PS 07/2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TAMBURINI T12 MASSIMO<br />
<strong>07</strong><br />
JULI<br />
<strong>2016</strong><br />
DIE BESTEN<br />
TWINS<br />
APRILIA<br />
DORSODURO 1200<br />
BMW<br />
R 1200 RS<br />
DUCATI<br />
HYPERMOTARD 939 SP<br />
KTM<br />
1290 SUPER DUKE R<br />
SPECIAL EDITION<br />
MOTO MORINI<br />
CORSARO 1200 VELOCE<br />
Zonkos Attacke<br />
16 SEITEN EXTRA<br />
TUNING-SPEZIAL<br />
KLEIN-<br />
YAMAHA<br />
XJR 1300<br />
GROSSER<br />
REIFENTEST<br />
6x Supersport<br />
6x Slicks<br />
VERGLEICHSTEST<br />
KTM 690 SMC R<br />
Husqvarna 701 SM<br />
PREMIERE<br />
Yamaha<br />
MT-10<br />
Deutschland € 4,20<br />
Österreich € 4,80; Schweiz sfr 7,20;<br />
BeNeLux € 4,90; Dänemark DKR 47,00;<br />
Italien € 5,60; Slowenien € 5,60;<br />
Spanien € 5,60<br />
<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
dainese.com<br />
#dainesecrew<br />
D-AIR ® MISANO 1000<br />
Misano 1000, die neue Jacke von Dainese mit elektronischem Stand-alone-<br />
Airbag-System für den Straßengebrauch.<br />
In die aus D-skin 2.0 gefertigte Lederjacke integriert, erfordert das System<br />
keine Installation von Sensoren am Fahrzeug. Diese sind, genau wie<br />
die gesamte Elektronik und das G<strong>PS</strong>-Modul, direkt im Rückenprotektor<br />
untergebracht.<br />
D-air ® kontrolliert und überwacht die Sensor-Signale 800 Mal pro Sekunde<br />
und errechnet anhand eines ausgeklügelten Algorithmus wann der Airbag<br />
ausgelöst werden muss, welcher sich anschließend innerhalb von nur 25<br />
Millisekunden komplett entfaltet.*<br />
DIE ZUKUNFT DES SCHUTZES LIEGT IN DER LUFT!<br />
* Wenn die in der Benutzeranleitung beschriebenen Auslösebedingungen auftreten.
INHALT 7/<strong>2016</strong><br />
Titelfotos: Markus Jahn, Jörg Künstle, mps-Fotostudio, Massimo, Jacek Bilski, Yamaha;<br />
Inhaltfotos: 2snap (2), Andreas Feulner, Ines Männl, Katrin Sdun<br />
104<br />
Champions League: Ex-Weltmeister Casey Stoner kennt die MotoGP-Renner<br />
aller drei Generationen und verrät die Geheimnisse der verschiedenen Bikes<br />
SZENE<br />
04 NEWS/PRODUKTE<br />
Tamburini T12-Supersportler; A2-<br />
Führerscheinregelung; Husqvarna<br />
Vitpilen 1301; <strong>PS</strong> hakt nach<br />
TEST<br />
10 PREMIERE<br />
Yamaha MT-10: Power-Naked mit<br />
Superbike-Fahrwerk und -Motor<br />
14 VERGLEICHSTEST<br />
Fünf europäische Zweizylinder<br />
30 VERGLEICHSTEST<br />
Supermoto: Husqvarna gegen KTM<br />
42 ZONKOS ATTACKE<br />
Klein-Yamaha XJR 1300<br />
50 LESERWAHL<br />
Die Gewinner <strong>2016</strong><br />
SERVICE<br />
54 LESERFRAGEN TECHNIK<br />
56 REIFENTEST<br />
Aktuelle Pellen für Straße und Track<br />
SPORT<br />
96 PITLANE-NEWS<br />
Die nationale Rennszene<br />
104 MOTOGP-HINTERGRUND<br />
112 SPORT-NEWS<br />
RUBRIKEN<br />
73 MARKT<br />
72 LESERPOST<br />
102 DSK-NACHRICHTEN<br />
114 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
<strong>PS</strong>-SPECIAL<br />
ab Seite 81<br />
TUNING<br />
SPEZIAL<br />
Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />
Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />
Offizielle<br />
Mitgliederzeitschrift<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 3
SZENE<br />
NEWS<br />
KOMPROMISSLOS<br />
ALS MASSIMO TAMBURINI am 4. April<br />
2014 im Alter von 70 Jahren starb, ging<br />
eine Ära zu Ende. Eine Ära wundervoller<br />
Motorräder, die im Falle von Ducati 916<br />
und MV Agusta F4 zwei besondere Höhepunkte<br />
erreichte. Was viele hofften, aber<br />
eben nicht genau wussten: Dass Massimo<br />
nach 2008 und seinem Weggang von<br />
MV Agusta nicht untätig auf der Loggia<br />
abhing, sondern seiner Leidenschaft<br />
weiter nachging.<br />
Zwei Jahre nach dem Tod des Vaters<br />
präsentiert nun sein Sohn Andrea Tamburini<br />
den kompromisslosesten Supersportler,<br />
den der italienische Star-Konstrukteur<br />
Massimo jemals gebaut hat.<br />
Denn verpflichtete der Vertrag mit MV<br />
Agusta den Ingenieur, drei Jahre lang<br />
keine neuen Motorräder zu entwickeln,<br />
galt das natürlich nicht für seine<br />
Schaffenskraft innerhalb der eigenen<br />
vier Wände.<br />
Auf dem Sterbebett bat er seinen<br />
Sohn entsprechend das bis auf wenige<br />
Details fertiggestelle Motorrad zu Ende<br />
zu bauen. Herausgekommen ist die<br />
Tamburini T12 Massimo. Ein nur 154,5<br />
Kilogramm (Leergewicht, ohne Benzin)<br />
leichter Supersportler, bei dem Massimo<br />
Fotos: Markus Jahn, Bundesministerium für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />
A2-FÜHRERSCHEINREGELUNG<br />
VERSCHLIMMBESSERUNG<br />
Die seit 2013 bestehende EU-Richtlinie sieht vor,<br />
dass man mit dem A2-Führerschein kein Motorrad<br />
fahren darf, das im entdrosselten Zustand mehr<br />
als die doppelte<br />
Leistung der erlaubten<br />
48 <strong>PS</strong> hat. Diesen<br />
Teil der Regelung hat<br />
Deutschland bisher<br />
nicht in die Praxis<br />
umgesetzt. Dagegen<br />
4 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
EDITORIAL<br />
GROSSE GESTE<br />
01<br />
erstmals keine Rücksicht auf Scheinwerfer,<br />
Kennzeichenhalter, Blinker oder<br />
Rückspiegel nehmen musste. Mit der<br />
T12 hat der Italiener seinem Lebenswerk<br />
einen krönenden Abschluss gegeben.<br />
Dass der Vierzylinder-Reihenmotor ausgerechnet<br />
von einer BMW und nicht von<br />
einer italienischen Motorradmarke<br />
stammt, mag viele Landesgenossen des<br />
Konstrukteurs irritieren, aber auf der<br />
Piste tritt dieser Punkt in den Hintergrund.<br />
Das Triebwerk, das er aus einer<br />
selbst gekauften BMW S 1000 RR entnahm<br />
und es nach Konstruktionsplänen<br />
der Superbike-WM-Variante umbaute,<br />
leistet in der T12 mächtige 230 <strong>PS</strong>.<br />
Die haben es leicht mit dem bis ins<br />
Detail perfekt verarbeiteten Supersportler.<br />
Alle Verkleidungsteile und der Tank<br />
bestehen aus Kohlefaser, der Gitterrohrrahmen<br />
aus speziellen Stahlrohren, die<br />
eine hohe Festigkeit und große Stabilität<br />
sicherstellen sollen. Der aus Magnesium<br />
gegossene Lenkkopf ist mit dem Rahmen<br />
verschraubt, der Lenkkopfwinkel<br />
einstellbar. Die Gabel und das Federbein<br />
stammen aus der GP-Serie von Öhlins,<br />
wurden allerdings auf Massimos Auftrag<br />
hin noch einmal nach seinen Vorgaben<br />
überarbeitet. Die Marchesini-Räder bestehen<br />
aus geschmiedetem Magnesium,<br />
der Kabelbaum entspricht dem aktuellen<br />
GP-Standard. Ein Patent zur Quersteifigkeit<br />
des Rahmens reichte Massimo<br />
beim Bau des Bikes ebenfalls ein. Ab<br />
Schräglagen von 45 Grad kann der Rahmen<br />
in gewiser Weise Dämpfungs- und<br />
Federfunktionen übernehmen. Dass das<br />
Bike in Serie geht, ist sicher. Wer es baut<br />
und was es kostet noch nicht. rki<br />
01 Wie bei Tamburinis anderen Werken<br />
kombiniert die T12 Funktion mit Schönheit.<br />
Der Lenkkopf besteht aus Magnesium,<br />
er ist mit dem Rahmen verschraubt<br />
02 Abgase verlassen den Vierzylinder<br />
über den kurzen Arrow-Auspuff auf der<br />
rechten Seite des Motorrads<br />
03 Die Marchesini-Felgen sind aus Magnesium<br />
geschmiedet, die Gabel stammt<br />
aus der GP-Serie von Öhlins, die Bremsanlage<br />
von Brembo<br />
02 03<br />
Fotos: Tamburini<br />
Es ist eigentlich schon ein <strong>PS</strong>-Mantra,<br />
dass wir den Zusammenhalt unter<br />
uns Motorradverrückten über die Ellbogenmentalität<br />
der modernen Welt<br />
im Allgemeinen und die des Rennsports<br />
im Speziellen stellen. Kein<br />
Rennen um die goldene Ananas oder<br />
den Pusemuckel-Cup ist es wert,<br />
dass sich die Kontrahenten mental,<br />
verbal oder gar physisch an die Gurgel<br />
gehen und in sinnlosen Diskussionen<br />
über Höher, Weiter, Besser das<br />
Leben schwer machen – egal, wie<br />
wichtig wir uns selbst nehmen. Niemand<br />
Geringeres als die Lichtgestalt<br />
des Motorradrennsports und dessen<br />
neues Wunderkind haben uns das auf<br />
ganz großer Bühne, nach dem GP in<br />
Barcelona, vorgeführt. Dass sich Valentino<br />
Rossi und Marc Márquez seit<br />
dem Ende der letzten Saison nichts<br />
mehr zu sagen haben, sich durch Eiseskälte<br />
und eindeutige Gesten immer<br />
wieder gegenseitig versicherten,<br />
wie unterirdisch wenig sie voneinander<br />
halten, hat die ganze Rennwelt<br />
mitbekommen. Und konnte dann miterleben,<br />
wie sie sich wie echte<br />
Sportsmänner im Parc Fermé erstmals<br />
wieder die Hand reichten. Dass<br />
es nicht gleich in Liebe umschlägt,<br />
war spätestens nach der Pressekonferenz<br />
klar. Aber beide betonten, dass<br />
es wichtigere Dinge im Leben gibt,<br />
besonders in einem Fahrerlager –<br />
der „Familie“. Unsäglich traurig, dass<br />
Luis Salom für diese Einsicht erst<br />
sein Leben lassen musste. Wir alle<br />
könnten darauf verzichten, oder?<br />
Uwe Seitz, leitender Redakteur<br />
will die EU nun klagen. Um einen Rechtsstreit zu<br />
verhindern, plant die Bundesregierung deshalb<br />
nachzubessern. Am 8. Juli steht die Entscheidung<br />
im Bundesrat an. Sollte der Verordnung zugestimmt<br />
werden, darf man ab deren Inkraftreten<br />
beispielsweise eine Honda CBR 600 RR trotz 48-<br />
<strong>PS</strong> Drossel nicht mehr mit dem A2-Führerschein<br />
fahren. Eine Übergangsregelung für bereits<br />
existierende A2-Fahrer beziehungsweise -Bikes<br />
ist vorgesehen.<br />
Foto: Yvonne Hertler<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
KURZ & KNAPP<br />
Foto: Kulturstiftung Kornhaus<br />
++ HEINO BÜSE GMBH ++<br />
Die Heino Büse MX Import<br />
GmbH hat seine Geschäftsführung<br />
um eine Position<br />
erweitert. Zum 1. Mai wurde<br />
Ralf Baches zum Geschäftsführer<br />
ernannt. Der Grund:<br />
Eigentümer und Gründer<br />
Heino Büse wird sich im<br />
Verlauf der nächsten Jahre<br />
sukzessive aus dem Tagesgeschäft<br />
zurückziehen.<br />
++ TONI MANGS KAWA ++<br />
Ab sofort kann man im Museum<br />
<strong>PS</strong>.Speicher im niedersächsischen<br />
Einbeck das<br />
Weltmeistermotorrad<br />
von<br />
Toni Mang bestaunen.<br />
Der<br />
erfolgreiche<br />
Motorradrennfahrer übergab<br />
der Erlebnisausstellung seine<br />
Kawasaki KR 250 als Dauerleihgabe.<br />
Neben Mangs<br />
Bike kann man dort eine große<br />
Sammlung an historischen<br />
Fahrzeugen anschauen.<br />
www.ps-speicher.de<br />
++ KTM-RÜCKRUF ++<br />
Am semiaktiven Federbein<br />
der KTM 1290 Adventure<br />
(Modelljahr 2015 und <strong>2016</strong>)<br />
kann es zu Undichtigkeiten<br />
und Ölverlust kommen. Weiteren<br />
Schäden und Funktionsbeinträchtigungen<br />
sind<br />
nicht ausgeschlossen. KTM<br />
schreibt die Halter betroffener<br />
Motorräder an. Im Zuge<br />
der Überprüfung auf Undichtigkeit<br />
erhalten die Dämpfungssteuergeräte<br />
darüber<br />
hinaus eine neue Software.<br />
++ MIVV UND M-A-S ++<br />
MIVV, der italienische<br />
Hersteller von Motorrad-<br />
Auspuffanlagen und der<br />
Großhändler für Auspuffanlagen,<br />
M-A-S Motorradzubehör,<br />
arbeiten in Deutschland<br />
und Österreich künftig exklusiv<br />
zusammen. Die Adresse:<br />
M-A-S Motorradzubehör<br />
GmbH, Am Alten Sportplatz<br />
5, 90587 Veitsbronn. Weitere<br />
Infos gibt es im Netz unter<br />
www.mas-motorrad.de<br />
Fotos: BMW<br />
LSL Clubman XSR<br />
ZUBEHÖRHERSTELLER LSL HAT DIE YAMAHA<br />
XSR 700 HÜBSCH ANGEZOGEN: GRIFFE, SPIE-<br />
GEL, HEBEL, FUSSRASTEN, SIXDAYS-SCHEIN-<br />
WERFER, LED-BLINKER, SCHUTZBLECHE<br />
SOWIE GEWINDESTOPFEN STAM-<br />
MEN ALLESAMT AUS DEM AKTU-<br />
ELLEN KATALOG. AUSNAHME:<br />
SITZBANK UND<br />
TANKLA-<br />
CKIERUNG.<br />
WWW.<br />
LSL.EU<br />
Foto: LSL<br />
6 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
BMW S 1000 RR PRAEM<br />
CUSTOMIZED RACEBIKE<br />
Man unterstellt BMW ja häufig, sie seien etwas steif um die Hüfte. Aber<br />
mit diesem Projekt haben sie nicht nur Mut, sondern auch echte Klasse<br />
bewiesen. Die französischen Brüder Sylvain, 27, und Florent Berneron,<br />
25, erhielten den Auftrag von BMW Motorrad, die S 1000 RR nach ihren<br />
Vorstellungen umzubauen. Das Ergebnis begeistert nicht nur Design-<br />
Fetischisten. Den Brüdern ist es gelungen, die Umbauten im Stil eines<br />
Endurance-Racebikes der 80er-Jahre so vorzunehmen, dass sich an<br />
der Performance des 199 <strong>PS</strong> starken Renners nichts geändert hat.<br />
Fahrwerk, Bremsen und Technik wurden nicht angerührt. Dass es ohne<br />
Modifikationen an diesen Komponenten ungleich schwieriger ist ein<br />
Motorrad umzubauen, beweisen die umfangreichen, nicht unbedingt offensichtlichen<br />
Änderungen der Peripherie. Beispielsweise entsprechen<br />
nur noch 30 Prozent der Form des Alutanks dem Original.<br />
Die Felgen sind aus<br />
Karbon gefertigt<br />
und sparen fünf<br />
Kilogramm gegenüber<br />
der Serie.<br />
Insgesamt wiegt die<br />
BMW sogar 20 Kilo<br />
weniger als die<br />
Standard-RR<br />
Foto: Pirelli<br />
MV AGUSTA UND PIRELLI<br />
BRUTALE-UNIKAT<br />
Nein, Pirelli versorgt die in finanziellen<br />
Schwierigkeiten steckende Traditionsmarke<br />
MV Agusta nicht mit frischem<br />
Kapital. Gemeinsam hat man aber ein<br />
Einzelstück der Brutale 800 im Design<br />
des Diablo Rosso III-Reifens entwickelt.<br />
Wer sich nun fragt, ob MV überhaupt<br />
noch Motorräder baut: tun sie. Doch bis<br />
Ende Juli muss der Hersteller einen<br />
Restrukturierungsplan vorlegen. Ein<br />
schwieriges Unterfangen. In einem Interview<br />
rechnet MV-Boss Giovanni Castiglioni<br />
aktuell mit Anteilseigner AMG ab,<br />
der sich bei MV ausschließlich aus Marketinggründen<br />
eingekauft hätte. Derzeit<br />
würde MV mit Industriegigant Polaris<br />
über einen möglichen Einstieg sprechen.<br />
Foto: Polo<br />
NEUHEITEN IN DER REDAKTION<br />
<strong>PS</strong>-GETESTET<br />
Der Sommer ist da,<br />
und das Polo-Hoodie<br />
gab's gerade für<br />
99,95 Euro im Sonderangebot<br />
(www.<br />
polo-motorrad.de,<br />
Größen M-3XL,<br />
Farben: Schwarz<br />
oder Grau). Also<br />
haben wir eins<br />
bestellt. Aber was<br />
ist mit den Sicherheitsaposteln?<br />
Nun ja, das sehr robuste und gut geschnittene<br />
FLM-Sport-Hoodie hat an Ellbogen und Schultern tatsächlich<br />
recht große Weichschaum-Protektoren und<br />
eine Einstecktasche für einen Nachrüst-Rückenprotektor.<br />
Letztere ist aber viel zu kurz, und beim lockeren<br />
Schnitt des Hoodie dürften die Protektoren selten an<br />
der Stelle bleiben, wo sie schützen müssen. Besser ist<br />
wohl ein Hoodie nach Wahl und dazu eine Komplett-<br />
Protektorenweste etwa von Ortema<br />
drunter (www.ortema.de) – aber<br />
das kostet dafür gleich dreimal so<br />
viel. Von Dainese gab's den Top-<br />
Racing-Stiefel Axial Pro In, der<br />
wie der Name andeutet unter der<br />
Kombi getragen wird und damit<br />
nur für Dainese- oder entsprechend<br />
vorbereitete andere<br />
Kombis passt. Der Tragekomfort<br />
ist großartig und der Einstieg<br />
wie auch die Passform<br />
top. Die Protektion an Fußgelenk<br />
und Schienbein haben<br />
uns ebenfalls gefallen.<br />
Diverse Farben, Größe 40-47,<br />
449,95 Euro, www.dainese.com<br />
Foto: Dainese<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 7
HUSQVARNA VITPILEN 1301<br />
ALLES AUF ANGRIFF<br />
Als im Jahr 2013 bekannt wurde, dass ausgerechnet<br />
Konkurrent KTM die schwedische Traditionsmarke<br />
Husqvarna von BMW übernehmen<br />
würde, haben viele das Ende der Marke vorhergesagt.<br />
Doch nicht nur folgte rasch die Ankündigung,<br />
die Offroad-Serie weiterzuführen, sondern<br />
spätestens mit der EICMA 2015 auch die Gewissheit,<br />
dass KTM mit der Marke Husqvarna ebenso<br />
auf der Straße voll auf Angriff setzen wird. In<br />
Mailand präsentierten sie zunächst das Konzeptbike<br />
Vitpilen 701, eine Art Melange aus Café Racer<br />
und Naked Bike, dessen Herzstück ein Einzylindermotor<br />
bildet. Nun überraschen die Österreicher<br />
mit einem weiteren, extrovertierten<br />
Naked Bike, das unzweifelhaft auf der KTM 1290<br />
Famoser V2-Motor aus der 1290<br />
Super Duke, markante Einarmschwinge,<br />
knackiges Heck und<br />
schmaler Lenker<br />
Super Duke basiert. Mit kurzem Heck, fetter Einarmschwinge,<br />
dickem Hinterreifen und schmalem<br />
Stummellenker sieht die Husqvarna Vitpilen 1301<br />
ziemlich heiß aus. Eine gewisse Nähe zum Konzept<br />
der Ducati Diavel kann man nicht verleugnen. Es<br />
wird vermutet, dass es noch eine weitere Variante<br />
in Form eines waschechten Powercruisers geben<br />
wird. KTM-Chef Stefan Pierer hat dies zumindest<br />
bereits für das Jahr 2019 angekündigt. Alles auf<br />
Angriff eben.<br />
Computer-Retusche: Kardesign<br />
Fotos: Björn Gramm, mps-Fotostudio<br />
QUICK CHECK<br />
BLUETOOTH-MULTITALENTE<br />
Das kalifornische Unternehmen Sena entwickelt Bluetooth-<br />
Geräte für Motorradfahrer. Das neueste Headset Sena S20<br />
(nicht im Bild) erwies sich als wahres Multitalent: Interkom<br />
mit mehreren Fahrern, Navi-Ansagen, Telefonverbindung<br />
und die Audioaufnahme auf eine GoPro (per optionalem<br />
Sena-Audio Pack)<br />
oder die Bluetoothkompatible<br />
Onboard-Kamera<br />
Sena<br />
Prism, alles parallel<br />
nutzbar.<br />
Die Reichweite wird unter optimalen Bedingungen mit<br />
zwei Kilometern angegeben. Bei ausgeklappter Antenne<br />
war ein Kilometer im Praxiseinsatz eher realistisch.<br />
Die Audioqualität ist fantastisch. Auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />
zeichnet das S20 Stimmen sehr klar<br />
auf. Wenn es schnell wird, sind die Kopfhörer der limitierende<br />
Faktor. Je nach Schalldämmung des Helms<br />
wird es bei voller Lautstärke ab 140 km/h schwierig,<br />
den anderen zu verstehen. Die Full-HD-Kamera Prism<br />
baut schmal und wiegt zirka 130 Gramm. Die Videoqualität<br />
der Full-HD-Aufzeichnung ist sehr gut, kommt<br />
an die des Klassenprimus GoPro jedoch nicht heran.<br />
Dafür ist im sehr umfangreichen Lieferumfang so<br />
ziemlich alles dabei, was man sich wünschen kann.<br />
Dasselbe gilt für die Ausstattung des Headsets S20.<br />
Und was kostet's? Sena S20 einzeln: 299 Euro; Doppelpackung:<br />
549 Euro; Sena Prism: 269 Euro; Bluetooth-<br />
Audio Pack für GoPro: 109 Euro, www.sena.com<br />
8 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Foto: Clover<br />
Givi-Taschenserie<br />
FÜR LEUTE, DIE KOFFERTRÄGER NICHT<br />
LEIDEN KÖNNEN, BIETET GIVI DIE LINIE<br />
EASY-T AN. DIE WEICHTASCHEN SIND<br />
LICHT- UND WASSERABWEISEND UND<br />
WERDEN MIT GURT, RIEMEN UND MAGNET<br />
MONTIERT. REFLEKTOREN SORGEN FÜR<br />
BESSERE SICHTBARKEIT. WWW.GIVI.DE<br />
Foto: Givi<br />
CLOVER SR-2<br />
SCHAFES DING<br />
Schreibfehler? Keineswegs, denn der Sommerhandschuh<br />
SR-2 von Clover besteht sowohl<br />
aus Schafsleder als auch aus luftdurchlässigem<br />
Mesh-Futter. Für den Schutz der<br />
sensiblen Griffel sorgen unter anderem Karboneinsätze<br />
auf den Gelenken sowie Materialverstärkungen<br />
an den Fingerkuppen. Den<br />
Komfort soll allerlei elastisches Gewebe sicherstellen.<br />
Der SR-2 kostet 89,90 Euro und<br />
wird in Deutschland von der Kangtex GmbH<br />
vertrieben. Infos unter: www.clover.it<br />
REIFENAUSBRÜCHE UND KÜHLERANSCHLAG<br />
<strong>PS</strong> HAKT NACH<br />
Bei den Testfahrten für die Supersporthelme (<strong>PS</strong> 06)<br />
fiel der Bridgestone V02 mit Gummiausbrüchen aus<br />
der Lauffläche auf. Bridgestone nahm hierzu nun<br />
Stellung. Demnach gäbe es<br />
sehr vereinzelt Reifen, bei denen<br />
Fehler in der Produktion<br />
der Gummimischung vorkommen<br />
könnten. Der Reifen,<br />
mit dem <strong>PS</strong> unterwegs war,<br />
scheint einer dieser wenigen<br />
Fälle zu sein. Die maschinelle<br />
Fertigung sei in Ausnahmefällen<br />
fehlerhaft, was der<br />
Hersteller bedauert und an<br />
Optimierungen arbeitet. Reifenplatzer oder gar Unfälle<br />
wegen der Ausbrüche seien nicht bekannt. Tritt ein<br />
Defekt bei ordnungsgemäßer Nutzung des Reifens<br />
auf, leistet der Hersteller unbürokratisch Ersatz.<br />
Beim Supersportler-Test (<strong>PS</strong> 04) berichteten wir, dass<br />
der Dunlop D212 GP Pro beim starken Verzögern an<br />
die Kunststoffverkleidung des Kühlers der Ducati 959<br />
Panigale stieß. Ducati verweist nun in einer Stellungnahme<br />
auf den auch von <strong>PS</strong> ermittelten höheren<br />
Abrollumfang des Dunlop-Reifens (14 Millimeter im<br />
Vergleich zur Originalbereifung). Eine Gefahr ginge<br />
von dem Kontakt mit dem Kühler nicht aus, so Ducati.<br />
Tritt das Problem<br />
auf, empfiehlt der<br />
Hersteller ein stärkeres<br />
Vorspannen<br />
der Gabel. Für den<br />
Einsatz auf der<br />
Rennstrecke ist<br />
das leider nur<br />
eine suboptimale<br />
Lösung.<br />
Foto: Jörg Künstle<br />
Foto: Volkmar Jacob<br />
Nachruf Michael Czysz<br />
NACH EINER KARRIERE ALS ARCHI-<br />
TEKT HATTE SICH DER AMERIKANER<br />
DEM DESIGN UND DER KONSTRUKTI-<br />
ON VON RENNBIKES VERSCHRIEBEN.<br />
SEINE KREATIONEN WAREN AUFSE-<br />
HENERREGEND – UND BEI DER TT<br />
AUF DER ISLE OF MAN FÜR SIEGE GUT. IM MAI<br />
STARB MICHAEL CZYSZ MIT 52 JAHREN AN KREBS.<br />
Fotos: Alan Cathcart<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 9
PREMIERE<br />
YAMAHA MT-10<br />
Keine Ahnung, in welchem Paralleluniversum<br />
die Yamaha-<br />
Designer herumgesurft sind,<br />
als sie das Design der MT-10<br />
zu Papier brachten. Auf jeden Fall haben<br />
sie mit der martialischen Transformer-Optik<br />
mächtig Mut und Selbstbewusstsein<br />
bewiesen.<br />
Selbstbewusst können die Yamaha-<br />
Leute sein, denn die MT-Baureihe<br />
verkauft sich quer durch alle Hubraumklassen<br />
wie geschnitten Brot. Und<br />
so signalisiert die angriffslustige Optik<br />
der MT-10 kühn, dass man nicht gewillt<br />
ist, im Teich der Power-Nakeds nur mit -<br />
zuschwimmen. Man will der Hecht sein.<br />
Alles was dafür nötig ist, fanden die<br />
Techniker im eigenen Sortiment bereits<br />
vor, nämlich die furiose R1 als Basis.<br />
Damit schlägt nun auch Yamaha den<br />
Erfolg versprechenden Weg ein, ein<br />
schlagkräftiges Naked Bike auf Basis<br />
eines aktuellen Supersportlers mit modernster<br />
Technik vom Stapel zu lassen,<br />
wie es etwa BMWs S 1000 R und Aprilias<br />
Tuono vorexerzieren.<br />
Somit erbt die MT-10 vom Superbike<br />
nicht nur die zwei stechend dreinblickenden<br />
Scheinwerferaugen, sondern<br />
auch das erstklassige Chassis und vor<br />
allem den unter Reihenvierzylindern<br />
einzigartigen Crossplane-Motor. Der<br />
allerdings ist zunächst einmal ein<br />
gnadenloser Hochleistungsreaktor,<br />
der eine gewisse Durchzugsschwäche<br />
billigend in Kauf nimmt. Die spannende<br />
Frage war also: Hat Yamaha dem<br />
Vierzylinder mit der Beschneidung auf<br />
immer noch standesgemäße 160 <strong>PS</strong><br />
untenrum den nötigen Punch einflößen<br />
können, ohne seine prickelnde Drehzahlgier<br />
zu schmälern?<br />
Text: Andreas Bildl; Fotos: Markus Jahn<br />
Vorbei die Zeit der Ruhe,<br />
die MT-10 ist gekommen,<br />
die Herrschaft unter den<br />
Power-Nakeds an sich zu<br />
reißen. Mit dem Fahrwerk<br />
der YZF-R1. Und dem geil<br />
klingenden Crossplane-<br />
Vierzylinder des Superbikes,<br />
der hier erstmals<br />
im Straßenanzug antritt.<br />
AUF S<br />
MIT GE<br />
10 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
IE<br />
BRÜLL<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 11
DATEN<br />
YAMAHA<br />
MT-10<br />
ANTRIEB<br />
Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 118 kW (160 <strong>PS</strong>) bei 11500/min*,<br />
111 Nm bei 9000/min*, 998 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 79,0/50,9 mm, Verdichtung: 12:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 45-mm-Drosselklappen,<br />
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung<br />
(Anti-Hopping),<br />
Sechsganggetriebe, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
66 Grad, Nachlauf: 102 mm, Radstand:<br />
1400 mm, Ø Gabel innenrohr: 43<br />
mm, Federweg v./h.: 120/120 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
190/55 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
220-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-<br />
Schwimmsattel hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 210 kg*<br />
Tankinhalt: 17,0 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
12995 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe<br />
Das Vorhaben darf als geglückt bezeichnet<br />
werden. Vielleicht schwingt<br />
die MT-10 tief unten im Drehzahlkeller<br />
nicht den allergrößten Hammer ihrer<br />
Zunft, doch ab 4000/min drückt der<br />
Vierzylinder stattlich voran. Liefert<br />
reichlich Punch für den gepflegten<br />
Sprint von Ecke zu Ecke, legt bei 6000/<br />
min noch ein Brikett nach und dreht<br />
dann mit grimmiger Entschlossenheit<br />
Richtung Begrenzer. Geblieben ist aber<br />
nicht nur die Drehfreude, sondern auch<br />
der knurrige Klang, der durch den<br />
Zündversatz an einen V4 erinnert.<br />
Den frisch gewonnenen Druck in<br />
tiefen Lagen mit diesem rauchigen Timbre<br />
zu genießen, ist beim Landstraßensport<br />
ein echtes Erlebnis. Die Elektronik,<br />
die den Vierzylinder im Zaum hält,<br />
hat Yamaha auf ein erträgliches und<br />
ausreichendes Maß reduziert. Tempomat,<br />
dreistufige Traktionskontrolle,<br />
Bosch-ABS, drei Fahrmodi. Alle drei<br />
Modi – A, B und Standard – mit voller<br />
Leistung, aber unterschiedlichem<br />
Ansprechen. Zwischen dem bissigen<br />
B- und dem sanften Standard-Modus<br />
war während der Testfahrt Stufe A das<br />
Mittel der Wahl. So ließ sich die Power<br />
direkt und präzise, ohne zu harsche<br />
Lastwechselreaktionen einsetzen.<br />
Was also verhilft dem Vierzylinder<br />
zu mehr Druck in unteren Lagen? Die<br />
Einlassventile wurden um zwei auf 31<br />
mm verkleinert, die Ansaugkanäle<br />
enger gestaltet. Dazu spendierten die<br />
Entwickler neue Nockenwellen und<br />
neue Schmiedekolben, die zusammen<br />
mit überarbeiteten Brennräumen die<br />
Verdichtung von 13:1 auf 12:1 senken.<br />
40 Prozent der Motorteile sind neu.<br />
Die variablen Ansaugtrichter der R1<br />
bekam die MT-10 dagegen nicht.<br />
Geblieben sind Anti-Hopping-Kupplung<br />
und das Getriebe der R1 mit rennmäßig<br />
langen unteren und eng gestuften<br />
oberen Gängen sowie etwas rezenten<br />
Gangwechseln. Doch dank gestiegener<br />
Durchzugskraft und kürzerer Sekundärüber-<br />
setzung (43er- statt<br />
41er- Ket-<br />
tenblatt) ist das in<br />
engen Keh-<br />
ren kein Handicap.<br />
Einen Schaltautomat trägt sie übrigens<br />
nicht, den bietet aber das Zubehörprogramm.<br />
Mit Kurven hat die MT-10 ohnehin<br />
keine Probleme. Ob eng, schnell, tricky,<br />
die Neue hat stets die passende Antwort<br />
parat. Was angesichts der R1-Gene,<br />
die in dem Fahrwerk stecken, nicht<br />
verwundert.<br />
Erzstabil, mit handlinggieriger<br />
Lenkgeometrie und ultrakurzen 1400<br />
mm Radstand ist die MT-10 ganz auf<br />
die Kurvenjagd getrimmt. Und um dem<br />
sportlichen Anspruch gerecht zu<br />
werden, haben die Techniker beim<br />
Fahrwerk nicht gespart. Die voll einstellbaren<br />
Kayaba-Federelemente entsprechen<br />
von der Hardware her jenen<br />
der R1. Inklusive der im High- und<br />
Low speed-Bereich einstellbaren<br />
Druckstufe des Federbeins.<br />
Entsprechend lässt die MT-10 selbst<br />
bei heftigem Angasen nichts anbrennen.<br />
Auch bei forcierter Gangart. Zumindest<br />
bei den kurzen Sprinteinlagen,<br />
die entlang der spanischen Küste drin<br />
waren, ließ sich das Chassis kaum in<br />
Verlegenheit bringen.<br />
210 Kilogramm soll die MT-10 vollgetankt<br />
wiegen. Immerhin elf mehr als<br />
die verkleidete R1. So trägt die MT-10<br />
nicht den feinen, schwerpunkttechnisch<br />
günstig bis unter die Sitzbank<br />
gezogenen Alutank des Sportlers.<br />
Sie rollt auch nicht auf dessen leichten<br />
Rädern. Und Dinge wie zwei Kilogramm<br />
mehr Schwungmasse an der<br />
Kurbelwelle oder das Stahl-Rahmenheck<br />
sind eben notwendige wie gewichtsträchtige<br />
Zugeständnisse an das<br />
Leben als Straßenkämpfer. Schließlich<br />
ist die Yamaha auch auf das Tragen<br />
von Packtaschen vorbereitet. Das Zubehörprogramm<br />
hält für Reiselustige<br />
unter anderem Gepäcksysteme und<br />
auch Verkleidungsscheiben bereit.<br />
Dennoch, am Handling gibt es wenig<br />
zu kritteln, beflissen stürzt sich die<br />
MT-10 in die Kurven, nur eben nicht mit<br />
der geschliffenen Schärfe der R1. Beim<br />
Kurvenwetzen hilft die sportlich-lockere<br />
Sitzposition. Herrlich unverkrampft,<br />
nicht zu stark auf den Alulenker<br />
gestützt, hat der Pilot die Sache<br />
jederzeit entspannt im Griff<br />
und kann zur Attacke blasen.<br />
Unterstützung erhält<br />
er in den Anbremszonen<br />
von den bewährten, bissfesten<br />
und gut dosierbaren<br />
Vierkolben-Radialstoppern.<br />
Die MT-10 ist<br />
jetzt bereit zum Titelfight,<br />
mit einem Kampfpreis von<br />
12 995 Euro sowieso.<br />
12 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01<br />
02<br />
03<br />
01 Nicht das TFT-Display der R1, aber<br />
auch recht übersichtliches LC-Display.<br />
Der rote Bereich beginnt jetzt bei<br />
12 000/min, also 2000/min früher<br />
02 Riser bringen den Alulenker genau<br />
in die richtige Höhe, die Federelemente<br />
stammen im Grunde aus der R1 und<br />
sind lediglich anders abgestimmt<br />
03 Das Cockpit lässt sich vom Lenker<br />
aus bedienen, die TC ebenso. Ob der<br />
Tempomat wohl häufig zum Einsatz<br />
kommen wird?<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 13
VERGLEICHSTEST<br />
EUROPÄISCHE ZWEIZYLINDER<br />
EURO<br />
14 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
APRILIA DORSODURO 1200 BMW R 1200 RS<br />
DUCATI HYPERMOTARD 939 SP KTM 1290 SUPER DUKE R SE<br />
MOTO MORINI CORSARO 1200 VELOCE<br />
FIGHTER<br />
Im Motorradbau gelten die europäischen Hersteller als Spezialisten für sportliche<br />
Zweizylinderbikes. Zeit für ein buntes Klassentreffen nach <strong>PS</strong>-Manier.<br />
Text: Tobias Münchinger; Fotos: Jörg Künstle<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 15
DUCATI<br />
HYPERMOTARD 939 SP<br />
„GEILE KOMBI AUS SUPERMOTO<br />
UND DICKEM V2 – 15 PONYS<br />
MEHR WÜRDEN TROTZDEM<br />
NICHT SCHADEN“<br />
Flo Kopp<br />
01 02<br />
01 Am dicken Trägerelement<br />
hängen Fahrer- und Soziusfußrasten.<br />
Platz für die Stiefelfersen<br />
bleibt nicht viel übrig<br />
02 Breite Lenkstange, kleines<br />
LCD-Display. Mehr braucht's<br />
eh nicht zum Spaßhaben<br />
16 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01 02<br />
01 Männermotor mit Drehmoment<br />
satt. Man beachte auch<br />
die armdicken Krümmer<br />
02 Das Cockpit zeigt mehr Infos<br />
an, als man denkt. Darunter<br />
Gang und Maximalgeschwindigkeit.<br />
Einen Laptimer gibt's auch<br />
„MORINIS WAREN FÜR MICH BISLANG NUR<br />
FLIEGENGEWICHTIGE OLDTIMER, ABER<br />
DIESE BOMBE HIER HAT RICHTIG PUNCH“<br />
Achim Steinmacher<br />
MOTO MORINI<br />
CORSARO 1200 VELOCE<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 17
KTM<br />
1290 SUPER DUKE R SE<br />
„WENN MUHAMMAD ALI WIEDERGEBOREN<br />
WIRD, DANN BESTIMMT ALS SUPER DUKE.<br />
BUMM, UND KNOCK-OUT!“<br />
Tobi Münchinger<br />
01 02<br />
01 Die Wave-Scheiben sind Teil<br />
der SE-Sonderausstattung und<br />
steigern die Bremsperformance<br />
02 Kaum eine Info, die das<br />
KTM-Cockpit nicht anzeigt.<br />
Trotzdem dominiert der analoge<br />
Drehzahlmesser. Klasse!<br />
18 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01<br />
„WARNWESTE?<br />
NA KLAR DOCH,<br />
ABER NIEMALS<br />
ÜBER DER KOMBI!“<br />
Volkmar „Jacko“ Jacob<br />
02<br />
01 Windschutz, Navi, Heizgriffe.<br />
Die R 1200 RS bietet alles, was man<br />
von einem Sporttourer verlangt<br />
02 Der Kraftschluss erfolgt seidenweich,<br />
aus dem Antriebsstrang<br />
kommt nicht das kleinste<br />
Ruckeln<br />
BMW R 1200 RS<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 19
APRILIA<br />
DORSODURO 1200<br />
01 Über die breite Lenkstange lässt sich<br />
die Aprilia klasse dirigieren. Kehrtwende<br />
auf der Briefmarke? Kein Problem!<br />
02 Die Flanken des Tanks bieten Halt, und<br />
die Sitzbank ist sogar auf längeren Etappen<br />
regelrecht komfortabel<br />
01<br />
02<br />
„130 <strong>PS</strong> AUS 1200 KUBIK IN<br />
EINER SUPERMOTO, DA<br />
WIRD'S FÜR DIE GEBÜCKTE<br />
SPORTFRAKTION ENG!“<br />
Karsten Schwers<br />
20 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Deutsch ands<br />
be iebteste<br />
Serie<br />
5 Jahre in Folge<br />
die Nr. 1 bei den<br />
Lesern der<br />
AutoBild<br />
6 Jahre in Folge<br />
die Nr. 1 bei den<br />
Lesern von<br />
auto motor<br />
und sport<br />
5 Jahre in Folge<br />
die Nr. 1 bei den<br />
Lesern von<br />
Motor Klassik<br />
6 Jahre in Folge<br />
die Nr. 1 bei den<br />
Lesern der<br />
Auto Zeitung<br />
Made in Germany<br />
seit 1957<br />
Ausgabe 13/<strong>2016</strong><br />
LESERWAHL<br />
BEST BRAND<br />
<strong>2016</strong><br />
KATEGORIE<br />
Schmierstoffe<br />
Ausgabe <strong>07</strong>/<strong>2016</strong><br />
Ausgabe 06/<strong>2016</strong><br />
TOP<br />
MARKE<br />
<strong>2016</strong><br />
Ausgabe 05/<strong>2016</strong>
Aus der Ferne muss es sich<br />
wie ein Unwetter anhören,<br />
wenn das Quintett aus Aprilia,<br />
BMW, Ducati, KTM und<br />
Moto Morini im selben Moment den<br />
Gashahn spannt. Das Bollern und Donnern<br />
steht in krassem Gegensatz zu<br />
hochtourigem Vierzylinderkreischen.<br />
Weniger randalös und schrill, eher<br />
dunkel, basslastig. Wer einmal mit erhobenem<br />
Vorderrad auf einer Drehmomentwelle<br />
surfend die Kurve verlässt,<br />
befindet sich in akuter Gefahr, dem<br />
Twin-Virus anheimzufallen. Den facettenreichen<br />
Bazillus wieder loszuwerden<br />
wird dann schwierig.<br />
<strong>PS</strong>-Aushilfsdrifter Flo macht auf der<br />
Ducati Hypermotard 939 SP den ersten<br />
Aufschlag und kommt quer um die Kurve<br />
gezimmert. Als ehemaliger Supermoto-DM-Fahrer<br />
kennt er das Konzept<br />
aus langen Federelementen, hoher Sitzposition<br />
und breiter Lenkstange inund<br />
auswendig. „Die Hyper macht echt<br />
Spaß!“, resümiert Flo am Nachmittag.<br />
Recht hat er. Vor allem gestaltet die<br />
Duc ihrem Piloten das Spaßhaben recht<br />
mühelos, denn das Funbike glänzt mit<br />
geschliffenen Manieren. Ihr 90-Grad-V2<br />
läuft rund und kultiviert, die Leistungsentfaltung<br />
fällt linear und berechenbar<br />
aus. Wir fahren am liebsten das<br />
Mapping „Race“ in Kombination mit der<br />
Gasannahme „High“. Trotz des direkten<br />
Ansprechverhaltens werden kaum<br />
Lastwechsel provoziert. Außerdem fallen<br />
die leichtgängige, präzise Kupplung<br />
und die sagenhafte Einfingerbremse<br />
positiv auf. Auf engen Straßen kann<br />
man die kurz übersetzte Hyper regelrecht<br />
ausquetschen und wedelt leichtfüßig<br />
im Supermoto-Style um die Kurven.<br />
Hanging-off klappt nicht besonders<br />
gut, dafür platziert einen die gewöhnungsbedürftige<br />
Sitzmulde zu nah<br />
am Lenkkopf.<br />
Die bei den Vorgängermodellen viel<br />
zitierte Kippeligkeit im Fahrverhalten<br />
sucht man dafür vergebens. Auch das<br />
Öhlins-Fahrwerk hat Lob verdient.<br />
Im Stand wirkt das Federbein Ducatitypisch<br />
extrem straff gedämpft und<br />
die Gabel eher weich, aber das Setup<br />
passt. Bodenwellen werden geradewegs<br />
absorbiert. Die Gabel spricht<br />
beim normalen Bremsen fein an, taucht<br />
nur bei einem provozierten Stoppie<br />
wirklich tief ab. Achtung: Das sportlich<br />
abgestimmte ABS verhindert im Zweifelsfall,<br />
zumindest in den ersten beiden<br />
von drei Stufen, keine Überschläge.<br />
Insgesamt funktioniert die Hyper 939<br />
SP top, und wir könnten uns ein paar<br />
aggressive Pferdchen mehr Power in<br />
diesem Chassis gut vorstellen. Das<br />
dicke Ende kommt beim Blick auf den<br />
Preis: Ducati ruft für die Hypermotard<br />
939 SP freche 15 590 Euro auf.<br />
Für diese Summe bekommen italophile<br />
Liebhaber von Spaßbikes auf<br />
dem Gebrauchtmarkt zwei bis zweieinhalb<br />
Aprilia Dorsoduro 1200. Aktuell<br />
bietet der Hersteller aus Noale nur<br />
noch die Dorsoduro 750 als Neufahrzeug<br />
an, verbaut den 1200er-Motor<br />
aber weiterhin im Reisetourer Caponord.<br />
Eine Gemeinheit! Unsere Leihmaschine<br />
für diesen Test stammt aus<br />
2011. Doch sie weckt schnell die Hoffnung,<br />
dass Aprilia die große Dorsoduro<br />
vielleicht als Euro-4-Maschine neu<br />
beleben wird.<br />
Italienische Motorräder sprechen<br />
unterschiedliche Akzente<br />
Genau wie beim Ducati-Antrieb stehen<br />
die Zylinder des V2 in einem Winkel<br />
von 90 Grad zueinander. Damit läuft<br />
der großvolumige Twin kultiviert, erreicht<br />
jedoch nicht ganz die Geschliffenheit<br />
der Hypermotard. Charakterlich<br />
unterscheidet sich der Dorsoduro-<br />
Motor stark vom Antrieb der Ducati.<br />
Durch das techno-harte Donnern<br />
spricht die Aprilia mit einem ganz<br />
eigenständigen Akzent. Mit ihren gemessenen<br />
130 <strong>PS</strong> wird das Vorderrad<br />
im zweiten und dritten Gang aus jeder<br />
engeren Kurve heraus leicht. Und so<br />
unterbreitet die Dorsoduro auch nach<br />
fünf Jahren noch lupenreinen Fahrspaß,<br />
obwohl ABS und Traktionskontrolle<br />
nach heutigen Maßstäben grob intervenieren.<br />
Im direkten Vergleich mit der<br />
Duc fällt auf, dass der Motor weniger<br />
rapide hochdreht und nicht ganz so<br />
zackig anspricht.<br />
Trotz höherer Spitzenleistung und<br />
größerem Hubraum kann die Aprilia<br />
der Duc im engen Geläuf nicht davonfahren.<br />
Mitunter liegen die Gründe<br />
dafür am Alter der Testmaschine. Der<br />
Gasgriff läuft schwergängig, Kupplung<br />
und Bremse verlangen nach Handkraft<br />
und das Getriebe schaltet knochig.<br />
In 2011 hatte die Dorsoduro außerdem<br />
noch keine Anti-Hopping-Kupplung,<br />
weshalb das Hinterrad bei harten<br />
Bremsattacken grob rattert. Im Gegensatz<br />
zum ersten Eindruck liegt die Aprilia<br />
nach den ersten Metern näher an<br />
einem Naked Bike als die Hypermotard.<br />
Ihr langer Radstand in Kombination mit<br />
dem steif wirkenden Chassis verleiht<br />
der Aprilia auf ebener Piste Stabilität.<br />
Auf Runzelasphalt neigt sie aber gelegentlich<br />
zum Lenkerschlagen.Im Alltag<br />
gelingen Wendemanöver „auf der Briefmarke“<br />
problemlos, und man sitzt komfortabel<br />
auf dem Bike. Komm schon<br />
Piaggio, die große Dorsoduro hätte eine<br />
Nachfolgerin wahrlich verdient!<br />
Abseits der schmalen Supermoto-<br />
Spielwiesen auf der Schwäbischen Alb<br />
macht die Moto Morini Corsaro 1200<br />
Veloce ihrem Namen alle Ehre. Sie bollert<br />
sowohl an der Duc als auch an der<br />
Aprilia vorbei, sobald sich die Gelegenheit<br />
dazu in Form einer längeren<br />
Zwischengeraden bietet. In freier Wild-<br />
22 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Formationsflug.<br />
Die weitwinklige Aufnahme<br />
erfordert dichtes Auffahren<br />
zum Kamerafahrzeug.<br />
Teufelskerle halt<br />
bahn wirkt die Morini wie die Vertreterin<br />
einer seltenen Spezies, die man bis<br />
dahin eigentlich für ausgestorben hielt.<br />
Eine Zeit lang war sie das tatsächlich,<br />
doch Motorrad Bayer kümmerte sich<br />
um ihre Wiederbelebung. Der Händler<br />
aus Niederriden (www.motorrad-bayer.<br />
de) im Allgäu übernimmt ab sofort<br />
den Generalimport für Moto Morini in<br />
