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PS 01/2017

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<strong>01</strong><br />

JANUAR<br />

2<strong>01</strong>7<br />

NEUHEIT<br />

VERGLEICHSTEST<br />

Neue Kawasaki<br />

Z 1000 SX<br />

Suzuki<br />

GSX-S 1000 F<br />

IST KARBON<br />

DIE REVOLUTION?<br />

KAWASAKI<br />

ZX-10R<br />

SPEZIAL<br />

<strong>PS</strong> fährt Reas<br />

Weltmeister-<br />

Superbike<br />

Das perfekte<br />

Setup<br />

Die neue<br />

ZX-10RR<br />

NEUE SPORTREIFEN<br />

FÜR 2<strong>01</strong>7 IM TEST<br />

Michelin Power RS<br />

Dunlop GP Racer D212<br />

TUNE-UP FÜR<br />

NAKED BIKES<br />

Zubehör, Auspuff- und<br />

Fußrastenanlagen<br />

PREMIERE<br />

Ducati<br />

Monster 1200 S<br />

Deutschland 4,20 €<br />

Österreich 4,80 €; Schweiz 7,20 sFr;<br />

BeNeLux 4,90 €; Dänemark 47,00 dkr;<br />

Italien 5,60 €; Slowenien 5,60 €;<br />

Spanien 5,60 €<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


ducati.de<br />

Ducati Desmo Christmas 2<strong>01</strong>6<br />

Feiern Sie mit uns!<br />

Es ist wieder so weit: Das alljährliche Ducati Desmo Christmas steht vor der Tür und bringt leuchtende<br />

Farben in die dunkle Jahreszeit. Erwärmen Sie Ihr Herz bei uns und bestaunen Sie die aktuellsten Modelle<br />

aus Borgo Panigale. Zudem können Sie sich den einen oder anderen Weihnachtswunsch mit tollen<br />

Angeboten aus dem Ducati Zubehör- und Bekleidungsprogramm erfüllen. Teilnehmende Ducati Händler<br />

und ihre Desmo Christmas Termine finden Sie unter ducati.de


INHALT <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>7<br />

30<br />

Auf den letzten Drücker: Zonko düst mit der Yamaha MT-10 zum Blaskonzert.<br />

Bringt ihn das scharfe Naked noch rechtzeitig zum Auftritt?<br />

Titelfotos: BMW, Ducati, Dunlop, Andreas Feulner, Rossen Gargolov, Kawasaki (2), Michelin, Roberto Selmin, stockphoto-graf - Fotolia;<br />

Inhaltfotos: Marco Chila – dpsimaging.it, Andreas Riedmann<br />

SZENE<br />

04 NEWS/PRODUKTE<br />

Honda CB 1100 TR-Studie; MotoGPund<br />

TT-Rückblick; MV Agusta-News<br />

TEST<br />

10 NEUHEITEN<br />

Nachschlag von der EICMA<br />

14 PREMIERE<br />

Aufgewertet: Ducati Monster 1200 S<br />

18 TEST & TECHNIK<br />

Mit Karbon-Chassis: BMW HP4 Race<br />

22 VERGLEICHSTEST<br />

Coole Tourensportler: Kawasaki Z<br />

1000 SX gegen Suzuki GSX-S 1000 F<br />

30 ZONKOS ATTACKE<br />

38 KAWASAKI ZX-10R SPEZIAL<br />

46 SPORTREIFEN-TEST<br />

SERVICE<br />

52 TECHNIK-FRAGEN<br />

Was bringt eine Trockenkupplung?<br />

54 TUNE-UP: YAMAHA MT-09<br />

66 WOHN-/TRANSPORTANHÄNGER<br />

Drei Modelle im Vergleich<br />

SPORT<br />

76 CLASSIC-ENDURANCE<br />

<strong>PS</strong> startete beim Vierstunden- Oldie-<br />

Event in Spa-Francorchamps<br />

84 PITLANE-NEWS<br />

88 SUPERBIKE-WM-HINTERGRUND<br />

96 SPORT-NEWS<br />

RUBRIKEN<br />

68 MARKT<br />

75 LESERPOST<br />

86 DSK-NACHRICHTEN<br />

98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

88<br />

Fahren die BMW S 1000 R und ihre nackten<br />

Schwestern bald um die Superbike-WM-Krone?<br />

Die Dorna schmiedet Pläne, <strong>PS</strong> fragte nach<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 3


SZENE<br />

NEWS<br />

IN DIESE<br />

RICHTUNG<br />

HONDA CB 1100 TR Als wir diese Studie<br />

auf der EICMA in Mailand auf dem Honda-Stand<br />

sahen, gerieten wir doch etwas<br />

in Erregung. Die TR holt sich zwar ihre<br />

Anleihen bei US-Trackern, bei denen sich<br />

auch die Retro-Gemeinde gern bedient –<br />

und diesem „Lifestyle“ huldigt natürlich<br />

auch die CB mit dem feingerippten Old-<br />

School-Motor. Aber angesichts des doch<br />

sehr soften und mittlerweile auch angestaubten<br />

Designs der CB 1000 R würde<br />

man sich doch wünschen, die Designer<br />

hätten hier die Blaupause<br />

für das nächste wuchtige<br />

Naked Bike mit 1000er-Vierzylinder<br />

und rund 160 bis<br />

180 <strong>PS</strong> gefunden. Die Linie<br />

vom Tank bis zum Monositz-Höcker<br />

wäre ein echter<br />

Hingucker. Da wäre ein<br />

hochwertiges Mono-<br />

Federbein dann<br />

auch kein Stilbruch,<br />

sondern<br />

ließe noch eine Einarmschwinge<br />

zu und einen<br />

schön gemachten Auspuff<br />

mit Euro 4-Werten.<br />

Vorn eine dicke, voll<br />

einstellbare Gabel rein,<br />

eine flache neue LED-<br />

Fotos: radioviktoria<br />

Hofmann und Mielke als Dreamteam<br />

vieler Fans wiedervereint<br />

MOTOGP-RÜCKBLICK<br />

DEUTSCHE EXPERTENSTIMMEN<br />

Der offizielle MotoGP-Rückblick auf die Saison 2<strong>01</strong>6 liegt jetzt in<br />

HD-Qualität vor und ist ab sofort für 19,90 Euro (DVD) oder 24,90<br />

Euro (Blu-ray) im <strong>PS</strong>-Shop unter www.ps-online.de zu haben.<br />

Moderiert wird diese spannende Saison, in der es in 18 Rennen<br />

neun verschiedene Sieger gab, vom Ex-MotoGP-Piloten und<br />

TV-Rennsport-Experten Alex Hofmann und Kommentator Eddie<br />

Mielke. Dabei gehen die beiden neben dem Renngeschehen rund<br />

um die Titelfights zwischen Honda und Yamaha auch auf die Fortschritte<br />

bei Suzuki und die Power der Ducatis und vieles mehr<br />

ein. Drei Stunden Racing pur – absolut empfehlenswert!<br />

4 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


EDITORIAL<br />

WIDER DIE GURKE<br />

Den mauen CB 1100er raus, einen<br />

echt sportlichen Motor rein, die<br />

58 dran lassen – machen!<br />

Lampe mit zarten Blinkern dazu, Brembo-Stopper<br />

dran mit Kurven-ABS und<br />

eines dieser neuen TFT-Displays. Elektronisch<br />

noch eine Traktionskontrolle<br />

und – gut, es muss ja sein – Spiegel<br />

und Kennzeichenhalter der etwas schöneren<br />

Art angeschraubt, fertig wäre die<br />

neue CB 1000 RR SP. Die TR-Studie<br />

kommt aus dem R&D-Büro von Honda<br />

in Rom. Die haben auch die erfolgreiche<br />

Africa Twin designtechnisch auf den<br />

Weg gebracht. Damit besteht ja doch<br />

noch Hoffnung, dass etwas von der TR<br />

Realität wird. Bitte machen Honda!<br />

Fotos: Honda<br />

Das erste Heft für das kommende ist<br />

bei uns traditionell auch das letzte<br />

Heft für das auslaufende Jahr. Der<br />

perfekte Zeitpunkt, um sich nochmals<br />

um- und dann vorauszuschauen. Im<br />

Sportmotorrad-Sektor war 2<strong>01</strong>6 ein<br />

schwaches Jahr. Echte Neuerscheinungen<br />

waren eigentlich nur die<br />

Kawasaki ZX-10R und im Sommer die<br />

Yamaha MT-10 als Naked Bike-Highlight.<br />

Ansonsten sprossen etwa viele<br />

neue Retro-Klassiker aus dem Boden<br />

und geriet die Motorradszene weiter<br />

in Wallung, was Café Racer aller<br />

Bauarten und -jahre angeht. Leider<br />

steht bei diesen Bikes allzu häufig<br />

aber der Lifestyle vor echten technischen<br />

Errungenschaften und Poser-<br />

Cruisen vor Dynamik und Fahrkönnen.<br />

Wenn das die Zukunft sein soll,<br />

wird man sich wahrscheinlich bald<br />

wieder für Schwarz-Weiß-Fernseher<br />

und Kassettenrekorder begeistern<br />

müssen. Gut also, dass die Messen<br />

für 2<strong>01</strong>7 gezeigt haben, dass Sportsgeist<br />

nicht nur neue Superbikes<br />

befeuert, sondern auch wieder viele<br />

neue Straßenbikes von der Suzuki<br />

GSX-R 125 bis zur Kawasaki Z 1000<br />

SX. Und dann haben die echten Supersportler<br />

wie die Ducati Superleggera<br />

und die BMW HP4 Race gezeigt,<br />

dass die Entwicklung neuer Materialien<br />

im Motorradbau nur über die<br />

Sportmotorräder funktioniert. Wir<br />

von <strong>PS</strong> werden das Thema „sportliches<br />

Motorradfahren“ auch 2<strong>01</strong>7<br />

weiter auf unsere Fahnen schreiben<br />

und die Begeisterung für „Gurken“<br />

anderen überlassen. Auf ein sportliches<br />

2<strong>01</strong>7!<br />

Foto: Louis<br />

Wintertraining<br />

MIT DEM DREH AM GASGRIFF IST<br />

ES GERADE SEHR SCHWIERIG, ABER<br />

BEI LOUIS KANN MAN ENTZUGSERSCHEI-<br />

NUNGEN MIT EINEM GERÄT IN FORM EINES<br />

FLASCHENÖFFNERS ENTGEGENWIRKEN. BEI<br />

GESTEIGERTEN TRAININGSEINHEITEN SOLLTE<br />

MAN BESSER AUF ALKOHOLFREIE GETRÄNKE<br />

ZURÜCKGREIFEN. WWW.LOUIS.DE, 19,99 EURO.<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

Uwe Seitz,<br />

leitender<br />

Redakteur<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


MARKENKAUF<br />

BSA AUS INDIEN<br />

Die indische Mahindra Group hat sich die<br />

Rechte an der traditionellen englischen<br />

Marke BSA gesichert und möchte damit<br />

die eigenen Zweiradprodukte in den<br />

westlichen Märkten etablieren. Bisher<br />

ist Mahindra hauptsächlich als Marke<br />

in der Moto3-Klasse ein Begriff, die<br />

anfangs auf eigene Faust ein Rennmotorrad<br />

baute – mit mäßigem Erfolg.<br />

Inzwischen fertigt Suter für Mahindra<br />

die GP-Chassis und Honda liefert die<br />

Motoren. Mit dem BSA-Label wollen die<br />

Inder jetzt lifestyligere Motorräder für<br />

Europa und USA bauen. Mit einem riesigen,<br />

15 Millionen Dollar teuren R&D-<br />

Zentrum in Pune und drei Scooter- und<br />

zwei Motorradmodellen für den asiatischen<br />

Markt soll jetzt mit BSA die<br />

große Zukunft als<br />

Premium-Motorradhersteller<br />

beginnen.<br />

Im Rennsport mäßig erfolgreich,<br />

soll Mahindra durch das Label<br />

BSA Premiumhersteller werden<br />

Fotos: Mahindra, Cathcart<br />

Fotos: Bernd Fischer-faceCatcher.com<br />

KALENDER 2<strong>01</strong>7<br />

IN ALLEN KLASSEN<br />

Bernd Fischer alias Facecatcher ist als Fotograf<br />

auf allen Motorradrennsport-Feldern unterwegs.<br />

2<strong>01</strong>6 reiste er nicht nur zu den GP-Rennen,<br />

sondern war auch auf der TT auf der Isle of<br />

Man und beim großen MX-<br />

Event in Teutschenthal.<br />

Von allen drei Rennvarianten<br />

hat er schöne Kalender<br />

für Motorradsport-<br />

Verstrahlte im Hochglanz-DIN-A2-Format<br />

herausgebracht.<br />

Stückpreis<br />

29,90<br />

Euro plus 4,50<br />

Euro Versand.<br />

Im Shop unter<br />

www.face<br />

catcher.com<br />

Leatherman<br />

GEDACHT ALS WERK-<br />

ZEUG FÜR RETTUNGS-<br />

KRÄFTE HAT LEATHER-<br />

MAN DAS SKELETOOL<br />

RX HERAUSGEBRACHT,<br />

DAS AUCH MOTOR-<br />

RADFAHRERN NÜTZ-<br />

LICH SEIN KANN.<br />

MIT KLINGE, ZAN-<br />

GE, DRAHT-<br />

SCHNEIDER,<br />

BITHALTER,<br />

SCHRAUBEN-<br />

DREHER UND<br />

MEHR PASST DAS MINI-TOOL IN<br />

JEDE JACKENTASCHE. COOLES<br />

TEIL, WENN AUCH MIT 129<br />

EURO KEIN SCHNÄPPCHEN.<br />

Foto: Leatherman<br />

6 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Foto: Driver13<br />

REIFENTASCHE 1<br />

ONE SIZE FITS ALL<br />

Unter www.driver13.de gibt es Reifentaschen für komplette<br />

Räder, die sich per Reißverschluss der Reifengröße<br />

anpassen. Für 69,99 Euro pro Stück bekommt<br />

man damit eine Tasche aus abwaschbarem Material<br />

mit Polsterung, die in der Tiefe variiert<br />

werden kann. Damit lassen sich<br />

sowohl ein 120er-Vorderrad<br />

mit Bremsscheiben und<br />

Reifenwärmer als auch ein<br />

200er-Hinterrad mit Kettenträger<br />

und Reifenwärmer<br />

sicher einpacken und transportieren.<br />

Die Ladung ist<br />

dann per Trage- und Schultergurt<br />

einfach am Mann<br />

zu bewegen. Die Tasche<br />

selbst wiegt 2,1 Kilo.<br />

Fotos: Racefoxx<br />

REIFENTASCHE 2<br />

FESTE GRÖSSE<br />

Von Racefoxx gibt es ebenfalls sehr stabile<br />

und tragbare Reifentaschen. Allerdings haben<br />

diese eine einheitliche Größe und<br />

passen bis 17 Zoll und 200er-Reifen.<br />

Der Satz kostet 149 Euro und kann auf<br />

Wunsch noch beschriftet werden. Wir<br />

haben die Taschen ausprobiert und finden<br />

sie für den zweiten Radsatz als eine<br />

absolut lohnenswerte Anschaffung,<br />

da die Polster vor allem Bremsscheiben<br />

und Radkränze im<br />

vollgestopften Transporter<br />

schützen. www.racefoxx.com<br />

MV AGUSTA-NEWS<br />

BEWEGUNG IN VARESE<br />

Die italienische Traditionsmarke MV Agusta hat 2<strong>01</strong>6<br />

leider hauptsächlich wegen finanzieller Schwierigkeiten<br />

auf sich aufmerksam gemacht. Im Frühjahr wurde eine<br />

drohende Insolvenz bekannt, danach gab es einen Sanierungsplan<br />

und im Werk in Varese standen die Bänder<br />

still. Unlängst ermittelte dann auch die Finanzpolizei<br />

gegen MV-Chef Giovanni Castiglioni, der nicht alle Sozialabgaben<br />

der Mitarbeiter gezahlt haben soll. In diesem<br />

Fall ging es um sieben Millionen Euro, was Castiglioni<br />

bestritt, der die Ermittlungen als typisch italienische<br />

Methoden erklärte.<br />

Jetzt präsentierte Castiglioni einen neuen Investor<br />

für MV Agusta. Der amerikanisch-russische Fonds<br />

Black Ocean soll bei MV mit einem nicht näher<br />

genannten Millionenbetrag einsteigen. Aber<br />

der MV-Chef sagte dazu: „Wir erreichen so<br />

eine Kapitalerhöhung, um unseren Sanierungsplan<br />

noch besser abzusichern.“ MV-Anteilseigner<br />

Mercedes-AMG äußert sich zur<br />

aktuellen Situation in Varese nicht. Dort scheinen<br />

aber wieder fleißig Motorräder produziert<br />

zu werden. Jüngst stellte die Marke<br />

die Euro 4-fitgemachte Brutale 800 RR<br />

vor. Die Updates betreffen darüber hinaus auch<br />

Design elemente als auch die Elektronik und einen<br />

einstellbaren Lenkungsdämpfer. Insgesamt will MV<br />

2<strong>01</strong>7 nur noch 5000 Motorräder bauen, wie es im<br />

Sanierungsplan heißt. Rennsport in der Supersportund<br />

Superbike-WM ist weiterhin vorgesehen.<br />

Foto: MV Agusta<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 7


KURZ & KNAPP<br />

++ ZURÜCKGEZOGEN ++<br />

BMW hat sämtliche G 310 R<br />

in Produktion und Auslieferung<br />

gestoppt. Das in Indien<br />

gefertigte Einzylindermodell<br />

macht technisch offensichtlich<br />

Probleme, weshalb auch<br />

Händlerfahrzeuge wieder<br />

eingesammelt und Probefahrten<br />

abgesagt wurden.<br />

Anfang 2<strong>01</strong>7 soll es nun aber<br />

laut BMW klappen.<br />

++ KORREKTUR ++<br />

In der Hektik vor der EICMA<br />

haben uns einige Hinweise<br />

der Hersteller nicht rechtzeitig<br />

erreicht bzw. lagen wir in<br />

<strong>PS</strong> 12 leider daneben. Der<br />

Tank der Standard-Fireblade<br />

ist nicht aus Titan, der Motor<br />

der kleinen Ducati Multistrada<br />

stammt aus der Hypermotard<br />

und die Suzuki GSX-R<br />

1000 wird viel günstiger und<br />

soll um 16 000 Euro kosten.<br />

Wir bitten um Entschuldigung.<br />

++ SPIELZEUG 1 ++<br />

Beim Filialisten Polo sind<br />

jetzt auch Kiddimotos zu<br />

haben. Die coolen Laufräder<br />

aus Holz für ganz junge<br />

Nachwuchsracer kosten dort<br />

ab 99 Euro.<br />

++ SPIELZEUG 2 ++<br />

Von Lego gibt es ab Januar<br />

2<strong>01</strong>7 das 603-teilige Modell<br />

der BMW R 1200 GS Adventure.<br />

Unken sagen, die Kleine<br />

wäre hübscher als das<br />

Original,<br />

auf jeden<br />

Fall ist sie<br />

mit 49,99 Euro<br />

deutlich<br />

billiger.<br />

KOMPRESSOR-VESPA GTS 300<br />

DAS KAMPFSCHWEIN<br />

Oliver Heda und sein Team von der Roller &<br />

MotorradBox in Stuttgart peppen Vespas –<br />

nicht nur bei ihnen gekaufte – mittels Tuninglabel<br />

„Porco Nero Power“ auf. Ihr jüngster<br />

Schwarzkittel hat einen riemengetriebenen<br />

Kompressor mit eigener Ölversorgung. Er<br />

kommt flott vom Fleck: In sechs Sekunden<br />

von null auf 100 und kurzen 3,3 Sekunden<br />

im Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h – wie<br />

eine S 1000 RR im Sechsten. Wow. Der 278-<br />

cm3-Single mit Variomatik drückt gemessen<br />

34 statt serienmäßig 17 <strong>PS</strong> am Hinterrad. Bei<br />

Tempo 128 ist leider Schluss, damit der Lader<br />

nicht überdreht. Klangstarker Akrapovic-<br />

Auspuff, Front-Federbein von HH-Racetech,<br />

gefräster Brembo-Vierkolbensattel und andere<br />

Goodies (alle einzeln erhältlich) machen<br />

das 18 666 Euro teure Kampfschwein edel<br />

und gut. Infos: www.roller-motorradbox.de<br />

Fotos: Jörg Künstle<br />

Platz da: Ladeluftkühler<br />

und Druckkompensator<br />

Klein und gemein: Kompressor<br />

mit 240 000/min!<br />

MOTORRADMESSE IN STUTTGART<br />

IN <strong>PS</strong>-TOWN DABEI<br />

Erstmals vom 10. bis 12. Februar 2<strong>01</strong>7 öffnet<br />

in Stuttgart die MOTORRAD live auf der Messe<br />

am Stuttgarter Flughafen. Gezeigt werden auf<br />

dieser neuen Ausstellung neben den Portfolios<br />

der Hersteller auch alle Neuheiten für 2<strong>01</strong>7.<br />

Da Stuttgart auch die Heimat von <strong>PS</strong> ist, werden<br />

wir selbstverständlich mit von der Partie sein.<br />

Wir sehen uns in <strong>PS</strong>-Town!<br />

Fotos: BMW<br />

Fotos: Jörg Künstle, Roland Halbe<br />

8 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


GEWINNSPIEL<br />

Am 9. Dezember erscheint mit „Jason<br />

Bourne“ der vierte Teil des Spionage-Thrillers<br />

um Hauptdarsteller Matt Damon auf<br />

DVD. Darin sucht der Ex-CIA-Agent Jason<br />

Bourne weiterhin nach seiner Vergangen<br />

heit und muss sich dabei vor gnadenlosen<br />

CIA-Killern in Acht nehmen. Da es in diesem<br />

jüngsten Teil auch eine wilde Motorrad-<br />

Verfolgungsjagd mit Drifts und Wheelies vom<br />

Feinsten gibt, verlosen wir zwei „Bourne-<br />

Sets“ mit allen vier Filmen. Wer uns bis zum<br />

24.12. eine E-Mail mit „Frohes Fest Jason“<br />

im Betreff an ps@motorpresse.de schickt,<br />

ist in der Verlosung dabei.<br />

Fotos: Universal Pictures<br />

KARBON, MARVEL UND STAR WARS<br />

NEUE HELME VON HJC<br />

Wer zur nächsten Saison eine sportive Kopfbedeckung<br />

im fetzigen Design sucht, sollte mal bei HJC vorbeischauen.<br />

Das neue Topmodell RPHA 11 gibt es in zwei<br />

abgefahrenen Star Wars- und Marvel-Looks sowie als<br />

Karbon-Version. Letztere konnten wir bereits ausprobieren.<br />

Sitz, Verarbeitung, einfache Visiermechanik<br />

und das breite Sichtfeld überzeugen soweit voll.<br />

Die Standard-Variante des RPHA 11 gibt es ab 449,90<br />

Euro, der Karbon-Helm kostet 549,90 Euro und die<br />

Star Wars- beziehungsweise Marvel-<br />

Exemplare werden für<br />

599,90 bis 699,90 Euro<br />

angeboten. Dunkles<br />

Visier und Antifog-<br />

Scheibe liegen den<br />

Helmen jeweils bei.<br />

TT-RÜCKBLICK<br />

HUTCHI-SPIELE<br />

Auf der aktuell erschienenen<br />

TT-DVD zu den Rennen 2<strong>01</strong>6<br />

spielt Ian Hutchinson als<br />

viermaliger Sieger eine ganz<br />

große Rolle. Der schüchterne<br />

Brite wird auf Supersportlern<br />

zum Tier und ließ in diesem Jahr McGuinness<br />

und Co. kaum eine Chance. Nur Michael Dunlop<br />

konnte Hutchi in der Senior-TT stoppen. Dazu<br />

gibt es auch die Sidecars, Onboard-Aufnahmen,<br />

Interviews und mehr. Von Futura, über 330 Minuten<br />

Laufzeit, DVD und Blu-ray ab 24,95 Euro.<br />

Foto: Futura<br />

Foto: HJC<br />

TT-HELD BEI DER CLASSIC-TT<br />

DUNLOP AUF ABWEGEN<br />

Die Classic-TT (19.8. bis 1.9.) lockt immer mehr aktuelle<br />

TT-Helden an. Neben John McGuinness fahren auch Bruce<br />

Anstey oder Ian Lougher schon seit Jahren dort auf älteren<br />

Bikes um Rennsiege, und auch Horst Saiger schwärmt<br />

vom besonderen Flair der Classic-TT, wenn es etwas ruhiger<br />

zugeht als bei der regulären TT im Frühjahr. 2<strong>01</strong>7<br />

feiern sie dort auch die erste 100-Meilen Runde, die 1957<br />

erreicht wurde. Der aktuelle Rekordhalter von einer Runde<br />

unter 17 Minuten, Michael Dunlop, wird dann die Gilera<br />

vom damaligen Rekordpiloten Bob McIntyre fahren.<br />

TT heute und gestern<br />

vereint – Dunlop<br />

und Gilera<br />

Foto: Dave Kneen/Pacemaker Press<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 9


NEUHEITEN<br />

NACHSCHLAG<br />

À LA<br />

MILANESE<br />

APRILIA<br />

SHIVER 900<br />

Die EICMA in Mailand bot wider<br />

Erwarten doch noch ein paar<br />

Überraschungen. Deshalb hier der<br />

Nachschlag an Neuheiten für 2<strong>01</strong>7.<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Aprilia, BMW, Honda, Husqvarna,<br />

Kawasaki, Moto Morini, Suzuki<br />

APRILIA<br />

DORSODURO<br />

900<br />

Die Shiver 900 unterscheidet<br />

sich bei den technischen Daten<br />

von der Supermoto-angehauchten<br />

Dorsoduro vor allem beim<br />

Gewicht (ca. 220 kg) und durch<br />

die niedrigere Sitzhöhe (810<br />

mm). Einen Preis gibt es auch<br />

für sie noch keinen<br />

DATEN<br />

Zweizylinder-V-Motor, 896 cm³,<br />

70 kW (95 <strong>PS</strong>) bei 8750/min, 90<br />

Nm bei 6500/min, Gitterrohrrahmen,<br />

Upside-down-Gabel<br />

mit Zugstufenverstellung,<br />

Sitzhöhe 900 mm, Gewicht vollgetankt<br />

ca. 206 kg, Preis: k. A.<br />

10 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


DATEN<br />

Einzylinder-Viertaktmotor, 373 cm³, 32 kW (44<br />

<strong>PS</strong>) bei 9000/min, 37 Nm bei 7000/min, Gitterrohrrahmen,<br />

Upside-down-Gabel, Sitzhöhe<br />

835 mm (Svartpilen), Gewicht:<br />

ca. 150 kg (Vitpilen). Preis: k. A.<br />

HUSQVARNA<br />

VITPILEN 4<strong>01</strong><br />

Während die Vitpilen 4<strong>01</strong> ein<br />

ul traleichtes, sehr handliches<br />

Naked sein soll, zitiert die<br />

Svartpilen Scrambler-<br />

Anleihen, auch wenn<br />

Husqvarna das<br />

bestreitet. Wann die<br />

„Pilen“ genau kommen,<br />

ist noch unklar<br />

Unangekündigt gesellte sich die Vitpilen<br />

4<strong>01</strong> Aero mit sportlichen Attributen<br />

zu den bereits im letzten Jahr noch als<br />

Studien vorgestellten Svart- und<br />

Vitpilen. Die Aero soll nicht bloß eine<br />

Café Racer-Version der Vitpilen<br />

mit Halbschale sein<br />

HUSQVARNA<br />

SVARTPILEN 4<strong>01</strong><br />

Direkt nach Redaktionsschluss<br />

der <strong>PS</strong>-Ausgabe 12 öffnete in<br />

Mailand die EICMA ihre Tore.<br />

Wir hatten vorab mit aller<br />

gebotenen journalistischen Sorgfalt<br />

sämtliche Hersteller abgeklappert, um<br />

die wichtigsten sportlichen Neuheiten<br />

für 2<strong>01</strong>7 bereits vorstellen zu können.<br />

Informationen und Fotos von neuen<br />

Modellen wie Ducati Superleggera,<br />

KTM Super Duke, Kawasaki Z 900 und<br />

Honda Fire blade trafen gerade noch<br />

rechtzeitig in der Redaktion ein, obwohl<br />

Geheimniskrämerei und pure<br />

Hektik im Messevorfeld stets schwierigste<br />

Umstände bedeuten. Wir mussten<br />

Stillschweigen schwören, damit uns<br />

die Presseabteilungen Bilder und spärliche<br />

Infos zu den Bikes überhaupt vor<br />

Eröffnung der Messe überließen. Ein<br />

paar Hersteller aber kommunizierten<br />

gar nichts, was normalerweise bedeutet:<br />

Wer nichts sagt, hat nichts.<br />

Aprilia doch mit Twin<br />

Zwei italienische Hersteller hatten<br />

dann allerdings doch etwas zu bieten.<br />

Allen voran Aprilia. Lange kam von<br />

dort nur die Aussage, dass man als<br />

kleiner Ableger des großen Piaggio-<br />

Konzerns keine Kapazitäten hätte, die<br />

Zweizylinder der beiden Dorsoduros<br />

(750 und 1200) und des Naked Bikes,<br />

der Shiver, bis 2<strong>01</strong>7 auch noch Euro<br />

4-fit zu machen. Damit hätte Aprilia<br />

komplett ohne Alternative zu den<br />

beiden V4-Bikes Tuono und RSV4 dagestanden<br />

– trotz neuer 125er-Tuono<br />

also eine arg schmale Produktpalette.<br />

Dann aber präsentierte Aprilia in<br />

Mailand doch frisch renovierte Dorsoduro-<br />

und Shiver-Modelle und wir erfuhren<br />

freudig erregt, dass beide im<br />

kommenden Jahr mit einem neuen<br />

900er-Zweizylinder und ein paar Retuschen<br />

tatsächlich kommen werden.<br />

Wann genau, blieb allerdings noch<br />

unklar. Jedenfalls dürfen sich Fans der<br />

Marke auf durchzugsstarke Twins freuen,<br />

denn das Drehmoment beider Motorräder<br />

stieg auf nominell 90 Nm bei<br />

6500/min. An der Spitzenleistung von<br />

95 <strong>PS</strong> änderte sich zum 750er-Vorgänger<br />

dagegen nichts, da haben die Euro<br />

4-Werte wohl die mögliche Ausbeute<br />

aus zusätzlichen 150 cm³ geschluckt.<br />

Fahrwerksseitig gab es für beide<br />

Modelle eine neue Upside-down-Gabel<br />

mit Zugstufen-Verstellung. In Sachen<br />

Elektronik haben Shiver und Dorsoduro<br />

jetzt eine dreistufige Traktionskontrolle<br />

bekommen, und das Cockpit besteht<br />

aus einem modernen TFT-Display.<br />

Der Rest ist Make-up, wie die neuen<br />

Seitendeckel und die Tankverkleidung.<br />

Die neue Auspuffanlage bei beiden<br />

Twins ist dagegen ebenfalls der Euro<br />

4-Norm geschuldet.<br />

Das ist auch der Fall bei der zweiten<br />

großen Überraschung in Mailand.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 11


NEUHEITEN<br />

DATEN<br />

MOTO MORINI<br />

CORSARO ZZ<br />

Zweizylinder-V-Motor,<br />

1187 cm³, Leistung: k. A.,<br />

Gitterrohrrahmen, voll<br />

einstellbare Upsidedown-Gabel,<br />

Sitzhöhe<br />

860 mm,<br />

Gewicht ohne<br />

Benzin 192 kg,<br />

Preis: k. A.<br />

Moto Morinis kräftiger, kurzhubiger<br />

1200er-Twin hat es nämlich auch ins<br />

Euro 4-Zeitalter geschafft und bekam<br />

auf Basis der Corsaro Veloce neue und<br />

schlankere Doppelendtöpfe von Zard<br />

unter die Sitzbank. Heißen wird das<br />

Naked Bike ab 2<strong>01</strong>7 Moto Morini<br />

Corsaro ZZ. Ob der faszinierende<br />

1187-cm³-Motor weiterhin 135 <strong>PS</strong> leistet<br />

und mit druckvollem Drehmoment<br />

von 122 Nm beeindruckt, war leider<br />

nicht zu erfahren. Genauso wenig wie<br />

nähere Infos zum Preis und wann genau<br />

die neue Morini über den Deutschland-Importeur<br />

(www.motorrad-bayer.<br />

de) zu haben sein wird. Ein Bosch-ABS<br />

hat sie jedenfalls bekommen und verfügt<br />

über eine Anti-Hopping-Kupplung<br />

wie auch einen neuen LED-Scheinwerfer<br />

und ein farbiges TFT-Cockpit.<br />

Husqvarna in Serienreife<br />

Zu Redaktionsschluss wussten wir zwar,<br />

dass Husqvarna die vor einem Jahr vor-<br />

Einzylinder-Viertaktmotor, 250<br />

cm³, 18 kW (25 <strong>PS</strong>) bei 8500/<br />

min, 23 Nm bei 6750/min, Doppelschleifenrahmen,<br />

Telegabel,<br />

Sitzhöhe 895 mm, Gewicht<br />

157 kg, Preis: k. A.<br />

HONDA<br />

CRF 250 RALLY<br />

BMW<br />

G 310 GS<br />

Einzylinder-Viertaktmotor,<br />

313 cm³, 25 kW (34 <strong>PS</strong>) bei<br />

9500/min, 28 Nm bei 7500/<br />

min, Gitterrohrrahmen,<br />

Sitzhöhe 835 mm, Gewicht<br />

170 kg, Preis: k. A.<br />

12 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Der druckvolle<br />

Motor mit den<br />

dicken Kolben<br />

hat es nach ein<br />

paar Änderungen<br />

ins Euro<br />

4-Zeitalter hinüber<br />

geschafft.<br />

Auch die Auspuffanlage<br />

von<br />

Zard wurde dazu<br />

neu gestaltet<br />

gestellten Studien Svartpilen und Vitpilen<br />

fertig entwickelt hat. Bildmaterial<br />

bekamen wir aber genauso wenig<br />

rechtzeitig wie handfeste Daten. Beides<br />

holte die Marke bei der Enthüllung der<br />

beiden Bikes in Mailand nach. Deshalb<br />

können wir jetzt die „echten“<br />

Serienbikes Svartpilen<br />

4<strong>01</strong>, eine Art Scrambler,<br />

und die nackte Vitpilen<br />

4<strong>01</strong> mit dem KTM-390-Single<br />

und 44 <strong>PS</strong> Spitzenleistung<br />

zeigen. Dazu gab es<br />

die Vitpilen Aero als Extra,<br />

die eine Halbschale als<br />

Verkleidung besitzt. Erst im<br />

Herbst soll das Trio aber<br />

zu den Händlern kommen.<br />

Kleinvieh macht auch Mist<br />

Bei den kleinen Motorrädern ist<br />

momentan ganz schön viel Bewegung<br />

drin. Das unterstrich auch die EICMA,<br />

auf der es einige neue Ein- und Zweizylinder<br />

unter 500 Kubik zu sehen gab.<br />

Wir wollen diese Randgruppe für<br />

<strong>PS</strong>-Leser der Vollständigkeit halber<br />

dennoch kurz auflisten.<br />

Den Anfang macht BMW mit der G<br />

310 GS, einer neuen Version des Einzylinders,<br />

den BMW-Partner TVS Motor<br />

Company in Indien baut. Unklar ist das<br />

Erscheinungsdatum, da die G 310 R<br />

gerade im großen Stil zurückgerufen<br />

wurde, noch bevor das Bike von Händlern<br />

an Kunden ausgegeben werden<br />

konnte (siehe Szene/News).<br />

Auch Kawasaki brachte ein kleines<br />

Adventure-Bike in Form der zweizylindrigen<br />

Versys-X 300. Der Paralleltwin leistet<br />

39 <strong>PS</strong> wie in der Ninja 300.<br />

Honda gibt sich in diesem<br />

Hubraumbereich Offroadsportlich<br />

und zeigte die<br />

CRF 250 Rally, eine kleine<br />

Dakar-Replika mit Single-<br />

Motor. Der Viertelliter-Einzylinder<br />

leistet 25 <strong>PS</strong> bei<br />

8500/min.<br />

Suzuki konnte in dem Segment<br />

der kleinen Motoren in Mailand sogar<br />

einen Supersportler enthüllen, der<br />

aber laut Suzuki-Chef Jan Breckwolt im<br />

deutschen Markt eine eher untergeordnete<br />

Rolle spielen soll. Der Paralleltwin<br />

der GSX-R 250 mit 248 cm³ und knapp<br />

25 <strong>PS</strong> ist dann auch nicht als Basis für<br />

die neue IDM-Serie mit 300ern geeignet.<br />

Dafür soll 2<strong>01</strong>8 etwas Passenderes<br />

von Suzuki kommen. Auch die V-Strom<br />

250, das vierte brandneue Adventure-<br />

Bike unter den Hubraumzwergen,<br />

besitzt denselben Motor wie die GSX-R<br />

250 und zielt eher auf andere Märkte<br />

als den in Deutschland ab. Preise gab<br />

es auch für diese Bikes noch keine.<br />

Damit dürften nun so gut wie alle<br />

Neuheiten für 2<strong>01</strong>7 feststehen. Aber<br />

was haben wir aus Mailand gelernt?<br />

Sag niemals nie – über Triumph etwa<br />

wird gemunkelt, dass eine Street Triple<br />

doch noch 2<strong>01</strong>7 neu kommen wird.<br />

KAWASAKI<br />

VERSYS-X 300<br />

SUZUKI<br />

V-STROM 250<br />

Zweizylinder-Reihenmotor,<br />

248 cm³, 18,4 kW (25 <strong>PS</strong>)<br />

bei 8000/min, 23 Nm bei<br />

6500/min, Stahl-Rückgratrahmen,<br />

Telegabel, Preis und<br />

Gewicht: k. A.<br />

SUZUKI<br />

GSX-R 250<br />

Zweizylinder-Reihenmotor,<br />

296 cm³, 29 kW (39 <strong>PS</strong>)<br />

bei 11 000/min, 27 Nm bei<br />

10 000/min, Rohrrahmen<br />

mit Unterzügen, Telegabel,<br />

Preis: k. A.<br />

Zweizylindermotor, 248<br />

cm³, 18,4 kW (25 <strong>PS</strong>) bei<br />

8000/min, 23 Nm bei<br />

6500/min, Rückgratrahmen,<br />

Telegabel,<br />

Sitzhöhe 790 mm, 181<br />

kg, Preis: k. A.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 13


PREMIERE<br />

DUCATI MONSTER 1200 S<br />

14 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


EXTRA<br />

SCHARF<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Ducati<br />

Die Monster ist tot, lange lebe die Monster –<br />

so lautet das Motto 2<strong>01</strong>7 zum großen<br />

Naked Bike aus Bologna. An die 1200er<br />

wurde umfangreich Hand angelegt<br />

und alles noch einmal spürbar schärfer.<br />

Diese Monster ist nicht<br />

einfach nur ein aufgefrischtes<br />

Modell, die<br />

Monster 1200 für 2<strong>01</strong>7<br />

ist ein völlig neues Motorrad.“<br />

Stefano Tarabusi, der Projektmanager,<br />

wird nicht müde, das<br />

gleich zu Anfang der Präsentation<br />

immer wieder zu erwähnen.<br />

Da sind wir noch keinen Meter<br />

gefahren, haben noch nicht<br />

mal die technischen Details<br />

besprochen. Doch<br />

schon das Thema Chassis<br />

offenbart dann,<br />

dass Stefano recht<br />

und Ducati mehr gemacht<br />

hat, als ein<br />

bisschen Chichi hier<br />

und ein bisschen<br />

Lametta da. Bei der<br />

Geometrie fängt es<br />

an. Das neue, kürzere<br />

Heck mit dem jetzt<br />

daran montierten Kennzeichenhalter<br />

steht etwas<br />

steiler. Durch die neu<br />

entworfene, wuchtigere Einarmschwinge<br />

darunter ist<br />

der Radstand von 1511 Millimeter<br />

der Vorgängerin auf jetzt 1485<br />

Millimeter geschrumpft. Der Lenkkopfwinkel<br />

ist steiler, dementsprechend<br />

der Nachlauf kürzer.<br />

All das verspricht ein agileres<br />

Handling, und in den Seealpen des<br />

monegassischen Hinterlandes brennt<br />

sich dies schließlich nachdrücklich ins<br />

Tester-Empfinden – schon nach wenigen<br />

Kurven den Pass hinauf. In den engen<br />

180-Grad-Kehren macht die Monster<br />

keinerlei Mühe, klappt willig ums<br />

Eck, lässt sich prima in der Kurvenmitte<br />

wieder aufrichten und pfeilt dabei<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 15


