SPEEDWAY BEST PAIRS Runde 3 - Ostrow/PL Die abschließende Runde des Paarwettbewerbes fand in Ostrow Wielkopolski, einer Kleinstadt zirka 120 Kilometer südlich von Posen entfernt, statt. Vor dem Rennen hatten noch mindestens drei Teams aussichtsreiche Chancen auf den Gesamtgewinn, schlussendlich siegte aber ... Fogo Power 18 BAHNSPORT AKTUELL Juli '16
Piotr Pawlicki, Bartosz Zmarzlik und Tobiasz Musielak (v.l.) lassen sich feiern Die Sieger Bartosz Zmarzlik und Piotr Pawlicki gegen Tobias Busch und Tobias Kroner • Fotos: Jarek Pabijan Allen voran das Monster Energy Team, das sich vor dem entscheidenden Turnier enorm verstärken konnte. Statt Pawel Przedpelski nominierte Teamcoach Joe Parsons keinen Geringeren als den amtierenden Weltmeister. Mit Chris Holder, Greg Hancock (feierte an dem Tag seinen 46. Geburtstag) und Tai Woffinden hätte es sich eigentlich um eine unschlagbare Truppe handeln müssen, aber es kam am Ende ganz anders. Auch die Mannschaften von Fogo Power und ePort2000.pl, die allesamt aus polnischen Fahrern zusammengestellt wurden, kämpften um den Gesamtsieg. Das Monster-Team hatte einen mäßigen Auftakt. Holder und Hancock unterlagen Martin Smolinski und erreichten nur ein Unentschieden. Noch schlechter verlief das Duell gegen das Boll-Team. Hancock fiel wegen technischer Probleme aus und Holder kam hinter Patryk Dudek als Zweiter ins Ziel. Vor dem letzten Auftritt hatte das Team von Parsons 17 Punkte auf dem Konto und trat gegen ePort2000.pl an. Hätten Hancock und Holder mit einem 4:2 gewonnen, hätten sie sich sicher für die Finalrunde qualifiziert. Stattdessen gab es eine weitere Klatsche. Piotr Protasiewicz fing Hancock kurz vor der Ziellinie ab und wurde Erster, während sein Partner Grzegorz Zengota vor Holder Dritter wurde. Das Monster-Team erzielte auf der 372 Meter langen Bahn 19 Zähler und war mit Nice Racing und Boll punktgleich. Nach einem etwas komplizierten Vergleich, bei dem die Bonuspunkte am wichtigsten waren, hatte man Nice Racing Rang 3 zugesprochen und das Team zog ins Semifinale ein. Über Tagesplatz 4 entschied ein Münzwurf und da hatte das Team Boll mehr Glück. Monster Energy belegte am Ende Rang 5, schied aus und hatte keine Chance mehr, den Gesamtsieg zu holen. Überraschend wurde Edelreservist Woffinden gar nicht eingesetzt, obwohl sowohl Holder als auch Hancock keine überragenden Leistungen erbracht hatten. „Es war heute nicht so, dass unsere Fahrer total versagt hätten. Einer fuhr besser in einem Lauf, der andere konnte wiederum im nächsten Rennen überzeugen. Ehrlich gesagt, es gab keinen, den ich hätte ersetzen können. Die Fahrer suchten optimale Abstimmungen und kämpften bis zum Schluss, darum habe ich Woffinden nicht eingesetzt“, erklärte Joe Parsons. „Schade, dass ich im zweiten Lauf wegen technischen Defektes ausfiel. Das Rennen hätte dann für uns einen anderen Verlauf gehabt. Um ins Semifinale zu kommen, fehlte uns ja nur ein Punkt“, sagte Geburtstagskind Hancock. Die beste Mannschaft nach der Qualifikation war Fogo Power. Bartosz Zmarzlik und Piotr Pawlicki erkämpften in dieser Rennphase 23 Punkte und qualifizierten sich direkt für den Endlauf. Dort bewiesen sie noch einmal, dass sie das beste Duo sind und bezwangen Janusz Kolodziej und Grzegorz Zengota von ePort200.pl mit einem 5:1 deutlich. Damit sicherten sich die polnischen Youngsters den Gesamtsieg. „Wir freuen uns, dass unser Team gewonnen hat, denn ein Sieg bei einem so starken Starterfeld muss man als großen Erfolg betrachten. Obwohl