Deutschland.<br />
Gegenüber den anderen Eurofightern<br />
im Testfeld grenzt sich die Corsaro<br />
durch ihren konsequenten Purismus<br />
ab. ABS, Traktionskontrolle oder elektronische<br />
Riding-Modes? Vergiss es!<br />
Indiana Jones würde so ein Bike haben<br />
wollen, kein Zweifel. Der Antrieb der<br />
Morini ist eine Wucht und bietet hohen<br />
Unterhaltungswert. Noch beim Anfahren<br />
klingt der 87-Grad-V-Motor, als<br />
stünde er kurz vor einem Lagerschaden.<br />
Danach mischt sich eine Art Blubbern<br />
hinzu, bevor der V2 um 3500/min<br />
herum tief bollernd eine fette Drehmomentwelle<br />
serviert, die bis 9000/min<br />
nicht mehr abebbt. Wheelies gelingen<br />
kinderleicht. Teilweise hebt man schon<br />
beim Anfahren an der Ampel ganz<br />
unbeabsichtigt das Vorderrad. Einen<br />
Wermutstropfen stellt das Konstant-<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 23
145<br />
130<br />
115<br />
100<br />
85<br />
70<br />
55<br />
40<br />
25<br />
10<br />
135<br />
120<br />
105<br />
90<br />
75<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
0<br />
fahrtruckeln unter 6000/min dar. Morini-Besitzer<br />
mit Fanbrille stören sich<br />
daran aber sicherlich genau so wenig<br />
140<br />
wie an den übrigen Eigenschaften, die<br />
1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
den Charakter der Maschine formen. 180<br />
0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />
Hänflinge scheitern an der Kupplung, 170<br />
die nach der Handkraft eines gestandenen<br />
200 Mannes 200 verlangt. Die braucht's<br />
205<br />
160<br />
195<br />
bei 190 der Bremse 190ebenfalls. Ein schärferer<br />
180 Initialbiss 180 würde ihr ganz gut ste-<br />
140<br />
150<br />
185<br />
175<br />
hen. 170Das Sachs-Fahrwerk 170 spricht auf<br />
165<br />
130<br />
schlechtem 160 Untergrund 160 unsensibel an,<br />
155<br />
120<br />
woraus 150 eine gewisse 150 Neigung zum<br />
145<br />
Kickback 140 (kein 140Lenkungsdämpfer an 110<br />
135<br />
Bord) 130 resultiert. 130Man kann mit der Morini<br />
120 trotzdem sportlich 120 unterwegs sein.<br />
125<br />
100<br />
115<br />
90<br />
Das 110 flotte Handling 110 lässt nicht wirklich<br />
105<br />
auf 100 216 Kilo Gesamtmasse 100<br />
schließen, 80<br />
95<br />
und 90 an einer Anti-Hopping-Kupplung<br />
90<br />
70<br />
85<br />
mangelt 80 es auch 80 nicht. Nur scharfes<br />
75<br />
60<br />
Umlegen 70 verträgt 70 die Corsaro weniger<br />
65<br />
50<br />
gut, 60 in tiefen Linkskurven 60 schleift<br />
55<br />
1,3596 der <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
niedrig 50 angebrachte 50 Seitenständer. 0,7355 kW 40 = 1 <strong>PS</strong><br />
45<br />
Weiterhin 40 flutschen 40 die Gänge<br />
35<br />
30<br />
weich 30 durch das 30 Getriebe, doch<br />
25<br />
205die<br />
20<br />
145 20<br />
200 20 200<br />
Schaltwege fallen auffällig lang 195 aus.<br />
14015<br />
10<br />
10<br />
190 10 190<br />
Größeren Fahrern passt dazu die<br />
5<br />
185<br />
0<br />
180<br />
180<br />
Anordnung der 130 0Fußrasten nicht 0175beson-<br />
ders gut. Sie sind verhältnismäßig 165<br />
125<br />
170<br />
170<br />
160<br />
160<br />
weit vorne angebracht 115 und ziemlich 155<br />
110<br />
150<br />
150<br />
rutschig. Da hilft nur das Nachrüsten 145<br />
140<br />
140<br />
mit Zubehör. 100<br />
135<br />
95<br />
130<br />
130<br />
Unserem Straßenbild würde 125 es gut<br />
tun, wenn man 120<br />
120<br />
85 in Zukunft hier 115 und da<br />
mal 80 eine Moto Morini zu Gesicht 110 110<br />
105bekä-<br />
me. Den Coolnessfaktor 70 der Corsaro 95<br />
100<br />
100<br />
1200 65 Veloce kann man nicht kleinreden.<br />
90<br />
90<br />
85<br />
80<br />
80<br />
55<br />
75<br />
Die Ingenieure bei BMW 70 sind 70<br />
50<br />
65<br />
echte Streber<br />
60<br />
60<br />
40<br />
55<br />
Hinter 50<br />
50<br />
35 der Corsaro wummert BMWs 45<br />
40<br />
40<br />
Tourensportler R 1200 RS entspannt<br />
25<br />
35<br />
die 30<br />
30<br />
20 Landstraße entlang. <strong>PS</strong>-Tester 25 Jacko<br />
muss schon zu mutigen Schritten 20<br />
20<br />
10<br />
15 übergehen,<br />
5 um das Motiv für einige spekta-<br />
5<br />
10<br />
10<br />
kuläre Fahraufnahmen liefern zu 0kön-<br />
nen. In einem Augenblick ist die Trakti-<br />
0<br />
onskontrolle der BMW per Knopfdruck<br />
deaktiviert, der <strong>PS</strong>ler springt auf die<br />
Sitzbank und schnippt den Sportboxer<br />
mit wohldosiertem Gas- und Kupplungseinsatz<br />
aufs Hinterrad. Dass der<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
140<br />
180<br />
130<br />
170<br />
120<br />
160<br />
110 150<br />
140<br />
100<br />
130<br />
90<br />
120<br />
80 110<br />
100<br />
70<br />
90<br />
60 80<br />
KTM 1290 Super Duke R<br />
126,5 kW (172 <strong>PS</strong>) bei 9100/min<br />
142 Nm bei 8100/min<br />
Moto Morini Corsaro 1200 Veloce<br />
103,7 kW (141 <strong>PS</strong>) bei 9300/min<br />
122 Nm bei 6800/min<br />
Aprilia Dorsoduro 1200<br />
95,6 kW (130 <strong>PS</strong>) bei 9000/min<br />
110 Nm bei 7600/min<br />
BMW R 1200 RS<br />
89,4 kW (122 <strong>PS</strong>)<br />
bei 7800/min<br />
120 Nm bei 6500/min<br />
Ducati Hypermotard 939<br />
78,5 kW (1<strong>07</strong> <strong>PS</strong>)<br />
bei 8700/min<br />
94 Nm bei 7400/min<br />
50<br />
70<br />
60<br />
150<br />
40<br />
140<br />
50<br />
130<br />
30 40<br />
120<br />
110<br />
30<br />
20<br />
100<br />
20<br />
90<br />
10<br />
80<br />
10<br />
70<br />
kW <strong>PS</strong><br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
BESCHLEUNIGUNG IM 2. GANG<br />
Beschleunigung in m/s 2<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />
Das Beschleunigungs-<br />
14<br />
diagramm besteht aus<br />
13<br />
rechnerischen Werten und 12<br />
berücksichtigt keine<br />
11<br />
Fahrwiderstände (Rollwiderstand,<br />
10<br />
Luftwiderstand). 9<br />
Außer der Leistung bedient 8<br />
es sich des Fahrzeuggewichts<br />
7<br />
sowie der Gesamt-<br />
6<br />
übersetzung. Über allem<br />
5<br />
Aprilia Dorsoduro 1200<br />
steht die mächtige KTM, die<br />
BMW R 1200 RS<br />
4<br />
mit ihren 1302 Kubikzentimetern<br />
Hubraum in Kombi-<br />
KTM 1290 Super Duke R<br />
Ducati Hypermotard 939<br />
3<br />
2<br />
nation mit relativ geringem<br />
Moto Morini Corsaro 1200 Veloce<br />
1<br />
Gewicht 0 1000 weit 2000 über 3000 den 4000 5000 60000<br />
7000 8000 9000 1000011000<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140<br />
Geschwindigkeit in km/h<br />
Drehmoment in Nm<br />
Kein anderer Zweizylinder im<br />
Testfeld reicht dem KTM-<br />
Motor leistungsmäßig das<br />
Wasser. Er langt schon knapp<br />
über 3000/min mit Urgewalt<br />
zu, bleibt aber berechenbar.<br />
Bis 9000/min schaufelt der<br />
orange Reaktor beidhändig<br />
Drehmoment ohne Ende ans<br />
Hinterrad. Chapeau, nach wie<br />
vor. Die Moto Morini verschafft<br />
in der Drehzahlmitte<br />
um 6000/min herum ein<br />
druckvolles Fahrerlebnis. Sie<br />
unterbreitet einen unnachahmlichen<br />
Klang und begeistert<br />
mit sattem Punch der<br />
alten V2-Schule. Der BMW-<br />
Boxer drückt ebenfalls engagiert<br />
an, was aufgrund des<br />
hohen Gesamtgewichts der<br />
Maschine aber wenig spektakulär<br />
rüberkommt. Aprilia<br />
und Ducati wollen beide im<br />
Attackebereich um 7000/min<br />
herum gehalten werden.<br />
Die Hypermotard fällt durch<br />
lineare Leistungsentfaltung<br />
und hohe Laufkultur auf.<br />
anderen Kandidatinnen<br />
rangiert. Gut erkennbar:<br />
Trotz geringster Spitzenleistung<br />
im ganzen Testfeld dreht die Ducati den stärkeren Aprilia und Moto Morini eine<br />
lange Nase. Sie profitiert von ihrer geringen Masse sowie der sehr kurzen Übersetzung.<br />
Die BMW ist in den unteren Gängen ebenfalls kurz übersetzt und kaschiert ihr hohes<br />
Gesamtgewicht auf diese Art und Weise effektiv.<br />
KTM 129<br />
Moto Mo<br />
Aprilia<br />
BMW R<br />
Ducati H<br />
24 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
DATEN<br />
APRILIA<br />
DORSODURO 1200<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
95,5 kW (130 <strong>PS</strong>) bei 8700/<br />
min*, 115 Nm bei 7200/min*, 1197 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 106,0/67,8 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
52-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />
Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen mit angeschraubten<br />
Alu-Gussprofilen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,1 Grad, Nachlauf: 118 mm, Radstand:<br />
1528 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
43 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Seitlich direkt angelenktes<br />
Federbein, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/<br />
hinten: 160/155 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70<br />
ZR 17, hinten: 180/70 ZR 17, Testbereifung:<br />
Michelin Pilot Power, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-<br />
Einzelscheibe mit Einkolben-Schwimmsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
87,7 kW (119 <strong>PS</strong>) bei 222 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,5 s; 0 –150 km/h: 6,2 s;<br />
0 –200 km/h: 12,1 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,5 s; 100 –150 km/h: 5,3 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
220 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2190/900/1320 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 875/1100 mm, Lenkerbreite:<br />
775 mm, 223,5 kg vollgetankt, v./h.:<br />
47,7/52,3 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 7,4 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 15 Liter, Reichweite: 203 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat. neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe:<br />
8 K offen, Zugstufe: 9 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat. neg. Federweg: 27 mm, Druckstufe:<br />
1 U offen, Zugstufe: 14 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
Gebraucht um 7000 Euro<br />
BMW<br />
R 1200 RS<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-Boxermotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
92 kW (125 <strong>PS</strong>) bei 7700/min*, 125<br />
Nm bei 6500/min*, 1170 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 101,0/73,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
52-mm-Drosselklappen, hydraulisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-<br />
Kupplung, Sechsganggetriebe, G-Kat, Kardan,<br />
Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahlrohr-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
62,3 Grad, Nachlauf: 115 mm, Radstand:<br />
1530 mm, Upside-down-Gabel, Ø<br />
Gabelinnenrohr: 45 mm, mit ESA: elektrohydraulische<br />
Dämpfungseinstellung, direkt<br />
angelenktes Zentralfederbein, mit ESA:<br />
elektrohydraulische Federbasis- und<br />
Dämpfungseinstellung, Federweg vorn/hinten:<br />
140/140 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />
17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Metzeler Roadtec Z8 Interact „M“/“C“,<br />
320-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />
angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 276-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Schwimmsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
82,1 kW (112 <strong>PS</strong>) bei 208 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />
0 –200 km/h: 13,3 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,5 s; 100 –150 km/h: 5,1 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
230 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2210/925/1325 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 810/1040 mm, Lenkerbreite:<br />
710 mm, 245,5 kg vollgetankt, v./h.:<br />
51,1/48,9 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 5,8 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 18 Liter, Reichweite: 310 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
ESA, Federbasis-Symbol: ein Helm und<br />
Koffer, Dämpfung: Modus „Dynamic Road“,<br />
Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
ESA, Federbasis-Symbol: ein Helm und<br />
Koffer, Dämpfung: Modus „Dynamic Road“,<br />
Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
13500 Euro, Test maschine: 17760 Euro<br />
(jeweils zzgl. Neben kosten)<br />
DUCATI HYPER-<br />
MOTARD 939 SP<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
83,1 kW (113 <strong>PS</strong>) bei 9000/<br />
min*, 97,9 Nm bei 7500/min*, 937 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 94,0/67,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
13,1:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
52-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />
Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
64,5 Grad, Nachlauf: 104 mm, Radstand:<br />
1498 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Direkt angelenktes<br />
Federbein, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
185/175 mm, Leichtmetall-Schmiederäder,<br />
3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn:<br />
120/70 ZR 17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Pirelli Supercorsa SP, 320-mm-<br />
Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
245-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />
Festsattel hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
73,7 kW (100 <strong>PS</strong>) bei 178 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />
0 –200 km/h: 13,5 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,7 s; 100 –150 km/h: 4,7 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
222 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2150/920/1295 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 875/1110 mm, Lenkerbreite:<br />
785 mm, 199 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,2/50,8 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 6,7 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 16 Liter, Reichweite: 239 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat. neg. Federweg: 33 mm, Druckstufe:<br />
11 K offen, Zugstufe: 15 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat. neg. Federweg: 23 mm, Druckstufe:<br />
komplett offen, Zugstufe: 19 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
15590 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
26 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
KTM 1290 SUPER<br />
DUKE R SE<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-75-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
127 kW (173 <strong>PS</strong>) bei 8870/<br />
min*, 144 Nm bei 6500/min*, 1301 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 108,0/71,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
13,2:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
56-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />
Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,1 Grad, Nachlauf: 1<strong>07</strong> mm, Radstand:<br />
1482 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Zug- und<br />
Druckstufe. Zentralfederbein ohne Umlenkung,<br />
einstellbar in Federbasis, Zugund<br />
Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
120/156 mm, Leichtmetall-Gussräder, 3.50<br />
x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />
hinten: 190/55 ZR 17, Erstbereifung: Dunlop<br />
Sportsmart 2, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-<br />
Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
118,6 kW (161 <strong>PS</strong>) bei 246 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 5,5 s;<br />
0 –200 km/h: 8,9 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 5,5 s; 100 –150 km/h: 4,4 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
290 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2140/900/1280 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 840/1045 mm, Lenkerbreite:<br />
750 mm, 213 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,5/50,5 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnittstestverbrauch: 7,1 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 18 Liter, Reichweite: 254 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat. neg. Federweg: 27 mm (nicht<br />
einstellbar), Druckstufe: 17 K offen,<br />
Zugstufe: 14 K offen, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat. neg. Federweg: 30 mm,<br />
Druckstufe high/low: ganz offen/20 K offen,<br />
Zugstufe: 0,25 U offen, Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
15 895 Euro, Test maschine 17995 Euro<br />
(zzgl. Nebenkosten)<br />
MOTO MORINI COR-<br />
SARO 1200 VELOCE<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-87-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
103 kW (140 <strong>PS</strong>) bei 8500/<br />
min*, 123 Nm bei 6500/min*, 1187 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 1<strong>07</strong>,0/76,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
11,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
54-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />
Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,5 Grad, Nachlauf: 103 mm, Radstand:<br />
1440 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
50 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein mit<br />
Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
120/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />
17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Pirelli Diablo Rosso II, vorne „K“, 320-mm-<br />
Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
220-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />
Schwimmsattel hinten<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
96,1 kW (131 <strong>PS</strong>) bei 231 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 5,9 s;<br />
0 –200 km/h: 10,2 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,7 s; 100 –150 km/h: 4,1 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
250 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2<strong>07</strong>0/905/1255 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 810/1020 mm, Lenkerbreite:<br />
740 mm, 216 kg vollgetankt, v./h.:<br />
47,2/52,8 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 7,0 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 17 Liter, Reichweite: 243 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat. neg. Federweg: 32 mm, Druckstufe:<br />
2,5 U offen, Zugstufe: 2 U offen, Niveau:<br />
Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat. neg. Federweg: 35 mm, Druckstufe:<br />
17 K offen, Zugstufe: 3 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
18500 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
APRILIA<br />
DORSODURO 1200<br />
BMW<br />
R 1200 RS<br />
DUCATI HYPER-<br />
MOTARD 939 SP<br />
KTM 1290<br />
SUPER DUKE R SE<br />
MOTO MORINI CORSARO<br />
1200 VELOCE<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />
U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 27
BEWERTUNG<br />
max.<br />
Punkte<br />
APRILIA<br />
DORSODURO<br />
1200<br />
BMW<br />
R 1200 RS<br />
DUCATI<br />
HYPERMOTARD<br />
939 SP<br />
KTM<br />
1290 SUPER<br />
DUKE R SE<br />
MOTO MORINI<br />
CORSARO 1200<br />
VELOCE<br />
ANTRIEB<br />
Beschleunigung 10 5 5 5 8 7<br />
Durchzug 10 6 6 7 6 7<br />
Leistungsentfaltung 10 6 8 9 10 7<br />
Ansprechverhalten 10 6 9 9 9 7<br />
Lastwechselreaktion 10 8 9 9 9 8<br />
Laufkultur 10 8 8 9 9 8<br />
Getriebebetätigung 10 7 9 8 7 7<br />
Getriebeabstufung 10 7 7 10 7 8<br />
Kupplungsfunktion 10 4 8 9 9 7<br />
Traktionskontrolle 10 5 7 8 7 -<br />
Zwischensumme 100 62 76 83 81 66<br />
FAHRWERK<br />
Fahrstabilität 10 7 9 7 8 7<br />
Handlichkeit 10 8 6 9 8 7<br />
Kurvenstabilität 10 7 8 8 8 8<br />
Rückmeldung 10 6 6 8 7 7<br />
Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 8 7 7 7<br />
Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 7 8 7 7<br />
Bremswirkung 10 6 10 10 10 7<br />
Bremsdosierung 10 5 8 10 10 7<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 8 8 8 8 8<br />
ABS-Funktion 10 7 8 9 9 -<br />
Zwischensumme 100 70 78 84 82 65<br />
ALLTAG UND FAHRSPASS<br />
Sitzposition 10 9 6 6 9 8<br />
Windschutz 10 2 8 1 3 2<br />
Ausstattung 10 7 9 8 8 5<br />
Verbrauch 10 5 7 7 6 6<br />
Fahrspaß 10 8 7 9 10 8<br />
Zwischensumme 50 31 37 31 36 29<br />
GESAMTSUMME 250 163 191 198 199 160<br />
PLATZIERUNG 4. 3. 2. 1. 5.<br />
Stunt mit der immerhin 245,5 Kilo<br />
schweren Maschine klappt, liegt nicht<br />
zuletzt am sauber abgestimmten Motor.<br />
Wir bevorzugen den Fahrmodus „Dynamic“,<br />
in dem die R 1200 RS am direktesten<br />
auf Vorwärtsbefehle reagiert.<br />
Erstaunlich, wie lastwechselfrei der<br />
Boxer dennoch ans Gas geht. Keinerlei<br />
störende Bewegung kommt aus dem<br />
Antriebsstrang, gar nichts.<br />
Zum Boxermotor darf man stehen<br />
wie man möchte. Ein Racer würde in<br />
wenigstens neun von zehn Fällen eher<br />
zum V2 greifen, wenn er die Wahl<br />
zwischen beiden hätte. Doch welche<br />
Manieren die Münchner dem kräftigen<br />
Flat-Twin anerzogen haben, das<br />
verdient Respekt. Erst weiter oben im<br />
Drehzahlbereich ab knapp 7000/min<br />
muss sich der BMW-Fahrer dem Piloten<br />
auf der Morini geschlagen geben. Die<br />
Abstimmung der Fahrwerkselektronik<br />
inklusive Traktionskontrolle und<br />
Schaltautomat mit Blipperfunktion<br />
sorgt für den nächsten Aha-Effekt. Auf<br />
der von welligem Asphalt gekennzeichneten<br />
Teststrecke halten die semiaktiv<br />
gesteuerten Federelemente im Modus<br />
„Road“ mit einem Helmsymbol (regelt<br />
die Federvorspannung) im Verbund mit<br />
der Traktionskontrolle (an den gewählten<br />
Fahrmodus gekoppelt) die Fuhre<br />
selbst bei Vollgas ruhig auf Kurs. Der<br />
Blipper macht seine Sache so gut, man<br />
möchte nicht mehr auf seinen Einsatz<br />
verzichten. Seine permanente Benutzung<br />
kaschiert, dass die Betätigung<br />
der ersten drei Gänge unter konventionellem<br />
Kupplungseinsatz gerne mit<br />
einem hörbaren „Klonk“ erfolgt.<br />
Missfallen erregen der lange Leerweg<br />
des Bremshebels und der wandernde<br />
Druckpunkt, nachdem einige<br />
Male härter in die Eisen gegangen<br />
wurde. Früher oder später muss die R<br />
1200 RS gegenüber den anderen Euro-<br />
Wer auf Power steht, steht automatisch<br />
auf die Super Duke. Daumen<br />
hoch für den orangenen Reaktor!<br />
28 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
fightern abreißen lassen. Ihr vergleichsweise<br />
hohes Gewicht, die<br />
begrenzte Schräglagenfreiheit und das<br />
indifferente Gefühl für das Vorderrad<br />
erinnern daran, dass die Betonung in<br />
ihrem Namen mehr auf „Tourer“ als auf<br />
„Sport“ liegt. Wer sich in diese Richtung<br />
trotzdem mit einem Boxer bewegen<br />
will, sollte sich auf jeden Fall die<br />
Roadster-Version R 1200 R zu Gemüte<br />
führen.<br />
Übrig bleibt die KTM 1290 Super<br />
Duke R SE. Der Namenszusatz steht für<br />
„Special Edition“. Mit der SE bieten die<br />
Mattighofener als Abgesang auf die<br />
erste Baureihe ein Sondermodell der<br />
1290 Super Duke R an. Klar, das Euro-<br />
4-Update steht vor der Tür. Die SE trägt<br />
einen Endschalldämpfer von Akrapovic,<br />
Wave-Bremsscheiben, eine CNCgefräste<br />
Gabelbrücke aus Aluminium,<br />
kommt mit einem griffigeren und<br />
gleichzeitig komfortableren Sitz und<br />
hat Motorschutzdeckel aus Karbon<br />
nebst ein paar weiteren hübschen<br />
Details. Alles schick, mit 17 995 Euro<br />
allerdings ganz schön selbstbewusst<br />
bepreist.<br />
Zur Super Duke SE gibt es nur zu<br />
sagen, dass es wenig Neues zu sagen<br />
gibt. Ihr monumentaler 75-Grad-V2 mit<br />
zwei Ausgleichswellen entfesselt eine<br />
urtümliche Gewalt, die man erstaunlich<br />
gut auf die Straße bekommt. Der Rest<br />
des Motorrads scheint einfach nur um<br />
den überirdischen V2 herum konstruiert.<br />
Spricht man von der 1290 Super<br />
Duke, meint man diesen Frankenstein-<br />
Motor. Am besten stellt man ihn sich<br />
als Kreuzung aus einem gelassenen<br />
FAZIT<br />
Blauwal und einem aggressiven T-Rex<br />
vor. Die KTM verspeist die übrigen vier<br />
Eurofighter ganz einfach zum Frühstück,<br />
sie hat praktisch aus dem Stand<br />
überall deutlich mehr Leistung. Beim<br />
Testen fällt die Bremse mit noch besserer<br />
Dosierbarkeit und noch festerem<br />
Biss auf, als sie die bisherigen Testmaschinen<br />
gleichen Fabrikats hatten. Die<br />
Wave-Scheiben sind ein kleines Accessoire<br />
mit großer Wirkung.<br />
Vom anstehenden Modellupdate erhoffen<br />
wir uns eine weiterentwickelte<br />
Elektronik. Eine mehrstufige, feinere<br />
Traktionskontrolle wäre toll, die zumindest<br />
in einem Modus Wheelies zulässt<br />
und die man während der Fahrt umstellen<br />
kann. Beim aktuellen Modell<br />
muss die Traktionskontrolle zum Wheelen<br />
erst bei stillstehendem Fahrzeug<br />
umständlich deaktiviert werden.<br />
Sollten anschließend noch weitere<br />
Wünsche frei sein, würden wir uns<br />
für ein strafferes Fahrwerk und einen<br />
Quickshifter entscheiden.<br />
Und als Krönung vielleicht noch<br />
eine Kreditkarte ohne Limit, mit der<br />
man eine große Garage kaufen kann,<br />
in die ganz viele zweizylindrige Eurofighter<br />
hineinpassen.<br />
KTM 1290 SUPER DUKE R SE Auch gut zwei Jahre nach ihrem Debüt<br />
1. beeindruckt die V2-Abrissbirne mit ihrer schieren Gewalt in Kombination<br />
mit kinderleichter Benutzerfreundlichkeit. Bei der Power bleibt kein Auge<br />
trocken. Die SE-Ausführung der Super Duke wertet die Maschine insgesamt<br />
auf, täuscht aber nicht über bekannte Schwächen hinweg.<br />
DUCATI HYPERMOTARD 939 SP Fast still und heimlich sammelt die<br />
2. hochbeinige Ducati so viele Punkte, dass sie nur haarscharf am Sieg<br />
vorbeischrammt. Die Nervosität ihrer Vorgängerinnen kommt bei ihr kaum<br />
mehr durch, und das Gesamtpaket wirkt stimmig.<br />
BMW R 1200 RS Sie ist weder die Schnellste noch die Handlichste oder<br />
3. die Schönste. Aber im Rahmen ihrer Auslegung als Sporttourer lässt sich<br />
die R 1200 RS kaum etwas ankreiden, das Gerät funktioniert einfach gut.<br />
APRILIA DORSODURO 1200 Am Spaßfaktor gemessen erscheint es unverständlich,<br />
warum Aprilia den großen V2 nicht mehr in ein Bike wie die-<br />
4.<br />
ses verpflanzt. Ein paar Modernisierungen am Motor mit dem neuesten Elektronikpaket<br />
wären ausreichend, um die Dorsoduro wieder ins Spiel zu bringen.<br />
MOTO MORINI CORSARO 1200 VELOCE Schön, dass es mit Motorrad<br />
5. Bayer einen neuen Generalimporteur für Moto Morini in Deutschland gibt.<br />
Die aktuelle Corsaro 1200 Veloce rangiert als „Kultprügel“ jenseits der<br />
Aussagekraft einer Punktewertung. Ein ursympathischer Hobel für echte<br />
Kerle, die allerdings eine dicke Brieftasche brauchen. Hoffentlich mischt Euro<br />
4 in Zukunft keinen Weichspüler in die DNA der Corsaro.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 29
VERGLEICHSTEST<br />
HUSQVARNA 701 SM GEGEN KTM 690 SMC R<br />
KTM 690 SMC R<br />
Supermotos mit Straßenzulassung und genügend<br />
Sportgenen gibt es nicht wirklich viele. Unsere<br />
beiden kommen auch noch aus dem selben Nest.<br />
Wie nah sind sich die spaßigen Schwestern?<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: Jacek Bilski<br />
SPA<br />
30 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
HUSQVARNA 701 SM<br />
SSVÖGEL<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 31
KTM<br />
690 SMC R<br />
32 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01<br />
01 Im Gegensatz zur Husqvarna ist das KTM-Cockpit wertig und bietet hohe<br />
Alltagstauglichkeit<br />
02 Dank der aufwendig gefrästen Alubrücke lässt sich der Lenker näher an<br />
den Piloten montieren<br />
03 Einziger Wermutstropfen bei der KTM-Ausstattung: Die Miniblinker der<br />
Husqvarna sind deutlich schöner<br />
02 03<br />
Früher zog sich die Glaubensfrage<br />
wie ein Graben durch die<br />
SM-Fangemeinde – KTM oder<br />
Husqvarna, entscheide dich!<br />
Die Mattighofener waren dabei das Establishment,<br />
die Schweden – wem auch<br />
immer sie gerade gehörten – spielten<br />
die Underdogs, das kleine gallische<br />
Dorf, den David. Doch dann kam 2013<br />
KTM-Boss Pierer und kaufte Husqvarna.<br />
Frei nach dem 68er-Spruch „Wer zum<br />
Pierer rüberbrennt, gehört schon<br />
zum Establishment“ ereilte Husqvarna<br />
die Gleichmacherei. Deshalb starb<br />
Husaberg – auch eine Glaubensfrage,<br />
an der Hardcore-SM-Treiber heute<br />
noch knabbern. Doch die gehört nicht<br />
hierher, denn in unserem Supermoto-<br />
Test spielen nur die KTM 690 SMC R<br />
und die Husqvarna 701 SM eine Rolle.<br />
Erstere ist ein Verkaufsschlager<br />
im KTM-Programm und wurde zudem<br />
in der <strong>PS</strong>-Leserwahl zur Königin der<br />
Supermotos geadelt. Die 701 SM stand<br />
nicht zur Wahl. Sie ist eigentlich das<br />
gleiche Motorrad, hieß die Begründung<br />
bei der Auslobung. Und tatsächlich, die<br />
Husky hat denselben Rahmen, dieselben<br />
WP-Fahrwerkskomponenten und<br />
den 690er-Single, der als LC4 eine<br />
große Stütze des KTM-Erfolgs ist.<br />
Während die ewig nach dem Testsinn<br />
Suchenden jetzt frohlocken, <strong>PS</strong><br />
vergleiche endlich mal Äpfel mit Äpfeln,<br />
fragen sich die Aufgeschlosseneren, wo<br />
in diesem Test jetzt der Reiz liegt? Ganz<br />
einfach: Die beiden Supermotos trennt<br />
außer 350 Euro Preisunterschied noch<br />
so einiges. Und wer sie wie richtige<br />
Supermotos bei den Hörnern packt,<br />
entdeckt die entscheidenden Charakterunterschiede<br />
der vermeintlichen<br />
Zwillinge blitzschnell.<br />
Wir zogen dafür los auf das Gelände<br />
des Motorsportclubs Kirchheim/<br />
Teck (Trainings- und Clubangebote un-<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 33
„SUPERMOTOS SIND<br />
ECHTE SPASSVÖGEL,<br />
MIT DENEN MAN<br />
HERRLICH BOLZEN<br />
KANN – FAST OHNE<br />
DROHENDEN FÜH-<br />
RERSCHEINENTZUG“<br />
Die Meinung der <strong>PS</strong>-Tester<br />
ter www.mckt.de) und fegten über dessen<br />
Supermoto-Strecke. Offroad ausgenommen,<br />
denn während andernorts<br />
die Dörfer im Mairegen absoffen, verwandelten<br />
sich Anlieger und Sprunghügel<br />
in eine Moorlandschaft. Da kamen<br />
wir einfach ein paar Tage zu spät.<br />
Wir brauchen die nötige Härte<br />
Nach Einfahren und Aufwärmen der<br />
auf beiden Maschinen montierten<br />
ContiAttack SM zücken wir sofort die<br />
Schraubendreher. Die Fahrwerke der<br />
straßenzugelassenen Supermotos liegen<br />
im Grundsetup voll auf Alltag und<br />
tauchen beim harten Ankern vor den<br />
Kehren entsprechend unangenehm tief<br />
und schnell ab. Aber auch die in den<br />
Handbüchern vorgeschlagenen Sportwerte<br />
sind uns letztendlich zu lasch.<br />
Bis wir zufrieden sind, ist quasi weder<br />
am voll einstellbaren Federbein (sogar<br />
mit High- und Lowspeed-Druckstufe)<br />
noch der Gabel viel von der Zug- und<br />
Druckstufendämpfung übrig. Aus Tradition<br />
machen wir dann doch noch je<br />
einen Klick auf und genießen schließlich<br />
die nötige Stabilität sowohl der<br />
KTM als auch der Husky. Für einen<br />
echten Sporteinsatz sind beide Modelle<br />
grundsätzlich unterdämpft, aber wer<br />
die volle Supermoto-Dröhnung sucht,<br />
muss sich eben eine Wettbewerbsmaschine<br />
besorgen – der Besuch von Eisdielen<br />
und anderen öffentlichen Treffpunkten<br />
ist damit aber auch durch!<br />
Mit unserer Setup-Maßnahme<br />
haben wir die ursprünglich gewaltige<br />
Stoppie-Neigung der Bikes, die selbst<br />
das ABS nicht wegbügelte, eliminiert.<br />
Apropos ABS: Das regelt nun wirklich<br />
sehr sportlich und damit spät. Nach<br />
unserem Fahrwerkseingriff geht die<br />
Gabel bei beiden auch bei extremem<br />
Spätbremsen weiterhin nicht auf Block<br />
oder bockt in anderer Form – sehr gut!<br />
Zuverlässig lässt es sich einlenken und<br />
mit weit ausgestrecktem Bein in die<br />
Kurve stechen, wo die Fuhre in voller<br />
Schräglage vollstrecken kann.<br />
Das ABS haben wir auf der Piste<br />
ausgeschaltet. Bei beiden Kampfhähnen<br />
funktioniert das ganz leicht per<br />
Knopfdruck im Cockpit. Allerdings sind<br />
die Blockierverhinderer dann komplett<br />
deaktiviert. Wer Bremsdrifts will, aber<br />
am Vorderrad nicht auf ABS verzichten<br />
möchte, kann sich im Powerparts-Programm<br />
für 92 Euro einen entsprechenden<br />
Stecker rauslassen.<br />
Wie man sich bettet...<br />
Schenken sich die beiden Testbikes<br />
beim Fahrwerk nichts, fällt der Unterschied<br />
bei der Sitzposition und dem<br />
Sitzgefühl sofort auf. Die Husky baut<br />
minimal niedriger, hat aber eine weiter<br />
nach vorn und nach unten hin gepolsterte<br />
Bank, auf der ihr Pilot bis fast auf<br />
34 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Feinste Komponeten für ein edles Bike<br />
Jetzt mit 10% Nachlass!*<br />
10% Preisnachlass* auf alle Original Yamaha Anbauteile der Modelle der Yamaha<br />
R-Serie, der Hyper Naked Baureihe sowie der Modelle Tracer900, XSR700 und XSR900.<br />
Die abgebildeten Teile für die YZF-R1 sind nur ein kleiner Querschnitt des umfangreichen Angebots edler Komponenten.<br />
Wie Ihr individuell gestaltetes Bike aussehen könnte - mit dem Bike-Konfigurator online simulieren.<br />
*Bezogen auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Lieferbar solange Vorrat reicht bis zum 30.06.<strong>2016</strong>.<br />
www.yamaha-motor.de
01<br />
01 Die minimale Ausstattung im Cockpit der 701 erinnert frappant an Wettbewerbs-Supermotos<br />
02 Der Bremshebel von Brembo steht der Husky gut und vermittelt bei den<br />
sehr guten Stoppern ein schöneres Dosierungsgefühl<br />
03 Zwar ist der Lenker gummigelagert, was die Vibrationen leicht minimiert,<br />
aber er lässt sich in der Position nicht groß verstellen<br />
02 03<br />
den Lenkkopf rutschen kann. Außerdem<br />
ist sie straffer gepolstert und informiert<br />
so am Kurvenscheitel etwas<br />
transparenter vom Haftungszustand<br />
des 160er-Hinterreifens. Nicht, dass die<br />
KTM diese Info entscheidend verweigern<br />
würde. Auch bei ihr übermittelt<br />
das Federbein glasklar, wann es in den<br />
Drift geht oder sich noch entschlossen<br />
Traktion nutzen lässt. Aber die Husky<br />
bietet den Hauch mehr Popometer.<br />
Beim Gefühl offenbaren sich weitere<br />
Unterschiede, etwa bei den Lenkerkröpfungen.<br />
Aggressiv und flach die<br />
der Husqvarna, alltagstauglich-entspannt<br />
bei der SMC R. Entsprechend<br />
punktet im <strong>PS</strong>-Vergleich die Husky,<br />
denn sie fühlt sich einfach etwas sportlicher<br />
an. Hier addiert die Husky noch<br />
einen Punkt auf ihr Konto: Der Bremshebel<br />
ist wertiger als an der KTM, hat<br />
genau die richtige Form, um bei der<br />
Bremsdosierung diesen Hauch mehr<br />
Sportlichkeit aufkommen zu lassen.<br />
Gar nicht so richtig in der Punktetabelle<br />
auftauchen kann der größere<br />
Lenkeinschlag der Husqvarna, den die<br />
flacher gezeichneten Kunststoffschürzen<br />
um den baugleichen Kühler wohl<br />
erlauben. Gerade im Drift kann das ein<br />
entscheidender Faktor sein, ob man die<br />
Kurve noch erwischt oder in die Rabatten<br />
abdriftet. Sollten wir die Kategorie<br />
„Drifttauglichkeit“ neu einführen? Angesichts<br />
des Naked Bike-Tests und der<br />
anstehenden Supersportler-Vergleiche<br />
besteht dazu wohl kein großer Bedarf.<br />
Aber mit einem 1,5 Meter größeren<br />
Wendekreis der KTM gegenüber der<br />
Husky weiß jeder, was gemeint ist.<br />
Wenden wir uns den wichtigen Bewertungskriterien<br />
des Motors zu. Einheitsbrei?<br />
Nein. Die Husky hat ein anderes<br />
Mapping als die KTM, und das ist<br />
spürbar. Während nämlich die KTM ab<br />
etwa 5000/min richtig aggressiv nachlegt<br />
(schon cool!), huscht die Husqvarna<br />
unspektakulär über diesen Wert<br />
36 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
HUSQVARNA<br />
701 SM<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 37
45<br />
30<br />
15<br />
00<br />
85<br />
70<br />
55<br />
40<br />
25<br />
10<br />
1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />
hinweg und setzt ihre smoothe Leistungsentfaltung<br />
205<br />
stoisch fort. Bummeln<br />
mögen 200 aber beide 200<br />
195<br />
überhaupt nicht.<br />
Unter 190 3000/min 190 hacken sie heftig und<br />
185<br />
wollen 180 im Attackemodus 180<br />
175<br />
mit präziser<br />
Gangwahl 170 bedient 170 werden. Die Hackattacken<br />
160 der 160 KTM sind schließlich so<br />
165<br />
155<br />
ausgeprägt, 150 dass 150<br />
145<br />
sie das beim Durchzug<br />
140von 50 auf 140100 km/h eine satte halbe<br />
130 Sekunde auf 130 die Husqvarna kostet.<br />
135<br />
125<br />
120 Später beim 120<br />
115<br />
Ballern am Albtrauf auf<br />
öffentlicher 110 Straße 110 offenbarte der KTM-<br />
105<br />
Motor 100 dazu noch 100 deutlich ausgeprägte<br />
95<br />
Vibrationen 90 im 90<br />
85<br />
Lenker, die auf dem<br />
Heimweg 80 über 80die Bundesstraße in<br />
75<br />
nerviges 70 Rappeln 70 in den Händen ausartete.<br />
60 Die Husky 60<br />
65<br />
55<br />
war netter, denn ihr<br />
Lenker 50 ist in Gummi 50 gelagert. Punktemäßig<br />
40 honoriert 40 haben wir das nicht.<br />
45<br />
35<br />
Dazu 30<br />
25 war der 30 Unterschied nicht deutlich<br />
20genug und 20Kilometerfressen über<br />
15<br />
Schnellstraßen 10<br />
10 gehört schließlich nicht<br />
5<br />
zum 0 Haupteinsatzfeld 0 beider Bikes.<br />
Mal mehr, mal weniger<br />
Gut für einen Punkt extra war das<br />
Husky-Getriebe. Es ließ sich einen Tick<br />
besser schalten. Bei der KTM erwischten<br />
beide Tester mehr als einmal einen<br />
Zwischengang, braucht die SMC R<br />
doch deutlich längere Schaltwege mit<br />
den dicken SM-Stiefeln. Sind die Gänge<br />
sauber eingelegt, spendieren die beiden<br />
leichten Singles Supermoto-Fahrvergnügen<br />
pur. Besonders auf der SM-<br />
Strecke, aber auch in den vielen Kehren<br />
auf unserer Testrunde verzaubern<br />
701 und SMC R mit diesem formidablen<br />
Handling, das nur Supermotos bieten.<br />
Ist die Kehre auch noch so eng, spät<br />
angebremst, reingedrückt und mit entschlossenem<br />
Gaseinsatz wieder aufgerichtet,<br />
kennt der Spaß einfach kein<br />
Ende. Weder bei der Stabilität im Anbremsbereich<br />
noch beim Durcheilen<br />
der Kurve schenken sich die Kontrahentinnen<br />
etwas. Lediglich bei der Zielgenauigkeit<br />
und im Einlenkverhalten<br />
hat die Husky die Nase leicht vorn.<br />
Dennoch agieren beide hier auf ganz<br />
hohem Niveau. Dass die 701 zwei Kilo<br />
mehr wiegt, merkt wirklich niemand.<br />
Das zarte Mehrgewicht kann eigentlich<br />
nur vom einen Liter größeren Tank<br />
und dem anders gestalteten Auspuff<br />
herrühren, denn in Sachen Ausstattung<br />
zieht die Husqvarna gegenüber der<br />
KTM den Kürzeren. Während die SMC R<br />
über ein kompletteres Cockpit verfügt,<br />
das einen analogen Drehzahlmesser<br />
beherbergt, bietet die 701 SM ein<br />
schmales Kästchen mit je einem Lämpchen<br />
für Leerlauf, Blinker und leeren<br />
Tank sowie für aktiviertes oder ausgeschaltetes<br />
ABS. Dazwischen informiert<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
60<br />
80<br />
70<br />
50<br />
40<br />
60<br />
50<br />
30 40<br />
30<br />
20<br />
20<br />
10<br />
10<br />
KTM 690 SMC R<br />
52,4 kW (71 <strong>PS</strong>) bei 7600/min<br />
73 Nm bei 6500/min<br />
Husqvarna 701 SM<br />
52,0 kW (71 <strong>PS</strong>)<br />
bei 7500/min<br />
72 Nm bei 6600/min<br />
kW <strong>PS</strong><br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 10000<br />