<strong>01</strong><br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

<strong>01</strong> Neues TFT-Farbdisplay mit Anzeigen<br />

für Gang, Modi, TC und Wheelie-Control<br />

02 In der S-Variante kommen komplett<br />

Öhlins-Dämpfer zum Einsatz<br />

03 Die Brembo M50-Bremsanlage beißt<br />

sehr sportlich zu, der Leerweg am Hebel<br />

war anfangs aber etwas lang<br />

04 Die „Skischuh-Schnalle“ am Tank der<br />

1200er-Monster zitiert schön die erste<br />

Monster M 900 von 1993<br />

05 Der neue, schön flache Frontscheinwerfer<br />

mit LED-Daytime-Fahrlicht<br />

trotzdem stabil in der nächsten Bremszone<br />

auf den Scheitel zu. Unterstützt<br />

wird die Leichtfüßigkeit, Neutralität<br />

und Präzision von einem auch bei<br />

niedrigen Temperaturen hervorragend<br />

arbeitenden Pirelli Diablo Rosso III.<br />

Der Knieschluss am jetzt schmaleren<br />

Tank (ein Liter Fassungsvermögen<br />

ging dafür drauf) passt zur höheren<br />

Sportlichkeit. Auch langhaxige Piloten<br />

finden noch akzeptablen Platz auf den<br />

Fußrasten. Allerdings bleiben dem Fahrer<br />

nicht viel Sitzalternativen. Durch<br />

den steileren Anstieg der Bank wird<br />

man unweigerlich und permanent an<br />

den Tank gepresst.<br />

Leider gab es auf der Teststrecke<br />

keine schnellen Kurven mit langem<br />

Schräglagenanteil, um die neue Monster<br />

in ihrer deutlich sportlicheren Fahrbarkeit<br />

noch mehr herumpeitschen zu können.<br />

Auf jeden Fall aber fährt sie viel<br />

Vorderrad-orientierter als die Vorgängerin.<br />

Fast meint man, auf der Monster<br />

1200 R aus dem letzten Jahr zu sitzen,<br />

die es auch weiterhin als sportlichstes<br />

Naked Bike aus Bologna mit 160 <strong>PS</strong> unverändert<br />

geben wird (für 18 390 Euro).<br />

Die S lockt mit Luxusteilen<br />

Wir bewegen jedoch die 1200 S, im<br />

aufpreispflichtigen „Liquid Concrete<br />

Grey“ (200 Euro extra). Den hohen Preis<br />

von 17 090 Euro gegenüber der nur in<br />

Rot verfügbaren Standard-Monster<br />

(14 190 Euro) machen vor allem das<br />

Fahrwerk von Öhlins, die Brembo M50-<br />

Stopper, der Quickshifter mit Blipperfunktion,<br />

leichtere Räder und das vordere<br />

Karbonschutzblech aus.<br />

Das Fahrwerk macht seine Sache<br />

wirklich gut. Es ist insgesamt schön<br />

ausgewogen, und die 48er-Gabel (Standard-Monster<br />

mit 43er-Kayaba-Gabel)<br />

sorgt – Sportfans dürfen jubeln – für<br />

hohe Transparenz am Vorderrad. Im<br />

Ansprechverhalten scheint die Front<br />

auch etwas dem Öhlins-Federbein<br />

überlegen zu sein. Für Klickproben<br />

blieb auf der ersten Testfahrt allerdings<br />

keine Zeit. Einen Kritikpunkt<br />

muss Ducati an dieser Stelle einstecken:<br />

Dass ein jetzt noch sportlicheres<br />

Motorrad in diesem Preissegment<br />

ohne Lenkungsdämpfer auskommen<br />

muss, ist völlig unverständlich.<br />

Zumal der Testastretta-Motor auch<br />

noch an Leistung zugelegt haben soll.<br />

Sowohl für die Standard- als auch die<br />

S-Monster gibt Ducati im Prospekt 150<br />

<strong>PS</strong> an. Im Schein sind davon noch 147<br />

<strong>PS</strong> übrig. Drei Pferdchen hin oder her –<br />

Schwamm drüber, denn der jetzt Euro


4-konforme Twin mit neuen Drosselklappenkörpern<br />

legt einfach schöne<br />

Manieren an den Tag.<br />

Und das auch in den drei verschiedenen<br />

Modi, von denen uns „Sport“ am<br />

besten gefiel. Damit geht die 1200er<br />

knackig und dennoch ohne Bocken<br />

ans Gas und kommt selbst um die ganz<br />

engen Ecken herum, ohne in den abgesackten<br />

Drehzahlen um 3000/min zu<br />

hacken. Mit dem maximalen Drehmoment<br />

von 126 Nm geht es anschließend<br />

beherzt zur Sache – genau da fehlt der<br />

Lenkungsdämpfer, wenn man es mal<br />

wirklich ernst meint.<br />

Damit die Monster mit dem kräftigen<br />

Drehmoment ihren Reiter auch auf<br />

spätherbstlich kaltem Asphalt nicht in<br />

die Botanik feuert, hat sie ein umfangreiches<br />

Elektronikpaket bekommen.<br />

Sowohl Standard als auch S besitzen<br />

eine IMU und das Kurven-ABS 9.1M<br />

von Bosch. Die Traktionskontrolle lässt<br />

sich wie die Wheeliekontrolle in acht<br />

Stufen regeln, sie sind aber in den drei<br />

Fahrmodi auch schon mal entsprechend<br />

vorkonfiguriert. Gleiches gilt für<br />

das ABS, das drei Eingreifstufen bietet<br />

und ausgeschaltet werden kann.<br />

Der Knaller an der S ist der Schaltautomat,<br />

den man für das Standardmodell<br />

dazuordern kann. Mit der Blipperfunktion<br />

erlaubt er allerfeinste<br />

Sport-Action. Volle Konzentration auf<br />

den Bremspunkt, beim Schließen der<br />

Drosselklappen leicht auf den Schalthebel<br />

drücken, während die Hand das<br />

DATEN<br />

DUCATI MONSTER 1200 S<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 108 kW (147 <strong>PS</strong>) bei 9250/min, 126<br />

Nm bei 7750/min, Bohrung/Hub: 106,0/67,9<br />

mm, 1198 cm 3 , Verdichtung: 13,0:1, Zünd-/<br />

Einspritzanlage, 56-mm-Drosselklappen,<br />

hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,7 Grad, Nachlauf:<br />

86,5 mm, Radstand: 1485<br />

mm, Ø Gabelinnenrohr: 48<br />

mm (Standard 43 mm), Federweg<br />

v./h.: 130/149 mm<br />

linke Lenkerende weiter fest umschlossen<br />

hält, und mit hochschnellenden<br />

Drehzahlen und fettem Motorbremsmoment<br />

alle anderen am Kurveneingang<br />

stehen lassen. So könnte es auch im<br />

Test gegen die Konkurrenz laufen. Mal<br />

sehen, dann werden wir auch schnellere<br />

Strecken in Angriff nehmen!<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

190/55 ZR 17, 330-mm-Doppelscheibenbremse<br />

(Standard 320 mm) mit Vierkolben-<br />

Festsätteln vorn, 245-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Festsattel hinten, Traktionskontrolle,<br />

Kurven-ABS<br />

GEWICHT<br />

211 kg vollgetankt (Standard 213 kg)<br />

Tankinhalt: 16,5 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

17 090 (Standard 14 190) Euro (zzgl. NK)<br />

Herstellerangaben<br />

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TEST & TECHNIK<br />

KARBON FÜR SUPERSPORTLER<br />

Die Enthüllung der BMW HP4<br />

Race war vielleicht DIE Überraschung<br />

der Mailänder<br />

Messe. Wusste die gut informierte<br />

Fachpresse schon im Vorfeld<br />

der EICMA vom Stapellauf der 1299<br />

Superleggera bei Ducati an selber<br />

Stelle und davon, dass das Bologna-<br />

Superbike mit Karbonrahmen und<br />

-schwinge das erste Serienmotorrad<br />

mit Karbon-Chassis sein wird, drang<br />

vom BMW-Projekt überhaupt nichts<br />

nach draußen. Allerdings haben die<br />

BMW-Verantwortlichen auch nach der<br />

Präsentation weiterhin nichts über<br />

das Motorrad verraten – außer dem<br />

Projektnamen. Staunend schlichen<br />

wir also um das schwarze Bike, dessen<br />

Basis unverkennbar die S 1000 RR<br />

ist. Doch der Rahmen zog sofort alle<br />

Aufmerksamkeit auf sich.<br />

Karbon gilt als extrem<br />

leichter, aber für tragende<br />

Konstruktionen<br />

an Motorrädern<br />

problematischer Werkstoff.<br />

Ist das angesichts<br />

der BMW HP4 Race<br />

und Ducati Superleggera<br />

jetzt anders?<br />

Text: Uwe Seitz<br />

Fotos: BMW, Ducati, fact<br />

Ein Rahmen komplett aus Karbon?<br />

Geht das? Wer erinnert sich nicht, dass<br />

Ducati im MotoGP mit dem extrem steifen<br />

Karbon-Monocoque von Valentino<br />

Rossis Desmosedici fürchterlich baden<br />

ging. Jetzt bauen die Italiener ein Kundenmotorrad<br />

aus dem schwarzen und<br />

leichten Edelstoff. „Wir bauen das<br />

vordere Chassisteil für Ducati“, erzählt<br />

Karsten Jerschke, Chef der 3C-Carbon<br />

Group, die von der Formel 1 bis zu<br />

Luft- und Raumfahrt viele Kunden mit<br />

hochentwickelten Karbonlösungen<br />

bedient. „Mit dem entsprechenden<br />

Knowhow ist es durchaus möglich, die<br />

Flexibilität eines Karbonrahmenteils zu<br />

beeinflussen. In der Formel 1 etwa gibt<br />

es Flügel aus Karbon, die man auf den<br />

Punkt so berechnen und konstruieren<br />

kann, dass sie sich ab einer gewissen<br />

Geschwindigkeit auf Wunsch in eine<br />

bestimmte Richtung verbiegen“, so<br />

der Experte weiter, der als Besitzer von<br />

Horex gerade auch im Motorradbau<br />

seit geraumer Zeit mit größter Anstrengung<br />

mit Karbon in der Chassis-<br />

Produktion arbeitet.<br />

„Die Produktion eines Kohlefaserrahmens<br />

erfordert aber neben großer<br />

Erfahrung bei der Be- und Verarbeitung<br />

der Fasern oder den Fügeprozessen<br />

sowie der Auswahl des passenden<br />

Produktionsverfahrens eine hohe Ingenieursqualität<br />

mit unendlich vielen<br />

Berechnungen und Testverfahren, für<br />

die man auch erst einmal die entsprechenden<br />

Programme braucht“, so<br />

Jerschke. „Wegen der hohen Belastung<br />

der Bauteile darf nichts schiefgehen –<br />

wir reden ja nicht von einer Karbonverkleidung<br />

oder einem Spoiler. Davon<br />

mal ganz abge sehen, dass die<br />

hochwertigen Fasern für einen solch<br />

empfindlichen Bereich wie das Chassis,<br />

wenn das auch in Serie sicher sein<br />

1 BREMSZANGE Während<br />

die neue Superleggera mit<br />

hochwertigen M50-Zangen<br />

ausgestattet ist, prangen<br />

am Prototyp HP4 Race allerfeinste<br />

Brembo-Stopper<br />

in Superbike-WM-Qualität<br />

10<br />

SCHWARZ<br />

WIE DIE<br />

ZUKUNFT<br />

6 MOTOR Im Stand lässt<br />

sich relativ wenig über den<br />

Motor der HP4 Race sagen.<br />

Sollte aus dem Prototypen<br />

aber je so etwas wie ein<br />

Serienbike – in welcher Auflage<br />

auch immer – werden,<br />

dürften die Münchner dem<br />

Vierzylinder aber deutlich<br />

mehr als 200 <strong>PS</strong> einhauchen<br />

18 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


2 GABEL Die Gabel allein<br />

kostet so viel wie ein schön<br />

gemachtes Hobby-Superbike<br />

komplett. Der HP4 Race-<br />

Projektverantwortliche<br />

Christian Gonschor war<br />

beim BMW-Superbike-WM-<br />

Team einst Leiter Chassis.<br />

So kommt man an die edlen<br />

Teile heran<br />

3 LENKKOPF Variables<br />

Gabel-Offset! So kann der<br />

Lenkkopfwinkel und damit<br />

das Einlenkverhalten maßgeblich<br />

verändert werden<br />

4 RAHMEN Der HP4 Race-<br />

Rahmen unterscheidet sich<br />

bei erster Betrachtung nicht<br />

wesentlich vom aktuellen<br />

S 1000 RR-Brückenrahmen<br />

aus Aluguss. Entsprechend<br />

hoch dürfte der Leichtbauanteil<br />

des Rahmens am<br />

HP4-Gesamtgewicht sein...<br />

Fortsetzung auf Seite 20<br />

5 TANK Unter der Karbonhülle<br />

sitzt am HP4-Racer<br />

noch der normale Stahltank<br />

der S 1000 RR. Der könnte<br />

am Nobel-Renner wie an der<br />

neuen Honda Fireblade SP<br />

dann eventuell aus Titan<br />

sein. Karbontanks sind<br />

heikel, weil Materialstöße<br />

sehr leicht undicht werden<br />

können und Tanks deshalb<br />

besser aus einem Stück<br />

gefertigt werden sollten<br />

3<br />

7<br />

5<br />

4<br />

8<br />

2<br />

6<br />

9<br />

1<br />

7 SITZ/HECK Wer sich das<br />

Heck und den Unterbau des<br />

Höckers genau angesehen<br />

hat, erkannte die Höhenverstellung<br />

für das aus<br />

ein em Stück bestehende<br />

Heck-Karbonteil<br />

8 FEDERBEIN Wie die<br />

Gabel ist auch das TTX Öhlins-Federbein<br />

der HP4 Race<br />

auf allerhöchstem Renn-<br />

Niveau der Superbike-WM<br />

9 SCHWINGE Im Gegensatz<br />

zur Ducati Superleggera,<br />

deren relativ kurze Einarmschwinge<br />

aus Karbon<br />

ge fertigt ist, sitzt in der<br />

HP4 Race eine Aluschwinge<br />

wie in der S 1000 RR<br />

10 RÄDER<br />

Räder aus<br />

Karbon<br />

sind besonders<br />

heikel,<br />

denn die wirkenden<br />

Kräfte<br />

und die Bruchgefahr<br />

bei kleinsten<br />

Verletzungen des Materials<br />

sind besonders hoch. Im<br />

Rennsport sind solche Räder<br />

verboten<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 19


Fortsetzung von Seite 19<br />

4 ...verglichen mit einem Serienchassis<br />

der S 1000 RR fallen am<br />

HP4 Race-Rahmen doch einige<br />

Details auf, die ihn als eigenständig<br />

ausweisen. Am auf fälligsten<br />

sind die großflächigen Seitenprofile<br />

mit den Motorhaltepunkten.<br />

Sie sitzen nicht exakt da, wo die<br />

Serienpunkte sitzen. Das deutet<br />

auf einen in der Geometrie abweichenden<br />

Rahmen hin. Außerdem<br />

sind überall Gewindeeinsätze<br />

sichtbar, und diverse Kantenübergänge<br />

zeugen von aufeinandertreffenden<br />

Einzelteilen<br />

muss, nicht leicht herzustellen sind<br />

und man sie auch nicht einfach irgendwo<br />

einkaufen kann.“<br />

Vom Ducati-MotoGP-Team 2<strong>01</strong>2<br />

heißt es gerüchteweise, dass man dem<br />

Hersteller der Karbon-Verkleidung das<br />

Rahmenteil der Desmosedici in die<br />

Hand gedrückt hat mit der Bitte, dieses<br />

aus Karbon zu bauen. Was der dann<br />

auch ohne das von Jerschke angeführte<br />

Fachwissen gemacht haben soll –<br />

mit dem bekannten Ausgang. Jetzt<br />

wissen wir also, dass 3C Carbon im<br />

Vergleich dazu einen gigantischen<br />

Aufwand von der Berechnung über<br />

die Entwicklung bis zur Herstellung<br />

betreibt, damit das in der Superleggera<br />

sicher funk tioniert. Aber gegenüber<br />

der BMW ist das Teil deutlich kleiner.<br />

Warum jetzt überhaupt bei Rahmen<br />

mit dem komplizierten Werkstoff Karbon<br />

entwickelt wird, liegt auf der Hand.<br />

Die Superleggera spart an dem relativ<br />

kleinen Stück von 3C Carbon satte 1,7<br />

Kilo gegenüber der Serien-Panigale.<br />

Wenn der zwölf Kilo schwere Alu-Gussrahmen<br />

der S 1000 RR von einer Karbonkonstruktion<br />

abgelöst würde, könnte<br />

BMW das Gewicht gewaltig nach unten<br />

drücken. Die Vorteile vom Handling<br />

bis zu Beschleunigungs- und Verzögerungswerten<br />

kann man sich vorstellen,<br />

wenn man davon ausgeht, dass CFK<br />

(Karbon) bei ähnlicher Baugröße<br />

gegenüber einem Aluteil nach Expertenmeinung<br />

zwischen 38 und 50<br />

Prozent an Gewicht sparen kann.<br />

Bei einem Brückenrahmen kann<br />

sich das durch die Komplexität der<br />

Konstruktion, bedingt durch die unterschiedlichsten<br />

Kräfte, die an Motorhalterungen,<br />

am Lenkkopf, den Profilteilen<br />

oder dem Schwingendrehpunkt<br />

wirken, noch verschieben. Aber acht<br />

Kilogramm Gesamtgewicht des BMW-<br />

Rahmens als vorsichtige Schätzung<br />

machen die Bedeutung deutlich. An<br />

aktuellen Superbikes sind nämlich im<br />

Bereich der Motoren und der Peripherieteile<br />

kaum noch größere Gewichtsreduzierungen<br />

möglich. Bleiben also<br />

Rahmen, Schwinge und Räder.<br />

Ist der BMW-Rahmen ein Fake?<br />

Allerdings stellt die BMW-Konstruktion<br />

wohl noch viel größere Ansprüche an<br />

das Karbon-Engineering als die Superleggera.<br />

Während nämlich das Ducati-<br />

Teil eine Art Monocoque darstellt,<br />

das den voll tragenden Motor mit dem<br />

Steuerkopf verbindet und so vor dem<br />

Motor sitzt, umschließt der BMW-Rahmen<br />

den Vierzylindermotor quasi<br />

vollständig. Damit ist er auch zusätzlich<br />

extrem hohen thermischen Belastungen<br />

ausgesetzt. Karbon wird damit<br />

allerdings viel schwieriger fertig als<br />

eine Alu-Konstruktion. Das betrifft<br />

nicht nur die Haltbarkeit und damit die<br />

Sicherheit, sondern auch grundsätzlich<br />

die Fahreigenschaften bei unterschiedlichen<br />

Bedingungen.<br />

Nicht zuletzt deshalb gab es auf der<br />

Messe in Mailand skeptische Stimmen,<br />

die das Schweigen von BMW zum HP<br />

4-Prototypen dahingehend auslegten,<br />

dass der Rahmen ein Fake sei und die<br />

Erbauer der HP4 lediglich einen Alurahmen<br />

mit Karbon überzogen hätten.<br />

Dazu haben wir uns das von BMW<br />

gelieferte Bild des nackten Rahmens<br />

extrem vergrößert und einmal genauer<br />

angesehen (siehe auch Bild oben).<br />

Dabei sind uns einige Dinge aufgefallen,<br />

die gegen die Theorie vom Messe-<br />

Fake sprechen und den Rahmen als<br />

bayerisches Marketing-Manöver gegen<br />

die Ducati Superleggera bezeichnen.<br />

An einigen Stellen ist der HP4-<br />

Rahmen CNC-bearbeitet, so hat man<br />

etwa das mehr lagige CFK-Laminat<br />

durchschnitten. Das spricht genauso<br />

gegen die Theorie wie die für CFK-<br />

Kons truktionen typischen Gewindeeinsätze,<br />

die beispielsweise im hinteren<br />

Bereich der Schwinge gut zu erkennen<br />

sind. Einzelne Kantenbeschaffenheiten<br />

deuten ebenso darauf hin, dass an der<br />

Konstruktion mehr geschehen ist, als<br />

lediglich ein paar Lagen Sichtkarbon<br />

über den S 1000 RR-Rahmen zu legen.<br />

20 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Dass dieser HP4-Rahmen deshalb<br />

bereits funktioniert, ist damit längst<br />

nicht gesagt. Wohl so ist das Schweigen<br />

von BMW aber zu interpretieren.<br />

Das in Mailand gezeigte Motorrad ist<br />

ein Versuchsträger, an dem gegenwärtig<br />

wohl noch heftig weiterentwickelt<br />

wird. Im Frühjahr, so erklärte Projektleiter<br />

Christian Gonschor, wird BMW<br />

mehr zum Projekt sagen. Dann hoffentlich,<br />

dass die BMW HP4 Race ein<br />

Modell der Zukunft ist, von dem einiges<br />

auch in Serie gehen und die Supersportler<br />

damit konstruktionstechnisch<br />

in ein neues Zeitalter feuern könnte.<br />

Bis dahin muss aber noch einiges<br />

geklärt werden. Wir wissen aus einem<br />

BMW-Patent von 2<strong>01</strong>3, dass man sich<br />

rund um ein Karbon-Chassis auch<br />

intensiv mit Schäden etwa nach einem<br />

Sturz auseinandersetzen muss. Während<br />

nämlich Metallrahmen wesentlich<br />

deutlichere Spuren nach Beschädigungen<br />

aufweisen und sich verformen,<br />

gibt Karbon nicht nach, treten Haarrisse<br />

wesentlich subtiler auf. Das Patent<br />

schlägt dazu etwa austauschbare,<br />

getrennt eingesetzte Längszüge aus<br />

CFK vor. Egal, ob der HP4-Rahmen<br />

auch das schon berücksichtigt oder<br />

nicht, es bleibt noch viel zu entwickeln,<br />

bis wir solche aufwendigen Chassis<br />

in Großserienmodellen sehen werden.<br />

„Eines ist sicher“, gibt Karsten Jerschke<br />

von 3C Carbon zu bedenken, „dieser<br />

enorme Aufwand und die komplizierte<br />

Bearbeitung werden auch auf längere<br />

Sicht nicht zum Schnäppchenpreis<br />

zu haben sein.“ Die 80 000 Euro für die<br />

Supperleggera geben ihm recht, und<br />

die HP4 Race dürfte auch auskonstruiert<br />

mit der Messe-Ausstattung diesen<br />

Preis locker sprengen.<br />

DUCATIS Schon 2<strong>01</strong>2 stellte uns<br />

Carbon-Sigl aus dem bayerischen<br />

Loitzendorf eine Panigale mit Karbon-<br />

Rahmenteilen in die Box des <strong>PS</strong>-<br />

TunerGP. Damals allerdings noch eine<br />

1199 (Foto oben). Bereits damals sank<br />

das Gewicht am Monocoque damit<br />

um ein Kilo. Mit dem ebenfalls selbst<br />

konstruierten Rahmenheck, dem Tank<br />

sowie den Rädern und der Peripherie<br />

wog die Sigl-Ducati sensationelle<br />

171,5 Kilo vollgetankt. Ganz unproblematisch<br />

zeigte sich das Motorrad<br />

beim Fahrverhalten jedoch nicht. Die<br />

Abstimmung des Fahrwerks war sehr<br />

aufwendig, was sicher am steifen<br />

Chassis lag. Ob es die 1299 Superleggera<br />

(Bild darunter) besser macht?<br />

Im Monocoque von 3C Carbon steckt<br />

jedenfalls exklusivstes Engineering,<br />

welches das Pendant der ersten 1199<br />

Superleggera aus Magnesium (Bild<br />

unten) noch mal beim Gewicht unterbieten<br />

kann.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 21


TEST<br />

VERGLEICH KAWASAKI Z 1000 SX UND SUZUKI GSX-S 1000 F


Die neue Kawasaki Z 1000 SX trifft die Suzuki GSX-S<br />

1000 F zum sprichwörtlich eiskalten Showdown. Wie viel<br />

Coolness versprühen die beiden Tourensportler?<br />

KALTFRONT<br />

Text: Tobias Münchinger<br />

Fotos: Rossen Gargolov<br />

Fahrt ins Allgäu“, haben sie<br />

gesagt. „Dort habt ihr schönes<br />

Wetter und super milde Temperaturen“,<br />

haben sie gesagt.<br />

Zwei fröstelnde Reiter jagen nun also<br />

Ende November auf ihren japanischen<br />

Kettenhunden über die Landstraßen<br />

östlich des Bodensees. Eiskalt hat er<br />

gelogen, der Wetter onkel. Bei um die<br />

zwei Grad und Hochnebel entpuppt<br />

sich der versprochene „warme Wind<br />

vom Alpenrand“ als garstiger Kaltföhn.<br />

Über den Tag hinweg bleiben viele<br />

Straßenzüge nass und rutschig. Geeignete<br />

<strong>PS</strong>-Fotospots zu finden, stellt sich<br />

bei diesen Verhältnissen als keine<br />

leichte Aufgabe heraus. Aus zwei Gründen<br />

soll uns das aber nicht weiter<br />

stören. Erstens sind wir natürlich harte<br />

Männer und lassen uns nicht von so<br />

einem bisschen Kälte beeindrucken.<br />

Und zweitens entspricht es praktisch<br />

dem Kernauftrag eines Tourensportlers,<br />

auch bei wahrhaftigem Mistwetter<br />

noch bitteschön eine möglichst gute<br />

Figur zu machen.<br />

Endlich finden wir eine geeignete<br />

Fotokurve. Schöner Verlauf, gut einsehbar<br />

und vor allem trocken. Los geht’s<br />

mit den Actionaufnahmen. Anfangs<br />

sträubt sich die neue Kawa Z 1000 SX<br />

gegen Schräglage. Die Maschine will<br />

nicht so richtig einlenken und stemmt<br />

sich übers Vorderrad vehement dagegen.<br />

Abwinkeln geht erst dann, wenn<br />

die Bridgestone S20 gewissenhaft<br />

durchgewärmt sind. Im Zuge der Modellpflege<br />

hat es der Hersteller leider<br />

verpasst, der SX einen Reifen ohne<br />

Sonderspezifikation (in diesem Fall „N“)<br />

zu spendieren, mit dem dieses Phänomen<br />

wohl nicht oder wenigstens vermindert<br />

auftreten würde. Nach wie vor<br />

kommt am Hinterrad das antiquierte<br />

Format 190/50 anstatt einem agileren<br />

55er-Querschnitt zum Einsatz. Bei der<br />

Suzuki GSX-S 1000 F verhält es sich<br />

mit der Erstbereifung Dunlop Sportmax<br />

D214 (Sonderspezifikation „B“) ähnlich.<br />

Jedoch lenkt sie zackiger und genauer<br />

ein als die Kawa. Ein Teil dieses schärferen<br />

Fahrverhaltens lässt sich der<br />

etwas aktiveren Sitzposition der Suzi<br />

zuschreiben. Sitz- und Lenkerhöhe fallen<br />

unseren Nachmessungen zufolge<br />

bei beiden Maschinen genau gleich<br />

aus. Dafür hat die Suzuki eine breitere<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 23


SUZUKI<br />

GSX-S 1000 F<br />

Lenkstange und positioniert ihren<br />

Piloten näher am Vorderrad. Zusätzlich<br />

sind die Fußrasten im Verhältnis zur<br />

Kawa ein Stück weiter zurückverlegt.<br />

Das ergonomische Dreieck, das sich<br />

aus der Positionierung des Lenkers,<br />

des Sitzes und der Fußrasten zusammensetzt,<br />

fällt daher insgesamt leicht<br />

sportlicher aus als bei der Z 1000 SX.<br />

Andererseits kann die Kawa ungeachtet<br />

der miesen Wetterverhältnisse<br />

am Testtag rasch punkten. Um die elektronischen<br />

Fahrhilfen auf den neuesten<br />

Stand zu heben, ist in der Reise-Zett<br />

jetzt eine IMU verbaut. Die Traktionskontrolle<br />

arbeitet in drei Stufen und<br />

regelt feinfühlig. Stufe drei benutzen wir,<br />

um bei dem kalten Asphalt Temperatur<br />

in den Hinterreifen zu bringen. Bei voll<br />

gespanntem Hahn blinkt das orangegelbe<br />

Lämpchen im Cockpit wie eine<br />

Discokugel. Vielleicht etwas zu viel Eingriff.<br />

Zeit für Stufe zwei. Bingo! Die Elektronik<br />

erlaubt deutlich mehr Schlupf,<br />

und der Pilot fühlt sich trotzdem noch<br />

vollkommen abflugsicher. Zwischen<br />

den Abstufungen kann man während<br />

der Fahrt hin und herspringen. Nur<br />

deaktivieren lässt sich die Traktionskontrolle<br />

ausschließlich im Stand. Übrigens<br />

eignet sich die Z 1000 SX vorzüglich<br />

zum Wheeliefahren, sofern die<br />

Traktionskontrolle ausgeschaltet ist.<br />

Ansonsten unterbindet das System ein<br />

steigendes Vorderrad frühzeitig.<br />

Schade eigentlich. Zwar gehört es<br />

nicht zur Pflichtaufgabe eines Tourensportlers,<br />

Tänze auf dem Hinterrad bis<br />

zum Horizont hinzulegen. Aber wenn<br />

eine IMU an Bord ist, hätte man wenigs-<br />

24 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


tens auf der ersten Traktionskontrollenstufe<br />

Wheelies erlauben können.<br />

Kawasaki war es auf der Elektronikseite<br />

wichtiger, ein Antiblockiersystem<br />

mit Kurvenfunktion unterzubringen,<br />

was das Vorhandensein feinfühliger<br />

Trägheitssensorik in Gestalt<br />

der IMU erfordert. Die Hardware der<br />

Bremsanlage gefällt mit gutem Biss<br />

und schöner Dosierbarkeit. Zugegebenermaßen<br />

haben wir nicht ausprobiert,<br />

ob die im Volksmund „Kurven-<br />

ABS“ genannte Stotterbremse den<br />

Einschlag von Ross und Reiter verhindert,<br />

wenn man bei voller Schräglage<br />

abrupt in die Vorderradbremse greifen<br />

würde. Bei sonst sportiver Fahrweise<br />

ist die Abstimmung allerdings wirklich<br />

gelungen. Das ABS greift nicht unnötig<br />

früh ein, würde Überschläge über den<br />

Lenker im Zweifelsfall trotzdem effektiv<br />

abwenden. Beim normalen Bremsen<br />

in Schräglage zeigt die Kawa trotz<br />

warmer Reifen ausgeprägtes Aufstellmoment<br />

übers Vorderrad.<br />

Neuzeitlicher Heilsbringer<br />

mit drei Buchstaben: IMU<br />

Bei der Suzuki GSX-S 1000 F gehören<br />

ABS (ohne Kurvenfunktion) und Traktionskontrolle<br />

ebenfalls zum Standardrepertoire.<br />

Eine IMU hat sie aber<br />

nicht. Die Regelintervalle der ebenfalls<br />

dreistufigen Traktionskontrolle fallen<br />

nicht ganz so subtil aus wie bei der<br />

Kawa. Dafür lässt sich die Traktionskontrolle<br />

der Suzi während der Fahrt<br />

nicht nur um-, sondern sogar ausschalten.<br />

Wheelies? Bei deaktivierter<br />

Traktionskontrolle immer gerne!<br />

Wenn es ans Ankern geht, muss<br />

die Suzi gegenüber der Kawa wieder<br />

zurückstecken. Zwar liegt die reine<br />

Verzögerungsleistung auf einem gefühlt<br />

ähnlichen Niveau, aber die Stopper<br />

der GSX-S 1000 F sind weniger<br />

gut dosierbar und liefern keinen so<br />

scharfen Initialbiss. Die Abstimmung<br />

des ABS geht in Ordnung, den Abgang<br />

über den Lenker verhindert es aber<br />

zumindest bergab nicht so zuverlässig,<br />

wie es die Kawa macht.<br />

Nachdem die Actionfotos im Kasten<br />

sind, geben wir den Kettenhunden<br />

über Land die Sporen. Wie eingangs<br />

erwähnt, lenkt die Suzuki präziser<br />

ein. Ihr Handling ist sportlicher als<br />

das der Kawa. Die Begeisterung hat<br />

aber nur Bestand, während man die<br />

GSX-S 1000 F über topfebenen Boden<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 25


KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

<strong>01</strong><br />

05<br />

02<br />

06<br />

SUZUKI<br />

GSX-S 1000 F<br />

03<br />

07<br />

KAWASAKI Z 1000 SX<br />

04<br />

<strong>01</strong> Das Cockpit gefällt mit analogem<br />

Drehzahlmesser und Infos wie<br />

Ganganzeige und Lufttemperaturmesser<br />

02 Gut dosierbar und mit<br />

Biss gehen die Stopper zu Werke.<br />

ABS mit Kurvenfunktion ist an Bord<br />

03 Zwecks Euro 4 erhielt die Abgasanlage<br />

der SX größer dimensionierte<br />

Kats, der Sound bleibt bassig<br />

04 Zentralfederbein mit gutem<br />

Ansprechverhalten. Für die Federvorspannung<br />

gibt es ein Handrad<br />

SUZUKI GSX-S 1000 F<br />

08<br />

05 Suzuki-Arbeitsplatz mit Digitaltacho.<br />

Die breite Lenkstange vermittelt<br />

Sportler-Feeling 06 Die<br />

Bremsen beißen weniger scharf zu<br />

als bei der Kawasaki und das ABS<br />

regelt gröber<br />

07 Formschöner Stummelauspuff<br />

mit großem Sammler. Ob es nach<br />

dem Euro 4-Update dabei bleibt?<br />

08 Bei derben Kanten im Asphalt<br />

kommt das Federbein ans Limit,<br />

das Ansprechverhalten ist hart<br />

scheucht. Sobald ausgeprägte Wellen<br />

oder harte Asphaltaufbrüche ins Spiel<br />

kommen, kriegt der Fahrer den Hintern<br />

versohlt. Das Ansprechverhalten des<br />

Federbeins ist knüppelhart, und auch<br />

die Gabel macht’s nicht arg viel besser.<br />

Beim Bremsen bergab bekommt<br />

man im Extremfall dicke Unterarme,<br />

weil man den auskeilenden Lenker<br />

über Bodenwellen hinweg so fest halten<br />

muss. Das allgemein softer abgestimmte<br />

Fahrwerk der Z 1000 SX (das<br />

neue Modell hat ein Federbein mit<br />

geändertem Hebelsystem, flacherer<br />

Progression und vier Millimetern mehr<br />

Federweg als bei der Vorgängerin)<br />

arbeitet weicher und spricht viel besser<br />

an, ohne dass die Fuhre in einer<br />

bestimmten Fahrsituation Instabilität<br />

zeigen würde.<br />

26 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


DATEN<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 105 kW (142 <strong>PS</strong>) bei 10000/min,<br />

111 Nm bei 7300/min, Bohrung/Hub:<br />

77,0/56,0 mm, 1043 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />

11,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

38-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Rückgratrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,5 Grad, Nachlauf: 102 mm,<br />

Radstand: 1445 mm, Upside-down-Gabel,<br />

Ø Gabelinnenrohr: 41 mm, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in<br />

Federbasis und Zugstufe. Federweg vorn/<br />

hinten: 120/144 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70<br />

ZR 17, hinten: 190/50 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Bridgestone S 20 „N“, 300-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn, 250-mm-<br />

Einzelscheibe mit Einkolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

SUZUKI<br />

GSX-S 1000 F<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 107 kW (145 <strong>PS</strong>) bei 10000/min,<br />

106 Nm bei 9500/min, Bohrung/Hub:<br />

73,4/59,0 mm, 999 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,2:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

44-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />

Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,0 Grad, Nachlauf: 100 mm,<br />

Radstand: 1460 mm, Upside-down-Gabel,<br />

Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in<br />

Federbasis und Zugstufe. Federweg vorn/<br />

hinten: 120/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn:<br />

120/70 ZR 17, hinten: 190/50 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Dunlop D 214 „M“, 310-mm-<br />

Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

250-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

Neben der Euro 4-Konformität zielen<br />

die meisten weiteren Modellpflegemaßnahmen<br />

der SX vor allem darauf<br />

ab, das Motorrad reisetauglicher zu<br />

machen. Beispielsweise erhielt es eine<br />

Sitzbank mit größerer Polsterung für<br />

mehr Langstreckenkomfort und eine<br />

geänderte Frontverkleidung für besseren<br />

Windschutz. Ihre sportlichen Gene<br />

sind der Z 1000 SX deswegen aber<br />

nicht genommen. Wenn es der Pilot<br />

möchte, fliegt die Kawa sehr zackig<br />

von Kurve zu Kurve. Die SX besitzt jetzt<br />

eine Anti-Hopping-Kupplung, die sich<br />

dank Servounterstützung auch noch<br />

super leichtgängig und genau dosieren<br />

lässt. Bei der Suzi braucht es dagegen<br />

zur Kupplungsbetätigung fast schon<br />

Bärenkräfte, zudem lässt sie sich vergleichsweise<br />

schlecht dosieren.<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

92,7 kW (126 <strong>PS</strong>) bei 221 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,7 s;<br />

0 –200 km/h: 9,9 s<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 4,3 s; 100 –150 km/h: 4,3 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

249 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2090/940/1210 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe*: 805/1020 mm,<br />

Lenkerbreite*: 705 mm, Gewicht 236 kg<br />

vollgetankt*, Radlastverteilung v./h.:<br />

51,2/48,8 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts verbrauch: 7,6 Liter/100 km,<br />

Tankinhalt 19 Liter, Reichweite: 250 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 35 mm,<br />

Druckstufe: 1 U offen,<br />

Zugstufe: 2,25 U offen<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 33 mm,<br />

Zugstufe: 1,5 U offen<br />

GRUNDPREIS<br />

12 995 Euro, zzgl. Neben kosten<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

109 kW (148 <strong>PS</strong>) bei 224 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 3,0 s; 0 –150 km/h: 5,0 s;<br />

0 –200 km/h: 8,5 s<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 4,1 s; 100 –150 km/h: 4,2 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

240 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT<br />

Länge/Breite/Höhe: 2160/825/1270 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe*: 805/1020 mm,<br />

Lenkerbreite*: 725 mm, Gewicht 214 kg<br />

vollgetankt*, Radlastverteilung v./h.:<br />

52,3/47,7 %<br />

VERBRAUCH<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnittsverbrauch: 6,6 Liter/100 km,<br />

Tankinhalt 17 Liter, Reichweite: 258 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 26 mm,<br />

Druckstufe: 13 K offen,<br />

Zugstufe: 7 K offen<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 22 mm,<br />

Zugstufe: 0,25 U offen<br />

GRUNDPREIS<br />

12 795 Euro, zzgl. 250 Euro Neben kosten<br />

Herstellerangaben; *<strong>PS</strong>-Messung; alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U=Umdrehungen; K=Klicks<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 27


MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

Zugkraft in Newton<br />

Drehmoment in Nm<br />

Suzuki GSX-S 1000 F<br />

Mitte, was man besonders 115,6 kW (157 <strong>PS</strong>) bei 11300/min<br />

gut am Verlauf der Dreh- 111 Nm bei 9400/min<br />

momentkurven erkennt.<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

Außer ihrer Ausrichtung auf 99,9 kW (136 <strong>PS</strong>) bei 10200/min<br />

Schmalz in diesem Bereich, 108 Nm bei 7500/min<br />

macht sich auch ihr um 44<br />

Kubik größerer Hubraum bemerkbar.<br />

Dazu gibt die Kawa<br />

ihre Power gleichmäßiger ab<br />

als ihre Mitbewerberin, beim<br />

Fahren fällt das aber nicht<br />

weiter auf. Letztlich findet<br />

das wahre Leben auf der<br />

Straße statt, hierbei bieten<br />

die beiden unteren Grafiken<br />

interessante Einblicke.<br />

130<br />

An die Top-End-Power der<br />

170<br />

170 Suzuki GSX-S 1000 F<br />

kräftig im Futter stehenden<br />

160<br />

120<br />

160 115,6 kW (157 <strong>PS</strong>) bei 11300/min<br />

111 Nm bei 9400/min<br />

Suzuki reicht die Kawasaki<br />

150<br />

110 150<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

nicht heran – 157 zu 136 <strong>PS</strong><br />

140<br />

140<br />

100<br />

99,9 kW (136 <strong>PS</strong>) bei 10 200/min<br />

sind eine klare Ansage. Dafür<br />

130<br />

130<br />

108 Nm bei 7500/min<br />

hat die Grüne eine starke<br />

120<br />

90 120<br />

110<br />

80 110<br />

100<br />

100<br />

70<br />

90<br />

90<br />

80<br />

60 80<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

70<br />

50 70<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

120<br />

60<br />

60<br />

40<br />

110<br />

50<br />

50<br />

205<br />

100<br />

20040<br />

200 30 40<br />

195<br />

90<br />

19030<br />

190<br />

20<br />

30<br />

185<br />

80<br />

18020<br />

180 20<br />

175<br />

70<br />

170<br />

10<br />

10 170 10<br />

165<br />

60<br />

160<br />

160 kW <strong>PS</strong><br />

155<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

150<br />

150<br />

145<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

140<br />

140<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

135<br />

130<br />

130<br />

125<br />

Zugkraft im 2. Gang<br />

120<br />

120 ZUGKRAFT IM 2. GANG<br />

115<br />

110 110 Die Zugkraft berücksichtigt 3500<br />

105<br />

100<br />

100 zusätzlich zur Motorpower<br />

95<br />

3000<br />

90<br />

90 auch die Gesamtübersetzung,<br />

85<br />

80<br />

80 also Primär- und Sekundärübersetzung<br />

sowie die einzel-<br />

75<br />

2500<br />

70<br />

70<br />

65<br />

60<br />

60<br />

nen Gangübersetzungen und 2000<br />

55<br />

den Hinterradumfang. 0 10002000300040005000600070008000900<strong>01</strong>000<strong>01</strong>100<strong>01</strong>200<strong>01</strong>3000<br />

Sie<br />

50<br />

50<br />

45<br />

bildet jene Kraft ab, die an der 1500<br />

40<br />

40<br />

35<br />

Aufstandsfläche des Hinterreifens<br />

anliegt und die die<br />

Suzuki GSX-S 1000 F<br />

30<br />

30<br />

1000<br />

25<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

20<br />

20<br />

15<br />

Fuhre vorwärts treibt. Diese 500<br />

10<br />

10 Kraft spürt der Pilot beim<br />

5<br />

0<br />

0 Beschleunigen. Wie das Diagramm<br />

zeigt, liegt die Kurve<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

der Suzuki meist oberhalb jener<br />

der Kawasaki. Das Diagramm (zweiter Gang) steht stellvertretend für sämtliche Gangstufen,<br />

wobei der Unterschied in den oberen Gängen sogar noch etwas deutlicher ausfällt.<br />

Weil der Motor der GSX-S 1000 F höher dreht als der Kawa-Vierling (11 900 zu 10 700/min),<br />

konnte Suzuki sein Bike kürzer übersetzen. Mit Ausnahme des ersten Gangs, er fällt bei<br />

der Kawa etwas kürzer aus als bei der Suzi. Die Einheit der Zugkraft lautet Newton (N).<br />

BESCHLEUNIGUNG IM 2. GANG<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

Suzuki GSX-S 1000 F<br />

3<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

Beschleunigung in m/s 2<br />

Beschleunigung im 2. Gang<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

Noch deutlicher als bei der<br />

Suzuki GSX-S 1000 F<br />

Zugkraft kommen die Unterschiede<br />

beim Beschleunigungsdiagramm<br />

zum Tragen.<br />

Diese Werte werden rechnerisch<br />

ermittelt und berücksichtigen<br />

weder die Fahrwiderstände<br />

(Roll- und Luftwiderstand)<br />

noch die Geometrie<br />

der Bikes, Stichwort Wheelie-<br />

Neigung. Zusätzlich zu den<br />

Parametern der Zugkraft<br />

bezieht die berechnete Beschleunigung<br />

(Einheit: m/s²)<br />

auch das Gesamtgewicht von<br />

Bike und Fahrer ein. Satte 22 Kilo bringt die Kawasaki mehr auf die Waage als die Suzuki<br />

(236 zu 214 Kilo). Die GSX-S 1000 F liegt also nicht nur bei der Spitzenleistung und der<br />

Zugkraft vor der Z 1000 SX, sondern sie ist dank ihres geringeren Gewichts auch während<br />

des gesamten Drehzahlbereichs fühlbar spritziger. Hierfür sprechen auch die besseren<br />

Fahrleistungen. Ob Euro 4 an dieser Überlegenheit etwas ändert, bleibt abzuwarten.<br />

Wie schon beim Vorgängermodell<br />

leistet der Reihenvierer in der Kawa<br />

nominell 142 <strong>PS</strong> aus 1043 cm³ Hubraum.<br />

Mehr als 136 <strong>PS</strong> will unser Prüfstand<br />

jedoch nicht ausspucken. Wer<br />

sich jetzt die Fahrzeuggewichte und<br />

die Leistungsdaten ansieht, wird die<br />

Suzuki auf der Hausstrecke klar vor<br />

der Kawa sehen. Die SX wiegt satte 22<br />

Kilogramm mehr als die GSX-S 1000 F.<br />

Letztere übertrifft die Werksangabe<br />

auch noch bei Weitem und schickt fette<br />

157 <strong>PS</strong> an die Prüfstandswalze.<br />

Schachmatt? Nein, so schnell geht<br />

es nicht. Die Wahrheit ist: Man merkt in<br />

der Praxis sowohl vom Gewichts- als<br />

auch vom Leistungsnachteil der Kawasaki<br />

so gut wie nichts. Aufgrund ihrer<br />

Auslegung auf eine fette Drehzahlmitte<br />

geht die Post ab, wenn man der SX die<br />

Sporen gibt. Zwar läuft der Vierling<br />

etwas rau, zieht aber wunderbar durch<br />

und liegt im landstraßenrelevanten Bereich<br />

zwischen 5000 und 8000 Touren<br />

oberhalb der Suzi. Mit der vorhandenen<br />

Leistung Kawasaki der Kawa Z kann 1000 man SX auch<br />

unter sportlicher Betrachtung viel<br />

Spaß haben.<br />

Suzuki GSX-S 1000 F<br />

Der SX-Vierer powert im<br />

mittleren Drehzahlbereich<br />

In der Suzuki GSX-S 1000 F steckt<br />

außerdem noch der Euro 3-Motor aus<br />

der GSX-R K7. Inwiefern sich das kommende<br />

Euro 4-Update auf die Leistung<br />

auswirkt, wird sich zeigen. Laut Suzuki<br />

Deutschland ist die Maschine für Euro<br />

4 allerdings schon so weit präpariert,<br />

dass die Modellpflege nur minimale<br />

technische Änderungen erfordert. Im<br />

aktuellen Vergleich mit der Kawasaki<br />

besitzt die Suzuki dennoch nicht nur<br />

oben heraus mehr Power, sondern beweist<br />

auch eine höhere Laufkultur. Wie<br />

bereits gesagt fällt die Drehzahlmitte<br />

bei der Suzi weniger kräftig aus als<br />

bei ihrer Kontrahentin. Über 8000/min<br />

dreht die GSX-S 1000 F dafür deutlich<br />

schneller hoch. Im oberen Drehzahlbereich<br />

hat sie richtig Biss, da geht was!<br />

28 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte<br />

KAWA-<br />

SAKI<br />

Z 1000 SX<br />

SUZUKI<br />

GSX-S<br />

1000 F<br />

ANTRIEB<br />

Beschleunigung 10 7 8<br />

Durchzug 10 7 8<br />

Leistungsentfaltung 10 7 8<br />

Ansprechverhalten 10 8 8<br />

Lastwechselreaktion 10 8 6<br />

Laufkultur 10 7 7<br />

Getriebebetätigung 10 8 7<br />

Getriebeabstufung 10 8 9<br />

Kupplungsfunktion 10 9 7<br />

Traktionskontrolle 10 8 8<br />

Zwischensumme 100 77 76<br />

FAHRWERK<br />

Fahrstabilität 10 8 8<br />

Handlichkeit 10 6 8<br />

Kurvenstabilität 10 7 8<br />

Rückmeldung 10 7 8<br />

Fahrwerksabstimmung vorne 10 7 5<br />

Fahrwerksabstimmung hinten 10 7 5<br />

Bremswirkung 10 8 7<br />

Bremsdosierung 10 8 7<br />

Aufstellmoment<br />

beim Bremsen<br />

10 6 8<br />

ABS-Funktion 10 9 8<br />

Zwischensumme 100 73 72<br />

ALLTAG UND FAHRSPASS<br />

Sitzposition 10 8 8<br />

Windschutz 10 9 7<br />

Ausstattung 10 8 7<br />

Verbrauch 10 5 6<br />

Fahrspaß 10 8 8<br />

Zwischensumme 50 38 36<br />

GESAMTSUMME 250 188 184<br />

PLATZIERUNG 1. 2.<br />

Bei Langsamfahrten durch innerstädtischen Verkehr<br />

fallen wiederum stark ausgeprägte Lastwechselreaktionen<br />

immer wieder negativ auf. Aus dem Schiebebetrieb<br />

heraus produziert die Suzuki beim Gasaufziehen<br />

stets ein ausgeprägtes Nickmoment, was auf die<br />

Dauer nervt.<br />

Die Kawasaki zeigt, wie es besser geht. Generell<br />

gefällt die Z 1000 SX mit ihrer Ausgewogenheit. Ihre<br />

Verarbeitung wirkt insgesamt hochwertig, was für die<br />

Suzuki nicht uneingeschränkt gilt. Bei der GSX-S 1000 F<br />

stolpert das Auge schon einmal über die eine oder<br />

andere derbe Schweißnaht an der Schwinge. Ziemlich<br />

offen verlegte Kabel, wie innenseitig im vorderen<br />

Bereich der Verkleidung verbaut, wirken unschön.<br />

Eine Abschlusskritik müssen sich beide Tourensportler<br />

anhören: Wie<br />

von selbst will der<br />

Schaltfuß sowohl bei der<br />

Suzi als auch bei der<br />

Kawa einen Quickshifter<br />

bedienen oder vor dem<br />

Kurveneingang die Gänge<br />

einfach ohne Kupplungsbetätigung<br />

per<br />

Blipper heruntersteppen<br />

– doch nichts passiert.<br />

Ein Schaltautomat ist<br />

weder bei der einen<br />

noch bei der anderen an<br />

Bord. Obwohl dieses<br />

Feature beiden Maschinen<br />

wirklich ausgezeichnet<br />

stehen würde.<br />

Damit ausgestattet könnte<br />

man dann noch rasanter<br />

reisen und in<br />

wärmere Gebiete entfliehen,<br />

um dem bevorstehenden<br />

Winter die kalte<br />

Schulter zu zeigen.<br />

FAZIT<br />

KAWASAKI Z 1000 SX Ihre<br />

1. bessere Ausstattung verhilft<br />

der Kawa zum knappen Sieg nach<br />

Punkten. Sie besitzt durch die<br />

neue Trägheitssensorik feinere<br />

Assistenzsysteme wie die gut abgestimmte<br />

Traktionskontrolle und<br />

ABS mit Kurvenfunktion. Außerdem<br />

legt sie durch die Anti-Hopping-Kupplung<br />

und das hochwertigere<br />

Fahrwerk vor.<br />

SUZUKI GSX-S 1000 F Verstecken<br />

braucht sich die Suzuki<br />

2.<br />

nicht. Dennoch ist ihre Elektronik<br />

mittlerweile nicht mehr auf dem<br />

neuesten Stand, und das Gesamtpaket<br />

wirkt im Vergleich mit der Z<br />

1000 SX weniger stimmig. Mal sehen,<br />

was das Euro 4-Update bringt.


WÜ<br />

STIMMG<br />

ZONKOS ATTACKE<br />

YAMAHA MT-10<br />

30 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Die nackte Rakete mit der<br />

bitterbösen Transformer-<br />

Front, dem göttlichen<br />

R1-Motor und den drei gekreuzten<br />

Stimmgabeln<br />

am Tank ist eindeutig die<br />

richtige Wahl für einen<br />

Musikanten wie mich, der<br />

meistens spät dran ist.<br />

Text: Zonko<br />

Fotos: andreasriedmann.at<br />

TENDE<br />

ABELN<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 31


Das passende<br />

Mapping im übersichtlichen<br />

Cockpit<br />

eingeloggt, Traktionskontrolle<br />

passend<br />

justiert, erster Gang<br />

rein – und ab geht’s<br />

zum Alpenjazz in die<br />

vollbesetzte Arche<br />

Na, diesmal war‘s aber wirklich<br />

knapp! Der erste Tenorhornist<br />

der Rinner Blasmusik-Kapelle<br />

hatte sich beim<br />

hektischen Ankleiden zu Hause die<br />

rechte Hand beim Zuschlagen der Garderobentür<br />

eingeklemmt und war bereits<br />

unterwegs ins Innsbrucker Krankenhaus.<br />

Der dort waltende Gips-Otto<br />

darf schon als Genie im Einrenken und<br />

Stabilisieren von Knochen gelten, aber<br />

an das flinke Bedienen der Ventile des<br />

Tenorhorns bei „Eine Gämse in den<br />

Bergen“ oder „Einzug der Gladiatoren“<br />

war trotzdem nicht zu denken.<br />

Ich musste also einspringen. Allerdings<br />

sollte das Konzert schon in weniger<br />

als einer Stunde im endlich wieder<br />

eröffneten Gasthof Arche stattfinden.<br />

Und trotz meiner ausgeprägten Routine<br />

im „Verdammt-spät-Dransein“ hatte ich<br />

leichte Zweifel, ob sich das noch ausgehen<br />

könnte. Zum Glück stand die japanische<br />

Freiland-Rakete MT-10 in der<br />

Garage. Wenn es denn eine Chance<br />

gab, rechtzeitig vor Ort zu sein, dann<br />

mit dem Super-Naked von Yamaha.<br />

Mörder Reihenvierer mit Prüfstand-beglaubigten<br />

160 <strong>PS</strong>, belastbares Fahrwerk,<br />

nicht ultrascharfes, sondern fast<br />

schon gutmütiges, flinkes Handling<br />

und eine mitteleuropäisch entspannte<br />

Sitzposition mit gutem Überblick. Und<br />

ganz abgesehen davon: Eine Maschine,<br />

deren Logo drei gekreuzte Stimmgabeln<br />

sind, muss doch Verständnis für<br />

einen Musikanten haben, dem der Hut<br />

brennt, wie man so sagt.<br />

Echte Marschmusik wird bei<br />

200 km/h gespielt<br />

Auf der Inntalautobahn versuchte<br />

ich mich zu beruhigen und summte<br />

das Volkslied „Die Tiroler sind lustig,<br />

die Tiroler sind froh“ in den Helm, aber<br />

ich wurde immer unrunder, bis ich zornig<br />

brüllte: „Die Tiroler haben einen<br />

Pecker, die Tiroler sind irr!“ Nicht zu<br />

fassen! Da fließt ein mörderbreites<br />

Asphaltband, das sich Autobahn nennt,<br />

durch das wunderbare Inntal, und<br />

man darf nur 100 km/h fahren!<br />

Mit den angezeigten 110 am Tacho<br />

war ich also schon im illegalen Modus.<br />

Ein Wahnsinn! Warum lassen sich die<br />

Tiroler diesen Irrsinn gefallen? Was<br />

ist aus den Nachfahren von Andreas<br />

Hofer und dem Speckbacher Josef<br />

geworden? Wo sind heute die Freiheitskämpfer?<br />

Es war zum Verzweifeln.<br />

Und als mir dann ein diszipliniert dahindümpelnder<br />

Herr im Bürgerkäfig<br />

mit Innsbrucker Kennzeichen empört<br />

den Vogel zeigte, weil ich mich vorbeischob,<br />

obwohl er ja exakt die vorgeschriebenen<br />

100 fuhr, reichte es.<br />

Ich hackte drei Gänge runter und<br />

ließ den Vierzylinder die Sinfonie der<br />

ungebremsten Freiheit in die Welt brüllen.<br />

Zornig und wild! Die schwarze Rakete<br />

beschleunigte dermaßen harsch,<br />

dass der streng nach Vorschrift popelnde<br />

Opelist wohl fürchtete, er hätte<br />

den Retourgang drinnen. Begleitet vom<br />

erregend scharfen Kreischen des Reihenvierers<br />

riss ich trotz des fehlenden<br />

Schaltautomaten nahezu blitzartig die<br />

32 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


BEI 100<br />

KM/H<br />

WERD’<br />

ICH IRR<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 33


Gänge durch und stieß in Sekundenschnelle<br />

in einen Geschwindigkeitsbereich<br />

vor, der meinen Führerschein im<br />

Falle einer Amtshandlung zu Konfetti<br />

machte. Ich werde diese Welt nie verstehen.<br />

In Deutschland bist du mit 200<br />

Sachen zu langsam, in Österreich nehmen<br />

sie dir Geld und Führerschein, in<br />

der Schweiz kassieren sie dein Motorrad<br />

und sperren dich sogar ein. Darüber<br />

könnte man lange nachdenken,<br />

aber es wird zu nichts führen – außer<br />

zur Erkenntnis, dass Gerechtigkeit nur<br />

eine moralisch durchdachte Idee mit<br />

gewaltigen, regionalen Unterschieden<br />

ist. Selbst im kleinen Mitteleuropa.<br />

Egal. Der Antritt der MT-10 mit der<br />

allmächtig bösen Transformer-Front<br />

war subjektiv einfach ein gottvoller<br />

Wahnsinn, und objektiv gibt es da ja<br />

auch keine Einwände: Laut <strong>PS</strong>-Messung<br />

marschiert die vollgetankt 213 Kilo<br />

leichte Yam echte 245 km/h, braucht<br />

von null auf 200 lediglich 8,7 Sekunden<br />

und von 150 auf 200 gerade einmal 3,2.<br />

3,2 Sekunden sind gar nichts. So lange<br />

brauchte der schimpfende Käfigbürger<br />

ja für den verwunderten Kontrollblick<br />

auf den Schaltknauf.<br />

Dass mein Zorn sehr schnell verrauchte<br />

und ich die Geschwindigkeit<br />

gleich wieder drosselte, lag dann aber<br />

gar nicht so sehr an Vernunft und<br />

Angst, die Lizenz zum Rasen zu verlieren,<br />

sondern an zwei nicht von der<br />

Hand zu weisenden Sachverhalten:<br />

Erstens spürte ich bei 200 so richtig<br />

klar, dass die MT-10 kein Supersportler,<br />

sondern ein Naked Bike ist, das den<br />

Piloten naturgemäß nicht besonders<br />

gut vor dem Fahrtwind schützt. Und<br />

zweitens fürchtete ich, dass der Gurt<br />

des Tenorhorns aufgeben könnte.<br />

Keine Frage, ich hätte das losgerissene<br />

Instrument schon gefunden und<br />

wahrscheinlich wäre es auch noch<br />

spielbar gewesen, aber der Kapellmeister<br />

hätte getobt, wenn ich mit dem verbeulten<br />

Blech angetreten wäre. In Gedanken<br />

spielte ich den Dialog durch:<br />

„Der Zustand deines Instrumentes ist<br />

eine ehrlose Frechheit!“ „Ich weiß. Tut<br />

mir leid. Ich habe es auf der Autobahn<br />

verloren. Der Gurt war wahrscheinlich<br />

keine ostdeutsche Handarbeit wie das<br />

Tenorhorn, das noch immer funktioniert<br />

und sauber stimmt, sondern ein<br />

Mist aus China. Die wissen dort nicht,<br />

dass echte Marschmusik bei 200 km/h<br />

stattfindet.“<br />

Torakusu orgelte gerne –<br />

aber nicht mit Vierzylindern<br />

Mit der mir größtmöglichen Contenance<br />

ließ ich die MT-10 durchs Inntal<br />

cruisen und freute mich auf die Kurven<br />

von Hall über das Kreuzhäusl nach Tulfes<br />

und in der Folge nach Rinn. Ich<br />

dachte an Herrn Torakusu Yamaha,<br />

dessen Name heute so viele<br />

unglaublich scharfe Eisen<br />

tragen. Er selber hatte damit<br />

nichts am Hut, sondern war<br />

ein genialer Techniker in der<br />

Welt der Musik. Als er 1887 in<br />

der Grundschule von Hamamatsu<br />

das amerikanische Harmonium<br />

reparierte, war er von<br />

der Funktionsweise und<br />

Machart so fasziniert, dass<br />

er ein ähnliches Instrument<br />

34 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


DATEN<br />

135<br />

120<br />

105<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

0<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

Bei den Japanern sieht auch kein Heck mehr so aus wie das andere –<br />

auch wenn die Flügelchen leicht die R1-Überschwester zitieren und die<br />

kantige Lampe ein klares MT-Gruppenmerkmal ist<br />

140<br />

125<br />

110<br />

95<br />

80<br />

65<br />

50<br />

35<br />

20<br />

5<br />

145<br />

130<br />

115<br />

100<br />

85<br />

70<br />

55<br />

40<br />

25<br />

10<br />

nachbaute. Um 1900 folgte das erste<br />

Yamaha-Piano. Seine Instrumente waren<br />

so gut, dass er 1904 in den USA<br />

mit dem Honorary Grand Prize für<br />

Pianos und Harmonien ausgezeichnet<br />

wurde. In den nächsten 50 Jahren<br />

stand Yamaha auch für Mundharmonikas,<br />

Pfeifenorgeln, 1,3596 <strong>PS</strong> = 1 Phonographen, kW<br />

elektromechanische<br />

0,7355 kW Orgeln = 1 <strong>PS</strong> und akustische<br />

Gitarren. Erst 1954 wurde das erste<br />

Motorrad 205 gebaut. Da es auf Anhieb ein<br />

200<br />

200<br />

Renner im 195 Verkauf war, kam es 1955<br />

190<br />

190<br />

zur Gründung 185 und Ausgliederung eines<br />

eigenen 175 Tochterunternehmens:<br />

180<br />

180<br />

170<br />

170<br />

Yamaha 165Motor Company.<br />

160<br />

160<br />

155 Heute macht Yamaha mit<br />

150<br />

150<br />

145 Motoren rund dreimal so viel<br />

140<br />

140<br />

135 Umsatz wie mit Musikinstrumenten.<br />

Wobei aber<br />

130<br />

130<br />

125<br />

120<br />

120<br />

115 zum Beispiel ein Tenorhorn<br />

eine Lawine<br />

110 110<br />

105<br />

100<br />

100<br />

95 kostet: Das Topmodell<br />

YEP-842S steht<br />

90<br />

90<br />

85<br />

80<br />

80<br />

75 mit 8423 Euro in<br />

70<br />

70<br />

65 der Liste. Dafür bekommt<br />

man schon<br />

60<br />

60<br />

55<br />

50<br />

50<br />

45 eine 115 <strong>PS</strong> starke,<br />

40<br />

40<br />

35 fabrikneue MT-09.<br />

30<br />

30<br />

25 Eigentlich irr. Entweder<br />

sind Blech-<br />

20<br />

20<br />

15<br />

10<br />

10<br />

5 instrumente sauteuer<br />

oder Motorräder<br />

0<br />

0<br />

unfassbar günstig.<br />

Über Konzertflügel darf<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/Zylinder,<br />

118 kW (160 <strong>PS</strong>) bei 11500/min, 111 Nm<br />

bei 9000/min, Bohrung/Hub: 79,0/50,9 mm,<br />

998 cm³, Verdichtungsverhältnis: 12,0:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 45-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,0 Grad, Nachlauf: 102 mm, Radstand:<br />

1400 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

43 mm, einstellbar in Federbasis, Zugund<br />

Druckstufe. Zentralfederbein mit Umlenkung,<br />

einstellbar in Federbasis, Zug- und<br />

Druckstufe. Federweg vorn/hinten: 120/120<br />

mm, Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55<br />

ZR 17, Erstbereifung: Bridgestone S 20 „W“,<br />

320-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />

angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

220-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

107,3 kW (146 <strong>PS</strong>) bei 230 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,5 s;<br />

0 –200 km/h: 8,7 s<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 4,0 s; 100 –150 km/h: 3,9 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

245 km/h<br />

GEWICHT<br />

213 kg vollgetankt, v./h.: 51,1/48,9 %,<br />

Tankinhalt: 17 Liter<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 32 mm, Druckstufe: 20 K<br />

offen, Zugstufe: 10 K offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe low/<br />

high: 15 K/komplett offen, Zugstufe: 1 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

12995 Euro (zzgl. NK)<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

140<br />

180<br />

120 160<br />

100 140<br />

120<br />

80<br />

100<br />

60 80<br />

Yamaha MT-10<br />

117,8 kW (160 <strong>PS</strong>)<br />

bei 11600/min<br />

110 Nm bei<br />

9300/min<br />

Drehmoment in Nm<br />

40<br />

60<br />

120<br />

40<br />

100<br />

20<br />

80<br />

20<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Die gemessenen <strong>PS</strong> entsprechen exakt der<br />

Werksangabe. Richtig geht die Post dann<br />

über 7000/min ab – mit leichtem Hänger.<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />

statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks *<strong>PS</strong>-Messung<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf<br />

