausen<br />

halten, aber der Klang, der in perfektem<br />

Mezzoforte aus dem Rohr drang,<br />

war der beste, der bisher durch meine<br />

Ohren gefahren ist.<br />

So müssen Motorräder klingen!<br />

Freies Einatmen durch kleine Einzelluftfilter,<br />

freies Ausatmen durch ein<br />

glattes Rohr ohne Dezibel-Knebel.<br />

Schlaraffenland! Keine Frage, in der<br />

heutigen Zeit, in der die Siedlungsdichte<br />

immer stärker wird und die Menschen<br />

aufgrund des enormen Leistungsdrucks<br />

immer dünnere Nerven<br />

haben, muss man Verständnis aufbringen<br />

für gesetzliche Lärmrestriktionen,<br />

aber bei aller Einsicht möchte ich im<br />

Sinne der Gesundheitsvorsorge noch<br />

zu bedenken geben, dass der Sound<br />

der Ronin meine Seele reinigend<br />

durchblies und mit Euphorie anreicherte.<br />

Egal, wie viele Tabs sich Stresspillenschlucker<br />

einwerfen – diesen<br />

Zustand der inneren Glückseligkeit<br />

werden sie nie erreichen. Und als ich<br />

dann die Ronin-XJR abfeuerte, gab es<br />

innerlich sowieso kein Halten mehr!<br />

Wahnsinn, wie der Motor, der gierig<br />

von ganz unten bis 9500/min dreht,<br />

entfesselt brüllte. Fortissimo! Bei meinen<br />

harschen Beschleunigungsorgien<br />

auf der Geraden sah ich aus den Augenwinkeln<br />

Graf Seitzmo am Streckenrand<br />

selig lächeln, und Fotomeister<br />

Jacek, dessen zerzauste Frisur mich<br />

an Beethoven erinnerte, verfolgte mich<br />

mit offenem Mund. Eine derart wunderbare<br />

Soundkulisse hatte der Talkessel<br />

sicher noch nie erlebt.<br />

Da ich der festen Überzeugung<br />

bin, dass die Natur ein Empfinden hat,<br />

gehe ich davon aus, dass der Kessel<br />

noch sehr lange von unserer Testfahrt<br />

zehren wird. Und für das fliehende<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

205<br />

200<br />

200<br />

195<br />

190<br />

190<br />

185<br />

180<br />

180<br />

175<br />

170<br />

170<br />

165<br />

160<br />

160<br />

155<br />

150<br />

150<br />

145<br />

140<br />

140<br />

135<br />

130<br />

130<br />

125<br />

120<br />

120<br />

115<br />

110 110<br />

105<br />

100<br />

100<br />

95<br />

90<br />

90<br />

85<br />

80<br />

80<br />

75<br />

70<br />

70<br />

65<br />

60<br />

60<br />

55<br />

50<br />

50<br />

45<br />

40<br />

40<br />

35<br />

30<br />

30<br />

25<br />

20<br />

20<br />

15<br />

10<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0<br />

0 0<br />

110<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

DATEN<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

90,1 kW (122 <strong>PS</strong>) bei 8100/min**, 123 Nm<br />

bei 5700/min**, 1251 cm³, Bohrung/Hub:<br />

79,0/63,8 mm, Verdichtungsverhältnis: 9,7:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 34-mm-Drosselklappen,<br />

hydraulisch betätigte Mehrscheiben-<br />

Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Doppelschleifenrahmen aus Stahl, Lenkkopfwinkel:<br />

k. A., Nachlauf: k. A., Radstand: 1480<br />

mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Federbasis, Zug- und<br />

Druckstufe. Zentralfederbein mit Umlenkung,<br />

einstellbar in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />

Federweg vorn/hinten: 120/110 mm,<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x 17,<br />

Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55 ZR<br />

17, Erstbereifung: Bridgestone S21, 320-mm-<br />

Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

245- mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Festsattel hinten<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />

84 kW (114 <strong>PS</strong>) bei 7800/min<br />

BESCHLEUNIGUNG**<br />

nicht ermittelt<br />

DURCHZUG**<br />

nicht ermittelt<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

nicht ermittelt<br />

GEWICHT<br />

219 kg vollgetankt,<br />

Tankinhalt: 14,5 Liter<br />

SETUP GABEL<br />

k. A.<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

k. A.<br />

PREIS<br />

36000 Euro<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />

statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

110<br />

100 140 Yamaha-Klein XJR 1300<br />

130 90,1 kW (122 <strong>PS</strong>)<br />

90 120 bei 8100/min<br />

80 110 123 Nm bei<br />

70<br />

100 5700/min<br />

90<br />

Yamaha<br />

60 80<br />

XJR 1300<br />

50 70<br />

78,4 kW (1<strong>07</strong> <strong>PS</strong>)<br />

60<br />

40<br />

bei 7800/min<br />

50<br />

115 Nm bei5800/min<br />

30 40<br />

140<br />

20 30<br />

120<br />

20<br />

100<br />

10 10<br />

80<br />

kW <strong>PS</strong><br />

60<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

Unser Vergleich zeigt, dass die Serie (blau)<br />

bei uns gut im Futter stand und Kleins XJR<br />

1300 (rot) ohne echtes Motortuning trotzdem<br />

gewaltig zulegte.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 47


KRATZFR<br />

90<br />

Wild im Wald war es wohl die beste<br />

Form von Bewegungstherapie. Pilates<br />

für Hirsch, Hase und Igel.<br />

Kein Motoreingriff nötig<br />

Der große, luftgekühlte Viererblock<br />

drückte am <strong>PS</strong>-Prüfstand 122 <strong>PS</strong> und<br />

123 Nm ab. Das ist natürlich gegenüber<br />

den nominell 98 <strong>PS</strong> aus der Serie<br />

schon eine deutliche Steigerung, wenn<br />

auch keine Welt (die letzte XJR drückte<br />

schon serienmäßig 1<strong>07</strong> <strong>PS</strong> auf unserem<br />

Prüfstand). Warum hat Dominik<br />

Klein nicht die 1400-Kubik-Over-Kolben<br />

eingebaut? „Ich weiß gar nicht“, sagt er,<br />

„ob Over diese Kolben noch anbietet.<br />

Seit die Zylinder aus Alu sind – früher<br />

waren sie ja aus Guss –, ist das Aufbohren<br />

wesentlich aufwendiger. Außerdem<br />

macht der 34er-Querschnitt der<br />

Einspritzung erhebliches Motortuning<br />

nicht einfach. Da müsste man wieder<br />

auf die Flachschieber zurückkommen.<br />

Ich denke, die Performance des Motors<br />

passt jetzt sehr gut.“<br />

Absolut! Der unglaublich elastische<br />

Vierer zieht schon ab 2000/min extrem<br />

kultiviert durch und serviert dann bis<br />

8000/min ein nahezu dellenloses, sehr<br />

starkes Crescendo (um in der Musiksprache<br />

zu bleiben). Über den gesamten<br />

Bereich ist der Klein-Motor viel<br />

potenter als das Serien-Triebwerk.<br />

Entscheidend ist aber nicht nur der<br />

generelle Powerzuwachs, sondern das<br />

breite Plateau von 8000 bis 9500/min.<br />

Während der Serienmotor ab 8000<br />

Touren deutlich abfällt und den Fahrer<br />

somit zum Schalten zwingt, hält der<br />

Klein-Vierer die volle Power bis in den<br />

Begrenzer. Andere Nockenwellen?<br />

„Nein“, stellt Klein fest, „wir haben den<br />

Motor nicht verändert, sondern nur<br />

die Peripherie und das Management.<br />

Also Luftfilter, Auspuff und Software.“<br />

Apropos Auspuff: Der volle Sound<br />

ist zwar unendlich begehrenswert in<br />

meinen Ohren, aber Ordnungshüter<br />

hören meist anders. Gibt es das klangtechnische<br />

SC-Superrohr auch mit<br />

db-Killer und wenn ja, wie viel Leis-<br />

48 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


die vollgetankt 219 Kilo schwere Ronin<br />

beeindruckend durch die Welt. Ab 50<br />

km/h kann man locker den Fünfer<br />

einlegen, einen Sechser gibt‘s nicht.<br />

Ich bin schon sehr viele XJRs gefahren<br />

und habe sie alle geliebt, aber<br />

keine hat mich dermaßen in den Bann<br />

gezogen wie diese. Mindestens so vereinnahmend<br />

wie der göttliche Klang<br />

des Motors ist die optische Erscheinung<br />

der Maschine. Das Eisen wirkt in<br />

jedem Detail unglaublich stimmig und<br />

schlüssig. Wie aus dem Vollen gefräst.<br />

Ein Gesamtkunstwerk.<br />

Dabei ist die Ronin eigentlich ein<br />

Sammelsurium aus edlen Komponenten.<br />

Die 48er-Öhlins FGRT-Gabel kommt<br />

von der Ducati Diavel, das zentrale<br />

Federbein wurde für die Yamaha R3<br />

gemacht, die Einarmschwinge stammt<br />

aus einer Ducati Hypermotard 796.<br />

Klein: „Die Innereien der Öhlins-Komponenten<br />

haben wir in 15 Testschritten<br />

angepasst. Die Schwingenlagerung im<br />

Stahlrahmen war kein großes Problem,<br />

aber an der Umlenkung mit Wippe<br />

haben wir länger gearbeitet.“<br />

Wahnsinnig aufbauende Glücksbringer<br />

sind auch die beiden Gold<br />

schimmernden, ultrapräzise funktionierenden<br />

Magura HC3-Pumpen für<br />

Bremse und Kupplung, die Kineo-Speichenräder<br />

(3.50 x 17, 6.00 x 17) und<br />

das handlaminierte Heck mit Innenkotflügel,<br />

das die Batterie und diverse<br />

elektronische Bauteile aufnimmt. Wohin<br />

der Blick auch fällt, die Ronin ist unfassbar<br />

edel und schön.<br />

Gewöhnungsbedürftig beim Anrauchen<br />

ist die Sitzposition. Haga, 168<br />

Zentimeter, wäre vermutlich für diese<br />

XJR etwas zu klein. Mit meinen 178<br />

Zentimetern spannte es mich schon ordentlich<br />

nach vorne. Sobald man sich<br />

daran gewöhnt hat, steht dem vollen<br />

Feuer aber nichts mehr im Wege. Das<br />

Fahrwerk ist das mit Abstand beste,<br />

das ich je in einer XJR erlebt habe, und<br />

die Schräglagenfreiheit ist im freien<br />

Land immer größer als der Mut des<br />

Piloten. Man könnte wieder mal einen<br />

Klassiker bringen: „Die Fuhre kratzt<br />

erst, wenn an ein Wiederaufrichten<br />

nicht mehr zu denken ist.“ Meist spielt<br />

es für mich keine Rolle, dass ich nicht<br />

im Geld schwimme, aber die 36 000<br />

Euro für die Ronin hätte ich wirklich<br />

gerne. Und ja: Die Fahrt mit der Ronin<br />

werde ich immer in meinem Herzen<br />

tragen. So etwas verblasst nie.<br />

EI BIS<br />

GRAD<br />

tung killt das? Klein nickt: „Bei einem<br />

Viertakter kostet der Auspuff immer<br />

Leistung. Je freier er ist, also je weniger<br />

im Rohr steckt, desto mehr Leistung<br />

kann der Motor produzieren.<br />

Jetzt sind wir etwa 25 <strong>PS</strong> über der<br />

Serienleistung, mit dem db-Killer<br />

bleiben nur knapp acht <strong>PS</strong> über.“<br />

Alles klar, ich will das leere Rohr!<br />

Tiefes Drehen für Frieden<br />

Im Reich der öffentlichen Radien<br />

wandte ich den „Trick des Friedens“<br />

an. Also keine hohen Drehzahlen<br />

und damit wenig Lärm. Der gewaltige<br />

Reihenvierer funktioniert auch im<br />

Drehzahlkeller brillant und schiebt<br />

FAZIT<br />

„WENN ICH SO ÜBER DIE XJR-RONIN<br />

NACHDENKE …<br />

… fällt mir bei aller Euphorie natürlich schon auf, dass das bildschöne Eisen im Ernstfall<br />

gegen Power-Nakeds wie Tuono 1100, S 1000 R, 1290 Super Duke R und MT-10 keine<br />

Chance hätte. Aber das schmälert meine tief empfundene Liebe und meine unbremsbare<br />

Sehnsucht keineswegs.<br />

Die Ronin ist ein extrem charismatisches<br />

Muscle-Bike,<br />

das an die zügellos wilde Zeit<br />

der frühen 80er erinnert, und<br />

gleichzeitig ein mit äußerst<br />

hochwertigen Komponenten<br />

hochgerüstetes Kampfeisen.<br />

Ein Kunstwerk der Emotion.<br />

Die irrste XJR aller Zeiten –<br />

und ich bin schon viele gefahren,<br />

liebe diesen luftgekühlten<br />

Big Block inniglich,<br />

diesen Vierzylinder gigantischer<br />

Maße. Dieser Motor<br />

in diesem Chassis – das ist<br />

die Krone der Schöpfung!<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 49


<strong>PS</strong>-LIEBLINGE<br />

Die <strong>PS</strong>-Leser haben ihre Lieblings-Motorräder und -Marken gewählt.<br />

Die Preise mussten trotzdem erst auf dem Motorrad verdient werden.<br />

KATEGORIE A: 125ER<br />

KATEGORIE B: ENDURO/SUPERMOTO<br />

Fotos: Aprilia, Jörg Künstle<br />

1. Aprilia RS4 125 SBK Replica<br />

2. KTM 125 Duke<br />

3. Yamaha YZF-R 125<br />

1. KTM 690 SMC R<br />

2. Ducati Hypermotard/SP 939<br />

3. BMW R 1200 GS<br />

50 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


LESERWAHL <strong>2016</strong><br />

Text: Uwe Seitz<br />

Fotos: Yvonne Hertler<br />

Gala-Diners und exklusive Locations<br />

sind nicht unser Ding. Wer<br />

die Preise der <strong>PS</strong>-Leser im Empfang<br />

nehmen möchte, muss bei <strong>PS</strong> Motorrad<br />

fahren. Gemäß unserem Credo luden<br />

wir die Industrievertreter für die Leserwahl-Feier<br />

<strong>2016</strong> zu einer engagierten<br />

Motorradtour durch den Schwarzwald<br />

ein. Dem Aufruf folgten in diesem Jahr<br />

mehr Pressesprecher, Marketing-Repräsentanten<br />

und auch Firmeneigner<br />

denn je aus der gesamten Motorradbranche,<br />

schwangen sich in den Sattel<br />

ihrer Maschinen und freuten sich an<br />

400 zügig gefahrenen Kilometern<br />

durch die traumhafte Wutachschlucht<br />

bis zum Schluchsee, durch den Hotzenwald<br />

hindurch vorbei am Feldberg bis<br />

hinauf ins Waldachtal.<br />

Erst nach der Tour gab es dann die<br />

Kür für die Preisträger, die die <strong>PS</strong>-Leser<br />

durch ihre Wahl bestimmt haben. Dazu<br />

erreichten uns über 17 000 Abstimmungsteilnahmen<br />

aus der Leserschaft,<br />

die notariell bestätigt wurden und unter<br />

denen die attraktiven Sachpreise –<br />

von der Ducati 959 Panigale bis zu den<br />

MotoGP-DVDs – verlost wurden. Die<br />

Gewinner der Preise im Gesamtwert<br />

von über 20 000 Euro haben wir bereits<br />

benachrichtigt.<br />

Für die Motorradhersteller hielt die<br />

Wahl <strong>2016</strong> einige Neuerungen parat.<br />

So ist erstmals seit über drei Jahren<br />

wieder ein japanischer Hersteller<br />

bei den beliebtesten Marken auf dem<br />

Podest. Yamaha ergatterte nicht nur in<br />

dieser Kategorie eine Top-Platzierung,<br />

sondern gehörte mit der R 125 bei den<br />

125ern als auch mit der R6 bei den<br />

Supersportlern bis 750 cm³ zu den<br />

Preisträgern. Die größte Überraschung<br />

unter den Fahrzeugherstellern war<br />

sicherlich Aprilia. Der Marke aus Noale<br />

hat die Gunst der Leser nicht nur bei<br />

den 125ern einen Sieg beschert, auch<br />

die neue Tuono V4 1100 RR räumte<br />

einen ersten Platz ab. Podestplätze<br />

ergatterten zudem die Dorsoduro 1200<br />

in der Crossover-Kategorie sowie das<br />

neue RSV4-Superbike.<br />

Zu den ganz großen Abräumern<br />

zählten wie in den vorangegangenen<br />

Leserwahlen KTM und BMW, die in<br />

KATEGORIE C: NAKED BIKES<br />

KATEGORIE D: SPORTLICHE ALLROUNDER<br />

1. Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />

2. KTM 1290 Super Duke R<br />

3. Ducati Monster 1200 R<br />

1. KTM 1290 Super Duke GT<br />

2. BMW R 1200 RS<br />

3. Kawasaki Z 1000 SX<br />

Fotos: Aprilia, KTM<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 51


Auspuff<br />

Lederbekleidung<br />

Bremsbeläge<br />

Öle/Schmiermittel<br />

Reifen<br />

Fahrwerks-Tuning<br />

Rückenprotektoren<br />

Handschuhe<br />

Stiefel<br />

Helme<br />

Zubehör/Umbauten<br />

BEST BRAND <strong>2016</strong><br />

ziemlich jeder Kategorie vorn dabei<br />

waren – allerdings in diesem Jahr<br />

durchaus auch einmal einer anderen<br />

Marke das oberste Treppchen überlassen<br />

mussten. Für BMW ist die S 1000<br />

RR trotz neuer Modelle der Konkurrenz<br />

aus Japan und Italien immer noch eine<br />

Bank bei den Superbikes. Für KTM sind<br />

es vor allem die Enduro/Supermoto-<br />

Kategorie und dank der neuen Super<br />

Duke GT nun auch die Sparte der<br />

sportlichen Allrounder.<br />

Akrapovic<br />

Dainese<br />

Brembo<br />

Castrol<br />

Metzeler<br />

Öhlins<br />

Dainese<br />

Held<br />

Alpinestars<br />

Shoei<br />

Rizoma<br />

Ducati durfte sich ebenfalls über<br />

eine wahre Auszeichnungsflut freuen,<br />

die von der Hypermotard bei den Supermotos<br />

bis zur 1299 Panigale reichte.<br />

Am meisten freute sich Ducati-Pressesprecher<br />

Robert Glück aber über den<br />

ersten Platz als beliebteste Motorradmarke,<br />

die in erster Linie ein gutes<br />

Markenimage attestiert. Die weiteren<br />

Plätze gingen an die anderen großen<br />

Hersteller wie Triumph, Kawasaki und<br />

auch MV Agusta.<br />

Lesergunst im Wandel<br />

Bei den Zubehörmarken, im <strong>PS</strong>-Wahljargon<br />

„Best Brand“, gab es ebenfalls<br />

Überraschungen. Einige Dauersieger<br />

der letzten Jahre rutschten dabei auf<br />

Platz zwei, Konkurrenten holten sich<br />

die Auszeichnung als beliebteste Marke.<br />

Dies gilt freilich nicht für Öhlins,<br />

Brembo oder Akrapovic, die mit ihren<br />

Produkten im Bereich Fahrwerk,<br />

Bremsbeläge oder Auspuffanlagen gerade<br />

bei sportlichen Motorradfahrern<br />

einen riesigen Stein im Brett haben<br />

und mit ebenfalls riesigem Stimmenvorsprung<br />

ihre Kategorien für sich entschieden.<br />

Knapper ging es bei den Reifen<br />

zu, wo sich Metzeler erstmals vor<br />

Michelin schieben konnte – wenn auch<br />

nur hauchdünn mit 1,2 Prozent. Ähnliches<br />

gilt für das Zubehör. Dort belegte<br />

Rizoma aus Italien erstmals Platz eins<br />

und distanzierte LSL gerade einmal um<br />

1,3 Prozent auf dem zweiten Rang.<br />

Neu war in diesem Jahr die Kategorie<br />

„Handschuhe“, wodurch wir nun bei<br />

der Ausrüstung den kompletten Sportfahrer<br />

abdecken. Von null auf eins stieg<br />

dabei die Allgäuer Marke Held mit<br />

knappem Vorsprung vor Alpinestars<br />

ein, wobei die Italiener nach wie vor<br />

die Stiefel fest im Griff haben. Dainese,<br />

die direkte Konkurrenz aus dem eigenen<br />

Land, gewann abermals gleich<br />

zwei Titel für Leder und Rückenprotektoren.<br />

Zweitplatziert hier jeweils<br />

Schwabenleder und Alpinestars. Bei<br />

den Helmen siegte erneut Shoei mit<br />

dem respektablen Vorsprung von über<br />

zehn Prozent vor Schuberth.<br />

KATEGORIE E: CROSSOVER<br />

KATEGORIE F: SPORTLER BIS 750 CM³<br />

Fotos: Ducati, MV Agusta<br />

1. Ducati Multistrada 1200 Pikes Peak<br />

2. BMW S 1000 XR<br />

3. Aprilia Dorsoduro 1200<br />

1. MV Agusta F3 675<br />

2. Triumph Daytona 675/R<br />

3. Yamaha YZF-R6<br />

52 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01<br />

02<br />

03<br />

01 Nach vormittäglichem<br />

Schauer ging es<br />

dann auf die ausgedehnte<br />

und vor allem<br />

trockene Schwarzwald-Tour<br />

02 Bei der Preisverleihung<br />

mit <strong>PS</strong>-Redaktionsleiter<br />

Uwe Seitz<br />

(links) und Chefredakteur<br />

Michael Pfeiffer<br />

(rechts) freute sich<br />

nicht nur BMW-Pressesprecherin<br />

Liane<br />

Drews über die Lesergunst<br />

03 Strahlende<br />

Gesichter bei den ausgezeichneten<br />

Firmen<br />

von den Fahrzeugherstellern<br />

bis zu den<br />

Best Brands<br />

KATEGORIE G: SPORTLER ÜBER 750 CM³<br />

MOTORRADMARKE<br />

1. BMW S 1000 RR<br />

2. Aprilia RSV4 RR/RF<br />

3. Ducati 1299 Panigale/S<br />

1. Ducati<br />

2. BMW<br />

3. Yamaha<br />

Fotos: fact, Ducati<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 53


TECHNIK<br />

LESERFRAGEN<br />

WERNER KOCH<br />

<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />

Motorrad-Flüsterer Werner<br />

„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />

ständig selbst in seiner eigenen<br />

Werkstatt, und kein Technik-<br />

Thema ist ihm zu verworren.<br />

Und weiß er tatsächlich mal<br />

selbst nicht weiter, weiß er<br />

genau, wo man fragen muss.<br />

Sie haben eine<br />

Technik-Frage, die<br />

Sie schon lange<br />

umtreibt? Im Forum<br />

behauptet jeder<br />

etwas anderes?<br />

Sie sind mit Ihrem<br />

Latein am Ende?<br />

Dann stellen Sie uns<br />

Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />

der Sache hier auf<br />

den Grund, erklärt<br />

die Zusammenhänge<br />

oder fragt die<br />

Experten der Industrie<br />

oder Rennteams.<br />

Fragen an:<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />

de, bitte „Technik“<br />

im Betreff angeben.<br />

Text: Werner Koch<br />

Fotos: fact (2), 2snap (2), Künstle<br />

DRUNTER<br />

<br />

? Meine Technikfrage bezieht sich<br />

auf die Schwinge von Superbikes. Mir<br />

ist aufgefallen, dass sämtliche Maschinen<br />

in der Moto2 sowie MotoGP<br />

tiefgezogene Schwingen haben. Auch<br />

in der Superbike-WM kommt diese<br />

Schwinge zum Einsatz, außer bei der<br />

Ducati Panigale. Meine Yamaha YZF-<br />

R1 RN22 sowie die Vorgänger haben<br />

ebenfalls eine Schwinge mit Unterzug.<br />

Die aktuelle R1 hat aber wieder eine<br />

sogenannte Bananenschwinge. Welche<br />

Vor- oder Nachteile haben beide<br />

Bauarten? Oder ist das nur eine Kostenfrage?<br />

Hans Bernhardt<br />

<strong>PS</strong>-Antwort Ob die Hinterradschwingen<br />

das stabilisierende Dreieck oben<br />

oder unten tragen ist in puncto Kosten<br />

und Gewicht nahezu unerheblich. Dass<br />

sich die Konstrukteure vor allem im<br />

Rennsport derzeit wieder vermehrt<br />

dem „Unterzug“ widmen, hat dennoch<br />

mehrere Ursachen. Zum einen wird der<br />

freie Raum unter der Sitzbank immer<br />

kleiner, weil die MotoGP-Teams dort<br />

vermehrt den Sprit bunkern. Zum anderen<br />

kann bei der Unterzug-Schwinge<br />

UND DRÜ<br />

die Hebelei für das Federbein weit<br />

unten angesetzt werden. Dadurch sinkt<br />

auch der Anlenkpunkt für das obere<br />

Federbeinauge ab, ein Umstand, der<br />

eine steifere und tiefere Anbindung<br />

zum Rahmen ermöglicht, weil die<br />

Kräfte am Federbein im Bereich der<br />

steifen Motoraufhängung in den<br />

Rahmen eingeleitet werden.<br />

Der große Vorteil beider Konstruktionen<br />

ist die gute Biegesteifigkeit bei<br />

gleichzeitig geringem Gewicht durch<br />

den großen umbauten Raum im Bereich<br />

der Federbein-Umlenkung. An<br />

dieser Stelle treten die höchsten Biegekräfte<br />

auf und werden von den massigen,<br />

aber leichten Ober- oder Unterzügen<br />

aufgefangen.<br />

Zudem gibt es auch Vorteile in der<br />

Biegesteifigkeit beziehungsweise dem<br />

gewollten Flex der Schwinge. Bedingt<br />

durch den Biegeverlauf werden die<br />

Oberzüge unter hoher Last gestaucht,<br />

verlaufen diese unterhalb der Schwingenlinie,<br />

wirken Zugkräfte auf das<br />

Material. Diese Zugkräfte sind einfacher<br />

zu berechnen als Druckkräfte und<br />

erlauben eine definierte Verformung,<br />

54 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01<br />

02<br />

03<br />

01 Der voluminöse Vorschalldämpfer<br />

der Yamaha YZF-R1 lässt keinen Raum<br />

für eine Unterzugschwinge, weshalb<br />

man das stabilisierende Dreieck obendrauf<br />

packt (roter Pfeil) 02 Bei der<br />

alten RN 22 hingegen war durch die<br />

Underseat-Schalldämpfer genügend<br />

Platz (grüner Pfeil). 03 Bei Zweitaktern<br />

sorgte die einseitig gekrümmte Bananenschwinge<br />

für den nötigen Bauraum<br />

BER<br />

was bei der immer wichtigeren gewollten<br />

Flexibilität der Fahrwerkskomponenten<br />

eine große Rolle spielen kann.<br />

Denn in voller Schräglage, also mehr<br />

als 60 Grad bei den Moto2- und MotoGP-Maschinen,<br />

wirkt ein Stoß mehr<br />

in Querrichtung zur Schwinge als in<br />

der ursprünglich gedachten Federrichtung<br />

zur Motorrad-Hochachse (siehe<br />

Aufmacherfoto). Und genau in diesem<br />

Moment müssen die Reifenseitenwand<br />

und die Schwingenholme als Federelemente<br />

einspringen.<br />

Bei Serienmaschinen spielen hingegen<br />

die Raumverhältnisse die eindeutig<br />

wichtigste Rolle, da beispielsweise<br />

viele Sportler derzeit ohne Vorschalldämpfer<br />

die Geräuschvorschriften<br />

nicht mehr einhalten könnten. Je größer<br />

der Vorschalldämpfer, desto schlanker<br />

die Endrohre. Also versucht man, den<br />

großen Vorschalldämpfer zwischen<br />

Ölwanne und Hinterrad zu verstauen.<br />

Das ist mit einer Unterzugschwinge<br />

meist nicht zu mehr machen.<br />

Die Bananenschwingen hatten<br />

eigentlich nur die Aufgabe, genügend<br />

Raum für die seitlichen Auspuffanlagen<br />

zu schaffen. Speziell die Vierzylinder-<br />

Zweitakter waren mit ihren volu minösen<br />

Auspuffbirnen auf die nach<br />

oben gekrümmten Schwingenholme<br />

angewiesen.Aber auch bei Viertaktern<br />

wie der Yamaha YZF-R6 sorgte die<br />

asymmetrisch gekrümmte Schwinge<br />

für eine ausreichend große Schräglagenfreiheit,<br />

ohne dass der Abgasstrom<br />

eingeschnürt werden musste.<br />

OHLINS.COM OHLINSRACING OHLINSRACING


RASCH-HO<br />

56 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong><br />

SERVICE<br />

VERGLEICH SUPERSPORTREIFEN


Endlich schlägt die Stunde des großen<br />

Sportreifenvergleichs. Eilig huschen Helfer<br />

durchs Bild für einen letzten Check am<br />

Testbike. Nur noch wenige Augenblicke bis<br />

zum Shootout um den besten Gummi <strong>2016</strong>.<br />

URText: Volkmar Jacob; Fotos: Markus Jahn, mps-Fotostudio (6), Archiv (1)<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 57