HUSQVARNA<br />
701 SM<br />
Drehmoment in Nm<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
So gravierend kann der Unterschied<br />
nicht sein, schließlich<br />
werden beide Supermotos<br />
vom legendären LC4-<br />
Single befeuert, wenngleich<br />
der aktuelle Einzylinder mit<br />
Euro 4 noch der Duke vorbehalten<br />
bleibt. Deutlich im<br />
Schaubild erkennbar ist dieser<br />
Funke mehr Power der<br />
KTM-Testmaschine, was sich<br />
ab 5000/min tatsächlich bis<br />
zum Fahrer durchdrückt.<br />
Was die Leistungskurven dagegen<br />
nicht verraten ist die<br />
Hackklotz-Mentalität der beiden<br />
Modelle unter 3000/min,<br />
wobei die Husqvarna dies mit<br />
ihrem eigenen Mapping noch<br />
besser hinbekommt. Spaß<br />
macht der Motor trotzdem,<br />
nämlich dann, wenn man es<br />
ordentlich fliegen lässt.<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />
KTM<br />
690 SMC R<br />
38 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
DATEN<br />
KTM 690 SMC R<br />
HUSQVARNA 701 SM<br />
ANTRIEB<br />
Einzylindermotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
49,0 kW (67 <strong>PS</strong>) bei 7500/min*, 67 Nm bei<br />
6500/min*, 690 cm³, Bohrung/Hub:<br />
102,0/84,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,6:1, Zünd-/Einspritzanlage, 46-mm-<br />
Drosselklappe, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
63,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />
1480 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />
mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
215/250 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/5.00 x 17, Reifen vorn: 120/90 ZR<br />
17, hinten: 160/60 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Continental ContiAttack SM, 320-mm-Einzelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />
Schwimmsattel hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
48,6 kW (66 <strong>PS</strong>) bei 166 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 4,3 s; 0 –150 km/h: 9,0 s;<br />
0 –200 km/h: -<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 7,5 s; 100 –150 km/h: 6,2 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
180 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2210/850/1420 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 920/1210 mm, Lenkerbreite:<br />
840 mm, 156 kg vollgetankt, v./h.:<br />
46,8/53,2 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 6,2 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 12 Liter, Reichweite: 194 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat. neg. Federweg: 17 mm,<br />
Druckstufe: 1 K offen, Zugstufe: 1 K offen,<br />
Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat. neg. Federweg: 18 mm, Druckstufe: 1<br />
K offen, Zugstufe: 1 K offen, Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
9195 Euro zzgl. Neben kosten<br />
ANTRIEB<br />
Einzylindermotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
49,0 kW (67 <strong>PS</strong>) bei 7500/min*, 67 Nm bei<br />
6500/min*, 690 cm³, Bohrung/Hub:<br />
102,0/84,5 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,6:1, Zünd-/Einspritzanlage, 46-mm-<br />
Drosselklappe, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
63,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />
1480 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />
mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
215/250 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/5.00 x 17, Reifen vorn: 120/90 ZR<br />
17, hinten: 160/60 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Continental ContiAttack SM, 320-mm-Einzelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />
Schwimmsattel hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
48,5 kW (66 <strong>PS</strong>) bei 159 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 4,4 s; 0 –150 km/h: 9,0 s;<br />
0 –200 km/h: -<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 7,0 s; 100 –150 km/h: 6,6 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
180 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2190/840/1430 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 910/1170 mm, Lenkerbreite:<br />
840 mm, 158 kg vollgetankt, v./h.:<br />
46,2/53,8 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 6,4 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 13 Liter, Reichweite: 203 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat. neg. Federweg: 15 mm,<br />
Druckstufe: 1 K offen, Zugstufe: 1 K offen,<br />
Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat. neg. Federweg: 16 mm, Druckstufe: 1<br />
K offen, Zugstufe: 1 K offen, Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
9545 Euro zzgl. Neben kosten<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />
U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
eine rudimentäre Digitalanzeige über<br />
Tempo und gefahrene Kilometer. Und wo<br />
wir schon mal bei der Ausstattung sind:<br />
Der Lenker der KTM lässt sich in zwei<br />
Positionen festmachen.<br />
Schließlich winkt uns der Platzwart<br />
heran. Die Zeit ist um – leider. Und auch<br />
die Räuberfahrten hinauf die Schwäbische<br />
Alb und wieder hinunter gehen zu schnell<br />
vorbei. Wir sollten mal öfter wieder Supermotos<br />
fahren, man vergisst bei all den<br />
leistungswütigen Supersportlern allzu<br />
schnell, dass es mit diesen leichten Dingern<br />
grandios Spaß machen kann und<br />
man sich kaum in der Führerschein-feindlichen<br />
Speedzone bewegt. Nur der finale<br />
Blick auf die beiden Preisschilder verübelt<br />
einem die Gedanken daran, sich so einen<br />
Flitzer endlich auch noch in die Garage<br />
zu stellen. Die KTM kostet schließlich 9195<br />
Euro, die Husqvarna sogar 9545 Euro.<br />
Typisch Establishment, Herr Pierer!<br />
FAZIT<br />
HUSQVARNA 701 SM Hauchdünn ist ihr Punktevorsprung,<br />
doch gerade durch ihre geringfügig bessere<br />
1.<br />
Sportlichkeit auf der SM-Piste hat sich die 701 diesen Sieg<br />
verdient. Das bisschen weniger Alltagstauglichkeit sollte<br />
für echte Supermoto-Freunde verschmerzbar sein.<br />
KTM 690 SMC R Da dient man als Teilelieferant und<br />
2. wird glatt dafür abgezockt. Die KTM dürfte der 701<br />
das oberste Treppchen jedoch nicht lange überlassen,<br />
schließlich ist der neue 690er-Single der Duke noch gar<br />
nicht bei der SMC R angekommen. Der hätte mit den<br />
Mehr-<strong>PS</strong> sicher die siegbringenden Gene.<br />
BEWERTUNG<br />
max.<br />
Punkte<br />
KTM 690<br />
SMC R<br />
HUSQ-<br />
VARNA<br />
701 SM<br />
ANTRIEB<br />
Beschleunigung 10 0 0<br />
Durchzug 10 3 3<br />
Leistungsentfaltung 10 8 9<br />
Ansprechverhalten 10 8 8<br />
Lastwechselreaktion 10 7 7<br />
Laufkultur 10 7 7<br />
Getriebebetätigung 10 7 8<br />
Getriebeabstufung 10 8 8<br />
Kupplungsfunktion 10 9 9<br />
Traktionskontrolle 10 - -<br />
Zwischensumme 100 57 59<br />
FAHRWERK<br />
Fahrstabilität 10 9 9<br />
Handlichkeit 10 9 10<br />
Kurvenstabilität 10 9 9<br />
Rückmeldung 10 9 9<br />
Fahrwerksabstimmung vorne 10 6 6<br />
Fahrwerksabstimmung hinten 10 6 6<br />
Bremswirkung 10 9 9<br />
Bremsdosierung 10 8 9<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9 9<br />
ABS-Funktion 10 8 8<br />
Zwischensumme 100 82 84<br />
ALLTAG UND FAHRSPASS<br />
Sitzposition 10 8 9<br />
Windschutz 10 3 3<br />
Ausstattung 10 8 6<br />
Verbrauch 10 7 7<br />
Fahrspaß 10 10 10<br />
Zwischensumme 50 36 35<br />
GESAMTSUMME 250 175 178<br />
PLATZIERUNG 2. 1.<br />
40 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
ducati.de<br />
Official Sponsor<br />
Developed with<br />
Powered by<br />
Extra-Performance für Ihre neue Ducati<br />
Ducati Jubiläumsaktion<br />
Zubehör bzw. Bekleidung im Wert von bis zu 1.000 Euro. Jetzt bei ausgewählten<br />
Ducati Modellen. Informieren Sie sich bei Ihrem Ducati Partner über die Konditionen.<br />
Gültig bis 30.06.<strong>2016</strong>
ZONKOS ATTACKE<br />
KLEIN-YAMAHA XJR 1300<br />
42 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Die mörder edle XJR des<br />
Tuners Klein brüllte<br />
auf der Schwäbischen<br />
Alb die Arie der<br />
ewigen Liebe und<br />
des lodernden<br />
Feuers.<br />
Text: Zonko<br />
Fotos: Jacek Bilski<br />
EWIGE<br />
LIEBE<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 43
Bist du sicher, dass du das<br />
hinkriegst?“ – „Ich hab schon<br />
mal einen Blinddarm mit einem<br />
Grapefruitlöffel entfernt.“<br />
Und dann schneidet sich Robert de<br />
Niro selbst die Kugel aus dem blutenden<br />
Rumpf und Jean Reno assistiert.<br />
Dieser Dialog aus dem Film „Ronin“<br />
führt mich direkt zu Dominik Klein<br />
und seiner irren XJR – ein absolutes<br />
Meisterwerk der mechanischen<br />
Chirurgie. Dabei hatte Klein bei der<br />
Taufe des Mörderofens gar nicht den<br />
Film im Sinn, sondern dachte an die<br />
ursprüngliche Bedeutung des japanischen<br />
Wortes Ronin: einen herrenlosen,<br />
durchs Land ziehenden Samurai.<br />
Vielleicht, weil diese XJR 36 000 Euro<br />
kostet, von Messe zu Messe wandert,<br />
und die Menschen voller Ehrfurcht in<br />
die Knie gehen lässt? Oder weil der<br />
Muscle-Racer im metaphorischen Sinn<br />
die längst verblichene AMA-Superbike-<br />
Szene der 80er ist, als Eddie Lawson<br />
und Co. mit ihren luftgekühlten, brachial<br />
ausbrechenden Japan-Nakeds die<br />
Menschen begeistert haben? „Für mich<br />
war Noriyuki Haga ein Ronin, als er<br />
bei Yamaha weg musste und zu Ducati<br />
und später auch zu Aprilia wechselte“,<br />
stellt Klein klar, der auf seinen Projekt-<br />
Maschinen als Tribut an den wilden<br />
Japaner immer dessen Startnummer<br />
41 verwendet.<br />
Schlüssel zum Glück<br />
Einen Tag vor der <strong>PS</strong>-Industrieausfahrt<br />
traf ich in der Zentrale der Motor<br />
Presse Stuttgart ein und verlor in der<br />
Tiefgarage fast den Verstand, als ich<br />
die „Ronin“ sah. Wow, was für ein unvorstellbar<br />
charismatisches, wunderschön<br />
gemachtes Mördereisen! Einarmschwinge,<br />
Speichenräder, Racing-<br />
Höcker, offenes Rahmendreieck mit<br />
Öhlins-Zentralfederbein, 320er-Brembo-Doppelanker,<br />
Öhlins-Gabel, goldene,<br />
gefräste Magura-Pumpen, BKG-2D-Lenker,<br />
Over-Rahmenstreben, Einzelluftfilter<br />
und eine äußerst verheißungsvolle<br />
01<br />
DER<br />
FÜR<br />
01 Zarte Mikroschalter<br />
von<br />
Motogadget<br />
deuten kaum<br />
an, was auf<br />
Knopfdruck<br />
folgt 02 Brachial<br />
wirkende,<br />
dennoch bildschöne<br />
Einzelluftfilter<br />
für die<br />
Einspritzung.<br />
Der 34er-Querschnitt<br />
macht<br />
Motortuning<br />
nicht leichter<br />
02 Vier-in-eins-Anlage in Titan von SC-<br />
Project. Ein Traum!<br />
Ich ging null Risiko ein und sprintete<br />
wie ein Irrer durchs Treppenhaus<br />
hinauf in die <strong>PS</strong>-Redaktion (der Lift<br />
hätte zu langsam sein können), vergaß<br />
im Eifer des Gefechts sämtliche Benimm-<br />
und Grußregeln und stieß vor<br />
dem Seitz’schen Schreibtisch den aufs<br />
Entscheidende verdichteten Satz aus:<br />
„Bitte den Zündschlüssel!“<br />
Als er kurz zögerte, legte ich sofort<br />
nach: „Du wirst es nicht bereuen! Ich<br />
werde die Stadt mit dem erregenden<br />
Brüllen des großen XJR-Vierzylinders<br />
verzaubern. Ich werde Stuttgart zur<br />
Metropole des Wahnsinns machen.<br />
44 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
SOUND SORGT<br />
PILATES IM WALD<br />
Natürlich voll kontrolliert. Das wird<br />
legendär. Von dieser Fahrt werden<br />
alle noch lange sprechen und ja klar,<br />
alle werden davon profitieren!<br />
Win-win-win, du weißt schon.“<br />
Aber trotz dieses überzeugenden<br />
Plädoyers wollte der Seitzmograf den<br />
Schlüssel partout nicht rausrücken. Ich<br />
war fassungslos und stammelte: „Bitte!<br />
Wenn ich diese mörderfesche XJR<br />
nicht gleich abfeuern darf, werde ich<br />
schweres, psychosomatisches Zahnweh<br />
bekommen, vielleicht sogar resignativ<br />
trotziges Herzrasen und möglicherweise<br />
– ich will gar nicht daran<br />
denken – verwelke ich augenblicklich<br />
wie ein Maiglöckchen im Heißluftherd!“<br />
Killersound aus dem SC<br />
Graf Seitzmo blieb stur. Zum Glück.<br />
Denn weit wäre ich mit der Ronin in<br />
Stuttgart nicht gekommen. Rod sitzt<br />
noch immer in der Schweiz ein, und<br />
mich hätten sie womöglich hier im Zentrum<br />
von Baden-Würgenberg kassiert.<br />
Keine nette Vorstellung. Ein Schluchtenscheißer<br />
im Piefke-Gefängnis. Sicher<br />
hardcore. Dabei hätte ich in Stuttgart<br />
gar keine hysterisch japsenden Fellwürste<br />
mit dezenten Slides nahe des<br />
Bürgersteigs erschrecken oder mit<br />
spektakulär harschen Ampel-Wheelies<br />
für entsetztes Aufsehen sorgen müssen.<br />
Nein, das brachiale Motorgeräusch<br />
wäre vollkommen ausreichend<br />
gewesen, um die Grenzwerte der Toleranz<br />
selbst des mildesten Gesetzeshüters<br />
um ein Vielfaches zu überschreiten.<br />
Der gottvolle Klang des 1251er-<br />
Reihenvierers aus dem offenen SC-<br />
Project-Pufferrohr hätte dem Beamten<br />
die Sicherungen unter der Kappe rausgedreht.<br />
Amtlich!<br />
Wir schafften die Ronin im fensterlosen<br />
Frachtraum des <strong>PS</strong>-Gefahrguttransporters<br />
hinaus auf eine kleine<br />
Teststrecke auf der Schwäbischen Alb<br />
und entsicherten sie. Und, meine sehr<br />
verehrten Damen und Herren, ich<br />
werde den druckvollen Klang dieses<br />
Killermotors nie mehr vergessen.<br />
Wahnsinnig schön! Als wir den Reihen-<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 45
01<br />
02<br />
03<br />
01 Von Öhlins für die federleichte<br />
Yamaha R3 erdacht, von Yamaha-Klein<br />
in vielen Schritten für die XJR gemacht:<br />
Das Zentralfederbein vermittelt zwischen<br />
Einarmschwinge und Chassis<br />
02 Wuchtige 48er-Gabelrohre der<br />
Diavel gepaart mit der aus dem Vollen<br />
gefrästen Alu-Gabelbrücke<br />
03 Beethovens verschollene Einhundertste:<br />
Das offene Titanrohr von SC-<br />
Project liefert fette Orchestermusik<br />
46 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
135<br />
120<br />
105<br />
90<br />
75<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
140<br />
125<br />
110<br />
95<br />
80<br />
65<br />
50<br />
35<br />
20<br />
5<br />
145<br />
130<br />
115<br />
100<br />
85<br />
70<br />
55<br />
40<br />
25<br />
10<br />
vierer mit einem kurzen Druck auf<br />
einen der metallisch glänzenden<br />
Mikroknöpfe von Motogadget am linken<br />
Lenkerstummel aufweckten, wurde<br />
der enge Talkessel, in dem wir uns<br />
befanden, von einem tiefen, bedrohlich<br />
hungrigen Wolfsröcheln erfüllt.<br />
Was für ein Sound! Durch die nahezu<br />
dämpfungslose Titan-Anlage, die<br />
extra für die Ronin angefertigt wurde,<br />
verdichteten sich die Explosionen in<br />
den vier großen Zylindern zu einer<br />
unfassbar forsch instrumentierten<br />
Sinfonie. Musikliebhaber mögen mich<br />
für einen fürchterlichen Banausen<br />
halten, aber der Klang, der in perfektem<br />
Mezzoforte aus dem Rohr drang,<br />
war der beste, der bisher durch meine<br />
Ohren gefahren ist.<br />
So müssen Motorräder klingen!<br />
Freies Einatmen durch kleine Einzelluftfilter,<br />
freies Ausatmen durch ein<br />
glattes Rohr ohne Dezibel-Knebel.<br />
Schlaraffenland! Keine Frage, in der<br />
heutigen Zeit, in der die Siedlungsdichte<br />
immer stärker wird und die Menschen<br />
aufgrund des enormen Leistungsdrucks<br />
immer dünnere Nerven<br />
haben, muss man Verständnis aufbringen<br />
für gesetzliche Lärmrestriktionen,<br />
aber bei aller Einsicht möchte ich im<br />
Sinne der Gesundheitsvorsorge noch<br />
zu bedenken geben, dass der Sound<br />
der Ronin meine Seele reinigend<br />
durchblies und mit Euphorie anreicherte.<br />
Egal, wie viele Tabs sich Stresspillenschlucker<br />
einwerfen – diesen<br />
Zustand der inneren Glückseligkeit<br />
werden sie nie erreichen. Und als ich<br />
dann die Ronin-XJR abfeuerte, gab es<br />
innerlich sowieso kein Halten mehr!<br />
Wahnsinn, wie der Motor, der gierig<br />
von ganz unten bis 9500/min dreht,<br />
entfesselt brüllte. Fortissimo! Bei meinen<br />
harschen Beschleunigungsorgien<br />
auf der Geraden sah ich aus den Augenwinkeln<br />
Graf Seitzmo am Streckenrand<br />
selig lächeln, und Fotomeister<br />
Jacek, dessen zerzauste Frisur mich<br />
an Beethoven erinnerte, verfolgte mich<br />
mit offenem Mund. Eine derart wunderbare<br />
Soundkulisse hatte der Talkessel<br />
sicher noch nie erlebt.<br />
Da ich der festen Überzeugung<br />
bin, dass die Natur ein Empfinden hat,<br />
gehe ich davon aus, dass der Kessel<br />
noch sehr lange von unserer Testfahrt<br />
zehren wird. Und für das fliehende<br />
1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />
205<br />
200<br />
200<br />
195<br />
190<br />
190<br />
185<br />
180<br />
180<br />
175<br />
170<br />
170<br />
165<br />
160<br />
160<br />
155<br />
150<br />
150<br />
145<br />
140<br />
140<br />
135<br />
130<br />
130<br />
125<br />
120<br />
120<br />
115<br />
110 110<br />
105<br />
100<br />
100<br />
95<br />
90<br />
90<br />
85<br />
80<br />
80<br />
75<br />
70<br />
70<br />
65<br />
60<br />
60<br />
55<br />
50<br />
50<br />
45<br />
40<br />
40<br />
35<br />
30<br />
30<br />
25<br />
20<br />
20<br />
15<br />
10<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
110<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
DATEN<br />
ANTRIEB<br />
Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />
90,1 kW (122 <strong>PS</strong>) bei 8100/min**, 123 Nm<br />
bei 5700/min**, 1251 cm³, Bohrung/Hub:<br />
79,0/63,8 mm, Verdichtungsverhältnis: 9,7:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 34-mm-Drosselklappen,<br />
hydraulisch betätigte Mehrscheiben-<br />
Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Doppelschleifenrahmen aus Stahl, Lenkkopfwinkel:<br />
k. A., Nachlauf: k. A., Radstand: 1480<br />
mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Federbasis, Zug- und<br />
Druckstufe. Zentralfederbein mit Umlenkung,<br />
einstellbar in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />
Federweg vorn/hinten: 120/110 mm,<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x 17,<br />
Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55 ZR<br />
17, Erstbereifung: Bridgestone S21, 320-mm-<br />
Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
245- mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />
Festsattel hinten<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
84 kW (114 <strong>PS</strong>) bei 7800/min<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
nicht ermittelt<br />
DURCHZUG**<br />
nicht ermittelt<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />
nicht ermittelt<br />
GEWICHT<br />
219 kg vollgetankt,<br />
Tankinhalt: 14,5 Liter<br />
SETUP GABEL<br />
k. A.<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
k. A.<br />
PREIS<br />
36000 Euro<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />
statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />
U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
110<br />
100 140 Yamaha-Klein XJR 1300<br />
130 90,1 kW (122 <strong>PS</strong>)<br />
90 120 bei 8100/min<br />
80 110 123 Nm bei<br />
70<br />
100 5700/min<br />
90<br />
Yamaha<br />
60 80<br />
XJR 1300<br />
50 70<br />
78,4 kW (1<strong>07</strong> <strong>PS</strong>)<br />
60<br />
40<br />
bei 7800/min<br />
50<br />
115 Nm bei5800/min<br />
30 40<br />
140<br />
20 30<br />
120<br />
20<br />
100<br />
10 10<br />
80<br />
kW <strong>PS</strong><br />
60<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
Drehmoment in Nm<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />
Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />
Unser Vergleich zeigt, dass die Serie (blau)<br />
bei uns gut im Futter stand und Kleins XJR<br />
1300 (rot) ohne echtes Motortuning trotzdem<br />
gewaltig zulegte.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 47
KRATZFR<br />
90<br />
Wild im Wald war es wohl die beste<br />
Form von Bewegungstherapie. Pilates<br />
für Hirsch, Hase und Igel.<br />
Kein Motoreingriff nötig<br />
Der große, luftgekühlte Viererblock<br />
drückte am <strong>PS</strong>-Prüfstand 122 <strong>PS</strong> und<br />
123 Nm ab. Das ist natürlich gegenüber<br />
den nominell 98 <strong>PS</strong> aus der Serie<br />
schon eine deutliche Steigerung, wenn<br />
auch keine Welt (die letzte XJR drückte<br />
schon serienmäßig 1<strong>07</strong> <strong>PS</strong> auf unserem<br />
Prüfstand). Warum hat Dominik<br />
Klein nicht die 1400-Kubik-Over-Kolben<br />
eingebaut? „Ich weiß gar nicht“, sagt er,<br />
„ob Over diese Kolben noch anbietet.<br />
Seit die Zylinder aus Alu sind – früher<br />
waren sie ja aus Guss –, ist das Aufbohren<br />
wesentlich aufwendiger. Außerdem<br />
macht der 34er-Querschnitt der<br />
Einspritzung erhebliches Motortuning<br />
nicht einfach. Da müsste man wieder<br />
auf die Flachschieber zurückkommen.<br />
Ich denke, die Performance des Motors<br />
passt jetzt sehr gut.“<br />
Absolut! Der unglaublich elastische<br />
Vierer zieht schon ab 2000/min extrem<br />
kultiviert durch und serviert dann bis<br />
8000/min ein nahezu dellenloses, sehr<br />
starkes Crescendo (um in der Musiksprache<br />
zu bleiben). Über den gesamten<br />
Bereich ist der Klein-Motor viel<br />
potenter als das Serien-Triebwerk.<br />
Entscheidend ist aber nicht nur der<br />
generelle Powerzuwachs, sondern das<br />
breite Plateau von 8000 bis 9500/min.<br />
Während der Serienmotor ab 8000<br />
Touren deutlich abfällt und den Fahrer<br />
somit zum Schalten zwingt, hält der<br />
Klein-Vierer die volle Power bis in den<br />
Begrenzer. Andere Nockenwellen?<br />
„Nein“, stellt Klein fest, „wir haben den<br />
Motor nicht verändert, sondern nur<br />
die Peripherie und das Management.<br />
Also Luftfilter, Auspuff und Software.“<br />
Apropos Auspuff: Der volle Sound<br />
ist zwar unendlich begehrenswert in<br />
meinen Ohren, aber Ordnungshüter<br />
hören meist anders. Gibt es das klangtechnische<br />
SC-Superrohr auch mit<br />
db-Killer und wenn ja, wie viel Leis-<br />
48 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
die vollgetankt 219 Kilo schwere Ronin<br />
beeindruckend durch die Welt. Ab 50<br />
km/h kann man locker den Fünfer<br />
einlegen, einen Sechser gibt‘s nicht.<br />
Ich bin schon sehr viele XJRs gefahren<br />
und habe sie alle geliebt, aber<br />
keine hat mich dermaßen in den Bann<br />
gezogen wie diese. Mindestens so vereinnahmend<br />
wie der göttliche Klang<br />
des Motors ist die optische Erscheinung<br />
der Maschine. Das Eisen wirkt in<br />
jedem Detail unglaublich stimmig und<br />
schlüssig. Wie aus dem Vollen gefräst.<br />
Ein Gesamtkunstwerk.<br />
Dabei ist die Ronin eigentlich ein<br />
Sammelsurium aus edlen Komponenten.<br />
Die 48er-Öhlins FGRT-Gabel kommt<br />
von der Ducati Diavel, das zentrale<br />
Federbein wurde für die Yamaha R3<br />
gemacht, die Einarmschwinge stammt<br />
aus einer Ducati Hypermotard 796.<br />
Klein: „Die Innereien der Öhlins-Komponenten<br />
haben wir in 15 Testschritten<br />
angepasst. Die Schwingenlagerung im<br />
Stahlrahmen war kein großes Problem,<br />
aber an der Umlenkung mit Wippe<br />
haben wir länger gearbeitet.“<br />
Wahnsinnig aufbauende Glücksbringer<br />
sind auch die beiden Gold<br />
schimmernden, ultrapräzise funktionierenden<br />
Magura HC3-Pumpen für<br />
Bremse und Kupplung, die Kineo-Speichenräder<br />
(3.50 x 17, 6.00 x 17) und<br />
das handlaminierte Heck mit Innenkotflügel,<br />
das die Batterie und diverse<br />
elektronische Bauteile aufnimmt. Wohin<br />
der Blick auch fällt, die Ronin ist unfassbar<br />
edel und schön.<br />
Gewöhnungsbedürftig beim Anrauchen<br />
ist die Sitzposition. Haga, 168<br />
Zentimeter, wäre vermutlich für diese<br />
XJR etwas zu klein. Mit meinen 178<br />
Zentimetern spannte es mich schon ordentlich<br />
nach vorne. Sobald man sich<br />
daran gewöhnt hat, steht dem vollen<br />
Feuer aber nichts mehr im Wege. Das<br />
Fahrwerk ist das mit Abstand beste,<br />
das ich je in einer XJR erlebt habe, und<br />
die Schräglagenfreiheit ist im freien<br />
Land immer größer als der Mut des<br />
Piloten. Man könnte wieder mal einen<br />
Klassiker bringen: „Die Fuhre kratzt<br />
erst, wenn an ein Wiederaufrichten<br />
nicht mehr zu denken ist.“ Meist spielt<br />
es für mich keine Rolle, dass ich nicht<br />
im Geld schwimme, aber die 36 000<br />
Euro für die Ronin hätte ich wirklich<br />
gerne. Und ja: Die Fahrt mit der Ronin<br />
werde ich immer in meinem Herzen<br />
tragen. So etwas verblasst nie.<br />
EI BIS<br />
GRAD<br />
tung killt das? Klein nickt: „Bei einem<br />
Viertakter kostet der Auspuff immer<br />
Leistung. Je freier er ist, also je weniger<br />
im Rohr steckt, desto mehr Leistung<br />
kann der Motor produzieren.<br />
Jetzt sind wir etwa 25 <strong>PS</strong> über der<br />
Serienleistung, mit dem db-Killer<br />
bleiben nur knapp acht <strong>PS</strong> über.“<br />
Alles klar, ich will das leere Rohr!<br />
Tiefes Drehen für Frieden<br />
Im Reich der öffentlichen Radien<br />
wandte ich den „Trick des Friedens“<br />
an. Also keine hohen Drehzahlen<br />
und damit wenig Lärm. Der gewaltige<br />
Reihenvierer funktioniert auch im<br />
Drehzahlkeller brillant und schiebt<br />
FAZIT<br />
„WENN ICH SO ÜBER DIE XJR-RONIN<br />
NACHDENKE …<br />
… fällt mir bei aller Euphorie natürlich schon auf, dass das bildschöne Eisen im Ernstfall<br />
gegen Power-Nakeds wie Tuono 1100, S 1000 R, 1290 Super Duke R und MT-10 keine<br />
Chance hätte. Aber das schmälert meine tief empfundene Liebe und meine unbremsbare<br />
Sehnsucht keineswegs.<br />
Die Ronin ist ein extrem charismatisches<br />
Muscle-Bike,<br />
das an die zügellos wilde Zeit<br />
der frühen 80er erinnert, und<br />
gleichzeitig ein mit äußerst<br />
hochwertigen Komponenten<br />
hochgerüstetes Kampfeisen.<br />
Ein Kunstwerk der Emotion.<br />
Die irrste XJR aller Zeiten –<br />
und ich bin schon viele gefahren,<br />
liebe diesen luftgekühlten<br />
Big Block inniglich,<br />
diesen Vierzylinder gigantischer<br />
Maße. Dieser Motor<br />
in diesem Chassis – das ist<br />
die Krone der Schöpfung!<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 49
<strong>PS</strong>-LIEBLINGE<br />
Die <strong>PS</strong>-Leser haben ihre Lieblings-Motorräder und -Marken gewählt.<br />
Die Preise mussten trotzdem erst auf dem Motorrad verdient werden.<br />
KATEGORIE A: 125ER<br />
KATEGORIE B: ENDURO/SUPERMOTO<br />
Fotos: Aprilia, Jörg Künstle<br />
1. Aprilia RS4 125 SBK Replica<br />
2. KTM 125 Duke<br />
3. Yamaha YZF-R 125<br />
1. KTM 690 SMC R<br />
2. Ducati Hypermotard/SP 939<br />
3. BMW R 1200 GS<br />
50 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
LESERWAHL <strong>2016</strong><br />
Text: Uwe Seitz<br />
Fotos: Yvonne Hertler<br />
Gala-Diners und exklusive Locations<br />
sind nicht unser Ding. Wer<br />
die Preise der <strong>PS</strong>-Leser im Empfang<br />
nehmen möchte, muss bei <strong>PS</strong> Motorrad<br />
fahren. Gemäß unserem Credo luden<br />
wir die Industrievertreter für die Leserwahl-Feier<br />
<strong>2016</strong> zu einer engagierten<br />
Motorradtour durch den Schwarzwald<br />
ein. Dem Aufruf folgten in diesem Jahr<br />
mehr Pressesprecher, Marketing-Repräsentanten<br />
und auch Firmeneigner<br />
denn je aus der gesamten Motorradbranche,<br />
schwangen sich in den Sattel<br />
ihrer Maschinen und freuten sich an<br />
400 zügig gefahrenen Kilometern<br />
durch die traumhafte Wutachschlucht<br />
bis zum Schluchsee, durch den Hotzenwald<br />
hindurch vorbei am Feldberg bis<br />
hinauf ins Waldachtal.<br />
Erst nach der Tour gab es dann die<br />
Kür für die Preisträger, die die <strong>PS</strong>-Leser<br />
durch ihre Wahl bestimmt haben. Dazu<br />
erreichten uns über 17 000 Abstimmungsteilnahmen<br />
aus der Leserschaft,<br />
die notariell bestätigt wurden und unter<br />
denen die attraktiven Sachpreise –<br />
von der Ducati 959 Panigale bis zu den<br />
MotoGP-DVDs – verlost wurden. Die<br />
Gewinner der Preise im Gesamtwert<br />
von über 20 000 Euro haben wir bereits<br />
benachrichtigt.<br />
Für die Motorradhersteller hielt die<br />
Wahl <strong>2016</strong> einige Neuerungen parat.<br />
So ist erstmals seit über drei Jahren<br />
wieder ein japanischer Hersteller<br />
bei den beliebtesten Marken auf dem<br />
Podest. Yamaha ergatterte nicht nur in<br />
dieser Kategorie eine Top-Platzierung,<br />
sondern gehörte mit der R 125 bei den<br />
125ern als auch mit der R6 bei den<br />
Supersportlern bis 750 cm³ zu den<br />
Preisträgern. Die größte Überraschung<br />
unter den Fahrzeugherstellern war<br />
sicherlich Aprilia. Der Marke aus Noale<br />
hat die Gunst der Leser nicht nur bei<br />
den 125ern einen Sieg beschert, auch<br />
die neue Tuono V4 1100 RR räumte<br />
einen ersten Platz ab. Podestplätze<br />
ergatterten zudem die Dorsoduro 1200<br />
in der Crossover-Kategorie sowie das<br />
neue RSV4-Superbike.<br />
Zu den ganz großen Abräumern<br />
zählten wie in den vorangegangenen<br />
Leserwahlen KTM und BMW, die in<br />
KATEGORIE C: NAKED BIKES<br />
KATEGORIE D: SPORTLICHE ALLROUNDER<br />
1. Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />
2. KTM 1290 Super Duke R<br />
3. Ducati Monster 1200 R<br />
1. KTM 1290 Super Duke GT<br />
2. BMW R 1200 RS<br />
3. Kawasaki Z 1000 SX<br />
Fotos: Aprilia, KTM<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 51
Auspuff<br />
Lederbekleidung<br />
Bremsbeläge<br />
Öle/Schmiermittel<br />
Reifen<br />
Fahrwerks-Tuning<br />
Rückenprotektoren<br />
Handschuhe<br />
Stiefel<br />
Helme<br />
Zubehör/Umbauten<br />
BEST BRAND <strong>2016</strong><br />
ziemlich jeder Kategorie vorn dabei<br />
waren – allerdings in diesem Jahr<br />
durchaus auch einmal einer anderen<br />
Marke das oberste Treppchen überlassen<br />
mussten. Für BMW ist die S 1000<br />
RR trotz neuer Modelle der Konkurrenz<br />
aus Japan und Italien immer noch eine<br />
Bank bei den Superbikes. Für KTM sind<br />
es vor allem die Enduro/Supermoto-<br />
Kategorie und dank der neuen Super<br />
Duke GT nun auch die Sparte der<br />
sportlichen Allrounder.<br />
Akrapovic<br />
Dainese<br />
Brembo<br />
Castrol<br />
Metzeler<br />
Öhlins<br />
Dainese<br />
Held<br />
Alpinestars<br />
Shoei<br />
Rizoma<br />
Ducati durfte sich ebenfalls über<br />
eine wahre Auszeichnungsflut freuen,<br />
die von der Hypermotard bei den Supermotos<br />
bis zur 1299 Panigale reichte.<br />
Am meisten freute sich Ducati-Pressesprecher<br />
Robert Glück aber über den<br />
ersten Platz als beliebteste Motorradmarke,<br />
die in erster Linie ein gutes<br />
Markenimage attestiert. Die weiteren<br />
Plätze gingen an die anderen großen<br />
Hersteller wie Triumph, Kawasaki und<br />
auch MV Agusta.<br />
Lesergunst im Wandel<br />
Bei den Zubehörmarken, im <strong>PS</strong>-Wahljargon<br />
„Best Brand“, gab es ebenfalls<br />
Überraschungen. Einige Dauersieger<br />
der letzten Jahre rutschten dabei auf<br />
Platz zwei, Konkurrenten holten sich<br />
die Auszeichnung als beliebteste Marke.<br />
Dies gilt freilich nicht für Öhlins,<br />
Brembo oder Akrapovic, die mit ihren<br />
Produkten im Bereich Fahrwerk,<br />
Bremsbeläge oder Auspuffanlagen gerade<br />
bei sportlichen Motorradfahrern<br />
einen riesigen Stein im Brett haben<br />
und mit ebenfalls riesigem Stimmenvorsprung<br />
ihre Kategorien für sich entschieden.<br />
Knapper ging es bei den Reifen<br />
zu, wo sich Metzeler erstmals vor<br />
Michelin schieben konnte – wenn auch<br />
nur hauchdünn mit 1,2 Prozent. Ähnliches<br />
gilt für das Zubehör. Dort belegte<br />
Rizoma aus Italien erstmals Platz eins<br />
und distanzierte LSL gerade einmal um<br />
1,3 Prozent auf dem zweiten Rang.<br />
Neu war in diesem Jahr die Kategorie<br />
„Handschuhe“, wodurch wir nun bei<br />
der Ausrüstung den kompletten Sportfahrer<br />
abdecken. Von null auf eins stieg<br />
dabei die Allgäuer Marke Held mit<br />
knappem Vorsprung vor Alpinestars<br />
ein, wobei die Italiener nach wie vor<br />
die Stiefel fest im Griff haben. Dainese,<br />
die direkte Konkurrenz aus dem eigenen<br />
Land, gewann abermals gleich<br />
zwei Titel für Leder und Rückenprotektoren.<br />
Zweitplatziert hier jeweils<br />
Schwabenleder und Alpinestars. Bei<br />
den Helmen siegte erneut Shoei mit<br />
dem respektablen Vorsprung von über<br />
zehn Prozent vor Schuberth.<br />
KATEGORIE E: CROSSOVER<br />
KATEGORIE F: SPORTLER BIS 750 CM³<br />
Fotos: Ducati, MV Agusta<br />
1. Ducati Multistrada 1200 Pikes Peak<br />
2. BMW S 1000 XR<br />
3. Aprilia Dorsoduro 1200<br />
1. MV Agusta F3 675<br />
2. Triumph Daytona 675/R<br />
3. Yamaha YZF-R6<br />
52 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01<br />
02<br />
03<br />
01 Nach vormittäglichem<br />
Schauer ging es<br />
dann auf die ausgedehnte<br />
und vor allem<br />
trockene Schwarzwald-Tour<br />
02 Bei der Preisverleihung<br />
mit <strong>PS</strong>-Redaktionsleiter<br />
Uwe Seitz<br />
(links) und Chefredakteur<br />
Michael Pfeiffer<br />
(rechts) freute sich<br />
nicht nur BMW-Pressesprecherin<br />
Liane<br />
Drews über die Lesergunst<br />
03 Strahlende<br />
Gesichter bei den ausgezeichneten<br />
Firmen<br />
von den Fahrzeugherstellern<br />
bis zu den<br />
Best Brands<br />
KATEGORIE G: SPORTLER ÜBER 750 CM³<br />
MOTORRADMARKE<br />
1. BMW S 1000 RR<br />
2. Aprilia RSV4 RR/RF<br />
3. Ducati 1299 Panigale/S<br />
1. Ducati<br />
2. BMW<br />
3. Yamaha<br />
Fotos: fact, Ducati<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 53
TECHNIK<br />
LESERFRAGEN<br />
WERNER KOCH<br />
<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />
Motorrad-Flüsterer Werner<br />
„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />
ständig selbst in seiner eigenen<br />
Werkstatt, und kein Technik-<br />
Thema ist ihm zu verworren.<br />
Und weiß er tatsächlich mal<br />
selbst nicht weiter, weiß er<br />
genau, wo man fragen muss.<br />
Sie haben eine<br />
Technik-Frage, die<br />
Sie schon lange<br />
umtreibt? Im Forum<br />
behauptet jeder<br />
etwas anderes?<br />
Sie sind mit Ihrem<br />
Latein am Ende?<br />
Dann stellen Sie uns<br />
Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />
der Sache hier auf<br />
den Grund, erklärt<br />
die Zusammenhänge<br />
oder fragt die<br />
Experten der Industrie<br />
oder Rennteams.<br />
Fragen an:<br />
<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />
de, bitte „Technik“<br />
im Betreff angeben.<br />
Text: Werner Koch<br />
Fotos: fact (2), 2snap (2), Künstle<br />
DRUNTER<br />
<br />
? Meine Technikfrage bezieht sich<br />
auf die Schwinge von Superbikes. Mir<br />
ist aufgefallen, dass sämtliche Maschinen<br />
in der Moto2 sowie MotoGP<br />
tiefgezogene Schwingen haben. Auch<br />
in der Superbike-WM kommt diese<br />
Schwinge zum Einsatz, außer bei der<br />
Ducati Panigale. Meine Yamaha YZF-<br />
R1 RN22 sowie die Vorgänger haben<br />
ebenfalls eine Schwinge mit Unterzug.<br />
Die aktuelle R1 hat aber wieder eine<br />
sogenannte Bananenschwinge. Welche<br />
Vor- oder Nachteile haben beide<br />
Bauarten? Oder ist das nur eine Kostenfrage?<br />
Hans Bernhardt<br />
<strong>PS</strong>-Antwort Ob die Hinterradschwingen<br />
das stabilisierende Dreieck oben<br />
oder unten tragen ist in puncto Kosten<br />
und Gewicht nahezu unerheblich. Dass<br />
sich die Konstrukteure vor allem im<br />
Rennsport derzeit wieder vermehrt<br />
dem „Unterzug“ widmen, hat dennoch<br />
mehrere Ursachen. Zum einen wird der<br />
freie Raum unter der Sitzbank immer<br />
kleiner, weil die MotoGP-Teams dort<br />
vermehrt den Sprit bunkern. Zum anderen<br />
kann bei der Unterzug-Schwinge<br />
UND DRÜ<br />
die Hebelei für das Federbein weit<br />
unten angesetzt werden. Dadurch sinkt<br />
auch der Anlenkpunkt für das obere<br />
Federbeinauge ab, ein Umstand, der<br />
eine steifere und tiefere Anbindung<br />
zum Rahmen ermöglicht, weil die<br />
Kräfte am Federbein im Bereich der<br />
steifen Motoraufhängung in den<br />
Rahmen eingeleitet werden.<br />
Der große Vorteil beider Konstruktionen<br />
ist die gute Biegesteifigkeit bei<br />
gleichzeitig geringem Gewicht durch<br />
den großen umbauten Raum im Bereich<br />
der Federbein-Umlenkung. An<br />
dieser Stelle treten die höchsten Biegekräfte<br />
auf und werden von den massigen,<br />
aber leichten Ober- oder Unterzügen<br />
aufgefangen.<br />
Zudem gibt es auch Vorteile in der<br />
Biegesteifigkeit beziehungsweise dem<br />
gewollten Flex der Schwinge. Bedingt<br />
durch den Biegeverlauf werden die<br />
Oberzüge unter hoher Last gestaucht,<br />
verlaufen diese unterhalb der Schwingenlinie,<br />
wirken Zugkräfte auf das<br />
Material. Diese Zugkräfte sind einfacher<br />
zu berechnen als Druckkräfte und<br />
erlauben eine definierte Verformung,<br />
54 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01<br />
02<br />
03<br />
01 Der voluminöse Vorschalldämpfer<br />
der Yamaha YZF-R1 lässt keinen Raum<br />
für eine Unterzugschwinge, weshalb<br />
man das stabilisierende Dreieck obendrauf<br />
packt (roter Pfeil) 02 Bei der<br />
alten RN 22 hingegen war durch die<br />
Underseat-Schalldämpfer genügend<br />
Platz (grüner Pfeil). 03 Bei Zweitaktern<br />
sorgte die einseitig gekrümmte Bananenschwinge<br />
für den nötigen Bauraum<br />
BER<br />
was bei der immer wichtigeren gewollten<br />
Flexibilität der Fahrwerkskomponenten<br />
eine große Rolle spielen kann.<br />
Denn in voller Schräglage, also mehr<br />
als 60 Grad bei den Moto2- und MotoGP-Maschinen,<br />
wirkt ein Stoß mehr<br />
in Querrichtung zur Schwinge als in<br />
der ursprünglich gedachten Federrichtung<br />
zur Motorrad-Hochachse (siehe<br />
Aufmacherfoto). Und genau in diesem<br />
Moment müssen die Reifenseitenwand<br />
und die Schwingenholme als Federelemente<br />
einspringen.<br />
Bei Serienmaschinen spielen hingegen<br />
die Raumverhältnisse die eindeutig<br />
wichtigste Rolle, da beispielsweise<br />
viele Sportler derzeit ohne Vorschalldämpfer<br />
die Geräuschvorschriften<br />
nicht mehr einhalten könnten. Je größer<br />
der Vorschalldämpfer, desto schlanker<br />
die Endrohre. Also versucht man, den<br />
großen Vorschalldämpfer zwischen<br />
Ölwanne und Hinterrad zu verstauen.<br />
Das ist mit einer Unterzugschwinge<br />
meist nicht zu mehr machen.<br />
Die Bananenschwingen hatten<br />
eigentlich nur die Aufgabe, genügend<br />
Raum für die seitlichen Auspuffanlagen<br />
zu schaffen. Speziell die Vierzylinder-<br />
Zweitakter waren mit ihren volu minösen<br />
Auspuffbirnen auf die nach<br />
oben gekrümmten Schwingenholme<br />
angewiesen.Aber auch bei Viertaktern<br />
wie der Yamaha YZF-R6 sorgte die<br />
asymmetrisch gekrümmte Schwinge<br />
für eine ausreichend große Schräglagenfreiheit,<br />
ohne dass der Abgasstrom<br />
eingeschnürt werden musste.<br />
OHLINS.COM OHLINSRACING OHLINSRACING
RASCH-HO<br />
56 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong><br />
SERVICE<br />
VERGLEICH SUPERSPORTREIFEN
Endlich schlägt die Stunde des großen<br />
Sportreifenvergleichs. Eilig huschen Helfer<br />
durchs Bild für einen letzten Check am<br />
Testbike. Nur noch wenige Augenblicke bis<br />
zum Shootout um den besten Gummi <strong>2016</strong>.<br />
URText: Volkmar Jacob; Fotos: Markus Jahn, mps-Fotostudio (6), Archiv (1)<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 57
Der Leser war sauer. Er hatte<br />
sich vom Vorab-Test der drei<br />
brandaktuellen Sportpellen<br />
(<strong>PS</strong> 03/<strong>2016</strong>) mehr versprochen:<br />