Dynojet-Rollenprüfstand 250


EIN-<br />

NIETEN<br />

GEHT IMMER<br />

man in diesem Zusammenhang gar<br />

nicht nachdenken.<br />

Endlich: Die MT-10 feuerte<br />

durch die Radien<br />

Bei Hall konnte ich endlich die Folterautobahn<br />

verlassen und auf die Bergstraße<br />

nach Tulfes abbiegen. Und ich<br />

gab richtig Feuer. Einerseits, weil mir<br />

nurmehr fünfzehn Minuten bis zur Eröffnungspolka<br />

mit dem klingenden Titel<br />

„Auf froher Fahrt“ blieben, und andererseits,<br />

weil die MT-10 im freien Land<br />

einfach unfassbar herrlich agiert. Was<br />

sich mit den drei gekreuzten Stimmgabeln<br />

heutzutage aufführen lässt, davon<br />

konnte Yamaha-san nicht einmal träumen.<br />

Das Motoransprechverhalten hatte<br />

ich auf dem Standardmodus (A ist<br />

mir persönlich zu ruppig, B etwas zu<br />

mau), die Traktionskontrolle auf 2 und<br />

das Fahrwerk in dem von Jacko erarbeiteten<br />

<strong>PS</strong>-Setup (siehe Kasten). Im direkten<br />

Vergleich mit den anderen Top-<br />

Eisen der nackten Oberliga mag die<br />

MT-10 im unteren und mittleren Bereich<br />

nicht die Stärkste sein, aber der Punch<br />

des Reihenvierers mit der Crossplane-<br />

Konfiguration ist jedenfalls auch unter<br />

7000/min ein wirklicher Hammer. Oben<br />

zieht die Yam dann sowieso durch,<br />

dass einem die Luft wegbleibt.<br />

Irr, wie das heiser kreischende<br />

Triebwerk an der Kette reißt. Göttlich!<br />

Dass das Ansprechverhalten auch im<br />

Standardmodus sehr direkt ist und vor<br />

allem im unteren Drehzahlbereich nach<br />

einer sensiblen Gashand verlangt, ist<br />

eine auffällige Eigenheit der Yam, die<br />

aber nahezu gänzlich verschwindet,<br />

wenn man sich an die Maschine gewöhnt<br />

hat. Dann geht man am Scheitel<br />

wie selbstverständlich ans Gas und<br />

freut sich über den harschen Druck<br />

des Reihenvierers. Angenehm ist, dass<br />

die MT-10 eine Traktionskontrolle an<br />

Bord hat. So kann man kurvenausgangs<br />

trotz der gewaltigen Leistung<br />

entfesselt einnieten und muss sich<br />

nicht vor einem Highsider fürchten.<br />

Dass die Elektronik jetzt selbst bei<br />

dieser Fahrt unter hohem Termindruck<br />

aber nur einmal beruhigend eingreifen<br />

musste (weil ich eine herbstlich feuchte<br />

Stelle übersehen hatte), darf als Indiz<br />

für eine großartige, mechanische<br />

Traktion der nackten Rakete gelten.<br />

36 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


den Berg hinauf. Trotz der sehr entspannten<br />

und nicht besonders Vorderrad-orientierten<br />

Sitzposition hat man<br />

ein großartiges Gefühl für die Front<br />

und kann die Maschine präzise und<br />

zwanglos abwinkeln. Die sauber ansprechende<br />

und belastbare Gabel hält<br />

immer Bodenkontakt und führt den<br />

Vorderreifen souverän. Da entsteht großes<br />

Vertrauen.<br />

Auch mit dem Anker kam ich sehr<br />

gut zurecht. Zwar verlangt die Bremserei<br />

bei der MT-10 etwas mehr Handkraft,<br />

als man von den besten Supersportlern<br />

gewohnt ist, aber auf der<br />

Straße ist der ultraspäte Ankerwurf sowieso<br />

nicht meins. Gut finde ich auch,<br />

dass das nicht abschaltbare ABS spät<br />

eingreift. Selbst jetzt auf dem Weg zum<br />

Konzert löste es kein einziges Mal aus.<br />

Vor zwei Monaten am Pannoniaring allerdings<br />

war ich nicht ganz so begeistert.<br />

Das Regelverhalten war nämlich<br />

ähnlich wie das der Traktionskontrolle<br />

etwas grob. Keine Frage, man kann mit<br />

der MT-10 auch auf der Rennstrecke<br />

viel Freude haben, doch da wäre sie<br />

nicht meine erste Wahl. Im freien Land<br />

aber zählt sie zu meinen absoluten<br />

Favoriten. Auf der martialischen Japanerin<br />

kann mich niemand herrichten,<br />

es sei denn, er fährt eine Klasse besser<br />

als ich. Dagegen ist dann kein Kraut<br />

gewachsen. Eh klar.<br />

Ein Hoch auf den Huaber-Bauer<br />

und seine Puch DS 50<br />

Als ich dann äußerst knapp vor Konzertbeginn<br />

zwischen Tulfes und Rinn<br />

am Hotel Geisler vorbeiröhrte und mich<br />

mental auf den steil abfallenden „Sagmeister-Bichl“<br />

vorbereitete, entdeckte<br />

ich vor mir einen Lichtblick, der eine<br />

schlagartig entspannende Wirkung hatte:<br />

Was da zweihundert Meter vor mir<br />

wie in Zeitlupe knatternd rauchte, war<br />

der Huaber-Bauer mit seiner hellblauen<br />

Puch DS 50 – und der Tuba am Rücken.<br />

Alles klar! Ich war also noch nicht zu<br />

spät, sondern perfekt in der Zeit. Denn<br />

genauso, wie eine Oper erst dann aus<br />

ist, wenn die dicke Frau aufhört zu singen,<br />

fängt ein Blasmusik-Konzert erst<br />

an, wenn die Tuba da ist.<br />

FAZIT<br />

Allerdings war das Regelverhalten<br />

nicht rennorientiert sanft, sondern<br />

markant spürbar. Wie wenn mir die<br />

Yam sagen wollte: „Depperter, wenn<br />

du so weiterfährst, kommen wir<br />

nicht rechtzeitig an. Es kostet einfach<br />

Zeit, wenn du mich aus dem<br />

Herbstwald zerren musst!“<br />

Klasse Gabel,<br />

spät eingreifendes ABS<br />

Die Steigung nach dem Kreuzhäusl<br />

mit der scharfen Links, der schnelleren<br />

Rechts und der nach einer<br />

Zwischengeraden folgenden kehrenartigen<br />

Rechts nahmen die MT-10<br />

und ich bestmöglich. Die Linienwahl<br />

gelang wie selbstverständlich, die<br />

Rakete fraß sich zentimetergenau<br />

„WENN ICH ÜBER DIE<br />

MT-10 NACHDENKE ...<br />

… freue ich mich sehr, dass Japan 2<strong>01</strong>6 endlich<br />

eine nackte Rakete an den Start geschoben hat,<br />

die den Europäern die Stirn bieten kann. Japanische<br />

Motorräder haben jahrzehntelang die Fahne<br />

der Leistung hochgehalten, und dafür werde<br />

ich sie immer im Herzen tragen. Im freien Land<br />

muss sich die MT-10 vor niemandem fürchten,<br />

da teilt sie wirklich hart aus, da brennt sie ein<br />

Feuerwerk ab, das nichts für schwache Nerven<br />

ist. Dass sie auf der Rennstrecke nicht ganz auf<br />

Augenhöhe von Tuono V4 1100 und BMW S 1000<br />

R agiert, weil man aufrechter draufsitzt, etwas<br />

weniger Schräglagenfreiheit und eine nicht ganz<br />

so ausgeklügelte Elektronik hat, spielt für mich<br />

keine übergeordnete Rolle. Interessant wird<br />

sein, wie sich die brandneue MT-10 SP mit<br />

Quickshifter und semiaktivem Öhlins-Fahrwerk<br />

schlägt. Und abgesehen davon: Dass eine MT-09<br />

gleich viel kostet wie das Supertenorhorn von<br />

Yamaha – das packe ich einfach nicht.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 37


TEST<br />

FAHRASSISTENZEN UND FAHRWERK DER KAWASAKI ZX-10R PERFEKT ABSTIMMEN<br />

38 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


GIB MIR<br />

SPEED<br />

In jedem aktuellen<br />

Superbike steckt<br />

das Potenzial für<br />

schnelle Rundenzeiten. Aber ohne die passenden Elektronikund<br />

Fahrwerkseinstellungen bleibt es ungeweckt. Diesmal<br />

unter der Lupe: die Kawasaki Ninja ZX-10R.<br />

Text: Tobias Münchinger; Fotos: Roberto Selmin, Yvonne Hertler (3), Jacek Bilski (1)<br />

Das Mäusekino der ZX-10R steht nicht<br />

für die beste Ablesbarkeit. In 2<strong>01</strong>6<br />

wirkt es zudem etwas Old-School<br />

Wir schreiben das Jahr 2<strong>01</strong>6. Die Kawasaki Heavy<br />

Industries legen endlich mit einem verschärften<br />

Superbike nach. In Sachen Trägheitssensorik<br />

kommt jetzt auch in der ZX-10R die sogenannte<br />

IMU (Inertial Measurement Unit) zum Einsatz. Zwei Drehwinkel<br />

und drei Beschleunigungssensoren arbeiten in der 40 Gramm<br />

leichten Bosch-Einheit. Anhand der Vielzahl von Informationen<br />

kann die Traktionskontrolle effizienter arbeiten. Im Wesentlichen<br />

stützen sich alle elektronischen Helfer mehr oder weniger<br />

auf die Infos, die über die IMU gesammelt und weiterverarbeitet<br />

werden. Dennoch verzichtet Kawasaki beispielsweise darauf,<br />

die Funktion von Traktions- und Wheeliekontrolle voneinander<br />

zu trennen. Dazu an anderer Stelle mehr.<br />

Fahrwerksmäßig legt die Neue ebenfalls einen drauf.<br />

Vom Rennsport inspirierte Showa-Komponenten sind für die<br />

Dämpfung verantwortlich. Die hochwertige Gabel erkennt man<br />

optisch sofort an den charakteristischen Ausgleichsbehältern,<br />

die als Stickstoffreservoir und zusätzliche Kühlfläche funktionieren.<br />

Das Federbein ist ähnlich aufgebaut. Weiterhin besteht<br />

die ABS-Bremsanlage aus edlem Material: Brembo M50-Monoblocks<br />

beißen in 330er-Scheiben.<br />

Um die optimalen Einstellungen für die Ninja herauszufiltern,<br />

treiben wir uns zuerst auf der Landstraße herum, danach<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 39


geht es weiter auf die Rennstrecke.<br />

Auf dem Track muss es richtig kleben:<br />

Für die Runden auf dem Automotodrom<br />

Grobnik bei Rijeka bekommt die<br />

Kawa einen Satz frische Pirelli Diablo<br />

Superbike anstatt der serienmäßigen<br />

Bridgestone Battlax RS10 aufgezogen.<br />

Bei den Pirelli-Slicks handelt es sich<br />

vorne um die härtere Mischung SC3<br />

und hinten um die softere SC2.<br />

Fahrwerk<br />

Zunächst kümmern wir uns um das<br />

Fahrwerks-Setup. Die Grundeinstellung<br />

der Gabel fällt straff aus. Beim<br />

Ein- und Ausfedern im Stand glaubt<br />

man kaum, dass sie sensibel anspricht.<br />

Genau das erledigt sie aber<br />

auf der Landstraße wie auf der Rennstrecke<br />

in allen Geschwindigkeitsbereichen<br />

mit Bravour. Für den Rennstreckeneinsatz<br />

reicht es aus, die Dämpfung<br />

nur etwas zu erhöhen, damit die<br />

Front beim harten Anbremsen nicht zu<br />

weit eintaucht. Das Einlenkverhalten<br />

ist präzise und das Gefühl fürs Vorderrad<br />

ordentlich. Geradeauslauf- sowie<br />

Bremsstabilität gehören außerdem zu<br />

den Stärken der Kawa. Das Federbein<br />

kann in seiner Performance der Gabel<br />

nicht das Wasser reichen. Während<br />

das Ansprechverhalten auf der Landstraße<br />

noch in Ordnung geht, fehlen<br />

auf dem Rundkurs Dämpfungsreserven.<br />

Unter Feuer am Kurvenausgang<br />

neigt das Heck zum abrupten Wegrutschen.<br />

Die Rennstrecke in Rijeka frisst mit ihrem rauen<br />

Asphalt gierig den Hinterreifen auf, was den Effekt über den<br />

Testtag hinweg verstärkt. Ambitionierte Trackday-Besucher<br />

sind also mit einem Zubehörfederbein gut beraten.<br />

ABS<br />

Oben: So sieht es aus, wenn der Pilot<br />

den KLCM-Modus (Launch Control) auf<br />

Stufe eins aktiviert. Dazu muss Start/<br />

Stopp am rechten Lenker nach links<br />

gedrückt und gleichzeitig die Select-<br />

Taste am linken Lenkerende betätigt<br />

werden. Nachdem der Drehzahlmesser<br />

dreimal aufblinkt, kann der Blitzstart<br />

mit der ZX-10R erfolgen<br />

Mit sanftem Pulsieren des Hebels legt das ABS-System<br />

sanfte Regelgüte an den Tag. Ein Eingreifen erfolgt auch auf<br />

der Rennstrecke erst, wenn der Pilot hart und unkontrolliert<br />

„reinhackt“. Wird der Bremsdruck langsam erhöht, stellt sich<br />

die ZX-10R vor dem Kurveneingang sogar aufs Vorderrad,<br />

ohne dass das ABS die Bremse öffnet. Dafür fällt die Dosierung<br />

nicht so glasklar aus, wie man es von einer Sportbremse<br />

erwartet. Nach dem Anlegen der Bremse beißen die Stopper<br />

im ersten Moment noch nicht so<br />

richtig zu. Elektronische Einstellmöglichkeiten<br />

für das ABS gibt es keine.<br />

Die Lösung heißt „ABS-Canceller“ und<br />

kostet beim Kawa-Dealer 30,50 Euro.<br />

Anstelle eines Blindsteckers wird der<br />

Stick im Heck angeschlossen. Er legt<br />

das ABS still und sorgt für ein direkteres<br />

Bremsgefühl. Für den Rennstreckeneinsatz<br />

bekommt der „Dongle“<br />

eindeutig den <strong>PS</strong>-Kauftipp.<br />

Leistungsmodi<br />

Für den Motor stehen die drei Leistungsmodi<br />

F (volle Leistung), M<br />

(etwa 80 Prozent der Leistung) und<br />

L (etwa 60 Prozent der Leistung) zur<br />

Verfügung. Klarer <strong>PS</strong>-Tipp für Landstraße<br />

und Rennstrecke: der F-Modus.<br />

Bei der Traktionskontrolle S-KTRC<br />

(Sport-Kawasaki Traction Control)<br />

kann der Pilot zwischen fünf Stufen<br />

wählen, zudem gibt‘s die Funktion<br />

„Off“. Fünf bedeutet die höchste, eins<br />

die geringste Intervention. Auf Stufe<br />

fünf wird Schlupf am Hinterrad im<br />

Ansatz unterbunden. In öffentlichen<br />

Gefilden bewegt sich der Pilot mit<br />

Stufe vier auf der abflugsicheren Seite.<br />

Unter besonders griffigen Verhältnissen<br />

ziehen wir Stufe drei vor. Das Intervenieren<br />

der S-KTRC erfolgt weich<br />

und unauffällig. Erst die orange-gelb<br />

aufflackernde Warnlampe im Cockpit<br />

signalisiert das Eingreifen. Für die<br />

Rennstrecke kristallisiert sich Stufe<br />

drei immer noch als guter Kompromiss aus Schlupf und Haftung<br />

heraus. In früheren Tests waren wir mit dieser Einstellung<br />

nicht ganz einverstanden, wenn es um schnelle Rundenzeiten<br />

gehen sollte. Aber hier in Rijeka gehen die Reifen<br />

früher in die Knie als auf anderen Strecken. Mit der Traktionskontrolle<br />

auf Stufe zwei befindet man sich am Nachmittag<br />

teilweise schon außerhalb der Komfortzone und belässt<br />

es lieber bei Stufe drei. Gut: Die S-KTRC lässt sich während<br />

der Fahrt umstellen. Nervig: Das System genehmigt sich<br />

nach Knopfdruck eine Gedenksekunde, bevor es den Modus<br />

wechselt. Der Gasgriff muss dabei vollständig geschlossen<br />

sein. Den angewählten Modus während der Fahrt zu erkennen<br />

gelingt nicht auf den ersten Blick, da die Abbildung der<br />

Zahlen im Cockpit winzig ausfällt.<br />

<strong>01</strong> Unterm Soziussitz versteckt sich der Anschluss<br />

für den ABS-Canceller. Hier zu sehen<br />

ist der serienmäßig montierte Blindstecker<br />

02 Bei der Stilllegung des ABS durch den<br />

Dongle tritt als positiver Nebeneffekt ein<br />

direkteres Gefühl und eine bessere Dosierbarkeit<br />

der Bremse auf 03 Für die Rennstrecke<br />

drehen wir die Druckstufendämpfung des<br />

Federbeins bis auf 1/8-Umdrehung zu<br />

04 Die Stellschrauben für Druck- und Zugstufe<br />

der feinen Showa-Gabel befinden sich unten<br />

<strong>01</strong> 02<br />

40 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Wheeliekontrolle<br />

Die Bordelektronik der ZX-10R kennt dieses Feature, um ein<br />

ansteigendes Vorderrad beim Beschleunigen zu regulieren.<br />

Allerdings existiert dafür keine separate Einstellmöglichkeit.<br />

Die Wheeliekontrolle funktioniert im Verbund mit dem ausgewählten<br />

Leistungsmodus und der S-KTRC. Bei voller Leistung<br />

und S-KTRC zwischen Stufe zwei und vier wird das<br />

steigende Vorderrad ziemlich früh und sanft wieder abgesetzt.<br />

Provozierte Wheelies unterbindet die S-KTRC schon im<br />

Ansatz.<br />

Kawasaki Engine Brake Control (KEBC)<br />

Die elektronische Motorbremse unterscheidet zwischen “Off”<br />

und “Light”. Am besten gefällt uns der standardmäßig eingestellte<br />

Light-Modus. Auf „Off“ erhöht sich das Motorbremsmoment<br />

stark und es fällt schwerer, die Kawa mit hohem Speed<br />

in die Kurven laufen zu lassen.<br />

Kawasaki Launch Control Mode (KLCM)<br />

Für optimale Rennstarts gibt es eine dreistufige Launch Control.<br />

Zum Aktivieren muss der Power-Modus „F“ ausgewählt<br />

sein. Danach bei laufendem Motor und eingelegtem ersten<br />

Gang die Select-Taste und den Start/Stopp-Schalter gleichzeitig<br />

betätigen, bis der Drehzahlmesser dreimal blinkt. Beim<br />

03 04<br />

Vollgasgeben reguliert die Elektronik die Motordrehzahl jetzt<br />

in den Stufen zwei und drei auf 8000/min und in Stufe eins<br />

auf 9000/min. Zwischen zwei und drei lässt sich höchstens<br />

ein minimaler Unterschied hineininterpretieren, und es wird<br />

relativ viel Drehmoment zurückgenommen. <strong>PS</strong>-Tipp: Mehr<br />

Power gibt es auf Stufe eins, ohne dass die Kupplungsdosierung<br />

wesentlich kniffliger ausfallen würde.<br />

Quickshifter (KQS)<br />

Drehzahl heißt das Zauberwort. Erst über 8000/min funktioniert<br />

der Schaltautomat richtig sauber, dann aber präzise<br />

und nicht weiter auffällig. Sonst bietet der Quickshifter keine<br />

weiteren Einstellmöglichkeiten (leider auch keine Blipperfunktion)<br />

außer „Off“. Wir lassen ihn selbstverständlich<br />

aktiviert, ziehen forsch am Gas und genießen den Speed!<br />

SETUP (TROCKENE BEDINGUNGEN)<br />

RENNSTRECKE LANDSTRASSE<br />

FAHRASSISTENZ<br />

ABS aus (Dongle) ein<br />

Traktionskontrolle (S-KTRC) 2 oder 3 3 oder 4<br />

Wheeliekontrolle - -<br />

Launch Control (KLCM) 1 –<br />

Fahrmodus F F<br />

FAHRWERK *<br />

Gabel<br />

Zugstufe 2 U 2,5 U<br />

Druckstufe 2 U 3,5 U<br />

stat. Negativfederweg 22 mm 22 mm<br />

Federbein<br />

Zugstufe 1 U 2 U<br />

Druckstufe 1/8 U 2 U<br />

stat. Negativfederweg 13 mm 13 mm<br />

Lenkungsdämpfer automatisch automatisch<br />

*alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer<br />

Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U = Umdrehungen; K = Klicks<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 41


FAHRBERICHT<br />

KAWASAKI-WERKS-SUPERBIKE UND ZX-10RR<br />

Morgens um neun Uhr<br />

ist es noch bitterkalt<br />

in Aragón. Bei dem Gedanken,<br />

jetzt gleich das<br />

Arbeitsgerät von Doppelweltmeister<br />

Jonathan<br />

Rea fahren zu<br />

dürfen, kann einem<br />

aber ganz<br />

schnell richtig<br />

heiß werden<br />

Biel Roda sitzt zusammen mit<br />

zwei Kollegen vor einer<br />

Handvoll internationaler Journalisten.<br />

Die Mimik des Marketing<br />

& PR-Managers von KRT (Kawasaki<br />

Racing Team) ist nicht bösartig,<br />

aber durchaus ernst und seine Worte<br />

klingen mahnend. Er sagt: „Und denkt<br />

daran, sollte einer von euch unser<br />

Motorrad hinwerfen, die Mechaniker<br />

haben schwere und harte Werkzeuge.<br />

Sie werden damit in der Box auf euch<br />

warten.“ Wie jedes Jahr beginnen die


AM ENDE DER<br />

NAHRUNGS-<br />

KETTE<br />

Fressen<br />

und gefressen<br />

werden heißt es im heiß<br />

umkämpften WM-Zirkus. Der Hauptgang ist angerichtet,<br />

<strong>PS</strong> steigt exklusiv für einige Runden in den<br />

Sattel des aktuell besten Superbikes des Planeten.<br />

Text: Tobias Münchinger; Fotos: Kawasaki<br />

Teams ihre Wintertests im spanischen<br />

Aragón. Und wie jedes Jahr dürfen<br />

einige wenige Journalisten vier Runden<br />

lang die Werks-Kawasaki-ZX-10R bewegen.<br />

Jonathan Rea gelang nur kurze<br />

Zeit vorher beim letzten Rennen in<br />

Katar das Kunststück, auf genau dieser<br />

Maschine seinen zweiten WM-Titel in<br />

Folge zu holen. Und ich darf gleich<br />

sein Bike fahren – was für eine Ehre!<br />

Die Kawasaki ZX-10R beschäftigt<br />

uns sowieso schon eine ganze Weile<br />

intensiv. Anfang des Jahres wurde das<br />

neue Serienmotorrad mit wichtigen<br />

Updates in Sepang vorgestellt. Dort<br />

gab es die Ninja zusätzlich als Kit-Bike<br />

mit Werkstuning zu fahren, was mächtig<br />

Eindruck hinterließ. Beim diesjährigen<br />

<strong>PS</strong>-TunerGP trat dann die ZX-10R<br />

vom Bike-Shop-Lüchow an und übertraf<br />

die Erwartungen aller Tester. Was<br />

für eine Maschine! Auch die von Kawasaki-Deutschland<br />

für den Kit-Bike-Test<br />

in <strong>PS</strong> 10/2<strong>01</strong>6 aufgebaute Zehner<br />

schlägt in diese Kerbe. Im Vergleich<br />

dazu zeigt das Serienmotorrad mit seiner<br />

Drehmomentschwäche aus dem<br />

unteren Drehzahlbereich heraus und<br />

seinem trägen Handling wenig von<br />

dem Potenzial, das es eigentlich besitzt.<br />

Ganz frisch betritt in 2<strong>01</strong>7 eine auf<br />

500 Stück limitierte ZX-10RR die Bühne.<br />

Sie dient dem Werksteam für die<br />

kommende Saison als Homologationsmodell.<br />

Auf der Rennstrecke soll die<br />

Doppel-R laut Prospekt eine bis zwei<br />

Sekunden pro Runde schneller sein als<br />

das Standardmodell. Dafür hat sie andere<br />

Nockenwellen mit mehr Hub und<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 43


<strong>01</strong> 02<br />

03<br />

<strong>01</strong> Die ZX-10RR wird durch eine Reihe von Sonderzubehör geadelt,<br />

dazu zählt der phänomenale Schaltautomat mit Blipper<br />

02 Standfest: Ein stabileres Kurbelgehäuse soll für Haltbarkeit sorgen<br />

03 In der Doppel-R sind härtere Ventilfedern als im Standardmodell verbaut<br />

04 Im Zylinderkopf musste erst Platz geschaffen werden, um die RR-Nockenwellen<br />

(Bild) mit mehr Hub unterbringen zu können<br />

04<br />

Tassenstößel mit DLC-Beschichtung,<br />

härtere Ventilfedern und ein verstärktes<br />

Kurbelgehäuse. Weiterhin besitzt<br />

die RR serienmäßig einen Quickshifter<br />

mit Blipperfunktion, und ihr Fahrwerk<br />

ist rennstreckenorientierter abgestimmt.<br />

Außerdem rollt sie auf leichten<br />

Alu-Schmiederädern von Marchesini.<br />

Wer 20 945 Euro plus Nebenkosten<br />

übrig hat, kann den Brenner ab sofort<br />

bestellen.<br />

Zum Einschießen auf die Strecke in<br />

Aragón und zur Vorbereitung auf die<br />

Runden mit der WM-Maschine von Rea<br />

steht uns eine ZX-10RR mit weiteren<br />

Kit-Teilen (ECU mit speziellem Mapping,<br />

Akrapovic-Komplettanlage, ABS<br />

ausgebaut, Fahrwerk nochmals angepasst)<br />

zur Verfügung. Ebenfalls exklusiv<br />

– eine gesonderte Pressevorstellung<br />

der RR wird es wohl nicht geben.<br />

Sie fährt ganz ähnlich wie die Zehner<br />

vom Bike-Shop-Lüchow oder das Kit-<br />

Bike aus <strong>PS</strong> 10/2<strong>01</strong>6: schlichtweg genial!<br />

Das Handling ist dank der leichten<br />

Räder extrem hoch, aber ausgewogen.<br />

Mit mächtigem Druck in allen Lebenslagen<br />

würde diese Ninja viele ambitionierte<br />

Hobbyracer glücklich machen.<br />

Manchmal denke ich in solchen<br />

Momenten: Jetzt muss der Höhepunkt<br />

erreicht sein. Viel besser kann es nicht<br />

mehr werden. Doch am oberen Ende<br />

der Nahrungskette kommt plötzlich so<br />

was wie die ZX-10R von Doppelweltmeister<br />

Jonathan Rea. Zirka 240 <strong>PS</strong><br />

treffen auf etwa 165 Kilo. Ein Biest?<br />

Weit gefehlt. Diese Bombe ist ein Musterbeispiel<br />

an Fahrbarkeit! Ich sitze<br />

44 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


ziemlich vorderradorientiert, habe die<br />

Achse über die weit nach außen<br />

gedrehten Lenkerstummel praktisch<br />

direkt in der Hand. Um in Schräglage<br />

abzutauchen, reicht der bloße Gedanke<br />

daran. Das eigentlich straffe Fahrwerk<br />

absorbiert Bodenwellen wie ein<br />

Schwamm. Superweich und doch direkt<br />

geht die Werksmaschine ans Gas.<br />

Sie drückt in wirklich jedem Drehzahlbereich<br />

wie irre. In den Kurven klingt<br />

der Reihenvierer beim Gasaufziehen<br />

sonderbar. Zwei Einspritzleisten steuern<br />

immer je zwei Drosselklappen unterschiedlich<br />

an und halten den Motor<br />

bei bester Laune. Nachdem ich mich<br />

am Ende der langen Geraden hinter<br />

der Verkleidungsscheibe hervorstrecke<br />

und der Wind brutal an mir zerrt,<br />

merke ich erst, was ich für einen wahnsinnigen<br />

Speed draufhaben muss. Dennoch<br />

bleibt die Maschine super kontrollierbar,<br />

in jeder Lebenslage. Nach<br />

vier Runden rolle ich wieder in die Box<br />

und weiß: Der T-Rex ganz oben in der<br />

Nahrungskette ist eigentlich ganz<br />

handzahm. Dass die Mechaniker ihre<br />

Werkzeuge heute nicht zücken müssen,<br />

ist ebenfalls eine gute Nachricht.<br />

05<br />

06<br />

05 Die Lenkerstummel an Reas Superbike sind auffällig weit nach außen<br />

gedreht, die Kontrolle über das Motorrad fällt damit erstaunlich leicht<br />

06 Ab 2<strong>01</strong>7 verboten: Diese Saison konnte das Team mit zwei Einspritzleisten<br />

arbeiten, die immer je zwei Drosselklappen unterschiedlich ansteuern<br />

07 Bremse und Fahrwerk der ZX-10R scheinen wie vom anderen Stern<br />

07<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


TEST<br />

NEUE SPORTREIFEN VON MICHELIN UND DUNLOP<br />

FRANZÖSIS<br />

EVOLUTION<br />

46 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Die Jungs und Mädels von<br />

Michelin bekommen das<br />

Grinsen gar nicht mehr aus<br />

dem Gesicht. „Der Power RS<br />

ist der sportlichste straßenzugelassene<br />

Reifen, den wir je entwickelt haben“,<br />

frohlockt Produktmanager Pierre-Yves<br />

Formagne. Große Worte eines Herstellers,<br />

der mit seinen Sportpellen in den<br />

letzten Jahren nur bedingt überzeugen<br />

konnte. Beispiel Pilot Power 3, Zitat aus<br />

dem Vergleichstest in Heft 07/2<strong>01</strong>6:<br />

„Sportliches Landstraßenfräsen steckt<br />

er zwar sehr ordentlich weg. Auf der<br />

Piste streicht er jedoch die Segel: vergleichsweise<br />

überschaubare Haftungsreserven,<br />

geringe Stabilität.“ Damals<br />

landete die Pelle auf dem vorletzten<br />

Platz. Natürlich wussten die Franzosen<br />

schon seit dem Stapellauf des Gummis<br />

2<strong>01</strong>3 um seine Schwächen. Daher<br />

arbeiteten sie zu dieser Zeit bereits am<br />

Nachfolger. „Das Kürzel RS klingt nach<br />

Racing, deshalb verwenden wir es“,<br />

verrät der Michelin-Mann. „Im Deutschen<br />

übersetzen wir es mit Rennsport.“<br />

Nach vierjähriger Entwicklung<br />

stellen die Franzosen den Pneu exklusiv<br />

einer Handvoll der schnellsten<br />

Journalisten vor. Selbstsicher ob der<br />

sportlichen Qualitäten des RS, lud der<br />

Hersteller auf die Rennstrecke im<br />

südspanischen Cartagena.<br />

„Wir möchten an dieser Stelle nicht<br />

so sehr auf die technische Seite des<br />

Reifens eingehen“, lächelt Formagne.<br />

„Das erledigen wir bei der offiziellen<br />

Präsentation nächsten März. Heute<br />

konzentrieren wir uns aufs Fahren.“<br />

CHEMichelin ist seit<br />

jeher urfranzösisch,<br />

und auch<br />

Dunlop entwickelt seine Sportpellen seit<br />

geraumer Zeit in der „Grande Nation“.<br />

Unabhängig voneinander präsentierten beide<br />

nun einem kleinen, erlauchten Kreis ihre<br />

jüngsten sportlichen Gummis. <strong>PS</strong> war dabei.<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Michelin, Dunlop<br />

MICHELIN<br />

POWER RS<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 47


„DER POWER RS IST DER SPORT-<br />

LICHSTE STRASSENREIFEN, DEN<br />

MICHELIN JE ENTWICKELT HAT“<br />

Pierre-Yves Formagne, Produktmanager Michelin<br />

Geniale Ansage! Zumal sich jeder<br />

Schreiberling im Vorfeld zwei Konkurrenzprodukte<br />

aussuchen durfte, gegen<br />

die der Power RS antritt. Wir wählten<br />

die punktgleichen Sieger des Trockentests<br />

aus besagtem Vergleich: Bridgestone<br />

S 21 und Metzeler M7 RR. Die<br />

Jagd kann beginnen!<br />

Wow, der RS vermittelt schon beim<br />

leichten Wedeln in der Boxengasse eine<br />

Mörder-Stabilität. Kann so ein Gummi<br />

auch handlich? Mit kalten Schlappen<br />

geht’s vorsichtig in die Rechts nach<br />

Start/Ziel. Das Kaltlauf-Feeling überzeugt,<br />

und nach spätestens einer halben<br />

Runde ist die Pelle warm genug für eine<br />

schärfere Gangart. Kaum darauf eingeschossen,<br />

ist nach fünf Umläufen aber<br />

schon wieder Schluss. Der strenge Zeitplan<br />

sieht mehrere Wechsel zwischen<br />

den einzelnen Reifen vor. Sehr aufwendig,<br />

doch ideal für direkte Vergleiche.<br />

Die zeigen am Ende folgendes Bild:<br />

Der Michelin Power RS ist ein brutal<br />

stabiler Reifen, nichts bringt ihn aus<br />

der Ruhe – weder Ankern jenseits von<br />

Gut und Böse, noch kühn geöffnete<br />

Drosselklappen kurz hinterm Scheitelpunkt.<br />

Bei letztgenannter Übung<br />

Michelin will es ganz<br />

genau wissen, Briefing<br />

nach jedem Turn: Wie<br />

schlägt sich der Power RS<br />

in den unterschiedlichen<br />

Kriterien gegenüber den<br />

Mitbewerbern? Antwort:<br />

extrem konkurrenzfähig<br />

baut die Pelle zudem unglaublichen<br />

Grip auf. Die Test-BMW S 1000 RR<br />

marschiert brachial vorwärts, ohne<br />

ein geringstes Anzeichen von Slides<br />

oder übermäßigem Rühren am Heck.<br />

Unglaublich! Dabei bleibt offen, ob<br />

der Normalo diese Haftung überhaupt<br />

abrufen kann. Ungeachtet dessen liegt<br />

der Michelin in diesen Kapiteln vor<br />

dem Metzeler und noch etwas deutlicher<br />

vor dem Bridgestone. Wobei man<br />

sagen muss, dass wir den S 21 schlagkräftiger<br />

in Erinnerung haben. Ob<br />

Einzelfall oder Dauerzustand wird unser<br />

großer Vergleichstest 2<strong>01</strong>7 zeigen.<br />

Das Feedback des RS rangiert<br />

ebenfalls auf hohem Niveau. Einzig<br />

beim Handling lässt er ein paar Federn,<br />

beim Einlenken und am Kurvenausgang<br />

braucht er etwas Nachdruck für<br />

die Wunschlinie. Größte Schwäche des<br />

Franzosen ist jedoch sein deutliches<br />

Aufstellmoment beim Bremsen in<br />

Schräglage. Im Hinblick auf die sonstige<br />

Performance eine echte Lappalie.<br />

Michelin fertigt die Pelle in vielen<br />

Dimensionen, sogar eine fette 240er-<br />

Schluffe (Ducati Diavel) ist dabei. Der<br />

Power RS steht ab Januar beim freundlichen<br />

Händler, der Vorgänger Pilot<br />

Power 3 bleibt als „Second Line“, also<br />

günstige Alternative, weiterhin im<br />

Programm.<br />

48 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


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EVOLUTION,<br />

DIE ZWEITE<br />

Nur gut eine Woche vor seinem<br />

französischen Mitbewerber<br />

präsentierte Dunlop mit dem<br />

GP Racer D212 ebenfalls einen Sportgummi.<br />

Auch dieser Test fand auf abgesperrtem<br />

Terrain statt, aus gutem<br />

Grund. Denn die Pelle ist zwar straßenzugelassen,<br />

wird vom Hersteller allerdings<br />

nicht für diesen Zweck empfohlen.<br />

„Der GP Racer D212 ist ein Rennreifen,<br />

das Reglement diverser Serien<br />

verlangt eine Straßenzulassung“, erklärt<br />

Dmitri Talboom, Chefstratege von<br />

Dunlop Motorradreifen. „Allerdings<br />

wird sein Vorgänger, der GP Racer<br />

D211, vor allem in südlichen Ländern<br />

gerne auch auf öffentlichen Straßen bewegt.<br />

Vorwiegend aus Imagemotiven.“<br />

Stichwort Vorgänger. Der rollt bereits<br />

seit sieben (!) Jahren vom Band,<br />

höchste Zeit für den Nachfolger. Hierzulande<br />

dürfte das besonders die<br />

Jungs vom Yamaha-R6-Dunlop-Cup<br />

freuen, denn die komplett neu entwickelte<br />

Sohle soll dank spitzerer Kontur<br />

handlicher und trotz geringerer Aufstandsfläche<br />

(„Latsch“) schneller sein.<br />

„Hinten in der weicheren der beiden<br />

Mischungen und in den Dimensionen<br />

190/55 oder 200/55 zwischen 1,5 und<br />

maximal 2,5 Sekunden“, verspricht Talboom.<br />

Apropos Mischungen: Vorn ist<br />

der D212 in S (Soft) und M (Medium)<br />

erhältlich, hinten in M und E (Endurance<br />

= hart).<br />

Zielgruppe? Vorwiegend<br />

Trackday-Teilnehmer<br />

Außer den Racern diverser Rennserien<br />

hat Dunlop hauptsächlich Teilnehmer<br />

von Trackdays im Visier. „Der GP Racer<br />

D212 ist unkompliziert und braucht<br />

keine besondere Fahrwerksabstimmung“,<br />

verspricht der Hersteller. Dennoch<br />

rät er zu Heizdecken. Dem schließen<br />

wir uns uneingeschränkt an, denn<br />

grundsätzlich halten Reifenwärmer<br />

die Temperatur konstant und schonen<br />

damit die Pellen. Und das hält die<br />

Performance stabil.<br />

Nach sieben Jahren rollt endlich<br />

der Nachfolger des GP Racer<br />

D211 an den Start. Wie dieser ist<br />

der komplett neu entwickelte<br />

D212 ein Rennreifen, für die<br />

Straße nicht empfehlenswert<br />

DUNLOP<br />

GP RACER D212<br />

Doch jetzt zur wichtigsten Frage:<br />

Wie funktioniert der Neue? Super! Mit<br />

diesem Gummi winkelt sogar eine serienmäßig<br />

eher behäbige Kawasaki ZX-<br />

10R überaus flott ab und sticht dabei<br />

herrlich zielgenau durch die Ecken. Dazu<br />

liefert die Sohle viel Feedback und<br />

stellt sich beim Bremsen in Schräglage<br />

nullkommanull auf. Auch Grip bietet<br />

der Dunlop jede Menge, und bis auf ein<br />

minimales Rühren beim Beschleunigen<br />

in Schräglage bleiben sowohl die erwähnte<br />

Kawa als auch das andere Testbike,<br />

eine Yamaha R1, stabil auf Kurs.<br />

Wie die Pelle im Vergleich zur Konkurrenz<br />

abschneidet, ist allerdings unklar.<br />

Denn mit ihrer Ausrichtung steht<br />

sie zwischen straßenzugelassenen Hypersport-Sohlen<br />

(Beispiele: Pirelli Diablo<br />

Supercorsa SP, Bridgestone RS 10)<br />

und echten Profi-Rennreifen wie dem<br />

profilierten D212 GP Pro aus gleichem<br />

Haus. Vom letztgenannten Typ stammt<br />

der GP Racer übrigens ab, bis auf die<br />

Gummimischung sind beide absolut<br />

identisch. Evolution im besten Sinne.<br />

50 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


TECHNIK<br />

LESERFRAGEN<br />

KRAFT-<br />

SCHLUSS<br />

WERNER KOCH<br />

<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />

Motorrad-Flüsterer Werner<br />

„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />

ständig selbst in seiner eigenen<br />

Werkstatt, und kein Technik-<br />

Thema ist ihm zu verworren.<br />

Und weiß er tatsächlich mal<br />

selbst nicht weiter, weiß er<br />

genau, wo man fragen muss.<br />

Sie haben eine<br />

Technik-Frage, die<br />

Sie schon lange<br />

umtreibt? Im Forum<br />

behauptet jeder<br />

etwas anderes?<br />

Sie sind mit Ihrem<br />

Latein am Ende?<br />

Dann stellen Sie uns<br />

Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />

der Sache hier auf<br />

den Grund, erklärt<br />

die Zusammenhänge<br />

oder fragt die<br />

Experten der Industrie<br />

oder Rennteams.<br />

Fragen an:<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />

de, bitte „Technik“<br />

im Betreff angeben.<br />

Text: Werner Koch<br />

Fotos: Jacek Bilski, Katrin Sdun (2),<br />

Archiv, mps-Fotostudio, fact<br />

? <strong>PS</strong>-Leser und Ducati Panigale-<br />

Besitzer Daniel Fink fragt: „Welche<br />

Vorteile hat eine Trockenkupplung<br />

gegenüber einer Ölbadkupplung?“<br />

<strong>PS</strong>-Antwort Die Vorteile der Trockenkupplung<br />

haben sich im Lauf der Jahre<br />

drastisch reduziert. Bei den Rennzweitaktern<br />

und manchen Viertaktern der<br />

70er- und 80er-Jahre wurden sie verwendet,<br />

um die sogenannten Pantschverluste<br />

zu veringern. Diese entstehen,<br />

wenn die Kupplung im Ölbad rotiert<br />

und dadurch etwas an Leistung verloren<br />

geht. Zudem kann das Öl aufschäumen,<br />

wenn der rotierende Kupplungskorb<br />

Luft und Öl vermischt. Dieses<br />

Problem hat man bei modernen Ölbadkupplungen<br />

weitesgehend gelöst,<br />

indem die Kupplung hoch über dem<br />

Ölstand der Nasssumpfschmierung<br />

rotiert. Zudem sind die meisten Kupplungen<br />

durch Abschottungen vom<br />

Ölsumpf getrennt.<br />

Um dennoch eine sichere Ölzufuhr<br />

zu den Belägen zu garantieren, werden<br />

die meisten Ölbadkupplungen durch<br />

die Getriebewelle mit Drucköl versorgt,<br />

von wo es durch die Zentrifugalkraft<br />

nach außen in die Reibscheiben fließt<br />

und diese nicht nur schmiert (für ein<br />

weiches Einrücken der Kupplung), sondern<br />

auch kühlt. Allerdings muss die<br />

Ölmenge sorgfältig dosiert werden, damit<br />

die Kupplungsscheiben nicht durch<br />

Ölüberschuss miteinander verkleben<br />

und die Kupplung ungenügend trennt.<br />

Als Folge dieser verklebten Kupplungsbeläge<br />

kommt es oft zu einem harten,<br />

lauten Schaltschlag beim Einlegen des<br />

ersten Gangs, speziell bei kaltem, zähflüssigem<br />

Motoröl.<br />

Bei älteren Ölbadkupplungen mit<br />

Sintermetallbelägen bestand auch die<br />

Gefahr, dass harte Sinterpartikel in den<br />

Ölkreislauf gelangen und an den Gleitlagern<br />

Schäden verursachen. Deshalb<br />

werden heute meist organische oder<br />

semi-organische Belagmischungen<br />

verwendet, die beim normalen Verschleiß<br />

relativ weiche Partikel freisetzen,<br />

die an den Lagerstellen kaum<br />

Schaden anrichten und vom Ölfilter<br />

aufgefangen werden. Neigt eine Ölbadkupplung<br />

jedoch beim Startversuch<br />

oder durch einen zu geringen Federanpressdruck<br />

zum Durchrutschen unter<br />

Volllast, können die Beläge regelrecht<br />

verbrennen. Dann bilden sich oftmals<br />

harte und für die Motorlager sehr<br />

schädliche Kohlenstoffpartikel, die sich<br />

auch am Ölsieb absetzten und dieses<br />

verstopfen können. Ist eine Ölbadkupplung<br />

verbrannt, sollte der Motor sofort<br />

abgestellt und der komplette Ölsumpf<br />

im Motor gründlich gereinigt werden.<br />

Das kann bei der Trockenkupplung<br />

nicht passieren. Denn hier läuft der<br />

Kupplungskorb mitsamt Reibscheiben<br />

außerhalb des Ölbades. Eine kurze,<br />

52 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Einscheiben-Trockenkupplungen<br />