Der Leser war sauer. Er hatte<br />

sich vom Vorab-Test der drei<br />

brandaktuellen Sportpellen<br />

(<strong>PS</strong> 03/<strong>2016</strong>) mehr versprochen:<br />

komplettes Testfeld, Punktewertung,<br />

Nasstest. Dass wir das erst später<br />

liefern können, hat gute Gründe. Auf<br />

dem Gelände von Dunlop im südfranzösischen<br />

Mireval, wo wir den diesjährigen<br />

Vergleich durchführen, sind frühe<br />

Tests wegen kühler Temperaturen<br />

allzu oft ein Glücksspiel. Außerdem<br />

tauschen wir die von den Herstellern<br />

gelieferten Reifen vorab grundsätzlich<br />

gegen Ware aus dem Handel. Mangels<br />

Verfügbarkeit war das im Winter leider<br />

noch nicht bei sämtlichen Marken<br />

möglich. Doch nun stehen alle Zeichen<br />

auf Grün, die Spiele können beginnen.<br />

An den Start rollen die für dieses<br />

Jahr neu entwickelten Sohlen von<br />

Bridgestone (S 21), Continental (Sport<br />

Attack 3) und Pirelli (Diablo Rosso III).<br />

Außerdem steigen die etablierten<br />

Pellen von Dunlop (Sportsmart 2), Metzeler<br />

(M7 RR) und Michelin (Power 3)<br />

in den Ring. Sämtliche Reifen (vorn<br />

120/70, hinten 190/55) durchlaufen<br />

dasselbe Prozedere: Kaltlaufeigenschaften<br />

checken, sportliches Landstraßenbolzen<br />

auf dem rennstreckenartigen<br />

Rundkurs simulieren, auf der<br />

Nassstrecke den schmalen Grat zwischen<br />

Grip und Abflug ausloten, Rundenzeitenglühen<br />

auf nasser und trockener<br />

Strecke. Letzteres dient jedoch<br />

lediglich zur Orientierung, denn für<br />

richtig flotte Runden gibt es geeigneteres<br />

straßenzugelassenes Material,<br />

Stichwort Hypersportreifen. Dennoch<br />

ist es erstaunlich, was einige der<br />

Sohlen auf der Piste draufhaben.<br />

Zumal diese Pellen keine Reifenwärmer<br />

benötigen und schon nach kurzer<br />

Zeit ordentlichen Grip liefern. Daher<br />

geben wir in den einzelnen Kästen den<br />

von den Herstellern empfohlenen<br />

(gesenkten) Rennstrecken-Luftdruck<br />

für den Kaltzustand an. Grundsätzlich<br />

bietet ein niedrigerer Luftdruck mehr<br />

Aufstandsfläche („Latsch“) und damit<br />

mehr Haftung. Dazu verbessert sich die<br />

Eigendämpfung. Und weil der Gummi<br />

stärker walkt, wärmt er sich auch<br />

schneller auf. Außer bei der Zeitenhatz<br />

fühlen wir den Pellen jedoch mit ein-<br />

01<br />

REIFEN<br />

WASSERWELTEN<br />

3<br />

Auf dem gleichmäßig bewässerten Nasshandling-Kurs<br />

in Mireval trennt sich die<br />

Gummi-Spreu vom Weizen und klärt die<br />

Frage, ob Wasserrakete oder Wasserpfeife.<br />

Obwohl die Strecke nur gut 1,6 Kilometer<br />

misst, liegen zwischen dem schnellsten<br />

Reifen (Michelin Power 3) und dem langsamsten<br />

(Bridgestone S 21) satte 3,5 Sekunden.<br />

Das Diagramm unten verdeutlicht<br />

die Unterschiede.<br />

Die blaue Linie steht für<br />

den Michelin, die rote<br />

markiert den Bridgestone.<br />

Nahezu an jeder Stelle des<br />

Kurses liegt der Power 3 deutlich<br />

vorn. Den Referenzbereich<br />

(siehe rechts und unten)<br />

bildet eine gleichmäßige,<br />

ewig lange Rechtskurve,<br />

wo sich die Tester<br />

perfekt an die Haftgrenze<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Michelin Pilot Power 3 im Referenzbereich:<br />

Ø 76,2 km/h bei Ø 30,6 Grad Schräglage<br />

Referenzbereich<br />

herantasten können. Mit durchschnittlich<br />

76,2 km/h Speed und 30,6 Grad Schräglage<br />

schenkt der Michelin dem japanischen<br />

Gummi ordentlich ein, der auf der Suche<br />

nach Grip mit 73,2 km/h und 28,8 Grad<br />

Schräglage durch die Kurve irrt. Den<br />

besten Wasserstoff liefert klar Michelin,<br />

der Bridgestone zieht Trockenkurse den<br />

Wasserspielen vor.<br />

Referenzbereich<br />

20<br />

Bridgestone S21 im Referenzbereich:<br />

Ø 73,2 km/h bei Ø 28,8 Grad Schräglage<br />

0<br />

0 1625<br />

Wegstrecke in m<br />

01 Zwischen Grip und Abflug verläuft<br />

bei Nässe nur ein schmaler Grat. Gute<br />

Pellen bieten einen breiten Grenzbereich<br />

und verhalten sich in selbigem<br />

gutmütig 02 Klare Ansage: Kurz<br />

nach dem Schild beginnen die Wasserspiele<br />

03 Geht nicht ohne: erst<br />

schrauben, dann testen. Bei sechs<br />

Paarungen stehen sieben Radwechsel<br />

an. Grund: Der erste Reifen wird<br />

am Schluss nochmals geprüft<br />

02<br />

58 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


ALLES REIFENFRISCH?<br />

03<br />

Früher oder später sind die alten Schlappen<br />

abgenudelt und neue müssen her.<br />

Hat man sich für Marke und Typ entschieden,<br />

sollen es doch bitte Gummis mit<br />

möglichst aktuellem Produktionsdatum<br />

sein. Doch ist die Qualität älterer Pellen<br />

wirklich schlechter? Hersteller und Händler<br />

meinen unisono: nein! Das wundert<br />

nicht, schließlich wollen sie auch Altware<br />

an den Mann bringen. Bei korrekter Lagerung<br />

(dunkel, kühl, keine direkte Sonneneinstrahlung,<br />

kein UV-und Infrarotlicht)<br />

sollen Reifen locker mehrere Jahre ohne<br />

Qualitätseinbußen überstehen.<br />

Wir machten die Probe aufs Exempel und<br />

jagten stellvertretend für sportliche<br />

Pneus den Metzeler Racetec Interact in<br />

K3-Mischung um die Piste. Eine Paarung<br />

stammt aus unserem Lager, die andere<br />

steuerte Metzeler bei. „Unser“ Vorderreifen<br />

wurde in der vierten Woche 2012 produziert,<br />

hat also schon über vier Jahre auf<br />

dem Buckel. Das jüngere Exemplar vom<br />

Hersteller stammt aus der 36. Woche<br />

2015. Die hinteren Gummis unterscheiden<br />

sich im Produktionsdatum dagegen kaum<br />

(46. beziehungsweise 47. Woche 2013).<br />

Eine jüngere Pelle konnte Metzeler nicht<br />

liefern, die Produktion wurde vor einiger<br />

Zeit eingestellt. Doch nun zur alles entscheidenden<br />

Frage: Gab es Unterschiede<br />

zwischen den Reifen?<br />

Oh ja, allerdings nur vorn. Im Gegensatz<br />

zum neuen Pneu lieferte der alte kaum<br />

Kaltgrip, die ersten Kilometer glichen einem<br />

Eiertanz. Selbst mit aufgewärmtem<br />

Gummi bog die Test-Yamaha unwillig in<br />

die Ecken, bot weniger Grip und ein dürftiges<br />

Feedback. Das wirkte sich auch auf<br />

die Rundenzeiten aus: Der ältere verlor<br />

sieben Zehntel auf den jüngeren. Noch<br />

deutlicher ist der Abstand auf der Nassstrecke,<br />

wo der Altgummi über drei<br />

Sekunden einbüßte. Woran lag’s? Gegen<br />

eine falsche Lagerung unseres Reifensatzes<br />

spricht, dass sich die hinteren Pneus<br />

identisch angefühlt haben. Sie bauten<br />

beide superben Grip auf und lieferten viel<br />

Feedback. Lässt die Qualität nach über<br />

vier Jahren also doch drastisch nach?<br />

Das wird momentan im Labor untersucht.<br />

Ergebnisse im nächsten Heft.<br />

Stellvertretend für sportliche Gummis<br />

jagten wir den Metzeler Racetec<br />

Interact in K3-Mischung um die Piste<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 59


02<br />

01<br />

01 Auf dem Rundkurs simulierten<br />

wir sportliches Landstraßenfahren<br />

und loteten zusätzlich auf schnellen<br />

Runden die Grenzen der Reifen aus<br />

02 Im montierten Zustand prüften<br />

wir die effektive Reifenbreite 03<br />

Nach Trocken- wie Nasstest ermittelten<br />

wir die Reifentemperaturen.<br />

Auffälligkeiten: keine<br />

03<br />

heitlich vorgeschriebenen 2,5/2,9 bar<br />

(vorn/hinten) auf die Flanken.<br />

Um es vorwegzunehmen: Auch dieses<br />

Jahr gibt es nicht den alles überragenden,<br />

die Konkurrenz in sämtlichen<br />

Disziplinen pulverisierenden Gummi.<br />

Dennoch hat sich ein echter Alleskönner<br />

herausgebildet – zumindest nach<br />

unserer bewährten Punktewertung.<br />

Wer die Präferenzen anders setzt, pickt<br />

sich einfach die für ihn relevanten Kriterien<br />

heraus und kürt seinen eigenen<br />

Lieblingsreifen. Auf Seite 56 beschreiben<br />

wir die einzelnen Testkriterien und<br />

sagen, worauf wir beim Fahren achten.<br />

In den folgenden Abschnitten berichten<br />

wir über positive wie negative Auffälligkeiten<br />

der Gummis.<br />

Kaltlaufverhalten: Hier gibt sich keiner<br />

eine echte Blöße. Die meisten Probanden<br />

vermitteln schon ab dem ersten<br />

Meter ein sehr gutes Gefühl und<br />

wärmen sich ruck,zuck auf. Zumindest<br />

bei Asphalttemperaturen zwischen<br />

25 und 36 Grad, die zum Testzeitpunkt<br />

herrschen. Lediglich die Reifen von<br />

Bridgestone und Dunlop brauchen<br />

dafür einige Kurven mehr und wirken<br />

anfangs etwas hölzern.<br />

Handling: Klare Überflieger in diesem<br />

Kapitel sind Bridgestone und Conti.<br />

Einfach herrlich, mit welch geringem<br />

Kraftaufwand die Test-Yamaha R1 auf<br />

diesen Sohlen abwinkelt. Kurzer Zug am<br />

Lenker, leichter Schenkeldruck, schon<br />

stürmt das Bike in die Ecken und der<br />

Spaßfaktor steigt ins Unermessliche.<br />

Traditionell braucht die Rosso-Serie<br />

von Pirelli dafür einen Tick mehr Druck,<br />

was ihrer hohen Stabilität geschuldet<br />

ist. Dennoch lässt sich die R1 auch auf<br />

SO<br />

REIFEN<br />

TESTET <strong>PS</strong><br />

Als Testbike diente eine Yamaha YZF-R1.<br />

Den Funktionstest im Trockenen absolvierten<br />

wir auf dem gut drei Kilometer langen,<br />

rennstreckenähnlichen Rundkurs auf dem<br />

Gelände von Dunlop im südfranzösischen<br />

Mireval. Den Nasstest führten wir ebenfalls<br />

auf diesem Gelände durch. Folgende Kriterien<br />

haben wir bewertet:<br />

KALTLAUFVERHALTEN Wie lange benötigt<br />

ein Reifen, bis er auf Betriebstemperatur<br />

ist, wie fühlt er sich beim Aufwärmen an?<br />

HANDLING Welche Lenkkraft wird benötigt,<br />

um das Bike in Schräglage zu bringen<br />

oder es in langsamen/schnellen Wechselkurven<br />

auf Linie zu halten?<br />

ZIELGENAUIGKEIT* Sie wird in unterschiedlich<br />

schnellen Passagen mit verschiedenen<br />

Kurvenradien ermittelt und gibt<br />

darüber Auskunft, wie das Motorrad dem<br />

gewünschten Kurs folgt, der über die<br />

Lenkkräfte vorgegeben wird. Sind deutliche<br />

Linienkorrekturen erforderlich?<br />

STABILITÄT Wie stabil bleibt das Motorrad<br />

beim Beschleunigen und Bremsen? Leitet<br />

der Reifen Unruhe ins Fahrwerk? Die<br />

Stabilität wird auch in unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeitsbereichen in Schräglage<br />

getestet, in der sich Reifen beim Herauspowern<br />

aufschaukeln können.<br />

GRIP* Das ist die Summe der Gesamthaftung<br />

eines Reifens. Er besteht aus der Seitenführung<br />

in maximaler Schräglage auf<br />

nassem und trockenem Asphalt sowie der<br />

Haftung beim Beschleunigen auf der Geraden<br />

und aus Kurven heraus. Eine Gratwanderung,<br />

die nur eine abgesperrte Strecke<br />

ermöglicht.<br />

VERHALTEN IM GRENZBEREICH* Wie gut<br />

lässt sich ein Reifen im Grenzbereich der<br />

Haftung beherrschen?<br />

AUFSTELLMOMENT Beim Bremsen in<br />

Schräglage richtet sich das Motorrad je nach<br />

Verzögerung und Reifenkontur unterschiedlich<br />

auf. Diese Reaktion muss vom Fahrer<br />

mit einer Gegenkraft (drücken) am kurveninneren<br />

Lenkerende ausgeglichen werden.<br />

FEEDBACK Welche Rückmeldung liefert<br />

ein Reifen an den Piloten? Je klarer<br />

das Feedback, desto einfacher kann im<br />

Grenzbereich gefahren werden.<br />

* Die mit Stern gekennzeichneten Kapitel sind auf Motorräder übertragbar, die eine ähnliche Geometrie wie die Yamaha YZF-R1 besitzen.<br />

60 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


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BRIDGESTONE<br />

TESTSIEGER<br />

TROCKEN<br />

CONTINENTAL<br />

DUNLOP<br />

S 21<br />

SPORT ATTACK 3<br />

SPORTSMART 2<br />

Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />

hinten: 190/55-ZR 17<br />

Gewicht v./h.: 4,24/6,95 kg<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 118/192 mm<br />

Herstellungsland: Japan<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

TROCKENTEST<br />

empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />

v./h. (kalt): 2,2/2,0 bar<br />

Rundenzeit trocken: 1.31,5 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,6 sek<br />

Kaltlaufverhalten 10 7<br />

Handling 30 28<br />

Zielgenauigkeit 30 29<br />

Stabilität 30 28<br />

Grip 40 36<br />

Verh. im Grenzbereich 20 19<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 8<br />

Feedback 30 28<br />

Ergebnis Trockentest 200 183<br />

NÄSSETEST<br />

Rundenzeit nass: 1.19,9 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 3,5 sek<br />

Handling 10 9<br />

Zielgenauigkeit 10 9<br />

Grip 30 20<br />

Verh. im Grenzbereich 20 14<br />

Feedback 20 15<br />

Bremsverzögerung 10 8<br />

Ergebnis Nässetest 100 75<br />

GESAMTSUMME 300 258<br />

FAZIT Bridgestone hat den Nachfolger<br />

des S 20 Evo kompromisslos auf Trocken-<br />

Performance abgestimmt. Folgerichtig<br />

sichert er sich dort gemeinsam mit dem<br />

Metzeler M7 RR den obersten Podestplatz.<br />

Die Stärken des S 21 liegen im leichtfüßigen<br />

Handling, der messerscharfen Zielgenauigkeit<br />

– auch auf der Bremse – und<br />

der hohen Stabilität. Weil das tierisch Laune<br />

bereitet, ist er bei sportlicher Gangart<br />

unsere erste Wahl. Im Kaltzustand wirkt<br />

der Bridgestone dagegen etwas sperrig,<br />

und bei Nässe liegt er klar hinter den Besten:<br />

vergleichsweise wenig Grip, maues<br />

Feedback, schmaler Grenzbereich.<br />

Letztlich landet der S 21 auf Platz drei.<br />

Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />

hinten: 190/55-ZR 17<br />

Gewicht v./h.: 4,32/6,52 kg<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 119/188 mm<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

TROCKENTEST<br />

empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />

v./h. (kalt): 2,1/1,8 bar<br />

Rundenzeit trocken: 1.32,8 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 1,9 sek<br />

Kaltlaufverhalten 10 9<br />

Handling 30 28<br />

Zielgenauigkeit 30 27<br />

Stabilität 30 26<br />

Grip 40 35<br />

Verh. im Grenzbereich 20 18<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 27<br />

Ergebnis Trockentest 200 179<br />

NÄSSETEST<br />

Rundenzeit nass: 1.18,4 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 2,0 sek<br />

Handling 10 9<br />

Zielgenauigkeit 10 9<br />

Grip 30 24<br />

Verh. im Grenzbereich 20 15<br />

Feedback 20 14<br />

Bremsverzögerung 10 8<br />

Ergebnis Nässetest 100 79<br />

GESAMTSUMME 300 258<br />

FAZIT Conti zielt mit dem Sport Attack 3<br />

stärker auf ein besseres Nassfahrverhalten.<br />

Der Unterschied ist bemerkenswert,<br />

der Abstand zur Spitze geringer. Dennoch<br />

fehlt ihm dorthin noch ein gutes Stück,<br />

Stichworte Grip, Feedback und Verhalten<br />

im Grenzbereich. Dazu winkelt er bei<br />

trockenen Verhältnissen nicht ganz so zackig<br />

und zielgenau ab wie seine Vorgänger,<br />

die in diesen Disziplinen brillierten.<br />

Die Hannoveraner schufen mit dem<br />

komplett neu entwickelten „Dreier“ einen<br />

guten Allrounder, der allerdings in keiner<br />

Kategorie mehr ein Alleinstellungsmerkmal<br />

aufweist. Unterm Strich teilt er sich<br />

mit dem Bridgestone brav Platz drei.<br />

Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />

hinten: 190/55-ZR 17<br />

Gewicht v./h.: 4,36/7,19 kg<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 111/195 mm<br />

Herstellungsland: Frankreich<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

TROCKENTEST<br />

empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />

v./h. (kalt): 2,5/2,5 bar<br />

Rundenzeit trocken: 1.33,3 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 2,4 sek<br />

Kaltlaufverhalten 10 7<br />

Handling 30 24<br />

Zielgenauigkeit 30 24<br />

Stabilität 30 23<br />

Grip 40 32<br />

Verh. im Grenzbereich 20 17<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 7<br />

Feedback 30 23<br />

Ergebnis Trockentest 200 157<br />

NÄSSETEST<br />

Rundenzeit nass: 1.18,9 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 2,5 sek<br />

Handling 10 7<br />

Zielgenauigkeit 10 7<br />

Grip 30 20<br />

Verh. im Grenzbereich 20 15<br />

Feedback 20 14<br />

Bremsverzögerung 10 9<br />

Ergebnis Nässetest 100 72<br />

GESAMTSUMME 300 229<br />

FAZIT Vorletzter Rang im Trockenen,<br />

bei Nässe trägt der Dunlop gar die rote<br />

Laterne. Der Sportsmart 2 geht <strong>2016</strong> ins<br />

dritte Jahr und tut sich gegen die teils<br />

brandaktuelle Konkurrenz schwer. Besonders<br />

beim sportlichen Fahren kommen<br />

die Unterschiede zum Tragen: etwas<br />

trägeres Einlenken, nicht so präzise wie<br />

die Spitze, spürbares Aufstellmoment<br />

beim Bremsen, etwas weniger Grip. Immerhin<br />

kündigen sich Slides rechtzeitig<br />

an und der Pilot spürt, wann er vom Gas<br />

muss. Bei Nässe liefert der Sportsmart 2<br />

dagegen ein leicht diffuses Feedback.<br />

Immerhin zählt er bei der Bremsverzögerung<br />

im Nassen zu den Besten.<br />

62 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Reifenwechsel im Akkord. Für den Test in Mireval<br />

stellte uns Dunlop einen komplett ausgestatteten<br />

Transporter inklusive Personal. Merci bien!<br />

dem italienischen Gummi mit überschaubarem Aufwand<br />

durchs Runde dirigieren. Auf den Dunlops biegt<br />

die Yamaha trotz der geringsten Reifenbreite am Vorderrad<br />

etwas unwillig in die Ecken und tendiert am<br />

Kurvenausgang zu weiten Bögen. Nicht tragisch, aber<br />

im direkten Vergleich spürbar. Die Pellen von Metzeler<br />

und Michelin belegen das sehr gute Mittelfeld.<br />

Zielgenauigkeit: Die absolute Paradedisziplin des<br />

Bridgestone S 21. Schlicht sensationell, wie messerscharf<br />

der Pneu die Linie trifft: Kurve anvisieren,<br />

durchpfeilen, fertig. Selbst auf der Bremse lasert die<br />

Test-Yamaha millimetergenau durch die Ecken. Dicht<br />

dahinter folgt der Metzeler, dann der Conti. Auf den<br />

Sohlen von Michelin und Pirelli schießt die R1 ebenfalls<br />

präzise durchs Geläuf, lediglich der Dunlop wirkt<br />

beim Einlenken leicht indifferent.<br />

Stabilität: Hier brilliert der Rosso III von Pirelli.<br />

Nichts bringt diesen Reifen aus der Ruhe, selbst harte<br />

Brems- oder Beschleunigungsattacken steckt er unbeeindruckt<br />

weg und hält das Bike eisern auf Kurs.<br />

Diese Stabilität schafft immenses Vertrauen und optimiert<br />

Brems- wie Beschleunigungspunkte. Nach einem<br />

sehr guten Mittelfeld folgen Dunlop und Michelin.<br />

Letzerer verformt sich bei voller Attacke hinten stark,<br />

wodurch die Testmaschine aus dem Heck heraus zu<br />

rühren beginnt. Ein Anheben des Luftdrucks von den<br />

empfohlenen 1,9 bar auf 2,5 bar bringt deutliche Besserung.<br />

Trotzdem herrscht noch immer viel Bewegung<br />

im Gebälk. Renntempo verträgt der Michelin<br />

Power 3 nicht, sportliches Landstraßentempo funktioniert<br />

aber problemlos.<br />

Grip: Diese Übung haben alle drauf – fast. Denn auch<br />

hier lässt der Michelin bei voller Belastung einige Federn.<br />

Obwohl er sich mit 48 Grad Reifentemperatur<br />

(Hinterrad) nicht stärker aufheizt als die Konkurrenz,<br />

reißt der Grip vergleichsweise früh ab. Die Folge: bisweilen<br />

kernige Slides. Der Sportsmart 2 von Dunlop<br />

macht das etwas besser, dennoch beginnt auch er<br />

zeitiger zu rutschen als die starken Mitbewerber. Immerhin<br />

vermittelt der Gummi die Haftgrenze sehr klar,<br />

und die Slides fallen sanft und gleichmäßig aus. Die<br />

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METZELER<br />

TESTSIEGER<br />

TROCKEN<br />

TESTSIEGER<br />

MICHELIN<br />

TESTSIEGER<br />

NASS<br />

PIRELLI<br />

M7 RR, (VORN „M“)<br />

POWER 3<br />

DIABLO ROSSO 3<br />

Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />

hinten: 190/55-ZR 17<br />

Gewicht v./h.: 4,15/6,99 kg<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 117/189 mm<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