komplettes Testfeld, Punktewertung,<br />
Nasstest. Dass wir das erst später<br />
liefern können, hat gute Gründe. Auf<br />
dem Gelände von Dunlop im südfranzösischen<br />
Mireval, wo wir den diesjährigen<br />
Vergleich durchführen, sind frühe<br />
Tests wegen kühler Temperaturen<br />
allzu oft ein Glücksspiel. Außerdem<br />
tauschen wir die von den Herstellern<br />
gelieferten Reifen vorab grundsätzlich<br />
gegen Ware aus dem Handel. Mangels<br />
Verfügbarkeit war das im Winter leider<br />
noch nicht bei sämtlichen Marken<br />
möglich. Doch nun stehen alle Zeichen<br />
auf Grün, die Spiele können beginnen.<br />
An den Start rollen die für dieses<br />
Jahr neu entwickelten Sohlen von<br />
Bridgestone (S 21), Continental (Sport<br />
Attack 3) und Pirelli (Diablo Rosso III).<br />
Außerdem steigen die etablierten<br />
Pellen von Dunlop (Sportsmart 2), Metzeler<br />
(M7 RR) und Michelin (Power 3)<br />
in den Ring. Sämtliche Reifen (vorn<br />
120/70, hinten 190/55) durchlaufen<br />
dasselbe Prozedere: Kaltlaufeigenschaften<br />
checken, sportliches Landstraßenbolzen<br />
auf dem rennstreckenartigen<br />
Rundkurs simulieren, auf der<br />
Nassstrecke den schmalen Grat zwischen<br />
Grip und Abflug ausloten, Rundenzeitenglühen<br />
auf nasser und trockener<br />
Strecke. Letzteres dient jedoch<br />
lediglich zur Orientierung, denn für<br />
richtig flotte Runden gibt es geeigneteres<br />
straßenzugelassenes Material,<br />
Stichwort Hypersportreifen. Dennoch<br />
ist es erstaunlich, was einige der<br />
Sohlen auf der Piste draufhaben.<br />
Zumal diese Pellen keine Reifenwärmer<br />
benötigen und schon nach kurzer<br />
Zeit ordentlichen Grip liefern. Daher<br />
geben wir in den einzelnen Kästen den<br />
von den Herstellern empfohlenen<br />
(gesenkten) Rennstrecken-Luftdruck<br />
für den Kaltzustand an. Grundsätzlich<br />
bietet ein niedrigerer Luftdruck mehr<br />
Aufstandsfläche („Latsch“) und damit<br />
mehr Haftung. Dazu verbessert sich die<br />
Eigendämpfung. Und weil der Gummi<br />
stärker walkt, wärmt er sich auch<br />
schneller auf. Außer bei der Zeitenhatz<br />
fühlen wir den Pellen jedoch mit ein-<br />
01<br />
REIFEN<br />
WASSERWELTEN<br />
3<br />
Auf dem gleichmäßig bewässerten Nasshandling-Kurs<br />
in Mireval trennt sich die<br />
Gummi-Spreu vom Weizen und klärt die<br />
Frage, ob Wasserrakete oder Wasserpfeife.<br />
Obwohl die Strecke nur gut 1,6 Kilometer<br />
misst, liegen zwischen dem schnellsten<br />
Reifen (Michelin Power 3) und dem langsamsten<br />
(Bridgestone S 21) satte 3,5 Sekunden.<br />
Das Diagramm unten verdeutlicht<br />
die Unterschiede.<br />
Die blaue Linie steht für<br />
den Michelin, die rote<br />
markiert den Bridgestone.<br />
Nahezu an jeder Stelle des<br />
Kurses liegt der Power 3 deutlich<br />
vorn. Den Referenzbereich<br />
(siehe rechts und unten)<br />
bildet eine gleichmäßige,<br />
ewig lange Rechtskurve,<br />
wo sich die Tester<br />
perfekt an die Haftgrenze<br />
Geschwindigkeit in km/h<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
Michelin Pilot Power 3 im Referenzbereich:<br />
Ø 76,2 km/h bei Ø 30,6 Grad Schräglage<br />
Referenzbereich<br />
herantasten können. Mit durchschnittlich<br />
76,2 km/h Speed und 30,6 Grad Schräglage<br />
schenkt der Michelin dem japanischen<br />
Gummi ordentlich ein, der auf der Suche<br />
nach Grip mit 73,2 km/h und 28,8 Grad<br />
Schräglage durch die Kurve irrt. Den<br />
besten Wasserstoff liefert klar Michelin,<br />
der Bridgestone zieht Trockenkurse den<br />
Wasserspielen vor.<br />
Referenzbereich<br />
20<br />
Bridgestone S21 im Referenzbereich:<br />
Ø 73,2 km/h bei Ø 28,8 Grad Schräglage<br />
0<br />
0 1625<br />
Wegstrecke in m<br />
01 Zwischen Grip und Abflug verläuft<br />
bei Nässe nur ein schmaler Grat. Gute<br />
Pellen bieten einen breiten Grenzbereich<br />
und verhalten sich in selbigem<br />
gutmütig 02 Klare Ansage: Kurz<br />
nach dem Schild beginnen die Wasserspiele<br />
03 Geht nicht ohne: erst<br />
schrauben, dann testen. Bei sechs<br />
Paarungen stehen sieben Radwechsel<br />
an. Grund: Der erste Reifen wird<br />
am Schluss nochmals geprüft<br />
02<br />
58 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
ALLES REIFENFRISCH?<br />
03<br />
Früher oder später sind die alten Schlappen<br />
abgenudelt und neue müssen her.<br />
Hat man sich für Marke und Typ entschieden,<br />
sollen es doch bitte Gummis mit<br />
möglichst aktuellem Produktionsdatum<br />
sein. Doch ist die Qualität älterer Pellen<br />
wirklich schlechter? Hersteller und Händler<br />
meinen unisono: nein! Das wundert<br />
nicht, schließlich wollen sie auch Altware<br />
an den Mann bringen. Bei korrekter Lagerung<br />
(dunkel, kühl, keine direkte Sonneneinstrahlung,<br />
kein UV-und Infrarotlicht)<br />
sollen Reifen locker mehrere Jahre ohne<br />
Qualitätseinbußen überstehen.<br />
Wir machten die Probe aufs Exempel und<br />
jagten stellvertretend für sportliche<br />
Pneus den Metzeler Racetec Interact in<br />
K3-Mischung um die Piste. Eine Paarung<br />
stammt aus unserem Lager, die andere<br />
steuerte Metzeler bei. „Unser“ Vorderreifen<br />
wurde in der vierten Woche 2012 produziert,<br />
hat also schon über vier Jahre auf<br />
dem Buckel. Das jüngere Exemplar vom<br />
Hersteller stammt aus der 36. Woche<br />
2015. Die hinteren Gummis unterscheiden<br />
sich im Produktionsdatum dagegen kaum<br />
(46. beziehungsweise 47. Woche 2013).<br />
Eine jüngere Pelle konnte Metzeler nicht<br />
liefern, die Produktion wurde vor einiger<br />
Zeit eingestellt. Doch nun zur alles entscheidenden<br />
Frage: Gab es Unterschiede<br />
zwischen den Reifen?<br />
Oh ja, allerdings nur vorn. Im Gegensatz<br />
zum neuen Pneu lieferte der alte kaum<br />
Kaltgrip, die ersten Kilometer glichen einem<br />
Eiertanz. Selbst mit aufgewärmtem<br />
Gummi bog die Test-Yamaha unwillig in<br />
die Ecken, bot weniger Grip und ein dürftiges<br />
Feedback. Das wirkte sich auch auf<br />
die Rundenzeiten aus: Der ältere verlor<br />
sieben Zehntel auf den jüngeren. Noch<br />
deutlicher ist der Abstand auf der Nassstrecke,<br />
wo der Altgummi über drei<br />
Sekunden einbüßte. Woran lag’s? Gegen<br />
eine falsche Lagerung unseres Reifensatzes<br />
spricht, dass sich die hinteren Pneus<br />
identisch angefühlt haben. Sie bauten<br />
beide superben Grip auf und lieferten viel<br />
Feedback. Lässt die Qualität nach über<br />
vier Jahren also doch drastisch nach?<br />
Das wird momentan im Labor untersucht.<br />
Ergebnisse im nächsten Heft.<br />
Stellvertretend für sportliche Gummis<br />
jagten wir den Metzeler Racetec<br />
Interact in K3-Mischung um die Piste<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 59
02<br />
01<br />
01 Auf dem Rundkurs simulierten<br />
wir sportliches Landstraßenfahren<br />
und loteten zusätzlich auf schnellen<br />
Runden die Grenzen der Reifen aus<br />
02 Im montierten Zustand prüften<br />
wir die effektive Reifenbreite 03<br />
Nach Trocken- wie Nasstest ermittelten<br />
wir die Reifentemperaturen.<br />
Auffälligkeiten: keine<br />
03<br />
heitlich vorgeschriebenen 2,5/2,9 bar<br />
(vorn/hinten) auf die Flanken.<br />
Um es vorwegzunehmen: Auch dieses<br />
Jahr gibt es nicht den alles überragenden,<br />
die Konkurrenz in sämtlichen<br />
Disziplinen pulverisierenden Gummi.<br />
Dennoch hat sich ein echter Alleskönner<br />
herausgebildet – zumindest nach<br />
unserer bewährten Punktewertung.<br />
Wer die Präferenzen anders setzt, pickt<br />
sich einfach die für ihn relevanten Kriterien<br />
heraus und kürt seinen eigenen<br />
Lieblingsreifen. Auf Seite 56 beschreiben<br />
wir die einzelnen Testkriterien und<br />
sagen, worauf wir beim Fahren achten.<br />
In den folgenden Abschnitten berichten<br />
wir über positive wie negative Auffälligkeiten<br />
der Gummis.<br />
Kaltlaufverhalten: Hier gibt sich keiner<br />
eine echte Blöße. Die meisten Probanden<br />
vermitteln schon ab dem ersten<br />
Meter ein sehr gutes Gefühl und<br />
wärmen sich ruck,zuck auf. Zumindest<br />
bei Asphalttemperaturen zwischen<br />
25 und 36 Grad, die zum Testzeitpunkt<br />
herrschen. Lediglich die Reifen von<br />
Bridgestone und Dunlop brauchen<br />
dafür einige Kurven mehr und wirken<br />
anfangs etwas hölzern.<br />
Handling: Klare Überflieger in diesem<br />
Kapitel sind Bridgestone und Conti.<br />
Einfach herrlich, mit welch geringem<br />
Kraftaufwand die Test-Yamaha R1 auf<br />
diesen Sohlen abwinkelt. Kurzer Zug am<br />
Lenker, leichter Schenkeldruck, schon<br />
stürmt das Bike in die Ecken und der<br />
Spaßfaktor steigt ins Unermessliche.<br />
Traditionell braucht die Rosso-Serie<br />
von Pirelli dafür einen Tick mehr Druck,<br />
was ihrer hohen Stabilität geschuldet<br />
ist. Dennoch lässt sich die R1 auch auf<br />
SO<br />
REIFEN<br />
TESTET <strong>PS</strong><br />
Als Testbike diente eine Yamaha YZF-R1.<br />
Den Funktionstest im Trockenen absolvierten<br />
wir auf dem gut drei Kilometer langen,<br />
rennstreckenähnlichen Rundkurs auf dem<br />
Gelände von Dunlop im südfranzösischen<br />
Mireval. Den Nasstest führten wir ebenfalls<br />
auf diesem Gelände durch. Folgende Kriterien<br />
haben wir bewertet:<br />
KALTLAUFVERHALTEN Wie lange benötigt<br />
ein Reifen, bis er auf Betriebstemperatur<br />
ist, wie fühlt er sich beim Aufwärmen an?<br />
HANDLING Welche Lenkkraft wird benötigt,<br />
um das Bike in Schräglage zu bringen<br />
oder es in langsamen/schnellen Wechselkurven<br />
auf Linie zu halten?<br />
ZIELGENAUIGKEIT* Sie wird in unterschiedlich<br />
schnellen Passagen mit verschiedenen<br />
Kurvenradien ermittelt und gibt<br />
darüber Auskunft, wie das Motorrad dem<br />
gewünschten Kurs folgt, der über die<br />
Lenkkräfte vorgegeben wird. Sind deutliche<br />
Linienkorrekturen erforderlich?<br />
STABILITÄT Wie stabil bleibt das Motorrad<br />
beim Beschleunigen und Bremsen? Leitet<br />
der Reifen Unruhe ins Fahrwerk? Die<br />
Stabilität wird auch in unterschiedlichen<br />
Geschwindigkeitsbereichen in Schräglage<br />
getestet, in der sich Reifen beim Herauspowern<br />
aufschaukeln können.<br />
GRIP* Das ist die Summe der Gesamthaftung<br />
eines Reifens. Er besteht aus der Seitenführung<br />
in maximaler Schräglage auf<br />
nassem und trockenem Asphalt sowie der<br />
Haftung beim Beschleunigen auf der Geraden<br />
und aus Kurven heraus. Eine Gratwanderung,<br />
die nur eine abgesperrte Strecke<br />
ermöglicht.<br />
VERHALTEN IM GRENZBEREICH* Wie gut<br />
lässt sich ein Reifen im Grenzbereich der<br />
Haftung beherrschen?<br />
AUFSTELLMOMENT Beim Bremsen in<br />
Schräglage richtet sich das Motorrad je nach<br />
Verzögerung und Reifenkontur unterschiedlich<br />
auf. Diese Reaktion muss vom Fahrer<br />
mit einer Gegenkraft (drücken) am kurveninneren<br />
Lenkerende ausgeglichen werden.<br />
FEEDBACK Welche Rückmeldung liefert<br />
ein Reifen an den Piloten? Je klarer<br />
das Feedback, desto einfacher kann im<br />
Grenzbereich gefahren werden.<br />
* Die mit Stern gekennzeichneten Kapitel sind auf Motorräder übertragbar, die eine ähnliche Geometrie wie die Yamaha YZF-R1 besitzen.<br />
60 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
DAS DIGITALE<br />
MOTORRAD<br />
Jetzt ganz neu: MOTORRAD Digital, Europas größte Motorradzeitschrift für Smartphones,<br />
Tablets und PC. Mit den Inhalten der gedruckten Zeitschrift. Inklusive neuem Lesemodus,<br />
Fotos in brillanter Auflösung und weiterführenden Infos, Fotos und Videos.<br />
Jetzt günstige Einstiegspreise sichern: www.motorradonline.de/digital.<br />
NEU: MOTORRAD Digital<br />
que restore iumque lanim di dolum<br />
enienducit faccae veriorate prorese<br />
cusamus, a iumque lanim di dolum<br />
enienducit facc ssust, quam que<br />
que restore iumque lanim di dolum<br />
enienducit faccae veriorate lanim di<br />
dolum endae volenda ndaernam<br />
audamUt et evelect otatis con cone<br />
FÜR SMARTPHONE, TABLET UND PC. JETZT INFORMIEREN UND BESTELLEN:<br />
WWW.MOTORRADONLINE.DE/DIGITAL
BRIDGESTONE<br />
TESTSIEGER<br />
TROCKEN<br />
CONTINENTAL<br />
DUNLOP<br />
S 21<br />
SPORT ATTACK 3<br />
SPORTSMART 2<br />
Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />
hinten: 190/55-ZR 17<br />
Gewicht v./h.: 4,24/6,95 kg<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 118/192 mm<br />
Herstellungsland: Japan<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
TROCKENTEST<br />
empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />
v./h. (kalt): 2,2/2,0 bar<br />
Rundenzeit trocken: 1.31,5 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,6 sek<br />
Kaltlaufverhalten 10 7<br />
Handling 30 28<br />
Zielgenauigkeit 30 29<br />
Stabilität 30 28<br />
Grip 40 36<br />
Verh. im Grenzbereich 20 19<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 8<br />
Feedback 30 28<br />
Ergebnis Trockentest 200 183<br />
NÄSSETEST<br />
Rundenzeit nass: 1.19,9 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 3,5 sek<br />
Handling 10 9<br />
Zielgenauigkeit 10 9<br />
Grip 30 20<br />
Verh. im Grenzbereich 20 14<br />
Feedback 20 15<br />
Bremsverzögerung 10 8<br />
Ergebnis Nässetest 100 75<br />
GESAMTSUMME 300 258<br />
FAZIT Bridgestone hat den Nachfolger<br />
des S 20 Evo kompromisslos auf Trocken-<br />
Performance abgestimmt. Folgerichtig<br />
sichert er sich dort gemeinsam mit dem<br />
Metzeler M7 RR den obersten Podestplatz.<br />
Die Stärken des S 21 liegen im leichtfüßigen<br />
Handling, der messerscharfen Zielgenauigkeit<br />
– auch auf der Bremse – und<br />
der hohen Stabilität. Weil das tierisch Laune<br />
bereitet, ist er bei sportlicher Gangart<br />
unsere erste Wahl. Im Kaltzustand wirkt<br />
der Bridgestone dagegen etwas sperrig,<br />
und bei Nässe liegt er klar hinter den Besten:<br />
vergleichsweise wenig Grip, maues<br />
Feedback, schmaler Grenzbereich.<br />
Letztlich landet der S 21 auf Platz drei.<br />
Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />
hinten: 190/55-ZR 17<br />
Gewicht v./h.: 4,32/6,52 kg<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 119/188 mm<br />
Herstellungsland: Deutschland<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
TROCKENTEST<br />
empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />
v./h. (kalt): 2,1/1,8 bar<br />
Rundenzeit trocken: 1.32,8 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 1,9 sek<br />
Kaltlaufverhalten 10 9<br />
Handling 30 28<br />
Zielgenauigkeit 30 27<br />
Stabilität 30 26<br />
Grip 40 35<br />
Verh. im Grenzbereich 20 18<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 27<br />
Ergebnis Trockentest 200 179<br />
NÄSSETEST<br />
Rundenzeit nass: 1.18,4 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 2,0 sek<br />
Handling 10 9<br />
Zielgenauigkeit 10 9<br />
Grip 30 24<br />
Verh. im Grenzbereich 20 15<br />
Feedback 20 14<br />
Bremsverzögerung 10 8<br />
Ergebnis Nässetest 100 79<br />
GESAMTSUMME 300 258<br />
FAZIT Conti zielt mit dem Sport Attack 3<br />
stärker auf ein besseres Nassfahrverhalten.<br />
Der Unterschied ist bemerkenswert,<br />
der Abstand zur Spitze geringer. Dennoch<br />
fehlt ihm dorthin noch ein gutes Stück,<br />
Stichworte Grip, Feedback und Verhalten<br />
im Grenzbereich. Dazu winkelt er bei<br />
trockenen Verhältnissen nicht ganz so zackig<br />
und zielgenau ab wie seine Vorgänger,<br />
die in diesen Disziplinen brillierten.<br />
Die Hannoveraner schufen mit dem<br />
komplett neu entwickelten „Dreier“ einen<br />
guten Allrounder, der allerdings in keiner<br />
Kategorie mehr ein Alleinstellungsmerkmal<br />
aufweist. Unterm Strich teilt er sich<br />
mit dem Bridgestone brav Platz drei.<br />
Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />
hinten: 190/55-ZR 17<br />
Gewicht v./h.: 4,36/7,19 kg<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 111/195 mm<br />
Herstellungsland: Frankreich<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
TROCKENTEST<br />
empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />
v./h. (kalt): 2,5/2,5 bar<br />
Rundenzeit trocken: 1.33,3 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 2,4 sek<br />
Kaltlaufverhalten 10 7<br />
Handling 30 24<br />
Zielgenauigkeit 30 24<br />
Stabilität 30 23<br />
Grip 40 32<br />
Verh. im Grenzbereich 20 17<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 7<br />
Feedback 30 23<br />
Ergebnis Trockentest 200 157<br />
NÄSSETEST<br />
Rundenzeit nass: 1.18,9 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 2,5 sek<br />
Handling 10 7<br />
Zielgenauigkeit 10 7<br />
Grip 30 20<br />
Verh. im Grenzbereich 20 15<br />
Feedback 20 14<br />
Bremsverzögerung 10 9<br />
Ergebnis Nässetest 100 72<br />
GESAMTSUMME 300 229<br />
FAZIT Vorletzter Rang im Trockenen,<br />
bei Nässe trägt der Dunlop gar die rote<br />
Laterne. Der Sportsmart 2 geht <strong>2016</strong> ins<br />
dritte Jahr und tut sich gegen die teils<br />
brandaktuelle Konkurrenz schwer. Besonders<br />
beim sportlichen Fahren kommen<br />
die Unterschiede zum Tragen: etwas<br />
trägeres Einlenken, nicht so präzise wie<br />
die Spitze, spürbares Aufstellmoment<br />
beim Bremsen, etwas weniger Grip. Immerhin<br />
kündigen sich Slides rechtzeitig<br />
an und der Pilot spürt, wann er vom Gas<br />
muss. Bei Nässe liefert der Sportsmart 2<br />
dagegen ein leicht diffuses Feedback.<br />
Immerhin zählt er bei der Bremsverzögerung<br />
im Nassen zu den Besten.<br />
62 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Reifenwechsel im Akkord. Für den Test in Mireval<br />
stellte uns Dunlop einen komplett ausgestatteten<br />
Transporter inklusive Personal. Merci bien!<br />
dem italienischen Gummi mit überschaubarem Aufwand<br />
durchs Runde dirigieren. Auf den Dunlops biegt<br />
die Yamaha trotz der geringsten Reifenbreite am Vorderrad<br />
etwas unwillig in die Ecken und tendiert am<br />
Kurvenausgang zu weiten Bögen. Nicht tragisch, aber<br />
im direkten Vergleich spürbar. Die Pellen von Metzeler<br />
und Michelin belegen das sehr gute Mittelfeld.<br />
Zielgenauigkeit: Die absolute Paradedisziplin des<br />
Bridgestone S 21. Schlicht sensationell, wie messerscharf<br />
der Pneu die Linie trifft: Kurve anvisieren,<br />
durchpfeilen, fertig. Selbst auf der Bremse lasert die<br />
Test-Yamaha millimetergenau durch die Ecken. Dicht<br />
dahinter folgt der Metzeler, dann der Conti. Auf den<br />
Sohlen von Michelin und Pirelli schießt die R1 ebenfalls<br />
präzise durchs Geläuf, lediglich der Dunlop wirkt<br />
beim Einlenken leicht indifferent.<br />
Stabilität: Hier brilliert der Rosso III von Pirelli.<br />
Nichts bringt diesen Reifen aus der Ruhe, selbst harte<br />
Brems- oder Beschleunigungsattacken steckt er unbeeindruckt<br />
weg und hält das Bike eisern auf Kurs.<br />
Diese Stabilität schafft immenses Vertrauen und optimiert<br />
Brems- wie Beschleunigungspunkte. Nach einem<br />
sehr guten Mittelfeld folgen Dunlop und Michelin.<br />
Letzerer verformt sich bei voller Attacke hinten stark,<br />
wodurch die Testmaschine aus dem Heck heraus zu<br />
rühren beginnt. Ein Anheben des Luftdrucks von den<br />
empfohlenen 1,9 bar auf 2,5 bar bringt deutliche Besserung.<br />
Trotzdem herrscht noch immer viel Bewegung<br />
im Gebälk. Renntempo verträgt der Michelin<br />
Power 3 nicht, sportliches Landstraßentempo funktioniert<br />
aber problemlos.<br />
Grip: Diese Übung haben alle drauf – fast. Denn auch<br />
hier lässt der Michelin bei voller Belastung einige Federn.<br />
Obwohl er sich mit 48 Grad Reifentemperatur<br />
(Hinterrad) nicht stärker aufheizt als die Konkurrenz,<br />
reißt der Grip vergleichsweise früh ab. Die Folge: bisweilen<br />
kernige Slides. Der Sportsmart 2 von Dunlop<br />
macht das etwas besser, dennoch beginnt auch er<br />
zeitiger zu rutschen als die starken Mitbewerber. Immerhin<br />
vermittelt der Gummi die Haftgrenze sehr klar,<br />
und die Slides fallen sanft und gleichmäßig aus. Die<br />
DAMIT IHR GEPÄCK<br />
NICHT BADEN GEHT.<br />
Die hochwertigen Gepäcklösungen unserer neuen<br />
Produktserie TOURATECH WATERPROOF schützen<br />
Ihr Motorradgepäck jederzeit zuverlässig vor Nässe,<br />
Schmutz und Staub.<br />
Langlebige Spezialmaterialien, robuste Verbindungen<br />
und hochpräzise Verschlüsse garantieren absolute<br />
Wasserdichtigkeit und machen TOURATECH<br />
WATERPROOF-Produkte zu universellen Reisebegleitern<br />
bei Wind, Wetter – und Wüstensand.<br />
Schnappen Sie zu!<br />
Erhältlich bei Touratech und<br />
im gut sortierten<br />
Motorradfachhandel!<br />
waterproof.touratech.com<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
METZELER<br />
TESTSIEGER<br />
TROCKEN<br />
TESTSIEGER<br />
MICHELIN<br />
TESTSIEGER<br />
NASS<br />
PIRELLI<br />
M7 RR, (VORN „M“)<br />
POWER 3<br />
DIABLO ROSSO 3<br />
Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />
hinten: 190/55-ZR 17<br />
Gewicht v./h.: 4,15/6,99 kg<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 117/189 mm<br />
Herstellungsland: Deutschland<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
TROCKENTEST<br />
empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />
v./h. (kalt): 2,5/2,7 bar<br />
Rundenzeit trocken: 1.30,9 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: Bestzeit<br />
Kaltlaufverhalten 10 9<br />
Handling 30 27<br />
Zielgenauigkeit 30 28<br />
Stabilität 30 27<br />
Grip 40 36<br />
Verh. im Grenzbereich 20 19<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 28<br />
Ergebnis Trockentest 200 183<br />
NÄSSETEST<br />
Rundenzeit nass: 1.17,7 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 1,3 sek<br />
Handling 10 9<br />
Zielgenauigkeit 10 9<br />
Grip 30 25<br />
Verh. im Grenzbereich 20 16<br />
Feedback 20 17<br />
Bremsverzögerung 10 8<br />
Ergebnis Nässetest 100 84<br />
GESAMTSUMME 300 267<br />
FAZIT Ein erster Platz im Trockenen (gemeinsam<br />
mit dem Bridgestone) und ein<br />
zweiter bei Nässe ergibt unterm Strich<br />
den deutlichen Testsieg. Der M7 RR zeigt<br />
weder bei trockenen noch nassen Bedingungen<br />
Schwächen und kann selbst<br />
Rennstrecke richtig gut. Letzteres beweist<br />
er eindrücklich mit der Bestzeit. In<br />
den einzelnen Kriterien ist er den jeweiligen<br />
Spezialisten dicht auf den Fersen,<br />
steht oft gar auf der gleichen Stufe. Das<br />
ist auch deshalb beachtlich, weil er, wie<br />
der Dunlop, schon im dritten Jahr durchs<br />
Revier räubert. Der Metzeler ist ein<br />
brandheißer Tipp für sportliche Treiber<br />
und unser Lieblings-Allrounder <strong>2016</strong>!<br />
Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />
hinten: 190/55-ZR 17<br />
Gewicht v./h.: 4,22/6,61 kg<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 118/189 mm<br />
Herstellungsland: Spanien<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
TROCKENTEST<br />
empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />
v./h. (kalt): 2,1/1,9 bar<br />
Rundenzeit trocken: 1.33,2 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 2,3 sek<br />
Kaltlaufverhalten 10 9<br />
Handling 30 26<br />
Zielgenauigkeit 30 26<br />
Stabilität 30 20<br />
Grip 40 30<br />
Verh. im Grenzbereich 20 15<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 7<br />
Feedback 30 23<br />
Ergebnis Trockentest 200 156<br />
NÄSSETEST<br />
Rundenzeit nass: 1.16,4 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: Bestzeit<br />
Handling 10 9<br />
Zielgenauigkeit 10 9<br />
Grip 30 27<br />
Verh. im Grenzbereich 20 17<br />
Feedback 20 18<br />
Bremsverzögerung 10 9<br />
Ergebnis Nässetest 100 89<br />
GESAMTSUMME 300 245<br />
FAZIT Ein Reifen mit großem Unterschied<br />
zwischen der Trocken- und der Nassperformance.<br />
Sportliches Landstraßenfräsen<br />
steckt er zwar sehr ordentlich weg. Auf<br />
der Piste streicht er jedoch die Segel:<br />
vergleichsweise überschaubare Haftungsreserven,<br />
geringe Stabilität. Ein von<br />
1,9 bar (Hersteller-Empfehlung) auf 2,5<br />
bar angehobener Luftdruck (Hinterrad)<br />
bringt zwar Besserung, der Unterschied<br />
zur Spitze ist dennoch groß. Dafür glänzt<br />
der Power 3 im Nassen. Bester Grip,<br />
tolles Feedback und gutmütiges Grenzbereichsverhalten<br />
küren ihn zum Regengott.<br />
Eine gute Pelle für den etwas gemäßigteren<br />
sportlichen Auftritt.<br />
Dimension vorn: 120/70-ZR 17<br />
hinten: 190/55-ZR 17<br />
Gewicht v./h.: 4,24/6,58 kg<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 118/189 mm<br />
Herstellungsland: Deutschland<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
TROCKENTEST<br />
empfohlener Luftdruck Rennstrecke<br />
v./h. (kalt): 2,5/2,7 bar<br />
Rundenzeit trocken: 1.31,2 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,3 sek<br />
Kaltlaufverhalten 10 8<br />
Handling 30 25<br />
Zielgenauigkeit 30 26<br />
Stabilität 30 30<br />
Grip 40 37<br />
Verh. im Grenzbereich 20 19<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 8<br />
Feedback 30 28<br />
Ergebnis Trockentest 200 181<br />
NÄSSETEST<br />
Rundenzeit nass: 1.17,1 min<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,7 sek<br />
Handling 10 8<br />
Zielgenauigkeit 10 8<br />
Grip 30 25<br />
Verh. im Grenzbereich 20 16<br />
Feedback 20 16<br />
Bremsverzögerung 10 9<br />
Ergebnis Nässetest 100 82<br />
GESAMTSUMME 300 263<br />
FAZIT Beim Entwickeln des Rosso III achteten<br />
die Italiener auf eine gute Kalt- und<br />
Nasshaftung. Beides ist ihnen hervorragend<br />
gelungen, was dem Pirelli ein breiteres<br />
Einsatzspektrum als seinen Vorgängern<br />
sichert. Seinen sehr sportlichen<br />
Charakter hat er dabei erfreulicherweise<br />
behalten. Herausragend ist die fesselnde<br />
Stabilität, selbst härteste Attacken steckt<br />
die Pelle souverän weg. Beim Trockentest<br />
fehlen ihm lediglich zwei Pünktchen auf<br />
die beiden Leader, was aufs Konto des<br />
nach wie vor etwas trägeren Handlings<br />
geht. Im Nassen belegt der Rosso III<br />
ebenfalls einen guten dritten Platz, wodurch<br />
er insgesamt auf Rang zwei landet.<br />
64 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
02<br />
01<br />
01 Ideal fürs Testen: Der<br />
Rundkurs weist langsame und<br />
schnelle, weite und enge Passagen<br />
auf 02 Unbestechlich:<br />
Auswertung per Data-Recording<br />
restlichen Marken liefern für diesen<br />
Reifentyp erstklassigen Grip und überstehen<br />
selbst Renntempo klaglos –<br />
Weltklasse!<br />
Verhalten im Grenzbereich: Bis auf<br />
den Michelin, dessen Haftung einen<br />
Tick markiger abreißt als bei der Konkurrenz,<br />
gibt’s in diesem Kapitel nicht<br />
viel zu vermelden. Gripverlust geht bei<br />
allen anderen meist mit kurzen, gutmütigen<br />
Slides einher. Jedenfalls dann, wenn<br />
der Pilot das Gas am Kurvenausgang<br />
gefühlvoll aufzieht. Keine Gewähr übernehmen<br />
wir für Grobmotoriker, die den<br />
Hahn im Scheitelpunkt voll spannen.<br />
Aufstellmoment beim Bremsen:<br />
Durchweg problemlos bei allen Marken.<br />
Leichtes Aufstellen lediglich bei<br />
Dunlop und Michelin.<br />
Feedback: Die beste Rückmeldung<br />
liefern Bridgestone, Metzeler und Pirelli.<br />
Bei ihnen spürt der Pilot klar und<br />
deutlich, was der Asphalt hergibt. Diese<br />
Transparenz bringt Sicherheit und<br />
damit Speed. Nur hauchdünn dahinter<br />
der Conti, der ebenfalls ein sehr ordentliches<br />
Feedback liefert. Leichte<br />
Abstriche bei Dunlop und Michelin.<br />
Nasstest: Hier zählen besonders Grip,<br />
Feedback und das Verhalten im Grenzbereich.<br />
Eindeutiger Sieger in allen<br />
drei Kriterien: Michelin. Großartig, wie<br />
souverän der Power 3 übers Wasser<br />
gleitet, die Haftgrenze andeutet und<br />
sanft zu sliden beginnt, wenn der Pilot<br />
diese überschreitet. Mit etwas Abstand<br />
folgt der Metzeler M7 RR, der diese<br />
Übung ebenfalls sehr ordentlich meistert.<br />
Und, man höre und staune: Auch<br />
der Pirelli Diablo Rosso schlägt sich<br />
neuerdings im Nassen sehr achtbar.<br />
Ferner überzeugt der Sport Attack 3.<br />
Conti hat seine jüngste Pelle endlich<br />
wasserfest gemacht. Die Schlusslichter<br />
bilden Bridgestone und Dunlop.<br />
Finale: Die Rasch-Hour geht zu Ende<br />
und zeigt einmal mehr, wie viel Fortschritt<br />
und Dynamik im Reifenmarkt<br />
stecken. Doch obwohl sich die Hersteller<br />
nach Kräften bemühen, ist der Kauf<br />
auch immer ein Kompromiss. Der ist<br />
aber gering wie nie. Herrliche Zeiten!<br />
BEWERTUNG IM ÜBERBLICK<br />
max.<br />
Punkte<br />
BRIDGESTO-<br />
NE S 21<br />
CONTINEN-<br />
TAL SPORT<br />
ATTACK 3<br />
DUNLOP<br />
SPORTSMART<br />
2<br />
METZELER<br />
M7 RR<br />
MICHELIN<br />
POWER 3<br />
PIRELLI<br />
DIABLO<br />
ROSSO 3<br />
TROCKENTEST<br />
Kaltlaufverhalten 10 7 9 7 9 9 8<br />
Handling 30 28 28 24 27 26 25<br />
Zielgenauigkeit 30 29 27 24 28 26 26<br />
Stabilität 30 28 26 23 27 20 30<br />
Grip 40 36 35 32 36 30 37<br />
Verh. im Grenzbereich 20 19 18 17 19 15 19<br />
Aufstellmoment b. Bremsen 10 8 9 7 9 7 8<br />
Feedback 30 28 27 23 28 23 28<br />
Ergebnis Trockentest 200 183 179 157 183 156 181<br />
NÄSSETEST<br />
Handling 10 9 9 7 9 9 8<br />
Zielgenauigkeit 10 9 9 7 9 9 8<br />
Grip 30 20 24 20 25 27 25<br />
Verh. im Grenzbereich 20 14 15 15 16 17 16<br />
Feedback 20 15 14 14 17 18 16<br />
Bremsverzögerung 10 8 8 9 8 9 9<br />
Ergebnis Nässetest 100 75 79 72 84 89 82<br />
GESAMTSUMME 300 258 258 229 267 245 263<br />
PLATZIERUNG 3. 3. 6. 1. 5. 2.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 65
SERVICE<br />
SLICK-VERGLEICH<br />
&<br />
GLATT<br />
GLORIA<br />
Der richtige Renn reifen<br />
entscheidet über Sieg<br />
oder Niederlage. Nach<br />
dem letztjährigen Slick-Vergleich stürmen heuer<br />
drei neue oder stark überarbeitete Gummis den<br />
Racer-Markt. Neues Testfeld, neuer Ruhm?<br />
Text: Volkmar Jacob; Fotos: Jan Okruhari<br />
66 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Es war einer dieser fiesen Tage,<br />
der mit einer Hiobsbotschaft<br />
begann. Ursprünglich wollten<br />
wir den Slicks mit einer getunten<br />
Kawasaki ZX-10R bei einem Renntraining<br />
in Oschersleben ordentlich<br />
einheizen. Doch mangels freier Plätze<br />
sagte uns der Veranstalter wenige Tage<br />
vorher ab. Was tun? Kurzfristig gab’s<br />
Termine nur am Sachsenring. Das Problem:<br />
Dort herrscht ein striktes Lärmlimit,<br />
was das Aus für die Kawa von Bike<br />
Shop Lüchow bedeutete. Schließlich<br />
scheitern hier mitunter schon Serienbikes<br />
an den Geräuschbestimmungen,<br />
wie die Beispiele der beiden hubraumstarken<br />
Ducati Panigale, der Aprilia<br />
RSV 4-Modelle und der BMW S 1000<br />
RR eindrücklich beweisen. Glücklicherweise<br />
konnten wir auf eine Vorführ-<br />
BMW des Veranstalters zurückgreifen.<br />
Der steckte an den originalen Auspuff<br />
der S 1000 RR einen speziellen Lärmkiller,<br />
wodurch wir volle Lotte an den Mikrofonen<br />
vorbeikachelten, ohne dass die<br />
Marshalls die schwarze Flagge zückten.<br />
Vor Ort stellte sich der Wechsel<br />
nach Sachsen als Glücksfall heraus.<br />
Denn das Training war nur mäßig besucht,<br />
was uns viel Raum zum Testen<br />
gab. Auch Rundenzeiten konnten wir<br />
problemlos in den Asphalt brennen.<br />
Diese Übung übernahm der ehemalige<br />
Supersport-WM-Pilot Christian „Kelle“<br />
Kellner. Da schnelle Zeiten bei Slicks<br />
ausschlaggebend sind, gehen sie stark<br />
in die Wertung ein. Weiterer Vorzug des<br />
sächsischen Rundkurses: Die Reifen<br />
mordende Piste mit der ewig langen<br />
Links hinunter zur Karthalle stellt<br />
höchste Ansprüche an die Gummis,<br />
hier trennt sich die Spreu vom Weizen.<br />
Anfangs hatten wir zwar Bedenken,<br />
ob die Dämpfung der BMW das riesige<br />
Potenzial von Slicks auf den Boden<br />
bringen würde. Doch per Tastendruck<br />
gestrafft, zeigte sich das Federbein der<br />
Bayerin bei den Einstellfahrten von den<br />
immensen Gripreserven komplett unbeeindruckt.<br />
Insgesamt fühlte sich das<br />
Fahrwerk sehr ordentlich an, der Test<br />
konnte beginnen. Wie sich später jedoch<br />
herausstellen sollte, zeigten die<br />
meisten Reifen ein ungewöhnlich hohes<br />
Verschleißbild. Dazu gleich mehr.<br />
Werfen wir zunächst einen Blick auf<br />
die Probanden. Mit an Bord sind alte
Bekannte wie der Sieger aus dem<br />
letzten Vergleich, der Bridgestone V02<br />
(<strong>PS</strong> <strong>07</strong>/2015). Auch Dunlop geht mit<br />
dem KR 106/108 wieder ins Rennen,<br />
ebenso wie der Diablo Superbike von<br />
Pirelli. Inwieweit diese drei Gummis<br />
dem Stand vom letzten Jahr entsprechen,<br />
können wir nicht sagen. Denn<br />
in die Serie fließen ständig Verbesserungen<br />
ein. Ganz klar liegt der Fall bei<br />
den restlichen Sohlen. Brandneu ist<br />
der Track von Continental, und auch<br />
den vor gut einem Jahr präsentierten<br />
Michelin Ultimate gibt’s hierzulande<br />
erst seit ein paar Monaten. Die Pelle<br />
wird nicht von Michelin, sondern über<br />
einen Großhändler (www.gp-reifen.<br />
com) nach Deutschland importiert.<br />
Auf den Ultimate waren wir besonders<br />
gespannt, denn der Franzose benötigt<br />
wegen seiner speziellen Ausrichtung<br />
laut Importeur professionelle Piloten.<br />
Was die Frage aufwirft, für wen Michelin<br />
seine Slicks backt. Denn zum Umsatz<br />
profil loser Reifen steuern Hobbyracer<br />
und Renntrainings-Teilnehmer<br />
ver mutlich den weitaus größten Teil<br />
bei. So auch beim Metzeler Racetec<br />
RR Slick, der stark überarbeitet an<br />
den Start rollte.<br />
01 Reichlich Schreibkram fiel<br />
auch bei diesem Reifentest<br />
wieder an: Die Messergebnisse<br />
für die technischen Daten<br />
wollen protokolliert sein<br />
02 Bereits nach zwei Turns<br />
sahen die meisten Reifen arg<br />
mitgenommen aus. Vermutliche<br />
Ursache: eine Mischung<br />
aus dem Streckenlayout des<br />
Sachsenrings, einer gestrafften<br />
Dämpfung und der BMW,<br />
die all gemein gerne Hinterreifen<br />
vertilgt<br />
BRIDGESTONE<br />
V02<br />
TESTSIEGER<br />
Kontakt: Bridgestone Deutschland,<br />
Tel. 06172/408173, www.bridgestone-mc.de<br />
Dimension vorn: 120/600 R17<br />
hinten: 200/655 R17<br />
Mischung v./h.: medium/medium<br />
Gewicht v./h.: 4,11/7,27 kg<br />
empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />
1,9/1,1 bar<br />
empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />
k. A.<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 118/193 mm<br />
Abrollumfang v./h.: 1,89/2,06 m<br />
max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 50/54° C<br />
max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 63/72° C<br />
CONTINENTAL<br />
TRACK<br />
Kontakt: Continental Reifen,<br />
Tel. 0511/93801, www.conti-moto.de<br />
Dimension vorn: 120/70 R17<br />
hinten: 200/65 R17<br />
Mischung v./h.: soft/medium<br />
Gewicht v./h.: 4,19/7,50 kg<br />
empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />
k. A.<br />
empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />
2,3/1,5 bar<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 119/202 mm<br />
Abrollumfang v./h.: 1,89/2,08 m<br />
max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 46/54° C<br />
max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 62/65°C<br />
DUNLOP<br />
KR 106/108<br />
Kontakt: Goodyear Dunlop Tyres Germany,<br />
Tel. 06181/6801, www.dunlop.de<br />
Dimension vorn: 120/70 R17<br />
hinten: 195/65 R17<br />
Mischung v./h.: 3/2<br />
Gewicht v./h.: 4,50/6,81 kg<br />
empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />
2,1/1,3 bar<br />
empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />
2,3/1,5 bar<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 118/194 mm<br />
Abrollumfang v./h.: 1,89/2,06 m<br />
max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 55/66° C<br />
max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 66/84° C<br />
Rundenzeit in Minuten: 1.32,72<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,26 sek<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
Handling 30 27<br />
Zielgenauigkeit 30 28<br />
Stabilität 30 26<br />
Grip 40 37<br />
Verh. im Grenzbereich 20 18<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 27<br />
Rundenzeit* 40 37<br />
GESAMTSUMME 230 209<br />
PLATZIERUNG 1.<br />
FAZIT Letztes Jahr Testsieger, und auch<br />
<strong>2016</strong> landet der Bridgestone V02 ganz<br />
vorn – obgleich er sich den Platz mit dem<br />
Pirelli teilen muss. Seine bestechenden<br />
Eigenschaften sind nach wie vor das<br />
Handling und die Zielgenauigkeit. Einfach<br />
großartig, wie gierig sich das Testbike<br />
übers Vorderrad fahren lässt und wie viel<br />
Feedback der Gummi vorn liefert. Auch in<br />
den anderen Kriterien kann der V02 voll<br />
überzeugen, Schwächen kennt er nicht.<br />
Letztes Jahr leitete er im schnellen Hatzenbachbogen<br />
auf dem Nürburgring noch<br />
leichte Unruhen ins Fahrwerk, doch in<br />
Sachsen lag die Fuhre top stabil.<br />
68 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong><br />
Rundenzeit in Minuten: 1.34,37<br />
Rückstand zur Bestzeit: 1,91 sek<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
Handling 30 24<br />
Zielgenauigkeit 30 22<br />
Stabilität 30 25<br />
Grip 40 33<br />
Verh. im Grenzbereich 20 18<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 8<br />
Feedback 30 22<br />
Rundenzeit* 40 20<br />
GESAMTSUMME 230 172<br />
PLATZIERUNG 6.<br />
FAZIT Der Conti Track liefert viel Grip,<br />
was auch daran liegt, dass er hinten am<br />
breitesten baut. Allerdings benötigt er<br />
beim Einlenken die meiste Kraft und neigt<br />
zu weiten Linien. Das zeigt sich besonders<br />
in der langen Links hinunter zur<br />
Karthalle, wo das Bike deutlich nach<br />
außen schiebt. Dazu beginnt die Fuhre bei<br />
voller Attacke zu rühren. Auch das Feedback<br />
vorn ist etwas schwammig. „Mit<br />
diesem Reifen stehe ich an und kann einfach<br />
nicht schneller fahren“, sagt Zeitenfahrer<br />
Kellner. Anders bei Hobbyracern.<br />
Selbst talentierte Treiber müssen sich<br />
stark strecken, um das Limit auszuloten.<br />
Rundenzeit in Minuten: 1.33,40<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,94 sek<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
Handling 30 28<br />
Zielgenauigkeit 30 28<br />
Stabilität 30 26<br />
Grip 40 36<br />
Verh. im Grenzbereich 20 18<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 26<br />
Rundenzeit* 40 30<br />
GESAMTSUMME 230 201<br />
PLATZIERUNG 4.<br />
FAZIT Im Gegensatz zum letztjährigen<br />
Vergleich brilliert der Dunlop mit hoher<br />
Zielgenauigkeit und astreinem Handling.<br />
„Dieser Reifen erlaubt sehr enge Linien“,<br />
frohlockt der Profi. „An das fast schon<br />
nervöse Einlenkverhalten muss man sich<br />
aber erst gewöhnen.“ Ob diese Veränderung<br />
eine Folge kontinuierlicher Modellpflegemaßnahmen<br />
ist, oder es an den<br />
unterschiedlichen Testbedingungen liegt<br />
(anderes Bike, andere Strecke), können<br />
wir nicht mit letzter Sicherheit sagen.<br />
Jedenfalls gefällt der KR 106/108 auch<br />
bei den restlichen Eigenschaften, verliert<br />
aber eine knappe Sekunde auf die Bestzeit.<br />
*Punkteschlüssel: Bestzeit: 40 Punkte. Rückstand bis 0,1 s: 39 Punkte; 0,11 s bis 0,2 s: 38 Punkte; 0,21 s bis 0,3 s: 37 Punkte; 0,31 s bis 0,4 s: 36 Punkte; 0,41 s bis 0,5 s: 35<br />
Punkte; 0,51 s bis 0,6 s: 34 Punkte; 0,61 s bis 0,7 s: 33 Punkte; 0,71 s bis 0,8 s: 32 Punkte; 0,81 s bis 0,9 s: 31 Punkte; 0,91 s bis 1,0 s: 30 Punkte; 1,01 s bis 1,1 s: 29 Punkte;<br />
1,11 s bis 1,2 s: 28 Punkte; 1,21 s bis 1,3 s: 27 Punkte; 1,31 s bis 1,4 s: 26 Punkte; 1,41 s bis 1,5 s: 25 Punkte; 1,51 s bis 1,6 s: 24 Punkte; 1,61 s bis 1,7 s: 23 Punkte; etc.