werden nur bei<br />

Motoren eingesetzt,<br />

bei denen die Kupplung<br />

direkt auf der<br />

Kurbelwelle sitzt<br />

und somit zwar mit<br />

hoher Drehzahl,<br />

aber weniger starkem<br />

Drehmoment<br />

beaufschlagt wird<br />

Wenn eine Mehrscheibenkupplung<br />

stark beansprucht<br />

wird,<br />

laufen die<br />

Stahlscheiben<br />

blau an und<br />

verziehen sich,<br />

während die organischen<br />

Beläge<br />

auf den Reibscheiben<br />

regelrecht verbrennen<br />

verzahnte Welle mit Simmerring stellt<br />

die Verbindung zum Primärantrieb,<br />

der im Ölbad läuft, her. Die Vorteile der<br />

Trockenkupplung sind der einfache<br />

und schnelle Wechsel der Beläge und<br />

der einfache Zugriff von außen, um<br />

mögliche Einstellungen am Anti-Hopping-System<br />

zu verändern. Für viele<br />

Technik-Freaks sorgt aber schon allein<br />

die mechanisch tolle Optik und das<br />

typische Rasseln der Beläge bei gezogener<br />

Kupplung für Begeisterung. Allerdings<br />

waren es gerade diese Klappergeräusche,<br />

die die Hersteller bei den<br />

strengen Geräuschvorschriften dazu<br />

zwangen, ihre Trockenkupplungen<br />

unter einem schallisolierenden Deckel<br />

zu verstecken. Weitere Nachteile der<br />

Trockenkupplungen sind die oftmals<br />

schlechte Dosierbarkeit beim Vollgasstart<br />

und die thermische Überlastung<br />

bei schleifender Kupplung, die auch<br />

zum Ausfall durch verbrannte Reibscheiben<br />

führen kann.<br />

Eine ganz spezielle, im Automobilbau<br />

aber übliche Art der Trockenkupplung<br />

ist die Ein-oder Zweischeiben-<br />

Bauart bei BMW-Boxer- oder Moto Guzzi-V2-Motoren.<br />

Da diese Kupplungen<br />

direkt auf der Kurbelwelle sitzen (keine<br />

Untersetzung der Antriebskraft durch<br />

den Primärantrieb), müssen sie weniger<br />

Drehmoment übertragen und kommen<br />

daher mit einer oder zwei Reibscheiben<br />

aus. Bei beiden Kupplungssystemen<br />

Links eine Anti-Hopping-Kupplung für einen Ducati-Motor, die die serienmäßige Trockenkupplung<br />

(Bauteile rechts) ersetzt. Die schöne mechanische Ausführung und das<br />

typische Rasselgeräusch machen diese Bauart in der Rennsportszene sehr beliebt<br />

hat sich die Lösung des Ruckdämpfers<br />

im Sekundärzahnrad zwischen Radnabe<br />

und Kupplungskorb bewährt. Dieser<br />

Dämpfer sitzt drehbar gelagert auf<br />

der Nabe und stützt sich auf Schraubenfedern<br />

oder Gummilagern ab. Jede<br />

harte Drehmomentspitze, die der Motor<br />

in den Antrieb jagt, bewirkt, dass der<br />

Kupplungskorb gegen den Federdruck<br />

diese Kraftspitzen abbaut. Zusätzlich<br />

dämpft ein leichter Schlupf (bis zu 100<br />

Kurbelwellenumdrehungen pro Minute<br />

bei maximalem Arbeitsdruck) in der<br />

Kupplung, also in den Reibscheiben,<br />

die Spitzen der Antriebskräfte. Nur so<br />

überleben Primärantrieb und Getrieberäder<br />

die Attacken der Verbrennungsmaschine<br />

auch über Zigtausende von<br />

Kilometern.<br />

Trocken- wie auch Ölbadkupplungen<br />

werden bei fast allen neuen Motorrädern<br />

mit einer Anti-Hopping-Funktion<br />

ausgestattet. Diese Technik, die<br />

lange Zeit nur bei teuren Nachrüstkupplungen<br />

für den Rennsport verfügbar<br />

war, nutzt die weiche, sanfte Kraftübertragung<br />

der acht und mehr Reibscheiben,<br />

um beim Gaswegnehmen das<br />

Motorbremsmoment zu reduzieren und<br />

Hinterradstempeln zu vermeiden.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 53


SERVICE<br />

<strong>PS</strong>-TUNEUP<br />

In der Werbung<br />

wird die MT-09<br />

als böser Bube<br />

dargestellt,<br />

tatsächlich<br />

ist sie ein sehr<br />

freundliches<br />

Motorrad. Wir<br />

schärfen sie<br />

ein wenig nach.<br />

Text: Jens Hebisch<br />

Fotos: Andreas Feulner<br />

Das „<strong>PS</strong>-TuneUp made by<br />

triplespeed headquarters“<br />

startet in seine zweite Saison.<br />

Bereits im ersten Jahr<br />

unserer Arbeit für die schnellste<br />

Leserschaft der Nation durften wir<br />

viel Lob einfahren, jedoch gab es<br />

durchaus auch Kritik. So wünschen<br />

sich zum Beispiel viele von euch einen<br />

schnelleren Überblick hinsichtlich<br />

des Gesamtergebnisses. Mit dem Start<br />

in die neue TuneUp-Saison kommen<br />

wir diesem Wunsch nach und präsentieren<br />

euch für die jeweilige Produktgruppe<br />

eine komplette Testübersicht<br />

inklusive Bewertung. An dieser Stelle<br />

folgt allerdings eine ganz große Bitte<br />

unsererseits: bleibt kritisch! Stürzt<br />

54 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Feine Frästeile und schwungvoll<br />

gebogene Rohre spielen die Hauptrolle<br />

bei diesem <strong>PS</strong>-TuneUp. Die Fußrasten-<br />

und Auspuffanlagen waren<br />

nicht immer einfach zu montieren<br />

euch nicht einfach nur auf den Testsieger,<br />

sondern nutzt die von uns<br />

erarbeiteten Ergebnisse für euer ganz<br />

persönliches Ranking und entscheidet<br />

selbst, welche Testkriterien für euch<br />

Priorität besitzen. Legen wir also los<br />

und starten durch mit dem „TuneUp<br />

2.0“ und einem absoluten Bestseller:<br />

der Yamaha MT-09, Modelljahr 2<strong>01</strong>6.<br />

RASTENANLAGEN<br />

Glaubt man den reißerischen Werbespots,<br />

mutiert man im Sattel einer MT-<br />

09 unweigerlich zum finsteren Asphaltkrieger.<br />

Die reale MT-09 fühlt sich hingegen<br />

an wie ein gemütlicher Fernsehsessel.<br />

Maßgeblich bestimmt wird die<br />

kommode Sitzposition von der Platzierung<br />

der Fußrasten. TRW, Lightech, LSL<br />

und Gilles treten an, euch die Angriffshaltung<br />

zu liefern, die dem Werbeslogan<br />

„Dark side of Japan“ entspricht.<br />

Alle vier Anlagen sind zugelassen,<br />

wobei TRW und LSL mit einem Teilegutachten<br />

geliefert werden, welches eine<br />

Vorführung beim Sachverständigen<br />

und eine Eintragung in die Papiere<br />

nach sich zieht (Kosten ca. 30 Euro).<br />

Lightech und Gilles kommen mit einer<br />

ABE und verursachen keinen weiteren<br />

bürokratischen Aufwand.<br />

Montageanleitung/Teileliste: Gilles<br />

und LSL zeigen, wie es sein sollte:<br />

Eine ausführliche und bebilderte Montageanleitung<br />

gehört zu jeder ordentlichen<br />

Nachrüstanlage. Gilles packt<br />

noch eine bebilderte Teileliste mit<br />

Teilenummern dazu – top. TRW liefert<br />

zwar auch Bilder und Infos zum Anbau,<br />

allerdings nicht modellbezogen. Gerade<br />

bei der MT-09 gestaltet sich der Anbau<br />

aber nicht ganz einfach, deshalb<br />

würde man sich eine fahrzeugspezifische<br />

Anleitung wünschen. Lightech<br />

liefert gar nur einen äußerst spärlichen<br />

Mix aus Teileliste und Detailzeichnung.<br />

Alle Hersteller weisen darauf hin, dass<br />

„der Eingriff von Fachpersonal notwendig<br />

ist“, und das können wir nach der<br />

ganzen Puzzelei unterschreiben. Die<br />

rea listische Einschätzung der eigenen<br />

Schrauberfähigkeiten bewahrt vor<br />

teurem und gefährlichem Pfusch.<br />

Montage: Denn unserer Meinung<br />

nach übersteigen die hier geforderten<br />

Fähigkeiten diejenigen eines reinen<br />

Hobbyschraubers mit erweitertem<br />

Bordwerkzeug. Zum einen muss die<br />

Schwingenachse entfernt werden, was<br />

die Entlastung des Hecks voraussetzt –<br />

zum Beispiel durch Aufhängen an einem<br />

Werkstattkran oder der Garagendecke.<br />

Zum anderen muss bei TRW,<br />

Lightech und LSL der mechanische<br />

Bremslichtschalter durch ein hydraulisches<br />

Pendant ersetzt werden, was<br />

sorgfältiges Entlüften des Bremssystems<br />

notwendig macht. Gilles zeigt<br />

in diesem Punkt, wie einfach es sein<br />

kann, und nutzt den originalen Schalter.<br />

Im Verbund mit der beispielhaften<br />

Montageanleitung und der Anlieferung<br />

im vormontierten Zustand ist Gilles das<br />

Maß der Dinge. Die TRW- wie auch die<br />

LSL-Anlage kommen ebenfalls vormontiert,<br />

wohingegen die Lightech in Einzelteilen<br />

geliefert wird und erst noch<br />

anhand der groben Skizze komplettiert<br />

werden muss. Aber egal, ob vormontiert<br />

oder in Einzelteilen, bei jeder<br />

Anlage müssen nach der Endmontage<br />

unbedingt alle Schrauben nachgezogen<br />

werden. Und hat man die endgültige<br />

Rastenposition gefunden, empfiehlt<br />

es sich, die Verschraubungen mit mittelfestem<br />

Schraubenkleber zu sichern.<br />

Haptik/Qualität/Passform: Alle vier<br />

Anlagen sind sehr sauber aus Alu<br />

gefräst und schwarz eloxiert, wobei die<br />

Eloxalfarben bei TRW und LSL zwischen<br />

den einzelnen Bauteilen bereits<br />

im Neuzustand leicht variieren. Zudem<br />

steht das Design bei LSL und TRW eher<br />

unter dem Motto „Form follows function“.<br />

Die Gilles-Anlage ist da schon feiner<br />

gezeichnet, einzig die knubbelige<br />

Rastenaufnahme vergeigt den Highscore<br />

auf der Styleskala. Den erreicht<br />

dafür die bildschöne Lightech, die unser<br />

klarer Sieger in dieser Rubrik wäre<br />

– gäbe es da nicht das Problem mit der<br />

Passform. Rechts stößt der Anlenkpunkt<br />

von Bremshebel und Bremspumpe<br />

auf den Serienschalldämpfer (in<br />

entlasteter Endstellung) – was die<br />

Funktion der Bremse allerdings nicht<br />

beeinträchtigt. Und links streift der Seitenständer<br />

beim Aus- und Einklappen<br />

jedes Mal am Schalthebel.<br />

Einstellmöglichkeiten: Bei allen<br />

vier Anlagen lässt sich die Rastenposition<br />

zugunsten der Sportlichkeit weiter<br />

nach hinten und oben verschieben.<br />

Dabei hat man die Wahl zwischen<br />

sechs Positionen bei Lightech, acht<br />

bei LSL, zwölf bei TRW und gar 24 bei<br />

Gilles. Das klingt beeindruckend, doch<br />

muss man der Fairness halber sagen,<br />

dass die millimeterweise Verstellerei<br />

kaum zu spüren ist und man auch sehr<br />

gut mit den sechs Wahlmöglichkeiten<br />

der Lightech leben kann, zumal die<br />

Einstellrange bei allen vier Anlagen<br />

ähnlich bemessen ist – bis zu 35 Millimeter<br />

in vertikaler und 45 in horizontaler<br />

Richtung. Abgesehen von der LSL<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 55


Wer richtig schrauben<br />

will, muss lesen. Und<br />

die Nachrüst- mit den<br />

Serienteilen vergleichen,<br />

um herauszufinden,<br />

was wohin gehört.<br />

Zubehör-Fußrastenanlagen<br />

sind eine überraschend<br />

komplexe<br />

Angelegenheit<br />

Besondere Sorgfalt ist<br />

geboten, wenn eine<br />

neue Fußrastenanlage<br />

mit einem ungewöhnlich<br />

gestalteten Auspuff<br />

kombiniert wird<br />

TRW<br />

bieten die Anlagen zudem eine Trittstückverstellung,<br />

wobei auch hier die<br />

Gilles mit zwei Bohrungen und exzentrischer<br />

Verstellmöglichkeit das Maximum<br />

vorgibt. „Nice to have“, aber auch<br />

nicht mehr und daher auch nur marginal<br />

in unsere Bewertung eingeflossen.<br />

Aufwand Positionsänderung:<br />

Wichtiger als unzählige Rastenpositionen<br />

ist der Aufwand, die passende<br />

Position zu finden, vor allem, wenn man<br />

erst einmal das ganze Verstellspektrum<br />

durchprobieren möchte. Bei TRW und<br />

LSL kann es sein, dass die Verbindungen<br />

zwischen Schaltstange und Hebel<br />

sowie Bremspumpe und Hebel gelöst<br />

werden müssen, um an die Befestigungsschrauben<br />

zu kommen. Will man<br />

die LSL auf die untere, vorderste Position<br />

setzen, muss man zudem das Ritzelcover<br />

aussparen (so der Hinweis in der<br />

Anleitung). Bei Gilles reicht das Lösen<br />

einer Schraube, es sei denn, man<br />

LSL<br />

RASTEN<br />

möchte in den zweiten, höheren Einstellradius<br />

wechseln. Dann müssen<br />

zwei weitere Schrauben auf. Und<br />

Lightech punktet mit der maximalen<br />

Einfachheit – Schraube lösen, Raste<br />

versetzen, festziehen.<br />

Schaltweg: LSL, Lightech und<br />

Gilles punkten hier allesamt mit kurzen<br />

Wegen à la Racing. Einzig TRW gönnt<br />

sich etwas mehr Weg, was für die<br />

öffentliche Straße noch okay ist, sportlich<br />

orientierte Fahrer aber auf Dauer<br />

nerven dürfte. Bei TRW besteht zudem<br />

die Gefahr von ungewollten Schaltvorgängen,<br />

weil die Schaltstange im Rastenbereich<br />

vor dem Fersenschutz liegt.<br />

Auf dem Track könnte das verheerende<br />

Folgen haben. LSL hat eine ähnliche<br />

Bauweise gewählt, doch ist hier das<br />

Risiko aufgrund des anderen Anlenkpunkts<br />

eher theoretischer Natur.<br />

Gilles und Ligh tech sind absolut safe.<br />

56 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


LIGHTECH<br />

GILLES<br />

Kraftaufwand: Knackig, präzise<br />

und ohne großen Kraftaufwand an der<br />

Zehenspitze, so lädt man bei LSL und<br />

Gilles die Gänge durch. Bei TRW kommt<br />

einem dies – vielleicht auch wegen des<br />

längeren Schaltwegs – etwas anstrengender<br />

vor und die Lightech fordert<br />

den höchsten Kraftaufwand.<br />

Rastengrip: Alle vier Anlagen bieten<br />

zuverlässigen Grip auf dem Rastenkörper.<br />

Auch hinsichtlich der Auflagelänge<br />

von rund 80 Millimetern gibt es<br />

keine Ausreißer.<br />

Umkehrschaltung: Die Teile dafür<br />

müssen bei Lightech extra bestellt werden.<br />

Bei LSL muss das Ritzelcover ausgespart<br />

oder entfernt werden. Bei TRW<br />

und Gilles hingegen ist der Umbau mit<br />

dem vorhandenen Material möglich.<br />

TRW liefert zudem eine zweite, längere<br />

Schaltstange mit, um auch extreme<br />

Rastenpositionen ohne funktionale Einschränkungen<br />

realisieren zu können,<br />

egal, ob im Standard- oder Reverse-Be-<br />

FUSSRASTENANLAGEN<br />

TESTPUNKT (SERIE)<br />

MAX.<br />

PUNKTE<br />

TRW LIGHTECH LSL GILLES<br />

Bezeichnung MCF104RAC FTRYA007 2-Slide RCT10GT-Y04<br />

Preis 359,95 € 440,00 € 479,00 € 499,00 €<br />

Bezugsquelle www.trwmoto.com www.lightech.it www.lsl.eu www.gillestooling.com<br />

Material/Gewicht inkl.<br />

Montagematerial<br />

(1600 g)<br />

Zulassung<br />

Alu, CNC-gefräst,<br />

schwarz eloxiert/<br />

1120 g<br />

Teilegutachten,<br />

eintragungspflichtig<br />

Alu, CNC-gefräst,<br />

schwarz eloxiert/<br />

1140 g<br />

ABE, zum Download<br />

auf der Herstellerseite<br />

Alu, CNC-gefräst,<br />

schwarz eloxiert/<br />

1200 g<br />

Teilegutachten,<br />

eintragungspflichtig<br />

Montageanleitung/ 20 10 5 18 20<br />

Teileliste<br />

Montage 20 5 5 15 20<br />

Haptik/Qualität/ 30 15 15 20 30<br />

Passform<br />

Einstellmöglichkeiten 20 15 15 15 20<br />

Aufwand<br />

20 5 10 5 8<br />

Positionsänderung<br />

Schaltweg 20 10 20 20 20<br />

Kraftaufwand Schaltung 20 15 10 20 20<br />

Rastengrip 10 20 20 20 20<br />

Umrüstung auf Reverse 10 10 0 5 10<br />

GESAMTPUNKTZAHL 170 105 100 138 168<br />

Fazit<br />

Gutes Material zu<br />

einem fairen Preis,<br />

nicht mehr, aber auch<br />

kein bisschen weniger.<br />

Siegerin der<br />

Stylomaten-Herzen,<br />

weil gerade in<br />

Verbindung mit der<br />

MT-09 eine wahre<br />

Augenweide – wären<br />

da nur nicht die<br />

Probleme mit der<br />

Passform.<br />

Schnörkellos und<br />

funktionsorientiert<br />

kommt die LSL in<br />

gewohnt hoher<br />

Qualität, aber auch<br />

ohne besondere<br />

Highlights daher.<br />

Alu, CNC-gefräst,<br />

schwarz eloxiert/<br />

1760 g<br />

ABE, liegt bei<br />

Das Maß der Dinge.<br />

Wenn überhaupt,<br />

könnte man die etwas<br />

„knubbelige“ Optik der<br />

Rastenaufnahme<br />

bemängeln, aber das<br />

wäre, als würde man<br />

sagen: „JLo hat ’nen<br />

dicken Hintern.“<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 57


Auf seinem Dynojet-<br />

Prüfstand misst<br />

Armand Mottier von<br />

Micron Systems die<br />

MT-09 mit allen vier<br />

Auspuffanlagen.<br />

Nicht jede konnte<br />

dabei überzeugen<br />

Attacke: Nach<br />

hinten und etwas<br />

nach oben verlegte<br />

Fußrasten<br />

ermöglichen<br />

dem sportlichen<br />

Fahrer eine aktive<br />

Sitzhaltung<br />

Zwischen den einzelnen<br />

Messungen<br />

musste Obi „mal<br />

eben“ die Auspuffanlagen<br />

wechseln<br />

– am heißgelaufenen<br />

Motorrad<br />

nicht das reinste<br />

Vergnügen<br />

trieb. Bei der LSL lässt sich die Lage<br />

der Schaltstange über Distanzstücke<br />

variieren, die Gilles-Anlage braucht<br />

derartiges Zubehör nicht.<br />

AUSPUFFANLAGEN<br />

Kommen wir zum zweiten großen<br />

Themengebiet dieses TuneUps, den<br />

Zubehör-Auspuffanlagen. Wer Samuraischwerter<br />

schwingend und im Auftrag<br />

der dunklen Seite Japans über<br />

den Asphalt zündet, sollte von standesgemäßen<br />

Fanfaren begleitet werden.<br />

Die Originalanlage ist in einem<br />

Stück gefertigt und so sind auch die<br />

straßenzugelassenen Systeme nur<br />

als Komplettpaket zu beziehen. Es gibt<br />

zwar Varianten, bei denen der Krümmer<br />

abgeflext und eine passende Krawalltüte<br />

montiert wird, doch dies wäre<br />

höchstens für den Track vertretbar.<br />

Gemein haben alle vier Systeme die<br />

EG-ABE inklusive Katalysator.<br />

In dieser Beziehung ist wegen der<br />

Euro 4-Homologation der 2<strong>01</strong>7er-MT-09<br />

und wegen neuer Verordnungen zu<br />

Nachrüstabgasanlagen Vorsicht geboten.<br />

Alle vier Systeme dieses Tests besitzen<br />

herausnehmbare dB-Eater, und<br />

die sind nur noch erlaubt, wenn eine<br />

Prüfung nach e27*94 vorliegt. Sie wären<br />

auf einer 2<strong>01</strong>7er-Maschine jedoch<br />

illegal; die Zulassung gilt nur für<br />

Modelle bis einschließlich 2<strong>01</strong>6. Drei<br />

Hersteller arbeiten derzeit mit Hochdruck<br />

an neuen Auspuffanlagen, Akrapovic<br />

kann bereits jetzt einen Auspuff<br />

mit voll verschweißtem dB-Eater für<br />

die nächst jährige MT-09 liefern.<br />

Optisch sind die Soundmaschinen<br />

völlig unterschiedlich. Die Akra-Anlage<br />

kommt stilvoll schlicht und mit ihren<br />

drei kleinen Auslässen in der Endkappe<br />

gar ein wenig avantgardistisch daher.<br />

Die kastenförmige Ixil bricht radikal<br />

mit dem Erscheinungsbild der übrigen<br />

Anlagen und passt damit perfekt<br />

zum Gesamtbild der MT-09. Die Zard<br />

hat einen sehr coolen Retro-Touch und<br />

gibt damit die weiteren Umbaumaßnahmen<br />

des Besitzers vor – zumindest,<br />

wenn ihr Style gewahrt bleiben soll.<br />

Im Vergleich zu den anderen wirkt die<br />

Spark eher unauffällig. Genau darin<br />

liegt ihr Reiz. Egal, ob man einen traditionellen<br />

Rundscheinwerfer oder einen<br />

futuristischen Halter für das Laserschwert<br />

als nächstes Zubehörteil an<br />

die MT steckt – sie würde mit beidem<br />

harmonieren.<br />

Alle vier geben dem in Serie eher<br />

zugeschnürten Triple-Sound endlich<br />

Freigang, ohne dabei das Trommelfell<br />

zu malträtieren – einen Soundcheck<br />

58 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


AKRAPOVIC<br />

ZARD<br />

SPARK<br />

IXIL<br />

AUSPUFF<br />

Auspuffanlagen – dieser Begriff ist ein verharmlosendes Synonym für den gas- und<br />

thermodynamischen Wahnsinn. Wie schwierig die Abstimmung sein kann, zeigen<br />

die Leistungs- und Drehmomentkurven. Keine Anlage konnte in allen Punkten<br />

überzeugen. Selbst die Akrapovic-Lösung geht mit leichten Drehmomentverlusten<br />

im mittleren Bereich einher. Hier ist nur die Spark-Anlage richtig gut dabei<br />

1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />

0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />

205<br />

200<br />

200<br />

195<br />

190<br />

190<br />

185<br />

180<br />

180<br />

liefert 175 unser TuneUp-Film auf Facebook<br />

165 oder auf www.triplespeed.de.<br />

170<br />

170<br />

160<br />

160<br />

155Lieferumfang: Bei allen Systemen<br />

150<br />

150<br />

ist 145(fast) alles Notwendige zur Montage<br />

140<br />

140<br />

dabei. 135 Spark und Akra legen jedoch<br />

130<br />

130<br />

keinen 125 Federspanner ins Paket, wie<br />

120<br />

120<br />

Zard 115 es tut. Ixil besitzt keine Zugfedern<br />

110 110<br />

und 105 braucht daher keinen. Noch ein<br />

100<br />

100<br />

Tipp: 95 Egal welche, die neue Anlage sollte<br />

85 mit neuen Auspuffdichtungen mon-<br />

90<br />

90<br />

80<br />

80<br />

tiert 75 werden. Erwähnenswert ist auch<br />

70<br />

70<br />

der 65 zweite, lautere dB-Eater im Lieferumfang<br />

55 der Ixil-Anlage. Er dient wohl<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

zum 45 Herantasten ans Geräuschlimit<br />

40<br />

40<br />

beim 35 Renntraining. Falls jemand dort<br />

30<br />

30<br />

mit 25 der MT-09 antreten möchte.<br />

20<br />

20<br />

15Montageanleitung/Teileliste: Akra<br />

10<br />

10<br />

liefert 5 das komplette Programm von<br />

0<br />

0<br />

modellbezogener, bebildeter und<br />

äußerst detaillierter Montageanleitung<br />

Motorleistung<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Serie<br />

82,9 kW (113 <strong>PS</strong>) bei 10 600/min<br />

84,8 Nm bei 8300/min<br />

Akrapovic<br />

86,0 kW (117 <strong>PS</strong>) bei 10 600/min<br />

85,0 Nm bei 8400/min<br />

Ixil<br />

81,2 kW (110 <strong>PS</strong>) bei 10 000/min<br />

84,5 Nm bei 8500/min<br />

Spark<br />

82,8 kW (113 <strong>PS</strong>) bei 10 700/min<br />

84,4 Nm bei 8200/min<br />

Zard<br />

77,2 kW (105 <strong>PS</strong>) bei 10 700/min<br />

79,0 Nm bei 8100/min<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

60 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


is zur online verfügbaren Teileliste.<br />

Spark verzichtet komplett auf Hilfestellung.<br />

Ixil und Zard finden sich irgendwo<br />

dazwischen wieder.<br />

Montage: Grundsätzlich ist der Anbau<br />

kein Hexenwerk, für einen versierten<br />

Hobbyschrauber ist er problemlos<br />

zu schaffen. Natürlich geht alles leichter<br />

von der Hand, wenn man auf Literatur<br />

à la Akrapovic zurückgreifen kann,<br />

doch nach geduldigem Herumprobieren<br />

mit diversen Haltern und Schrauben<br />

bekommt man auch die anderen<br />

Systeme an ihren Platz.<br />

Haptik/Qualität/Passform: Wirkliche<br />

Schwächen in der Verarbeitung<br />

leistet sich keine der vier Anlagen.<br />

Unterschiede gibt es zwar schon, zum<br />

Beispiel die an Kunst grenzenden<br />

Schweißnähte von Akra. Weil jedes<br />

System optisch extrem eigenständig ist,<br />

kann aber jeder nach seinem persönlichen<br />

Stilempfinden entscheiden. Hinsichtlich<br />

der Passform müssen wir<br />

aber darauf hinweisen, dass die Zardsowie<br />

die Ixil-Anlage nicht ganz spannungsfrei<br />

montiert werden konnten.<br />

Ob und wie sich das im weiteren Leben<br />

mit der MT-09 auswirken könnte, oder<br />

ob sich das in der Hitze des Fahrens<br />

Seitlich herausblasen und dann vom Fahrtwind verwehen lassen: Das ungewöhnliche<br />

Design der Ixil-Auspuffanlage passt gut zum Erscheinungsbild der MT-09<br />

noch richtet, ließ sich bis Redaktionsschluss<br />

nicht ermitteln.<br />

Leistung und Drehmoment: Auf<br />

dem Dynojet-Prüfstand von Micron<br />

Systems in Fürth mussten die Zubehör-<br />

Auspuffanlagen im Vergleich zum Serienteil<br />

zeigen, ob sie nur den Schalldruck<br />

oder auch die Performance steigern<br />

können. Das Ergebnis ernüchtert.<br />

Die Ixil lässt im oberen Drehzahlbereich<br />

einiges an Federn, und die Zard<br />

wird ab 5000/min immer stärker gerupft.<br />

In der Spitze fehlen ihr acht <strong>PS</strong><br />

gegenüber der Serie, das ist schmerzhaft<br />

viel. Anders die Akrapovic. Sie gewinnt<br />

vier <strong>PS</strong> an Spitzenleistung, kann<br />

sich aber erst ab 9000/min absetzen.<br />

So muss letztlich jeder für sich entscheiden,<br />

wie viel Geld er für Abwärtstuning<br />

oder Drehmomentlöcher ausgibt,<br />

nur damit der Drilling ein wenig<br />

lauter röhrt. Eine Empfehlung für engagierte<br />

Landstraßenfahrer ist allenfalls<br />

die kräftige Mitte der Spark-Anlage.<br />

AUSPUFFANLAGEN<br />

TESTPUNKT (SERIE)<br />

MAX.<br />

PUNKTE<br />

AKRAPOVIC IXIL ZARD SPARK<br />

Bezeichnung Racing Line SX 1 Edelstahl Short Force Titanium<br />

Preis 1 161 € 899 € 849 € 1172 €<br />

Bezugsquelle www.akrapovic.com www.ixil.de www.zardauspuff.de www.partseurope.eu<br />