die Serie keine offiziellen Prädikatsrennen waren, hatte man hart gekämpft und jeder wollte die Serie gewinnen“, sagte Zmarzlik. Ihre Finalgegner wurden in der Gesamtwertung Zweite. „Man kann überhaupt nicht über Enttäuschung sprechen. Wir gingen in Torun als Underdog ins Rennen und dieser Underdog wurde am Ende Zweiter“, so Piotr Protasiewicz (ePort2000.pl). Um den 3. Gesamtplatz musste ein Stechen zwischen Nice Racing und Monster Energy ausgetragen werden. Artem Laguta und Antonio Lindbäck setzten sich gegen Hancock und Holder mit einem 4:2 durch und belegten am Ende die niedrigste Podiumsstufe. Das Trans-MF-Pro-Race-Team kam in Ostrow auf 17 Punkte und wurde Sechster. Martin Smolinski hatte einen guten Rennanfang. In den ersten drei Läufen erzielte der Olchinger 6 Punkte. Leider wurde er danach dreimal Letzter. Nicki Pedersen hingegen startete mit zwei Nullen und erst im späteren Rennverlauf konnte der Däne ordentlich punkten. „Es war für uns echt ein Problem, dass es bei uns beiden nie gleichzeitig gut gelaufen ist. Entweder lief es bei mir oder bei Nicki. Mit meinem Start ins Rennen war ich sehr zufrieden, doch ab der Mitte des Rennens lief dann bei mir nichts mehr zusammen. Das Rennen am Samstag war sozusagen ein Spiegelbild der gesamten Serie, wo uns einfach die Konstanz für eine Spitzenplatzierung fehlte“, fasste „Smoli“ das Rennen zusammen. Das Team belegte Gesamtrang 6. Das City Team erzielte 9 Punkte und wurde Letzter. Tobias Kroner war mit 6 Punkten bester Mann. „Die Teilnahme an dieser Serie war für mich persönlich eine tolle Erfahrung. Auch wenn wir im internationalen Vergleich letztlich chancenlos blieben, haben wir uns teurer verkauft, als uns zuvor zugetraut wurde“, sagte der 30-Jährige. Kai Huckenbeck steuerte 3 Zähler bei, während Tobias Buch, der nur zweimal zum Einsatz kam, ohne Punkte blieb. „Es war eine sehr schöne Erfahrung. Leider ging ich noch stark angeschlagen von dem Sturz in Landshut ins Rennen und ich konnte nicht 100 Prozent geben. Die ersten beiden Runden ging es so halbwegs, aber dann war die Luft raus. Aber als Team war es ein Riesenspaß, an der Seite von Kai Huckenbeck und Tobias Kroner an den Start zu gehen. Diese Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen und dafür bin ich sehr dankbar“, sagte der Stralsunder. In der Gesamtwertung landete das City Team auf Platz 7. • Georg Dobes Speedway Best Pairs - Ostrow/PL - 4.6.<strong>2016</strong> Ergebnis: 1. Fogo Power, 23 Vorlaufpunkte (Bartosz Zmarzlik 9, Piotr Pawlicki 14, Tobiasz Musielak N); 2. ePort2000.pl Team, 20 (Piotr Protasiewicz 14, Grzegorz Zengota 4, Janusz Kolodziej 2); 3. Nice Racing, 19 (Artem Laguta 5, Grigori Laguta 4, Antonio Lindbäck 10); 4. Boll Team, 19 (Patryk Dudek 12, Niels-Kristian Iversen 0, Martin Vaculik 7); 5. Monster Energy Team, 19 (Greg Hancock 11, Chris Holder 8, Tai Woffinden N); 6. Trans MF Pro Race Team, 17 (Martin Smolinski 6, Nicki Pedersen 11, Renat Gafurow N); 7. City Team, 9 (Kai Huckenbeck 3, Tobias Kroner 6, Tobias Busch 0). Halbfinale: Kolodziej, A.Laguta, Zengota, Lindbäck. 4:2 für ePort2000.pl Team. Finale: Pawlicki, Zmarzlik, Kolodziej, Zengota. 5:1 für Fogo Power. Endstand (nach 3 Rennen): 1. Fogo Power, 23 Punkte; 2. ePort2000.pl Team, 20; 3. Nice Racing, 16; 4. Monster Energy Team, 16; 5. Boll Team, 14; 6. Trans MF Pro Race Team, 10; 7. City Team, 3. Stechen um Gesamtrang 3: A.Laguta, Hancock, Lindbäck, Holder. 4:2 für Nice Racing. 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