01 02<br />
METZELER<br />
RACETEC RR SLICK<br />
Kontakt: Metzeler Deutschland,<br />
Tel. 089/14908302, www.metzelermoto.de<br />
Dimension vorn: 120/70 R17<br />
hinten: 200/60 R17<br />
Mischung v./h.: K1/K2<br />
Gewicht v./h.: 4,16/6,89 kg<br />
empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />
k. A.<br />
empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />
2,2 bis 2,4/1,6 bis 1,8 bar<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 118/200 mm<br />
Abrollumfang v./h.: 1,91/2,09 m<br />
max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 45/61° C<br />
max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 58/66° C<br />
MICHELIN<br />
POWER SLICK ULTIMATE<br />
Kontakt: GP-Reifen.com, Tel. 06326/989353,<br />
www.gp-reifen.com<br />
Dimension vorn: 120/70 R17<br />
hinten: 200/55 R17<br />
Mischung v./h.: B/A<br />
Gewicht v./h.: 3,97/7,47 kg<br />
empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />
k. A.<br />
empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />
2,5/1,45 bar<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 119/197 mm<br />
Abrollumfang v./h.: 1,89/2,09 m<br />
max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 50/54° C<br />
max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 62/73° C<br />
PIRELLI<br />
DIABLO SUPERBIKE<br />
TESTSIEGER<br />
Kontakt: Pirelli Deutschland,<br />
Tel. 06163/710, www.pirellimoto.de<br />
Dimension vorn: 120/70 R17<br />
hinten: 200/60 R17<br />
Mischung v./h.: SC1/SC2<br />
Gewicht v./h.: 4,29/6,82 kg<br />
empfohlener Luftdruck kalt v./h.:<br />
k. A.<br />
empfohlener Luftdruck vorgeheizt v./h.:<br />
2,2 bis 2,4 /1,6 bis 1,8 bar<br />
effektive Reifenbreite v./h.: 119/199 mm<br />
Abrollumfang v./h.: 1,90/2,08 m<br />
max.Temp. Mitte/Flanke vorn: 50/56° C<br />
max.Temp. Mitte/Flanke hinten: 55/62° C<br />
Rundenzeit in Minuten: 1.33,13<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,67 sek<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
Handling 30 25<br />
Zielgenauigkeit 30 25<br />
Stabilität 30 27<br />
Grip 40 32<br />
Verh. im Grenzbereich 20 18<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 25<br />
Rundenzeit* 40 33<br />
GESAMTSUMME 230 194<br />
PLATZIERUNG 5.<br />
FAZIT Der vorletzte Rang wird dem Metzeler<br />
nicht ganz gerecht. Doch das Top-<br />
Trio in diesem Vergleich ist unantastbar.<br />
Dazu lenkt der Racetec RR etwas träger<br />
ein und lasert nicht ganz so exakt in die<br />
Ecken wie der vor ihm platzierte Dunlop.<br />
„Außerdem verliert der Hinterreifen nach<br />
drei oder vier Runden etwas Grip und<br />
man kann nicht mehr so angreifen wie<br />
am Anfang“, gibt Profi-Pilot Kellner zu<br />
Protokoll. Der Gummi zielt vorwiegend<br />
auf Hobbypiloten. Diese bekommen mit<br />
ihm einen völlig problemlosen, unkomplizierten<br />
Pneu, der dazu mit der höchsten<br />
Stabilität im gesamten Testfeld glänzt.<br />
Rundenzeit in Minuten: 1.32,70<br />
Rückstand zur Bestzeit: 0,24 sek<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
Handling 30 27<br />
Zielgenauigkeit 30 28<br />
Stabilität 30 24<br />
Grip 40 37<br />
Verh. im Grenzbereich 20 18<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 27<br />
Rundenzeit* 40 37<br />
GESAMTSUMME 230 2<strong>07</strong><br />
PLATZIERUNG 3.<br />
FAZIT Entwarnung! Anders als vom Importeur<br />
prognostiziert, kommen nicht nur<br />
Profis, sondern auch erfahrene Hobbyisten<br />
mit dem französischen Gummi zurecht.<br />
Zwar leitet er wegen seiner steifen<br />
Konstruktion etwas Unruhe ins Fahrwerk,<br />
doch die halten sich in akzeptablen Grenzen.<br />
„Kein anderer Reifen des Tests ist so<br />
kompromisslos auf Racing ausgelegt wie<br />
der Michelin“, strahlt Tester und Zeitenfahrer<br />
Kelle. „Der Ultimate verlangt einen<br />
besonderen Fahrstil. Man kann sehr früh<br />
ans Gas, darf dann aber nicht ruckartig,<br />
sondern muss gefühlvoll aufziehen. Dann<br />
ist man mit den Michelins richtig schnell.“<br />
Rundenzeit in Minuten: 1.32,46<br />
Rückstand zur Bestzeit: Bestzeit<br />
max.<br />
Punkte<br />
Punkte<br />
Handling 30 24<br />
Zielgenauigkeit 30 26<br />
Stabilität 30 25<br />
Grip 40 39<br />
Verh. im Grenzbereich 20 19<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9<br />
Feedback 30 27<br />
Rundenzeit* 40 40<br />
GESAMTSUMME 230 209<br />
PLATZIERUNG 1.<br />
FAZIT Besonders der fantastische Grip<br />
zeichnet den italienischen Gummi aus. Er<br />
generiert spürbar mehr Vortrieb als die<br />
Konkurrenz, was ihm die schnellste Rundenzeit<br />
sichert. Dazu liefert er besonders<br />
hinten ein glasklares Feedback und kündigt<br />
die Haftgrenze frühzeitig an. Falls<br />
es der Pilot einmal übertreibt, slidet die<br />
Fuhre zudem angenehm sanft weg. Am<br />
Limit rührt die BMW allerdings deutlich<br />
mit dem Heck, was dem Reifen Punkte<br />
bei der Stabilität kostet. Weitere Einbußen<br />
muss der Italiener vor allem beim Handling<br />
hinnehmen. Ansonsten ein absoluter<br />
Traumgummi, Testsieg!<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 69
Eine weitere Frage interessierte<br />
uns brennend: Schaffen neue Reifen,<br />
ein anderes Bike (2015: Suzuki GSX-R<br />
1000) und eine abweichende Strecke<br />
(2015: Nürburgring) einen neuen Sieger?<br />
Angesichts des hohen Standards<br />
heutiger Gummis machen solche Änderungen<br />
häufig den Unterschied.<br />
Übereinstimmend mit letztem Jahr<br />
lauteten dagegen die Vorgaben an die<br />
Hersteller. Wir testeten die Pellen in<br />
Superbike-Dimension, und sie mussten<br />
ein ein- bis zweitägiges Renntraining<br />
überstehen. Gummis für Sprintrennen<br />
waren absolut tabu. Welche Mischungen<br />
die Reifenbäcker schickten, steht<br />
in den einzelnen Produktkästen. Diese<br />
liefern auch sämtliche anderen wichtigen<br />
Daten.<br />
Dass die Sohlen jedoch statt zwei<br />
Tagen meist nur zwei Turns durchhielten,<br />
lag nicht an den Mischungen.<br />
Frühere Tests belegen die Haltbarkeit<br />
dieser Gummis. Zwar ist ein erhöhter<br />
Verschleiß an der linken Flanke typisch<br />
für den Sachsenring, doch die Reifen<br />
sahen zum Teil schon arg mitgenommen<br />
aus. War es am Ende zu viel des<br />
Guten, dass wir die Druckstufe um<br />
zwei Einheiten (von „0“ auf „2“) erhöhten?<br />
An zu kühlem Wetter konnte es jedenfalls<br />
nicht gelegen haben. Während<br />
des ganzen Tests zeigte unser Messgerät<br />
zwischen wohligen 29 und 37 Grad<br />
Asphalttemperatur. In einem früheren<br />
Artikel über die Analyse von Reifen-<br />
laufbildern (<strong>PS</strong> 09/2012) beschreibt<br />
der ehemalige MotoGP-Reifentechniker<br />
von Bridgestone, Peter Baumgartner,<br />
eine weitere mögliche Ursache. „Ist das<br />
Motorrad zu frontlastig, baut der Reifen<br />
in maximaler Schräglage zu wenig<br />
Haftung auf, worunter der Seitengrip<br />
leidet“. Die bereits erwähnte lange<br />
Linkskurve führt bergab, was Baumgartners<br />
These unterstützt. Dazu fiel<br />
uns bei der BMW schon öfter ein höherer<br />
Verschleiß am Hinterrad auf. Sehr<br />
wahrscheinlich führten mehrere Faktoren<br />
zum hohen Abrieb der meisten<br />
Probanden. Erfreuliche Ausnahme:<br />
Dunlop. Weder vorn noch hinten zeigten<br />
die Pellen auffälligen Verschleiß.<br />
Auch der hintere Bridgestone überzeugte,<br />
verstärkten Abrieb wies der<br />
Japaner dafür vorn auf.<br />
Ein wichtiges Thema bei Slicks ist<br />
der richtige Luftdruck. In den Kästen<br />
stehen entweder die Werte für vorgeheizte<br />
oder kalte Reifen. Manche<br />
Hersteller machten auch beide Angaben.<br />
Beim Warmluftdruck bitte berücksichtigen:<br />
Die Pellen müssen mit<br />
Reifenwärmern mindestens 45 Minuten<br />
– besser: 60 Minuten – vorgeheizt<br />
werden. Letztlich ausschlaggebend ist<br />
jedoch der Wert beim Fahren. Da hier<br />
der Luftdruck nochmals um das eine<br />
oder andere Zehntel steigt, liegt der<br />
optimale Wert immer oberhalb des angegebenen<br />
Warmluftdrucks. Wer mit<br />
niedrigerem Luftdruck als er gestartet<br />
ist zurück an die Box kommt, ist definitiv<br />
zu langsam für diese Gummis und<br />
sollte auf Hobbyslicks (nicht im Test)<br />
oder gute Profilreifen (Hypersport)<br />
zurückgreifen. Was diese Sohlen heutzutage<br />
leisten, ist schierer Wahnsinn<br />
und genügt Einsteigern beziehungsweise<br />
Wiedereinsteigern allemal.<br />
Ziehen wir am Ende ein Resümee.<br />
Komplett durcheinandergewirbelt<br />
haben die neuen Gummis die Rangordnung<br />
zwar nicht. Dennoch schaffte<br />
es einer in die Top Drei, die bei diesem<br />
Test denkbar eng beieinanderliegen.<br />
Da das Reifenbusiness bekanntlich<br />
sehr dynamisch ist, kann sich<br />
das Blatt aber schnell wieder wenden.<br />
Dann stehen wir Gewehr bei Fuß<br />
und checken erneut: Neues Testfeld,<br />
neuer Ruhm?<br />
URTEIL<br />
Die Top Drei liegen so dicht beieinander,<br />
dass man nicht von<br />
Gewinnern und erstem Verlierer<br />
sprechen kann. Änderungen in<br />
der Reihenfolge sind bei anderen<br />
Bedingungen (Strecke, Bike, etc.)<br />
nicht ausgeschlossen. Dahinter<br />
folgt eine kleine Lücke. Doch auch<br />
mit diesen Pellen kann man richtig<br />
schnell fahren und, ganz wichtig,<br />
viel Spaß dabei haben!<br />
01<br />
02<br />
01 Haben alles gegeben: Helfer wie<br />
die beiden Bartschats von Bike Shop<br />
Lüchow (ganz links Karsten, ganz<br />
rechts Ole) und unser Zeitenbrenner<br />
Christian Kellner (auf dem Bike)<br />
machen solche Tests erst möglich<br />
02 Der Sachsenring beansprucht<br />
die linken Flanken besonders stark.<br />
Dennoch lagen die Temperaturen<br />
allesamt im grünen Bereich, Auffälligkeiten<br />
Fehlanzeige<br />
70 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Name:<br />
WILLKOMMEN<br />
IM CLUB<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso<br />
erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
Nur für<br />
kurze Zeit:<br />
5 für 3<br />
Das <strong>PS</strong>-Testpaket<br />
3 x <strong>PS</strong> frei Haus<br />
+ 2 Gratis-Ausgaben<br />
= 5 Ausgaben<br />
für nur 9,50 €<br />
IHRE VORTEILE: 2 zusätzliche Gratis-Ausgaben als Begrüßungs-Geschenk<br />
• Mitglied im MOTORRAD-HELDEN-Club • Voller Zugriff auf exklusive Inhalte und<br />
Angebote im geschlossenen Bereich von www.motorrad-helden.de<br />
Club-Partner:<br />
<strong>2016</strong><br />
Mitgliedsnummer:<br />
Max Mustermann<br />
1 2 3 4 56 7 8 91 2 3<br />
<strong>2016</strong><br />
Ja, ich möchte <strong>PS</strong> frei Haus im Probeabo testen Bestell-Nr. 1522746<br />
Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben <strong>PS</strong> zum Vorteilspreis von nur 9,50 € (A: 10,60 €; CH: 17,60 SFr.*) zu.<br />
Als Dankeschön erhalte ich 2 Ausgaben gratis und bin automatisch Clubmitglied bei den MOTORRAD-HELDEN.<br />
Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, sage ich sofort nach Erhalt der 4. Ausgabe ab. Andernfalls<br />
erhalte ich das Magazin weiter hin bis zur jederzeit mög lichen Kün digung frei Haus zum Jahresvorzugspreis<br />
von nur 50,40 € (A: 54,50 €; CH: 84,– SFr. *weitere Auslandspreise auf Anfrage) für 10 Ausgaben und bleibe<br />
weiterhin im MOTORRAD-HELDEN-Club.<br />
Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
Telefon<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Geburtsdatum<br />
Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />
mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG<br />
Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />
Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Ich bezahle per Bankeinzug<br />
IBAN<br />
BIC<br />
Geldinstitut<br />
Ich bezahle per Rechnung und erhalte nur eine GRATIS-Ausgabe zusätzlich<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />
DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />
an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />
separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />
verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />
dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs.<br />
2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />
Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />
70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />
GLEICH CLUBMITGLIED WERDEN: WWW.MOTORRAD-HELDEN.DE/5F3<br />
+49 (0)711 3206-8899 +49 (0)711 182-2550 ps@dpv.de <strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart Bitte Bestell-Nr. angeben
LESERPOST<br />
KOPF SCHÜTTELN<br />
Vergleich Power-Speed-Touring-Bikes,<br />
<strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />
Über diesen Test muss ich leider den<br />
Kopf schütteln! Ein Konzeptvergleich<br />
ohne Rennstreckenwertung wäre hier<br />
sicher besser gewesen. Als dann noch<br />
die Panigale beim „Einfahren“ vom Held<br />
des schnörkellosen Schreibens (Zonko)<br />
platt gemacht wurde, war natürlich<br />
der Test eigentlich nur noch die Hälfte<br />
wert. Dieser Vergleich ist jämmerlicher<br />
Schrott, unnötig, aber mit viel Hingabe.<br />
Und wenn wir schon dabei sind: Falls<br />
doch noch mal rein „zufällig“ Performance-Features<br />
an Motorrädern aus<br />
Bayern bei irgendwelchen Vergleichstests<br />
verbaut sind, nehmt einfach ’ne<br />
andere Mühle oder pimpt das andere<br />
Bike ebenfalls. Denn Äpfel mit Birnen<br />
vergleichen hat immer „a Gschmäckle“,<br />
wie der Schwabe so schön sagt.<br />
Gutes soll nicht verloren gehen und<br />
deshalb ein großes Lob für das akribisch<br />
und sauber recherchierte Thema<br />
der ZX-10R-Bremse.<br />
Thomas Heinzerling per E-Mail<br />
Zum Zeitpunkt der Heftproduktion<br />
ist uns in mehrfacher Hinsicht der<br />
Test geplatzt. Da muss ein kleines<br />
Team dann schnell reagieren, oft<br />
schneller, als es das Umfeld erlaubt.<br />
Wir können auch kaum die<br />
Testmotorräder in allen Feinheiten<br />
aussuchen oder konfigurieren,<br />
sondern müssen nehmen, was da<br />
oder zu bekommen ist. Wir haben<br />
mehrfach schon geschrieben, dass<br />
BMW seine Test-Motorräder immer<br />
mit ESA, Schaltautomat etc. versieht<br />
und wir so an keine Basisversion<br />
herankommen – was wir<br />
selbst sehr bedauern. Die Red.<br />
FALSCH KALKULIERT?<br />
Suter MMX 500, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />
Ich habe wie Mat Oxley jahrelang nur<br />
Zweitakter gefahren und ebenso leidenschaftlich<br />
geliebt. Und NICHTS hat<br />
jemals solch lustvolle Schauer bei mir<br />
erzeugt wie der bellende Klang einer<br />
TZ 750, KR 500 oder RG 500. Aber spätestens,<br />
wenn das Team um Eskil Suter<br />
und Ian Lougher die Anzahl der real<br />
nötigen Tankstopps auf der TT ermittelt<br />
– und die Dauer der Tankstopps auf<br />
die Rundenzeit addiert –, werden sie<br />
sich die Frage stellen müssen, wieso<br />
sie bei ihrem Projekt eine so elementare<br />
Tatsache wie den spezifisch höheren<br />
Mehrverbrauch des Zweitakt-<br />
Benziners (übrigens trotz Direkteinspritzung)<br />
ignorieren konnten.<br />
Jürgen Pilsl per E-Mail<br />
MAXIMALER SCHADEN<br />
Zu den MotoGP-Übertragungen<br />
Foto: Marco Zamponi<br />
Hat der Zweitaktmotor<br />
der Suter<br />
MMX 500 zu großen<br />
Durst? Die<br />
Ergebnisse der<br />
TT-Rennen auf<br />
der Isle of Man<br />
werden es zeigen<br />
Was haben sich die Verantwortlichen<br />
bloß dabei gedacht, als sie die Übertragungsrechte<br />
an Eurosport vergeben<br />
haben? Man konnte bei Sport 1 (DSF)<br />
sicher Verbesserungspotenzial ausmachen,<br />
aber das, was Eurosport jetzt<br />
bietet, ist unglaublich. Mehr Schaden<br />
kann man einer Sportart nicht zufügen!<br />
Der Moto GP in Italien wird zum ersten<br />
Mal am Dienstag um 0.15 Uhr gezeigt.<br />
Am Sonntag laufen dafür von 14.15 bis<br />
17.45 Uhr Berichte vom Giro d’Italia.<br />
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das<br />
Interesse für beide Sportarten einem<br />
dieser Fernsehaufteilung entsprechenden<br />
Verhältnis unterliegt.<br />
Matthias Sauer per E-Mail<br />
MÖRDER AKROBATIK<br />
Zonkos Attacke, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />
Glückwunsch zu dem wieder mal<br />
gelungenen Artikel „Lord Lorbeer“ in<br />
der Reihe „Zonkos Attacke“. Mit dem<br />
Bild auf Seite 52/53 tut sich Herr Zonko<br />
allerdings keinen Gefallen. Mörder<br />
Akrobatik, um das Knie auf den Boden<br />
zu bekommen, während das Motorrad<br />
mit einer guten Handbreit Platz unter<br />
den Angstnippeln bei moderater<br />
Schräglage um die Kurve gezirkelt<br />
wird. Solche Turnübungen sieht man<br />
bei professionellen Rennfahrern auf<br />
ihren Geräten nicht. Über den Sinn<br />
solchen Tuns auf Landstraßen kann<br />
man ohnehin trefflich philosophieren,<br />
aber so sieht es wirklich albern aus.<br />
Kai Lunau per E-Mail<br />
Ich bin seit Jahren <strong>PS</strong>-Leser oder<br />
besser gesagt war. Was zum Beispiel<br />
in der aktuellen Ausgabe eine SV 650<br />
oder ähnliches mit Sport zu tun hat,<br />
fand ich noch nicht heraus. Aber was<br />
ich sagen kann, dieser Zonko ist nicht<br />
zu ertragen! Und wer lieber mit Skateboard-Knieschoner<br />
und Jeans fährt als<br />
mit einer vernünftigen Kombi, hat auf<br />
einem Sportmotorrad nichts verloren.<br />
Michael Lingg per E-Mail<br />
KLEINERE GRÖSSE<br />
Helmtest, <strong>PS</strong> 06/<strong>2016</strong><br />
Eine kleine Korrektur: Den HJC RPHA11<br />
gibt es in den Größen XXS bis XXL<br />
bei den Modellen Schwarz, Weiß, Matt-<br />
Schwarz, Titanium, Darter MC8, Indy<br />
Lorenzo, Riberte MC1SF sowie MC5SF<br />
und nicht nur in XS bis XXL. Wir haben<br />
auch an unsere Racerinnen gedacht.<br />
Peter Kaiser, HJC Europe, per E-Mail<br />
LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />
E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />
Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin
MARKT<br />
MOTORRÄDER TEILE ZUBEHÖR BEKLEIDUNG REISEANGEBOTE WEBADRESSEN<br />
ÜBER 20000 WEITERE FAHRZEUGE UNTER<br />
motorradonline.de<br />
PRIVAT-<br />
ANZEIGEN<br />
GRATIS<br />
BIS SECHS ZEILEN,<br />
MIT BILD<br />
APRILIA<br />
P = Privatanzeigen H = Händleranzeigen<br />
SX 50 Supermoto, Neufahrzeug, Red Edition<br />
<strong>2016</strong>, 0 km, 50 ccm, für unschlagbare €<br />
2790,-. PLZ A-6250, T. 0043/664/1211377<br />
M1513411 P<br />
BIMOTA<br />
Suche Egli oder Bimota oder ähnl., Zustand<br />
egal. Tel. <strong>07</strong>223/9799046 oder<br />
0171/8098466 X15<strong>07</strong>7 P<br />
BMW<br />
BMW R1100RS Gespann EZS 1 1/2 Sitzer,<br />
Bj. 03.1998, Umbau bei EZA/Holland,<br />
bei 54000 km, guter Zustand, gute Straßenlage,<br />
viele Neuteile u.a. kompl. neues Wilbers<br />
Fahrwerk, ABS und Stahlflex auf allen<br />
Rädern, Ct.lu <strong>07</strong>.<strong>2016</strong>, ev. TÜV bis 01.2018,<br />
84000 km, regelmäßige Wartung/Serviceheft.<br />
10.000,- € VB. Tel. 00352/397086<br />
X14997 P<br />
BMW C1 Roller, einer der letzten gebauten<br />
Modelle, neuwertig, Preis VS. Tel.<br />
<strong>07</strong>542/8402 M1523804 P<br />
R 80 ST, Bj. 1983, top Orig.-Zustand, 31700<br />
km, TÜV 05/2018, zu verk., 4500,- €. Tel.<br />
0541/6094914 M1516390 P<br />
S 1000 RR, EZ 3/2010, 22600 km, HU 4/18,<br />
KD neu, ABS, DTC Schaltautomat, LSL-<br />
Stummellenker, BMW-Tanktasche, VB<br />
8800,- €. PLZ 73000, Tel. 01520/9154218<br />
M1528895 P<br />
F650 GS, schwarz, EZ 06/2006, 31000 km,<br />
48 <strong>PS</strong>, TOP gepflegt, 2. Hd., Reifen +<br />
Bremsen + Öl + Filter NEU, Topcase +<br />
Tankrucksack + ABS + Griffheizung + große<br />
Scheibe, 4200,- €. PLZ 55262, Tel.<br />
0151/43140208 M15<strong>07</strong>981 P<br />
1150 GS, Vorschalldämpfer, 1150 Getriebe,<br />
langer 6. Gang, zu verkaufen. Tel.<br />
0176/40142881 X15009 P<br />
RT100, dkl.grün-met., Bj. 82, 49000 km,<br />
4500,- €. Tel. 0157/31386829 X14994 P<br />
Zu verkaufen: BMW R 1150 R, 62 kW/85<br />
<strong>PS</strong>, ABS, EZ <strong>07</strong>.2001, 1. Hand, Saison-Kfz.:<br />
04/10, ca. 87000 km, scheckheftgepflegt,<br />
TÜV <strong>07</strong>.2017, Tankrucksack, Batterieladegerät,<br />
VB 2900,- €. Tel. 0171/5252885<br />
M1523805 P<br />
Kegel und Tellerradsatz für 100 RS, 33:12<br />
neu, Turbo für Stütz zu verkaufen. Tel.<br />
0176/40142881 X15010 P<br />
www.shark-helme.info<br />
Ihr APrILIA-VertrAgshändLer<br />
66763 DILLINGEN<br />
Motorrad Klein GmbH<br />
Röntgenstraße 5<br />
Tel. 06831/73140<br />
Fax 06831/701121<br />
info@yamaha-klein.de<br />
www.motorradklein.de<br />
JETZT<br />
KOSTENLOS<br />
INSERIEREN *<br />
* Gilt für Privatanzeigen bis sechs Zeilen<br />
und mit einem Foto<br />
Mustertext, Muster-Ducati 999 S, 1. Hand,<br />
20000 km, EZ 05/2004, HU neu, 5555<br />
Euro, Tel. 0123/01230123 X12345 P<br />
ANZEIGEN-ANNAHME:<br />
WWW.MOTORRADONLINE.DE/ANZEIGEN ODER<br />
ANZEIGEN-COUPON AUF SEITE 80<br />
MOTORRADONLINE.DE/ANZEIGEN E-MAIL MOTORRADMARKT-GA@MOTORPRESSE.DE<br />
P = Privatanzeigen H = Händleranzeigen<br />
Mehr zu den Anzeigen durch Eingabe der Exposé-Nummer am Ende der Anzeigen (M, P oder X plus Ziffernfolge) unter www.motorradonline.de/anzeigen
<strong>PS</strong>-markt<br />
BMW<br />
K 1300 S HP, Sonderlackierung, Vollausstattung,<br />
Sondermodell HP, Produktionsnummer<br />
675 (von 700), weiß-blau-schwarz,<br />
optisch und technisch einwandfrei, EZ<br />
06/2012, 24000 km, 14.900,- €. PLZ 82281,<br />
Tel. 0157-58780092 M1521787 P<br />
Verkaufe original Sturzbügel mit Seitenständer,<br />
für R 80 ST-GS, gegen Gebot. Tel.<br />
06234/302394 X15013 P<br />
K 1300 R, schwarz, EZ 06/2013, 20000 km,<br />
13.500,- €. PLZ A-2410,<br />
Tel. +43/676/408 421 5 M1517037 P<br />
R 1100 GS, EZ <strong>07</strong>/79, erst 47000 km, 2.<br />
Hd., wie neu, mint, ABS, KAT, Heizgriffe,<br />
neue Reifen u. Batterie, sturzfrei, VB 3200,-<br />
Tel. 0171/9905718 M1523792 P<br />
Ducati Diavel Carbon, schwarz matt,<br />
21150 km, unfallfrei, neuer Vorderreifen,<br />
scheckheftgepflegt, Bj. 4/2011, SC-Projekt,<br />
Auspuff mit ABE, 11.900,- €. PLZ 53505,<br />
0172/2046793 M1523808 P<br />
Monster 696, schwarz, EZ 02/2009, 12000<br />
km, servicegepflegt, Steuerzeitenoptimierung,<br />
neues Pickerl, MIVV-Auspuffanlage,<br />
Orig.-Teile vorhanden, 5998,- €. PLZ A-<br />
4482, Tel. 0043/676/7299129 M1526984 P<br />
HARLEY-DAVIDSON<br />
Electra Glide FLH wunderschöne Harley<br />
in top Zustand, rot, EZ 12/1972, 13000 km,<br />
VB 16.500,- €, viele Extras. PLZ A-6731,<br />
Tel. +43(0)66475<strong>07</strong>3786 M1460152 P<br />
Softail Springer FXSTS, EZ 08/1988, 29400<br />
km, 14.500,- €. PLZ A-2000, Tel.<br />
0676/7942112 M1515424 P<br />
motorradonline.de/anzeigen E-Mail motorradmarkt-ga@motorpresse.de<br />
R 1100 S, 09/2003, 88500 km, scheckheftg.,<br />
Koffer, Heizgr., unfallfrei, VB<br />
4200,- €. PLZ 72181, Tel. 0179/6160266<br />
M1508302 P<br />
K 1200 LT, schwarz, EZ 03/2005, 85359<br />
km, 9500,- €. PLZ A-1170, Tel. +43 664<br />
2532<strong>07</strong>8 M1474057 P<br />
K1300S, EZ 14.05.2013, ca. 20000 km, gepflegt:<br />
alle Wartungsarbeiten n. Vorgaben<br />
bei BMW durchgeführt, in Vollausstattung:<br />
Blipper, Akrapovic, Schmiedefelgen, Heizgriffe,<br />
HP Fußrasten u.v.m., für 14.000,- €.<br />
Telefon 02224/900436, 0170/5131300,<br />
0160/8463651 M1523803 P<br />
R 80 RS (von Fa. Martin in Schongau in nur<br />
20 Exemplaren gebaut), Bj. 05/90, rot-met.,<br />
TÜV/AU neu, 37 kW, original 26000 km,<br />
Zustand sehr gut, VB 4700,- €. Tel. 088<strong>07</strong>-<br />
1770 M1500917 P<br />
Ihr DUCATI-VerTrAgshänDler<br />
47608 GELDERN<br />
Ducati Niederrhein<br />
Liebigstraße 25<br />
Tel. 02831/94999<br />
info@ducati-niederrhein.de<br />
www.ducati-niederrhein.de<br />
R 1100 GS, schwarz, EZ <strong>07</strong>/1995, 92000<br />
km, 3500,- €. PLZ 85135, Telefon<br />
0170/7731804 M1517557 P<br />
R 1200 S, rotsilber, unfallfreier garagengepflegter<br />
Erstbesitz, neu bereift, Schnizer-<br />
Lenker, ABS, Griffheizung, EZ 06/2010,<br />
8000 km, 9000,- €. PLZ A-8715, Tel.<br />
+43/664/2531833 M1503680 P<br />
CAGIVA<br />
Mito Evolution 125, gelb, EZ 04/2002,<br />
35000 km, 15 <strong>PS</strong>/127 km/h, entdrosselt 30<br />
<strong>PS</strong>/180 km/h, Motor überholt, 2200,- €.<br />
PLZ A-5222,<br />
Tel. 0043/680/5575574 M1506755 P<br />
DUCATI<br />
Verkaufe Desmosedici RR, rot, neu, noch<br />
nie zugelassen, gegen Gebot. Chiffre<br />
MRD/112<strong>07</strong>37<br />
X15011 P<br />
www.ilmberger-carbon.de<br />
S2R-1000 Teile: Rahmen, Ölkühler,<br />
Schlosssatz, Felg., Fußrastenanl., Auspuff<br />
u.v.m. VS. Tel. 0170/1213596 X15083 P<br />
996 S<strong>PS</strong>, rot, EZ 03/2000, 20200 km,<br />
15.000,- €. PLZ A-8580, Tel. 067688237229<br />
M1494049 P<br />
Verkaufe Ducati 750 SS, Bj. 2001, rot,<br />
30000 km, + Ducati 900 Monster, Bj. 2002,<br />
28000 km, je VB 2500,- €. Tel.<br />
0039/3358185581, Südtirol X15028 P<br />
Ducati Multi 1000-Teile: Showa-Gabel,<br />
Felgen, Federbein, Rahmen, Brücken,<br />
Tanksitz u.v.m. Tel. 0170/1213596<br />
X15034 P<br />
900 SS ie rot, 75 <strong>PS</strong> (55 kW), EZ 06/1999,<br />
14000 km, technisch einwandfreie scheckheftgepf.<br />
900 SS ie, VB 3700,- €. PLZ<br />
88097, Tel. 0176/47249775 M1523215 P<br />
Ducati Diavel Carbon, schwarz matt,<br />
21150 km, unfallfrei, neuer Vorderreifen,<br />
scheckheftgepflegt, Bj. 4/2011, SC-Projekt<br />
Auspuff mit ABE. PLZ 53505, 11.900,- €.<br />
0172/2046793 M1528891 P<br />
1199 Panigale, rot, EZ <strong>07</strong>/2012, 9600 km,<br />
17.000,- €. PLZ A-4030, Telefon<br />
+4367684210060 M1495943 P<br />
Harley-Davidson FXST, Custombike, EZ<br />
04/01, 20500 km, professioneller Umbau,<br />
HR 230/15, VR 130/16, Mikuni 42, too much<br />
to list, VB 14.990,- €. PLZ 63512, Tel. 0177-<br />
8394274 oder mail: holzkultur2008@<br />
gmail.com<br />
M1521885 P<br />
CVO Street Glide FLHXSE, EZ 06/2011,<br />
31.500,- €. PLZ A-4609,<br />
Tel. 0043/664/3572344 M1521791 P<br />
HONDA<br />
GL 1500 Goldwing, weiß, EZ 06/1997,<br />
44000 km, 8990,- €. PLZ A-8344, Tel.<br />
06644050660 M1503567 P<br />
Suche Honda RVF 750 R/RC 45. Tel.<br />
0171/8<strong>07</strong>0602 X14983 P<br />
Dax, gold, 3 <strong>PS</strong> (2 kW), EZ 06/1974, 2390<br />
km, 1700,- €. PLZ A-4055, Tel.<br />
0043/676/3961082 M1511764 P<br />
74 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Fireblade SC28, EZ 1993, 1. Hand, 82000<br />
km, unfallfrei, Superbikelenker, Kühler defekt,<br />
Preis VS. Tel. <strong>07</strong>11/471942 X14998 P<br />
Honda CB 125 K, rot, 15 <strong>PS</strong> EZ 12/1975,<br />
15575 km, Orig.-Brief u -Lack. kompl. Zust<br />
neue Reifen, stillgel. seit 1983. Motor dreht,<br />
2ter Motor + Vergaser dazu 2 Zylinder, 2<br />
Vergaser,1800,- €. PLZ 87640, Tel.<br />
08341/40830 M1522786 P<br />
CX 500 e, EZ <strong>07</strong>/1982, 25200 km, Bremse<br />
neu, Gabel überholt, Wasserpumpe neu,<br />
Reifen neu, VB 3400,- €. Tel. 0173/3762102<br />
M1523799 P<br />
CBR 600 F, schwarz, EZ <strong>07</strong>/2012, 10400<br />
km, Akrapovic, Sturzpads, kurzer Kennzeichenhalter,<br />
Miniblinker, Heizgriffe, TÜV Okt.<br />
2017, Händlergewährleistung bis Okt. <strong>2016</strong>,<br />
5400,- €. PLZ 90559, Tel. 09187/7297<br />
M15<strong>07</strong>133 P<br />
CRF 250 R, weiß, EZ 06/2010, 44 km,<br />
3700,- €. PLZ A-9143, Telefon<br />
+43664/75103277 M1527010 P<br />
Gold Wing F6C, schwarz, EZ 04/2015, 3700<br />
km, 13.900,- €. PLZ 96215, Tel.<br />
0171/5554822 M1515237 P<br />
CB 1000 R, weiß, EZ 04/2008, 37500 km,<br />
5650,- €. PLZ A-4840, Tel. 06648352461<br />
M1484776 P<br />
Roller Honda Lead, 80 ccm, Bj. 1983, 4<br />
kW, Kick- u. E-Starter, Blinker, 2 Außenspiegel,<br />
weiß, Reifen hi. u. Auspuff neu, TÜV auf<br />
Wunsch neu, 2 Schlüssel und Papiere original,<br />
gegen Gebot, keine Spinner. Tel.<br />
01590/2103167 bitte keine SMS! Mailbox,<br />
bitte länger klingeln lassen. X15<strong>07</strong>8 P<br />
CJ 250 T Oldtimer Klassiker, Bj. 79, 30000<br />
km, TÜV neu, 1800,- €. Tel. 0157/31386829<br />
X14993 P<br />
Varadero XL 1000 V, gut gepflegt, Reifen<br />
neuwertig, neuer Vorederreifen extra, 12 V<br />
Steckdose, Pickerl, Batterie neu, Verkauf<br />
wegen Zeitmangel, EZ 05/2001, 42100 km,<br />
3500,- €. PLZ A-8653 Stanz, Tel.<br />
0043/660/4948212 M1512642 P<br />
Für RC 30 viele HRC und Serienteile neu<br />
und neuwertig, HRC-Motorkit neu. Tel.<br />
0176/78191810, ab 20 Uhr X15061 P<br />
Suche Honda NSR 250/MC28. Tel.<br />
0171/8<strong>07</strong>0602 X14985 P<br />
VT 125 Shadow, schwarz, EZ 04/20<strong>07</strong>,<br />
5819 km, VB 3000,- €. PLZ 47574, Tel.<br />
0170-3468616 M1523273 P<br />
XRV 750 Africa Twin, Vollausst., reisefertig,<br />
Umbau, Koffer, Venom Motad, too much to<br />
list, EZ 12/1996, 56000 km, Festpreis<br />
5900,- €. PLZ 97421, Tel. 0176/35761605<br />
M1515980 P<br />
Suche Honda Dream 50 R. Telefon<br />
0171/8<strong>07</strong>0602 X14984 P<br />
CB 400 Four, Bj. 1978, für Liebhaber zum<br />
Fertigmachen, € 1800,-. 0157/31386829<br />
M1528893 P<br />
RC 30, 23000 km, Topzustand. Tel. ab 20<br />
Uhr 0176/78191810<br />
X15062 P<br />
HONDA CBR 600 F, schwarz, EZ 03/2000,<br />
22500 km, 1950,- €. PLZ A-5431, Tel.<br />
0664/4864203 M1526889 P<br />
Teile für Honda CB 900 F Bol d'Or. Tel.<br />
06746/1030 oder 0170/8168174 X15<strong>07</strong>6 P<br />
CBX 1000 (CB 1), Bj. 79, rot, 37000 km, für<br />
Liebhaber, 9900,- €. Tel. 0157/31386829<br />
M1516395 P<br />
VTR 1000 F Fire Storm, EZ 06/2001, 53000<br />
gel., blau, Scheckheftgepflegt, viel Zubehör,<br />
schicke bei Interesse Bilder und genaue<br />
Beschreibung. 2490,- €. T. 0170/4655553,<br />
02744-6265 M1504097 P<br />
CB 1300 S schwarz, EZ 03/2011, 25081<br />
km, TÜV neu, Kofferhalter, Griffheizung,<br />
BOS Auspuff, Hauptständer, VB 6900,- €.<br />
PLZ 42399, Tel. 0171/9610010<br />
M15<strong>07</strong>805 P<br />
Gabelstabi für Honda Gabeln 35er/37er<br />
und 39er Standrohr, je VB 120,- €. Tel.<br />
06746/1030 oder 0170/8168174 X15<strong>07</strong>5 P<br />
CB 750 C, Bj. 1982, 50000 km, TÜV und<br />
Inspektion neu, € 3500,-. Telefon<br />
0157/31386829 M1528894 P<br />
CB 1300 S, weiß-rot, EZ 03/2010, 8000 km,<br />
Hauptständer, 6900,- €. PLZ 30539, Tel.<br />
0171/8<strong>07</strong>0602 M1516391 P<br />
Suche Motor für Honda GL-250-S-Scrambler<br />
oder Zweitfahrzeug ab Bj. 80 - 85, <strong>PS</strong><br />
17/18 oder mehr zum Ausschlachten -<br />
Scheunenfund u.a. Tel. <strong>07</strong>60/2650648<br />
X15050 P<br />
NT 650V Deauville, Silber, EZ 03/2002,<br />
65000 km, 2900€. PLZ A-4552 Wartberg an<br />
der Krems, Tel. 0660/2130121 M1527148 P<br />
VFR 800 C RC 80 alle Teile, Preis VS, Verkleidungsteile,<br />
Kühler, Federbein vo., li.<br />
Scheinwerferhalter. Tel. 02381/404614<br />
X150<strong>07</strong> P<br />
HYOSUNG<br />
GT 650iR Sport, sehr gepflegt, EZ 03/2011,<br />
12700 km, Pickerl bis 3/2017, Service neu,<br />
Bremse neu, Reifen neu, Bremsflüssigkeit<br />
neu 2399,- €. PLZ A-9800, Telefon<br />
06802138772 M1496859 P<br />
KAWASAKI<br />
Z 1000 J, Bj. 1982, 21000 km, ohne Brief,<br />
zum Fertigmachen od. Teileträger, € 2500,-<br />
Tel. 0157/31386829<br />
X15081 P<br />
ER-6n, grün, 72 <strong>PS</strong> (53 kW), EZ 06/2010,<br />
9720 km, 3999,- €. PLZ 63477, Tel.<br />
0174/6482222 M15<strong>07</strong>668 P<br />
VN 1700 Classic m. Miller, schwarz, EZ<br />
09/2010, 10500 km, 8490,- €. PLZ 67280,<br />
Tel. 0172/6666879 M15<strong>07</strong>673 P<br />
Service-Hotline <strong>07</strong>11/182-188 Fax <strong>07</strong>11/182-1783 PoSt Motor Presse stuttgart gMbH & Co. Kg, Ps-MarKt, 70162 stuttgart<br />
P = Privatanzeigen H = Händleranzeigen<br />
Mehr zu den Anzeigen durch Eingabe der Exposé-Nummer am Ende der Anzeigen (M, P oder X plus Ziffernfolge) unter www.motorradonline.de/anzeigen
<strong>PS</strong>-markt<br />
KAWASAKI<br />
ER-5, grün, 37 <strong>PS</strong> (27 kW), EZ 08/1999,<br />
35000 km, 1540,- €. PLZ A-4030, Tel.<br />
06803235147 M1525119 P<br />
ZX-6R Ninja, grün, EZ 01/2001, 33000 km,<br />
2000,- €. PLZ A-2734, Telefon<br />
+43(0)664/801095821 M1523338 P<br />
KTM<br />
Moto Guzzi V10 Centauro, rot, EZ 10/1999,<br />
45493 km, Topzustand und sehr gepflegt.<br />
TÜV neu bis 04/2018, 4500,- €. PLZ 88069,<br />
Tel. 0151/18300480 M1523266 P<br />
www.motoguzzi-trier.de<br />
X4284 H<br />
MV AGUSTA<br />
Brutale 910 S, rot, EZ 04/2009, 27000 km,<br />
7500,- €. PLZ 74831, Tel. 0172/7248392<br />
M1526135 P<br />
Verkaufe Original Rahmen für MV 750 S,<br />
Bj. 1972, gegen Gebot. Tel. 06234/302394<br />
X15012 P<br />
MV Agusta F4 1000R, Typ FG, 198 <strong>PS</strong>, EZ<br />
<strong>07</strong>.2012, rot/silber, 4570 km, Neuzustand,<br />
14.000,- €. PLZ 98724 Tel. 0171/8724378<br />
oder 036702/21713 M1516394 P<br />
MZ/MUZ<br />
motorradonline.de/anzeigen E-Mail motorradmarkt-ga@motorpresse.de<br />
ZX-12R Ninja, Superbikelenker blau, EZ<br />
03/2003, 27500 km, 3800,- €. PLZ 86650,<br />
Tel. 0170/5504444 M1506244 P<br />
Versys 650, silber, EZ 05/2008, 15500 km,<br />
Reifen fast neu, TÜV neu, mit Koffern und<br />
Topcase, 3400,- €. PLZ 81671, Tel. 0173-<br />
6589663 M1525937 P<br />
ZX-6R Ninja 600p, grün, EZ 10/20<strong>07</strong>, 29331<br />
km, neue Reifen, Radlager, Öl, Racing<br />
Scheibe, Kellermann Blinker, CNC gefräste<br />
pulverbeschichtete Fersenschützer - Fzg.<br />
wird noch bewegt, 5200,- €. PLZ 72459,<br />
Tel. 0172/8238383 M1498217 P<br />
Z 1000, grün, 98 <strong>PS</strong> (72 kW), EZ <strong>07</strong>/1982,<br />
59000 km, 4800,- €. PLZ A-6364, Tel. 0664-<br />
9990237 M1282852 P<br />
ER-6n, tiefergelegt blau, 72 <strong>PS</strong> (53 kW),<br />
EZ <strong>07</strong>/2008, 11600 km, TÜV neu, Reifen<br />
neu, auf Wunsch mit Koffer und Tankrucksack,<br />
3400,- €. PLZ 81671, Tel. 0173-<br />
6589663 M1525917 P<br />
450 EXC, orange, EZ 01/2013, 1264 km,<br />
Topzustand, 6900,- €. PLZ A-8222, Tel.<br />
067684850010 M1512722 P<br />
690 Duke R, orange, EZ <strong>07</strong>/2014, 19150<br />
km, 7500,- €. PLZ A-5751, Telefon<br />
0676/9249594 M1438915 P<br />
KTM 620 LC4 Supercompetition, 21400<br />
km, neuer Hinterreifen (ca. 150 km), neue<br />
Schalteinheit, neuer Spiegel (klapbar), neuer<br />
Luftfilter, komplette Sebringanlage, VB<br />
2.500,-. Tel. 0043/660/3920480<br />
M1521611 P<br />
525 XC ATV, TOP Zustand, schwarz-orange,<br />
EZ 09/2010, 6500 km, 7500,- €. PLZ A-<br />
7435, Tel. 0043/664/8101030 M15<strong>07</strong>495 P<br />
MOTO GUZZI<br />
V10 Centauro, rot, EZ 05/2002, 35000 km,<br />
10.500,- €. PLZ 74831, Tel. 0172/7248392<br />
M1526133 P<br />
Ihr kawasakI-Vertragshändler<br />
22145 HAMBURG<br />
Motbox Dirk Strackbein<br />
Stormarnring 30<br />
Tel. 040/67563950<br />
Fax 040/67563960<br />
info@motbox.de<br />
www.motbox.de<br />
Verk. V7 850 GT, zugel. als V7, vor 36000<br />
km komplett überholt, Ergal -<br />
Schwungscheibe, Rundschiebervergaser,<br />
Benelli Vorderr., Original vorhanden, VB<br />
8800,- €. Hamburg. Tel. 0171/5364180,<br />
Email: kroeger@pink-training.de X15033 P<br />
Moto Guzzi TS 250, Bj. 1980, nach Rest.<br />
ohne Rücksicht auf die Kosten wie neu,<br />
3990,- €. Tel. 0171/8<strong>07</strong>0602 X14986 P<br />
Moto Guzzi Sammlung V-Modelle von<br />
1972 - 1988 (GT 850, 850T3,<br />
750SP,1000SP, 1000G5, LM II, V11S) und<br />
kleine Guzzis, auch einzeln. Tel.<br />
0039/3358185581, Südtirol X15000 P<br />
MOTO MORINI<br />
Morini Tankseitendeckel werksneu! Auch<br />
Heckbürzel in versch. Farben sind noch zu<br />
haben. Tel./Fax 05037/978451, von 19-20<br />
Uhr<br />
X15037 P<br />
Für K2 Verkleidung gebr., guter Zustand,<br />
wie Abbildung, 95,- €, gleiche Verkl. neu,<br />
noch werksverp. ohne Scheibe mit Halterung<br />
kompl., 240,- €. Tel./Fax<br />
05037/978451, 19-20 Uhr X15038 P<br />
Moto Morini 125 H, TÜV neu, keine Eintragung,<br />
rot, EZ 1984, 385<strong>07</strong> km, 1850,- €. Sie<br />
erreichen uns unter: T./Fax 05037/978451,<br />
von 19-20 Uhr<br />
X15041 P<br />
MZ ES 175/2 rot, 11 <strong>PS</strong> (8 kW), EZ 01/1970,<br />
36000 km, 1750,- €. PLZ 01187, Tel.<br />
0351/4729026 M1523622 P<br />
NSU<br />
NSU Quickly, Bj. 1957, neu restauriert,<br />
Motor läuft, Papiere vorhanden, VB<br />
1000,- €. Näheres unter: Tel. <strong>07</strong>024/3486<br />
X14988 P<br />
Buchtipp:<br />
www.motorbuch.de<br />
PGO<br />
Bug Racer 500, EZ 08/2008, 25800 km,<br />
4888,- €. PLZ 67468, Tel. 06329/1381 oder<br />
0176 82332992 M1522082 P<br />
PIAGGIO<br />
MP3 300 i.e.Yourban LT von Piaggio, rot,<br />
EZ 08/2013, 9000 km, mit B Schein fahrbar,<br />
Zubehör original Koffer von Piaggio, hohes<br />
Windschild, Besichtigung in Frankenmarkt,<br />
5500,- €. Tel. 0043/650/5809602<br />
M1512683 P<br />
RIDE<br />
Ride 125, EZ 4/15, Garantie und TÜV bis<br />
4/17, schwarz, 11 <strong>PS</strong>, 2-Zylinder-Viertakter<br />
mit Wasserkühlung, 5900 km, 900,- €. Tel.<br />
08564-9639966 X15087 P<br />
76 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
SUZUKI<br />
GSX-R 600, Verkaufe meine GSX R 600 K1<br />
da ich auf eine 1000er umsteigen möchte.<br />
Meines Erachtens ist sie das perfekte Bike<br />
zum Anfangen, da sie sehr gutmütig zu<br />
fahren ist, Rundenzeiten: Pannoniaring 2.05,<br />
Brünn 2.20. +4369912688871 M1524831 P<br />
Bandit 600 S, blau, EZ 06/2004, 15200 km,<br />
2900,- €. PLZ A-2571,<br />
Tel. 0043/664/5003732 M1512714 P<br />
Bandit 1200 S, braun, EZ 1999, 55000 km,<br />
1800,- €. PLZ 78199,<br />
Tel. +49/7718/9888033 M1519143 P<br />
GSX-R 600, schwarz, EZ 04/1999, 10500<br />