Material/Gewicht inkl.<br />

Montagematerial<br />

(8400 g)<br />

Titan/5680 g<br />

Edelstahl mit<br />

Karbonblende/7280 g<br />

Edelstahl/4660 g<br />

Zulassung EG-ABE EG-ABE EG-ABE EG-ABE<br />

Lieferumfang 10 8 8 10 8<br />

Montageanleitung/ 20 20 10 15 0<br />

Teileliste<br />

Montage 20 20 15 15 15<br />

Haptik/Qualität/ 30 30 20 25 30<br />

Passform<br />

Leistung (<strong>PS</strong>) 20 20 12 5 18<br />

Drehmoment (Nm) 20 18 12 10 20<br />

Titan-Dämpfer und<br />

Edelstahl-Krümmer/<br />

4600 g<br />

GESAMTPUNKTZAHL 120 116 77 80 91<br />

Fazit<br />

Klarer Sieger nach<br />

Punkten, aber mit<br />

In allen Bereichen<br />

verliert die Ixil – außer<br />

Wer die eigenständige<br />

(Retro-)Optik der Zard<br />

Leichtgewichtiges und<br />

unauffälliges Topmaterial.<br />

Einschränkungen beim bei der Coolness. Ein mag, kann vielleicht<br />

Wäre jetzt<br />

Drehmomentverlauf.<br />

Zwischen 4000 und<br />

7000/min herrscht<br />

Alltag, und hier büßt<br />

die Akra einiges gegen<br />

die Serie ein.<br />

krawalliger Auftritt<br />

mag andere beeindrucken,<br />

der Drehmomentverlauf<br />

wird<br />

den Reiter aber nicht<br />

erfreuen.<br />

über die fehlende<br />

Performance hinwegsehen<br />

– wir aber nicht!<br />

noch eine vernünftige<br />

Anbau anleitung an<br />

Bord, es wäre enger<br />

an der Spitze der<br />

Punktewertung<br />

geworden.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 61


VALTERMOTO<br />

NICE TO HAVE<br />

IXS<br />

Der an der Schwinge<br />

montierte Kennzeichenhalter<br />

von Valtermoto<br />

kommt als Teilepuzzle.<br />

Nacharbeit erforderlich<br />

NICE TO HAVE<br />

Kein TuneUp ohne feine Extrateile.<br />

Da wäre zunächst der schwingenfeste<br />

Kennzeichenhalter „King“ von Valtermoto.<br />

Das Teil bietet allen Besitzern der<br />

MT-09 bis Modelljahr 2<strong>01</strong>6 die Möglichkeit,<br />

an dieser Stelle mit der facegelifteten<br />

2<strong>01</strong>7er-MT-09 gleichzuziehen.<br />

Denn das Teil gibt dem Heck der MT<br />

einen atemberaubenden Look. Auch<br />

die Haptik des Bauteils überzeugt. Bei<br />

der Montage allerdings braucht es Leidensfähigkeit<br />

– der Kennzeichenhalter<br />

muss aus vielen Einzelteilen zusammengestückelt,<br />

etliche Gewinde nachgeschnitten<br />

werden. Plug-and-play<br />

sieht anders aus. Da sollte man sich<br />

Wer seine MT selbst aufbrezeln<br />

will, tut sich mit einer<br />

reichhaltigen Werkzeugausstattung<br />

deutlich leichter<br />

seiner Handwerkskunst schon sicher<br />

sein. Die neidischen Blicke und die Bewunderung<br />

beim nächsten Treffen der<br />

Samurai-Gemeinde entschädigen aber<br />

für die Fizzelei. Zu beziehen ab 229<br />

Euro unter www.valtermoto-store.de.<br />

Und zu guter Letzt ein bisschen<br />

Disco auf der Straße – die brandneuen<br />

LED-Lauflichtblinker von IXS. War dieses<br />

coole Gimmick bisher größtenteils<br />

dem vierrädrig motorisierten Volk<br />

vorbehalten, kann nun auch auf zwei<br />

Rädern extrem flashig der Spurwechsel<br />

oder Einkehrschwung angezeigt werden.<br />

Die Teile sind e-geprüft und damit<br />

zugelassen. Die Inbetriebnahme an<br />

der MT läuft mit dem vom Importeur<br />

empfohlenen Blinkerrelais problemlos,<br />

und die Augen freudig erregter<br />

TuneUp-Jünger funkeln im Widerschein<br />

der Lichtorgel. Ab 89 Euro pro Paar<br />

unter www. motochic.de erhältlich.<br />

Wir würden uns wundern, wenn hier<br />

nicht ein neuer Trend am Start wäre.<br />

COMING SOON<br />

Das TuneUp der MT-09 geht in die<br />

zweite Runde. In der kommenden Ausgabe<br />

werden wir das Fahrwerk nachschärfen<br />

und uns den Hebeleien auf<br />

der Kommandobrücke widmen. Und<br />

wer weiß, vielleicht finden wir auch<br />

noch ein paar Karbon-Wurfsterne, aus<br />

Damaststahl gefertigte Samuraiklingen<br />

oder anderen Stuff, der uns beim Ritt<br />

auf die dunkle Seite Japans sinn- und<br />

stilvoll begleitet. Stay tuned.<br />

62 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


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Foto: Artenauta - Fotolia<br />

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für Biker<br />

Bullet 1000<br />

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Die klassische „Bullet“-Form wurde<br />

über das klare Kellermanndesign<br />

neu definiert und mit der modernsten<br />

Elektronik ausgestattet. „Highlight“<br />

ist die neu ent wickelte Lichttechnik<br />

(Kellermann-HPT), die ein<br />

homogenes, ring förmiges Abstrahlen<br />

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award“ prämierte den Bullet<br />

1000 mit der Auszeichnung „Red<br />

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Blinker mit gelbem<br />

Positionslicht<br />

Bullet 1000 PL<br />

Blinker mit weißem<br />

Positionslicht<br />

Bullet 1000 DF<br />

Blinker mit Bremsund<br />

Rücklicht<br />

Clever kombiniert – die Lederkombi<br />

Camaro von iXS.<br />

Eine Motorradkombi muss gut sitzen und eine erstklassige<br />

Sicherheitsausstattung haben. iXS bietet<br />

Euch mit der zweiteiligen Kombi Camaro<br />

aus Rindsnappaleder beides in Perfektion.<br />

Durch das weiche aber abriebfeste<br />

Leder hat die Kombi eine super ergonomische<br />

Passform und wird durch<br />

HighTec Materialen oder extra<br />

Features verstärkt, wo es drauf<br />

ankommt: Komfort-Zonen aus<br />

CORDURA® Stretch-Gewebe an<br />

Ärmeln und Kniekehlen, Lederaufdopplung<br />

am Gesäß, extra Steissbein<br />

Polsterung und Aramid-verstärktes<br />

Stretch-Gewebe im Schritt- und Leistenbereich.<br />

Ein weiteres Plus an Sicherheit geben<br />

Knieschleifer, reflektierende Einsätze, das<br />

zertifizierte GLADIATOR Protektorensystem und<br />

ein Rückenpolster aus TecnoFoam. Mit dem<br />

easy handhabbaren Verbindungsreißverschluss<br />

macht Ihr aus zwei Teilen ruckzuck eins.<br />

Die Camaro Motorradkombi von iXS ist erhältlich<br />

in den Größen 46 bis 60 und<br />

Langgrößen 98–118.<br />

Artikel Nr.: X70<strong>01</strong>2-319-110<br />

Alle Jahre wieder…<br />

… eine gute Geschenkidee. Gutscheine<br />

sorgen garantiert für Freude unter dem<br />

Weihnachtsbaum: Pünktlich zur Weihnachtszeit<br />

gibt es bei POLO Motorrad<br />

wieder GeschenkCards in der beliebten<br />

Xmas-Edition von 10 bis 100 Euro.<br />

Um das Bikerglück perfekt zu<br />

machen, sind für 2,99 Euro außerdem<br />

Geschenkboxen in verschiedenen<br />

Designs erhältlich.<br />

Egal ob für Freunde, Bekannte<br />

oder sich selbst: In über 95<br />

POLO Stores findet jeder genau<br />

das, was er für die kommende<br />

Saison braucht. Und<br />

wer in den kalten Tagen lieber vom Sofa<br />

aus einkauft, kann die XmasCard unter www.<br />

polo-motorrad.de natürlich auch online bestellen<br />

und einlösen. Aktuell umfasst das gesamte<br />

POLO Sortiment über 46000 Produkte,<br />

da sollte doch für jeden Biker etwas dabei sein.<br />

Empfohlener Verkaufspreis: 749,95 Euro<br />

Weitere Informationen:<br />

info@ixs.com<br />

www.ixs.com


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dguard ® – Sicherheit schenken<br />

Das automatische Notrufsystem dguard ® sorgt für erheblich mehr Sicherheit<br />

und lässt sich an allen gängigen Motorradmarken sowie -typen einfach<br />

nachrüsten. Das von der DEKRA geprüfte eCall-System erkennt dank ausgeklügelter<br />

Sensorik zuverlässig einen Unfall und setzt innerhalb von wenigen<br />

Sekunden automatisch einen Notruf an die Rettungsleitstelle ab. Diese hört<br />

dann eine gesprochene Nachricht in der jeweiligen Landessprache mit den<br />

exakten G<strong>PS</strong>-Koordinaten des Unfalls. Kommt der Motorradfahrer mit seinem<br />

dguard ® zu einer Unfallstelle hinzu, dann kann er die Rettungskräfte<br />

schnell und unkompliziert manuell rufen. In diesem Fall drückt er für mehrere<br />

Sekunden auf den roten, eindeutig gekennzeichneten SOS-Knopf, der gut<br />

sichtbar am Lenker angebracht ist. Ein fälschlicherweise abgesetzter Notruf<br />

kann innerhalb von 15 Sekunden wieder gestoppt werden.<br />

dguard ® funktioniert in ganz Europa, außer in den Niederlanden. Das komplette<br />

System lässt sich über eine App für Smartphone oder Tablet einfach<br />

bedienen und beinhaltet außerdem eine Diebstahlwarnfunktion – die dazugehörige<br />

App informiert den Motorradbesitzer zuverlässig, sobald das Bike<br />

bewegt wird.<br />

dguard ® ist für 479 Euro im Fachhandel<br />

oder im Webshop unter www.dguard.de/shop erhältlich<br />

Nicht nur für Rallye-Fans:<br />

AVENTURO Carbon<br />

Der AVENTURO Carbon ist speziell für die<br />

Ansprüche echter Entdecker entwickelt. Reale<br />

Fern reise-Erfahrungen bilden die Basis für die<br />

Kombination von Offroad-Genen mit absoluter<br />

Straßentauglichkeit. Dadurch ist der Helm<br />

luftig im Gelände, aero dynamisch auf der<br />

Straße und äußerst anpassungsfähig im<br />

gemischten Einsatz.<br />

Erhältlich in sechs Größen von XS bis XXL<br />

unter www.touratech.de<br />

Preis: ab 499,00 Euro


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Anzug Atlantis<br />

Dieser Tragekomfort überzeugt mit Sicherheit:<br />

Der Allwetter-Tourenanzug Atlantis aus<br />

hydrophobiertem Rind-Nubukleder bietet<br />

idealen Schutz durch die NP2-Protektoren an<br />

den Knien sowie am Rücken, an den Schultern,<br />

Ellenbogen und Hüften. Die natür liche<br />

Atmungsaktivität des Leders sowie Stretchzonen<br />

und eine individuelle Weiten verstellung<br />

an Taille sowie Arm- und Bein abschlüssen<br />

sorgen für einen idealen Klima komfort. Sie machen<br />

den Tourenanzug Atlantis zu einem idealen Begleiter<br />

– dank der wasserdichten Nähte und Membraneinsätze<br />

selbst dann, wenn auf der nächsten Tour das<br />

Wetter einmal nicht mitspielen sollte.<br />

Sparen Sie mit dem BMW Weihnachtsspecial bis zum<br />

07.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>7 10% auf den UVP**.<br />

Verfügbar in Anthrazit und in folgenden Größen:<br />

Damen: 34–48, 17–22 (kurz),<br />

72–88 (lang) Herren: 46–66, 24–32<br />

(Zwischengrößen), 98–118 (schlank)<br />

Ab UVP* 1635,– Euro<br />

Jacke San Diego<br />

Macht eine gute Figur auf und<br />

neben Ihrem Bike: die lässig<br />

geschnittene Herren- und<br />

Damenjacke SanDiego. Mit dem<br />

abriebfesten Rindleder im<br />

Ärmel- und Schulterbereich,<br />

den herausnehm baren NPL-<br />

Protektoren an den Gelenken<br />

und dem nachrüstbaren NPL-<br />

Rückenprotektor sind Sie bei<br />

jeder Fahrt auf alles vorbereitet.<br />

Und mit dem „Make Life<br />

a Ride“-Druck im Rücken<br />

kann sich die Jacke auch von<br />

innen sehen lassen.<br />

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Verfügbar in Braun (Herren Dunkelbraun,<br />

Damen Mittelbraun) und in folgenden<br />

Größen: Damen: 34 – 48, Herren: 46 – 60<br />

Ab UVP* 430,– Euro<br />

BMW Motorrad Navigator V<br />

Einer, der weiß, wo es langgeht: Der Navigator V führt Sie sicher und unkompliziert<br />

durch den größten Teil Europas. Für das eingespeicherte Offline-Kartenmaterial erhalten<br />

Sie lebenslang kostenlose Updates. Verfahren ist somit ausgeschlossen. Und<br />

Vertippen ebenfalls. Denn das brillante, berührungsempfindliche Widescreen-Display<br />

reagiert selbst auf dicke Winterhandschuhe und zeigt den Weg leicht verständlich an.<br />

Und mit einer Akkulaufzeit von bis zu vier Stunden (abhängig von Einstellungen und<br />

Nutzung) sind längere Ausfahrten auch dann kein Problem, wenn kein Bordnetzanschluss<br />

genutzt wird.<br />

In Kombination mit einem Bluetooth-Helm oder -Headset macht er jede Reise zum<br />

multimedialen Ereignis. Ob Navigationsansagen, Musik oder Telefongespräche – der<br />

Navigator V ist mehr als nur ein Wegweiser.<br />

Ab UVP* 750,– Euro<br />

inkl. Mount Cradle<br />

und lebenslangem<br />

kostenlosem<br />

Karten-Update<br />

(nüMaps LifetimeTM);<br />

zzgl.<br />

etwaiger fahrzeugspe­zifischer<br />

Anbauteile/Halterungen<br />

BMW Motorrad Systemhelm 6 EVO<br />

Der Systemhelm 6 EVO bietet eine hervorragende Symbiose<br />

von Komfort und Funktion bei einem Gewicht von ca. 1600<br />

Gramm. Dank einer Viergelenkmechanik ist der Helm auch<br />

im aufgeklappten Zustand sehr kompakt. Die stufenlos<br />

ver stellbare, kratzfeste Sonnenblende lässt sich schnell an<br />

wechselnde Lichtverhältnisse anpassen. Die Aerodynamik<br />

und -akustik gehören zu den besten auf dem Markt<br />

und machen den 6 EVO zu einem Helm, der in jeder<br />

Hinsicht voll überzeugt.<br />

• Doppelscheibenvisier: beschlaghemmende<br />

Innenscheibe, Außenscheibe<br />

beidseitig kratzfest<br />

beschichtet<br />

• Effektive Kopf- und Visierbelüftungsmöglichkeiten<br />

• Vorbereitet für den Einbau einer<br />

Kommunikationsanlage<br />

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Ab UVP* 495,– Euro<br />

Rucksack Function<br />

Egal, ob kurze Spritztour oder Wochenendtrip: Mit dem variablen Volumen von bis zu 35 l sind Sie auf alles bestens vorbereitet.<br />

Der Rucksack besticht durch die Vielseitigkeit seines wasserdichten Hauptfachs, das sich in zwei separat zugängliche Teile splitten<br />

lässt. Mit den vier Außentaschen und dem Netz-Innenfach finden Sie schnell alles, was griffbereit sein muss. Für den Laptop (bis<br />

15“) ist ein Extrafach integriert, und sogar der Helm findet Platz im Rucksack Function. Falls Sie doch mal etwas mehr Gepäck<br />

mitnehmen wollen: kein Problem dank der Fixiergurte für Zusatzgepäck. Dabei sitzt der Rucksack durch die einstellbaren Schultergurte<br />

und das ergonomisch geformte Rückenteil auch bei langen Toren immer bequem und fest. Und sollten Sie ihn mal nicht<br />

auf dem Rücken tragen wollen, lässt sich der Rucksack auch bequem als Gepäckrolle auf dem Motorrad befestigen.<br />

Obermaterial: strapazierfähiges Tarpaulin und Nylon, Farbe: Grau/Weiß/Rot/Schwarz<br />

UVP* 135,– Euro<br />

Mehr unter bmw-motorrad.de/shop<br />

*Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers<br />

**Nur bei teilnehmenden BMW Motorrad Partnern; nicht mit anderen Aktionen kombinierbar


SERVICE<br />

TRANSPORT-/WOHNANHÄNGER<br />

<strong>01</strong><br />

02<br />

SPORTCARAVAN SP 5000 PLUS<br />

<strong>01</strong> Der SP 5000 ist ein mächtiger Kasten,<br />

der dafür aber auch jede Menge<br />

Komfort für Mensch und Maschine bietet<br />

02 Die sogenannte Dinette kann rasch<br />

zum Doppelbett umfunktioniert werden<br />

DER WOHNSINN<br />

Eine Wohnwerkstattgarage als Anhänger ist eine fast ideale Unterkunft für die Fahrerlager<br />

dieser Welt. <strong>PS</strong> bat die Kollegen der Zeitschrift CARAVANING um Unterstützung<br />

und ließ drei geeignete Modelle testen. Text: Ralf Schneider; Fotos: Dieter S. Heinz, Ingolf Pompe<br />

Der All-inclusive-Super-Luxus-<br />

Trailer lieferte das Aufmachermotiv<br />

für diese Geschichte.<br />

Er heißt Sportcaravan<br />

SP 5000 Plus und wird von der<br />

Gross Anhänger GmbH gebaut. Wir<br />

sehen ihn hier mit dem aufpreispflichtigen<br />

Ladeschlittensystem und Seilwinde<br />

für 1999 Euro. Das Milwaukee-Schwermetall,<br />

welches der SP 5000 sich gerade<br />

reinzieht, ist zwar absolut kein Renner,<br />

beweist aber, dass er auch mit bis<br />

zu drei leichten, kompakten Sportmaschinen<br />

keine Probleme hat.<br />

Im Wohnbereich – vom Garagenteil<br />

abgetrennt – finden bis zu vier Personen<br />

Platz zum Essen und Schlafen. Nur<br />

nicht für beides zugleich. Ein Frischwassertank,<br />

ein Kocher und eine Badausstattung<br />

mit tragbarer Chemietoilette<br />

sind serienmäßig an Bord. Wer noch<br />

über den happigen Basispreis von<br />

24 499 Euro hinaus solvent ist, kann<br />

POWERED BY<br />

sich weitere Komfort-Extras bestellen.<br />

Auch die Befestigungssysteme für die<br />

Motorräder lassen sich an individuelle<br />

Bedürfnisse anpassen.<br />

Die Spezialisten von „Caravaning“<br />

lobten am 5000er-Sportcaravan die<br />

durchdachte Konstruktion, die gediegene<br />

Verarbeitung und die hochwertigen<br />

Materialien. Ein besonderer Clou ist der<br />

selbsttragende Aufbau aus GfK-Platten.<br />

Sie werden nicht mit einem Rahmen<br />

verschraubt oder vernietet, das vermeidet<br />

metallene Kältebrücken. Eine<br />

Voraussetzung für behagliches Wohnklima<br />

– auch dann, wenn beim Wintertraining<br />

auf südeuropäischen Rennstrecken<br />

die Nächte kalt werden. Ausführliche<br />

Detailinformationen über den SP<br />

5000 sowie den SP 3000 gibt der<br />

Hersteller auf www.sportcaravan.de.<br />

Kürzer, schmaler und niedriger als<br />

der Sportcaravan, repräsentiert der<br />

Knaus Deseo Transport Plus einen ver-<br />

Nur in diesem blitzsauberen Zustand ist<br />

der Crosser ein gern gesehener Gast im<br />

Knaus, da Wohnraum und Garage nicht<br />

getrennt sind. Links und rechts hinten<br />

werden Bänke und ein Tisch ausgeklappt<br />

66 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


DATEN<br />

SPORTCARAVAN<br />

SP 5000 PLUS<br />

AUFBAU<br />

Selbsttragender GfK-Kofferaufbau,<br />

PU-Schaumisolierung, Siebdruck-<br />

Bodenplatte 24 mm<br />

WOHNEN<br />

Bettenmaße: 200 x 185 cm,<br />

Sitzgruppe 185 x 110 cm,<br />

Bordtechnik: Heizlüfter, 125-Liter-Tank,<br />

Toilette, Kocher, Feuerlöscher<br />

MAβE UND GEWICHT<br />

Außenmaße: 650 x 240 x 270 cm,<br />

Leergewicht: 1350 kg,<br />

zul. Gesamtgewicht: 2700 kg,<br />

max. Auflastung: keine,<br />

Ladefläche: 265 x 185 x 205/128 cm,<br />

Türausschnitt: 205 x 185 cm,<br />

Heckklappe: dito,<br />

Transportzubehör: Wandschienen<br />

(199 Euro), Motorradschiene (119 Euro),<br />

Ladeschlitten (1999 Euro)<br />

GRUNDPREIS 24499 Euro<br />

Herstellerangaben<br />

SPORTCARAVAN REIFEN SP 3000 PLUS<br />

Weit weniger luxuriös bemessen und ausgestattet als der SP 5000 präsentiert sich der<br />

kleinere Gross-Bruder Sportcaravan SP 3000 Plus. Dafür kostet er auch nicht einmal die<br />

Hälfte. Zum Basispreis von 9499 Euro bekommt man Platz für zwei Motorräder und mit<br />

heruntergeklapptem Doppelbett einen Schlafplatz für zwei Personen. Ein Wassertank und<br />

ein Kochfeld gehören ebenfalls zur Serienausstattung. Wenn die Motorräder nicht zu hoch<br />

und lang geraten sind, können sie auch bei Nacht im Hänger stehen bleiben. Radklemmer<br />

mit Vorderradwippen kosten 119 Euro Aufpreis pro Stück, Zurrschienen an den Seitenwänden<br />

sind für 199 Euro extra zu haben. Ähnliche Schienen sind im <strong>PS</strong>-Transporter<br />

montiert, und sie haben sich auch zur Befestigung von Werkzeugkästen oder Benzinfässern<br />

bewährt. Dafür müssten sie allerdings etwas tiefer montiert sein als auf dem Foto.<br />

nünftigen Mittelweg zwischen dem SP<br />

5000 und dem SP 3000. Das gilt auch<br />

für den Preis von 15 590 Euro. Der<br />

Deseo setzt allerdings andere Akzente<br />

als die Gross-Trailer, ist mehr Wohn- als<br />

Werkstattanhänger. Wenn die Sitzbänke<br />

und der Tisch im hinteren Teil des<br />

Anhängers ausgeklappt werden sollen,<br />

müssen die Motorräder weichen. Für<br />

wartungsintensiven Renn- oder Renntrainingseinsatz<br />

empfiehlt sich der Kauf<br />

der Markise oder eines Vorzelts. Auch<br />

die bis zu zwei Transportschienen für<br />

Motorräder kosten jeweils 210 Euro<br />

mehr, eine Auffahrrampe ist für 280 Euro<br />

zu haben. Im Wohnbereich besteht<br />

ebenfalls Nachrüstbedarf; die Kollegen<br />

von Caravaning empfehlen für 2710 Euro<br />

das Heizungspaket und Küchenmodul<br />

(siehe zu den Sonderausstattungen<br />

auch www.knaus.com). Gut gefallen hat<br />

den Wohnwagenexperten das geringe<br />

Gewicht, das hohe Zuladung oder flotte<br />

Beschleunigung selbst mit weniger<br />

leistungsstarken Zugfahrzeugen ermöglicht.<br />

Die Verarbeitungsqualität könnte<br />

jedoch besser sein.<br />

KNAUS DESEO TRANSPORT PLUS<br />

DATEN<br />

KNAUS DESEO<br />

TRANSPORT PLUS<br />

AUFBAU<br />

Sandwich aus Hammerschlagblech,<br />

Styropor und Sperrholz. Dach: Glattblech<br />

WOHNEN<br />

Bettenmaße: Dinette mit Klappbänken<br />

140 x 188 cm, Hubbett 140 x 188 cm<br />

Bordtechnik: Truma-Heizung, 15-Liter-<br />

Wasserkanister, LED-Beleuchtung<br />

MAβE UND GEWICHT<br />

Außenmaße: 440 x 218 x 257 cm,<br />

Leergewicht: 977 kg,<br />

zul. Gesamtgewicht: 1500 kg,<br />

max. Auflastung: 1800 kg (480 Euro),<br />

Ladefläche 253 x 130 cm,<br />

Türausschnitt: 57 x 171 cm,<br />

Heckklappe: 135 x 154 cm,<br />

Transportzubehör: Auffahrrampe<br />

(280 Euro), Motorradschiene (210 Euro)<br />

GRUNDPREIS<br />

15590 Euro<br />

Herstellerangaben<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 67


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Röntgenstraße 5<br />

Tel. 06831/73140<br />

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E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


LESERPOST<br />

WENIGER SEXISTISCH<br />

Zum Schreibstil in <strong>PS</strong><br />

Im Grunde bin ich sehr zufrieden mit<br />

Ihrem Heft, das ich schon seit Jahren<br />

abonniere. Natürlich kann man nicht<br />

mit allem und jedem Inhalt einverstanden<br />

sein, das ist auch nicht meine<br />

Erwartungshaltung. Aber man kann<br />

sich einerseits nicht empören über<br />

einen Präsidentschaftskandidaten<br />

(„Grab them by the pussy“), und dann<br />

leitet der Autor auf Seite 4 den Bericht<br />

zur BMW G 310 R ein: „Nein, hier geht<br />

es nicht um kaum auffindbare weibliche<br />

Stimulationszonen.“ Aber vielleicht<br />

hat sich der Autor auch nicht über den<br />

Trump-Spruch empört. Ich jedenfalls<br />

würde mich über eine deutlich weniger<br />

sexistische „Schreibe“ freuen. Sie<br />

haben sicher alternative journalistische<br />

Möglichkeiten und Fähigkeiten,<br />

um Neuheiten auf dem Motorradmarkt<br />

angemessen vorzustellen.<br />

Michael Kohlhaas per E-Mail<br />

WIRKLICH SO LEICHT?<br />

Honda Fireblade, <strong>PS</strong> 12/2<strong>01</strong>6<br />

Überall in der Fachpresse geistert<br />

bezüglich der neuen Honda Fireblade<br />

die sensationelle Gewichtsangabe<br />

von ca. 196 Kilo vollgetankt herum.<br />

Das scheint nicht zutreffend zu sein.<br />

Laut offiziellem Honda-Prospekt sind<br />

es 210/211 Kilogramm. Anbei übersende<br />

ich Ihnen Fotos vom Prospekt.<br />

Fred Eckhardt per E-Mail<br />

Da sind Sie einer Verwechslung<br />

aufgesessen. Ihr Prospekt zeigt die<br />

aktuell noch gehandelte Fireblade,<br />

von der es ebenfalls eine SP-<br />

Version gibt, die sich durch ein<br />

Öhlins-Fahrwerk auszeichnet. Am<br />

Foto auf der Prospekt-Titelseite<br />

kann man schön sehen, dass es<br />

sich um die SC 59 handelt, auch<br />

die HRC-Lackierung existiert<br />

bereits seit zwei Jahren so an<br />

dieser SP. Dieses Motorrad wiegt<br />

dann auch 211 Kilo. Die Gewichtsangabe<br />

von 196 Kilo, die Sie<br />

ansprechen, betrifft allerdings die<br />

kommende Fireblade, wie sie auf<br />

der INTERMOT in Köln gezeigt<br />

wurde und von der es noch keinen<br />

Prospekt gibt. <br />

Die Red.<br />

GENIALE BILDER<br />

Zum Brief von R. Saiger , <strong>PS</strong> 12/2<strong>01</strong>6<br />

Noch nie habe ich einen Leserbrief<br />

geschrieben. Als ich jedoch den<br />

Kommentar des Lesers Rolf Saiger las,<br />

fühlte ich mich dazu genötigt. Ist dieser<br />

Mann überhaupt ein Motorradfahrer?<br />

Ich wage das stark zu bezweifeln.<br />

Er vergleicht Eure Bilder mit Wheelies<br />

und Knie am Boden mit Primaten im<br />

Zoo und asozial. Unglaublich. Gott sei<br />

Dank habt Ihr Euch bis jetzt nicht<br />

durch solche spaßbremsenden Bürokraten<br />

und Weltverbesserer beeinflussen<br />

lassen. Es gibt genügend Mitbewerber,<br />

die konservativ und langweilig<br />

berichten. Soll er sich diese doch kaufen.<br />

Schließlich heißt Eure Zeitschrift<br />

„<strong>PS</strong>, sportlich schnell motorradfahren“.<br />

Macht bitte unbeirrt weiter so und<br />

bringt mehr dieser absolut genialen<br />

Bilder und Fahrszenen. Zum Thema<br />

„Je lauter desto besser“ habe ich meine<br />

eigene Meinung. Ein ordentlicher<br />

Sound gehört zu einem Motorrad, egal,<br />

ob Sportler oder Tourer, einfach dazu.<br />

Dass mittlerweile sogar auf Rennstrecken<br />

Lärmlimits gemessen werden und<br />

man selbst mit einer originalen Panigale<br />

Probleme bekommt, halte ich für absolut<br />

albern. Mittlerweile gibt es Autos<br />

in Serie, die lauter sind als Motorräder.<br />

Nur zur Info: Ich bin fast 50 und fahre<br />

seit 29 Jahren Motorrad! Fazit: Bitte<br />

vollzieht nicht die geforderte Wandlung<br />

vom Primaten zum Homo sapiens!<br />

Hubert Blum per E-Mail<br />

AUSGEBREMST<br />

Zur angekündigten Bremsen-Story<br />

In der Ausgabe 09/2<strong>01</strong>6 war in der<br />

Vorschau das Thema „Bremsen bis zum<br />

Umfallen“ angekündigt. Da ich mich<br />

sehr für Eure Zeitschrift interessiere<br />

und viele Berichte, Tipps und Tricks<br />

lese, die mir auch schon sehr viel zur<br />

Verbesserung auf der Renne gebracht<br />

haben, vermisse ich diesen Bericht<br />

sehr! Ich würde mich freuen, wenn ich<br />

Unsere Fotofahrer geben<br />

weiterhin ihr Bestes,<br />

um Leser wie Hubert<br />

Blum mit geiler Action<br />

zu erfreuen<br />

den Bericht bald lesen könnte. Ansonsten<br />

Daumen hoch.<br />

Milan Seitz per E-Mail<br />

Wir bedauern sehr, dass wir das<br />

Thema nicht wie vorgesehen bringen<br />

konnten. Bei der Recherche<br />

schien zunächst viel Input generiert<br />

werden zu können, vor allem,<br />

weil wir mit einem speziell präparierten<br />

Motorrad eines Herstellers<br />

gerechnet haben. Leider ist<br />

aber jenes Motorrad, mit dem wir<br />

Messungen gemacht und genaue<br />

Werte ermittelt hätten, mittlerweile<br />

wieder in Japan. Deshalb mussten<br />

wir das Thema streichen. Wir bleiben<br />

aber weiter am Ball. Die Red.<br />

WAS VERGESSEN<br />

Cup-Übersicht, <strong>PS</strong> 12/2<strong>01</strong>6<br />

Kennt der gute Tobi den RL-Cup am<br />

Nürburgring nicht? Diese vom MSC<br />

Dortmund toll organisierten Langstreckenrennen<br />

machen riesigen Spaß und<br />

haben einen guten Ruf. Wir konnten<br />

als Anfänger im letzten Jahr eine<br />

schöne Zeit im RL-Cup verbringen.<br />

Paul Heusch per E-Mail<br />

Foto: Jacek Bilski<br />

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PITLANE<br />

REPORTAGE EUROPEAN CLASSIC SERIES<br />

Die European Classic Series zitiert als Zeitmaschine mit Vierstunden-Rennen für<br />

Oldies die legendären 24 Stunden von Lüttich und das Flair beim Bol d’Or auf dem<br />

Circuit Paul Ricard. Mittendrin in der Magie: der <strong>PS</strong>-Autor im Team Bike Side.<br />

Text: Thomas Schmieder; Fotos: Hubert Hecker (12), DG Sport (3), Bikerspix.com (1), TSR (1)<br />

DIE FANTAST<br />

76 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Samstag, 2. Juli, kurz vor halb<br />