TROCKENTEST<br />

empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />

v./h. (kalt): 2,5/2,7 bar<br />

Rundenzeit trocken: 1.30,9 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: Bestzeit<br />

Kaltlaufverhalten 10 9<br />

Handling 30 27<br />

Zielgenauigkeit 30 28<br />

Stabilität 30 27<br />

Grip 40 36<br />

Verh. im Grenzbereich 20 19<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 28<br />

Ergebnis Trockentest 200 183<br />

NÄSSETEST<br />

Rundenzeit nass: 1.17,7 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 1,3 sek<br />

Handling 10 9<br />

Zielgenauigkeit 10 9<br />

Grip 30 25<br />

Verh. im Grenzbereich 20 16<br />

Feedback 20 17<br />

Bremsverzögerung 10 8<br />

Ergebnis Nässetest 100 84<br />

GESAMTSUMME 300 267<br />

FAZIT Ein erster Platz im Trockenen (gemeinsam<br />

mit dem Bridgestone) und ein<br />

zweiter bei Nässe ergibt unterm Strich<br />

den deutlichen Testsieg. Der M7 RR zeigt<br />

weder bei trockenen noch nassen Bedingungen<br />

Schwächen und kann selbst<br />

Rennstrecke richtig gut. Letzteres beweist<br />

er eindrücklich mit der Bestzeit. In<br />

den einzelnen Kriterien ist er den jeweiligen<br />

Spezialisten dicht auf den Fersen,<br />

steht oft gar auf der gleichen Stufe. Das<br />

ist auch deshalb beachtlich, weil er, wie<br />

der Dunlop, schon im dritten Jahr durchs<br />

Revier räubert. Der Metzeler ist ein<br />

brandheißer Tipp für sportliche Treiber<br />

und unser Lieblings-Allrounder <strong>2016</strong>!<br />

Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />

hinten: 190/55-ZR 17<br />

Gewicht v./h.: 4,22/6,61 kg<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 118/189 mm<br />

Herstellungsland: Spanien<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

TROCKENTEST<br />

empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />

v./h. (kalt): 2,1/1,9 bar<br />

Rundenzeit trocken: 1.33,2 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 2,3 sek<br />

Kaltlaufverhalten 10 9<br />

Handling 30 26<br />

Zielgenauigkeit 30 26<br />

Stabilität 30 20<br />

Grip 40 30<br />

Verh. im Grenzbereich 20 15<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 7<br />

Feedback 30 23<br />

Ergebnis Trockentest 200 156<br />

NÄSSETEST<br />

Rundenzeit nass: 1.16,4 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: Bestzeit<br />

Handling 10 9<br />

Zielgenauigkeit 10 9<br />

Grip 30 27<br />

Verh. im Grenzbereich 20 17<br />

Feedback 20 18<br />

Bremsverzögerung 10 9<br />

Ergebnis Nässetest 100 89<br />

GESAMTSUMME 300 245<br />

FAZIT Ein Reifen mit großem Unterschied<br />

zwischen der Trocken- und der Nassperformance.<br />

Sportliches Landstraßenfräsen<br />

steckt er zwar sehr ordentlich weg. Auf<br />

der Piste streicht er jedoch die Segel:<br />

vergleichsweise überschaubare Haftungsreserven,<br />

geringe Stabilität. Ein von<br />

1,9 bar (Hersteller-Empfehlung) auf 2,5<br />

bar angehobener Luftdruck (Hinterrad)<br />

bringt zwar Besserung, der Unterschied<br />

zur Spitze ist dennoch groß. Dafür glänzt<br />

der Power 3 im Nassen. Bester Grip,<br />

tolles Feedback und gutmütiges Grenzbereichsverhalten<br />

küren ihn zum Regengott.<br />

Eine gute Pelle für den etwas gemäßigteren<br />

sportlichen Auftritt.<br />

Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />

hinten: 190/55-ZR 17<br />

Gewicht v./h.: 4,24/6,58 kg<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 118/189 mm<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

TROCKENTEST<br />

empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />

v./h. (kalt): 2,5/2,7 bar<br />

Rundenzeit trocken: 1.31,2 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,3 sek<br />

Kaltlaufverhalten 10 8<br />

Handling 30 25<br />

Zielgenauigkeit 30 26<br />

Stabilität 30 30<br />

Grip 40 37<br />

Verh. im Grenzbereich 20 19<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 8<br />

Feedback 30 28<br />

Ergebnis Trockentest 200 181<br />

NÄSSETEST<br />

Rundenzeit nass: 1.17,1 min<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,7 sek<br />

Handling 10 8<br />

Zielgenauigkeit 10 8<br />

Grip 30 25<br />

Verh. im Grenzbereich 20 16<br />

Feedback 20 16<br />

Bremsverzögerung 10 9<br />

Ergebnis Nässetest 100 82<br />

GESAMTSUMME 300 263<br />

FAZIT Beim Entwickeln des Rosso III achteten<br />

die Italiener auf eine gute Kalt- und<br />

Nasshaftung. Beides ist ihnen hervorragend<br />

gelungen, was dem Pirelli ein breiteres<br />

Einsatzspektrum als seinen Vorgängern<br />

sichert. Seinen sehr sportlichen<br />

Charakter hat er dabei erfreulicherweise<br />

behalten. Herausragend ist die fesselnde<br />

Stabilität, selbst härteste Attacken steckt<br />

die Pelle souverän weg. Beim Trockentest<br />

fehlen ihm lediglich zwei Pünktchen auf<br />

die beiden Leader, was aufs Konto des<br />

nach wie vor etwas trägeren Handlings<br />

geht. Im Nassen belegt der Rosso III<br />

ebenfalls einen guten dritten Platz, wodurch<br />

er insgesamt auf Rang zwei landet.<br />

64 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


02<br />

01<br />

01 Ideal fürs Testen: Der<br />

Rundkurs weist langsame und<br />

schnelle, weite und enge Passagen<br />

auf 02 Unbestechlich:<br />

Auswertung per Data-Recording<br />

restlichen Marken liefern für diesen<br />

Reifentyp erstklassigen Grip und überstehen<br />

selbst Renntempo klaglos –<br />

Weltklasse!<br />

Verhalten im Grenzbereich: Bis auf<br />

den Michelin, dessen Haftung einen<br />

Tick markiger abreißt als bei der Konkurrenz,<br />

gibt’s in diesem Kapitel nicht<br />

viel zu vermelden. Gripverlust geht bei<br />

allen anderen meist mit kurzen, gutmütigen<br />

Slides einher. Jedenfalls dann, wenn<br />

der Pilot das Gas am Kurvenausgang<br />

gefühlvoll aufzieht. Keine Gewähr übernehmen<br />

wir für Grobmotoriker, die den<br />

Hahn im Scheitelpunkt voll spannen.<br />

Aufstellmoment beim Bremsen:<br />

Durchweg problemlos bei allen Marken.<br />

Leichtes Aufstellen lediglich bei<br />

Dunlop und Michelin.<br />

Feedback: Die beste Rückmeldung<br />

liefern Bridgestone, Metzeler und Pirelli.<br />

Bei ihnen spürt der Pilot klar und<br />

deutlich, was der Asphalt hergibt. Diese<br />

Transparenz bringt Sicherheit und<br />

damit Speed. Nur hauchdünn dahinter<br />

der Conti, der ebenfalls ein sehr ordentliches<br />

Feedback liefert. Leichte<br />

Abstriche bei Dunlop und Michelin.<br />

Nasstest: Hier zählen besonders Grip,<br />

Feedback und das Verhalten im Grenzbereich.<br />

Eindeutiger Sieger in allen<br />

drei Kriterien: Michelin. Großartig, wie<br />

souverän der Power 3 übers Wasser<br />

gleitet, die Haftgrenze andeutet und<br />

sanft zu sliden beginnt, wenn der Pilot<br />

diese überschreitet. Mit etwas Abstand<br />

folgt der Metzeler M7 RR, der diese<br />

Übung ebenfalls sehr ordentlich meistert.<br />

Und, man höre und staune: Auch<br />

der Pirelli Diablo Rosso schlägt sich<br />

neuerdings im Nassen sehr achtbar.<br />

Ferner überzeugt der Sport Attack 3.<br />

Conti hat seine jüngste Pelle endlich<br />

wasserfest gemacht. Die Schlusslichter<br />

bilden Bridgestone und Dunlop.<br />

Finale: Die Rasch-Hour geht zu Ende<br />

und zeigt einmal mehr, wie viel Fortschritt<br />

und Dynamik im Reifenmarkt<br />

stecken. Doch obwohl sich die Hersteller<br />

nach Kräften bemühen, ist der Kauf<br />

auch immer ein Kompromiss. Der ist<br />

aber gering wie nie. Herrliche Zeiten!<br />

BEWERTUNG IM ÜBERBLICK<br />

max.<br />

Punkte<br />

BRIDGESTO-<br />

NE S 21<br />

CONTINEN-<br />

TAL SPORT<br />

ATTACK 3<br />

DUNLOP<br />

SPORTSMART<br />

2<br />

METZELER<br />

M7 RR<br />

MICHELIN<br />

POWER 3<br />

PIRELLI<br />

DIABLO<br />

ROSSO 3<br />

TROCKENTEST<br />

Kaltlaufverhalten 10 7 9 7 9 9 8<br />

Handling 30 28 28 24 27 26 25<br />

Zielgenauigkeit 30 29 27 24 28 26 26<br />

Stabilität 30 28 26 23 27 20 30<br />

Grip 40 36 35 32 36 30 37<br />

Verh. im Grenzbereich 20 19 18 17 19 15 19<br />

Aufstellmoment b. Bremsen 10 8 9 7 9 7 8<br />

Feedback 30 28 27 23 28 23 28<br />

Ergebnis Trockentest 200 183 179 157 183 156 181<br />

NÄSSETEST<br />

Handling 10 9 9 7 9 9 8<br />

Zielgenauigkeit 10 9 9 7 9 9 8<br />

Grip 30 20 24 20 25 27 25<br />

Verh. im Grenzbereich 20 14 15 15 16 17 16<br />

Feedback 20 15 14 14 17 18 16<br />

Bremsverzögerung 10 8 8 9 8 9 9<br />

Ergebnis Nässetest 100 75 79 72 84 89 82<br />

GESAMTSUMME 300 258 258 229 267 245 263<br />

PLATZIERUNG 3. 3. 6. 1. 5. 2.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 65


SERVICE<br />

SLICK-VERGLEICH<br />

&<br />

GLATT<br />

GLORIA<br />

Der richtige Renn reifen<br />

entscheidet über Sieg<br />

oder Niederlage. Nach<br />

dem letztjährigen Slick-Vergleich stürmen heuer<br />

drei neue oder stark überarbeitete Gummis den<br />

Racer-Markt. Neues Testfeld, neuer Ruhm?<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Jan Okruhari<br />

66 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Es war einer dieser fiesen Tage,<br />

der mit einer Hiobsbotschaft<br />

begann. Ursprünglich wollten<br />

wir den Slicks mit einer getunten<br />

Kawasaki ZX-10R bei einem Renntraining<br />

in Oschersleben ordentlich<br />

einheizen. Doch mangels freier Plätze<br />

sagte uns der Veranstalter wenige Tage<br />

vorher ab. Was tun? Kurzfristig gab’s<br />

Termine nur am Sachsenring. Das Problem:<br />

Dort herrscht ein striktes Lärmlimit,<br />

was das Aus für die Kawa von Bike<br />

Shop Lüchow bedeutete. Schließlich<br />

scheitern hier mitunter schon Serienbikes<br />

an den Geräuschbestimmungen,<br />

wie die Beispiele der beiden hubraumstarken<br />

Ducati Panigale, der Aprilia<br />

RSV 4-Modelle und der BMW S 1000<br />

RR eindrücklich beweisen. Glücklicherweise<br />

konnten wir auf eine Vorführ-<br />

BMW des Veranstalters zurückgreifen.<br />

Der steckte an den originalen Auspuff<br />

der S 1000 RR einen speziellen Lärmkiller,<br />

wodurch wir volle Lotte an den Mikrofonen<br />

vorbeikachelten, ohne dass die<br />

Marshalls die schwarze Flagge zückten.<br />

Vor Ort stellte sich der Wechsel<br />

nach Sachsen als Glücksfall heraus.<br />

Denn das Training war nur mäßig besucht,<br />

was uns viel Raum zum Testen<br />

gab. Auch Rundenzeiten konnten wir<br />

problemlos in den Asphalt brennen.<br />

Diese Übung übernahm der ehemalige<br />

Supersport-WM-Pilot Christian „Kelle“<br />

Kellner. Da schnelle Zeiten bei Slicks<br />

ausschlaggebend sind, gehen sie stark<br />

in die Wertung ein. Weiterer Vorzug des<br />

sächsischen Rundkurses: Die Reifen<br />

mordende Piste mit der ewig langen<br />

Links hinunter zur Karthalle stellt<br />

höchste Ansprüche an die Gummis,<br />

hier trennt sich die Spreu vom Weizen.<br />

Anfangs hatten wir zwar Bedenken,<br />

ob die Dämpfung der BMW das riesige<br />

Potenzial von Slicks auf den Boden<br />

bringen würde. Doch per Tastendruck<br />

gestrafft, zeigte sich das Federbein der<br />

Bayerin bei den Einstellfahrten von den<br />

immensen Gripreserven komplett unbeeindruckt.<br />

Insgesamt fühlte sich das<br />

Fahrwerk sehr ordentlich an, der Test<br />

konnte beginnen. Wie sich später jedoch<br />

herausstellen sollte, zeigten die<br />

meisten Reifen ein ungewöhnlich hohes<br />

Verschleißbild. Dazu gleich mehr.<br />

Werfen wir zunächst einen Blick auf<br />

die Probanden. Mit an Bord sind alte


Bekannte wie der Sieger aus dem<br />

letzten Vergleich, der Bridgestone V02<br />

(<strong>PS</strong> <strong>07</strong>/2015). Auch Dunlop geht mit<br />

dem KR 106/108 wieder ins Rennen,<br />

ebenso wie der Diablo Superbike von<br />

Pirelli. Inwieweit diese drei Gummis<br />

dem Stand vom letzten Jahr entsprechen,<br />

können wir nicht sagen. Denn<br />

in die Serie fließen ständig Verbesserungen<br />

ein. Ganz klar liegt der Fall bei<br />

den restlichen Sohlen. Brandneu ist<br />

der Track von Continental, und auch<br />

den vor gut einem Jahr präsentierten<br />

Michelin Ultimate gibt’s hierzulande<br />

erst seit ein paar Monaten. Die Pelle<br />

wird nicht von Michelin, sondern über<br />

einen Großhändler (www.gp-reifen.<br />

com) nach Deutschland importiert.<br />

Auf den Ultimate waren wir besonders<br />

gespannt, denn der Franzose benötigt<br />

wegen seiner speziellen Ausrichtung<br />

laut Importeur professionelle Piloten.<br />

Was die Frage aufwirft, für wen Michelin<br />

seine Slicks backt. Denn zum Umsatz<br />

profil loser Reifen steuern Hobbyracer<br />

und Renntrainings-Teilnehmer<br />

ver mutlich den weitaus größten Teil<br />

bei. So auch beim Metzeler Racetec<br />

RR Slick, der stark überarbeitet an<br />

den Start rollte.<br />

01 Reichlich Schreibkram fiel<br />

auch bei diesem Reifentest<br />

wieder an: Die Messergebnisse<br />

für die technischen Daten<br />

wollen protokolliert sein<br />

02 Bereits nach zwei Turns<br />

sahen die meisten Reifen arg<br />

mitgenommen aus. Vermutliche<br />

Ursache: eine Mischung<br />

aus dem Streckenlayout des<br />

Sachsenrings, einer gestrafften<br />

Dämpfung und der BMW,<br />

die all gemein gerne Hinterreifen<br />

vertilgt<br />

BRIDGESTONE<br />

V02<br />

TESTSIEGER<br />

Kontakt: Bridgestone Deutschland,<br />

Tel. 06172/408173, www.bridgestone-mc.de<br />

Dimension vorn: 120/600 R17<br />

hinten: 200/655 R17<br />

Mischung v./h.: medium/medium<br />

Gewicht v./h.: 4,11/7,27 kg<br />

empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />

1,9/1,1 bar<br />

empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />

k. A.<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 118/193 mm<br />

Abrollumfang v./h.: 1,89/2,06 m<br />

max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 50/54° C<br />

max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 63/72° C<br />

CONTINENTAL<br />

TRACK<br />

Kontakt: Continental Reifen,<br />

Tel. 0511/93801, www.conti-moto.de<br />

Dimension vorn: 120/70 R17<br />

hinten: 200/65 R17<br />

Mischung v./h.: soft/medium<br />

Gewicht v./h.: 4,19/7,50 kg<br />

empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />

k. A.<br />

empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />

2,3/1,5 bar<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 119/202 mm<br />

Abrollumfang v./h.: 1,89/2,08 m<br />

max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 46/54° C<br />

max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 62/65°C<br />

DUNLOP<br />

KR 106/108<br />

Kontakt: Goodyear Dunlop Tyres Germany,<br />

Tel. 06181/6801, www.dunlop.de<br />

Dimension vorn: 120/70 R17<br />

hinten: 195/65 R17<br />

Mischung v./h.: 3/2<br />

Gewicht v./h.: 4,50/6,81 kg<br />

empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />

2,1/1,3 bar<br />

empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />

2,3/1,5 bar<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 118/194 mm<br />

Abrollumfang v./h.: 1,89/2,06 m<br />

max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 55/66° C<br />

max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 66/84° C<br />

Rundenzeit in Minuten: 1.32,72<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,26 sek<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

Handling 30 27<br />

Zielgenauigkeit 30 28<br />

Stabilität 30 26<br />

Grip 40 37<br />

Verh. im Grenzbereich 20 18<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 27<br />

Rundenzeit* 40 37<br />

GESAMTSUMME 230 209<br />

PLATZIERUNG 1.<br />

FAZIT Letztes Jahr Testsieger, und auch<br />

<strong>2016</strong> landet der Bridgestone V02 ganz<br />

vorn – obgleich er sich den Platz mit dem<br />

Pirelli teilen muss. Seine bestechenden<br />

Eigenschaften sind nach wie vor das<br />

Handling und die Zielgenauigkeit. Einfach<br />

großartig, wie gierig sich das Testbike<br />

übers Vorderrad fahren lässt und wie viel<br />

Feedback der Gummi vorn liefert. Auch in<br />

den anderen Kriterien kann der V02 voll<br />

überzeugen, Schwächen kennt er nicht.<br />

Letztes Jahr leitete er im schnellen Hatzenbachbogen<br />

auf dem Nürburgring noch<br />

leichte Unruhen ins Fahrwerk, doch in<br />

Sachsen lag die Fuhre top stabil.<br />

68 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong><br />

Rundenzeit in Minuten: 1.34,37<br />

Rückstand zur Bestzeit: 1,91 sek<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

Handling 30 24<br />

Zielgenauigkeit 30 22<br />

Stabilität 30 25<br />

Grip 40 33<br />

Verh. im Grenzbereich 20 18<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 8<br />

Feedback 30 22<br />

Rundenzeit* 40 20<br />

GESAMTSUMME 230 172<br />

PLATZIERUNG 6.<br />

FAZIT Der Conti Track liefert viel Grip,<br />

was auch daran liegt, dass er hinten am<br />

breitesten baut. Allerdings benötigt er<br />

beim Einlenken die meiste Kraft und neigt<br />

zu weiten Linien. Das zeigt sich besonders<br />

in der langen Links hinunter zur<br />

Karthalle, wo das Bike deutlich nach<br />

außen schiebt. Dazu beginnt die Fuhre bei<br />

voller Attacke zu rühren. Auch das Feedback<br />

vorn ist etwas schwammig. „Mit<br />

diesem Reifen stehe ich an und kann einfach<br />

nicht schneller fahren“, sagt Zeitenfahrer<br />

Kellner. Anders bei Hobbyracern.<br />

Selbst talentierte Treiber müssen sich<br />

stark strecken, um das Limit auszuloten.<br />

Rundenzeit in Minuten: 1.33,40<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,94 sek<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

Handling 30 28<br />

Zielgenauigkeit 30 28<br />

Stabilität 30 26<br />

Grip 40 36<br />

Verh. im Grenzbereich 20 18<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 26<br />

Rundenzeit* 40 30<br />

GESAMTSUMME 230 201<br />

PLATZIERUNG 4.<br />

FAZIT Im Gegensatz zum letztjährigen<br />

Vergleich brilliert der Dunlop mit hoher<br />

Zielgenauigkeit und astreinem Handling.<br />

„Dieser Reifen erlaubt sehr enge Linien“,<br />

frohlockt der Profi. „An das fast schon<br />

nervöse Einlenkverhalten muss man sich<br />

aber erst gewöhnen.“ Ob diese Veränderung<br />

eine Folge kontinuierlicher Modellpflegemaßnahmen<br />

ist, oder es an den<br />

unterschiedlichen Testbedingungen liegt<br />

(anderes Bike, andere Strecke), können<br />

wir nicht mit letzter Sicherheit sagen.<br />

Jedenfalls gefällt der KR 106/108 auch<br />

bei den restlichen Eigenschaften, verliert<br />

aber eine knappe Sekunde auf die Bestzeit.<br />

*Punkteschlüssel: Bestzeit: 40 Punkte. Rückstand bis 0,1 s: 39 Punkte; 0,11 s bis 0,2 s: 38 Punkte; 0,21 s bis 0,3 s: 37 Punkte; 0,31 s bis 0,4 s: 36 Punkte; 0,41 s bis 0,5 s: 35<br />

Punkte; 0,51 s bis 0,6 s: 34 Punkte; 0,61 s bis 0,7 s: 33 Punkte; 0,71 s bis 0,8 s: 32 Punkte; 0,81 s bis 0,9 s: 31 Punkte; 0,91 s bis 1,0 s: 30 Punkte; 1,01 s bis 1,1 s: 29 Punkte;<br />

1,11 s bis 1,2 s: 28 Punkte; 1,21 s bis 1,3 s: 27 Punkte; 1,31 s bis 1,4 s: 26 Punkte; 1,41 s bis 1,5 s: 25 Punkte; 1,51 s bis 1,6 s: 24 Punkte; 1,61 s bis 1,7 s: 23 Punkte; etc.