km, 2399,- €. PLZ A-6911, Tel.<br />
0043/6601102268 M1526905 P<br />
GS 550 D, rot, 50 <strong>PS</strong> (37 kW), EZ 06/1978,<br />
47500 km, 2490,- €. PLZ 67575, Tel.<br />
0163/5632030 M1512129 P<br />
Bandit 1200, 04/1997, 74000 km, 1. Hand,<br />
120 <strong>PS</strong>, Einzelstück Heck Yamaha R1, Wilbers<br />
Federbein voll einstellb., Sportreifen,<br />
Stahlflex, Aluteile, Kellermann, Lenker, Ritzel<br />
u.v.m., 2599,- €. PLZ 89185, Tel.<br />
0152/36259585 M1522647 P<br />
GS 400, Bj. 1982, 50000 km, TÜV und Inspektion<br />
neu, kpl. oder in Teilen abzugeben,<br />
€ 2500,-. Tel. 0157/31386829<br />
X15080 P<br />
SV 1000 S, EZ 03/2003, 38000 km, Heck<br />
geändert, kleine Blinker, BOS-Schalldämpfer,<br />
Scottoiler, um- und unfallfrei, 2. Hand,<br />
Preis 2850,- €. Tel. 0151/14127382 oder<br />
Email: wudopuki@t-online.de M1523797 P<br />
Suzuki DR350, E-Starter, Bj. 94, 34000 km,<br />
Acerbis Tank und Protektoren, Wilbers<br />
Fahrwerk einstellbar, tiefergelegt, 2222,- €.<br />
Tel. 06825/41535<br />
X15044 P<br />
SUZUKI GS 500, schwarz, EZ 05/2006,<br />
9400 km, 2250,- €. PLZ A-5431, Tel.<br />
0664/4864203 M1526891 P<br />
TRIUMPH<br />
Speed Triple, weiß, EZ 08/2014, 1300 km,<br />
6999,- €. PLZ 41065, Tel. 02161651692<br />
M1509094 P<br />
Daytona 675, Verkaufe meine Daytona 675<br />
da ich in Zukunft nur noch am Ring fahren<br />
werde. 30000 km, Leovince ESD, Ventspiel<br />
wurde bei 25000km gemacht, Öl und<br />
Bremsflüssigkeit ist neu. 069912688871<br />
M1195115 P<br />
Triumph Tiger 900, schwarz, EZ 08/1999,<br />
5<strong>07</strong>50 km, VB 2990,- €. PLZ 21391, Tel.<br />
0151/27100345 M1514216 P<br />
Daytona 675, schwarz, EZ 03/2010, 7500<br />
km, 6750,- €. PLZ A-2440, Tel.<br />
0699/14828169 M1525710 P<br />
Jetzt online bestellen:<br />
shop.alphatechnik.de<br />
Ihr trIumph-Vertragshändler<br />
67591 MÖRSTADT BEI WORMS<br />
Triumph World Rheinhessen<br />
Marcel Schmidt<br />
Hinter den Hecken 30a<br />
Tel. 06247/5<strong>07</strong>9<br />
MS@Triumph-Rheinhessen.de<br />
www.Triumph-Rheinhessen.de<br />
YAMAHA<br />
XJR 1300 SP, rot, EZ 05/2000, 15965 km,<br />
5500,- €. PLZ <strong>07</strong>368, Tel. 0173/3569455<br />
M1508625 P<br />
XJR 1300 SP, rot, EZ 05/2000, 15965 km,<br />
5000,- €. PLZ <strong>07</strong>368, Tel. 0173/3569455<br />
M1508616 P<br />
YZF-R1, Extraswert ca. 6000, Bj. 2009,<br />
16200 km, Akrapovic Komplettanlage,<br />
Dynojet V Powercommander, Schaltautomat,<br />
Quickshifter Expansion Modul, DIDI<br />
Kettensatz 530 ZVX, Hyperpro Lenkungsdämpfer<br />
u.v.m!! 9999,- €.<br />
Tel. 0043/676/6019167 M1512142 P<br />
Yamaha XS 650, gechoppt, vorverlegte<br />
Fußrasten, Ochsenaugenblinker usw., silber,<br />
TÜV gegen Aufpreis auf Wunsch neu,<br />
EZ 02/1981, 50 <strong>PS</strong>. 2750,- €. Tel. 08564-<br />
9639966 M1523796 P<br />
Service-Hotline <strong>07</strong>11/182-188 Fax <strong>07</strong>11/182-1783 PoSt Motor Presse stuttgart gMbH & Co. Kg, Ps-MarKt, 70162 stuttgart<br />
P = Privatanzeigen H = Händleranzeigen<br />
Mehr zu den Anzeigen durch Eingabe der Exposé-Nummer am Ende der Anzeigen (M, P oder X plus Ziffernfolge) unter www.motorradonline.de/anzeigen
<strong>PS</strong>-markt<br />
YAMAHA<br />
YZF 1000 R Thunderace, rot, EZ 06/2002,<br />
46500 km, Scheckheft, 2600,- €. PLZ<br />
38106, Tel. 0177/2428269 M15<strong>07</strong>353 P<br />
FJ 1100, blau, 125 <strong>PS</strong> (92 kW), EZ 04/1984,<br />
58000 km, 850,- €. PLZ 76684, Tel.<br />
<strong>07</strong>253/845635 M1509550 P<br />
BEKLEIDUNG<br />
Verkaufe Racingstiefel Alpinestars<br />
SMXG, 3-mal getragen, weiß, 100,- €. 26<br />
Fotos können nachgereicht werden. Tel.<br />
0151/44156426 X14982 P<br />
Herrenhose BMW StreetGuard 4, schw.,<br />
Größe 50, neu, 390,- €. PLZ 94424, Tel.<br />
0174/3459153 P1550510 P<br />
motorradonline.de/anzeigen E-Mail motorradmarkt-ga@motorpresse.de<br />
YAMAHA MT-09, orange, EZ <strong>07</strong>/2014,<br />
Windschild, Rizoma Heck, 12000 km,<br />
7500,- €. PLZ A-1210,<br />
Tel. 0043/699/16122181 M1508693 P<br />
YZF 750 R, Bj. 97, 29000 km, weiß-rot, guter<br />
Zustand, Stahlflex Leitungen, Shark<br />
Auspuff, VB 2450,- €. Tel. 06835/602683<br />
M1528892 P<br />
XT660Z Ténéré, BJ 4/98, 38tkm blau,<br />
1999,-€, Sturzbügel, Tourensitzbank/scheibe,<br />
Handguards, Batterie neu, Michelin<br />
Anakee III neu, Unterfahrschutz, 12 Volt<br />
Anschluss, Topcase, Koffer 280,- €. Topzustand.<br />
T. 06502215150 M1523165 P<br />
Yamaha XT 500 gesucht, auch rep.-bed.<br />
Tel. 01522/1960023<br />
X15027 P<br />
XVS 650 Drag Star Classic, EZ 04/2005,<br />
30100 km, inclusive Motorrad-Navi Rider<br />
von TomTom, Fußrastentieferlegungssatz<br />
Beifahrer, Ladegerät Pro Charger von Saito,<br />
Sissibar, 4250,- €. PLZ 52146, Tel.<br />
02405/84786 M1509926 P<br />
Ihre yamaha-Vertragshändler<br />
50933 KÖLN<br />
Motorrad Emonts GmbH<br />
Melatengürtel 18<br />
Tel. 0221/95421-20<br />
Fax 0221/95421-222<br />
emonts@t-online.de<br />
www.yamaha-emonts.de<br />
66763 DILLINGEN<br />
Motorrad Klein GmbH<br />
Röntgenstraße 5<br />
Tel. 06831/73140<br />
Fax 06831/701121<br />
info@yamaha-klein.de<br />
www.motorradklein.de<br />
TRX 850, 1a-Zustand, 22700 km, Bj. 96,<br />
BOS-Carbon-Auspuff, K&N, MRA u.v.a.,<br />
3150,- €. PLZ 83416, Tel. 0151/72657617<br />
M1527992 P<br />
YZF 1000 R Thunderace, blau, EZ 06/1997,<br />
47000 km, TÜV neu, VB 1990.- €. PLZ<br />
83416, Tel. 0160/8026209 M1512578 P<br />
YZF-R6, Rennmotorrad, R6 rj15, 124 <strong>PS</strong><br />
(91 kW), EZ 01/2010, 2900 km, 7090,- €,<br />
alles drin was man z. Ringfahren braucht.<br />
PLZ A-4101, Tel. +43/664/6503759<br />
M1509036 P<br />
XV 500 L Virago, rot, EZ 08/1993, 9500 km,<br />
2900,- €. PLZ A-6094, Tel. 06769718036<br />
M1524493 P<br />
68167 Mannheim<br />
Motorland Motorrad GmbH<br />
Chr.-Fr.-Schwan-Straße 3<br />
Tel. 0621/49606410<br />
Fax 0621/49606420<br />
info@ymotorland-zweirad.de<br />
www.motorland-zweirad.de<br />
Yamaha FJ1200, 1. Hd., Bj. 06/90, 83000<br />
km, Topzustand, erhöhte Scheibe, K2<br />
Krauser Koffer li. + re., Topc. 35 + 40 L.,<br />
Sommer-Garagenmotorrad, werkst.gepfl.,<br />
unfallfrei, ohne Mängel, sofort einsatzbereit.<br />
Tel./Fax 089-495601 od. 0157-33230272<br />
M1523800 P<br />
Yamaha XJ6, schwarz, 77 <strong>PS</strong> (57 kW), EZ<br />
03/2011, 4900 km, 4300,- €. PLZ A-8454,<br />
Tel. 0043/664/1202013 M1492664 P<br />
V-Max VMX 1200, blau, EZ 12/1992, 82000<br />
km, Pickerl NEU, 4900,- €. PLZ A-8754, Tel.<br />
0043/664/3802375 M1517262 P<br />
KAUFGESUCHE<br />
Suche gutes Motorrad ab 600 ccm, nicht<br />
mehr als 98 <strong>PS</strong>, mit ABS, zahle monatlich<br />
in kleinen Raten, von privat, oder eine mit<br />
mehr Kilometer oder defekt.<br />
Tel. 0170/3650644 X15088 P<br />
TEILE<br />
Verk. für Hornet 900 Carbon-Tankpad mit<br />
Hornet-Schriftzug, 2 Stück, Reparaturanleitung<br />
Bücheli Verlag, Rizoma Abdeckkappen<br />
für Sozius-Haltegriff, Preis VS. Tel.<br />
<strong>07</strong><strong>07</strong>1/745<strong>07</strong> X14951 P<br />
Frontscheiben für Moto Morini mit Halterungen,<br />
50,- €, Universal Verkl., 35,- €.<br />
Tel./Fax 05037/978451, 19-20 Uhr<br />
X15039 P<br />
gebrauchtteile-ohne-ende.de auf 4000<br />
qm Lager. Fa. Spängler. T. 09141/7<strong>07</strong>74<br />
X8590 H<br />
Für Moto Morini 500SEI-V 6-Gang Getriebe,<br />
werksneu, kompl. wie Abbildung, Preis<br />
auf Anfrage. Tel./Fax 05037/978451, ab 19-<br />
20 Uhr X15040 P<br />
Verk. für Hornet 900 M-Design Hinterradabdeckung<br />
neu, LED-Rücklicht neu, auch<br />
für 600er Hornet, Carbon-Kupplungsdeckel,<br />
Edelstahlkühlergrill, X-Rage Kennzeichenhalter<br />
neu, günstig abzugeben. Tel.<br />
<strong>07</strong><strong>07</strong>1/745<strong>07</strong> X14815 P<br />
Hein Gericke Jacke u. Hose, Gr. 58, Richia<br />
Hose u. Regenhose, Gr. XL, Rückenstütze<br />
axo, zusammen VB 500,- €. Helm RX 7 von<br />
Arai, Gr. L, 180,- €. Tel. 09183/903006 ab<br />
20.00 Uhr X14930 P<br />
BMW Systemhelm 6 EVO-Dynamic, gebraucht,<br />
super Zustand, 1x getragen, Größe<br />
64/65, NP € 590,-, Preis 280,- €. Tel.<br />
0160/94949821 P1550373 P<br />
Suche Nankai-Lederkombi Honda Rothmann,<br />
Gr. 54/56. Tel. 04942/4314<br />
X15060 P<br />
Suche Arai Helm Giacomo Agostini, Gr.<br />
XL/XXL, alles anbieten, auch defekt. Tel.<br />
04942/4314 X15084 P<br />
IKON VX1 MX-Stiefel, neu, weiß, Gr. 44,<br />
100,- €, Versand möglich. PLZ 06406, Tel.<br />
0176/22778633, P1550847 P<br />
MV Agusta Clubjacke, wegen Fahrzeugw.<br />
zu verkaufen, wenig getragen, Topzustand,<br />
hydrogen, Größe XXL, NP 420,- SFr., VB<br />
160,- EUR. Telefon 06708/1790,<br />
0160/97873385 X15085 P<br />
Alpinestars Lederkombi, Gr. 56, blau-weiß,<br />
Topzustand, VB 350,- €, Büse Stiefel, Gr.<br />
45-46, schwarz-weiß, NP 219,- €, für nur<br />
VB 170,- €. Tel. 0291/89969<strong>07</strong>1 X15025 P<br />
BMW Hose und JackeTourShell, verkaufe<br />
kaum getragene TourShell Hose Größe 54,<br />
passend dazu die Jacke inklusive Innenjacke<br />
grau in Größe 58, NP für die Hose war €<br />
390,- und für die Jacke € 490,-, Preis<br />
450,- €. Tel. 0160/94949821 P1550372 P<br />
78 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
FREUNDSCHAFTEN<br />
Wiener, 57/180/79, biete einem Biker in<br />
Lederdress kostenlose Übernachtung bei<br />
mir in Wien, über eine SMS von einem Lederbiker<br />
würde ich mich freuen. Tel.<br />
0043/680/1267308 X14999 P<br />
Netter Mann, 61 J., sucht eine Frau für<br />
schöne Stunden, Steinhagen. Tel.<br />
0170/3650644 X15089 P<br />
Sozia gesucht für gemeinsame Fahrten,<br />
bei Sympathie gerne mehr, Raum Thüringen,<br />
PLZ 97631 Bad Königshofen, Umkreis<br />
50 km. e-mail: fiedler.rainer1100@<br />
gmail.com, Handy 0172/4295051,<br />
WhatsApp-Nummer 0172/3925209, Lieber<br />
Gruß Rainer<br />
X15086 P<br />
Ich fahre leidenschaftl. Mofa, Moped,<br />
Motorroller, wer Lust hat meldet sich bei<br />
mir aus dem Harzer Raum. Telefon<br />
01578/3379467 X15082 P<br />
LITERATUR<br />
Verk. Motorrad-Prospekte: Honda 123<br />
St., Suzuki 67 St., Kawasaki 13 St. Preis<br />
VB. Raum S. Tel. <strong>07</strong><strong>07</strong>1/745<strong>07</strong> X14813 P<br />
100 % Goggles, gebraucht, 1,- €. PLZ<br />
65321, Tel. 06124/4368 P1550950 P<br />
Verk. ca. 1000 versch. Motorradzeitungen:<br />
Motorrad, Motorrad Classic, <strong>PS</strong>, Oldtimer-Markt,<br />
Praxis, Enduro Motorradfahrer,<br />
MO u. italienisch, preiswert, auch einzelne.<br />
Tel. 062<strong>07</strong>/6220<br />
X15006 P<br />
TERMINE/TREFFEN<br />
Motorradgottesdienst 17.<strong>07</strong>.<strong>2016</strong> in<br />
73734 Esslingen-Berkheim.<br />
www.mogo-berkheim.de X15032 P<br />
VERKLEIDUNGEN<br />
1/3 Preis: www.mot-parts.de X7750 H<br />
Halber Preis. 02252/1331 www.Pferrer.de<br />
X214 H<br />
VERMIETUNGEN<br />
Verleihe Motorradanhänger, ein Bike,<br />
100er Zulass., Radwippe, Stützrad, Gurte,<br />
10,- €/Tag, 50,- €/Woche, PLZ 40699. Telefon<br />
0211/241568, Mail: familier.arndt@<br />
t-online.de<br />
X15<strong>07</strong>9 P<br />
VERSCHIEDENES<br />
Mallorca Ferienhaus mit Pool, Lage: Ostküste,<br />
400 m zum Strand, Motorradverleih<br />
im Nachbarort, bis zu 5 Personen, zu vermieten.<br />
www.casachristina.jimdo.com<br />
X15047 P<br />
ZUBEHÖR<br />
Hepco & Becker Seitenkoffer, gebraucht,<br />
250,- €. Seitenkoffer f. alle H&B Trägersysteme,<br />
40 l, BxHxT 49x29x30. PLZ 85661,<br />
Tel. 08124/9719<br />
P1550524 P<br />
Suzuki Vollverkleidung, gebr., Vollverkleidung<br />
GSXR 750 W, Bj.1992 bis 1995,<br />
160,- €. PLZ 90518, Tel. 0151/64717969,<br />
P155<strong>07</strong>18 P<br />
So erreichen Sie uns!<br />
FÜR GEWERBLICHE,<br />
GESTALTETE ANZEIGEN:<br />
Silke Röber<br />
sroeber@motorpresse.de<br />
Telefon <strong>07</strong>11/182-2<strong>07</strong>8<br />
HOTLINE FÜR PRIVATE UND GEWERBLICHE<br />
KLEINANZEIGEN: <strong>07</strong>11/182-188<br />
Ducati-Teile, 2 Stk.: Bremsscheiben D: 320<br />
mm (gebraucht), Fußrastenanlage LighTech<br />
(gebraucht), 2 Stk,: Zündkerzen (neu), Racingbremsbeläge<br />
EBC für vorne und hinten<br />
(neu), Ein-/Ausschalter (gebraucht), 390,- €.<br />
0043/676/847500310 P1550985 P<br />
Suzuki Verkleidungsspiegel, gebraucht,<br />
40,- € für GSXR 750 W, Bj. 1992 bis 1995.<br />
PLZ 90518, Tel. 0151/64717969<br />
P155<strong>07</strong>21 P<br />
Heckhöherlegung für GSX-R 750 W / 1100<br />
mit ABE, neu, orginalverpackt, inklusive<br />
Reparaturanleitung, 40,- €, Versand möglich.<br />
PLZ 06406, Tel. 0176/22778633<br />
P1550848 P<br />
Suzuki Lenkerstummel links und rechts,<br />
gebraucht, für GSXR 750 W, Bj. 1992 bis<br />
1995, 50,- €. PLZ 90518, Telefon<br />
0151/64717969 P155<strong>07</strong>20 P<br />
Hepco Becker Koffer, 3 Stück, 2 gut erhalten,<br />
bei einem schließt das Schloß schlecht,<br />
100,- €. PLZ 21789, Tel. O4777/8084324<br />
und 0162/3460326<br />
P1550481 P<br />
ZUBEHÖR<br />
Wir richten Motorradteile<br />
Bremsscheiben, Felgen, Gabeln u.v.m.<br />
www.Bursig.com · 0 23 81-9 28 58 88<br />
Suzuki Vollverkleidung, gebraucht, Vollverkleid.<br />
für GSXR 750 W, Bj. 1992 bis<br />
1995, 150,- €. PLZ 90518, Tel.<br />
0151/64717969 P155<strong>07</strong>19 P<br />
BMW Motorradsitzbank, gebraucht, Sitzbankumbau<br />
mit Visco und Gel. Fahrersitz<br />
ca. 2,5 cm tiefer, super Arbeit und Komfort,<br />
Umbau 2013, Preis VB 320,- €. PLZ 29465,<br />
Tel. 0160/1169726<br />
P1550890 P<br />
REISEMARKT<br />
Bikerparadies Mittlerer Schwarzwald.<br />
Ausgangspkt. für herrl. Touren. Feldberg,<br />
Titisee, Vogesen, Elsass, Topzimmer mit<br />
Dusche, WC, TV, Balkon, Frühstücksbuffet,<br />
Wellness, Garage, Tr.-Raum, beheiztes<br />
Schwimmbad, ab 32,-. Pension Haaser ****,<br />
Schwarzwaldstr. 30, 77781 Biberach/Bad.,<br />
Tel. <strong>07</strong>835/8748, www.pension-haaser.de<br />
X14739 P<br />
Motorradtouren in Kroatien.<br />
www.villa-marlis-krk.com,<br />
Tel. 0176-45708757 X14738 H<br />
54518 Minheim/Mosel. Privat ÜF 25,- €,<br />
Grillplatz, Garage. Schöne Touren in die Eifel,<br />
Hunsrück, Luxemburg. Tel. 065<strong>07</strong>/2800<br />
X15<strong>07</strong>1 P<br />
Webmarkt<br />
AnsprechpArtnerin: silke röber <strong>07</strong> 11 / 1 82-20 78<br />
BEKLEIDUNG<br />
Motorrad-Transportanhänger Heinemann,<br />
VB 650,- €. Tel. <strong>07</strong>024/3486 oder<br />
0152/08176122 X15019 P<br />
Service-Hotline <strong>07</strong>11/182-188 Fax <strong>07</strong>11/182-1783 PoSt Motor Presse stuttgart gMbH & Co. Kg, Ps-MarKt, 70162 stuttgart<br />
P = Privatanzeigen H = Händleranzeigen<br />
Mehr zu den Anzeigen durch Eingabe der Exposé-Nummer am Ende der Anzeigen (M, P oder X plus Ziffernfolge) unter www.motorradonline.de/anzeigen
pS-Markt<br />
coupon<br />
Bitte um Veröffentlichung unter der ruBrIk (bitte ankreuzen)<br />
Motorrad-Marke:<br />
Bekleidung Freundschaften Kaufgesuche Literatur Reisemarkt Stellengesuche<br />
Teile Termine/Treffen Verschiedenes Zubehör<br />
unter Chiffre (Chiffre-Gebühr 10,- €)<br />
für PrIvAtAnzeIgen<br />
mit Farbfoto im Querformat (max. Höhe 25 mm)<br />
Privatanzeigen<br />
grAtIs<br />
BIs sechs zeIlen,<br />
mIt BIld<br />
Ihr AnzeIgentext<br />
Pro Zeile ca. 30 Zeichen inklusive Satzzeichen und Zwischenräume<br />
1 Zeile<br />
2 Zeilen<br />
3 Zeilen<br />
4 Zeilen<br />
5 Zeilen<br />
6 Zeilen<br />
BelegungsmöglIchkeIten (bitte ankreuzen)<br />
nur sportliche Motorräder<br />
und Zubehör nur Motorräder 20 Jahre +<br />
Private Gratis-Anzeigen erscheinen gedruckt in der gewünschten Kombination, soweit der verfügbare Platz es zulässt. Entscheidend ist die Reihenfolge<br />
des Auftragseingangs. Alle Anzeige erscheinen auf jeden Fall online. Preise für gewerbliche Kleinanzeigen auf Anfrage.<br />
Zusätzlich & kostenlos: motorradonline.de<br />
Dafür bitten wir um folgende Angaben:<br />
Hersteller<br />
Neufahrzeug<br />
Leistung <strong>PS</strong> kW<br />
Kilometerstand<br />
PLZ<br />
Modellbezeichnung<br />
Grundfarbe (z.B. rot)<br />
Erstzulassung: Monat/Jahr<br />
Preis in €<br />
Telefon<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße, Hausnummer (kein Postfach)<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon mit Vorwahl<br />
Mobil<br />
E-Mail<br />
Datum<br />
rechtsverbindliche Unterschrift<br />
<strong>PS</strong> 7/16<br />
dIe nächste AusgABe von Ps<br />
erscheInt Am 13.<strong>07</strong>.<strong>2016</strong><br />
Anzeigenschluss ist der 22.06.<strong>2016</strong>, 16 Uhr<br />
Bequem Per Internet<br />
www.motorradonline.de/anzeigen<br />
e-mAIl*<br />
motorradmarkt-ga@motorpresse.de<br />
elektronIscher BestellcouPon<br />
www.bestell-coupon.de/<strong>PS</strong><br />
fAx <strong>07</strong>11/182-17 83<br />
telefon** <strong>07</strong>11/182-188<br />
Post<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />
Co. KG<br />
<strong>PS</strong>-Markt, D-70162 Stuttgart<br />
* Bitte gewünschte Kombination und Ihre komplette Anschrift angeben. Ihr Farbfoto als JPG- oder TIF-Datei im Querformat. ** Mo.–Do. von 8 –18 Uhr, Fr. von 8 –16 Uhr
TUNING<br />
82 TUNEUP<br />
Wichtige Infos über Zubehör-Bauteile<br />
und Praxistipps zur richtigen Einstellung<br />
90 AUSPUFFANLAGEN<br />
Die neue Euro-4-Norm stellt die Indus trie<br />
vor große Herausforderungen<br />
94 NEWS<br />
Was hat die Tuning-Branche an<br />
interessanten Neuteilen zu bieten?<br />
SPEZIAL<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 81<br />
Foto: Andreas Feulner, triplespeed headquarters/Ines Männl, Katrin Sdun
TUNING-SPEZIAL<br />
TUNEUP<br />
Für das Tuning-Spezial<br />
lösen wir uns einmal von<br />
einem speziellen Modell und<br />
kümmern uns darum, was<br />
jeder wissen sollte, bevor er<br />
Schraubenschlüssel und Co.<br />
zur Verbesserung seines<br />
Schätzchens schwingt.<br />
Text: Jens Hebisch<br />
Bevor wir uns Hals über Kopf<br />
in das Aufhübschen und<br />
Nachfeilen des zweirädrigen<br />
Lebenselixiers stürzen, wollen<br />
wir noch eben ein paar Zeilen zur<br />
Rechtslage von verschiedenen Bauteilen<br />
opfern, um später nicht immer<br />
wieder den Spaß mit dem Hinweis auf<br />
die Bürokratie verderben zu müssen.<br />
ZULASSUNGEN<br />
Das E-Prüfzeichen auf einem Bauteil<br />
bedeutet, dass dieses eine ECE-Bauartgenehmigung<br />
erhalten hat und damit<br />
an Kraftfahrzeugen montiert werden<br />
darf. Das E-Prüfzeichen ist auf Blinkerund<br />
Scheinwerfergläsern oder auch<br />
Auspuffrohren zu finden. Die allgemeine<br />
Betriebserlaubnis (kurz ABE) bestätigt<br />
ähnlich dem E-Prüfzeichen, dass<br />
das Bauteil diverse Tests absolviert<br />
hat und zum Gebrauch freigegeben ist.<br />
Dieser ist aber meist auf bestimmte<br />
Modelle begrenzt, welche in der ABE<br />
aufgelistet sind (z.B. Slip-on-Dämpfer<br />
für ein bestimmtes Fahrzeug). Die ABE,<br />
beziehungsweise eine Kopie davon ist<br />
nach wie vor mitzuführen. Immer häufiger<br />
jedoch haben fahrzeugspezifische<br />
Zubehörteile eine EG-ABE, bei der auf<br />
dem Bauteil ebenfalls ein e-Prüfzeichen<br />
angebracht ist. In diesem Fall kann auf<br />
das Mitführen der Genehmigung getrost<br />
verzichtet werden.<br />
Des Weiteren gibt es Teilegutachten.<br />
Diese bestätigen ähnlich der ABE,<br />
dass ein Bauteil zur Verwendung an<br />
einem aufgelisteten Modell geeignet ist,<br />
doch setzt es voraus, dass die korrekte<br />
Montage des Teils von einem Sachverständigen<br />
(z.B. TÜV-Prüfer) abgenommen<br />
und schriftlich bestätigt wird. Je<br />
nach Bauteil reicht es, diese Bestätigung<br />
mitzuführen und erst bei „nächster<br />
Gelegenheit“ in den Fahrzeugpapieren<br />
ändern zu lassen. Oder aber man<br />
wird aufgefordert, die Änderungen auf<br />
der Zulassungsstelle „unverzüglich“<br />
eintragen zu lassen – dies betrifft etwa<br />
den Einbau leistungsverändernder<br />
Bauteile wie einen Drosselsatz.<br />
Warum Bauteile mit Teilegutachten<br />
und nicht mit ABE? Ein Grund dafür<br />
ist das Thema „Sicherheit“, denn wenn<br />
einem aufgrund handwerklicher Inkompetenz<br />
der teure Slip-on vom Krüm-<br />
82 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
mergeflecht fällt, ist das zwar ziemlich<br />
doof, aber noch nicht lebensgefährlich.<br />
Kommt einem allerdings beim<br />
harten Ankern die Gabel direkt durch<br />
die Brücken mitten ins Gesicht, verursacht<br />
dies mit Sicherheit nachhaltige<br />
Schmerzen. Soll heißen, dass es bei<br />
komplexen Umbauten wie dem Tausch<br />
der Stummellenker gegen einen Superbike-Kit<br />
durchaus Sinn macht, dass<br />
jemand mit Fachkompetenz nochmals<br />
einen prüfenden Blick darauf wirft.<br />
Und zu guter Letzt noch das Materialgutachten.<br />
Dieses bestätigt lediglich,<br />
dass das verwendete Material bestimmten<br />
Belastungen standhält oder<br />
gegenüber besonderen Flüssigkeiten<br />
resistent ist – gutes Beispiel ist ein<br />
Materialgutachten für einen aus GFK<br />
gefertigten Tank. Ob dieser auf das<br />
Bike passt und ob der TÜV-Prüfer das<br />
Teil dann auch tatsächlich einträgt, ist<br />
aber alles andere als gewiss. Also, im<br />
Falle eines Materialgutachtens für das<br />
ersehnte Stück immer erst das Papier<br />
anfordern und damit dem TÜV einen<br />
Besuch abstatten. Erst wenn dieser –<br />
am besten mit einem Blutsschwur<br />
besiegelt – der Eintragung zustimmt,<br />
sollte man die Order aufgeben.<br />
Zu den Kosten: Eine normale Eintragung<br />
auf Basis eines Teilegutachtens<br />
beläuft sich auf rund 35 Euro, allerdings<br />
pro abgenommener „Baustelle“. Bei<br />
einem umfangreichen Umbau kann sich<br />
das also schon mal summieren. Ist<br />
aufgrund eines Materialgutachtens eine<br />
Einzelabnahme notwendig und erfordert<br />
diese gar noch Fahrversuche,<br />
Geräusch- und/oder Emissionsmessungen,<br />
kann das richtig ins Geld gehen,<br />
da nach Aufwand abgerechnet wird. In<br />
diesem Fall unbedingt erst Rücksprache<br />
mit der Prüfstelle halten.<br />
AUSPUFFANLAGEN<br />
UND SLIP-ON<br />
Der Auspuff ist DAS Umbauobjekt aller<br />
erster Wahl und damit natürlich auch<br />
unser erster Punkt im Tuning-Spezial.<br />
Worauf ist beim Kauf zu achten, abgesehen<br />
von der formellen Legalität des<br />
Soundsystems? Auf die reale Legalität<br />
zum Beispiel. Soll bedeuten, alle Prüf-<br />
Dieser Sticker oder Hinweisstempel auf den Verpackungen<br />
macht Hoffnung, dass es mit den Teilen keine Probleme gibt.<br />
Dennoch ist eine ABE kein Freibrief, das Teil einfach<br />
an irgendein Bike zu schrauben<br />
ZULASSUNG<br />
Fotos: fact, Archiv<br />
Das E-Prüfzeichen bescheinigt<br />
prinzipiell, dass damit ausgezeichnete<br />
Bauteile für Kraftfahrzeuge<br />
zugelassen sind und eine<br />
ECE-Bauartgenehmigung haben<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
Fotos: Andreas Feulner, marco magoga<br />
Der Auspuff ist<br />
das in <strong>PS</strong>-Umfragen<br />
stets<br />
am häufigsten<br />
genannte<br />
Wunsch-<br />
Tauschobjekt<br />
am Motorrad.<br />
Optik, Sound<br />
und Leistung<br />
spielen dabei<br />
eine Rolle –<br />
aber das Bauteil<br />
ist heikel<br />
SLIP-ON<br />
Über die Jahre verändern sich<br />
Auspuffanlagen beim Geräusch,<br />
billige Ausführungen<br />
unter Umständen sogar<br />
schneller. Bei diesem Bauteil<br />
verstehen die Gesetzeshüter<br />
längst keinen Spaß mehr, und<br />
die Tage des herausnehmbaren<br />
dB-Eaters sind gezählt<br />
LAUTSTÄRKE<br />
Fotos: Hanselmann, Gerry Wagner, Yvonne Hertler<br />
zeichen dieser Welt helfen auf Deutschlands<br />
Straßen nichts, wenn die Fanfare<br />
bei der Routinekontrolle auf der Hausstrecke<br />
das dB-Messgerät der „Rennleitung“<br />
killt. Wer also guten Gewissens<br />
ein zugelassenes Teil kauft und verbaut,<br />
dieses aber die Geräuschbestimmungen<br />
nicht erfüllt, wird ein paar<br />
Euro lassen müssen.<br />
Aber wie vermeidet man den Fehlkauf?<br />
Teilweise können Kundenbewertungen<br />
in Shops, Forumsbeiträge oder<br />
auch Youtube-Exkursionen einen Hinweis<br />
liefern. Außerdem natürlich die<br />
oktanhaltige Fachpresse, wie unser <strong>PS</strong>-<br />
TuneUp. Oder aber man lässt sich von<br />
einer Fachwerkstatt (das sind echte<br />
Menschen in einem echten Gebäude<br />
mit echt ölverschmierten Händen)<br />
beziehungsweise einem Fachhändler<br />
beraten, und hat somit auch einen Anlaufpunkt,<br />
falls einen der Fanclub Grün<br />
oder neuerdings häufiger Blau-Weiß<br />
abmahnt. Mit der Bitte, die nun folgende<br />
Aussage nicht zu pauschalisieren:<br />
Es sind noch immer häufig die eher<br />
sehr günstigen Angebote, die entweder<br />
direkt oder nach einiger Laufzeit in die<br />
Lärmschutz-Knie gehen.<br />
Des Weiteren sollten das Finish in<br />
der Fertigung und die Passform die<br />
Kaufentscheidung beeinflussen. Auch<br />
hier zeigt sich, dass nicht alles, was<br />
teuer ist, auch zwingend gut sein muss,<br />
84 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
AUSPUFF<br />
Qualität aber auch nur schwer zum<br />
Dumping-Preis zu haben ist.<br />
Und zu guter Letzt natürlich Style<br />
und Sound, wobei Sound nicht den<br />
Krawall, sondern die Freigabe des<br />
akustischen Charakters eines Bikes<br />
meint. Beispiel gefällig? Nimm eine<br />
Streetie mit Serientopf und sie klingt<br />
wie… ein Motorrad. Verpass dem Teil<br />
das passende Soundsystem und sie<br />
wird rotzig, pöbelnd und zu einem<br />
akustischen Unruhestifter mit Gänsehautgarantie.<br />
Ob Triple, V2 oder what<br />
ever – Zubehörtöpfe lassen einfach<br />
mehr Charisma durch und sorgen bei<br />
jedem Gasstoß für ein glückseliges,<br />
breites Grinsen unterm Helm.<br />
Ein Hinweis noch zu aktueller Technik:<br />
Immer mehr Original-Auspuffanlagen<br />
arbeiten mit Klappensystemen,<br />
welche es ermöglichen, bei Einhaltung<br />
der Lärmvorschriften dennoch das<br />
Maximum an Leistung auszuschöpfen.<br />
Nicht selten verzichten günstige Anlagen<br />
auf die Umsetzung dieses Systems<br />
und schaffen die Zulassung nur über<br />
teilweise mächtig zugestopfte dB-Eater<br />
– welche folglich Leistung kosten.<br />
In diesen Fällen sind es meist nur die<br />
teuren Anlagen, die das aufwendige<br />
Klappensystem kopieren und dadurch<br />
mit der Leistung und Kraftentfaltung<br />
der Serie gleichziehen können.<br />
Noch ein Styling-Tipp: Immer mehr<br />
Bikes werden mit einem Vorschalldämpfer<br />
ausgeliefert, der unter dem<br />
Motor sitzt. Dieser „Brotkasten“ wird<br />
meist mit Anbau eines stilvollen Slipons<br />
noch auffälliger und damit hässlicher.<br />
Also, runter mit dem kompletten<br />
Krümmergeflecht samt Blechbüchse<br />
und ab zum Beschichtungsprofi.<br />
Pulver-Nord aus Quickborn verpasste<br />
unserem Tsurugi-Auspuffsystem eine<br />
hitzebeständige und stilvolle schwarze<br />
Keramikbeschichtung, durch welche<br />
der Sammler optisch nahezu unsichtbar<br />
am Bike wird und deren martialischer<br />
Style auch den meisten Krümmern<br />
verdammt gut steht. Wer zu viel<br />
Fotos: Rossen Gargolov, triplespeed headquarters/Ines Männl, triplespeed headquarters/Andreas Feulner<br />
Die „Brotkästen“<br />
der aktuellen<br />
Bikes sind wahrlich<br />
keine Schönheiten.<br />
Aber es<br />
gibt einen Trick<br />
zur Tarnung<br />
SAMMLER<br />
Mit einer hitzebeständigen<br />
Keramikbeschichtung<br />
in<br />
der Fahrzeugfarbe<br />
wie an<br />
der <strong>PS</strong>-Triplespeed-Tsurugi<br />
lässt sich das<br />
viele Blech<br />
gut kaschieren<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 85
RASTEN<br />
Rasten aus dem Nachrüstprogramm erhöhen<br />
nicht nur den Style, sondern haben<br />
vor allem ganz praktische Vorteile.<br />
Sie verbessern das Gefühl für das Bike,<br />
bieten mehr Halt und offerieren mehr<br />
Schräglagenfreiheit als Serienteile<br />
Fotos: Katrin Sdun, Yvonne Hertler, Hersteller / gilles.tooling Gmbh<br />
Abgase geschnüffelt hat oder einfach<br />
stylingtechnischen Mut beweisen will,<br />
für den machen die Nordlichter auch<br />
gerne eine Beschichtung in Farbe.<br />
FUSSRASTEN-<br />
ANLAGEN<br />
Mal ganz abgesehen vom Stylefaktor<br />
gibt es beim Umrüsten der serienmäßigen<br />
„Trittbretter“ auf feines Material<br />
aus dem Zubehör einen ganz einfachen<br />
Grund: die passende Sitzposition. Wer<br />
jetzt meint, das zwei Zentimeter rauf,<br />
runter, vor oder zurück doch eben nur<br />
zwei Zentimeter und damit den finanziellen<br />
Aufwand nicht wert sind, der<br />
hatte sicher noch nie eine gute Zubehöranlage.<br />
Die gezielte Optimierung der Sitzposition<br />
im Bereich der Rasten kann das<br />
persönliche Empfinden für das eigene<br />
Bike maßgeblich verändern oder, wenn<br />
gewünscht, eben auch gezielt nachschärfen.<br />
So wird aus einem Sportler<br />
ein echter Supersportler, weil der Pilot<br />
vielleicht deutlich aggressiver auf dem<br />
Bike positioniert ist. Wird ein Tourer zu<br />
einem wirklichen Weltenbummler, weil<br />
die Gliedmaßen nicht mehr einschlafen.<br />
Oder wird ein Naked Bike zu einem<br />
echten Landstraßenskalpell, weil die<br />
sportlichere Sitzposition für agileres<br />
Handling sorgt. Vom deutlich erhöhten<br />
Halt durch die extrarauen Rastenkörper<br />
mal ganz abgesehen. Und mehr<br />
Schräglagenfreiheit ist gerade bei verstellbaren<br />
Fußrasten auch drin, das<br />
Abschleifen der klobigen Serienteile<br />
hat damit ein Ende. Ein Problem, unter<br />
dem vor allem Naked Bikes oft leiden.<br />
Fakt ist, dass noch so kleine Korrekturen<br />
an beiden Enden des „Kontrollorgans<br />
Fahrer“ – also am Lenker<br />
und an den Rasten – für überproportionale<br />
Veränderungen des Fahrgefühls<br />
oder des Fahrkomforts sorgen.<br />
Darüber hinaus profiliert sich eine<br />
gute Zubehöranlage noch durch minimales<br />
Spiel in den Hebeleien, was nicht<br />
selten für deutlich knackigere Schaltvorgänge<br />
sorgt. Entscheidet man sich<br />
für eine Anlage mit starren Rasten,<br />
kommt noch der Aspekt des Sturzpads<br />
hinzu, da diese Rasten bei Rutschern<br />
so einiges an Schaden vom Bike fernhalten.<br />
Bei guten Herstellern können<br />
dann problemlos die Einzelteile nachgekauft<br />
werden. Genauso wie die übrigen<br />
Bestandteile der Anlage.<br />
LENKERUMBAUTEN<br />
Ähnlich wie bei den Fußrastenanlagen<br />
sind es auch hier oft nur Millimeter<br />
oder ein paar Grad mehr oder weniger<br />
Kröpfung im Lenkerende, die aus<br />
einem Ist-schon-okay-Bike die pure<br />
Glückseligkeit machen können. So<br />
zeigt sich bei den Naked Bikes immer<br />
wieder, dass die Serienlenker oft einen<br />
Tick zu schmal geraten sind.<br />
Außerdem sind die gewählten Kröpfungen<br />
der Originalteile nicht selten<br />
Grund für einschlafende Finger oder<br />
verkrampfte Unterarme. Ein Lenkerum-<br />
86 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
au bringt somit nicht nur eine optische<br />
Aufwertung, er sorgt auch für erhöhten<br />
Fahrspaß, vorausgesetzt, man<br />
hat sich für das richtige Lenkermodell<br />
entschieden. Eine breite, martialisch<br />
anmutende Segelstange im nahezu geradlinigen<br />
Wasserrohrstil mag vor der<br />
heimischen Eisdiele ja noch für die Extraportion<br />
Schlagsahne sorgen, auf der<br />
Hausstrecke kann das Teil aber nachhaltigen<br />
Frust auslösen. Also, sich besser<br />
vorher im kompetenten Fachhandel<br />
oder der Werkstatt des Vertrauens<br />
informieren und gezielt nachbessern.<br />
Noch ein kleiner Tipp, der keinen<br />
einzigen Euro kostet: Viel zu oft sind<br />
die Leute mit falsch eingestellten Hebeleien<br />
unterwegs und jammern, dass die<br />
Kupplung so schwer geht, die Bremse<br />
so schlecht zu dosieren ist und die<br />
Handgelenke schmerzen. Legt man die<br />
Finger auf die Hebel, so sollten diese<br />
eine gerade Linie mit dem Unterarm<br />
bilden. Ist dies nicht der Fall, einfach<br />
mal den Schraubenschlüssel ansetzen<br />
und die Hebeleien nachjustieren.<br />
BLINKER<br />
UND LICHTANLAGE<br />
Bei kaum einem Zubehörteil liegen die<br />
Qualitätsunterschiede so weit auseinander<br />
wie im Bereich der Lichtanlage,<br />
und dabei besonders bei den blinkenden<br />
Richtungsanzeigern. Wer umrüstet,<br />
der setzt nahezu ausschließlich auf<br />
LED. Und das ist gut so, denn die<br />
Lichtausbeute und damit der deutliche<br />
Hinweis „Achtung Kollegen, ich will<br />
hier ums Eck“ hat sich mit der Halbleitertechnik<br />
deutlich verbessert. Bei der<br />
Wahl des Materials allerdings liegen<br />
Welten zwischen gut und böse. Zum<br />
einen, was die Stimmung im Geldbeutel<br />
angeht, zum anderen aber vor allem,<br />
was die Qualität der Bauteile betrifft.<br />
Wir in unserer Werkstatt verbauen<br />
mittlerweile nur noch hochwertige und<br />
damit meist höherpreisige LED-Blinker,<br />
wie sie zum Beispiel Kellermann, Motogadget<br />
oder Rizoma liefern. Der Grund<br />
dafür ist nicht nur das Design, sondern<br />
vor allem die Materialbeschaffenheit –<br />
zum Beispiel Metall- statt Kunststoffgehäuse.<br />
Denn eines sollte man unbedingt<br />
bedenken: Der Arbeitsaufwand,<br />
sei es als Hobbyschrauber in der<br />
heimischen Garage oder in der Fach -<br />
werkstatt, ist immer derselbe, egal,<br />
ob günstig oder High-End. Ist das Teil<br />
aber bereits nach der ersten Saison<br />
abgerödelt oder hält man sich aufgrund<br />
von Undichtigkeit ein hübsches<br />
kleines Feuchtbiotop in der Blinkerschale,<br />
muss neues Material beschafft<br />
und die ganze Arbeit erneut durchgeführt<br />
werden. Hier sollte man sich im<br />
Vorfeld wirklich fragen, ob man es<br />
nicht lieber einmal, aber dafür richtig<br />
machen will.<br />
Cool und ansprechend ist übrigens<br />
der komplette Verzicht auf originale<br />
Brems-/Rücklichter – zum Beispiel<br />
durch Tausch der originalen Heckplaste<br />
gegen ein Zubehörteil mit geschlossenem<br />
Heck – und die heckseitige<br />
Montage von LED-Blinkern mit eingebauter<br />
Brems-/Rücklichtfunktion.<br />
LENKER<br />
Fotos: Hersteller, Winni Winfried Scheibe, mps-Fotostudio<br />
Für den<br />
gewünschten<br />
Einsatzzweck den<br />
passenden Lenker.<br />
Die flache und<br />
breite Segelstange<br />
etwa kostet meist<br />
Gefühl und leitet<br />
Unruhe ins<br />
Gefährt. Wichtig:<br />
Bei Lenkerumbauten<br />
darauf achten,<br />
dass Bremsleitung<br />
und Kupplungszug<br />
lang genug sind<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 87
BLINKER/LICHT<br />
Beim Tausch von<br />
Serienblinkern<br />
gegen Nachrüstteile<br />
geht es in erster Linie<br />
um die Optik am Bike. Wer auf<br />
Qualität setzt, erhält sich die<br />
Sicherheit der Richtungsanzeiger<br />
KENNZEICHEN-<br />
HALTER<br />
Schräg im Staate Deutschland: Man<br />
sollte doch meinen, dass das Bauteil,<br />
welches quasi die Erlaubnis zur Teilnahme<br />
am öffentlichen Straßenverkehr<br />
zur Schau trägt, mindestens ein E-Prüfzeichen<br />
oder eine ABE erfordert. Doch<br />
dem ist nicht so. Freiheit im Schaffen<br />
bedeutet dies aber noch lange nicht,<br />
denn es gibt hinsichtlich Höhe und<br />
Anstellwinkel der Nummerntafel Vorgaben<br />
über den Montagespielraum am<br />
Fahrzeug (im Zweifelsfall die Prüfstelle<br />
fragen). Wichtig: Das Kennzeichen<br />
muss beleuchtet sein – und zwar von<br />
einem E-geprüften Bauteil. Das gleiche<br />
Prüfsiegel gilt auch für den vorgeschriebenen<br />
Rückstrahler.<br />
Taugliche Kennzeichenhalter aus<br />
dem Zubehör outen sich durch gute<br />
Passform, stabile Ausführung, vibrationshemmende<br />
Lagerungen (z.B. Gummischeiben<br />
an Verbindungsstücken)<br />
und der im Lieferumfang enthaltenen<br />
Kennzeichenbeleuchtung samt Rückstrahler.<br />
Sehr nett auch, wenn das Bauteil<br />
zudem noch die Option des einstellbaren<br />
Kennzeichenwinkels bietet. So<br />
kann man gegebenenfalls korrigieren,<br />
wenn der Freund mit dem Blaulicht der<br />
Meinung ist, dass man die Startnummer<br />
nur vom Heli aus erkennen kann.<br />
KENNZEICHEN-<br />
HALTER<br />
Fotos: triplespeed headquarters/Ines Männl, Katrin Sdun<br />
Auch Zubehör-Kennzeichenhalter<br />
sind optische<br />
Elemente beim Tuning.<br />
Aber auch hier sind gesetzliche<br />
Bestimmungen<br />
streng – etwa beim Neigewinkel<br />
fürs Kuchenblech<br />
88 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
FAZIT<br />
Nicht alles, was teuer ist, ist zwangsläufig<br />
auch gut. Doch zeigt unsere<br />
Erfahrung, dass die Chance auf einen<br />
tiefen Griff ins Klo bei der fernöstlichen<br />
Schnäppchenjagd durchaus des Öfteren<br />
gegeben ist. Außerdem sollte man<br />
sich bei der Wahl seiner Hardware<br />
auch gut überlegen, dass zum Material<br />
ja meist auch noch ein Umbauaufwand<br />
und gegebenenfalls sogar noch der<br />
ein oder andere Euro an die Prüfstelle<br />
hinzukommen. Muss man dann eventuell<br />
nach einiger Zeit aufgrund eines<br />
Qualitätsmangels nachbessern, hat<br />
man nicht nur beim Material doppelt<br />
und damit teuer gekauft, sondern auch<br />
noch ordentlich Arbeit investiert und<br />
sich womöglich Ärger eingehandelt.<br />
Und woher wissen, was taugt und<br />
was nicht? Dazu bieten sich zum<br />
Beispiel persönliche Erfahrungen der<br />
Zweiradkollegen an, genauso wie die<br />
Erforschung von Forumsbeiträgen und<br />
anderen Quellen im World Wide Web.<br />
Ein heißer Tipp ist immer noch der<br />
Fachmann vor Ort, der eben deutlich<br />
mehr auf der Pfanne hat, als nur<br />