acht abends. Halbzeit und<br />

Höhepunkt des Jahres 2<strong>01</strong>6.<br />

Ein recht kühler Sommerabend<br />

auf der Rennstrecke von Spa-<br />

Francorchamps. In langer Reihe stehen<br />

59 Motorräder zum Le-Mans-Start im<br />

45-Grad-Winkel zur Boxenmauer aufgereiht.<br />

Die Illusion ist real, die Zeitmaschine<br />

perfekt: Alles erinnert frappierend<br />

an die legendären 24 Stunden von<br />

Lüttich, damals, als diese Maschinen<br />

aus den späten 70ern und frühen<br />

80ern brandneu waren. Ihnen gegenüber<br />

stehen wir, 59 Männer in Rennmontur.<br />

Heroen, Haudegen und hochkarätige,<br />

kampferprobte Veteranen, wie<br />

die ehemaligen Endurance-Weltmeister<br />

Richard Hubin und Stéphane Mertens,<br />

aber auch Langstrecken-Greenhorns.<br />

Mittendrin, auf Startposition 25: ich<br />

selbst, fürs Team Bike Side.<br />

Noch 90 Sekunden bis zum Start!<br />

Die Spannung steigt. Der Blick schweift<br />

umher, Zuschauer stehen auf dem<br />

Dach der Formel 1-Boxengasse. Weit<br />

vorne, bei den besten Startplätzen,<br />

steht TT-Seriensieger John McGuinness.<br />

Der Insel-Recke fährt zum ersten Mal<br />

mit, zusammen mit Steven Neate auf einer<br />

RSC-Honda Bol d‘Or – mit 1123 Kubik,<br />

Trockenkupplung und Cantilever-<br />

Schwinge. Klaus Dony, unser Teamchef,<br />

hält seine grün-schwarze Kawasaki Z<br />

1000 J fest. Alu-Schmiedekolben, hohe<br />

Verdichtung, Doppelzündung, Web Cam<br />

Stage III-Nockenwellen, erleichterte<br />

Falicon-Kurbelwelle und 1260 Kubik<br />

ISCHEN VIER<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 77


<strong>01</strong> Gewusel selbst in der Aufwärmrunde:<br />

herrlich, mit Stoff durch die<br />

Eau Rouge in Spa-Francorchamps<br />

zu donnern, eine der schönsten<br />

Kurven der Welt. Und dann Vollgas!<br />

02 Mann des Wortes gegen Mann<br />

des Pinsels: Autor Thomas Schmiepumpen<br />

den luftgekühlten Schlegel<br />

mächtig auf. Noch 30 Sekunden bis<br />

zum Start, das Herz pocht bis zum Hals!<br />

Du hörst nichts, bist ganz in dir<br />

selbst versunken. Es ist die Ruhe vor<br />

dem Sturm. Punkt 19.30 Uhr wird die<br />

belgische Flagge geschwenkt, alle<br />

hechten los, springen auf ihre Motorräder,<br />

drücken den Startknopf oder lassen<br />

sich am Ende des Felds anschieben.<br />

Das Spektakel beginnt – zum zweiten<br />

Mal, denn bei der Einführungsrunde<br />

zuvor war es genauso. Motoren<br />

bellen auf, der Boden erzittert. Es ist<br />

wie bei den Blues Brothers: „Heilige<br />

Mutter von der gesegneten Beschleunigung,<br />

verlass uns jetzt nicht!“ Plätze<br />

gutgemacht oder verloren? Schwer zu<br />

sagen. In die Spitzkehre von La Source<br />

stechen Dutzende Fahrer wie ein Hornissenschwarm<br />

hinein, jetzt bloß nicht<br />

mit jemandem kollidieren.<br />

Dann volle Lotte die alte Start-Ziel-<br />

Gerade runter, vierter Gang, fünfter.<br />

Links ist die gut besetzte Tribüne, aber<br />

es heißt rechts halten, eng an der historischen<br />

Boxenmauer. Rein in die Senke<br />

von Eau Rouge. Der tiefste Punkt<br />

dieser Traditionsstrecke ist eine der<br />

berühmtesten und schönsten Kurven<br />

der Welt. Weit links, ran an die Curbs!<br />

Das Motorrad federt voll in die Progression.<br />

Vor mir baut sich eine graue<br />

Wand auf, es geht steil bergauf. Willkommen<br />

in der Ardennen-Achterbahn,<br />

in der Rechts-Links-Kombination von<br />

Raidillon. Geht gut, die Bike Side-Kawa.<br />

Rund 140 <strong>PS</strong> hat Klaus Dony aus dem<br />

luftgekühlten Zweiventil-Vierzylinder<br />

gekitzelt. Respekt. Noch einfacher bieten<br />

vierventilige Suzuki-GSX-Motoren<br />

standfest Raum für viel Leistung.<br />

Mit Gefühl durchs Gewühl<br />

Abducken, mit Schmackes die lange<br />

Kemmel-Gerade rauf. An deren Ende<br />

heftig anbremsen – die AP-Racing-<br />

Bremssättel ankern gut. Mit Verve<br />

durch die Rechts-Links-Rechts, der<br />

Knieschleifer schrabbelt wieder. Nun<br />

ist die höchste Stelle der Motorsport-<br />

Kultstätte erreicht. In Form der endlosen<br />

180-Grad-Rechts namens „Bruxelles“<br />

auch eine der kniffligsten. Bereits<br />

in der ersten Runde gibt’s den ersten<br />

Sturz und Ausfall durch technischen<br />

Defekt. Selbst vier Stunden sind für<br />

über 30 Jahre alte Grundkonstruktionen<br />

von Fahrwerken und Antrieben<br />

eine echte Herausforderung. Übermotivierte<br />

Piloten fahren sehr weit innen<br />

und räumen einen Teil der Reflektoren<br />

ab, die bei völliger Dunkelheit den<br />

richtigen Weg weisen sollen.<br />

Der Geist der Endurance besteht<br />

seit dem ersten Bol d’Or im Jahr 1922.<br />

Doch die Faszination der European<br />

Classic Series macht der Charme traditioneller<br />

Motoren mit zeitgenössischer<br />

Technik und ästhetischen Formen aus!<br />

Das Ganze gepaart mit beherrschbarer<br />

Leistung, gefühlsecht serviert, kein<br />

ABS, keine Traktionskontrolle. Elektronisch<br />

ist hier allein die Zündung. Alles<br />

eingebunden in ein Team, ohne das du<br />

gar nichts bist – zum Reparieren und<br />

Präparieren, Tanken und Kochen. Dann<br />

das Fahren auf wunderschönen Kursen<br />

wie dem Circuit Paul Ricard, wo dieser<br />

Zirkus Halligalli im April unter warmer<br />

Sonne gastierte. Herrlich.<br />

Konzentration! Die schnelle Doppellinks<br />

Pouhon erlaubt diverse Radien.<br />

In Spa gibt es fast immer Kurvenkombinationen:<br />

lieber die korrekte Linie der<br />

ersten Kurve verlassen, um die zweite<br />

besser zu treffen. Continentals Radialreifen<br />

RoadAttack 2 CR (für „Classic<br />

Racing“) helfen dabei. Sie haften in den<br />

vorgeschriebenen schmalen 18-Zoll-<br />

Formaten (unsere beliebten Felgen<br />

stammen von der GSX-R 1100) wie der<br />

Teufel, rollen extrem präzise, zielgenau,<br />

haftstark und handlich. Die meisten<br />

Teams fahren auf Contis ab. Fühlt sich<br />

richtig gut an. Doch in mancher Kurve<br />

verhagelt Ölbindemittel über Schleifspuren<br />

die Ideallinie, Streckenposten<br />

halten gelb-rote Flaggen hoch. Merci!<br />

02<br />

03<br />

78 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


<strong>01</strong><br />

der (#76) im Sommer 2<strong>01</strong>5 im Clinch<br />

mit dem genialen, sonst stets schnelleren<br />

MOTORRAD-Cartoonisten<br />

Holger Aue auf Dynotec-Guzzi (#45)<br />

03 Simples Motto: schnell tanken!<br />

04 Konzentrierter Check oder Problem<br />

beim Spitzenteam Phase One?<br />

04<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 79


<strong>01</strong><br />

02<br />

Das Rennen ist traditionell eingebunden<br />

ins Dreitages-Spektakel Bikers‘<br />

Classics. Hunderte Klassiker sind beim<br />

freien Fahren über die Strecke gebrettert<br />

– Maschinen aus den 50ern oder<br />

60ern sind eben gerne mal inkontinent.<br />

Fürs Rennen ist jedoch eine geschlossene<br />

Ölwanne unterm Motor Pflicht.<br />

Die Rechts-Links-Kombination „Pif Paf“<br />

wird im Jargon nicht ohne Grund „Piff,<br />

paff, puff“ genannt. Auf der langen<br />

„Gegengeraden“ Blanchimont, die ja<br />

auch schnelle Knicks enthält, schiebt<br />

die Kawa klasse an. Jetzt heftig ankern,<br />

und von weit links in die Bus-Stopp-<br />

Schikane stechen, um gut auf die Start-<br />

Ziel-Gerade zu kommen.<br />

Das waren nur die ersten sieben Kilometer,<br />

Hunderte weitere folgen noch.<br />

Alle 45 Minuten ist Fahrerwechsel<br />

angesagt: In der Runde zuvor der Crew<br />

ein Zeichen geben, und dann in die


03<br />

04<br />

<strong>01</strong> Stargast: TT-Legende John McGuinness<br />

(44 Jahre) fuhr im Sommer 2<strong>01</strong>6 mit<br />

02 Ein Moment für die Ewigkeit: Bei<br />

diesem Vollmond Rennen fahren! 1a-Flair<br />

03 Pfeilschnelle Lokalmatadoren, selbst<br />

im Regen: Grégory Fastré/Richard Hubin<br />

04 Rivalen der Rennbahn: John McGuinness<br />

und die Ex-Weltmeister Stéphane<br />

Mertens und Richard Hubin (von links)<br />

05 Tribut ans historische Material: Der<br />

Autor in Spa, die Fehlersuche (Zündimpulsgeber)<br />

kostete im Training viel Zeit...<br />

Box. Unsere „Schnell“tankanlage verdient<br />

ihren Namen nicht, der Sprit rinnt<br />

viel zu langsam. Matthias, der zweite<br />

Teamchef, hält den Feuerlöscher, Chefmechaniker<br />

Mario checkt schnell noch<br />

das Bike. Ein „Pit-Steward“ überwacht<br />

alles – wir sind hier bei einer offiziellen<br />

Europameisterschaft. Gabriel übernimmt<br />

die Lenkerstummel, schnell<br />

noch sagen, wo es tricky sein kann,<br />

ein Klopfen auf die Schulter, weg ist er.<br />

Teil von etwas Großem sein<br />

Nun ist Zeit, die Atmosphäre in der Boxengasse<br />

zu inhalieren. Drei Teams teilen<br />

sich eine Formel-1-Box. Ruhe und<br />

Anspannung gehen Hand in Hand.<br />

Bang warten die Fahrer auf den Wechsel.<br />

Geht alles gut da draußen? Runde<br />

um Runde spulen die Maschinen ab.<br />

Kurz vor neun kommt Gabriel rein. Wieder<br />

Aufbocken, auftanken, Sichtkontrol-<br />

le. Klaus bricht auf, zu seiner Wettfahrt.<br />

Regel eins bei der Langstrecke: ankommen<br />

zählt. Regel zwei: mehr Mitstreiter<br />

überholen, als dich überholen. Schon<br />

Goethe wusste: „Mehr Licht!“ Bald ist es<br />

Nacht, ich bin wieder dran. Den Formationsflug<br />

bei Vollmond, der über der<br />

Strecke klebt, vergisst du dein ganzes<br />

Leben nicht mehr. Zum Glück gibt‘s<br />

diesmal nachts keinen Regen – das<br />

war in Spa auch schon ganz anders.<br />

Wie Finger aus Licht tasten die<br />

Scheinwerfer die Strecke ab. Ach was,<br />

hell wie Stadion-Flutlicht leuchten die<br />

LED-Scheinwerfer von Hella. Nomen<br />

est omen. Einst konstruiert für Traktoren,<br />

setzen die feinpixeligen Vierzylinder-Vibrationen<br />

den schweren Leuchten<br />

zu. Eine von beiden fällt aus. Bald<br />

folgt eine brenzlige Situation, nach der<br />

180-Grad-Rechts bergab: Weit voraus<br />

liegt eine Maschine mitten in der Sturz-<br />

05<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 81


<strong>01</strong><br />

zone, die beiden von der Bordelektrik<br />

unabhängigen Rücklichter leuchten<br />

noch. Uuupps, der Fahrer liegt rund<br />

150, 200 Meter davor, just vor meinem<br />

Vorderrad. Ich schlage 'nen Haken wie<br />

ein Hase auf der Flucht, um den armen<br />

Mitstreiter nicht zu überrollen. Zum<br />

Glück wiegt die Kawa vollgetankt nur<br />

moderate 215 Kilo.<br />

Finale in der Dunkelheit<br />

In der folgenden, langen Safety Car-<br />

Phase reiht sich das Feld brav in zwei<br />

Gruppen hinter den Autos ein – bis die<br />

Ambulanz den gestürzten Fahrer geborgen<br />

hat: Ex-Endurance-Weltmeister<br />

Richard Hubin. Während seiner aktiven<br />

Karriere hat sich der Belgier nie ernsthaft<br />

verletzt, doch heute bricht er sich<br />

bei dem Highsider Rippen und Schulter.<br />

Bis dahin lagen er und sein Teamkollege<br />

Grégory Fastré auf Harris-Suzuki<br />

in Führung. Als „engagierter Mittelklässler“<br />

kann man kaum glauben, an<br />

welchen Stellen und wie sehr die wirklich<br />

schnellen Jungs am Kabel ziehen.<br />

Meine beste jemals hier erzielte<br />

Rundenzeit: 2.53 Minuten, tagsüber.<br />

Für mich nicht schlecht. Aber (Ex-)Profis<br />

fahren hier um 2.40 Minuten, selbst<br />

nachts kaum langsamer. Sie gehen<br />

durchs Feld wie ein Messer durch heiße<br />

Butter. Leute wie Peter Linden (Meister<br />

2<strong>01</strong>3, Zweiter der ECS 2<strong>01</strong>4; ehemaliger<br />

Endurance-Weltmeister und einst<br />

500er-Europameister) vom Sweatshop<br />

Phase One Team sind das. Henk van<br />

der Mark war Endurance-WM-Fahrer<br />

und ist immer noch verdammt schnell<br />

unterwegs. Hier gewannen in Vorjahren<br />

auch schon Guzzis, vom französischen<br />

Team Moto Bel. Doch 2<strong>01</strong>6 sind sie<br />

nicht dabei, genau wie Holger Aue,<br />

Deutschlands flottester Cartoonist.<br />

Heftig flott fahren viele hier, wie das<br />

Team Alf oder Kaiser Racing, beide auf<br />

Kawasaki. Heuer fällt der Sieg an das<br />

Team Neate mit McGuinness – doch<br />

„McPint“ fuhr außer Konkurrenz. Deswegen<br />

rückt bei der Siegerehrung das holländische<br />

Roadrunner-Team auf Bakker-Suzuki<br />

vor auf Rang eins. Kaum<br />

Konkurrenz gibt es in der 750er-Klasse,<br />

hier wurde einst das deutsche Team Capelli<br />

Belli auf Ducati TT1 lässig Europameister.<br />

Exoten sind das Salz in der<br />

Suppe, Laverda und BMW, oder die<br />

Schweizer Gold Wing GL 1000 – schwer,<br />

nicht schnell, aber konstant, absolut zuverlässig<br />

und wassergekühlt.<br />

<strong>01</strong> Ab in die Nacht, zum letzten Turn...<br />

02 Rahmenprogramm: Die ECS-Läufe<br />

finden in buntem Umfeld statt, neben<br />

Hunderten Old-/Youngtimern samt Ex-<br />

GP-Stars, wie Agostini in Le Castellet/<br />

Paul Ricard beim Sunday Ride Classic<br />

03 Sind die Verfolger schon so nah?<br />

04 Sich wie Sieger fühlen: Das Team<br />

Bike Side hat es geschafft, ist im Mittelfeld<br />

angekommen. Die besten Mechaniker<br />

weit und breit treffen auf den<br />

klasse Teamchef Klaus Dony (2. v. r.)<br />

Vielen Japanern machen europäische<br />

Spezialfahrwerke Beine, von Egli<br />

und Martin, Harris und Nicco Bakker.<br />

Unsere Z 1000 J hat Mupo-Federbeine<br />

und eine 41er-Gabel einer SV 650 mit<br />

einstellbarem K-Tech-Cartridge-<br />

System. Sie gibt ein gutes Gefühl fürs<br />

Vorderrad. Klaus kommt nach gut vier<br />

Stunden im Mittelfeld ins Ziel. Streckenposten<br />

wedeln mit bunten Flaggen,<br />

Zuschauer applaudieren. Das geht unter<br />

die Haut. Überglücklich feiern wir<br />

die ganze Nacht. Die Mühen haben sich<br />

gelohnt. Bald treffen sich die Rivalen<br />

der Rennbahn wieder, zum nächsten<br />

magischen Vierstunden-Rennen.<br />

82 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


02<br />

WAS, REIFEN WIE, WO: ENDURANCE FÜR KLASSIKER<br />

03<br />

REGLEMENT UND INFORMATIONEN<br />

Schon seit zehn Jahren gibt es bei den<br />

Bikers Classics im belgischen Spa-<br />

Francorchamps Vierstunden-Rennen<br />

für klassische Motorräder – als Tribut<br />

an anfälliges Material zunächst noch<br />

aufgeteilt auf zwei Stunden am Samstag<br />

und zwei am Sonntag. Später folgten<br />

vier Stunden am Stück und 2<strong>01</strong>3 der<br />

Big Bang: Mit Unterstützung der UEM/<br />

FIM Europe etablierte DG Sport, Veranstalter<br />

der Bikers’ Classics und des 200<br />

Meilen von Imola-Revivals, die European<br />

Classic Series. Diese Endurance-<br />

Meisterschaft genießt den Status einer<br />

offiziellen Europameisterschaft! Und<br />

zwar für Maschinen mit mindestens<br />

zwei Zylindern in drei verschiedenen<br />

Klassen.<br />

1.) Die Klasse „750 TT“ lässt Viertakter<br />

mit zwei Ventilen pro Zylinder und maximal<br />

750 cm3 oder Zweitakt-Twins zwischen<br />

340 und 500 cm3 zu, die bis Ende<br />

1985 gebaut wurden. 2.) In der Klasse<br />

„Classic 1000“ starten Zweiventil-Viertakter<br />

bis 1000 Kubik und Vierventil-<br />

Vierzylinder bis maximal 750 Kubik,<br />

die bis Ende 1981 produziert wurden.<br />

3.) Für die „Maxi Classic“-Klasse sind<br />

Maschinen über 1000 Kubik und bis<br />

Ende 1982 zugelassen. Vorgeschrieben<br />

sind jeweils 18-Zoll-Räder mit maximal<br />

150er-Hinterreifen und Zweikolben-<br />

Bremssättel. Verboten sind Regenreifen,<br />

Upside-down-Gabeln und mehr<br />

Gänge als im Seriengetriebe. Gefahren<br />

werden drei Rennen pro Saison mit zwei<br />

bis drei Fahrern (B-Lizenz erforderlich)<br />

und rund 1450 Euro Nenngeld je Team.<br />

2<strong>01</strong>6 fanden die Rennen in Le Castellet/<br />

Paul Ricard (April), in Spa-Francorchamps<br />

(Juli) und in Aragón (Oktober)<br />

statt. Für 2<strong>01</strong>7 steht der Rennkalender<br />

noch nicht fest, nur Spa am ersten<br />

Juli-Wochenende ist bereits gesetzt.<br />

Infos: www.europeanclassicseries.eu<br />

Ähnliche Rennen starten beim Classic<br />

Endurance Cup CEC. Hier wird zwischen<br />

18. und 21. Mai 2<strong>01</strong>7 im Rahmen<br />

der Endurance Weltmeisterschaft in<br />

Oschersleben, am 17. Juni beim Vierstunden-Rennen<br />

am Anneau du Rhin<br />

im Elsass und bei noch einem weiteren<br />

Lauf um die Ehre gefahren.<br />

Infos: www.classic-endurance-cup.eu<br />

04<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 83


PITLANE<br />

NEWS<br />

Fotos: René Unger (2), Trackriders.eu (2)<br />

GAS & SPASS<br />

Auch 2<strong>01</strong>7 veranstaltet das MOTORRAD action<br />

team wieder die kultigen Rennserien T-Cup,<br />

T-Challenge und Trofeo Italiano.<br />

DER T-CUP GEHT 2<strong>01</strong>7 bereits ins<br />

zehnte Jahr, und auch die T-Challenge<br />

hat sich in der Hobbyracing-Szene<br />

fest etabliert. „In Sachen Fahrerniveau<br />

kommt die T-Challenge gleich hinter<br />

dem Yamaha-R6-Dunlop-Cup“, ist sich<br />

Matthias Schröter, Chef des action<br />

team, sicher. Neu zu den beiden Markencups<br />

gesellte sich 2<strong>01</strong>5 die Trofeo<br />

Italiano, die ebenfalls eine treue Fangemeinde<br />

hinter sich versammelt. Besonderheit:<br />

Bei den Italo-Bikes dürfen<br />

auch KTMs (Super Duke R) mitmischen,<br />

die Wertung läuft getrennt. Für alle drei<br />

Rennserien sind auch in der kommenden<br />

Saison wieder fünf Veranstaltungen<br />

mit je zwei Rennen vorgesehen. Aus<br />

Lautstärkegründen darf die Trofeo jedoch<br />

am Sachsenring (19. und 20. Juni)<br />

nicht starten. Momentan stimmen die<br />

Teilnehmer im Internet wegen eines<br />

Ersatztermins in Brünn am 24. und 25.<br />

Juni ab. Das Ergebnis gibt‘s in Kürze<br />

auf www.trofeo-italiano.de. Neben dem<br />

Sachsenring stehen auch die weiteren<br />

Termine schon fest: großer Kurs in<br />

Hockenheim am 27. und 28. Mai (Saisonstart),<br />

Oschersleben am 22. und 23.<br />

Juli, und am 12. und 13. August folgt<br />

der Lausitzring. Das Saisonfinale findet<br />

am 16. und 17. September in Most statt.<br />

Die Einschreibefrist für alle drei Klassen<br />

läuft bis Ende Februar. Schon vorher<br />

dürfte klar sein, ob die brandneue<br />

Street Triple 800 (erhältlich ab März)<br />

in einer getrennten Wertung im T-Cup<br />

mitmischen wird. Beste Chancen bestehen,<br />

wenn der deutsche Importeur<br />

ein attraktives Paket schnürt. Nähere<br />

Infos zur Trofeo unter erwähnter<br />

Homepage, T-Cupper und -Challenger<br />

gehen auf www.triumph-cup.de.<br />

84 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


QUERTREIBEN IN HOCKENHEIM<br />

Bereits zum vierten Mal findet am 18.<br />

und 19. März 2<strong>01</strong>7 das Supermoto-Wochenende<br />

in Hockenheim statt. Gedriftet<br />

wird wie gewohnt in verschiedenen Gruppen<br />

(Anfänger, Fortgeschrittene und<br />

Profis) in 20-Minuten-Turns. Besonders<br />

erwähnenswert ist der hohe Sicherheitsstandard<br />

der flüssigen, 1500 Meter langen<br />

Strecke. Dazu ist es möglich, den<br />

Offroadteil einfach zu umfahren. Die<br />

Freunde instabiler Fahrzustände können<br />

sich ab sofort unter www.motorradon<br />

line.de/actionteam anmelden. Eile ist<br />

geboten, denn das Training ist immer<br />

sehr schnell ausgebucht. Preis pro Teilnehmer:<br />

150 Euro.<br />

Foto: photo-2U<br />

Foto: Racepixx Foto: Michael Danz<br />

AM START SEIT 20 JAHREN<br />

DER MZ-CUP LEBT!<br />

In unserer Cup-Übersicht im letzten Heft ist er uns<br />

doch glatt durch die Lappen gegangen. Und das, obwohl<br />

der MZ-Cup 2<strong>01</strong>6 sogar sein 20-jähriges Jubiläum<br />

feiern konnte und im nächsten Jahr natürlich weitergeführt<br />

wird. Gefahren wird ausschließlich auf der MZ<br />

Skorpion mit Bridgestone-Einheitsreifen. Tuning ist<br />

nicht erlaubt, die Ersatzteilversorgung günstig und das<br />

Reglement übersichtlich. Mit 1600 Euro Nenngeld für<br />

sechs Veranstaltungen mit zwölf Sprintrennen plus ein<br />

Zweistundenrennen bleiben die Kosten überschaubar.<br />

Wer eine V-, C- oder B-Lizenz des DMSB besitzt, ist<br />

dabei. Mehr Infos gibt’s unter www.mzcup.de<br />

Haltung auf dem<br />

Bike statt Stuhlgang-Pose:<br />

Profis<br />

geben wertvolle<br />

Tipps<br />

Dirt Track rockt<br />

DAS VON <strong>PS</strong> MITORGANISIERTE<br />

DIRT TRACK IM RAHMEN DER<br />

KÖLNER INTERMOT WAR AN<br />

ALLEN TAGEN AUSGEBUCHT<br />

UND EIN VOLLER ERFOLG.<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />

AN DEN 18-JÄHRIGEN CHRIS-<br />

TIAN KROG VOM MSC PORZ,<br />

DER DAS FINALE GEWANN!<br />

BADEN-AIRPARK<br />

PERFEKT ABWINKELN<br />

Das Schräglagentraining im Baden-Airpark richtet sich<br />

an zügig bis sportlich orientierte Motorradfahrer, die<br />

unter Anleitung erfahrener Instruktoren an ihrer Linie<br />

feilen wollen. Trainingsinhalte sind Fahren auf der Kreisbahn,<br />

Handling-, Fahr- und Bremsübungen, Sitzposition<br />

und Hanging-off-Technik. Noch gibt es an allen Terminen<br />

zwischen dem 3. und 5. Mai 2<strong>01</strong>7 freie Plätze.<br />

Bei Buchung bis zum 31. Januar 2<strong>01</strong>7 kostet das Eintagestraining<br />

349 Euro, das Zweitagestraining 679 Euro.<br />

Die Leistungen beinhalten Strecke, Instruktoren, technischen<br />

Service sowie Getränke und Obst. Anmelden unter:<br />

www.motorradonline.de/actionteam<br />

Foto: Pesamosca<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 85


Die europaweit größte Vereinigung von a<br />

Mitglied werden<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen<br />

Sie uns im Internet unter www.<br />

dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Website auf<br />

den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder<br />

scannen Sie mit Ihrem<br />

Mobiltelefon den<br />

hier abgedruckten Code ein, der Sie automatisch<br />

auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

Förderpartner<br />

Editorial: Glückwunsch – 20 Jahre DMSB<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

2<strong>01</strong>7 jährt sich die Gründung des<br />

Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB)<br />

zum 20. Mal. Dazu möchten wir vom<br />

DSK herzlich gratulieren. DMSB und<br />

DSK verbindet ein kritisches, aber<br />

konstruktives Verhältnis. Während<br />

der DSK die Interessen der Aktiven<br />

vertritt, ist der DMSB als nationaler<br />

Sport-Dachverband für den gesamten<br />

Motorsport eine unverzichtbare Institution<br />

in der hiesigen Sportlandschaft. Ich<br />

durfte selbst mit dabei sein, als wir in<br />

den Gremien der heutigen Trägerverbände<br />

diesen entscheidenden Schritt<br />

beschlossen haben. Die Vorgänger-<br />

Einrichtungen ONS und OMK, die sich getrennt für den Automobil- und<br />

Motorradsport aufgestellt hatten, fanden unter dem Dach des DMSB zu<br />

einer schlagkräftigen Vertretung zusammen.<br />

Viele hatten bis dahin die Dachverbände als Motorsport-‚Behörde’<br />

wahrgenommen, Bürokraten, die weit weg von den wirklichen Problemen<br />

aus Frankfurt den Motorsport ‚regierten‘. Auch ich selbst als damals noch<br />

aktiver privater Motorsportler stand der ‚Behörde‘ skeptisch gegenüber<br />

und es hat eine Weile gebraucht, bis ich erkannte, dass der Motorsport<br />

in Deutschland eine starke Vertretung braucht. Und jetzt, zwanzig Jahre<br />

später, hat sich der DMSB seinen Platz in der Gemeinschaft der nichtolympischen<br />

Sportverbände erobert und diesen gefestigt.<br />

Der DMSB muss sich aber immer wieder auf seine ursprünglichen<br />

Aufgaben besinnen. Er setzt die Regeln, die manch einem nicht immer<br />

gefallen mögen; er ist der Fels in der Brandung der vielen individuellen<br />

Interessen. Wir brauchen einen starken DMSB, der auch gegenüber der<br />

Industrie seine Unabhängigkeit bewahrt. Er vergibt Lizenzen, sorgt für die<br />

Ausbildung der Sportwarte, er vertritt Deutschland in den internationalen<br />

Gremien, aber auch im DOSB. Der DMSB muss nach Auffassung von uns<br />

Motorsportlern aber auch immer Dienstleister sein. Er ist die Service-<br />

Einrichtung für Technik, Reglement und Lizenzen. Seine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter dienen dem Motorsport - und nicht umgekehrt. Und<br />

das muss ich auch mal lobend erwähnen – die Mentalität hat sich im<br />

Laufe der Jahre deutlich verändert. Der DMSB ist offen und transparent<br />

geworden, die Mitarbeiter sind über die Webseite gut identifizierbar und<br />

sie sind in aller Regel sehr bemüht und freundlich. Das schließt nicht aus,<br />

dass man sich auch mal ärgert. Der DMSB muss neutral, sachlich und fair<br />

bleiben. Eine verstohlene Hinterzimmerpolitik führt immer zu bösem Blut.<br />

Manchen Strauss haben wir miteinander ausgefochten, am Ende aber<br />

immer wieder zu einem konstruktiven Miteinander gefunden. Denn eines<br />

darf man nicht übersehen. Es geht um die schönste Nebensache der<br />

Welt, den Motorsport. Und da müssen wir alle an einem Strang ziehen.<br />

Deswegen gratulieren wir herzlich und bleiben dem DMSB ein kritischer,<br />

aber konstruktiver Begleiter.<br />

Herzlichst Euer<br />

Tune it! Safe! präsentiert<br />

spektakulären Mustang<br />

Partnerserien<br />

®<br />

Es war einer der großen Hingucker in den Essener<br />

Messehallen. Die Initiative TUNE IT! SAFE! – die<br />

vom Bundesverkehrsministerium, dem Verband der<br />

Automobil Tuner (VDAT), dem Deutschen Sportfahrer<br />

Kreis sowie zahlreichen weiteren Organisationen und<br />

Institutionen getragenen wird – enthüllte auf der Essen<br />

Motor Show ihr neues Kampagnenfahrzeug 2<strong>01</strong>7: ein<br />

Ford Mustang GT im Polizei-Look.<br />

Verantwortlich für das einzigartige Erscheinungsbild<br />

des Sportcoupés zeichnet unter anderem Wolf Racing:<br />

Frontspoiler, Frontsplitter, Seitenschwellersatz, Heckdiffusor,<br />

Heckflügel und eine zweiteilige Heckschürze<br />

machen den von Haus aus bulligen Mustang noch<br />

größer und aggressiver. Für den nötigen Klang sorgt die<br />

Sportauspuffanlage. Auf dem Dach sorgt die Sondersignalanlage<br />

für zusätzliche Aufmerksamkeit.<br />

Doch nicht nur optisch macht das neue Kampagnenfahrzeug<br />

was her. Auch unter der Haube weiß der GT<br />

zu überzeugen. Der fünf Liter V8 Motor leistet 455 <strong>PS</strong><br />

und beschleunigt den Mustang auf 268 km/h. Aus dem<br />

Stand knackt er die 100 km/h-Marke in 4,3 Sekunden.<br />

Wie seine Vorgänger steht der Mustang auf Reifen von<br />

Hankook.<br />

TUNE IT! SAFE! will dafür sensibilisieren, dass beim<br />

Tuning die Sicherheit nicht zu kurz kommt. Wichtig, da<br />

im Tuning-Markt neben vielen verantwortungsbewusst<br />

handelnden Unternehmen auch Anbieter von minderwertigen<br />

oder sogar illegalen Produkten zu finden sind.<br />

Mit der Polizei sowie Prüf- und Überwachungs-Organisationen<br />

als Partner leistet TUNE IT! SAFE! zudem<br />

wichtige Aufklärungsarbeit – ein Projekt, welches der<br />

DSK vom ersten Tag an fördert und unterstützt.<br />

Save the date:<br />

Mitgliederversammlung<br />

DSK-Mitglieder sollten sich bereits jetzt den 25.<br />

Februar 2<strong>01</strong>7 rot im Kalender markieren: An diesem<br />

Samstag findet die jährliche Mitgliederversammlung<br />

statt. Ort für die ‚MV‘ ist wie gewohnt das Dorint Hotel<br />

am Nürburgring. Auf der Tagesordnung, die wir in der<br />

nächsten Ausgabe veröffentlichen, stehen neben den<br />

Rechenschaftsberichten von DSK-Präsident Dr. Karl-<br />

Friedrich Ziegahn und Schatzmeister Reinhard Michel<br />

turnusmäßige Wahlen. Zur Wahl stehen bei der Mitgliederversammlung<br />

im kommenden Jahr die Positionen<br />

Präsident (aktuell Dr. Ziegahn), Vize-Präsident (aktuell<br />

Friedhelm Kissel), Schriftführer (aktuell Hans-Walter<br />

Kling) und zwei Beisitzer (aktuell Johannes Scheid und<br />

Kathrin Becker). Darüber hinaus verleiht der DSK auf<br />

der Mitgliederversammlung den ‚Bodo Grafenhorst<br />

Orden‘für außerordentliches und langjähriges ehrenamtliches<br />

Engagement. Die Auszeichnung wurde 2<strong>01</strong>5<br />

erstmalig verliehen


ktiven Fahrern und Motorsport-Fans mit fast 13 000 Mitgliedern<br />

Wir wünschen allen<br />

DSKlern, Freunden, Förderern<br />

und Lesern eine ruhige,<br />

besinnliche Weihnachtszeit<br />

und alles Gute für 2<strong>01</strong>7!<br />

DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn (rechts) und Vizepräsident Karl-Heinz Stümpert (links) überreichten in Essen die DSK-<br />

Sportpokale an die erfolgreichen Mitglieder, unter anderem an Frank Christian und Fabian Kreim.<br />

Highlights und Pokale: DSK feiert erfolgreiche<br />

Mitglieder auf der Essen Motor Show<br />

Die Essen Motor Show hat ihre Anziehungskraft auch<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>6 nicht verloren. Nachdem Essens Oberbürgermeister<br />

Thomas Kufen und ADAC-Sportpräsident<br />

Hermann Tomczyk die 49. Ausgabe des <strong>PS</strong>-Festivals<br />

eröffnet hatten, strömten die Besucher nur so auf das<br />

Messegelände in Essen: 130.000 waren es am ersten<br />

Wochenende, weit über 300.000 sollten es am Ende<br />

werden. Mitten drin der Deutsche Sportfahrer Kreis. In<br />

der Halle 6 präsentierte sich der DSK unter dem Motto<br />

‚Sicherheit’ dem Messepublikum. Die zahlreichen Besucher<br />

ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, sich<br />

am Stand zu informieren, das in diesem Jahr in Kooperation<br />

und mit Unterstützung von Hyundai zum Leben<br />

erweckte ‚DSK Rallye Info-Mobil’ aus nächster Nähe<br />

zu betrachten und sich über die Messeneuheiten und<br />

den Motorsport bei eine Tasse Kaffee in Ruhe auszutauschen.<br />

Am ersten Tag der Messe gab es zudem jede<br />

Einer der jüngsten Sieger: Max Rosam<br />

Menge Grund zum Applaudieren. Denn zum zweiten<br />

Mal nutzte der DSK die Essen Motor Show, um seine<br />

erfolgreichen Mitglieder mit dem DSK-Sportpokal 2<strong>01</strong>6<br />

zu ehren.<br />

Zu den wohl prominentesten DSKlern zählten dabei die<br />

Deutschen Rallye Meister Fabian Kreim und sein Co-<br />

Pilot Frank Christian sowie die beiden VLN-Champions<br />

Michael Schrey und Alexander Mies. „Die Essen Motor<br />

Show ist ein würdiger Rahmen, die motorsportlichen<br />

Leistungen unserer aktiven Mitglieder zu würdigen“,<br />

sagte DSK-Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn. „Sie alle<br />

zählen in ihren Serien zu den Besten und wir sind stolz,<br />

dass sie die DSK-Flagge tragen.“<br />

Bei der ADAC 3-Städte-Rallye, der letzten von neun<br />

Stationen der DRM, durfte Kreim und Christian in ihrem<br />

Škoda Fabia R5 den Titel bejubeln. Bis die zwei erfolgreichen<br />

Rallye-Piloten den Erfolg allerdings so richtig<br />

realisiert hatten, dauerte es etwas. „Wir sind direkt im<br />

Anschluss nach Malaysia geflogen und dann bist du<br />

im Kopf schon mit der nächsten Rallye beschäftigt“,<br />

erzählt Kreim. „Erst danach habe ich so richtig realisiert,<br />

dass wir Deutscher Meister geworden sind.“ Sein Co-<br />

Pilot Frank Christian hat ein wenig länger gebraucht,<br />

diesen großartigen Erfolg so richtig zu genießen und<br />

zu realisieren. „Gerade hier auf der Essen Motor Show<br />

sprechen mich viele Leute an und gratulieren. Auch<br />

wenn es mir schon bewusst war – dadurch wird es<br />

einem noch viel bewusster.“<br />

Von großen Meisterschaften noch ganz weit entfernt,<br />

aber mit ambitionierten Zielen vor Augen ist Max Rosam<br />

derzeit unterwegs. Das Nachwuchs-Talent hat in<br />

gleich drei Serien den Titel geholt: In der WAKC World<br />

Formula, im ADAC Kart Cup und in der World Formula<br />

2<strong>01</strong>6 war der Elfjährige erfolgreich. Sein großes Vorbild<br />

ist – wie sollte es anders sein – ein DSKler: Sebastian<br />

Vettel. Sein großes Ziel ist natürlich die Formel 1, aber<br />

auch im Tourenwagensport könnte er sich eine Zukunft<br />

vorstellen, konkret im ADAC GT Masters.<br />

Kreim, Christian und Rosam stehen stellvertretend für<br />

insgesamt 31 Sportler, die in Essen mit dem DSK-<br />

Sportpokal geehrt wurden. Ein glänzender Auftakt in<br />

eine Messe-Woche, die die Besucher mit ihren vielen<br />

Neuheiten und Highlights einmal mehr restlos begeisterte.<br />

Über den DSK<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der<br />

Deutsche Sportfahrer Kreis e. V. die<br />

europaweit größte Vereinigung von<br />

aktiven Fahrern und Motorsport-<br />

Fans – und das mit langer Tradition.<br />

1958 wurde der DSK mit dem Ziel<br />

gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem<br />

– zu fördern und zu verbessern und<br />

als Bindeglied zwischen Fahrern,<br />

Organisationen und Funktionären<br />

zu agieren. Zu den prominentesten<br />

Gründungsmitgliedern gehört Wolfgang<br />

Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie<br />

heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte<br />

nach der Gründung, bestimmen die<br />

Themengebiete Sicherheit, Fairness<br />

und Zukunftsfähigkeit die Arbeit<br />

des DSK. Das neunköpfige Team<br />

rund um Präsident Dr. Karl-Friedrich<br />

Ziegahn hat zusammen einen<br />

Erfahrungsschatz aus mehr als 250<br />

Jahren Motorsport – ob als Fahrer<br />

bei Rundstrecken- oder Bergrennen,<br />

im Rallye-Sport oder als Funktionär<br />

hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />

kennen sich in der Szene<br />

aus.<br />

Impressum<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16,<br />

76694 Forst, Tel. 072 51/302 84-0, Telefax<br />

072 51/302 84-19 Internet: http://<br />

www.dskev.de E-Mail: info@dskev.<br />

de Präsident: Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

Vizepräsidenten: Karl-Heinz Stümpert,<br />

Friedhelm Kissel Schatzmeister: Reinhard<br />

Michel Schriftführer: Hans-Walter Kling<br />

Präsidialmitglied z. b. V.: Armin Schwarz<br />

Beisitzer: Johannes Scheid, Peter Bonk,<br />

Katrin Becker Redaktion: Patrik Koziolek,<br />

Thorsten Schlottmann Fotografen: bystudio<br />

- Fotolia, Miguel Villa


SPORT<br />

NEUE KONZEPTE FÜR DIE SUPERBIKE-WM<br />

ZURÜCK IN DIE<br />

Die Superbike-WM verliert in der Gunst der Motorradsportfans immer mehr<br />

an Boden gegen den MotoGP. Die Dorna als Rechteinhaber beider Serien will<br />

die Rennen insgesamt attraktiver und die Bikes einfacher unterscheidbar<br />

machen – und denkt ernsthaft an ein Revival der nackten Superbikes.<br />

Text: Mat Oxley, Uwe Seitz, Imre Paulovits; Fotos: 2snap, Oxley, Shigeo Kibiki<br />