01 02<br />

METZELER<br />

RACETEC RR SLICK<br />

Kontakt: Metzeler Deutschland,<br />

Tel. 089/14908302, www.metzelermoto.de<br />

Dimension vorn: 120/70 R17<br />

hinten: 200/60 R17<br />

Mischung v./h.: K1/K2<br />

Gewicht v./h.: 4,16/6,89 kg<br />

empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />

k. A.<br />

empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />

2,2 bis 2,4/1,6 bis 1,8 bar<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 118/200 mm<br />

Abrollumfang v./h.: 1,91/2,09 m<br />

max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 45/61° C<br />

max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 58/66° C<br />

MICHELIN<br />

POWER SLICK ULTIMATE<br />

Kontakt: GP-Reifen.com, Tel. 06326/989353,<br />

www.gp-reifen.com<br />

Dimension vorn: 120/70 R17<br />

hinten: 200/55 R17<br />

Mischung v./h.: B/A<br />

Gewicht v./h.: 3,97/7,47 kg<br />

empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />

k. A.<br />

empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />

2,5/1,45 bar<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 119/197 mm<br />

Abrollumfang v./h.: 1,89/2,09 m<br />

max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 50/54° C<br />

max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 62/73° C<br />

PIRELLI<br />

DIABLO SUPERBIKE<br />

TESTSIEGER<br />

Kontakt: Pirelli Deutschland,<br />

Tel. 06163/710, www.pirellimoto.de<br />

Dimension vorn: 120/70 R17<br />

hinten: 200/60 R17<br />

Mischung v./h.: SC1/SC2<br />

Gewicht v./h.: 4,29/6,82 kg<br />

empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />

k. A.<br />

empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />

2,2 bis 2,4 /1,6 bis 1,8 bar<br />

effektive Reifenbreite v./h.: 119/199 mm<br />

Abrollumfang v./h.: 1,90/2,08 m<br />

max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 50/56° C<br />

max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 55/62° C<br />

Rundenzeit in Minuten: 1.33,13<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,67 sek<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

Handling 30 25<br />

Zielgenauigkeit 30 25<br />

Stabilität 30 27<br />

Grip 40 32<br />

Verh. im Grenzbereich 20 18<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 25<br />

Rundenzeit* 40 33<br />

GESAMTSUMME 230 194<br />

PLATZIERUNG 5.<br />

FAZIT Der vorletzte Rang wird dem Metzeler<br />

nicht ganz gerecht. Doch das Top-<br />

Trio in diesem Vergleich ist unantastbar.<br />

Dazu lenkt der Racetec RR etwas träger<br />

ein und lasert nicht ganz so exakt in die<br />

Ecken wie der vor ihm platzierte Dunlop.<br />

„Außerdem verliert der Hinterreifen nach<br />

drei oder vier Runden etwas Grip und<br />

man kann nicht mehr so angreifen wie<br />

am Anfang“, gibt Profi-Pilot Kellner zu<br />

Protokoll. Der Gummi zielt vorwiegend<br />

auf Hobbypiloten. Diese bekommen mit<br />

ihm einen völlig problemlosen, unkomplizierten<br />

Pneu, der dazu mit der höchsten<br />

Stabilität im gesamten Testfeld glänzt.<br />

Rundenzeit in Minuten: 1.32,70<br />

Rückstand zur Bestzeit: 0,24 sek<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

Handling 30 27<br />

Zielgenauigkeit 30 28<br />

Stabilität 30 24<br />

Grip 40 37<br />

Verh. im Grenzbereich 20 18<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 27<br />

Rundenzeit* 40 37<br />

GESAMTSUMME 230 2<strong>07</strong><br />

PLATZIERUNG 3.<br />

FAZIT Entwarnung! Anders als vom Importeur<br />

prognostiziert, kommen nicht nur<br />

Profis, sondern auch erfahrene Hobbyisten<br />

mit dem französischen Gummi zurecht.<br />

Zwar leitet er wegen seiner steifen<br />

Konstruktion etwas Unruhe ins Fahrwerk,<br />

doch die halten sich in akzeptablen Grenzen.<br />

„Kein anderer Reifen des Tests ist so<br />

kompromisslos auf Racing ausgelegt wie<br />

der Michelin“, strahlt Tester und Zeitenfahrer<br />

Kelle. „Der Ultimate verlangt einen<br />

besonderen Fahrstil. Man kann sehr früh<br />

ans Gas, darf dann aber nicht ruckartig,<br />

sondern muss gefühlvoll aufziehen. Dann<br />

ist man mit den Michelins richtig schnell.“<br />

Rundenzeit in Minuten: 1.32,46<br />

Rückstand zur Bestzeit: Bestzeit<br />

max.<br />

Punkte<br />

Punkte<br />

Handling 30 24<br />

Zielgenauigkeit 30 26<br />

Stabilität 30 25<br />

Grip 40 39<br />

Verh. im Grenzbereich 20 19<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 9<br />

Feedback 30 27<br />

Rundenzeit* 40 40<br />

GESAMTSUMME 230 209<br />

PLATZIERUNG 1.<br />

FAZIT Besonders der fantastische Grip<br />

zeichnet den italienischen Gummi aus. Er<br />

generiert spürbar mehr Vortrieb als die<br />

Konkurrenz, was ihm die schnellste Rundenzeit<br />

sichert. Dazu liefert er besonders<br />

hinten ein glasklares Feedback und kündigt<br />

die Haftgrenze frühzeitig an. Falls<br />

es der Pilot einmal übertreibt, slidet die<br />

Fuhre zudem angenehm sanft weg. Am<br />

Limit rührt die BMW allerdings deutlich<br />

mit dem Heck, was dem Reifen Punkte<br />

bei der Stabilität kostet. Weitere Einbußen<br />

muss der Italiener vor allem beim Handling<br />

hinnehmen. Ansonsten ein absoluter<br />

Traumgummi, Testsieg!<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 69


Eine weitere Frage interessierte<br />

uns brennend: Schaffen neue Reifen,<br />

ein anderes Bike (2015: Suzuki GSX-R<br />

1000) und eine abweichende Strecke<br />

(2015: Nürburgring) einen neuen Sieger?<br />

Angesichts des hohen Standards<br />

heutiger Gummis machen solche Änderungen<br />

häufig den Unterschied.<br />

Übereinstimmend mit letztem Jahr<br />

lauteten dagegen die Vorgaben an die<br />

Hersteller. Wir testeten die Pellen in<br />

Superbike-Dimension, und sie mussten<br />

ein ein- bis zweitägiges Renntraining<br />

überstehen. Gummis für Sprintrennen<br />

waren absolut tabu. Welche Mischungen<br />

die Reifenbäcker schickten, steht<br />

in den einzelnen Produktkästen. Diese<br />

liefern auch sämtliche anderen wichtigen<br />

Daten.<br />

Dass die Sohlen jedoch statt zwei<br />

Tagen meist nur zwei Turns durchhielten,<br />

lag nicht an den Mischungen.<br />

Frühere Tests belegen die Haltbarkeit<br />

dieser Gummis. Zwar ist ein erhöhter<br />

Verschleiß an der linken Flanke typisch<br />

für den Sachsenring, doch die Reifen<br />

sahen zum Teil schon arg mitgenommen<br />

aus. War es am Ende zu viel des<br />

Guten, dass wir die Druckstufe um<br />

zwei Einheiten (von „0“ auf „2“) erhöhten?<br />

An zu kühlem Wetter konnte es jedenfalls<br />

nicht gelegen haben. Während<br />

des ganzen Tests zeigte unser Messgerät<br />

zwischen wohligen 29 und 37 Grad<br />

Asphalttemperatur. In einem früheren<br />

Artikel über die Analyse von Reifen-<br />

laufbildern (<strong>PS</strong> 09/2012) beschreibt<br />

der ehemalige MotoGP-Reifentechniker<br />

von Bridgestone, Peter Baumgartner,<br />

eine weitere mögliche Ursache. „Ist das<br />

Motorrad zu frontlastig, baut der Reifen<br />

in maximaler Schräglage zu wenig<br />

Haftung auf, worunter der Seitengrip<br />

leidet“. Die bereits erwähnte lange<br />

Linkskurve führt bergab, was Baumgartners<br />

These unterstützt. Dazu fiel<br />

uns bei der BMW schon öfter ein höherer<br />

Verschleiß am Hinterrad auf. Sehr<br />

wahrscheinlich führten mehrere Faktoren<br />

zum hohen Abrieb der meisten<br />

Probanden. Erfreuliche Ausnahme:<br />

Dunlop. Weder vorn noch hinten zeigten<br />

die Pellen auffälligen Verschleiß.<br />

Auch der hintere Bridgestone überzeugte,<br />

verstärkten Abrieb wies der<br />

Japaner dafür vorn auf.<br />

Ein wichtiges Thema bei Slicks ist<br />

der richtige Luftdruck. In den Kästen<br />

stehen entweder die Werte für vorgeheizte<br />

oder kalte Reifen. Manche<br />

Hersteller machten auch beide Angaben.<br />

Beim Warmluftdruck bitte berücksichtigen:<br />

Die Pellen müssen mit<br />

Reifenwärmern mindestens 45 Minuten<br />

– besser: 60 Minuten – vorgeheizt<br />

werden. Letztlich ausschlaggebend ist<br />

jedoch der Wert beim Fahren. Da hier<br />

der Luftdruck nochmals um das eine<br />

oder andere Zehntel steigt, liegt der<br />

optimale Wert immer oberhalb des angegebenen<br />

Warmluftdrucks. Wer mit<br />

niedrigerem Luftdruck als er gestartet<br />

ist zurück an die Box kommt, ist definitiv<br />

zu langsam für diese Gummis und<br />

sollte auf Hobbyslicks (nicht im Test)<br />

oder gute Profilreifen (Hypersport)<br />

zurückgreifen. Was diese Sohlen heutzutage<br />

leisten, ist schierer Wahnsinn<br />

und genügt Einsteigern beziehungsweise<br />

Wiedereinsteigern allemal.<br />

Ziehen wir am Ende ein Resümee.<br />

Komplett durcheinandergewirbelt<br />

haben die neuen Gummis die Rangordnung<br />

zwar nicht. Dennoch schaffte<br />

es einer in die Top Drei, die bei diesem<br />

Test denkbar eng beieinanderliegen.<br />

Da das Reifenbusiness bekanntlich<br />

sehr dynamisch ist, kann sich<br />

das Blatt aber schnell wieder wenden.<br />

Dann stehen wir Gewehr bei Fuß<br />

und checken erneut: Neues Testfeld,<br />

neuer Ruhm?<br />

URTEIL<br />

Die Top Drei liegen so dicht beieinander,<br />

dass man nicht von<br />

Gewinnern und erstem Verlierer<br />

sprechen kann. Änderungen in<br />

der Reihenfolge sind bei anderen<br />

Bedingungen (Strecke, Bike, etc.)<br />

nicht ausgeschlossen. Dahinter<br />

folgt eine kleine Lücke. Doch auch<br />

mit diesen Pellen kann man richtig<br />

schnell fahren und, ganz wichtig,<br />

viel Spaß dabei haben!<br />

01<br />

02<br />

01 Haben alles gegeben: Helfer wie<br />

die beiden Bartschats von Bike Shop<br />

Lüchow (ganz links Karsten, ganz<br />

rechts Ole) und unser Zeitenbrenner<br />

Christian Kellner (auf dem Bike)<br />

machen solche Tests erst möglich<br />

02 Der Sachsenring beansprucht<br />

die linken Flanken besonders stark.<br />

Dennoch lagen die Temperaturen<br />

allesamt im grünen Bereich, Auffälligkeiten<br />

Fehlanzeige<br />

70 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Name:<br />

WILLKOMMEN<br />

IM CLUB<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />

erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Nur für<br />

kurze Zeit:<br />

5 für 3<br />

Das <strong>PS</strong>-Testpaket<br />

3 x <strong>PS</strong> frei Haus<br />

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verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />

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LESERPOST<br />

KOPF SCHÜTTELN<br />

Vergleich Power-Speed-Touring-Bikes,<br />

<strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />

Über diesen Test muss ich leider den<br />

Kopf schütteln! Ein Konzeptvergleich<br />

ohne Rennstreckenwertung wäre hier<br />

sicher besser gewesen. Als dann noch<br />

die Panigale beim „Einfahren“ vom Held<br />

des schnörkellosen Schreibens (Zonko)<br />

platt gemacht wurde, war natürlich<br />

der Test eigentlich nur noch die Hälfte<br />

wert. Dieser Vergleich ist jämmerlicher<br />

Schrott, unnötig, aber mit viel Hingabe.<br />

Und wenn wir schon dabei sind: Falls<br />

doch noch mal rein „zufällig“ Performance-Features<br />

an Motorrädern aus<br />

Bayern bei irgendwelchen Vergleichstests<br />

verbaut sind, nehmt einfach ’ne<br />

andere Mühle oder pimpt das andere<br />

Bike ebenfalls. Denn Äpfel mit Birnen<br />

vergleichen hat immer „a Gschmäckle“,<br />

wie der Schwabe so schön sagt.<br />

Gutes soll nicht verloren gehen und<br />

deshalb ein großes Lob für das akribisch<br />

und sauber recherchierte Thema<br />

der ZX-10R-Bremse.<br />

Thomas Heinzerling per E-Mail<br />

Zum Zeitpunkt der Heftproduktion<br />

ist uns in mehrfacher Hinsicht der<br />

Test geplatzt. Da muss ein kleines<br />

Team dann schnell reagieren, oft<br />

schneller, als es das Umfeld erlaubt.<br />

Wir können auch kaum die<br />

Testmotorräder in allen Feinheiten<br />

aussuchen oder konfigurieren,<br />

sondern müssen nehmen, was da<br />

oder zu bekommen ist. Wir haben<br />

mehrfach schon geschrieben, dass<br />

BMW seine Test-Motorräder immer<br />

mit ESA, Schaltautomat etc. versieht<br />

und wir so an keine Basisversion<br />

herankommen – was wir<br />

selbst sehr bedauern. Die Red.<br />

FALSCH KALKULIERT?<br />

Suter MMX 500, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />

Ich habe wie Mat Oxley jahrelang nur<br />

Zweitakter gefahren und ebenso leidenschaftlich<br />

geliebt. Und NICHTS hat<br />

jemals solch lustvolle Schauer bei mir<br />

erzeugt wie der bellende Klang einer<br />

TZ 750, KR 500 oder RG 500. Aber spätestens,<br />

wenn das Team um Eskil Suter<br />

und Ian Lougher die Anzahl der real<br />

nötigen Tankstopps auf der TT ermittelt<br />

– und die Dauer der Tankstopps auf<br />

die Rundenzeit addiert –, werden sie<br />

sich die Frage stellen müssen, wieso<br />

sie bei ihrem Projekt eine so elementare<br />

Tatsache wie den spezifisch höheren<br />

Mehrverbrauch des Zweitakt-<br />

Benziners (übrigens trotz Direkteinspritzung)<br />

ignorieren konnten.<br />

Jürgen Pilsl per E-Mail<br />

MAXIMALER SCHADEN<br />

Zu den MotoGP-Übertragungen<br />

Foto: Marco Zamponi<br />

Hat der Zweitaktmotor<br />

der Suter<br />

MMX 500 zu großen<br />

Durst? Die<br />

Ergebnisse der<br />

TT-Rennen auf<br />

der Isle of Man<br />

werden es zeigen<br />

Was haben sich die Verantwortlichen<br />

bloß dabei gedacht, als sie die Übertragungsrechte<br />

an Eurosport vergeben<br />

haben? Man konnte bei Sport 1 (DSF)<br />

sicher Verbesserungspotenzial ausmachen,<br />

aber das, was Eurosport jetzt<br />

bietet, ist unglaublich. Mehr Schaden<br />

kann man einer Sportart nicht zufügen!<br />

Der Moto GP in Italien wird zum ersten<br />

Mal am Dienstag um 0.15 Uhr gezeigt.<br />

Am Sonntag laufen dafür von 14.15 bis<br />

17.45 Uhr Berichte vom Giro d’Italia.<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das<br />

Interesse für beide Sportarten einem<br />

dieser Fernsehaufteilung entsprechenden<br />

Verhältnis unterliegt.<br />

Matthias Sauer per E-Mail<br />

MÖRDER AKROBATIK<br />

Zonkos Attacke, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />

Glückwunsch zu dem wieder mal<br />

gelungenen Artikel „Lord Lorbeer“ in<br />

der Reihe „Zonkos Attacke“. Mit dem<br />

Bild auf Seite 52/53 tut sich Herr Zonko<br />

allerdings keinen Gefallen. Mörder<br />

Akrobatik, um das Knie auf den Boden<br />

zu bekommen, während das Motorrad<br />

mit einer guten Handbreit Platz unter<br />

den Angstnippeln bei moderater<br />

Schräglage um die Kurve gezirkelt<br />

wird. Solche Turnübungen sieht man<br />

bei professionellen Rennfahrern auf<br />

ihren Geräten nicht. Über den Sinn<br />

solchen Tuns auf Landstraßen kann<br />

man ohnehin trefflich philosophieren,<br />

aber so sieht es wirklich albern aus.<br />

Kai Lunau per E-Mail<br />

Ich bin seit Jahren <strong>PS</strong>-Leser oder<br />

besser gesagt war. Was zum Beispiel<br />

in der aktuellen Ausgabe eine SV 650<br />

oder ähnliches mit Sport zu tun hat,<br />

fand ich noch nicht heraus. Aber was<br />

ich sagen kann, dieser Zonko ist nicht<br />

zu ertragen! Und wer lieber mit Skateboard-Knieschoner<br />

und Jeans fährt als<br />

mit einer vernünftigen Kombi, hat auf<br />

einem Sportmotorrad nichts verloren.<br />

Michael Lingg per E-Mail<br />

KLEINERE GRÖSSE<br />

Helmtest, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />

Eine kleine Korrektur: Den HJC RPHA11<br />

gibt es in den Größen XXS bis XXL<br />

bei den Modellen Schwarz, Weiß, Matt-<br />

Schwarz, Titanium, Darter MC8, Indy<br />

Lorenzo, Riberte MC1SF sowie MC5SF<br />

und nicht nur in XS bis XXL. Wir haben<br />

auch an unsere Racerinnen gedacht.<br />

Peter Kaiser, HJC Europe, per E-Mail<br />

LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


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78 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


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TUNING<br />

82 TUNEUP<br />

Wichtige Infos über Zubehör-Bauteile<br />

und Praxistipps zur richtigen Einstellung<br />

90 AUSPUFFANLAGEN<br />

Die neue Euro-4-Norm stellt die Indus trie<br />

vor große Herausforderungen<br />

94 NEWS<br />

Was hat die Tuning-Branche an<br />

interessanten Neuteilen zu bieten?<br />

SPEZIAL<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 81<br />

Foto: Andreas Feulner, triplespeed headquarters/Ines Männl, Katrin Sdun


TUNING-SPEZIAL<br />

TUNEUP<br />

Für das Tuning-Spezial<br />

lösen wir uns einmal von<br />

einem speziellen Modell und<br />

kümmern uns darum, was<br />

jeder wissen sollte, bevor er<br />

Schraubenschlüssel und Co.<br />

zur Verbesserung seines<br />

Schätzchens schwingt.<br />

Text: Jens Hebisch<br />

Bevor wir uns Hals über Kopf<br />

in das Aufhübschen und<br />

Nachfeilen des zweirädrigen<br />

Lebenselixiers stürzen, wollen<br />

wir noch eben ein paar Zeilen zur<br />

Rechtslage von verschiedenen Bauteilen<br />

opfern, um später nicht immer<br />

wieder den Spaß mit dem Hinweis auf<br />

die Bürokratie verderben zu müssen.<br />

ZULASSUNGEN<br />

Das E-Prüfzeichen auf einem Bauteil<br />

bedeutet, dass dieses eine ECE-Bauartgenehmigung<br />

erhalten hat und damit<br />

an Kraftfahrzeugen montiert werden<br />

darf. Das E-Prüfzeichen ist auf Blinkerund<br />

Scheinwerfergläsern oder auch<br />

Auspuffrohren zu finden. Die allgemeine<br />

Betriebserlaubnis (kurz ABE) bestätigt<br />

ähnlich dem E-Prüfzeichen, dass<br />

das Bauteil diverse Tests absolviert<br />

hat und zum Gebrauch freigegeben ist.<br />

Dieser ist aber meist auf bestimmte<br />

Modelle begrenzt, welche in der ABE<br />

aufgelistet sind (z.B. Slip-on-Dämpfer<br />

für ein bestimmtes Fahrzeug). Die ABE,<br />

beziehungsweise eine Kopie davon ist<br />

nach wie vor mitzuführen. Immer häufiger<br />

jedoch haben fahrzeugspezifische<br />

Zubehörteile eine EG-ABE, bei der auf<br />

dem Bauteil ebenfalls ein e-Prüfzeichen<br />

angebracht ist. In diesem Fall kann auf<br />

das Mitführen der Genehmigung getrost<br />

verzichtet werden.<br />

Des Weiteren gibt es Teilegutachten.<br />

Diese bestätigen ähnlich der ABE,<br />

dass ein Bauteil zur Verwendung an<br />

einem aufgelisteten Modell geeignet ist,<br />

doch setzt es voraus, dass die korrekte<br />

Montage des Teils von einem Sachverständigen<br />

(z.B. TÜV-Prüfer) abgenommen<br />

und schriftlich bestätigt wird. Je<br />

nach Bauteil reicht es, diese Bestätigung<br />

mitzuführen und erst bei „nächster<br />

Gelegenheit“ in den Fahrzeugpapieren<br />

ändern zu lassen. Oder aber man<br />

wird aufgefordert, die Änderungen auf<br />

der Zulassungsstelle „unverzüglich“<br />

eintragen zu lassen – dies betrifft etwa<br />

den Einbau leistungsverändernder<br />

Bauteile wie einen Drosselsatz.<br />

Warum Bauteile mit Teilegutachten<br />

und nicht mit ABE? Ein Grund dafür<br />

ist das Thema „Sicherheit“, denn wenn<br />

einem aufgrund handwerklicher Inkompetenz<br />

der teure Slip-on vom Krüm-<br />

82 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


mergeflecht fällt, ist das zwar ziemlich<br />

doof, aber noch nicht lebensgefährlich.<br />

Kommt einem allerdings beim<br />

harten Ankern die Gabel direkt durch<br />

die Brücken mitten ins Gesicht, verursacht<br />

dies mit Sicherheit nachhaltige<br />

Schmerzen. Soll heißen, dass es bei<br />

komplexen Umbauten wie dem Tausch<br />

der Stummellenker gegen einen Superbike-Kit<br />

durchaus Sinn macht, dass<br />

jemand mit Fachkompetenz nochmals<br />

einen prüfenden Blick darauf wirft.<br />

Und zu guter Letzt noch das Materialgutachten.<br />

Dieses bestätigt lediglich,<br />

dass das verwendete Material bestimmten<br />

Belastungen standhält oder<br />

gegenüber besonderen Flüssigkeiten<br />

resistent ist – gutes Beispiel ist ein<br />

Materialgutachten für einen aus GFK<br />

gefertigten Tank. Ob dieser auf das<br />

Bike passt und ob der TÜV-Prüfer das<br />

Teil dann auch tatsächlich einträgt, ist<br />

aber alles andere als gewiss. Also, im<br />

Falle eines Materialgutachtens für das<br />

ersehnte Stück immer erst das Papier<br />

anfordern und damit dem TÜV einen<br />

Besuch abstatten. Erst wenn dieser –<br />

am besten mit einem Blutsschwur<br />

besiegelt – der Eintragung zustimmt,<br />

sollte man die Order aufgeben.<br />

Zu den Kosten: Eine normale Eintragung<br />

auf Basis eines Teilegutachtens<br />

beläuft sich auf rund 35 Euro, allerdings<br />

pro abgenommener „Baustelle“. Bei<br />

einem umfangreichen Umbau kann sich<br />

das also schon mal summieren. Ist<br />

aufgrund eines Materialgutachtens eine<br />

Einzelabnahme notwendig und erfordert<br />

diese gar noch Fahrversuche,<br />

Geräusch- und/oder Emissionsmessungen,<br />

kann das richtig ins Geld gehen,<br />

da nach Aufwand abgerechnet wird. In<br />

diesem Fall unbedingt erst Rücksprache<br />

mit der Prüfstelle halten.<br />

AUSPUFFANLAGEN<br />

UND SLIP-ON<br />

Der Auspuff ist DAS Umbauobjekt aller<br />

erster Wahl und damit natürlich auch<br />

unser erster Punkt im Tuning-Spezial.<br />

Worauf ist beim Kauf zu achten, abgesehen<br />

von der formellen Legalität des<br />

Soundsystems? Auf die reale Legalität<br />

zum Beispiel. Soll bedeuten, alle Prüf-<br />

Dieser Sticker oder Hinweisstempel auf den Verpackungen<br />

macht Hoffnung, dass es mit den Teilen keine Probleme gibt.<br />

Dennoch ist eine ABE kein Freibrief, das Teil einfach<br />

an irgendein Bike zu schrauben<br />

ZULASSUNG<br />

Fotos: fact, Archiv<br />

Das E-Prüfzeichen bescheinigt<br />

prinzipiell, dass damit ausgezeichnete<br />

Bauteile für Kraftfahrzeuge<br />

zugelassen sind und eine<br />

ECE-Bauartgenehmigung haben<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