den Ölwechsel an deinem Bike zu<br />
absolvieren.<br />
Und zu guter Letzt natürlich noch<br />
unsere <strong>PS</strong>-TuneUp-Beiträge, die Hilfestellung<br />
bei der Wahl des Materials<br />
leisten können, selbst wenn das gepimpte<br />
Bike vielleicht nicht genau der<br />
eigenen Maschine entspricht – Qualitätsurteile,<br />
Infos zu Funktionsweisen<br />
und vieles mehr sind oft übertragbar<br />
und nicht an ein Modell gebunden.<br />
Wir wünschen eine schöne Motorradsaison<br />
– auf dem Asphalt ebenso<br />
wie in der heimischen Garage. Ganz<br />
nach dem Motto: A TuneUp’s work is<br />
never done.<br />
Fotos: triplespeed headquarters/Ines Männl, Schermer<br />
Fotos: Bilski Fotos: Bilski<br />
-PRAXISTIP<strong>PS</strong><br />
FUSSRASTE/SCHALTHEBEL EINSTELLEN Je nach Fahrzeugtyp<br />
verändert sich die Stellung des Fußes. Auf Sportlern<br />
zeigt die Fußspitze deutlich steiler nach unten als auf Naked<br />
Bikes. Dennoch ist der Winkel vom Fuß zum Unterschenkel<br />
entscheidend für das Wohlgefühl auf jedem Motorrad. Dieser<br />
Winkel sollte<br />
im Idealfall eine<br />
90-Grad-Stellung<br />
aufweisen,<br />
aber auf keinen<br />
Fall stark davon<br />
abweichen. Entsprechend<br />
stellt<br />
man den Schalthebel<br />
ein, dass<br />
er ohne Verrenkungen<br />
bedient<br />
werden kann<br />
(großes Bild).<br />
Einstellbare<br />
Fußrasten geben<br />
hier noch<br />
mehr Freiheiten<br />
und verhindern<br />
ermüdende und<br />
gefährliche<br />
Fehlhaltungen<br />
wie auf den<br />
unteren Bildern<br />
HEBELEIEN Nachrüsthebel für Bremse und Kupplung bieten<br />
viele Vorteile, da sie meist einen größeren Einstellbereich haben<br />
und die Hebel so weiter vom Lenker weg oder heran platziert<br />
werden können. Das erhöht den Komfort und macht auch die<br />
Bedienung je nach Vorlieben einfacher. Haltungsprobleme lassen<br />
sich auch bei<br />
Serienhebeln lösen.<br />
Dann nämlich,<br />
wenn es um<br />
die richtige Position<br />
der Hand<br />
zum Unterarm<br />
geht. Beide sollten<br />
eine Linie<br />
bilden, damit der<br />
Unterarmmuskel<br />
möglichst<br />
entlastet wird.<br />
Einfach die<br />
Schrauben der<br />
Bremspumpe<br />
oder Kupplung<br />
lösen und so<br />
weit verdrehen,<br />
dass diese Linie<br />
in typischer<br />
Fahrerhaltung<br />
entsteht<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 89
TUNING-SPEZIAL<br />
AUSPUFFANLAGEN<br />
NEUE TÖNE<br />
Zubehörauspuffanlagen<br />
gehören zum<br />
beliebtesten Tuning<br />
überhaupt, daran<br />
ändert auch die<br />
neu geltende Euro-<br />
4-Norm nichts.<br />
Allerdings kommen<br />
aufgrund der restriktiveren<br />
Gesetzeslage<br />
große Herausforderungen<br />
auf<br />
die Hersteller zu.<br />
Text: Tobias Münchinger<br />
Fotos: fact, Ducati, Lohse,<br />
Akrapovic<br />
90 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
01<br />
02<br />
01 Als neu homologiertes<br />
Motorrad fällt die<br />
Ducati 959 Panigale unter<br />
die Euro-4-Norm.<br />
Um die Geräusch- und<br />
Abgaswerte einhalten zu<br />
können, musste der charakteristische<br />
„Bulleneier-Auspuff“<br />
einer eher<br />
konventionellen seitlichen<br />
Konstruktion Platz<br />
machen 02 Gut zu sehen:<br />
Die db-Killer dürfen<br />
bei Auspuffanlagen<br />
aus dem Zubehör (hier<br />
der Akrapovic für die<br />
959 Panigale) nicht<br />
mehr entnehmbar sein<br />
und sind fest eingeschweißt.<br />
Anstatt einer<br />
umkreisten „9“ für das<br />
Geräusch und einer umkreisten<br />
„5“ für das Abgas<br />
kennzeichnet Euro-<br />
4-Zubehörtöpfe ein aufgedrucktes<br />
„G“, ein „H“<br />
(Geräusch und Abgas)<br />
sowie ein „S“ für den<br />
Katalysator<br />
ARROW Auspuffanlagen<br />
Optimiertes Gewicht, satte<br />
Leistung, kerniger Sound<br />
und die geniale Race-Optik<br />
sind die Features der<br />
ARROW Auspuffanlagen.<br />
>> shop.alphatechnik.de<br />
So manche Industrievertreter zeigen<br />
sich von den neuen Regularien<br />
wenig begeistert. Da scheint mitunter<br />
Not am Mann zu sein, was das eine<br />
oder andere zackig geführte Telefonat<br />
belegt. TÜV und Ämter sprechen mit<br />
uns eher gelassen über das vermeintliche<br />
Schreckgespenst und zeigen sich<br />
weniger emotional. So viel sei schließlich<br />
gar nicht anders. Denn Euro 4<br />
hin oder her, ein Zubehörauspuff darf<br />
nicht lauter sein als das Originalteil,<br />
und die Leistung muss sich in einem<br />
Fenster zwischen plus und minus fünf<br />
Prozent gegenüber der Serie bewegen.<br />
Basta.<br />
Spätestens seit der Vorstellung der<br />
neuen Ducati 959 Panigale mit ihrem<br />
voluminösen, seitlich geführten Originalauspuff<br />
weiß aber jeder, dass Euro<br />
4 sehr wohl Einschnitte bedeutet – vor<br />
allem optisch. Wäre Ducati nicht gesetzlich<br />
zu einer Veränderung gezwungen<br />
gewesen, hätten sie den von Fans<br />
fantasievoll „Bulleneier“ genannten<br />
Endtopf, wie ihn bis jetzt die komplette<br />
Panigale-Baureihe trug, ganz bestimmt<br />
nicht der Kastration zugeführt. Jedenfalls<br />
hört sich der Serienauspuff der<br />
959 Panigale recht zurückhaltend an.<br />
Selbst die Akrapovic-Tüte aus dem<br />
Zubehör, welche die Form des neuen<br />
Serienschalldämpfers grob imitiert,<br />
klingt nachbarschaftstauglich. Wegen<br />
der mittlerweile vorschriftsmäßig fest<br />
eingeschweißten dB-Killer werden<br />
Manipulationen schwierig.<br />
Brülltüten haben’s schwer<br />
Verantwortlich für all das ist die EU-<br />
Verordnung 168/2013, besser bekannt<br />
unter der Bezeichnung Euro 4. In dieser<br />
werden unter anderem die Abgasgrenzwerte<br />
für neu homologierte Motorräder<br />
mit einem Hubraum von über<br />
150 cm³ strenger definiert. Konkret: Pro<br />
Kilometer dürfen anstatt zwei Gramm<br />
Kohlenmonoxid noch 1,14 Gramm, statt<br />
0,33 Gramm unverbrannter Kohlenwasserstoffe<br />
noch 0,17 Gramm und statt<br />
0,22 Gramm noch 0,09 Gramm Stickoxide<br />
ausgestoßen werden. Weiterhin<br />
BEST BRAND <strong>2016</strong> - PLATZ 3<br />
Die <strong>PS</strong>-Leser wählten ARROW<br />
auf Platz 3 in der Kategorie<br />
„Auspuff“.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
◯<br />
Euro 4 definiert unter anderem<br />
strengere Grenzen für Geräuschwerte,<br />
die mit einem aufwendigeren<br />
Messverfahren überprüft werden.<br />
Ein Euro-4-Motorrad ist deshalb allerdings nicht<br />
zwangsläufig zu einem niedrigeren Standgeräusch verdonnert<br />
als ein Euro-3-Motorrad. Beispielsweise darf die Ducati Hypermotard<br />
939 SP mit 97 dB (rot eingekreist) lauter sein als so manche Maschine,<br />
die noch vor dem 1.1.<strong>2016</strong> homologiert wurde<br />
schreibt die Richtlinie das Vorhandensein<br />
eines OBD-Steckers bei Neumaschinen<br />
(Onboard-Diagnose) vor und<br />
stellt eine Dauerhaltbarkeitsanforderung<br />
von 35 000 Kilometern (wird auf<br />
dem Prüfstand simuliert) an abgasrelevante<br />
Bauteile, die auch für Zubehöranlagen<br />
gilt. Alle Motorräder müssen<br />
zudem mit einem Aktivkohlefilter ausgerüstet<br />
sein, der die Benzindämpfe<br />
bei laufendem Motor wieder der<br />
Verbrennung zuführt.<br />
Den fest eingeschweißten dB-Killer<br />
für Zubehöranlagen haben wir anhand<br />
des Panigale-Akras bereits erwähnt,<br />
doch jetzt wird es interessant: Übrig<br />
bleiben nämlich noch die neuen Geräuschvorschriften<br />
mit völlig anderen<br />
Messmethoden als bisher. Nach den<br />
Bestimmungen von Euro 3 wurde im<br />
zweiten und dritten Gang gemessen.<br />
Einmal bei Vorbeifahrt mit Tempo 50<br />
und einmal beim Vollgasgeben auf Höhe<br />
der Messanlage, wobei 80 dB nicht<br />
überschritten werden durften. Euro 4<br />
arbeitet mit einem komplexeren Messverfahren,<br />
nach welchem die zulässige<br />
Lautstärke maximal 77 dB beträgt.<br />
Ermittelt wird der Geräuschwert in<br />
mehreren Gängen in einem Bereich<br />
Akrapovic besitzt ein hauseigenes Abgas-Labor sowie eine eigene Titan-Gießerei zur direkten Umsetzung neuer Konzepte<br />
92 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
zwischen 20 und 80 km/h. Wetterverhältnisse<br />
und Asphaltbeschaffenheit<br />
sind für die Messungen genau vorgegeben.<br />
Somit lässt das Verfahren selbst<br />
intelligent programmierten Abgasanlagen<br />
mit Klappensteuerung wenig Spielraum<br />
für eine „freiere Interpretation“<br />
der einzuhaltenden Maximalwerte.<br />
Komplexere Messverfahren<br />
erschweren Tricksereien<br />
Als mögliche Folgen drängen sich zwei<br />
Extrembeispiele für Originalanlagen<br />
auf. Die aktuelle MV Agusta Brutale<br />
800 besitzt wieder einen filigranen,<br />
wunderschönen Flötenauspuff, verfügt<br />
dafür aber über deutlich weniger Spitzenleistung<br />
als das Vorgängermodell.<br />
Suzukis mit Spannung erwartete neue<br />
GSX-R 1000 wird wahrscheinlich mit<br />
richtig Power aufwarten, dafür ein<br />
riesiges Ofenrohr an der Seite tragen.<br />
Leistung und Optik unter einen Hut zu<br />
bringen heißt die Herausforderung.<br />
Sound ist noch mal ein ganz anderes<br />
Thema. Ein Hersteller wie Akrapovic<br />
verfügt über das nötige Know-how und<br />
die Ressourcen, um praktisch sofort<br />
Euro-4-Zubehöranlagen für die neuen<br />
Modelle anbieten zu können.<br />
Überstunden in den Testlabors<br />
der Auspuffentwickler<br />
Die Slowenen nehmen Euro 4 sehr<br />
ernst. Im Ausland wären die Kosten<br />
günstiger und der Umgang mit den gesetzlichen<br />
Bestimmungen den Recherchen<br />
nach laxer. Es ist ein Qualitätsmerkmal,<br />
dass Akrapovic als bislang<br />
einziger Hersteller in Deutschland zertifizieren<br />
lässt. Um die EU-Regularien<br />
einhalten zu können, arbeiten die<br />
Slowenen an neuen, aufwendigen<br />
Kammersystemen. Grob gesagt werden<br />
dabei die Techniken aus Reflexionsund<br />
Absorbtionsdämpfern miteinander<br />
kombiniert. Die Anlagen mit den jetzt<br />
viel größeren Katalysatoren zum Funktionieren<br />
zu bringen bedeutet einen<br />
enormen Mehraufwand in der Entwicklung.<br />
„Wir müssen deutlich mehr testen<br />
und ausprobieren, um am Ende ein<br />
Leistungsplus zu erzielen“, sagt Jaka<br />
Klemenc, Research & Testing-Manager<br />
bei Akrapovic. Durch die vielen restriktiven<br />
Faktoren wird es natürlich auch<br />
schwieriger, einen markanten Klang zu<br />
designen. Kleinere Hersteller tun sich<br />
mit der aufwendigen Entwicklung noch<br />
schwerer, was die Zertifizierung außerhalb<br />
Deutschlands erklärt und sich<br />
dennoch im Verkaufspreis widerspiegeln<br />
wird. Zum 1. Januar 2020 wiederholt<br />
sich das Spielchen erneut, dann<br />
gilt nämlich Euro 5.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />
Von Leistungssteigerung<br />
bis Traktionskontrolle!<br />
30<br />
YEARS OF<br />
SPEED<br />
ALLES FÜR UMBAU UND<br />
TUNING! VIELE INFOS<br />
AUF UNSERER WEBSITE!<br />
micron Systems GmbH<br />
Boxdorfer Str. 13<br />
9<strong>07</strong>65 Fürth<br />
Tel. +49-(0)911-93674-0<br />
Fax +49-(0)911-93674-34<br />
info@micronsystems.de<br />
www.micronsystems.de<br />
www.powercommander.de<br />
www.dynaonline.de<br />
Rausholen<br />
was drin steckt! ®<br />
<br />
:::
TUNING-SPEZIAL<br />
NEWS<br />
PARTS<br />
Neue Tuning-Teile und getestetes<br />
Zubehör für aktuelle Superbikes.<br />
IN ALLE RICHTUNGEN<br />
Die Motorrad-Tuner von SKM aus Greven<br />
bieten die Blip-Box des britischen Herstellers<br />
Bike Sport exklusiv für Deutschland<br />
an. <strong>PS</strong> hat sich eine für die aktuelle<br />
Yamaha YZF-R1 kommen lassen und<br />
eingebaut. Das ging relativ problemlos,<br />
die aus dem Internet heruntergeladene<br />
Einbauanleitung auf Deutsch ist gut<br />
durchdacht und anschaulich. Statt der<br />
angegebenen Stunde Einbauzeit haben<br />
wir zwar doppelt so lange gebraucht,<br />
aber unser Werkstatt-Gott Gerry Wagner<br />
Die komplette<br />
Blip-Box gibt es<br />
bei SKM für die<br />
aktuelle Yamaha<br />
R1, Ducati 1199<br />
und 899 Panigale<br />
hat auch entsprechende Sorgfalt beim<br />
Auftsecken der Kabel etwa am Schaltsensor<br />
walten lassen. Mit der präparierten<br />
Maschine sind wir anschließend in<br />
Hockenheim einige Runden gefahren<br />
und waren von der Blip-Box sofort begeistert.<br />
Vor der Spitzkehre gelangen die<br />
Schaltvorgänge vom sechsten bis hinab<br />
in den ersten Gang in kürzester Zeit<br />
ohne Kupplung. Die volle Konzentration<br />
lag so auf der Bremse, denn die Schaltimpulse<br />
des Fußes bewegten sich im<br />
üblichen Rahmen. Auch das anschließende<br />
Hochschalten erledigte die<br />
Blip-Box ohne Probleme. Alle Modi und<br />
Einstellungen der R1 bleiben in Funktion.<br />
Wichtig ist nur, beim Einschalten der<br />
Zündung die Kupplung und den Ganghebel<br />
für einige Augenblicke in Ruhe zu<br />
lassen, damit sich das System kalibrieren<br />
kann. Danach flutscht alles wie von<br />
selbst. Auf der Straße ist die Blip-Box<br />
nicht zu gelassen. Kontakt: SKM Motors,<br />
www.skm-moto.de, Preis: 1150 Euro<br />
Fotos: PHOTO-BK.COM, Gerry Wagner<br />
94 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
TEILE FÜR 10ER-NINJA<br />
Zubehörspezialist Gilles hat bereits ein<br />
umfangreiches Teileprogramm für die<br />
neue Kawasaki ZX-10R am Start. Neben<br />
den Fußrasten VCR38GT (539 Euro), den<br />
Racer-Rasten Factor-X mit umgedrehtem<br />
Schaltschema (FXR-K05, 399 Euro)<br />
oder den Factor-X-Hebeln für Bremse<br />
und Kupplung (je 99 Euro) bieten die<br />
Luxemburger viele Kleinteile, welche<br />
die Ninja schützen und schöner machen.<br />
Dazu gehören diverse Schutzbügel für<br />
Motor, Rahmen und Achsen (von 69 bis<br />
129 Euro) genauso wie die Hebelschützer<br />
GT Shield (je 99 Euro). Rot strahlt<br />
die Lenkkopfmutter in Alu (49 Euro), und<br />
mit den Kettenspannern AXB (87 Euro)<br />
oder dem Topmodell TCA (Bild, 185<br />
Euro) und der ACM-Sicherheitsmutter<br />
(75 Euro) gehört der legendäre Kawasaki-Splint,<br />
der selbst <strong>2016</strong> noch die<br />
Hinterachse der Serien-ZX-10R ziert,<br />
entgültig ins private Museum. Alle Infos<br />
zum aktuellen Programm von Gilles<br />
gibt es unter www. gillestooling.com<br />
Wertet die Hinterhand der Ninja erheblich auf:<br />
Mit den TCA-Spannern und der Achsmutter<br />
ACM erübrigt sich der billige Seriensplint<br />
Fotos: Gilles<br />
Foto: Bartschat<br />
RECHNER-POWER<br />
Die Tuner im Bikeshop Lüchow greifen<br />
direkt auf die Serien-ECU der Ninja zu<br />
und spendieren der 10er so mehr Power<br />
im Drehzahlkeller. „Wir haben wirklich<br />
jede Änderung einzeln auf dem Prüfstand,<br />
der Landstraße und der Rennstrecke<br />
ge testet. Nun sind wir nicht nur<br />
in der Lage, Basismaps für verschiedene<br />
Ausstattungsversionen anzubieten, auch<br />
die Blipperaktivierung ist in der Original-<br />
ECU möglich, ebenso eine Änderung<br />
des Originalsensors auf Schaltumkehr“,<br />
erklärt Karsten Bartschat.<br />
Der Basis-Flash mit sanfterer<br />
Gasannahme beginnt bei 499<br />
Euro, inkl. Blipper 799 Euro<br />
HC 1 RADIAL<br />
GEBERZYLINDER<br />
STREET KING<br />
Der brandneue HC 1 Radial Geberzylinder macht<br />
gute Bikes noch besser. Ob als Kupplung oder als<br />
Bremse. Mit der patentierten MAGURA HCT<br />
Technologie sorgt diese kompakte Radialarmatur<br />
für mehr Fahrspaß, Sicherheit und Komfort.<br />
Jetzt online informieren unter hc1.magura.com<br />
HC1.MAGURA.COM<br />
Mit freundlicher Genehmigung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte
PITLANE<br />
NEWS<br />
Foto: Andi Heinze, Tobias Münchinger, Vladimir Lesnikov<br />
SEETEUFEL<br />
In diesem Jahr erfreute sich das Fischereihafenrennen<br />
seiner 59. Auflage, doch die Kultveranstaltung<br />
hinterlässt neben Freude auch Schmerz.<br />
Am Pfingstwochenende geht es rund<br />
zwischen den Fischhallen in Bremerhaven.<br />
Praktisch über Nacht entsteht ein<br />
2,7 Kilometer langer Straßenkurs nach<br />
DMSB-Regularien. Die Strecke wird mit<br />
2000 Strohballen abgesteckt und durch<br />
Curbs an den Bordsteinen sowie auf rund<br />
300 Metern von Airfences gesichert. Wo<br />
heute noch der frische Fisch angeliefert<br />
wird, kämpfen morgen 400 internationale<br />
Fahrer in elf Klassen (neu im Programm:<br />
die SuperTwins 650) um Ruhm, Ehre und<br />
die beste Show.<br />
Die Vorbereitungen für das Roadracing-Volksfest<br />
sind enorm. Als Organisator<br />
leistet die Familie Hink ganze Arbeit<br />
und wird dabei von zahlreichen Helfern<br />
unterstützt. Es lohnt sich, wie die<br />
Zuschauerzahlen von etwa 20 000 Besuchern<br />
belegen. Rennsport zum Anfassen<br />
mit offenen Fahrerlagern gibt es nicht<br />
oft, schon gar nicht inmitten einer<br />
solchen Kulisse.<br />
Allerdings mussten sich Fahrer und<br />
Zuschauer bei der diesjährigen Veranstaltung<br />
des unbeständigen Wetters<br />
erwehren. Es war am Sonntag kalt und<br />
regnerisch, aber zu den für Pfingstmontag<br />
angesetzten Rennläufen wurden<br />
die Bedingungen zu nehmend besser.<br />
Leider kam es bei den Superbike-<br />
Legends zu einem tragischen Unfall.<br />
Nur Sekunden nach Beginn des Rennens<br />
waren drei Maschinen gestürzt, was<br />
eine längere Prozedur aus medizinischer<br />
Versorgung der Verletzten, die umgehend<br />
erfolgte, und erneuter Vorbereitung<br />
der Strecke nach sich zog. Wie am<br />
Abend bekannt wurde, verstarb einer<br />
der Fahrer im Krankenhaus.<br />
So schlimm ein Crash bei Straßenrennen<br />
ist, diesen Startunfall hätte keine<br />
Streckensicherung der Welt abwenden<br />
können. Es bleibt zu hoffen, dass das<br />
Fischereihafenrennen – es hat sich<br />
längst als Kultveranstaltung im nationalen<br />
Rennkalender etabliert – an Pfingsten<br />
2017 sein 60-jähriges Jubiläum<br />
feiern darf.<br />
01 02<br />
01 Show gehört dazu und ist<br />
gewollt. In der Abschiedsrunde<br />
darf geburnt werden, was das<br />
Zeug hält<br />
02 Altbekanntes Szenario:<br />
Thilo Günther und Stefan<br />
Merkens biegen bei den Superbikes<br />
als Erste in die Kurve<br />
96 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
RENNTRAININGS <strong>2016</strong><br />
VOLLGAS<br />
Das MOTORRAD action team gastiert <strong>2016</strong> auf dem<br />
Hockenheimring, am Sachsenring, auf dem Bilster<br />
Berg, in Anneau du Rhin und auf dem Nürburgring-GP-<br />
Kurs. Doch egal welche Rennstrecke: Immer stehen bei<br />
den Renntrainings maximaler Fahrspaß und Sicherheit<br />
im Vordergrund. Dazu gibt es bei zweitägigen Trainings<br />
Transponder-Zeitnahme und technische Unterstützung<br />
auf Top-Niveau. Jens Weichel, Mechanikus und Chef von<br />
Eckis Rennsportservice, steht den Teilnehmern bei allen<br />
Renntrainings zur Seite. Jens verkauft Reifen, Bremsbeläge<br />
und anderes sinnvolles Zubehör, dazu vollbringt<br />
er über Nacht gerne auch mal ein Reparaturkunststück<br />
TERMINE<br />
Anneau du Rhin 22. <strong>07</strong>. 179 Euro<br />
Bilster Berg 10./11. <strong>07</strong>., 20./21. 08. 419 Euro<br />
Nürburgring-GP-Kurs 26./27. 08. 449 Euro<br />
Sachsenring 05./06. 09. 349 Euro<br />
MOTORRAD action team, 70162 Stuttgart<br />
Telefon <strong>07</strong>11/182-1977, Fax -2017<br />
E-Mail: info@actionteam.de, Internet: www.actionteam.de<br />
und berät in Fahrwerksfragen. Auf der Piste zeigen<br />
erfahrene Instruktoren auf Wunsch und gegen Aufpreis<br />
im Einzelcoaching gerne die richtige Linie. Zu unserem<br />
Team gehören zum Beispiel Ex-WM- und IDM-Fahrer<br />
wie Arne Tode, Christian Kellner, Nina Prinz und Pascal<br />
Eckhardt. Die Lady und die Burschen wissen, wie es<br />
geht. Außerdem kooperiert das action team mit der<br />
Rennleitung 110. Die Kollegen bieten Rennstrecken-<br />
Neulingen genau den richtigen Einstieg und zeigen bei<br />
allen Renntrainings die richtige Linie. Ohne Aufpreis.<br />
Ein exklusiver Service, der wahrlich nicht überall zu<br />
bekommen ist.<br />
Foto: trekraiders.eu<br />
DER T-CLAN IN HOCKENHEIM<br />
HEITER BIS WOLKIG<br />
T-Cup, T-Challenge und Trofeo Italiano, kurz: T-Clan, gastierten bei extrem wechselhaften<br />
Witterungsverhältnissen am 4. und 5. Juni in Hockenheim. Am besten arrangierte sich T-Cup-<br />
Leader Jörn Kaufmann mit den widrigen Bedingungen: ein blitzsauberer Doppelsieg. In der<br />
Trofeo Italiano kreuzten Altmeister Michael "Fliege" Tränklein und Youngster Dirk Fuhrmann<br />
die Klingen und teilten sich die Laufsiege und die zweiten Plätze untereinander auf. In der top<br />
besetzten T-Challenge schließlich siegte Vorjahresmeister Tim Holtz in Rennen eins, blieb bei<br />
Nieselregen im zweiten Lauf aber lieber in der Box und war so Zaungast beim souveränen<br />
Sieg von Ole Bartschat, der damit die Meisterschaftsführung übernahm.<br />
Foto: René Unger<br />
Foto: Bike Promotion<br />
Setzte sich in Schleiz in der Pro Thunder-Klasse durch:<br />
Stephan Lange gewann auf Ducati<br />
SCHLEIZER DREIECK<br />
WETTER-KAPRIOLEN<br />
Volle Hütte am letzten Mai-Wochenende in Schleiz.<br />
Die DRC war mit den Klassen Moto Lightweight, Moto600<br />
und Moto1000 am Start, genauso wie Art Motor mit den Pro<br />
Thunder, Super Classix und anderen Superbike-Klassen.<br />
Dazu kamen die Suzuki-Cups mit Gladius und GSX-R 750.<br />
Das Wetter spielte aber mal wieder verrückt, die Sonne<br />
wechselte sich mit ausgiebigen Gewittern ab und Fahrer<br />
wie Mechaniker hatten alle Hände voll zu tun, rechtzeitig am<br />
Start zu stehen. Trotzdem gab es wieder packende Rennen<br />
für die recht zahlreichen Zuschauer, die Motorradrennsport<br />
vom Feinsten auf dieser einzigartigen Rennstrecke geboten<br />
bekamen, obwohl die rechtliche Situation noch immer extrem<br />
kompliziert ist. Ergebnisse unter www.bike-promotion.<br />
com, www.artmotor.de, www. world-of-motorcycles.de<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 97
PITLANE<br />
NEWS<br />
EIN KÄFIG VOLLER<br />
Im Yamaha-Cup geht ein bunter Mix aus Gaskranken an den Start. Eines haben<br />
alle gemein: Für ihr Hobby investieren sie eine Menge Zeit, Geld und Hingabe.<br />
Dieses Jahr mischt auch <strong>PS</strong>-Redakteur Tobias Münchinger mit und berichtet<br />
von seinen aufregenden Erlebnissen als Rookie.<br />
Jedes Mal, wenn ich von meiner<br />
Cup-R6 absteige, schießt mir derselbe<br />
Gedanke durch den Kopf:<br />
Was für ein bekloppter Sport! Ich<br />
meine das auf gar keinen Fall negativ,<br />
es drückt einfach nur die Intensität des<br />
Erlebten aus. Mir fallen wirklich nicht<br />
viele Dinge ein, die großartiger als<br />
Rennfahren sein könnten. Wenn ich im<br />
Parc Fermé schwitzend den Helm abnehme<br />
und sich Puls und Atmung langsam<br />
wieder beruhigen, zirkuliert in<br />
meinen Adern ein körpereigener Stoff,<br />
der die Zeit langsamer vergehen lässt<br />
und den Augenblick vergoldet. Man<br />
nennt das wahrscheinlich Zufriedenheit.<br />
Jedenfalls bin ich wahnsinnig<br />
glücklich darüber, dass ich hier mit 33<br />
Gleichgesinnten unterwegs sein kann,<br />
die allesamt dieselbe Begeisterung für<br />
dieses Hobby an den Tag legen.<br />
Hört man sich im Fahrerfeld um,<br />
werden für die Teilnahme am Yamaha-<br />
Cup immer wieder ähnliche Gründe<br />
genannt. Mal ganz abgesehen vom Renommee,<br />
gefällt die professionelle Organisiation<br />
und technische Betreuung<br />
der Serie. Wer während eines Rennwochenendes<br />
Ersatzteile oder einen<br />
Ratschlag benötigt, geht einfach zum<br />
Cup-Truck und bekommt dort beides.<br />
Das fahrerische Niveau und der<br />
Wettbewerb bewegen sich konsequent<br />
auf einem sehr hohen Level. Trotzdem<br />
herrscht Kameradschaftlichkeit. Da<br />
schraubt schon einmal ein Mechaniker<br />
an einer Maschine, die gar nicht zum<br />
eigenen Team gehört, damit der im<br />
Training gestürzte Pilot das Rennen<br />
bestreiten kann. Außerdem herrscht<br />
durch das einheitliche technische Reglement<br />
Chancengleichheit, Motortuning<br />
ist nicht. Und einige Fahrer betonen<br />
immer wieder, Yamaha-Cup zu fahren<br />
sei immer noch weitaus günstiger, als<br />
etwa IDM-Supersport. Michael Götz<br />
bestreitet in diesem Jahr beispielsweise<br />
seine elfte Saison und zählt damit zu<br />
den ältesten und erfahrensten Piloten<br />
im Feld. Er fiel mir das erste Mal bei<br />
einem Renntraining letztes Jahr am<br />
Nürburgring auf. Ich war für einen <strong>PS</strong>-<br />
Test mit einer R1 unterwegs und „Götzi“<br />
mit seiner Cup-R6. Der Routinier fuhr<br />
so abgebrühte Linien, dass mir trotz<br />
Tausender unter dem Hintern nichts<br />
anderes übrig blieb, als das Geschehen<br />
aus der Verfolgerperspektive anzusehen.<br />
Götzi sagt über sich selbst: „Ich<br />
bin praktisch im Yamaha-Cup aufgewachsen,<br />
hier fühle ich mich wohl.“<br />
Am meisten gefällt mir seine Antwort<br />
auf die Frage, warum er denn nicht<br />
98 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Foto: Wießmann<br />
zum Beispiel in der GSX-R-Challenge<br />
aufräumt: „Da würde ich vielleicht<br />
vorne mitfahren, aber das wäre doch<br />
irgendwie Selbstbetrug, oder nicht?“<br />
Daryl Dörlich lerne ich erst dieses<br />
Jahr im Cup kennen. Am Lausitzring<br />
und auch beim zweiten Lauf am Nürburgring<br />
liegen wir im Rennen jeweils<br />
um zwei Positionen auseinander. Daryl<br />
belegte im letzten Jahr in der Supersportwertung<br />
der IRRC (International<br />
Road Racing Championship) Gesamtrang<br />
fünf. Auch er staunt über den hohen<br />
Speed im Cup und rechnet sich<br />
durch das zusätzliche Training eine<br />
Steigerung seiner eigenen Leistung im<br />
Road Racing aus. „Ich stelle mir jetzt<br />
einfach vor, es würden hier auf der<br />
Rennstrecke Bäume am Fahrbahnrand<br />
stehen, vielleicht fahre ich dann ja<br />
schneller“, kommentiert er lachend den<br />
Speed der anderen Cuppies.<br />
Das Thema Speed beschäftigt den<br />
Österreicher Andreas Klambauer auf<br />
einer anderen Ebene als Daryl oder<br />
mich. Klambauer gehört zu den ganz<br />
HELDEN<br />
01<br />
Foto: Andreas Weinand<br />
02<br />
Foto: Buenos Dias<br />
01 Kumpel Tim<br />
Röthig liefert<br />
am Nürburgring<br />
Beistand<br />
und wird<br />
prompt gebraucht,<br />
wir<br />
müssen das Federbein<br />
meiner<br />
R6 tauschen<br />
02 Positionskämpfe<br />
bis zum<br />
Schluss, jeder<br />
Fehler wird<br />
bestraft<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 99
Foto: Buenos Dias<br />
01<br />
03<br />
01 Es scheppert in Kurve<br />
eins, zwei Cuppies gehen<br />
nach Kollision zu Boden<br />
02 Manous Bruder Fabi<br />
(mit Schirm) macht den<br />
Grid Girl-Hiwi 03 Schoewers<br />
Kombi hat jetzt<br />
Kampfspuren, aber der<br />
Ellenbogen war bereits vor<br />
dem Crash angeschliffen<br />
02<br />
Foto: Tobias Münchinger<br />
Foto: Tobias Münchinger<br />
schnellen Kandidaten und fährt mittlerweile<br />
seine siebte Saison im Yamaha-<br />
Cup. Vor dem ersten Lauf am Lausitzring<br />
musste er die Auftaktveranstaltung<br />
auslassen und erschien erst zum<br />
Rennwochenende. „Mann muss ja auch<br />
irgendwann arbeiten, um sich den<br />
Spaß hier leisten zu können“, erklärte<br />
er nach seiner Ankunft gut gelaunt.<br />
Er fuhr dann übrigens in den Qualis<br />
und im Rennen ansatzlos auf Rang<br />
zwei. Am Nürburgring reicht es für<br />
Klambauer dann nicht mehr aufs<br />
Treppchen. Marc Zellhöfer holt sich in<br />
der Eifel mit einer Winzigkeit Vorsprung<br />
vor Patryk „Kosa“ Kosyniak und<br />
Timo Kugler den Sieg.<br />
Aus diesem großen Käfig voller<br />
Helden bleibt mir schon jetzt der<br />
21-jährige Manou Schoewer in bester<br />
Erinnerung. Am Lausitzring stellten wir<br />
beide als Cup-unkundige Neulinge<br />
unsere Zelte zusammen und bildeten<br />
ein Fahrerlager. Manou fuhr bis dahin<br />
Trackdays mit seiner BMW S 1000 RR<br />
und hatte davor noch nie ein Rennen<br />
bestritten. Ich dachte mir noch: okay,<br />
ganz schön gewagt! Aber draußen auf<br />
der Strecke zeigte sich dann schnell,<br />
dass es Manou vielleicht an einem<br />
sauber eingestellten Motorrad mangelt,<br />
aber ganz bestimmt nicht an Mut. Er<br />
hat seine bockende R6 mit dem Ellenbogen<br />
schleifend um die Kurven gedroschen<br />
und dabei Zeiten hingelegt,<br />
dass man seinen Hut ziehen muss.<br />
Irgendwann warf es ihn doch noch herunter,<br />
aber die Vorstellung war trotzdem<br />
astrein. Im Rennen lief es nicht<br />
ganz so gut für Schoewer, er landete<br />
Christian vom<br />
Yamaha-Cup-Team<br />
(hier mit Laptop in<br />
der Hand) freut<br />
sich, denn er hat<br />
mal wieder recht,<br />
als er sagt: „Siehst<br />
du, es geht doch!“<br />
auf Platz 28. Am Nürburgring legt er<br />
wieder eine spektakuläre Nummer aufs<br />
Parkett und steht nach einem Husarenritt<br />
im Qualifying einige Plätze vor mir<br />
am Start. Im Haug-Haken passiert es<br />
dann. Zwei Fahrer verhaken sich und<br />
gehen zu Boden, einer davon ist Manou.<br />
Ich selbst komme im letzten Moment<br />
drumherum und erkämpfe mir in<br />
meinem bisher wildesten Rennen Platz<br />
21. Was für ein bekloppter Sport!<br />
Foto: Wießmann<br />
100 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Das neue Sonderheft MOTORRAD UNTERWEGS SPEZIAL <strong>2016</strong> mit einem<br />
Mix aus attraktiven Touren in Deutschland, Europa und dem Alpenraum.<br />
Dazu Fernreisen, Ratgeber für bessere Reisefotos, Tests der neuesten Navis,<br />
Touring-Bikes und vieles mehr für reisebegeisterte Motorradfahrer.<br />
JETZT AM<br />
KIOSK<br />
» DIREKTBESTELLUNG:<br />
MOTORRADONLINE.DE/SONDERHEFTE
Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />
TERMINE FREIES FAHREN<br />
15 Termine, sieben unterschiedliche Rennstrecken: Das beliebte<br />
‚DSK Hugo Emde Freie Fahren‘ findet <strong>2016</strong> seine Fortsetzung.<br />
05. März <strong>2016</strong> .......................Hockenheimring „GP-Strecke“<br />
<strong>07</strong>. April <strong>2016</strong> ...............................Nürburgring Nordschleife<br />
18. April <strong>2016</strong> .................................................... Bilster Berg<br />
17. Mai <strong>2016</strong> .....................Motorsport Arena Oschersleben*<br />
19. Mai <strong>2016</strong> ..........................................Spa-Francorchamps<br />
04. Juli <strong>2016</strong> .........................................................Zandvoort<br />
18. Juli <strong>2016</strong> ....................................Bilster Berg Drive Resort<br />
29. Juli <strong>2016</strong> ..................................Nürburgring Nordschleife<br />
22. August <strong>2016</strong> ..............................Bilster Berg Drive Resort<br />
09. September <strong>2016</strong> ....................................................Assen<br />
29. September <strong>2016</strong> ...............................Spa-Francorchamps<br />
10. Oktober <strong>2016</strong> .......................................... Oschersleben*<br />
31. Oktober <strong>2016</strong> ..........................Nürburgring-Nordschleife<br />
05. November <strong>2016</strong> ................................Spa-Francorchamps<br />
12. November <strong>2016</strong> .............Hockenheimring „Kleiner Kurs“<br />
Hinweis: Die Anmeldung ist online über www.dskev.de möglich.<br />
ÜBER DEN DSK<br />
Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />
e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />
und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />
wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />
vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />
und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />
Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />
gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />
setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />
Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />
auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />
die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />
um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />
Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />
als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />
oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />
kennen sich in der Szene aus.<br />
Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />
des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />
auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />
und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />
satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />
der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“, „MotorKlassik“ oder<br />
„Motorsport XL“ enthalten.<br />
MITGLIED WERDEN<br />
Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie uns im Internet<br />
unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />
der Webseite auf den entsprechenden<br />
Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />
Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />
Code ein, der Sie automatisch<br />
auf die richtige Seite weiterleitet.<br />
Unsere wahren Helden<br />
Gerade ist das 24 Stunden Rennen<br />
am Nürburgring zu Ende<br />
gegangen. Hunderttau-sende<br />
Zuschauer, tausende Helfer und<br />
hunderte Aktive auf der Piste.<br />
Das spiegelt schon sehr gut das<br />
wahre Kräfteverhältnis auf und<br />
um die Piste wieder. Ohne Zuschauer<br />
und ohne Helfer wäre<br />
dies kein Event. Typisches Eifelwetter<br />
gepaart mit un-glaublichen<br />
Extremereignissen wird<br />
das Jahr <strong>2016</strong> unvergeßlich<br />
machen. Sintflutarti-ge Regenfälle,<br />
Hagel und Graupel übersäten<br />
die Fahrbahn und erzwingen eine Ren-nabbruch<br />
für mehrere Stunden. Und gerade deswegen gilt heute<br />
meine besondere Anerkennung den unermüdlichen<br />
Helfern rund um die Rennstrecke, die dem Wetter trotzen:<br />
Torwächter, Einlasskontrolleure, Streckenposten,<br />
Parkplatzeinweiser, Cam-pingplatzordner, Fahrerlageraufsicht,<br />
Security, Kloreiniger und Abfalltransporteure<br />
sind die wahren Helden eines derartigen Großereignisses.<br />
Schauer und Böen peit-schen ins Gesicht. Die<br />
Füße stecken im Matsch. Busfahrer karren die Fans um<br />
DSK-Präsident<br />
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />
EDITORIAL<br />
die Nordschleife. Unzählige Helfer, Polizisten und Freiwillige sorgen<br />
für den geregelten Ablauf des Rennens.<br />
PARTNER<br />
‚Dream Team Frisia’ geht in der Baltic Sea Rallye an<br />
den Start. Diese Veranstaltung für klassi-sche Automobile<br />
(Mindestalter 20 Jahre) beginnt am 18. Juni<br />
in Hamburg und wird am 3. Juli auch dort enden.<br />
Die Route führt die Teilnehmer der Rallye durch zehn<br />
Länder rund um die Ostsee. Dabei werden die Teilnehmer<br />
einiges erleben: den chaotischen Stadtverkehr<br />
St. Petersburgs, die endlosen Wälder Finnlands<br />
und die Schotterpisten Lettlands. Ein besonderes<br />
Highlight dürfte die für uns Mitteleuropäer ungewohnte<br />
Mitternachtssonne sein.<br />
‚Dream Team Frisia’, das sind Steffen Mächtel und<br />
Maria Nennhaus – und natürlich der 24 Jahre alte,<br />
®<br />
Ohne alle ehrenamtlichen Enthusiasten würde sich kein Rad<br />
drehen. Wie bewundere ich die Torwache, an der ich die letzten<br />
vier Tage zigmal vorbeikomme. Immer ein freundliches Lächeln,<br />
immer ein aufmunternder Spruch. Und auf der anderen Seite die<br />
wirklich oder vermeintlich wichtigen VIP’s, die Fahrer, die Industrievertreter,<br />
die Sponsoren. Auch ihnen haben wir es zu verdanken,<br />
dass sich die Boliden auf die Strecke begeben. Und hinter<br />
allem stehen die Veranstalter, die Betreiber der Renn-strecke<br />
und deren mehrheitlich ebenfalls ehrenamtliche Unterstützer.<br />
In den Boxen werkeln die Mechaniker, in den Küchen bruzzeln<br />
die Steaks und dazwi-schen drängt sich die endlose Schlange<br />
der Neugierigen. Kurzum, die einzigartige Atmosphäre des<br />
Langstreckenklassikers prickelt bei Sonnenschein und bei Regen.<br />
Und vom Letzteren hatten wir diesmal wirklich genug. Das Zelt<br />
des DSK brummte, die Edelhelfer schlugen sich die Nacht um die<br />
Ohren und über allem schwebte der Geist der gemeinsamen<br />
Begeisterung.<br />
Unsere großen Helden aber standen sich die Füße in den Bauch,<br />
am Streckenrand, auf dem Parkplatz, am Tor. Ströme von Menschen<br />
zogen vielleicht achtlos an ihnen vorbei. Für mich aber<br />
sind gerade diese Kolleginnen und Kollegen ganz wertvolle Mitwirkende<br />
bei diesem Großereignis, denen oftmals die Anerkennung<br />
versagt wird. Deswegen möchte ich Ihnen heute ganz besonders<br />
danken: Leute, Ihr seid Spitze – und danke, daß Ihr<br />
diesen Job macht.<br />
Herzlichst Euer<br />
Einmal Ostsee und zurück, bitte!<br />
reparierte und für die Rallye umgebaute Renault Nevada<br />
2,2 Baujahr 1992, mit dem sich die beiden in<br />
das Ostsee-Abenteuer stürzen werden. Natürlich<br />
wollen die beiden während der Rallye Spaß haben<br />
und das Abenteuer genießen. Doch der Einsatz<br />
dient auch einen guten Zweck: Jedes der teilnehmenden<br />
Fahrzeuge muss 750 Euro Spendengelder<br />
für ein Hilfsprojekt sammeln, um an den Start gehen<br />
zu dürfen. ‚Dream Team Frisia’ entschied sich für das<br />
Hilfsprojekt ‚SAGE Hospital’ – ein Krankenhaus im<br />
Senegal, jeder Spender wird auf Wunsch für die Rallye<br />
auf dem Auto verewigt. Wir wünschen viel Spaß<br />
und Erfolg.