88 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


ZUKUNFT<br />

In der Superbike-WM gibt es großartige Fahrer und packendes<br />

Racing. Aber halbleere Ränge bei ganz vielen<br />

der 13 Rennwochenenden pro Saison machen deutlich,<br />

dass die Serie weiter in den Schatten des großen und<br />

glamouröseren Bruders, der MotoGP-WM, rutscht. Die<br />

„World-Superbike“ (WSBK) gehört seit 2<strong>01</strong>2 der Dorna, die<br />

schon lange den Grand Prix ausrichtet. Sie hat die Superbikes<br />

nicht, weil sie unbedingt wollte. Davor hielt die Infront<br />

Sports die Rechte an der Superbike-WM. Doch Dornas großer<br />

Eigner Bridgepoint kaufte sich Infront Sports wegen<br />

deren Rechte an Fußballspielen und bekam die WSBK quasi<br />

als Beifang. So steht die Dorna nun seit vier Jahren mit den<br />

zwei großen Rennserien da, und die WSBK ist seit diesem<br />

Besitzerwechsel alles andere als gewachsen. Liegt es daran,<br />

dass die Dorna nicht genug Geld in die Vermarktung der<br />

Superbike-WM steckt oder hat das ganz andere Gründe?<br />

Eines ist sicher: Die Dorna schmiedet jetzt große Umbaupläne<br />

für die WSBK. 2<strong>01</strong>7 kommt eine ganz neue 300-cm³-<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 89


„OB NAKED BIKES, MINI-SCOO-<br />

TER ODER GROSSE ROLLER –<br />

WICHTIG IST, DASS RACING<br />

WIEDER ZIEHT, SONST GIBT ES<br />

BALD KEINE RENNEN MEHR“<br />

Xavier Alonso, Chef der Superbike-WM<br />

Supersportklasse. Und laut der jüngsten Idee soll die Supersport-WM<br />

in einigen Jahren (siehe auch Supersport-Kasten<br />

S. 94/95) durch Naked Bikes ersetzt werden. Das darf dann<br />

auch ruhig an die frühen Tage der Superbikes anknüpfen,<br />

als Fahrer vom Schlage eines Freddie Spencer und Eddie<br />

Lawson mit großen Straßenbikes an breiten und hohen<br />

Lenkern in Daytona spektakulär miteinander rangen. Diese<br />

beiden angesprochenen Klassen spiegeln die Marktentwicklung<br />

weltweit wider. Die Naked Bikes als Ableger der<br />

1000er-Supersportler werden immer populärer, und die<br />

kleineren Hubraumklassen verkaufen sich sehr erfolgreich<br />

in den boomenden Märkten Südostasiens.<br />

Sind diese neuen Klassen also ein Schritt vorwärts,<br />

um die WSBK als etwas völlig Eigenständiges neben dem<br />

MotoGP zu etablieren? Wahrscheinlich sind sich die beiden<br />

Serien gegenwärtig zu ähnlich, klingen die getunten Superbikes<br />

zu sehr nach MotoGP, die Supersportler sehr nach Moto2.<br />

Beim Hubraum gibt es gerade gar keinen Unterschied.<br />

Naked Bikes könnten also die Zukunft sein.<br />

Dornas WSBK-Direktor Xavier Alonso hat große Pläne.<br />

Nicht nur die Superbike-WM soll wieder wachsen, der<br />

Motorradrennsport insgesamt soll das tun. Im Endeffekt kontrolliert<br />

die Dorna nämlich das Renngeschehen überall auf<br />

dem Planeten, deshalb muss der Sport Wachstum erzeugen,<br />

damit sie weiter Geld verdienen können. Neben dem Grand<br />

Prix und der WSBK unterhält die spanische Firma die CEV<br />

Junior World Championship, den Red Bull Rookies Cup und<br />

den Asia Talent Cup. Außerdem sind sie an der MotoAmerica-Serie,<br />

dem US-Equivalent zur British Superbike beteiligt.<br />

„Was wir immer wieder den Herstellern sagen, ist: Lasst<br />

uns wissen, was ihr machen wollt. Die WSBK kann das sein,<br />

was immer ihr wollt“, sagt Alonso. „Wir sind für die Rennen<br />

da, aber auch, um den Herstellern dabei zu helfen, ihre<br />

Produkte zu verkaufen. Wenn sie also Naked Bikes wollen<br />

oder Underbones oder sogar eine Maxi-Scooter-Klasse, sind<br />

wir bereit, mit ihnen darüber zu sprechen und zu sehen,<br />

was zu tun ist. Alles ist möglich.“<br />

„Ich kann nicht genau sagen wann, aber wir werden sicher<br />

bald eine Naked Bike-Klasse statt der Supersport-WM<br />

haben. Das könnte die Zukunft sein. Zunächst soll die Klasse<br />

<strong>01</strong><br />

02<br />

KLEINE<br />

90 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


„WENN KAWASAKI MIR<br />

SAGEN WÜRDE, STELL DIE<br />

ZX-10RR INS MUSEUM UND<br />

SCHWINGE DICH AUF DIE<br />

VERSYS 1000 DA – ICH<br />

WÜRDE LOSLEGEN UND WIE<br />

IMMER GEWINNEN WOLLEN“<br />

Jonathan Rea, zweifacher Superbike-<br />

Weltmeister<br />

<strong>01</strong> In Italien wird bereits mit<br />

der Yamaha R3 erfolgreich<br />

Rennen gefahren. Die kleine<br />

Klasse der 300-cm³-Bikes<br />

auch von anderen Herstellern<br />

kommt 2<strong>01</strong>7 nicht nur in der<br />

Superbike-WM dazu. Auch in<br />

der IDM wird ab nächstem Jahr<br />

mit den kleinen Supersportlern<br />

gefahren. Der Rennsport soll<br />

damit vor allem für den Nachwuchs<br />

merklich billiger werden<br />

02 Für die boomenden Zweiradmärkte<br />

vor allem in Asien<br />

will die Dorna attraktiver<br />

werden. Schon heute finden in<br />

Thailand, Malaysia und Indonesien<br />

große Rennveranstaltungen<br />

mit „Underbones“, kleinen<br />

getunten 125er-Rollern statt<br />

KLASSEN?<br />

die Supersport ersetzen und wir werden dann beobachten,<br />

wie sich alles entwickelt. Es ist nun einmal Fakt, dass die<br />

Verkäufe aller Supersport-Motorräder zurückgehen, die 600er<br />

sind quasi nicht mehr existent. Aber neulich hatte ich ein<br />

Treffen mit dem Vizepräsidenten von Kawasaki, der mir versicherte,<br />

wie wichtig es für sie ist, Superbikes zu verkaufen,<br />

denn ihre gesamte Marketing-Strategie hebe darauf ab. Honda<br />

hat einen ähnlichen Ansatz mit der Fireblade“, erklärt Alonso.<br />

„Wir wollen die Dynamik verändern, um die Basis der Renn-<br />

Pyramide zu verbreitern. Wir möchten so viel Racing als möglich,<br />

nicht nur WSBK, sondern ganz allgemein. Der MotoGP<br />

funktioniert hervorragend, und wir haben überall auf der Welt<br />

ausgezeichnete Zuschauerzahlen. Aber wenn wir nicht daran<br />

arbeiten, dass sich das Interesse am Motorradrennsport überall<br />

auf der Welt steigert, wird es in 20 Jahren überhaupt kein<br />

Racing mit Motorrädern mehr geben.“<br />

Wichtig für Alonso ist dabei der Blick nach Asien: „Was<br />

wir in Thailand, Vietnam oder Indonesien beobachten können,<br />

ist unglaublich. Die sind da, wo wir Europäer vor 30 Jahren<br />

waren, als Racing boomte. Deshalb müssen wir dort hin. In<br />

diesem Teil der Welt werden gerade mehr und mehr Motorräder<br />

verkauft, deshalb ist das MotoGP-Rennen in Sepang<br />

mittlerweile immer ausverkauft und das WSBK-Rennen in<br />

Thailand entwickelt sich gigantisch. Dort liefern sich die Leute<br />

auf dem Parkplatz Samstagnacht Scooter-Rennen oder Drag-<br />

Races mit aberwitzigen Gefährten. Wir wollen diese jungen<br />

Leute zum echten Racing bringen.“<br />

Zu Europa bemerkt Alonso: „Hier ist es gut, dass sich<br />

etwas in den kleineren Klassen tut. Zum Beispiel kostet Rennfahren<br />

in Italien im dortigen Yamaha R3-Cup etwa 15 000 Euro<br />

für die ganze Saison inklusive Bike. Das können sich viele<br />

Eltern noch für ihre Kids leisten. Wenn eine Rennsaison aber<br />

200 000 Euro kostet, wie ein nationaler Moto3-Platz, dann ist<br />

die Gefahr viel größer, dass sie etwas anderes machen.“<br />

Sind die Superbike-Piloten bereit für die Nakeds?<br />

Sollte die Naked Bike-Klasse als Ersatz für die Supersport-<br />

WM ein Erfolg werden, wird die Superbike-Klasse dann auch<br />

mit nackten 1000ern bestritten? Die meisten Hersteller verkaufen<br />

heute tatsächlich mehr große Naked Bikes als Serien-<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 91


NAKED BIKES<br />

In den 80er- und 90er-Jahren<br />

sorgten vor allem US-Amerikaner<br />

wie Freddie Spencer (#19)<br />

mit dicken Vierzylinder-Nakeds<br />

dafür, dass sich neben dem GP<br />

überhaupt eine weitere international<br />

populäre Serie entwickelte.<br />

Warum also heute keine<br />

packenden WM-Rennen mit<br />

BMW S 1000 R, Suzuki GSX-S<br />

1000 oder Yamaha MT-10?<br />

Superbikes, aus denen die Motoren, Rahmen und die Elektronik<br />

der unverkleideten Ableger eigentlich stammen. Also<br />

gäbe es sicher einen Marketing-Anreiz für einen Wandel im<br />

Racing. Außerdem würden solche Nakeds der WSBK ein<br />

komplett eigenes Aussehen verleihen. Es würde sehr viel<br />

wilder, aber vor allem optisch ganz anders rüberkommen als<br />

der MotoGP. Oder ist das am Ende nur nostalgischer Nonsens<br />

von Leuten, die sich noch daran erinnern können, wie<br />

cool das damals in den 80ern war? Und macht es überhaupt<br />

Sinn, mit 200 <strong>PS</strong> starken Naked Bikes Rennen zu fahren?<br />

Doppelweltmeister Jonathan Rea ist nicht komplett dagegen,<br />

die Bikes auszutauschen. Zumindest nicht beim zweiten<br />

Nachdenken. „Als Fahrer ist es natürlich spitze, ein echtes,<br />

voll durchgetuntes Superbike fahren zu können. Warum<br />

sollte ich das also für so ein gezähmtes Motorrad drangeben<br />

wollen?“ fragt er nachvollziehbar. „Es mag ja cool und nostalgisch<br />

sein, aber wir haben 2<strong>01</strong>6. Es wäre echt schwer,<br />

diesen Umstieg zu akzeptieren, nur um sich vom MotoGP-<br />

Sport zu unterscheiden.“<br />

Doch Rea sieht auch die andere Seite. „Sollte es eine<br />

Naked Bike-Klasse geben, die Sinn macht, dann würde ich<br />

auftauchen, fahren und versuchen, das Ding zu gewinnen.<br />

Ich würde nicht wie ein beleidigtes Kind meine Spielsachen<br />

einpacken und nach Hause gehen, wenn mir Kawasaki sagen<br />

würde, wir stellen das Superbike 2<strong>01</strong>7 in die Ecke und<br />

fahren mit einer Versys in der ganz wichtigen Adventure-<br />

Bike-WM und springen auf der Gegengeraden in Jerez über<br />

einen Table, bevor es in der Dry Sack-Spitzkehre dann ins<br />

Offroad über die andalusischen Hügel geht“, lacht er.<br />

Ducati-Pilot Chaz Davies, der die letzten sieben Rennen<br />

der Superbike-Saison gewonnen hat, ist da weniger aufgeschlossen<br />

(aber er fährt auch nicht so begeistert Motocross<br />

wie Rea). „Naked Bikes in einer kleineren oder ergänzenden<br />

Klasse? Meinetwegen. Wenn die Hersteller das so wollen<br />

und es mehr Aufmerksamkeit für die ganze Veranstaltung<br />

bringt, ist mir das recht“, bemerkt der 29-jährige Brite. „Aber<br />

die WSBK ist kein Hobby-Cup. Ich bin damit aufgewachsen,<br />

echten Rennmotorrädern zuzusehen – von den 125ern bis<br />

zu Superbikes wie der Ducati 916. Naked-Superbikes finde<br />

ich jetzt nicht so aufregend. MotoGP ist ein riesiges Spekta-<br />

In Asien strömen die Zuschauer sowohl<br />

zur Superbike-WM als auch zum<br />

MotoGP. In Europa und USA knickt<br />

die Superbike-WM dagegen erheblich<br />

gegen die Zuschauerzahlen im MotoGP<br />

ein. Wenn Rossi und Co. zur Strecke<br />

bitten, tobt das Rennsportvolk. Können<br />

da neue Klassen nicht nur mehr<br />

Begeisterung beim Publikum für beide<br />

Serien auslösen, sondern auch neue<br />

Rennsportfans generieren?<br />

PUBLIKUM<br />

92 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


kel, die Crème de la Crème. Ich glaube nicht, dass die Leute<br />

deshalb nicht mehr so zahlreich zur Superbike-WM kommen,<br />

weil sie zu sehr dem MotoGP ähnelt. Die Regeln in der WSBK<br />

sind gerade sogar ganz gut, um die Serienbikes richtig zu<br />

promoten, denn wir sind seit diesem Jahr näher an der Serie<br />

als in den ganzen letzten Jahren. Außerdem ist es für die<br />

Hersteller sehr gut, dass wir dort die Elektronik weiterentwickeln<br />

können, was dann ziemlich direkt in die Serienproduktion<br />

mit einfließt. Der MotoGP mit der Einheitselektronik und<br />

den teuren Prototypen-Lösungen kann das niemals übernehmen.<br />

Die aktuelle Superbike-WM ist genau die Entwicklungsplattform,<br />

die die Hersteller auch brauchen.“<br />

Was muss getan werden?<br />

Die Superbike-WM zählt weltweit 40 Millionen Fernsehzuschauer<br />

– das sind nur ungefähr zehn Prozent der TV-Quote<br />

des MotoGP. Die Zuschauerzahlen an den Rennstrecken<br />

schneiden da im Vergleich zwar etwas besser ab, aber der<br />

Unterschied ist dennoch deutlich. 2<strong>01</strong>5 kamen 575 000 Fans<br />

an die Superbike-WM-Strecken gegenüber gut 2, 7 Millionen<br />

bei den Grand Prix. In den sozialen Medien verschieben sich<br />

die Zahlen dann richtig. Auf Twitter hat die WSBK 100 000<br />

Anhänger, der MotoGP 1,9 Millionen. Das liest sich dann so,<br />

als hingen die Kids eher am iPhone als an einer ZX-10R.<br />

Auch in Großbritannien hält sich die Begeisterung für<br />

die WM arg in Grenzen. Und das, obwohl die eigene Meisterschaft<br />

schon sehr stark ist und deren Fahrer schon immer<br />

sehr präsent waren in der Superbike-WM, wo sich zuletzt die<br />

Briten Rea, Sykes und Davies in spannenden Fights um die<br />

Krone balgten. Zur Zeit des Superbike-Königs Carl Fogarty<br />

pilgerten regelmäßig über 120 000 Fans nach Brands Hatch,<br />

um King Carl in Aktion zu sehen. 2<strong>01</strong>1 kamen dagegen nur<br />

64 000 Zuschauer nach Silverstone. 2<strong>01</strong>3 schrumpfte die<br />

Zahl bedrohlich auf 28 000 Besucher. Letzten September<br />

kamen aber 155 000 Fans zum MotoGP nach Silverstone.<br />

In Deutschland fällt der Vergleich noch krasser aus.<br />

Trotz eines heimischen Fahrers wie Markus Reiterberger auf<br />

einem deutschen Superbike kamen zum 2<strong>01</strong>6 wieder neu<br />

in die Lausitz geholten WSBK-Lauf nach offiziellen Angaben<br />

gerade mal 28 741 Fans. Das MotoGP-Wochenende am Sach-<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 93


senring ist dagegen mit über 200 000 Zuschauern eines der<br />

am besten besuchten Rennen überhaupt im GP-Kalender.<br />

Der Kontrast bei den Zuschauerzahlen könnte also nicht<br />

deutlicher ausfallen. Aber ist das der Gradmesser, der Handlungsbedarf<br />

signalisiert? Vielleicht ist stattdessen klein ja<br />

wirklich fein, wenn die Zuschauer einfacher an die Fahrer<br />

herankommen, ohne große Ticketschranken durchs Paddock<br />

schlendern und dabei den Teams ganz nah bei der Arbeit<br />

zusehen können? Chaz Davies meint sogar, dass die beiden<br />

Rennserien gar keine Grundlage für Vergleiche bieten:<br />

„WSBK und MotoGP sind grundverschieden. Die WM ist gar<br />

keine Rivalen-Serie, sondern eine Win-win-Serie.“ Jonathan<br />

Rea erläutert Davies‘ Argument, dass es einen Punkt pro Superbike<br />

gibt, den die Leute gar nicht auf dem Schirm haben:<br />

„Das große Plus an der WSBK ist ihre Nachhaltigkeit. Der<br />

Dorna mag das vielleicht gar nicht so bewusst sein. Für die<br />

Teams, die Fahrer und die Sponsoren ist das aber wichtig.<br />

Der Dorna ist die Atmosphäre<br />

im Fahrerlager der<br />

Superbike-WM wohl etwas<br />

zu harmonisch. Statt wie im<br />

MotoGP sich publikumsträchtig<br />

zu streiten und die<br />

Rivalität nicht nur auf der<br />

Strecke, sondern auch in<br />

der Öffentlichkeit auszutragen,<br />

setzen die Superbike-<br />

WM-Piloten auf einen fairen<br />

Umgang abseits der Piste.<br />

Ist das zu wenig Show für<br />

den Sport?<br />

RIVA<br />

„ICH GEHE JETZT GANZ BESTIMMT<br />

NICHT DURCHS FAHRERLAGER<br />

UND SUCHE UNBEDINGT NACH ÄRGER“<br />

Chaz Davies, WM-Superbiker und Laufsieger<br />

in Diensten von Ducati<br />

Muss mehr Rivalität sein?<br />

Vielleicht liegt es aber auch gar nicht an den Motorrädern,<br />

dass die WSBK kriselt. Liegt der Grund womöglich darin,<br />

dass die Fahrer so freundlich zueinander sind? Die Dorna<br />

weiß genau, welchen Einfluss erbitterte Rivalität und bis in<br />

die Pressekonferenzen hineingetragene Animositäten auf<br />

das Interesse der Zuschauer haben. Aus dem Grund hat der<br />

Promoter den Superbike-Piloten bereits nahegelegt, nicht<br />

ganz so kameradschaftlich miteinander umzugehen. „Alle<br />

Im MotoGP versucht der Promoter die privaten, unabhängigen<br />

Teams mit allen Mitteln nach vorn zu bringen und sie zu<br />

unterstützen. Dafür geht viel Geld drauf. Bei fast allen Teams<br />

in der Superbike-WM funktioniert das dagegen ganz gut<br />

und entsprechende Geldspritzen sind nicht nötig.“<br />

Für Davies würde besseres Marketing pro Superbike<br />

mehr Sinn machen: „Wir haben spannende Rennen, aber<br />

was wir brauchen, ist Hype und Promotion. Die Dorna überlässt<br />

viel davon den örtlichen Veranstaltern und oft funktioniert<br />

das nicht richtig, gelingt es den Leuten nicht, die nötige<br />

Aufmerksamkeit zu erzeugen. Also muss sich doch die Dorna<br />

darum kümmern und PR-Profis darauf ansetzen, damit<br />

das besser läuft und mehr Leute zu den Rennen kommen.<br />

Die Superbike-WM ist vielleicht nicht im besten Zustand,<br />

aber das Produkt, die Rennen, sind großartig. Bei einigen<br />

Events wie in Imola ist ganz schön was los, die Stimmung<br />

dort ist fantastisch. Aber an anderen Strecken müsste echt<br />

mehr geboten sein. In Jerez und Aragón merkt man gleich,<br />

dass die Superbike-WM in Spanien nicht wirklich existiert.“<br />

Ähnliches gilt laut Rea auch für die TV-Vermarktung:<br />

„Wenn die Superbike-WM so ein anderes Ding ist verglichen<br />

mit dem MotoGP, kann man doch auch nicht die gleichen<br />

Mechanismen anlegen wie etwa Bezahlfernsehen und nur<br />

eingeschränkte Medienrechte vergeben. So wird es dann<br />

schwierig, neue Fans anzulocken.“<br />

KEINE REIFENÜBERLEBENSCHANCE FÜR DIE SUPER<br />

Supersport-WM: einst eine der am härtesten umkämpften<br />

Klassen, heute vom Aussterben bedroht<br />

DIE MEINUNG DES ZUSTÄNDIGEN TECHNIK-EXPERTEN<br />

Der Markt der 600er-Supersportler ist stark zurückgegangen, bei<br />

der Dorna wird laut über einen Ersatz für diese WM-Klasse nachgedacht.<br />

Aber wie lange hat die kleinere Schwester der Superbike-WM<br />

noch eine Überlebenschance? „Die Hersteller haben sich darauf<br />

geeinigt, dass es noch für mindestens drei Jahre Ersatzteile für diese<br />

Motorräder geben wird“, lässt Scott Smart, der technische Direk-<br />

94 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


LITÄT<br />

Fahrer in der WSBK fühlen sich richtig wohl da. Die sollten<br />

aber viel mehr mit einander kämpfen. Das sage ich immer<br />

wieder“, erklärt Serienboss Xavier Alonso. „Das sind alles<br />

großartige Fahrer und tolle Burschen, aber wir wollen doch<br />

keine große glückliche Familie im Fahrerlager, sondern<br />

Racing in allen Lagen.“<br />

Der WM-Dritte Chaz Davies kann mit solchen Strategien<br />

aber nichts anfangen: „Die Dorna setzt sich mit uns hin und<br />

verlangt, dass wir miteinander streiten und uns gegenseitig<br />

hassen. Ich sitze dann neben Jonathan und die meinen, wir<br />

müssten mit solchen Methoden Aufmerksamkeit erregen. Ich<br />

verstehe schon, worauf sie hinaus wollen, aber ich bin dort,<br />

um meinen Job als Rennfahrer zu machen, und das heißt<br />

möglichst erfolgreich Rennen zu fahren. Dort ist es mir doch<br />

am Ende dann scheißegal, ob ich den Typ neben mir leiden<br />

kann oder nicht. Wenn einer sich mit mir streiten will – meinetwegen,<br />

denn ich gebe echt Gas, wenn mir was stinkt.<br />

Aber ich gehe ganz bestimmt nicht durchs Fahrerlager und<br />

suche unbedingt nach Ärger.“<br />

SPORT-WM?<br />

tor der Superbike-WM, hinter die Kulissen blicken. „Die Homologation<br />

der einzelnen Motorräder kann in jeder der drei Regionen auf<br />

dem Weltmarkt verlängert werden.“<br />

„Sicherlich spielt der Narzissmus der Käufer auch eine gewisse<br />

Rolle, aber das größte Problem der 600er ist, dass sie technisch<br />

nicht mehr attraktiv sind“, erklärt Smart. „Die Japaner haben während<br />

der Weltwirtschaftskrise die Entwicklungen völlig runtergefahren.<br />

Als sich der Markt erholte, wurden erst die Spitzenmodelle<br />

weiterentwickelt. Da kam zuerst eine neue R1, eine ZX-10 oder jetzt<br />

die neue Fireblade und die GSX-R 1000. So repräsentieren die meisten<br />

600er-Supersportler die Technik von vor acht oder neun Jahren.<br />

Die Tausender haben seither Digital-Displays, mehrere Fahrmodi,<br />

Traktionskontrolle, viele elektronische Gimmicks, modernere Fahrwerkstechnik<br />

und sind auch optisch viel ansprechender. Die 600er<br />

wirken dagegen altbacken.“ Ob diese Theorie stimmt, wird gerade<br />

im neuen Modelljahr ans Tageslicht kommen. Smart hat die Supersportklasse<br />

zumindest noch nicht abgeschrieben, auch die Hersteller<br />

noch nicht. „Yamaha hat jetzt die neue R6 auf den Markt gebracht,<br />

und es wird für alle ein interessanter Test, ob sich eine auf<br />

den neuesten Stand gebrachte 600er verkaufen lässt“, sagt Smart.<br />

Derzeit ist es laut Smart noch kein akutes Anliegen, die Klasse zu<br />

ersetzen: „Für drei weitere Jahre wird sie von den Herstellern unterstützt.<br />

Was dann passieren wird, ist jetzt noch nicht abzusehen.“<br />

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SPORT<br />

NEWS<br />

Maverick Viñales (links) dominierte die<br />

Tests, Jonas Folger (oben) überzeugte<br />

NACHSCHLAG<br />

Direkt nach dem Finale der MotoGP-WM begann in<br />

Valencia die Saison 2<strong>01</strong>7 – mit Testfahrten, deren<br />

Resultate überraschender waren als die der Rennen.<br />

MOTORRAD-STRASSEN-WM Weltbewegende<br />

Ereignisse waren beim Grand<br />

Prix-Finale in Valencia/Spanien nicht<br />

erwartet worden, da die Champions bereits<br />

vorher feststanden. Bemerkenswert<br />

waren lediglich die Überlegenheit von<br />

Jorge Lorenzo im MotoGP- und Brad Binder<br />

im Moto3-Rennen. Und das knallharte<br />

Duell, dass Franco Morbidelli sich mit<br />

Moto2-Champion Johann Zarco lieferte,<br />

um noch den Vizetitel zu gewinnen. Doch<br />

den schnappte sich Tom Lüthi, als er<br />

Morbidelli in der letzten Runde knackte.<br />

So richtete sich die Aufmerksamkeit<br />

von Fans und Berichterstattern auf die<br />

MotoGP-Testfahrten, die zwei Tage nach<br />

dem Finalrennen angesetzt waren. Wie<br />

würden die neuen Fahrer-/Motorradkombinationen<br />

für 2<strong>01</strong>7 funktionieren? Jorge<br />

Lorenzo auf Ducati, Maverick Viñales<br />

auf Lorenzos Yamaha, Andrea Iannone<br />

auf Suzuki und nicht zuletzt der erste<br />

MotoGP-Einsatz des deutschen Aufsteigers<br />

Jonas Folger?<br />

Der Mann der Stunde war Maverick<br />

Viñales, der auf der Werks-Yamaha an<br />

beiden Tagen die Bestzeit markierte und<br />

dabei nur eine halbe Sekunde auf die Zeit<br />

verlor, mit der Lorenzo vor dem Rennen<br />

die Pole Position erobert hatte. Auch<br />

Iannone machte mit der viertbesten Zeit<br />

von sich reden, ebenso Aleix Espargaró,<br />

der auf der ehemaligen Aprilia von Stefan<br />

Bradl Neuntschnellster war. Dass Lorenzo<br />

nach dem zweiten Testtag lediglich als<br />

Achter in der kombinierten Zeitenliste<br />

stand, hat wenig zu bedeuten. Fahrer wie<br />

Marc Márquez oder Valentino Rossi testeten<br />

teilweise noch unfertige Maschinen<br />

der Generation 2<strong>01</strong>7.<br />

Nicht so Jonas Folger, der die 2<strong>01</strong>6er-<br />

Yamaha des Tech 3-Teams fuhr und mit<br />

weniger als einer Sekunde Rückstand auf<br />

Viñales‘ Bestzeit Platz zehn erreichte –<br />

sehr respektabel.<br />

MOTO2-EM-FINALE IN VALENCIA<br />

TOLLE MOTO2-PREMIERE<br />

Die Moto3-Junioren-WM und die Moto2-EM haben die<br />

Talent-scouts der Grand Prix-Teams stets im Blick: Dort<br />

sind am ehesten Kandidaten für einen Aufstieg in die GP-<br />

Welt zu finden. Die deutschen Fahrer Max Kappler, Tim<br />

Georgie (Moto3) sowie Max Enderlein und Lukas Tulovic<br />

(Moto2) dürften ihnen 2<strong>01</strong>6 nicht sonderlich aufgefallen<br />

sein. Vielleicht aber Manou Antweiler. Der 21-Jährige hatte<br />

2<strong>01</strong>5 den Yamaha-R6-Cup gewonnen und war beim Besuch<br />

des Valencia-GP auf Vermittlung von TV-Kommentator<br />

Eddie Mielke zu einem Gaststart beim Moto2-EM-Finale<br />

eingeladen worden. Im Qualifying noch vier Sekunden<br />

hinter der Spitze, verkürzte er den Rückstand im Rennen<br />

auf zwei Sekunden und war schon 18., bevor er stürzte.<br />

Manou Antweiler:<br />

überraschender<br />

Moto2-EM-Start<br />

in Valencia<br />

Foto: Friedrich Weisse<br />

96 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7


Jorge Lorenzo kam mit der Ducati gut<br />

zurecht, fuhr aber keine Bestzeiten<br />

Motorrad-Straßen-WM 2<strong>01</strong>6: Endstand<br />

MotoGP: 1. Marc Márquez (E), Honda<br />

(298 Punte); 2. Valentino Rossi (I), Yamaha<br />

(249); 3. Jorge Lorenzo (E), Yamaha<br />

(233); … 16. Stefan Bradl (D), Aprilia (63).<br />

Moto2: 1. Johann Zarco (F), Kalex (276<br />

Punkte); 2. Tom Lüthi (CH), Kalex (234);<br />

3. Alex Rins (E), Kalex (214); … 7. Jonas<br />

Folger (D), Kalex (167); … 14. Marcel<br />

Schrötter (D), Kalex (64); 15. Sandro<br />

Cortese (D), Kalex (61).<br />

Moto3: 1. Brad Binder (RSA), KTM (319<br />

Punkte); 2. Enea Bastianini (I), Honda<br />

(177); 3. Jorge Navarro (E), Honda (150);<br />

… 12. Philipp Öttl (D), KTM (85).<br />

MotoGP-Tests in Valencia/E: Bestzeiten<br />

1. Maverick Viñales (E), Yamaha<br />

(1.29,975 min); 2. Marc Márquez (E),<br />

Honda (1.30,171); 3. Andrea Dovizioso (I),<br />

Ducati (1.30,443); 4. Andrea Iannone (I),<br />

Suzuki (1.30,599); 5. Dani Pedrosa (E),<br />

Honda (1.30,686); 6. Valentino Rossi (I),<br />

Yamaha (1.30,709); … 10. Jonas Folger<br />

(D), Yamaha (1.30,948).<br />

Fotos: 2snap<br />

MACAU-GRAND PRIX<br />

BMW EROBERT CHINA<br />

Michael Rutter (#2), Peter<br />

Hickman (#1): BMW dominierte<br />

Beim Macau-GP auf eine BMW<br />

S 1000 RR zu setzen, ist eine<br />

ziemlich gute Idee – wenn man aufs<br />

Podest fahren will. Schon 2<strong>01</strong>5 eroberten<br />

mit Peter Hickman, Martin<br />

Jessopp und Michael Rutter drei<br />

BMW-Piloten das Podium. Dieses<br />

Jahr lautete die Reihenfolge im Ziel<br />

Hickman, Rutter, Jessop und manifestierte<br />

erneut einen Dreifacherfolg<br />

der bayerischen Marke. Dabei<br />

hatte Jessopp eine Schrecksekunde<br />

erlebt, als sein Motor wenige Runden<br />

vor der Zielflagge kurzzeitig<br />

aussetzte. Der Österreicher Horst<br />

Saiger (Kawasaki) beendete seinen<br />

neunten Macau-Auftritt als Fünfter<br />

und wiederholte damit seine bisherige<br />

Bestmarke aus dem Jahr 2<strong>01</strong>2.<br />

Didier Grams aus Limbach-Oberfrohna<br />

steuerte seine BMW als<br />

Zwölfter ins Ziel, direkt vor dem<br />

Briten Danny Webb, der für das<br />

deutsche Penz13-BMW-Team sein<br />

Macau-Debüt gab.<br />

MOTO2-TESTFAHRTEN<br />

ARMBRUCH FÜR BRAD BINDER<br />

Moto3-Weltmeister Brad Binder<br />

hatte nur einen kurzen Einsatz bei<br />

den Tests der neuen Moto2-Werks-<br />

KTM, die er 2<strong>01</strong>7 im Team von Aki<br />

Ajo fahren wird. Nach einem Sturz<br />

krachte das Motorrad auf seinen linken<br />

Unterarm. Der Knochenbruch ist<br />

bereits operiert worden. Nicht ganz<br />

so schlimm erwischte es den aus<br />

der Moto3-Klasse ins Gresini-Moto2-<br />

Team aufgestiegenen Jorge Navarro:<br />

Brad Binder soll nach dem<br />

Armbruch bis Weihnachten fit sein<br />

Foto: Toni Börner<br />

„Ich fühlte beim Bremsen, wie<br />

sich die linke Schulter auskugelte –<br />

die Folge einer alten Verletzung.“<br />

Die wollte Navarro jedoch ohnehin<br />

Anfang Dezember behandeln lassen.<br />

Foto: Milagro<br />

Foto: Friedrich Weisse<br />

Marcel<br />

Schrötter auf<br />

Suter: fast so<br />

schnell wie<br />

in der GP-<br />

Qualifikation<br />

DYNAVOLT INTACT-GP-TEAM TESTET MOTO2-SUTER<br />

GELUNGENER PROBELAUF<br />

Eine Woche nach dem letzten Moto2-<br />

Grand Prix 2<strong>01</strong>6 in Valencia traf sich<br />

das für 2<strong>01</strong>7 neu formierte deutsche<br />

Intact-GP-Team erneut auf dem<br />

Circuit Ricardo Tormo. Stammpilot<br />

Sandro Cortese hat mit Marcel<br />

Schrötter einen neuen Teamkollegen<br />

bekommen, in der Technikermannschaft<br />

gab es Umbesetzungen und<br />

statt den deutschen Kalex-Motorrädern<br />

standen erstmals Suter-Bikes<br />

aus der Schweiz in der Box. Zumindest<br />

am ersten Tag spielte das Wetter<br />

mit. Auf trockener Bahn fuhr Cortese<br />

eine Bestzeit von 1.35,7 Minuten, über<br />

das Rennwochenende hatte er 1.35,6<br />

Minuten erreicht. Schrötter war mit<br />

1.35,8 Minuten kaum langsamer als<br />

im GP-Qualifying, wo er 1.35,4<br />

Minuten fuhr. Teamchef Jürgen Lingg:<br />

„Damit bin ich absolut zufrieden.<br />

Doch wir haben noch viel Arbeit.“<br />

<strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7 97


Foto: Kawasaki<br />

VORSCHAU<br />

<strong>PS</strong> 02/2<strong>01</strong>7 ERSCHEINT AM MITTWOCH, 11. JANUAR 2<strong>01</strong>7<br />

VOLL AUF ANGRIFF<br />

<strong>PS</strong> fährt die brandneue KTM 1290 Super Duke R erstmals auf der<br />

Landstraße und der Rennstrecke<br />

NEUE Z<br />

Erster Fahrbericht der Kawasaki<br />

Z 900 – dem neuen und starken<br />

Aggro-Naked in der Mittelklasse.<br />

Ebenfalls dabei: die Z 650<br />

WEITERE THEMEN<br />

TEST: Das erste Rennen<br />

2<strong>01</strong>7 – Ein-, Zwei-,<br />

Drei- und Vierzylinder<br />

rauf auf den Pass! Mit<br />

dabei: KTM, Ducati, MV<br />

Agusta und Kawasaki<br />

ZONKOS ATTACKE:<br />

Kann eine Moto Guzzi<br />

wirklich brennen? Die<br />

mörder Horvath-Guzzi<br />

kann’s, wie Zonko im<br />

nächsten Heft beweist<br />

YAMAHA MT-09<br />

Erheblich aufgefrischt wurde die<br />

neueste MT-09. Wir können sie<br />

parallel zum zweiten TuneUp-Teil<br />

bereits Probe fahren<br />

TUNE-UP, TEIL 2:<br />

Federbeine und Gabelumbauten<br />

sowie Handhebel<br />

für Naked Bikes<br />

in der Übersicht unserer<br />

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Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab.<br />

Ansonsten erhalten Sie <strong>PS</strong> weiterhin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jederzeitigem Kündigungsrecht.<br />

98 <strong>PS</strong> 1/2<strong>01</strong>7<br />

Foto: KTM/Rudi Schedl<br />

Foto: Yamaha/Alessio Barbanti<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 7<strong>01</strong>74 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 7<strong>01</strong>62 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax 07 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />

Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleiter: Dirk Geschke,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

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