Fotos: Andreas Feulner, marco magoga<br />

Der Auspuff ist<br />

das in <strong>PS</strong>-Umfragen<br />

stets<br />

am häufigsten<br />

genannte<br />

Wunsch-<br />

Tauschobjekt<br />

am Motorrad.<br />

Optik, Sound<br />

und Leistung<br />

spielen dabei<br />

eine Rolle –<br />

aber das Bauteil<br />

ist heikel<br />

SLIP-ON<br />

Über die Jahre verändern sich<br />

Auspuffanlagen beim Geräusch,<br />

billige Ausführungen<br />

unter Umständen sogar<br />

schneller. Bei diesem Bauteil<br />

verstehen die Gesetzeshüter<br />

längst keinen Spaß mehr, und<br />

die Tage des herausnehmbaren<br />

dB-Eaters sind gezählt<br />

LAUTSTÄRKE<br />

Fotos: Hanselmann, Gerry Wagner, Yvonne Hertler<br />

zeichen dieser Welt helfen auf Deutschlands<br />

Straßen nichts, wenn die Fanfare<br />

bei der Routinekontrolle auf der Hausstrecke<br />

das dB-Messgerät der „Rennleitung“<br />

killt. Wer also guten Gewissens<br />

ein zugelassenes Teil kauft und verbaut,<br />

dieses aber die Geräuschbestimmungen<br />

nicht erfüllt, wird ein paar<br />

Euro lassen müssen.<br />

Aber wie vermeidet man den Fehlkauf?<br />

Teilweise können Kundenbewertungen<br />

in Shops, Forumsbeiträge oder<br />

auch Youtube-Exkursionen einen Hinweis<br />

liefern. Außerdem natürlich die<br />

oktanhaltige Fachpresse, wie unser <strong>PS</strong>-<br />

TuneUp. Oder aber man lässt sich von<br />

einer Fachwerkstatt (das sind echte<br />

Menschen in einem echten Gebäude<br />

mit echt ölverschmierten Händen)<br />

beziehungsweise einem Fachhändler<br />

beraten, und hat somit auch einen Anlaufpunkt,<br />

falls einen der Fanclub Grün<br />

oder neuerdings häufiger Blau-Weiß<br />

abmahnt. Mit der Bitte, die nun folgende<br />

Aussage nicht zu pauschalisieren:<br />

Es sind noch immer häufig die eher<br />

sehr günstigen Angebote, die entweder<br />

direkt oder nach einiger Laufzeit in die<br />

Lärmschutz-Knie gehen.<br />

Des Weiteren sollten das Finish in<br />

der Fertigung und die Passform die<br />

Kaufentscheidung beeinflussen. Auch<br />

hier zeigt sich, dass nicht alles, was<br />

teuer ist, auch zwingend gut sein muss,<br />

84 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


AUSPUFF<br />

Qualität aber auch nur schwer zum<br />

Dumping-Preis zu haben ist.<br />

Und zu guter Letzt natürlich Style<br />

und Sound, wobei Sound nicht den<br />

Krawall, sondern die Freigabe des<br />

akustischen Charakters eines Bikes<br />

meint. Beispiel gefällig? Nimm eine<br />

Streetie mit Serientopf und sie klingt<br />

wie… ein Motorrad. Verpass dem Teil<br />

das passende Soundsystem und sie<br />

wird rotzig, pöbelnd und zu einem<br />

akustischen Unruhestifter mit Gänsehautgarantie.<br />

Ob Triple, V2 oder what<br />

ever – Zubehörtöpfe lassen einfach<br />

mehr Charisma durch und sorgen bei<br />

jedem Gasstoß für ein glückseliges,<br />

breites Grinsen unterm Helm.<br />

Ein Hinweis noch zu aktueller Technik:<br />

Immer mehr Original-Auspuffanlagen<br />

arbeiten mit Klappensystemen,<br />

welche es ermöglichen, bei Einhaltung<br />

der Lärmvorschriften dennoch das<br />

Maximum an Leistung auszuschöpfen.<br />

Nicht selten verzichten günstige Anlagen<br />

auf die Umsetzung dieses Systems<br />

und schaffen die Zulassung nur über<br />

teilweise mächtig zugestopfte dB-Eater<br />

– welche folglich Leistung kosten.<br />

In diesen Fällen sind es meist nur die<br />

teuren Anlagen, die das aufwendige<br />

Klappensystem kopieren und dadurch<br />

mit der Leistung und Kraftentfaltung<br />

der Serie gleichziehen können.<br />

Noch ein Styling-Tipp: Immer mehr<br />

Bikes werden mit einem Vorschalldämpfer<br />

ausgeliefert, der unter dem<br />

Motor sitzt. Dieser „Brotkasten“ wird<br />

meist mit Anbau eines stilvollen Slipons<br />

noch auffälliger und damit hässlicher.<br />

Also, runter mit dem kompletten<br />

Krümmergeflecht samt Blechbüchse<br />

und ab zum Beschichtungsprofi.<br />

Pulver-Nord aus Quickborn verpasste<br />

unserem Tsurugi-Auspuffsystem eine<br />

hitzebeständige und stilvolle schwarze<br />

Keramikbeschichtung, durch welche<br />

der Sammler optisch nahezu unsichtbar<br />

am Bike wird und deren martialischer<br />

Style auch den meisten Krümmern<br />

verdammt gut steht. Wer zu viel<br />

Fotos: Rossen Gargolov, triplespeed headquarters/Ines Männl, triplespeed headquarters/Andreas Feulner<br />

Die „Brotkästen“<br />

der aktuellen<br />

Bikes sind wahrlich<br />

keine Schönheiten.<br />

Aber es<br />

gibt einen Trick<br />

zur Tarnung<br />

SAMMLER<br />

Mit einer hitzebeständigen<br />

Keramikbeschichtung<br />

in<br />

der Fahrzeugfarbe<br />

wie an<br />

der <strong>PS</strong>-Triplespeed-Tsurugi<br />

lässt sich das<br />

viele Blech<br />

gut kaschieren<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 85


RASTEN<br />

Rasten aus dem Nachrüstprogramm erhöhen<br />

nicht nur den Style, sondern haben<br />

vor allem ganz praktische Vorteile.<br />

Sie verbessern das Gefühl für das Bike,<br />

bieten mehr Halt und offerieren mehr<br />

Schräglagenfreiheit als Serienteile<br />

Fotos: Katrin Sdun, Yvonne Hertler, Hersteller / gilles.tooling Gmbh<br />

Abgase geschnüffelt hat oder einfach<br />

stylingtechnischen Mut beweisen will,<br />

für den machen die Nordlichter auch<br />

gerne eine Beschichtung in Farbe.<br />

FUSSRASTEN-<br />

ANLAGEN<br />

Mal ganz abgesehen vom Stylefaktor<br />

gibt es beim Umrüsten der serienmäßigen<br />

„Trittbretter“ auf feines Material<br />

aus dem Zubehör einen ganz einfachen<br />

Grund: die passende Sitzposition. Wer<br />

jetzt meint, das zwei Zentimeter rauf,<br />

runter, vor oder zurück doch eben nur<br />

zwei Zentimeter und damit den finanziellen<br />

Aufwand nicht wert sind, der<br />

hatte sicher noch nie eine gute Zubehöranlage.<br />

Die gezielte Optimierung der Sitzposition<br />

im Bereich der Rasten kann das<br />

persönliche Empfinden für das eigene<br />

Bike maßgeblich verändern oder, wenn<br />

gewünscht, eben auch gezielt nachschärfen.<br />

So wird aus einem Sportler<br />

ein echter Supersportler, weil der Pilot<br />

vielleicht deutlich aggressiver auf dem<br />

Bike positioniert ist. Wird ein Tourer zu<br />

einem wirklichen Weltenbummler, weil<br />

die Gliedmaßen nicht mehr einschlafen.<br />

Oder wird ein Naked Bike zu einem<br />

echten Landstraßenskalpell, weil die<br />

sportlichere Sitzposition für agileres<br />

Handling sorgt. Vom deutlich erhöhten<br />

Halt durch die extrarauen Rastenkörper<br />

mal ganz abgesehen. Und mehr<br />

Schräglagenfreiheit ist gerade bei verstellbaren<br />

Fußrasten auch drin, das<br />

Abschleifen der klobigen Serienteile<br />

hat damit ein Ende. Ein Problem, unter<br />

dem vor allem Naked Bikes oft leiden.<br />

Fakt ist, dass noch so kleine Korrekturen<br />

an beiden Enden des „Kontrollorgans<br />

Fahrer“ – also am Lenker<br />

und an den Rasten – für überproportionale<br />

Veränderungen des Fahrgefühls<br />

oder des Fahrkomforts sorgen.<br />

Darüber hinaus profiliert sich eine<br />

gute Zubehöranlage noch durch minimales<br />

Spiel in den Hebeleien, was nicht<br />

selten für deutlich knackigere Schaltvorgänge<br />

sorgt. Entscheidet man sich<br />

für eine Anlage mit starren Rasten,<br />

kommt noch der Aspekt des Sturzpads<br />

hinzu, da diese Rasten bei Rutschern<br />

so einiges an Schaden vom Bike fernhalten.<br />

Bei guten Herstellern können<br />

dann problemlos die Einzelteile nachgekauft<br />

werden. Genauso wie die übrigen<br />

Bestandteile der Anlage.<br />

LENKERUMBAUTEN<br />

Ähnlich wie bei den Fußrastenanlagen<br />

sind es auch hier oft nur Millimeter<br />

oder ein paar Grad mehr oder weniger<br />

Kröpfung im Lenkerende, die aus<br />

einem Ist-schon-okay-Bike die pure<br />

Glückseligkeit machen können. So<br />

zeigt sich bei den Naked Bikes immer<br />

wieder, dass die Serienlenker oft einen<br />

Tick zu schmal geraten sind.<br />

Außerdem sind die gewählten Kröpfungen<br />

der Originalteile nicht selten<br />

Grund für einschlafende Finger oder<br />

verkrampfte Unterarme. Ein Lenkerum-<br />

86 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


au bringt somit nicht nur eine optische<br />

Aufwertung, er sorgt auch für erhöhten<br />

Fahrspaß, vorausgesetzt, man<br />

hat sich für das richtige Lenkermodell<br />

entschieden. Eine breite, martialisch<br />

anmutende Segelstange im nahezu geradlinigen<br />

Wasserrohrstil mag vor der<br />

heimischen Eisdiele ja noch für die Extraportion<br />

Schlagsahne sorgen, auf der<br />

Hausstrecke kann das Teil aber nachhaltigen<br />

Frust auslösen. Also, sich besser<br />

vorher im kompetenten Fachhandel<br />

oder der Werkstatt des Vertrauens<br />

informieren und gezielt nachbessern.<br />

Noch ein kleiner Tipp, der keinen<br />

einzigen Euro kostet: Viel zu oft sind<br />

die Leute mit falsch eingestellten Hebeleien<br />

unterwegs und jammern, dass die<br />

Kupplung so schwer geht, die Bremse<br />

so schlecht zu dosieren ist und die<br />

Handgelenke schmerzen. Legt man die<br />

Finger auf die Hebel, so sollten diese<br />

eine gerade Linie mit dem Unterarm<br />

bilden. Ist dies nicht der Fall, einfach<br />

mal den Schraubenschlüssel ansetzen<br />

und die Hebeleien nachjustieren.<br />

BLINKER<br />

UND LICHTANLAGE<br />

Bei kaum einem Zubehörteil liegen die<br />

Qualitätsunterschiede so weit auseinander<br />

wie im Bereich der Lichtanlage,<br />

und dabei besonders bei den blinkenden<br />

Richtungsanzeigern. Wer umrüstet,<br />

der setzt nahezu ausschließlich auf<br />

LED. Und das ist gut so, denn die<br />

Lichtausbeute und damit der deutliche<br />

Hinweis „Achtung Kollegen, ich will<br />

hier ums Eck“ hat sich mit der Halbleitertechnik<br />

deutlich verbessert. Bei der<br />

Wahl des Materials allerdings liegen<br />

Welten zwischen gut und böse. Zum<br />

einen, was die Stimmung im Geldbeutel<br />

angeht, zum anderen aber vor allem,<br />

was die Qualität der Bauteile betrifft.<br />

Wir in unserer Werkstatt verbauen<br />

mittlerweile nur noch hochwertige und<br />

damit meist höherpreisige LED-Blinker,<br />

wie sie zum Beispiel Kellermann, Motogadget<br />

oder Rizoma liefern. Der Grund<br />

dafür ist nicht nur das Design, sondern<br />

vor allem die Materialbeschaffenheit –<br />

zum Beispiel Metall- statt Kunststoffgehäuse.<br />

Denn eines sollte man unbedingt<br />

bedenken: Der Arbeitsaufwand,<br />

sei es als Hobbyschrauber in der<br />

heimischen Garage oder in der Fach -<br />

werkstatt, ist immer derselbe, egal,<br />

ob günstig oder High-End. Ist das Teil<br />

aber bereits nach der ersten Saison<br />

abgerödelt oder hält man sich aufgrund<br />

von Undichtigkeit ein hübsches<br />

kleines Feuchtbiotop in der Blinkerschale,<br />

muss neues Material beschafft<br />

und die ganze Arbeit erneut durchgeführt<br />

werden. Hier sollte man sich im<br />

Vorfeld wirklich fragen, ob man es<br />

nicht lieber einmal, aber dafür richtig<br />

machen will.<br />

Cool und ansprechend ist übrigens<br />

der komplette Verzicht auf originale<br />

Brems-/Rücklichter – zum Beispiel<br />

durch Tausch der originalen Heckplaste<br />

gegen ein Zubehörteil mit geschlossenem<br />

Heck – und die heckseitige<br />

Montage von LED-Blinkern mit eingebauter<br />

Brems-/Rücklichtfunktion.<br />

LENKER<br />

Fotos: Hersteller, Winni Winfried Scheibe, mps-Fotostudio<br />

Für den<br />

gewünschten<br />

Einsatzzweck den<br />

passenden Lenker.<br />

Die flache und<br />

breite Segelstange<br />

etwa kostet meist<br />

Gefühl und leitet<br />

Unruhe ins<br />

Gefährt. Wichtig:<br />

Bei Lenkerumbauten<br />

darauf achten,<br />

dass Bremsleitung<br />

und Kupplungszug<br />

lang genug sind<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 87


BLINKER/LICHT<br />

Beim Tausch von<br />

Serienblinkern<br />

gegen Nachrüstteile<br />

geht es in erster Linie<br />

um die Optik am Bike. Wer auf<br />

Qualität setzt, erhält sich die<br />

Sicherheit der Richtungsanzeiger<br />

KENNZEICHEN-<br />

HALTER<br />

Schräg im Staate Deutschland: Man<br />

sollte doch meinen, dass das Bauteil,<br />

welches quasi die Erlaubnis zur Teilnahme<br />

am öffentlichen Straßenverkehr<br />

zur Schau trägt, mindestens ein E-Prüfzeichen<br />

oder eine ABE erfordert. Doch<br />

dem ist nicht so. Freiheit im Schaffen<br />

bedeutet dies aber noch lange nicht,<br />

denn es gibt hinsichtlich Höhe und<br />

Anstellwinkel der Nummerntafel Vorgaben<br />

über den Montagespielraum am<br />

Fahrzeug (im Zweifelsfall die Prüfstelle<br />

fragen). Wichtig: Das Kennzeichen<br />

muss beleuchtet sein – und zwar von<br />

einem E-geprüften Bauteil. Das gleiche<br />

Prüfsiegel gilt auch für den vorgeschriebenen<br />

Rückstrahler.<br />

Taugliche Kennzeichenhalter aus<br />

dem Zubehör outen sich durch gute<br />

Passform, stabile Ausführung, vibrationshemmende<br />

Lagerungen (z.B. Gummischeiben<br />

an Verbindungsstücken)<br />

und der im Lieferumfang enthaltenen<br />

Kennzeichenbeleuchtung samt Rückstrahler.<br />

Sehr nett auch, wenn das Bauteil<br />

zudem noch die Option des einstellbaren<br />

Kennzeichenwinkels bietet. So<br />

kann man gegebenenfalls korrigieren,<br />

wenn der Freund mit dem Blaulicht der<br />

Meinung ist, dass man die Startnummer<br />

nur vom Heli aus erkennen kann.<br />

KENNZEICHEN-<br />

HALTER<br />

Fotos: triplespeed headquarters/Ines Männl, Katrin Sdun<br />

Auch Zubehör-Kennzeichenhalter<br />

sind optische<br />

Elemente beim Tuning.<br />

Aber auch hier sind gesetzliche<br />

Bestimmungen<br />

streng – etwa beim Neigewinkel<br />

fürs Kuchenblech<br />

88 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


FAZIT<br />

Nicht alles, was teuer ist, ist zwangsläufig<br />

auch gut. Doch zeigt unsere<br />

Erfahrung, dass die Chance auf einen<br />

tiefen Griff ins Klo bei der fernöstlichen<br />

Schnäppchenjagd durchaus des Öfteren<br />

gegeben ist. Außerdem sollte man<br />

sich bei der Wahl seiner Hardware<br />

auch gut überlegen, dass zum Material<br />

ja meist auch noch ein Umbauaufwand<br />

und gegebenenfalls sogar noch der<br />

ein oder andere Euro an die Prüfstelle<br />

hinzukommen. Muss man dann eventuell<br />

nach einiger Zeit aufgrund eines<br />

Qualitätsmangels nachbessern, hat<br />

man nicht nur beim Material doppelt<br />

und damit teuer gekauft, sondern auch<br />

noch ordentlich Arbeit investiert und<br />

sich womöglich Ärger eingehandelt.<br />

Und woher wissen, was taugt und<br />

was nicht? Dazu bieten sich zum<br />

Beispiel persönliche Erfahrungen der<br />

Zweiradkollegen an, genauso wie die<br />

Erforschung von Forumsbeiträgen und<br />

anderen Quellen im World Wide Web.<br />

Ein heißer Tipp ist immer noch der<br />

Fachmann vor Ort, der eben deutlich<br />

mehr auf der Pfanne hat, als nur<br />

den Ölwechsel an deinem Bike zu<br />

absolvieren.<br />

Und zu guter Letzt natürlich noch<br />

unsere <strong>PS</strong>-TuneUp-Beiträge, die Hilfestellung<br />

bei der Wahl des Materials<br />

leisten können, selbst wenn das gepimpte<br />

Bike vielleicht nicht genau der<br />

eigenen Maschine entspricht – Qualitätsurteile,<br />

Infos zu Funktionsweisen<br />

und vieles mehr sind oft übertragbar<br />

und nicht an ein Modell gebunden.<br />

Wir wünschen eine schöne Motorradsaison<br />

– auf dem Asphalt ebenso<br />

wie in der heimischen Garage. Ganz<br />

nach dem Motto: A TuneUp’s work is<br />

never done.<br />

Fotos: triplespeed headquarters/Ines Männl, Schermer<br />

Fotos: Bilski Fotos: Bilski<br />

-PRAXISTIP<strong>PS</strong><br />

FUSSRASTE/SCHALTHEBEL EINSTELLEN Je nach Fahrzeugtyp<br />

verändert sich die Stellung des Fußes. Auf Sportlern<br />

zeigt die Fußspitze deutlich steiler nach unten als auf Naked<br />

Bikes. Dennoch ist der Winkel vom Fuß zum Unterschenkel<br />

entscheidend für das Wohlgefühl auf jedem Motorrad. Dieser<br />

Winkel sollte<br />

im Idealfall eine<br />

90-Grad-Stellung<br />

aufweisen,<br />

aber auf keinen<br />

Fall stark davon<br />

abweichen. Entsprechend<br />

stellt<br />

man den Schalthebel<br />

ein, dass<br />

er ohne Verrenkungen<br />

bedient<br />

werden kann<br />

(großes Bild).<br />

Einstellbare<br />

Fußrasten geben<br />

hier noch<br />

mehr Freiheiten<br />

und verhindern<br />

ermüdende und<br />

gefährliche<br />

Fehlhaltungen<br />

wie auf den<br />

unteren Bildern<br />

HEBELEIEN Nachrüsthebel für Bremse und Kupplung bieten<br />

viele Vorteile, da sie meist einen größeren Einstellbereich haben<br />

und die Hebel so weiter vom Lenker weg oder heran platziert<br />

werden können. Das erhöht den Komfort und macht auch die<br />

Bedienung je nach Vorlieben einfacher. Haltungsprobleme lassen<br />

sich auch bei<br />

Serienhebeln lösen.<br />

Dann nämlich,<br />

wenn es um<br />

die richtige Position<br />

der Hand<br />

zum Unterarm<br />

geht. Beide sollten<br />

eine Linie<br />

bilden, damit der<br />

Unterarmmuskel<br />

möglichst<br />

entlastet wird.<br />

Einfach die<br />

Schrauben der<br />

Bremspumpe<br />

oder Kupplung<br />

lösen und so<br />

weit verdrehen,<br />

dass diese Linie<br />

in typischer<br />

Fahrerhaltung<br />

entsteht<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 89


TUNING-SPEZIAL<br />

AUSPUFFANLAGEN<br />

NEUE TÖNE<br />

Zubehörauspuffanlagen<br />

gehören zum<br />

beliebtesten Tuning<br />

überhaupt, daran<br />

ändert auch die<br />

neu geltende Euro-<br />

4-Norm nichts.<br />

Allerdings kommen<br />

aufgrund der restriktiveren<br />

Gesetzeslage<br />

große Herausforderungen<br />

auf<br />

die Hersteller zu.<br />

Text: Tobias Münchinger<br />

Fotos: fact, Ducati, Lohse,<br />

Akrapovic<br />

90 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


01<br />

02<br />

01 Als neu homologiertes<br />

Motorrad fällt die<br />

Ducati 959 Panigale unter<br />

die Euro-4-Norm.<br />

Um die Geräusch- und<br />

Abgaswerte einhalten zu<br />

können, musste der charakteristische<br />

„Bulleneier-Auspuff“<br />

einer eher<br />

konventionellen seitlichen<br />

Konstruktion Platz<br />

machen 02 Gut zu sehen:<br />

Die db-Killer dürfen<br />

bei Auspuffanlagen<br />

aus dem Zubehör (hier<br />

der Akrapovic für die<br />

959 Panigale) nicht<br />

mehr entnehmbar sein<br />

und sind fest eingeschweißt.<br />

Anstatt einer<br />

umkreisten „9“ für das<br />

Geräusch und einer umkreisten<br />

„5“ für das Abgas<br />

kennzeichnet Euro-<br />

4-Zubehörtöpfe ein aufgedrucktes<br />

„G“, ein „H“<br />

(Geräusch und Abgas)<br />

sowie ein „S“ für den<br />

Katalysator<br />

ARROW Auspuffanlagen<br />

Optimiertes Gewicht, satte<br />

Leistung, kerniger Sound<br />

und die geniale Race-Optik<br />

sind die Features der<br />

ARROW Auspuffanlagen.<br />

>> shop.alphatechnik.de<br />

So manche Industrievertreter zeigen<br />

sich von den neuen Regularien<br />

wenig begeistert. Da scheint mitunter<br />

Not am Mann zu sein, was das eine<br />

oder andere zackig geführte Telefonat<br />

belegt. TÜV und Ämter sprechen mit<br />

uns eher gelassen über das vermeintliche<br />

Schreckgespenst und zeigen sich<br />

weniger emotional. So viel sei schließlich<br />

gar nicht anders. Denn Euro 4<br />

hin oder her, ein Zubehörauspuff darf<br />

nicht lauter sein als das Originalteil,<br />

und die Leistung muss sich in einem<br />

Fenster zwischen plus und minus fünf<br />

Prozent gegenüber der Serie bewegen.<br />

Basta.<br />

Spätestens seit der Vorstellung der<br />

neuen Ducati 959 Panigale mit ihrem<br />

voluminösen, seitlich geführten Originalauspuff<br />

weiß aber jeder, dass Euro<br />

4 sehr wohl Einschnitte bedeutet – vor<br />

allem optisch. Wäre Ducati nicht gesetzlich<br />

zu einer Veränderung gezwungen<br />

gewesen, hätten sie den von Fans<br />

fantasievoll „Bulleneier“ genannten<br />

Endtopf, wie ihn bis jetzt die komplette<br />

Panigale-Baureihe trug, ganz bestimmt<br />

nicht der Kastration zugeführt. Jedenfalls<br />

hört sich der Serienauspuff der<br />

959 Panigale recht zurückhaltend an.<br />

Selbst die Akrapovic-Tüte aus dem<br />

Zubehör, welche die Form des neuen<br />

Serienschalldämpfers grob imitiert,<br />

klingt nachbarschaftstauglich. Wegen<br />

der mittlerweile vorschriftsmäßig fest<br />

eingeschweißten dB-Killer werden<br />

Manipulationen schwierig.<br />

Brülltüten haben’s schwer<br />

Verantwortlich für all das ist die EU-<br />

Verordnung 168/2013, besser bekannt<br />

unter der Bezeichnung Euro 4. In dieser<br />

werden unter anderem die Abgasgrenzwerte<br />

für neu homologierte Motorräder<br />

mit einem Hubraum von über<br />

150 cm³ strenger definiert. Konkret: Pro<br />

Kilometer dürfen anstatt zwei Gramm<br />

Kohlenmonoxid noch 1,14 Gramm, statt<br />

0,33 Gramm unverbrannter Kohlenwasserstoffe<br />

noch 0,17 Gramm und statt<br />

0,22 Gramm noch 0,09 Gramm Stickoxide<br />

ausgestoßen werden. Weiterhin<br />

BEST BRAND <strong>2016</strong> - PLATZ 3<br />

Die <strong>PS</strong>-Leser wählten ARROW<br />

auf Platz 3 in der Kategorie<br />

„Auspuff“.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


◯<br />

Euro 4 definiert unter anderem<br />

strengere Grenzen für Geräuschwerte,<br />

die mit einem aufwendigeren<br />

Messverfahren überprüft werden.<br />

Ein Euro-4-Motorrad ist deshalb allerdings nicht<br />

zwangsläufig zu einem niedrigeren Standgeräusch verdonnert<br />

als ein Euro-3-Motorrad. Beispielsweise darf die Ducati Hypermotard<br />

939 SP mit 97 dB (rot eingekreist) lauter sein als so manche Maschine,<br />

die noch vor dem 1.1.<strong>2016</strong> homologiert wurde<br />

schreibt die Richtlinie das Vorhandensein<br />

eines OBD-Steckers bei Neumaschinen<br />

(Onboard-Diagnose) vor und<br />

stellt eine Dauerhaltbarkeitsanforderung<br />

von 35 000 Kilometern (wird auf<br />

dem Prüfstand simuliert) an abgasrelevante<br />

Bauteile, die auch für Zubehöranlagen<br />

gilt. Alle Motorräder müssen<br />

zudem mit einem Aktivkohlefilter ausgerüstet<br />

sein, der die Benzindämpfe<br />

bei laufendem Motor wieder der<br />

Verbrennung zuführt.<br />

Den fest eingeschweißten dB-Killer<br />

für Zubehöranlagen haben wir anhand<br />

des Panigale-Akras bereits erwähnt,<br />

doch jetzt wird es interessant: Übrig<br />

bleiben nämlich noch die neuen Geräuschvorschriften<br />

mit völlig anderen<br />

Messmethoden als bisher. Nach den<br />

Bestimmungen von Euro 3 wurde im<br />

zweiten und dritten Gang gemessen.<br />

Einmal bei Vorbeifahrt mit Tempo 50<br />

und einmal beim Vollgasgeben auf Höhe<br />

der Messanlage, wobei 80 dB nicht<br />

überschritten werden durften. Euro 4<br />

arbeitet mit einem komplexeren Messverfahren,<br />

nach welchem die zulässige<br />

Lautstärke maximal 77 dB beträgt.<br />

Ermittelt wird der Geräuschwert in<br />

mehreren Gängen in einem Bereich<br />

Akrapovic besitzt ein hauseigenes Abgas-Labor sowie eine eigene Titan-Gießerei zur direkten Umsetzung neuer Konzepte<br />