DSK NACHRICHTEN<br />
tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />
DSKler beim 24h-Rennen stark unterwegs<br />
Was für ein Spektakel! Bei der 44. Ausgabe des 24h-<br />
Rennens auf dem Nürburgring kam es bereits vor Ablauf<br />
der ersten Stunde zu Wetterkapriolen, die selbst<br />
die ganz alten Hasen zu der Aussage „So etwas habe<br />
ich noch nie erlebt.“ Was war geschehen? Nachdem<br />
das Rennen am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr<br />
bei fast sommerlichen Bedingungen gestartet worden<br />
war, öffnete der Himmel gegen 16:10 Uhr dermaßen<br />
seine Schleusen, dass monsunartiger Regen<br />
und heftigster Hagel die Strecke innerhalb von wenigen<br />
Minuten stellenweise in eine komplett weiße,<br />
absolut unbefahrbare Eisbahn verwandelten. Die Autos<br />
waren selbst im Schritttempo nicht zu kontrollieren,<br />
und die, die versuchten, zum Adenauer Forst hinaufzufahren,<br />
mussten ihren Teams melden: „Nichts<br />
geht mehr, die Räder drehen hoffnungslos durch.“<br />
Die Folge: zahlreiche Fahrzeuge strandeten neben<br />
der Strecke und der Übrigen, die sich in diesem Streckenabschnitt<br />
befanden, kam einfach nicht voran.<br />
Stau! Weshalb die Rennleitung gezwungen war, das<br />
Rennen zu unterbrechen. Erst rund dreieinhalb Stunden<br />
später konnte das Rennen wieder freigegeben<br />
werden und die DSKler zeigen, was in ihnen steckt.<br />
In der Cup5 holten die DSKler Schrey und Mies gemeinsam<br />
mit ihren Teamkollegen auf einem von Bonk<br />
Motorsport eingesetzten BMW 235i den Sieg, Platz<br />
zwei ging an das Team Scheid Honert mit DSKler Partl<br />
und seinen Teamkollegen Jäger / Adam. Im drittplatzierten<br />
Auto der Klasse Cup5 saß mit Ebertz ebenfalls<br />
ein DSKler. Die SP2T gewann der Veloster 1,6T von<br />
DSK-Partner Hyundai, der den DSK während der Veranstaltung<br />
auch mit Autos unterstützte. Gefahren<br />
wurde der Veloster unter anderem von Joachim<br />
Kisch. Hinter dem koreanischen Coupé landeten vier<br />
DSKler in einem Mini auf Platz zwei: Zensen, Brettschneider,<br />
Fürsch und Beck. Ein Erfolg, für den nicht<br />
nur die Fahrer sondern das ganze Team extrem hart<br />
arbeiten mussten. In der anbrechenden Dunkelheit<br />
wurde Beck unverschuldet in einen Unfall verwickelt<br />
und es kam zu einer relativ heftigen Kaltverformung.<br />
Doch dem Team gelang es, den Mini extrem schnell<br />
zu reparieren und auch die Folgeschäden, die immer<br />
wieder auftraten, wurden stets in rekordverdächtigem<br />
Tempo behoben, sodass der Mini letztlich noch<br />
Zweiter in der SP2T werden konnte. Ebenfalls komplett<br />
von DSKlern – Speich, Waschkau, Vleugels und<br />
Jung – besetzt war der Audi TT, der sich in der SP3T<br />
den zweiten Platz sicherte und sich nur dem Werks-<br />
Subaru geschlagen geben musste. Ausschließlich<br />
DSKler saßen in der SP4T im siegreiche Golf 5R-Line<br />
GT: Lohn, Benninghofen, Kraske und Jaussi. In der<br />
SP6 hingegen schaffte es nur ein DSKler aufs Treppchen:<br />
Jörg Wiskirchen. Klassensieg in einem Porsche<br />
GT3 Cup. In der SP8 fuhr Wolfgang Schuhbauer mit<br />
einem Aston Martin auf Platz zwei, in der SP8T siegte<br />
Hans-Martin Gass und der Sorg Rennsport BMW<br />
335i wurde Zweiter. Der unglücklichste DSKler auf<br />
dem Podium dürfte wohl Christian Hohenadel gewesen<br />
sein. Noch eine Runde vor Schluss scheinbar auf<br />
dem Weg zum Gesamtsieg, aber dann doch nur<br />
Zweiter in der Klasse (SP9) und im Gesamtklassement.<br />
Auch in der SP10 reichte es für das erfolgsverwöhnte<br />
Team Sorg Rennsport nicht zum Sieg: Der<br />
unter anderem von DSKler Stefan Beyer gefahrene<br />
BMW M3 GT4 musste sich mit Platz zwei begnügen.<br />
Mit Christoph Breuer, Manuel Lauck, Robin Strycek,<br />
Carsten Ohlinger, Rink / Brink / Piana / Steinhaus,<br />
Werner Gusenbauer, Albert Egbert und Michael Eichhorn<br />
schafften es noch weitere DSKler aufs Podium.<br />
Glückwunsch!<br />
Danke Renault für<br />
40 Jahre Treue<br />
In 40 Jahren kann viel passieren – schön, wenn<br />
man sich so lange Zeit auf treue Partner verlassen<br />
kann. Seit 1976 ist die Renault Deutschland<br />
GmbH Förderpartner des DSK. Für die langjährige<br />
Treue hat der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />
seinen Partner Renault im Rahmen des 24h-<br />
Rennens am Nürburgring mit der Graf Berghe<br />
von Trips Medaille in Gold ausgezeichnet. Die<br />
Auszeichnung hat Wolfgang Weishaupt stellvertretend<br />
entgegengenommen. „Renault fördert<br />
und unterstützt den Motorsport in langer<br />
Tradition“, sagt Weishaupt. „Da ist es nur konsequent,<br />
auch die Arbeit des DSK zu unterstützen.“<br />
Weishaupt gilt als der Erfinder des legendären<br />
Renault 5 Markenpokals, den man ohne<br />
schlechtes Gewissen als ‚Mutter aller Markenpokale’<br />
bezeichnen darf. Mehr als 1.500 Piloten<br />
schleuste er über die Rennstrecken im<br />
In- und Ausland. Darunter zahlreiche Prominente:<br />
Formel-1-Kommentator Christian Danner,<br />
Volker Strycek und DTM-Fahrer Timo<br />
Scheider – um nur einige zu nennen. DSK-Vizepräsident<br />
Friedhelm Kissel kennt Weishaupt<br />
schon eine Ewigkeit. „Er hat sich immer um die<br />
Fahrer gekümmert und stand ihnen mit Rat<br />
und Tat zur Seite“, sagt Kissel. Heute kümmert<br />
sich übrigens mit gleichem Einsatz und Herzblut<br />
sein Sohn Ralph um die Motorsport-Aktivitäten<br />
von Renault.<br />
IMPRESSUM<br />
Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel.<br />
<strong>07</strong>251-30284-0, Telefax <strong>07</strong>251-30284-19 Internet:<br />
http://www.dskev.de E-Mail: info@dskev.de Präsident:<br />
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Vizepräsidenten: Karl-Heinz<br />
Stümpert, Friedhelm Kissel Schatzmeister: Reinhard Michel<br />
Schriftführer: Hans-Walter Kling Präsidialmitglied zbV.:<br />
Armin Schwarz Beisitzer: Johannes Scheid, Peter Bonk,<br />
Redaktion: Nicolaus Koretzky, Patrik Koziolek, Thorsten<br />
Schlottmann Fotografen: Miguel Villa, Marius Graf, Privat
SPORT<br />
MOTOGP-HINTERGRUND<br />
EPOCHALE BIE<br />
Casey Stoner, der Weltmeister im Ruhestand,<br />
verrät die Geheimnisse aus drei<br />
Epochen im MotoGP und seine Tricks.<br />
Und der Australier erklärt, warum es immer noch<br />
zu viel Elektronik im MotoGP gibt.<br />
Text: Mat Oxley und Uwe Seitz; Fotos: 2snap<br />
Casey Stoner ist zweifellos einer<br />
der Größten in der MotoGP-Geschichte.<br />
Der Australier gewann<br />
mit seinen einzigartigen<br />
Fähigkeiten zwei MotoGP-Weltmeisterschaften<br />
für unterschiedliche Hersteller<br />
und fuhr die 990er-, 800er- und 1000er-<br />
Bikes. Außerdem trug Stoner sein Herz<br />
schon immer auf der Zunge, weshalb es<br />
niemand Besseren gibt, um über den<br />
MotoGP und dessen Veränderungen in<br />
den letzten zehn Jahren zu sprechen.<br />
Für <strong>PS</strong> erklärt er die Charaktereigenschaften<br />
der einzelnen Maschinen, wie<br />
sich die Fahrtechnik mit den neuen Motoren<br />
und Regeln änderte und warum<br />
einige „Verbesserungen“ den Grand Prix<br />
eher schlechter als besser machten.<br />
Die 990er-Ära<br />
Stoners Highlight: Pole beim Debüt<br />
250er einen viel höheren Kurvenspeed<br />
und oft besseren Grip hatte. Deshalb<br />
kostete es wegen der höheren gyroskopischen<br />
Kräfte mehr Körner.<br />
Das MotoGP-Bike wirkte aber weit<br />
weniger steif, weil das Gewicht und die<br />
Power so hoch waren und das Motorrad<br />
deshalb so viel rutschte und das<br />
Hinterrad durchdrehen wollte. Es wollte<br />
nicht so aus der Kurve schnellen wie<br />
die 250er. Für mich fühlte es sich so<br />
an, als würde ich auf einer rutschigeren<br />
Strecke fahren. Und ich fühlte<br />
mich schon immer sehr gut,<br />
wenn wir mit der 250er auf<br />
rutschigeren Strecken<br />
Das MotoGP-Bike war eigentlich ein<br />
bisschen einfacher zu fahren als die<br />
Zweitakt-250er, besonders im Vergleich<br />
zur Aprilia. Das waren gemeine kleine<br />
Biester. Sehr, sehr effektiv und unglaublich<br />
schnell, wenn man alles<br />
richtig machte. Aber um sie dahin zu<br />
bekommen, war es ganz schön tricky.<br />
Mit italienischen Rennmaschinen ist<br />
das tatsächlich immer so eine Sache.<br />
Als ich die Honda RC 211V das<br />
erste Mal am Saisonende 2005 in Valencia<br />
testen konnte, fand ich Richtungsänderungen<br />
sehr viel einfacher,<br />
sodass ich weit weniger aggressiv<br />
sein musste als auf der 250er. Möglicherweise<br />
lag das daran, dass die<br />
104 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
STER<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 105
01<br />
unterwegs waren. Als Fahrer habe ich<br />
mich noch nie auf den Grip verlassen.<br />
Ich musste immer spüren, wo der aufhörte,<br />
und je mehr ich das Bike rutschen<br />
fühlte, desto besser war ich unterwegs.<br />
Dann kannte ich genau mein<br />
Limit. Fährst du auf dem reinen Grip,<br />
musst du dich viel zu sehr darauf verlassen,<br />
dass er hält. Und damit kann es<br />
dann ganz plötzlich vorbei sein. Mir<br />
war das zu gefährlich und ich zog es<br />
vor selbst zu wissen, was ich mit dem<br />
Limit anstellen konnte.<br />
Die meisten 250er-Fahrer passten<br />
ihre Linien kaum an, als sie auf die<br />
MotoGP-Maschinen umstiegen. Solange<br />
du weich ans Gas gegangen bist, konnte<br />
man die 990er wie eine 250er fahren<br />
und auch bis zu einem gewissen Punkt<br />
sehr schnell damit sein. Genau an<br />
dem Punkt aber hatten wir Aufsteiger<br />
dann unsere Probleme mit den wilden<br />
Crashs. Wir versuchten es mit zu viel<br />
Kurvenspeed oder pushten das Bike so<br />
brutal auf eine Linie, die zwar extrem<br />
schnell war, aber es ist eben nicht<br />
immer gut gegangen.<br />
Es gibt viele Arten, schnell mit einem<br />
MotoGP-Bike zu fahren, aber die<br />
meisten davon sind nicht besonders sicher.<br />
Mit dem hohen Fahrzeuggewicht<br />
geht das nicht – deshalb stürzt du.<br />
Aber so haben wir gelernt, wie man<br />
schnell wird und den Fahrstil entsprechend<br />
angepasst. Später bremsen und<br />
etwas aggressiver auf der Bremse in<br />
die Kurve hineinfahren ist wichtig. Wir<br />
sind schneller in die Kurven hineingefahren<br />
als auf den 250ern und länger<br />
auf der Bremse geblieben, um das Bike<br />
anzuhalten. Die Power nutzt man dann<br />
am Ausgang. Mit der 250er hast du die<br />
Bremse früh aufgemacht und das Motorrad<br />
durch die Kurve rollen lassen.<br />
Da die Richtungswechsel mit der<br />
990er einfacher gingen, war ich wesentlich<br />
sanfter am Gasgriff. Ich nutzte<br />
das Gas, um die Richtung zu ändern:<br />
Während ich im Mittelteil beim Umlegen<br />
Druck auf die Fußraste gab, legte ich<br />
ganz leicht etwas mehr Gas an, um<br />
Druck aufs Fahrwerk zu geben. Danach<br />
machte ich die Drosselklappen gleich<br />
wieder zu, um dem Bike auf die andere<br />
Seite zu helfen. Erst dann gab ich wieder<br />
Vollgas. Man musste das progressiv<br />
machen, damit es nicht rutschte.<br />
Um das Bike aus den Kurven zu holen,<br />
habe ich auch mehr Gewicht auf<br />
die innere Fußraste gegeben. So hat<br />
das Motorrad endgültig gelenkt und<br />
sich aufgestellt, und es hat außerdem<br />
mehr Druck direkt auf den Reifen gebracht.<br />
Die Theorie mit dem Gewicht<br />
auf der äußeren Fußraste habe ich nie<br />
verstanden. Im Speedway macht man<br />
das so, damit sich das Motorrad in die<br />
Kurve hinein querstellt. Aber ab dem<br />
Scheitelpunkt haben die Jungs ihre Füße<br />
komplett von der Raste.<br />
Die 990er waren in meinen Augen<br />
die besten MotoGP-Bikes. Die Elektronik<br />
war gerade recht. Es gab sie, damit<br />
sie dich bis zu einem gewissen Punkt<br />
schützte, aber sie half dir nicht wirklich<br />
dabei, deine Rundenzeiten zu verbessern.<br />
Im Training am Sachsenring 2006<br />
hatten wir erhebliche Probleme mit der<br />
Elektronik und wir haben sie schließlich<br />
komplett abgeschaltet. Danach war<br />
ich nur eine Zehntel langsamer als mit<br />
Traktionskontrolle, obwohl ich viel vorsichtiger<br />
fuhr. Heute könntest du ohne<br />
kaum gefahrlos den Gasgriff anfassen.<br />
2006 war eines der besten Jahre im<br />
MotoGP überhaupt. Viele verschiedene<br />
Fahrer haben Rennen gewonnen, viele<br />
waren ganz vorn dabei.<br />
Die 800er-Ära<br />
Stoners Highlight: WM-Titel 20<strong>07</strong><br />
mit Ducati<br />
Die 800er wären 20<strong>07</strong> ohne die gewaltigen<br />
Schritte im Motormanagement<br />
völlig unfahrbar gewesen. Das war der<br />
große Fortschritt in der 800er-Ära,<br />
nicht so sehr die Traktionskontrolle.<br />
Dieser Fortschritt machte es überhaupt<br />
erst möglich, so viel Power aus diesen<br />
Motoren herauszuholen und sie gleichzeitig<br />
zu zähmen. Als ich noch bei Ducati<br />
war, nutzten sie dieses Know-how,<br />
um den Motor ganz smooth hinzubekommen.<br />
Andernfalls wäre das ein<br />
furchtbares Biest geworden. Das Bike<br />
hat anfänglich heftig gepumpt und uns<br />
Fahrer vor ernsthafte Probleme gestellt.<br />
Bis sie den Motor gezähmt hatten. Mit<br />
der Doppelzündung etwa, oder dass<br />
beim Gasanlegen nur drei Zylinder<br />
gezündet wurden, um den Motor bei<br />
niedrigen Drehzahlen zu beruhigen.<br />
Ohne diese Mittel war das einfach irre<br />
und echte Schwerstarbeit.<br />
Das Leistungsband der 800er war<br />
definitiv kleiner, aber mit den Zweitaktern<br />
hatte das nichts gemein. Es gab<br />
immer noch ein gewaltiges Drehmoment,<br />
wir mussten jedoch präziser mit<br />
der Getriebeabstimmung sein als bei<br />
der 990er. Alles andere habe ich ziemlich<br />
genauso gemacht wie vorher, etwa<br />
in den gleichen Kurven früh hochgeschaltet<br />
gegen Wheelspin am Ausgang.<br />
Was die 800er an einer Stelle verloren<br />
haben, holten sie an einer anderen<br />
wieder rein. Sie waren ein wenig leichter.<br />
Das hat ihnen ein gewisses 250er-<br />
Feeling gegeben. Und der Motor hatte<br />
durch den kleineren Hubraum kein so<br />
hohes Massenträgheitsmoment. Das<br />
verlieh dem Bike eine gewisse Leichtigkeit,<br />
und es ließ sich dadurch leich-<br />
106 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
02<br />
03<br />
ter herumwirbeln. Die 250er-Technik<br />
kam etwas zurück. Aber nur ganz wenig,<br />
denn auch mit der 800er bremsten<br />
wir sehr spät und tief in die Kurven.<br />
Diese Bikes hatten nicht diesen<br />
gewaltigen Antritt der 990er, weshalb<br />
wir mit mehr Speed durch die Kurven<br />
fuhren, um denselben Gang nutzen<br />
zu können. Deshalb purzelten auch die<br />
Streckenrekorde, obwohl wir 20 Prozent<br />
vom Hubraum verloren hatten.<br />
Der größte Sprung in Sachen Elektronik<br />
betraf die Motorbremse, wodurch<br />
die 800er viel ruhiger in die Kurven<br />
fuhren, was wiederum mehr Kurvenspeed<br />
zuließ. Schaust du dir die WM<br />
2006 mit den letzten 990ern an, fuhren<br />
alle noch quer in die Kurven. Außerdem<br />
hatte der Bridgestone-Hinterreifen<br />
weit mehr Grip auf der Flanke als der<br />
Michelin, aber nicht annähernd so viel<br />
Grip im Traktionsbereich. Deshalb sind<br />
wir mit mehr Kurvenspeed gefahren<br />
und haben das Bike später aufgestellt,<br />
um mehr vom Seitengrip zu nutzen.<br />
Ich habe dann auf der Ducati erstmals<br />
die Bremse während der Kurvenfahrt<br />
eingesetzt. Es ging nicht anders.<br />
Alle anderen Hersteller hatten ihren<br />
Tank weit hinten unter dem Sitz und<br />
tief im Motorrad, Ducati aber einen<br />
ganz vorn. Und er war sehr hoch, sodass<br />
sich während des Rennens mit<br />
dem Spritverbrauch die Balance gewaltig<br />
veränderte. Wenn wir das richtige<br />
Setup manchmal nicht gefunden<br />
haben, kamen wir im Rennen an den<br />
Punkt, wo wir kaum noch Gewicht auf<br />
das Vorderrad brachten. Ich bin nicht<br />
groß genug, um mich richtig über die<br />
Front zu wuchten. Also habe ich auch<br />
in der Kurve vorne gebremst, damit genug<br />
Gewicht vorne drauf war, das Rad<br />
am Boden blieb und sich das Motorrad<br />
so noch lenken ließ. Die Ducati lenkte<br />
sich ohnehin nicht besonders. Ich habe<br />
01 Stoner in seinem letzten 250er-<br />
Jahr bei KTM. Vieles ging auf dem<br />
MotoGP-Bike leichter als in der<br />
kleineren Klasse<br />
02 Aggressive Richtungswechsel<br />
waren auf der Honda RC 211 V nicht<br />
gefragt. Stattdessen war nur eine<br />
Linie wirklich schnell und sicher<br />
03 Auch Ausnahmekönner wie<br />
Casey Stoner mussten in ihrem<br />
Rookie-Jahr den 990ern Tribut zollen<br />
und gingen oft zu Boden. Sein<br />
Spitzname „Rolling Stoner“ hielt<br />
sich noch eine MotoGP-Saison<br />
04 Bis heute gilt der Weltmeister<br />
von 20<strong>07</strong> als der Einzige, der die<br />
MotoGP-Ducati je so fahren konnte,<br />
wie sie es braucht. Besonders die<br />
Umstellung auf die 800er kam dem<br />
Australier dazu gerade recht<br />
05 Mit dem MotoGP-Titelgewinn<br />
20<strong>07</strong> hat sich Casey Stoner bei den<br />
Ducatisti für immer in den roten<br />
Olymp katapultiert<br />
04<br />
05<br />
<strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong> 1<strong>07</strong>
01<br />
01 Nach 20<strong>07</strong> und<br />
mit der Weiterentwicklung<br />
der Elektronik<br />
wurde die<br />
Mission Rot auch<br />
für Stoner schwieriger<br />
– dazu kamen<br />
gesundheitliche<br />
Probleme<br />
02 Die 1000er-Ära<br />
ist für Stoner ein<br />
zweischneidiges<br />
Schwert. Power<br />
top, Elektronik<br />
flop – das ist seine<br />
Devise<br />
natürlich nicht komplett durch die Kurve<br />
gebremst und das Gas offen gehalten<br />
– das ist zu kompliziert –, aber bis<br />
zum ersten Anlegen des Gases, gerade<br />
so, dass das Ding lenkte.<br />
Wie ich darauf kam? Behutsam! Damals<br />
hatten wir arg mit nachlassenden<br />
Reifen zu kämpfen, also habe ich versucht,<br />
die Kurven möglichst zu umfahren,<br />
aber das hat nicht funktioniert.<br />
Also blieb mir nur der Versuch mit der<br />
Bremse oder ich musste jede Kurve<br />
weit gehen. Hauptsächlich galt das für<br />
lange Kurven wie die „La Chapelle“<br />
den Berg runter in Le Mans.<br />
Auf bestimmten Strecken nutzte ich<br />
die Elektronik zu meinem Vorteil, wie<br />
ich auch das Drehzahllimit nutzte – was<br />
mein Team nicht gern sah. Ich drehte<br />
in Kurven in Overdrive, um sie perfekt<br />
nehmen zu können. Wie Kurve 5 in<br />
Sepang. So funktioniert das: Aus Kurve<br />
4 geht es über eine Kuppe, wo das<br />
Motorrad sehr leicht wird. In Kurve 5<br />
kannst du deshalb sehr leicht highsiden,<br />
weil die Elektronik schon davor<br />
zu kämpfen hat. Also war ich über die<br />
Kuppe bereits sehr aggressiv und stellte<br />
sicher, dass das Bike noch vor dem<br />
höchsten Punkt in den Drehzahllimiter<br />
ging. Auf diese Weise hatte der Motor<br />
kein Drehmoment mehr, und ich konnte<br />
schneller in die Fünf rein, weil ich nun<br />
sicher war, dass mich das Motorrad<br />
trotz geöffnetem Gasgriff nicht mehr<br />
abwerfen konnte. So habe ich das auch<br />
in Kurve 3 in Valencia gemacht. Ich<br />
driftete rein und wusste, dass ich in<br />
Sekundenbruchteilen ins Drehzahllimit<br />
ballern würde. Der Limiter funktionierte<br />
als Sicherheitselektronik und ich<br />
wusste, dass ich nicht mehr weiter drifte.<br />
Die Elektronik-Abstimmung ist im<br />
Prinzip auch nichts anderes als der<br />
Limiter, nur dass sie früher einsetzt.<br />
Die Motoren-Jungs hassten mich dafür.<br />
Die 1000er-Ära<br />
Stoners Highlight: Weltmeister<br />
mit Honda 2011<br />
Als ich die 1000er von Honda das erste<br />
Mal testete, war das ein gewaltiges<br />
Ding. Einfach großartig! Ich liebe Power<br />
– je mehr, desto besser. Zwischen den<br />
1000ern und den 990ern ist der Unterschied<br />
prinzipiell nicht besonders<br />
groß, nur eben der Fortschritt beim<br />
Chassis, den Reifen, der Elektronik und<br />
dem Motor. Die 1000er haben definitiv<br />
noch mal mehr Power, aber sie fühlen<br />
sich über das gesamte Drehzahlband<br />
viel zahmer und sanfter an, weil sich<br />
jeder Aspekt über das Motormanagement<br />
und die Elektronik kontrollieren<br />
lässt. Verglichen mit den 800ern ist es<br />
ein Quantensprung. Wieder gibt es<br />
02<br />
mehr Drehmoment, sodass du aus tieferen<br />
Drehzahlen aus den Kurven feuern<br />
kannst und dadurch mehr Grip<br />
hast. Sie sind außerdem etwas schwerer<br />
beim Richtungswechsel, also greifen<br />
wieder die alten Mechanismen<br />
beim Fahrstil. So wie der MotoGP heute<br />
ist, würde ich sagen, dass es kaum<br />
Unterschiede zwischen den Fabrikaten<br />
gibt. In der 800er-Ära hatten die Bikes<br />
sehr unterschiedliche Charaktere. Die<br />
einen hatten unten rum mehr Power,<br />
die anderen oben herum.<br />
Jetzt sind wir wieder bei den<br />
1000ern mit einem fantastisch fetten<br />
Drehmoment. Die Elektronik ist aber<br />
immer noch viel zu gut, meine ich.<br />
Zu 990er-Zeiten half sie uns nur bei der<br />
Motorbremse: Die Bikes waren immer<br />
108 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
noch voll in Bewegung, man rutschte immer noch rein<br />
in die Kurven. Die Elektronik verhinderte lediglich,<br />
dass sie komplett blockierten und wegrutschten. Bei<br />
den 990ern war die Elektronik auch zur Stelle, wenn es<br />
wirklich haarig wurde. Hattest du deinen Reifen komplett<br />
hingerichtet, brachte dich die Elektronik noch sicher<br />
heim – solche Sachen. Aber generell bevormundete<br />
sie einen Fahrer nicht so und man musste die Dinge<br />
selbst richten. Darum war diese Zeit für mich die beste<br />
im GP. Bei den 990ern stimmte die Dosis an Elektronik.<br />
Sie spielte keine so dominante Rolle und ich wollte das<br />
auch nicht, denn es fühlt sich auch nicht gut an. Ich<br />
habe mein ganzes Leben damit verbracht, allein durch<br />
mein Können und Gefühl schnell fahren zu lernen. Deshalb<br />
verstehe ich auch nicht, wie die Verantwortlichen<br />
darauf kommen, dass die neue Fahrergeneration das<br />
unbedingt will oder braucht.<br />
Heute ist die Elektronik so ausgeklügelt und progressiv,<br />
dass sie fast unmerklich agiert. Selbst das neue<br />
Dorna-Paket mit der Einheitselektronik ist an sich sehr<br />
gut. Die Top-Teams haben vielleicht nicht mehr ganz so<br />
viele Optionen für das Feintuning oder die Corner-tocorner-Abstimmung,<br />
aber es ist aus technischer Sicht<br />
immer noch unglaublich beeindruckend. „Rudimentär“,<br />
wie oft behauptet, wird es selbst verglichen mit den<br />
990ern auf keinen Fall. Mir wäre noch weniger lieber.<br />
Lasst uns zurück zu 2006 oder 20<strong>07</strong>. Die Dorna hat<br />
wohl vor, damit die Kosten einzudämmen und die Entwicklung<br />
zu bremsen, aber sie geben das Rennfahren<br />
damit sicher nicht zurück in die Hände der Fahrer.<br />
Mir gefiel es, verschiedene Sachen an mir beim Fahren<br />
auszuprobieren, etwa Wheelies zu verhindern. Diese<br />
Wheelie-Kontrollen – ich mag das eben nicht. Mit einem<br />
leicht abhebenden Vorderrad zu spielen und mit<br />
viel Schub aus der Kurve zu beschleunigen, darum<br />
geht es doch beim Fahrkönnen. Das macht die Art, ein<br />
Motorrad zu fahren zur Kunstform. Stattdessen zieht<br />
man heute das Gas auf und die Elektronik kümmert<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
plus<br />
Tankgutschein<br />
gratis dazu,<br />
wenn Sie sich für ein<br />
Abo entscheiden<br />
Jetzt eine<br />
E-Paper-Ausgabe<br />
kostenlos testen<br />
10 €<br />
GLEICH BESTELLEN:<br />
WWW.MOTORRAD-HELDEN.DE/<strong>PS</strong>-DIGITAL
01 02<br />
01 Stoner als aktueller Ducati-Testfahrer: Er weiß um die Probleme mit den<br />
Michelin-Reifen. Knapp über 30 Jahre alt, sehnt er sich nach alten Zeiten<br />
02 Eine dauerhafte MotoGP-Rückkehr schließt Stoner aus, Wildcards nicht<br />
sich um alles. Die fahrerischen Elemente<br />
sind heute an der Spitze fast vollkommen<br />
verschwunden. Mir passt das<br />
einfach nicht, denn ich glaube, dass am<br />
Ende des Tages keine Elektronik so gut<br />
ist wie die menschliche Hand.<br />
Dieses ganze Elektronik-Feeling<br />
habe ich immer schon gehasst. 2011<br />
drehte ich für Honda einen TV-Spot,<br />
und es war echt lustig: Ich fahr also auf<br />
dieser privaten Rennstrecke mit einer<br />
Fireblade herum und komme für die<br />
Kameras aus jeder Kurve quer heraus.<br />
Zurück in der Box habe ich den Honda-<br />
Technikern dann vorgeschwärmt, dass<br />
wir diese Elektronik im MotoGP brauchen.<br />
Die wäre so smooth, man spüre<br />
sie überhaupt nicht, besonders wie sie<br />
einsetzt. Die Jungs schauten erst sich,<br />
dann mich ratlos an und meinten: „Wir<br />
haben überhaupt keine Elektronik in<br />
dem Bike.“ Sie fuhr einfach so perfekt,<br />
die Slides waren ganz einfach und die<br />
Blade machte genau das, was ich<br />
wollte. So muss ein Bike arbeiten.<br />
Diese ganze Elektronik ist übrigens<br />
auch verantwortlich dafür, dass die<br />
Quali-Zeiten heute so eng beieinander<br />
liegen. Da denkt man, wow, wie so viele<br />
Fahrer so schnell sein können. Alles,<br />
was sie wirklich tun müssen, ist spät zu<br />
bremsen, entschlossen einzulenken<br />
und das Gas aufzuziehen – die Elektronik<br />
kümmert sich um den ganzen Rest.<br />
Mit fahrerischer Finesse hat das wenig<br />
zu tun. Die Elektronik hilft den Fahrern,<br />
die es sonst nicht hinbekommen würden,<br />
das Hinterrad voll zu kontrollieren.<br />
2006 hast du diese Jungs auf der fol-<br />
genden Geraden schon auf der Hälfte<br />
überholt.<br />
Die Top-Fahrer hatten auch alle ein<br />
ganz anderes Setup. Dani Pedrosa etwa<br />
stimmte sein Bike speziell für die Passage<br />
„Scheitel bis Ausgang“ ab. Beim<br />
Kurveneingang war er viel schwächer.<br />
Aber in der Mitte klebte er dann plötzlich<br />
neben dir und presste sich vorbei.<br />
Jeder Fahrer hatte seinen eigenen Stil.<br />
Jeder konnte das sehen. Gegenwärtig<br />
herrscht Einheitsbrei, am Kurvenausgang<br />
macht keiner mehr den Stich. Alle<br />
geben am selben Punkt Gas – Elektronik,<br />
bitte übernehmen!<br />
Ich sitze vorm Bildschirm und warte<br />
nur darauf, bis einer das Vorderrad<br />
überfordert und die anderen mit rauskegelt,<br />
denn alles geht jetzt darum, wer<br />
spät bremst und am Eingang das meiste<br />
riskiert. In meinen Augen ist das völlig<br />
falsch. Wir brauchen mehr Respekt<br />
für das Motorrad, dann respektiert man<br />
auch den anderen und den Asphalt.<br />
Aber über das Vorderrad zu stürzen ist<br />
heute so problemlos und ungefährlich.<br />
Beim Test in Sepang bin ich vielen<br />
Jungs hinterhergefahren und war echt<br />
schockiert. Fast jeder ist einfach geradeaus<br />
geschossen. Die Auslaufzonen<br />
waren früher Kiesbetten. Dank Elektronik<br />
darf man heute ungestraft viele Fehler<br />
beim Anbremsen machen. Wer Fehler<br />
macht, verliert – so lautete einst die<br />
Devise. Jetzt gehst du weit über die asphaltierte<br />
Fläche und hängst dich eben<br />
wieder dran – keine Kunst.Die aktuell<br />
gefahrenen Michelin-Reifen bedeuten<br />
natürlich auch eine Veränderung. 20<strong>07</strong><br />
hinkte Bridgestone beim Hinterrad-Grip<br />
hinter den Michelins von 2006 her. Die<br />
Fahrer sagen das gerade auch. Michelin<br />
ist hinten unglaublich gut – immer<br />
schon. Aber aus irgendeinem Grund ist<br />
es heute das gleiche Problem wie damals:<br />
Der Hinterreifen scheint einfach<br />
nicht zum Vorderreifen zu passen.<br />
Er überfordert ihn.<br />
Es fühlt sich nicht so an, als überfahre<br />
er den Vorderreifen. Es fühlt sich<br />
eher so an, als würden Umfang und<br />
Kontur hinten und vorn nicht zusammenpassen.<br />
Während der Einlenkphase<br />
hat das Bike diesen winzigen Augenblick,<br />
in dem es sich so anfühlt, als<br />
habe der Vorderreifen keinen Kontakt<br />
mehr. Dann kommt er augenblicklich<br />
zurück, und der Hinterreifen macht<br />
etwas Komisches. Ich weiß, warum die<br />
Leute stürzen, aber das ist nicht einfach<br />
in den Griff zu kriegen. Du kannst nicht<br />
sagen, okay, dann gehe ich an dieser<br />
Stelle eben ein bisschen sanfter rein.<br />
Es dreht sich um die wichtigste Stelle in<br />
der Kurve, an der du das Bike ausrichtest.<br />
Dort haben alle zu kämpfen.<br />
Die Reifen passen zu manchen Fahrern<br />
besser als zu anderen, aber ich<br />
glaube, die Meisterschaft entscheidet<br />
sich dieses Jahr zwischen denen, die<br />
es schaffen geduldig zu sein und<br />
dieses entscheidende Etwas weniger<br />
pushen, wenn sie mit der Front nicht<br />
völlig happy sind. Über die Saison<br />
gesehen wird es wichtig, auch mal mit<br />
dem vierten oder fünften Platz zufrieden<br />
zu sein und nur dann volle Pulle zu<br />
gehen, wenn wirklich alles passt.<br />
110 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Das neue Magazin über das<br />
älteste Getränk der Welt.<br />
Ab 21.06. im Handel.<br />
www.bier-magazin.de
SPORT<br />
NEWS<br />
Valentino Rossis (46,<br />
unten rechts) Sieg<br />
über Marc Márquez<br />
(93, links) war<br />
zweitrangig –<br />
beide dachten<br />
auf dem Podest an<br />
Luis Salom<br />
Fotos: 2snap<br />
WECKRUF<br />
Der tödliche Trainingssturz des Spaniers Luis<br />
Salom am Freitagnachmittag rückte das Renngeschehen<br />
beim Barcelona-GP in den Hintergrund.<br />
STRASSEN-WM Mit aller Härte wurden<br />
die Bewohner des MotoGP-Fahrerlagers<br />
am Freitagnachmittag vor dem<br />
Barcelona-Grand Prix daran erinnert,<br />
wie gefährlich Motorrad-Straßensport<br />
trotz dauernd verbesserter Sicherheitsmaßnahmen<br />
und Schutzkleidung<br />
immer noch ist. Im zweiten freien<br />
Training der Moto2-Klasse stürzte der<br />
Spanier Luis Salom, schlug unabhängig<br />
von seinem Motorrad in die luftgefüllten<br />
Airfence-Barrieren ein und<br />
wurde von seiner zurückprallenden<br />
Maschine getroffen. Salom erlitt einen<br />
Herzstillstand, sofort an der Strecke<br />
eingeleitete Wiederbelebungsversuche,<br />
die später in der nahe gelegenen<br />
Universitätsklinik fortgesetzt wurden,<br />
blieben erfolglos. Um 16.55 Uhr stellten<br />
Ärzte den Tod des 24-Jährigen fest.<br />
Weil Saloms Familie sich dafür aussprach,<br />
den Grand Prix fortzusetzen,<br />
beschlossen Fahrer und Rennleitung<br />
noch in der Nacht, für den Rest des<br />
Wochenendes statt des Motorrad-GP-<br />
Kurses die Formel 1-Variante des<br />
Circuit de Catalunya zu verwenden.<br />
Die vermeidet die Kurve zwölf, in der<br />
Salom gestürzt und wegen des unzureichenden<br />
und zudem asphaltierten<br />
Sturzraumes mit hoher Geschwindigkeit<br />
in die Streckenbegrenzung geflogen<br />
war, durch eine Schikane.<br />
Zwar kritisierte kein Fahrer diese<br />
Sicherheitsmaßnahme ernsthaft,<br />
dennoch fürchteten die Yamaha-Fahrer<br />
Jorge Lorenzo und Valentino Rossi,<br />
dass die Bremsschikane ihren Honda-<br />
Konkurrenten Vorteile bringt – erst<br />
recht, als Honda-Mann Marc Márquez<br />
im Qualifying eine überlegene Bestzeit<br />
fuhr. Im Rennen war davon jedoch<br />
nichts zu sehen. Rossi kämpfte sich<br />
in sieben Runden an die Spitze und<br />
siegte schließlich knapp vor Márquez.<br />
SUPERBIKE-WM<br />
DONINGTON-DOMINATOR<br />
Jonathan Rea, Tom Sykes, Chaz Davies – wenn die drei britischen<br />
Spitzenkräfte der Superbike-WM auf einer Rennstrecke<br />
in ihrer Heimat antreten, haben Vertreter anderer<br />
Nationen wenig zu melden. Das gilt insbesondere, wenn<br />
Tom Sykes in Donington am Start ist, wo er seine Bilanz mit<br />
zwei Erfolgen auf acht Siege in Folge auf dieser Rennstrecke<br />
aufbesserte. Die restlichen Podestplätze hätten Rea<br />
und Davies brüderlich geteilt, wenn Davies nicht im ersten<br />
Rennen gestürzt wäre und damit für Davide Giugliano auf<br />
dem Podium Platz ließ. Von dem war der Deutsche Markus<br />
Reiterberger (21) meilenweit entfernt, weil er kein brauchbares<br />
Setup für die BMW fand. Selbst Kawasaki-Aushilfe<br />
Anthony West (13) kam zwei Mal vor Reiterberger ins Ziel.<br />
Foto: 2snap<br />
112 <strong>PS</strong> 7/<strong>2016</strong>
Superstock 1000-FIM-Cup<br />
IM VERGANGENEN JAHR HATTE<br />
SICH NACHWUCHSTALENT JULIAN<br />
PUFFE (19) AUS DER THÜRINGI-<br />
SCHEN RENNSTADT SCHLEIZ<br />
SCHON BIS AUF DEN SECHSTEN<br />
RANG DER SUPERSTOCK 600-EM<br />
HOCHGEARBEITET, ALS IHN EIN<br />
TRAININGSSTURZ WEIT ZURÜCK-<br />
WARF. <strong>2016</strong> WILL ER SEINE INTER-<br />
NATIONALE KARRIERE IM SUPER-<br />
STOCK 1000-FIM-CUP VORAN-<br />
BRINGEN. NACH VERHALTENEM<br />
START BRACHTEN TESTFAHRTEN<br />
VOR DEM LAUF IN DONINGTON/GB<br />
DEN DURCHBRUCH. VON POSITI-<br />
ON 24 GESTARTET, STÜRMTE PUF-<br />
FE AUF PLATZ ZWÖLF UND KAS-<br />
SIERTE DAFÜR SEINE ERSTEN<br />
VIER CUP-PUNKTE.<br />
Foto: Benjan Racing<br />
MOTO3-JUNIOR-WM/MOTO2-EM<br />
PUNKTE MANGELWARE<br />
Eher bescheiden liest sich nach vier Läufen die Ergebnisübersicht<br />
der vier deutschen Fahrer, die in<br />
der Moto3-Junior-WM und der Moto2-EM starten.<br />
Die Moto3-Piloten Tim Georgi und Max Kappler (97)<br />
haben noch null Punkte, auch wenn Kappler sie als<br />
16. zweimal knapp verpassste. In der Moto2-EM<br />
steht Lukas Tulovic, wie Georgi Newcomer, auch bei<br />
null. Max Enderlein sorgt mit zwei zehnten Rängen<br />
und Gesamtrang 17 für den deutschen Lichtblick.<br />
SUPERBIKE-IDM MEETS DTM<br />
SUPERSTOCK-TRIUMPH<br />
Jetzt ist es passiert: Erstmals, seit in der Internationalen<br />
Deutschen Motorradmeisterschaft Superbikes in einem<br />
gemeinsamen Rennen mit den seriennäheren und daher<br />
preisgünstigeren Motorrädern nach Stocksport-Reglement<br />
an den Start gehen und das Rennergebnis anschließend<br />
nach den beiden Klassen auseinander sortiert wird,<br />
war der Fahrer einer Stocksport-Maschine der schnellste<br />
Mann auf dem Platz. Beim IDM-Lauf auf dem Lausitzring,<br />
der im Rahmen der Tourenwagen-Meisterschaft DTM ausgetragen<br />
wurde, siegte der Niederländer Danny de Boer<br />
auf einer Stock-Yamaha mit 0,121 Sekunden Vorsprung<br />
vor den Superbikern Mathieu Gines (F/BMW) und Florian<br />
Alt (D/Yamaha). Ob de Boer das Kunststück hätte wiederholen<br />
können, muss vorerst offen bleiben. Der zweite Lauf<br />
wurde wegen einsetzenden Starkregens nach vier Runden<br />
abgebrochen, nicht neu gestartet und nicht gewertet.<br />
Foto: Kappler-Motorsport<br />
8974786-77-4.QXD_Layout 1 03.05.16 16:44 Seite 1
Foto: Marco Zamponi<br />
VORSCHAU<br />
<strong>PS</strong> 08/<strong>2016</strong> ERSCHEINT AM MITTWOCH, 13. JULI <strong>2016</strong><br />
2-3-4-ZYLINDER-MACHT<br />
Endlich ist die vierzylindrige Yamaha MT-10 da und darf gleich im Test gegen<br />
den Ducati-Twin der Monster 1200 R, die neue Dreizylinder-Triumph Speed Triple<br />
und die Aprilia Tuono V4 1100 zeigen, welches Motorkonzept die Nase vorn hat<br />
<strong>PS</strong>-TUNERGP<br />
Zwei Tage testen und Rundenzeiten in<br />
den Asphalt brennen – mit top aufgebauten<br />
Tuning-Granaten der besten<br />
deutschen Firmen. Mit dabei ist alles von<br />
der BMW S 1000 RR bis zur Suzuki GSR<br />
WEITERE THEMEN<br />
TUNE-UP:<br />
Die <strong>PS</strong>-Umbau-Profis<br />
kümmern sich exklusiv<br />
um die Kawasaki Z 1000<br />
DEUTSCHE IM GP:<br />
<strong>PS</strong> beleuchtet pünktlich<br />
zum Sachsenring-<br />
Grand Prix im Juli die<br />
Geschichte und Erfolge<br />
der deutschen Fahrer<br />
in den verschiedenen<br />
Klassen der WM<br />
TT-RENNER<br />
Wir haben die Ehre<br />
und dürfen den Suter<br />
MMX 500-Zweitaktrenner<br />
für die TT bei<br />
einem exklusiven<br />
Pressetest am<br />
Lausitzring fahren<br />
INTENSIV-TEST:<br />
Im ersten Teil kümmert<br />
sich <strong>PS</strong> um die Ducati<br />
1299 Pani gale und<br />
durchleuchtet ihre<br />
komplette Elektronik<br />
3 x <strong>PS</strong> mit fast 35 % Ersparnis für nur 8,20 Euro frei Haus.<br />
Einfach <strong>07</strong> 11/32 06 88 99 anrufen und die Abo-Kennzahl 1449645 nennen.<br />
Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab.<br />
Ansonsten erhalten Sie <strong>PS</strong> weiterhin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jederzeitigem Kündigungsrecht.<br />
Fotos: Markus Jahn, Andreas Riedmann, Triumph, Ducati<br />
IMPRESSUM<br />
MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />
Telefon <strong>07</strong> 11/182-13 74 (Redaktion)<br />
Telefax <strong>07</strong> 11/182-17 81 (Redaktion)<br />
E-Mail: ps@motorpresse.de<br />
HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />
REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />
UND CHEFREDAKTEUR<br />
Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />
CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />
LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />
REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />
SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />
FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />
GRAFIK UND PRODUKTION<br />
Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />
Thomas Waldhauer<br />
MEDIENPRODUKTION<br />
Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />
Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />
Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />
Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />
SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />
FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />
Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />
STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />
Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />
„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />
LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />
Peter-Paul Pietsch<br />
STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />
BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />
ANZEIGENLEITER<br />
Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />
Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />
Gerichtsstand Stuttgart.<br />
VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />
Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />
22773 Hamburg<br />
HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />
DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />
97204 Höchberg<br />
<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />
den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />
Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />
Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />
solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />
vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />
Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />
übernommen.<br />
FOTOSERVICE/SYNDICATION/LIZENZEN<br />
Motor-Presse International, Telefon <strong>07</strong> 11/182-01<br />
ABONNEMENT-SERVICE<br />
<strong>PS</strong> Abo-Service, 70138 Stuttgart,<br />
Telefon <strong>07</strong> 11/32 06 88 99, Telefax <strong>07</strong> 11/182-25 50,<br />
E-Mail: ps@dpv.de<br />
Einzelpreis 4,20 Euro; Jahresabonnement über<br />
12 Aus gaben frei Haus: 50,40 Euro im Inland<br />
(A: 54,50 Euro; CH: 84,00 sfr).<br />
Übriges Ausland auf Anfrage.<br />
Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />
Immatrikula tionsbescheinigung das Abo mit einem<br />
Preisvorteil von 40 % gegenüber dem Kioskkauf zum<br />
Preis von 30,24 Euro (A: 34,56 Euro; CH: 51,84 sfr);<br />
weitere Auslandspreise auf Anfrage. ps-online.de/<br />
student<br />
Mitglieder von Rennleitung 110 e.V. erhalten das<br />
Jahresabonnement mit 25 % Rabatt.<br />
Einzelheftbestellung<br />
Telefon <strong>07</strong> 11/32 06 88 99,<br />
Telefax <strong>07</strong> 11/182-25 50<br />
ps@dpv.de<br />
Einzelheft 4,20 Euro<br />
Mitglieder des Deutschen Sportfahrer Kreis e. V. erhalten <strong>PS</strong><br />
im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Abonnement.
BAYERISCHE<br />
MOTOREN-<br />
WUCHT<br />
Europas größte Motorradzeitschrift präsentiert das brandneue Sonderheft<br />
BMW SPEZIAL 1/<strong>2016</strong>. Mit aufregenden Umbauten aus deutschen, italienischen<br />
und japanischen Custom-Werkstätten, Gebrauchtkauf-Tipps für die R 1200 GS,<br />
Dauertest-Report zur R 1200 R und vielem mehr aus der weißblauen Motorradszene.<br />
JETZT AM<br />
KIOSK<br />
» DIREKTBESTELLUNG:<br />
MOTORRADONLINE.DE/SONDERHEFTE
1.Platz<br />
Helm<br />
Masuda Carbon<br />
UVP ab € 379,95<br />
Kombi Full-Speed<br />
UVP € 1.799,00<br />
Handschuh<br />
Phantom II<br />
UVP € 229,95<br />
Qualität hat bei uns Tradition. Seit über 70 Jahren steht die Marke<br />
Held für innovative Motorradbekleidung, höchsten Tragekomfort<br />
und kompromisslose Sicherheit. War so. Ist so. Bleibt so.<br />
Held GmbH | 87545 Burgberg GERMANY | Tel. +49 (0) 83 21 / 66 46 - 0 |<br />
www.facebook.com/heldbikerfashion | www.held.de