92 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


zwischen 20 und 80 km/h. Wetterverhältnisse<br />

und Asphaltbeschaffenheit<br />

sind für die Messungen genau vorgegeben.<br />

Somit lässt das Verfahren selbst<br />

intelligent programmierten Abgasanlagen<br />

mit Klappensteuerung wenig Spielraum<br />

für eine „freiere Interpretation“<br />

der einzuhaltenden Maximalwerte.<br />

Komplexere Messverfahren<br />

erschweren Tricksereien<br />

Als mögliche Folgen drängen sich zwei<br />

Extrembeispiele für Originalanlagen<br />

auf. Die aktuelle MV Agusta Brutale<br />

800 besitzt wieder einen filigranen,<br />

wunderschönen Flötenauspuff, verfügt<br />

dafür aber über deutlich weniger Spitzenleistung<br />

als das Vorgängermodell.<br />

Suzukis mit Spannung erwartete neue<br />

GSX-R 1000 wird wahrscheinlich mit<br />

richtig Power aufwarten, dafür ein<br />

riesiges Ofenrohr an der Seite tragen.<br />

Leistung und Optik unter einen Hut zu<br />

bringen heißt die Herausforderung.<br />

Sound ist noch mal ein ganz anderes<br />

Thema. Ein Hersteller wie Akrapovic<br />

verfügt über das nötige Know-how und<br />

die Ressourcen, um praktisch sofort<br />

Euro-4-Zubehöranlagen für die neuen<br />

Modelle anbieten zu können.<br />

Überstunden in den Testlabors<br />

der Auspuffentwickler<br />

Die Slowenen nehmen Euro 4 sehr<br />

ernst. Im Ausland wären die Kosten<br />

günstiger und der Umgang mit den gesetzlichen<br />

Bestimmungen den Recherchen<br />

nach laxer. Es ist ein Qualitätsmerkmal,<br />

dass Akrapovic als bislang<br />

einziger Hersteller in Deutschland zertifizieren<br />

lässt. Um die EU-Regularien<br />

einhalten zu können, arbeiten die<br />

Slowenen an neuen, aufwendigen<br />

Kammersystemen. Grob gesagt werden<br />

dabei die Techniken aus Reflexionsund<br />

Absorbtionsdämpfern miteinander<br />

kombiniert. Die Anlagen mit den jetzt<br />

viel größeren Katalysatoren zum Funktionieren<br />

zu bringen bedeutet einen<br />

enormen Mehraufwand in der Entwicklung.<br />

„Wir müssen deutlich mehr testen<br />

und ausprobieren, um am Ende ein<br />

Leistungsplus zu erzielen“, sagt Jaka<br />

Klemenc, Research & Testing-Manager<br />

bei Akrapovic. Durch die vielen restriktiven<br />

Faktoren wird es natürlich auch<br />

schwieriger, einen markanten Klang zu<br />

designen. Kleinere Hersteller tun sich<br />

mit der aufwendigen Entwicklung noch<br />

schwerer, was die Zertifizierung außerhalb<br />

Deutschlands erklärt und sich<br />

dennoch im Verkaufspreis widerspiegeln<br />

wird. Zum 1. Januar 2020 wiederholt<br />

sich das Spielchen erneut, dann<br />

gilt nämlich Euro 5.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

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www.micronsystems.de<br />

www.powercommander.de<br />

www.dynaonline.de<br />

Rausholen<br />

was drin steckt! ®<br />

<br />

:::


TUNING-SPEZIAL<br />

NEWS<br />

PARTS<br />

Neue Tuning-Teile und getestetes<br />

Zubehör für aktuelle Superbikes.<br />

IN ALLE RICHTUNGEN<br />

Die Motorrad-Tuner von SKM aus Greven<br />

bieten die Blip-Box des britischen Herstellers<br />

Bike Sport exklusiv für Deutschland<br />

an. <strong>PS</strong> hat sich eine für die aktuelle<br />

Yamaha YZF-R1 kommen lassen und<br />

eingebaut. Das ging relativ problemlos,<br />

die aus dem Internet heruntergeladene<br />

Einbauanleitung auf Deutsch ist gut<br />

durchdacht und anschaulich. Statt der<br />

angegebenen Stunde Einbauzeit haben<br />

wir zwar doppelt so lange gebraucht,<br />

aber unser Werkstatt-Gott Gerry Wagner<br />

Die komplette<br />

Blip-Box gibt es<br />

bei SKM für die<br />

aktuelle Yamaha<br />

R1, Ducati 1199<br />

und 899 Panigale<br />

hat auch entsprechende Sorgfalt beim<br />

Auftsecken der Kabel etwa am Schaltsensor<br />

walten lassen. Mit der präparierten<br />

Maschine sind wir anschließend in<br />

Hockenheim einige Runden gefahren<br />

und waren von der Blip-Box sofort begeistert.<br />

Vor der Spitzkehre gelangen die<br />

Schaltvorgänge vom sechsten bis hinab<br />

in den ersten Gang in kürzester Zeit<br />

ohne Kupplung. Die volle Konzentration<br />

lag so auf der Bremse, denn die Schaltimpulse<br />

des Fußes bewegten sich im<br />

üblichen Rahmen. Auch das anschließende<br />

Hochschalten erledigte die<br />

Blip-Box ohne Probleme. Alle Modi und<br />

Einstellungen der R1 bleiben in Funktion.<br />

Wichtig ist nur, beim Einschalten der<br />

Zündung die Kupplung und den Ganghebel<br />

für einige Augenblicke in Ruhe zu<br />

lassen, damit sich das System kalibrieren<br />

kann. Danach flutscht alles wie von<br />

selbst. Auf der Straße ist die Blip-Box<br />

nicht zu gelassen. Kontakt: SKM Motors,<br />

www.skm-moto.de, Preis: 1150 Euro<br />

Fotos: PHOTO-BK.COM, Gerry Wagner<br />

94 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


TEILE FÜR 10ER-NINJA<br />

Zubehörspezialist Gilles hat bereits ein<br />

umfangreiches Teileprogramm für die<br />

neue Kawasaki ZX-10R am Start. Neben<br />

den Fußrasten VCR38GT (539 Euro), den<br />

Racer-Rasten Factor-X mit umgedrehtem<br />

Schaltschema (FXR-K05, 399 Euro)<br />

oder den Factor-X-Hebeln für Bremse<br />

und Kupplung (je 99 Euro) bieten die<br />

Luxemburger viele Kleinteile, welche<br />

die Ninja schützen und schöner machen.<br />

Dazu gehören diverse Schutzbügel für<br />

Motor, Rahmen und Achsen (von 69 bis<br />

129 Euro) genauso wie die Hebelschützer<br />

GT Shield (je 99 Euro). Rot strahlt<br />

die Lenkkopfmutter in Alu (49 Euro), und<br />

mit den Kettenspannern AXB (87 Euro)<br />

oder dem Topmodell TCA (Bild, 185<br />

Euro) und der ACM-Sicherheitsmutter<br />

(75 Euro) gehört der legendäre Kawasaki-Splint,<br />

der selbst <strong>2016</strong> noch die<br />

Hinterachse der Serien-ZX-10R ziert,<br />

entgültig ins private Museum. Alle Infos<br />

zum aktuellen Programm von Gilles<br />

gibt es unter www. gillestooling.com<br />

Wertet die Hinterhand der Ninja erheblich auf:<br />

Mit den TCA-Spannern und der Achsmutter<br />

ACM erübrigt sich der billige Seriensplint<br />

Fotos: Gilles<br />

Foto: Bartschat<br />

RECHNER-POWER<br />

Die Tuner im Bikeshop Lüchow greifen<br />

direkt auf die Serien-ECU der Ninja zu<br />

und spendieren der 10er so mehr Power<br />

im Drehzahlkeller. „Wir haben wirklich<br />

jede Änderung einzeln auf dem Prüfstand,<br />

der Landstraße und der Rennstrecke<br />

ge testet. Nun sind wir nicht nur<br />

in der Lage, Basismaps für verschiedene<br />

Ausstattungsversionen anzubieten, auch<br />

die Blipperaktivierung ist in der Original-<br />

ECU möglich, ebenso eine Änderung<br />

des Originalsensors auf Schaltumkehr“,<br />

erklärt Karsten Bartschat.<br />

Der Basis-Flash mit sanfterer<br />

Gasannahme beginnt bei 499<br />

Euro, inkl. Blipper 799 Euro<br />

HC 1 RADIAL<br />

GEBERZYLINDER<br />

STREET KING<br />

Der brandneue HC 1 Radial Geberzylinder macht<br />

gute Bikes noch besser. Ob als Kupplung oder als<br />

Bremse. Mit der patentierten MAGURA HCT<br />

Technologie sorgt diese kompakte Radialarmatur<br />

für mehr Fahrspaß, Sicherheit und Komfort.<br />

Jetzt online informieren unter hc1.magura.com<br />

HC1.MAGURA.COM<br />

Mit freundlicher Genehmigung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte


PITLANE<br />

NEWS<br />

Foto: Andi Heinze, Tobias Münchinger, Vladimir Lesnikov<br />

SEETEUFEL<br />

In diesem Jahr erfreute sich das Fischereihafenrennen<br />

seiner 59. Auflage, doch die Kultveranstaltung<br />

hinterlässt neben Freude auch Schmerz.<br />

Am Pfingstwochenende geht es rund<br />

zwischen den Fischhallen in Bremerhaven.<br />

Praktisch über Nacht entsteht ein<br />

2,7 Kilometer langer Straßenkurs nach<br />

DMSB-Regularien. Die Strecke wird mit<br />

2000 Strohballen abgesteckt und durch<br />

Curbs an den Bordsteinen sowie auf rund<br />

300 Metern von Airfences gesichert. Wo<br />

heute noch der frische Fisch angeliefert<br />

wird, kämpfen morgen 400 internationale<br />

Fahrer in elf Klassen (neu im Programm:<br />

die SuperTwins 650) um Ruhm, Ehre und<br />

die beste Show.<br />

Die Vorbereitungen für das Roadracing-Volksfest<br />

sind enorm. Als Organisator<br />

leistet die Familie Hink ganze Arbeit<br />

und wird dabei von zahlreichen Helfern<br />

unterstützt. Es lohnt sich, wie die<br />

Zuschauerzahlen von etwa 20 000 Besuchern<br />

belegen. Rennsport zum Anfassen<br />

mit offenen Fahrerlagern gibt es nicht<br />

oft, schon gar nicht inmitten einer<br />

solchen Kulisse.<br />

Allerdings mussten sich Fahrer und<br />

Zuschauer bei der diesjährigen Veranstaltung<br />

des unbeständigen Wetters<br />

erwehren. Es war am Sonntag kalt und<br />

regnerisch, aber zu den für Pfingstmontag<br />

angesetzten Rennläufen wurden<br />

die Bedingungen zu nehmend besser.<br />

Leider kam es bei den Superbike-<br />

Legends zu einem tragischen Unfall.<br />

Nur Sekunden nach Beginn des Rennens<br />

waren drei Maschinen gestürzt, was<br />

eine längere Prozedur aus medizinischer<br />

Versorgung der Verletzten, die umgehend<br />

erfolgte, und erneuter Vorbereitung<br />

der Strecke nach sich zog. Wie am<br />

Abend bekannt wurde, verstarb einer<br />

der Fahrer im Krankenhaus.<br />

So schlimm ein Crash bei Straßenrennen<br />

ist, diesen Startunfall hätte keine<br />

Streckensicherung der Welt abwenden<br />

können. Es bleibt zu hoffen, dass das<br />

Fischereihafenrennen – es hat sich<br />

längst als Kultveranstaltung im nationalen<br />

Rennkalender etabliert – an Pfingsten<br />

2017 sein 60-jähriges Jubiläum<br />

feiern darf.<br />

01 02<br />

01 Show gehört dazu und ist<br />

gewollt. In der Abschiedsrunde<br />

darf geburnt werden, was das<br />

Zeug hält<br />

02 Altbekanntes Szenario:<br />

Thilo Günther und Stefan<br />

Merkens biegen bei den Superbikes<br />

als Erste in die Kurve<br />

96 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


RENNTRAININGS <strong>2016</strong><br />

VOLLGAS<br />

Das MOTORRAD action team gastiert <strong>2016</strong> auf dem<br />

Hockenheimring, am Sachsenring, auf dem Bilster<br />

Berg, in Anneau du Rhin und auf dem Nürburgring-GP-<br />

Kurs. Doch egal welche Rennstrecke: Immer stehen bei<br />

den Renntrainings maximaler Fahrspaß und Sicherheit<br />

im Vordergrund. Dazu gibt es bei zweitägigen Trainings<br />

Transponder-Zeitnahme und technische Unterstützung<br />

auf Top-Niveau. Jens Weichel, Mechanikus und Chef von<br />

Eckis Rennsportservice, steht den Teilnehmern bei allen<br />

Renntrainings zur Seite. Jens verkauft Reifen, Bremsbeläge<br />

und anderes sinnvolles Zubehör, dazu vollbringt<br />

er über Nacht gerne auch mal ein Reparaturkunststück<br />

TERMINE<br />

Anneau du Rhin 22. <strong>07</strong>. 179 Euro<br />

Bilster Berg 10./11. <strong>07</strong>., 20./21. 08. 419 Euro<br />

Nürburgring-GP-Kurs 26./27. 08. 449 Euro<br />

Sachsenring 05./06. 09. 349 Euro<br />

MOTORRAD action team, 70162 Stuttgart<br />

Telefon <strong>07</strong>11/182-1977, Fax -2017<br />

E-Mail: info@actionteam.de, Internet: www.actionteam.de<br />

und berät in Fahrwerksfragen. Auf der Piste zeigen<br />

erfahrene Instruktoren auf Wunsch und gegen Aufpreis<br />

im Einzelcoaching gerne die richtige Linie. Zu unserem<br />

Team gehören zum Beispiel Ex-WM- und IDM-Fahrer<br />

wie Arne Tode, Christian Kellner, Nina Prinz und Pascal<br />

Eckhardt. Die Lady und die Burschen wissen, wie es<br />

geht. Außerdem kooperiert das action team mit der<br />

Rennleitung 110. Die Kollegen bieten Rennstrecken-<br />

Neulingen genau den richtigen Einstieg und zeigen bei<br />

allen Renntrainings die richtige Linie. Ohne Aufpreis.<br />

Ein exklusiver Service, der wahrlich nicht überall zu<br />

bekommen ist.<br />

Foto: trekraiders.eu<br />

DER T-CLAN IN HOCKENHEIM<br />

HEITER BIS WOLKIG<br />

T-Cup, T-Challenge und Trofeo Italiano, kurz: T-Clan, gastierten bei extrem wechselhaften<br />

Witterungsverhältnissen am 4. und 5. Juni in Hockenheim. Am besten arrangierte sich T-Cup-<br />

Leader Jörn Kaufmann mit den widrigen Bedingungen: ein blitzsauberer Doppelsieg. In der<br />

Trofeo Italiano kreuzten Altmeister Michael "Fliege" Tränklein und Youngster Dirk Fuhrmann<br />

die Klingen und teilten sich die Laufsiege und die zweiten Plätze untereinander auf. In der top<br />

besetzten T-Challenge schließlich siegte Vorjahresmeister Tim Holtz in Rennen eins, blieb bei<br />

Nieselregen im zweiten Lauf aber lieber in der Box und war so Zaungast beim souveränen<br />

Sieg von Ole Bartschat, der damit die Meisterschaftsführung übernahm.<br />

Foto: René Unger<br />

Foto: Bike Promotion<br />

Setzte sich in Schleiz in der Pro Thunder-Klasse durch:<br />

Stephan Lange gewann auf Ducati<br />

SCHLEIZER DREIECK<br />

WETTER-KAPRIOLEN<br />

Volle Hütte am letzten Mai-Wochenende in Schleiz.<br />

Die DRC war mit den Klassen Moto Lightweight, Moto600<br />

und Moto1000 am Start, genauso wie Art Motor mit den Pro<br />

Thunder, Super Classix und anderen Superbike-Klassen.<br />

Dazu kamen die Suzuki-Cups mit Gladius und GSX-R 750.<br />

Das Wetter spielte aber mal wieder verrückt, die Sonne<br />

wechselte sich mit ausgiebigen Gewittern ab und Fahrer<br />

wie Mechaniker hatten alle Hände voll zu tun, rechtzeitig am<br />

Start zu stehen. Trotzdem gab es wieder packende Rennen<br />

für die recht zahlreichen Zuschauer, die Motorradrennsport<br />

vom Feinsten auf dieser einzigartigen Rennstrecke geboten<br />

bekamen, obwohl die rechtliche Situation noch immer extrem<br />

kompliziert ist. Ergebnisse unter www.bike-promotion.<br />

com, www.artmotor.de, www. world-of-motorcycles.de<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 97


PITLANE<br />

NEWS<br />

EIN KÄFIG VOLLER<br />

Im Yamaha-Cup geht ein bunter Mix aus Gaskranken an den Start. Eines haben<br />

alle gemein: Für ihr Hobby investieren sie eine Menge Zeit, Geld und Hingabe.<br />

Dieses Jahr mischt auch <strong>PS</strong>-Redakteur Tobias Münchinger mit und berichtet<br />

von seinen aufregenden Erlebnissen als Rookie.<br />

Jedes Mal, wenn ich von meiner<br />

Cup-R6 absteige, schießt mir derselbe<br />

Gedanke durch den Kopf:<br />

Was für ein bekloppter Sport! Ich<br />

meine das auf gar keinen Fall negativ,<br />

es drückt einfach nur die Intensität des<br />

Erlebten aus. Mir fallen wirklich nicht<br />

viele Dinge ein, die großartiger als<br />

Rennfahren sein könnten. Wenn ich im<br />

Parc Fermé schwitzend den Helm abnehme<br />

und sich Puls und Atmung langsam<br />

wieder beruhigen, zirkuliert in<br />

meinen Adern ein körpereigener Stoff,<br />

der die Zeit langsamer vergehen lässt<br />

und den Augenblick vergoldet. Man<br />

nennt das wahrscheinlich Zufriedenheit.<br />

Jedenfalls bin ich wahnsinnig<br />

glücklich darüber, dass ich hier mit 33<br />

Gleichgesinnten unterwegs sein kann,<br />

die allesamt dieselbe Begeisterung für<br />

dieses Hobby an den Tag legen.<br />

Hört man sich im Fahrerfeld um,<br />

werden für die Teilnahme am Yamaha-<br />

Cup immer wieder ähnliche Gründe<br />

genannt. Mal ganz abgesehen vom Renommee,<br />

gefällt die professionelle Organisiation<br />

und technische Betreuung<br />

der Serie. Wer während eines Rennwochenendes<br />

Ersatzteile oder einen<br />

Ratschlag benötigt, geht einfach zum<br />

Cup-Truck und bekommt dort beides.<br />

Das fahrerische Niveau und der<br />

Wettbewerb bewegen sich konsequent<br />

auf einem sehr hohen Level. Trotzdem<br />

herrscht Kameradschaftlichkeit. Da<br />

schraubt schon einmal ein Mechaniker<br />

an einer Maschine, die gar nicht zum<br />

eigenen Team gehört, damit der im<br />

Training gestürzte Pilot das Rennen<br />

bestreiten kann. Außerdem herrscht<br />

durch das einheitliche technische Reglement<br />

Chancengleichheit, Motortuning<br />

ist nicht. Und einige Fahrer betonen<br />

immer wieder, Yamaha-Cup zu fahren<br />

sei immer noch weitaus günstiger, als<br />

etwa IDM-Supersport. Michael Götz<br />

bestreitet in diesem Jahr beispielsweise<br />

seine elfte Saison und zählt damit zu<br />

den ältesten und erfahrensten Piloten<br />

im Feld. Er fiel mir das erste Mal bei<br />

einem Renntraining letztes Jahr am<br />

Nürburgring auf. Ich war für einen <strong>PS</strong>-<br />

Test mit einer R1 unterwegs und „Götzi“<br />

mit seiner Cup-R6. Der Routinier fuhr<br />

so abgebrühte Linien, dass mir trotz<br />

Tausender unter dem Hintern nichts<br />

anderes übrig blieb, als das Geschehen<br />

aus der Verfolgerperspektive anzusehen.<br />

Götzi sagt über sich selbst: „Ich<br />

bin praktisch im Yamaha-Cup aufgewachsen,<br />

hier fühle ich mich wohl.“<br />

Am meisten gefällt mir seine Antwort<br />

auf die Frage, warum er denn nicht<br />

98 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Foto: Wießmann<br />

zum Beispiel in der GSX-R-Challenge<br />

aufräumt: „Da würde ich vielleicht<br />

vorne mitfahren, aber das wäre doch<br />

irgendwie Selbstbetrug, oder nicht?“<br />

Daryl Dörlich lerne ich erst dieses<br />

Jahr im Cup kennen. Am Lausitzring<br />

und auch beim zweiten Lauf am Nürburgring<br />

liegen wir im Rennen jeweils<br />

um zwei Positionen auseinander. Daryl<br />

belegte im letzten Jahr in der Supersportwertung<br />

der IRRC (International<br />

Road Racing Championship) Gesamtrang<br />

fünf. Auch er staunt über den hohen<br />

Speed im Cup und rechnet sich<br />

durch das zusätzliche Training eine<br />

Steigerung seiner eigenen Leistung im<br />

Road Racing aus. „Ich stelle mir jetzt<br />

einfach vor, es würden hier auf der<br />

Rennstrecke Bäume am Fahrbahnrand<br />

stehen, vielleicht fahre ich dann ja<br />

schneller“, kommentiert er lachend den<br />

Speed der anderen Cuppies.<br />

Das Thema Speed beschäftigt den<br />

Österreicher Andreas Klambauer auf<br />

einer anderen Ebene als Daryl oder<br />

mich. Klambauer gehört zu den ganz<br />

HELDEN<br />

01<br />

Foto: Andreas Weinand<br />

02<br />

Foto: Buenos Dias<br />

01 Kumpel Tim<br />

Röthig liefert<br />

am Nürburgring<br />

Beistand<br />

und wird<br />

prompt gebraucht,<br />

wir<br />

müssen das Federbein<br />

meiner<br />

R6 tauschen<br />

02 Positionskämpfe<br />

bis zum<br />

Schluss, jeder<br />

Fehler wird<br />

bestraft<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 99


Foto: Buenos Dias<br />

01<br />

03<br />

01 Es scheppert in Kurve<br />

eins, zwei Cuppies gehen<br />

nach Kollision zu Boden<br />

02 Manous Bruder Fabi<br />

(mit Schirm) macht den<br />

Grid Girl-Hiwi 03 Schoewers<br />

Kombi hat jetzt<br />

Kampfspuren, aber der<br />

Ellenbogen war bereits vor<br />

dem Crash angeschliffen<br />

02<br />

Foto: Tobias Münchinger<br />

Foto: Tobias Münchinger<br />

schnellen Kandidaten und fährt mittlerweile<br />

seine siebte Saison im Yamaha-<br />

Cup. Vor dem ersten Lauf am Lausitzring<br />

musste er die Auftaktveranstaltung<br />

auslassen und erschien erst zum<br />

Rennwochenende. „Mann muss ja auch<br />

irgendwann arbeiten, um sich den<br />

Spaß hier leisten zu können“, erklärte<br />

er nach seiner Ankunft gut gelaunt.<br />

Er fuhr dann übrigens in den Qualis<br />

und im Rennen ansatzlos auf Rang<br />

zwei. Am Nürburgring reicht es für<br />

Klambauer dann nicht mehr aufs<br />

Treppchen. Marc Zellhöfer holt sich in<br />

der Eifel mit einer Winzigkeit Vorsprung<br />

vor Patryk „Kosa“ Kosyniak und<br />

Timo Kugler den Sieg.<br />

Aus diesem großen Käfig voller<br />

Helden bleibt mir schon jetzt der<br />

21-jährige Manou Schoewer in bester<br />

Erinnerung. Am Lausitzring stellten wir<br />

beide als Cup-unkundige Neulinge<br />

unsere Zelte zusammen und bildeten<br />

ein Fahrerlager. Manou fuhr bis dahin<br />

Trackdays mit seiner BMW S 1000 RR<br />

und hatte davor noch nie ein Rennen<br />

bestritten. Ich dachte mir noch: okay,<br />

ganz schön gewagt! Aber draußen auf<br />

der Strecke zeigte sich dann schnell,<br />

dass es Manou vielleicht an einem<br />

sauber eingestellten Motorrad mangelt,<br />

aber ganz bestimmt nicht an Mut. Er<br />

hat seine bockende R6 mit dem Ellenbogen<br />

schleifend um die Kurven gedroschen<br />

und dabei Zeiten hingelegt,<br />

dass man seinen Hut ziehen muss.<br />

Irgendwann warf es ihn doch noch herunter,<br />

aber die Vorstellung war trotzdem<br />

astrein. Im Rennen lief es nicht<br />

ganz so gut für Schoewer, er landete<br />

Christian vom<br />

Yamaha-Cup-Team<br />

(hier mit Laptop in<br />

der Hand) freut<br />

sich, denn er hat<br />

mal wieder recht,<br />

als er sagt: „Siehst<br />

du, es geht doch!“<br />

auf Platz 28. Am Nürburgring legt er<br />

wieder eine spektakuläre Nummer aufs<br />

Parkett und steht nach einem Husarenritt<br />

im Qualifying einige Plätze vor mir<br />

am Start. Im Haug-Haken passiert es<br />

dann. Zwei Fahrer verhaken sich und<br />

gehen zu Boden, einer davon ist Manou.<br />

Ich selbst komme im letzten Moment<br />

drumherum und erkämpfe mir in<br />

meinem bisher wildesten Rennen Platz<br />

21. Was für ein bekloppter Sport!<br />

Foto: Wießmann<br />

100 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Das neue Sonderheft MOTORRAD UNTERWEGS SPEZIAL <strong>2016</strong> mit einem<br />

Mix aus attraktiven Touren in Deutschland, Europa und dem Alpenraum.<br />

Dazu Fernreisen, Ratgeber für bessere Reisefotos, Tests der neuesten Navis,<br />

Touring-Bikes und vieles mehr für reisebegeisterte Motorradfahrer.<br />

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MOTORRADONLINE.DE/SONDERHEFTE


Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />

TERMINE FREIES FAHREN<br />

15 Termine, sieben unterschiedliche Rennstrecken: Das beliebte<br />

‚DSK Hugo Emde Freie Fahren‘ findet <strong>2016</strong> seine Fortsetzung.<br />

05. März <strong>2016</strong> .......................Hockenheimring „GP-Strecke“<br />

<strong>07</strong>. April <strong>2016</strong> ...............................Nürburgring Nordschleife<br />

18. April <strong>2016</strong> .................................................... Bilster Berg<br />

17. Mai <strong>2016</strong> .....................Motorsport Arena Oschersleben*<br />

19. Mai <strong>2016</strong> ..........................................Spa-Francorchamps<br />

04. Juli <strong>2016</strong> .........................................................Zandvoort<br />

18. Juli <strong>2016</strong> ....................................Bilster Berg Drive Resort<br />

29. Juli <strong>2016</strong> ..................................Nürburgring Nordschleife<br />

22. August <strong>2016</strong> ..............................Bilster Berg Drive Resort<br />

09. September <strong>2016</strong> ....................................................Assen<br />

29. September <strong>2016</strong> ...............................Spa-Francorchamps<br />

10. Oktober <strong>2016</strong> .......................................... Oschersleben*<br />

31. Oktober <strong>2016</strong> ..........................Nürburgring-Nordschleife<br />

05. November <strong>2016</strong> ................................Spa-Francorchamps<br />

12. November <strong>2016</strong> .............Hockenheimring „Kleiner Kurs“<br />

Hinweis: Die Anmeldung ist online über www.dskev.de möglich.<br />

ÜBER DEN DSK<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />

e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />

und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />

wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />

und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />

Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />

gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />

auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />

die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />

um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />

Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />

als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />

oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />

kennen sich in der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />

des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />

auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />

und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />

satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />

der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“, „MotorKlassik“ oder<br />

„Motorsport XL“ enthalten.<br />

MITGLIED WERDEN<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie uns im Internet<br />

unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Webseite auf den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />

Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />

Code ein, der Sie automatisch<br />

auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

Unsere wahren Helden<br />

Gerade ist das 24 Stunden Rennen<br />

am Nürburgring zu Ende<br />

gegangen. Hunderttau-sende<br />

Zuschauer, tausende Helfer und<br />

hunderte Aktive auf der Piste.<br />

Das spiegelt schon sehr gut das<br />

wahre Kräfteverhältnis auf und<br />

um die Piste wieder. Ohne Zuschauer<br />

und ohne Helfer wäre<br />

dies kein Event. Typisches Eifelwetter<br />

gepaart mit un-glaublichen<br />

Extremereignissen wird<br />

das Jahr <strong>2016</strong> unvergeßlich<br />

machen. Sintflutarti-ge Regenfälle,<br />

Hagel und Graupel übersäten<br />

die Fahrbahn und erzwingen eine Ren-nabbruch<br />

für mehrere Stunden. Und gerade deswegen gilt heute<br />

meine besondere Anerkennung den unermüdlichen<br />

Helfern rund um die Rennstrecke, die dem Wetter trotzen:<br />

Torwächter, Einlasskontrolleure, Streckenposten,<br />

Parkplatzeinweiser, Cam-pingplatzordner, Fahrerlageraufsicht,<br />

Security, Kloreiniger und Abfalltransporteure<br />

sind die wahren Helden eines derartigen Großereignisses.<br />

Schauer und Böen peit-schen ins Gesicht. Die<br />

Füße stecken im Matsch. Busfahrer karren die Fans um<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

EDITORIAL<br />

die Nordschleife. Unzählige Helfer, Polizisten und Freiwillige sorgen<br />

für den geregelten Ablauf des Rennens.<br />

PARTNER<br />

‚Dream Team Frisia’ geht in der Baltic Sea Rallye an<br />

den Start. Diese Veranstaltung für klassi-sche Automobile<br />

(Mindestalter 20 Jahre) beginnt am 18. Juni<br />

in Hamburg und wird am 3. Juli auch dort enden.<br />

Die Route führt die Teilnehmer der Rallye durch zehn<br />

Länder rund um die Ostsee. Dabei werden die Teilnehmer<br />

einiges erleben: den chaotischen Stadtverkehr<br />

St. Petersburgs, die endlosen Wälder Finnlands<br />

und die Schotterpisten Lettlands. Ein besonderes<br />

Highlight dürfte die für uns Mitteleuropäer ungewohnte<br />

Mitternachtssonne sein.<br />

‚Dream Team Frisia’, das sind Steffen Mächtel und<br />

Maria Nennhaus – und natürlich der 24 Jahre alte,<br />

®<br />

Ohne alle ehrenamtlichen Enthusiasten würde sich kein Rad<br />

drehen. Wie bewundere ich die Torwache, an der ich die letzten<br />

vier Tage zigmal vorbeikomme. Immer ein freundliches Lächeln,<br />

immer ein aufmunternder Spruch. Und auf der anderen Seite die<br />

wirklich oder vermeintlich wichtigen VIP’s, die Fahrer, die Industrievertreter,<br />

die Sponsoren. Auch ihnen haben wir es zu verdanken,<br />

dass sich die Boliden auf die Strecke begeben. Und hinter<br />

allem stehen die Veranstalter, die Betreiber der Renn-strecke<br />

und deren mehrheitlich ebenfalls ehrenamtliche Unterstützer.<br />

In den Boxen werkeln die Mechaniker, in den Küchen bruzzeln<br />

die Steaks und dazwi-schen drängt sich die endlose Schlange<br />

der Neugierigen. Kurzum, die einzigartige Atmosphäre des<br />

Langstreckenklassikers prickelt bei Sonnenschein und bei Regen.<br />

Und vom Letzteren hatten wir diesmal wirklich genug. Das Zelt<br />

des DSK brummte, die Edelhelfer schlugen sich die Nacht um die<br />

Ohren und über allem schwebte der Geist der gemeinsamen<br />

Begeisterung.<br />

Unsere großen Helden aber standen sich die Füße in den Bauch,<br />

am Streckenrand, auf dem Parkplatz, am Tor. Ströme von Menschen<br />

zogen vielleicht achtlos an ihnen vorbei. Für mich aber<br />

sind gerade diese Kolleginnen und Kollegen ganz wertvolle Mitwirkende<br />

bei diesem Großereignis, denen oftmals die Anerkennung<br />

versagt wird. Deswegen möchte ich Ihnen heute ganz besonders<br />

danken: Leute, Ihr seid Spitze – und danke, daß Ihr<br />

diesen Job macht.<br />

Herzlichst Euer<br />

Einmal Ostsee und zurück, bitte!<br />

reparierte und für die Rallye umgebaute Renault Nevada<br />

2,2 Baujahr 1992, mit dem sich die beiden in<br />

das Ostsee-Abenteuer stürzen werden. Natürlich<br />

wollen die beiden während der Rallye Spaß haben<br />

und das Abenteuer genießen. Doch der Einsatz<br />

dient auch einen guten Zweck: Jedes der teilnehmenden<br />

Fahrzeuge muss 750 Euro Spendengelder<br />

für ein Hilfsprojekt sammeln, um an den Start gehen<br />

zu dürfen. ‚Dream Team Frisia’ entschied sich für das<br />

Hilfsprojekt ‚SAGE Hospital’ – ein Krankenhaus im<br />

Senegal, jeder Spender wird auf Wunsch für die Rallye<br />

auf dem Auto verewigt. Wir wünschen viel Spaß<br />

und Erfolg.


DSK NACHRICHTEN<br />

tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />

DSKler beim 24h-Rennen stark unterwegs<br />

Was für ein Spektakel! Bei der 44. Ausgabe des 24h-<br />

Rennens auf dem Nürburgring kam es bereits vor Ablauf<br />

der ersten Stunde zu Wetterkapriolen, die selbst<br />

die ganz alten Hasen zu der Aussage „So etwas habe<br />

ich noch nie erlebt.“ Was war geschehen? Nachdem<br />

das Rennen am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr<br />

bei fast sommerlichen Bedingungen gestartet worden<br />

war, öffnete der Himmel gegen 16:10 Uhr dermaßen<br />

seine Schleusen, dass monsunartiger Regen<br />

und heftigster Hagel die Strecke innerhalb von wenigen<br />

Minuten stellenweise in eine komplett weiße,<br />

absolut unbefahrbare Eisbahn verwandelten. Die Autos<br />

waren selbst im Schritttempo nicht zu kontrollieren,<br />

und die, die versuchten, zum Adenauer Forst hinaufzufahren,<br />

mussten ihren Teams melden: „Nichts<br />

geht mehr, die Räder drehen hoffnungslos durch.“<br />

Die Folge: zahlreiche Fahrzeuge strandeten neben<br />

der Strecke und der Übrigen, die sich in diesem Streckenabschnitt<br />

befanden, kam einfach nicht voran.<br />

Stau! Weshalb die Rennleitung gezwungen war, das<br />

Rennen zu unterbrechen. Erst rund dreieinhalb Stunden<br />

später konnte das Rennen wieder freigegeben<br />

werden und die DSKler zeigen, was in ihnen steckt.<br />

In der Cup5 holten die DSKler Schrey und Mies gemeinsam<br />

mit ihren Teamkollegen auf einem von Bonk<br />

Motorsport eingesetzten BMW 235i den Sieg, Platz<br />

zwei ging an das Team Scheid Honert mit DSKler Partl<br />

und seinen Teamkollegen Jäger / Adam. Im drittplatzierten<br />

Auto der Klasse Cup5 saß mit Ebertz ebenfalls<br />

ein DSKler. Die SP2T gewann der Veloster 1,6T von<br />

DSK-Partner Hyundai, der den DSK während der Veranstaltung<br />

auch mit Autos unterstützte. Gefahren<br />

wurde der Veloster unter anderem von Joachim<br />

Kisch. Hinter dem koreanischen Coupé landeten vier<br />

DSKler in einem Mini auf Platz zwei: Zensen, Brettschneider,<br />

Fürsch und Beck. Ein Erfolg, für den nicht<br />

nur die Fahrer sondern das ganze Team extrem hart<br />

arbeiten mussten. In der anbrechenden Dunkelheit<br />

wurde Beck unverschuldet in einen Unfall verwickelt<br />

und es kam zu einer relativ heftigen Kaltverformung.<br />

Doch dem Team gelang es, den Mini extrem schnell<br />

zu reparieren und auch die Folgeschäden, die immer<br />

wieder auftraten, wurden stets in rekordverdächtigem<br />

Tempo behoben, sodass der Mini letztlich noch<br />

Zweiter in der SP2T werden konnte. Ebenfalls komplett<br />

von DSKlern – Speich, Waschkau, Vleugels und<br />

Jung – besetzt war der Audi TT, der sich in der SP3T<br />

den zweiten Platz sicherte und sich nur dem Werks-<br />

Subaru geschlagen geben musste. Ausschließlich<br />

DSKler saßen in der SP4T im siegreiche Golf 5R-Line<br />

GT: Lohn, Benninghofen, Kraske und Jaussi. In der<br />

SP6 hingegen schaffte es nur ein DSKler aufs Treppchen:<br />

Jörg Wiskirchen. Klassensieg in einem Porsche<br />

GT3 Cup. In der SP8 fuhr Wolfgang Schuhbauer mit<br />

einem Aston Martin auf Platz zwei, in der SP8T siegte<br />

Hans-Martin Gass und der Sorg Rennsport BMW<br />

335i wurde Zweiter. Der unglücklichste DSKler auf<br />

dem Podium dürfte wohl Christian Hohenadel gewesen<br />

sein. Noch eine Runde vor Schluss scheinbar auf<br />

dem Weg zum Gesamtsieg, aber dann doch nur<br />

Zweiter in der Klasse (SP9) und im Gesamtklassement.<br />

Auch in der SP10 reichte es für das erfolgsverwöhnte<br />

Team Sorg Rennsport nicht zum Sieg: Der<br />

unter anderem von DSKler Stefan Beyer gefahrene<br />

BMW M3 GT4 musste sich mit Platz zwei begnügen.<br />

Mit Christoph Breuer, Manuel Lauck, Robin Strycek,<br />

Carsten Ohlinger, Rink / Brink / Piana / Steinhaus,<br />

Werner Gusenbauer, Albert Egbert und Michael Eichhorn<br />

schafften es noch weitere DSKler aufs Podium.<br />

Glückwunsch!<br />

Danke Renault für<br />

40 Jahre Treue<br />

In 40 Jahren kann viel passieren – schön, wenn<br />

man sich so lange Zeit auf treue Partner verlassen<br />

kann. Seit 1976 ist die Renault Deutschland<br />

GmbH Förderpartner des DSK. Für die langjährige<br />

Treue hat der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />

seinen Partner Renault im Rahmen des 24h-<br />

Rennens am Nürburgring mit der Graf Berghe<br />

von Trips Medaille in Gold ausgezeichnet. Die<br />

Auszeichnung hat Wolfgang Weishaupt stellvertretend<br />

entgegengenommen. „Renault fördert<br />

und unterstützt den Motorsport in langer<br />

Tradition“, sagt Weishaupt. „Da ist es nur konsequent,<br />

auch die Arbeit des DSK zu unterstützen.“<br />

Weishaupt gilt als der Erfinder des legendären<br />

Renault 5 Markenpokals, den man ohne<br />

schlechtes Gewissen als ‚Mutter aller Markenpokale’<br />

bezeichnen darf. Mehr als 1.500 Piloten<br />

schleuste er über die Rennstrecken im<br />

In- und Ausland. Darunter zahlreiche Prominente:<br />

Formel-1-Kommentator Christian Danner,<br />

Volker Strycek und DTM-Fahrer Timo<br />

Scheider – um nur einige zu nennen. DSK-Vizepräsident<br />

Friedhelm Kissel kennt Weishaupt<br />

schon eine Ewigkeit. „Er hat sich immer um die<br />

Fahrer gekümmert und stand ihnen mit Rat<br />

und Tat zur Seite“, sagt Kissel. Heute kümmert<br />

sich übrigens mit gleichem Einsatz und Herzblut<br />

sein Sohn Ralph um die Motorsport-Aktivitäten<br />

von Renault.<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel.<br />

<strong>07</strong>251-30284-0, Telefax <strong>07</strong>251-30284-19 Internet:<br />

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Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Vizepräsidenten: Karl-Heinz<br />

Stümpert, Friedhelm Kissel Schatzmeister: Reinhard Michel<br />

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Armin Schwarz Beisitzer: Johannes Scheid, Peter Bonk,<br />

Redaktion: Nicolaus Koretzky, Patrik Koziolek, Thorsten<br />

Schlottmann Fotografen: Miguel Villa, Marius Graf, Privat


SPORT<br />

MOTOGP-HINTERGRUND<br />

EPOCHALE BIE<br />

Casey Stoner, der Weltmeister im Ruhestand,<br />

verrät die Geheimnisse aus drei<br />

Epochen im MotoGP und seine Tricks.<br />

Und der Australier erklärt, warum es immer noch<br />

zu viel Elektronik im MotoGP gibt.<br />

Text: Mat Oxley und Uwe Seitz; Fotos: 2snap<br />

Casey Stoner ist zweifellos einer<br />

der Größten in der MotoGP-Geschichte.<br />

Der Australier gewann<br />

mit seinen einzigartigen<br />

Fähigkeiten zwei MotoGP-Weltmeisterschaften<br />

für unterschiedliche Hersteller<br />

und fuhr die 990er-, 800er- und 1000er-<br />

Bikes. Außerdem trug Stoner sein Herz<br />

schon immer auf der Zunge, weshalb es<br />

niemand Besseren gibt, um über den<br />

MotoGP und dessen Veränderungen in<br />

den letzten zehn Jahren zu sprechen.<br />

Für <strong>PS</strong> erklärt er die Charaktereigenschaften<br />

der einzelnen Maschinen, wie<br />

sich die Fahrtechnik mit den neuen Motoren<br />

und Regeln änderte und warum<br />

einige „Verbesserungen“ den Grand Prix<br />

eher schlechter als besser machten.<br />

Die 990er-Ära<br />

Stoners Highlight: Pole beim Debüt<br />

250er einen viel höheren Kurvenspeed<br />

und oft besseren Grip hatte. Deshalb<br />

kostete es wegen der höheren gyroskopischen<br />

Kräfte mehr Körner.<br />

Das MotoGP-Bike wirkte aber weit<br />

weniger steif, weil das Gewicht und die<br />

Power so hoch waren und das Motorrad<br />

deshalb so viel rutschte und das<br />

Hinterrad durchdrehen wollte. Es wollte<br />

nicht so aus der Kurve schnellen wie<br />

die 250er. Für mich fühlte es sich so<br />

an, als würde ich auf einer rutschigeren<br />

Strecke fahren. Und ich fühlte<br />

mich schon immer sehr gut,<br />

wenn wir mit der 250er auf<br />

rutschigeren Strecken<br />

Das MotoGP-Bike war eigentlich ein<br />

bisschen einfacher zu fahren als die<br />

Zweitakt-250er, besonders im Vergleich<br />

zur Aprilia. Das waren gemeine kleine<br />

Biester. Sehr, sehr effektiv und unglaublich<br />

schnell, wenn man alles<br />

richtig machte. Aber um sie dahin zu<br />

bekommen, war es ganz schön tricky.<br />

Mit italienischen Rennmaschinen ist<br />

das tatsächlich immer so eine Sache.<br />

Als ich die Honda RC 211V das<br />

erste Mal am Saisonende 2005 in Valencia<br />

testen konnte, fand ich Richtungsänderungen<br />

sehr viel einfacher,<br />

sodass ich weit weniger aggressiv<br />

sein musste als auf der 250er. Möglicherweise<br />

lag das daran, dass die<br />

104 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


STER<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 105


01<br />

unterwegs waren. Als Fahrer habe ich<br />

mich noch nie auf den Grip verlassen.<br />

Ich musste immer spüren, wo der aufhörte,<br />

und je mehr ich das Bike rutschen<br />

fühlte, desto besser war ich unterwegs.<br />

Dann kannte ich genau mein<br />

Limit. Fährst du auf dem reinen Grip,<br />

musst du dich viel zu sehr darauf verlassen,<br />

dass er hält. Und damit kann es<br />

dann ganz plötzlich vorbei sein. Mir<br />

war das zu gefährlich und ich zog es<br />

vor selbst zu wissen, was ich mit dem<br />

Limit anstellen konnte.<br />

Die meisten 250er-Fahrer passten<br />

ihre Linien kaum an, als sie auf die<br />

MotoGP-Maschinen umstiegen. Solange<br />

du weich ans Gas gegangen bist, konnte<br />

man die 990er wie eine 250er fahren<br />

und auch bis zu einem gewissen Punkt<br />

sehr schnell damit sein. Genau an<br />

dem Punkt aber hatten wir Aufsteiger<br />

dann unsere Probleme mit den wilden<br />

Crashs. Wir versuchten es mit zu viel<br />

Kurvenspeed oder pushten das Bike so<br />

brutal auf eine Linie, die zwar extrem<br />

schnell war, aber es ist eben nicht<br />

immer gut gegangen.<br />

Es gibt viele Arten, schnell mit einem<br />

MotoGP-Bike zu fahren, aber die<br />

meisten davon sind nicht besonders sicher.<br />

Mit dem hohen Fahrzeuggewicht<br />

geht das nicht – deshalb stürzt du.<br />

Aber so haben wir gelernt, wie man<br />

schnell wird und den Fahrstil entsprechend<br />

angepasst. Später bremsen und<br />

etwas aggressiver auf der Bremse in<br />

die Kurve hineinfahren ist wichtig. Wir<br />

sind schneller in die Kurven hineingefahren<br />

als auf den 250ern und länger<br />

auf der Bremse geblieben, um das Bike<br />

anzuhalten. Die Power nutzt man dann<br />

am Ausgang. Mit der 250er hast du die<br />

Bremse früh aufgemacht und das Motorrad<br />

durch die Kurve rollen lassen.<br />

Da die Richtungswechsel mit der<br />

990er einfacher gingen, war ich wesentlich<br />

sanfter am Gasgriff. Ich nutzte<br />

das Gas, um die Richtung zu ändern:<br />

Während ich im Mittelteil beim Umlegen<br />

Druck auf die Fußraste gab, legte ich<br />

ganz leicht etwas mehr Gas an, um<br />

Druck aufs Fahrwerk zu geben. Danach<br />

machte ich die Drosselklappen gleich<br />

wieder zu, um dem Bike auf die andere<br />

Seite zu helfen. Erst dann gab ich wieder<br />

Vollgas. Man musste das progressiv<br />

machen, damit es nicht rutschte.<br />

Um das Bike aus den Kurven zu holen,<br />

habe ich auch mehr Gewicht auf<br />

die innere Fußraste gegeben. So hat<br />

das Motorrad endgültig gelenkt und<br />

sich aufgestellt, und es hat außerdem<br />

mehr Druck direkt auf den Reifen gebracht.<br />

Die Theorie mit dem Gewicht<br />

auf der äußeren Fußraste habe ich nie<br />

verstanden. Im Speedway macht man<br />

das so, damit sich das Motorrad in die<br />

Kurve hinein querstellt. Aber ab dem<br />

Scheitelpunkt haben die Jungs ihre Füße<br />

komplett von der Raste.<br />

Die 990er waren in meinen Augen<br />

die besten MotoGP-Bikes. Die Elektronik<br />

war gerade recht. Es gab sie, damit<br />

sie dich bis zu einem gewissen Punkt<br />

schützte, aber sie half dir nicht wirklich<br />

dabei, deine Rundenzeiten zu verbessern.<br />

Im Training am Sachsenring 2006<br />

hatten wir erhebliche Probleme mit der<br />

Elektronik und wir haben sie schließlich<br />

komplett abgeschaltet. Danach war<br />

ich nur eine Zehntel langsamer als mit<br />

Traktionskontrolle, obwohl ich viel vorsichtiger<br />

fuhr. Heute könntest du ohne<br />

kaum gefahrlos den Gasgriff anfassen.<br />

2006 war eines der besten Jahre im<br />

MotoGP überhaupt. Viele verschiedene<br />

Fahrer haben Rennen gewonnen, viele<br />

waren ganz vorn dabei.<br />

Die 800er-Ära<br />

Stoners Highlight: WM-Titel 20<strong>07</strong><br />

mit Ducati<br />

Die 800er wären 20<strong>07</strong> ohne die gewaltigen<br />

Schritte im Motormanagement<br />

völlig unfahrbar gewesen. Das war der<br />

große Fortschritt in der 800er-Ära,<br />

nicht so sehr die Traktionskontrolle.<br />

Dieser Fortschritt machte es überhaupt<br />

erst möglich, so viel Power aus diesen<br />

Motoren herauszuholen und sie gleichzeitig<br />

zu zähmen. Als ich noch bei Ducati<br />

war, nutzten sie dieses Know-how,<br />

um den Motor ganz smooth hinzubekommen.<br />

Andernfalls wäre das ein<br />

furchtbares Biest geworden. Das Bike<br />

hat anfänglich heftig gepumpt und uns<br />

Fahrer vor ernsthafte Probleme gestellt.<br />

Bis sie den Motor gezähmt hatten. Mit<br />

der Doppelzündung etwa, oder dass<br />

beim Gasanlegen nur drei Zylinder<br />

gezündet wurden, um den Motor bei<br />

niedrigen Drehzahlen zu beruhigen.<br />

Ohne diese Mittel war das einfach irre<br />

und echte Schwerstarbeit.<br />

Das Leistungsband der 800er war<br />

definitiv kleiner, aber mit den Zweitaktern<br />

hatte das nichts gemein. Es gab<br />

immer noch ein gewaltiges Drehmoment,<br />

wir mussten jedoch präziser mit<br />

der Getriebeabstimmung sein als bei<br />

der 990er. Alles andere habe ich ziemlich<br />

genauso gemacht wie vorher, etwa<br />

in den gleichen Kurven früh hochgeschaltet<br />

gegen Wheelspin am Ausgang.<br />

Was die 800er an einer Stelle verloren<br />

haben, holten sie an einer anderen<br />

wieder rein. Sie waren ein wenig leichter.<br />

Das hat ihnen ein gewisses 250er-<br />

Feeling gegeben. Und der Motor hatte<br />

durch den kleineren Hubraum kein so<br />

hohes Massenträgheitsmoment. Das<br />

verlieh dem Bike eine gewisse Leichtigkeit,<br />

und es ließ sich dadurch leich-<br />

106 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


02<br />

03<br />

ter herumwirbeln. Die 250er-Technik<br />

kam etwas zurück. Aber nur ganz wenig,<br />

denn auch mit der 800er bremsten<br />

wir sehr spät und tief in die Kurven.<br />

Diese Bikes hatten nicht diesen<br />

gewaltigen Antritt der 990er, weshalb<br />

wir mit mehr Speed durch die Kurven<br />

fuhren, um denselben Gang nutzen<br />

zu können. Deshalb purzelten auch die<br />

Streckenrekorde, obwohl wir 20 Prozent<br />

vom Hubraum verloren hatten.<br />

Der größte Sprung in Sachen Elektronik<br />

betraf die Motorbremse, wodurch<br />

die 800er viel ruhiger in die Kurven<br />

fuhren, was wiederum mehr Kurvenspeed<br />

zuließ. Schaust du dir die WM<br />

2006 mit den letzten 990ern an, fuhren<br />

alle noch quer in die Kurven. Außerdem<br />

hatte der Bridgestone-Hinterreifen<br />

weit mehr Grip auf der Flanke als der<br />

Michelin, aber nicht annähernd so viel<br />

Grip im Traktionsbereich. Deshalb sind<br />

wir mit mehr Kurvenspeed gefahren<br />

und haben das Bike später aufgestellt,<br />

um mehr vom Seitengrip zu nutzen.<br />

Ich habe dann auf der Ducati erstmals<br />

die Bremse während der Kurvenfahrt<br />

eingesetzt. Es ging nicht anders.<br />

Alle anderen Hersteller hatten ihren<br />

Tank weit hinten unter dem Sitz und<br />

tief im Motorrad, Ducati aber einen<br />

ganz vorn. Und er war sehr hoch, sodass<br />

sich während des Rennens mit<br />

dem Spritverbrauch die Balance gewaltig<br />

veränderte. Wenn wir das richtige<br />

Setup manchmal nicht gefunden<br />

haben, kamen wir im Rennen an den<br />

Punkt, wo wir kaum noch Gewicht auf<br />

das Vorderrad brachten. Ich bin nicht<br />

groß genug, um mich richtig über die<br />

Front zu wuchten. Also habe ich auch<br />

in der Kurve vorne gebremst, damit genug<br />

Gewicht vorne drauf war, das Rad<br />

am Boden blieb und sich das Motorrad<br />

so noch lenken ließ. Die Ducati lenkte<br />

sich ohnehin nicht besonders. Ich habe<br />

01 Stoner in seinem letzten 250er-<br />

Jahr bei KTM. Vieles ging auf dem<br />

MotoGP-Bike leichter als in der<br />

kleineren Klasse<br />

02 Aggressive Richtungswechsel<br />

waren auf der Honda RC 211 V nicht<br />

gefragt. Stattdessen war nur eine<br />

Linie wirklich schnell und sicher<br />

03 Auch Ausnahmekönner wie<br />

Casey Stoner mussten in ihrem<br />

Rookie-Jahr den 990ern Tribut zollen<br />

und gingen oft zu Boden. Sein<br />

Spitzname „Rolling Stoner“ hielt<br />

sich noch eine MotoGP-Saison<br />

04 Bis heute gilt der Weltmeister<br />

von 20<strong>07</strong> als der Einzige, der die<br />

MotoGP-Ducati je so fahren konnte,<br />

wie sie es braucht. Besonders die<br />

Umstellung auf die 800er kam dem<br />

Australier dazu gerade recht<br />

05 Mit dem MotoGP-Titelgewinn<br />

20<strong>07</strong> hat sich Casey Stoner bei den<br />

Ducatisti für immer in den roten<br />

Olymp katapultiert<br />

04<br />

05<br />

<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 1<strong>07</strong>


01<br />

01 Nach 20<strong>07</strong> und<br />

mit der Weiterentwicklung<br />

der Elektronik<br />

wurde die<br />

Mission Rot auch<br />

für Stoner schwieriger<br />

– dazu kamen<br />

gesundheitliche<br />

Probleme<br />

02 Die 1000er-Ära<br />

ist für Stoner ein<br />

zweischneidiges<br />

Schwert. Power<br />

top, Elektronik<br />

flop – das ist seine<br />

Devise<br />

natürlich nicht komplett durch die Kurve<br />

gebremst und das Gas offen gehalten<br />

– das ist zu kompliziert –, aber bis<br />

zum ersten Anlegen des Gases, gerade<br />

so, dass das Ding lenkte.<br />

Wie ich darauf kam? Behutsam! Damals<br />

hatten wir arg mit nachlassenden<br />

Reifen zu kämpfen, also habe ich versucht,<br />

die Kurven möglichst zu umfahren,<br />

aber das hat nicht funktioniert.<br />

Also blieb mir nur der Versuch mit der<br />

Bremse oder ich musste jede Kurve<br />

weit gehen. Hauptsächlich galt das für<br />

lange Kurven wie die „La Chapelle“<br />

den Berg runter in Le Mans.<br />

Auf bestimmten Strecken nutzte ich<br />

die Elektronik zu meinem Vorteil, wie<br />

ich auch das Drehzahllimit nutzte – was<br />

mein Team nicht gern sah. Ich drehte<br />

in Kurven in Overdrive, um sie perfekt<br />

nehmen zu können. Wie Kurve 5 in<br />

Sepang. So funktioniert das: Aus Kurve<br />

4 geht es über eine Kuppe, wo das<br />

Motorrad sehr leicht wird. In Kurve 5<br />

kannst du deshalb sehr leicht highsiden,<br />

weil die Elektronik schon davor<br />

zu kämpfen hat. Also war ich über die<br />

Kuppe bereits sehr aggressiv und stellte<br />

sicher, dass das Bike noch vor dem<br />

höchsten Punkt in den Drehzahllimiter<br />

ging. Auf diese Weise hatte der Motor<br />

kein Drehmoment mehr, und ich konnte<br />

schneller in die Fünf rein, weil ich nun<br />

sicher war, dass mich das Motorrad<br />

trotz geöffnetem Gasgriff nicht mehr<br />

abwerfen konnte. So habe ich das auch<br />

in Kurve 3 in Valencia gemacht. Ich<br />

driftete rein und wusste, dass ich in<br />

Sekundenbruchteilen ins Drehzahllimit<br />

ballern würde. Der Limiter funktionierte<br />

als Sicherheitselektronik und ich<br />

wusste, dass ich nicht mehr weiter drifte.<br />

Die Elektronik-Abstimmung ist im<br />

Prinzip auch nichts anderes als der<br />

Limiter, nur dass sie früher einsetzt.<br />

Die Motoren-Jungs hassten mich dafür.<br />

Die 1000er-Ära<br />

Stoners Highlight: Weltmeister<br />

mit Honda 2011<br />

Als ich die 1000er von Honda das erste<br />

Mal testete, war das ein gewaltiges<br />

Ding. Einfach großartig! Ich liebe Power<br />

– je mehr, desto besser. Zwischen den<br />

1000ern und den 990ern ist der Unterschied<br />

prinzipiell nicht besonders<br />

groß, nur eben der Fortschritt beim<br />

Chassis, den Reifen, der Elektronik und<br />

dem Motor. Die 1000er haben definitiv<br />

noch mal mehr Power, aber sie fühlen<br />

sich über das gesamte Drehzahlband<br />

viel zahmer und sanfter an, weil sich<br />

jeder Aspekt über das Motormanagement<br />

und die Elektronik kontrollieren<br />

lässt. Verglichen mit den 800ern ist es<br />

ein Quantensprung. Wieder gibt es<br />

02<br />

mehr Drehmoment, sodass du aus tieferen<br />

Drehzahlen aus den Kurven feuern<br />

kannst und dadurch mehr Grip<br />

hast. Sie sind außerdem etwas schwerer<br />

beim Richtungswechsel, also greifen<br />

wieder die alten Mechanismen<br />

beim Fahrstil. So wie der MotoGP heute<br />

ist, würde ich sagen, dass es kaum<br />

Unterschiede zwischen den Fabrikaten<br />

gibt. In der 800er-Ära hatten die Bikes<br />

sehr unterschiedliche Charaktere. Die<br />

einen hatten unten rum mehr Power,<br />

die anderen oben herum.<br />

Jetzt sind wir wieder bei den<br />

1000ern mit einem fantastisch fetten<br />

Drehmoment. Die Elektronik ist aber<br />

immer noch viel zu gut, meine ich.<br />

Zu 990er-Zeiten half sie uns nur bei der<br />

Motorbremse: Die Bikes waren immer<br />

108 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


noch voll in Bewegung, man rutschte immer noch rein<br />

in die Kurven. Die Elektronik verhinderte lediglich,<br />

dass sie komplett blockierten und wegrutschten. Bei<br />

den 990ern war die Elektronik auch zur Stelle, wenn es<br />

wirklich haarig wurde. Hattest du deinen Reifen komplett<br />

hingerichtet, brachte dich die Elektronik noch sicher<br />

heim – solche Sachen. Aber generell bevormundete<br />

sie einen Fahrer nicht so und man musste die Dinge<br />

selbst richten. Darum war diese Zeit für mich die beste<br />

im GP. Bei den 990ern stimmte die Dosis an Elektronik.<br />

Sie spielte keine so dominante Rolle und ich wollte das<br />

auch nicht, denn es fühlt sich auch nicht gut an. Ich<br />

habe mein ganzes Leben damit verbracht, allein durch<br />

mein Können und Gefühl schnell fahren zu lernen. Deshalb<br />

verstehe ich auch nicht, wie die Verantwortlichen<br />

darauf kommen, dass die neue Fahrergeneration das<br />

unbedingt will oder braucht.<br />

Heute ist die Elektronik so ausgeklügelt und progressiv,<br />

dass sie fast unmerklich agiert. Selbst das neue<br />

Dorna-Paket mit der Einheitselektronik ist an sich sehr<br />

gut. Die Top-Teams haben vielleicht nicht mehr ganz so<br />

viele Optionen für das Feintuning oder die Corner-tocorner-Abstimmung,<br />

aber es ist aus technischer Sicht<br />

immer noch unglaublich beeindruckend. „Rudimentär“,<br />

wie oft behauptet, wird es selbst verglichen mit den<br />

990ern auf keinen Fall. Mir wäre noch weniger lieber.<br />

Lasst uns zurück zu 2006 oder 20<strong>07</strong>. Die Dorna hat<br />

wohl vor, damit die Kosten einzudämmen und die Entwicklung<br />

zu bremsen, aber sie geben das Rennfahren<br />

damit sicher nicht zurück in die Hände der Fahrer.<br />

Mir gefiel es, verschiedene Sachen an mir beim Fahren<br />

auszuprobieren, etwa Wheelies zu verhindern. Diese<br />

Wheelie-Kontrollen – ich mag das eben nicht. Mit einem<br />

leicht abhebenden Vorderrad zu spielen und mit<br />

viel Schub aus der Kurve zu beschleunigen, darum<br />

geht es doch beim Fahrkönnen. Das macht die Art, ein<br />

Motorrad zu fahren zur Kunstform. Stattdessen zieht<br />

man heute das Gas auf und die Elektronik kümmert<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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01 02<br />

01 Stoner als aktueller Ducati-Testfahrer: Er weiß um die Probleme mit den<br />

Michelin-Reifen. Knapp über 30 Jahre alt, sehnt er sich nach alten Zeiten<br />

02 Eine dauerhafte MotoGP-Rückkehr schließt Stoner aus, Wildcards nicht<br />

sich um alles. Die fahrerischen Elemente<br />

sind heute an der Spitze fast vollkommen<br />

verschwunden. Mir passt das<br />

einfach nicht, denn ich glaube, dass am<br />

Ende des Tages keine Elektronik so gut<br />

ist wie die menschliche Hand.<br />

Dieses ganze Elektronik-Feeling<br />

habe ich immer schon gehasst. 2011<br />

drehte ich für Honda einen TV-Spot,<br />

und es war echt lustig: Ich fahr also auf<br />

dieser privaten Rennstrecke mit einer<br />

Fireblade herum und komme für die<br />

Kameras aus jeder Kurve quer heraus.<br />

Zurück in der Box habe ich den Honda-<br />

Technikern dann vorgeschwärmt, dass<br />

wir diese Elektronik im MotoGP brauchen.<br />

Die wäre so smooth, man spüre<br />

sie überhaupt nicht, besonders wie sie<br />

einsetzt. Die Jungs schauten erst sich,<br />

dann mich ratlos an und meinten: „Wir<br />

haben überhaupt keine Elektronik in<br />

dem Bike.“ Sie fuhr einfach so perfekt,<br />

die Slides waren ganz einfach und die<br />

Blade machte genau das, was ich<br />

wollte. So muss ein Bike arbeiten.<br />

Diese ganze Elektronik ist übrigens<br />

auch verantwortlich dafür, dass die<br />

Quali-Zeiten heute so eng beieinander<br />

liegen. Da denkt man, wow, wie so viele<br />

Fahrer so schnell sein können. Alles,<br />

was sie wirklich tun müssen, ist spät zu<br />

bremsen, entschlossen einzulenken<br />

und das Gas aufzuziehen – die Elektronik<br />

kümmert sich um den ganzen Rest.<br />

Mit fahrerischer Finesse hat das wenig<br />

zu tun. Die Elektronik hilft den Fahrern,<br />

die es sonst nicht hinbekommen würden,<br />

das Hinterrad voll zu kontrollieren.<br />

2006 hast du diese Jungs auf der fol-<br />

genden Geraden schon auf der Hälfte<br />

überholt.<br />

Die Top-Fahrer hatten auch alle ein<br />

ganz anderes Setup. Dani Pedrosa etwa<br />

stimmte sein Bike speziell für die Passage<br />

„Scheitel bis Ausgang“ ab. Beim<br />

Kurveneingang war er viel schwächer.<br />

Aber in der Mitte klebte er dann plötzlich<br />

neben dir und presste sich vorbei.<br />

Jeder Fahrer hatte seinen eigenen Stil.<br />

Jeder konnte das sehen. Gegenwärtig<br />

herrscht Einheitsbrei, am Kurvenausgang<br />

macht keiner mehr den Stich. Alle<br />

geben am selben Punkt Gas – Elektronik,<br />

bitte übernehmen!<br />

Ich sitze vorm Bildschirm und warte<br />

nur darauf, bis einer das Vorderrad<br />

überfordert und die anderen mit rauskegelt,<br />

denn alles geht jetzt darum, wer<br />

spät bremst und am Eingang das meiste<br />

riskiert. In meinen Augen ist das völlig<br />

falsch. Wir brauchen mehr Respekt<br />

für das Motorrad, dann respektiert man<br />

auch den anderen und den Asphalt.<br />

Aber über das Vorderrad zu stürzen ist<br />

heute so problemlos und ungefährlich.<br />

Beim Test in Sepang bin ich vielen<br />

Jungs hinterhergefahren und war echt<br />

schockiert. Fast jeder ist einfach geradeaus<br />

geschossen. Die Auslaufzonen<br />

waren früher Kiesbetten. Dank Elektronik<br />

darf man heute ungestraft viele Fehler<br />

beim Anbremsen machen. Wer Fehler<br />

macht, verliert – so lautete einst die<br />

Devise. Jetzt gehst du weit über die asphaltierte<br />

Fläche und hängst dich eben<br />

wieder dran – keine Kunst.Die aktuell<br />

gefahrenen Michelin-Reifen bedeuten<br />

natürlich auch eine Veränderung. 20<strong>07</strong><br />

hinkte Bridgestone beim Hinterrad-Grip<br />

hinter den Michelins von 2006 her. Die<br />

Fahrer sagen das gerade auch. Michelin<br />

ist hinten unglaublich gut – immer<br />

schon. Aber aus irgendeinem Grund ist<br />

es heute das gleiche Problem wie damals:<br />

Der Hinterreifen scheint einfach<br />

nicht zum Vorderreifen zu passen.<br />

Er überfordert ihn.<br />

Es fühlt sich nicht so an, als überfahre<br />

er den Vorderreifen. Es fühlt sich<br />

eher so an, als würden Umfang und<br />

Kontur hinten und vorn nicht zusammenpassen.<br />

Während der Einlenkphase<br />

hat das Bike diesen winzigen Augenblick,<br />

in dem es sich so anfühlt, als<br />

habe der Vorderreifen keinen Kontakt<br />

mehr. Dann kommt er augenblicklich<br />

zurück, und der Hinterreifen macht<br />

etwas Komisches. Ich weiß, warum die<br />

Leute stürzen, aber das ist nicht einfach<br />

in den Griff zu kriegen. Du kannst nicht<br />

sagen, okay, dann gehe ich an dieser<br />

Stelle eben ein bisschen sanfter rein.<br />

Es dreht sich um die wichtigste Stelle in<br />

der Kurve, an der du das Bike ausrichtest.<br />

Dort haben alle zu kämpfen.<br />

Die Reifen passen zu manchen Fahrern<br />

besser als zu anderen, aber ich<br />

glaube, die Meisterschaft entscheidet<br />

sich dieses Jahr zwischen denen, die<br />

es schaffen geduldig zu sein und<br />

dieses entscheidende Etwas weniger<br />

pushen, wenn sie mit der Front nicht<br />

völlig happy sind. Über die Saison<br />

gesehen wird es wichtig, auch mal mit<br />

dem vierten oder fünften Platz zufrieden<br />

zu sein und nur dann volle Pulle zu<br />

gehen, wenn wirklich alles passt.<br />

110 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


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SPORT<br />

NEWS<br />

Valentino Rossis (46,<br />

unten rechts) Sieg<br />

über Marc Márquez<br />

(93, links) war<br />

zweitrangig –<br />

beide dachten<br />

auf dem Podest an<br />

Luis Salom<br />

Fotos: 2snap<br />

WECKRUF<br />

Der tödliche Trainingssturz des Spaniers Luis<br />

Salom am Freitagnachmittag rückte das Renngeschehen<br />

beim Barcelona-GP in den Hintergrund.<br />

STRASSEN-WM Mit aller Härte wurden<br />

die Bewohner des MotoGP-Fahrerlagers<br />

am Freitagnachmittag vor dem<br />

Barcelona-Grand Prix daran erinnert,<br />

wie gefährlich Motorrad-Straßensport<br />

trotz dauernd verbesserter Sicherheitsmaßnahmen<br />

und Schutzkleidung<br />

immer noch ist. Im zweiten freien<br />

Training der Moto2-Klasse stürzte der<br />

Spanier Luis Salom, schlug unabhängig<br />

von seinem Motorrad in die luftgefüllten<br />

Airfence-Barrieren ein und<br />

wurde von seiner zurückprallenden<br />

Maschine getroffen. Salom erlitt einen<br />

Herzstillstand, sofort an der Strecke<br />

eingeleitete Wiederbelebungsversuche,<br />

die später in der nahe gelegenen<br />

Universitätsklinik fortgesetzt wurden,<br />

blieben erfolglos. Um 16.55 Uhr stellten<br />

Ärzte den Tod des 24-Jährigen fest.<br />

Weil Saloms Familie sich dafür aussprach,<br />

den Grand Prix fortzusetzen,<br />

beschlossen Fahrer und Rennleitung<br />

noch in der Nacht, für den Rest des<br />

Wochenendes statt des Motorrad-GP-<br />

Kurses die Formel 1-Variante des<br />

Circuit de Catalunya zu verwenden.<br />

Die vermeidet die Kurve zwölf, in der<br />

Salom gestürzt und wegen des unzureichenden<br />

und zudem asphaltierten<br />

Sturzraumes mit hoher Geschwindigkeit<br />

in die Streckenbegrenzung geflogen<br />

war, durch eine Schikane.<br />

Zwar kritisierte kein Fahrer diese<br />

Sicherheitsmaßnahme ernsthaft,<br />

dennoch fürchteten die Yamaha-Fahrer<br />

Jorge Lorenzo und Valentino Rossi,<br />

dass die Bremsschikane ihren Honda-<br />

Konkurrenten Vorteile bringt – erst<br />

recht, als Honda-Mann Marc Márquez<br />

im Qualifying eine überlegene Bestzeit<br />

fuhr. Im Rennen war davon jedoch<br />

nichts zu sehen. Rossi kämpfte sich<br />

in sieben Runden an die Spitze und<br />

siegte schließlich knapp vor Márquez.<br />

SUPERBIKE-WM<br />

DONINGTON-DOMINATOR<br />

Jonathan Rea, Tom Sykes, Chaz Davies – wenn die drei britischen<br />

Spitzenkräfte der Superbike-WM auf einer Rennstrecke<br />

in ihrer Heimat antreten, haben Vertreter anderer<br />

Nationen wenig zu melden. Das gilt insbesondere, wenn<br />

Tom Sykes in Donington am Start ist, wo er seine Bilanz mit<br />

zwei Erfolgen auf acht Siege in Folge auf dieser Rennstrecke<br />

aufbesserte. Die restlichen Podestplätze hätten Rea<br />

und Davies brüderlich geteilt, wenn Davies nicht im ersten<br />

Rennen gestürzt wäre und damit für Davide Giugliano auf<br />

dem Podium Platz ließ. Von dem war der Deutsche Markus<br />

Reiterberger (21) meilenweit entfernt, weil er kein brauchbares<br />

Setup für die BMW fand. Selbst Kawasaki-Aushilfe<br />

Anthony West (13) kam zwei Mal vor Reiterberger ins Ziel.<br />

Foto: 2snap<br />

112 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>


Superstock 1000-FIM-Cup<br />

IM VERGANGENEN JAHR HATTE<br />

SICH NACHWUCHSTALENT JULIAN<br />

PUFFE (19) AUS DER THÜRINGI-<br />

SCHEN RENNSTADT SCHLEIZ<br />

SCHON BIS AUF DEN SECHSTEN<br />

RANG DER SUPERSTOCK 600-EM<br />

HOCHGEARBEITET, ALS IHN EIN<br />

TRAININGSSTURZ WEIT ZURÜCK-<br />

WARF. <strong>2016</strong> WILL ER SEINE INTER-<br />

NATIONALE KARRIERE IM SUPER-<br />

STOCK 1000-FIM-CUP VORAN-<br />

BRINGEN. NACH VERHALTENEM<br />

START BRACHTEN TESTFAHRTEN<br />

VOR DEM LAUF IN DONINGTON/GB<br />

DEN DURCHBRUCH. VON POSITI-<br />

ON 24 GESTARTET, STÜRMTE PUF-<br />

FE AUF PLATZ ZWÖLF UND KAS-<br />

SIERTE DAFÜR SEINE ERSTEN<br />

VIER CUP-PUNKTE.<br />

Foto: Benjan Racing<br />

MOTO3-JUNIOR-WM/MOTO2-EM<br />

PUNKTE MANGELWARE<br />

Eher bescheiden liest sich nach vier Läufen die Ergebnisübersicht<br />

der vier deutschen Fahrer, die in<br />

der Moto3-Junior-WM und der Moto2-EM starten.<br />

Die Moto3-Piloten Tim Georgi und Max Kappler (97)<br />

haben noch null Punkte, auch wenn Kappler sie als<br />

16. zweimal knapp verpassste. In der Moto2-EM<br />

steht Lukas Tulovic, wie Georgi Newcomer, auch bei<br />

null. Max Enderlein sorgt mit zwei zehnten Rängen<br />

und Gesamtrang 17 für den deutschen Lichtblick.<br />

SUPERBIKE-IDM MEETS DTM<br />

SUPERSTOCK-TRIUMPH<br />

Jetzt ist es passiert: Erstmals, seit in der Internationalen<br />

Deutschen Motorradmeisterschaft Superbikes in einem<br />

gemeinsamen Rennen mit den seriennäheren und daher<br />

preisgünstigeren Motorrädern nach Stocksport-Reglement<br />

an den Start gehen und das Rennergebnis anschließend<br />

nach den beiden Klassen auseinander sortiert wird,<br />

war der Fahrer einer Stocksport-Maschine der schnellste<br />

Mann auf dem Platz. Beim IDM-Lauf auf dem Lausitzring,<br />

der im Rahmen der Tourenwagen-Meisterschaft DTM ausgetragen<br />

wurde, siegte der Niederländer Danny de Boer<br />

auf einer Stock-Yamaha mit 0,121 Sekunden Vorsprung<br />

vor den Superbikern Mathieu Gines (F/BMW) und Florian<br />

Alt (D/Yamaha). Ob de Boer das Kunststück hätte wiederholen<br />

können, muss vorerst offen bleiben. Der zweite Lauf<br />

wurde wegen einsetzenden Starkregens nach vier Runden<br />

abgebrochen, nicht neu gestartet und nicht gewertet.<br />

Foto: Kappler-Motorsport<br />

8974786-77-4.QXD_Layout 1 03.05.16 16:44 Seite 1


Foto: Marco Zamponi<br />

VORSCHAU<br />

<strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> ERSCHEINT AM MITTWOCH, 13. JULI <strong>2016</strong><br />

2-3-4-ZYLINDER-MACHT<br />

Endlich ist die vierzylindrige Yamaha MT-10 da und darf gleich im Test gegen<br />

den Ducati-Twin der Monster 1200 R, die neue Dreizylinder-Triumph Speed Triple<br />

und die Aprilia Tuono V4 1100 zeigen, welches Motorkonzept die Nase vorn hat<br />

<strong>PS</strong>-TUNERGP<br />

Zwei Tage testen und Rundenzeiten in<br />

den Asphalt brennen – mit top aufgebauten<br />

Tuning-Granaten der besten<br />

deutschen Firmen. Mit dabei ist alles von<br />

der BMW S 1000 RR bis zur Suzuki GSR<br />

WEITERE THEMEN<br />

TUNE-UP:<br />

Die <strong>PS</strong>-Umbau-Profis<br />

kümmern sich exklusiv<br />

um die Kawasaki Z 1000<br />

DEUTSCHE IM GP:<br />

<strong>PS</strong> beleuchtet pünktlich<br />

zum Sachsenring-<br />

Grand Prix im Juli die<br />

Geschichte und Erfolge<br />

der deutschen Fahrer<br />

in den verschiedenen<br />

Klassen der WM<br />

TT-RENNER<br />

Wir haben die Ehre<br />

und dürfen den Suter<br />

MMX 500-Zweitaktrenner<br />

für die TT bei<br />

einem exklusiven<br />

Pressetest am<br />

Lausitzring fahren<br />

INTENSIV-TEST:<br />

Im ersten Teil kümmert<br />

sich <strong>PS</strong> um die Ducati<br />

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Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab.<br />

Ansonsten erhalten Sie <strong>PS</strong> weiterhin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jederzeitigem Kündigungsrecht.<br />

Fotos: Markus Jahn, Andreas Riedmann, Triumph, Ducati<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />

Telefon <strong>07</strong> 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax <strong>07</strong> 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />

Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

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Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

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DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

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Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

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